Pfarrbrief 168 - 2012 - Die Pfarre St.Jakob Windischgarsten
Pfarrbrief 168 - 2012 - Die Pfarre St.Jakob Windischgarsten
Pfarrbrief 168 - 2012 - Die Pfarre St.Jakob Windischgarsten
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dienst • JunGscharlaGer • Glaubens-<br />
Wallfahrten • Gebetskreise • liturGie • liebes-<br />
Das „Jahr des Glaubens“ soll auch in unserer<br />
<strong>Pfarre</strong> dazu beitragen, die Kirche „realistischpositiv“<br />
zu verstehen. Unsere Kirche besteht<br />
aus Menschen mit Schwächen und Fehlern,<br />
sie hat aber auch den göttlichen Auftrag, den<br />
Weg zu Gott zu weisen.<br />
Aus der Gottesliebe muss sich der Wunsch der<br />
Christen nach Solidarität ergeben. Wer heute<br />
ehrenamtlich in Kirche und Welt mitarbeitet, wird<br />
zum sichtbaren Instrument der Liebe Gottes in<br />
einer Welt, die sich zutiefst nach Liebe sehnt inmitten<br />
von Armut, Einsamkeit und Ausgrenzung.<br />
WeiterGabe • PfarrfaschinG • Maiandachten
sonntagsmesse<br />
mit den kisi-kids<br />
Ein besonderes Erlebnis für viele Messbesucher war die Sonntagsmesse<br />
am 15. Jänner, die musikalisch von den Kisi-Kids gestaltet<br />
wurde. Imposant war die Musik, beeindruckend aber auch die<br />
Messfrömmigkeit, die Kinder und Jugendliche ausstrahlten. Da war<br />
nichts von einer Selbstdarstellung zu merken, die es sonst oft gibt,<br />
sondern einzig allein Lob und Ehre Gottes.<br />
tischmütter<br />
Unsere Tischmütter trafen sich am 9. Jänner im Pfarrheim zur ersten<br />
Zusammenkunft. Dabei wurde Grundsätzliches in Erwägung gezogen,<br />
und die Gruppen wurden eingeteilt. Mit großer Begeisterung<br />
sind die Tischmütter jetzt bereits am Werk, und unsere Kinder<br />
freuen sich über ihre Tischmuttis. Danke!<br />
Ministrantenaufnahme<br />
Vier neue Ministranten, drei aus Rosenau<br />
– Sebastian <strong>St</strong>ummer, Vinzenz Berger, Alexander<br />
Schmidthaler-, und einer aus Roßleithen<br />
– Fabian Plursch - wurden heuer am 2.<br />
Adventsonntag in den Altardienst eingeführt.<br />
Leider kam keiner aus <strong>Windischgarsten</strong>.<br />
Als die vielen Ministranten am Ende der<br />
Festmesse aus der Kirche zogen, konnte man<br />
viele zufriedene Gesichter sehen. Danke<br />
allen Ministranten für ihren <strong>Die</strong>nst und den<br />
Ministrantenführern für ihre Arbeit.<br />
2<br />
<strong>Pfarre</strong> bunt<br />
caritas-elisabethfeier<br />
im Pfarrheim<br />
Wenn die Elisabeth auf einen Samstag fällt, lädt die <strong>Pfarre</strong> die Caritashelfer<br />
zum gemeinsamen Frühstück in das Pfarrheim. So wurde<br />
heuer um 8.00 Uhr die Elisabethmesse mit Gitarrenklängen und<br />
Volksgesang gefeiert, und um 9.00 Uhr trafen wir uns zu einem<br />
gemeinsamen Frühstück. Danke allen, die das Frühstück vorbereitet<br />
und serviert haben.<br />
roratefrühstück<br />
Nach der Rorate an den vier Adventsonntagen, die wieder um<br />
6.00 Uhr früh in der Pfarrkirche gefeiert wurde, trafen sich nicht<br />
nur Freundeskreise und Nachbarschaften, sondern vor allem auch<br />
Verwandtschaften zum gemütlichen Frühstück.<br />
Nr. <strong>168</strong><br />
Menschen leben<br />
heute in einer Welt,<br />
die fern von Gott<br />
ist. Das ist es, warum<br />
der Mensch<br />
sich mit dem Glauben<br />
sehr schwer<br />
tut. Was ist der<br />
Grund? Zunächst<br />
glaube ich, dass es<br />
immer schwieriger<br />
wird, in unserem<br />
kulturellen Umfeld<br />
ein Leben aus dem Glauben zu führen.<br />
So sind es in unserer Zeit kulturelle <strong>St</strong>römungen,<br />
die dem Christentum als solchem<br />
zunehmend feindselig gegenüber stehen.<br />
Verbreitet wird ein extremer Individualismus,<br />
der dazu führt, dass der Mensch sich<br />
nur noch mit seinen eigenen Bedürfnissen<br />
beschäftigt und die Belange der Mitmenschen<br />
außer Acht lässt. Auch in unserem<br />
Land diktiert dieser Individualismus, den<br />
jeder für sich hochhält, was dann wiederum<br />
bedeutet, dass der Begriff der Freiheit von<br />
moralischen Wahrheiten gelöst wird. Das,<br />
was jeder persönlich für sich erkennt, wird<br />
zum Maßstab, der letztlich wiederum nur<br />
den Einzelnen in seiner Individualität und<br />
nicht die Gemeinschaft erfasst. So ist nicht<br />
nur für junge Leute der Zugang zur Kirche<br />
schwierig geworden: viele Menschen haben<br />
immer noch nicht erkannt, dass man<br />
in der Kirche etwas haben kann. Ganz im<br />
Gegensatz zu dem, dass viele Menschen<br />
glauben, immer etwas leisten zu müssen.<br />
So fühlen sie sich überfordert, zugleich aber<br />
vergessen sie, dass es genügt, wenn sie ihr<br />
Herz öffnen, um dann zu erfahren, dass sie<br />
von Gott reich beschenkt werden.<br />
Gott hat sich vor mehr als 2000 Jahren in<br />
Jesus Christus offenbart. Wir glauben, dass<br />
Wahrheit ist, was uns Gott in Jesus Christus<br />
kundgetan hat. Wahrheit wiederum verlangt<br />
die Übereinstimmung mit dem, was uns von<br />
Gott durch die Kirche gesagt wird. So möge<br />
im Heiligen Geist der Wahrheit gelingen, was<br />
der Apostel Paulus sagt: „Wir können unsere<br />
Kraft nicht gegen die Wahrheit einsetzen, nur<br />
für die Wahrheit“ (2 Kor 13,8). Nun kennen<br />
Menschen die Wahrheit des Glaubens zu<br />
wenig. Nicht wenige finden die Kirche des-<br />
März <strong>2012</strong><br />
auf der suche<br />
nach der Wahrheit<br />
Von <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner<br />
halb so langweilig, weil sie in Wirklichkeit<br />
von der Kirche und dem, was sie lehrt, keine<br />
Ahnung haben. Christus hat uns gesagt, wer<br />
er ist, damit wir unseren Glauben besser<br />
verstehen können. Nicht wenige Menschen<br />
wissen über den Glauben nicht Bescheid,<br />
weil sie überhaupt kein Interesse haben. Sie<br />
lehnen den Glauben ab, weil sie noch gar<br />
nichts vom katholischen Glauben verstanden<br />
haben, und sie interessieren sich so wenig<br />
für die göttlichen Geheimnisse, die sich in<br />
den sichtbaren Zeichen und Handlungen der<br />
Kirche ereignen. Dabei hat jeder Mensch von<br />
Gott den Verstand mitbekommen, um über<br />
den Glauben auch wirklich nachdenken zu<br />
können, und dazu das Herz, damit wir Gott<br />
und die Menschen mehr lieben können.<br />
Wenn Menschen nun Verstand und Herz in<br />
gleicher Weise in ihr Leben einbringen, dann<br />
merken sie, wie spannend die Wahrheiten<br />
sind, die von Gott kommen, ohne dass sich<br />
Menschen diese ausgedacht haben. Es sind<br />
Wahrheiten, die wir Menschen vernehmen<br />
und empfangen, die aber auch in der heutigen<br />
Zeit gelebt werden können, sodass<br />
christliches Leben auch heute möglich und<br />
vernünftig ist. Glaube und Vernunft müssen<br />
zusammengehen, dass das, was mit dem<br />
Glauben nicht vereinbare Vernunft zu sein<br />
scheint, keine Vernunft ist, und dass das,<br />
was Glaube zu sein schien, kein Glaube<br />
war, wenn es zur wahren Vernünftigkeit<br />
im Gegensatz steht. Auf der Suche nach der<br />
Wahrheit ist es der Glaube, der das Denken<br />
voraussetzt und doch übersteigt, ohne die<br />
Vernunft ungenützt zurückzulassen.<br />
<strong>Die</strong> Suche nach der Wahrheit ist ein Weg, den<br />
man aber ebenso gemeinsam gehen sollte. So<br />
haben vor allem die Päpste Johannes Paul II.<br />
und Benedikt XVI. immer wieder gepredigt<br />
und gelehrt, dass man als Christ nie allein<br />
ist. Doch so richtig begriffen haben das die<br />
Leute in Österreich immer noch nicht. So<br />
betonen regelmäßig in Angriff genommene<br />
Umfragen immer wieder, dass die Österrei-<br />
cher mehrheitlich davon überzeugt sind,<br />
dass Christsein ohne Kirche möglich sei.<br />
Und immer wieder ertappe ich mich dabei,<br />
wie ich mich darüber ärgere, weil die Leute<br />
immer wieder denselben Blödsinn sagen<br />
und offensichtlich gar nicht imstande sind,<br />
das zu verstehen, wenn wir von der Bedeutung<br />
der Kirche reden und darüber, dass<br />
Christsein und Kirchesein ganz wesentlich<br />
zusammengehören. Was wäre der Glaube<br />
ohne Kirche wirklich? Nichts von dem, was<br />
die Inhalte des Glaubens sind, wüssten<br />
wir, gäbe es nicht die Kirche, die durch die<br />
Jahrhunderte hindurch immer den Glauben<br />
in der Erkenntnis annimmt und verkündigt;<br />
und sie tut dies bis heute. Eben weil die<br />
Christen heute die Kirche ablehnen, ist die<br />
Tür zur Glaubenslosigkeit weit offen. Weil<br />
die Kirche nicht mehr respektiert wird, ist<br />
der Glaube zur Wellness-Religion degradiert<br />
worden, wo dann alle religiösen Elemente<br />
verschiedenster Religionen aufgesaugt und<br />
in das Ganze eines religiösen Cocktails integriert<br />
werden.<br />
Wenn wir nun auf die Geschichte des Christentums<br />
