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Der Oberbürgermeister

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N i e d e r s c h r i f t<br />

<strong>Der</strong> <strong>Oberbürgermeister</strong><br />

über die 39. öffentliche Sitzung des Bau- und Planungsausschusses<br />

am Donnerstag, 09.09.2004<br />

im Sitzungsraum 118, Hiroshimaplatz 1 - 4, 37083 Göttingen<br />

Sitzungsbeginn: 16:17 Uhr<br />

Tagesordnung:<br />

Öffentlicher Teil<br />

1 . Eröffnung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit<br />

und der Tagesordnung<br />

2 . Genehmigung der Niederschrift über den öffentlichen Teil der 38. Sitzung<br />

vom 19.08.2004<br />

3 . Mitteilungen der Verwaltung<br />

4 . Bebauungsplan Göttingen - Weende Nr. 10 'Weende - Nord' Teilplan 3 A<br />

1. vorhabenbezogene Änderung 'Altenzentrum Weende Nord'<br />

- Einleitungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan<br />

- Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

Vorlage: FD61/178/04<br />

5 . Regionale Einzelhandelskooperation Südniedersachsen<br />

- Beitrittsbeschluss Vorlage: FD61/178/04<br />

6 . Antrag der Bündnis 90/ Die Grünen-Ratsfraktion betr. Ratsbeschlusskontroll-Liste/<br />

Liste der eingebrachten Anträge in den Bau- und Planungsausschuss<br />

- Stellungnahme der Verwaltung Vorlage: FD61/181/04<br />

7 . Anfragen des Ausschusses<br />

Bürgerinnen und Bürger fragen Ausschuss und Verwaltung<br />

Die Beantwortung von Fragen findet möglichst nicht später als 18.00 Uhr für eine halbe Stunde statt.<br />

Anwesende Einwohnerinnen und Einwohner können Fragen an die Ausschussmitglieder und die<br />

Verwaltung zu Beratungsgegenständen des Ausschusses und zu anderen Angelegenheiten der Stadt<br />

stellen.<br />

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Protokoll:<br />

Öffentlicher Teil<br />

1 . Eröffnung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, der Beschlussfähigkeit und<br />

der Tagesordnung<br />

Herr Rakebrandt begrüßt die Anwesenden und stellt fest, dass die Einladung frist- und<br />

formgerecht ergangen und der Ausschuss beschlussfähig sei.<br />

2 . Genehmigung der Niederschrift über den öffentlichen Teil der 38. Sitzung vom<br />

19.08.2004<br />

Vorbenannte Niederschrift genehmigt der Ausschuss einstimmig.<br />

3 . Mitteilungen der Verwaltung<br />

Für die Verwaltung teilt Herr Dienberg folgendes mit:<br />

a) Die Bezirksregierung Braunschweig habe mit Bescheiden vom 31.08.2004 für die<br />

städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen „Grone-Süd“ und „Alt-Grone“ Städtebauförderungsmittel<br />

rückwirkend für das Jahr 2003 bewilligt. Damit könnten<br />

Maßnahmen wie der Spielpark Elmweg und der Spielplatz Harzstraße kurzfristig<br />

begonnen werden. Andere Maßnahmen - wie z.B. das Nachbarschaftszentrum,<br />

der Quartiersplatz und der Spielplatz Fröbelweg/ Fußweg Rehbach - lägen der<br />

Bezirksregierung zur Entscheidung vor und sollten nach Aktualisierung von dort<br />

beschieden werden. <strong>Der</strong> in 1999 genehmigte Finanzrahmen sei grundsätzlich<br />

übertragen worden.<br />

Bezüglich des Projektes „Soziale Stadt – westlich Maschmühlenweg“ bemühe sich<br />

die Stadt nach wie vor um eine Aufnahme in das Förderprogramm des Landes.<br />

Die Erfolgsaussichten seien derzeit jedoch leider als eher schlecht einzuschätzen.<br />

b) Die für den 23.09.04 vorgesehene Bauausschuss-Sitzung werde voraussichtlich<br />

mangels Bedarfes entfallen. Nach dem mit dem Ausschuss abgestimmten<br />

Sitzungskalender fände damit die nächste Sitzung am 07.10.04 statt.<br />

c) Die im Ausschuss bereits vorgestellten Baumaßnahmen zur verkehrlichen<br />

Optimierung des Knotens „Geismar Tor“ hätten am 06.09.04 begonnen. Herr Ernst<br />

erläutert sodann den voraussichtlichen Bauablauf. Stadtauswärts werde der<br />

Knoten auch während der Umbauphase weiterhin benutzbar bleiben; stadteinwärts<br />

werde der Verkehr weiträumig umgeleitet. Die Baumaßnahme solle bis zum<br />

Jahresende abgeschlossen sein. Die voraussichtlichen Kosten beliefen sich auf rd.<br />

