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Unser Jahresbericht 2009 - Sparkasse LeerWittmund

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<strong>Unser</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> –<br />

ganz persönlich


Echt. Wie die Menschen hier.<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> ist das Ergebnis von<br />

Gesprächen mit den Menschen der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong>. Das Titelbild zeigt den Landrat des<br />

Landkreises Leer, Bernhard Bramlage, im Gespräch<br />

mit Heinz Feldmann, Vorstandsvorsitzender der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, am 8. März 2010 in der<br />

Evenburg.<br />

Die Interviews in diesem <strong>Jahresbericht</strong> wurden<br />

geführt von Thomas Philipp Reiter,<br />

RAIKE Kommunikation GmbH.


Vorwort zum <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Mit dem vorliegenden J ahresbericht<br />

<strong>2009</strong> verfolgt die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> einen mutigen Schritt.<br />

So wie wir uns in unseren Geschäftsbeziehungen<br />

fortschrittlich, partnerschaftlich,<br />

flexibel und menschlich<br />

zeigen, so wollen wir uns auch hier<br />

präsentieren.<br />

Naturgemäß ist der <strong>Jahresbericht</strong> einer<br />

<strong>Sparkasse</strong> zunächst ein Zahlenwerk. Dennoch<br />

stellen wir wie sonst auch an dieser<br />

Stelle ausdrücklich die Menschen in den<br />

Mittelpunkt, die unser Haus ausmachen.<br />

Die Zahlen treten dahinter bewusst<br />

zurück. Wir haben für die Bilanz unseres<br />

Geschäftsjahres <strong>2009</strong> absichtlich die<br />

Interviewform gewählt, da wir neben<br />

den guten Zahlen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sprechen lassen wollen, und<br />

zwar: „Echt. Wie die Menschen hier.“<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wir glauben, Ihnen so einen authentischen<br />

Einblick in das Denken und<br />

Arbeiten unseres Hauses und seiner Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter geben zu<br />

können. Uns war dabei besonders wichtig,<br />

authentisch zu bleiben, weil wir der<br />

Auffassung sind, dass der <strong>Jahresbericht</strong><br />

am interessantesten wird, wenn wir Menschen<br />

so sprechen lassen wie sie sind.<br />

Ein Interview ist keine wissenschaftliche<br />

oder wirtschaftspolitische Abhandlung,<br />

sondern ein Abbild des wahren Lebens.<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> wird damit zu etwas Besonderem.<br />

Wir würden uns freuen, wenn<br />

Sie das ähnlich sehen.<br />

Heinz Feldmann Detlef Oetter Carsten Rinne<br />

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4<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Zum Abspielen<br />

des Videobeitrags<br />

bitte klicken!<br />

Heinz Feldmann<br />

(Vorstandsvorsitzender),<br />

Detlef Oetter<br />

(Stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender)<br />

und Carsten Rinne<br />

(Vorstandsmitglied)


Eine Tageszeitung zitiert Sie mit den<br />

Worten, das tiefe Tal der Krise sei begonnen<br />

worden zu durchschreiten. Warum<br />

glauben Sie das, Herr Feldmann?<br />

Da muss man sehr vorsichtig sein. Niemand<br />

weiß, ob wir uns am Ende des Tales<br />

oder schon wieder im Wachstum befinden.<br />

Die Anzeichen sind zurzeit verhalten<br />

positiv, aber es gibt auch noch immer<br />

sehr viele Baustellen, zum Beispiel bei<br />

der Verschuldung von Staaten, Unternehmen<br />

und Banken. Diese Baustellen gilt es<br />

zu erkennen und daran zu arbeiten.<br />

Sie sprechen die Verschuldung der<br />

öffentlichen Hand an: Ist die Kommune<br />

heute überhaupt noch ein verlässlicher<br />

Partner für eine Bank?<br />

Das kann ich für Ostfriesland mit ja beantworten,<br />

da die Kommunen hier sehr<br />

umsichtig agiert haben. Denn hier haben<br />

die Steuerquellen in den vergangenen<br />

Jahren nicht immer so gesprudelt wie<br />

andernorts in der Bundesrepublik. Die<br />

Steuereinnahmen sinken vielmehr. Es<br />

wird zwar noch investiert, aber auch<br />

die Kommunen müssen sehen, welche<br />

freiwilligen Aufgaben sie überhaupt<br />

noch leisten können und welche auch in<br />

Zukunft noch Sinn machen.<br />

Wie sehen Sie Ostfriesland als Wirtschaftsstandort<br />

positioniert?<br />

Viele sehen Ostfriesland immer noch als<br />

Armenhaus in einer Randlage Deutschlands.<br />

Mittlerweile hat sich das Blatt<br />

jedoch vollkommen gewendet. Nicht<br />

nur Ostfriesland, sondern der gesamte<br />

Nordwesten mit der Emsachse als Wirt-<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wohin steuert die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>?<br />

schaftsregion sind deutlich im Kommen.<br />

Das sieht man an den Wirtschaftsdaten:<br />

Noch vor 20 Jahren hatten wir es mit<br />

einer Arbeitslosenquote von bis zu 25<br />

Prozent zu tun, mittlerweile liegen wir<br />

zwischen sechs und sieben Prozent. Die<br />

Wirtschaftsstruktur ist hier völlig anders<br />

als in der restlichen Bundesrepublik.<br />

Wir verfügen zwar über verhältnismäßig<br />

wenig verarbeitendes Gewerbe, jedoch<br />

über hohe Anteile im Bereich Tourismus,<br />

maritime Wirtschaft, Kavernenbau und<br />

regenerative Energien wie Wind. Insofern<br />

entwickelt sich unsere Region zur Energiedrehscheibe<br />

in Europa.<br />

Zu Ihrem Geschäftsbereich gehört<br />

Deutschlands zweitgrößter Reedereistandort<br />

Leer und der ist von der Schifffahrtskrise<br />

betroffen. Wie verhält sich<br />

die <strong>Sparkasse</strong> als Partner dazu?<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> ist im Geschäftsgebiet<br />

der Partner der maritimen Wirtschaft.<br />

Hier sind Reeder seit über 200 Jahren<br />

weltweit tätig. Die Finanzkrise ist eine<br />

globale Krise und natürlich sind die Reeder<br />

davon betroffen. Es ist aber natürlich<br />

auch nicht die erste Krise, die die Reeder<br />

hier in Leer mitmachen. Es war immer ein<br />

Auf und Ab. Man muss das auch differenziert<br />

betrachten. Es gibt Flotten, die<br />

schon wieder gut unterwegs sind. Auch<br />

die Logistik um die Schifffahrt herum<br />

ist da und wird nach wie vor betrieben.<br />

Wir hoffen, dass auch im Containerbereich<br />

das Tal so langsam durchschritten<br />

worden ist.<br />

Ebenso wie in der Schifffahrt scheint<br />

der Tiefpunkt auch bei den gebrauchten<br />

Immobilien überwunden zu sein.<br />

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6<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Wir Ostfriesen sind direkt<br />

und machen nicht so viele Schnörkel.<br />

Genau das führt zum Ziel.“<br />

Profitiert die <strong>Sparkasse</strong> davon auch?<br />

<strong>Unser</strong> Geschäftsgebiet mit über 100<br />

Kilometern Nord-Süd-Ausdehnung<br />

bietet hervorragende Bedingungen.<br />

Zudem hat der Ostfriese schon immer<br />

einen Hang zur eigenen Scholle. In einer<br />

Zeit der Inflationsängste investieren<br />

Menschen gern ins private Umfeld. Da<br />

steht natürlich die Immobilie ganz vorn,<br />

insbesondere auch eine gebrauchte<br />

Immobilie in Stadtnähe, wo die Infrastruktur<br />

in Ordnung ist. In diesem<br />

Bereich ist ein erheblicher Zuwachs an<br />

Immobilienvermittlung zu verzeichnen.<br />

Diejenigen, die vor Jahren gebaut haben,<br />

wissen aufgrund der niedrigen Zinssätze<br />

derzeit nicht so genau, wo sie ihr Geld<br />

anlegen sollen, so dass dann die eigene<br />

Immobilie entsprechend renoviert und<br />

aufgewertet wird.<br />

Wie sieht Ihre Bilanz für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> insgesamt aus?<br />

Zufrieden sind wir immer dann, wenn wir<br />

das Kundengeschäft mit der Gesamtsituation<br />

vergleichen. Mit einem deutlichen<br />

Wachstum im Einlagengeschäft und<br />

einem ebenfalls deutlichen Wachstum<br />

Im Salon des in Restauration<br />

befindlichen Post-<br />

und Passagierdampfers<br />

„Prinz Heinrich“


im Kreditgeschäft können wir zufrieden<br />

sein. Die <strong>Sparkasse</strong> ist gut aufgestellt,<br />

kann sich im Wettbewerb behaupten und<br />

hat hier und da auch Marktanteile gewonnen.<br />

Wir sind gut über das Krisenjahr<br />

hinweg gekommen.<br />

Was ist Ihr <strong>Sparkasse</strong>n­Höhepunkt im<br />

Jahr <strong>2009</strong>?<br />

Der Gedanke wendet sich eher nach<br />

innen. Wir haben uns einem neuen Rechenzentrum<br />

angeschlossen und zuletzt<br />

über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

voll mit diesem Projekt beschäftigt. Diese<br />

aufwändige Umstellung hat reibungslos<br />

geklappt.<br />

Was unterscheidet eigentlich eine Mitarbeiterin<br />

oder einen Mitarbeiter der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> von denen<br />

anderer Häuser?<br />

<strong>Unser</strong>e Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind die Verpackung unserer Produkte.<br />

Es geht darum, im Verkauf einen Nutzen<br />

zu stiften, aber es geht auch um Partnerschaft.<br />

Wir haben rund 640 Beschäftigte,<br />

davon annähernd 60 Auszubildende. Ich<br />

habe auch hier bei der <strong>Sparkasse</strong> meine<br />

Ausbildung begonnen. Ich bin wie viele<br />

unserer Mitarbeiter Ostfriese. Die Verbindung<br />

ist eben daher nicht nur zur <strong>Sparkasse</strong><br />

stark, sondern auch zur Region.<br />

Und warum sollte sich ein Auszubildender<br />

oder eine Auszubildende<br />

heute ausgerechnet bei der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> bewerben?<br />

Junge Menschen werden immer einen<br />

Arbeits- und Ausbildungsplatz in einem<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Unternehmen suchen, welches zukunftsorientiert<br />

ist, Lebendigkeit versprüht<br />

und natürlich auch eine gewisse Sicherheit<br />

ausstrahlt. Auch wenn die <strong>Sparkasse</strong><br />

häufig als konservativ betrachtet wird,<br />

hat uns das Konservative und die Bodenständigkeit<br />

in der Vergangenheit doch<br />

sehr geholfen. Wir sind als <strong>Sparkasse</strong> in<br />

der Lage, einen Ausbildungsplatz zu bieten,<br />

der seinesgleichen sucht. Mit über<br />

300.000 Menschen in der <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />

stehen sehr viele Aus- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten, in eigenen<br />

Schulen und Akademien zur Verfügung.<br />

Vom Bachelor bis zum Master ist alles<br />

möglich, so dass wir für Aus- und Weiterbildungswillige<br />

vieles bieten können.<br />

Was ist denn überhaupt das spezifisch<br />

Ostfriesische an der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong>?<br />

Wir sagen: Echt. Wie die Menschen hier.<br />

Ostfriesen sind sehr direkt, machen nicht<br />

so viele Schnörkel und kommen leichter<br />

auf den Punkt. Den einen oder anderen<br />

mag das vielleicht abschrecken, aber<br />

wenn man uns und unsere Ehrlichkeit<br />

kennen gelernt hat, dann führt in einer<br />

Partnerschaft genau das für beide Seiten<br />

zum Ziel.<br />

Mit welchem Qualitätsversprechen<br />

kann ein Kunde rechnen, der zu Ihrer<br />

<strong>Sparkasse</strong> kommt?<br />

Dass wir ihn in der Beratung auf alles<br />

ansprechen, was für ihn wichtig ist. Wir<br />

wollen zunächst erfahren, was für den<br />

Kunden wichtig ist, um dann seine Wünsche<br />

auch entsprechend umzusetzen,<br />

damit er zufrieden gestellt wird. Denn<br />

Der Vorstand der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

vor der „Prinz Heinrich“<br />

7


8<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

anders als vielleicht andere können wir<br />

als <strong>Sparkasse</strong> nicht vor unserer Verantwortung<br />

weglaufen. Dafür gibt es zu viele<br />

auch private Verbindungen zwischen der<br />

<strong>Sparkasse</strong> und Vereinen oder Institutionen<br />

der Region.<br />

Jetzt sind wir schon wieder tief im<br />

neuen Geschäftsjahr 2010. Wollen Sie<br />

uns etwas von der Strategie verraten,<br />

mit der Sie in dieses Jahr gegangen<br />

sind?<br />

<strong>Unser</strong>e Strategie ist etwas langfristiger<br />

aufgebaut. Wir wollen im Sinne unseres<br />

Kunden weiterhin die intensive Beratungssituation<br />

vorhalten. Wir verfolgen<br />

einige Projekte im internen Bereich, die<br />

das verbessern, zum Beispiel der Umbau<br />

von Geschäftsstellen. Von 2007 bis 2011<br />

investieren wir etwa 18 Millionen Euro<br />

in den Ausbau der Geschäftsstellen. Das<br />

ist wichtig nicht für uns als <strong>Sparkasse</strong>,<br />

sondern es ist wichtig für den Kunden,<br />

damit er ungestört mit der Beraterin<br />

oder dem Berater sprechen kann. Das<br />

gilt es zu erweitern. Ebenso wollen<br />

wir unsere Produkte gemeinsam mit<br />

unseren Verbundpartnern im Versicherungsbereich,<br />

im Immobiliengeschäft,<br />

im Wertpapierbereich oder bei anderen<br />

Dienstleistungsformen verbessern. Dafür<br />

haben wir schon im letzten Jahr bei den<br />

Schulungen unserer Mitarbeiter deutlich<br />

zugelegt. Das werden wir in diesem Jahr<br />

noch toppen: wir werden pro Mitarbeiter<br />

durchschnittlich etwa 2000 Euro für<br />

Fortbildung ausgeben und jeder Mitarbeiter<br />

wird im Schnitt etwa zwei bis drei<br />

Tage bei einem Seminar sein oder eine<br />

Fortbildung besuchen. Das dient letztlich<br />

auch der Qualität unserer <strong>Sparkasse</strong>.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> als Ganzes<br />

betrachtet: welches Etikett würden<br />

Sie ihr anhängen?<br />

Fairer und partnerschaftlicher Umgang,<br />

auf Nachhaltigkeit angelegt.


Wie gern blicken Sie noch auf das Jahr<br />

<strong>2009</strong> zurück, Herr Oetter?<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> war, nachdem die Krise<br />

2008 über uns alle hereingebrochen ist,<br />

in vielfältiger Weise ein eher entspanntes<br />

Jahr, aber trotzdem ereignisreich<br />

und herausfordernd. Die von vielen<br />

prophezeite Kreditklemme ist nicht<br />

eingetreten. Wenn es entsprechende<br />

Entwicklungen gegeben hat, dann bei<br />

den Großbanken, Privatbanken und<br />

manchen Landesbanken. Die <strong>Sparkasse</strong>n<br />

und Volksbanken haben getan, was sie<br />

konnten und haben im Wesentlichen<br />

die Kreditvergabe aufgefangen. In der<br />

Kreditzusagestatistik zwischen 2008 und<br />

<strong>2009</strong> liegen die <strong>Sparkasse</strong>n in Deutschland<br />

nur um 0,7 Prozent niedriger. Wenn<br />

dem einen oder anderen der Zugang zu<br />

den Krediten verwehrt geblieben ist,<br />

liegt es vielleicht auch an Konditionsempfindlichkeit.<br />

Konditionen haben<br />

natürlich auch etwas mit Risikokosten<br />

zu tun. Wir sind unserer Kreditvergabepolitik<br />

treu geblieben. Wir machen das<br />

Kreditgeschäft, das wir können und zwar<br />

in der Region.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Partner des Mittelstands<br />

und Wirtschaftsförderer in der Region<br />

Werden Sie diesen strategischen Ansatz<br />

auch 2010 weiter verfolgen?<br />

Bei den <strong>Sparkasse</strong>n geht es nicht nur um<br />

Rendite, sondern wir verfolgen bewusst<br />

einen regionalen Ansatz. Natürlich haben<br />

wir Möglichkeiten, auch mal rechts und<br />

links des Wegs zu gehen. Gute Kunden<br />

werden wir also immer begleiten,<br />

entweder als <strong>Sparkasse</strong> oder im Verbund<br />

mit der S-Finanzgruppe über die<br />

Landesbanken, Leasinggesellschaften<br />

oder Factoringgesellschaften. Auch in<br />

einer schwierigen wirtschaftlichen Phase<br />

eines Kreditnehmers lassen wir diesen<br />

nicht im Regen stehen, sondern wir<br />

suchen gemeinsam nach Wegen, die das<br />

Schiff wieder auf Kurs bringen. Eines wird<br />

immer unsere Strategie bleiben: wir sind<br />

Partner des Mittelstands in der Region.<br />

Was bedeutet das?<br />

Eine Krise führt immer zu deutlich mehr<br />

Insolvenzen, weil einige Unternehmer<br />

falsch reagieren oder der Markt gegen<br />

sie lief. Der eine oder andere hat<br />

eventuell sein Kostenmanagement völlig<br />

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10<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Wir sind unserer Strategie<br />

treu geblieben.“<br />

vernachlässigt nach dem Motto „Es wird<br />

schon alles besser werden“. Gegebenenfalls<br />

wurden bei Mitarbeitern, Warenlagern,<br />

Reinvestitionen und Kreditlinie<br />

Fehler gemacht. In einer solchen Krise<br />

führen diese Fehler zu einer Marktbereinigung.<br />

Wir hatten eine Phase von 20 bis<br />

30 Jahren, in der es nach oben gehen<br />

konnte – da ist es relativ leicht, Unternehmer<br />

zu sein. Aber in der Krise Unternehmer<br />

zu sein, rechtzeitig zu reagieren,<br />

das haben einige jetzt gelernt. Mit denen<br />

können und wollen wir auch weiter gut<br />

zusammenarbeiten. Einige lernen es<br />

aber auch gerade. Falls es möglich ist,<br />

werden wir auch diese Unternehmer<br />

begleiten. Ein Kreditnehmer kann aber<br />

aus diversen Gründen ausfallen, zumal<br />

Krankenkassen oder Finanzämter auch<br />

ungeachtet gefährdeter Arbeitsplätze<br />

rigoros ihre Forderungen eintreiben und<br />

wir da nicht immer uneingeschränkt mit<br />

Liquidität zur Verfügung stehen können.<br />

Wie stark wurde eigentlich Ostfriesland<br />

von der Wirtschaftskrise getroffen?<br />

Da Ostfriesland grundsätzlich von Aufschwüngen<br />

nicht überproportional stark<br />

profitiert, sind wir vom Abschwung auch<br />

nicht so stark betroffen. In Ostfriesland<br />

wurden <strong>2009</strong> und 2010 mehr Arbeitsplätze<br />

geschaffen, vermeldet die Industrie-<br />

und Handelskammer. Das heißt,<br />

dass hier sehr bodenständig gewirtschaftet<br />

wird. Die maritime Wirtschaft am<br />

Reedereistandort Leer oder der Bereich<br />

Tourismus mit drei ostfriesischen Inseln<br />

und einem Großteil der ostfriesischen<br />

Nordseeküste leben auch in der Krise.<br />

Der dritte Bereich sind die regenerativen<br />

Energien. Hier residieren einige größere<br />

weltweit vernetzte Player. Und dann ist<br />

da noch die Landwirtschaft. Landwirte<br />

sind dafür bekannt, dass sie nicht nur an<br />

das Heute sondern über mehrere Generationen<br />

bodenständig vorausschauend<br />

denken. So sind wir auch.<br />

Zu Ihrem Verantwortungsbereich<br />

gehört auch das Private Banking. Wie<br />

hat sich dieses Geschäftsfeld unter<br />

den veränderten Rahmenbedingungen<br />

entwickelt?<br />

Wir haben das Private Banking seit<br />

<strong>2009</strong> in unserem Portfolio. Wir befinden<br />

uns hier in einem kontinuierlichen<br />

Aufbau- und Entwicklungsprozess. Die<br />

<strong>Sparkasse</strong> hat jetzt mit vier Beratern und<br />

zwei Servicekräften ein Jahr lang große<br />

Fortschritte gemacht und schon regen<br />

Zuspruch für ihre maßgeschneiderten<br />

Konzepte rund um die Geldanlage erhalten.<br />

Das Angebot wird angenommen<br />

und wir schauen, dass das Vermögen in<br />

der Region bleibt. Wir vertreiben eben<br />

nicht das, was zur Krise geführt hat, zum<br />

Beispiel Investitionen in irgendwelche<br />

ausländischen Hedge Fonds, sondern wir<br />

versuchen, das mit bodenständigen und<br />

für die Kunden überschaubaren Produkten<br />

zu machen.<br />

Welche Trends wollen Sie als <strong>Sparkasse</strong><br />

in den Finanzsektor einbringen?<br />

Boring is beautiful. Ich glaube nicht, dass<br />

wir viele Neuerungen brauchen. Wir haben<br />

Produkte der Vermögensanlage und<br />

im Kreditgeschäft, die völlig ausreichen,<br />

um die Bedürfnisse unserer Kunden<br />

zu befriedigen. Was viel wichtiger ist:<br />

Erreichbarkeit, Partnerschaft und ein


offenes Wort. Insofern sind permanente<br />

Produktinnovationen nicht notwendig.<br />

Meistens sind das ohnehin neue Kombinationen<br />

bestehender Produkte. Ob ich<br />

Latte Macchiato trinke oder Cappuccino<br />

– die Bestandteile sind identisch.<br />

Die demographische Struktur Ihrer<br />

Kunden und möglicherweise auch Ihrer<br />

Mitarbeiter verändert sich. Wie reagieren<br />

Sie darauf?<br />

Wir haben es mit mehreren Trends zu<br />

tun. Durchstarten mit 50 ist einer davon.<br />

Ein anderer ist, dass Menschen, die mit<br />

40 oder 50 in den Vorruhestand gegangen<br />

sind, plötzlich wieder benötigt<br />

werden. Die Bankenwelt als solche ist ja<br />

von Akademikern überfüllt. Und in der<br />

Beraterwelt ist man mit 28 mit seinem<br />

Studium fertig, kennt aber nur die Theorie<br />

und soll dann aber den Praktikern<br />

sagen, wo es lang geht. Also brauchen<br />

wir mehr Praktiker. Diese Welt wird aber<br />

auch immer weiblicher, wenn wir uns<br />

manche DAX-Unternehmen an der Spitze<br />

ansehen. Ich denke daher auch an Veranstaltungen<br />

oder Beratungsangebote speziell<br />

für Unternehmerinnen. Auf die älter<br />

werdende Gesellschaft, die sich auch bei<br />

uns spiegelt, reagieren wir, indem wir<br />

vermehrt Auszubildende einstellen. Wir<br />

sind frühzeitig in der Nachfolgeplanung<br />

in allen Bereichen eingestiegen. Insbesondere<br />

auch im Firmenkundenbereich,<br />

dort sind wir neben dem Private Banking<br />

sehr jung aufgestellt, im Durchschnitt<br />

um die 40. Wir müssen aufpassen, dass<br />

uns da nicht Know-how verloren geht. Im<br />

Immobilienmarkt kümmern wir uns um<br />

das Thema „Altersgerechtes Wohnen“.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Ein weiterer Trend ist die unaufhaltsam<br />

scheinende Globalisierung. Wie wirkt<br />

die sich denn auf Leer und Wittmund<br />

aus?<br />

Ich kenne einen Arzt, der fliegt freitags<br />

nach London und kommt zum Wochenanfang<br />

zurück. Der verdient da viel Geld<br />

und lebt hier gut damit. Was die Kreditvergabe<br />

angeht, spielt die Nationalität<br />

oder Religion keine Rolle. Wer die Kriterien<br />

regelmäßiges Einkommen und keine<br />

negativen Merkmale oder Vorstrafen<br />

erfüllt und dessen Kapitaldienstfähigkeit<br />

in Ordnung ist, bekommt bei uns Geld.<br />

Die S-Finanzgruppe ist weltweit tätig.<br />

Die Norddeutsche Landesbank unterhält<br />

Repräsentanzen auf allen Kontinenten.<br />

Ich bin New York-Fan, immer wenn ich<br />

dort bin, besuche ich auch die NordLB.<br />

Und auch unsere Kunden zum Beispiel<br />

der maritimen Wirtschaft sind weltweit<br />

tätig. Einige sind vermutlich in Südamerika<br />

bekannter als in Deutschland.<br />

Diese Kunden begleiten wir im Rahmen<br />

unserer Möglichkeiten auch weltweit im<br />

Rahmen der S-Finanzgruppe. Die Reeder<br />

treffen sich einmal jährlich mit ihren<br />

weltweiten Partnern. Die benötigen dann<br />

schon eine Bank an ihrer Seite, die auch<br />

in China Möglichkeiten hat, Akzeptanz zu<br />

finden. Wir begegnen der Globalisierung,<br />

indem wir unser vorhandenes Netzwerk<br />

nutzen.<br />

Hängen Sie Ihrer <strong>Sparkasse</strong> doch bitte<br />

mal ein Etikett an, das zu ihr passt.<br />

Vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

Detlef Oetter<br />

(Stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender)<br />

11


12<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Kleines Fest im großen Park der Evenburg:<br />

