w Bischof Dr. Maximilian Aichern war nach <strong>Windischgarsten</strong> gekommen, um mehr als 60 jungen Leuten aus unserer <strong>Pfarre</strong> das Firmsakrament zu spenden. Unseren jugendlichen Firmhelfern – 16 an der Zahl – danken wir für die solide Vorbereitung. Schön gestaltet w Seit über 10 Jahren besteht die Verbundenheit zwischen der <strong>Pfarre</strong> <strong>St</strong>. <strong>Jakob</strong> in <strong>Windischgarsten</strong> und <strong>Pfarre</strong>r Marek Warchol, unserem Aushilfspriester im Sommer aus Lublin. Da dieser seit einigen Jahren an einem neuen Pfarrzentrum baut, hat es sich unser Herr <strong>Pfarre</strong>r zum Ziel gesetzt, ihm bei diesem Vorhaben auch finanziell unter die Arme zu greifen. Ein erster Teil wurde nun fertig gestellt, und <strong>Pfarre</strong>r Marek lud eine Abordnung aus <strong>Windischgarsten</strong> ein, an der feierlichen Segnung des neuen Pfarrhofes teilzunehmen. So haben wir einen Tag gebraucht, um Lublin zu erreichen bzw. wieder nach <strong>Windischgarsten</strong> zurückzukehren. Am Sonntag gab es schließlich die Feierlichkeiten, bei der unser Herr <strong>Pfarre</strong>r als Dank und Anerkennung seines Einsatzes feierlich vom Erzbischof von Lublin, Josef Zycinski, zum Kanonikus des Domkapitels in Lublin ernannt wurde. Am Montag waren wir 2 Pfarrausflug in Krumau w Nach Krumau ging dieses Mal der Pfarrausflug. Zunächst wurde an der Grenze zu Tschechien in der wunderschönen Kirche von Maria Schnee Eucharistie gefeiert. In Krumau angekommen, gab es zunächst Freizeit für jeden, dann ein „böhmisches“ Mittagessen und schließlich eine interessante <strong>St</strong>adtführung, die uns einen guten Einblick in die Geschichte und das Leben der <strong>St</strong>adt gab. Höhepunkt war der Besuch in der Burg. Über die Moldaustauseen und Sattledt, wo wir uns nochmals stärkten, kehrten wir zufrieden nach <strong>Windischgarsten</strong> zurück. Für mehr als 50 Leute der <strong>Pfarre</strong> war es ein kleiner „Ausflug nach Europa“. PFARRE BUNT Firmung wurde der Festzug von der Musikkapelle; Lukas Schwingenschuh und sein Chor ge- Lublinfahrt dann in Lublin unterwegs, um die vielen Sehenswürdigkeiten zu genießen. Ein sehr geselliger Abend ließ uns dann schon wieder Abschied nehmen von unseren Freunden stalteten sehr festlich den Firmgottesdienst. Danke unseren Frauen für die Agape im Anschluss an die Firmfeier. Nun laden wir unsere neu gefirmten Jugendlichen ein, am Leben unserer Pfarrgemeinde teilzunehmen. Jeder ist uns sehr willkommen! aus Polen. Aber in einigen Monaten gibt es ja bereits ein Wiedersehen, bei dem wir ihm dann zum letzten Mal die „Finanzspritze“ der <strong>Pfarre</strong> <strong>St</strong>. <strong>Jakob</strong> für die Fertigstellung der Pfarrkirche überreichen dürfen. Birgit <strong>St</strong>rick Nr. <strong>150</strong> w „Es ist halt so“, eine Redewendung, die man oft hört. Wer so redet, drückt damit aus, dass da und dort nichts zu machen ist. Damit entschuldigt man vieles, auch das Verhalten der Menschen. Oder ist vielleicht das Gegenteil richtig: „Etwas Unmögliches gibt es nicht! Geht es so nicht, dann geht es anders! Wenn es heute nicht geht, dann geht es vielleicht morgen!“ Ganz davon überzeugt war die Hl. Teresa von Avila, wenn sie sagte: „Der Geduldige erreicht alles!“ Immer wieder komme ich bei meinen Hausbesuchen mit Leuten ins Gespräch über die Kirche. „Wenn Sie schon einmal da sind …“ Und dann kommen tatsächlich einige Anfragen. Eigentlich sind es dann keine Anfragen, sondern die bekannten Vorwürfe derer, die sich oft schon weit von der Kirche entfernt haben und nach außen hin dafür Rechtfertigungen nennen wie „die Kirche hat zu viel Geld“, „die Priester predigen, was sie nicht leben“ und „in <strong>Windischgarsten</strong> gibt es keine Ministrantinnen“ und ähnliches. Oftmals tut es mir weh, meine Kirche so angegriffen zu erleben. Doch an diesem inneren Schmerz spüre ich, wie sehr ich an ihr hänge, wie ich mit meiner Kirche fühle. Was bedeutet das für unsere Kirche? Vielfach spricht man heute nicht gut von der Kirche. Immer weniger gehen zur Kirche, und viele verlassen die Kirche. Und die Realität müssen wir sehen. „Es muss erst wieder etwas kommen“, so sagen nicht wenige, „damit die Menschen wieder zu Gott finden“. Und ich frage mich: Reicht es immer noch nicht, was in der letzten Zeit geschehen ist und immer noch geschieht, was täglich an Tragödien in den Medien zu lesen und zu hören ist! Ich meine, dass die Zeichen der Zeit ganz wesentlich auch die <strong>St</strong>imme Gottes sind. Nun ist es schon spannend: Auf der einen Seite sind wir aufgefordert, mit der Kirche zu denken und zu fühlen. Das setzt voraus, dass wir sie grundsätzlich bejahen und uns ihr zugehörig fühlen. Auf der anderen Seite macht uns genau diese, unsere Kirche immer wieder Kummer, weil sie – einschließlich uns – aus fehlerhaften Menschen besteht. Und trotzdem sagt Jesus zu uns: „Ihr seid Juni 2008 Aus dem Reichtum der Kirche schöpfen <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner das Licht der Welt!