650 TEUR , wovon 75 % durch Zuschüsse nach dem GVFG gedeckt seien. Herr<br />

Arnold kritisiert, dass sich der Straßenquerschnitt nach der Einmündung des freien<br />

Rechtsabbiegers von der Reinhäuser Landstraße in Richtung des umzubauenden<br />

Knotens von ca. 3,25 Meter auf ca. 3,00 Meter verenge.<br />

(Anmerkung des Protokollanten: Die Fahrstreifenbreite von 3,00 Metern ergibt sich aus der<br />

Fortführung der Hauptfahrspur aus der Bürgerstraße. Die „geraden“ Strecken im Bereich des<br />

Knotens weisen bereits jetzt sämtlich eine Breite von 3,00 Metern auf. Lediglich im Bereich der<br />

Dreiecksinsel ist die Fahrbahn etwas breiter ausgeführt, da hier der Radverkehr für eine kurze<br />

Strecke auf einem Radfahrstreifen auf Fahrbahnniveau geführt wird. Fahrstreifenbreiten von 3,00<br />

Metern sind im Bereich von Knotenpunkten – auch an anderen Kreuzungen in Göttingen – durchaus<br />

die Regel und sind auch für Lkw ausreichend.)<br />

d) Wie im Ausschuss bereits erläutert worden sei, müssten im Vorfeld der baulichen<br />

Umgestaltung der B 27 die beiden Brückenbauwerke „Kaakweg“ und „Petrikirchstraße“<br />

grundlegend saniert werden. Herr Ernst erläutert sodann den voraussichtlichen<br />

Bauablauf. Die Arbeiten sollten Mitte September beginnen und würden<br />

voraussichtlich bis Mai kommenden Jahres andauern. Zunächst müssten die<br />

nördlich der B 27 verlaufenden Leitungen auf die Südseite der Straße verlegt<br />

werden, um ein freies Baufeld für die Brückenbauarbeiten zu erhalten. Während<br />

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werden, um ein freies Baufeld für die Brückenbauarbeiten zu erhalten. Während<br />

der Bauarbeiten müssten die Kreuzungen Petrikirchstraße/ B 27 und Kaakweg/<br />

B 27 für den Kfz-Verkehr gesperrt werden; durch Notbrücken könne der Fußgängerverkehr<br />

jedoch aufrecht erhalten werden. Die Kosten beliefen sich auf rd.<br />

240 TEUR resp. 300 TEUR.<br />

e) In der vergangenen Sitzung des Bauausschusses sei kritisiert worden, dass die<br />

Friedhofsverwaltung alternative Begräbnisformen eingeführt habe, ohne dies zuvor<br />

mit der Politik abgestimmt zu haben. Herr Mattern erläutert hierzu, dass die<br />

Verwaltung bereits in der Ausschuss-Sitzung vom 04.03.04 angekündigt habe, das<br />

Friedhofsangebot um die Bestattungsarten „Baumbestattungen“ sowie „Urnengrab<br />

mit besonderer Kennzeichnung/ Tiefenbestattung“ zu erweitern. Bislang sei jedoch<br />

lediglich – nach entsprechenden Beratungen in den Ortsräten Geismar und Grone<br />

– die Tiefenbestattung eingeführt worden. Die Einführung der Baumbestattung<br />

solle – wie von der Verwaltung seinerzeit zugesagt – erst nach Vorlage und<br />

Beratung des neuen Friedhofskonzeptes erfolgen. Herr Arnold begrüßt, dass<br />

damit die Einführung weiterer Angebote von einer vorhergehenden politischen<br />

Beratung abhängig gemacht worden sei. Er rege in diesem Zusammenhang<br />

allerdings an, dass bei der Zusammensetzung des Arbeitskreises „Friedhof“<br />

künftig auch die Politik beteiligt werde und verweise hierzu auf die guten<br />

Erfahrungen in anderen Arbeitskreisen.<br />

f) * Ferner berichtet Herr Mattern von den geplanten Veranstaltungen zum „Tag des<br />

Friedhofes“ am 18.09.04 und verteilt hierzu Programme.<br />

* Am 19.09.04 werde die Stadt Göttingen auf der Landesgartenschau in Nord-<br />

hausen präsent sein und hierbei durch Bürgermeister Holefleisch vertreten<br />

werden.<br />

* Ferner werden in der Sitzung Flyer zur Geschichte und Pflege des Stadtwalles<br />

verteilt.<br />

4 . Bebauungsplan Göttingen - Weende Nr. 10 'Weende - Nord' Teilplan 3 A , 1. vorhabenbezogene<br />

