die dorfspritze 2/2007 - Feuerwehr Cham
die dorfspritze 2/2007 - Feuerwehr Cham
die dorfspritze 2/2007 - Feuerwehr Cham
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Geri Widmer<br />
Interview mit Geri Widmer<br />
von Lucia Ott<br />
Lucia: Geri, wie lange bist du schon bei<br />
unserer <strong>Feuerwehr</strong> und was hat dich<br />
dazu bewogen <strong>Feuerwehr</strong><strong>die</strong>nst zu leisten?<br />
Geri: Seit 1982 bin ich bei der <strong>Cham</strong>er<br />
<strong>Feuerwehr</strong>. Früher war es Tradition, dass<br />
von jedem Bauernhof jemand in der <strong>Feuerwehr</strong><br />
war. Im unteren Kreis war damals<br />
sogar fast jeder Bauer in der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Der damalige Materialwart der <strong>Feuerwehr</strong><br />
hat mich erwartungsgemäss angesprochen<br />
und ich habe zugesagt.<br />
Du und Brigitte investieren viel Zeit in<br />
<strong>die</strong> <strong>Feuerwehr</strong>. Ihr habt einen Hof und<br />
zwei, sogar bald schon drei Kinder. Ist<br />
es nicht manchmal schwierig all das zu<br />
managen?<br />
Man fi ndet immer eine Lösung. Wenn<br />
Alarm ist sprechen wir uns jeweils ab wer<br />
sofort geht. Im Moment bin das eher ich.<br />
Brigitte schaut dann noch wegen der Kinder<br />
und kommt dann später nach. Wir haben<br />
das Glück, dass mein Vater und meine<br />
Schwester im gleichen Haus wohnen, so<br />
können sie sich um <strong>die</strong> Kinder kümmern<br />
oder haben das Baby-Phon wenn etwas<br />
wäre. Beim heutigen Einsatz an der Luzernerstrasse<br />
habe ich z. B. aufgeboten<br />
(Alarmieren des entsprechenden Piketts)<br />
und somit war auch klar, dass ich ausrücke.<br />
Als dann Brigitte gehört hat, dass der<br />
Atemschutz benötigt wird, ist sie nachgekommen.<br />
Wie gesagt, eine Lösung gibt es<br />
immer.<br />
Wenn du über all <strong>die</strong> Jahre <strong>Feuerwehr</strong><strong>die</strong>nst<br />
zurückblickst, was hat dir am<br />
meisten Spass und Freude bereitet?<br />
Das Wichtigste ist <strong>die</strong> Kollegschaft und der<br />
Zusammenhalt, ganz klar. Das ist auch so<br />
im Töffclub bei dem ich dabei bin. Ich fi nde<br />
es wichtig, dass Leute sich engagieren und<br />
auch wirklich dabei sind und zwar nicht nur<br />
dann, wenn es um den Spass geht. Wenn<br />
ich feststelle, dass Leute nicht richtig dabei<br />
einer von uns<br />
sind, spreche ich sie auch mal darauf an. In<br />
unserem Zug haben wir ein gutes Verhältnis<br />
und es gibt nur wenig faule Eier.<br />
Sicher gab es auch Einsätze <strong>die</strong> dich<br />
beschäftigt haben. Wie verarbeitest du<br />
solche Erlebnisse?<br />
Am meisten hat mich wirklich <strong>die</strong> Swisspoor<br />
beschäftigt. Es kam mir vor wie im<br />
Krieg. Wir mussten zurückweichen und das<br />
Geschütz stehen lassen. Wir haben gespürt<br />
wie klein wir gegen <strong>die</strong> Macht des Feuers<br />
sein können. Das hat mich recht beschäftigt.<br />
Zwar nicht so, dass ich nicht mehr<br />
schlafen konnte (lacht) aber es ging mir<br />
nahe. Schlussendlich hatten wir <strong>die</strong> Mittel<br />
nicht mehr <strong>die</strong> wir gebraucht hätten. Wir<br />
hatten nun unseren Jahrhundert-Brand, somit<br />
kann ich <strong>die</strong> <strong>Feuerwehr</strong> verlassen. Eine<br />
Steigerung gibt es wohl nicht mehr (lacht<br />
wieder). Im Normalfall kann ich aber sehr<br />
gut abschalten und für mich ist <strong>die</strong> Sache<br />
nach dem Einsatz erledigt.<br />
Wenn du heute 18 Jahr alt wärst und<br />
neu zu unserer <strong>Feuerwehr</strong> kommen<br />
würdest, wo würdest du dich am lieb-<br />
sten einteilen lassen? Beim Atemschutz<br />
bei deiner Frau?<br />
Also ich muss an der Front sein. Ich denke<br />
schon ich wäre beim Atemschutz richtig.<br />
Ich bin eigentlich immer Off-Front. Das hat<br />
sich mit der Zeit so ergeben, wahrscheinlich<br />
auch weil ich sehr oft da bin. Ich bin<br />
gerne dort wo etwas läuft. Ich hätte Vizekommandant<br />
werden können, habe aber<br />
damals abgelehnt. Das wäre für mich eine<br />
zu grosse Belastung geworden. Da ist noch<br />
der Betrieb und vom Privaten her, hätte <strong>die</strong>se<br />
Aufgabe in <strong>die</strong>ser Zeit nicht gepasst.<br />
Offi zier wollte ich eigentlich auch nicht<br />
unbedingt werden, mir hat es am meisten<br />
Spass als Unteroffi zier gemacht. Durch den<br />
Druck der Leute im Zug wurde ich dann<br />
Offi zier. Wir hatten eine gute Zeit zusammen,<br />
ich hoffe ich habe alles gut gemacht.<br />
Gewisse <strong>Feuerwehr</strong>en haben Mühe<br />
neue Leute zu fi nden. Hast du eine<br />
Idee wie man <strong>die</strong>ses Problem lösen<br />
könnte?<br />
Bitte umblättern...<br />
Seite 13