Unser Jahresbericht 2009 - Sparkasse LeerWittmund
Unser Jahresbericht 2009 - Sparkasse LeerWittmund
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<strong>Unser</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> –<br />
ganz persönlich
Echt. Wie die Menschen hier.<br />
Der <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> ist das Ergebnis von<br />
Gesprächen mit den Menschen der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong>. Das Titelbild zeigt den Landrat des<br />
Landkreises Leer, Bernhard Bramlage, im Gespräch<br />
mit Heinz Feldmann, Vorstandsvorsitzender der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, am 8. März 2010 in der<br />
Evenburg.<br />
Die Interviews in diesem <strong>Jahresbericht</strong> wurden<br />
geführt von Thomas Philipp Reiter,<br />
RAIKE Kommunikation GmbH.
Vorwort zum <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Mit dem vorliegenden J ahresbericht<br />
<strong>2009</strong> verfolgt die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> einen mutigen Schritt.<br />
So wie wir uns in unseren Geschäftsbeziehungen<br />
fortschrittlich, partnerschaftlich,<br />
flexibel und menschlich<br />
zeigen, so wollen wir uns auch hier<br />
präsentieren.<br />
Naturgemäß ist der <strong>Jahresbericht</strong> einer<br />
<strong>Sparkasse</strong> zunächst ein Zahlenwerk. Dennoch<br />
stellen wir wie sonst auch an dieser<br />
Stelle ausdrücklich die Menschen in den<br />
Mittelpunkt, die unser Haus ausmachen.<br />
Die Zahlen treten dahinter bewusst<br />
zurück. Wir haben für die Bilanz unseres<br />
Geschäftsjahres <strong>2009</strong> absichtlich die<br />
Interviewform gewählt, da wir neben<br />
den guten Zahlen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sprechen lassen wollen, und<br />
zwar: „Echt. Wie die Menschen hier.“<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wir glauben, Ihnen so einen authentischen<br />
Einblick in das Denken und<br />
Arbeiten unseres Hauses und seiner Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter geben zu<br />
können. Uns war dabei besonders wichtig,<br />
authentisch zu bleiben, weil wir der<br />
Auffassung sind, dass der <strong>Jahresbericht</strong><br />
am interessantesten wird, wenn wir Menschen<br />
so sprechen lassen wie sie sind.<br />
Ein Interview ist keine wissenschaftliche<br />
oder wirtschaftspolitische Abhandlung,<br />
sondern ein Abbild des wahren Lebens.<br />
Der <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> wird damit zu etwas Besonderem.<br />
Wir würden uns freuen, wenn<br />
Sie das ähnlich sehen.<br />
Heinz Feldmann Detlef Oetter Carsten Rinne<br />
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4<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Zum Abspielen<br />
des Videobeitrags<br />
bitte klicken!<br />
Heinz Feldmann<br />
(Vorstandsvorsitzender),<br />
Detlef Oetter<br />
(Stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender)<br />
und Carsten Rinne<br />
(Vorstandsmitglied)
Eine Tageszeitung zitiert Sie mit den<br />
Worten, das tiefe Tal der Krise sei begonnen<br />
worden zu durchschreiten. Warum<br />
glauben Sie das, Herr Feldmann?<br />
Da muss man sehr vorsichtig sein. Niemand<br />
weiß, ob wir uns am Ende des Tales<br />
oder schon wieder im Wachstum befinden.<br />
Die Anzeichen sind zurzeit verhalten<br />
positiv, aber es gibt auch noch immer<br />
sehr viele Baustellen, zum Beispiel bei<br />
der Verschuldung von Staaten, Unternehmen<br />
und Banken. Diese Baustellen gilt es<br />
zu erkennen und daran zu arbeiten.<br />
Sie sprechen die Verschuldung der<br />
öffentlichen Hand an: Ist die Kommune<br />
heute überhaupt noch ein verlässlicher<br />
Partner für eine Bank?<br />
Das kann ich für Ostfriesland mit ja beantworten,<br />
da die Kommunen hier sehr<br />
umsichtig agiert haben. Denn hier haben<br />
die Steuerquellen in den vergangenen<br />
Jahren nicht immer so gesprudelt wie<br />
andernorts in der Bundesrepublik. Die<br />
Steuereinnahmen sinken vielmehr. Es<br />
wird zwar noch investiert, aber auch<br />
die Kommunen müssen sehen, welche<br />
freiwilligen Aufgaben sie überhaupt<br />
noch leisten können und welche auch in<br />
Zukunft noch Sinn machen.<br />
Wie sehen Sie Ostfriesland als Wirtschaftsstandort<br />
positioniert?<br />
Viele sehen Ostfriesland immer noch als<br />
Armenhaus in einer Randlage Deutschlands.<br />
Mittlerweile hat sich das Blatt<br />
jedoch vollkommen gewendet. Nicht<br />
nur Ostfriesland, sondern der gesamte<br />
Nordwesten mit der Emsachse als Wirt-<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wohin steuert die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>?<br />
schaftsregion sind deutlich im Kommen.<br />
Das sieht man an den Wirtschaftsdaten:<br />
Noch vor 20 Jahren hatten wir es mit<br />
einer Arbeitslosenquote von bis zu 25<br />
Prozent zu tun, mittlerweile liegen wir<br />
zwischen sechs und sieben Prozent. Die<br />
Wirtschaftsstruktur ist hier völlig anders<br />
als in der restlichen Bundesrepublik.<br />
Wir verfügen zwar über verhältnismäßig<br />
wenig verarbeitendes Gewerbe, jedoch<br />
über hohe Anteile im Bereich Tourismus,<br />
maritime Wirtschaft, Kavernenbau und<br />
regenerative Energien wie Wind. Insofern<br />
entwickelt sich unsere Region zur Energiedrehscheibe<br />
in Europa.<br />
Zu Ihrem Geschäftsbereich gehört<br />
Deutschlands zweitgrößter Reedereistandort<br />
Leer und der ist von der Schifffahrtskrise<br />
betroffen. Wie verhält sich<br />
die <strong>Sparkasse</strong> als Partner dazu?<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist im Geschäftsgebiet<br />
der Partner der maritimen Wirtschaft.<br />
Hier sind Reeder seit über 200 Jahren<br />
weltweit tätig. Die Finanzkrise ist eine<br />
globale Krise und natürlich sind die Reeder<br />
davon betroffen. Es ist aber natürlich<br />
auch nicht die erste Krise, die die Reeder<br />
hier in Leer mitmachen. Es war immer ein<br />
Auf und Ab. Man muss das auch differenziert<br />
betrachten. Es gibt Flotten, die<br />
schon wieder gut unterwegs sind. Auch<br />
die Logistik um die Schifffahrt herum<br />
ist da und wird nach wie vor betrieben.<br />
Wir hoffen, dass auch im Containerbereich<br />
das Tal so langsam durchschritten<br />
worden ist.<br />
Ebenso wie in der Schifffahrt scheint<br />
der Tiefpunkt auch bei den gebrauchten<br />
Immobilien überwunden zu sein.<br />
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6<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Wir Ostfriesen sind direkt<br />
und machen nicht so viele Schnörkel.<br />
Genau das führt zum Ziel.“<br />
Profitiert die <strong>Sparkasse</strong> davon auch?<br />
<strong>Unser</strong> Geschäftsgebiet mit über 100<br />
Kilometern Nord-Süd-Ausdehnung<br />
bietet hervorragende Bedingungen.<br />
Zudem hat der Ostfriese schon immer<br />
einen Hang zur eigenen Scholle. In einer<br />
Zeit der Inflationsängste investieren<br />
Menschen gern ins private Umfeld. Da<br />
steht natürlich die Immobilie ganz vorn,<br />
insbesondere auch eine gebrauchte<br />
Immobilie in Stadtnähe, wo die Infrastruktur<br />
in Ordnung ist. In diesem<br />
Bereich ist ein erheblicher Zuwachs an<br />
Immobilienvermittlung zu verzeichnen.<br />
Diejenigen, die vor Jahren gebaut haben,<br />
wissen aufgrund der niedrigen Zinssätze<br />
derzeit nicht so genau, wo sie ihr Geld<br />
anlegen sollen, so dass dann die eigene<br />
Immobilie entsprechend renoviert und<br />
aufgewertet wird.<br />
Wie sieht Ihre Bilanz für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong> insgesamt aus?<br />
Zufrieden sind wir immer dann, wenn wir<br />
das Kundengeschäft mit der Gesamtsituation<br />
vergleichen. Mit einem deutlichen<br />
Wachstum im Einlagengeschäft und<br />
einem ebenfalls deutlichen Wachstum<br />
Im Salon des in Restauration<br />
befindlichen Post-<br />
und Passagierdampfers<br />
„Prinz Heinrich“
im Kreditgeschäft können wir zufrieden<br />
sein. Die <strong>Sparkasse</strong> ist gut aufgestellt,<br />
kann sich im Wettbewerb behaupten und<br />
hat hier und da auch Marktanteile gewonnen.<br />
Wir sind gut über das Krisenjahr<br />
hinweg gekommen.<br />
Was ist Ihr <strong>Sparkasse</strong>nHöhepunkt im<br />
Jahr <strong>2009</strong>?<br />
Der Gedanke wendet sich eher nach<br />
innen. Wir haben uns einem neuen Rechenzentrum<br />
angeschlossen und zuletzt<br />
über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
voll mit diesem Projekt beschäftigt. Diese<br />
aufwändige Umstellung hat reibungslos<br />
geklappt.<br />
Was unterscheidet eigentlich eine Mitarbeiterin<br />
oder einen Mitarbeiter der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> von denen<br />
anderer Häuser?<br />
<strong>Unser</strong>e Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind die Verpackung unserer Produkte.<br />
Es geht darum, im Verkauf einen Nutzen<br />
zu stiften, aber es geht auch um Partnerschaft.<br />
Wir haben rund 640 Beschäftigte,<br />
davon annähernd 60 Auszubildende. Ich<br />
habe auch hier bei der <strong>Sparkasse</strong> meine<br />
Ausbildung begonnen. Ich bin wie viele<br />
unserer Mitarbeiter Ostfriese. Die Verbindung<br />
ist eben daher nicht nur zur <strong>Sparkasse</strong><br />
stark, sondern auch zur Region.<br />
Und warum sollte sich ein Auszubildender<br />
oder eine Auszubildende<br />
heute ausgerechnet bei der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> bewerben?<br />
Junge Menschen werden immer einen<br />
Arbeits- und Ausbildungsplatz in einem<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Unternehmen suchen, welches zukunftsorientiert<br />
ist, Lebendigkeit versprüht<br />
und natürlich auch eine gewisse Sicherheit<br />
ausstrahlt. Auch wenn die <strong>Sparkasse</strong><br />
häufig als konservativ betrachtet wird,<br />
hat uns das Konservative und die Bodenständigkeit<br />
in der Vergangenheit doch<br />
sehr geholfen. Wir sind als <strong>Sparkasse</strong> in<br />
der Lage, einen Ausbildungsplatz zu bieten,<br />
der seinesgleichen sucht. Mit über<br />
300.000 Menschen in der <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />
stehen sehr viele Aus- und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, in eigenen<br />
Schulen und Akademien zur Verfügung.<br />
Vom Bachelor bis zum Master ist alles<br />
möglich, so dass wir für Aus- und Weiterbildungswillige<br />
vieles bieten können.<br />
Was ist denn überhaupt das spezifisch<br />
Ostfriesische an der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong>?<br />
Wir sagen: Echt. Wie die Menschen hier.<br />
Ostfriesen sind sehr direkt, machen nicht<br />
so viele Schnörkel und kommen leichter<br />
auf den Punkt. Den einen oder anderen<br />
mag das vielleicht abschrecken, aber<br />
wenn man uns und unsere Ehrlichkeit<br />
kennen gelernt hat, dann führt in einer<br />
Partnerschaft genau das für beide Seiten<br />
zum Ziel.<br />
Mit welchem Qualitätsversprechen<br />
kann ein Kunde rechnen, der zu Ihrer<br />
<strong>Sparkasse</strong> kommt?<br />
Dass wir ihn in der Beratung auf alles<br />
ansprechen, was für ihn wichtig ist. Wir<br />
wollen zunächst erfahren, was für den<br />
Kunden wichtig ist, um dann seine Wünsche<br />
auch entsprechend umzusetzen,<br />
damit er zufrieden gestellt wird. Denn<br />
Der Vorstand der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
vor der „Prinz Heinrich“<br />
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8<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
anders als vielleicht andere können wir<br />
als <strong>Sparkasse</strong> nicht vor unserer Verantwortung<br />
weglaufen. Dafür gibt es zu viele<br />
auch private Verbindungen zwischen der<br />
<strong>Sparkasse</strong> und Vereinen oder Institutionen<br />
der Region.<br />
Jetzt sind wir schon wieder tief im<br />
neuen Geschäftsjahr 2010. Wollen Sie<br />
uns etwas von der Strategie verraten,<br />
mit der Sie in dieses Jahr gegangen<br />
sind?<br />
<strong>Unser</strong>e Strategie ist etwas langfristiger<br />
aufgebaut. Wir wollen im Sinne unseres<br />
Kunden weiterhin die intensive Beratungssituation<br />
vorhalten. Wir verfolgen<br />
einige Projekte im internen Bereich, die<br />
das verbessern, zum Beispiel der Umbau<br />
von Geschäftsstellen. Von 2007 bis 2011<br />
investieren wir etwa 18 Millionen Euro<br />
in den Ausbau der Geschäftsstellen. Das<br />
ist wichtig nicht für uns als <strong>Sparkasse</strong>,<br />
sondern es ist wichtig für den Kunden,<br />
damit er ungestört mit der Beraterin<br />
oder dem Berater sprechen kann. Das<br />
gilt es zu erweitern. Ebenso wollen<br />
wir unsere Produkte gemeinsam mit<br />
unseren Verbundpartnern im Versicherungsbereich,<br />
im Immobiliengeschäft,<br />
im Wertpapierbereich oder bei anderen<br />
Dienstleistungsformen verbessern. Dafür<br />
haben wir schon im letzten Jahr bei den<br />
Schulungen unserer Mitarbeiter deutlich<br />
zugelegt. Das werden wir in diesem Jahr<br />
noch toppen: wir werden pro Mitarbeiter<br />
durchschnittlich etwa 2000 Euro für<br />
Fortbildung ausgeben und jeder Mitarbeiter<br />
wird im Schnitt etwa zwei bis drei<br />
Tage bei einem Seminar sein oder eine<br />
Fortbildung besuchen. Das dient letztlich<br />
auch der Qualität unserer <strong>Sparkasse</strong>.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> als Ganzes<br />
betrachtet: welches Etikett würden<br />
Sie ihr anhängen?<br />
Fairer und partnerschaftlicher Umgang,<br />
auf Nachhaltigkeit angelegt.
Wie gern blicken Sie noch auf das Jahr<br />
<strong>2009</strong> zurück, Herr Oetter?<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> war, nachdem die Krise<br />
2008 über uns alle hereingebrochen ist,<br />
in vielfältiger Weise ein eher entspanntes<br />
Jahr, aber trotzdem ereignisreich<br />
und herausfordernd. Die von vielen<br />
prophezeite Kreditklemme ist nicht<br />
eingetreten. Wenn es entsprechende<br />
Entwicklungen gegeben hat, dann bei<br />
den Großbanken, Privatbanken und<br />
manchen Landesbanken. Die <strong>Sparkasse</strong>n<br />
und Volksbanken haben getan, was sie<br />
konnten und haben im Wesentlichen<br />
die Kreditvergabe aufgefangen. In der<br />
Kreditzusagestatistik zwischen 2008 und<br />
<strong>2009</strong> liegen die <strong>Sparkasse</strong>n in Deutschland<br />
nur um 0,7 Prozent niedriger. Wenn<br />
dem einen oder anderen der Zugang zu<br />
den Krediten verwehrt geblieben ist,<br />
liegt es vielleicht auch an Konditionsempfindlichkeit.<br />
Konditionen haben<br />
natürlich auch etwas mit Risikokosten<br />
zu tun. Wir sind unserer Kreditvergabepolitik<br />
treu geblieben. Wir machen das<br />
Kreditgeschäft, das wir können und zwar<br />
in der Region.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Partner des Mittelstands<br />
und Wirtschaftsförderer in der Region<br />
Werden Sie diesen strategischen Ansatz<br />
auch 2010 weiter verfolgen?<br />
Bei den <strong>Sparkasse</strong>n geht es nicht nur um<br />
Rendite, sondern wir verfolgen bewusst<br />
einen regionalen Ansatz. Natürlich haben<br />
wir Möglichkeiten, auch mal rechts und<br />
links des Wegs zu gehen. Gute Kunden<br />
werden wir also immer begleiten,<br />
entweder als <strong>Sparkasse</strong> oder im Verbund<br />
mit der S-Finanzgruppe über die<br />
Landesbanken, Leasinggesellschaften<br />
oder Factoringgesellschaften. Auch in<br />
einer schwierigen wirtschaftlichen Phase<br />
eines Kreditnehmers lassen wir diesen<br />
nicht im Regen stehen, sondern wir<br />
suchen gemeinsam nach Wegen, die das<br />
Schiff wieder auf Kurs bringen. Eines wird<br />
immer unsere Strategie bleiben: wir sind<br />
Partner des Mittelstands in der Region.<br />
Was bedeutet das?<br />
Eine Krise führt immer zu deutlich mehr<br />
Insolvenzen, weil einige Unternehmer<br />
falsch reagieren oder der Markt gegen<br />
sie lief. Der eine oder andere hat<br />
eventuell sein Kostenmanagement völlig<br />
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Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Wir sind unserer Strategie<br />
treu geblieben.“<br />
vernachlässigt nach dem Motto „Es wird<br />
schon alles besser werden“. Gegebenenfalls<br />
wurden bei Mitarbeitern, Warenlagern,<br />
Reinvestitionen und Kreditlinie<br />
Fehler gemacht. In einer solchen Krise<br />
führen diese Fehler zu einer Marktbereinigung.<br />
Wir hatten eine Phase von 20 bis<br />
30 Jahren, in der es nach oben gehen<br />
konnte – da ist es relativ leicht, Unternehmer<br />
zu sein. Aber in der Krise Unternehmer<br />
zu sein, rechtzeitig zu reagieren,<br />
das haben einige jetzt gelernt. Mit denen<br />
können und wollen wir auch weiter gut<br />
zusammenarbeiten. Einige lernen es<br />
aber auch gerade. Falls es möglich ist,<br />
werden wir auch diese Unternehmer<br />
begleiten. Ein Kreditnehmer kann aber<br />
aus diversen Gründen ausfallen, zumal<br />
Krankenkassen oder Finanzämter auch<br />
ungeachtet gefährdeter Arbeitsplätze<br />
rigoros ihre Forderungen eintreiben und<br />
wir da nicht immer uneingeschränkt mit<br />
Liquidität zur Verfügung stehen können.<br />
Wie stark wurde eigentlich Ostfriesland<br />
von der Wirtschaftskrise getroffen?<br />
Da Ostfriesland grundsätzlich von Aufschwüngen<br />
nicht überproportional stark<br />
profitiert, sind wir vom Abschwung auch<br />
nicht so stark betroffen. In Ostfriesland<br />
wurden <strong>2009</strong> und 2010 mehr Arbeitsplätze<br />
geschaffen, vermeldet die Industrie-<br />
und Handelskammer. Das heißt,<br />
dass hier sehr bodenständig gewirtschaftet<br />
wird. Die maritime Wirtschaft am<br />
Reedereistandort Leer oder der Bereich<br />
Tourismus mit drei ostfriesischen Inseln<br />
und einem Großteil der ostfriesischen<br />
Nordseeküste leben auch in der Krise.<br />
Der dritte Bereich sind die regenerativen<br />
Energien. Hier residieren einige größere<br />
weltweit vernetzte Player. Und dann ist<br />
da noch die Landwirtschaft. Landwirte<br />
sind dafür bekannt, dass sie nicht nur an<br />
das Heute sondern über mehrere Generationen<br />
bodenständig vorausschauend<br />
denken. So sind wir auch.<br />
Zu Ihrem Verantwortungsbereich<br />
gehört auch das Private Banking. Wie<br />
hat sich dieses Geschäftsfeld unter<br />
den veränderten Rahmenbedingungen<br />
entwickelt?<br />
Wir haben das Private Banking seit<br />
<strong>2009</strong> in unserem Portfolio. Wir befinden<br />
uns hier in einem kontinuierlichen<br />
Aufbau- und Entwicklungsprozess. Die<br />
<strong>Sparkasse</strong> hat jetzt mit vier Beratern und<br />
zwei Servicekräften ein Jahr lang große<br />
Fortschritte gemacht und schon regen<br />
Zuspruch für ihre maßgeschneiderten<br />
Konzepte rund um die Geldanlage erhalten.<br />
Das Angebot wird angenommen<br />
und wir schauen, dass das Vermögen in<br />
der Region bleibt. Wir vertreiben eben<br />
nicht das, was zur Krise geführt hat, zum<br />
Beispiel Investitionen in irgendwelche<br />
ausländischen Hedge Fonds, sondern wir<br />
versuchen, das mit bodenständigen und<br />
für die Kunden überschaubaren Produkten<br />
zu machen.<br />
Welche Trends wollen Sie als <strong>Sparkasse</strong><br />
in den Finanzsektor einbringen?<br />
Boring is beautiful. Ich glaube nicht, dass<br />
wir viele Neuerungen brauchen. Wir haben<br />
Produkte der Vermögensanlage und<br />
im Kreditgeschäft, die völlig ausreichen,<br />
um die Bedürfnisse unserer Kunden<br />
zu befriedigen. Was viel wichtiger ist:<br />
Erreichbarkeit, Partnerschaft und ein
offenes Wort. Insofern sind permanente<br />
Produktinnovationen nicht notwendig.<br />
Meistens sind das ohnehin neue Kombinationen<br />
bestehender Produkte. Ob ich<br />
Latte Macchiato trinke oder Cappuccino<br />
– die Bestandteile sind identisch.<br />
Die demographische Struktur Ihrer<br />
Kunden und möglicherweise auch Ihrer<br />
Mitarbeiter verändert sich. Wie reagieren<br />
Sie darauf?<br />
Wir haben es mit mehreren Trends zu<br />
tun. Durchstarten mit 50 ist einer davon.<br />
Ein anderer ist, dass Menschen, die mit<br />
40 oder 50 in den Vorruhestand gegangen<br />
sind, plötzlich wieder benötigt<br />