Sponsoring und Wirtschaftsförderung<br />

Herr Landrat, Sie beide, Herr Feldmann,<br />

Herr Bramlage, gelten als die Pioniere<br />

des Kleinen Festes auf der Evenburg<br />

in Leer. Erzählen Sie doch mal, Herr<br />

Bramlage, wie es dazu gekommen ist.<br />

Bramlage: Nachdem wir ab 1998 mit der<br />

Restaurierung des Ensembles mit dem<br />

Park begonnen hatten und dann später<br />

das Schloss restauriert haben, tauchte<br />

natürlich die Frage auf: Gibt es Events,<br />

die den Park in besonderer Weise erlebbar<br />

machen? Es gab eine ganze Reihe<br />

von Vorschlägen, gute und weniger gute,<br />

die reichten vom Open-Air-Kino bis zum<br />

Pony-Reitturnier im Park. Wir wollten jedoch<br />

versuchen, einen kulturellen Ort zu<br />

schaffen und hier auch zu versuchen, den<br />

Park in Verbindung mit einer kulturellen<br />

Veranstaltung erlebbar zu machen. Wir<br />

Bernhard Bramlage<br />

(Landrat des Landkreises<br />

Leer) und Heinz Feldmann<br />

(Vorstandsvorsitzender)


haben uns bewusst darauf eingelassen,<br />

nicht mit einem geschlossenen Nutzungskonzept<br />

zu beginnen. Die ersten<br />

Erfahrungen haben wir gesammelt mit<br />

einer Veranstaltung „Musik im Park“, die<br />

wir heute noch jährlich machen. In <strong>2009</strong><br />

haben wir einmal ausgesetzt, da drohte<br />

eine Kollision mit dem Kleinen Fest. Das<br />

ist eine Veranstaltung, bei der Künstlerinnen<br />

und Künstler, auch Schülerinnen<br />

und Schüler aus der Musikschule, hier in<br />

verschiedenen Bereichen im Park Musik<br />

machen. Das ist sozusagen ein Open-Air-<br />

Konzert der leisen Töne. Die Besucher<br />

gehen durch den Park über einen guten<br />

halben Tag hinweg, können zwischendurch<br />

miteinander sprechen, können<br />

sich treffen und an unterschiedlichen<br />

Stellen im Park Musik hören – klassische<br />

Musik in der Regel. Das hat sich von<br />

wenigen Hundert Besuchern im ersten<br />

Jahr entwickelt bis zu Tausend. Zuletzt<br />

waren wir etwa 3.000, die dann im Laufe<br />

eines ganzen Tages gekommen sind. Wir<br />

haben festgestellt, dass diese Verbindung<br />

von Musik im Park eine ist, die für<br />

den Park gut ist, die für die Musik und die<br />

Besucher gut ist.<br />

Wieso haben Sie sich als <strong>Sparkasse</strong>,<br />

Herr Feldmann, spontan bereit erklärt,<br />

sich bei diesem Kleinen Fest auf der<br />

Evenburg zu beteiligen?<br />

Feldmann: Ja, es war wirklich spontan.<br />

Anders als bei vielen anderen Dingen,<br />

die wir als <strong>Sparkasse</strong> sponsern, ist das<br />

Kleine Fest eine Einrichtung, die nicht<br />

nur lokal oder regional, sondern überregional<br />

Bedeutung hat. Es ist eigentlich<br />

sogar ein Stück Internationalität, die hier<br />

in Leer gezeigt wurde. Und zur Motiva-<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Zum Abspielen<br />

des Videobeitrags<br />

bitte klicken!<br />

tion: Wir fördern ja sehr viele kulturelle<br />

Veranstaltungen, zum Beispiel in der<br />

Denkmalpflege oder Jugendarbeit.<br />

Dieses Kleine Fest hat insofern eine<br />

weite Dimension, weil es überregional<br />

wichtig ist. Und neben unserem Sponsoring<br />

ist das Thema Wirtschaftsförderung<br />

in der Region ja ein ganz besonderes<br />

Anliegen. Und gerade eine Region, die<br />

wirtschaftlich prosperiert, die dynamisch<br />

ist, die muss auch eine entsprechend<br />

intakte Kulturlandschaft haben. Und das<br />

andere ist eben ein kleines Stückchen<br />

Leidenschaft, denn wenn man diesen<br />

Park hier sieht, dieses Ensemble, dann<br />

ist es sicherlich auch gut, dieses Ensemble<br />

auch über Leer, über den Landkreis<br />

Leer, über unser Geschäftsgebiet hinaus<br />

bekannt zu machen.<br />

Zu diesem Zweck hat die <strong>Sparkasse</strong> ja<br />

auch die Kulturstiftung gegründet, die<br />

das ganze in Bahnen lenken soll.<br />

Feldmann: So ist es. Sie hat die Aufgabe,<br />

solche Dinge auch als solche zu fördern<br />

und zu begleiten.<br />

Herr Bramlage, eine <strong>Sparkasse</strong> als Partner<br />

an der Seite solcher Ideen: Welche<br />

Bedeutung hat die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> für diese Form gesellschaftlicher<br />

Verantwortung in der<br />

Region?<br />

Bramlage: Wir haben in den ganzen<br />

letzten Jahren mit der <strong>Sparkasse</strong> einen<br />

sehr verlässlichen und vor allen Dingen<br />

auch sehr aufgeschlossenen Partner<br />

gehabt. Wir haben uns durchaus auch<br />

auf das eine oder andere Experiment<br />

eingelassen, was aber bisher in jedem<br />

13


14<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Als <strong>Sparkasse</strong> haben wir die Verantwortung,<br />

dass wir die Zukunft gemeinsam gestalten.“<br />

Falle funktioniert hat. Wir machen<br />

zum Beispiel auch gemeinsam jetzt<br />

schon zum vierten Jahr die Reihe der<br />

Schlosskonzerte, hier in der Evenburg.<br />

Und diese Schlosskonzerte, gerade mit<br />

ihrer intimen Atmosphäre mit 70 bis 80<br />

Zuhörerplätzen, haben einfach ihren<br />

ganz besonderen Reiz. Inzwischen hat<br />

die Bremer Kammerphilharmonie auch<br />

diesen Veranstaltungsort entdeckt und<br />

sie ist jetzt regelmäßig hier. Dass das so<br />

ist, hat uns die <strong>Sparkasse</strong> von Anfang an<br />

ermöglicht. Wir haben auch das Glück,<br />

dass wir es im Vorstand der <strong>Sparkasse</strong><br />

im kulturellen Bereich mit einer großen<br />

Bandbreite an kulturellen Interessen zu<br />

tun haben.<br />

Kann man sagen, dass dieses Engagement<br />

Teil der gesellschaftlichen<br />

und sozialen Verantwortung ist, Herr<br />

Feldmann, die die <strong>Sparkasse</strong> für die<br />

Region übernimmt? Insoweit ist das ja<br />

durchaus auch eine politische Verantwortung,<br />

die Sie da wahrnehmen.<br />

Daran anschließend die Frage: Welche<br />

Form des sozialen Engagements ist für<br />

Ihr Haus unerlässlich?<br />

Feldmann: Wir sind in dieser Region verwurzelt.<br />

<strong>Unser</strong> Geschäftsgebiet sind die<br />

beiden Landkreise Leer und Wittmund<br />

und deshalb haben wir sicherlich auch<br />

die Aufgabe, unser Geld nicht in Amerika<br />

zu verdienen, sondern eben in unseren<br />

beiden Landkreisen. Und dazu gehört<br />

natürlich, dass wir das Kreditgeschäft<br />

vernünftig betreiben, für die Entwicklung<br />

des Mittelstands, Existenzgründungen<br />

vorantreiben. Das andere ist die Frage,<br />

wie lebenswert die Gesellschaft hier ist.<br />

Und da ist ein Stück Verantwortung, die<br />

wir als <strong>Sparkasse</strong> haben, die Tradition,<br />

dass wir die Zukunft gemeinsam gestalten.<br />

Insbesondere unterstützen wir auch<br />

das Ehrenamt sehr. Wir können sicherlich<br />

hier und da das Geld zur Verfügung stellen,<br />

aber es ist dann auch wichtig: was<br />

wird daraus gemacht? Wie nachhaltig ist<br />

das für die Zukunft, was unsere Landkreise<br />

lebenswert macht?<br />

Ist diese Form des Sponsoring Teil der<br />

Geschäftsstrategie? Oder folgen Sie<br />

dem, was seitens der Politik, seitens<br />

der Gesellschaft, seitens der Kommunen<br />

an Sie herangetragen wird?<br />

Feldmann: Sowohl als auch. Wir reagieren<br />

sicherlich auf Anfragen, sei es im<br />

kulturellen Bereich, sei es im sportlichen<br />

Bereich, sei es bei Jugendarbeit. Wir<br />

schauen auch, weil wir ein Geschäftsgebiet<br />

haben mit einer Nord-Süd-Ausdehnung<br />

von 100 Kilometern, dass wir beide<br />

Landkreise entsprechend versorgen.<br />

Aber es ist auch wichtig, das Kleine Fest,<br />

was eben so überregional ist, zu unterstützen.<br />

Das ist weniger politisch, sondern<br />

orientiert sich mehr gesellschaftlich<br />

und danach, was nachhaltig, schützenswert,<br />

lebenswert und liebenswert ist an<br />

unserer Heimat.<br />

Herr Bramlage, 2010 findet das Kleine<br />

Fest wieder statt. Wann findet es statt<br />

und kann man schon etwas verraten,<br />

was uns in diesem Jahr dort erwarten<br />

könnte?<br />

Bramlage: Das Kleine Fest war ja im<br />

ersten Jahr <strong>2009</strong> ein Super-Erfolg, man<br />

kann es nicht anders sagen. Wir haben<br />

uns relativ frühzeitig mit der <strong>Sparkasse</strong>


in Verbindung gesetzt und wir haben<br />

nach ziemlich kurzer Zeit die finanziellen<br />

Voraussetzungen schaffen können. Und<br />

jetzt gibt es eine zweite Auflage des Kleinen<br />

Festes am 21. August 2010, und wir<br />

sind sicher dass es wieder eine überaus<br />

große Nachfrage geben wird.<br />

Soziales Engagement der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

Seit vielen Jahren engagiert sich die<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> in erheblichem<br />

Umfang für die Bürgerinnen und Bürger<br />

in ihrem Geschäftsgebiet – den Landkreisen<br />

Leer und Wittmund. Die etablierten<br />

Stiftungen „<strong>Sparkasse</strong>n-Sozialstiftung<br />

im Landkreis Leer“ und die „<strong>Sparkasse</strong>nstiftung<br />

Harlingerland“ sind bereits<br />

Gesamtförderung für gemeinnützige Zwecke<br />

im Jahr <strong>2009</strong><br />

Gesamt<br />

Stiftungen<br />

126.720,00 EUR 126.720,00 EUR<br />

545.153,97 EUR 545.153,97 EUR<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Herr Feldmann, Sie sind in diesem Jahr<br />

auch wieder vor Ort mit dabei?<br />

Feldmann: Selbstverständlich, mit den<br />

Familien und unseren Kunden. Sehr viele,<br />

die hier in Leer wohnen, waren beim<br />

Kleinen Fest das erste Mal in diesem Park<br />

und haben gesagt: Mensch, das ist ja<br />

schön.<br />

vor der Fusion gegründet worden und<br />

leisten seitdem hilfreiche Dienste. Die<br />

im Jahr 2008 gegründete „<strong>Sparkasse</strong>n-<br />

Kulturstiftung <strong>LeerWittmund</strong>“ dient der<br />

Förderung und Unterstützung von Kultur,<br />

Kunst, Wissenschaft und Denkmalpflege<br />

in den beiden Landkreisen.<br />

Auszahlungsbeträge der Stiftungen<br />

im Jahr <strong>2009</strong><br />

<strong>Sparkasse</strong>nstiftung Harlingerland<br />

Sozialstiftung im Landkreis Leer<br />

<strong>Sparkasse</strong>nkulturstiftung <strong>LeerWittmund</strong><br />

17.000,00 EUR17.000,00<br />

EUR<br />

40.805,00 EUR40.805,00<br />

EUR<br />

68.915,00 EUR68.915,00<br />

EUR<br />

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16<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Gute Ergebnisse erzielen – und fair bleiben<br />

Warum war <strong>2009</strong> ein gutes Jahr für Sie,<br />

Frau Gellmers?<br />

Zunächst einmal muss ich betonen,<br />

dass ich nicht Vollzeit bei der <strong>Sparkasse</strong><br />

beschäftigt bin, sondern an vier Tagen<br />

20 Stunden für die Kunden da bin. Dafür<br />

arbeite ich absolut flexibel. Meine Kunden<br />

wohnen nicht nur in der Region, so<br />

besuchen mich zum Beispiel Kunden aus<br />

Köln oder auch aus Kiel. Dann ist es aber<br />

auch egal, ob es morgens oder abends<br />

um acht oder am Sonnabend ist. Bei diesen<br />

Kunden handelt es sich um Kunden<br />

mit einem Großengagement ab 300.000<br />

Euro. Mein Hauptgebiet ist dabei die<br />

Fremdwährungsfinanzierung. In diesen<br />

Bereichen ist immer noch Geld vorhanden,<br />

somit kann ich also nicht klagen.<br />

Und wie wollen Sie diese Erfolgsgeschichte<br />

im Jahr 2010 fortschreiben?<br />

Mit Vertrauen. Ich bin am liebsten im<br />

Kundengespräch. Aufgrund der langjährigen<br />

Kundenbindung ist da eine große<br />

Vertrauensbasis gewachsen. Natürlich<br />

möchte ich gute Ergebnisse erzielen,<br />

dabei aber immer fair bleiben. So muss<br />

man auch mal ehrlich fragen: Kunde,<br />

kannst Du den Kapitaldienst auch wirklich<br />

bedienen? Natürlich kann man sehr<br />

viel verkaufen. Aber meistens weiß man<br />

aus Erfahrung, was der Kunde wirklich<br />

braucht oder eben nicht braucht.<br />

Ist das eine besonders ehrliche, offene,<br />

direkte Art der Zusammenarbeit oder<br />

würde jeder so agieren wie Sie?<br />

Elke Gellmers<br />

(Firmenkundenberaterin)


Das ist bei uns in Ostfriesland so. Ich<br />

brauche auch nicht immer alles sofort<br />

schriftlich, manchmal reichen auch telefonische<br />

Vorabsprachen, wenn ich den<br />

Kunden gut kenne.<br />

Wofür brauchen Ihre Kunden diese<br />

Kredite denn in der Regel?<br />

Meine Kunden befassen sich viel mit Vermietung<br />

und Verpachtung. Hier gibt es<br />

eben schon Häuser, die um die 300.000<br />

Euro kosten, und dann ist da auch Eigenkapital<br />

dabei. Manche dieser Kunden<br />

betreue ich schon seit zwölf Jahren.<br />

Woran erinnern Sie sich denn im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> besonders gern?<br />

Auf Einladung einer Reederei war ich zu<br />

Gast beim jährlichen Nautischen Essen<br />

in Emden, als eine von sechs Damen bei<br />

380 Herren. Durch meine guten Beziehungen<br />

zu meinen Kunden profitiere ich<br />

häufig von Empfehlungen, die diese aussprechen.<br />

Dadurch entstehen wiederum<br />

neue Kontakte.<br />

Wie ist es überhaupt, sich als Frau in<br />

einer Männerdomäne zu behaupten?<br />

Ich kann damit gut umgehen. Es ist aber<br />

manchmal nicht so einfach. Das Vertrauen<br />

muss man sich eben erarbeiten. Mit<br />

meinen männlichen Kollegen komme ich<br />

gut zu Recht. Wir kennen uns hier aber<br />

auch schon sehr lange, wir sind ein gutes<br />

Team. Die Mitarbeiter des Firmenkundenzentrums<br />

sitzen hier alle auf einem<br />

Flur, das ist auch für die Kunden sehr gut,<br />

weil man immer gemeinsam an Fällen<br />

arbeiten kann.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Im Vertrieb<br />

muss man sich Vertrauen<br />

erst einmal erarbeiten.“<br />

Würden Sie sagen, dass eine Frau<br />

Finanzprodukte anders verkauft als ein<br />

Mann?<br />

Das kann ich schlecht einschätzen.<br />

Dazu muss man aber eines wissen:<br />

viele Frauen finden meine Tätigkeit<br />

zunächst interessant. Aber wenn ich<br />

dann beschreibe, mit welcher Belastung<br />

ich hochflexibel umgehen muss, sind<br />

manche doch erstaunt. Schließlich muss<br />

ich auch Verantwortung für meine Fälle<br />

übernehmen. Damit tun sich einige<br />

sehr schwer, für einen Kredit in Höhe<br />

von 300.000 Euro zu unterschreiben.<br />

Ich gehe da aber meinen geraden Weg.<br />

Wenn das mal bei einem Kunden eng<br />

wird, sage ich das auch. Anders geht es<br />

nicht. Ich kann nur gut betreuen, wenn<br />

ich Klartext rede. Scheidungsfälle sind<br />

auch immer besonders schwierig. Ich<br />

habe schon viel erlebt, ich bin ja auch<br />

schon seit 25 Jahren bei der <strong>Sparkasse</strong><br />

und das immer noch gern. Obwohl es<br />

auch einige Veränderungen gegeben hat.<br />

Welche denn?<br />

Seit der Fusion betreue ich sehr viele<br />

Kunden und es werden immer mehr.<br />

Die alten Kundenbeziehungen muss<br />

ich daher manchmal aufgeben. Das ist<br />

für die Kunden nicht immer schön, aber<br />

das muss schon mal sein, sonst geht es<br />

nicht. Bei einigen Großbanken ist der<br />

Kunde ja nur eine Nummer. Wir sehen<br />

aber immer den Menschen dahinter.<br />

Daher spreche ich auch in solchen Fällen<br />

mit dem Kunden persönlich und versuche<br />

eine Lösung in seinem Sinne zu<br />

finden.<br />

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18<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wie kommen Sie denn mit dem besonderen<br />

Umfeld der Reedereiwirtschaft<br />

klar?<br />

Ganz normal. Inzwischen kennen die<br />

mich ja auch alle. Allerdings ist es auch<br />

manchmal schwierig in dieser Männerwelt.<br />

So bin ich einmal zu einer Schiffstaufe<br />

einer holländischen Reederei<br />

eingeladen worden. Außer mir wären da<br />

sonst aber nur Männer gewesen. Da bin<br />

ich dann doch nicht hingegangen, vielleicht<br />

hätte ich das mal machen sollen.<br />

Wie gehen Sie in Ihre Kundengespräche?<br />

Was ist denn Ihr Erfolgsgeheimnis<br />

im Umgang mit solchen<br />

Gesprächen?<br />

Ich habe alle zwei Wochen Neukundengespräche.<br />

Was immer zählt ist Ehrlichkeit.<br />

Das gilt aber auch von Seiten des<br />

Kunden: sagt der mir auch alles? Beim<br />

Überschreiten der 300.000 Euro-Kreditgrenze<br />

muss er mir auch ausführliche<br />

Informationen geben. Je offener man<br />

mit dem Kunden kommuniziert, desto<br />

besser läuft das auch. Ich frage auch viel.<br />

Und es ist wichtig, dass der Berater die<br />

Gelegenheit hat, den Kunden langfristig<br />

zu betreuen.<br />

Welche Bedeutung haben die Verbundpartner<br />

der S­Finanzgruppe für Ihre<br />

tägliche Arbeit?<br />

<strong>Unser</strong>e Verbundpartner VGH, LBS,<br />

Deka und die OF sind für mich wichtige<br />

Partner. Nicht selten kommt es vor, dass<br />

ich zum Beispiel gemeinsam mit einem<br />

Versicherungsspezialisten ein Kundengespräch<br />

führe.<br />

Was kann denn ein Kunde von Ihnen<br />

erwarten?<br />

Ich beantworte jede E-Mail noch am selben<br />

Tag, obwohl ich nur Teilzeit arbeite.<br />

Und natürlich Ehrlichkeit. In seltenen<br />

Fällen rufen mich Kunden auch zuhause<br />

an, das macht aber nichts. Das ist wohl<br />

einfach meine Zuverlässigkeit.<br />

Das sind schöne Begrifflichkeiten, die<br />

Sie für Ihre Arbeit gefunden haben.<br />

Welche Begrifflichkeiten kommen<br />

Ihnen denn beim Gedanken an die<br />

<strong>Sparkasse</strong> insgesamt in den Sinn?<br />

Das Gleiche:<br />

Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit.


