ARTHAUS Gesamtkatalog 2010
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D E U T S C H E R F I L M / W i m W e n d e r s<br />
Der Pendler zwischen zwei Filmwelten<br />
Er hat mit Stars wie Dennis Hopper, Nastassja Kinski,<br />
Sam Neill oder John Malkovich zusammengearbeitet.<br />
Trotzdem sind Wim Wenders’ Filme weit entfernt vom<br />
typischen Hollywood-Mainstream. Im Gegenteil: Der<br />
Ausnahmeregisseur hinterfragt den Mythos Amerika<br />
und führt die amerikanischen und europäischen Filmtraditionen<br />
zu einem ganz eigenen Stil zusammen.<br />
Roadmovies, Dokumentationen, Filmessays und Literaturadaptionen<br />
zählen zum vielseitigen, genreübergreifenden<br />
Werk des Autorenfilmers. Als einer der<br />
wenigen deutschen Regisseure hat sich Wenders mit<br />
seinem poetischen Erzählstil auch international einen<br />
Namen gemacht. Bildgewaltige Landschaftsaufnahmen<br />
und berührende Geschichten über rastlose Menschen<br />
auf Sinnsuche sind zu seinem Markenzeichen geworden.<br />
1945 in Düsseldorf geboren, begann Wim Wenders zunächst ein Studium<br />
der Medizin, Philosophie und Soziologie. Anschließend absolvierte<br />
er an der neu gegründeten Hochschule für Film und Fernsehen<br />
in München ein Studium. Bereits in seinem zweieinhalbstündigen<br />
Abschlussfilm „Summer in the City“ (1970) für die HFF wurde seine<br />
Liebe zur Musik deutlich, die sich auch in späteren Filmen zeigte.<br />
Das Gründungsmitglied des Filmverlags der Autoren gab 1972 mit<br />
Alice in den Städten<br />
Drama (D 1974) / 107 Min.<br />
R: Wim Wenders<br />
D: Rüdiger Vogler, Yella Rottländer<br />
S: Deutsch (Mono DD)<br />
E: Audiokommentare, Biografien<br />
In dem Roadmovie nähern sich ein resignierter<br />
Journalist und die neunjährige Alice an.<br />
Aufzeichnungen zu<br />
Kleidern und Städten<br />
Dokumentation (D / F 1989) / 78 Min.<br />
R: Wim Wenders<br />
D: Wim Wenders, Yohji Yamamoto<br />
S: Mehrsprachige Originalfassung (5.1 DD)<br />
U: Deutsch<br />
E: Audiokommentar, Biografie<br />
Faszinierende Dokumentation über den<br />
japanischen Modeschöpfer Yohji Yamamoto.<br />
„Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ nach dem gleichnamigen<br />
Roman von Peter Handke sein Spielfilmdebüt. Mit Nathaniel Hawthornes<br />
„Der scharlachrote Buchstabe“ (1973) folgte erneut eine Literaturverfilmung.<br />
Mit „Alice in den Städten“ legte Wim Wenders 1974<br />
den Grundstein für seine internationale Karriere. Das mit dem Preis<br />
der deutschen Filmkritik ausgezeichnete Frühwerk markiert die Wende<br />
zu den zentralen Themenkomplexen in seinem filmischen Schaffen<br />
und kann als Ausdruck seiner liebevoll-ambivalenten Beziehung zu<br />
den USA gelten. „Falsche Bewegung“ (1975), mit Hanna Schygulla<br />
und Rüdiger Vogler in den Hauptrollen, wurde mit dem Filmband in<br />
Gold prämiert. Das Roadmovie „Im Lauf der Zeit“ vollendete die Reise-<br />
Trilogie und wurde 1976 bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem<br />
Fipresci-Preis ausgezeichnet.<br />
1975 gründete Wenders seine eigene Produktionsfirma „Road Movies“<br />
und ging 1977 auf Einladung von Francis Ford Coppola in die USA,<br />
um einen Film über den Krimiautor Dashiell Hammett für dessen Produktionsfirma<br />
Zoetrope zu drehen. Wegen Unstimmigkeiten verzögerte<br />
sich die Fertigstellung des Films und Wenders verfolgte zunächst<br />
andere Projekte. „Der amerikanische Freund“, nach einem Kriminalroman<br />
von Patricia Highsmith und mit Dennis Hopper und Bruno Ganz<br />
hochkarätig besetzt, machte Wenders 1977 auch in den USA bekannt.<br />
Mit „Nick’s Film: Lightning Over Water“ setzte er 1980 seinem an Krebs<br />
erkrankten Regiekollegen Nicholas Ray ein filmisches Denkmal. Erst<br />
1982 kam sein Coppola-Projekt „Hammett“ in einer gekürzten Fassung<br />
ins Kino, worauf Wenders desillusioniert nach Europa zurück-<br />
amerikanische Freund, Der<br />
Literaturverfilmung (D / F 1976) / 121 Min.<br />
R: Wim Wenders<br />
D: Dennis Hopper, Bruno Ganz<br />
S: Deutsch, Englisch (5.1 DD)<br />
U: Deutsch<br />
E: Audiokommentare, Biografien<br />
Patricia Highsmith’ berühmte Romanfigur<br />
Tom Ripley wird erneut zum Leben erweckt.<br />
Bis ans Ende der Welt /<br />
Director’s Cut<br />
Drama (D / F / AUS 1991) / 278 Min.<br />
R: Wim Wenders<br />
D: William Hurt, Max von Sydow<br />
S: Deutsch, Englisch (5.1 DD)<br />
U: Deutsch<br />
E: Biografie, Geschnittene Szenen<br />
Endzeit-Roadmovie mit genialem Soundtrack und<br />
Staraufgebot – im Director’s Cut.