werden. Die Bankenwelt als solche ist ja<br />
von Akademikern überfüllt. Und in der<br />
Beraterwelt ist man mit 28 mit seinem<br />
Studium fertig, kennt aber nur die Theorie<br />
und soll dann aber den Praktikern<br />
sagen, wo es lang geht. Also brauchen<br />
wir mehr Praktiker. Diese Welt wird aber<br />
auch immer weiblicher, wenn wir uns<br />
manche DAX-Unternehmen an der Spitze<br />
ansehen. Ich denke daher auch an Veranstaltungen<br />
oder Beratungsangebote speziell<br />
für Unternehmerinnen. Auf die älter<br />
werdende Gesellschaft, die sich auch bei<br />
uns spiegelt, reagieren wir, indem wir<br />
vermehrt Auszubildende einstellen. Wir<br />
sind frühzeitig in der Nachfolgeplanung<br />
in allen Bereichen eingestiegen. Insbesondere<br />
auch im Firmenkundenbereich,<br />
dort sind wir neben dem Private Banking<br />
sehr jung aufgestellt, im Durchschnitt<br />
um die 40. Wir müssen aufpassen, dass<br />
uns da nicht Know-how verloren geht. Im<br />
Immobilienmarkt kümmern wir uns um<br />
das Thema „Altersgerechtes Wohnen“.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Ein weiterer Trend ist die unaufhaltsam<br />
scheinende Globalisierung. Wie wirkt<br />
die sich denn auf Leer und Wittmund<br />
aus?<br />
Ich kenne einen Arzt, der fliegt freitags<br />
nach London und kommt zum Wochenanfang<br />
zurück. Der verdient da viel Geld<br />
und lebt hier gut damit. Was die Kreditvergabe<br />
angeht, spielt die Nationalität<br />
oder Religion keine Rolle. Wer die Kriterien<br />
regelmäßiges Einkommen und keine<br />
negativen Merkmale oder Vorstrafen<br />
erfüllt und dessen Kapitaldienstfähigkeit<br />
in Ordnung ist, bekommt bei uns Geld.<br />
Die S-Finanzgruppe ist weltweit tätig.<br />
Die Norddeutsche Landesbank unterhält<br />
Repräsentanzen auf allen Kontinenten.<br />
Ich bin New York-Fan, immer wenn ich<br />
dort bin, besuche ich auch die NordLB.<br />
Und auch unsere Kunden zum Beispiel<br />
der maritimen Wirtschaft sind weltweit<br />
tätig. Einige sind vermutlich in Südamerika<br />
bekannter als in Deutschland.<br />
Diese Kunden begleiten wir im Rahmen<br />
unserer Möglichkeiten auch weltweit im<br />
Rahmen der S-Finanzgruppe. Die Reeder<br />
treffen sich einmal jährlich mit ihren<br />
weltweiten Partnern. Die benötigen dann<br />
schon eine Bank an ihrer Seite, die auch<br />
in China Möglichkeiten hat, Akzeptanz zu<br />
finden. Wir begegnen der Globalisierung,<br />
indem wir unser vorhandenes Netzwerk<br />
nutzen.<br />
Hängen Sie Ihrer <strong>Sparkasse</strong> doch bitte<br />
mal ein Etikett an, das zu ihr passt.<br />
Vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
Detlef Oetter<br />
(Stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender)<br />
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Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Kleines Fest im großen Park der Evenburg:<br />
Sponsoring und Wirtschaftsförderung<br />
Herr Landrat, Sie beide, Herr Feldmann,<br />
Herr Bramlage, gelten als die Pioniere<br />
des Kleinen Festes auf der Evenburg<br />
in Leer. Erzählen Sie doch mal, Herr<br />
Bramlage, wie es dazu gekommen ist.<br />
Bramlage: Nachdem wir ab 1998 mit der<br />
Restaurierung des Ensembles mit dem<br />
Park begonnen hatten und dann später<br />
das Schloss restauriert haben, tauchte<br />
natürlich die Frage auf: Gibt es Events,<br />
die den Park in besonderer Weise erlebbar<br />
machen? Es gab eine ganze Reihe<br />
von Vorschlägen, gute und weniger gute,<br />
die reichten vom Open-Air-Kino bis zum<br />
Pony-Reitturnier im Park. Wir wollten jedoch<br />
versuchen, einen kulturellen Ort zu<br />
schaffen und hier auch zu versuchen, den<br />
Park in Verbindung mit einer kulturellen<br />
Veranstaltung erlebbar zu machen. Wir<br />
Bernhard Bramlage<br />
(Landrat des Landkreises<br />
Leer) und Heinz Feldmann<br />
(Vorstandsvorsitzender)
haben uns bewusst darauf eingelassen,<br />
nicht mit einem geschlossenen Nutzungskonzept<br />
zu beginnen. Die ersten<br />
Erfahrungen haben wir gesammelt mit<br />
einer Veranstaltung „Musik im Park“, die<br />
wir heute noch jährlich machen. In <strong>2009</strong><br />
haben wir einmal ausgesetzt, da drohte<br />
eine Kollision mit dem Kleinen Fest. Das<br />
ist eine Veranstaltung, bei der Künstlerinnen<br />
und Künstler, auch Schülerinnen<br />
und Schüler aus der Musikschule, hier in<br />
verschiedenen Bereichen im Park Musik<br />
machen. Das ist sozusagen ein Open-Air-<br />
Konzert der leisen Töne. Die Besucher<br />
gehen durch den Park über einen guten<br />
halben Tag hinweg, können zwischendurch<br />
miteinander sprechen, können<br />
sich treffen und an unterschiedlichen<br />
Stellen im Park Musik hören – klassische<br />
Musik in der Regel. Das hat sich von<br />
wenigen Hundert Besuchern im ersten<br />
Jahr entwickelt bis zu Tausend. Zuletzt<br />
waren wir etwa 3.000, die dann im Laufe<br />
eines ganzen Tages gekommen sind. Wir<br />
haben festgestellt, dass diese Verbindung<br />
von Musik im Park eine ist, die für<br />
den Park gut ist, die für die Musik und die<br />
Besucher gut ist.<br />
Wieso haben Sie sich als <strong>Sparkasse</strong>,<br />
Herr Feldmann, spontan bereit erklärt,<br />
sich bei diesem Kleinen Fest auf der<br />
Evenburg zu beteiligen?<br />
Feldmann: Ja, es war wirklich spontan.<br />
Anders als bei vielen anderen Dingen,<br />
die wir als <strong>Sparkasse</strong> sponsern, ist das<br />
Kleine Fest eine Einrichtung, die nicht<br />
nur lokal oder regional, sondern überregional<br />
Bedeutung hat. Es ist eigentlich<br />
sogar ein Stück Internationalität, die hier<br />
in Leer gezeigt wurde. Und zur Motiva-<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Zum Abspielen<br />
des Videobeitrags<br />
bitte klicken!<br />
tion: Wir fördern ja sehr viele kulturelle<br />
Veranstaltungen, zum Beispiel in der<br />
Denkmalpflege oder Jugendarbeit.<br />
Dieses Kleine Fest hat insofern eine<br />
weite Dimension, weil es überregional<br />
wichtig ist. Und neben unserem Sponsoring<br />
ist das Thema Wirtschaftsförderung<br />
in der Region ja ein ganz besonderes<br />
Anliegen. Und gerade eine Region, die<br />
wirtschaftlich prosperiert, die dynamisch<br />
ist, die muss auch eine entsprechend<br />
intakte Kulturlandschaft haben. Und das<br />
andere ist eben ein kleines Stückchen<br />
Leidenschaft, denn wenn man diesen<br />
Park hier sieht, dieses Ensemble, dann<br />
ist es sicherlich auch gut, dieses Ensemble<br />
auch über Leer, über den Landkreis<br />
Leer, über unser Geschäftsgebiet hinaus<br />
bekannt zu machen.<br />
Zu diesem Zweck hat die <strong>Sparkasse</strong> ja<br />
auch die Kulturstiftung gegründet, die<br />
das ganze in Bahnen lenken soll.<br />
Feldmann: So ist es. Sie hat die Aufgabe,<br />
solche Dinge auch als solche zu fördern<br />
und zu begleiten.<br />
Herr Bramlage, eine <strong>Sparkasse</strong> als Partner<br />
an der Seite solcher Ideen: Welche<br />
Bedeutung hat die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> für diese Form gesellschaftlicher<br />
Verantwortung in der<br />
Region?<br />
Bramlage: Wir haben in den ganzen<br />
letzten Jahren mit der <strong>Sparkasse</strong> einen<br />
sehr verlässlichen und vor allen Dingen<br />
auch sehr aufgeschlossenen Partner<br />
gehabt. Wir haben uns durchaus auch<br />
auf das eine oder andere Experiment<br />
eingelassen, was aber bisher in jedem<br />
13
14<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Als <strong>Sparkasse</strong> haben wir die Verantwortung,<br />
dass wir die Zukunft gemeinsam gestalten.“<br />
Falle funktioniert hat. Wir machen<br />
zum Beispiel auch gemeinsam jetzt<br />
schon zum vierten Jahr die Reihe der<br />
Schlosskonzerte, hier in der Evenburg.<br />
Und diese Schlosskonzerte, gerade mit<br />
ihrer intimen Atmosphäre mit 70 bis 80<br />
Zuhörerplätzen, haben einfach ihren<br />
ganz besonderen Reiz. Inzwischen hat<br />
die Bremer Kammerphilharmonie auch<br />
diesen Veranstaltungsort entdeckt und<br />
sie ist jetzt regelmäßig hier. Dass das so<br />
ist, hat uns die <strong>Sparkasse</strong> von Anfang an<br />
ermöglicht. Wir haben auch das Glück,<br />
dass wir es im Vorstand der <strong>Sparkasse</strong><br />
im kulturellen Bereich mit einer großen<br />
Bandbreite an kulturellen Interessen zu<br />
tun haben.<br />
Kann man sagen, dass dieses Engagement<br />
Teil der gesellschaftlichen<br />
und sozialen Verantwortung ist, Herr<br />
Feldmann, die die <strong>Sparkasse</strong> für die<br />
Region übernimmt? Insoweit ist das ja<br />
durchaus auch eine politische Verantwortung,<br />
die Sie da wahrnehmen.<br />
Daran anschließend die Frage: Welche<br />
Form des sozialen Engagements ist für<br />
Ihr Haus unerlässlich?<br />
Feldmann: Wir sind in dieser Region verwurzelt.<br />
<strong>Unser</strong> Geschäftsgebiet sind die<br />
beiden Landkreise Leer und Wittmund<br />
und deshalb haben wir sicherlich auch<br />
die Aufgabe, unser Geld nicht in Amerika<br />
zu verdienen, sondern eben in unseren<br />
beiden Landkreisen. Und dazu gehört<br />
natürlich, dass wir das Kreditgeschäft<br />
vernünftig betreiben, für die Entwicklung<br />
des Mittelstands, Existenzgründungen<br />
vorantreiben. Das andere ist die Frage,<br />
wie lebenswert die Gesellschaft hier ist.<br />
Und da ist ein Stück Verantwortung, die<br />
wir als <strong>Sparkasse</strong> haben, die Tradition,<br />
dass wir die Zukunft gemeinsam gestalten.<br />
Insbesondere unterstützen wir auch<br />
das Ehrenamt sehr. Wir können sicherlich<br />
hier und da das Geld zur Verfügung stellen,<br />
aber es ist dann auch wichtig: was<br />
wird daraus gemacht? Wie nachhaltig ist<br />
das für die Zukunft, was unsere Landkreise<br />
lebenswert macht?<br />
Ist diese Form des Sponsoring Teil der<br />
Geschäftsstrategie? Oder folgen Sie<br />
dem, was seitens der Politik, seitens<br />
der Gesellschaft, seitens der Kommunen<br />
an Sie herangetragen wird?<br />
Feldmann: Sowohl als auch. Wir reagieren<br />
sicherlich auf Anfragen, sei es im<br />
kulturellen Bereich, sei es im sportlichen<br />
Bereich, sei es bei Jugendarbeit. Wir<br />
schauen auch, weil wir ein Geschäftsgebiet<br />
haben mit einer Nord-Süd-Ausdehnung<br />
von 100 Kilometern, dass wir beide<br />
Landkreise entsprechend versorgen.<br />
Aber es ist auch wichtig, das Kleine Fest,<br />
was eben so überregional ist, zu unterstützen.<br />
Das ist weniger politisch, sondern<br />
orientiert sich mehr gesellschaftlich<br />
und danach, was nachhaltig, schützenswert,<br />
lebenswert und liebenswert ist an<br />
unserer Heimat.<br />
Herr Bramlage, 2010 findet das Kleine<br />
Fest wieder statt. Wann findet es statt<br />
und kann man schon etwas verraten,<br />
was uns in diesem Jahr dort erwarten<br />
könnte?<br />
Bramlage: Das Kleine Fest war ja im<br />
ersten Jahr <strong>2009</strong> ein Super-Erfolg, man<br />
kann es nicht anders sagen. Wir haben<br />
uns relativ frühzeitig mit der <strong>Sparkasse</strong>
in Verbindung gesetzt und wir haben<br />
nach ziemlich kurzer Zeit die finanziellen<br />
Voraussetzungen schaffen können. Und<br />
jetzt gibt es eine zweite Auflage des Kleinen<br />
Festes am 21. August 2010, und wir<br />
sind sicher dass es wieder eine überaus<br />
große Nachfrage geben wird.<br />
Soziales Engagement der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
Seit vielen Jahren engagiert sich die<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> in erheblichem<br />
Umfang für die Bürgerinnen und Bürger<br />
in ihrem Geschäftsgebiet – den Landkreisen<br />
Leer und Wittmund. Die etablierten<br />
Stiftungen „<strong>Sparkasse</strong>n-Sozialstiftung<br />
im Landkreis Leer“ und die „<strong>Sparkasse</strong>nstiftung<br />
Harlingerland“ sind bereits<br />
Gesamtförderung für gemeinnützige Zwecke<br />
im Jahr <strong>2009</strong><br />
Gesamt<br />
Stiftungen<br />
126.720,00 EUR 126.720,00 EUR<br />
545.153,97 EUR 545.153,97 EUR<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Herr Feldmann, Sie sind in diesem Jahr<br />
auch wieder vor Ort mit dabei?<br />
Feldmann: Selbstverständlich, mit den<br />
Familien und unseren Kunden. Sehr viele,<br />
die hier in Leer wohnen, waren beim<br />
Kleinen Fest das erste Mal in diesem Park<br />
und haben gesagt: Mensch, das ist ja<br />
schön.<br />
vor der Fusion gegründet worden und<br />
leisten seitdem hilfreiche Dienste. Die<br />
im Jahr 2008 gegründete „<strong>Sparkasse</strong>n-<br />
Kulturstiftung <strong>LeerWittmund</strong>“ dient der<br />
Förderung und Unterstützung von Kultur,<br />
Kunst, Wissenschaft und Denkmalpflege<br />
in den beiden Landkreisen.<br />
Auszahlungsbeträge der Stiftungen<br />
im Jahr <strong>2009</strong><br />
<strong>Sparkasse</strong>nstiftung Harlingerland<br />
Sozialstiftung im Landkreis Leer<br />
<strong>Sparkasse</strong>nkulturstiftung <strong>LeerWittmund</strong><br />
17.000,00 EUR17.000,00<br />
EUR<br />
40.805,00 EUR40.805,00<br />
EUR<br />
68.915,00 EUR68.915,00<br />
EUR<br />
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16<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Gute Ergebnisse erzielen – und fair bleiben<br />
Warum war <strong>2009</strong> ein gutes Jahr für Sie,<br />
Frau Gellmers?<br />
Zunächst einmal muss ich betonen,<br />
dass ich nicht Vollzeit bei der <strong>Sparkasse</strong><br />
beschäftigt bin, sondern an vier Tagen<br />
20 Stunden für die Kunden da bin. Dafür<br />
arbeite ich absolut flexibel. Meine Kunden<br />
wohnen nicht nur in der Region, so<br />
besuchen mich zum Beispiel Kunden aus<br />
Köln oder auch aus Kiel. Dann ist es aber<br />
auch egal, ob es morgens oder abends<br />
um acht oder am Sonnabend ist. Bei diesen<br />
Kunden handelt es sich um Kunden<br />
mit einem Großengagement ab 300.000<br />
Euro. Mein Hauptgebiet ist dabei die<br />
Fremdwährungsfinanzierung. In diesen<br />
Bereichen ist immer noch Geld vorhanden,<br />
somit kann ich also nicht klagen.<br />
Und wie wollen Sie diese Erfolgsgeschichte<br />
im Jahr 2010 fortschreiben?<br />
Mit Vertrauen. Ich bin am liebsten im<br />
Kundengespräch. Aufgrund der langjährigen<br />
Kundenbindung ist da eine große<br />
Vertrauensbasis gewachsen. Natürlich<br />
möchte ich gute Ergebnisse erzielen,<br />
dabei aber immer fair bleiben. So muss<br />
man auch mal ehrlich fragen: Kunde,<br />
kannst Du den Kapitaldienst auch wirklich<br />
bedienen? Natürlich kann man sehr<br />
viel verkaufen. Aber meistens weiß man<br />
aus Erfahrung, was der Kunde wirklich<br />
braucht oder eben nicht braucht.<br />
Ist das eine besonders ehrliche, offene,<br />
direkte Art der Zusammenarbeit oder<br />
würde jeder so agieren wie Sie?<br />
Elke Gellmers<br />
(Firmenkundenberaterin)
Das ist bei uns in Ostfriesland so. Ich<br />
brauche auch nicht immer alles sofort<br />
schriftlich, manchmal reichen auch telefonische<br />
Vorabsprachen, wenn ich den<br />
Kunden gut kenne.<br />
Wofür brauchen Ihre Kunden diese<br />
Kredite denn in der Regel?<br />
Meine Kunden befassen sich viel mit Vermietung<br />
und Verpachtung. Hier gibt es<br />
eben schon Häuser, die um die 300.000<br />
Euro kosten, und dann ist da auch Eigenkapital<br />
dabei. Manche dieser Kunden<br />
betreue ich schon seit zwölf Jahren.<br />
Woran erinnern Sie sich denn im Geschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong> besonders gern?<br />
Auf Einladung einer Reederei war ich zu<br />
Gast beim jährlichen Nautischen Essen<br />
in Emden, als eine von sechs Damen bei<br />
380 Herren. Durch meine guten Beziehungen<br />
zu meinen Kunden profitiere ich<br />
häufig von Empfehlungen, die diese aussprechen.<br />
Dadurch entstehen wiederum<br />
neue Kontakte.<br />
Wie ist es überhaupt, sich als Frau in<br />
einer Männerdomäne zu behaupten?<br />
Ich kann damit gut umgehen. Es ist aber<br />
manchmal nicht so einfach. Das Vertrauen<br />
muss man sich eben erarbeiten. Mit<br />
meinen männlichen Kollegen komme ich<br />
gut zu Recht. Wir kennen uns hier aber<br />
auch schon sehr lange, wir sind ein gutes<br />
Team. Die Mitarbeiter des Firmenkundenzentrums<br />
sitzen hier alle auf einem<br />
Flur, das ist auch für die Kunden sehr gut,<br />
weil man immer gemeinsam an Fällen<br />
arbeiten kann.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Im Vertrieb<br />
muss man sich Vertrauen<br />
erst einmal erarbeiten.“<br />
Würden Sie sagen, dass eine Frau<br />
Finanzprodukte anders verkauft als ein<br />
Mann?<br />
Das kann ich schlecht einschätzen.<br />
Dazu muss man aber eines wissen:<br />
viele Frauen finden meine Tätigkeit<br />
zunächst interessant. Aber wenn ich<br />
dann beschreibe, mit welcher Belastung<br />
ich hochflexibel umgehen muss, sind<br />
manche doch erstaunt. Schließlich muss<br />
ich auch Verantwortung für meine Fälle<br />
übernehmen. Damit tun sich einige<br />
sehr schwer, für einen Kredit in Höhe<br />
von 300.000 Euro zu unterschreiben.<br />
Ich gehe da aber meinen geraden Weg.<br />
Wenn das mal bei einem Kunden eng<br />
wird, sage ich das auch. Anders geht es<br />
nicht. Ich kann nur gut betreuen, wenn<br />
ich Klartext rede. Scheidungsfälle sind<br />
auch immer besonders schwierig. Ich<br />
habe schon viel erlebt, ich bin ja auch<br />
schon seit 25 Jahren bei der <strong>Sparkasse</strong><br />
und das immer noch gern. Obwohl es<br />
auch einige Veränderungen gegeben hat.<br />
Welche denn?<br />
Seit der Fusion betreue ich sehr viele<br />
Kunden und es werden immer mehr.<br />
Die alten Kundenbeziehungen muss<br />
ich daher manchmal aufgeben. Das ist<br />
für die Kunden nicht immer schön, aber<br />
das muss schon mal sein, sonst geht es<br />
nicht. Bei einigen Großbanken ist der<br />
Kunde ja nur eine Nummer. Wir sehen<br />
aber immer den Menschen dahinter.<br />
Daher spreche ich auch in solchen Fällen<br />
mit dem Kunden persönlich und versuche<br />
eine Lösung in seinem Sinne zu<br />
finden.<br />
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18<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wie kommen Sie denn mit dem besonderen<br />
Umfeld der Reedereiwirtschaft<br />
klar?<br />
Ganz normal. Inzwischen kennen die<br />
mich ja auch alle. Allerdings ist es auch<br />
manchmal schwierig in dieser Männerwelt.<br />
So bin ich einmal zu einer Schiffstaufe<br />
einer holländischen Reederei<br />
eingeladen worden. Außer mir wären da<br />
sonst aber nur Männer gewesen. Da bin<br />
ich dann doch nicht hingegangen, vielleicht<br />
hätte ich das mal machen sollen.<br />
Wie gehen Sie in Ihre Kundengespräche?<br />
Was ist denn Ihr Erfolgsgeheimnis<br />
im Umgang mit solchen<br />
Gesprächen?<br />
Ich habe alle zwei Wochen Neukundengespräche.<br />
Was immer zählt ist Ehrlichkeit.<br />
Das gilt aber auch von Seiten des<br />
Kunden: sagt der mir auch alles? Beim<br />
Überschreiten der 300.000 Euro-Kreditgrenze<br />
muss er mir auch ausführliche<br />
Informationen geben. Je offener man<br />
mit dem Kunden kommuniziert, desto<br />
besser läuft das auch. Ich frage auch viel.<br />
Und es ist wichtig, dass der Berater die<br />
Gelegenheit hat, den Kunden langfristig<br />
zu betreuen.<br />
Welche Bedeutung haben die Verbundpartner<br />
der SFinanzgruppe für Ihre<br />
tägliche Arbeit?<br />
<strong>Unser</strong>e Verbundpartner VGH, LBS,<br />
Deka und die OF sind für mich wichtige<br />
Partner. Nicht selten kommt es vor, dass<br />
ich zum Beispiel gemeinsam mit einem<br />
Versicherungsspezialisten ein Kundengespräch<br />
führe.<br />
Was kann denn ein Kunde von Ihnen<br />
erwarten?<br />
Ich beantworte jede E-Mail noch am selben<br />
Tag, obwohl ich nur Teilzeit arbeite.<br />
Und natürlich Ehrlichkeit. In seltenen<br />
Fällen rufen mich Kunden auch zuhause<br />
an, das macht aber nichts. Das ist wohl<br />
einfach meine Zuverlässigkeit.<br />
Das sind schöne Begrifflichkeiten, die<br />
Sie für Ihre Arbeit gefunden haben.<br />
Welche Begrifflichkeiten kommen<br />
Ihnen denn beim Gedanken an die<br />
<strong>Sparkasse</strong> insgesamt in den Sinn?<br />
Das Gleiche:<br />
Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit.