schauen und dabei die Urkirche<br />
näher hin ansehen, dann merken wir, dass<br />
Christsein sich in der Gemeinschaft ereignet.<br />
Christen haben sich zusammengeschlossen<br />
und Gemeinden gegründet. Christen verstanden<br />
sich als Christen für andere und mit<br />
anderen. In den Gemeinden, wo der Bischof<br />
an der Spitze stand, wurde der Glaube weitergegeben<br />
und der Irrglaube bekämpft.<br />
Wie soll man wissen, was heute noch christlich<br />
ist und was nicht? Das kann der Einzelne<br />
gar nicht schaffen, und da ist der Einzelne<br />
überfordert. Zudem ist es unmöglich, wenn<br />
man sich selbst motivieren will, um dem<br />
hohen Anspruch des Glaubens gerecht zu<br />
werden. Und viele bestätigen mir im Gespräch,<br />
dass mit dem, dass ihre Kirchenbindung<br />
abgenommen hat, zunehmend auch<br />
ihr Glaube verloren gegangen ist. Am Ende<br />
sollten wir aber auch „die Tatsache verstehen,<br />
dass alles, was wir über den Glauben<br />
denken und sagen können, so erhaben und<br />
rein es auch sein mag, von der Größe und<br />
der Schönheit Gottes unendlich übertroffen<br />
wird, die uns in Fülle im Paradies offenbart<br />
werden wird“ (Benedikt XVI.).<br />
Zu Recht spricht Papst Bendikt XVI. heute von einer Gottesfinsternis. Gott ist nicht „tot“, wie manche bis zuletzt feststellen, sondern<br />
vielmehr „verfinstert“. Wie bei einer Sonnenfinsternis die Sonne nicht wirklich verschwunden ist, so ist auch Gott überall gegenwärtig,<br />
wo der Mensch ist – auch dann, wenn er nicht wahrgenommen wird. Wir müssen wieder verstärkt Gott in der Realität<br />
des Lebens suchen, denn die Alternative zur Wahrheit, zur Wirklichkeit Gottes, ist die absolute Sinnlosigkeit, die gerade von vielen<br />
jungen Menschen erlitten wird. Aufgabe gläubiger Christen ist es, in der Welt Zeuge dafür zu sein, dass Gott existiert und dass dies<br />
die wahre Grundlage dafür ist, dass er sich niemals gänzlich verfinstern wird.<br />
3
Es ist mir Ehre und Freude, vor diesem<br />
Hohen Haus zu sprechen – vor dem Parlament<br />
meines deutschen Vaterlandes, das<br />
als demokratisch gewählte Volksvertretung<br />
hier zusammenkommt, um zum Wohl der<br />
Bundesrepublik Deutschland zu arbeiten…<br />
In dieser <strong>St</strong>unde wende ich mich an Sie,<br />
verehrte Damen und Herren – gewiss auch<br />
als Landsmann, der sich lebenslang seiner<br />
Herkunft verbunden weiß und die Geschicke<br />
der deutschen Heimat mit Anteilnahme verfolgt.<br />
Aber die Einladung zu dieser Rede gilt<br />
mir als Papst, als Bischof von Rom, der die<br />
oberste Verantwortung für die katholische<br />
Christenheit trägt…<br />
Lassen Sie mich meine Überlegungen über<br />
die Grundlagen des Rechts mit einer kleinen<br />
Geschichte aus der Heiligen Schrift beginnen.<br />
Im ersten Buch der Könige wird erzählt, dass<br />
Gott dem jungen König Salomon bei seiner<br />
Thronbesteigung eine Bitte freistellte. Was<br />
wird sich der junge Herrscher in diesem<br />
wichtigen Augenblick erbitten? Erfolg –<br />
Reichtum – langes Leben – Vernichtung der<br />
Feinde? Nicht um diese Dinge bittet er. Er<br />
bittet: „Verleih deinem Knecht ein hörendes<br />
Herz, damit er dein Volk zu regieren und das<br />
Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“<br />
(1 Kön 3,9). <strong>Die</strong> Bibel will uns mit dieser<br />
Erzählung sagen, worauf es für einen Politiker<br />
letztlich ankommen muss. Sein letzter<br />
Maßstab und der Grund für seine Arbeit als<br />
Politiker darf nicht der Erfolg und schon gar<br />
nicht materieller Gewinn sein. <strong>Die</strong> Politik<br />
muss Mühen um Gerechtigkeit sein und so<br />
die Grundvoraussetzung für Friede schaffen.<br />
Natürlich wird ein Politiker den Erfolg<br />
suchen, der ihm überhaupt die Möglichkeit<br />
politischer Gestaltung eröffnet. Aber der<br />
Erfolg ist dem Maßstab der Gerechtigkeit,<br />
dem Willen zum Recht und dem Verstehen<br />
für das Recht untergeordnet. Erfolg kann<br />
auch Verführung sein und kann so den Weg<br />
auftun für die Verfälschung des Rechts, für<br />
die Zerstörung der Gerechtigkeit. „Nimm<br />
das Recht weg – was ist dann ein <strong>St</strong>aat noch<br />
anderes als eine große Räuberbande“, hat<br />
der heilige Augustinus einmal gesagt.<br />
Wir Deutsche wissen es aus eigener Erfahrung,<br />
dass diese Worte nicht ein leeres<br />
Schreckgespenst sind. Wir haben erlebt,<br />
dass Macht von Recht getrennt wurde, dass<br />
Macht gegen Recht stand, das Recht zertreten<br />
hat und dass der <strong>St</strong>aat zum Instrument der<br />
Rechtszerstörung wurde – zu einer sehr gut<br />
organisierten Räuberbande, die die ganze<br />
Welt bedrohen und an den Rand des Abgrunds<br />
treiben konnte. Dem Recht zu dienen<br />
und der Herrschaft des Unrechts zu wehren<br />
ansprache von Papst<br />
benedikt XVi.<br />
vor dem deutschen<br />
bundestag am 22. 9. 2011<br />
ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des<br />
Politikers. In einer historischen <strong>St</strong>unde, in<br />
der dem Menschen Macht zugefallen ist,<br />
die bisher nicht vorstellbar war, wird diese<br />
Aufgabe besonders dringlich. Der Mensch<br />
kann die Welt zerstören. Er kann sich selbst<br />
manipulieren. Er kann sozusagen Menschen<br />
machen und Menschen vom Menschsein<br />
ausschließen. Wie erkennen wir, was Recht<br />
ist? Wie können wir zwischen Gut und Böse,<br />
zwischen wahrem Recht und Scheinrecht<br />
unterscheiden? <strong>Die</strong> salomonische Bitte bleibt<br />
die entscheidende Frage, vor der der Politiker<br />
und die Politik auch heute stehen.<br />
In einem Großteil der rechtlich zu regelnden<br />
Materien kann die Mehrheit ein genügendes<br />
Kriterium sein. Aber dass in den Grundfragen<br />
des Rechts, in denen es um die Würde<br />
des Menschen und der Menschheit geht,<br />
das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht, ist<br />
offenkundig: Jeder Verantwortliche muss<br />
sich bei der Rechtsbildung die Kriterien<br />
seiner Orientierung suchen. Im 3. Jahrhundert<br />
hat der große Theologe Origenes den<br />
Widerstand der Christen gegen bestimmte<br />
geltende Rechtsordnungen so begründet:<br />
„Wenn jemand sich bei den Skythen befände,<br />
die gottlose Gesetze haben, und gezwungen<br />
wäre, bei ihnen zu leben ..., dann würde<br />
er wohl sehr vernünftig handeln, wenn er<br />
im Namen des Gesetzes der Wahrheit, das<br />
bei den Skythen ja Gesetzwidrigkeit ist,<br />
zusammen mit Gleichgesinnten auch entgegen<br />
der bei jenen bestehenden Ordnung<br />
Vereinigungen bilden würde ...“<br />
Von dieser Überzeugung her haben die<br />
Widerstandskämpfer gegen das Naziregime<br />
und gegen andere totalitäre Regime gehandelt<br />
und so dem Recht und der Menschheit<br />
als ganzer einen <strong>Die</strong>nst erwiesen. Für diese<br />
Menschen war es unbestreitbar evident,<br />
dass geltendes Recht in Wirklichkeit Unrecht<br />
war. Aber bei den Entscheidungen eines<br />
demokratischen Politikers ist die Frage, was<br />
nun dem Gesetz der Wahrheit entspreche,<br />
was wahrhaft recht sei und Gesetz werden<br />
könne, nicht ebenso evident. Was in Bezug<br />
auf die grundlegenden anthropologischen<br />
Fragen das Rechte ist und geltendes Recht<br />
werden kann, liegt heute keineswegs einfach<br />
zutage. <strong>Die</strong> Frage, wie man das wahrhaft<br />
Rechte erkennen und so der Gerechtigkeit<br />
in der Gesetzgebung dienen kann, war nie<br />
einfach zu beantworten, und sie ist heute<br />
in der Fülle unseres Wissens und unseres<br />
Könnens noch sehr viel schwieriger geworden.<br />
Wie erkennt man, was Recht ist? In der Geschichte<br />
sind Rechtsordnungen fast durchgehend<br />
religiös begründet worden: Vom Blick<br />
auf die Gottheit her wird entschieden, was<br />
unter Menschen rechtens ist. Im Gegensatz<br />
zu anderen großen Religionen hat das<br />
Christentum dem <strong>St</strong>aat und der Gesellschaft<br />
nie ein Offenbarungsrecht, eine Rechtsordnung<br />
aus Offenbarung vorgegeben. Es hat<br />
stattdessen auf Natur und Vernunft als die<br />
wahren Rechtsquellen verwiesen – auf den<br />
Zusammenklang von objektiver und subjektiver<br />
Vernunft, der freilich das Gegründetsein<br />
beider Sphären in der schöpferischen<br />
Vernunft Gottes voraussetzt…<br />
Für die Entwicklung des Rechts und für die<br />
Entwicklung der Humanität war es entscheidend,<br />
dass sich die christlichen Theologen<br />
gegen das vom Götterglauben geforderte<br />
religiöse Recht auf die Seite der Philosophie<br />
gestellt, Vernunft und Natur in ihrem Zueinander<br />
als die für alle gültige Rechtsquelle<br />