Änderung 'Altenzentrum Weende Nord'<br />

- Einleitungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan<br />

- Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit Vorlage: FD61/174/04<br />

Herr Dienberg verweist auf die bisherigen Beratungen in dieser Angelegenheit im<br />

Bauausschuss und im Ortsrat Weende. Die Verwaltung sei stets bemüht gewesen, einen<br />

Kompromiss zwischen den verschiedenen Interessen zu finden. Daher sei zunächst<br />

beabsichtigt gewesen, einen Bebauungsplan aufzustellen, der auch die westlich des<br />

jetzigen Planbereichs gelegenen Steinmetzbetriebe mit einbezieht, um deren bauplanungsrechtliche<br />

Position abzusichern. Diese Planungen hätten jedoch aufgrund der<br />

Widerstände der betroffenen Betriebe nicht weiter verfolgt werden können. Nunmehr solle<br />

das Bauleitplan-Verfahren in Form eines sog. „vorhabenbezogenen Bebauungsplanes“<br />

durchgeführt werden.<br />

Herr Jansen erläutert, dass das Seniorenzentrum als eine ortsteilbezogene Einrichtung<br />

mit 55 Pflegeplätzen sowie einigen Plätzen für „Betreutes Wohnen“ konzipiert sei. Anhand<br />

von Projektorfolien und eines Modelles stellt Herr Jansen sodann die geplante bauliche<br />

Gestaltung der Anlage vor. Die verschiedenen Anregungen der Anwohner und des<br />

Ortsrates hätten zumeist umgesetzt werden können. Die Traufhöhe des Baukörpers<br />

werde mit 6,60 Metern deutlich unter der Giebelhöhe der benachbarten Wohnhäuser<br />

(8,20 Meter) bleiben. Ferner sei die Zahl der Stellplätze erhöht worden. Im Bereich des in<br />

Richtung der Steinmetzbetriebe liegenden Gebäudeflügels sollten die Wohnräume zum<br />

Innenhofes hin verlegt werden. Im lärmbelasteten Bereich würden damit ausschließlich<br />

Nebennutzungen bzw. Nutzungen ohne besonderen Schutzanspruch untergebracht<br />

werden. Ferner werde ein Lärmschutzwall errichtet werden. Durch diese Maßnahmen<br />

könne der Schallschutz nunmehr so organisiert werden, dass die Zustimmung der<br />

benachbarten Gewerbebetriebe (Steinmetze) nicht mehr erforderlich sei; diese würden<br />

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enachbarten Gewerbebetriebe (Steinmetze) nicht mehr erforderlich sei; diese würden<br />

durch die Senioreneinrichtung in ihrem Betrieb nicht beeinträchtigt werden. Zudem werde<br />

der Durchführungsvertrag zum Bebauungsplan eine Verpflichtung enthalten, die<br />

Geräuschemissionen im bisherigen Umfang zu dulden.<br />

Herr Ohlow nimmt Bezug auf die den Ausschussmitgliedern vorliegende Verwaltungsvorlage<br />

und verweist darauf, dass für das benannte Grundstück auch zwei alternative<br />

Bebauungskonzepte eines weiteren Investors vorlägen. Mit dem Einleitungsbeschluss für<br />

das Bebauungsplanverfahren werde somit zugleich eine Grundsatzentscheidung getroffen<br />

werden, welches Bebauungskonzept auf diesem Grundstück realisiert werden solle.<br />

Herr Bolli geht sodann kurz auf den künftigen Bebauungsplan ein und erläutert diesen.<br />

<strong>Der</strong> Bebauungsplan werde sich ausschließlich auf das Grundstück des vom Investor<br />

geplanten Seniorenzentrums beschränken und in der Form eines vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplanes gem. § 12 BauGB durchgeführt werden. Auf Nachfrage von Herrn<br />

Rakebrandt erläutert Herr Ohlow, dass die Steinmetzbetriebe durch das Vorhaben in<br />

ihrem Bestand nicht gefährdet seien; das vorgestellte Verfahren bedeute nicht, dass die<br />

Stadt das Bebauungsplan-Verfahren für den Bereich der Steinmetze (incl. Erweiterungsfläche)<br />

zu gegebener Zeit nicht weiter verfolgen wolle.<br />

Herr Arnold begrüßt, dass die Anregungen des Ortsrates bei den vorgestellten Planungen<br />

weitestgehend umgesetzt worden seien. <strong>Der</strong> Ortsrat Weende sei am 07.09.04 zu den<br />

aktuellen Planungen gehört worden und habe diesen einstimmig zugestimmt. Im Rahmen<br />

dieser Ortsratssitzung sei allerdings der Wunsch geäußert worden, dass – sofern der<br />