Nach der Abwrackprämie:<br />
Autokauf solide finanziert<br />
Wie zufrieden sind Sie mit dem Geschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong>, Herr Schmidt?<br />
<strong>2009</strong> war für uns ein gutes Jahr. Natürlich<br />
hatten wir es <strong>2009</strong> mit der<br />
Wirtschaftskrise zu tun. Die Kunden<br />
haben uns gerade auch in der Krisenzeit<br />
Vertrauen entgegengebracht. Wir hatten<br />
vermehrt Kreditgespräche, in denen ich<br />
das Gefühl hatte, die Kunden vertrauen<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
uns und sind mit unserer Beratungsleistung<br />
zufrieden. Vor allem da es bei<br />
vielen Gesprächen weniger um Autokauf<br />
ging, als um die Aussage: Wir brauchen<br />
jetzt die Hilfe der <strong>Sparkasse</strong>. Und da wir<br />
oft helfen konnten, war <strong>2009</strong> unter dem<br />
Strich für meinen Bereich ein gutes Jahr<br />
und für 2010 zeichnet sich das ebenfalls<br />
ab.<br />
Michael Schmidt<br />
(Kundenberater)<br />
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20<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Die Kunden fragen stärker Beratung<br />
nach und die geht bei uns weiter<br />
als woanders.“<br />
Wer ist der typische Autofinanzierer?<br />
Der Familienvater, der einen Kombi<br />
braucht, oder der junge Käufer eines<br />
tiefer gelegten Sportwagens?<br />
Das kann man nicht an einem Typ<br />
festmachen. Die Kernzielgruppe ist<br />
allerdings eher die Familie, die einen<br />
größeren Wagen braucht. Oder auch mal<br />
der ältere Mensch, der sich noch mal verbessern<br />
möchte. Im Prinzip ist da alles<br />
dabei. <strong>Unser</strong>e Zielgruppe ist sehr breit<br />
aufgestellt. Natürlich ist da auch der<br />
Youngster dabei, der mit 19 meint: Jetzt<br />
muss ich mal loslegen.<br />
Bekommt der auch einen Kredit?<br />
Wenn wir den finanziellen Hintergrund<br />
kennen, zum Beispiel auch die Kredithistorie<br />
des Kunden und der Eltern, und da<br />
alles in Ordnung ist, könnte das funktionieren.<br />
Also ist die <strong>Sparkasse</strong> wieder stärker<br />
ins Autofinanzierungsgeschäft zurückgekehrt?<br />
Ja, während das Geschäft früher von den<br />
hauseigenen Banken der Autohersteller<br />
dominiert wurde, hat sich das in den<br />
letzten anderthalb Jahren gewandelt. Die<br />
Kunden fragen stärker Beratung nach,<br />
und die geht bei uns eben weiter als<br />
woanders. Viele sind ja geradezu überrascht,<br />
dass man einen Autokredit auch<br />
gegen Arbeitslosigkeit versichern kann.<br />
Welche Marke stellt denn in Ihrem<br />
Bereich der Autofinanzierung das Auto<br />
des Jahres <strong>2009</strong>?<br />
Querbeet. Was relativ wenig ging, waren<br />
japanische Modelle. Stark nachgefragt<br />
waren auch hochwertige Modelle. Ansonsten<br />
gab es kaum Präferenzen, auch<br />
nicht zum deutschen Auto allgemein.<br />
Welchen Einfluss hatte die Abwrackprämie?<br />
Zu Beginn haben sich manche dadurch<br />
eher noch einen kleinen Wagen gekauft.<br />
Später hat das zu Käufen auch bei<br />
größeren Modellen und Finanzierungen<br />
zwischen 8.000 und 15.000 Euro geführt.<br />
Auch da waren wir breit aufgestellt.<br />
Wie wichtig ist das Thema Autofinanzierung<br />
für die <strong>Sparkasse</strong> insgesamt?<br />
Wir haben das Thema wieder neu für<br />
uns entdeckt. Während dieser Markt in<br />
den letzten Jahrzehnten für uns nicht im<br />
Fokus stand, haben die Autohäuser mit<br />
dem Auto auch gleich den eigenen Kredit<br />
verkauft. Der Preisvergleich blieb dabei<br />
häufig auf der Strecke, anders als es zum<br />
Beispiel bei der Baufinanzierung üblich<br />
wäre. Im Grundsatz gilt: wer den Kfz-Brief<br />
hat, hat den Kredit. In Zukunft wollen wir<br />
uns da wieder stärker engagieren, denn<br />
wer über Autofinanzierung sprechen<br />
möchte, hat vielleicht auch weiteren<br />
Beratungsbedarf.<br />
Also ist die Autofinanzierung der<br />
Einstieg in das Gespräch über andere<br />
Produkte?<br />
Ja, das ist ein hervorragendes Thema für<br />
Cross-Selling. Geht es um Autokauf, geht<br />
es auch um Kontoführung und anderes.
Welche Attribute würden Sie der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> verleihen?<br />
Das ist relativ leicht: solide, offen,<br />
freundlich und kundennah. <strong>Unser</strong> Kunde<br />
weiß, dass wir es ehrlich mit ihm meinen,<br />
gerade wenn wir in seinem Interesse<br />
auch mal nein sagen müssen. Wir verstehen<br />
uns nicht als Verkäufer, sondern als<br />
Berater mit Verkaufszielen.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
21
22<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Bei Immobilienfinanzierungen<br />
geht Sicherheit vor<br />
Wie zufrieden kann man mit dem<br />
Immobiliengeschäft <strong>2009</strong> sein,<br />
Herr Fastenau?<br />
Wir sind im Bereich der Immobilienvermittlung<br />
sehr zufrieden mit dem<br />
Geschäftsjahr <strong>2009</strong>. Die Befürchtung,<br />
dass sich die Finanzmarktkrise auch auf<br />
diesen Markt negativ auswirkt, hat sich<br />
nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: wir<br />
verzeichnen eine sehr positive Entwicklung.<br />
Es ist festzustellen, dass im<br />
abgelaufenen Jahr das Thema Sicherheit<br />
bei unseren Kunden sehr wichtig war.<br />
Dies konnte man sowohl am Goldpreis,<br />
aber eben auch an den Immobilienpreisen<br />
feststellen. Letztlich hat sich alles,<br />
was man anfassen kann und werthaltig<br />
ist, positiv entwickelt. <strong>Unser</strong> Problem<br />
war eher, den Markt überhaupt noch<br />
befriedigen zu können. Uns fehlen die<br />
passenden Objekte, um die Wünsche<br />
des Marktes komplett abdecken zu<br />
können. So mangelt es zum Beispiel an<br />
Angeboten für solvente Kunden aus dem<br />
Ruhrgebiet im Bereich der freistehenden<br />
Einfamilienhäuser.<br />
Frank Fastenau<br />
(Vorstandsvertreter und<br />
Bereichsleiter Vertrieb<br />
und Kommunikation)
„Wir und unsere Produkte<br />
müssen in unsere Landschaft<br />
und zu unseren Kunden passen.“<br />
Wodurch zeichnet sich das vergangene<br />
Jahr Ihrer Ansicht nach besonders aus?<br />
Zweierlei: dass wir im Bereich der höherwertigen<br />
Immobilien ziemlich schnell<br />
ausverkauft waren, hat uns überrascht.<br />
Zum anderen: Bei den Ferienimmobilien<br />
haben wir es mit deutlichen Veränderungen<br />
zu tun. Es waren viele Objekte<br />
am Markt, es gab aber auch sehr viele<br />
Interessenten.<br />
Sind die Immobilien somit zu den<br />
tragenden Säulen der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> geworden?<br />
Das ist sehr vielschichtig. Erstens ist der<br />
Immobilienmarkt im Neukundengeschäft<br />
ganz wichtig. Da wir ein Zuzugsgebiet<br />
sind, haben wir damit immer große<br />
Chancen, sofern wir die entsprechenden<br />
Objekte liefern können. Der zweite<br />
wichtige Punkt für uns ist, dass wir damit<br />
weiteres Geschäft generieren können,<br />
zum Beispiel Kredite, Darlehen und<br />
Versicherungen. Das ist uns im vergangenen<br />
Jahr auch sehr gut gelungen.<br />
Wir verzeichnen ein positives Wachstum,<br />
an dem natürlich auch der Wohnungsbaubereich<br />
seinen Anteil hat. Allerdings<br />
entwickelte sich auf der anderen Seite<br />
der Wohnungsneubau im Gegensatz<br />
dazu eher schlecht.<br />
Woran liegt das?<br />
Ich habe das Gefühl, dass zurzeit derjenige,<br />
der es sich leisten kann, lieber<br />
Immobilien kauft, statt den Aufwand auf<br />
sich zu nehmen, neu zu bauen.<br />
Wird dieser Trend anhalten?<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Das hoffen wir nicht. Jede städtebauliche<br />
Entwicklung benötigt Neubaugebiete.<br />
Nur damit kann man auch neue Standorte<br />
entwickeln. Es gibt bei uns auch<br />
einige Neubaugebiete im Angebot, zum<br />
Beispiel in Friedeburg, aber im Moment<br />
stockt die Nachfrage etwas. Zur Zeit<br />
erscheint ein Neubau vielen Menschen<br />
zu aufwendig zu sein. Ein Kauf einer Gebrauchtimmobilie<br />
ist somit für viele die<br />
erstrebenswertere Lösung.<br />
Mit welchem Begriff verbinden Sie die<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> am ehesten?<br />
Wir sind im positiven Sinne langweilig.<br />
Ich glaube, das trifft es ganz gut. Sicher,<br />
seriös und vertrauensvoll die Bedürfnisse<br />
des Kunden aufzunehmen, ihn zu<br />
unterstützen in seinen persönlichen Lebenslagen<br />
und gemeinsam zu meistern.<br />
Riskante Optionsgeschäfte mögen für einige<br />
Kreditinstitute vor ein paar Monaten<br />
spannend und attraktiv gewesen sein,<br />
wir waren zu dieser Zeit lieber langweilig<br />
in unserer vertrieblichen Ausrichtung.<br />
Das Ergebnis kennen wir ja alle. Wir und<br />
unsere Produkte müssen in unsere Landschaft<br />
und zu unseren Kunden passen.<br />
Deswegen ist der Begriff langweilig in<br />
diesem Sinne gar nicht negativ, sondern<br />
steht für Kontinuität, Zuverlässigkeit und<br />
Sicherheit.<br />
Ist das auch Teil Ihrer Geschäftsstrategie<br />
oder hat sich das aus Tradition so<br />
entwickelt?<br />
Ja, wir wollen wirklich so sein: Echt, wie<br />
die Menschen hier. Wir wollen vor Ort tätig<br />
sein, wo wir Menschen und Gegenden<br />
kennen und wir wollen das tun, von<br />
23
24<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
dem wir glauben, dass die Menschen es<br />
brauchen. Natürlich darf man dabei seine<br />
Innovationsfähigkeit nicht vernachlässigen.<br />
Insbesondere den Bereichen<br />
Tourismus oder maritime Wirtschaft<br />
wollen wir uns nicht verschließen und<br />
müssen marktkonform arbeiten. Und das<br />
schaffen wir auch sehr gut und laufend<br />
besser.<br />
Welche Bedeutung hat die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> für die Region insgesamt?<br />
Wir zählen zu den mittleren <strong>Sparkasse</strong>n.<br />
In Niedersachsen haben wir aufgrund<br />
verschiedener Projekte für unseren<br />
<strong>Sparkasse</strong>nverband durchaus den Ruf,<br />
besonders innovationsfreudig zu sein. In<br />
Ostfriesland sind wir die größte <strong>Sparkasse</strong><br />
und damit auch stets der Wettbewerber,<br />
den alle anderen zuerst im Visier<br />
haben.<br />
Wie lässt sich denn der Immobilienmarkt<br />
in Leer und Wittmund mit anderen<br />
Regionen vergleichen?<br />
Ich sehe die Entwicklung hier durchaus<br />
positiv, besonders in Leer. Einschlägige<br />
Studien belegen, dass beide Landkreise<br />
wachsen werden. Häufig geht es dabei<br />
um Senioren, die sich hier zur Ruhe<br />
setzen wollen und ihr entsprechendes<br />
Vermögen mitbringen. In Ostfriesland<br />
gilt ohnehin, dass irgendwann jeder sein<br />
kleines Häuschen anstrebt. Eigenheim<br />
hat in Ostfriesland einen sehr hohen<br />
Stellenwert.<br />
Welches Qualitätsversprechen können<br />
Sie jemandem geben, der bei Ihnen<br />
eine Immobilie finanzieren möchte?<br />
Die individuelle ganzheitliche Beratung<br />
im Rahmen des S-Finanzkonzeptes.<br />
Diese ist auf die persönlichen Bedürfnisse<br />
des Kunden zielorientiert ausgerichtet.<br />
Dabei steht der Eigenheimwunsch<br />
natürlich, neben vielen anderen<br />
Aspekten, im Vordergrund. Durch eine<br />
frühzeitige zielgerichtete Strategie<br />
können so alle staatlichen Förderungsmöglichkeiten<br />
bereits in jungen Jahren<br />
berücksichtigt werden, später steht die<br />
Altersvorsorge im Fokus. Also ist die individuelle<br />
Beratung für uns unerlässlich.<br />
Bei uns ist keine Baufinanzierung wie die<br />
andere.<br />
Wenn es im Prinzip jeder Ostfriese zum<br />
Eigenheim bringt, hat die <strong>Sparkasse</strong><br />
ihren gehörigen Anteil daran?<br />
Ja, oftmals gelingt es uns, den Weg<br />
frühzeitig zu bereiten. Gemäß unserer<br />
Satzung verstehen wir uns als Partner<br />
der Menschen in der Region. Diesen<br />
Auftrag nehmen wir gerne wahr und wir<br />
merken am Ende eines jeden Jahres,<br />
dass auch unsere Kunden dieses wahrnehmen.<br />
Somit sind wir für viele auch<br />
erster Ansprechpartner, wenn es um die<br />
Finanzierung in Sachen Eigenheim geht.
Eigenheimfinanzierung<br />
als Kerngeschäft einer <strong>Sparkasse</strong><br />
Wie ist Ihre persönliche Bilanz beim<br />
Geschäftsjahr <strong>2009</strong>, Herr Mohwinkel?<br />
Als Baufinanzierer bin ich sehr zufrieden.<br />
Das Jahr ist aus heutiger Sicht mit recht<br />
hohen Zinssätzen gestartet. Das hat sich<br />
im Finanzierungsgeschäft auch in den<br />
Zahlen niedergeschlagen, wie man sich<br />
zum Beispiel bei einem Neubau um die<br />
250.000 Euro vorstellen kann. Zum Jahresende<br />
lag das Zinsniveau wieder etwa<br />
1,5 Prozentpunkte niedriger, so dass<br />
Herbst und Rest des Jahres zufrieden<br />
stellend gelaufen sind.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wie würden Sie denn ein solch differenziertes<br />
Geschäftsjahr charakterisieren?<br />
Wenn ich mal die weltweite Bankenkrise<br />
ausblende, die ja auch nicht meine<br />
Baustelle ist, dann habe ich als Baufinanzierer<br />
eher von dieser Situation profitiert.<br />
Das Zinsniveau, das Sie momentan<br />
vorfinden, spiegelt eigentlich nicht die<br />
wirtschaftliche Lage wider. Durch die<br />
weltweite Intervention der Notenbanken<br />
wurde so viel Geld in den Markt gepumpt,<br />
so dass das Zinsniveau das wir<br />
haben, künstlich niedrig gehalten wird.<br />
Wer in dem Bereich, für den ich verant-<br />
Andre Mohwinkel<br />
(Baufinanzierungsberater)<br />
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26<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Der Kunde, der von uns beraten wird,<br />
bekommt Qualität. Darauf bauen wir.“<br />
wortlich bin, etwas machen möchte, für<br />
den ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Legt<br />
man zugrunde, dass die meisten staatlichen<br />
Förderungen der Vergangenheit<br />
angehören, aber auch die neu hinzugekommene<br />
Wohn-Riester-Förderung, ist<br />
die Situation aktuell recht gut.<br />
Glauben Sie, dass diese positive Entwicklung<br />
anhält?<br />
Doch, da bin ich eigentlich optimistisch.<br />
Welchen Anteil am Gesamterfolg würden<br />
Sie dem Themenkomplex Immobilienfinanzierung<br />
zuschreiben?<br />
Da hat man natürlich eine persönliche<br />
Sichtweise, so dass man dazu neigt,<br />
seinen Bereich als wichtig zu erachten.<br />
Trotzdem sehe ich es so, dass wir es als<br />
Gesamtbank bei der Immobilienfinanzierung<br />
mit einem Geschäftsbereich zu<br />
tun haben, den man nicht mit anderen<br />
vergleichen kann. Ein Baufinanzierer ist<br />
nicht kurzfristig tätig. Solche Geschäfte<br />
können bis zu 30 Jahre laufen. Das, was<br />
ich mache, führt zu einer Kundenbindung,<br />
die von Dauer ist. Das ist schon<br />
Kerngeschäft einer <strong>Sparkasse</strong>.<br />
Mit welcher vertrieblichen oder inhaltlichen<br />
Strategie sind Sie in das Jahr<br />
2010 gegangen?<br />
Ich betrachte den Markt und stelle fest,<br />
dass er sich sehr gewandelt hat. Die<br />
klassische Neubaufinanzierung ist nicht<br />
mehr in dem Maße vertreten wie in der<br />
Vergangenheit, trotz des niedrigen<br />
Zinsniveaus. In unserer Region haben wir<br />
immer noch ein niedriges Kostenniveau,<br />
so dass staatliche Förderungen mehr<br />
ausgemacht haben als anderswo, wenn<br />
ich da an die Eigenheimzulage denke.<br />
Für mich heißt das, die Zukunft liegt<br />
eher zum Beispiel in der energetischen<br />
Sanierung.<br />
Warum kommt jemand, der eine Modernisierung<br />
finanziert haben möchte,<br />
zur <strong>Sparkasse</strong> statt zu einer anderen<br />
Bank?<br />
Wir beraten intensiv auch aufwändige<br />
staatliche Programme wie das KfW-Darlehen.<br />
Der Kunde, der von uns beraten<br />
wird, bekommt nicht zuletzt dadurch<br />
Qualität. Darauf bauen wir auch.<br />
Heißt intensive Beratung automatisch<br />
Qualität?<br />
Das ist als Präsenzbank unser Hauptargument.<br />
Natürlich kann ich mir im<br />
Internet Angebote von Direktbanken<br />
einholen. Aber da gibt es keine Beratung.<br />
Man muss ja auch schauen, was für den<br />
Kunden machbar ist.<br />
Ist also Ihr direkter Wettbewerber eher<br />
die Internetbank oder eher eine andere<br />
Präsenzbank am Platz?<br />
Der Markt hat sich da gewandelt. Früher<br />
waren es mehr die anderen Präsenzbanken.<br />
Zunehmend sind es doch die<br />
Internetbanken oder Banken von Autoherstellern.<br />
Wie gehen Sie mit dieser Konkurrenz<br />
um, das heißt, wie bringen Sie jemandem<br />
Ihre Argumente nahe, der sich<br />
schon im Internet umgeschaut hat?