anerkannt haben. <strong>Die</strong>sen Entscheid hatte<br />
schon Paulus im Brief an die Römer vollzogen,<br />
wenn er sagt: „Wenn Heiden, die das<br />
Gesetz (die Tora Israels) nicht haben, von<br />
Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert<br />
ist, so sind sie... sich selbst Gesetz. Sie zeigen<br />
damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes<br />
ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt<br />
Zeugnis davon ab...“ (Röm 2,14f). Hier erscheinen<br />
die beiden Grundbegriffe Natur und<br />
Gewissen, wobei Gewissen nichts anderes<br />
ist als das hörende Herz Salomons, als die<br />
der Sprache des Seins geöffnete Vernunft.<br />
Wenn damit bis in die Zeit der Aufklärung,<br />
der Menschenrechtserklärung nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg und in der Gestaltung<br />
unseres Grundgesetzes die Frage nach den<br />
Grundlagen der Gesetzgebung geklärt schien,<br />
so hat sich im letzten halben Jahrhundert<br />
eine dramatische Veränderung der Situation<br />
zugetragen. Der Gedanke des Naturrechts<br />
4 Nr. <strong>168</strong><br />
gilt heute als eine katholische Sonderlehre,<br />
über die außerhalb des katholischen Raums<br />
zu diskutieren nicht lohnen würde, so dass<br />
man sich schon beinahe schämt, das Wort<br />
überhaupt zu erwähnen. Ich möchte kurz<br />
andeuten, wieso diese Situation entstanden<br />
ist. Grundlegend ist zunächst die These,<br />
dass zwischen Sein und Sollen ein unüberbrückbarer<br />
Graben bestehe. Aus Sein<br />
könne kein Sollen folgen, weil es sich da um<br />
zwei völlig verschiedene Bereiche handle.<br />
Der Grund dafür ist das inzwischen fast<br />
allgemein angenommene positivistische<br />
Verständnis von Natur und Vernunft….<br />
Ein positivistischer Naturbegriff, der die<br />
Natur rein funktional versteht, so wie die<br />
Naturwissenschaft sie erklärt, kann keine<br />
Brücke zu Ethos und Recht herstellen, sondern<br />
wiederum nur funktionale Antworten<br />
hervorrufen. Das gleiche gilt aber auch für<br />
die Vernunft in einem positivistischen, weithin<br />
als allein wissenschaftlich angesehenen<br />
Verständnis. Was nicht verifizierbar oder<br />
falsifizierbar ist, gehört danach nicht in den<br />
Bereich der Vernunft im strengen Sinn.<br />
Deshalb müssen Ethos und Religion dem<br />
Raum des Subjektiven zugewiesen werden<br />
und fallen aus dem Bereich der Vernunft im<br />
strengen Sinn des Wortes heraus. …<br />
Das positivistische Konzept von Natur und<br />
Vernunft, die positivistische Weltsicht als<br />
Ganzes ist ein großartiger Teil menschlichen<br />
Erkennens und menschlichen Könnens,<br />
auf die wir keinesfalls verzichten dürfen.<br />
Aber es ist nicht selbst als Ganzes eine dem<br />
Menschsein in seiner Weite entsprechende<br />
und genügende Kultur. Wo die positivistische<br />
Vernunft sich allein als die genügende<br />
Kultur ansieht und alle anderen kulturellen<br />
Realitäten in den <strong>St</strong>atus der Subkultur verbannt,<br />
da verkleinert sie den Menschen, ja<br />
sie bedroht seine Menschlichkeit. Ich sage<br />
das gerade im Hinblick auf Europa, in dem<br />
weite Kreise versuchen, nur den Positivismus<br />
als gemeinsame Kultur und als gemeinsame<br />
Grundlage für die Rechtsbildung anzuerkennen,<br />
alle übrigen Einsichten und Werte<br />
unserer Kultur in den <strong>St</strong>atus einer Subkultur<br />
verweisen und damit Europa gegenüber den<br />
anderen Kulturen der Welt in einen <strong>St</strong>atus<br />
der Kulturlosigkeit gerückt und zugleich<br />
extremistische und radikale <strong>St</strong>römungen<br />
herausgefordert werden. <strong>Die</strong> sich exklusiv<br />
gebende positivistische Vernunft, die über<br />
das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen<br />
kann, gleicht den Betonbauten ohne<br />
Fenster, in denen wir uns Klima und Licht<br />
selber geben, beides nicht mehr aus der weiten<br />
Welt Gottes beziehen wollen. Und dabei<br />
können wir uns doch nicht verbergen, dass<br />
März <strong>2012</strong><br />
wir in dieser selbstgemachten Welt im <strong>St</strong>illen<br />
doch aus den Vorräten Gottes schöpfen, die<br />
wir zu unseren Produkten umgestalten. <strong>Die</strong><br />
Fenster müssen wieder aufgerissen werden,<br />
wir müssen wieder die Weite der Welt, den<br />
Himmel und die Erde sehen und all dies recht<br />
zu gebrauchen lernen. Aber wie geht das?<br />
Wie finden wir in die Weite, ins Ganze? Wie<br />
kann die Vernunft wieder ihre Größe finden,<br />
ohne ins Irrationale abzugleiten? Wie kann<br />
die Natur wieder in ihrer wahren Tiefe, in<br />
ihrem Anspruch und mit ihrer Weisung<br />
erscheinen?<br />
Ich erinnere an einen Vorgang in der jüngeren<br />
politischen Geschichte, in der Hoffnung,<br />
nicht allzu sehr missverstanden zu werden<br />
und nicht zu viele einseitige Polemiken<br />
hervorzurufen. Ich würde sagen, dass das<br />
Auftreten der ökologischen Bewegung in<br />
der deutschen Politik seit den 70er Jahren<br />
zwar wohl nicht Fenster aufgerissen hat,<br />
aber ein Schrei nach frischer Luft gewesen<br />
ist und bleibt, den man nicht überhören<br />
darf und nicht beiseiteschieben kann, weil<br />
man zu viel Irrationales darin findet. Jungen<br />
Menschen war bewusst geworden, dass<br />
irgend etwas in unserem Umgang mit der<br />
Natur nicht stimmt. Dass Materie nicht nur<br />
Material für unser Machen ist, sondern dass<br />
die Erde selbst ihre Würde in sich trägt und<br />
wir ihrer Weisung folgen müssen.<br />
Es ist wohl klar, dass ich hier nicht Propaganda<br />
für eine bestimmte politische Partei<br />
mache – nichts liegt mir ferner als dies.<br />
Wenn in unserem Umgang mit der Wirklichkeit<br />
etwas nicht stimmt, dann müssen wir<br />
alle ernstlich über das Ganze nachdenken<br />
und sind alle auf die Frage nach den Grundlagen<br />
unserer Kultur überhaupt verwiesen.<br />
Erlauben Sie mir bitte, dass ich noch einen<br />
Augenblick bei diesem Punkt bleibe. <strong>Die</strong><br />
Bedeutung der Ökologie ist inzwischen<br />
unbestritten. Wir müssen auf die Sprache<br />
der Natur hören und entsprechend antworten.<br />
Ich möchte aber nachdrücklich einen<br />
Punkt noch ansprechen, der nach wie vor<br />
weitgehend ausgeklammert wird: Es gibt<br />
auch eine Ökologie des Menschen. Auch<br />
der Mensch hat eine Natur, die er achten<br />
muss und die er nicht beliebig manipulieren<br />
kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst<br />
machende Freiheit. Der Mensch macht<br />
sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille,<br />
aber er ist auch Natur, und sein Wille ist<br />
dann recht, wenn er auf die Natur hört,<br />
sie achtet und sich annimmt als der, der er<br />
ist und der sich nicht selbst gemacht hat.<br />
Gerade so und nur so vollzieht sich wahre<br />
menschliche Freiheit.<br />
Kehren wir zurück zu den Grundbegriffen<br />
Natur und Vernunft, von denen wir ausgegangen<br />
waren. Der große Theoretiker des<br />
Rechtspositivismus, Kelsen, hat im Alter von<br />
84 Jahren – 1965 – den Dualismus von Sein<br />
und Sollen aufgegeben. Er hatte gesagt, dass<br />
Normen nur aus dem Willen kommen können.<br />
<strong>Die</strong> Natur könnte folglich Normen nur<br />
enthalten, wenn ein Wille diese Normen<br />
in sie hineingelegt hätte. <strong>Die</strong>s wiederum<br />
würde einen Schöpfergott voraussetzen,<br />
dessen Wille in die Natur miteingegangen<br />
ist. „Über die Wahrheit dieses Glaubens zu<br />
diskutieren, ist völlig aussichtslos“, bemerkt<br />
er dazu. Wirklich? – möchte ich fragen. Ist<br />
es wirklich sinnlos zu bedenken, ob die<br />
objektive Vernunft, die sich in der Natur<br />
zeigt, nicht eine schöpferische Vernunft,<br />
einen Creator Spiritus voraussetzt?<br />
An dieser <strong>St</strong>elle müsste uns das kulturelle<br />
Erbe Europas zu Hilfe kommen. Von der<br />
Überzeugung eines Schöpfergottes her<br />
ist die Idee der Menschenrechte, die Idee<br />
der Gleichheit aller Menschen vor dem<br />
Recht, die Erkenntnis der Unantastbarkeit<br />
der Menschenwürde in jedem einzelnen<br />
Menschen und das Wissen um die Verantwortung<br />
der Menschen für ihr Handeln<br />
entwickelt worden. <strong>Die</strong>se Erkenntnisse<br />
der Vernunft bilden unser kulturelles Gedächtnis.<br />
Es zu ignorieren oder als bloße<br />
Vergangenheit zu betrachten, wäre eine<br />
Amputation unserer Kultur insgesamt und<br />
würde sie ihrer Ganzheit berauben. <strong>Die</strong><br />
Kultur Europas ist aus der Begegnung von<br />
Jerusalem, Athen und Rom – aus der Begegnung<br />
zwischen dem Gottesglauben Israels,<br />
der philosophischen Vernunft der Griechen<br />
