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Nr.14 Was bewegt Sie in der Stadt?

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<strong>Was</strong> <strong>bewegt</strong> <strong>Sie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>?<br />

Telefon 0851 9346649 – E-Mail: <strong>in</strong>fo@buergerblick.de<br />

<strong>Nr.14</strong><br />

April 2008<br />

50 CENT


2 ANZEIGEN April 2008


April 2008 BLICK IN DIE POLITIK 3<br />

Der Fall <strong>der</strong> grünen Erika<br />

Wie e<strong>in</strong>e Sekretär<strong>in</strong><br />

ihre Chef<strong>in</strong> feuerte<br />

Passau und se<strong>in</strong>e pikanten Affären: Letzen Sommer verlor e<strong>in</strong> städtischer Top-<br />

Manager se<strong>in</strong>en Geschäftsführerposten wegen öffentlichem Oralsex, nun die grüne<br />

Spitzenpolitiker<strong>in</strong> Erika Träger(51) wegen e<strong>in</strong>es verhängnisvollen Sexabenteuers. <strong>Sie</strong><br />

f<strong>in</strong>g etwas mit dem Ehemann ihrer Sekretär<strong>in</strong> an. Eigentlich e<strong>in</strong>e zutiefst private<br />

Angelegenheit - wäre da nicht <strong>der</strong> Rachefeldzug <strong>der</strong> betrogenen Ehefrau. <strong>Sie</strong> sammelte<br />

eifrig Material, um die Diplom-Sozialpädagog<strong>in</strong> beim Arbeitgeber anzuschwärzen.<br />

Seit 18 Jahren wirkt die attraktive<br />

Politiker<strong>in</strong> mit den<br />

feuerroten Haaren und <strong>der</strong><br />

auffälligen Hornbrille <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

grünen Politik. <strong>Sie</strong> gründete<br />

vor 13 Jahren die Beratungsstelle<br />

Pro Familia – für<br />

selbstbestimmte Sexualität<br />

und war dort zuletzt Geschäftsführer<strong>in</strong>.<br />

Zweifellos<br />

e<strong>in</strong>e sehr engagierte.„Ich habe<br />

Überstunden geschoben<br />

und freiwillig auf Lohn verzichtet“,erzählt<br />

sie.Die fristlose<br />

Kündigung traf sie wie<br />

e<strong>in</strong> Schlag.<br />

„Das Ausmaß des Privatund<br />

Politikbüros Träger<br />

übersteigt jede Vorstellungskraft“,ist<br />

das Resümee e<strong>in</strong>es<br />

zehnseitigen Schreibens, <strong>in</strong><br />

dem ihr <strong>der</strong> Vorstand des<br />

Vere<strong>in</strong>s Verfehlungen vorwirft.<br />

Der Inhalt ist so heftig,<br />

dass Erika Träger von e<strong>in</strong>er<br />

„Anklage“ spricht, obwohl<br />

es um ke<strong>in</strong> Strafverfahren<br />

geht.<br />

Protokoll <strong>der</strong> Rache<br />

Die „Anklage” basiert auf<br />

den gesammelten Notizen<br />

ihrer Sekretär<strong>in</strong>, die das<br />

Büroleben ihrer Chef<strong>in</strong> über<br />

vier Monate akribisch protokollierte.<br />

Jede unentschuldigte<br />

Abwesenheit, jeden<br />

dienstfremden Gang, jedes<br />

private o<strong>der</strong> ehrenamtliche<br />

Diktat: den Dreizeiler an die<br />

Schule des Sohnes, <strong>der</strong> Antrag<br />

für den <strong>Stadt</strong>rat, <strong>der</strong><br />

Arztterm<strong>in</strong> für ihre kranke<br />

Mutter.<br />

Die OB-Kandidat<strong>in</strong> sieht<br />

e<strong>in</strong>: „Es ist so gekommen,<br />

weil ich me<strong>in</strong>en Verstand<br />

nicht e<strong>in</strong>geschaltet habe.“<br />

<strong>Sie</strong> spricht offen über die Affäre,<br />

die eigentlich niemanden<br />

etwas angehe.„Es waren<br />

sieben schöne Wochen und<br />

es gehören immer zwei dazu.“<br />

Als <strong>der</strong> Herbst die Blätter<br />

von den Bäumen fegte,<br />

war die riskante Romanze<br />

vorbei - und <strong>der</strong> Rachefeldzug<br />

<strong>der</strong> betrogenen Ehefrau<br />

begann.<br />

Fristlose Kündigung<br />

Nach außen h<strong>in</strong> reagierte<br />

sie mit den Waffen <strong>der</strong> Frau.<br />

„<strong>Sie</strong> färbte sich die Haare<br />

und achtete mehr als sonst<br />

auf ihre Figur“, bemerkten<br />

die Kolleg<strong>in</strong>nen im Büro.<br />

Von den heimlichen Aufzeichnungen,bei<br />

denen auch<br />

ihr Sohn mitwirkte, wussten<br />

die wenigstens.<br />

Die Bombe platzte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Vorstandssitzung im Dezember.Weil<br />

Träger die ordentliche<br />

Kündigung nicht annehmen<br />

wollte,wurde die fristlose<br />

am 29. Februar nachgeschoben.<br />

Zwei Tage vor <strong>der</strong><br />

OB-Wahl.Ihre Nerven lagen<br />

blank.<br />

„Ich habe das erste Mal <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>em Leben Beruhigungstabletten<br />

genommen.<br />

An<strong>der</strong>s hätte ich die Podiumsdiskussion<br />

<strong>in</strong> Kohlbruck<br />

nicht überstanden.“<br />

Parteikollegen verärgert<br />

Mit Herzklopfen g<strong>in</strong>g sie<br />

jeden Morgen zum Briefkasten:Steht<br />

schon etwas <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Zeitung? Das ist jetzt vorbei.<br />

„Me<strong>in</strong> Job war weg. Es<br />

g<strong>in</strong>g mir nur noch um me<strong>in</strong>e<br />

Ehre“, erklärt sie, warum sie<br />

vorm Arbeitsgericht gegen<br />

Aus ihrem lockeren Lebenstil hat Erika Träger nie e<strong>in</strong>en<br />

Hehl gemacht. Es half ihr bei dieser schweren Krise.<br />

die fristlose Kündigung klagte.<br />

Dank e<strong>in</strong>er außergerichtlichen<br />

E<strong>in</strong>igung kam es nicht<br />

zum Prozess. Darüber wird<br />

Stillschweigen bewahrt. Fest<br />

steht: Der Job bei Pro Familia<br />

ist für sie verloren.<br />

Die Chance auf den Po-<br />

sten <strong>der</strong> dritten Bürgermeister<strong>in</strong><br />

ist auch geschmolzen.<br />

Manche Parteikollegen ärgert,<br />

dass sie die berufliche<br />

Krise so lange geheim hielt.<br />

<strong>Sie</strong> selbst aber fühlt sich gestärkt:„Viele<br />

haben mich angerufen<br />

und aufgemuntert”.<br />

Missverständnis<br />

um Mixas Hut<br />

Als „Kasperl” und „k<strong>in</strong>dischen<br />

Selbstdarsteller”<br />

haben Bürgerblick und<br />

Lokalpresse den CSU-<br />

<strong>Stadt</strong>rat Willi Mixa nach<br />

diesem komischen Auftritt<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>ratssitzung<br />

beschimpft. Der Politiker<br />

(als <strong>Stadt</strong>rat ausgeschieden)<br />

sprach das Verbot<br />

aus, se<strong>in</strong>e Person zu fotografieren<br />

und versteckte<br />

sich h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Hut. E<strong>in</strong>e<br />

Abrechnung mit den<br />

Medien? „Ke<strong>in</strong>er hat<br />

mich gefragt. Der wahre<br />

Grund: Ich vertrage nach<br />

e<strong>in</strong>er Augenoperation das<br />

Blitzlicht nicht”, sagte er.<br />

Abriss Innstraße<br />

aufgeschoben?<br />

Werden Haus und Garten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Innstraße 11<br />

(Foto) doch nicht so<br />

schnell platt gemacht?<br />

Viele befürchten,dass <strong>der</strong><br />

Verkehr an <strong>der</strong> Uni weiter<br />

zunimmt, wenn hier die<br />

Straße verbreitert wird.<br />

E<strong>in</strong> Investor hat sich das<br />

WGP-Grundstück für e<strong>in</strong>en<br />

Neubau gesichert.<br />

Im April prüft e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

vom Landesamt<br />

für Denkmalpflege,<br />

ob das Objekt (altes Gewölbe)<br />

schützenswert ist.<br />

Wenn <strong>der</strong> neue OB die<br />

R<strong>in</strong>gstraße öffnet,<br />

schw<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Bedarf,diese<br />

angebliche Engstelle zu<br />

öffnen. „Wir werden<br />

nichts überstürzen”, beruhigt<br />

Jürgen Dupper.<br />

Photos: Tim Lill<strong>in</strong>g, Hubert Denk


Photos: Alexan<strong>der</strong> Eckmeier, Hubert Denk, privat<br />

4 BLICK AUF DIE KIRCHE April 2008<br />

Diskussion um Zwang zur Ehelosigkeit <strong>der</strong> Priester<br />

Auch Altbischof E<strong>der</strong><br />

bedrückte <strong>der</strong> Zölibat<br />

„Alle<strong>in</strong>, unvermählt lebend“ heißt aus dem Late<strong>in</strong>ischen übersetzt „Zölibat”. Könnte<br />

ohne diesen Zwang <strong>der</strong> Priesterschwund gebremst werden? Der neue Vorsitzende <strong>der</strong><br />

Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zölitsch, steht mit se<strong>in</strong>en Denkanstössen nicht<br />

alle<strong>in</strong>. Auch unser Altbischof Franz Xaver E<strong>der</strong> zeigte sich mitfühlend mit Priestern, die<br />

mit dem <strong>in</strong>neren Konflikt nicht klar kamen: “Ich könnte we<strong>in</strong>en”, soll er e<strong>in</strong>mal zu e<strong>in</strong>em<br />

Pfarrer gesagt haben, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> E<strong>in</strong>samkeit verzweifelte und se<strong>in</strong> Amt nie<strong>der</strong>legte.<br />

Der Passauer Bischof Franz Xaver E<strong>der</strong> und <strong>der</strong> junge Priester Anton Aschenbrenner, <strong>der</strong><br />

15 Jahre später aus <strong>der</strong> Kirche austrat und sich für K<strong>in</strong>d und Familie entschied.<br />

Ehemalige Deponie Stelzhof<br />

Müll am Öko-Feld<br />

„<strong>Sie</strong> müssen sich das anschauen,<br />

es ist e<strong>in</strong>e Sauerei!”,<br />

<strong>in</strong>formierte uns e<strong>in</strong>e<br />

Bürgerblick-Leser<strong>in</strong>:<br />

Beim Spaziergang entlang<br />

e<strong>in</strong>es frischgepflügten<br />

Felds am „Bio-Wirtshaus”<br />

Stelzhof grauste ihr: Fetzen<br />

von blauen Müllsäcken,<br />

schmutzige Folien<br />

und Metallteile hatten die<br />

landwirtschaftlichenMasch<strong>in</strong>en<br />

zutage beför<strong>der</strong>t.<br />

Das soll fruchtbarer Boden<br />

für Bio-Anbau se<strong>in</strong>?<br />

Das Problem ist bekannt:Die<br />

Kirche verkaufte<br />

das Grundstück günstig<br />

an die Öko-Betreiber. Beide<br />

verharmlosen es: Das<br />

Gelände diente ehmals als<br />

Deponie für Müll und<br />

Klärschlamm!<br />

Unrat statt Unkraut.<br />

„Das ist me<strong>in</strong>e Sünde”,<br />

sagt Anton Aschenbrenner<br />

(46) und nimmt se<strong>in</strong>e älteste<br />

Tochter <strong>in</strong> den Arm.<br />

K<strong>in</strong>d und Familie waren<br />

ihm wichtiger als <strong>der</strong> Zölibat.<br />

Das Ende se<strong>in</strong>er Laufbahn<br />

als katholischer Priester,<br />

die mit <strong>der</strong> Weihe 1988<br />

begann. Heute kann Anton<br />

Aschenbrenner mit <strong>der</strong><br />

Sünde gut leben. Er hat <strong>der</strong><br />

Kirche den Rücken gekehrt.<br />

Den Glauben an<br />

Gottes Segen aber ke<strong>in</strong>eswegs.<br />

Er sagt: „Erfülltes Leben<br />

ist ke<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Konfession.”<br />

Er kümmert er sich um<br />

diejenigen,welchen die Kirche<br />

auch ihre Sakramente<br />

versagt hat: Geschiedene,<br />

Homosexuelle, Nichtchristen.<br />

Er zelebriert Hochzeiten,<br />

hilft <strong>in</strong> Seelenkrisen<br />

o<strong>der</strong> begleitet Menschen<br />

auf ihrem letzten Weg.„Den<br />

Segen zu spenden ist ke<strong>in</strong><br />

Monopol <strong>der</strong> Kirche”, erklärt<br />

er.<br />

Se<strong>in</strong>er Internetseite und<br />

diversen TV-Auftritten verdankt<br />

<strong>der</strong> Ex-Pfarrer, dass<br />

se<strong>in</strong>e „Ich-AG” bekannt<br />

wurde und blüht. <strong>Sie</strong><br />

ernährt se<strong>in</strong>e Frau und zwei<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Während er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er nie<strong>der</strong>bayerischen<br />

Heimat<br />

blieb, nach eigenen Angaben<br />

mehr Sympathie als böse<br />

Worte erntete, suchten<br />

an<strong>der</strong>e, die am Zölibat<br />

scheiterten, lieber das Wei-<br />

te. Thomas Vitzthum, Welt-<br />

Autor, berichtet zur aktuellen<br />

Zölibat-Diskussion<br />

über den Prieser Mart<strong>in</strong><br />

Gast<strong>in</strong>ger, <strong>der</strong> 1983 <strong>in</strong> Passau<br />

geweiht wurde und<br />

ebenso wie Aschenbrenner<br />

nach 14 Jahren das Amt aufgab<br />

- weil er „die E<strong>in</strong>samkeit<br />

nicht aushalten konnte”.<br />

Heute lebt <strong>der</strong> 51-jährige<br />

mit se<strong>in</strong>er Frau <strong>in</strong> Neuseeland<br />

als Lehrer für Sozialkunde<br />

und Religion. Er<br />

schil<strong>der</strong>t dem Welt-Journalisten<br />

den bewegenden Moment,<br />

als er se<strong>in</strong>erzeit dem<br />

Passauer Bischof sagte, dass<br />

er se<strong>in</strong> Priesteramt nie<strong>der</strong>legen<br />

wolle.<br />

„Als ich im Februar 1997<br />

Bischof Franz Xaver E<strong>der</strong><br />

sagte, dass ich Priester bleiben<br />

möchte, aber mit dem<br />

Zölibat nicht leben könne,<br />

umarmte mich <strong>der</strong> Bischof.”<br />

Er sagte: „Mart<strong>in</strong>, du bist<br />

nicht <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zige, <strong>der</strong> leidet.<br />

Aber ich kann dich nicht vom<br />

Zölibat entb<strong>in</strong>den. Ich könnte<br />

we<strong>in</strong>en.”„Mich rühren diese<br />

Worte noch immer”.<br />

Laut Kirchenstatistik verlassen<br />

jährlich rund 20 Priester<br />

die katholische Kirche.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Anwärter sank<br />

<strong>in</strong> zwei Jahrzehnten von 700<br />

auf 250. Im Bistum Passau<br />

gab es 2007 ke<strong>in</strong>en Neupriester.<br />

www.welt.de/zollitsch<br />

www.lebensbrunn.de<br />

Dual-SIM-Technik<br />

Die Lösung für Grenzgänger:<br />

Zwei Netze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Handy<br />

Der US-Hersteller General<br />

Mobile hat auf <strong>der</strong> Cebit<br />

e<strong>in</strong>e neue Serie vorgestellt,<br />

die mit zwei SIM-Karten<br />

gleichzeitig funken kann.<br />

Tipp für Grenzgänger,<br />

Zweithandyträger und<br />

Sparfüchse.<br />

Das Startmodell „DST11“.<br />

Die beiden Kartensteckplätze<br />

verbergen sich beschriftet<br />

mit „SIM 1“ und „SIM 2“<br />

leicht zugänglich h<strong>in</strong>ter dem<br />

Akku. Der Betrieb funktioniert<br />

tadellos im Parallelbetrieb.<br />

Der Benutzer ist über<br />

beide Netze erreichbar und<br />

kann per Knopfdruck entscheiden,<br />

über welches Netz<br />

er SMS senden o<strong>der</strong> anrufen<br />

will.<br />

Im großen Display werden<br />

Empfangsstärke, Netzname,<br />

Poste<strong>in</strong>gang und unbeantwortete<br />

Anrufe nach SIM-<br />

Karte getrennt angezeigt.Edles<br />

Design mit Nachteilen:<br />

Die Flachtasten im Halbrund<br />

s<strong>in</strong>d für fl<strong>in</strong>ke F<strong>in</strong>ger gewöhnungsbedürftig,<br />

ebenso die<br />

fuselige Menüführung.<br />

Es fehlen Bluetooth und<br />

Infrarot. Vorbildliches Zubehör:<br />

Es werden gleich zwei<br />

Akkus mitgeliefert.<br />

Sparen im Doppelpack: In<br />

diesem Handy lassen sich die<br />

günstigsten Anbieter für Flatrate<br />

Telefonie und SMS<br />

gleichzeitig nutzen.<br />

In <strong>der</strong> Anschaffung ist <strong>der</strong><br />

Sparprofi nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

günstig: ab 349 Euro.<br />

DST 11: Platz für Zwei.


