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Linguistische Diskursanalyse im Forschungsnetzwerk Sprache und ...

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Ekkehard Felder<br />

Untersucht man also die Fragestellung, wie in fachlichen Vermittlungstexten abstrakte<br />

Sachverhalte versprachlicht werden, so lassen sich die oben skizzierten Unterschiede <strong>im</strong><br />

Hinblick auf die Erkenntnisprozesse von Fachwissen benennen (Konzeptualisierungsdivergenzen).<br />

In diesem Zusammenhang ist hier aufgezeigt, wie sich verschiedene Informationsbroschüren<br />

(unterschiedlicher Institutionen) bei stabil gehaltenem thematischen<br />

Sachverhalt (hier: Erklärungen zur Gen-/Biotechnologie) unterscheiden in Bezug<br />

auf die hinter den Ausdrucksmitteln liegenden Konzepte, wenn man (auf den ersten<br />

Blick) sachliche <strong>und</strong> neutrale Darstellungen des Basiswissens auf die sprachliche Vermittlung<br />

hin untersucht. Es ist deutlich geworden, dass (1) die Konzepte zur Vermittlung<br />

gentechnischer Gr<strong>und</strong>lagen je nach Standpunkt der herausgebenden Institutionen divergieren<br />

können <strong>und</strong> dass (2) Befürworter, Skeptiker <strong>und</strong> Gegner der Gen-/Biotechnologie<br />

gleiche oder ähnliche positiv bzw. negativ besetzte Konzept-Attribute verwenden,<br />

diese aber in unterschiedlicher Weise mit anderen Attributwerten, Begriffen oder Konzepten<br />

kombinieren, um so spezifische Muster der Konstitution von Wissensaufbau <strong>und</strong><br />

Wissensrepräsentation zu etablieren („Konzeptualisierungs-Konkurrenz“).<br />

In diesem Kontext ist die aktuelle Untersuchung von Müller/Freitag/Köder (2010)<br />

einschlägig. Sie fokussiert die gr<strong>und</strong>legende Differenz der Wissenskonstitution (Felder/<br />

Müller (Hrsg.) 2009) von Seiten der Wissenschaft <strong>und</strong> der öffentlichen Meinung <strong>im</strong><br />

Hinblick auf den Sachverhalt der grünen Gentechnik. Die diskursanalytische Studie ex-

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