und dem Rechtsdenken Roms entstanden.<br />
<strong>Die</strong>se dreifache Begegnung bildet die innere<br />
Identität Europas. Sie hat im Bewusstsein<br />
der Verantwortung des Menschen vor Gott<br />
und in der Anerkenntnis der unantastbaren<br />
Würde des Menschen, eines jeden Menschen<br />
Maßstäbe des Rechts gesetzt, die<br />
zu verteidigen uns in unserer historischen<br />
<strong>St</strong>unde aufgegeben ist.<br />
Dem jungen König Salomon ist in der<br />
<strong>St</strong>unde seiner Amtsübernahme eine Bitte<br />
freigestellt worden. Wie wäre es, wenn<br />
uns, den Gesetzgebern von heute, eine<br />
Bitte freigestellt wäre? Was würden wir<br />
erbitten? Ich denke, auch heute könnten<br />
wir letztlich nichts anderes wünschen als<br />
ein hörendes Herz – die Fähigkeit, Gut<br />
und Böse zu unterscheiden und so wahres<br />
Recht zu setzen, der Gerechtigkeit zu<br />
dienen und dem Frieden. Vielen Dank für<br />
Ihre Aufmerksamkeit!<br />
5
Sind Sie auch der Meinung, dass „glauben“<br />
so viel bedeutet wie „nichts wissen“; dass<br />
das Reden von Gott nur theoretische, philosophische<br />
Spekulation ist; dass nur das<br />
existiert, für das es eine natürliche, rationale<br />
oder wissenschaftliche Erklärung gibt; dass<br />
die Welt ohne Religion eine bessere wäre;<br />
dass Religion den Menschen mit einfachen<br />
Antworten und autoritärer Macht vom eigentlichen<br />
„Menschsein“ abhält und dass<br />
das religiöse Weltbild ein überholtes ist, dem<br />
seit dem Entstehen der modernen Naturwissenschaften<br />
immer mehr die öffentliche<br />
Existenzberechtigung entzogen wird und in<br />
den Bereich des Privaten verdrängt wird?<br />
Oder sind Sie der Meinung, dass die biblischen<br />
Aussagen die einzige Wahrheitsquelle<br />
aller rationaler und irrationaler Erkenntnis<br />
ist; dass es einen Gott gibt, der für alles<br />
irdische Glück und Unglück verantwortlich<br />
ist; dass der Mensch nur eine Marionette<br />
Gottes, ohne eigenen und freien Willen ist;<br />
dass Gott für alles verantwortlich gemacht<br />
werden kann, was dem Menschen misslingt<br />
oder an Leidvollem geschieht; dass Beten<br />
alleine alles Unheil ins Heil wenden kann;<br />
dass nur ein asketisches, verzichtreiches,<br />
armes Leben den Weg zu Gott bahnt; dass<br />
die Geschichte der katholischen Kirche eine<br />
voll von Glanz und Gloria ist?<br />
Zwischen diesen beiden Positionen, die<br />
oben zugegeben überspitzt und provokant<br />
formuliert sind, findet heute das Reden über<br />
Gott und Religion in unserem Kulturkreis<br />
statt. In diesem Spannungsbogen – auf der<br />
einen Seite eine absolute Ablehnung alles<br />
Religiösen (besonders des Katholizismus)<br />
aufgrund der Entmystifizierung der Welt<br />
durch die modernen Naturwissenschaften<br />
und einer atheistischen Säkularisierungskampagne,<br />
auf der anderen Seite eine tiefe<br />
Sehnsucht und Suche nach Halt und Sinn im<br />
Religiösen, die zu einem Welt ablehnenden<br />
religiösen Fanatismus (Esoterik, Sekten,…)<br />
mutieren kann, deren Ziel u.a. eine, auch<br />
gewaltsame, Missionierung und Erlösung<br />
der Welt im Namen Gottes ist – steht heute<br />
eine Auseinandersetzung mit den Themen<br />
Religion, Gott und Kirche.<br />
Im Schnittpunkt dieser beiden Pole ist die<br />
Theologie positioniert, eine (Geistes-)Wissenschaft,<br />
die reflektiert über das Wesen und<br />
das Handeln Gottes spricht, deren Funktion<br />
es ist, Sinnfragen des Einzelnen, Probleme<br />
der Weltdeutung und <strong>St</strong>rukturprobleme der<br />
Welt im Hinblick auf einen transzendenten<br />
Bezugspunkt (= Gott) zu lösen. Wie<br />
die Theologie dies in einem universitären,<br />
wissenschaftlichen Kontext macht, welche<br />
theoloGie: Gelebter<br />
und Verstehender<br />
Glaube (1)<br />
ein rundgang durch das<br />
studium der<br />
katholischen theologie<br />
(einleitung)<br />
theologischen Disziplinen es gibt, wie diese<br />
arbeiten, welche Geschichte diesen zugrunde<br />
liegt, und einige die Theologiegeschichte<br />
prägende Ideen werden in den nächsten<br />
Teilen dieser Artikelserie präsentiert. Im ersten<br />
Teil ist der inhaltliche Schwerpunkt eine<br />
Erklärung, was Theologie ist und warum sie<br />
als Wissenschaft ihren Platz im universitären<br />
Lehrbetrieb hat.<br />
Der Begriff „Theologie“ stammt vom griechischen<br />
Wort „theologia“ und heißt übersetzt<br />
die „Lehre von Gott“. Katholische Theologie<br />
ist demnach die Wissenschaft, die sich mit<br />
dem Vorzeichen „katholisch“ wissenschaftlich<br />
und reflektiert mit dem Glauben an Gott und<br />
seiner Menschwerdung in Jesus von Nazareth<br />
auseinandersetzt. Dabei greift sie auf göttliche<br />
Offenbarung, Überlieferung, Tradition<br />
und religiöse Erfahrungen zurück. Einerseits<br />
bewahrt und verteidigt sie dabei wichtige religiöse<br />
Grundlagen und Werte, und andererseits<br />
passt sie diese den sich ständig wandelnden<br />
Lebensbedingungen und dem sozialen und<br />
kulturellen Wandel an, verändert, ergänzt und<br />
integriert neue Erkenntnisse. Dabei entwirft<br />
die katholische Theologie ein Weltbild, in dem<br />
ein sinnstiftender Zusammenhang zwischen<br />
Gott – Mensch – Welt begründet wird. In<br />
diesem Deutungsrahmen werden Schlüsse<br />
gezogen über Gott, über den Sinn und die<br />
Ordnung der Welt und über die Aufgaben<br />
und die Pflichten des Menschen.<br />
Schon hier zeigt sich, dass es in der Theologie<br />
eine enge Bindung gibt zwischen einem<br />
gelebten Glauben und einem verstehenden<br />
Glauben. Unter einem gelebten Glauben ist<br />
das vielfältige Glaubensleben (Riten, Feiern,<br />
Beten, usw.) der globalen kirchlichen<br />
Gemeinschaft zu verstehen, während der<br />
verstehende Glaube die rationale Auseinandersetzung<br />
mit den überlieferten Glaubenserfahrungen<br />
und Glaubenszeugnissen<br />
in ihrer fast 2000-jährigen Geschichte ist.<br />
Katholischer Glaube hat daher auch eine rationale,<br />
vernünftige Basis, die Papst Benedikt<br />
XVI. als die „Frage nach der Vernunft des<br />
Glaubens“ bezeichnet.<br />
Ein wesentliches Merkmal für das Zusammenspiel<br />
zwischen Glaube und Vernunft<br />
ist in der katholischen Theologie der Dialog<br />
mit anderen Wissenschaften: Medizin, Ethik,<br />
Kunst, Philosophie, Geschichte,… Das Ziel des<br />
Theologiestudiums ist daher, Menschen zu<br />
befähigen, sich mit den Inhalten und Traditionen<br />
des Christlichen wissenschaftlich auseinanderzusetzen<br />
und diese auch in den Diskurs<br />
mit anderen Wissenschaften zu stellen. Vier<br />
Hauptgruppen bilden den Fächerkanon der<br />
katholischen Theologie: Neben der historischen<br />
Gruppe (Kirchengeschichte) gibt es die<br />
biblische Gruppe (Exegese und Bibeltheologie<br />
des AT und NT), die systematische Gruppe<br />
(Philosophie, Dogmatik, Fundamentaltheologie,<br />
Moraltheologie, Sozialwissenschaften)<br />
und die praktische Gruppe (Pastoraltheologie,<br />
Religionspädagogik, Liturgiewissenschaft,<br />
Kirchenrecht).<br />
Aber kann das Reden von Gott eine Wissenschaft<br />
sein, so wie Physik oder Mathematik,<br />
deren Ergebnisse anschaubar und angreifbar<br />
sind, während wir nach fast 2000-jähriger<br />
katholischer Theologie Gott immer noch nicht<br />
im streng wissenschaftlichen Sinn beweisen<br />
können? Als „wissenschaftlich“ wird heute<br />
anerkannt, was nach anerkannten Regeln der<br />
Systematik und der Logik entstanden ist, einen<br />
wissenschaftlichen Diskurs erfahren hat und<br />
veröffentlicht wurde. Auch die Theologie geht<br />
nach diesen Kriterien vor, wenn z.B. religiöse<br />
Lebensformen erforscht werden, indem die<br />
heiligen Schriften studiert werden, historische<br />
und lokale Gegebenheiten beschrieben und<br />
analysiert werden, usw. Doch darüber hinaus<br />
setzt die Theologie immer die Existenz und<br />
das Wirken eines Gottes voraus. <strong>Die</strong>se Voraussetzung<br />
ist immer ein Einwand, um der<br />
Theologie die Wissenschaftlichkeit abzusprechen,<br />
da sie damit nicht objektiv und wertfrei<br />
ist, wie es sich für eine gute Wissenschaft<br />
gehört. Dagegen ist aber einzuwenden, dass<br />
jedes Erkennen von Interessen geleitet ist,<br />
auch die Erkenntnissuche in jeder anderen<br />
Wissenschaft. Für jede Wissenschaft gilt, dass<br />
sie aus einer bestimmten Sinn- und Lebenswelt<br />
kommt. Hinter jeder Lebenswelt steckt<br />
mindestens eine Ideologie, die den absoluten<br />
Anspruch auf Objektivität der Wissenschaft<br />
aufhebt.<br />
Religion ist eine gesellschaftliche Größe,<br />
die in der Realität ihren Platz hat. Wie man<br />
täglich in den Medien liest, ist Religion nichts<br />