Indem ich hinterfrage, was ihm persönlich<br />
wichtig ist. Wenn er wirklich nur auf<br />
den niedrigen Zinssatz schielt, muss<br />
man ihn auch auf die Kosten aufmerksam<br />
machen. Das kann das Internet so nicht<br />
liefern.<br />
Wie unterscheidet sich Haus, Wohnungs<br />
oder Modernisierungsfinanzierung<br />
in Leer oder Wittmund von<br />
anderen Regionen?<br />
Durch das Preisniveau, das naturgemäß<br />
an ein niedrigeres Lohnniveau gekoppelt<br />
ist. Historisch ist das hier zudem so, dass<br />
sich hier mehr als anderswo Kunden<br />
bemühen, sich ein Eigenheim zu schaffen.<br />
Werden zum Beispiel Soldaten der<br />
Bundeswehr aus Nordrhein-Westfalen<br />
hierher versetzt, bekommen die hier ein<br />
Grundstück mit fertigem Haus für einen<br />
Preis, für den man in Köln noch nicht mal<br />
das Grundstück bekäme.<br />
Ist das der klassische Eigenheimfinanzierer?<br />
Nein, nicht unbedingt. Klassisch ist eher<br />
der Angestellte im öffentlichen Dienst<br />
oder auch der Facharbeiter der Meyer-<br />
Werft, der sich auf Sicht ein Häuschen<br />
aufzubauen bemüht ist. Das ist ja auch<br />
ein Baustein der Altersvorsorge.<br />
Bislang war der typische Einstieg in<br />
eine Baufinanzierung das bekannte<br />
Bausparen. Der Markt ist im Wandel<br />
– wo bleibt der früher so beliebte Bausparvertrag<br />
dabei?<br />
Durch die gesetzlichen Änderungen in<br />
<strong>2009</strong>, also die Einbindung einer Renten-<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
förderung wie dem Wohn-Riester, wird<br />
der Bausparvertrag wieder aufgewertet,<br />
gerade weil er zur Altersvorsorge<br />
beiträgt. Die Bausparkassen, wie zum<br />
Beispiel unser Verbundpartner LBS Nord,<br />
sehen das wie wir: vor dem Hintergrund<br />
der historisch niedrigen Zinssätze ist<br />
das eine Möglichkeit, sich durch Einbindung<br />
eines Bausparvertrages auf Dauer<br />
niedrige Zinsen zu sichern, auch wenn<br />
mit Markterholung die Zinsen wieder<br />
steigen.<br />
Wie sagen Sie es eigentlich jemandem,<br />
wenn die Finanzierung nicht klappt?<br />
Das hängt davon ab, warum es nicht<br />
klappt. Es liegt an uns, dem Kunden kein<br />
Luftschloss zu versprechen. Manchmal<br />
ist es besser, Mieter ohne Schulden zu<br />
sein, als sich vielleicht zu übernehmen<br />
und hinterher schlechter dazustehen als<br />
vorher.<br />
Einen Schritt zurückgetreten und einen<br />
Blick auf die fusionierte <strong>Sparkasse</strong> geworfen:<br />
mit welchem Begriff verbinden<br />
Sie dieses Haus?<br />
Kundennähe, die Präsenz vor Ort.<br />
Das verbinde ich damit.<br />
27
28<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Hans-Georg Fuhs<br />
(Marktbereichsleiter Borkum)
Auf Borkum sind persönliche Betreuung<br />
und Engagement das Wichtigste<br />
Leiten Sie die schönste Geschäftsstelle<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>,<br />
Herr Fuhs?<br />
Sie soll zumindest die schönste werden,<br />
weil wir im Herbst anfangen, die <strong>Sparkasse</strong><br />
komplett zu erneuern und neu<br />
aufzubauen. Die Fassade außen und die<br />
organisatorischen Abläufe innen werden<br />
den heutigen Gegebenheiten angepasst.<br />
Das Haus auf Borkum ist von 1979, da<br />
besteht dringend Handlungsbedarf.<br />
Wenn man auf einer Insel baut, nimmt<br />
jeder Inselbewohner daran Anteil?<br />
Viele Insulaner nehmen daran Anteil,<br />
daraus ist sicherlich auch das Standing<br />
der <strong>Sparkasse</strong> auf Borkum erkennbar. Es<br />
gibt sehr viel konstruktive Kritik.<br />
Nehmen auch die prominenten Inselgäste<br />
Anteil? Und werden die dann<br />
auch <strong>Sparkasse</strong>nkunden?<br />
Durchaus. Auch prominente Kunden<br />
nehmen unsere Dienstleistungen am<br />
Schalter in Anspruch. Das, was ab und an<br />
irritiert, sind die Bodyguards und die erhöhte<br />
Polizeipräsenz. Die wirkt sich auch<br />
auf das tägliche Leben aus. Wenn Sie<br />
als Fahrradfahrer kein Rücklicht haben,<br />
werden Sie gleich angehalten. Vor Jahren<br />
hatten wir auf der Insel 10 Polizisten,<br />
auf Grund erhöhter Prominenz sind es<br />
inzwischen 18 und zusätzlich diverse<br />
Saisonaushilfen, die regelmäßig Streife<br />
fahren. Positiv für Borkum sind natürlich<br />
die Zeitungsartikel in großen Zeitungen<br />
und Fernsehberichte über unsere prominenten<br />
Gäste, was der Insel enorme<br />
Reklamekosten erspart.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Sind Sie selbst denn gebürtiger Borkumer?<br />
Ja, ich bin auf der Insel geboren, habe<br />
meine schulische Ausbildung im Internat<br />
absolviert, danach meine Ausbildung<br />
bei der <strong>Sparkasse</strong> auf Borkum gemacht<br />
und bin dann nach Süddeutschland zur<br />
<strong>Sparkasse</strong> Ludwigshafen am Rhein gegangen.<br />
Hier boten sich mir interessante<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige<br />
Zeit später wurde mir dann die Position<br />
als stellvertretender Geschäftsstellenleiter<br />
auf Borkum angeboten. Ich habe<br />
die Stelle angenommen und wurde dann<br />
1993 Leiter der <strong>Sparkasse</strong> Borkum.<br />
Muss man Borkumer sein, um auf Borkum<br />
eine <strong>Sparkasse</strong> leiten zu können?<br />
Grundsätzlich muss man das nicht, es<br />
ist aber äußerst förderlich. Als Borkumer<br />
hat man es doch weitaus leichter,<br />
die Reserviertheit vieler Insulaner zu<br />
überwinden, zumal man vielen, meistens<br />
älteren Kunden, schon als Kind bekannt<br />
war. Das schafft einen Vertrauensvorschuss.<br />
Vielfach fragen Existenzgründer<br />
und Unternehmer vor der Realisierung<br />
von Projekten nach meiner Meinung. Dadurch<br />
kennt man das Vorhaben und mit<br />
einer solchen Unternehmensberatung<br />
im Vorfeld ist zumeist auch das folgende<br />
Finanzierungsgeschäft verbunden.<br />
Wenn aber fast jeder auf Borkum Sie<br />
kennt, ist es dann nicht manchmal<br />
schwer, nein zu sagen?<br />
Wenn eine Finanzierung strittig oder<br />
unmöglich ist, bedeutet eine Absage<br />
im Vorfeld durchaus einen Vorteil für<br />
29
30<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
den Kunden. Er lässt sich nicht auf ein<br />
unkalkulierbares Wagnis ein. Wenn<br />
man das vernünftig rüberbringt, ist kein<br />
Kunde verärgert. Auch im Passiv- und<br />
Wertpapierbereich ist eine saubere<br />
Beratung entscheidend. Viele Kunden,<br />
die wegen eines marginalen Zinsvorteils<br />
gewechselt haben, sind irgendwann<br />
zurück gekommen. Als <strong>Sparkasse</strong>nmann<br />
auf einer Insel besteht die Schwierigkeit<br />
eher darin, dass man keinen Feierabend<br />
hat. Man ist sogar zuhause ständig in<br />
Betrieb und erreichbar. Das ist durchaus<br />
ein Wettbewerbsvorteil, kann aber auch<br />
anstrengend sein. Wenn ich abends, am<br />
Wochenende oder beim Bier von einem<br />
Kunden angesprochen werde, der vor<br />
hat, ein Haus zu bauen, ein Grundstück<br />
zu erwerben, eine Wohnung zu kaufen,<br />
einen Handwerksbetrieb zu eröffnen, ist<br />
das für ihn vermutlich eine Entscheidung<br />
fürs Leben. Für mich ist das allerdings<br />
Alltagsarbeit.<br />
Wie hart ist der Bankenwettbewerb auf<br />
Borkum?<br />
Stationär gibt es noch einige wenige<br />
Banken. Wir haben es aber auch mit<br />
vielen Direktbanken zu tun und mit<br />
vielen Vertretern von Großbanken, Versicherungen<br />
und Bausparkassen, die auf<br />
die Insel kommen und versuchen, hier<br />
Kunden zu werben.<br />
Was ist Ihre Strategie in diesem Wettbewerb?<br />
Persönliche Betreuung ist das Wichtigste.<br />
Kenntnisse der insularen Gegebenheiten<br />
und ein Engagement in allen<br />
möglichen, auch sozialen Bereichen.<br />
Unabdingbar ist die Mitgliedschaft in<br />
diversen Vereinen und Gruppierungen.<br />
Dabei lernt man viele Leute kennen und<br />
es fällt leicht, ins Gespräch zu kommen.<br />
Das sollte aber nicht nur für Borkum<br />
gelten, sondern auch für alle Kolleginnen<br />
und Kollegen auf dem Festland.<br />
Welches gesellschaftliche Engagement<br />
liegt Ihnen besonders am Herzen?<br />
Einige. Ich engagiere mich zum Beispiel<br />
bei den Lions auf Borkum, im Heimatverein,<br />
beim Wassersportverein und auch<br />
im Ortsverband der Deutschen Gesellschaft<br />
zur Rettung Schiffsbrüchiger. Hier<br />
bin ich freiwilliger Rettungsmann mit<br />
regulärem Dienst auf dem Borkumer<br />
Rettungskreuzer und im Ortsausschuss<br />
als Mitglied tätig.<br />
Viele Fachleute bewerten für das Jahr<br />
<strong>2009</strong> insbesondere den Tourismus als<br />
krisenresistent. Nun ist Borkum eine<br />
Tourismushochburg im Geschäftsgebiet<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>. Kann<br />
man daraus ableiten, dass Sie mit dem<br />
vergangenen Geschäftsjahr besonders<br />
zufrieden sind?<br />
Wir hatten eine gute Saison <strong>2009</strong>, ein<br />
Einbruch war nicht zu verzeichnen. Es<br />
zeigt sich, dass gerade zu Krisenzeiten<br />
die nationalen Urlaubsregionen und<br />
insbesondere die Nordsee bevorzugt<br />
werden. Das hat vielfältige Gründe, unter<br />
anderem die Angst vor Terrorismus und<br />
die damit verbundene Flugangst. Da ist<br />
Borkum die richtige Alternative, zumal<br />
unsere Insel die meisten Sonnenstunden<br />
an der Küste vorweisen kann. Für viele<br />
Kunden ist das eine risikolose Urlaubs-
egion mit Traumstränden. Wie die Übernachtungszahlen<br />
sich in diesem Jahr<br />
entwickeln, ist noch nicht absehbar.<br />
Wo macht eigentlich jemand Urlaub,<br />
der dort arbeitet, wo andere Urlaub<br />
machen?<br />
Bis auf einmal in Oberbayern am Wasser.<br />
Die Borkumer mit schulpflichtigen Kindern<br />
fahren üblicherweise im Herbst in<br />
den Urlaub. Die Herbstferien sind zulasten<br />
der Sommerferien um zwei Wochen<br />
länger, da im Sommer ohnehin keiner<br />
Zeit hat, in den Urlaub zu fahren. Die<br />
letzten Urlaubsziele waren Griechenland,<br />
Frankreich und Spanien. Für mich ist das<br />
Wasser von enormer Bedeutung. Auf der<br />
Promenade mit dem Fahrrad zur Arbeit<br />
zu fahren und dabei auf die Nordsee zu<br />
schauen verschafft mir eine andere innere<br />
Einstellung als wenn ich zu meiner<br />
Geschäftsstelle durch Staus oder mit der<br />
Straßenbahn fahren müsste. Auf Borkum<br />
kann ich höchstens mal eine Woche Urlaub<br />
machen, da ich jederzeit erreichbar<br />
und dann doch irgendwie im Dienst bin.<br />
Abschalten ist dann nicht.<br />
Wie positioniert sich eine <strong>Sparkasse</strong><br />
mit der Bezeichnung „<strong>LeerWittmund</strong>“<br />
auf einer so selbstbewussten Insel wie<br />
Borkum?<br />
<strong>Unser</strong> Problem ist, dass zwischen Borkum<br />
und den beiden Landkreisen Leer<br />
und Wittmund mit der Stadt Leer eine<br />
bedeutende räumliche Distanz liegt<br />
und sich dazwischen noch die kreisfreie<br />
Stadt Emden befindet. Das führt dazu,<br />
dass sich die wenigsten Leute darüber<br />
Gedanken machen, wo wir eigentlich hin<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Die Besatzung des<br />
Seenotrettungskreuzers<br />
„Alfried Krupp“<br />
31
32<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Es ist förderlich Borkumer zu sein,<br />
um auf Borkum die <strong>Sparkasse</strong><br />
zu leiten.“<br />
gehören. Leer als Einkaufsstadt ist zwar<br />
nicht so weit weg, dennoch werden wir<br />
landläufig eher als <strong>Sparkasse</strong> Borkum<br />
bezeichnet. Wir kommen schon relativ<br />
eigenständig rüber. Letztlich ist unsere<br />
Eigenständigkeit zwangsläufig, da wir<br />
zum Beispiel im Winter nur über zwei bis<br />
drei Fährverbindungen am Tag zum Festland<br />
verfügen. Die Insel liegt eben sehr<br />
weit draußen in der Nordsee. Zwangsläufig<br />
sind wir in vielen Dingen sehr<br />
eigenständig und werden von unserer<br />
Kundschaft auch so wahrgenommen. Mit<br />
einem starken Partner wie der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> im Rücken ist das auch<br />
gut so, da nicht jeder die Borkumer Problematik<br />
erkennt.<br />
Was meinen Sie mit Borkumer Problematik?<br />
Das fängt mit dem Geldtransport an.<br />
Aber auch das Kreditverhalten ist anders.<br />
Im Winter stagnieren die Einnahmen<br />
aus dem Tourismus. Auf dem Festland<br />
ist eher die relativ gleichmäßige<br />
Kontoführung normal, bei uns gibt es<br />
die Durststrecke des Winters und der<br />
Nebensaison. Hier muss man auch mal<br />
die fettarmen Zeiten überstehen. Dafür<br />
brummt es dann in der Saison. Es fallen<br />
enorme Bargeldbeträge an, sowohl auf<br />
der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite<br />
und hiermit verbunden eben<br />
viel Arbeit. Auch die Immobilienpreise<br />
sind weitaus höher als im Landkreis Leer<br />
oder Wittmund. Finanzierungen sehen<br />
hier anders aus. Für ein anständiges<br />
Haus oder eine Wohnung mit Seeblick<br />
kann man hier ohne Schwierigkeiten um<br />
die 400.000 Euro ausgeben. Die Beurteilung<br />
der Perspektive von Einzelhandels-<br />
geschäften auf Borkum setzt langjährige<br />
Erfahrungswerte voraus.<br />
Unterscheidet sich denn die <strong>Sparkasse</strong><br />
Borkum von anderen Banken? Gibt es<br />
etwas Borkumspezifisches?<br />
Wir werden als eigenständige Bank auf<br />
Borkum wahrgenommen. Es ist eine<br />
unglaubliche Kundennähe da, denn ich<br />
sehe meine Kunden zuweilen viermal<br />
am Tag, allein schon wenn ich mit dem<br />
Fahrrad durch die Gegend fahre. Und das,<br />
obwohl wir über 5.500 Einwohner auf<br />
Borkum haben. Das bedeutet für mich<br />
jederzeitige Erreichbarkeit und Ansprache.<br />
Das gleiche gilt selbstverständlich<br />
für alle Bediensteten der <strong>Sparkasse</strong> Borkum,<br />
denn keiner von uns fährt abends<br />
mit dem Auto oder der Fähre weg, jeder<br />
wohnt hier. Und das gerne.
Maritime Wirtschaft:<br />
Partnerschaftlich durch die Krise<br />
Wie stark ist die maritime Wirtschaft<br />
am zweitgrößten Reedereistandort<br />
Deutschlands von der weltweiten Finanzkrise<br />
betroffen, Herr van Hoorn?<br />
van Hoorn: Wir haben uns die einzelnen<br />
Kreditengagements angesehen und<br />
geprüft. Dabei konnten wir feststellen,<br />
dass wir in diesen Portfolios auch auf<br />
Grund fester Chartervereinbarungen eine<br />
sehr gute Streuung und dadurch pro<br />
Schiff auch ein eher geringes Kreditvolumen<br />
haben. Wir sind dadurch von der<br />
Krise relativ verschont geblieben. Ferner<br />
haben wir frühzeitig reagiert. Besonders<br />
betroffen ist die Containerschifffahrt, von<br />
der wir jedoch nur ein Schiff finanziert<br />
haben. Fast ausschließlich geht es bei<br />
uns um Mehrzweckfrachter und Bulker,<br />
da haben sich die Charterraten bereits<br />
teilweise wieder erholt. Diese waren<br />
allerdings zwischenzeitlich auch sehr<br />
niedrig und wir sind immer noch nicht<br />
auf dem Stand von 2008. Mit zeitweisen<br />
Tilgungsstundungen konnten wir in der<br />
maritimen Wirtschaft über die Runden<br />
kommen. Im Vergleich zu anderen Banken<br />
sind wir da sehr gut positioniert.<br />
Spiegelt sich die Bedeutung der maritimen<br />
Wirtschaft für die Region auch bei<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> wider?<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
van Hoorn: Bis vor sechs oder sieben<br />
Jahren gab es noch relativ wenig<br />
Berührungspunkte mit Reedereien.<br />
Schiffe oder Reedereien selbst haben wir<br />
eigentlich kaum finanziert. Im Umfeldbereich<br />
hatten wir allerdings schon<br />
Finanzierungen, wenn wir zum Beispiel<br />
an Ausrüster der Meyer-Werft denken.<br />
Indirekt gab es also schon Kontakte. Erst<br />
2003 haben wir dann begonnen, direkt in<br />
der maritimen Branche Kredite zur Verfügung<br />
zu stellen und auch Schiffsfinanzierungen<br />
darzustellen, zunächst jedoch im<br />
kleineren Maßstab. Inzwischen hat das<br />
Schiffsfinanzierungskreditgeschäft einen<br />
recht bedeutsamen Anteil am Gesamtkreditportfolio<br />
unserer <strong>Sparkasse</strong>.<br />
Oetter: Wenn man in diesem Zusammenhang<br />
von Krise spricht, muss man<br />
differenzieren. Ja, es gibt eine Krise und<br />
damit einen Rückgang der Charterraten.<br />
Aber auch da muss man sich die<br />
einzelnen Segmente anschauen. Es gab<br />
sehr gute Zeiten, in denen es erhebliche<br />
Vorwegzahlungen und Sondertilgungen<br />
auf unsere Schiffsportfolios gab, das war<br />
in anderen Branchen eher unüblich. Da<br />
haben sich die Reeder sehr weitsichtig<br />
gezeigt. Natürlich ist die Situation angespannt,<br />
aber man muss das gelegentlich<br />
auch relativieren. Hier läuft keiner<br />
Claus van Hoorn<br />
(Firmenkundenberater)<br />
und Detlef Oetter<br />
(Stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender)<br />
33
34<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Wir sind einen fortschrittlichen<br />
Weg gegangen.“<br />
kopflos durch die Gegend. Wir kennen<br />
alle unsere Reedereikunden persönlich,<br />
insofern können wir hier schon abgrenzen<br />
zu anderen Bereichen.<br />
Kann man dann trotz Krise von einem<br />
zufriedenstellenden Geschäftsjahr in<br />
diesem Marktsegment sprechen?<br />
van Hoorn: Natürlich sind wir unzufrieden,<br />
wenn wir nicht in allen Fällen unsere<br />
volle Tilgung erhalten. Das führt auch<br />
zu entsprechenden Gesprächen mit den<br />
Kunden. Das schweißt dann allerdings<br />
auch wieder zusammen. Wir haben in<br />
allen Fällen vernünftige Regelungen<br />
getroffen. Das gewährleistet das Überleben<br />
des Schiffes. Ein Schiffszyklus<br />
überdauert eine gewisse Zeit und wir<br />
wissen, dass auch wieder bessere Zeiten<br />
kommen. Dann können wir den Reedern<br />
auch in diesen Zeiten guten Gewissens in<br />
die Augen schauen.<br />
Oetter: In der Ehe sprechen wir ja auch<br />
von guten und von schlechten Zeiten.<br />
Wir setzen in der maritimen Wirtschaft<br />
ähnliche Instrumente ein wie bei einer<br />
Hausfinanzierung, bei der wir es mit<br />
Arbeitslosigkeit zu tun bekommen, also<br />
Tilgungsaussetzung, Verlängerung,<br />
Stundung.<br />
Schifffahrt und Geldgeschäfte in Leer<br />
und Wittmund: ist die <strong>Sparkasse</strong> da<br />
inzwischen einer der ersten Ansprechpartner<br />
oder ist das ein Feld im Aufbau?<br />
Oetter: Dafür, dass wir in diesem Bereich<br />
erst seit sechs Jahren am Markt sind<br />
und erst kleinteilig begonnen haben, hat<br />
sich das bis 2007/2008 gut entwickelt.<br />
<strong>Unser</strong>e direkten Wettbewerber sind zum<br />
Teil wesentlich länger in diesem Markt,<br />
in einer größeren Region und selektieren<br />
auch nicht so stark wie wir. Natürlich<br />
überlegen wir in der Krise auch, ob wir<br />
richtig agieren. Wir bauen dann rechtzeitig<br />
vor und verzichten dann auch temporär<br />
auf Neukunden. Dadurch kommen<br />
wir mit unseren bestehenden Kunden<br />
besonders partnerschaftlich durch die<br />
Krise.<br />
van Hoorn: Hinzu kommt, dass der Markt<br />
sehr volatil ist. Je größer das Schiff,<br />
desto volatiler der Markt. Bei größeren<br />
Schiffen ist womöglich der Ausfall größer<br />
als bei kleineren. Das Risiko, das wir tragen,<br />
ist auf sehr viele Schiffe aufgeteilt.<br />
Worin unterscheidet sich der maritime<br />
Wirtschaftsstandort Leer oder Ostfriesland<br />
von anderen Schifffahrtsstandorten<br />
in Deutschland?<br />
van Hoorn: <strong>Unser</strong>e Kontakte konzentrieren<br />
sich naturgemäß in diesem Bereich<br />
auf die Region.<br />
Oetter: Die drei großen Reeder aus Leer<br />
haben auf der hiesigen Seefahrtsschule<br />
ihr Patent gemacht. Sie haben die Vernetzung<br />
zwischen Politik, maritimer und<br />
sonstiger Wirtschaft vorangetrieben. Sie<br />
sind sämtlich mit der Region stark verwurzelt<br />
und wir unterhalten daher hier<br />
nicht nur Geschäftsbeziehungen, sondern<br />
Freundschaften und gute Kontakte.<br />
Ist denn die Art, wie Sie mit Reedereikunden<br />
umgehen, spezifisch ostfriesisch?