April 2008 BLICK AUF DIE STADT 5<br />

Verdacht <strong>der</strong> Bestechung bei Anzeigengeschäften<br />

Staatsanwält<strong>in</strong> greift<br />

nach PaWo-Chef<br />

Das Wochenblatt schreibt gerne bunte, grelle Geschichten. Jetzt spielt es selbst die<br />

Hauptrolle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wirtschaftskrimi: Wegen Verdachts <strong>der</strong> Bestechung, es geht ums<br />

Anzeigengeschäft, lässt e<strong>in</strong>e Landshuter Staatsanwält<strong>in</strong> seit drei Monaten gegen den<br />

Geschäftsführer und Passauer-WWoche-Grün<strong>der</strong> Herbert Z. (53) ermitteln. Bei<br />

Hausdurchsuchungen <strong>in</strong> Passau und Landshut beschlagnahmten Kripobeamte und<br />

Steuerfahn<strong>der</strong> Konten- und Rechnungsunterlagen.<br />

Die Ermittlungen richten<br />

sich gegen gegen den verdientesten<br />

Mann aus dem Wochenblatt-Verlag:<br />

Herbert Z.<br />

Er gründete 1983 die Passauer<br />

Woche, leitet seit mehr als<br />

20 Jahren die Wochenblatt-<br />

Verlagsgruppe mit Sitz <strong>in</strong><br />

Landshut. Die Blätter se<strong>in</strong>es<br />

Hauses mit Millionenauflage<br />

leben ausschließlich von den<br />

Anzeigenkunden. <strong>Sie</strong> landen<br />

gratis im Briefkasten.<br />

„Ich habe im Dezember<br />

Selbstanzeige gestellt”, sagt<br />

Herbert Z.Er nimmt den Vor-<br />

gang offenbar eher gelassen.<br />

Mit e<strong>in</strong>er Hausdurchsuchung<br />

habe er nach so langer Zeit<br />

nicht mehr gerechnet.<br />

In den Morgenstunden des<br />

28. Februar, zu e<strong>in</strong>er Zeit, als<br />

noch ke<strong>in</strong>e Redakteure im<br />

Büro waren, begannen Kri-<br />

Schade um die schöne Madonna am Haus Nr. 14. Nebenan strahlt e<strong>in</strong>e Sonnenuhr.<br />

Stolperfalle<br />

„Klostergarten”<br />

Mit gebrochenem Handgelenk<br />

und Unterarm kam<br />

e<strong>in</strong>e Passauer<strong>in</strong> <strong>in</strong>s Kl<strong>in</strong>ikum:<br />

<strong>Sie</strong> war im neuen Park<br />

am Exerzierplatz, dem sogenannten<br />

Klostergarten,<br />

schwer gestürzt. Die hochkantigen<br />

E<strong>in</strong>fassungen <strong>der</strong><br />

Pflanzenbeete stellen sich als<br />

gefährliche Stolperfallen<br />

heraus.<br />

Silvia W. (43) geschah das<br />

Missgeschick am zweiten<br />

Wahlsonntag. „Vor allem<br />

nachts blenden die Bodenstrahlern<br />

so stark, dass man<br />

leicht die H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse übersieht”,<br />

sagt e<strong>in</strong> Student.<br />

Menschenfalle<br />

„Kapf<strong>in</strong>ger-Drehtür”<br />

Das Kapf<strong>in</strong>gerhochhaus<br />

und se<strong>in</strong>e tückische Technik:<br />

Am Ostermorgen war e<strong>in</strong><br />

Kunde vom Fitnesscenter<br />

„Oasis” <strong>in</strong> <strong>der</strong> großen<br />

Drehtür am E<strong>in</strong>gang gefangen.<br />

Ke<strong>in</strong> Notfallknopf, ke<strong>in</strong>e<br />

Sprechanlage, auch die<br />

Das PaWo-Center <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spitalhofstraße bekam Besuch<br />

von Steuerfahndung und Kripo.<br />

pobeamte und Steuerfahn<strong>der</strong><br />

ihre Hausdurchsuchungen <strong>in</strong><br />

den Geschäftsräumen <strong>in</strong> Passau<br />

und Landshut.<br />

Seit 2000 soll <strong>der</strong> Wochenblatt-Chef<br />

mit Schmiergeldzahlungen<br />

e<strong>in</strong>en Großkunden<br />

aus dem Raum Passau an<br />

sich gebunden haben. Die<br />

Summe floss an den für Market<strong>in</strong>g<br />

verantwortlichen Beschäftigten.<br />

Er kassierte über<br />

die Jahre im sechsstelligen<br />

Bereich.<br />

Die Sichtung des Materials<br />

wird noch Wochen dauern.<br />

Fassadengeschichten<br />

Ste<strong>in</strong>weg: Sonnenund<br />

Schattenseiten<br />

Wenn vormittags die Sonne<br />

<strong>in</strong> den Ste<strong>in</strong>weg fällt,zeigt<br />

sie uns nach alter Methode<br />

die Stunde und wirft ihr Licht<br />

auf das traurige Schicksal e<strong>in</strong>es<br />

150 Jahre alten Madonnengemäldes.<br />

Ste<strong>in</strong>weg Nummer 14 und<br />

12. Zwei Häuser mit<br />

schmucken Fassaden. E<strong>in</strong><br />

tiefes Rot und e<strong>in</strong> sattes<br />

Grün. Aber dann bleibt <strong>der</strong><br />

Blick von Touristen und Passanten<br />

an diesem welken<br />

Kunstwerk hängen:Der Putz<br />

platzt großflächig ab.Von <strong>der</strong><br />

Heiligen Maria ist nur mehr<br />

schemenhaft <strong>der</strong> blaue Mantel<br />

zu erkennen.<br />

Leitstelle des Sicherheitsdienstes<br />

wusste ke<strong>in</strong>en Rat,<br />

<strong>der</strong> Hausmeisters war nicht<br />

erreichbar.<br />

Schließlich wählte <strong>der</strong> gefangene<br />

Passauer Geschäftsmann<br />

„110”. Mit vere<strong>in</strong>ten<br />

Kräften gelang es drei Polizeibeamten,<br />

die streikende<br />

Drehtür aufzuwuchten.<br />

“Wir haben Restauratoren<br />

geholt, aber ke<strong>in</strong>er hat<br />

sich an diese Arbeit gewagt”,<br />

sagt Eigentümer Johannes<br />

Hornste<strong>in</strong>er, e<strong>in</strong> kunstverständiger<br />

Mann. Er ist gelernter<br />

Geigenbauer und betreute<br />

bis zur Rente das<br />

Münchner <strong>Stadt</strong>museum.<br />

“Mit <strong>der</strong> Spachtel ablösen,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schachtel verpacken<br />

und im <strong>Stadt</strong>archiv aufbewahren”,<br />

sieht er als letzte<br />

Lösung. Das Gemälde<br />

stammt wohl aus <strong>der</strong> Zeit,als<br />

das Haus noch dem Kloster<br />

Al<strong>der</strong>sbach gehörte. Rund<br />

20.000 Euro würde die Rettung<br />

des Bildes kosten.<br />

Zum Ostergruß<br />

Gaspreise rauf<br />

Die <strong>Stadt</strong>werke kündigen<br />

mit <strong>der</strong> Osterbroschüre an,<br />

die Gaspreise ab 1.Mai zu erhöhen:<br />

5,38 Cent mehr pro<br />

Kubikmeter. Die letzte Erhöhung<br />

war zu Jahresbeg<strong>in</strong>n.<br />

„Der gestiegene Ölpreis”,<br />

argumentieren sie wie<strong>der</strong>.<br />

Photos:Alexan<strong>der</strong> Eckmeier, Hubert Denk


6 BLICK AUF DIE WAHL 7<br />

Passau jubelt neuem Hoffnungsträger zu<br />

Super, Dupper! So bescheiden<br />

s<strong>in</strong>d wenige Wahlsieger<br />

Am Morgen danach überraschten<br />

die Mitarbeiter im<br />

„Bürgerbüro Dupper“ ihren<br />

Chef mit e<strong>in</strong>em Weißwurstfrühstück.<br />

Auf dem Computerbildschirm<br />

hatten sie ihm<br />

e<strong>in</strong>e Fotogalerie <strong>der</strong> euphorischen<br />

Wahlparty vorbereitet:<br />

Menschen, die ihn küssen<br />

und knuddeln, bejubeln und<br />

beschenken.<br />

Dupper, <strong>der</strong> neue Super-<br />

Wie sich Ex-OB Zankl die Presse kaufte<br />

Bayerns teuerstes<br />

Selbstgespräch<br />

Albert Zankl führt e<strong>in</strong><br />

Selbstgespräch und lässt es<br />

dann für 3.100 Euro als<br />

angebliches Interview mit<br />

<strong>der</strong> „Redaktion“ im<br />

Passauer WWochenblatt<br />

(PaWo) abdrucken. Für<br />

weitere 3.100 Euro veröffentlicht<br />

er von verschiedenen<br />

Redaktionen abgelehnte<br />

Leserbriefe.<br />

Der Coup wurde e<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>fall.<br />