Nach der Abwrackprämie:<br />

Autokauf solide finanziert<br />

Wie zufrieden sind Sie mit dem Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong>, Herr Schmidt?<br />

<strong>2009</strong> war für uns ein gutes Jahr. Natürlich<br />

hatten wir es <strong>2009</strong> mit der<br />

Wirtschaftskrise zu tun. Die Kunden<br />

haben uns gerade auch in der Krisenzeit<br />

Vertrauen entgegengebracht. Wir hatten<br />

vermehrt Kreditgespräche, in denen ich<br />

das Gefühl hatte, die Kunden vertrauen<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

uns und sind mit unserer Beratungsleistung<br />

zufrieden. Vor allem da es bei<br />

vielen Gesprächen weniger um Autokauf<br />

ging, als um die Aussage: Wir brauchen<br />

jetzt die Hilfe der <strong>Sparkasse</strong>. Und da wir<br />

oft helfen konnten, war <strong>2009</strong> unter dem<br />

Strich für meinen Bereich ein gutes Jahr<br />

und für 2010 zeichnet sich das ebenfalls<br />

ab.<br />

Michael Schmidt<br />

(Kundenberater)<br />

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20<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Die Kunden fragen stärker Beratung<br />

nach und die geht bei uns weiter<br />

als woanders.“<br />

Wer ist der typische Autofinanzierer?<br />

Der Familienvater, der einen Kombi<br />

braucht, oder der junge Käufer eines<br />

tiefer gelegten Sportwagens?<br />

Das kann man nicht an einem Typ<br />

festmachen. Die Kernzielgruppe ist<br />

allerdings eher die Familie, die einen<br />

größeren Wagen braucht. Oder auch mal<br />

der ältere Mensch, der sich noch mal verbessern<br />

möchte. Im Prinzip ist da alles<br />

dabei. <strong>Unser</strong>e Zielgruppe ist sehr breit<br />

aufgestellt. Natürlich ist da auch der<br />

Youngster dabei, der mit 19 meint: Jetzt<br />

muss ich mal loslegen.<br />

Bekommt der auch einen Kredit?<br />

Wenn wir den finanziellen Hintergrund<br />

kennen, zum Beispiel auch die Kredithistorie<br />

des Kunden und der Eltern, und da<br />

alles in Ordnung ist, könnte das funktionieren.<br />

Also ist die <strong>Sparkasse</strong> wieder stärker<br />

ins Autofinanzierungsgeschäft zurückgekehrt?<br />

Ja, während das Geschäft früher von den<br />

hauseigenen Banken der Autohersteller<br />

dominiert wurde, hat sich das in den<br />

letzten anderthalb Jahren gewandelt. Die<br />

Kunden fragen stärker Beratung nach,<br />

und die geht bei uns eben weiter als<br />

woanders. Viele sind ja geradezu überrascht,<br />

dass man einen Autokredit auch<br />

gegen Arbeitslosigkeit versichern kann.<br />

Welche Marke stellt denn in Ihrem<br />

Bereich der Autofinanzierung das Auto<br />

des Jahres <strong>2009</strong>?<br />

Querbeet. Was relativ wenig ging, waren<br />

japanische Modelle. Stark nachgefragt<br />

waren auch hochwertige Modelle. Ansonsten<br />

gab es kaum Präferenzen, auch<br />

nicht zum deutschen Auto allgemein.<br />

Welchen Einfluss hatte die Abwrackprämie?<br />

Zu Beginn haben sich manche dadurch<br />

eher noch einen kleinen Wagen gekauft.<br />

Später hat das zu Käufen auch bei<br />

größeren Modellen und Finanzierungen<br />

zwischen 8.000 und 15.000 Euro geführt.<br />

Auch da waren wir breit aufgestellt.<br />

Wie wichtig ist das Thema Autofinanzierung<br />

für die <strong>Sparkasse</strong> insgesamt?<br />

Wir haben das Thema wieder neu für<br />

uns entdeckt. Während dieser Markt in<br />

den letzten Jahrzehnten für uns nicht im<br />

Fokus stand, haben die Autohäuser mit<br />

dem Auto auch gleich den eigenen Kredit<br />

verkauft. Der Preisvergleich blieb dabei<br />

häufig auf der Strecke, anders als es zum<br />

Beispiel bei der Baufinanzierung üblich<br />

wäre. Im Grundsatz gilt: wer den Kfz-Brief<br />

hat, hat den Kredit. In Zukunft wollen wir<br />

uns da wieder stärker engagieren, denn<br />

wer über Autofinanzierung sprechen<br />

möchte, hat vielleicht auch weiteren<br />

Beratungsbedarf.<br />

Also ist die Autofinanzierung der<br />

Einstieg in das Gespräch über andere<br />

Produkte?<br />

Ja, das ist ein hervorragendes Thema für<br />

Cross-Selling. Geht es um Autokauf, geht<br />

es auch um Kontoführung und anderes.


Welche Attribute würden Sie der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> verleihen?<br />

Das ist relativ leicht: solide, offen,<br />

freundlich und kundennah. <strong>Unser</strong> Kunde<br />

weiß, dass wir es ehrlich mit ihm meinen,<br />

gerade wenn wir in seinem Interesse<br />

auch mal nein sagen müssen. Wir verstehen<br />

uns nicht als Verkäufer, sondern als<br />

Berater mit Verkaufszielen.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

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22<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Bei Immobilienfinanzierungen<br />

geht Sicherheit vor<br />

Wie zufrieden kann man mit dem<br />

Immobiliengeschäft <strong>2009</strong> sein,<br />

Herr Fastenau?<br />

Wir sind im Bereich der Immobilienvermittlung<br />

sehr zufrieden mit dem<br />

Geschäftsjahr <strong>2009</strong>. Die Befürchtung,<br />

dass sich die Finanzmarktkrise auch auf<br />

diesen Markt negativ auswirkt, hat sich<br />

nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: wir<br />

verzeichnen eine sehr positive Entwicklung.<br />

Es ist festzustellen, dass im<br />

abgelaufenen Jahr das Thema Sicherheit<br />

bei unseren Kunden sehr wichtig war.<br />

Dies konnte man sowohl am Goldpreis,<br />

aber eben auch an den Immobilienpreisen<br />

feststellen. Letztlich hat sich alles,<br />

was man anfassen kann und werthaltig<br />

ist, positiv entwickelt. <strong>Unser</strong> Problem<br />

war eher, den Markt überhaupt noch<br />

befriedigen zu können. Uns fehlen die<br />

passenden Objekte, um die Wünsche<br />

des Marktes komplett abdecken zu<br />

können. So mangelt es zum Beispiel an<br />

Angeboten für solvente Kunden aus dem<br />

Ruhrgebiet im Bereich der freistehenden<br />

Einfamilienhäuser.<br />

Frank Fastenau<br />

(Vorstandsvertreter und<br />

Bereichsleiter Vertrieb<br />

und Kommunikation)


„Wir und unsere Produkte<br />

müssen in unsere Landschaft<br />

und zu unseren Kunden passen.“<br />

Wodurch zeichnet sich das vergangene<br />

Jahr Ihrer Ansicht nach besonders aus?<br />

Zweierlei: dass wir im Bereich der höherwertigen<br />

Immobilien ziemlich schnell<br />

ausverkauft waren, hat uns überrascht.<br />

Zum anderen: Bei den Ferienimmobilien<br />

haben wir es mit deutlichen Veränderungen<br />

zu tun. Es waren viele Objekte<br />

am Markt, es gab aber auch sehr viele<br />

Interessenten.<br />

Sind die Immobilien somit zu den<br />

tragenden Säulen der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> geworden?<br />

Das ist sehr vielschichtig. Erstens ist der<br />

Immobilienmarkt im Neukundengeschäft<br />

ganz wichtig. Da wir ein Zuzugsgebiet<br />

sind, haben wir damit immer große<br />

Chancen, sofern wir die entsprechenden<br />

Objekte liefern können. Der zweite<br />

wichtige Punkt für uns ist, dass wir damit<br />

weiteres Geschäft generieren können,<br />

zum Beispiel Kredite, Darlehen und<br />

Versicherungen. Das ist uns im vergangenen<br />

Jahr auch sehr gut gelungen.<br />

Wir verzeichnen ein positives Wachstum,<br />

an dem natürlich auch der Wohnungsbaubereich<br />

seinen Anteil hat. Allerdings<br />

entwickelte sich auf der anderen Seite<br />

der Wohnungsneubau im Gegensatz<br />

dazu eher schlecht.<br />

Woran liegt das?<br />

Ich habe das Gefühl, dass zurzeit derjenige,<br />

der es sich leisten kann, lieber<br />

Immobilien kauft, statt den Aufwand auf<br />

sich zu nehmen, neu zu bauen.<br />

Wird dieser Trend anhalten?<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Das hoffen wir nicht. Jede städtebauliche<br />

Entwicklung benötigt Neubaugebiete.<br />

Nur damit kann man auch neue Standorte<br />

entwickeln. Es gibt bei uns auch<br />

einige Neubaugebiete im Angebot, zum<br />

Beispiel in Friedeburg, aber im Moment<br />

stockt die Nachfrage etwas. Zur Zeit<br />

erscheint ein Neubau vielen Menschen<br />

zu aufwendig zu sein. Ein Kauf einer Gebrauchtimmobilie<br />

ist somit für viele die<br />

erstrebenswertere Lösung.<br />

Mit welchem Begriff verbinden Sie die<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> am ehesten?<br />

Wir sind im positiven Sinne langweilig.<br />

Ich glaube, das trifft es ganz gut. Sicher,<br />

seriös und vertrauensvoll die Bedürfnisse<br />

des Kunden aufzunehmen, ihn zu<br />

unterstützen in seinen persönlichen Lebenslagen<br />

und gemeinsam zu meistern.<br />

Riskante Optionsgeschäfte mögen für einige<br />

Kreditinstitute vor ein paar Monaten<br />

spannend und attraktiv gewesen sein,<br />

wir waren zu dieser Zeit lieber langweilig<br />

in unserer vertrieblichen Ausrichtung.<br />

Das Ergebnis kennen wir ja alle. Wir und<br />

unsere Produkte müssen in unsere Landschaft<br />

und zu unseren Kunden passen.<br />

Deswegen ist der Begriff langweilig in<br />

diesem Sinne gar nicht negativ, sondern<br />

steht für Kontinuität, Zuverlässigkeit und<br />

Sicherheit.<br />

Ist das auch Teil Ihrer Geschäftsstrategie<br />

oder hat sich das aus Tradition so<br />

entwickelt?<br />

Ja, wir wollen wirklich so sein: Echt, wie<br />

die Menschen hier. Wir wollen vor Ort tätig<br />

sein, wo wir Menschen und Gegenden<br />

kennen und wir wollen das tun, von<br />

23


24<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

dem wir glauben, dass die Menschen es<br />

brauchen. Natürlich darf man dabei seine<br />

Innovationsfähigkeit nicht vernachlässigen.<br />

Insbesondere den Bereichen<br />

Tourismus oder maritime Wirtschaft<br />

wollen wir uns nicht verschließen und<br />

müssen marktkonform arbeiten. Und das<br />

schaffen wir auch sehr gut und laufend<br />

besser.<br />

Welche Bedeutung hat die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> für die Region insgesamt?<br />

Wir zählen zu den mittleren <strong>Sparkasse</strong>n.<br />

In Niedersachsen haben wir aufgrund<br />

verschiedener Projekte für unseren<br />

<strong>Sparkasse</strong>nverband durchaus den Ruf,<br />

besonders innovationsfreudig zu sein. In<br />

Ostfriesland sind wir die größte <strong>Sparkasse</strong><br />

und damit auch stets der Wettbewerber,<br />

den alle anderen zuerst im Visier<br />

haben.<br />

Wie lässt sich denn der Immobilienmarkt<br />

in Leer und Wittmund mit anderen<br />

Regionen vergleichen?<br />

Ich sehe die Entwicklung hier durchaus<br />

positiv, besonders in Leer. Einschlägige<br />

Studien belegen, dass beide Landkreise<br />

wachsen werden. Häufig geht es dabei<br />

um Senioren, die sich hier zur Ruhe<br />

setzen wollen und ihr entsprechendes<br />

Vermögen mitbringen. In Ostfriesland<br />

gilt ohnehin, dass irgendwann jeder sein<br />

kleines Häuschen anstrebt. Eigenheim<br />

hat in Ostfriesland einen sehr hohen<br />

Stellenwert.<br />

Welches Qualitätsversprechen können<br />

Sie jemandem geben, der bei Ihnen<br />

eine Immobilie finanzieren möchte?<br />

Die individuelle ganzheitliche Beratung<br />

im Rahmen des S-Finanzkonzeptes.<br />

Diese ist auf die persönlichen Bedürfnisse<br />

des Kunden zielorientiert ausgerichtet.<br />

Dabei steht der Eigenheimwunsch<br />

natürlich, neben vielen anderen<br />

Aspekten, im Vordergrund. Durch eine<br />

frühzeitige zielgerichtete Strategie<br />

können so alle staatlichen Förderungsmöglichkeiten<br />

bereits in jungen Jahren<br />

berücksichtigt werden, später steht die<br />

Altersvorsorge im Fokus. Also ist die individuelle<br />

Beratung für uns unerlässlich.<br />

Bei uns ist keine Baufinanzierung wie die<br />

andere.<br />

Wenn es im Prinzip jeder Ostfriese zum<br />

Eigenheim bringt, hat die <strong>Sparkasse</strong><br />

ihren gehörigen Anteil daran?<br />

Ja, oftmals gelingt es uns, den Weg<br />

frühzeitig zu bereiten. Gemäß unserer<br />

Satzung verstehen wir uns als Partner<br />

der Menschen in der Region. Diesen<br />

Auftrag nehmen wir gerne wahr und wir<br />

merken am Ende eines jeden Jahres,<br />

dass auch unsere Kunden dieses wahrnehmen.<br />

Somit sind wir für viele auch<br />

erster Ansprechpartner, wenn es um die<br />

Finanzierung in Sachen Eigenheim geht.


Eigenheimfinanzierung<br />

als Kerngeschäft einer <strong>Sparkasse</strong><br />

Wie ist Ihre persönliche Bilanz beim<br />

Geschäftsjahr <strong>2009</strong>, Herr Mohwinkel?<br />

Als Baufinanzierer bin ich sehr zufrieden.<br />

Das Jahr ist aus heutiger Sicht mit recht<br />

hohen Zinssätzen gestartet. Das hat sich<br />

im Finanzierungsgeschäft auch in den<br />

Zahlen niedergeschlagen, wie man sich<br />

zum Beispiel bei einem Neubau um die<br />

250.000 Euro vorstellen kann. Zum Jahresende<br />

lag das Zinsniveau wieder etwa<br />

1,5 Prozentpunkte niedriger, so dass<br />

Herbst und Rest des Jahres zufrieden<br />

stellend gelaufen sind.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wie würden Sie denn ein solch differenziertes<br />

Geschäftsjahr charakterisieren?<br />

Wenn ich mal die weltweite Bankenkrise<br />

ausblende, die ja auch nicht meine<br />

Baustelle ist, dann habe ich als Baufinanzierer<br />

eher von dieser Situation profitiert.<br />

Das Zinsniveau, das Sie momentan<br />

vorfinden, spiegelt eigentlich nicht die<br />

wirtschaftliche Lage wider. Durch die<br />

weltweite Intervention der Notenbanken<br />

wurde so viel Geld in den Markt gepumpt,<br />

so dass das Zinsniveau das wir<br />

haben, künstlich niedrig gehalten wird.<br />

Wer in dem Bereich, für den ich verant-<br />

Andre Mohwinkel<br />

(Baufinanzierungsberater)<br />

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26<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Der Kunde, der von uns beraten wird,<br />

bekommt Qualität. Darauf bauen wir.“<br />

wortlich bin, etwas machen möchte, für<br />

den ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Legt<br />

man zugrunde, dass die meisten staatlichen<br />

Förderungen der Vergangenheit<br />

angehören, aber auch die neu hinzugekommene<br />

Wohn-Riester-Förderung, ist<br />

die Situation aktuell recht gut.<br />

Glauben Sie, dass diese positive Entwicklung<br />

anhält?<br />

Doch, da bin ich eigentlich optimistisch.<br />

Welchen Anteil am Gesamterfolg würden<br />

Sie dem Themenkomplex Immobilienfinanzierung<br />

zuschreiben?<br />

Da hat man natürlich eine persönliche<br />

Sichtweise, so dass man dazu neigt,<br />

seinen Bereich als wichtig zu erachten.<br />

Trotzdem sehe ich es so, dass wir es als<br />

Gesamtbank bei der Immobilienfinanzierung<br />

mit einem Geschäftsbereich zu<br />

tun haben, den man nicht mit anderen<br />

vergleichen kann. Ein Baufinanzierer ist<br />

nicht kurzfristig tätig. Solche Geschäfte<br />

können bis zu 30 Jahre laufen. Das, was<br />

ich mache, führt zu einer Kundenbindung,<br />

die von Dauer ist. Das ist schon<br />

Kerngeschäft einer <strong>Sparkasse</strong>.<br />

Mit welcher vertrieblichen oder inhaltlichen<br />

Strategie sind Sie in das Jahr<br />

2010 gegangen?<br />

Ich betrachte den Markt und stelle fest,<br />

dass er sich sehr gewandelt hat. Die<br />

klassische Neubaufinanzierung ist nicht<br />

mehr in dem Maße vertreten wie in der<br />

Vergangenheit, trotz des niedrigen<br />

Zinsniveaus. In unserer Region haben wir<br />

immer noch ein niedriges Kostenniveau,<br />

so dass staatliche Förderungen mehr<br />

ausgemacht haben als anderswo, wenn<br />

ich da an die Eigenheimzulage denke.<br />

Für mich heißt das, die Zukunft liegt<br />

eher zum Beispiel in der energetischen<br />

Sanierung.<br />

Warum kommt jemand, der eine Modernisierung<br />

finanziert haben möchte,<br />

zur <strong>Sparkasse</strong> statt zu einer anderen<br />

Bank?<br />

Wir beraten intensiv auch aufwändige<br />

staatliche Programme wie das KfW-Darlehen.<br />

Der Kunde, der von uns beraten<br />

wird, bekommt nicht zuletzt dadurch<br />

Qualität. Darauf bauen wir auch.<br />

Heißt intensive Beratung automatisch<br />

Qualität?<br />

Das ist als Präsenzbank unser Hauptargument.<br />

Natürlich kann ich mir im<br />

Internet Angebote von Direktbanken<br />

einholen. Aber da gibt es keine Beratung.<br />

Man muss ja auch schauen, was für den<br />

Kunden machbar ist.<br />

Ist also Ihr direkter Wettbewerber eher<br />

die Internetbank oder eher eine andere<br />

Präsenzbank am Platz?<br />

Der Markt hat sich da gewandelt. Früher<br />

waren es mehr die anderen Präsenzbanken.<br />

Zunehmend sind es doch die<br />

Internetbanken oder Banken von Autoherstellern.<br />

Wie gehen Sie mit dieser Konkurrenz<br />

um, das heißt, wie bringen Sie jemandem<br />

Ihre Argumente nahe, der sich<br />

schon im Internet umgeschaut hat?


Indem ich hinterfrage, was ihm persönlich<br />

wichtig ist. Wenn er wirklich nur auf<br />

den niedrigen Zinssatz schielt, muss<br />

man ihn auch auf die Kosten aufmerksam<br />

machen. Das kann das Internet so nicht<br />

liefern.<br />

Wie unterscheidet sich Haus­, Wohnungs­<br />

oder Modernisierungsfinanzierung<br />

in Leer oder Wittmund von<br />

anderen Regionen?<br />

Durch das Preisniveau, das naturgemäß<br />

an ein niedrigeres Lohnniveau gekoppelt<br />

ist. Historisch ist das hier zudem so, dass<br />

sich hier mehr als anderswo Kunden<br />

bemühen, sich ein Eigenheim zu schaffen.<br />

Werden zum Beispiel Soldaten der<br />

Bundeswehr aus Nordrhein-Westfalen<br />

hierher versetzt, bekommen die hier ein<br />

Grundstück mit fertigem Haus für einen<br />

Preis, für den man in Köln noch nicht mal<br />

das Grundstück bekäme.<br />

Ist das der klassische Eigenheimfinanzierer?<br />

Nein, nicht unbedingt. Klassisch ist eher<br />

der Angestellte im öffentlichen Dienst<br />

oder auch der Facharbeiter der Meyer-<br />

Werft, der sich auf Sicht ein Häuschen<br />

aufzubauen bemüht ist. Das ist ja auch<br />

ein Baustein der Altersvorsorge.<br />

Bislang war der typische Einstieg in<br />

eine Baufinanzierung das bekannte<br />

Bausparen. Der Markt ist im Wandel<br />

– wo bleibt der früher so beliebte Bausparvertrag<br />

dabei?<br />

Durch die gesetzlichen Änderungen in<br />

<strong>2009</strong>, also die Einbindung einer Renten-<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

förderung wie dem Wohn-Riester, wird<br />

der Bausparvertrag wieder aufgewertet,<br />

gerade weil er zur Altersvorsorge<br />

beiträgt. Die Bausparkassen, wie zum<br />

Beispiel unser Verbundpartner LBS Nord,<br />

sehen das wie wir: vor dem Hintergrund<br />

der historisch niedrigen Zinssätze ist<br />

das eine Möglichkeit, sich durch Einbindung<br />

eines Bausparvertrages auf Dauer<br />

niedrige Zinsen zu sichern, auch wenn<br />

mit Markterholung die Zinsen wieder<br />

steigen.<br />

Wie sagen Sie es eigentlich jemandem,<br />

wenn die Finanzierung nicht klappt?<br />

Das hängt davon ab, warum es nicht<br />

klappt. Es liegt an uns, dem Kunden kein<br />

Luftschloss zu versprechen. Manchmal<br />

ist es besser, Mieter ohne Schulden zu<br />

sein, als sich vielleicht zu übernehmen<br />

und hinterher schlechter dazustehen als<br />

vorher.<br />

Einen Schritt zurückgetreten und einen<br />

Blick auf die fusionierte <strong>Sparkasse</strong> geworfen:<br />

mit welchem Begriff verbinden<br />

Sie dieses Haus?<br />

Kundennähe, die Präsenz vor Ort.<br />

Das verbinde ich damit.<br />

27


28<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Hans-Georg Fuhs<br />

(Marktbereichsleiter Borkum)


Auf Borkum sind persönliche Betreuung<br />

und Engagement das Wichtigste<br />

Leiten Sie die schönste Geschäftsstelle<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>,<br />

Herr Fuhs?<br />

Sie soll zumindest die schönste werden,<br />

weil wir im Herbst anfangen, die <strong>Sparkasse</strong><br />

komplett zu erneuern und neu<br />

aufzubauen. Die Fassade außen und die<br />

organisatorischen Abläufe innen werden<br />

den heutigen Gegebenheiten angepasst.<br />

Das Haus auf Borkum ist von 1979, da<br />

besteht dringend Handlungsbedarf.<br />

Wenn man auf einer Insel baut, nimmt<br />

jeder Inselbewohner daran Anteil?<br />

Viele Insulaner nehmen daran Anteil,<br />

daraus ist sicherlich auch das Standing<br />

der <strong>Sparkasse</strong> auf Borkum erkennbar. Es<br />

gibt sehr viel konstruktive Kritik.<br />

Nehmen auch die prominenten Inselgäste<br />

Anteil? Und werden die dann<br />

auch <strong>Sparkasse</strong>nkunden?<br />

Durchaus. Auch prominente Kunden<br />

nehmen unsere Dienstleistungen am<br />

Schalter in Anspruch. Das, was ab und an<br />

irritiert, sind die Bodyguards und die erhöhte<br />

Polizeipräsenz. Die wirkt sich auch<br />

auf das tägliche Leben aus. Wenn Sie<br />

als Fahrradfahrer kein Rücklicht haben,<br />

werden Sie gleich angehalten. Vor Jahren<br />

hatten wir auf der Insel 10 Polizisten,<br />

auf Grund erhöhter Prominenz sind es<br />

inzwischen 18 und zusätzlich diverse<br />

Saisonaushilfen, die regelmäßig Streife<br />

fahren. Positiv für Borkum sind natürlich<br />

die Zeitungsartikel in großen Zeitungen<br />

und Fernsehberichte über unsere prominenten<br />

Gäste, was der Insel enorme<br />

Reklamekosten erspart.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Sind Sie selbst denn gebürtiger Borkumer?<br />

Ja, ich bin auf der Insel geboren, habe<br />

meine schulische Ausbildung im Internat<br />

absolviert, danach meine Ausbildung<br />

bei der <strong>Sparkasse</strong> auf Borkum gemacht<br />

und bin dann nach Süddeutschland zur<br />

<strong>Sparkasse</strong> Ludwigshafen am Rhein gegangen.<br />

Hier boten sich mir interessante<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige<br />