van Hoorn: Ein Aspekt ist die Langfristigkeit<br />
in der Zusammenarbeit. Nicht jede<br />
Schiffsfinanzierung passt zu jeder Bank,<br />
da schauen wir genau hin. Wir wissen<br />
also genau, mit wem wir wann zusammenarbeiten<br />
können und das ist dann<br />
auch langfristig.<br />
Unter welcher großen Überschrift steht<br />
Ihr Engagement in der maritimen Wirtschaft<br />
im Jahr 2010?<br />
van Hoorn: Im Gegensatz zu anderen<br />
Schiffsfinanzierern fahren wir das Portfolio<br />
nicht runter. Wir ziehen uns nicht aus<br />
dem Markt zurück. Rückführungen durch<br />
Verkäufe werden wir auch verwenden, um<br />
die Mittel in der hiesigen Reedereiwirtschaft<br />
wieder zu platzieren. Andererseits<br />
muss das bestehende Portfolio auch<br />
gesichert werden. <strong>Unser</strong>e Möglichkeiten<br />
sind durchaus begrenzt, aber wir stehen<br />
neuen Gesprächen offen gegenüber.<br />
Ist das denn im Gegensatz zu Ihrem<br />
Haus ein Bankentrend, dass sich Häuser<br />
aus der Schiffsfinanzierung zurückziehen?<br />
Oetter: Zumindest ist es Trend, erst einmal<br />
keine neuen Kunden aufzunehmen<br />
um Risiken zu vermeiden. Deutschland<br />
ist weltgrößter Standort für Schiffsfinanzierungen.<br />
Da schauen wir natürlich<br />
genau, was in der Welt passiert.<br />
van Hoorn: Die meisten der bestehenden<br />
deutschen Schiffsfinanzierer werden sich<br />
Ausweitungen ihres Kreditgeschäfts im<br />
Moment auch kaum leisten können.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Und wonach streben dann Schiffsfinanzierer<br />
in Zukunft?<br />
van Hoorn: Dass Schiffe nicht mehr<br />
durch Kapitalgeber von außen finanziert<br />
werden müssen, sondern dass die<br />
Reedereien versuchen, die Finanzierung<br />
durch Eigenkapital selbst auf die Beine<br />
zu stellen und dadurch viel stärker selbst<br />
hinter dem Schiff stehen. Früher wurden<br />
für ein Schiff, das 20 Millionen Euro<br />
gekostet hat, 100 Kapitalgeber gesucht.<br />
Das ist heute nicht mehr der Fall. Man<br />
würde sie wohl auch gar nicht mehr zusammenbekommen.<br />
Es gibt immer noch<br />
die Möglichkeit, Kapital zu platzieren. Es<br />
sind also immer noch Kommanditisten<br />
da, die dazu bereit sind. Dieser Kreis ist<br />
jedoch sehr eingeschränkt. Beim Versuch<br />
der Reedereien, das Kapital selbst<br />
aufzubringen, hat inzwischen sogar die<br />
KfW Möglichkeiten, die Reeder und die<br />
Banken mit öffentlichen Finanzierungshilfen<br />
zu unterstützen. In guten Zeiten<br />
profitiert dann auch die Reederei selbst<br />
und nicht ein Kapitalgeber, der Ausschüttungen<br />
erwartet.<br />
Welcher Begriff fällt Ihnen spontan<br />
ein, wenn Sie an die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> denken?<br />
van Hoorn: Wenn ich an die letzten zehn<br />
Jahre denke, haben wir uns in unseren<br />
Geschäftsaktivitäten von konservativ<br />
nach fortschrittlich gewandelt. Wir sind<br />
also einen Zukunftsweg gegangen und<br />
deutlich flexibler geworden, ohne den<br />
Sicherheitsaspekt sowohl im Interesse<br />
der <strong>Sparkasse</strong> als auch des Kunden zu<br />
vernachlässigen.<br />
35
36<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wir wollen in unsere Region investieren<br />
Kommt es in Krisenzeiten noch zu nennenswerten<br />
Investitionen, Herr Koops?<br />
Man kann feststellen, dass die Krise<br />
bei uns im Geschäftsgebiet nicht so<br />
richtig spürbar war. Sicher hat man es<br />
in einzelnen Bereichen gemerkt, aber<br />
im klassischen Mittelstand war es so,<br />
dass investiert wurde. Die Stückzahl<br />
der ausgeliehenen Darlehen ist im Jahr<br />
<strong>2009</strong> gegenüber dem Vorjahr deutlich<br />
angestiegen, bei ungefähr gleich gebliebenem<br />
Volumen. In der Fläche sind viele<br />
Investitionen vorgenommen worden.<br />
Eigentlich hatten wir zu Beginn des Jahres<br />
<strong>2009</strong> ein schlechteres Jahr erwartet.<br />
Im Rückblick ist <strong>2009</strong> für uns günstig<br />
verlaufen. Ich glaube, Ostfriesland ist in<br />
der Konjunkturkrise mit einem blauen<br />
Auge davongekommen.<br />
Ist die <strong>Sparkasse</strong> bei der Kreditvergabe<br />
an Firmenkunden zurückhaltender<br />
geworden?<br />
Wir hätten gerne noch mehr Kredite<br />
vergeben und hätten auch noch mehr<br />
Darlehen vergeben können. Wir haben<br />
auch keine verschärften Anforderungen<br />
an die Besicherung oder die Offenlegung<br />
der wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
unserer Kunden, wir haben auch kein<br />
verschärftes Informationsbedürfnis.<br />
Wir sind <strong>2009</strong> mit den Kreditstandards<br />
genauso verfahren wie in 2008 und wie<br />
wir sie auch in 2010 unverändert haben<br />
werden.<br />
Mit welcher weiteren Entwicklung rechnen<br />
Sie für 2010?<br />
Für 2010 bin ich vorsichtig optimistisch.<br />
Ich weiß nicht, ob wir in Ostfriesland<br />
das Konjunkturtal schon erreicht haben.<br />
Hier haben wir es mit zeitversetzten<br />
Wellenbewegungen zu tun. Betrachtet<br />
man die Amplituden insgesamt, so sind<br />
die Ausschläge nie ganz hoch aber dafür<br />
auch nie ganz tief. Daher könnten noch
„Für 2010 bin ich<br />
vorsichtig<br />
optimistisch.“<br />
Ausläufer mit ein oder zwei schwierigeren<br />
Fällen kommen. Was wir schon<br />
merken ist, dass die Finanzierung neuer<br />
Aufträge, insbesondere Vorräte und Betriebsmittel,<br />
wieder anzieht. Es werden<br />
also wieder Aufträge an den Mittelstand<br />
vergeben, die entsprechend vorfinanziert<br />
werden müssen. Da machen wir mit<br />
unseren bisherigen, risikoorientierten<br />
Kreditstandards unverändert weiter. Wir<br />
werden sie also weder verschärfen noch<br />
lockern. Es ist immer gut, eine solche<br />
Linie auch über Jahre durchzuhalten. Das<br />
ist glaubwürdig und konstant.<br />
Welche Branchen sind besonders krisenresistent,<br />
gibt es Boombranchen in<br />
der Region?<br />
Wir hoffen auf ein gutes Tourismusjahr.<br />
Das ist natürlich wetterabhängig. Der<br />
Trend zu Urlaub in Deutschland und an<br />
der Nordsee ist nach meinem Ermessen<br />
ungebrochen. Wir glauben zudem, dass<br />
sich die Krise in der Landwirtschaft etwas<br />
beruhigt hat. Der Milchpreis hat sich<br />
etwas stabilisiert. Der Durchschnittspreis<br />
bewegt sich zwar noch auf einem niedrigen,<br />
nicht aber dem katastrophalen<br />
Niveau Mitte <strong>2009</strong>. Im Baugewerbe wird<br />
es in diesem Jahr wohl ähnlich verlaufen<br />
wie <strong>2009</strong>. Es wird keine großen neuen<br />
Baugebiete mehr geben, die gab es auch<br />
in der Vergangenheit schon nicht mehr.<br />
Sehr optimistisch sind wir im Bereich der<br />
erneuerbaren Energien. Photovoltaik ist<br />
der absolute Renner. Wenn das Repowering<br />
im Bereich der Windkraftanlagen<br />
beginnt, wollen wir von diesem Kuchen<br />
ein großes Stück abhaben. Im Schifffahrtsbereich<br />
erkennen wir eine Bodensatzbildung<br />
bei den Charterraten. Wir<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
fühlen uns mit unseren Engagements<br />
dort gut aufgehoben und glauben da<br />
nicht an eine Verschlechterung. Es wird<br />
sich aber auch nicht zügig nachhaltig<br />
verbessern. Dort wird es wohl noch zwei<br />
bis drei Jahre dauern, bis die Durststrecke<br />
überwunden ist.<br />
Welchen Prozentsatz am Kreditvolumen<br />
macht bei Ihnen die Schifffahrtsbranche<br />
aus?<br />
Etwa sieben Prozent. Wir achten strikt<br />
auf Branchentrennung. Wir achten genau<br />
darauf, dass nirgends ein Überhang<br />
entsteht. Daher sind wir dort auch ganz<br />
entspannt.<br />
Haben Sie einen bestimmten<br />
Begriff, mit dem Sie die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> verbinden?<br />
Regionalität. Wir wollen für unsere<br />
Region da sein. Natürlich begleiten wir<br />
unsere Kunden auch außerhalb Ostfrieslands,<br />
aber es ist nicht unser Bestreben,<br />
außerhalb unserer Region aktiv tätig zu<br />
werden. Darauf richten wir uns aus. Wir<br />
wollen keine Wertpapiere von irgendwelchen<br />
internationalen Unternehmen haben,<br />
die wir nicht beurteilen können. Da<br />
ist uns das Kreditgeschäft zum Beispiel<br />
mit den Handwerkern und Gewerbetreibenden<br />
hier bei uns vor Ort lieber.<br />
Kai Siebels<br />
(Geschäftsführer der<br />
Elektrizitätsgenossenschaft<br />
für Wittmund eG)<br />
und Erwin Koops<br />
(Bereichsleiter<br />
Firmenkundenzentrum)<br />
37
38<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Ostfrieslands Mittelstand baut keine<br />
Luftschlösser, sondern bodenständig<br />
Wie ist Ihre Einschätzung zum Verlauf<br />
des Geschäftsjahres <strong>2009</strong>,<br />
Herr Dekker?<br />
<strong>2009</strong> war anfangs schwierig. Durch die<br />
Wirtschaftskrise haben wir in den ersten<br />
vier bis fünf Monaten das eine oder<br />
andere schwierige Gespräch führen müssen.<br />
Das hat sich zum Glück im Sommer<br />
und zum Herbst hin aufgelöst. Sehe ich<br />
mir jetzt die Jahresabschlüsse meiner<br />
Kunden an, kann ich feststellen, dass die<br />
Kunden es doch auch nach einer Durststrecke<br />
insgesamt ganz gut weggesteckt<br />
haben. <strong>2009</strong> hat also Höhen und Tiefen<br />
gehabt.<br />
An welche Höhen erinnern Sie sich<br />
denn besonders gern?<br />
Jedes erfolgreich abgeschlossene Projekt<br />
ist ein Höhepunkt im Geschäftsjahr,<br />
zum Beispiel der Neubau einer Produktionshalle,<br />
mit der ein Unternehmer<br />
sein Produktsegment erweitern kann.<br />
Aber auch wenn es in der Liquidität bei<br />
Kunden besser läuft als erwartet, ist das<br />
eine tolle Sache.<br />
Wie präsent sind die Mittelstandskunden<br />
im Gesamtgefüge der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>?<br />
Ohne Frage ist das gesamte Firmenkundengeschäft<br />
für die <strong>Sparkasse</strong><br />
bedeutsam, insbesondere wenn man<br />
berücksichtigt, wie viele Familien mit<br />
ihrer Wirtschaftskraft hinter diesen<br />
Unternehmen stehen. Da steckt schon<br />
einiges dahinter.<br />
Wagen Sie doch bitte mal einen Ausblick<br />
in die weitere Entwicklung des<br />
Geschäftskundenbereichs.<br />
In meinem Geschäftsbereich betreue<br />
ich insbesondere Unternehmer aus dem<br />
Baugewerbe. Jetzt hatten wir es mit<br />
einem überraschend heftigen und lang<br />
anhaltenden Winter zu tun. Das ist für<br />
den Beginn des Geschäftsjahres schon<br />
ein kleines Manko. Auf der anderen Seite<br />
Michael Dekker<br />
(Firmenkundenberater)
„Wir wollen die Kontinuität am<br />
Markt fortsetzen und dicht<br />
am Kunden bleiben.“<br />
scheint die Auftragslage im produzierenden<br />
Gewerbe derzeit recht gut zu<br />
sein, auch wenn der Maschinenbau noch<br />
etwas kränkelt. Grundsätzlich ist die lokale<br />
Wirtschaft aber recht gut aufgestellt.<br />
Insofern habe ich die vage Hoffnung,<br />
dass wir es mit einem relativ humanen<br />
Jahr 2010 zu tun haben werden.<br />
Im Gesamtbild der <strong>Sparkasse</strong>: welches<br />
Attribut fällt Ihnen bei Betrachtung<br />
Ihres Hauses ein?<br />
Ich würde sagen, wir sind menschlich.<br />
Wir sehen nicht nur die Zahlen, sondern<br />
auch die Menschen dahinter, zu denen<br />
wir auch einen engen Kontakt suchen.<br />
Was finden Sie als Ostfriese besonders<br />
typisch an dieser <strong>Sparkasse</strong>?<br />
Wir sind schon ziemlich direkt und kommunizieren<br />
auch Entscheidungen direkt<br />
und ohne Umschweife. Das gilt für gute<br />
Nachrichten ebenso wie für negative<br />
Dinge.<br />
Wie bewerten Sie die Bedeutung des<br />
Wirtschaftsstandortes Ostfriesland?<br />
Wir sind insbesondere im Tourismus in<br />
den vergangenen zehn bis 15 Jahren ein<br />
ganzes Stück weiter gekommen. Dieses<br />
wichtige Standbein wird auch weiter an<br />
Bedeutung hinzugewinnen. Aber auch<br />
im regenerativen Segment wie in der<br />
maritimen Wirtschaft ist der Wirtschaftsraum<br />
Ostfriesland gut aufgestellt.<br />
Sind Sie mit einer bestimmten Strategie<br />
in das Geschäftsjahr 2010 gegangen?<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wir wollen die Kontinuität am Markt<br />
fortsetzen und nach wie vor dicht am<br />
Kunden bleiben.<br />
Gibt es im Finanzierungsverhalten des<br />
Mittelstands in Leer und Wittmund<br />
etwas Spezifisches?<br />
Ostfriesen sind bodenständig. Investitionsmaßnahmen<br />
werden gut vorbereitet.<br />
Bei den Projekten werden aber auch<br />
keine Luftschlösser gebaut, sondern<br />
bodenständige und eher konservative<br />
Entscheidungen getroffen.<br />
Das macht Ihre Arbeit doch eigentlich<br />
leichter?<br />
Die Bodenständigkeit auf beiden Seiten<br />
hilft auf jeden Fall, einander besser einschätzen<br />
zu können.<br />
Welches Qualitätsversprechen kann ein<br />
Kunde von Ihnen erwarten?<br />
Grundsätzliche Offenheit. In meinen<br />
Finanzierungsgesprächen spreche ich<br />
immer von drei Möglichkeiten: kaufen,<br />
leasen oder lassen. Und entsprechend<br />
offen kommuniziere ich auch unsere<br />
Finanzierungsentscheidungen, auch ein<br />
Nein.<br />
Also ist der Kunde für Sie ein Partner<br />
auf Augenhöhe?<br />
Das sowieso. Es geht nur um ein vernünftiges<br />
Ergebnis für alle.<br />
39
40<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Urlaub in Deutschland ist ein Trend,<br />
mit dem sich in Ostfriesland Geld verdienen lässt<br />
Was unterscheidet eine Inselregion<br />
vom Rest des Geschäftsgebietes der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, Herr Hillmer?<br />
Als Marktbereichsleiter in einem Bereich,<br />
der Langeoog, Spiekeroog und die<br />
vorgelagerte Küste umfasst, liegt mein<br />
Schwerpunkt klar im Bereich Tourismus.<br />
Wer auf einer Insel arbeitet, darf, bedingt<br />
durch das Wasser, dort sehr autark arbeiten.<br />
Insbesondere Langeoog ist eine<br />
sehr aktive Geschäftsstelle. Der Markt ist<br />
aber auch vom Wettbewerb umkämpft.<br />
Auf der Fähre sieht man häufig selbständige<br />
Vertreter anderer Institute mit<br />
ihrem Laptop, die auf der Insel ebenfalls<br />
ihre Finanzdienstleistungen unterbringen<br />
wollen. Wir haben auf Langeoog<br />
aufgrund vieler Hotels und Gastronomieunternehmen<br />
eine sehr schöne<br />
Kundenstruktur. Ein weiterer Vorteil<br />
zum Beispiel gegenüber Spiekeroog ist,<br />
dass die Insel nicht tideabhängig ist und<br />
die Fähre regelmäßig fahren kann. Die<br />
Saison auf Langeoog ist sehr lang, es ist<br />
keine Autoinsel. Die Kurverwaltung ist<br />
sehr aktiv und hat auch in der dunklen<br />
Zeit etwas anzubieten. Die Auslastung<br />
auf Langeoog ist also sehr gut.<br />
Die Struktur der Inseln in Ihrem Bereich<br />
verändert sich zum Teil grundlegend.<br />
Man kann das zum Beispiel auf Spiekeroog<br />
sehr deutlich merken...<br />
Neue Investoren können Veränderungen<br />
Steffen Hillmer<br />
(Marktbereichsleiter<br />
Esens-Holtriem)
für die Inseln und die Küste bringen, aber<br />
es muß in das Gesamtbild des jeweiligen<br />
Ortes passen. Zu starke Veränderungen<br />
können den Charme eines Ortes zum<br />
Negativen beeinflussen und sind schwer<br />
wieder rückgängig zu machen. Die Insulaner<br />
müssen die Entwicklungen auch<br />
mittragen.<br />
Wie macht sich der Strukturwandel in<br />
Ihrem Verantwortungsbereich besonders<br />
bemerkbar?<br />
Es macht sich nachteilig bemerkbar, dass<br />
wir an der Küste noch nicht über das<br />
nachgefragte höherklassige Angebot im<br />
Vier-Sterne-Bereich verfügen. Das Geld<br />
dafür wäre vorhanden und wird auch ausgegeben.<br />
Positiv ist die Entwicklung der<br />
Häfen in Neuharlingersiel und Bensersiel<br />
zu sehen, die versuchen mit baulichen<br />
Veränderungen und Erweiterungen dem<br />
Gästebedürfnis nachzukommen. Das<br />
Tourismusangebot an der Küste insgesamt<br />
hat leider immer noch ein etwas<br />
verstaubtes Image und manchmal einen<br />
Ausstattungsstandard aus den Siebziger<br />
Jahren. Gäste die das erleben, kommen<br />
nie wieder. Wir müssen daran arbeiten<br />
um dieses weiterzuentwickeln. Es wird<br />
aber auch zu langwierig diskutiert.<br />
Private Investitionsvorhaben wie der Bau<br />
eines Golfplatzes am Festland konnten<br />
trotz langer Verhandlungen immer noch<br />
nicht realisiert werden.<br />
Wie kann die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
hier Abhilfe schaffen?<br />
Wir schalten uns in die Diskussionen<br />
ein, indem wir uns vor Ort in vielen<br />
Institutionen wie den Vereinen oder<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Wirtschaftsförderkreisen involvieren. Wir<br />
halten engen Kontakt zu den Gemeinden<br />
und Gewerbevereinen um Ideen mit<br />
zu platzieren, für die man kommunale<br />
Unterstützung braucht. Zudem versuchen<br />
wir natürlich auch, für Investoren<br />
Finanzierungen zu finden, die auch ein<br />
unternehmerisches Risiko in sich tragen.<br />
Insofern treten wir dann auch als eine Art<br />
Wirtschaftsförderer auf.<br />
Ist Ihnen das <strong>2009</strong> denn gut gelungen?<br />
<strong>2009</strong> war das natürlich etwas schwieriger.<br />
Dennoch haben wir keine Diskussionen<br />
über eine Kreditklemme festgestellt,<br />
das Geschäft lief normal weiter.<br />
Geholfen hat sicher auch ein Trend, den<br />
wir immer propagiert haben: Urlaub<br />
wieder in Deutschland zu machen. So<br />
hatten wir in der Region eine sehr gute<br />
Tourismussaison. Wir hatten da natürlich<br />
auch Glück mit dem Wetter. Die Finanzmarktkrise<br />
ist unten gar nicht richtig<br />
angekommen, es gab ja keine Massenentlassungen.<br />
Es wurde vor Ort also<br />
weiterhin Geld ausgegeben.<br />
Wie ist der Trend beim Immobilienkauf<br />
in der Tourismusregion und insbesondere<br />
auf den Inseln?<br />
Wir haben es mit einem ungebrochen<br />
hohen Preisniveau zu tun. Dort machen<br />
wir eher Bauträgergeschäfte. An sich ist<br />
der Immobilienmarkt dort überschaubar.<br />
Die Nachfrage ist da, es fehlt allerdings<br />
an Angebot. So sind wir als <strong>Sparkasse</strong><br />
anders als auf dem Festland eher in der<br />
Position, Gebäude zu bauen und dann zu<br />
verkaufen. Während wir auf dem Festland<br />
meistens aus dem Bestand verkaufen,<br />
41
42<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Auf Langeoog geht man nicht zur<br />
<strong>Sparkasse</strong>, sondern zu Onno.“<br />
verhält sich das auf Langeoog völlig anders.<br />
Auf Spiekeroog gibt es fast nichts.<br />
Wenn doch, ist unsere Durchdringung<br />
so gut, dass wir fast alles umsetzen. Wir<br />
arbeiten auf Spiekeroog mit einem sehr<br />
guten Makler zusammen.<br />
Ist das Bankgeschäft in einer Urlaubsregion<br />
ein anderes als anderswo?<br />
Ja. Wenn Niedersachsen und Nordrhein-<br />
Westfalen gleichzeitig Urlaub haben<br />
muss man oft Schleichwege kennen, um<br />
zum Kunden zu kommen. Man muss auch<br />
sehr viel Bargeld verarbeiten und aufbereiten.<br />
Auf die Inseln transportieren wir<br />
es mit Flugzeugen. Wenn dann tagsüber<br />
unsere Kunden mit ihren Urlaubsgästen<br />
beschäftigt sind, verlagert sich dann<br />
auch die Beratungszeit. So könnten wir<br />
unsere Inselfilialen eigentlich Freitagnachmittags<br />
schließen, da dann Anreise<br />
ist. Dann hat keiner Zeit, zur <strong>Sparkasse</strong><br />
zu gehen. Beim gerade abgeschlossenen<br />
Umbau unserer Filiale auf Langeoog<br />
haben wir zusätzliche Beratungsmöglichkeiten<br />
geschaffen. Andererseits halten<br />
wir dort jetzt aber auch automatische<br />
Einzahlungsmöglichkeiten vor.<br />
Die Filiale auf Langeoog wird in der<br />
Saison also zu einer Großstadtfiliale?<br />
Allein von der Auslastung des Geldautomaten<br />
auch durch auswärtige Gäste steht<br />
diese Filiale einer in Leer oder Wittmund<br />
in nichts nach, im Gegenteil.
Eine Inselsparkasse müsste ja eine besonders<br />
sichere <strong>Sparkasse</strong> sein, da ein<br />
Räuber gar nicht weglaufen könnte…<br />
Das ist so. Bis der am Hafen wäre, passiert<br />
auf der Insel einiges.<br />
Ist das auch typisch ostfriesisch?<br />
Ja. Wenn ich einen typischen <strong>Sparkasse</strong>nmenschen<br />
beschreiben müsste, so<br />
würde ich sagen, er sollte offen und<br />
kommunikativ sein, auf Leute zugehen<br />
und versuchen, Kontakt herzustellen. Wir<br />
arbeiten direkt mit dem Kunden. Durch<br />
unsere Dezentralität haben wir überall<br />
Gesichter, die man mit der <strong>Sparkasse</strong><br />
verbindet. Auf Langeoog geht man zum<br />
Beispiel nicht zur <strong>Sparkasse</strong>, sondern<br />
zu Onno. Das ist der beste Beweis, dass<br />
wir kundennah und in unserer Region<br />
verhaftet sind und diese Karte spielen<br />
wir auch.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Die neu gestaltete<br />
Filiale der <strong>Sparkasse</strong><br />
auf Langeoog<br />
43
44<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten
Wer kann, könnte in der Landwirtschaft Gas geben<br />
War das Jahr <strong>2009</strong> auch für die Landwirtschaft<br />
ein Krisenjahr,<br />
Herr Heymann?<br />
Das Tal scheint schon fast durchschritten<br />
zu sein. Wir sind ein bisschen stolz darauf,<br />
dass wir zu keinem unserer Kunden<br />
sagen mussten, dass es besser wäre,<br />
seinen Betrieb zu schließen. Dass es in<br />
der Zukunft noch schwer werden kann,<br />
ist uns dabei auch klar. Der Strukturwandel<br />
wird sich nicht aufhalten lassen und<br />
zu immer größeren Betrieben führen.<br />
Viele haben sich von 2000 bis heute<br />
annähernd verdoppelt. Dennoch werden<br />
wir in Ostfriesland niemals ähnlich großräumige<br />
Strukturen wie zum Beispiel in<br />
Ostdeutschland bekommen, denn Größe<br />
ist auch nicht alles. Wir haben es eben<br />
eher mit mittleren landwirtschaftlichen<br />
Familienbetrieben zu tun, die auch für<br />
die Zukunft sehr gut aufgestellt sind. So<br />
fallen zum Beispiel 2015 die Milchquoten<br />
weg. Wer kann, könnte Gas geben. Aber<br />
nicht jeder kann aus 100 Milchkühen<br />
mal eben 200 machen, schon durch die<br />
Begrenzung des Flächenbesatzes. Entscheidend<br />
ist in der Landwirtschaft vor<br />
allem das richtige Management. Landwirtschaft<br />
allein aus Leidenschaft reicht<br />
nicht, kaufmännische Eigenschaften sind<br />
entscheidend.<br />
Heißt das im Umkehrschluss, dass<br />
nicht nur die erzielten Preise ein Problem<br />
für die Landwirtschaft darstellen,<br />
sondern auch die eigene Struktur?<br />
Wenn Betriebe nicht gut laufen, sind die<br />
Fehler nicht erst jetzt, sondern schon<br />
früher gemacht worden. Manch größere<br />
Investition hat sich als Fehlinvestition<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
herausgestellt. Nicht jeder Treckerfan<br />
wird ein guter Landwirt.<br />
Wann ist denn ein Landwirt ein guter<br />
Landwirt?<br />
Ein guter Landwirt muss Kaufmann sein,<br />
er muss Leidenschaft mitbringen, muss<br />
aber auch den richtigen Blick für das Wesentliche<br />
an seinem Betrieb haben, auch<br />
mal spüren, was seine Tiere brauchen,<br />
dafür sorgen, dass es ihnen gut geht.<br />
Diese Landwirte werden auch Erfolg<br />
haben.<br />
Ist jeder Landwirt in den Landkreisen<br />
Leer und Wittmund automatisch <strong>Sparkasse</strong>nkunde?<br />
Das wäre vielleicht gar nicht gut. Es<br />
gibt gewisse landwirtschaftliche Größenordnungen,<br />
da haben wir einen<br />
Marktanteil bei 40 Prozent, mit dem wir<br />
klug umzugehen haben. So fließen nach<br />
Ostfriesland im Dezember 64 Millionen<br />
Euro Betriebsprämie. Davon werden fast<br />
20 Prozent auf Konten der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> ausgezahlt. Damit sind wir<br />
auch deutschlandweit gar nicht schlecht<br />
aufgestellt. Ich glaube nicht, dass es<br />
noch viele <strong>Sparkasse</strong>n mit einem derart<br />
hohen landwirtschaftlichen Marktanteil<br />
gibt. Dafür verfügt unsere <strong>Sparkasse</strong><br />
eben auch über Spezialbetreuer für<br />
unsere Landwirte. Landwirte sind eben<br />
nicht bloß Geschäftskunden, sondern<br />
benötigen kompetente Berater, die<br />
etwas von der Materie verstehen. Dazu<br />
kommt unsere zentrale Lage mit Nähe zu<br />
Spezialisten wie Versicherern oder Rat<br />
für solche Landwirte, die keinen Kreditbedarf<br />
sondern ein bisschen was auf der<br />
45
46<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Kunden haben es durch<br />
kluges Wirtschaften<br />
zu Vermögen gebracht.“<br />
hohen Kante haben und Private Banking<br />
nachfragen.<br />
Ein gut funktionierender Landwirtschaftsbetrieb<br />
kann also immer noch<br />
sehr lukrativ sein?<br />
Ja. Es gibt Kunden, die es durch kluges<br />
Wirtschaften zu einem ansehnlichen<br />
Vermögen gebracht haben. Die können<br />
wir natürlich nicht mit Krediten locken.<br />
Es gibt andere Wirtschaftszweige als die<br />
Landwirtschaft, in denen es wesentlich<br />
schlechter läuft.<br />
Was wäre Ostfriesland ohne die Landwirtschaft?<br />
Undenkbar. Es würden ja auch viele vor-<br />
und nachgelagerte Arbeitsplätze fehlen.<br />
Es gibt da ja nicht nur die Selbständigen.<br />
Diese brauchen zunehmend qualifizierte<br />
Angestellte. Der Knecht, den man vor 40<br />
oder 50 Jahren kannte, wird heute nicht<br />
mehr benötigt. Es werden Spezialisten<br />
benötigt, die große Kompetenz im jeweiligen<br />
Bereich mitbringen, zum Beispiel<br />
erfahrene Melker. Dazu gehört mehr, als<br />
man allgemein annimmt.<br />
Wenn Sie das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
Revue passieren lassen, wie zufrieden<br />
oder unzufrieden sind Sie damit?<br />
Grundsätzlich sind wir in unserem<br />
Bereich sehr zufrieden. Wir hatten zwar<br />
arge Bedenken, dass die negativen Entwicklungen<br />
zum Beispiel beim Milchpreis<br />
anhalten. Im Nachhinein ist es besser<br />
gelaufen, als wir befürchtet hatten. Wir<br />
haben dadurch auch als <strong>Sparkasse</strong> bessere<br />
Erträge erwirtschaftet als in manch<br />
anderer Branche. Da in jeder Krise immer<br />
auch eine Chance steckt, haben immer<br />
noch viele Landwirte investiert, das hat<br />
unter anderem das Kreditgeschäft auch<br />
als Liquiditätshilfe belebt. Diese haben<br />
in der Regel ein Faible dafür, Kredite<br />
auch möglichst schnell wieder zurück zu<br />
führen.<br />
Welche Rolle nimmt der landwirtschaftliche<br />
Bereich ein in Bezug auf<br />
alle anderen Bereiche der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong>?<br />
Wir sind nicht so vermessen zu behaupten,<br />
dass wir der entscheidende Bereich<br />
wären. Aber unsere Vorstände und<br />
Bereichsleiter sehen die Landwirtschaft<br />
als Kernbereich unseres geschäftlichen<br />
Engagements.<br />
Was erwarten Sie für die weitere Entwicklung?<br />
Das ist ein Blick in die Glaskugel. Ginge<br />
die Entwicklung weiter wie bisher,<br />
könnte sich die Zahl der Betriebe auf<br />
Sicht halbieren, denn der Strukturwandel<br />
lässt sich nicht aufhalten. Es gibt jetzt<br />
schon Orte in unserem Geschäftsgebiet<br />
ohne Landwirte. Andererseits kenne<br />
ich auch immer noch solche, mit zehn<br />
erfolgreichen Landwirten in Rufweite<br />
nebeneinander. Der begrenzende Faktor<br />
wird zukünftig nicht mehr die Quote,<br />
sondern der Flächenbedarf sein. Sollte<br />
es an der einen oder anderen Stelle zu<br />
Fehlentwicklungen kommen, arbeiten wir<br />
eng mit dem Landwirtschaftlichen Beratungsring<br />
zusammen um gemeinsam<br />
einen Ausweg zu finden.