Friedhofsparkplatz weiter ausgebaut werde – eine Überfahrtmöglichkeit zur rückwärtigen<br />

Erschließung der im Bereich der Steinmetzbetriebe befindlichen Wohnhäuser vorgesehen<br />

werde. Herr Bolli erläutert hierzu, dass der Bebauungsplan entlang der rückwärtigen<br />

Grundstücksgrenze der Steinmetzbetriebe eine Pflanzzone mit Überfahrtrecht für die<br />

Anlieger ausweise.<br />

Sodann beschließt der Ausschuss einstimmig:<br />

<strong>Der</strong> Verwaltungsausschuss möge beschließen:<br />

1. <strong>Der</strong> Einleitung des Verfahrens gem. § 12 BauGB zur Aufstellung der 1. vorhabenbezogenen<br />

Änderung des Bebauungsplanes Göttingen – Weende Nr.<br />

10 „Weende Nord“ Teilplan 3 A „Altenzentrum Weende“ wird zugestimmt.<br />

2. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB wird<br />

durchgeführt.<br />

Geltungsbereich:<br />

<strong>Der</strong> Geltungsbereich der 1. (vorhabenbezogenen) Änderung bezieht sich auf die<br />

südliche Teilfläche des im Bebauungsplan Göttingen-Weende Nr. 10 „Weende-<br />

Nord“, Teilplan 3 A (Steinmetzbetriebe) festgesetzten öffentlichen Parkplatzes.<br />

<strong>Der</strong> Geltungsbereich wird begrenzt im Osten vom Heinrich-A. Zachariä Bogen, im<br />

Süden vom Max-Born-Ring, im Westen von den Grundstücken der Steinmetzbetriebe,<br />

im Norden durch eine Linie parallel zum Max-Born-Ring im Abstand von<br />

ca. 73 m. Er enthält damit den südlichen Teil des Flurstücks 178 und Teile der<br />

Flurstücke 663 und 664 (Straßenverkehrsfläche), Flur 5, Gemarkung Weende.<br />

Maßgeblich ist die Darstellung im Lageplan im Maßstab 1:500.<br />

5 . Regionale Einzelhandelskooperation Südniedersachsen<br />

- Beitrittsbeschluss Vorlage: FD61/178/04<br />

Herr Ohlow stellt die Vorlage der Verwaltung vor und erläutert diese. Über die Ziele der<br />

regionalen Einzelhandelskooperation sei der Bauausschuss bereits in dessen Sitzung<br />

vom 22.04.04 informiert worden.<br />

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Das vorliegende Konsenspapier definiere folgende drei Leitziele:<br />

• Sicherung und Entwicklung leistungsfähiger Innenstädte und Ortszentren.<br />

• Verträgliche Entwicklung des großflächigen Einzelhandels.<br />

• Verbesserung der Nahversorgung.<br />

Im Rahmen eines standardisierten zweistufigen Moderationsverfahrens solle bei<br />

Projekten mit übergemeindlicher Auswirkung ein frühzeitiger Konsens zwischen den<br />

beteiligten Kommunen erzielt werden. Dadurch solle die interkommunale Abstimmung<br />

optimiert und vereinfacht werden. Im Rahmen eines Probe-Vorlaufes habe man das neue<br />

Verfahren bei zwei geplanten Vorhaben in Göttingen (Nachnutzung ehem. ISCO,<br />

Nachnutzung Dan-Möbel Siekweg) bereits getestet. Hierzu könne festgestellt werden,<br />

dass die beteiligten Kommunen recht kurzfristig reagiert hätten, so dass das neue<br />

Moderationsverfahren nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu Verzögerungen im<br />

Verfahrensablauf führe.<br />

Es sei vorgesehen, dass – neben der Stadt Göttingen – die Städte und Gemeinden der<br />

Landkreise Göttingen, Northeim und Osterode der Vereinbarung zur regionalen<br />

Einzelhandelskooperation beitreten. Allerdings hätten einige Kommunen im Vorfeld<br />

bereits ihre Ablehnung deutlich gemacht.<br />

Herr Wedrins erklärt, dass er die Kritik dieser Kommunen nicht nachvollziehen könne.<br />

Durch das vorgestellte Moderationsverfahren würden die Mitwirkungsmöglichkeiten der<br />

benachbarten Gemeinden deutlich gestärkt. Dadurch könnten Konflikte, wie sie z.B. im<br />