Zeit später wurde mir dann die Position<br />

als stellvertretender Geschäftsstellenleiter<br />

auf Borkum angeboten. Ich habe<br />

die Stelle angenommen und wurde dann<br />

1993 Leiter der <strong>Sparkasse</strong> Borkum.<br />

Muss man Borkumer sein, um auf Borkum<br />

eine <strong>Sparkasse</strong> leiten zu können?<br />

Grundsätzlich muss man das nicht, es<br />

ist aber äußerst förderlich. Als Borkumer<br />

hat man es doch weitaus leichter,<br />

die Reserviertheit vieler Insulaner zu<br />

überwinden, zumal man vielen, meistens<br />

älteren Kunden, schon als Kind bekannt<br />

war. Das schafft einen Vertrauensvorschuss.<br />

Vielfach fragen Existenzgründer<br />

und Unternehmer vor der Realisierung<br />

von Projekten nach meiner Meinung. Dadurch<br />

kennt man das Vorhaben und mit<br />

einer solchen Unternehmensberatung<br />

im Vorfeld ist zumeist auch das folgende<br />

Finanzierungsgeschäft verbunden.<br />

Wenn aber fast jeder auf Borkum Sie<br />

kennt, ist es dann nicht manchmal<br />

schwer, nein zu sagen?<br />

Wenn eine Finanzierung strittig oder<br />

unmöglich ist, bedeutet eine Absage<br />

im Vorfeld durchaus einen Vorteil für<br />

29


30<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

den Kunden. Er lässt sich nicht auf ein<br />

unkalkulierbares Wagnis ein. Wenn<br />

man das vernünftig rüberbringt, ist kein<br />

Kunde verärgert. Auch im Passiv- und<br />

Wertpapierbereich ist eine saubere<br />

Beratung entscheidend. Viele Kunden,<br />

die wegen eines marginalen Zinsvorteils<br />

gewechselt haben, sind irgendwann<br />

zurück gekommen. Als <strong>Sparkasse</strong>nmann<br />

auf einer Insel besteht die Schwierigkeit<br />

eher darin, dass man keinen Feierabend<br />

hat. Man ist sogar zuhause ständig in<br />

Betrieb und erreichbar. Das ist durchaus<br />

ein Wettbewerbsvorteil, kann aber auch<br />

anstrengend sein. Wenn ich abends, am<br />

Wochenende oder beim Bier von einem<br />

Kunden angesprochen werde, der vor<br />

hat, ein Haus zu bauen, ein Grundstück<br />

zu erwerben, eine Wohnung zu kaufen,<br />

einen Handwerksbetrieb zu eröffnen, ist<br />

das für ihn vermutlich eine Entscheidung<br />

fürs Leben. Für mich ist das allerdings<br />

Alltagsarbeit.<br />

Wie hart ist der Bankenwettbewerb auf<br />

Borkum?<br />

Stationär gibt es noch einige wenige<br />

Banken. Wir haben es aber auch mit<br />

vielen Direktbanken zu tun und mit<br />

vielen Vertretern von Großbanken, Versicherungen<br />

und Bausparkassen, die auf<br />

die Insel kommen und versuchen, hier<br />

Kunden zu werben.<br />

Was ist Ihre Strategie in diesem Wettbewerb?<br />

Persönliche Betreuung ist das Wichtigste.<br />

Kenntnisse der insularen Gegebenheiten<br />

und ein Engagement in allen<br />

möglichen, auch sozialen Bereichen.<br />

Unabdingbar ist die Mitgliedschaft in<br />

diversen Vereinen und Gruppierungen.<br />

Dabei lernt man viele Leute kennen und<br />

es fällt leicht, ins Gespräch zu kommen.<br />

Das sollte aber nicht nur für Borkum<br />

gelten, sondern auch für alle Kolleginnen<br />

und Kollegen auf dem Festland.<br />

Welches gesellschaftliche Engagement<br />

liegt Ihnen besonders am Herzen?<br />

Einige. Ich engagiere mich zum Beispiel<br />

bei den Lions auf Borkum, im Heimatverein,<br />

beim Wassersportverein und auch<br />

im Ortsverband der Deutschen Gesellschaft<br />

zur Rettung Schiffsbrüchiger. Hier<br />

bin ich freiwilliger Rettungsmann mit<br />

regulärem Dienst auf dem Borkumer<br />

Rettungskreuzer und im Ortsausschuss<br />

als Mitglied tätig.<br />

Viele Fachleute bewerten für das Jahr<br />

<strong>2009</strong> insbesondere den Tourismus als<br />

krisenresistent. Nun ist Borkum eine<br />

Tourismushochburg im Geschäftsgebiet<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>. Kann<br />

man daraus ableiten, dass Sie mit dem<br />

vergangenen Geschäftsjahr besonders<br />

zufrieden sind?<br />

Wir hatten eine gute Saison <strong>2009</strong>, ein<br />

Einbruch war nicht zu verzeichnen. Es<br />

zeigt sich, dass gerade zu Krisenzeiten<br />

die nationalen Urlaubsregionen und<br />

insbesondere die Nordsee bevorzugt<br />

werden. Das hat vielfältige Gründe, unter<br />

anderem die Angst vor Terrorismus und<br />

die damit verbundene Flugangst. Da ist<br />

Borkum die richtige Alternative, zumal<br />

unsere Insel die meisten Sonnenstunden<br />

an der Küste vorweisen kann. Für viele<br />

Kunden ist das eine risikolose Urlaubs-


egion mit Traumstränden. Wie die Übernachtungszahlen<br />

sich in diesem Jahr<br />

entwickeln, ist noch nicht absehbar.<br />

Wo macht eigentlich jemand Urlaub,<br />

der dort arbeitet, wo andere Urlaub<br />

machen?<br />

Bis auf einmal in Oberbayern am Wasser.<br />

Die Borkumer mit schulpflichtigen Kindern<br />

fahren üblicherweise im Herbst in<br />

den Urlaub. Die Herbstferien sind zulasten<br />

der Sommerferien um zwei Wochen<br />

länger, da im Sommer ohnehin keiner<br />

Zeit hat, in den Urlaub zu fahren. Die<br />

letzten Urlaubsziele waren Griechenland,<br />

Frankreich und Spanien. Für mich ist das<br />

Wasser von enormer Bedeutung. Auf der<br />

Promenade mit dem Fahrrad zur Arbeit<br />

zu fahren und dabei auf die Nordsee zu<br />

schauen verschafft mir eine andere innere<br />

Einstellung als wenn ich zu meiner<br />

Geschäftsstelle durch Staus oder mit der<br />

Straßenbahn fahren müsste. Auf Borkum<br />

kann ich höchstens mal eine Woche Urlaub<br />

machen, da ich jederzeit erreichbar<br />

und dann doch irgendwie im Dienst bin.<br />

Abschalten ist dann nicht.<br />

Wie positioniert sich eine <strong>Sparkasse</strong><br />

mit der Bezeichnung „<strong>LeerWittmund</strong>“<br />

auf einer so selbstbewussten Insel wie<br />

Borkum?<br />

<strong>Unser</strong> Problem ist, dass zwischen Borkum<br />

und den beiden Landkreisen Leer<br />

und Wittmund mit der Stadt Leer eine<br />

bedeutende räumliche Distanz liegt<br />

und sich dazwischen noch die kreisfreie<br />

Stadt Emden befindet. Das führt dazu,<br />

dass sich die wenigsten Leute darüber<br />

Gedanken machen, wo wir eigentlich hin<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Die Besatzung des<br />

Seenotrettungskreuzers<br />

„Alfried Krupp“<br />

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32<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Es ist förderlich Borkumer zu sein,<br />

um auf Borkum die <strong>Sparkasse</strong><br />

zu leiten.“<br />

gehören. Leer als Einkaufsstadt ist zwar<br />

nicht so weit weg, dennoch werden wir<br />

landläufig eher als <strong>Sparkasse</strong> Borkum<br />

bezeichnet. Wir kommen schon relativ<br />

eigenständig rüber. Letztlich ist unsere<br />

Eigenständigkeit zwangsläufig, da wir<br />

zum Beispiel im Winter nur über zwei bis<br />

drei Fährverbindungen am Tag zum Festland<br />

verfügen. Die Insel liegt eben sehr<br />

weit draußen in der Nordsee. Zwangsläufig<br />

sind wir in vielen Dingen sehr<br />

eigenständig und werden von unserer<br />

Kundschaft auch so wahrgenommen. Mit<br />

einem starken Partner wie der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> im Rücken ist das auch<br />

gut so, da nicht jeder die Borkumer Problematik<br />

erkennt.<br />

Was meinen Sie mit Borkumer Problematik?<br />

Das fängt mit dem Geldtransport an.<br />

Aber auch das Kreditverhalten ist anders.<br />

Im Winter stagnieren die Einnahmen<br />

aus dem Tourismus. Auf dem Festland<br />

ist eher die relativ gleichmäßige<br />

Kontoführung normal, bei uns gibt es<br />

die Durststrecke des Winters und der<br />

Nebensaison. Hier muss man auch mal<br />

die fettarmen Zeiten überstehen. Dafür<br />

brummt es dann in der Saison. Es fallen<br />

enorme Bargeldbeträge an, sowohl auf<br />

der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite<br />

und hiermit verbunden eben<br />

viel Arbeit. Auch die Immobilienpreise<br />

sind weitaus höher als im Landkreis Leer<br />

oder Wittmund. Finanzierungen sehen<br />

hier anders aus. Für ein anständiges<br />

Haus oder eine Wohnung mit Seeblick<br />

kann man hier ohne Schwierigkeiten um<br />

die 400.000 Euro ausgeben. Die Beurteilung<br />

der Perspektive von Einzelhandels-<br />

geschäften auf Borkum setzt langjährige<br />

Erfahrungswerte voraus.<br />

Unterscheidet sich denn die <strong>Sparkasse</strong><br />

Borkum von anderen Banken? Gibt es<br />

etwas Borkumspezifisches?<br />

Wir werden als eigenständige Bank auf<br />

Borkum wahrgenommen. Es ist eine<br />

unglaubliche Kundennähe da, denn ich<br />

sehe meine Kunden zuweilen viermal<br />

am Tag, allein schon wenn ich mit dem<br />

Fahrrad durch die Gegend fahre. Und das,<br />

obwohl wir über 5.500 Einwohner auf<br />

Borkum haben. Das bedeutet für mich<br />

jederzeitige Erreichbarkeit und Ansprache.<br />

Das gleiche gilt selbstverständlich<br />

für alle Bediensteten der <strong>Sparkasse</strong> Borkum,<br />

denn keiner von uns fährt abends<br />

mit dem Auto oder der Fähre weg, jeder<br />

wohnt hier. Und das gerne.


Maritime Wirtschaft:<br />

Partnerschaftlich durch die Krise<br />

Wie stark ist die maritime Wirtschaft<br />

am zweitgrößten Reedereistandort<br />

Deutschlands von der weltweiten Finanzkrise<br />

betroffen, Herr van Hoorn?<br />

van Hoorn: Wir haben uns die einzelnen<br />

Kreditengagements angesehen und<br />

geprüft. Dabei konnten wir feststellen,<br />

dass wir in diesen Portfolios auch auf<br />

Grund fester Chartervereinbarungen eine<br />

sehr gute Streuung und dadurch pro<br />

Schiff auch ein eher geringes Kreditvolumen<br />

haben. Wir sind dadurch von der<br />

Krise relativ verschont geblieben. Ferner<br />

haben wir frühzeitig reagiert. Besonders<br />

betroffen ist die Containerschifffahrt, von<br />

der wir jedoch nur ein Schiff finanziert<br />

haben. Fast ausschließlich geht es bei<br />

uns um Mehrzweckfrachter und Bulker,<br />

da haben sich die Charterraten bereits<br />

teilweise wieder erholt. Diese waren<br />

allerdings zwischenzeitlich auch sehr<br />

niedrig und wir sind immer noch nicht<br />

auf dem Stand von 2008. Mit zeitweisen<br />

Tilgungsstundungen konnten wir in der<br />

maritimen Wirtschaft über die Runden<br />

kommen. Im Vergleich zu anderen Banken<br />

sind wir da sehr gut positioniert.<br />

Spiegelt sich die Bedeutung der maritimen<br />

Wirtschaft für die Region auch bei<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> wider?<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

van Hoorn: Bis vor sechs oder sieben<br />

Jahren gab es noch relativ wenig<br />

Berührungspunkte mit Reedereien.<br />

Schiffe oder Reedereien selbst haben wir<br />

eigentlich kaum finanziert. Im Umfeldbereich<br />

hatten wir allerdings schon<br />

Finanzierungen, wenn wir zum Beispiel<br />

an Ausrüster der Meyer-Werft denken.<br />

Indirekt gab es also schon Kontakte. Erst<br />

2003 haben wir dann begonnen, direkt in<br />

der maritimen Branche Kredite zur Verfügung<br />

zu stellen und auch Schiffsfinanzierungen<br />

darzustellen, zunächst jedoch im<br />

kleineren Maßstab. Inzwischen hat das<br />

Schiffsfinanzierungskreditgeschäft einen<br />

recht bedeutsamen Anteil am Gesamtkreditportfolio<br />

unserer <strong>Sparkasse</strong>.<br />

Oetter: Wenn man in diesem Zusammenhang<br />

von Krise spricht, muss man<br />

differenzieren. Ja, es gibt eine Krise und<br />

damit einen Rückgang der Charterraten.<br />

Aber auch da muss man sich die<br />

einzelnen Segmente anschauen. Es gab<br />

sehr gute Zeiten, in denen es erhebliche<br />

Vorwegzahlungen und Sondertilgungen<br />

auf unsere Schiffsportfolios gab, das war<br />

in anderen Branchen eher unüblich. Da<br />

haben sich die Reeder sehr weitsichtig<br />

gezeigt. Natürlich ist die Situation angespannt,<br />

aber man muss das gelegentlich<br />

auch relativieren. Hier läuft keiner<br />

Claus van Hoorn<br />

(Firmenkundenberater)<br />

und Detlef Oetter<br />

(Stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender)<br />

33


34<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Wir sind einen fortschrittlichen<br />

Weg gegangen.“<br />

kopflos durch die Gegend. Wir kennen<br />

alle unsere Reedereikunden persönlich,<br />

insofern können wir hier schon abgrenzen<br />

zu anderen Bereichen.<br />

Kann man dann trotz Krise von einem<br />

zufriedenstellenden Geschäftsjahr in<br />

diesem Marktsegment sprechen?<br />

van Hoorn: Natürlich sind wir unzufrieden,<br />

wenn wir nicht in allen Fällen unsere<br />

volle Tilgung erhalten. Das führt auch<br />

zu entsprechenden Gesprächen mit den<br />

Kunden. Das schweißt dann allerdings<br />

auch wieder zusammen. Wir haben in<br />

allen Fällen vernünftige Regelungen<br />

getroffen. Das gewährleistet das Überleben<br />

des Schiffes. Ein Schiffszyklus<br />

überdauert eine gewisse Zeit und wir<br />

wissen, dass auch wieder bessere Zeiten<br />

kommen. Dann können wir den Reedern<br />

auch in diesen Zeiten guten Gewissens in<br />

die Augen schauen.<br />

Oetter: In der Ehe sprechen wir ja auch<br />

von guten und von schlechten Zeiten.<br />

Wir setzen in der maritimen Wirtschaft<br />

ähnliche Instrumente ein wie bei einer<br />

Hausfinanzierung, bei der wir es mit<br />

Arbeitslosigkeit zu tun bekommen, also<br />

Tilgungsaussetzung, Verlängerung,<br />

Stundung.<br />

Schifffahrt und Geldgeschäfte in Leer<br />

und Wittmund: ist die <strong>Sparkasse</strong> da<br />

inzwischen einer der ersten Ansprechpartner<br />

oder ist das ein Feld im Aufbau?<br />

Oetter: Dafür, dass wir in diesem Bereich<br />

erst seit sechs Jahren am Markt sind<br />

und erst kleinteilig begonnen haben, hat<br />

sich das bis 2007/2008 gut entwickelt.<br />

<strong>Unser</strong>e direkten Wettbewerber sind zum<br />

Teil wesentlich länger in diesem Markt,<br />

in einer größeren Region und selektieren<br />

auch nicht so stark wie wir. Natürlich<br />

überlegen wir in der Krise auch, ob wir<br />

richtig agieren. Wir bauen dann rechtzeitig<br />

vor und verzichten dann auch temporär<br />

auf Neukunden. Dadurch kommen<br />

wir mit unseren bestehenden Kunden<br />

besonders partnerschaftlich durch die<br />

Krise.<br />

van Hoorn: Hinzu kommt, dass der Markt<br />

sehr volatil ist. Je größer das Schiff,<br />

desto volatiler der Markt. Bei größeren<br />

Schiffen ist womöglich der Ausfall größer<br />

als bei kleineren. Das Risiko, das wir tragen,<br />

ist auf sehr viele Schiffe aufgeteilt.<br />

Worin unterscheidet sich der maritime<br />

Wirtschaftsstandort Leer oder Ostfriesland<br />

von anderen Schifffahrtsstandorten<br />

in Deutschland?<br />

van Hoorn: <strong>Unser</strong>e Kontakte konzentrieren<br />

sich naturgemäß in diesem Bereich<br />

auf die Region.<br />

Oetter: Die drei großen Reeder aus Leer<br />

haben auf der hiesigen Seefahrtsschule<br />

ihr Patent gemacht. Sie haben die Vernetzung<br />

zwischen Politik, maritimer und<br />

sonstiger Wirtschaft vorangetrieben. Sie<br />

sind sämtlich mit der Region stark verwurzelt<br />

und wir unterhalten daher hier<br />

nicht nur Geschäftsbeziehungen, sondern<br />

Freundschaften und gute Kontakte.<br />

Ist denn die Art, wie Sie mit Reedereikunden<br />

umgehen, spezifisch ostfriesisch?


van Hoorn: Ein Aspekt ist die Langfristigkeit<br />

in der Zusammenarbeit. Nicht jede<br />

Schiffsfinanzierung passt zu jeder Bank,<br />

da schauen wir genau hin. Wir wissen<br />

also genau, mit wem wir wann zusammenarbeiten<br />

können und das ist dann<br />

auch langfristig.<br />

Unter welcher großen Überschrift steht<br />

Ihr Engagement in der maritimen Wirtschaft<br />

im Jahr 2010?<br />

van Hoorn: Im Gegensatz zu anderen<br />

Schiffsfinanzierern fahren wir das Portfolio<br />

nicht runter. Wir ziehen uns nicht aus<br />

dem Markt zurück. Rückführungen durch<br />

Verkäufe werden wir auch verwenden, um<br />

die Mittel in der hiesigen Reedereiwirtschaft<br />

wieder zu platzieren. Andererseits<br />

muss das bestehende Portfolio auch<br />

gesichert werden. <strong>Unser</strong>e Möglichkeiten<br />

sind durchaus begrenzt, aber wir stehen<br />

neuen Gesprächen offen gegenüber.<br />

Ist das denn im Gegensatz zu Ihrem<br />

Haus ein Bankentrend, dass sich Häuser<br />

aus der Schiffsfinanzierung zurückziehen?<br />

Oetter: Zumindest ist es Trend, erst einmal<br />

keine neuen Kunden aufzunehmen<br />

um Risiken zu vermeiden. Deutschland<br />

ist weltgrößter Standort für Schiffsfinanzierungen.<br />

Da schauen wir natürlich<br />

genau, was in der Welt passiert.<br />

van Hoorn: Die meisten der bestehenden<br />

deutschen Schiffsfinanzierer werden sich<br />

Ausweitungen ihres Kreditgeschäfts im<br />

Moment auch kaum leisten können.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Und wonach streben dann Schiffsfinanzierer<br />

in Zukunft?<br />

van Hoorn: Dass Schiffe nicht mehr<br />

durch Kapitalgeber von außen finanziert<br />

werden müssen, sondern dass die<br />

Reedereien versuchen, die Finanzierung<br />

durch Eigenkapital selbst auf die Beine<br />

zu stellen und dadurch viel stärker selbst<br />

hinter dem Schiff stehen. Früher wurden<br />

für ein Schiff, das 20 Millionen Euro<br />

gekostet hat, 100 Kapitalgeber gesucht.<br />

Das ist heute nicht mehr der Fall. Man<br />

würde sie wohl auch gar nicht mehr zusammenbekommen.<br />

Es gibt immer noch<br />

die Möglichkeit, Kapital zu platzieren. Es<br />

sind also immer noch Kommanditisten<br />

da, die dazu bereit sind. Dieser Kreis ist<br />

jedoch sehr eingeschränkt. Beim Versuch<br />

der Reedereien, das Kapital selbst<br />

aufzubringen, hat inzwischen sogar die<br />

KfW Möglichkeiten, die Reeder und die<br />

Banken mit öffentlichen Finanzierungshilfen<br />

zu unterstützen. In guten Zeiten<br />

profitiert dann auch die Reederei selbst<br />

und nicht ein Kapitalgeber, der Ausschüttungen<br />

erwartet.<br />

Welcher Begriff fällt Ihnen spontan<br />

ein, wenn Sie an die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> denken?<br />

van Hoorn: Wenn ich an die letzten zehn<br />

Jahre denke, haben wir uns in unseren<br />

Geschäftsaktivitäten von konservativ<br />

nach fortschrittlich gewandelt. Wir sind<br />

also einen Zukunftsweg gegangen und<br />

deutlich flexibler geworden, ohne den<br />

Sicherheitsaspekt sowohl im Interesse<br />

der <strong>Sparkasse</strong> als auch des Kunden zu<br />

vernachlässigen.<br />

35


36<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wir wollen in unsere Region investieren<br />