Verstehen Sie sich eher als Berater in<br />
der Landwirtschaft oder eher als Bank?<br />
Ich sehe mich eher als Partner und gehe<br />
auch schon mal in Gummistiefeln zum<br />
Kunden.<br />
Gibt es noch den Landwirt, der mit dem<br />
Trecker zur <strong>Sparkasse</strong> kommt?<br />
Es gibt Landwirte, die kein Auto haben<br />
und sich nur mit dem Trecker bewegen.<br />
Verleihen Sie der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> bitte ein Attribut, das<br />
Ihnen einfällt, wenn Sie an Ihr Institut<br />
denken.<br />
Kundennähe. Das bestätigen mir auch<br />
meine Kunden immer wieder.<br />
Und was ist für Sie das spezifisch<br />
Ostfriesische an der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong>?<br />
Die Menschen sind hier anders als in anderen<br />
Regionen. Dementsprechend sind<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der <strong>Sparkasse</strong> anders. Dass man sich<br />
wie zum Beispiel in der Straßenbahn einer<br />
Großstadt einander nicht grüßt, wäre<br />
auf der Straße in Ostfriesland undenkbar.<br />
Sprechen Sie in Ihrem Geschäftsbereich<br />
mehr Platt oder mehr Hochdeutsch?<br />
70 bis 80 Prozent Platt, trotz vieler<br />
zugezogener Landwirte zum Beispiel aus<br />
Holland. Aber mit denen kann man ja<br />
auch Platt sprechen.<br />
Walter Heymann<br />
(Firmenkundenberater)<br />
47
48<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten
Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
(Kurzfassung)<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Der vollständige Jahresabschluss ist mit dem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk der Prüfungsstelle des Niedersächsischen<br />
<strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverbandes versehen und wird voraussichtlich<br />
im Monat August im Bundesanzeiger veröffentlicht.<br />
49
50<br />
Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
1. Barreserve<br />
a) Kassenbestand<br />
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />
bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen<br />
b) Wechsel<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig<br />
b) andere Forderungen<br />
4. Forderungen an Kunden<br />
darunter:<br />
durch Grundpfandrechte gesichert<br />
Kommunalkredite<br />
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
ab) von anderen Emittenten<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
bb) von anderen Emittenten<br />
darunter:<br />
beleihbar bei der Deutschen Bundesbank<br />
c) eigene Schuldverschreibungen<br />
Nennbetrag<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
7. Beteiligungen<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten<br />
9. Treuhandvermögen<br />
darunter:<br />
Treuhandkredite<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich<br />
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch<br />
11. Immaterielle Anlagewerte<br />
12. Sachanlagen<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Summe der Aktiva<br />
852.615.086,71 EUR<br />
93.534.617,22 EUR<br />
EUR EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
-,-- EUR<br />
-,-- EUR<br />
2.708.424,65 EUR<br />
200.482.489,57 EUR<br />
-,-- EUR<br />
-,-- EUR<br />
-,-- EUR<br />
-,-- EUR<br />
-,-- EUR<br />
10.934.249,45 EUR<br />
-,--<br />
-,--<br />
5.308.193,48<br />
200.482.489,57<br />
17.375.116,64<br />
28.181.816,92<br />
-,--<br />
-,--<br />
54.559.471,58<br />
45.687.125,82<br />
-,--<br />
205.790.683,05<br />
-,--<br />
45.556.933,56<br />
-,--<br />
100.246.597,40<br />
1.579.152.662,97<br />
205.790.683,05<br />
190.254.577,64<br />
20.377.629,33<br />
4.351.122,08<br />
10.934.249,45<br />
-,--<br />
93.019,00<br />
46.376.326,31<br />
3.579.290,79<br />
2.019.202,48<br />
2.208.732.294,06<br />
31.12.2008<br />
TEUR<br />
17.795<br />
29.013<br />
46.808<br />
-<br />
-<br />
-<br />
63.917<br />
66.543<br />
130.460<br />
1.547.936<br />
(528.488)<br />
(70.253)<br />
-<br />
(-)<br />
-<br />
(-)<br />
-<br />
5.230<br />
(2.673)<br />
162.132<br />
167.362<br />
(162.132)<br />
-<br />
167.362<br />
(-)<br />
184.150<br />
20.624<br />
(-)<br />
(-)<br />
1.651<br />
(-)<br />
(-)<br />
12.149<br />
(12.149)<br />
-<br />
237<br />
45.718<br />
2.319<br />
1.941<br />
2.161.355
Passivseite<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />
darunter:<br />
Geldmarktpapiere<br />
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten<br />
darunter: Treuhandkredite<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
7. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
b) Steuerrückstellungen<br />
c) andere Rückstellungen<br />
8. Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
10. Genussrechtskapital<br />
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig<br />
11. Eigenkapital<br />
a) gezeichnetes Kapital<br />
b) Kapitalrücklage<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
ca) Sicherheitsrücklage<br />
cb) andere Rücklagen<br />
d) Bilanzgewinn<br />
Summe der Passiva<br />
EUR EUR<br />
EUR<br />
EUR<br />
-,-- EUR<br />
-,-- EUR<br />
10.934.249,45 EUR<br />
-,-- EUR<br />
542.741.678,80<br />
64.809.054,25<br />
455.737.693,80<br />
528.627.103,54<br />
121.132.273,89<br />
-,--<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen<br />
Über eine weitere nicht quantifizierbare Eventualverbindlichkeit wird im Anhang berichtet<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen<br />
-,--<br />
444.178.583,21<br />
607.550.733,05<br />
984.364.797,34<br />
-,--<br />
-,--<br />
5.959.813,00<br />
-,--<br />
15.132.306,63<br />
-,--<br />
-,--<br />
121.132.273,89<br />
2.625.765,48<br />
-,--<br />
88.144.302,31<br />
-,--<br />
-,--<br />
-,--<br />
91.232.880,94<br />
444.178.583,21<br />
1.591.915.530,39<br />
-,--<br />
10.934.249,45<br />
6.466.194,90<br />
1.399.500,44<br />
21.092.119,63<br />
-,--<br />
8.988.076,67<br />
-,--<br />
123.758.039,37<br />
2.208.732.294,06<br />
88.144.302,31<br />
91.232.880,94<br />
31.12.2008<br />
TEUR<br />
119<br />
456.027<br />
456.146<br />
462.562<br />
54.809<br />
517.371<br />
381.294<br />
634.819<br />
1.016.113<br />
1.533.484<br />
-<br />
-<br />
-<br />
(-)<br />
(-)<br />
12.149<br />
(12.149)<br />
7.006<br />
1.210<br />
5.623<br />
4.111<br />
11.396<br />
21.130<br />
110<br />
8.988<br />
-<br />
(-)<br />
-<br />
-<br />
118.459<br />
-<br />
118.459<br />
2.673<br />
121.132<br />
2.161.355<br />
-<br />
89.292<br />
-<br />
89.292<br />
-<br />
-<br />
59.233<br />
59.233<br />
51
52<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit von 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen<br />
2. Zinsaufwendungen<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren<br />
b) Beteiligungen<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen<br />
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen<br />
5. Provisionserträge<br />
6. Provisionsaufwendungen<br />
7. Nettoertrag aus Finanzgeschäften<br />
8. Sonstige betriebliche Erträge<br />
9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und für Unterstützung<br />
darunter: für Altersversorgung<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen<br />
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen<br />
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft<br />
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten<br />
Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft<br />
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelte Wertpapiere<br />
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an<br />
verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelten Wertpapieren<br />
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />
18. Einstellungen in Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit<br />
20. Außerordentliche Erträge<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen<br />
22. Außerordentliches Ergebnis<br />
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen<br />
25. Jahresüberschuss<br />
26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr<br />
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der Sicherheitsrücklage<br />
b) aus anderen Rücklagen<br />
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a) in die Sicherheitsrücklage<br />
b) in andere Rücklagen<br />
29. Bilanzgewinn<br />
4.705.978,27 EUR<br />
90.650.904,16<br />
6.633.672,11<br />
22.464.142,08<br />
8.747.879,70<br />
EUR EUR<br />
EUR<br />
97.284.576,27<br />
54.250.619,83<br />
6.181.960,00<br />
878.346,48<br />
-,--<br />
14.455.492,78<br />
1.096.436,17<br />
31.212.021,78<br />
14.312.243,33<br />
11.113.302,85<br />
-,--<br />
-,--<br />
-,--<br />
-,--<br />
-,--<br />
-645.209,52<br />
149.706,61<br />
-,--<br />
-,--<br />
-,--<br />
-,--<br />
43.033.956,44<br />
7.060.306,48<br />
408.800,69<br />
13.359.056,61<br />
68.946,40<br />
3.455.880,13<br />
109.962,11<br />
67.496.908,86<br />
45.524.265,11<br />
4.296.238,59<br />
1.931.145,10<br />
11.113.302,85<br />
-,--<br />
1.211.275,60<br />
-,--<br />
3.420.681,61<br />
-,--<br />
-794.916,13<br />
2.625.765,48<br />
-,--<br />
2.625.765,48<br />
-,--<br />
2.625.765,48<br />
-,--<br />
2.625.765,48<br />
1.1.31.12.2008<br />
TEUR<br />
93.791<br />
6.136<br />
99.927<br />
61.355<br />
38.572<br />
(6.445)<br />
(1.650)<br />
(-)<br />
8.095<br />
30<br />
(14.774)<br />
(908)<br />
13.866<br />
69<br />
3.822<br />
-<br />
64.454<br />
(21.872)<br />
(5.189)<br />
(27.061)<br />
(1.312)<br />
(13.978)<br />
41.039<br />
3.753<br />
1.710<br />
(12.087)<br />
(-)<br />
12.087<br />
(-)<br />
(-)<br />
-<br />
1.211<br />
-<br />
4.654<br />
(-)<br />
(-)<br />
-<br />
(1.831)<br />
(150)<br />
1.981<br />
2.673<br />
-<br />
2.673<br />
(-)<br />
(-)<br />
-<br />
2.673<br />
(-)<br />
(-)<br />
-<br />
2.673
<strong>2009</strong> – ein spannendes Jahr<br />
mit großen Herausforderungen<br />
Kann der Vorstand einer <strong>Sparkasse</strong><br />
mit dem geschäftlichen Verlauf eines<br />
globalen Krisenjahres wie <strong>2009</strong><br />
zufrieden sein, Herr Rinne?<br />
Es war ein spannendes Jahr mit<br />
großen Herausforderungen vor allem<br />
auch aus technischer Sicht. Wir sind<br />
sicher ein Haus, das nach einer Fusion<br />
noch weiter zusammenwächst. Das<br />
ist normal und braucht eine gewisse<br />
Zeit. Auch <strong>2009</strong> gab es noch einige<br />
Baustellen. Vor diesem Hintergrund<br />
haben wir viel erreicht und damit bin<br />
ich recht zufrieden. Wenn man dann<br />
noch die Finanzkrise dazu nimmt und<br />
wir dann trotzdem noch ein vernünftiges<br />
Geschäftsjahr haben, dann war<br />
das eine stolze Leistung von allen. Ich<br />
glaube, auch 2010 wird ein spannendes<br />
Jahr. In unserem Kerngeschäft<br />
erwarte ich da aber auch noch mehr.<br />
2010 ist die Wirtschaftskrise aber<br />
noch nicht beendet…<br />
Eigentlich hatte ich schon <strong>2009</strong><br />
gehofft, dass sie beendet ist. Geht<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
die Wirtschaft nach oben oder unten,<br />
kommt das in Ostfriesland immer zeitverzögert<br />
an. Also werden wir 2010<br />
von der Wirtschaftskrise noch etwas<br />
zu spüren bekommen. Aber auch da<br />
habe ich die Hoffnung, dass es nicht<br />
so deutlich spürbar wird, dass wir<br />
uns große Sorgen machen müssen.<br />
Aus der Geschichte weiß man, dass<br />
die meisten Unternehmen insolvent<br />
werden, wenn die Konjunktur wieder<br />
anzieht, nicht auf dem Weg nach unten<br />
oder auf der Talsohle. Da müssen<br />
wir schauen, inwieweit unsere Region<br />
davon betroffen ist. Wir sind ja ganz<br />
bodenständig hier, wir kennen keine<br />
Zockermentalität. Entscheidungen<br />
dauern eventuell etwas länger, aber<br />
sie sind fundiert.<br />
<strong>2009</strong> war auch das Jahr eines großen<br />
Pilotprojektes in Ihrem Haus.<br />
Dazu muss man etwas in die Geschichte<br />
zurückgreifen. Ich habe 1984 bei<br />
einer <strong>Sparkasse</strong> angefangen. Da gab<br />
es noch sogenannte Buchungsgemeinschaften<br />
mehrerer <strong>Sparkasse</strong>n.<br />
Carsten Rinne<br />
(Vorstandsmitglied)<br />
53
54<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Veränderungen im Bankengeschäft<br />
haben vor allem mit Technik zu tun.“<br />
Für die wurde an großen Maschinen<br />
dreiteilige Überweisungen von Mitarbeiterinnen<br />
mit halbautomatischen Systemen<br />
kompliziert verarbeitet. Eine solche<br />
Buchungsgemeinschaft gab es auch in<br />
Leer. Mehrere regionale Gemeinschaften<br />
der <strong>Sparkasse</strong>n in Niedersachsen wurden<br />
später in der Datenverarbeitungsgemeinschaft<br />
dvg in Hannover gebündelt.<br />
Die dvg schloss sich dann mit weiteren<br />
Nachbargemeinschaften zusammen, unter<br />
anderem Kiel für Schleswig-Holstein,<br />
den Westteil Berlins und das Saarland.<br />
Anfang 2000 formierte sich dies in einer<br />
Gesellschaft mit dem Namen FinanzIT.<br />
So waren vor knapp zehn Jahren aus den<br />
regionalen Buchungsgemeinschaften<br />
nun elf konzentrierte Rechenzentren<br />
geworden. Davon war Hannover sogar<br />
eines der größten oder sogar das größte.<br />
Andere standen in Münster, Frankfurt<br />
und in Bayern. Auch diese fusionierten<br />
wieder, so dass wir es letztlich mit zwei<br />
Gesellschaften zu tun hatten: neben der<br />
FinanzIT in Hannover die <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
Informatik (SI) in Münster und Frankfurt.<br />
Wer war Gesellschafter dieser Unternehmen?<br />
Die FinanzIT gehörte zu 50 Prozent<br />
den entsprechenden <strong>Sparkasse</strong>n und<br />
die anderen 50 Prozent gehörten den<br />
jeweiligen Landesbanken. Diese Häuser<br />
waren also Gesellschafter und Kunden,<br />
was die Sache nicht immer einfacher<br />
machte. Die SI gehörte den <strong>Sparkasse</strong>n.<br />
2004 entstand eine Diskussion, dass das<br />
in Hannover verwendete Programm, das<br />
in den Achtziger Jahren deutlich führend<br />
aber dann in die Jahre gekommen war,<br />
gegen etwas Neues ersetzt werden<br />
sollte. Dabei ging es um eine Investition<br />
in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages.<br />
Die Alternative war, im<br />
Interesse des Skaleneffektes die beiden<br />
verbliebenen Rechenzentren zusammen<br />
zu führen. Dies war dann auch die Entscheidung,<br />
weil man deutliche Kosteneinsparungen<br />
erhoffte. Es entstand die<br />
Finanz-Informatik (FI) an neun Standorten,<br />
unter anderem Hannover und<br />
Münster. Konzernsitz ist Frankfurt.<br />
Auch für die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
wäre es ja schön, wenn der niedersächsische<br />
Standort gestärkt würde.<br />
Natürlich. Der entstandene Finanzdienstleister<br />
ist mit 6000 Mitarbeitern und<br />
einem Jahresumsatz in Höhe von 1,6 Milliarden<br />
Euro gestartet und ist damit der<br />
größte IT-Dienstleister im Finanzbereich<br />
in Europa. Da könnte jede Großbank als<br />
Filiale noch mitversorgt werden. Man<br />
vermutet, dass man von den 1,6 Milliarden<br />
Euro noch 200 Millionen einsparen<br />
kann.<br />
Was bedeutete die Fusion dieser zwei<br />
ITDienstleister für Ihr Haus?<br />
Viel Gutes und viel Schwieriges. Viel<br />
Arbeit und viel Nutzen. Wir sind gefragt<br />
worden, Pilotsparkasse zu werden. Wir<br />
hatten bereits zweimal abgesagt, da<br />
wir nach der juristischen Fusion zum<br />
1. Januar 2007 noch eine technische<br />
Fusion am 14. Juli 2007 zu bestehen<br />
hatten. Es hatte sich aber eine Projektgruppe<br />
zusammengefunden, die unsere<br />
technische Fusion, die ja viel mit IT-Orga<br />
zu tun hatte, sehr reibungslos und<br />
erfolgreich umgesetzt hat. Vermutlich
deshalb sollten wir im Oktober 2007<br />
schon wieder als Pilot für die Migration<br />
der beiden Rechenzentren zur Verfügung<br />
stehen. 430 <strong>Sparkasse</strong>n sollten auf eine<br />
gemeinsame Anwendung gebracht werden.<br />
Letztlich haben wir uns zusammen<br />
mit vier weiteren niedersächsischen und<br />
zwei thüringischen <strong>Sparkasse</strong>n entschieden,<br />
mitzumachen. Der größte Teil<br />
dieser gemeinsamen Anwendung war für<br />
uns völlig neu. Es gab daher wie erwartet<br />
viel Für und viel Wider. Nach ersten<br />
Analysen startete das Projekt im Oktober<br />
2008. Wir hatten unendlich viel Arbeit<br />
damit. Es gab keinen weichen Übergang,<br />
sondern ein sogenanntes „Cut-over“<br />
am 10. Mai <strong>2009</strong>. Also an einem Abend<br />
wurde sozusagen alles abgeklemmt und<br />
am nächsten Tag war alles anders. Bis zu<br />
diesem Zeitpunkt hatten wir bereits in<br />
13 Monaten 46.000 Arbeitsstunden für<br />
dieses Projekt geleistet, danach kamen<br />
sicher noch bis zu 15.000 Stunden dazu.<br />
Es ging um eine grundlegende Änderung<br />
unserer Werkzeuge.<br />
Ist das Projekt nun endgültig abgeschlossen?<br />
Eigentlich ja. Obwohl wir einen offiziellen<br />
Projektabschluss nie definiert<br />
hatten, kann man den Herbst <strong>2009</strong> als<br />
erfolgreichen Abschluss betrachten. Den<br />
haben wir auch im November <strong>2009</strong> gefeiert.<br />
Wir konnten diesen Prozess aktiv<br />
mit gestalten und haben eine Menge<br />
erreicht. Allerdings ist IT nie zu Ende.<br />
Also ist die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
in Bezug auf die IT jetzt schon da, wo<br />
andere noch hin kommen müssen?<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Das sind wir. Dadurch wurde im Haus<br />
auch das zuständige Team zusammengeschweißt.<br />
70 Mitarbeiter aus allen<br />
Bereichen, also zehn Prozent unserer<br />
Belegschaft, haben monatelang ausschließlich<br />
an diesem Projekt gearbeitet.<br />
Ein Projekt dieser Größenordnung gab es<br />
im Haus meines Wissens noch nie. Jeder<br />
Mitarbeiter vom Auszubildenden bis zu<br />
unserem Vorstandsvorsitzenden war involviert.<br />
Wir sind dadurch nicht nur dort,<br />
wo andere noch hin wollen, sondern wir<br />
sind sogar eine Ecke weiter. Das klassische<br />
Bankgeschäft hat sich drastisch<br />
geändert, verändert sich weiter und das<br />
hat vor allem mit Technik zu tun. Wir<br />
müssen bei größerem auch internationalem<br />
Wettbewerb heute darüber nachdenken,<br />
wie sich die Bankenwelt und unsere<br />
Tätigkeiten morgen weiterentwickeln.<br />
Spürt denn Ihr Kunde dadurch auch<br />
Verbesserungen?<br />
Ja, nicht zuletzt wenn er jetzt auch in<br />
München oder anderswo seine Kontoauszüge<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
ziehen kann oder durch die Sofortverbuchung<br />
von Zahlungsverkehr an der<br />
Kasse. Die Migration war anstrengend,<br />
hat aber nicht nur intern, sondern auch<br />
für den Kunden etliche Vorteile mit sich<br />
gebracht.<br />
Also war die Migration ein großer Kraftakt<br />
für das ganze Haus. Unter welche<br />
Überschrift würden Sie diese gemeinsame<br />
Anstrengung stellen?<br />
Es war eher eine erfolgreich abgeschlossene<br />
Herkulesaufgabe. Zum Glück keine<br />
Sisyphusarbeit.<br />
55
56<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Als Marktführer Maßstäbe setzen<br />
Wie gut ist die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> <strong>2009</strong> organisiert gewesen,<br />
Herr Hardtke?<br />
Hardtke: In <strong>2009</strong> haben wir uns mit zwei<br />
sehr großen Themenblöcken beschäftigt.<br />
Eher von außen getrieben war die Rechenzentrum-Integration.<br />
Dabei haben<br />
wir unsere gesamte IT entsprechend verändert.<br />
Das hat viele vor allem positive<br />
Auswirkungen auf unsere Servicequalität<br />
für den Kunden mit sich und uns dadurch<br />
einen guten Schritt voran gebracht. Wir<br />