Zusammenhang mit der Erweiterung des Fachmarktzentrums aufgetreten seien, bereits<br />

im Vorfeld entschärft werden. Durch ihre ablehnende Haltung vergäben die betreffenden<br />

Kommunen mithin eine Chance zur Mitgestaltung der regionalen Einzelhandelsentwicklung.<br />

Nach Einschätzung von Herrn Holefleisch bestünden bei einigen Umlandgemeinden<br />

offensichtlich auch irrationale Befürchtungen gegenüber dem Oberzentrum Göttingen. Die<br />

Stadt sollte mit diesen Gemeinden das Gespräch suchen, um deutlich zu machen, dass<br />

Göttingen mit diesem Verfahren durchaus auch eigene Rechte aufgebe und dass somit<br />

durch das Moderationsverfahren die Position der Umlandgemeinden eher gestärkt werde.<br />

Zudem seien mit diesem Verfahren keine zusätzlichen Kosten verbunden. Die<br />

bedauerliche Ablehnung einiger Kommunen dürfe nicht dazu führen, dass die Interessen<br />

der nicht teilnehmenden Umlandgemeinden nicht berücksichtigt würden. Vielmehr müsste<br />

die Stadt auch und gerade diese Interessen mit vertreten, um hierdurch ein Signal zu<br />

setzen. Ferner sollte die Politik verstärkt das Gespräch mit Vertretern dieser Gemeinden<br />

suchen.<br />

Herr Semmelroggen teilt die Ansicht von Herrn Holefleisch; Regionalplanung könne nur<br />

gemeinsam und im Konsens aller beteiligter Kommunen erfolgen. Herr Wedrins ergänzt,<br />

dass es u.U. sinnvoll sei, zusätzlich zur Einzelhandelskooperation eine Kooperation mit<br />

den Gemeinden Rosdorf und Bovenden hinsichtlich der Baulandentwicklung anzustreben.<br />

Herr Dienberg erläutert, dass das vorgestellte Kooperationsmodell auf Freiwilligkeit<br />

beruhe und daher keine Kommune zur Teilnahme gezwungen werden könne. Die<br />

Erfahrungen mit derartigen Verfahren in anderen Regionen zeigten jedoch, dass die Zahl<br />

der beigetretenen Kommunen beständig wachse. Er stimme Herrn Holefleisch jedoch<br />

dahingehend zu, dass dies auch eine Frage des Vertrauens sei und dass es gerade<br />

deshalb erforderlich sei, auch mit den Kommunen, die der Vereinbarung noch nicht<br />

beigetreten seien, Kontakt aufzunehmen und Einzelhandelsvorhaben abzustimmen. Im<br />

übrigen wolle er darauf hinweisen, dass der nachträgliche Beitritt ohnehin jederzeit<br />

möglich sei; von besonderer Bedeutung sei v.a. der Beitritt der Mittelzentren.<br />

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Auf Nachfrage von Herrn Klecha erläutert Herr Dienberg, dass die Mittelzentren<br />

offensichtlich befürchteten, auf Teile ihrer Planungshoheit verzichten zu müssen. Er wolle<br />

diesem Eindruck entgegentreten. Dort, wo gültiges Baurecht bereits bestehe, könne dies<br />

selbstverständlich nach wie vor in Anspruch genommen werden. Zusammenfassend<br />

könne gesagt werden, dass die Zielsetzungen der Kooperationsvereinbarung allen<br />

Kommunen zugute kämen.<br />

Herr Arnold ergänzt, dass ein solches Moderationsverfahren in anderen Regionen bereits<br />

praktiziert werde und seine Eignung dort auch unter Beweis gestellt habe.<br />

Sodann beschließt der Ausschuss einstimmig:<br />

<strong>Der</strong> Rat möge beschließen:<br />

Mit dem Ziel der Verbesserung von Kommunikation und Kooperation in der Region<br />

tritt die Stadt Göttingen der vorliegenden Einzelhandelskooperation Südniedersachsen<br />

bei.<br />

6 . Antrag der Bündnis 90/ Die Grünen-Ratsfraktion betr. Ratsbeschlusskontroll-Liste/<br />

Liste der eingebrachten Anträge in den Bau- und Planungsausschuss<br />

-Stellungnahme der Verwaltung Vorlage: FD61/181/04<br />

Herr Dienberg erläutert, dass die Verwaltung in der vorletzten Sitzung des Bau- und<br />

Planungsausschusses aufgefordert worden sei, eine Ergänzung zur Ratsbeschlusskontroll-Liste<br />

(Terminleiste für die „i.B.“-Vorhaben) sowie eine Aufstellung über die im<br />

Bauausschuss eingebrachten Anträge, die nicht zur Vorlage im Rat oder<br />

Verwaltungsausschuss beschlossen wurden, zu erarbeiten und dem Ausschuss nach der<br />