Kommt es in Krisenzeiten noch zu nennenswerten<br />

Investitionen, Herr Koops?<br />

Man kann feststellen, dass die Krise<br />

bei uns im Geschäftsgebiet nicht so<br />

richtig spürbar war. Sicher hat man es<br />

in einzelnen Bereichen gemerkt, aber<br />

im klassischen Mittelstand war es so,<br />

dass investiert wurde. Die Stückzahl<br />

der ausgeliehenen Darlehen ist im Jahr<br />

<strong>2009</strong> gegenüber dem Vorjahr deutlich<br />

angestiegen, bei ungefähr gleich gebliebenem<br />

Volumen. In der Fläche sind viele<br />

Investitionen vorgenommen worden.<br />

Eigentlich hatten wir zu Beginn des Jahres<br />

<strong>2009</strong> ein schlechteres Jahr erwartet.<br />

Im Rückblick ist <strong>2009</strong> für uns günstig<br />

verlaufen. Ich glaube, Ostfriesland ist in<br />

der Konjunkturkrise mit einem blauen<br />

Auge davongekommen.<br />

Ist die <strong>Sparkasse</strong> bei der Kreditvergabe<br />

an Firmenkunden zurückhaltender<br />

geworden?<br />

Wir hätten gerne noch mehr Kredite<br />

vergeben und hätten auch noch mehr<br />

Darlehen vergeben können. Wir haben<br />

auch keine verschärften Anforderungen<br />

an die Besicherung oder die Offenlegung<br />

der wirtschaftlichen Verhältnisse<br />

unserer Kunden, wir haben auch kein<br />

verschärftes Informationsbedürfnis.<br />

Wir sind <strong>2009</strong> mit den Kreditstandards<br />

genauso verfahren wie in 2008 und wie<br />

wir sie auch in 2010 unverändert haben<br />

werden.<br />

Mit welcher weiteren Entwicklung rechnen<br />

Sie für 2010?<br />

Für 2010 bin ich vorsichtig optimistisch.<br />

Ich weiß nicht, ob wir in Ostfriesland<br />

das Konjunkturtal schon erreicht haben.<br />

Hier haben wir es mit zeitversetzten<br />

Wellenbewegungen zu tun. Betrachtet<br />

man die Amplituden insgesamt, so sind<br />

die Ausschläge nie ganz hoch aber dafür<br />

auch nie ganz tief. Daher könnten noch


„Für 2010 bin ich<br />

vorsichtig<br />

optimistisch.“<br />

Ausläufer mit ein oder zwei schwierigeren<br />

Fällen kommen. Was wir schon<br />

merken ist, dass die Finanzierung neuer<br />

Aufträge, insbesondere Vorräte und Betriebsmittel,<br />

wieder anzieht. Es werden<br />

also wieder Aufträge an den Mittelstand<br />

vergeben, die entsprechend vorfinanziert<br />

werden müssen. Da machen wir mit<br />

unseren bisherigen, risikoorientierten<br />

Kreditstandards unverändert weiter. Wir<br />

werden sie also weder verschärfen noch<br />

lockern. Es ist immer gut, eine solche<br />

Linie auch über Jahre durchzuhalten. Das<br />

ist glaubwürdig und konstant.<br />

Welche Branchen sind besonders krisenresistent,<br />

gibt es Boombranchen in<br />

der Region?<br />

Wir hoffen auf ein gutes Tourismusjahr.<br />

Das ist natürlich wetterabhängig. Der<br />

Trend zu Urlaub in Deutschland und an<br />

der Nordsee ist nach meinem Ermessen<br />

ungebrochen. Wir glauben zudem, dass<br />

sich die Krise in der Landwirtschaft etwas<br />

beruhigt hat. Der Milchpreis hat sich<br />

etwas stabilisiert. Der Durchschnittspreis<br />

bewegt sich zwar noch auf einem niedrigen,<br />

nicht aber dem katastrophalen<br />

Niveau Mitte <strong>2009</strong>. Im Baugewerbe wird<br />

es in diesem Jahr wohl ähnlich verlaufen<br />

wie <strong>2009</strong>. Es wird keine großen neuen<br />

Baugebiete mehr geben, die gab es auch<br />

in der Vergangenheit schon nicht mehr.<br />

Sehr optimistisch sind wir im Bereich der<br />

erneuerbaren Energien. Photovoltaik ist<br />

der absolute Renner. Wenn das Repowering<br />

im Bereich der Windkraftanlagen<br />

beginnt, wollen wir von diesem Kuchen<br />

ein großes Stück abhaben. Im Schifffahrtsbereich<br />

erkennen wir eine Bodensatzbildung<br />

bei den Charterraten. Wir<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

fühlen uns mit unseren Engagements<br />

dort gut aufgehoben und glauben da<br />

nicht an eine Verschlechterung. Es wird<br />

sich aber auch nicht zügig nachhaltig<br />

verbessern. Dort wird es wohl noch zwei<br />

bis drei Jahre dauern, bis die Durststrecke<br />

überwunden ist.<br />

Welchen Prozentsatz am Kreditvolumen<br />

macht bei Ihnen die Schifffahrtsbranche<br />

aus?<br />

Etwa sieben Prozent. Wir achten strikt<br />

auf Branchentrennung. Wir achten genau<br />

darauf, dass nirgends ein Überhang<br />

entsteht. Daher sind wir dort auch ganz<br />

entspannt.<br />

Haben Sie einen bestimmten<br />

Begriff, mit dem Sie die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> verbinden?<br />

Regionalität. Wir wollen für unsere<br />

Region da sein. Natürlich begleiten wir<br />

unsere Kunden auch außerhalb Ostfrieslands,<br />

aber es ist nicht unser Bestreben,<br />

außerhalb unserer Region aktiv tätig zu<br />

werden. Darauf richten wir uns aus. Wir<br />

wollen keine Wertpapiere von irgendwelchen<br />

internationalen Unternehmen haben,<br />

die wir nicht beurteilen können. Da<br />

ist uns das Kreditgeschäft zum Beispiel<br />

mit den Handwerkern und Gewerbetreibenden<br />

hier bei uns vor Ort lieber.<br />

Kai Siebels<br />

(Geschäftsführer der<br />

Elektrizitätsgenossenschaft<br />

für Wittmund eG)<br />

und Erwin Koops<br />

(Bereichsleiter<br />

Firmenkundenzentrum)<br />

37


38<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Ostfrieslands Mittelstand baut keine<br />

Luftschlösser, sondern bodenständig<br />

Wie ist Ihre Einschätzung zum Verlauf<br />

des Geschäftsjahres <strong>2009</strong>,<br />

Herr Dekker?<br />

<strong>2009</strong> war anfangs schwierig. Durch die<br />

Wirtschaftskrise haben wir in den ersten<br />

vier bis fünf Monaten das eine oder<br />

andere schwierige Gespräch führen müssen.<br />

Das hat sich zum Glück im Sommer<br />

und zum Herbst hin aufgelöst. Sehe ich<br />

mir jetzt die Jahresabschlüsse meiner<br />

Kunden an, kann ich feststellen, dass die<br />

Kunden es doch auch nach einer Durststrecke<br />

insgesamt ganz gut weggesteckt<br />

haben. <strong>2009</strong> hat also Höhen und Tiefen<br />

gehabt.<br />

An welche Höhen erinnern Sie sich<br />

denn besonders gern?<br />

Jedes erfolgreich abgeschlossene Projekt<br />

ist ein Höhepunkt im Geschäftsjahr,<br />

zum Beispiel der Neubau einer Produktionshalle,<br />

mit der ein Unternehmer<br />

sein Produktsegment erweitern kann.<br />

Aber auch wenn es in der Liquidität bei<br />

Kunden besser läuft als erwartet, ist das<br />

eine tolle Sache.<br />

Wie präsent sind die Mittelstandskunden<br />

im Gesamtgefüge der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>?<br />

Ohne Frage ist das gesamte Firmenkundengeschäft<br />

für die <strong>Sparkasse</strong><br />

bedeutsam, insbesondere wenn man<br />

berücksichtigt, wie viele Familien mit<br />

ihrer Wirtschaftskraft hinter diesen<br />

Unternehmen stehen. Da steckt schon<br />

einiges dahinter.<br />

Wagen Sie doch bitte mal einen Ausblick<br />

in die weitere Entwicklung des<br />

Geschäftskundenbereichs.<br />

In meinem Geschäftsbereich betreue<br />

ich insbesondere Unternehmer aus dem<br />

Baugewerbe. Jetzt hatten wir es mit<br />

einem überraschend heftigen und lang<br />

anhaltenden Winter zu tun. Das ist für<br />

den Beginn des Geschäftsjahres schon<br />

ein kleines Manko. Auf der anderen Seite<br />

Michael Dekker<br />

(Firmenkundenberater)


„Wir wollen die Kontinuität am<br />

Markt fortsetzen und dicht<br />

am Kunden bleiben.“<br />

scheint die Auftragslage im produzierenden<br />

Gewerbe derzeit recht gut zu<br />

sein, auch wenn der Maschinenbau noch<br />

etwas kränkelt. Grundsätzlich ist die lokale<br />

Wirtschaft aber recht gut aufgestellt.<br />

Insofern habe ich die vage Hoffnung,<br />

dass wir es mit einem relativ humanen<br />

Jahr 2010 zu tun haben werden.<br />

Im Gesamtbild der <strong>Sparkasse</strong>: welches<br />

Attribut fällt Ihnen bei Betrachtung<br />

Ihres Hauses ein?<br />

Ich würde sagen, wir sind menschlich.<br />

Wir sehen nicht nur die Zahlen, sondern<br />

auch die Menschen dahinter, zu denen<br />

wir auch einen engen Kontakt suchen.<br />

Was finden Sie als Ostfriese besonders<br />

typisch an dieser <strong>Sparkasse</strong>?<br />

Wir sind schon ziemlich direkt und kommunizieren<br />

auch Entscheidungen direkt<br />

und ohne Umschweife. Das gilt für gute<br />

Nachrichten ebenso wie für negative<br />

Dinge.<br />

Wie bewerten Sie die Bedeutung des<br />

Wirtschaftsstandortes Ostfriesland?<br />

Wir sind insbesondere im Tourismus in<br />

den vergangenen zehn bis 15 Jahren ein<br />

ganzes Stück weiter gekommen. Dieses<br />

wichtige Standbein wird auch weiter an<br />

Bedeutung hinzugewinnen. Aber auch<br />

im regenerativen Segment wie in der<br />

maritimen Wirtschaft ist der Wirtschaftsraum<br />

Ostfriesland gut aufgestellt.<br />

Sind Sie mit einer bestimmten Strategie<br />

in das Geschäftsjahr 2010 gegangen?<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wir wollen die Kontinuität am Markt<br />

fortsetzen und nach wie vor dicht am<br />

Kunden bleiben.<br />

Gibt es im Finanzierungsverhalten des<br />

Mittelstands in Leer und Wittmund<br />

etwas Spezifisches?<br />

Ostfriesen sind bodenständig. Investitionsmaßnahmen<br />

werden gut vorbereitet.<br />

Bei den Projekten werden aber auch<br />

keine Luftschlösser gebaut, sondern<br />

bodenständige und eher konservative<br />

Entscheidungen getroffen.<br />

Das macht Ihre Arbeit doch eigentlich<br />

leichter?<br />

Die Bodenständigkeit auf beiden Seiten<br />

hilft auf jeden Fall, einander besser einschätzen<br />

zu können.<br />

Welches Qualitätsversprechen kann ein<br />

Kunde von Ihnen erwarten?<br />

Grundsätzliche Offenheit. In meinen<br />

Finanzierungsgesprächen spreche ich<br />

immer von drei Möglichkeiten: kaufen,<br />

leasen oder lassen. Und entsprechend<br />

offen kommuniziere ich auch unsere<br />

Finanzierungsentscheidungen, auch ein<br />

Nein.<br />

Also ist der Kunde für Sie ein Partner<br />

auf Augenhöhe?<br />

Das sowieso. Es geht nur um ein vernünftiges<br />

Ergebnis für alle.<br />

39


40<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Urlaub in Deutschland ist ein Trend,<br />

mit dem sich in Ostfriesland Geld verdienen lässt<br />

Was unterscheidet eine Inselregion<br />

vom Rest des Geschäftsgebietes der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, Herr Hillmer?<br />

Als Marktbereichsleiter in einem Bereich,<br />

der Langeoog, Spiekeroog und die<br />

vorgelagerte Küste umfasst, liegt mein<br />

Schwerpunkt klar im Bereich Tourismus.<br />

Wer auf einer Insel arbeitet, darf, bedingt<br />

durch das Wasser, dort sehr autark arbeiten.<br />

Insbesondere Langeoog ist eine<br />

sehr aktive Geschäftsstelle. Der Markt ist<br />

aber auch vom Wettbewerb umkämpft.<br />

Auf der Fähre sieht man häufig selbständige<br />

Vertreter anderer Institute mit<br />

ihrem Laptop, die auf der Insel ebenfalls<br />

ihre Finanzdienstleistungen unterbringen<br />

wollen. Wir haben auf Langeoog<br />

aufgrund vieler Hotels und Gastronomieunternehmen<br />

eine sehr schöne<br />

Kundenstruktur. Ein weiterer Vorteil<br />

zum Beispiel gegenüber Spiekeroog ist,<br />

dass die Insel nicht tideabhängig ist und<br />

die Fähre regelmäßig fahren kann. Die<br />

Saison auf Langeoog ist sehr lang, es ist<br />

keine Autoinsel. Die Kurverwaltung ist<br />

sehr aktiv und hat auch in der dunklen<br />

Zeit etwas anzubieten. Die Auslastung<br />

auf Langeoog ist also sehr gut.<br />

Die Struktur der Inseln in Ihrem Bereich<br />

verändert sich zum Teil grundlegend.<br />

Man kann das zum Beispiel auf Spiekeroog<br />

sehr deutlich merken...<br />

Neue Investoren können Veränderungen<br />

Steffen Hillmer<br />

(Marktbereichsleiter<br />

Esens-Holtriem)


für die Inseln und die Küste bringen, aber<br />

es muß in das Gesamtbild des jeweiligen<br />

Ortes passen. Zu starke Veränderungen<br />

können den Charme eines Ortes zum<br />

Negativen beeinflussen und sind schwer<br />

wieder rückgängig zu machen. Die Insulaner<br />

müssen die Entwicklungen auch<br />

mittragen.<br />

Wie macht sich der Strukturwandel in<br />

Ihrem Verantwortungsbereich besonders<br />

bemerkbar?<br />

Es macht sich nachteilig bemerkbar, dass<br />

wir an der Küste noch nicht über das<br />

nachgefragte höherklassige Angebot im<br />

Vier-Sterne-Bereich verfügen. Das Geld<br />

dafür wäre vorhanden und wird auch ausgegeben.<br />

Positiv ist die Entwicklung der<br />

Häfen in Neuharlingersiel und Bensersiel<br />

zu sehen, die versuchen mit baulichen<br />

Veränderungen und Erweiterungen dem<br />

Gästebedürfnis nachzukommen. Das<br />

Tourismusangebot an der Küste insgesamt<br />

hat leider immer noch ein etwas<br />

verstaubtes Image und manchmal einen<br />

Ausstattungsstandard aus den Siebziger<br />

Jahren. Gäste die das erleben, kommen<br />

nie wieder. Wir müssen daran arbeiten<br />

um dieses weiterzuentwickeln. Es wird<br />

aber auch zu langwierig diskutiert.<br />

Private Investitionsvorhaben wie der Bau<br />

eines Golfplatzes am Festland konnten<br />

trotz langer Verhandlungen immer noch<br />

nicht realisiert werden.<br />

Wie kann die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

hier Abhilfe schaffen?<br />

Wir schalten uns in die Diskussionen<br />

ein, indem wir uns vor Ort in vielen<br />

Institutionen wie den Vereinen oder<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Wirtschaftsförderkreisen involvieren. Wir<br />

halten engen Kontakt zu den Gemeinden<br />

und Gewerbevereinen um Ideen mit<br />

zu platzieren, für die man kommunale<br />

Unterstützung braucht. Zudem versuchen<br />

wir natürlich auch, für Investoren<br />

Finanzierungen zu finden, die auch ein<br />

unternehmerisches Risiko in sich tragen.<br />

Insofern treten wir dann auch als eine Art<br />

Wirtschaftsförderer auf.<br />

Ist Ihnen das <strong>2009</strong> denn gut gelungen?<br />

<strong>2009</strong> war das natürlich etwas schwieriger.<br />

Dennoch haben wir keine Diskussionen<br />

über eine Kreditklemme festgestellt,<br />

das Geschäft lief normal weiter.<br />

Geholfen hat sicher auch ein Trend, den<br />

wir immer propagiert haben: Urlaub<br />

wieder in Deutschland zu machen. So<br />

hatten wir in der Region eine sehr gute<br />

Tourismussaison. Wir hatten da natürlich<br />

auch Glück mit dem Wetter. Die Finanzmarktkrise<br />

ist unten gar nicht richtig<br />

angekommen, es gab ja keine Massenentlassungen.<br />

Es wurde vor Ort also<br />

weiterhin Geld ausgegeben.<br />

Wie ist der Trend beim Immobilienkauf<br />

in der Tourismusregion und insbesondere<br />

auf den Inseln?<br />

Wir haben es mit einem ungebrochen<br />

hohen Preisniveau zu tun. Dort machen<br />

wir eher Bauträgergeschäfte. An sich ist<br />

der Immobilienmarkt dort überschaubar.<br />

Die Nachfrage ist da, es fehlt allerdings<br />

an Angebot. So sind wir als <strong>Sparkasse</strong><br />

anders als auf dem Festland eher in der<br />

Position, Gebäude zu bauen und dann zu<br />

verkaufen. Während wir auf dem Festland<br />

meistens aus dem Bestand verkaufen,<br />

41


42<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Auf Langeoog geht man nicht zur<br />

<strong>Sparkasse</strong>, sondern zu Onno.“<br />

verhält sich das auf Langeoog völlig anders.<br />

Auf Spiekeroog gibt es fast nichts.<br />

Wenn doch, ist unsere Durchdringung<br />

so gut, dass wir fast alles umsetzen. Wir<br />

arbeiten auf Spiekeroog mit einem sehr<br />

guten Makler zusammen.<br />

Ist das Bankgeschäft in einer Urlaubsregion<br />

ein anderes als anderswo?<br />

Ja. Wenn Niedersachsen und Nordrhein-<br />

Westfalen gleichzeitig Urlaub haben<br />

muss man oft Schleichwege kennen, um<br />

zum Kunden zu kommen. Man muss auch<br />

sehr viel Bargeld verarbeiten und aufbereiten.<br />

Auf die Inseln transportieren wir<br />

es mit Flugzeugen. Wenn dann tagsüber<br />

unsere Kunden mit ihren Urlaubsgästen<br />

beschäftigt sind, verlagert sich dann<br />

auch die Beratungszeit. So könnten wir<br />

unsere Inselfilialen eigentlich Freitagnachmittags<br />

schließen, da dann Anreise<br />

ist. Dann hat keiner Zeit, zur <strong>Sparkasse</strong><br />

zu gehen. Beim gerade abgeschlossenen<br />

Umbau unserer Filiale auf Langeoog<br />

haben wir zusätzliche Beratungsmöglichkeiten<br />

geschaffen. Andererseits halten<br />

wir dort jetzt aber auch automatische<br />

Einzahlungsmöglichkeiten vor.<br />

Die Filiale auf Langeoog wird in der<br />

Saison also zu einer Großstadtfiliale?<br />

Allein von der Auslastung des Geldautomaten<br />

auch durch auswärtige Gäste steht<br />

diese Filiale einer in Leer oder Wittmund<br />

in nichts nach, im Gegenteil.


Eine Inselsparkasse müsste ja eine besonders<br />

sichere <strong>Sparkasse</strong> sein, da ein<br />

Räuber gar nicht weglaufen könnte…<br />

Das ist so. Bis der am Hafen wäre, passiert<br />

auf der Insel einiges.<br />

Ist das auch typisch ostfriesisch?<br />

Ja. Wenn ich einen typischen <strong>Sparkasse</strong>nmenschen<br />

beschreiben müsste, so<br />

würde ich sagen, er sollte offen und<br />

kommunikativ sein, auf Leute zugehen<br />

und versuchen, Kontakt herzustellen. Wir<br />

arbeiten direkt mit dem Kunden. Durch<br />

unsere Dezentralität haben wir überall<br />

Gesichter, die man mit der <strong>Sparkasse</strong><br />

verbindet. Auf Langeoog geht man zum<br />

Beispiel nicht zur <strong>Sparkasse</strong>, sondern<br />

zu Onno. Das ist der beste Beweis, dass<br />

wir kundennah und in unserer Region<br />

verhaftet sind und diese Karte spielen<br />

wir auch.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Die neu gestaltete<br />

Filiale der <strong>Sparkasse</strong><br />

auf Langeoog<br />

43


44<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten


Wer kann, könnte in der Landwirtschaft Gas geben<br />

War das Jahr <strong>2009</strong> auch für die Landwirtschaft<br />

ein Krisenjahr,<br />

Herr Heymann?<br />

Das Tal scheint schon fast durchschritten<br />

zu sein. Wir sind ein bisschen stolz darauf,<br />

dass wir zu keinem unserer Kunden<br />

sagen mussten, dass es besser wäre,<br />

seinen Betrieb zu schließen. Dass es in<br />

der Zukunft noch schwer werden kann,<br />

ist uns dabei auch klar. Der Strukturwandel<br />

wird sich nicht aufhalten lassen und<br />

zu immer größeren Betrieben führen.<br />

Viele haben sich von 2000 bis heute<br />

annähernd verdoppelt. Dennoch werden<br />

wir in Ostfriesland niemals ähnlich großräumige<br />

Strukturen wie zum Beispiel in<br />

Ostdeutschland bekommen, denn Größe<br />

ist auch nicht alles. Wir haben es eben<br />

eher mit mittleren landwirtschaftlichen<br />

Familienbetrieben zu tun, die auch für<br />

die Zukunft sehr gut aufgestellt sind. So<br />

fallen zum Beispiel 2015 die Milchquoten<br />

weg. Wer kann, könnte Gas geben. Aber<br />

nicht jeder kann aus 100 Milchkühen<br />

mal eben 200 machen, schon durch die<br />

Begrenzung des Flächenbesatzes. Entscheidend<br />

ist in der Landwirtschaft vor<br />

allem das richtige Management. Landwirtschaft<br />

allein aus Leidenschaft reicht<br />

nicht, kaufmännische Eigenschaften sind<br />

entscheidend.<br />

Heißt das im Umkehrschluss, dass<br />

nicht nur die erzielten Preise ein Problem<br />

für die Landwirtschaft darstellen,<br />

sondern auch die eigene Struktur?<br />

Wenn Betriebe nicht gut laufen, sind die<br />

Fehler nicht erst jetzt, sondern schon<br />

früher gemacht worden. Manch größere<br />

Investition hat sich als Fehlinvestition<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

herausgestellt. Nicht jeder Treckerfan<br />

wird ein guter Landwirt.<br />

Wann ist denn ein Landwirt ein guter<br />

Landwirt?<br />

Ein guter Landwirt muss Kaufmann sein,<br />

er muss Leidenschaft mitbringen, muss<br />

aber auch den richtigen Blick für das Wesentliche<br />

an seinem Betrieb haben, auch<br />

mal spüren, was seine Tiere brauchen,<br />

dafür sorgen, dass es ihnen gut geht.<br />

Diese Landwirte werden auch Erfolg<br />

haben.<br />

Ist jeder Landwirt in den Landkreisen<br />

Leer und Wittmund automatisch <strong>Sparkasse</strong>nkunde?<br />

Das wäre vielleicht gar nicht gut. Es<br />

gibt gewisse landwirtschaftliche Größenordnungen,<br />

da haben wir einen<br />

Marktanteil bei 40 Prozent, mit dem wir<br />

klug umzugehen haben. So fließen nach<br />

Ostfriesland im Dezember 64 Millionen<br />

Euro Betriebsprämie. Davon werden fast<br />

20 Prozent auf Konten der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> ausgezahlt. Damit sind wir<br />

auch deutschlandweit gar nicht schlecht<br />

aufgestellt. Ich glaube nicht, dass es<br />

noch viele <strong>Sparkasse</strong>n mit einem derart<br />

hohen landwirtschaftlichen Marktanteil<br />

gibt. Dafür verfügt unsere <strong>Sparkasse</strong><br />

eben auch über Spezialbetreuer für<br />

unsere Landwirte. Landwirte sind eben<br />

nicht bloß Geschäftskunden, sondern<br />

benötigen kompetente Berater, die<br />

etwas von der Materie verstehen. Dazu<br />

kommt unsere zentrale Lage mit Nähe zu<br />

Spezialisten wie Versicherern oder Rat<br />

für solche Landwirte, die keinen Kreditbedarf<br />

sondern ein bisschen was auf der<br />

45


46<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Kunden haben es durch<br />

kluges Wirtschaften<br />

zu Vermögen gebracht.“<br />

hohen Kante haben und Private Banking<br />

nachfragen.<br />

Ein gut funktionierender Landwirtschaftsbetrieb<br />

kann also immer noch<br />

sehr lukrativ sein?<br />

Ja. Es gibt Kunden, die es durch kluges<br />

Wirtschaften zu einem ansehnlichen<br />

Vermögen gebracht haben. Die können<br />

wir natürlich nicht mit Krediten locken.<br />

Es gibt andere Wirtschaftszweige als die<br />

Landwirtschaft, in denen es wesentlich<br />

schlechter läuft.<br />

Was wäre Ostfriesland ohne die Landwirtschaft?<br />

Undenkbar. Es würden ja auch viele vor-<br />

und nachgelagerte Arbeitsplätze fehlen.<br />

Es gibt da ja nicht nur die Selbständigen.<br />

Diese brauchen zunehmend qualifizierte<br />

Angestellte. Der Knecht, den man vor 40<br />

oder 50 Jahren kannte, wird heute nicht<br />

mehr benötigt. Es werden Spezialisten<br />

benötigt, die große Kompetenz im jeweiligen<br />

Bereich mitbringen, zum Beispiel<br />

erfahrene Melker. Dazu gehört mehr, als<br />

man allgemein annimmt.<br />

Wenn Sie das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

Revue passieren lassen, wie zufrieden<br />

oder unzufrieden sind Sie damit?<br />

Grundsätzlich sind wir in unserem<br />

Bereich sehr zufrieden. Wir hatten zwar<br />

arge Bedenken, dass die negativen Entwicklungen<br />

zum Beispiel beim Milchpreis<br />

anhalten. Im Nachhinein ist es besser<br />

gelaufen, als wir befürchtet hatten. Wir<br />

haben dadurch auch als <strong>Sparkasse</strong> bessere<br />

Erträge erwirtschaftet als in manch<br />

anderer Branche. Da in jeder Krise immer<br />

auch eine Chance steckt, haben immer<br />

noch viele Landwirte investiert, das hat<br />

unter anderem das Kreditgeschäft auch<br />

als Liquiditätshilfe belebt. Diese haben<br />

in der Regel ein Faible dafür, Kredite<br />

auch möglichst schnell wieder zurück zu<br />

führen.<br />

Welche Rolle nimmt der landwirtschaftliche<br />

Bereich ein in Bezug auf<br />

alle anderen Bereiche der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong>?<br />

Wir sind nicht so vermessen zu behaupten,<br />

dass wir der entscheidende Bereich<br />

wären. Aber unsere Vorstände und<br />

Bereichsleiter sehen die Landwirtschaft<br />

als Kernbereich unseres geschäftlichen<br />

Engagements.<br />

Was erwarten Sie für die weitere Entwicklung?<br />

Das ist ein Blick in die Glaskugel. Ginge<br />

die Entwicklung weiter wie bisher,<br />

könnte sich die Zahl der Betriebe auf<br />

Sicht halbieren, denn der Strukturwandel<br />

lässt sich nicht aufhalten. Es gibt jetzt<br />

schon Orte in unserem Geschäftsgebiet<br />

ohne Landwirte. Andererseits kenne<br />

ich auch immer noch solche, mit zehn<br />

erfolgreichen Landwirten in Rufweite<br />

nebeneinander. Der begrenzende Faktor<br />

wird zukünftig nicht mehr die Quote,<br />

sondern der Flächenbedarf sein. Sollte<br />

es an der einen oder anderen Stelle zu<br />

Fehlentwicklungen kommen, arbeiten wir<br />

eng mit dem Landwirtschaftlichen Beratungsring<br />

zusammen um gemeinsam<br />

einen Ausweg zu finden.