Das Selbstgespräch geriet<br />

zum Stadgespräch und<br />

Zankl verlor noch mehr an<br />

Sympathie.<br />

Bürgerblick sprach mit<br />

Mitwirkenden <strong>der</strong> PaWo-Polit-Affäre<br />

und bat sie um<br />

Stellungnahmen.<br />

Alexan<strong>der</strong> Wösner von<br />

star im Rathaus, schaute sich<br />

die Bil<strong>der</strong> an. Dann sagte er<br />

ganz ruhig: „An so e<strong>in</strong>em<br />

Abend hat man viele Freunde“.<br />

Hier spricht e<strong>in</strong> <strong>Sie</strong>ger, <strong>der</strong><br />

sich nicht gleich <strong>in</strong> Eitelkeit<br />

und Stolz verrennt. E<strong>in</strong> Lokalblatt<br />

ließ Dupper als Superman<br />

über Passau fliegen.<br />

E<strong>in</strong> falsches Bild.Denn Dupper<br />

gehört nicht zu den Hel-<br />

“Prost Oberbürgermeister!” : Dupper-Party im Rathaus.<br />

<strong>der</strong> Werbeagentur gibt den<br />

„Schwarzen Peter“ weiter:<br />

„Ich habe nur e<strong>in</strong>en Auftrag<br />

abgewickelt“.Als Auftraggeber<br />

nennt er die „CSU Passau“.<br />

Wösner lieferte die zwei<br />

umstrittenen Zeitungsseiten<br />

(<strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>es Inserats<br />

<strong>der</strong> Zanklfreunde MdB Dr.<br />

Max Stadler und Dr. Anton<br />

Jungwirth) komplett gestaltet<br />

bei <strong>der</strong> PaWo ab.<br />

Der Verantwortliche <strong>der</strong><br />

Anzeigenabteilung bekam<br />

wegen des Beitrags<br />

„Bauchschmerzen“ und<br />

setzte wenigstens das Wörtchen<br />

Anzeige darüber. Ohne<br />

Werbeh<strong>in</strong>weis wäre es<br />

dem Kunden noch lieber<br />

gewesen.<br />

den, die abheben. Nach viere<strong>in</strong>halb<br />

Jahren Tätigkeit <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Landespolitik kennt er<br />

die Höhen und Tiefen des<br />

Geschäfts.<br />

Die rund 400 Menschen im<br />

Großen Rathaussaal wogen<br />

dem Wahlsieger entgegen<br />

wie e<strong>in</strong>e freundliche Welle.<br />

<strong>Sie</strong> reichten ihm Rosen und<br />

e<strong>in</strong>en roten Rathausschlüssel.<br />

Mit sensationellen 61,4<br />

Prozent <strong>der</strong> Stimmen wurde<br />

<strong>der</strong> 47-jährige Familienvater<br />

(fünf K<strong>in</strong><strong>der</strong>) bei <strong>der</strong> Stichwahl<br />

zum neuen Oberbürgermeister<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Passau<br />

gewählt.<br />

Nach dem großartigen Ergebnis<br />

schmückt er sich mit<br />

ke<strong>in</strong>em Wort selbst. Er sagt:<br />

„Ich kann es mir nur so erklären,<br />

dass die Wähler<strong>in</strong>nen<br />

und Wähler von Urban<br />

Mangold und Erika Träger<br />

für mich gestimmt haben.“<br />

„Super-Dupper“ steht<br />

nicht nur für Sympathie, son<strong>der</strong>n<br />

auch für e<strong>in</strong>e neue politische<br />

Tugend: <strong>der</strong> Demut.<br />

Stefan Brandl, Chef <strong>der</strong><br />

Redaktion, fühlt sich nicht<br />

zuständig. „Das ist ke<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong>s Blatt, son<strong>der</strong>n<br />

gängige Werbepraxis“, erklärt<br />

er.<br />

Zwar gab es schon früher<br />

bezahlte Portraits von<br />

Schmöller (SPD) und Plenk<br />

(CSU). Aber als Interview<br />

<strong>der</strong> „Redaktion“ wurde so<br />

etwas noch nie verkauft.<br />

Manche Leserbrief-<br />

Schreiber fühlen sich <strong>in</strong> dieser<br />

schmutzige Werbekampagne<br />

benutzt - an<strong>der</strong>e<br />

nutzten die kostenlose<br />

Plattform: Der städtische<br />

Manager Joseph Gevatter<br />

schrieb angeblich <strong>in</strong> Absprache<br />

mit den Mitarbeitern<br />

- auch das war falsch.<br />

H<strong>in</strong>tergründe zur Abwahl Zankls<br />

Das plötzliche Ende e<strong>in</strong>es<br />

politischen Panzerfahrers<br />

Die schöne Dreiflüssestadt Passau wird gefühlt seit 1000 Jahren von CSU und Kirche regiert. Wenn <strong>der</strong><br />

Fremde erfährt, dass hier auch schon e<strong>in</strong> Oberbürgermeister <strong>der</strong> Sozialdemokraten zwölf Jahre lang im<br />

Amt war, runzelt er ungläubig die Stirn. Aber vielleicht wurde Willi Schmöller, <strong>der</strong> von 1990 bis 2002<br />

die <strong>Stadt</strong> regierte, nicht ganz grundlos als „roter Bürgermeister“ vergessen: Er trat mittlerweile aus <strong>der</strong><br />

SPD aus und verbündete sich mit se<strong>in</strong>em CSU-Nachfolger. Jetzt kam e<strong>in</strong> neuer roter Paukenschlag.<br />

Nach dem drastischen Stimmenverlust ist Albert Zankl still geworden.<br />

Passau ist seit dem 16.<br />

März nicht mehr schwarz.<br />

Aber genau genommen<br />

wählten die Passauer nicht<br />

Rot, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Alternative,<br />

e<strong>in</strong>en neuen Hoffnungsträger.<br />

Das neue <strong>Stadt</strong>oberhaupt<br />

soll <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong><br />

2000 Jahre alten Domstadt<br />

besser gerecht werden. Das<br />

kostbare Erbe soll nicht länger<br />

mit Füßen getreten werden.<br />

Der Aufschrei über den<br />

Turmbau zu Passau und das<br />

hässliche Drumherum waren<br />

so laut,dass sie bis nach München<br />

drangen: Geht die Donauperle<br />

als Kulisse für den<br />

Kommerz kaputt?<br />

Es wie<strong>der</strong>holte sich das ungeschriebene<br />

Gesetz <strong>der</strong> Passauer<br />

Stichwahlen.<br />

Der Herausfor<strong>der</strong>er ist<br />

immer <strong>der</strong> <strong>Sie</strong>ger. Willi<br />

Schmöller (SPD) stürzte<br />

1990 mit 51,16 Prozent den<br />

OB Hans Hösl (CSU). Albert<br />

Zankl drängte 2002 mit<br />

53,3 Prozent Schmöller aus<br />

dem Amt.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs gab es zwischen<br />

Schmöller und Zankl nach<br />

sechs Jahren Amtszeit e<strong>in</strong>en<br />

gravierenden Unterschied:<br />

Der volksnahe Schmöller<br />

wurde mit 66 Prozent wie<strong>der</strong>gewählt,<br />

<strong>der</strong> hemdsärmelige<br />

Herrscher Zankl mit 37,7<br />

Prozent sofort wie<strong>der</strong> verbannt.<br />

<strong>Was</strong> ist passiert <strong>in</strong> Passau,<br />

dass e<strong>in</strong> CSU-Mann, bodenständiger<br />

Unternehmer und<br />

stark wie e<strong>in</strong> Stier, so schnell<br />

abserviert wurde? Mit 53 Jahren<br />

hätte er gut und gerne<br />

noch zwei Amtsperioden vor<br />

sich gehabt.<br />

Zankl trat mit <strong>der</strong> Neuen<br />

Mitte e<strong>in</strong> problematisches<br />

Erbe an.<br />

Der CSU-Kandidat wurde<br />

vor sechs Jahren gewählt,<br />

weil er Durchsetzungskraft<br />

und gesunde Lösungen versprach:<br />

Man wolle <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Neuen Mitte ke<strong>in</strong>esfalls e<strong>in</strong><br />