“ (Mt 5,14). Christus sagt nicht, „ihr sollt es sein“, sondern „ihr seid es!“ Christen haben also eine Sendung in dieser Welt: Liebe statt Gleichgültigkeit und Hass, Versöhnung statt <strong>St</strong>reit, Hoffnung statt Verzweiflung den Menschen zu bringen. Die Menschheit braucht die Christen, d.h. lebendige Christen, Menschen, die von Christus erfasst sind. Die Kirche ist also heute nötiger denn je, und Christus macht uns Mut: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben“ (Lk 12,32). Damit schon die Jünger diesen Auftrag erfüllen konnten, hat Jesus ihnen den Heiligen Geist verheißen. „Er wird über euch kommen und immer bei euch sein“ (Joh 14,17). Der Heilige Geist sollte aus den furchtsamen, hilflosen Aposteln tatkräftige Zeugen für Christus machen. So haben wir Anteil am Reichtum, der uns aus der Mitgliedschaft der Kirche erwächst, indem wir miteinander Liturgie feiern, die Schrift betrachten und die christliche Lehre aufnehmen und weitergeben. Wer in der Kirche mitarbeitet, wird manches tun, was vordergründig zunächst nur wenig mit „Kirche“ oder „Glaube“ zu tun hat. Oft sind es auch organisatorische Dinge, die angefasst werden müssen. Und manchmal gibt es Debatten, die nichts bringen, und der eine ärgert sich über den andern. Der „Himmel“ ist weit weg, und bei uns auf Erden menschelt es gewaltig. So sind wir dankbar, dass wir uns Sonntag für Sonntag zur Eucharistiefeier, zur Liturgie „als Höhepunkt und Quelle“ in der Pfarrkirche versammeln. Wenn wir uns als Glieder der Kirche gemeinsam ausrichten auf Jesus Christus, auf sein Wort hören, an seine Heilstaten erinnern, ihn loben, ihm danken und uns mit hinein nehmen lassen in dieses Geschehen der Liturgie mit ihren uns wohl vertrauten Riten. All das eigene Wollen tritt in dieser Feier hinter Jesus Christus in seiner liebenden Hingabe zurück. Und immer wieder hoffe ich auf das Wunder, dass wir, die wir gemeinsam Eucharistie feiern, unser Urteilen, unser Handeln, unser Umgehen mit dem Nächsten, unser Mitbauen an der Kirche von Jesus Christus her bestimmen lassen, bis in die konkret – alltäglichen Fragen hinein. Nun bin ich der festen Überzeugung: Wenn jeder Einzelne sich bemüht, sein Leben an Jesus Christus auszurichten, der uns im Evangelium immer wieder neu begegnet und zu uns spricht, dann werden wir uns dort zurücknehmen, vielleicht auch korrigieren lassen, wo wir uns selbst zum Maß aller Dinge erheben. Dann werden wir, wo es nötig ist, auch dann „Ja“ sagen zum Ganzen unserer Kirche, wenn wir manches in ihr kritisch sehen. Ich werde mich in die Kirche einbringen und meine Fähigkeiten dieser Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Ich werde nicht, wie ein Zuschauer bei einem Fußballspiel, vom Rand aus das Geschehen besserwisserisch kommentieren, sondern nach den Chancen und Möglichkeiten suchen, die die Kirche weiterbringen. Die Zusammenarbeit von Priestern und Laien muss dabei von einem großen Vertrauen bestimmt sein. Das will auch ganz sicher unser Diözesanbischof. Wenn ich nun mit ganzem Herzen mitfeiere, wenn ich mit offenem Ohr auf Gottes Wort höre und es in mich eindringen lasse, so nehme ich mehr und mehr wirklichen, inneren Anteil an dem, was mir Jesus Christus durch seine Kirche schenkt. Ich beginne, mit liebevollem Verständnis für die Kirche in größerer Tiefe nach ihren Schätzen zu schöpfen. Mit der Oberfläche, dem, was mein begrenzter Blick fassen kann, werde ich mich nicht mehr begnügen, sondern nach dem „mehr“ auch hier in der Kirche suchen. Wenn ich „die christliche Lehre“, die mir die Kirche vermittelt, nicht als Vorschrift, sondern als „Gabe“, die mich letztlich in die Freiheit führt, sehe, verändert dies meinen Blickwinkel. Vielmehr werde ich nun das Meine und Notwendige in Treue tun und mich darum bemühen, „nach dem zu streben, was zum Frieden und zum Aufbau (der Gemeinde) beiträgt“ (Röm 14,1). Das gemeinsame Gebet hilft mir, meiner Kirche auch dann treu zu bleiben, wenn ich an ihr zu zweifeln beginne. Vom Kummer, den meine Seele mitunter auch in der Kirche hat, soll geredet werden dürfen. Konflikte aber müssen ausgetragen und dürfen nicht totgeschwiegen werden. Auch nicht in der Kirche. Und dann frage ich mich: Was hätte ich alles nicht, wenn ich die Kirche nicht hätte? Ich möchte an meiner Kirche festhalten, ja sie lieben. Und zwar so, wie sie ist. Nicht anders. Ein Zeichen, dem natürlich auch in Zukunft widersprochen wird! 3