Verstehen Sie sich eher als Berater in<br />

der Landwirtschaft oder eher als Bank?<br />

Ich sehe mich eher als Partner und gehe<br />

auch schon mal in Gummistiefeln zum<br />

Kunden.<br />

Gibt es noch den Landwirt, der mit dem<br />

Trecker zur <strong>Sparkasse</strong> kommt?<br />

Es gibt Landwirte, die kein Auto haben<br />

und sich nur mit dem Trecker bewegen.<br />

Verleihen Sie der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> bitte ein Attribut, das<br />

Ihnen einfällt, wenn Sie an Ihr Institut<br />

denken.<br />

Kundennähe. Das bestätigen mir auch<br />

meine Kunden immer wieder.<br />

Und was ist für Sie das spezifisch<br />

Ostfriesische an der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong>?<br />

Die Menschen sind hier anders als in anderen<br />

Regionen. Dementsprechend sind<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Sparkasse</strong> anders. Dass man sich<br />

wie zum Beispiel in der Straßenbahn einer<br />

Großstadt einander nicht grüßt, wäre<br />

auf der Straße in Ostfriesland undenkbar.<br />

Sprechen Sie in Ihrem Geschäftsbereich<br />

mehr Platt­ oder mehr Hochdeutsch?<br />

70 bis 80 Prozent Platt, trotz vieler<br />

zugezogener Landwirte zum Beispiel aus<br />

Holland. Aber mit denen kann man ja<br />

auch Platt sprechen.<br />

Walter Heymann<br />

(Firmenkundenberater)<br />

47


48<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten


Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />

(Kurzfassung)<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Der vollständige Jahresabschluss ist mit dem uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk der Prüfungsstelle des Niedersächsischen<br />

<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes versehen und wird voraussichtlich<br />

im Monat August im Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />

49


50<br />

Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

1. Barreserve<br />

a) Kassenbestand<br />

b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank<br />

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />

bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />

a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen<br />

b) Wechsel<br />

3. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig<br />

b) andere Forderungen<br />

4. Forderungen an Kunden<br />

darunter:<br />

durch Grundpfandrechte gesichert<br />

Kommunalkredite<br />

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

a) Geldmarktpapiere<br />

aa) von öffentlichen Emittenten<br />

darunter:<br />

beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />

ab) von anderen Emittenten<br />

darunter:<br />

beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

ba) von öffentlichen Emittenten<br />

darunter:<br />

beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />

bb) von anderen Emittenten<br />

darunter:<br />

beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />

c) eigene Schuldverschreibungen<br />

Nennbetrag<br />

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />

7. Beteiligungen<br />

darunter:<br />

an Kreditinstituten<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten<br />

8. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

darunter:<br />

an Kreditinstituten<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten<br />

9. Treuhandvermögen<br />

darunter:<br />

Treuhandkredite<br />

10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />

Schuldverschreibungen aus deren Umtausch<br />

11. Immaterielle Anlagewerte<br />

12. Sachanlagen<br />

13. Sonstige Vermögensgegenstände<br />

14. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Summe der Aktiva<br />

852.615.086,71 EUR<br />

93.534.617,22 EUR<br />

EUR EUR<br />

EUR<br />

EUR<br />

-,-- EUR<br />

-,-- EUR<br />

2.708.424,65 EUR<br />

200.482.489,57 EUR<br />

-,-- EUR<br />

-,-- EUR<br />

-,-- EUR<br />

-,-- EUR<br />

-,-- EUR<br />

10.934.249,45 EUR<br />

-,--<br />

-,--<br />

5.308.193,48<br />

200.482.489,57<br />

17.375.116,64<br />

28.181.816,92<br />

-,--<br />

-,--<br />

54.559.471,58<br />

45.687.125,82<br />

-,--<br />

205.790.683,05<br />

-,--<br />

45.556.933,56<br />

-,--<br />

100.246.597,40<br />

1.579.152.662,97<br />

205.790.683,05<br />

190.254.577,64<br />

20.377.629,33<br />

4.351.122,08<br />

10.934.249,45<br />

-,--<br />

93.019,00<br />

46.376.326,31<br />

3.579.290,79<br />

2.019.202,48<br />

2.208.732.294,06<br />

31.12.2008<br />

TEUR<br />

17.795<br />

29.013<br />

46.808<br />

-<br />

-<br />

-<br />

63.917<br />

66.543<br />

130.460<br />

1.547.936<br />

(528.488)<br />

(70.253)<br />

-<br />

(-)<br />

-<br />

(-)<br />

-<br />

5.230<br />

(2.673)<br />

162.132<br />

167.362<br />

(162.132)<br />

-<br />

167.362<br />

(-)<br />

184.150<br />

20.624<br />

(-)<br />

(-)<br />

1.651<br />

(-)<br />

(-)<br />

12.149<br />

(12.149)<br />

-<br />

237<br />

45.718<br />

2.319<br />

1.941<br />

2.161.355


Passivseite<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

a) täglich fällig<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten<br />

ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten<br />

b) andere Verbindlichkeiten<br />

ba) täglich fällig<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />

3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

a) begebene Schuldverschreibungen<br />

b) andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />

darunter:<br />

Geldmarktpapiere<br />

eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf<br />

4. Treuhandverbindlichkeiten<br />

darunter: Treuhandkredite<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

6. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

7. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

b) Steuerrückstellungen<br />

c) andere Rückstellungen<br />

8. Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

9. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

10. Genussrechtskapital<br />

darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig<br />

11. Eigenkapital<br />

a) gezeichnetes Kapital<br />

b) Kapitalrücklage<br />

c) Gewinnrücklagen<br />

ca) Sicherheitsrücklage<br />

cb) andere Rücklagen<br />

d) Bilanzgewinn<br />

Summe der Passiva<br />

EUR EUR<br />

EUR<br />

EUR<br />

-,-- EUR<br />

-,-- EUR<br />

10.934.249,45 EUR<br />

-,-- EUR<br />

542.741.678,80<br />

64.809.054,25<br />

455.737.693,80<br />

528.627.103,54<br />

121.132.273,89<br />

-,--<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln<br />

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen<br />

Über eine weitere nicht quantifizierbare Eventualverbindlichkeit wird im Anhang berichtet<br />

c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten<br />

2. Andere Verpflichtungen<br />

a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften<br />

b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen<br />

c) Unwiderrufliche Kreditzusagen<br />

-,--<br />

444.178.583,21<br />

607.550.733,05<br />

984.364.797,34<br />

-,--<br />

-,--<br />

5.959.813,00<br />

-,--<br />

15.132.306,63<br />

-,--<br />

-,--<br />

121.132.273,89<br />

2.625.765,48<br />

-,--<br />

88.144.302,31<br />

-,--<br />

-,--<br />

-,--<br />

91.232.880,94<br />

444.178.583,21<br />

1.591.915.530,39<br />

-,--<br />

10.934.249,45<br />

6.466.194,90<br />

1.399.500,44<br />

21.092.119,63<br />

-,--<br />

8.988.076,67<br />

-,--<br />

123.758.039,37<br />

2.208.732.294,06<br />

88.144.302,31<br />

91.232.880,94<br />

31.12.2008<br />

TEUR<br />

119<br />

456.027<br />

456.146<br />

462.562<br />

54.809<br />

517.371<br />

381.294<br />

634.819<br />

1.016.113<br />

1.533.484<br />

-<br />

-<br />

-<br />

(-)<br />

(-)<br />

12.149<br />

(12.149)<br />

7.006<br />

1.210<br />

5.623<br />

4.111<br />

11.396<br />

21.130<br />

110<br />

8.988<br />

-<br />

(-)<br />

-<br />

-<br />

118.459<br />

-<br />

118.459<br />

2.673<br />

121.132<br />

2.161.355<br />

-<br />

89.292<br />

-<br />

89.292<br />

-<br />

-<br />

59.233<br />

59.233<br />

51


52<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit von 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

1. Zinserträge aus<br />

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen<br />

2. Zinsaufwendungen<br />

3. Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren<br />

b) Beteiligungen<br />

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />

Teilgewinnabführungsverträgen<br />

5. Provisionserträge<br />

6. Provisionsaufwendungen<br />

7. Nettoertrag aus Finanzgeschäften<br />

8. Sonstige betriebliche Erträge<br />

9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter<br />

ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

für Altersversorgung und für Unterstützung<br />

darunter: für Altersversorgung<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen<br />

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />

Anlagewerte und Sachanlagen<br />

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />

und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft<br />

14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />

Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft<br />

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />

behandelte Wertpapiere<br />

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an<br />

verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />

behandelten Wertpapieren<br />

17. Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />

18. Einstellungen in Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit<br />

20. Außerordentliche Erträge<br />

21. Außerordentliche Aufwendungen<br />

22. Außerordentliches Ergebnis<br />

23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen<br />

25. Jahresüberschuss<br />

26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr<br />

27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />

a) aus der Sicherheitsrücklage<br />

b) aus anderen Rücklagen<br />

28. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />

a) in die Sicherheitsrücklage<br />

b) in andere Rücklagen<br />

29. Bilanzgewinn<br />

4.705.978,27 EUR<br />

90.650.904,16<br />

6.633.672,11<br />

22.464.142,08<br />

8.747.879,70<br />

EUR EUR<br />

EUR<br />

97.284.576,27<br />

54.250.619,83<br />

6.181.960,00<br />

878.346,48<br />

-,--<br />

14.455.492,78<br />

1.096.436,17<br />

31.212.021,78<br />

14.312.243,33<br />

11.113.302,85<br />

-,--<br />

-,--<br />

-,--<br />

-,--<br />

-,--<br />

-645.209,52<br />

149.706,61<br />

-,--<br />

-,--<br />

-,--<br />

-,--<br />

43.033.956,44<br />

7.060.306,48<br />

408.800,69<br />

13.359.056,61<br />

68.946,40<br />

3.455.880,13<br />

109.962,11<br />

67.496.908,86<br />

45.524.265,11<br />

4.296.238,59<br />

1.931.145,10<br />

11.113.302,85<br />

-,--<br />

1.211.275,60<br />

-,--<br />

3.420.681,61<br />

-,--<br />

-794.916,13<br />

2.625.765,48<br />

-,--<br />

2.625.765,48<br />

-,--<br />

2.625.765,48<br />

-,--<br />

2.625.765,48<br />

1.1.­31.12.2008<br />

TEUR<br />

93.791<br />

6.136<br />

99.927<br />

61.355<br />

38.572<br />

(6.445)<br />

(1.650)<br />

(-)<br />

8.095<br />

30<br />

(14.774)<br />

(908)<br />

13.866<br />

69<br />

3.822<br />

-<br />

64.454<br />

(21.872)<br />

(5.189)<br />

(27.061)<br />

(1.312)<br />

(13.978)<br />

41.039<br />

3.753<br />

1.710<br />

(12.087)<br />

(-)<br />

12.087<br />

(-)<br />

(-)<br />

-<br />

1.211<br />

-<br />

4.654<br />

(-)<br />

(-)<br />

-<br />

(1.831)<br />

(150)<br />

1.981<br />

2.673<br />

-<br />

2.673<br />

(-)<br />

(-)<br />

-<br />

2.673<br />

(-)<br />

(-)<br />

-<br />

2.673


<strong>2009</strong> – ein spannendes Jahr<br />

mit großen Herausforderungen<br />

Kann der Vorstand einer <strong>Sparkasse</strong><br />

mit dem geschäftlichen Verlauf eines<br />

globalen Krisenjahres wie <strong>2009</strong><br />

zufrieden sein, Herr Rinne?<br />

Es war ein spannendes Jahr mit<br />

großen Herausforderungen vor allem<br />

auch aus technischer Sicht. Wir sind<br />

sicher ein Haus, das nach einer Fusion<br />

noch weiter zusammenwächst. Das<br />

ist normal und braucht eine gewisse<br />

Zeit. Auch <strong>2009</strong> gab es noch einige<br />

Baustellen. Vor diesem Hintergrund<br />

haben wir viel erreicht und damit bin<br />

ich recht zufrieden. Wenn man dann<br />

noch die Finanzkrise dazu nimmt und<br />

wir dann trotzdem noch ein vernünftiges<br />

Geschäftsjahr haben, dann war<br />

das eine stolze Leistung von allen. Ich<br />

glaube, auch 2010 wird ein spannendes<br />

Jahr. In unserem Kerngeschäft<br />

erwarte ich da aber auch noch mehr.<br />

2010 ist die Wirtschaftskrise aber<br />

noch nicht beendet…<br />

Eigentlich hatte ich schon <strong>2009</strong><br />

gehofft, dass sie beendet ist. Geht<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

die Wirtschaft nach oben oder unten,<br />

kommt das in Ostfriesland immer zeitverzögert<br />

an. Also werden wir 2010<br />

von der Wirtschaftskrise noch etwas<br />

zu spüren bekommen. Aber auch da<br />

habe ich die Hoffnung, dass es nicht<br />

so deutlich spürbar wird, dass wir<br />

uns große Sorgen machen müssen.<br />

Aus der Geschichte weiß man, dass<br />

die meisten Unternehmen insolvent<br />

werden, wenn die Konjunktur wieder<br />

anzieht, nicht auf dem Weg nach unten<br />

oder auf der Talsohle. Da müssen<br />

wir schauen, inwieweit unsere Region<br />

davon betroffen ist. Wir sind ja ganz<br />

bodenständig hier, wir kennen keine<br />

Zockermentalität. Entscheidungen<br />

dauern eventuell etwas länger, aber<br />

sie sind fundiert.<br />

<strong>2009</strong> war auch das Jahr eines großen<br />

Pilotprojektes in Ihrem Haus.<br />

Dazu muss man etwas in die Geschichte<br />

zurückgreifen. Ich habe 1984 bei<br />

einer <strong>Sparkasse</strong> angefangen. Da gab<br />

es noch sogenannte Buchungsgemeinschaften<br />

mehrerer <strong>Sparkasse</strong>n.<br />

Carsten Rinne<br />

(Vorstandsmitglied)<br />

53


54<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Veränderungen im Bankengeschäft<br />

haben vor allem mit Technik zu tun.“<br />

Für die wurde an großen Maschinen<br />

dreiteilige Überweisungen von Mitarbeiterinnen<br />

mit halbautomatischen Systemen<br />

kompliziert verarbeitet. Eine solche<br />

Buchungsgemeinschaft gab es auch in<br />

Leer. Mehrere regionale Gemeinschaften<br />

der <strong>Sparkasse</strong>n in Niedersachsen wurden<br />

später in der Datenverarbeitungsgemeinschaft<br />

dvg in Hannover gebündelt.<br />

Die dvg schloss sich dann mit weiteren<br />

Nachbargemeinschaften zusammen, unter<br />

anderem Kiel für Schleswig-Holstein,<br />

den Westteil Berlins und das Saarland.<br />

Anfang 2000 formierte sich dies in einer<br />

Gesellschaft mit dem Namen FinanzIT.<br />

So waren vor knapp zehn Jahren aus den<br />

regionalen Buchungsgemeinschaften<br />

nun elf konzentrierte Rechenzentren<br />

geworden. Davon war Hannover sogar<br />

eines der größten oder sogar das größte.<br />

Andere standen in Münster, Frankfurt<br />

und in Bayern. Auch diese fusionierten<br />

wieder, so dass wir es letztlich mit zwei<br />

Gesellschaften zu tun hatten: neben der<br />

FinanzIT in Hannover die <strong>Sparkasse</strong>n-<br />

Informatik (SI) in Münster und Frankfurt.<br />

Wer war Gesellschafter dieser Unternehmen?<br />

Die FinanzIT gehörte zu 50 Prozent<br />

den entsprechenden <strong>Sparkasse</strong>n und<br />

die anderen 50 Prozent gehörten den<br />

jeweiligen Landesbanken. Diese Häuser<br />

waren also Gesellschafter und Kunden,<br />

was die Sache nicht immer einfacher<br />

machte. Die SI gehörte den <strong>Sparkasse</strong>n.<br />

2004 entstand eine Diskussion, dass das<br />

in Hannover verwendete Programm, das<br />

in den Achtziger Jahren deutlich führend<br />

aber dann in die Jahre gekommen war,<br />

gegen etwas Neues ersetzt werden<br />

sollte. Dabei ging es um eine Investition<br />

in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages.<br />

Die Alternative war, im<br />

Interesse des Skaleneffektes die beiden<br />

verbliebenen Rechenzentren zusammen<br />

zu führen. Dies war dann auch die Entscheidung,<br />

weil man deutliche Kosteneinsparungen<br />

erhoffte. Es entstand die<br />

Finanz-Informatik (FI) an neun Standorten,<br />

unter anderem Hannover und<br />

Münster. Konzernsitz ist Frankfurt.<br />

Auch für die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

wäre es ja schön, wenn der niedersächsische<br />

Standort gestärkt würde.<br />

Natürlich. Der entstandene Finanzdienstleister<br />

ist mit 6000 Mitarbeitern und<br />

einem Jahresumsatz in Höhe von 1,6 Milliarden<br />

Euro gestartet und ist damit der<br />

größte IT-Dienstleister im Finanzbereich<br />

in Europa. Da könnte jede Großbank als<br />

Filiale noch mitversorgt werden. Man<br />

vermutet, dass man von den 1,6 Milliarden<br />

Euro noch 200 Millionen einsparen<br />

kann.<br />

Was bedeutete die Fusion dieser zwei<br />

IT­Dienstleister für Ihr Haus?<br />

Viel Gutes und viel Schwieriges. Viel<br />

Arbeit und viel Nutzen. Wir sind gefragt<br />

worden, Pilotsparkasse zu werden. Wir<br />

hatten bereits zweimal abgesagt, da<br />

wir nach der juristischen Fusion zum<br />

1. Januar 2007 noch eine technische<br />

Fusion am 14. Juli 2007 zu bestehen<br />

hatten. Es hatte sich aber eine Projektgruppe<br />

zusammengefunden, die unsere<br />

technische Fusion, die ja viel mit IT-Orga<br />

zu tun hatte, sehr reibungslos und<br />

erfolgreich umgesetzt hat. Vermutlich


deshalb sollten wir im Oktober 2007<br />

schon wieder als Pilot für die Migration<br />

der beiden Rechenzentren zur Verfügung<br />

stehen. 430 <strong>Sparkasse</strong>n sollten auf eine<br />

gemeinsame Anwendung gebracht werden.<br />

Letztlich haben wir uns zusammen<br />

mit vier weiteren niedersächsischen und<br />

zwei thüringischen <strong>Sparkasse</strong>n entschieden,<br />

mitzumachen. Der größte Teil<br />

dieser gemeinsamen Anwendung war für<br />

uns völlig neu. Es gab daher wie erwartet<br />

viel Für und viel Wider. Nach ersten<br />

Analysen startete das Projekt im Oktober<br />

2008. Wir hatten unendlich viel Arbeit<br />

damit. Es gab keinen weichen Übergang,<br />

sondern ein sogenanntes „Cut-over“<br />

am 10. Mai <strong>2009</strong>. Also an einem Abend<br />

wurde sozusagen alles abgeklemmt und<br />

am nächsten Tag war alles anders. Bis zu<br />

diesem Zeitpunkt hatten wir bereits in<br />

13 Monaten 46.000 Arbeitsstunden für<br />

dieses Projekt geleistet, danach kamen<br />

sicher noch bis zu 15.000 Stunden dazu.<br />

Es ging um eine grundlegende Änderung<br />

unserer Werkzeuge.<br />

Ist das Projekt nun endgültig abgeschlossen?<br />

Eigentlich ja. Obwohl wir einen offiziellen<br />

Projektabschluss nie definiert<br />

hatten, kann man den Herbst <strong>2009</strong> als<br />

erfolgreichen Abschluss betrachten. Den<br />

haben wir auch im November <strong>2009</strong> gefeiert.<br />

Wir konnten diesen Prozess aktiv<br />

mit gestalten und haben eine Menge<br />

erreicht. Allerdings ist IT nie zu Ende.<br />

Also ist die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

in Bezug auf die IT jetzt schon da, wo<br />

andere noch hin kommen müssen?<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Das sind wir. Dadurch wurde im Haus<br />

auch das zuständige Team zusammengeschweißt.<br />

70 Mitarbeiter aus allen<br />

Bereichen, also zehn Prozent unserer<br />

Belegschaft, haben monatelang ausschließlich<br />

an diesem Projekt gearbeitet.<br />

Ein Projekt dieser Größenordnung gab es<br />

im Haus meines Wissens noch nie. Jeder<br />

Mitarbeiter vom Auszubildenden bis zu<br />

unserem Vorstandsvorsitzenden war involviert.<br />

Wir sind dadurch nicht nur dort,<br />

wo andere noch hin wollen, sondern wir<br />

sind sogar eine Ecke weiter. Das klassische<br />

Bankgeschäft hat sich drastisch<br />

geändert, verändert sich weiter und das<br />

hat vor allem mit Technik zu tun. Wir<br />

müssen bei größerem auch internationalem<br />

Wettbewerb heute darüber nachdenken,<br />

wie sich die Bankenwelt und unsere<br />

Tätigkeiten morgen weiterentwickeln.<br />

Spürt denn Ihr Kunde dadurch auch<br />

Verbesserungen?<br />

Ja, nicht zuletzt wenn er jetzt auch in<br />

München oder anderswo seine Kontoauszüge<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

ziehen kann oder durch die Sofortverbuchung<br />

von Zahlungsverkehr an der<br />

Kasse. Die Migration war anstrengend,<br />

hat aber nicht nur intern, sondern auch<br />

für den Kunden etliche Vorteile mit sich<br />

gebracht.<br />

Also war die Migration ein großer Kraftakt<br />

für das ganze Haus. Unter welche<br />

Überschrift würden Sie diese gemeinsame<br />

Anstrengung stellen?<br />

Es war eher eine erfolgreich abgeschlossene<br />

Herkulesaufgabe. Zum Glück keine<br />

Sisyphusarbeit.<br />

55


56<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Als Marktführer Maßstäbe setzen<br />