„Großkaufhaus mit angeschlossenerBusbahnhofhaltestelle“,<br />

son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en<br />

„Kultur- und Freizeitmagneten“.<br />

Er wolle Sorge dafür<br />

tragen, dass das Angebot im<br />

Kaufhaus e<strong>in</strong>e Ergänzung<br />

zur vorhandenen Geschäftswelt<br />

br<strong>in</strong>gt.<br />

Die großartigen Töne von<br />

dieser „Jahrhun<strong>der</strong>tchance“<br />

kl<strong>in</strong>gen vielen Passauern<br />

noch <strong>in</strong> den Ohren.<br />

Doch wenn sie heute ihre<br />

Augen öffnen, s<strong>in</strong>d sie aufgebracht<br />

o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest enttäuscht.<br />

Das e<strong>in</strong>zige Vergnügen<br />

<strong>der</strong> Neuen Mitte ist das<br />

C<strong>in</strong>eplex-K<strong>in</strong>o im Untergrund.<br />

Alles darüber ist Verschandlung<br />

verglichen mit<br />

dem italienischem Barock<br />

<strong>der</strong> Altstadt.<br />

E<strong>in</strong> Medienerbe baute sich<br />

e<strong>in</strong>en grünen Büroturm als<br />

Denkmal und nebenan klotzt<br />

e<strong>in</strong> Hamburger Milliardär<br />

mit se<strong>in</strong>em gigantischen<br />

ECE-Center.<br />

Zankl hatte zugepackt,<br />

aber se<strong>in</strong>e Versprechen nicht<br />

e<strong>in</strong>gelöst.<br />

Die alte Geschäftswelt hat<br />

das Nachsehen, weil ECE<br />

ke<strong>in</strong>e wirkliche Ergänzung<br />

ist,son<strong>der</strong>n alle Kundenwünsche,<br />

von <strong>der</strong> Wurstsemmel<br />

bis zur <strong>Was</strong>chmasch<strong>in</strong>e, bedient.<br />

Pendler und Busfahrer haben<br />

Nachteile, weil <strong>der</strong> neue<br />

Busbahnhof ans Kaufhaus<br />

und nicht an den Hauptbahnhof<br />

„angeschlossen“ wurde.<br />

„Jedem Menschen recht<br />

getan, ist e<strong>in</strong>e Kunst, die ke<strong>in</strong>er<br />

kann“,<br />

schrieb <strong>der</strong> unter Beschuss<br />

geratene Albert Zankl <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

letzten Brief vor <strong>der</strong><br />

Stichwahl an alle Haushalte.<br />

Das erste Mal übte er wenigstens<br />

ansatzweise Selbstkritik.<br />

Die Passauer s<strong>in</strong>d eigentlich<br />

e<strong>in</strong> geduldiges Volk. Niemand<br />

hat von Zankl erwar-<br />

tet, dass er es allen recht machen<br />

soll. Es hätte genügt,<br />

wenn er weniger den Herren<br />

im fe<strong>in</strong>en Zwirn als se<strong>in</strong>en<br />

Bürgern gedient hätte.<br />

„So lasch, wie <strong>in</strong> Passau<br />

mit ECE verhandelt wurde,<br />

ist beispiellos“,<br />

sagt nicht nur <strong>der</strong> ödp-<br />

Fraktionschef Urban<br />

Mangold. Der Oppositionspolitiker,<br />

dem Zankl schon<br />

mal „zu wenig Hirnw<strong>in</strong>dungen“<br />

besche<strong>in</strong>igte, heimste <strong>in</strong><br />

manchen Bezirken mit se<strong>in</strong>er<br />

Partei mehr als 20 Prozent<br />

<strong>der</strong> Stimmen e<strong>in</strong>.<br />

Der OB hat sich für se<strong>in</strong>e<br />

vielen verbalen Entgleisungen<br />

gegenüber <strong>der</strong> Opposition<br />

nie geschämt, geschweige<br />

denn entschuldigt. Das haben<br />

nun die Wähler getan.<br />

Vielleicht stolperte Zankl<br />

auch über die Stimmen <strong>der</strong><br />

ECE-Gegner.<br />

Immerh<strong>in</strong> hatten knapp 50<br />

Prozent <strong>der</strong> Wähler beim<br />

Bürgerentscheid 2004 für e<strong>in</strong>e<br />

„maßvolle Neue Mitte“<br />

gestimmt. Zankls Wortschatz<br />

kennt ke<strong>in</strong> „maßvoll“. Als er<br />

2006 den Spaten schwang<br />

und ECE als das „größte<br />

Bauvorhaben seit dem Dombau“<br />

ausrief, musste vermutlich<br />

nicht nur <strong>der</strong> Bischof<br />

schlucken.<br />

Es war Zankl, <strong>der</strong> Selbstherrliche,<br />

den die Passauer<br />

satt hatten.<br />

Er fuhr se<strong>in</strong>e Politik wie<br />

e<strong>in</strong> Panzerfahrer und blieb<br />

stur <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Spur. Wer mit<br />

Alternativen kam, wurde<br />

ausgelacht o<strong>der</strong> ignoriert.<br />

„Ja, ich habe verstanden!“,<br />

quittierte er den ersten Wahl-<br />

Denkzettel <strong>der</strong> Bürger.Aber<br />

das waren nur leere Worte<br />

se<strong>in</strong>er Werbeagentur.<br />

Typisch dagegen war dieser<br />

Ton zur Stichwahl:<br />

„Steh auf! Geh h<strong>in</strong>! Mach<br />

mit!“<br />

Befehle an die Wähler statt<br />

Balsam für die Wunden <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>.<br />

Beispiel <strong>Stadt</strong>bahn. Als <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Universität Bürger und<br />

Spitzenpolitiker aller Parteien<br />

e<strong>in</strong>en Hörsaal füllten, um<br />

über die Vision e<strong>in</strong>es neuen<br />

Verkehrskonzepts zu diskutieren,blieben<br />

Zankl und se<strong>in</strong>e<br />

Fraktion als E<strong>in</strong>zige fern.<br />

<strong>Stadt</strong>bahn-Gegner Zankl<br />

verspottet sie als „Geisterbahnfahrer“<br />

und verschwendet<br />

Energie darauf, die Gleise<br />

herausreißen zu lassen.<br />

Der „Zupacker“ sah ke<strong>in</strong>e<br />

Visionen, son<strong>der</strong>n die Zuschüsse<br />

für e<strong>in</strong>en neuen Radweg.<br />

Zum Schluss stellten sich<br />

Zankls Betonpolitik immer<br />

mehr Bürger<strong>in</strong>itiativen entgegen.<br />

Die vom Tanktourismus<br />

geplagten Innstädter verlangen<br />

Verkehrsberuhigungen<br />

und organisierten Luftmessungen<br />

und Verkehrszählungen<br />

auf eigene Faust; im Westen<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>te e<strong>in</strong> Brü<strong>der</strong>paar<br />

mit großer Anhängerschar,dass<br />

e<strong>in</strong> grüner Donauhang<br />

von e<strong>in</strong>er neuen Verb<strong>in</strong>dungsstraße<br />

zerschnitten<br />

wird. <strong>Sie</strong> kippten alle <strong>Stadt</strong>ratsbeschlüsse.<br />

Dupper, <strong>der</strong> unter<br />

Schmöller zweiter Bürgermeister<br />

war, brauchte <strong>in</strong> diesem<br />

Wahlkampf ke<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es<br />

Programm.<br />

Es genügte se<strong>in</strong> Slogan für<br />

Sympathie. Etwas, was die<br />

Passauer vom Rathaus nicht<br />

mehr kannten.Das rote Dupper-D<br />

wurde zum Symbol se<strong>in</strong>er<br />

„I mog di“-Kampagne.<br />

Unterstützung kam auch von<br />

außen. Die drittstärkste<br />

Kraft, die ödp, warb bei <strong>der</strong><br />

Stichwahl „für den Wechsel“;<br />

genauso die Grünen, die für<br />

e<strong>in</strong> „besseres Klima im Rathaus“<br />

kämpften.<br />

Nach <strong>der</strong> ersten Wahlnie<strong>der</strong>lage<br />

versuchte Zankl se<strong>in</strong>en<br />

letzten großen Coup.<br />

Er kaufte sich den <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Augen größten Miesmacher,<br />

die Presse. Er <strong>in</strong>terviewte<br />

sich selbst, wählte Leserbriefe<br />

aus, die echte Redakteure<br />

<strong>in</strong> den Papierkorb geworfen<br />

hatten, und veröffentlichte<br />

se<strong>in</strong> journalistisches Werk<br />

auf zwei Seiten im Wochenblatt.<br />

Der Spaß kostete ihn<br />

6.200 Euro aus <strong>der</strong> Wahlkampfkasse<br />

und das fatale<br />

Medienecho ihm weitere<br />

Stimmen.<br />

Wie sagte e<strong>in</strong> hochrangiger<br />

Kirchenmann an e<strong>in</strong>em<br />

Abend vor <strong>der</strong> Abwahl:<br />

„Wenn e<strong>in</strong>er sich zwei Zeitungsseiten<br />

kauft, nur um an<br />

<strong>der</strong> Macht zu bleiben, zu was<br />

allem wäre <strong>der</strong> noch bereit?“<br />

Es soll Passauer geben, die<br />

niemals e<strong>in</strong>em Sozi das<br />

Kreuz geben würden.<br />

Bei <strong>der</strong> Stichwahl haben es<br />

manche offenbar doch getan.<br />

Weil nicht das Parteibuch,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Wechsel zum<br />