verfügen jetzt über eine technische<br />
Basis, mit der wir weiter an unserer<br />
Qualität arbeiten können. Schon jetzt<br />
verspüren wir deutliche Verbesserungen<br />
bei Durchlauf- und Bearbeitungszeiten.<br />
Der zweite große Themenbereich war die<br />
Fortsetzung unserer Modernisierungsoffensive<br />
für unsere Geschäftsstellen. Wir<br />
haben aus vier Standorten hochmoderne<br />
Geschäftsstellen gemacht. Hesel und Ihrhove<br />
waren sogar komplette Neubauten.<br />
Wir stellen dort überall topmoderne<br />
Geschäftsräume nach neuestem Einrichtungskonzept<br />
zur Verfügung.<br />
Perspektivwechsel: wie zufrieden<br />
waren denn wohl die Kunden mit ihrer<br />
<strong>Sparkasse</strong>, Herr Meyer?<br />
Meyer: So wie wir das von unseren<br />
Mitarbeitern vor Ort hören, sind unsere<br />
Kunden sehr zufrieden. Das hat auch mit<br />
den Verbesserungen aus der technischen<br />
Umstellung zu tun. So bekommt unser<br />
Kunde jetzt seine Kontoauszüge im<br />
gesamten Bundesgebiet und alle Kontobewegungen<br />
sind unmittelbar nach<br />
der Buchung zu sehen. Natürlich haben<br />
wir unsere Mitarbeiter <strong>2009</strong> intensiv<br />
geschult, um mit den neuen Techniken<br />
umgehen zu können, ohne dass darunter<br />
das Geschäft mit dem Kunden gelitten<br />
hat. Mit dem Tag der aufwändigen<br />
Umstellung der SB-Technik lief alles<br />
reibungslos, der Kunde hat sie gar nicht<br />
gemerkt.<br />
Auch auf Langeoog hat die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> neu gebaut. Muss man<br />
als Geldinstitut auf einer Insel anders<br />
agieren als auf dem Festland?<br />
Erhard Meyer<br />
(Vorstandsvertreter<br />
und Bereichsleiter<br />
Privatkunden)<br />
und Matthias Hardtke<br />
(Bereichsleiter<br />
Organisation)
Meyer: Nein, grundsätzlich agieren wir<br />
auf einer Insel nicht anders als auf dem<br />
Festland. Wir sind eine ländlich strukturierte<br />
<strong>Sparkasse</strong>. Bei uns ist die Kundenbindung<br />
stets sehr hoch. Der Kunde<br />
kommt eigentlich nicht zur <strong>Sparkasse</strong>,<br />
sondern er geht zum jeweiligen Mitarbeiter.<br />
Daher haben wir bei allen Planungen<br />
unserer Neubauvorhaben auch<br />
die Mitarbeiter stets mit einbezogen.<br />
Dadurch haben diese eine sehr positive<br />
Einstellung zu den neuen Gebäuden und<br />
kommunizieren diese auch den Kunden<br />
entsprechend.<br />
Hardtke: Auf der Insel muss sicher im<br />
Servicebereich, zum Beispiel für die<br />
Bargeldversorgung, etwas mehr geleistet<br />
werden. Unter anderem bedarf es dort<br />
etwas mehr Raum für diese Dinge.<br />
Betrachtet man den Bankenplatz Leer,<br />
findet man einen Wettbewerber in<br />
einem altehrwürdigen Gebäude, der<br />
andere in einem etwas moderneren<br />
und die <strong>Sparkasse</strong> in einem Siebziger/<br />
AchtzigerjahreGebäude. War das gewollte<br />
Strategie oder Zeitgeist?<br />
Hardtke: Natürlich erwartet man von<br />
uns als Marktführer, dass wir auch<br />
architektonisch Maßstäbe setzen. Wenn<br />
wir also jetzt bauen, muss das für die<br />
nächsten 25 Jahre der Maßstab sein. Im<br />
Zusammenhang mit der Neugestaltung<br />
unserer Hauptstelle in Leer haben wir<br />
Meinungsbildner gefragt, was sie von<br />
einer solchen Umgestaltungsmaßnahme<br />
der <strong>Sparkasse</strong> erwarten. Dabei ist uns zurückgemeldet<br />
worden, dass man keinen<br />
<strong>Sparkasse</strong>n-Klotz erwartet, sondern eine<br />
erkennbar nachhaltige Modernität.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„<strong>Unser</strong>e Geschäftsstellen sprechen eine<br />
einheitliche architektonische Sprache.“<br />
Wie kommt das bei den Kunden an,<br />
wenn die <strong>Sparkasse</strong> in diesen Zeiten<br />
neue Geschäftsstellen baut?<br />
Meyer: Wir kommunizieren die Notwendigkeit<br />
solcher Baumaßnahmen<br />
immer sehr offen. Dadurch gibt es kaum<br />
kritische Töne. Die meisten Kunden<br />
erkennen schon, wenn an einem Gebäude<br />
etwas getan werden muss. Wir bauen<br />
ja für unsere Kunden, um eine bessere<br />
Betreuung sicherstellen zu können,<br />
zum Beispiel durch die Schaffung von<br />
zusätzlichen Beratungszimmern oder<br />
einem freundlicheren und verbesserten<br />
SB-Bereich. Da wir in 95 Prozent aller<br />
Fälle Unternehmen vor Ort beauftragen,<br />
stärken wir hiermit auch die Wirtschaft in<br />
unserem Geschäftsgebiet.<br />
Hardtke: Wir wollen unseren Kunden eine<br />
verbesserte Beratungssituation bieten<br />
– hell und freundlich, aber trotzdem diskret.<br />
Außerdem ist in vielen Geschäftsstellen<br />
die SB-Situation attraktiver und<br />
sicherer zu gestalten. Die Kunden haben<br />
Verständnis dafür, dass nach vielen<br />
Jahren intensiver Nutzung die Räumlichkeiten<br />
renoviert werden müssen. Das ist<br />
bei den Kunden zuhause ähnlich.<br />
Wodurch merke ich, dass ich eine Filiale<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> betrete<br />
und nicht irgendeine andere?<br />
Hardtke: Das kann man schon am deutlichen<br />
und positiven Umgang mit unserer<br />
Unternehmensfarbe erkennen. <strong>Unser</strong>e<br />
Geschäftsstellen sprechen eine einheitliche<br />
architektonische Sprache, vom<br />
SB- und Servicebereich mit dem neuen<br />
Servicepoint bis hin zu den Beratungs-<br />
57
58<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
plätzen. Diese sind so ausgelegt, dass<br />
für Kunden und Berater eine vertrauliche<br />
Beratungsatmosphäre geschaffen wird.<br />
Was ist das spezifisch Ostfriesische an<br />
Ihren Geschäftstellen?<br />
Meyer: Zum einen natürlich unsere 45<br />
Geschäftsstellen selbst. Wir sind hier in<br />
der Fläche gut vertreten. Das gilt auch<br />
für unsere fahrbare Busgeschäftsstelle<br />
in den Bereichen, wo wir nicht mit einer<br />
stationären Geschäftsstelle vertreten<br />
sind. Die bedient 38 Haltestellen im<br />
gesamten Landkreis Leer. <strong>Unser</strong> größtes<br />
Gut sind allerdings die Kundenberater<br />
und Kundenbetreuer vor Ort. Die<br />
Bindung zwischen unseren Kunden und<br />
unseren Mitarbeitern ist aus unserer<br />
Sicht in Ostfriesland deutlich größer als<br />
in anderen Bereichen.<br />
Wie entscheiden Sie, in welche Geschäftsstellen<br />
investiert wird?<br />
Hardtke: Wir investieren dort, wo Handlungsbedarf<br />
besteht. Dabei versuchen<br />
wir, alle Regionen unseres Geschäftsgebietes<br />
gleichmäßig zu berücksichtigen.<br />
Meyer: Wir haben aber zum Beispiel vor<br />
nicht allzu langer Zeit auch eine kleinere<br />
Geschäftsstelle mit drei Mitarbeitern modernisiert,<br />
um auch hier ein Zeichen zu<br />
setzen. Wir sind vor Ort und wir bleiben<br />
auch hier.<br />
Sie investieren bestimmt auch in den<br />
sicheren physischen Ablauf von Geldgeschäften?<br />
Hardtke: In diesem Zusammenhang<br />
spielt Helligkeit und Transparenz eine<br />
große Rolle. Wir installieren Sicherheitstechnik<br />
so, dass sie von unseren Kunden<br />
wahrgenommen werden kann. Selbst<br />
Überwachungskameras bauen wir inzwischen<br />
wieder so auf, dass sie sichtbar<br />
sind. Nachttresore, die früher nur von<br />
außen nutzbar waren, ziehen wir wieder<br />
nach innen.<br />
Wir sprachen über bauliche Innovationen.<br />
Welche Produktinnovationen<br />
gibt es denn bei der <strong>Sparkasse</strong>, zum<br />
Beispiel um vermehrt junge Leute als<br />
Kunden zu gewinnen?<br />
Meyer: Dabei geht es nicht allein um die<br />
Frage der Innovation von Produkten,<br />
sondern vor allem auch um deren Verfügbarkeit,<br />
zum Beispiel über das Medium<br />
Internet. Dieser neue Vertriebsweg ist<br />
speziell für jüngere Kunden ein großes<br />
Thema. Deshalb gehen wir gerade auch<br />
online neue Wege.<br />
Welcher Begriff fällt Ihnen beiden<br />
spontan ein, wenn Sie an die <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> denken?<br />
Meyer: Ich mag unsere Kernaussage:<br />
Echt. Wie die Menschen hier.<br />
Hardtke: Weiterentwicklung. Wir sind auf<br />
einem tollen Weg und entwickeln uns<br />
weiter.
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Der Ostfriese als Banker –<br />
Personalentwicklung der <strong>Sparkasse</strong><br />
Wie muss man sich den typischen Mitarbeiter<br />
oder die typische Mitarbeiterin<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> vorstellen,<br />
Herr Fahle?<br />
Das ist jemand, der hier verankert und zu<br />
Hause ist, aus der Region stammt und für<br />
die Region da ist. Der weit überwiegende<br />
Teil unserer Mitarbeiter kommt aus und<br />
wohnt in den Landkreisen Leer und Wittmund.<br />
<strong>Unser</strong> Hauptthema ist allerdings<br />
die Kunden- und Marktorientierung. Der<br />
Kunde steht im Mittelpunkt unserer Tätigkeiten,<br />
egal ob man im direkten Kundenkontakt<br />
oder in zentralen Bereichen<br />
arbeitet. Wir wollen die zufriedensten<br />
Kunden. Und daran arbeiten wir Tag für<br />
Tag.<br />
Kann man in ihrer Mentalität Mitarbei<br />
ter aus Leer von solchen aus Wittmund<br />
unterscheiden?<br />
Das ist sehr ähnlich. Leer ist insgesamt<br />
etwas städtischer und zum Beispiel<br />
auch als zweitgrößter Reedereistandort<br />
Deutschlands etwas anders geprägt als<br />
Wittmund. Aber alle Mitarbeiter sind der<br />
Region verpflichtet und die Verknüpfung<br />
der starken Wirtschaftszweige in der<br />
gesamten Region trägt zu einer gemeinsamen<br />
Stärke bei.<br />
Der Ostfriese als Banker – ist das vielleicht<br />
sogar eine besondere Eignung<br />
um Mitarbeiter einer <strong>Sparkasse</strong> zu<br />
sein?<br />
Das glaube ich schon. Immerhin geht<br />
es um Grundwerte wie Zuverlässigkeit,<br />
Andreas Fahle<br />
(Leiter Personal)<br />
59
60<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Bodenständigkeit, mit dem Kopf und<br />
dem Herzen hier vor Ort zu sein. Das ist<br />
schon wichtig. Ich denke, dass sich zum<br />
Beispiel jemand aus einer Großstadt auf<br />
die Mentalität an der Küste neu einlassen<br />
muss. Das heißt aber nicht, dass der<br />
ostfriesische <strong>Sparkasse</strong>nmitarbeiter für<br />
immer hier bleiben muss. Wir fördern<br />
bewusst auch die überregionale Weiterbildung<br />
durch unsere Akademien und<br />
unsere <strong>Sparkasse</strong>nhochschule. Doch die<br />
Verwurzelung ist hier schon sehr stark.<br />
Daher ist es ja auch gut, wenn unsere<br />
Mitarbeiter auch von hier stammen und<br />
für die Menschen da sind, die ebenfalls<br />
hier zu Hause sind.<br />
Könnte also jemand aus Berlin kein<br />
guter Kundenberater der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> sein?<br />
Generell doch, wenn er in der Lage ist,<br />
sich auf die Region und die Menschen<br />
einzulassen. Wichtig ist, dass man offen<br />
ist, Initiative zeigt und die Sprache<br />
unserer Kunden spricht. Freundlichkeit<br />
und ein authentisches Auftreten sehe<br />
ich ebenfalls als Grundvoraussetzungen.<br />
Es gibt eben Dinge, die das Leben und<br />
Arbeiten hier zu etwas Besonderem<br />
machen.<br />
Stammen Sie denn selbst aus Ostfriesland?<br />
Nein, ich war aber noch nicht in der<br />
Schule, als wir hierhergezogen sind.<br />
Durch viele Freunde, die Arbeitskollegen,<br />
die Mitgliedschaft in mehreren Vereinen<br />
sowie durch ehrenamtliche Tätigkeiten<br />
bin ich aber mit meiner Familie, meiner<br />
Frau und unseren Kindern, hier absolut<br />
heimisch geworden. Und ich glaube,<br />
dass ich als Typ auch gut in den hohen<br />
Norden passe.<br />
Welche Strategie in der Personalentwicklung<br />
verfolgt die <strong>Sparkasse</strong>?<br />
Wir streben an, den richtigen Mitarbeiter<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Arbeitsplatz<br />
zu haben. Dabei sind eine Markt-<br />
und Dienstleistungsorientierung ganz<br />
wichtig für uns. Das wollen wir in Zukunft<br />
noch stärker fördern. All unser Handeln<br />
soll sich auf den Kunden, auf seine<br />
Bedürfnisse und auf eine hohe Qualität<br />
ausrichten. Wir erwarten von unseren<br />
Mitarbeitern, dass sie aktuelle und<br />
zukünftige Anforderungen fachlich und<br />
persönlich erfüllen und die Initiative<br />
ergreifen, um ihre eigene Entwicklung zu<br />
organisieren. Dabei unterstützen wir sie<br />
dann tatkräftig.<br />
Stellen Sie derzeit ein?<br />
Ja. Im Schnitt haben wir jedes Jahr 20<br />
Auszubildende. In 2011 haben wir es<br />
mit einem doppelten Abiturjahrgang<br />
zu tun. Wir bieten daher weitere Ausbildungsberufe<br />
an und wollen weiterhin<br />
überdurchschnittlich gut ausbilden. Der<br />
Schwerpunkt liegt ansonsten klar in der<br />
internen Weiterentwicklung. Leistung<br />
soll sich für unsere Mitarbeiter lohnen.<br />
Wir wollen ihnen in der <strong>Sparkasse</strong> immer<br />
neue Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
aufzeigen. Dafür haben<br />
wir potenzial- und stärkenorientierte<br />
Karrierewege, die auf unsere Mitarbeiter<br />
zugeschnitten sind, entwickelt<br />
und kommuniziert. So haben wir eine<br />
hohe Transparenz und so kann auch der
Auszubildende abschätzen, welchen Weg<br />
er bei uns gehen kann, wenn er zum Beispiel<br />
mal Firmenkundenberater werden<br />
möchte. Bei speziellem Bedarf schauen<br />
wir uns ansonsten auf dem Arbeitsmarkt<br />
um. Das ist aber der Ausnahmefall.<br />
Warum sollte sich ein junger Mensch,<br />
der die Wahl hätte, bei der <strong>Sparkasse</strong><br />
bewerben?<br />
Wir sind ein sehr attraktiver Arbeitgeber<br />
und auf keinen Fall 08/15. Ein junger<br />
Mensch findet bei uns einen Beruf, der<br />
abwechslungsreich ist. Es ist ab dem<br />
ersten Tag der Ausbildung schon interessant<br />
und vielseitig und wir übernehmen<br />
nach der Ausbildung alle geeigneten und<br />
guten Azubis. Wir achten zudem auch<br />
darauf, dass die Mitarbeiter verschiedene<br />
Bereiche kennen lernen. Es ist ein Job,<br />
der Spaß macht, weil man jeden Tag mit<br />
ganz vielen Menschen zu tun hat. Sowohl<br />
mit Kunden als auch mit Kollegen. Und<br />
es ist ein Job für jemanden, der gern im<br />
Team arbeitet. Wer sich im Miteinander<br />
mit anderen wohl fühlt, ist bei uns super<br />
aufgehoben. Dazu kommen auch gute<br />
Verdienstmöglichkeiten und attraktive<br />
Standorte.<br />
Das gilt ja zum Beispiel für Privat oder<br />
Großbanken auch. Was spricht denn<br />
aber ausdrücklich für die <strong>Sparkasse</strong>?<br />
Gibt es vielleicht sogar etwas, was andere<br />
Banken von der <strong>Sparkasse</strong> lernen<br />
können?<br />
Wir haben den Riesenvorteil, dass wir<br />
uns sehr intensiv um unsere Leute kümmern<br />
können. Wir haben durchgängig<br />
das Ziel, unseren Mitarbeitern eine gute<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
„Es geht um Grundwerte<br />
wie Zuverlässigkeit, Bodenständigkeit,<br />
mit dem Kopf und dem Herzen<br />
hier vor Ort sein.“<br />
berufliche Perspektive zu bieten. Das ist<br />
anderswo nicht immer der Fall. Das fängt<br />
mit der Übernahme unserer Auszubildenden<br />
in das Anstellungsverhältnis<br />
an und geht dann bei den Angestellten<br />
weiter. Wir werden immer schauen, dass<br />
wir unsere Mitarbeiter zukunftsorientiert<br />
beschäftigen können. Das ist heutzutage<br />
sicher ein wichtiger Aspekt, den wir gut<br />
darstellen können. Es gibt auch die Weiterbildung<br />
eines Mitarbeiters bis hin zu<br />
einem berufsintegrierten Hochschulstudium.<br />
Dafür muss man die Praxis nicht<br />
in Richtung Universität verlassen. Auch<br />
bei uns kann man es zum Beispiel bis<br />
zum Bachelor oder Master bringen und<br />
bleibt gleichzeitig unter den Fittichen<br />
der <strong>Sparkasse</strong>.<br />
Sie verfügen in Leer und Wittmund ja<br />
auch über beeindruckende Schulungszentren.<br />
Das ist sicher auch ein wichtiges Argument.<br />
Wir schulen unsere Mitarbeiter<br />
ständig auch vor Ort. Die <strong>Sparkasse</strong> verfügt<br />
über regionale und überregionale<br />
Ausbildungszentren. Dabei bekommen<br />
unsere Leute den Schliff für die Praxis<br />
und weitere Unterstützung für ihre persönliche<br />
und berufliche Entwicklung.<br />
Wie entwickeln Sie die Führungskräfte<br />
Ihres Hauses?<br />
Das ist bei uns ein zentrales Thema. Die<br />
Führungskraft ist unser erster Personalentwickler<br />
und verlängerter Arm vor<br />
Ort. Sie gibt durch ihre Kommunikation<br />
Hilfestellung und Orientierung für unsere<br />
Mitarbeiter im täglichen Geschäft. Außerdem<br />
prägt sie maßgeblich die Werte und<br />
61
62<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
die Kultur unserer <strong>Sparkasse</strong>. Wir planen<br />
jährliche Entwicklungsmaßnahmen im<br />
Führungsbereich und regelmäßig rücken<br />
neue Kräfte in diesen Aufgabenbereich<br />
nach. Das ist auch unter demografischen<br />
Aspekten ein wichtiges Thema für uns.<br />
Man begegnet unter den Mitarbeitern<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> relativ<br />
vielen Frauen. Wie sieht es da aber auf<br />
der Führungsebene aus?<br />
Wir arbeiten derzeit intensiv an Personalentwicklungskonzepten,<br />
die verstärkt<br />
Frauen in Führungspositionen bringen<br />
sollen. Ein Schwerpunkt ist zum Beispiel<br />
die Begleitung von Müttern in der<br />
Elternzeit und die Unterstützung bei der<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />
Gibt es in Ihrem Haus auch Männer, die<br />
Elternzeit nehmen?<br />
Das ist bei uns momentan eher selten.<br />
Wir sind hier eher im Bereich der beiden<br />
Partnermonate des Elterngeldes, da gibt<br />
es bereits einige Beispiele bei unseren<br />
Mitarbeitern.<br />
Es wäre aber möglich?<br />
Das wäre absolut möglich. Wir unterstützen<br />
das auch und wir haben Kollegen, die<br />
darüber nachdenken. Ich glaube, dass<br />
dieser Trend auch zunehmen wird, wenn<br />
sich die Vorteile dieser flexiblen Regelungen<br />
in der Gesellschaft durchsetzen.<br />
Stichwort demographischer Wandel:<br />
Die Gesellschaft altert und damit auch<br />
Ihre Kundschaft. Wie reagieren Sie darauf<br />
in Ihrer Personalentwicklung?<br />
Für spezielle Themen wie die Generation<br />
50 plus entwickeln wir spezielle Produkte<br />
und machen unsere Mitarbeiter fit dafür.<br />
So können Sie in jeder Lebensphase unserer<br />
Kunden die passenden Lösungen<br />
finden. Uns ist auch eine altersgerechte<br />
Mischung in den Mitarbeiterteams wichtig.<br />
Ältere und jüngere Mitarbeiter können<br />
voneinander lernen. Mit konkreten<br />
Nachfolgeplanungen werden Wissen und<br />
Erfahrung optimal weitergegeben und<br />
erhalten. Die Nähe zu unseren Kunden<br />
und deren Vertrauen ist uns unabhängig<br />
von den Altersgruppen sehr wichtig.<br />
Braucht ein älterer Kunde einen älteren<br />
Berater?<br />
Das würde ich so nicht sagen. Natürlich<br />
spielt die Erfahrung im Berufsleben und<br />
im Umgang mit Menschen eine große<br />
Rolle. Eine passgenaue Beratung kann<br />
ein jüngerer Berater aber genauso gut<br />
leisten, wenn er auf den Kunden eingeht,<br />
über Einfühlungsvermögen verfügt und<br />
damit ein Vertrauensverhältnis aufbaut.<br />
Flexibilität und Offenheit im Denken sind<br />
wichtig. Nicht jung oder alt, sondern<br />
kundenorientiert muss man sein.<br />
Würden Sie Ihrer <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> ein bestimmtes Attribut<br />
zusprechen?<br />
Ich denke, eine passende Idee ist die der<br />
Bodenständigkeit. Der Begriff ist für mich<br />
mit der regionalen Verwurzelung positiv<br />
belegt. Der überwiegende Teil unserer<br />
Mitarbeiter ist ehrenamtlich tätig und<br />
engagiert. Sie, und damit auch unsere<br />
<strong>Sparkasse</strong>, sind echt und passen in die<br />
Landschaft.