Ungefährliches. Neben dem Heilvollen, dem<br />
Wunderbaren und dem Mystischen enthält<br />
Religion auch das Potential für Zerstörung<br />
und Vernichtung. Bis heute müssen viele<br />
Menschen aufgrund ihres Glaubens ihr Leben<br />
lassen, und bis heute werden im Namen<br />
der Religion Unmenschlichkeiten begründet<br />
und ausgeführt. Daher braucht es einen<br />
sorgsamen, verantwortungsvollen Umgang<br />
mit religiösen Botschaften, die Menschen<br />
im Tiefsten berühren, mental beeinflussen<br />
und verändern. Religion braucht daher ein<br />
Maß an Vernünftigkeit, Sachlichkeit und<br />
eine Form von gewaltloser Kommunikation<br />
mit anderen Weltanschauungen. Ein solches<br />
Forum bietet die Wissenschaft, und für die<br />
Religion ist die Theologie der Experte. Daher<br />
hat die Theologie zu Recht ihren Platz an der<br />
Universität. Im Rahmen dieser ist sie ein Teil<br />
der Gesellschaft und der wissenschaftlichen<br />
Gemeinschaft. Weil sie ihren Platz in der<br />
Öffentlichkeit hat, muss sie sich dadurch<br />
aber auch der Diskussion mit der Gesellschaft<br />
stellen. Damit ist und bleibt sie ein Teil des<br />
besinnungstage in seitenstetten<br />
„Am Anfang war die Sehnsucht“ – mit diesem Motto begannen die diesjährigen<br />
adventlichen Besinnungstage unserer <strong>Pfarre</strong> vom 03. -04. Dezember im Benediktinerstift<br />
Seitenstetten. <strong>Pfarre</strong>r Dr. Wagner führte ein ins Thema, gab Impulse<br />
und ermöglichte vor allem eine Atmosphäre der Besinnung, der Reflexion und des<br />
persönlichen Nachdenkens. Eingerahmt wurden die Tage durch die heilige Messe,<br />
die Beichtgelegenheit und des persönlichen, sowie des Gruppengesprächs über den<br />
Advent. Was hindert uns daran, uns ganz einzulassen auf das Geheimnis der Weihnacht,<br />
uns ganz der Gegenwart Gottes in dieser Gnadenzeit auszusetzen? Nicht nur<br />
Windischgarstner nahmen teil; aus ganz Österreich fanden die Menschen zueinander,<br />
und so ergaben sich gute Gespräche, andere Perspektiven, vor allem aber zeigte sich<br />
der gemeinsame Wille, dem Herrn in dieser Zeit entgegen zu gehen. Danke!<br />
David Pernkopf<br />
Papst benedikt XVi.<br />
und die hl. bernadette soubirous<br />
Auf dem Flug nach Frankreich sagte der Papst am 12. September 2008: „Das Fest der Hl.<br />
Bernadette ist auch mein Geburtstag. Und schon das ist für mich ein Grund, mich der<br />
kleinen Heiligen sehr nahe zu fühlen, jenem jungen, reinen, demütigen Mädchen, mit<br />
dem die Muttergottes gesprochen hat.“ Tatsächlich hat Papst Benedikt XVI. am 16. April<br />
Geburtstag und Bernadette am selben Tag Namenstag. Und am 13. September 2008 sagte er<br />
in seiner Predigt bei der Lichterprozession: „Gott hat im Blick auf Bernadette eine Flamme<br />
entzündet, die zahllose Herzen bekehrt hat. Wie viele Menschen kommen hierher, um<br />
ein Wunder zu sehen, und hoffen vielleicht insgeheim, eines an sich selbst zu erfahren;<br />
auf dem Heimweg, nachdem sie eine geistliche Erfahrung eines echten kirchlichen Lebens<br />
gemacht hat, ändert sich dann ihr Blick auf Gott, auf die anderen und auf sich selbst. Eine<br />
kleine Flamme, die sich Hoffnung, Mitleid, Zartgefühl nennt, wohnt in ihnen. <strong>Die</strong> verborgene<br />
Begegnung mit Bernadette und mit der Jungfrau Maria kann ein Leben verändern,<br />
denn sie sind an diesem Ort Massabielle gegenwärtig, um uns zu Christus zu führen, der<br />
unser Leben, unsere Kraft und unser Licht ist.<br />
öffentlichen Lebens und verhindert dadurch<br />
ein weiteres und tieferes Abgleiten des katholischen<br />
Glaubens in das Private, womit auch<br />
ein weiterer Bedeutungsverlust der Kirche in<br />
der gegenwärtigen Kultur einherginge. Wäre<br />
eine Welt, in der der katholische Glaube<br />
verschwunden ist, wirklich eine bessere?<br />
Oder braucht es nicht mehr Theologen,<br />
d.h. Menschen, die im <strong>Die</strong>nst für Gott und<br />
Mensch stehen?<br />
Mag. Michael U. Thallinger<br />
auf deM WeG durch roM (7)<br />
die kirche des<br />
hl. bonaventura<br />
<strong>Die</strong> Kirche sieht jeder, der die Ruinen des<br />
Palatins besichtigt, aber es sind Gitter und<br />
Mauern dazwischen. Zugänglich ist diese<br />
kleine Kirche, die in der Zeit von 1675 bis<br />
<strong>168</strong>9 errichtet wurde, vom Fuße des Palatins<br />
aus, außerhalb der archäologischen Zone.<br />
Sie ist fast schmucklos, still und friedlich<br />
gelegen, eine Welt echt franziskanischen<br />
Geistes. Wer Glück hat, kann den romantisch<br />
bewachsenen Innenhof bewundern. <strong>Die</strong><br />
Kirche gehört den Minoriten des Franziskanerordens,<br />
der Konvent liegt nebenan.<br />
Sie heißt nahe liegender weise „al Palatino“,<br />
aber auch „alla Polveriera“, weil während<br />
der napoleonischen Besetzung nahebei ein<br />
Pulverfass angelegt war. Zum Glück für die<br />
Mönche ging es nie in die Luft.<br />
Kirchenpatron dieser sehr beeindruckenden<br />
Kirche ist der aus der Nähe von Viterbo stammende<br />
Hl. (Johannes) Bonaventura, der 7.<br />
Ordensgeneral der Franziskaner, er lebte und<br />
lehrte als einer der bedeutendsten Theologen<br />
seiner Zeit meist in Paris. Als ein hochgelehrter<br />
und gescheiter Mann vertrat er den<br />
Erkenntnisweg der „christlichen Philosophie“,<br />
und stand dennoch in hohem Ansehen bei<br />
der Kurie. 1273 wurde er von Papst Gregor<br />
X. zum Kardinal ernannt, und er wirkte auf<br />
dem Konzil von Lyon 1274 die Union mit der<br />
griechisch-orthodoxen Kirche, die – allerdings<br />
nur scheinbar und kurzzeitig – auch gelang.<br />
Im selben Jahr noch starb er. 1482 wurde<br />
Bonaventura heiliggesprochen, 1588 wurde<br />
er zum Kirchenlehrer ernannt: „Doctos seraphicus“.<br />
Adresse: Via di Bonaventura, 7.<br />
Männertag<br />
Mit Mag. Josef Adamsmair<br />
Sonntag, 4. März, 10.00 Uhr<br />
„Wenn sich zwei streiten …<br />
die kraft der konflikte“<br />
6 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
7
Groß wurde auch in diesem Jahr wieder<br />
die Hl. Cäcilia gefeiert. Der Singkreis, die<br />
Blasmusik, der Männerchor Rosenau und<br />
das Doppelquartett kamen, um diese Cäcilienmesse<br />
festlich zu gestalten. Und dann<br />
ging es mit den Musikgruppen ins Pfarrheim<br />
zum Schweinsbraten. Schade, dass manche<br />
sofort nach der Festmesse nach Hause liefen.<br />
Nach einer neuen <strong>St</strong>udie sind in Österreich<br />
28 Prozent der Menschen kaufsuchtgefährdet.<br />
Betroffen davon sind vor allem Frauen<br />
und junge Menschen, aber selbstverständlich<br />
auch Männer, die oftmals von der unerfreulichen<br />
Wirklichkeit flüchten und sich eine<br />
schnelle Ablenkung von Problemen verschaffen,<br />
indem sie ständig und grenzenlos<br />
einkaufen. Menschen haben also Mühe, ihre<br />
Einkaufsgewohnheiten zu kontrollieren und<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
Menschen fühlen sich besser, wenn sie<br />
etwas gekauft haben. Solche Menschen<br />
spüren einen Zwang, sodass sie nicht anders<br />
können. Menschen kaufen und horten<br />
das, was sie gekauft haben, ohne es zu<br />
benützen: in den Schränken, im Keller<br />
und auf dem Dachboden. <strong>Die</strong> Folge davon<br />
ist, dass das Konto in ein Minus rutscht<br />
und nicht selten ein Kredit aufgenommen<br />
werden muss, um jene Zahlungen leisten<br />
zu können, die längst fällig geworden sind.<br />
Geht es um junge Menschen, dann haben<br />
cäcilienfest<br />
Andere wiederum hielten es sehr lange aus,<br />
insgesamt viel länger als die Cäcilienmesse<br />
dauerte. Schön, wenn sich unsere Musiker<br />
im neuen Pfarrheim wohl fühlen. Danke<br />
auf den Punkt<br />
kaufsucht – Zwang,<br />
anreiz und flucht<br />
solche vor dem 20. Lebensjahr meist schon<br />
mit dem Schulden machen begonnen.<br />
<strong>Die</strong> Sucht, immer wieder etwas einzukaufen,<br />
dient in den meisten Fällen als<br />
Mittel, um dem unerfreulichen Alltag zu<br />
entkommen. Einsamkeit steht oftmals im<br />
Vordergrund, zudem kommen Frust und<br />
nicht selten familiäre Probleme. Menschen<br />
gehen shoppen, um sich auf einfache Weise<br />
ein persönliches Erfolgserlebnis zu schaffen.<br />
Dabei entsteht der Drang, immer wieder<br />
etwas kaufen zu müssen, schleichend.<br />
Anfangs kaufen die Leute, um sich für<br />
eine gute Arbeit, die sie geleistet haben, zu<br />
belohnen. Ebenso können schlechte Launen<br />
den Union-Faustballern und den Damen in<br />
der Küche für ihre wertvollen <strong>Die</strong>nste. <strong>Die</strong><br />
Cäcilienfeier in <strong>Windischgarsten</strong> hat uns<br />
wieder in Erinnerung gerufen, wie wertvoll<br />
der Beitrag der vielen Chorgemeinschaften,<br />