Sommerpause vorzulegen. Die geforderten Übersichten würden nunmehr vorgelegt; er<br />

verweise hierzu auf die mit der Ladung versandten Unterlagen.<br />

Herr Arnold verweist auf ähnliche Antrage in anderen Fachausschüssen und lobt in<br />

diesem Zusammenhang die s.E. gute Kooperation zwischen Politik und Verwaltung im<br />

Bereich des Bau- und Planungsausschusses.<br />

Herr Arnold fordert im Zusammenhang mit der Ziff. 561 der Ratsbeschlusskontroll-Liste<br />

(Ampelschaltungen und Grüne Welle) eine Übersicht in Kartenform über die<br />

verschiedenen Grüne-Welle-Beziehungen im Stadtgebiet. Herr Dienberg erklärt, die<br />

Verwaltung wolle prüfen, ob die Fa. Siemens ggfs. zu dieser Thematik im Bauausschuss<br />

berichten könne.<br />

Herr Holefleisch nimmt Bezug auf den am 24.04.03 im Ausschuss beratenen Antrag zur<br />

Zukunft der Göttinger Mühlen und fordert die Verwaltung auf, einen Sachstandsbericht zu<br />

geben. Ferner fordere er einen Bericht zur lfd. Nr. 280 der Ratsbeschlusskontroll-Liste<br />

(Fußweg für Fußgänger freimachen).<br />

Herr Wedrins nimmt Bezug auf Ziff. 167 der Ratsbeschlusskontroll-Liste; als Zeithorizont<br />

für die Durchführung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbes für den Wochenmarkt<br />

könne er „2005 und später“ nicht akzeptieren. Eine gestalterische Verbesserung sei in<br />

vielen Bereichen der Innenstadt erfolgt; nun müssten entsprechende Maßnahmen auch<br />

hier getroffen werden. Herr Dienberg gibt zu bedenken, dass in Anbetracht der<br />

zahlreichen Projekte zur Umgestaltung der Innenstadt eine gewisse Gewichtung<br />

unausweichlich sei. Herr Wedrins wendet ein, dass im Bereich des Wochenmarktes auch<br />

bereits mit geringen Mitteln eine gestalterische Verbesserung zu erreichen sei. Herr<br />

Dienberg erklärt, diese Auffassung zu teilen, verweist jedoch darauf, dass die Zielrichtung<br />

des Antrages nicht die Realisierung kleinerer Sofortmaßnahmen, sondern die<br />

Durchführung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbes gewesen sei. Herr Ernst ergänzt,<br />

dass einige kleinere Maßnahmen bereits erfolgt seien (z.B. Verbesserung der<br />

Beleuchtung), und dass weitere bauliche Verbesserungen kontinuierlich im Rahmen des<br />

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Beleuchtung), und dass weitere bauliche Verbesserungen kontinuierlich im Rahmen des<br />

Innenstadtbauprogrammes umgesetzt würden. Herr Ohlow erläutert, dass verschiedene –<br />

zum Teil auch schon umgesetzte - Maßnahmen im Ausschuss bereits 1996 vorgestellt<br />

worden seien, dass die Politik jedoch eine sehr umfängliche Konzeption gefordert habe.<br />

Dies sei kurzfristig jedoch nicht zu leisten. Herr Holefleisch bittet darum, kurzfristig<br />

zumindest die Rückfront des Jungen Theaters umzugestalten.<br />

Herr Arnold bittet die antragstellenden Fraktionen darum, Anträge möglichst konkret zu<br />

formulieren, um der Verwaltung die Chance zu geben, diese in einem vertretbaren<br />

Zeitrahmen abarbeiten zu können.<br />

Herr Arnold regt an, dass in den folgenden Übersichten diejenigen Punkte, die<br />

einvernehmlich als „erledigt“ gekennzeichnet worden seien, nicht mehr aufgeführt werden.<br />

Dieser Verfahrensvorschlag stößt auf allgemeine Zustimmung.<br />

Herr Wedrins nimmt Bezug auf Ziff. 476 der Ratsbeschlusskontroll-Liste (brachliegende<br />

Innenstadtflächen endlich nutzen) und regt in diesem Zusammenhang an, dass der<br />

Bauausschuss im Fall des ehemaligen Stadtbadgeländes – wie beim Vorhaben „Danziger<br />

Straße“ – ein vermittelndes Gespräch anbietet. Herr Dienberg begrüßt diesen Vorschlag<br />

grundsätzlich, hält den Zeitpunkt für ein derartiges Gespräch jedoch für ungeeignet. Die<br />