Wohle <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> zählte.<br />

Photos: Hubert Denk


8 ANZEIGEN April 2008


April 2008 BLICK AUF KURIOSES 9<br />

Christlicher Patriot gegen jüdischen Freigeist<br />

Schüler lässt Promis streiten<br />

E<strong>in</strong> Passauer Nachwuchsjournalist<br />

lässt zwei namhafte<br />

Publizisten zum<br />

Toleranztest antreten:<br />

Matussek gegen Friedman<br />

– wo hört bei Religion <strong>der</strong><br />

Spaß auf? Das Streitgespräch<br />

fand vor laufen<strong>der</strong><br />

Kamera <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er diskreten<br />

Lounge im<br />

Kemp<strong>in</strong>ski-Airporthotel<br />

<strong>in</strong> München statt. Ohne<br />

Publikum und Beifall,<br />

aber mit harten<br />

Bandagen.<br />

Dr. Michel Friedman, 52,<br />

Anwalt und Talkshow-Mo<strong>der</strong>ator<br />

(„Studio Friedman“),<br />

me<strong>in</strong>t: „Alles muss<br />

gesagt werden dürfen!“<br />

Matthias Matussek, 54,<br />

Spiege“-Autor und Patriot<br />

(„Wir Deutschen“) behauptet:<br />

„Religiöse Gefühle<br />

s<strong>in</strong>d das Innerste des<br />

Menschen. Wenn <strong>Sie</strong> nicht<br />

geschützt werden, was<br />

dann?“<br />

„Ich wollte aus prom<strong>in</strong>entem<br />

Munde wissen, wo<br />

die Grenzen s<strong>in</strong>d“, sagt Raphael<br />

Geiger (17) vom<br />

Adalbert-Stifter-Gymnasium.<br />

Er hat gerade e<strong>in</strong>e<br />

Mammutausgabe des bundesweit<br />

prämierten<br />

Schülermagaz<strong>in</strong>s Rückenw<strong>in</strong>d<br />

fertiggestellt.Als Mo<strong>der</strong>ator<br />

stellt er den Kontrahenten<br />

die Kernfragen<br />

zum Zündstoff zwischen<br />

den Religionen: Darf alles<br />

kritisiert und karikiert werden?<br />

Wo endet die Freiheit<br />

<strong>der</strong> Rede? Matussek bestellt<br />

e<strong>in</strong>en doppelten Espresso,<br />

Friedman e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>fachen.<br />

Dann heißt es<br />

„R<strong>in</strong>g frei!“ für 51 M<strong>in</strong>uten.<br />

Der Gymnasiast erlebt<br />

e<strong>in</strong>en Hahnenkampf zwischen<br />

Ethik und Eitelkeiten.<br />

Der Spiegel-Mann<br />

mimt den Angreifer, um<br />

den Verfechter <strong>der</strong> absoluten<br />

Me<strong>in</strong>ungsfreiheit zu wi<strong>der</strong>legen.<br />

„Die Juden haben<br />

doch den ersten Holocaust<br />

begangen“, br<strong>in</strong>gt er<br />

das alttestamentarische<br />

Massaker von Jericho <strong>in</strong>s<br />

Kohlbrucker Kirmes<br />

Taler gegen Talfahrt<br />

Geht`s <strong>der</strong> Kohlbrucker<br />

Kirmes wirklich so schlecht,<br />

dass sie e<strong>in</strong>e eigene Währung<br />

braucht, um zu überleben?<br />

Die Event GmbH hat wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e geniale Idee (abgeschaut).<br />

Die Kunden können<br />

diesen Mai mit dem sogenannten<br />

Dulttaler zehn Prozent<br />

sparen. Das Plastikgeld<br />

kostet 90 Cent pro Chip und<br />

ist bei Karussels und Buden<br />

e<strong>in</strong>en Euro Wert. Die M<strong>in</strong>destabnahmemenge<br />

beträgt:<br />

Wer beleidigt hier wen? Matthias Matussek (l<strong>in</strong>ks) und Michel Friedmann.<br />

zehn Stück. Es gibt sie nur im<br />

Vorverkauf und Umtausch ist<br />

ausgeschlossen.<br />

In Fürth hat das Plastikgeld<br />

ganz gut funktioniert. Denn<br />

die Leute dort müssen sich<br />

nicht den Kopf zerbrechen,<br />

ob sie es auch wirklich wie<strong>der</strong><br />

los werden. Es gilt bis 18 Uhr<br />

auch im Bierzelten und - noch<br />

besser - <strong>in</strong> den Geschäften des<br />

umliegenden E<strong>in</strong>zelhandels.<br />

In Fürth dreht sich das Volksfest<br />

noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Innenstadt.<br />

Spiel und und zermalmt<br />

Pop-Ikone Madonna <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Glaubensmühle. Als<br />

„die blasphemische Verrenkung<br />

e<strong>in</strong>er übergeschnapptenHollywoodschickse“<br />

bezeichnet er ihre<br />

Kreuzigungsshow mit<br />

e<strong>in</strong>m “verblödeten Jungvolk”<br />

als Publikum. Friedman<br />

mahnt Matussek an<br />

se<strong>in</strong>e eigene Jugend. Die<br />

Er<strong>in</strong>nerung kommt<br />

prompt: „Auf me<strong>in</strong>em ersten<br />

LSD-Trip habe ich lauter<br />

erhängte Bischöfe gezeichnet“.<br />

Der Schülermo-<br />

In Passau bleibt das Plastikgeld<br />

auf die Kohlbrucker<br />

Kirmes beschränkt - und nicht<br />

mal das: Der Dulttaler wird<br />

bestimmt nicht im Dultstadl<br />

und auch nicht <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en<br />

Bierzelten gelten. Denn a)<br />

gibt´s sowieso schon ermäßigte<br />

Hendl- und Biermarken<br />

und b) hört sich bei <strong>der</strong> Mass<br />

die Rabattschlacht auf.<br />

„Die Standgebühren <strong>der</strong><br />

Event s<strong>in</strong>d so hoch, da ist bei<br />

zehn Prozent Nachlass nix<br />

mehr verdient”, sagt e<strong>in</strong> Festwirt.<br />

Fazit: E<strong>in</strong> Dulttaler gilt we<strong>der</strong><br />

für den Durst, noch hebt<br />

er das Maidultgefühl.<br />

<strong>der</strong>ator lenkt auf e<strong>in</strong>e<br />

ernsthafte Frage: Wie tief<br />

ist das Christentum noch<br />

verwurzelt? Friedman sagt<br />

„täglich dramatisch brutal“<br />

und zählt fast empört die<br />

gesetzlich verankerten Feiertage<br />

auf.<br />

„Fast benahmen sie sich<br />

wie e<strong>in</strong> altes Ehepaar“, sagt<br />

Raphael Geiger. Erst schlagen<br />

sie sich mit Worten,<br />

dann knuffen sie sich kameradschaftlich<br />

und erzählen<br />

sich Witze. Zwei völlig unterschiedliche<br />

Typen und<br />

doch so ähnlich.<br />

Schüler und Jungredakteur:<br />

Raphael Geiger (17)<br />

Selbstverteidigung<br />

für Senioren<br />

Manche Senioren fürchtern<br />

sich vor Pöbeleien am<br />

Busbahnhof und steigen<br />

e<strong>in</strong>e Station früher aus.<br />

An<strong>der</strong>e gönnen sich den<br />

Theaterbesuch nicht, weil<br />

sie Angst vor dem Nachhauseweg<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Dunkelheit<br />

haben. Jetzt läuft <strong>der</strong><br />

erste Kurs <strong>in</strong> Passau an,<br />

<strong>der</strong> Menschen über 60<br />

selbstbewusstes Auftreten<br />

und Verteidigung lernt.<br />

An sechs Abenden vermittelt<br />

Übungsleiter<br />

Bernhard Jan<strong>der</strong> vom 1.<br />

Judoclub Passau e<strong>in</strong>fache,<br />

aber hilfreiche Techniken:<br />

Wie man sich beispielsweise<br />

mit Regenschirm,<br />

Spazierstock o<strong>der</strong> Schlüssel<br />

verteidigen kann o<strong>der</strong><br />

körperlichen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen<br />

aus dem<br />

Wege geht.<br />

Der Kurs kostet 40 Euro<br />

und wird vom Seniorenbeirat<br />

unterstützt.<br />

Interessenten melden sich<br />

bei Bernhard Jan<strong>der</strong>, Tel.<br />

(08 51) 8 39 61, ab 18 Uhr.<br />

Ob <strong>der</strong> Dulttaler unser Volksfest erfolgreicher macht?<br />

Photos: Robert Geisler/PNP, Jonas Eden


Photos: Hubert Denk<br />

10 BLICK AUF DIE KULTUR April 2008<br />

Kurswechsel bei Europäischen Wochen<br />

Populär statt elitär & weniger ist mehr:<br />

Pernpoitner punktet gegen Freyberg<br />

Die Verjüngungskur dauerte nicht e<strong>in</strong>mal zwei Stunden. Jetzt weht auch bei den<br />

Europäischen WWochen e<strong>in</strong> frischer W<strong>in</strong>d: Mit Kirchenmann Dr. Bernhard Kirchgessner<br />

(49) und Klaviervirtuose Elmar Slama (41) an ihrer Seite kann die wie<strong>der</strong>gewählte<br />

Vorsitzende Katr<strong>in</strong> Pernpo<strong>in</strong>tner (49) dem größten Kurbelkasten <strong>der</strong> Passauer Kultur<br />

neuen Schwung geben.<br />

Die Festspiele (1,4 Millionen<br />

Euro Umsatz, 1952 gegründet)<br />

hängen mehr denn<br />

je am Tropf ihrer För<strong>der</strong>er<br />

(519.000 Euro von Sponsoren,<br />

265.00 vom Kultusm<strong>in</strong>isterium,<br />

168.000 von <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> …) und leiden an Zuschauermangel.<br />