der Musikkapelle und der Organisten für die<br />
Liturgie in der Kirche und in unserer <strong>Pfarre</strong><br />
ist. Vergelt´s Gott!<br />
damit vertrieben werden. Kann jemand dem<br />
Kaufrausch nicht mehr widerstehen, sprechen<br />
die Fachleute vom „pathologischen<br />
Kaufen“. Oft wird das, was gekauft wird,<br />
nicht einmal ausgepackt. Solche Einkäufe<br />
werden dann vor dem Partner in der Familie<br />
verschwiegen. Nicht um den Besitz geht es,<br />
sondern um den Akt des Einkaufens, denn<br />
keine Ablenkungsstrategie wirkt so schnell<br />
und wird gesellschaftlich so akzeptiert<br />
wie das Einkaufen. Mitunter sehnen sich<br />
Menschen nach Anerkennung und Liebe;<br />
sie wollen in ihrer Umgebung Eindruck<br />
machen.<br />
Wer heute ein solches Problem hat, muss<br />
zur Schuldnerberatung, damit ein Finanzplan<br />
aufgestellt wird und die Schulden<br />
abgetragen werden können. Dort wird sich<br />
der Betroffene seiner Sucht bewusst und<br />
lässt sich helfen. So muss der Lebensstil<br />
tatsächlich drastisch geändert werden. Und<br />
dann ist es der Glaube, der mir zeigt, was<br />
wirklich für das Leben wichtig ist.<br />
8 Nr. <strong>168</strong><br />
Viele Situationen im alltäglichen Leben sind<br />
davon bestimmt, dass wir uns auf etwas<br />
vorbereiten müssen. Eltern bereiten sich<br />
auf die Ankunft eines Kindes vor, gemeinsam<br />
bereitet man sich auf verschiedenste<br />
Feste vor, Ausflüge und Reisen wollen ausreichend<br />
vorbereitet werden, indem wir uns<br />
den Weg vorher genau ansehen, genügend<br />
Reiseproviant einpacken und darauf achten,<br />
dass ausreichend Sprit im Tank ist … Kinder<br />
bereiten sich auf Prüfungen und Schularbeiten<br />
vor, werden sie größer und engagieren<br />
sich in irgendeiner Sportart, so bereiten sie<br />
sich intensiv auf ihre Wettkämpfe vor. Man<br />
bereitet sich auf Krankenhausaufenthalte<br />
und Operationen vor … die Liste ließe sich<br />
unendlich fortsetzen.<br />
Wenn man sich auf etwas vorbereitet, muss<br />
man vieles bedenken und einplanen. Viele<br />
Menschen schaffen es am besten, wenn sie<br />
sich eine Checkliste anlegen und Punkt für<br />
Punkt durchgehen, um nichts zu vergessen.<br />
In der Ruhe liegt die Kraft – so lautet ein altes<br />
Sprichwort, und ich für meinen Teil bereite<br />
vieles am liebsten in Ruhe vor. Bei <strong>St</strong>ress, Lärm<br />
und Hektik laufe ich sonst nämlich Gefahr,<br />
Wichtiges zu vergessen. Viele Menschen<br />
leben lieber in den Tag hinein und lassen<br />
alles auf sich zukommen, sie leben somit<br />
vielleicht auch um einiges „sorgenfreier“.<br />
Andere jedoch neigen zum Perfektionismus<br />
und wollen immer alles genau geplant haben.<br />
Nun gut – es mag mitunter der „schwierigere“<br />
Weg sein, da man ständig den Kopf voll<br />
hat mit Dingen, die es zu organisieren gilt,<br />
dafür läuft man im Letzten nicht so leicht<br />
Gefahr, etwas zu vergessen oder im letzten<br />
Augenblick noch schnell etwas vorbereiten<br />
zu müssen. Typisch weibliche Charakterzüge<br />
würde ich zu behaupten wagen, wobei<br />
es natürlich immer Ausnahmen gibt. Am<br />
schönsten ist es natürlich, wenn die Familie<br />
die Vorbereitungen mitträgt und somit ein<br />
Fest nicht zur „Ein – Mann oder Frau – Show“<br />
ausartet, sondern jeder seinen Teil hat, für den<br />
er zuständig ist. Verantwortlich für etwas zu<br />
sein hilft ja schließlich auch dabei, sich mit<br />
dem Ergebnis leichter zu identifizieren. <strong>Die</strong><br />
Erfahrung zeigt uns auf jeden Fall, dass, je<br />
besser die Vorbereitung, umso wahrscheinlicher<br />
auch das Gelingen ist.<br />
Wenn man auf die kommenden Wochen und<br />
Monate blickt, so bereiten sich auch in unserer<br />
<strong>Pfarre</strong> viele Menschen auf ein für sie wichtiges<br />
Ereignis vor: zunächst liegt vor uns allen die<br />
Fastenzeit – eine Zeit der Vorbereitung auf das<br />
größte Fest der Christenheit – das Osterfest.<br />
<strong>Die</strong>se Zeit ist besonders eine Zeit der Umkehr<br />
und Buße. Wir wollen uns mit Freude und<br />
sich im leben<br />
vorbereiten<br />
mit innerer Bereitschaft auf das Osterfest<br />
vorbereiten – im Gebet, im Empfang des<br />
Beichtsakraments als Akt der Erneuerung, der<br />
Neuwerdung und in der Mitfeier der Liturgie.<br />
So sollen auch wir bereit sein, Gottes Willen<br />
in unserem Leben anzuerkennen und uns<br />
ihm mit innerer Freude anzuvertrauen, weil<br />
wir wissen, wem wir da vertrauen, damit wir<br />
wirklich als Getaufte, als Christen leben.<br />
30 Menschen unserer <strong>Pfarre</strong> bereiten sich<br />
in diesen Tagen darauf vor, für den Pfarrgemeinderat<br />
zu kandidieren. In einer lebendigen<br />
<strong>Pfarre</strong> dürfen wir wohnen, und es ist gut, dass<br />
es immer wieder Menschen gibt, die bereit<br />
sind, sich zu engagieren und Verantwortung<br />
zu übernehmen. Sie sind bereit, während<br />
der nächsten 5 Jahre in den verschiedensten<br />
Arbeitskreisen das Pfarrleben mitzugestalten<br />
und vieles vorzubereiten, was für alle<br />
den Glauben konkreter werden lässt. Dann<br />
sind da all jene, die sich in der kommenden<br />
Zeit auf die erste Heilige Kommunion und<br />
die Firmung vorbereiten. Woche für Woche<br />
treffen sie sich und bereiten sich gemeinsam<br />
mit den Tischmüttern und Firmhelfern auf<br />
den großen Tag vor. Ich durfte auch viele<br />
Jahre junge Menschen auf das Sakrament<br />
der Firmung vorbereiten. Es ist eine sehr<br />
intensive, aber auch sehr schöne Zeit, in der<br />
man sich ausführlich mit Glaubens- aber auch<br />
Lebensfragen befasst. Zahlreiche Themen<br />
kommen in diesen Wochen zur Sprache, und<br />
es ist enorm wichtig, dass man gemeinsam<br />
diskutiert und sich vieles erarbeitet. Nur so<br />
kann man sich wirklich auf etwas vorbereiten.<br />
Vielfach muss man im Leben eben richtig hart<br />
arbeiten, umso schöner ist dann der Erfolg,<br />
der sich einstellt, weil man weiß, dass man<br />
dafür auch selbst etwas tun musste. Ist es<br />
nicht oft im Leben so, dass das, was einem<br />
in den Schoß fällt, keinen richtigen Wert hat<br />
– im Gegensatz zu dem, was man sich selbst<br />
erarbeitet hat? Dann gibt es da auch noch<br />
die Brautpaare, die sich auf das Sakrament<br />
der Ehe vorbereiten. Solch große Feste und<br />
umfangreiche Vorbereitungen lehren uns,<br />
dass wir nicht alles allein tun können, sondern<br />
auch auf Hilfe angewiesen sind. Jeder<br />
von uns ist froh, wenn er viele Freunde und<br />
Familienangehörige hat, die einem helfend<br />
zur Seite stehen. Neben all den praktischen<br />
Dingen, die es zu planen und zu organisieren<br />
gibt, bereitet man sich gemeinsam und<br />
mit dem Traupriester auf den großen Tag<br />
vor – und zwar als Paar. Viele Themen des<br />
zwischenmenschlichen Bereiches kommen<br />
dabei zur Sprache. Einen Ratgeber braucht es<br />
vielfach auch im späteren Leben. Vielfach<br />
ergeben sich Lebenssituationen, in denen man<br />
alleine nicht mehr weiter weiß oder kann.<br />
Schön, wenn man dann weiß, woher man<br />
Hilfe bekommt bzw. wen man um Rat fragen<br />
kann. Und schließlich fallen mir noch all jene<br />
ein, die sich auf große Fahrt begeben und sich<br />
auf die Pfarrwallfahrt nach Rom, Florenz und<br />
Assisi vorbereiten. Viele Fahrten durfte auch<br />
ich mit Herrn <strong>Pfarre</strong>r erleben, und abgesehen<br />
vom großen Koffer packen nutzte ich die<br />
Zeit vorher gerne, um mich mit den Orten<br />
und den Heiligen zu beschäftigen, an denen<br />
wir Halt machten. Und warum nicht auch<br />
ein bisschen italienisch im Vorfeld lernen?<br />
Vieles gibt es zu bedenken, vieles zu planen<br />
und vorzubereiten, doch ich bin überzeugt:<br />
Organisation ist das halbe Leben! In jeder<br />
Lebenslage!<br />
Birgit Klappacher<br />
orgel- und Posaunenkonzert<br />
Lukas Schwingenschuh hat es wieder geschafft, schöne Musik nach <strong>Windischgarsten</strong><br />
in die Pfarrkirche zu bringen. So gab es am 19. November um 20.00 Uhr ein tolles Orgel-<br />
und Posaunenkonzert; dazu spielte eine kleine Flöte, die die Herzen der Besucher<br />
bewegte. Sehr gelungen sprach David Pernkopf zum Magnificat, zum Lobgesang der<br />
Gottesmutter Maria. Immer wieder werden wir uns in Zukunft um eine gute geistliche<br />
Musik in unserer Pfarrkirche bemühen. Dafür haben wir eine ausgezeichnete Orgel<br />
und – so hoffen wir – immer mehr Leute, die sich so etwas nicht entgehen lassen.<br />
März <strong>2012</strong> 9
Jer 1,1-19:<br />
• Wie verhalte ich mich, wenn von mir<br />
besondere Dinge oder auch der treue<br />
<strong>Die</strong>nst im grauen Alltag verlangt werden?<br />