Verwaltung stehe derzeit in Verhandlungen und werde in Bälde ein Konzept zur Beratung<br />

im Bauausschuss vorlegen. Zunächst sollte dieses Konzept abgewartet werden.<br />

Sodann beschließt der Ausschuss nach kurzer weiterer Diskussion einstimmig:<br />

<strong>Der</strong> Bau- und Planungsausschuss nimmt die Ergänzung der Ratsbeschlusskontroll-<br />

Liste sowie die Übersicht über die in den Ausschuss eingebrachten (aber nicht<br />

beschlossenen) Anträge zustimmend zur Kenntnis.<br />

7 . Anfragen des Ausschusses<br />

Auf die von Herrn Klecha vorgetragene Anfrage der SPD-Fraktion zur „Solarregion“<br />

verweist Herr Dienberg auf die als Tischvorlage verteilte Stellungnahme der Verwaltung<br />

und erläutert diese; u.U. könne das Thema Solarenergie im Rahmen der Metropolregion<br />

behandelt werden. Weitere schriftliche Anfragen liegen nicht vor.<br />

Auf Nachfrage von Herrn Arnold teilt Herr Dienberg mit, dass der Schulhof der Bonifatius-<br />

Schule II an Wochenenden als Parkplatz zur Verfügung gestellt werden solle. Diese<br />

Planung sei mit der Schulleitung abgestimmt. Die Parkplätze würden in die<br />

Parkraumbewirtschaftung, jedoch nicht in das Parkleitsystem einbezogen werden.<br />

Herr Arnold verweist darauf, dass für den Bau der Moschee offensichtlich auch eine<br />

Privatfläche im Bereich des Schützenangers angeboten worden sei. Herr Dienberg<br />

erläutert hierzu, dass der Ditib-Gemeinde verschiedene Standorte angeboten worden<br />

seien, die Verhandlungen mit den jeweiligen Grundstückseigentümern jedoch nicht zum<br />

Erfolg geführt hätten. Mittlerweile habe sich die Gemeinde für den Standort an der<br />

Königsallee entschieden und hier auch bereits den Grunderwerb getätigt. Er bedaure,<br />

dass die Ditib-Gemeinde bezüglich der Standortauswahl nicht früher an die<br />

Stadtverwaltung herangetreten sei. Die Moschee sei an dieser Stelle möglich und<br />

zulässig, städtebaulich sei diese Lösung jedoch unbefriedigend. Zu einem Sakralbau<br />

gehöre auch ein entsprechendes Umfeld – dies sei hier nicht gegeben. Im Ergebnis werde<br />

diese Lage der Bedeutung des Gebäudes nicht gerecht.<br />

Herr Wedrins kritisiert den seines Erachtens schlechten Zustand des Leineradweges im<br />

Bereich zwischen Rosdorfer Kreisel und Sandweg. Ferner bitte er die Verwaltung zu<br />

prüfen, ob die dort befindlichen Pappeln noch standsicher seien. Herr Ohlow erläutert<br />

8/11


hierzu, dass eine Sanierung der schadhaften Radwege im Rahmen des regionalen<br />

Konzeptes „Leineradweg“ sukzessive erfolgen solle. Herr Ernst ergänzt, dass die Pappeln<br />

im kommenden Winter gefällt werden sollten; die Liste der zu fällenden Bäume werde im<br />

Herbst im Bauausschuss vorgestellt werden. Für das kommende Frühjahr sei eine<br />

Sanierung des Radweges vorgesehen (Asphaltbelag).<br />

Herr Rakebrandt kritisiert, dass der Geh- und Radweg auf der alten Bahntrasse der<br />

„Dransfelder Bahn“ mit sehr grobem Schotter erstellt worden sei. Dies träfe insbesondere<br />

auf den Abschnitt im Bereich des Ortseinganges von Groß Ellershausen zu. Herr Ernst<br />

erläutert, dass der Weg seinerzeit von der DB mit vergleichsweise feinkörnigem Fräsgut<br />

erstellt worden sei. Die Verwaltung wolle jedoch prüfen, ob mit vertretbarem Aufwand die<br />

Körnung des Belages noch weiter verbessert werden könne. Eine Asphaltdecke komme<br />

jedoch wegen der damit verbundenen Flächenversiegelung nicht in Betracht<br />

Auf Nachfrage von Frau Brückner erläutert Herr Ernst, dass beim Umbau des Knotens<br />