„1997 hatten wir 12.500<br />

Zuschauer bei 30 Veranstaltungen.<br />

Heute haben wir<br />

doppelt so viele Veranstaltungen,<br />

aber ke<strong>in</strong>en Zuschauer<br />

mehr“, prangerte<br />

Pernpo<strong>in</strong>tner an. Es gehe<br />

nicht um die Beschneidung<br />

künstlerischer Freiheiten,<br />

son<strong>der</strong>n um neue Ideen. <strong>Sie</strong><br />

sagte dies gerichtet an den<br />

Intendanten Pankraz Freiherr<br />

von Freyberg und erntete<br />

Beifall.<br />

Die Absicht des Intendanten<br />

und se<strong>in</strong>er Altherren-<br />

Riege die König<strong>in</strong> an <strong>der</strong><br />

Spitze zu stürzen, scheiterte<br />

am Willen <strong>der</strong> mehr als 100<br />

wahlberechtigten Vere<strong>in</strong>smitglie<strong>der</strong>.<br />

Konzerthaus-<br />

Kämpfer Volker Mangold,<br />

Gegenkandidat und Ex-Kl<strong>in</strong>ikchefarzt<br />

Professor Dr.<br />

Jürgen Zehner und Kulturkritiker-Veteran<br />

Hermann<br />

Schmidt hatten das Nachsehen.<br />

Die Jungen triumphierten<br />

über die Alten: Katr<strong>in</strong> Pernpo<strong>in</strong>tner<br />

erhielt für den Vorsitz<br />

57 Stimmen (Professor<br />

Zehner 45), Domvikar Dr.<br />

Bernhard Kirchgessner (61<br />

Stimmen) löste als Vize Senior<strong>in</strong><br />

Ingrid Splittgerber (40<br />

Stimmen) ab; als zweiter<br />

Stellvertreter antreten darf<br />

Elmar Slama (55 Stimmen)<br />

anstelle des altgedienten<br />

Werner Re<strong>in</strong>isch (43 Stimmen).<br />

Re<strong>in</strong> rechnerisch rutschte<br />

nach diesen Wahlen,die alle fünf<br />

Jahre stattf<strong>in</strong>den, <strong>der</strong> Altersdurchschnitt<br />

des EW-Trios an<br />

Die wie<strong>der</strong>gewählte EW-Chef<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong> Pernpo<strong>in</strong>tner<br />

mit ihren neuen Stellvertretern Dr. Bernhard<br />

Kirchngessner (unten) und Elmar Slama.<br />

<strong>der</strong> Spitze von 63 auf 46 Jahre.<br />

Die neue Formel für den Erfolg<br />

lautet „weniger ist mehr,<br />

populärer ist besser als zu<br />

elitär“. Heißt: lieber 30 Veranstaltungen<br />

statt 70;attraktivere<br />

Angebote für die breitere Masse.<br />

Die Passauer dürfen gespannt<br />

se<strong>in</strong>. H<strong>in</strong>ter den Kulissen<br />

brüten kreative Köpfe zum<br />

Beispiel an dem EW-Geme<strong>in</strong>schaftsprojektNibelungenspiele.<br />

Für den Intendanten Pankraz<br />

Freiherr von Freyberg (63)<br />

wird nun 2009 zur Zitterpartie.<br />

Die Vorsitzende will se<strong>in</strong>en<br />

Vertrag vermutlich nicht verlängern,<br />

son<strong>der</strong>n den Posten<br />

ausschreiben lassen.„Wir brauchen<br />

neues Blut“, sagt selbst<br />

<strong>der</strong> ehemals <strong>in</strong> <strong>der</strong> EW-Vorstandschaft<br />

tätige Graf Guido<br />

von Wal<strong>der</strong>dorff (77), <strong>der</strong> 1994<br />

daran mitwirkte, dass von<br />

Freyberg von München<br />

nach Passau kam.<br />

Szene wun<strong>der</strong>t sich über Zankl-Lob<br />

So schwarz war <strong>der</strong><br />

Scharfrichter noch nie<br />

Walter Landshuter,das Urgeste<strong>in</strong><br />

des Scharfrichterhauses,<br />

sorgt für verwun<strong>der</strong>te<br />

Gesichter <strong>in</strong> <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Szene.<br />

In <strong>der</strong> PNP gab er Stellungnamen<br />

ab, <strong>in</strong> denen er sich als<br />

Zankl-Freund outete. „Wir<br />

stehen Zankl näher als Dupper“,<br />

sagte er. Und: „Wer viel<br />

macht, macht viele Fehler.<br />

Wer wie Dupper nichts tut,<br />

kann ke<strong>in</strong>e machen.“ Die l<strong>in</strong>ken<br />

Künstler s<strong>in</strong>d über die<br />

Worte Landshuters so irritiert,dass<br />

manche ihr Stammlokal<br />

gewechselt haben. <strong>Sie</strong><br />

fragen sich: „Wie hat er das<br />

wohl geme<strong>in</strong>t? Will er sich bei<br />

<strong>der</strong> CSU e<strong>in</strong>schleimen?“<br />

Es ist bekannt, dass die<br />

neuen Scharfrichter auf edle<br />

Gastronomie setzen und damit<br />

auf e<strong>in</strong> Publikum jenseits<br />

<strong>der</strong> Künstlerszene. Mittlerweile<br />

gehen CSU-Leute im<br />

Scharfrichterhaus e<strong>in</strong> und<br />

aus.<br />

Der Gescholtene Landshuter<br />

wehrt sich mit politischen<br />

Argumenten:„Man hat<br />

doch ke<strong>in</strong>e Gewissheiten,was<br />

Dupper macht, denn er hat ja<br />

nichts gesagt, da war ke<strong>in</strong><br />

Programm.“ Er wirft dem<br />

SPD-Mann Dupper vor, die<br />

Seiten gewechselt zu haben:<br />

Standpauke über<br />

„Profilneurosen“<br />

Bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des Vere<strong>in</strong>s<br />

kam es be<strong>in</strong>ah zum Eklat,<br />

als Hermann Schmidt ans<br />

Mikrofon trat. Der ehemalige<br />

PNP-Redakteur<br />

und altgediente Kunstkritiker<br />

verteidigte Freyberg<br />

und griff im Gegenzug<br />

Pernpo<strong>in</strong>tner frontal an.<br />

Der Freiherr habe die<br />

Festspiele „von e<strong>in</strong>em regionalen<br />

zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen<br />

Festival“ gemacht,<br />

er leiste beste Arbeit.<br />

Der Posten dürfe auf<br />

ke<strong>in</strong>en Fall neu ausgeschrieben<br />

werden, weil<br />

das auch dem Image schaden<br />

würde. Er warnte gar<br />

vor e<strong>in</strong>er „Vernichtung<br />

<strong>der</strong> EW.“<br />

Katr<strong>in</strong> Pernpo<strong>in</strong>tner besche<strong>in</strong>igte<br />

er „Profilneurosen“,sie<br />

übe das Amt <strong>der</strong> Vorsitzenden<br />

nur für ihre „eigene<br />

Reputation“ aus und wolle<br />

nun dem Intendanten „se<strong>in</strong>e<br />

künstlerische Freiheit“ rauben.<br />

Freyberg soll <strong>in</strong> <strong>der</strong> nächsten<br />

Ausgabe des Bürgerblicks<br />

zu Wort kommen.<br />

Er nimmt beson<strong>der</strong>s übel,<br />

dass Pernpo<strong>in</strong>tner Besucherzahlen<br />

(<strong>in</strong>klusive Freikarten)<br />

und die Zahlen verkaufter<br />

Karten vermengte, wodurch<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck e<strong>in</strong>er Krise erweckt<br />

würde.<br />

„Er hat zusammen mit<br />

Schmöller die Neue Mitte<br />

vorbereitet und dann<br />

während Zankl völlig se<strong>in</strong>e<br />

Me<strong>in</strong>ung geän<strong>der</strong>t.“<br />

Wichtige Fragen dagegen<br />

blieben offen: „<strong>Was</strong> macht<br />

Dupper mit <strong>der</strong> Altstadt?<br />

<strong>Was</strong> will er mit dem Konzerthaus<br />

bezwecken?“. Landsuter<br />

weiter: „Ich glaube, Dupper<br />

war sehr schlau, ke<strong>in</strong> Programm<br />

aufzustellen, er hat<br />

die Stimmung gegen Zankl<br />

gespürt und sie ausgenutzt.<br />

Mal abwarten, was <strong>der</strong> OB<br />

Dupper jetzt tatsächlich<br />

macht.“


April 2008 BLICK AUF KULTUR 11<br />

Fantastische Flussreise e<strong>in</strong>es Berl<strong>in</strong>er Fotografen<br />

Auf Augenhöhe mit <strong>der</strong> Donau<br />

Besäße die Donau wie<br />

durch e<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong> plötzlich<br />