• Wie sollten (können) wir uns den Satz<br />
„Das Wort des Herrn erging an mich“<br />
vorstellen? Ist es auch in meinem Leben<br />
vorstellbar bzw. ist ein solches Wort<br />
bereits an mich ergangen? Wann?<br />
• Was hindert mich, in unsere Zeit mit<br />
ihren vielen Ängsten das Wort „Fürchte<br />
dich nicht!“ tatsächlich wahrzunehmen?<br />
Woran liegt es, dass dieses Wort in unserer<br />
Zeit so wenig zum Tragen kommt?<br />
Jer 2,1-6,30:<br />
• Was würde ich heute als Glaubensabfall<br />
und als Nachlaufen hinter fremden Göttern<br />
bezeichnen?<br />
• Welche Sünden würden heute von Jeremia<br />
angeprangert werden (auf religiösem – auf<br />
ethisch-sozialem – auf politisch-öffentlichem<br />
Gebiet)?<br />
• Können wir auch heute noch Naturkatastrophen,<br />
Krieg, Unfälle etc. als ‚<strong>St</strong>rafen Gottes’<br />
bezeichnen? Was muss man bei einem<br />
solchen Reden immer berücksichtigen?<br />
Jer 7-20:<br />
• Auf welche falschen oder echten Sicherheiten<br />
vertraue ich?<br />
• Welche „Sicherheiten“ haben sich als echt,<br />
welche als falsch erwiesen?<br />
• Erkenne ich die Zeichen unserer Zeit und<br />
handle ich nach meinen (und Gottes) Einsichten?<br />
• Auch Jeremia hat Mutlosigkeit gekannt. Wie<br />
verhalte ich mich, wenn ich Misserfolge<br />
habe? Wünsche ich mir (auch) den Tod,<br />
Einsamkeit und Bewusstlosigkeit? Wie<br />
gehe ich mit Misserfolg um, wie werde<br />
ich damit fertig?<br />
• Jeremia bittet um Milde. Was wünsche<br />
ich denen, die mich nicht annehmen, die<br />
mir zu erkennen geben, mich nicht zu<br />
brauchen?<br />
Jer 18-20:<br />
• Jeremia hat seine Not vor Gott ausgesprochen.<br />
Was tue ich mit Zorn, Angst und Not?<br />
Schiebe ich sie weg? Lehne ich mich auf<br />
dagegen? Nehme ich sie an? Habe ich mich<br />
mit dieser Frage „Wie das Leid bewältigen?“<br />
schon auseinandergesetzt? Habe ich hierin<br />
auch Vorbilder? Welche?<br />
• Woher kommt das angedrohte Unheil? Aus<br />
Willkür, <strong>St</strong>rafe, dem Erziehungswillen, der<br />
Liebe Gottes? Wie kommt es zu diesen<br />
schrecklichen Drohungen? Sind sie auch<br />
heute noch aktuell?<br />
fragen und<br />
anregungen zum<br />
buch Jeremia<br />
Jer 21-24:<br />
• Im ersten großen Teil des Buches zeigt<br />
Jeremia Schuld auf und ruft zur Umkehr.<br />
Gibt es auch heute solche Mahner? Wer<br />
sind diese? Welche Interessen vertreten<br />
sie? In wessen Namen treten sie auf?<br />
Nach welchen Kriterien beurteile ich<br />
sie?<br />
• Jeremia ist der Prophet, der Umkehr fordert.<br />
Wovon muss ich mich bekehren?<br />
Was wird sich dann in meinem Leben<br />
ändern? Wie weiß ich, dass und was<br />
ich ändern sollte?<br />
Jer 26,1-35,19:<br />
• <strong>Die</strong> Bundesverheißung<br />
gilt uns<br />
auch heute noch.<br />
Was heißt es für<br />
mich, dass sich<br />
Gott in Jesus an<br />
alle Menschen<br />
gebunden, Heil<br />
zugesagt hat?<br />
• Im Neuen Bund<br />
tritt an die <strong>St</strong>elle<br />
der alten Forderung<br />
nach Gesetzeserfüllung<br />
die<br />
Vergebung der<br />
Vergehen. Kann<br />
ich das annehmen?<br />
Kann ich<br />
mir etwas schenken<br />
lassen oder<br />
will ich immer<br />
selbst etwas leisten?<br />
Will ich mich<br />
selbst erlösen?<br />
Welche Früchte<br />
trägt das Wissen<br />
um die Sündenvergebung?<br />
Jer 36-45:<br />
• Jeremia leidet,<br />
weil er dem Volk<br />
Unangenehmes<br />
verkünden muss.<br />
Was tue ich mit<br />
unangenehmen<br />
Botschaften,<br />
Mahnungen, Erinnerungen?Ma-<br />
che ich die Augen zu und tue ich, als ob<br />
sie mich nichts angingen?<br />
Jer 52,1-34:<br />
• <strong>Die</strong> Völkerorakel zeigen, dass auch die<br />
Völker unter dem Wort Gottes stehen. Wie<br />
würde die Welt aussehen, wenn wir Menschen<br />
dies annehmen würden? Wie würde<br />
es sein, wenn ich nicht mehr auf eigene<br />
Macht und eigenen Vorteil aus wäre, weil<br />
Gott für uns sorgt?<br />
• <strong>Die</strong> Heilige Schrift zerstört unentwegt unsere<br />
Sicherheiten, um uns auf die eine<br />
Sicherheit, die eben nur Gott geben kann,<br />
hinzuweisen. Wie gehen wir Katholiken mit<br />
Sicherstellungen wie Wallfahrten, Ablässen,<br />
Gebet um eine gute <strong>St</strong>erbestunde etc. um?<br />
Sind sie uns auch Ansporn zu einem sittlich<br />
guten, aufrichtigen, wahrhaften Leben (im<br />
Alltag)? Mag. Kurt Rumplmayr<br />
Musikbegeisterte können folgendes Lied<br />
lernen:<br />
10 Nr. <strong>168</strong><br />
Dass Leichen heute verbrannt werden, wird<br />
zweifellos nicht nur in den <strong>St</strong>ädten häufiger,<br />
sondern bereits auch auf dem Land. Auch<br />
in <strong>Windischgarsten</strong> nimmt die Leichenverbrennung<br />
zu, sodass wir uns erst recht<br />
die Frage stellen müssen, ob Leichenverbrennung<br />
mit dem christlichen Glauben zu<br />
vereinbaren ist? Handelt es sich vielleicht<br />
sogar um eine Unsitte, der wir in Zukunft<br />
noch viel entschlossener entgegentreten<br />
müssen? Was sagen wir Katholiken, die<br />
sich eine Feuerbestattung wünschen? Es<br />
ist die Katholische Kirche, die in ihrer Geschichte<br />
stets der Erdbestattung aufgrund<br />
ihrer Symbolik des Gleichförmigwerdens<br />
mit Christus den Vorrang eingeräumt hat:<br />
Wir wurden mit Christus „begraben durch<br />
die Taufe auf den Tod; und wie Christus …<br />
von den Toten auferweckt wurde, so sollen<br />
auch wir als neue Menschen leben“ (Röm<br />
6,4). So sieht die Kirche im Erdbegräbnis<br />
die größte Ähnlichkeit mit dem Begräbnis<br />
des Herrn, sodass im alten Kirchenrecht die<br />
Leichenverbrennung nicht nur verurteilt,<br />
sondern mit schwerer <strong>St</strong>rafe belegt war:<br />
„Eine kirchliche Beerdigung dürfen nicht<br />
erhalten, welche die Verbrennung ihrer<br />
Leiche angeordnet haben“ (can. 1240 §1<br />
n.5). Auch für die Christen in den ersten<br />
Jahrhunderten war die Verbrennung der<br />
Toten etwas, das sie verabscheuten und<br />
verwarfen, sodass es keinem Getauften in<br />
den Sinn gekommen wäre, seine Verbrennung<br />
zu verfügen.<br />
Als das Heilige Offizium am 19. Mai 1886<br />
das Verbot der Feuerbestattung verfügte,<br />
zielte es auf Weltanschauungen von damals,<br />
die materialistisch und atheistisch geprägt<br />
waren. Angesprochen waren jene, die mit<br />
der Verbrennung des Leibes ihre Leugnung<br />
der Auferstehung der Leiber zum Ausdruck<br />
bringen wollten, also bewusst antikirchlich<br />
eingestellt waren. Am 15. Dezember 1886<br />
stellte die Kirche klar: Hat jemand aus eigenem<br />
Willen die Verbrennung seines Leibes<br />
gewählt, ist das kirchliche Begräbnis zu untersagen.<br />
Ganz anders das Heilige Offizium<br />
am 5. Juli 1964, als die Verbrennung von<br />
Leichnamen erlaubt wurde. Leider wird, wie<br />
allgemein üblich, der erste und grundlegende<br />
Satz dieser Instruktion unterschlagen: „Es<br />
ist mit Nachdruck dafür zu sorgen, dass die<br />
Gewohnheit, die Leiber der verstorbenen<br />
eine Welt ohne Gott ist gefährlich, weil sich der<br />
Mensch dann selbst überschätzt. Was daraus<br />
entsteht, sind ideologien, die sich schließlich<br />
gegen den Menschen selbst richten.<br />
März <strong>2012</strong><br />
kirchliche<br />
bestattungskultur<br />
den leichnaM<br />
beerdiGen<br />
oder Verbrennen?<br />
Gläubigen zu beerdigen, heilig gehalten werde.<br />
Deswegen sollen die Bischöfe mit Hilfe<br />
geeigneter Belehrungen und Empfehlungen<br />
sicherstellen, dass sich das christliche Volk der<br />
Leichenverbrennung enthält und nicht vom<br />
Brauch der Beerdigung abweicht, wenn es<br />
nicht durch eine Notwendigkeit gezwungen<br />
ist.“ In diesem Sinn heißt es im Gesetzbuch<br />
der katholischen Kirche (CIC) von 1983:<br />
„Nachdrücklich empfiehlt die Kirche, dass die<br />
fromme Gewohnheit beibehalten wird, den<br />
Leichnam Verstorbener zu beerdigen.“ Auch<br />
dieser Satz wird geflissentlich verschwiegen.<br />
Man zitiert lieber den Nachsatz: „… sie<br />
verbietet indessen die Feuerbestattung nicht,<br />
es sei denn, sie ist aus Gründen gewählt<br />
worden, die der christlichen Glaubenslehre<br />
widersprechen“ (can 1176 §3). Obwohl die<br />
Kirche die Erdbestattung empfiehlt, verbietet<br />
sie die Feuerbestattung nicht ausdrücklich.<br />
Allerdings ist es angeraten, die Seelenmesse<br />
und Verabschiedung nach Möglichkeit<br />
vor der Kremation und in Anwesenheit des<br />
Leichnams zu feiern.<br />
Dass Leichenverbrennung früher als Glaubensabfall<br />
gewertet wurde, wird heutzutage<br />
wiederum deutlich belegt, wenn man sich<br />
anschaut, dass sich im mehrheitlich heidnischen<br />
Osten Deutschlands fast 90% für ein<br />
Urnenbegräbnis entscheiden. Ist mit dem<br />