Nikolausberger Weg/ Weender Tor die ursprüngliche Markierung nicht entfernt, sondern<br />

nur überdeckt worden sei. Dies führe dazu, dass sie bei entsprechenden Lichtverhältnisse<br />

mittlerweile wieder „durchscheine“.<br />

Herr Holefleisch bittet darum, die große Rundbank, die ursprünglich auf dem Platz vor<br />

dem Alten Rathaus gestanden habe, wieder aufzustellen. Die Verwaltung habe bereits vor<br />

einiger Zeit zugesagt, einen geeigneten Ersatzstandort zu suchen.<br />

Herr Holefleisch beklagt den schlechten baulichen Zustand der Gebäude „Stumpfebiel 3“<br />

und „Burgstraße 12“.<br />

Zur Frage von Herrn Holefleisch zur Zukunft des Pavillons der Bonifatiusschule II verweist<br />

Herr Dienberg diesen an den Schulausschuss.<br />

Auf Nachfrage von Herrn Holefleisch erläutert Herr Dienberg, dass die Göttinger<br />

Verkehrsbetriebe sich den zusätzlichen Aufwand, der ihnen durch Umleitungen entstünde,<br />

erstatten ließen. Dies gelte sowohl für baustellenbedingte Umleitungen, als auch für<br />

Umleitungen aufgrund von Veranstaltungen. Die Höhe dieser Erstattungsbeträge sei<br />

derzeit Verhandlungssache; im Rahmen der zwischen der Stadt und den Göttinger<br />

Verkehrsbetrieben noch zu schließenden sog. „Betrauungsvereinbarung“ solle künftig ein<br />

einheitliches Abrechnungsverfahren vereinbart werden.<br />

Herr Holefleisch bittet um Auskunft, wann die Fahrzeuge der Göttinger Verkehrsbetriebe<br />

mit Rußpartikelfiltern nachgerüstet werden. Herr Dienberg erläutert hierzu, dass diese<br />

Frage im Rahmen des Verkehrsvertrages geklärt werden solle.<br />

Frau Fischer kritisiert, dass der Weg „Im Bruche“ nicht beleuchtet sei.<br />

(Anmerkung des Protokollanten: <strong>Der</strong> betreffende Weg ist derzeit nicht gewidmet und auch nicht für die<br />

Öffentlichkeit freigegeben (nur für Anlieger) – eine Beleuchtung des Weges ist daher nicht zwingend<br />

erforderlich).<br />

Bürgerinnen und Bürger fragen Ausschuss und Verwaltung<br />

Die Frage von Herrn Kunze zur Einführung des digitalen Fernsehens in Göttingen<br />

beantwortet Herr Holefleisch.<br />

Die Nachfrage von Herrn Kunze zur Verkehrsregelung in der Straße „Am weißen Steine“<br />

wird von Herrn Ernst beantwortet.<br />

Die Frage von Herrn Kunze zum fahrplanmäßigen Halt des IC „Königssee“ beantwortet<br />

Herr Dienberg.<br />

9/11


Ende der Sitzung: 18:25 Uhr<br />

(Rakebrandt) (Dienberg) (Müller )<br />

Vorsitzender Stadtbaurat Protokollführer<br />

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Anwesenheitsliste<br />

39. öffentliche Sitzung des Bau- und Planungsausschusses<br />

a) Bau- und Planungsausschuss<br />

09.09.2004<br />

Anwesend sind:<br />

Herr Klecha, Stephan<br />

Herr Rakebrandt, Walter Ausschussvorsitzender<br />

Herr Arnold, Hans Otto<br />

Frau Brückner, Heide<br />

Frau Fischer, Gerda<br />

Herr Holefleisch, Ulrich<br />

Herr Semmelroggen, Karl (bis 17.32 Uhr/ TOP 6)<br />

Herr Wedrins, Thomas (bis 18.20 Uhr/ TOP 10)<br />

Herr Schächterle, Paul beratendes Mitglied<br />

Entschuldigt fehlen:<br />

Herr Gargulla, Lars vertreten durch Herrn Stephan Klecha<br />

Herr Helberg, Daniel .<br />

Herr Hummel, Keith-Helge Umweltschutzbeauftragter (beratend)<br />

Herr Kahlmeier, Rudolf Seniorenbeirat (beratend)<br />

b) Verwaltung<br />

Herr Dienberg, Stadtbaurat<br />

Herr Ohlow, Fachdienst Stadt- und Verkehrsplanung<br />

Herr Mattern, Fachbereich Stadtgrün (bis 16.38 Uhr/ TOP 4)<br />

Herr Ernst, Fachbereich Tiefbau und Baubetrieb<br />

Herr Müller, Fachdienst Stadt- und Verkehrsplanung als Protokollführer<br />

c) Sonstige<br />

Herr Jansen ( zu TOP 4)<br />

Herr Bolli, Ingenieurbüro Bolli ( zu TOP 4)<br />

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