Augen, schaute sie wohl<br />

genauso verduzt aus <strong>der</strong><br />

Wäsche, Pardon, aus dem<br />

<strong>Was</strong>ser, auf die an ihren<br />

Ufern gelegenen Landschaften<br />

und Städte, wie<br />

wir es nun tun.<br />

So schrieb die Berl<strong>in</strong>er taz<br />

über die wohl ungewöhnlichste<br />

Donau-Fotoreportage.<br />

Mit se<strong>in</strong>er Unterwasserkamera<br />

ist Andreas Müller-<br />

Pohle (56, Herausgeber <strong>der</strong><br />

Zeitschrift European Photography)<br />

)<strong>in</strong> den europäischsten<br />

aller Flüsse getaucht.<br />

Der <strong>Was</strong>serspiegel wird zur<br />

Schnittstelle für erfrischende<br />

Perspektiven, die<br />

man so noch nie gesehen hat.<br />

Zwei Jahre lang galt <strong>der</strong><br />

Strom, <strong>der</strong> immerh<strong>in</strong> zehn<br />

Staaten durchquert und damit<br />

mehr Län<strong>der</strong> und Landschaften<br />

als je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Fluss dieses Kont<strong>in</strong>ents verb<strong>in</strong>det,<br />

se<strong>in</strong>er Betrachtung<br />

und Analyse.<br />

Er nahm an jedem Ort se<strong>in</strong>er<br />

Aufnahmen auch <strong>Was</strong>serproben.<br />

Nitrat, Phosphat,<br />

Kalium, Cadmium, Quecksilber<br />

und Blei werden jedem<br />

Bild als Beschriftung beigefügt.<br />

Die Donauidylle wird<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und<br />

verantwortlicher Redakteur<br />

Hubert-Jakob. Denk<br />

Kapuz<strong>in</strong>erstr. 19, 94032 Passau,<br />

Telefon (0851) 93 46 649,<br />

Fax (0851) 93 46 801;<br />

Internet: www.buergerblick.de;<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@buergerblick.de<br />

Schlussredaktion<br />

Raphael Geiger<br />

Redaktionsteam<br />

Anna Brunner<br />

Alexan<strong>der</strong> Eckmeier<br />

Tim Lill<strong>in</strong>g<br />

Dennis Hallensleben<br />

Technische Umsetzung<br />

Florian Stern, Berl<strong>in</strong><br />

Vertrieb<br />

M.Topic, F. Pechste<strong>in</strong><br />

Druck:<br />

Tutte Druckerei GmbH, Salzweg<br />

Donau, Hängebrücke und Oberhaus. Fotograf Andreas Müller-Pohle tauchte <strong>in</strong> den<br />

braunen Fluss, um Städte und Landschaft aus an<strong>der</strong>en Perspektiven zu zeigen.<br />

mit dem Chemiebaukasten<br />

zum ökologisch-wissenschaftlichen<br />

Objekt.<br />

Der Bildaltlas mit dem<br />

„Blutbild” birgt also auch<br />

ernüchterndes Material:<br />

Zwischen Vilshofen und Passau<br />

ist die Donau weit mehr<br />

von Düngemitteln verseucht<br />

als im tiefen Ungarn.<br />

Der Berl<strong>in</strong>er Fotograf und<br />

Medienkünstler Andreas<br />

Müller-Pohle ist bekannt für,<br />

dass se<strong>in</strong>e zeitgenössische<br />

Fotografie oft <strong>in</strong> wissenschaftliche<br />

Tiefe geht.<br />

Die Ausstellung The Danube<br />

River Project kommt<br />

lei<strong>der</strong> nicht nach Passau,<br />

aber noch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

nach L<strong>in</strong>z und Wien.<br />

Das Buch mit dem poe-<br />

tisch-dokumentarischen<br />

Zeugnis gibt`s frisch im Handel:<br />

The Danube River Project,<br />

mit e<strong>in</strong>em Essay von<br />

Ivaylo Ditchev. Peperoni<br />

Books, Berl<strong>in</strong> 2008, 176 Seiten,<br />

72 Farbfotos, 42 Euro.<br />

E<strong>in</strong> Muss für alle, die am<br />

Ufer dieses fasz<strong>in</strong>ierenden<br />

Flusses wohnen.<br />

www.riverproject.net<br />

Ohne Qualm geht’s offenbar nicht<br />

Verlierer s<strong>in</strong>d die Nichtraucher<br />

Das Rauchergesetz hat die<br />

Welt <strong>in</strong> Bayern auf den Kopf<br />

gestellt. Es wird gequalmt, als<br />

wäre dies e<strong>in</strong> Bekenntnis gegen<br />

die CSU. Ob die Vorschriften<br />

für e<strong>in</strong>e „geschlossene<br />

Gesellschaft“ e<strong>in</strong>gehalten<br />

werden, wird kaum kontrolliert.<br />

Das Espresso, anfangs vorbildlicheNichteraucherkneipe,<br />

macht plötzlich den Donnerstag<br />

zum Rauchertag – an<br />

diesem Tag kosten alle Dr<strong>in</strong>ks<br />

zwei Euro, die Bar ist voll.<br />

Wer sich an <strong>der</strong> Tür weigert,<br />

die Raucherclubkarte auszufüllen,<br />

wird vom Türsteher<br />

gefragt: „Wieso? Bist Du für<br />

die CSU?“<br />

Jetzt gibt es <strong>in</strong> Passau auch<br />

das erste Raucherclub-Café:<br />

Das <strong>Stadt</strong>Café <strong>in</strong> <strong>der</strong> Theresienstraße.Inhaber<br />

Gre<strong>in</strong>dl<br />

klagt angeblich über 50 Prozent<br />

Umsatze<strong>in</strong>bußen, se<strong>in</strong>e<br />

Lösung: Gäste kriegen Karte<br />

mit Nummer.<br />

Für Volksfeste wurde das<br />

Rauchen für 2008 nochmal<br />

erlaubt. Und: Die Frage ist<br />

nicht Zelt o<strong>der</strong> Halle. Das<br />

heißt: Auf <strong>der</strong> Maidult darf<br />

auch im Dultstadl gequalmt<br />

werden.<br />

Die ersten Tage waren die<br />

Raucher die Dummen. Nun<br />

s<strong>in</strong>d es die Nichtraucher.<br />

Theresienstraße: Erstes<br />

Passauer Rauchercafé.<br />

Kulturkasten<br />

• Zeughaus rockt!<br />

Jubiläumswoche<br />

im Jugendzentrum<br />

Das Passauer Jugendzentrum<br />

wird 30. Zum Geburtstag<br />

gibt es e<strong>in</strong>e Woche<br />

lang vom 11. bis 19.<br />

April e<strong>in</strong>e Ausstellung zu<br />

besichtigen,die am Abend<br />

durch diverse Veranstaltungen<br />

ergänzt wird, geplant<br />

s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>em<br />

e<strong>in</strong> Poetry Slam, e<strong>in</strong> Jubiläumskonzert<br />

und e<strong>in</strong>e<br />

Podiumsdiskussion zur<br />

Lage <strong>der</strong> Jugend <strong>in</strong> Passau.<br />

11.-19. April<br />

Weitere Infos auf:<br />

www.zeughaus-passau.de<br />

• Highlights im<br />

Scharfrichterhaus<br />

Konzert<br />

Jazz Konzert mit dem dreifachemGrammy-Gew<strong>in</strong>ner<br />

Wallace Roney und<br />

Band<br />

14. April ab 20 Uhr<br />

Kabarett<br />

Polarisieren<strong>der</strong> Kabarettist<br />

zu Gast:Mathias Tretter<br />

mit se<strong>in</strong>em Programm<br />

„Deutschland. E<strong>in</strong> Gummibärchen”<br />

12. April ab 20 Uhr<br />

Vortrag<br />

E<strong>in</strong> Zeitzeuge referiert:<br />

Christian Überschall –<br />

Die sexuellen Verirrungen<br />

<strong>der</strong> Beatles<br />

5. April ab 20 Uhr<br />

• Café Museum<br />

Internationales<br />

musikalisches Duo<br />

Shira Karmon & Ekater<strong>in</strong>a<br />

Tarnopolskaja mit „Cabaret<br />

Songs“<br />

4. April 20:30 Uhr<br />

• Schauspiel<br />

im <strong>Stadt</strong>theater<br />

In dieser Spielzeit geht die<br />

vielbeachtete Trilogie<br />

„Die Ruhe und die<br />

Ordnung“ von Robert<br />

Hültner zu Ende, die den<br />

historischen Stoff des Ersten<br />

Weltkriegs und dessen<br />

politische Nachwirren<br />

<strong>in</strong> Bayern behandelt<br />

E<strong>in</strong>führungsmat<strong>in</strong>ée am<br />

13. April ab 11 Uhr<br />

(Foyer; E<strong>in</strong>tritt frei)<br />

Premiere am 19. April ab<br />

19:30 Uhr<br />

Photos: Alexan<strong>der</strong> Eckmeier,Andreas Müller-Pohle

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