Wie gut ist die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> <strong>2009</strong> organisiert gewesen,<br />

Herr Hardtke?<br />

Hardtke: In <strong>2009</strong> haben wir uns mit zwei<br />

sehr großen Themenblöcken beschäftigt.<br />

Eher von außen getrieben war die Rechenzentrum-Integration.<br />

Dabei haben<br />

wir unsere gesamte IT entsprechend verändert.<br />

Das hat viele vor allem positive<br />

Auswirkungen auf unsere Servicequalität<br />

für den Kunden mit sich und uns dadurch<br />

einen guten Schritt voran gebracht. Wir<br />

verfügen jetzt über eine technische<br />

Basis, mit der wir weiter an unserer<br />

Qualität arbeiten können. Schon jetzt<br />

verspüren wir deutliche Verbesserungen<br />

bei Durchlauf- und Bearbeitungszeiten.<br />

Der zweite große Themenbereich war die<br />

Fortsetzung unserer Modernisierungsoffensive<br />

für unsere Geschäftsstellen. Wir<br />

haben aus vier Standorten hochmoderne<br />

Geschäftsstellen gemacht. Hesel und Ihrhove<br />

waren sogar komplette Neubauten.<br />

Wir stellen dort überall topmoderne<br />

Geschäftsräume nach neuestem Einrichtungskonzept<br />

zur Verfügung.<br />

Perspektivwechsel: wie zufrieden<br />

waren denn wohl die Kunden mit ihrer<br />

<strong>Sparkasse</strong>, Herr Meyer?<br />

Meyer: So wie wir das von unseren<br />

Mitarbeitern vor Ort hören, sind unsere<br />

Kunden sehr zufrieden. Das hat auch mit<br />

den Verbesserungen aus der technischen<br />

Umstellung zu tun. So bekommt unser<br />

Kunde jetzt seine Kontoauszüge im<br />

gesamten Bundesgebiet und alle Kontobewegungen<br />

sind unmittelbar nach<br />

der Buchung zu sehen. Natürlich haben<br />

wir unsere Mitarbeiter <strong>2009</strong> intensiv<br />

geschult, um mit den neuen Techniken<br />

umgehen zu können, ohne dass darunter<br />

das Geschäft mit dem Kunden gelitten<br />

hat. Mit dem Tag der aufwändigen<br />

Umstellung der SB-Technik lief alles<br />

reibungslos, der Kunde hat sie gar nicht<br />

gemerkt.<br />

Auch auf Langeoog hat die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> neu gebaut. Muss man<br />

als Geldinstitut auf einer Insel anders<br />

agieren als auf dem Festland?<br />

Erhard Meyer<br />

(Vorstandsvertreter<br />

und Bereichsleiter<br />

Privatkunden)<br />

und Matthias Hardtke<br />

(Bereichsleiter<br />

Organisation)


Meyer: Nein, grundsätzlich agieren wir<br />

auf einer Insel nicht anders als auf dem<br />

Festland. Wir sind eine ländlich strukturierte<br />

<strong>Sparkasse</strong>. Bei uns ist die Kundenbindung<br />

stets sehr hoch. Der Kunde<br />

kommt eigentlich nicht zur <strong>Sparkasse</strong>,<br />

sondern er geht zum jeweiligen Mitarbeiter.<br />

Daher haben wir bei allen Planungen<br />

unserer Neubauvorhaben auch<br />

die Mitarbeiter stets mit einbezogen.<br />

Dadurch haben diese eine sehr positive<br />

Einstellung zu den neuen Gebäuden und<br />

kommunizieren diese auch den Kunden<br />

entsprechend.<br />

Hardtke: Auf der Insel muss sicher im<br />

Servicebereich, zum Beispiel für die<br />

Bargeldversorgung, etwas mehr geleistet<br />

werden. Unter anderem bedarf es dort<br />

etwas mehr Raum für diese Dinge.<br />

Betrachtet man den Bankenplatz Leer,<br />

findet man einen Wettbewerber in<br />

einem altehrwürdigen Gebäude, der<br />

andere in einem etwas moderneren<br />

und die <strong>Sparkasse</strong> in einem Siebziger­/<br />

Achtzigerjahre­Gebäude. War das gewollte<br />

Strategie oder Zeitgeist?<br />

Hardtke: Natürlich erwartet man von<br />

uns als Marktführer, dass wir auch<br />

architektonisch Maßstäbe setzen. Wenn<br />

wir also jetzt bauen, muss das für die<br />

nächsten 25 Jahre der Maßstab sein. Im<br />

Zusammenhang mit der Neugestaltung<br />

unserer Hauptstelle in Leer haben wir<br />

Meinungsbildner gefragt, was sie von<br />

einer solchen Umgestaltungsmaßnahme<br />

der <strong>Sparkasse</strong> erwarten. Dabei ist uns zurückgemeldet<br />

worden, dass man keinen<br />

<strong>Sparkasse</strong>n-Klotz erwartet, sondern eine<br />

erkennbar nachhaltige Modernität.<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„<strong>Unser</strong>e Geschäftsstellen sprechen eine<br />

einheitliche architektonische Sprache.“<br />

Wie kommt das bei den Kunden an,<br />

wenn die <strong>Sparkasse</strong> in diesen Zeiten<br />

neue Geschäftsstellen baut?<br />

Meyer: Wir kommunizieren die Notwendigkeit<br />

solcher Baumaßnahmen<br />

immer sehr offen. Dadurch gibt es kaum<br />

kritische Töne. Die meisten Kunden<br />

erkennen schon, wenn an einem Gebäude<br />

etwas getan werden muss. Wir bauen<br />

ja für unsere Kunden, um eine bessere<br />

Betreuung sicherstellen zu können,<br />

zum Beispiel durch die Schaffung von<br />

zusätzlichen Beratungszimmern oder<br />

einem freundlicheren und verbesserten<br />

SB-Bereich. Da wir in 95 Prozent aller<br />

Fälle Unternehmen vor Ort beauftragen,<br />

stärken wir hiermit auch die Wirtschaft in<br />

unserem Geschäftsgebiet.<br />

Hardtke: Wir wollen unseren Kunden eine<br />

verbesserte Beratungssituation bieten<br />

– hell und freundlich, aber trotzdem diskret.<br />

Außerdem ist in vielen Geschäftsstellen<br />

die SB-Situation attraktiver und<br />

sicherer zu gestalten. Die Kunden haben<br />

Verständnis dafür, dass nach vielen<br />

Jahren intensiver Nutzung die Räumlichkeiten<br />

renoviert werden müssen. Das ist<br />

bei den Kunden zuhause ähnlich.<br />

Wodurch merke ich, dass ich eine Filiale<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> betrete<br />

und nicht irgendeine andere?<br />

Hardtke: Das kann man schon am deutlichen<br />

und positiven Umgang mit unserer<br />

Unternehmensfarbe erkennen. <strong>Unser</strong>e<br />

Geschäftsstellen sprechen eine einheitliche<br />

architektonische Sprache, vom<br />

SB- und Servicebereich mit dem neuen<br />

Servicepoint bis hin zu den Beratungs-<br />

57


58<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

plätzen. Diese sind so ausgelegt, dass<br />

für Kunden und Berater eine vertrauliche<br />

Beratungsatmosphäre geschaffen wird.<br />

Was ist das spezifisch Ostfriesische an<br />

Ihren Geschäftstellen?<br />

Meyer: Zum einen natürlich unsere 45<br />

Geschäftsstellen selbst. Wir sind hier in<br />

der Fläche gut vertreten. Das gilt auch<br />

für unsere fahrbare Busgeschäftsstelle<br />

in den Bereichen, wo wir nicht mit einer<br />

stationären Geschäftsstelle vertreten<br />

sind. Die bedient 38 Haltestellen im<br />

gesamten Landkreis Leer. <strong>Unser</strong> größtes<br />

Gut sind allerdings die Kundenberater<br />

und Kundenbetreuer vor Ort. Die<br />

Bindung zwischen unseren Kunden und<br />

unseren Mitarbeitern ist aus unserer<br />

Sicht in Ostfriesland deutlich größer als<br />

in anderen Bereichen.<br />

Wie entscheiden Sie, in welche Geschäftsstellen<br />

investiert wird?<br />

Hardtke: Wir investieren dort, wo Handlungsbedarf<br />

besteht. Dabei versuchen<br />

wir, alle Regionen unseres Geschäftsgebietes<br />

gleichmäßig zu berücksichtigen.<br />

Meyer: Wir haben aber zum Beispiel vor<br />

nicht allzu langer Zeit auch eine kleinere<br />

Geschäftsstelle mit drei Mitarbeitern modernisiert,<br />

um auch hier ein Zeichen zu<br />

setzen. Wir sind vor Ort und wir bleiben<br />

auch hier.<br />

Sie investieren bestimmt auch in den<br />

sicheren physischen Ablauf von Geldgeschäften?<br />

Hardtke: In diesem Zusammenhang<br />

spielt Helligkeit und Transparenz eine<br />

große Rolle. Wir installieren Sicherheitstechnik<br />

so, dass sie von unseren Kunden<br />

wahrgenommen werden kann. Selbst<br />

Überwachungskameras bauen wir inzwischen<br />

wieder so auf, dass sie sichtbar<br />

sind. Nachttresore, die früher nur von<br />

außen nutzbar waren, ziehen wir wieder<br />

nach innen.<br />

Wir sprachen über bauliche Innovationen.<br />

Welche Produktinnovationen<br />

gibt es denn bei der <strong>Sparkasse</strong>, zum<br />

Beispiel um vermehrt junge Leute als<br />

Kunden zu gewinnen?<br />

Meyer: Dabei geht es nicht allein um die<br />

Frage der Innovation von Produkten,<br />

sondern vor allem auch um deren Verfügbarkeit,<br />

zum Beispiel über das Medium<br />

Internet. Dieser neue Vertriebsweg ist<br />

speziell für jüngere Kunden ein großes<br />

Thema. Deshalb gehen wir gerade auch<br />

online neue Wege.<br />

Welcher Begriff fällt Ihnen beiden<br />

spontan ein, wenn Sie an die <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> denken?<br />

Meyer: Ich mag unsere Kernaussage:<br />

Echt. Wie die Menschen hier.<br />

Hardtke: Weiterentwicklung. Wir sind auf<br />

einem tollen Weg und entwickeln uns<br />

weiter.


Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Der Ostfriese als Banker –<br />

Personalentwicklung der <strong>Sparkasse</strong><br />

Wie muss man sich den typischen Mitarbeiter<br />

oder die typische Mitarbeiterin<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> vorstellen,<br />

Herr Fahle?<br />

Das ist jemand, der hier verankert und zu<br />

Hause ist, aus der Region stammt und für<br />

die Region da ist. Der weit überwiegende<br />

Teil unserer Mitarbeiter kommt aus und<br />

wohnt in den Landkreisen Leer und Wittmund.<br />

<strong>Unser</strong> Hauptthema ist allerdings<br />

die Kunden- und Marktorientierung. Der<br />

Kunde steht im Mittelpunkt unserer Tätigkeiten,<br />

egal ob man im direkten Kundenkontakt<br />

oder in zentralen Bereichen<br />

arbeitet. Wir wollen die zufriedensten<br />

Kunden. Und daran arbeiten wir Tag für<br />

Tag.<br />

Kann man in ihrer Mentalität Mitarbei­<br />

ter aus Leer von solchen aus Wittmund<br />

unterscheiden?<br />

Das ist sehr ähnlich. Leer ist insgesamt<br />

etwas städtischer und zum Beispiel<br />

auch als zweitgrößter Reedereistandort<br />

Deutschlands etwas anders geprägt als<br />

Wittmund. Aber alle Mitarbeiter sind der<br />

Region verpflichtet und die Verknüpfung<br />

der starken Wirtschaftszweige in der<br />

gesamten Region trägt zu einer gemeinsamen<br />

Stärke bei.<br />

Der Ostfriese als Banker – ist das vielleicht<br />

sogar eine besondere Eignung<br />

um Mitarbeiter einer <strong>Sparkasse</strong> zu<br />

sein?<br />

Das glaube ich schon. Immerhin geht<br />

es um Grundwerte wie Zuverlässigkeit,<br />

Andreas Fahle<br />

(Leiter Personal)<br />

59


60<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Bodenständigkeit, mit dem Kopf und<br />

dem Herzen hier vor Ort zu sein. Das ist<br />

schon wichtig. Ich denke, dass sich zum<br />

Beispiel jemand aus einer Großstadt auf<br />

die Mentalität an der Küste neu einlassen<br />

muss. Das heißt aber nicht, dass der<br />

ostfriesische <strong>Sparkasse</strong>nmitarbeiter für<br />

immer hier bleiben muss. Wir fördern<br />

bewusst auch die überregionale Weiterbildung<br />

durch unsere Akademien und<br />

unsere <strong>Sparkasse</strong>nhochschule. Doch die<br />

Verwurzelung ist hier schon sehr stark.<br />

Daher ist es ja auch gut, wenn unsere<br />

Mitarbeiter auch von hier stammen und<br />

für die Menschen da sind, die ebenfalls<br />

hier zu Hause sind.<br />

Könnte also jemand aus Berlin kein<br />

guter Kundenberater der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> sein?<br />

Generell doch, wenn er in der Lage ist,<br />

sich auf die Region und die Menschen<br />

einzulassen. Wichtig ist, dass man offen<br />

ist, Initiative zeigt und die Sprache<br />

unserer Kunden spricht. Freundlichkeit<br />

und ein authentisches Auftreten sehe<br />

ich ebenfalls als Grundvoraussetzungen.<br />

Es gibt eben Dinge, die das Leben und<br />

Arbeiten hier zu etwas Besonderem<br />

machen.<br />

Stammen Sie denn selbst aus Ostfriesland?<br />

Nein, ich war aber noch nicht in der<br />

Schule, als wir hierhergezogen sind.<br />

Durch viele Freunde, die Arbeitskollegen,<br />

die Mitgliedschaft in mehreren Vereinen<br />

sowie durch ehrenamtliche Tätigkeiten<br />

bin ich aber mit meiner Familie, meiner<br />

Frau und unseren Kindern, hier absolut<br />

heimisch geworden. Und ich glaube,<br />

dass ich als Typ auch gut in den hohen<br />

Norden passe.<br />

Welche Strategie in der Personalentwicklung<br />

verfolgt die <strong>Sparkasse</strong>?<br />

Wir streben an, den richtigen Mitarbeiter<br />

zur richtigen Zeit am richtigen Arbeitsplatz<br />

zu haben. Dabei sind eine Markt-<br />

und Dienstleistungsorientierung ganz<br />

wichtig für uns. Das wollen wir in Zukunft<br />

noch stärker fördern. All unser Handeln<br />

soll sich auf den Kunden, auf seine<br />

Bedürfnisse und auf eine hohe Qualität<br />

ausrichten. Wir erwarten von unseren<br />

Mitarbeitern, dass sie aktuelle und<br />

zukünftige Anforderungen fachlich und<br />

persönlich erfüllen und die Initiative<br />

ergreifen, um ihre eigene Entwicklung zu<br />

organisieren. Dabei unterstützen wir sie<br />

dann tatkräftig.<br />

Stellen Sie derzeit ein?<br />

Ja. Im Schnitt haben wir jedes Jahr 20<br />

Auszubildende. In 2011 haben wir es<br />

mit einem doppelten Abiturjahrgang<br />

zu tun. Wir bieten daher weitere Ausbildungsberufe<br />

an und wollen weiterhin<br />

überdurchschnittlich gut ausbilden. Der<br />

Schwerpunkt liegt ansonsten klar in der<br />

internen Weiterentwicklung. Leistung<br />

soll sich für unsere Mitarbeiter lohnen.<br />

Wir wollen ihnen in der <strong>Sparkasse</strong> immer<br />

neue Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen. Dafür haben<br />

wir potenzial- und stärkenorientierte<br />

Karrierewege, die auf unsere Mitarbeiter<br />

zugeschnitten sind, entwickelt<br />

und kommuniziert. So haben wir eine<br />

hohe Transparenz und so kann auch der


Auszubildende abschätzen, welchen Weg<br />

er bei uns gehen kann, wenn er zum Beispiel<br />

mal Firmenkundenberater werden<br />

möchte. Bei speziellem Bedarf schauen<br />

wir uns ansonsten auf dem Arbeitsmarkt<br />

um. Das ist aber der Ausnahmefall.<br />

Warum sollte sich ein junger Mensch,<br />

der die Wahl hätte, bei der <strong>Sparkasse</strong><br />

bewerben?<br />

Wir sind ein sehr attraktiver Arbeitgeber<br />

und auf keinen Fall 08/15. Ein junger<br />

Mensch findet bei uns einen Beruf, der<br />

abwechslungsreich ist. Es ist ab dem<br />

ersten Tag der Ausbildung schon interessant<br />

und vielseitig und wir übernehmen<br />

nach der Ausbildung alle geeigneten und<br />

guten Azubis. Wir achten zudem auch<br />

darauf, dass die Mitarbeiter verschiedene<br />

Bereiche kennen lernen. Es ist ein Job,<br />

der Spaß macht, weil man jeden Tag mit<br />

ganz vielen Menschen zu tun hat. Sowohl<br />

mit Kunden als auch mit Kollegen. Und<br />

es ist ein Job für jemanden, der gern im<br />

Team arbeitet. Wer sich im Miteinander<br />

mit anderen wohl fühlt, ist bei uns super<br />

aufgehoben. Dazu kommen auch gute<br />

Verdienstmöglichkeiten und attraktive<br />

Standorte.<br />

Das gilt ja zum Beispiel für Privat­ oder<br />

Großbanken auch. Was spricht denn<br />

aber ausdrücklich für die <strong>Sparkasse</strong>?<br />

Gibt es vielleicht sogar etwas, was andere<br />

Banken von der <strong>Sparkasse</strong> lernen<br />

können?<br />

Wir haben den Riesenvorteil, dass wir<br />

uns sehr intensiv um unsere Leute kümmern<br />

können. Wir haben durchgängig<br />

das Ziel, unseren Mitarbeitern eine gute<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

„Es geht um Grundwerte<br />

wie Zuverlässigkeit, Bodenständigkeit,<br />

mit dem Kopf und dem Herzen<br />

hier vor Ort sein.“<br />

berufliche Perspektive zu bieten. Das ist<br />

anderswo nicht immer der Fall. Das fängt<br />

mit der Übernahme unserer Auszubildenden<br />

in das Anstellungsverhältnis<br />

an und geht dann bei den Angestellten<br />

weiter. Wir werden immer schauen, dass<br />

wir unsere Mitarbeiter zukunftsorientiert<br />

beschäftigen können. Das ist heutzutage<br />

sicher ein wichtiger Aspekt, den wir gut<br />

darstellen können. Es gibt auch die Weiterbildung<br />

eines Mitarbeiters bis hin zu<br />

einem berufsintegrierten Hochschulstudium.<br />

Dafür muss man die Praxis nicht<br />

in Richtung Universität verlassen. Auch<br />

bei uns kann man es zum Beispiel bis<br />

zum Bachelor oder Master bringen und<br />

bleibt gleichzeitig unter den Fittichen<br />

der <strong>Sparkasse</strong>.<br />

Sie verfügen in Leer und Wittmund ja<br />

auch über beeindruckende Schulungszentren.<br />

Das ist sicher auch ein wichtiges Argument.<br />

Wir schulen unsere Mitarbeiter<br />

ständig auch vor Ort. Die <strong>Sparkasse</strong> verfügt<br />

über regionale und überregionale<br />

Ausbildungszentren. Dabei bekommen<br />

unsere Leute den Schliff für die Praxis<br />

und weitere Unterstützung für ihre persönliche<br />

und berufliche Entwicklung.<br />

Wie entwickeln Sie die Führungskräfte<br />

Ihres Hauses?<br />

Das ist bei uns ein zentrales Thema. Die<br />

Führungskraft ist unser erster Personalentwickler<br />

und verlängerter Arm vor<br />

Ort. Sie gibt durch ihre Kommunikation<br />

Hilfestellung und Orientierung für unsere<br />

Mitarbeiter im täglichen Geschäft. Außerdem<br />

prägt sie maßgeblich die Werte und<br />

61


62<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

die Kultur unserer <strong>Sparkasse</strong>. Wir planen<br />

jährliche Entwicklungsmaßnahmen im<br />

Führungsbereich und regelmäßig rücken<br />

neue Kräfte in diesen Aufgabenbereich<br />

nach. Das ist auch unter demografischen<br />

Aspekten ein wichtiges Thema für uns.<br />

Man begegnet unter den Mitarbeitern<br />

der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> relativ<br />

vielen Frauen. Wie sieht es da aber auf<br />

der Führungsebene aus?<br />

Wir arbeiten derzeit intensiv an Personalentwicklungskonzepten,<br />

die verstärkt<br />

Frauen in Führungspositionen bringen<br />

sollen. Ein Schwerpunkt ist zum Beispiel<br />

die Begleitung von Müttern in der<br />

Elternzeit und die Unterstützung bei der<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />

Gibt es in Ihrem Haus auch Männer, die<br />

Elternzeit nehmen?<br />

Das ist bei uns momentan eher selten.<br />

Wir sind hier eher im Bereich der beiden<br />

Partnermonate des Elterngeldes, da gibt<br />

es bereits einige Beispiele bei unseren<br />

Mitarbeitern.<br />

Es wäre aber möglich?<br />

Das wäre absolut möglich. Wir unterstützen<br />

das auch und wir haben Kollegen, die<br />

darüber nachdenken. Ich glaube, dass<br />

dieser Trend auch zunehmen wird, wenn<br />

sich die Vorteile dieser flexiblen Regelungen<br />

in der Gesellschaft durchsetzen.<br />

Stichwort demographischer Wandel:<br />

Die Gesellschaft altert und damit auch<br />

Ihre Kundschaft. Wie reagieren Sie darauf<br />

in Ihrer Personalentwicklung?<br />

Für spezielle Themen wie die Generation<br />

50 plus entwickeln wir spezielle Produkte<br />

und machen unsere Mitarbeiter fit dafür.<br />

So können Sie in jeder Lebensphase unserer<br />

Kunden die passenden Lösungen<br />

finden. Uns ist auch eine altersgerechte<br />

Mischung in den Mitarbeiterteams wichtig.<br />

Ältere und jüngere Mitarbeiter können<br />

voneinander lernen. Mit konkreten<br />

Nachfolgeplanungen werden Wissen und<br />

Erfahrung optimal weitergegeben und<br />

erhalten. Die Nähe zu unseren Kunden<br />

und deren Vertrauen ist uns unabhängig<br />

von den Altersgruppen sehr wichtig.<br />

Braucht ein älterer Kunde einen älteren<br />

Berater?<br />

Das würde ich so nicht sagen. Natürlich<br />

spielt die Erfahrung im Berufsleben und<br />

im Umgang mit Menschen eine große<br />

Rolle. Eine passgenaue Beratung kann<br />

ein jüngerer Berater aber genauso gut<br />

leisten, wenn er auf den Kunden eingeht,<br />

über Einfühlungsvermögen verfügt und<br />

damit ein Vertrauensverhältnis aufbaut.<br />

Flexibilität und Offenheit im Denken sind<br />

wichtig. Nicht jung oder alt, sondern<br />

kundenorientiert muss man sein.<br />

Würden Sie Ihrer <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> ein bestimmtes Attribut<br />

zusprechen?<br />

Ich denke, eine passende Idee ist die der<br />

Bodenständigkeit. Der Begriff ist für mich<br />

mit der regionalen Verwurzelung positiv<br />

belegt. Der überwiegende Teil unserer<br />

Mitarbeiter ist ehrenamtlich tätig und<br />

engagiert. Sie, und damit auch unsere<br />

<strong>Sparkasse</strong>, sind echt und passen in die<br />

Landschaft.


Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> hat Landrat<br />

Henning Schultz am 18. Dezember<br />

<strong>2009</strong> als langjährigen Vorsitzenden<br />

ihres Verwaltungsrates verabschiedet.<br />

Im Rahmen einer Feierstunde zeichnete<br />

der Präsident des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes<br />

Niedersachsen, Thomas Mang,<br />

ihn zudem für seine Verdienste mit der<br />

Niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>nmedaille<br />

in Gold aus.<br />

Landrat Schultz ist seit Jahrzehnten ein<br />

großer Verfechter und Befürworter des<br />

<strong>Sparkasse</strong>ngedankens. Er war seit seiner<br />

Wahl im Jahr 1986 ununterbrochen als<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrates und<br />

als Vorsitzender des Kreditausschusses<br />

der früheren Kreissparkasse Wittmund<br />

und seit dem 1. Januar 2007 der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong> tätig. Darüber<br />

hinaus hat er sich in weiteren Gremien<br />

der <strong>Sparkasse</strong>norganisation hohe<br />

Verdienste erworben und eine Vielzahl<br />

von Ehrenämtern über lange Zeiträume<br />

wahrgenommen. Hervorzuheben ist das<br />

fördernde Wirken von Landrat Henning<br />

Schultz in Vorständen und Beiräten von<br />

Stiftungen und weiteren Institutionen.<br />

Dazu gehört insbesondere seine Tätigkeit<br />

als Vorsitzender des Stiftungsrates<br />

der <strong>Sparkasse</strong>nstiftung Harlingerland<br />

seit deren Gründung am 11. Oktober<br />

1995, als stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />

des Niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n-<br />

und Giroverbandes, als Mitglied des<br />

Stiftungsrates der Niedersächsischen<br />

<strong>Sparkasse</strong>nstiftung, als Kuratoriumsmitglied<br />

der VGH-Stiftung, als Beiratsmitglied<br />

der Bremer Landesbank, als<br />

Mitglied des Aufsichtsrates und der<br />

Trägerversammlung der Ostfriesischen<br />

Landschaftlichen Brandkasse Aurich<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Niedersächsische <strong>Sparkasse</strong>nmedaille in Gold<br />

für Landrat Henning Schultz<br />

sowie als Mitglied der Gesellschafterversammlung<br />

der Grundstücks- und<br />

Vermietungsgesellschaft Harlingerland<br />

mbH. Im Jahr 2006 war Schultz dafür<br />

bereits mit der <strong>Sparkasse</strong>nmedaille in<br />

Silber ausgezeichnet worden.<br />

Der Vorsitzende des Vorstandes der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, Heinz<br />

Feldmann, würdigte den strategischen<br />

Weitblick von Schultz und sein Streben<br />

nach Förderung der hiesigen Wirtschaft<br />

und der gesunden Weiterentwicklung der<br />

<strong>Sparkasse</strong>.<br />

Mit Ablauf des Jahres <strong>2009</strong> ist Henning<br />

Schultz in den wohlverdienten Ruhestand<br />

verabschiedet worden. Ab dem<br />

1. Januar 2010 übernimmt der Landrat<br />

des Landkreises Leer, Bernhard Bramlage,<br />

den Vorsitz des Verwaltungsrates und<br />

des Kreditausschusses der <strong>Sparkasse</strong><br />

<strong>LeerWittmund</strong>.<br />

Henning Schultz (Landrat<br />

Landkreis Wittmund) und<br />

Thomas Mang (Präsident<br />

des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes<br />

Niedersachsen)<br />

63


64<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Organe der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

Verwaltungsrat:<br />

Vorsitzender:<br />

- Henning Schultz,<br />

Landrat (bis 31.12.<strong>2009</strong>)<br />

- Bernhard Bramlage<br />

(1. stellv. Vorsitzender bis 31.12.<strong>2009</strong>)<br />

Landrat (ab 01.01.2010)<br />

Mitglieder:<br />

- Matthias Köring<br />

(1. stellv. Vorsitzender)<br />

Landrat (ab 26.01.2010)<br />

- Heinz Dieter Schmidt<br />

(2. stellv. Vorsitzender),<br />

Geschäftsführer<br />

- Dieter Baumann,<br />

Kaufmann<br />

- Heinz Buss,<br />

Soldat i. R. (ab 17.03.<strong>2009</strong>)<br />

- Wilfried-Dieter Dreesmann,<br />

Landmaschinenbauer<br />

- Hendrik Hamer,<br />

stellv. Schuldirektor i. R.<br />

- Joachim Heemsoth,<br />

Geschäftsführer<br />

- Johann Hillerns,<br />

Landwirt<br />

- Horst Kuhl,<br />

Schulleiter i. R.<br />

- Günter Peters,<br />

Soldat i. R.<br />

- Harm Poppen,<br />

Samtgemeindebürgermeister i. R.<br />

(bis 16.03.<strong>2009</strong>)<br />

- Peter Schubert,<br />

Verwaltungsangestellter i.R.<br />

Beschäftigtenvertreter:<br />

- Jörg Block,<br />

<strong>Sparkasse</strong>nangestellter (ab 01.04.<strong>2009</strong>)<br />

- Weert Bunger,<br />

<strong>Sparkasse</strong>nangestellter (bis 31.03.<strong>2009</strong>)<br />

- Roswitha Feldhoff,<br />

<strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />

- Horst Henschen,<br />

<strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

- Thomas Weichers,<br />

<strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />

- Hans-Werner Exner,<br />

Verwaltungsbeamter<br />

- Paul Dudenhöffer,<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

Vorstand:<br />

- Heinz Feldmann,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

- Detlef Oetter,<br />

stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

- Carsten Rinne,<br />

Vorstandsmitglied<br />

Vorstandsvertreter:<br />

Im Falle der Verhinderung<br />

wird der Vorstand vertreten durch:<br />

- Frank Fastenau<br />

- Diedrich Kolthoff (bis 31.01.2010)<br />

- Erhard Meyer<br />

- Heinz Zimmermann


Beschäftigte ich habe die MA-Zahlen per 31.12.<strong>2009</strong> noch mal überprüft. Hier das der neue <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

och mal ich überprüft. habe die MA-Zahlen Hier das neue per 31.12.<strong>2009</strong> noch mal überprüft. Hier das neue<br />

Ergebnis:<br />

Ergebnis:<br />

weiblich Vollzeit 134 gesamt männlich Vollzeit 230 364weiblich<br />

männlich 134 gesamt 230 weiblich 364 134 gesamt 364<br />

weiblich Teilzeit 209 gesamt männlich Teilzeit 9 218weiblich<br />

männlich 209 gesamt 9 weiblich 218 209 gesamt 218<br />

weiblich Auszubildende 30 gesamt männlich Auszubildende 22 weiblich männlich 30 gesamt22<br />

weiblich 30 gesamt<br />

52 gesamt 634<br />

52 gesamt 634<br />

rbeiter Beschäftigte per 31.12.<strong>2009</strong> per gesamt 31.12.<strong>2009</strong> 712634<br />

Beschäftigte Mitarbeiter per 31.12.<strong>2009</strong> gesamt 634 Mitarbeiter 712 per 31.12.<strong>2009</strong> gesamt 712<br />

09 Übernommene 14 Auszubildende Übernommene in <strong>2009</strong> 14Auszubildende<br />

in <strong>2009</strong> 14<br />

männlich 230<br />

weiblich 134<br />

126.720,- EUR<br />

545.153,97 EUR<br />

Wir beschäftigten im Jahresdurchschnitt:<br />

364 Vollzeitbeschäftigte<br />

männlich 230<br />

weiblich 134<br />

126.720,- EUR<br />

545.153,97 EUR<br />

männlich 230<br />

weiblich 134<br />

126.720,- EUR<br />

545.153,97 EUR<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

männlich 9<br />

weiblich 209<br />

40.805,- EUR<br />

68.915,- EUR<br />

17.000,- EUR<br />

218 Teilzeitbeschäftigte 52 Auszubildende<br />

männlich 9<br />

weiblich 209<br />

40.805,- EUR Sozialstiftung 40.805,- im Landkreis EUR Sozialstiftung Leer i<br />

68.915,- EUR <strong>Sparkasse</strong>nstiftung 68.915,- EUR Harlingerland <strong>Sparkasse</strong>nstif<br />

17.000,- EUR <strong>Sparkasse</strong>nkulturstiftung 17.000,- EUR <strong>Sparkasse</strong>nkult<br />

<strong>LeerWittmund</strong><br />

männlich 9<br />

weiblich 209<br />

männlich 22<br />

weiblich 30<br />

65


66<br />

Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />

Standorte und Kontaktdaten<br />

Stand: Mai 2010<br />

Standort<br />

Hauptstelle der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

Hauptstelle der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />

<strong>Sparkasse</strong> Am Rathaus<br />

<strong>Sparkasse</strong> Bingum<br />

<strong>Sparkasse</strong> Blomberg<br />

<strong>Sparkasse</strong> Borkum<br />

<strong>Sparkasse</strong> Borkum Deichstraße<br />

<strong>Sparkasse</strong> Bunde<br />

<strong>Sparkasse</strong> Burhafe<br />

<strong>Sparkasse</strong> Carolinensiel<br />

<strong>Sparkasse</strong> Collinghorst<br />

<strong>Sparkasse</strong> Ditzum<br />

<strong>Sparkasse</strong> Ditzumerverlaat<br />

<strong>Sparkasse</strong> Esens<br />

<strong>Sparkasse</strong> Filsum<br />

<strong>Sparkasse</strong> Flachsmeer<br />

<strong>Sparkasse</strong> Friedeburg<br />

<strong>Sparkasse</strong> Heisfelde<br />

<strong>Sparkasse</strong> Hesel<br />

<strong>Sparkasse</strong> Hoheellern<br />

<strong>Sparkasse</strong> Hollen<br />

<strong>Sparkasse</strong> Horsten<br />

<strong>Sparkasse</strong> Ihrhove<br />

<strong>Sparkasse</strong> Jemgum<br />

<strong>Sparkasse</strong> Langeoog<br />

<strong>Sparkasse</strong> Leerhafe<br />

<strong>Sparkasse</strong> Loga<br />

<strong>Sparkasse</strong> Möhlenwarf<br />

<strong>Sparkasse</strong> Moormerland<br />

<strong>Sparkasse</strong> Mühlenstraße<br />

<strong>Sparkasse</strong> Neermoor<br />

<strong>Sparkasse</strong> Neuharlingersiel<br />

<strong>Sparkasse</strong> Oldersum<br />

<strong>Sparkasse</strong> Ostrhauderfehn<br />

<strong>Sparkasse</strong> Remels<br />

<strong>Sparkasse</strong> Rhauderfehn<br />

<strong>Sparkasse</strong> Spiekeroog<br />

<strong>Sparkasse</strong> Stapelmoor<br />

<strong>Sparkasse</strong> Veenhusen<br />

<strong>Sparkasse</strong> Velde<br />

<strong>Sparkasse</strong> Völlenerfehn<br />

<strong>Sparkasse</strong> Warsingsfehn<br />

<strong>Sparkasse</strong> Weener<br />

<strong>Sparkasse</strong> Westerholt<br />

<strong>Sparkasse</strong> Wittmund<br />

<strong>Sparkasse</strong> Wymeer<br />

Busgeschäftsstelle mit 33 Haltepunkten<br />

SB-<strong>Sparkasse</strong> Bensersiel<br />

SB-<strong>Sparkasse</strong> EmsPark<br />

SB-<strong>Sparkasse</strong> Esenser Straße<br />

SB-<strong>Sparkasse</strong> Klinikum Leer<br />

SB-<strong>Sparkasse</strong> Langeoogstraße<br />

SB-<strong>Sparkasse</strong> Multi Nord Verbrauchermarkt<br />

SB-<strong>Sparkasse</strong> Multi Süd Verbrauchermarkt<br />

SB-<strong>Sparkasse</strong> NEZ-Markt<br />

Straße<br />

Mühlenstraße 93<br />

Dohuser Weg 34<br />

Steinburgsgang 2-4<br />

Am Bingumer Deich 35<br />

Mühlenstraße 1<br />

Georg-Schütte-Platz 11<br />

Deichstraße 71<br />

Bahnhofstraße 1<br />

Bahnhofstraße 3<br />

Bahnhofstraße 10<br />

Hauptstraße 157<br />

Mühlenstraße 10<br />

Ditzumerverlaat 8<br />

Steinstraße 39<br />

Rathausstraße 4<br />

Papenburger Straße 94<br />

Hauptstraße 66<br />

Heisfelder Straße 201<br />

Stikelkamper Straße 1<br />

Hoheellernweg 35<br />

Hollener Landstraße 2<br />

Hauptstraße 9<br />

Bahnhofstraße 22<br />

Hofstraße 9<br />

Kirchstraße 8<br />

Hauptstraße 6<br />

Hauptstraße 6<br />

Alte Bahnhofstraße 1a<br />

Theodor-Heuss-Straße 10<br />

Mühlenstraße 93<br />

Süderstraße 32<br />

Johann-R.-Mammen-Weg 1<br />

Am Großen Tief 15<br />

Hauptstraße 83<br />

Ostertorstraße 70<br />

1. Südwieke 2<br />

Noorderpad 11<br />

Hauptstraße 72 -74<br />

Hauptstraße 167<br />

Dorfstraße 2<br />

Hauptstraße 66<br />

Dr.-Warsing-Straße 229<br />

Marktstraße 3<br />

Dornumer Straße 5<br />

Am Markt 1<br />

Wymeerster Hauptstraße 44<br />

Hauptstraße 19<br />

Nüttermoorer Straße 2<br />

Industriestraße 1<br />

Augustenstraße 35-37<br />

Langeoogstraße 2<br />

Ringstraße<br />

Südring<br />

Süderstraße 2<br />

PLZ<br />

26789<br />

26409<br />

26789<br />

26789<br />

26487<br />

26757<br />

26757<br />

26831<br />

26409<br />

26409<br />

26817<br />

26844<br />

26831<br />

26427<br />

26849<br />

26810<br />

26446<br />

26789<br />

26835<br />

26789<br />

26670<br />

26446<br />

26810<br />

26844<br />

26465<br />

26409<br />

26789<br />

26826<br />

26802<br />

26789<br />

26802<br />

26427<br />

26802<br />

26842<br />

26670<br />

26817<br />

26474<br />

26826<br />

26802<br />

26847<br />

26810<br />

26802<br />

26826<br />

26556<br />

26409<br />

26831<br />

26427<br />

26789<br />

26409<br />

26789<br />

26409<br />

26789<br />

26789<br />

26835<br />

Ort<br />

Leer<br />

Wittmund<br />

Leer<br />

Leer<br />

Blomberg<br />

Borkum<br />

Borkum<br />

Bunde<br />

Wittmund<br />

Wittmund<br />

Rhauderfehn<br />

Jemgum<br />

Bunde<br />

Esens<br />

Filsum<br />

Westoverledingen<br />

Friedeburg<br />

Leer<br />

Hesel<br />

Leer<br />

Uplengen<br />

Horsten<br />

Westoverledingen<br />

Jemgum<br />

Langeoog<br />

Wittmund<br />

Leer<br />

Weener<br />

Moormerland<br />

Leer<br />

Moormerland<br />

Neuharlingersiel<br />

Moormerland<br />

Ostrhauderfehn<br />

Uplengen<br />

Rhauderfehn<br />

Spiekeroog<br />

Weener<br />

Moormerland<br />

Velde<br />

Westoverledingen<br />

Moormerland<br />

Weener<br />

Westerholt<br />

Wittmund<br />

Bunde<br />

Bensersiel<br />

Leer<br />

Wittmund<br />

Leer<br />

Wittmund<br />

Leer<br />

Leer<br />

Holtland<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> · Mühlenstraße 93 · 26789 Leer · www.sparkasse-leerwittmund.de<br />

Redaktionelle Verantwortung: Frank Fastenau, Bereichsleiter Vertrieb und Kommunikation<br />

und Carsten Mohr, Leiter Öffentlichkeitsarbeit-Kommunikation<br />

Konzeption: Thomas P. Reiter · RAIKE Kommunikation GmbH · www.raike.info<br />

Gestaltung: Werbeagentur image Marketing GmbH · www.i-marketing.de<br />

Fotografie: Studio Grothmann · www.grothmann-fotografie.de<br />

Druck: Rautenberg Druck GmbH · www.rautenbergdruck.de<br />

Wir danken allen beteiligten Partnern für die freundliche Unterstützung.<br />

<strong>Unser</strong> besonderer Dank gilt hierbei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).<br />

Telefon<br />

0491 98 98 0<br />

04462 987 0<br />

0491 969630<br />

0491 2464<br />

04977 912000<br />

04922 93090<br />

04922 930932<br />

04953 1347<br />

04973 912000<br />

04464 8068<br />

04952 95220<br />

04902 666<br />

04959 200<br />

04971 2070<br />

04957 287<br />

04955 8244<br />

04465 94740<br />

0491 969620<br />

04950 2008<br />

0491 919060<br />

04489 1249<br />

04453 938063<br />

04955 92290<br />

04958 1218<br />

04972 912073<br />

04462 942190<br />

0491 977790<br />

04953 8806<br />

04954 95720<br />

0491 9898238<br />

04954 9280 0<br />

04974 912093<br />

04924 386<br />

04952 95210<br />

04956 91100<br />

04952 92070<br />

04976 912073<br />

04951 91050<br />

04954 95760<br />

04957 316<br />

04961 942920<br />

04954 95380<br />

04951 3070<br />

04975 912000<br />

04462 987654<br />

04903 915900<br />

0170 6359187<br />

Telefax<br />

0491 98 98 303<br />

04462 987 300<br />

0491 9696330<br />

0491 66753<br />

04977 912001<br />

04922 930930<br />

04922 7899<br />

04953 1372<br />

04973 912001<br />

04464 8386<br />

04952 952220<br />

04902 443<br />

04959 710<br />

04971 20750<br />

04957 8197<br />

04955 6238<br />

04465 947450<br />

0491 9696230<br />

04950 774<br />

0491 9190630<br />

04489 3260<br />

04453 938064<br />

04955 922930<br />

04958 530<br />

04972 912074<br />

04462 942191<br />

0491 9777930<br />

04953 6968<br />

04954 95729<br />

0491 9898438<br />

04954 928015<br />

04974 912094<br />

04924 1253<br />

04952 952120<br />

04956 911030<br />

04952 920730<br />

04976 912074<br />

04951 910530<br />

04954 957630<br />

04957 8389<br />

04961 9429230<br />

04954 953810<br />

04951 30777<br />

04975 912001<br />

04462 987142<br />

04903 9159010<br />

0491 98 98 303


S <strong>Sparkasse</strong>n im Geschäftsgebiet<br />

1 <strong>Sparkasse</strong> Bensersiel - SB: Hauptstraße<br />

2 <strong>Sparkasse</strong> Blomberg<br />

3 <strong>Sparkasse</strong> Borkum - Georg-Schütte-Platz<br />

4 <strong>Sparkasse</strong> Borkum - Deichstraße<br />

5 <strong>Sparkasse</strong> Burhafe<br />

6 <strong>Sparkasse</strong> Bunde<br />

7 <strong>Sparkasse</strong> Collinghorst<br />

8 <strong>Sparkasse</strong> Carolinensiel<br />

9 <strong>Sparkasse</strong> Ditzum<br />

10 <strong>Sparkasse</strong> Ditzumerverlaat<br />

11 <strong>Sparkasse</strong> Esens<br />

12 <strong>Sparkasse</strong> Filsum<br />

13 <strong>Sparkasse</strong> Flachsmeer<br />

14 <strong>Sparkasse</strong> Friedeburg<br />

15 <strong>Sparkasse</strong> Hesel<br />

16 <strong>Sparkasse</strong> Hollen<br />

17 <strong>Sparkasse</strong> Holtland - SB: NEZ-Markt<br />

18 <strong>Sparkasse</strong> Horsten<br />

19 <strong>Sparkasse</strong> Ihrhove<br />

20 <strong>Sparkasse</strong> Jemgum<br />

21 <strong>Sparkasse</strong> Langeoog<br />

22 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Am Rathaus<br />

23 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Bingum<br />

24 <strong>Sparkasse</strong> Leer - SB: EmsPark<br />

25 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Heisfelde<br />

26 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Hoheellern<br />

27 <strong>Sparkasse</strong> Leer - SB: Klinikum Leer<br />

28 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Loga<br />

29 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Mühlenstraße<br />

29 Hauptstelle der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, Mühlenstraße<br />

30 <strong>Sparkasse</strong> Leer - SB: Multi Nord<br />

31 <strong>Sparkasse</strong> Leer - SB: Multi Süd<br />

32 <strong>Sparkasse</strong> Leerhafe<br />

33 <strong>Sparkasse</strong> Möhlenwarf<br />

34 <strong>Sparkasse</strong> Moormerland<br />

35 <strong>Sparkasse</strong> Neermoor<br />

36 <strong>Sparkasse</strong> Neuharlingersiel<br />

37 <strong>Sparkasse</strong> Oldersum<br />

38 <strong>Sparkasse</strong> Ostrhauderfehn<br />

39 <strong>Sparkasse</strong> Remels<br />

40 <strong>Sparkasse</strong> Rhauderfehn<br />

41 <strong>Sparkasse</strong> Spiekeroog<br />

42 <strong>Sparkasse</strong> Stapelmoor<br />

43 <strong>Sparkasse</strong> Veenhusen<br />

44 <strong>Sparkasse</strong> Velde<br />

45 <strong>Sparkasse</strong> Völlenerfehn<br />

46 <strong>Sparkasse</strong> Warsingsfehn<br />

47 <strong>Sparkasse</strong> Weener<br />

48 <strong>Sparkasse</strong> Westerholt<br />

49 <strong>Sparkasse</strong> Wittmund - Am Markt<br />

50 Hauptstelle der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, Dohuser Weg<br />

51 <strong>Sparkasse</strong> Wittmund - SB: Esenser Straße<br />

52 <strong>Sparkasse</strong> Wittmund - SB: Langeoogstraße<br />

53 <strong>Sparkasse</strong> Wymeer<br />

Busgeschäftsstelle<br />

Maßstab 1 : 110 000<br />

0 5 10 km<br />

Geschäftsgebietskarte<br />

67


Hauptstelle Leer<br />

Mühlenstraße 93 · 26789 Leer<br />

Hauptstelle Wittmund<br />

Dohuser Weg 34 · 26409 Wittmund<br />

www.sparkasse­leerwittmund.de

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