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ARTHAUS Gesamtkatalog 2010

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Ein Leben für den Film<br />

Werner Herzog ist einer der bedeutendsten deutschen<br />

Autorenfilmer und einer der leidenschaftlichsten. Für<br />

seine Filmprojekte schreckte er selbst vor extremsten<br />

Bedingungen nicht zurück und führte sich und sein Team<br />

nicht selten an den Rand der Belastbarkeit. Durch seinen<br />

Arbeitsstil wurde Herzog von der Kritik als Vertreter<br />

des Neuen Deutschen Films gesehen. Er lehnte die<br />

Neuen Deutschen Filme jedoch als „zu provinziell“ und<br />

„ideologisch“ ab und versuchte ein internationales Publikum<br />

zu erreichen.<br />

Der Filmautodidakt Werner Herzog gilt vielen Kritikern als Grenzgänger<br />

des internationalen Kinos. Einerseits hat er wie kaum ein anderer versucht,<br />

seine fiktionalen Stoffe um jeden Preis in authentischer Atmosphäre<br />

zu inszenieren. Andererseits hat er dem Dokumentarfilm in<br />

seinem künstlerischen Schaffen mindestens ebensoviel Raum gegeben<br />

wie der Fiktion. In den letzten zwanzig Jahren hat sich Werner Herzog<br />

bevorzugt diesem Format zugewandt.<br />

Werner Herzog wurde 1942 unter dem Namen Werner H. Stipetic in<br />

München geboren. Ohne Zugang zu Kommunikations- und Unterhaltungsmedien<br />

wuchs er in Oberbayern auf. Nach einem abgebrochenen<br />

Studium ging er in die USA. Seinen ersten Kurzfilm „Herakles“ drehte<br />

Herzog im Alter von 19 Jahren. Für sein Drehbuch „Feuerzeichen“, das<br />

später unter dem Titel „Lebenszeichen“ verfilmt wurde, erhielt er 1964<br />

Aguirre, der Zorn Gottes<br />

Abenteuer (D 1972) / 91 Min.<br />

R: Werner Herzog<br />

D: Klaus Kinski, Helena Rojo<br />

S: Deutsch, Englisch (Mono DD)<br />

E: Audiokommentar, Biografien<br />

Eine Gruppe spanischer Eroberer sucht im<br />

Amazonasgebiet nach dem sagenhaften<br />

Goldland El Dorado.<br />

Cobra Verde<br />

Abenteuer (D 1987) / 106 Min.<br />

R: Werner Herzog<br />

D: Klaus Kinski, José Lewgoy<br />

S: Deutsch (5.1 DD), Englisch (Stereo DD)<br />

E: Biografien (Werner Herzog, Klaus Kinski)<br />

Klaus Kinski ist Cobra Verde, ein Sklavenhändler<br />

mit Allmachtsfantasien.<br />

den Carl-Mayer-Preis. Mit dem Preisgeld realisierte er seinen Film „Spiel<br />

im Sand“. Durch weitere Regie- und Autorenprämien gelang es ihm<br />

in den folgenden Jahren, Filme wie „Auch Zwerge haben klein angefangen“<br />

(1970), „Land des Schweigens und der Dunkelheit“ (1971)<br />

und „Aguirre, der Zorn Gottes“ (1972) zu produzieren.<br />

„Aguirre, der Zorn Gottes“, gedreht im peruanischen Dschungel, war<br />

die erste Zusammenarbeit mit Klaus Kinski, eine Verbindung, die künstlerisch<br />

zwar sehr erfolgreich war, menschlich jedoch alle Grenzen<br />

sprengte. Herzog wurde später mit Bewunderung aber auch Unverständnis<br />

nachgesagt, dass er der einzige Regisseur gewesen sei, der<br />

Kinskis Talent zu kanalisieren wusste. Unter großen Anstrengungen<br />

realisierten die beiden Filme wie „Nosferatu – Phantom der Nacht“<br />

(1979) oder „Fitzcarraldo“ (1982). Viele Dokumentarfilme Herzogs sind<br />

dagegen unbekannt geblieben, mit zwei Ausnahmen: „Gasherbrum –<br />

Der leuchtende Berg“ (1985), ein Porträt über den Bergsteiger Reinhold<br />

Messner, und „Mein liebster Feind“ (1991), die persönliche Nachzeichnung<br />

der Beziehung zu Klaus Kinski.<br />

Herzogs aktuellste Arbeit „My Son, My Son, What Have Ye Done“ (2009),<br />

produziert von David Lynch und in Venedig uraufgeführt, beruht auf<br />

einer wahren Begebenheit. Der Film spielt in einem Vorort von San<br />

Diego. Dort hat sich ein psychisch labiler Mann im Hause seiner Mutter,<br />

die ermordet im Nachbarhaus liegt, verschanzt. Der Psychothriller<br />

ist mit Willem Dafoe, Chloë Sevigny, Udo Kier, Michael Shannon und<br />

„Twin Peaks“-Star Grace Zabriskie hochkarätig besetzt.<br />

Auch Zwerge haben<br />

klein angefangen<br />

<strong>ARTHAUS</strong> <strong>Gesamtkatalog</strong> <strong>2010</strong> / 2011<br />

Drama (D 1969) / 92 Min.<br />

R: Werner Herzog<br />

D: Helmut Döring, Gerd Nickel<br />

S: Deutsch (Mono DD)<br />

E: Biografie, Dokumentation<br />

Irritierende Drama-Groteske über eine<br />

gewalttätige Rebellion von Zwergen.<br />

Fata Morgana<br />

Drama (D 1971) / 74 Min.<br />

R: Werner Herzog<br />

D: W. von Ungern-Sternberg, J. W. Gledhill<br />

S: Deutsch, Englisch (Mono DD)<br />

E: Audiokommentar, Biografie Werner Herzog<br />

Die Filmcollage ist poetisch, faszinierend und<br />

mit großartiger Musik unterlegt.<br />

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