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> hat Landrat<br />
Henning Schultz am 18. Dezember<br />
<strong>2009</strong> als langjährigen Vorsitzenden<br />
ihres Verwaltungsrates verabschiedet.<br />
Im Rahmen einer Feierstunde zeichnete<br />
der Präsident des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes<br />
Niedersachsen, Thomas Mang,<br />
ihn zudem für seine Verdienste mit der<br />
Niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>nmedaille<br />
in Gold aus.<br />
Landrat Schultz ist seit Jahrzehnten ein<br />
großer Verfechter und Befürworter des<br />
<strong>Sparkasse</strong>ngedankens. Er war seit seiner<br />
Wahl im Jahr 1986 ununterbrochen als<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrates und<br />
als Vorsitzender des Kreditausschusses<br />
der früheren Kreissparkasse Wittmund<br />
und seit dem 1. Januar 2007 der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong> tätig. Darüber<br />
hinaus hat er sich in weiteren Gremien<br />
der <strong>Sparkasse</strong>norganisation hohe<br />
Verdienste erworben und eine Vielzahl<br />
von Ehrenämtern über lange Zeiträume<br />
wahrgenommen. Hervorzuheben ist das<br />
fördernde Wirken von Landrat Henning<br />
Schultz in Vorständen und Beiräten von<br />
Stiftungen und weiteren Institutionen.<br />
Dazu gehört insbesondere seine Tätigkeit<br />
als Vorsitzender des Stiftungsrates<br />
der <strong>Sparkasse</strong>nstiftung Harlingerland<br />
seit deren Gründung am 11. Oktober<br />
1995, als stellvertretendes Vorstandsmitglied<br />
des Niedersächsischen <strong>Sparkasse</strong>n-<br />
und Giroverbandes, als Mitglied des<br />
Stiftungsrates der Niedersächsischen<br />
<strong>Sparkasse</strong>nstiftung, als Kuratoriumsmitglied<br />
der VGH-Stiftung, als Beiratsmitglied<br />
der Bremer Landesbank, als<br />
Mitglied des Aufsichtsrates und der<br />
Trägerversammlung der Ostfriesischen<br />
Landschaftlichen Brandkasse Aurich<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Niedersächsische <strong>Sparkasse</strong>nmedaille in Gold<br />
für Landrat Henning Schultz<br />
sowie als Mitglied der Gesellschafterversammlung<br />
der Grundstücks- und<br />
Vermietungsgesellschaft Harlingerland<br />
mbH. Im Jahr 2006 war Schultz dafür<br />
bereits mit der <strong>Sparkasse</strong>nmedaille in<br />
Silber ausgezeichnet worden.<br />
Der Vorsitzende des Vorstandes der<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, Heinz<br />
Feldmann, würdigte den strategischen<br />
Weitblick von Schultz und sein Streben<br />
nach Förderung der hiesigen Wirtschaft<br />
und der gesunden Weiterentwicklung der<br />
<strong>Sparkasse</strong>.<br />
Mit Ablauf des Jahres <strong>2009</strong> ist Henning<br />
Schultz in den wohlverdienten Ruhestand<br />
verabschiedet worden. Ab dem<br />
1. Januar 2010 übernimmt der Landrat<br />
des Landkreises Leer, Bernhard Bramlage,<br />
den Vorsitz des Verwaltungsrates und<br />
des Kreditausschusses der <strong>Sparkasse</strong><br />
<strong>LeerWittmund</strong>.<br />
Henning Schultz (Landrat<br />
Landkreis Wittmund) und<br />
Thomas Mang (Präsident<br />
des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes<br />
Niedersachsen)<br />
63
64<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Organe der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
Verwaltungsrat:<br />
Vorsitzender:<br />
- Henning Schultz,<br />
Landrat (bis 31.12.<strong>2009</strong>)<br />
- Bernhard Bramlage<br />
(1. stellv. Vorsitzender bis 31.12.<strong>2009</strong>)<br />
Landrat (ab 01.01.2010)<br />
Mitglieder:<br />
- Matthias Köring<br />
(1. stellv. Vorsitzender)<br />
Landrat (ab 26.01.2010)<br />
- Heinz Dieter Schmidt<br />
(2. stellv. Vorsitzender),<br />
Geschäftsführer<br />
- Dieter Baumann,<br />
Kaufmann<br />
- Heinz Buss,<br />
Soldat i. R. (ab 17.03.<strong>2009</strong>)<br />
- Wilfried-Dieter Dreesmann,<br />
Landmaschinenbauer<br />
- Hendrik Hamer,<br />
stellv. Schuldirektor i. R.<br />
- Joachim Heemsoth,<br />
Geschäftsführer<br />
- Johann Hillerns,<br />
Landwirt<br />
- Horst Kuhl,<br />
Schulleiter i. R.<br />
- Günter Peters,<br />
Soldat i. R.<br />
- Harm Poppen,<br />
Samtgemeindebürgermeister i. R.<br />
(bis 16.03.<strong>2009</strong>)<br />
- Peter Schubert,<br />
Verwaltungsangestellter i.R.<br />
Beschäftigtenvertreter:<br />
- Jörg Block,<br />
<strong>Sparkasse</strong>nangestellter (ab 01.04.<strong>2009</strong>)<br />
- Weert Bunger,<br />
<strong>Sparkasse</strong>nangestellter (bis 31.03.<strong>2009</strong>)<br />
- Roswitha Feldhoff,<br />
<strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />
- Horst Henschen,<br />
<strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
- Thomas Weichers,<br />
<strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
- Hans-Werner Exner,<br />
Verwaltungsbeamter<br />
- Paul Dudenhöffer,<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Vorstand:<br />
- Heinz Feldmann,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
- Detlef Oetter,<br />
stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
- Carsten Rinne,<br />
Vorstandsmitglied<br />
Vorstandsvertreter:<br />
Im Falle der Verhinderung<br />
wird der Vorstand vertreten durch:<br />
- Frank Fastenau<br />
- Diedrich Kolthoff (bis 31.01.2010)<br />
- Erhard Meyer<br />
- Heinz Zimmermann
Beschäftigte ich habe die MA-Zahlen per 31.12.<strong>2009</strong> noch mal überprüft. Hier das der neue <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
och mal ich überprüft. habe die MA-Zahlen Hier das neue per 31.12.<strong>2009</strong> noch mal überprüft. Hier das neue<br />
Ergebnis:<br />
Ergebnis:<br />
weiblich Vollzeit 134 gesamt männlich Vollzeit 230 364weiblich<br />
männlich 134 gesamt 230 weiblich 364 134 gesamt 364<br />
weiblich Teilzeit 209 gesamt männlich Teilzeit 9 218weiblich<br />
männlich 209 gesamt 9 weiblich 218 209 gesamt 218<br />
weiblich Auszubildende 30 gesamt männlich Auszubildende 22 weiblich männlich 30 gesamt22<br />
weiblich 30 gesamt<br />
52 gesamt 634<br />
52 gesamt 634<br />
rbeiter Beschäftigte per 31.12.<strong>2009</strong> per gesamt 31.12.<strong>2009</strong> 712634<br />
Beschäftigte Mitarbeiter per 31.12.<strong>2009</strong> gesamt 634 Mitarbeiter 712 per 31.12.<strong>2009</strong> gesamt 712<br />
09 Übernommene 14 Auszubildende Übernommene in <strong>2009</strong> 14Auszubildende<br />
in <strong>2009</strong> 14<br />
männlich 230<br />
weiblich 134<br />
126.720,- EUR<br />
545.153,97 EUR<br />
Wir beschäftigten im Jahresdurchschnitt:<br />
364 Vollzeitbeschäftigte<br />
männlich 230<br />
weiblich 134<br />
126.720,- EUR<br />
545.153,97 EUR<br />
männlich 230<br />
weiblich 134<br />
126.720,- EUR<br />
545.153,97 EUR<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
männlich 9<br />
weiblich 209<br />
40.805,- EUR<br />
68.915,- EUR<br />
17.000,- EUR<br />
218 Teilzeitbeschäftigte 52 Auszubildende<br />
männlich 9<br />
weiblich 209<br />
40.805,- EUR Sozialstiftung 40.805,- im Landkreis EUR Sozialstiftung Leer i<br />
68.915,- EUR <strong>Sparkasse</strong>nstiftung 68.915,- EUR Harlingerland <strong>Sparkasse</strong>nstif<br />
17.000,- EUR <strong>Sparkasse</strong>nkulturstiftung 17.000,- EUR <strong>Sparkasse</strong>nkult<br />
<strong>LeerWittmund</strong><br />
männlich 9<br />
weiblich 209<br />
männlich 22<br />
weiblich 30<br />
65
66<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> / Privatkunden / Firmenkunden / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Standorte und Kontaktdaten<br />
Stand: Mai 2010<br />
Standort<br />
Hauptstelle der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
Hauptstelle der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong><br />
<strong>Sparkasse</strong> Am Rathaus<br />
<strong>Sparkasse</strong> Bingum<br />
<strong>Sparkasse</strong> Blomberg<br />
<strong>Sparkasse</strong> Borkum<br />
<strong>Sparkasse</strong> Borkum Deichstraße<br />
<strong>Sparkasse</strong> Bunde<br />
<strong>Sparkasse</strong> Burhafe<br />
<strong>Sparkasse</strong> Carolinensiel<br />
<strong>Sparkasse</strong> Collinghorst<br />
<strong>Sparkasse</strong> Ditzum<br />
<strong>Sparkasse</strong> Ditzumerverlaat<br />
<strong>Sparkasse</strong> Esens<br />
<strong>Sparkasse</strong> Filsum<br />
<strong>Sparkasse</strong> Flachsmeer<br />
<strong>Sparkasse</strong> Friedeburg<br />
<strong>Sparkasse</strong> Heisfelde<br />
<strong>Sparkasse</strong> Hesel<br />
<strong>Sparkasse</strong> Hoheellern<br />
<strong>Sparkasse</strong> Hollen<br />
<strong>Sparkasse</strong> Horsten<br />
<strong>Sparkasse</strong> Ihrhove<br />
<strong>Sparkasse</strong> Jemgum<br />
<strong>Sparkasse</strong> Langeoog<br />
<strong>Sparkasse</strong> Leerhafe<br />
<strong>Sparkasse</strong> Loga<br />
<strong>Sparkasse</strong> Möhlenwarf<br />
<strong>Sparkasse</strong> Moormerland<br />
<strong>Sparkasse</strong> Mühlenstraße<br />
<strong>Sparkasse</strong> Neermoor<br />
<strong>Sparkasse</strong> Neuharlingersiel<br />
<strong>Sparkasse</strong> Oldersum<br />
<strong>Sparkasse</strong> Ostrhauderfehn<br />
<strong>Sparkasse</strong> Remels<br />
<strong>Sparkasse</strong> Rhauderfehn<br />
<strong>Sparkasse</strong> Spiekeroog<br />
<strong>Sparkasse</strong> Stapelmoor<br />
<strong>Sparkasse</strong> Veenhusen<br />
<strong>Sparkasse</strong> Velde<br />
<strong>Sparkasse</strong> Völlenerfehn<br />
<strong>Sparkasse</strong> Warsingsfehn<br />
<strong>Sparkasse</strong> Weener<br />
<strong>Sparkasse</strong> Westerholt<br />
<strong>Sparkasse</strong> Wittmund<br />
<strong>Sparkasse</strong> Wymeer<br />
Busgeschäftsstelle mit 33 Haltepunkten<br />
SB-<strong>Sparkasse</strong> Bensersiel<br />
SB-<strong>Sparkasse</strong> EmsPark<br />
SB-<strong>Sparkasse</strong> Esenser Straße<br />
SB-<strong>Sparkasse</strong> Klinikum Leer<br />
SB-<strong>Sparkasse</strong> Langeoogstraße<br />
SB-<strong>Sparkasse</strong> Multi Nord Verbrauchermarkt<br />
SB-<strong>Sparkasse</strong> Multi Süd Verbrauchermarkt<br />
SB-<strong>Sparkasse</strong> NEZ-Markt<br />
Straße<br />
Mühlenstraße 93<br />
Dohuser Weg 34<br />
Steinburgsgang 2-4<br />
Am Bingumer Deich 35<br />
Mühlenstraße 1<br />
Georg-Schütte-Platz 11<br />
Deichstraße 71<br />
Bahnhofstraße 1<br />
Bahnhofstraße 3<br />
Bahnhofstraße 10<br />
Hauptstraße 157<br />
Mühlenstraße 10<br />
Ditzumerverlaat 8<br />
Steinstraße 39<br />
Rathausstraße 4<br />
Papenburger Straße 94<br />
Hauptstraße 66<br />
Heisfelder Straße 201<br />
Stikelkamper Straße 1<br />
Hoheellernweg 35<br />
Hollener Landstraße 2<br />
Hauptstraße 9<br />
Bahnhofstraße 22<br />
Hofstraße 9<br />
Kirchstraße 8<br />
Hauptstraße 6<br />
Hauptstraße 6<br />
Alte Bahnhofstraße 1a<br />
Theodor-Heuss-Straße 10<br />
Mühlenstraße 93<br />
Süderstraße 32<br />
Johann-R.-Mammen-Weg 1<br />
Am Großen Tief 15<br />
Hauptstraße 83<br />
Ostertorstraße 70<br />
1. Südwieke 2<br />
Noorderpad 11<br />
Hauptstraße 72 -74<br />
Hauptstraße 167<br />
Dorfstraße 2<br />
Hauptstraße 66<br />
Dr.-Warsing-Straße 229<br />
Marktstraße 3<br />
Dornumer Straße 5<br />
Am Markt 1<br />
Wymeerster Hauptstraße 44<br />
Hauptstraße 19<br />
Nüttermoorer Straße 2<br />
Industriestraße 1<br />
Augustenstraße 35-37<br />
Langeoogstraße 2<br />
Ringstraße<br />
Südring<br />
Süderstraße 2<br />
PLZ<br />
26789<br />
26409<br />
26789<br />
26789<br />
26487<br />
26757<br />
26757<br />
26831<br />
26409<br />
26409<br />
26817<br />
26844<br />
26831<br />
26427<br />
26849<br />
26810<br />
26446<br />
26789<br />
26835<br />
26789<br />
26670<br />
26446<br />
26810<br />
26844<br />
26465<br />
26409<br />
26789<br />
26826<br />
26802<br />
26789<br />
26802<br />
26427<br />
26802<br />
26842<br />
26670<br />
26817<br />
26474<br />
26826<br />
26802<br />
26847<br />
26810<br />
26802<br />
26826<br />
26556<br />
26409<br />
26831<br />
26427<br />
26789<br />
26409<br />
26789<br />
26409<br />
26789<br />
26789<br />
26835<br />
Ort<br />
Leer<br />
Wittmund<br />
Leer<br />
Leer<br />
Blomberg<br />
Borkum<br />
Borkum<br />
Bunde<br />
Wittmund<br />
Wittmund<br />
Rhauderfehn<br />
Jemgum<br />
Bunde<br />
Esens<br />
Filsum<br />
Westoverledingen<br />
Friedeburg<br />
Leer<br />
Hesel<br />
Leer<br />
Uplengen<br />
Horsten<br />
Westoverledingen<br />
Jemgum<br />
Langeoog<br />
Wittmund<br />
Leer<br />
Weener<br />
Moormerland<br />
Leer<br />
Moormerland<br />
Neuharlingersiel<br />
Moormerland<br />
Ostrhauderfehn<br />
Uplengen<br />
Rhauderfehn<br />
Spiekeroog<br />
Weener<br />
Moormerland<br />
Velde<br />
Westoverledingen<br />
Moormerland<br />
Weener<br />
Westerholt<br />
Wittmund<br />
Bunde<br />
Bensersiel<br />
Leer<br />
Wittmund<br />
Leer<br />
Wittmund<br />
Leer<br />
Leer<br />
Holtland<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong> · Mühlenstraße 93 · 26789 Leer · www.sparkasse-leerwittmund.de<br />
Redaktionelle Verantwortung: Frank Fastenau, Bereichsleiter Vertrieb und Kommunikation<br />
und Carsten Mohr, Leiter Öffentlichkeitsarbeit-Kommunikation<br />
Konzeption: Thomas P. Reiter · RAIKE Kommunikation GmbH · www.raike.info<br />
Gestaltung: Werbeagentur image Marketing GmbH · www.i-marketing.de<br />
Fotografie: Studio Grothmann · www.grothmann-fotografie.de<br />
Druck: Rautenberg Druck GmbH · www.rautenbergdruck.de<br />
Wir danken allen beteiligten Partnern für die freundliche Unterstützung.<br />
<strong>Unser</strong> besonderer Dank gilt hierbei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).<br />
Telefon<br />
0491 98 98 0<br />
04462 987 0<br />
0491 969630<br />
0491 2464<br />
04977 912000<br />
04922 93090<br />
04922 930932<br />
04953 1347<br />
04973 912000<br />
04464 8068<br />
04952 95220<br />
04902 666<br />
04959 200<br />
04971 2070<br />
04957 287<br />
04955 8244<br />
04465 94740<br />
0491 969620<br />
04950 2008<br />
0491 919060<br />
04489 1249<br />
04453 938063<br />
04955 92290<br />
04958 1218<br />
04972 912073<br />
04462 942190<br />
0491 977790<br />
04953 8806<br />
04954 95720<br />
0491 9898238<br />
04954 9280 0<br />
04974 912093<br />
04924 386<br />
04952 95210<br />
04956 91100<br />
04952 92070<br />
04976 912073<br />
04951 91050<br />
04954 95760<br />
04957 316<br />
04961 942920<br />
04954 95380<br />
04951 3070<br />
04975 912000<br />
04462 987654<br />
04903 915900<br />
0170 6359187<br />
Telefax<br />
0491 98 98 303<br />
04462 987 300<br />
0491 9696330<br />
0491 66753<br />
04977 912001<br />
04922 930930<br />
04922 7899<br />
04953 1372<br />
04973 912001<br />
04464 8386<br />
04952 952220<br />
04902 443<br />
04959 710<br />
04971 20750<br />
04957 8197<br />
04955 6238<br />
04465 947450<br />
0491 9696230<br />
04950 774<br />
0491 9190630<br />
04489 3260<br />
04453 938064<br />
04955 922930<br />
04958 530<br />
04972 912074<br />
04462 942191<br />
0491 9777930<br />
04953 6968<br />
04954 95729<br />
0491 9898438<br />
04954 928015<br />
04974 912094<br />
04924 1253<br />
04952 952120<br />
04956 911030<br />
04952 920730<br />
04976 912074<br />
04951 910530<br />
04954 957630<br />
04957 8389<br />
04961 9429230<br />
04954 953810<br />
04951 30777<br />
04975 912001<br />
04462 987142<br />
04903 9159010<br />
0491 98 98 303
S <strong>Sparkasse</strong>n im Geschäftsgebiet<br />
1 <strong>Sparkasse</strong> Bensersiel - SB: Hauptstraße<br />
2 <strong>Sparkasse</strong> Blomberg<br />
3 <strong>Sparkasse</strong> Borkum - Georg-Schütte-Platz<br />
4 <strong>Sparkasse</strong> Borkum - Deichstraße<br />
5 <strong>Sparkasse</strong> Burhafe<br />
6 <strong>Sparkasse</strong> Bunde<br />
7 <strong>Sparkasse</strong> Collinghorst<br />
8 <strong>Sparkasse</strong> Carolinensiel<br />
9 <strong>Sparkasse</strong> Ditzum<br />
10 <strong>Sparkasse</strong> Ditzumerverlaat<br />
11 <strong>Sparkasse</strong> Esens<br />
12 <strong>Sparkasse</strong> Filsum<br />
13 <strong>Sparkasse</strong> Flachsmeer<br />
14 <strong>Sparkasse</strong> Friedeburg<br />
15 <strong>Sparkasse</strong> Hesel<br />
16 <strong>Sparkasse</strong> Hollen<br />
17 <strong>Sparkasse</strong> Holtland - SB: NEZ-Markt<br />
18 <strong>Sparkasse</strong> Horsten<br />
19 <strong>Sparkasse</strong> Ihrhove<br />
20 <strong>Sparkasse</strong> Jemgum<br />
21 <strong>Sparkasse</strong> Langeoog<br />
22 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Am Rathaus<br />
23 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Bingum<br />
24 <strong>Sparkasse</strong> Leer - SB: EmsPark<br />
25 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Heisfelde<br />
26 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Hoheellern<br />
27 <strong>Sparkasse</strong> Leer - SB: Klinikum Leer<br />
28 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Loga<br />
29 <strong>Sparkasse</strong> Leer - Mühlenstraße<br />
29 Hauptstelle der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, Mühlenstraße<br />
30 <strong>Sparkasse</strong> Leer - SB: Multi Nord<br />
31 <strong>Sparkasse</strong> Leer - SB: Multi Süd<br />
32 <strong>Sparkasse</strong> Leerhafe<br />
33 <strong>Sparkasse</strong> Möhlenwarf<br />
34 <strong>Sparkasse</strong> Moormerland<br />
35 <strong>Sparkasse</strong> Neermoor<br />
36 <strong>Sparkasse</strong> Neuharlingersiel<br />
37 <strong>Sparkasse</strong> Oldersum<br />
38 <strong>Sparkasse</strong> Ostrhauderfehn<br />
39 <strong>Sparkasse</strong> Remels<br />
40 <strong>Sparkasse</strong> Rhauderfehn<br />
41 <strong>Sparkasse</strong> Spiekeroog<br />
42 <strong>Sparkasse</strong> Stapelmoor<br />
43 <strong>Sparkasse</strong> Veenhusen<br />
44 <strong>Sparkasse</strong> Velde<br />
45 <strong>Sparkasse</strong> Völlenerfehn<br />
46 <strong>Sparkasse</strong> Warsingsfehn<br />
47 <strong>Sparkasse</strong> Weener<br />
48 <strong>Sparkasse</strong> Westerholt<br />
49 <strong>Sparkasse</strong> Wittmund - Am Markt<br />
50 Hauptstelle der <strong>Sparkasse</strong> <strong>LeerWittmund</strong>, Dohuser Weg<br />
51 <strong>Sparkasse</strong> Wittmund - SB: Esenser Straße<br />
52 <strong>Sparkasse</strong> Wittmund - SB: Langeoogstraße<br />
53 <strong>Sparkasse</strong> Wymeer<br />
Busgeschäftsstelle<br />
Maßstab 1 : 110 000<br />
0 5 10 km<br />
Geschäftsgebietskarte<br />
67
Hauptstelle Leer<br />
Mühlenstraße 93 · 26789 Leer<br />
Hauptstelle Wittmund<br />
Dohuser Weg 34 · 26409 Wittmund<br />
www.sparkasseleerwittmund.de