Tod alles aus, weil die Leute nicht mehr an<br />
die Auferstehung des Fleisches glauben,<br />
dann ist es konsequent, auch den Leib zu<br />
zerstören. Wie die Körperlichkeit des Menschen<br />
erst recht entwertet wird, zeigt uns<br />
der östliche Glaube an die Wiedergeburt,<br />
sodass die „Einmaligkeit“ des Leibes aufgelöst<br />
wird. Dem entgegengesetzt wird der, der<br />
an die Auferstehung des Fleisches glaubt,<br />
auch dem Leichnam mit großer Ehrfurcht<br />
begegnen: im Leben und Lieben, im <strong>St</strong>erben<br />
und Begraben werden. Und dies erst recht,<br />
wo doch Paulus den Leib als „Tempel des<br />
Heiligen Geistes“ (1 Kor 6,19) versteht, denn<br />
durch die Hl. Taufe ist der Leib zur Wohnstatt<br />
Gottes geworden. Sollen wir also diesen von<br />
Gott gewürdigten und geheiligten Leib der<br />
Verbrennung überlassen? Fragt man nun<br />
weiter nach den Hintergründen für die um<br />
sich greifende Leichenverbrennung in unseren<br />
Tagen, dann begegnet man heute einem<br />
nicht geringen <strong>St</strong>olz, der dadurch offenkundig<br />
wird, dass der Mensch die Verwesung nicht<br />
annehmen will, sondern das letzte Schicksal<br />
des Leibes selber bestimmen will.<br />
Dass nun durch die Verbrennung der Leib<br />
des Menschen zerstört wird, lässt deutlich<br />
werden, dass der Verstorbene nicht mehr<br />
existiert. Wohin gehe ich also, wenn ich zu<br />
jemand komme, bei dem es aus ist, ich aber<br />
doch vor einer Urnennische Platz gefunden<br />
habe? Ist jemand in der Erde bestattet, kann<br />
ich jederzeit zum Grab zurückkehren, um<br />
festzustellen, dass die sterblichen Überreste<br />
des Verstorbenen wirklich da sind. Auf diesem<br />
Hintergrund kann man erahnen, um wie<br />
viel schwieriger Trauerbewältigung werden<br />
kann, wenn von dem, zu dem ich komme,<br />
nichts mehr da ist, weil man seinen Leib<br />
zerstört hat und bloß Asche übrig geblieben<br />
ist. Und die Worte, die Paulus im 1. Korintherbrief<br />
niedergeschrieben hat, sagen letztlich<br />
alles, was auch im Sinne des katholischen<br />
Glaubens gesagt werden muss: „Was gesät<br />
wird, ist verweslich, was auferweckt wird,<br />
unverweslich. Was gesät wird, ist armselig,<br />
was auferweckt wird, herrlich. Was gesät<br />
wird, ist schwach, was auferweckt wird,<br />
ist stark. Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt<br />
ein überirdischer Leib“ (15,42-44).<br />
Auf der Grundlage des christlichen Glaubens<br />
kann eigentlich nur die Erdbestattung empfohlen<br />
werden.<br />
Im Blick auf die Praxis ist zu bedenken, dass<br />
crematio heute als Oberbegriff verschiedener<br />
Bestattungsformen zu sehen ist, an deren<br />
Ausgangspunkt die Verbrennung des Leichnams<br />
steht: „klassisches“ Urnenbegräbnis,<br />
anonymes Begräbnis (ggf. im Wald), Verstreuen<br />
der Totenasche, Seebestattung, Transport<br />
der Asche ins Weltall, Pressen der Asche zu<br />
einem Diamanten usw. So leben Pluralismus<br />
und Individualismus, die Wahrheit über den<br />
Menschen haben wir so längst zu Grabe<br />
getragen.<br />
der relativismus, der behauptet, es gebe keine sittliche<br />
norm, die in der natur des Menschen verankert ist,<br />
widerspricht der universalen menschlichen erfahrung,<br />
der zufolge die Menschen aller Zeiten und<br />
breitengrade sich im Grunde als „gleich“ empfinden.<br />
11
In eine turbulente und schreckliche Zeit<br />
war der Prophet Ezechiel hineingestellt.<br />
Versetzen wir uns in das 6. Jahrhundert<br />
vor Christus. Jene Region, die wir heute den<br />
„Vorderen Orient“ nennen, hatte eine kurze<br />
Periode des Friedens erlebt. Das Volk Israel<br />
lebte in einem nicht gerade großen, aber<br />
unabhängigen <strong>St</strong>aatswesen unter einem<br />
eigenen König. Doch jetzt griff eine neue<br />
Macht nach der Vorherrschaft: Nebukadnezar,<br />
König der gewaltigen Metropole Babel<br />
im Zweistromland (im Gebiet des heutigen<br />
Irak), unterwarf ein Nachbarvolk nach dem<br />
andern. Zweimal belagerte er Jerusalem.<br />
Vergeblich rief der Prophet Jeremia Volk<br />
und König zur Umkehr auf und warnte vor<br />
der gefährlichen Illusion, in dieser Situation<br />
Machtpolitik auf eigene Faust treiben zu<br />
können. Es kam zum Krieg, Jerusalem samt<br />
dem Tempel wurde zerstört, der König gefangen<br />
genommen, ein Großteil des Volkes<br />
verschleppt. Israel als freies Volk existierte<br />
nicht mehr. Das so genannte „babylonische<br />
Exil“ begann. Unter den Verschleppten befand<br />
sich auch Ezechiel, Mitglied einer alten<br />
Priesterfamilie. Fern von der Heimat, „an<br />
den <strong>St</strong>römen Babels“, berief ihn Gott zum<br />
„Er strebte zur Vollkommenheit des evangelischen<br />
Lebens in täglich rascherem Aufstieg“,<br />
so würdigte Papst Pius XII. den heiligen<br />
Leonhard von Porto Maurizio (bürgerl. Paolo<br />
Girolamo Casanova) anlässlich der 200.<br />
Wiederkehr seines Todesjahres. Wer war<br />
dieser Heilige, und was hat er uns heute noch<br />
zu sagen? Leonhard, der „Apostel Italiens“,<br />
wie man ihn schon zu Lebzeiten nannte,<br />
wurde am 20. Dezember 1676 in Porto<br />
Maurizio (heute: Imperia) bei Genua geboren.<br />
Nach <strong>St</strong>udien der Philosophie, Theologie<br />
und Medizin in Rom empfing er 1702 die<br />
Priesterweihe, nachdem er sich 1697 einem<br />
Reformzweig des Franziskanerordens, der<br />
sog. Riformella, angeschlossen hatte. Sein<br />
Wunsch als junger Ordensmann war es, in<br />
die Mission zu gehen, doch bereitete eine<br />
schwere Lungenkrankheit nach seiner Priesterweihe<br />
dem Plan ein unvorhergesehenes<br />
Ende. Nach erlangter Heilung, die er der<br />
Gottesmutter Maria zuschrieb, widmete er<br />
sich mit ganzer Kraft der Volksmission. Über<br />
40 Jahre war er ein unermüdlicher, erfolgreicher<br />
Prediger und geistlicher Begleiter jener,<br />
die nach Vertiefung des christlichen Lebens<br />
strebten. Überall, wohin er kam, strömten<br />
die Massen herbei. Er hielt 326 Volksmissionen<br />
in Nord- und Mittelitalien, Rom<br />
und Korsika. Auf dem Bild sehen wir den<br />
Franziskanermönch im Jahr 1750 bei einer<br />
Predigt auf der Piazza Navona in Rom. Dabei<br />
kleine ZuGänGe ZuM<br />
alten testaMent (7)<br />
der untergang<br />
Jerusalems,<br />
die Propheten und<br />
das babylonische exil<br />
Propheten. Für Israel bedeuten diese Ereignisse<br />
eine ungeheure Katastrophe – nicht<br />
nur politisch, sondern auch religiös. Der<br />
Tempel Jahwes war ja zerstört, das Land,<br />
das Gott seinem Volk zum Erbe gegeben<br />
hatte, verloren. Waren alle Verheißungen<br />
aufgehoben, der Bund Gottes aufgekündigt?<br />
Gab es überhaupt noch Zukunft, als besiegte<br />
Minderheit in einem fremden Land, unter<br />
dem Einfluss einer faszinierenden Hochkultur<br />
mit ihren Göttern, die ja die Götter der<br />
Sieger waren? Dass die Juden sich damals<br />
„wie in Gräbern“ (Ez 37,12b-14) fühlten,<br />
kann man gut verstehen.<br />
heiliGe in der Welt<br />
hl. leonhard von<br />
Porto Maurizio<br />
verstand er es, die Wahrheiten des Glaubens<br />
mit der Betrachtung der grenzenlosen Liebe<br />
Gottes zu den Sündern zu verbinden. <strong>Die</strong><br />
Sprache Leonhards war volkstümlich und<br />
für jedermann verständlich, mit einfachen<br />
Worten verkündete er das Wort Gottes.<br />
Durch Madonnen- und Bußprozessionen<br />
sowie die Verbreitung von Volksandachten<br />
wie der Namen-Jesu-, Herz-Jesu- und Sakramentsandacht<br />
förderte er das religiöse<br />
Leben breiter Volksschichten. Er errichtete<br />
Da erhebt sich eine <strong>St</strong>imme: Ezechiel tritt als<br />
Prophet auf: Eines wird allein dadurch schon<br />
deutlich: Gott liegt nicht gleichsam unter<br />
den Trümmern seines zerstörten Tempels<br />
in Jerusalem verschüttet, sondern bleibt<br />
auch in der Fremde inmitten seines Volkes<br />
lebendig, Was Ezechiel zu verkünden hat,<br />
klingt allerdings nicht angenehm. Er redet<br />
dem Volk ins Gewissen, denn seine Untreue<br />
war schuld an der Katastrophe. Weil sie nicht<br />
auf den Propheten gehört haben, hat Gott sie<br />
ihrem Schicksal überlassen. Dann aber folgt<br />
das Überraschende: In tiefster Erniedrigung<br />
darf er dem Volk in der Verbannung wieder<br />
Hoffnung machen. Trotz ihrer Schuld hält<br />
Gott ihm die Treue. Das Volk soll in der<br />
Fremde nicht untergehen, denn Gott wird<br />
es lebendig machen. Gott will sie in ihr Land<br />
zurückführen. Daran sollen wir erkennen,<br />
dass Jahwe der Herr ist. In Erfüllung geht<br />
die Verheißung Jahrzehnte später: Nach<br />
70 Jahren brach das babylonische Reich<br />
zusammen. <strong>Die</strong> neuen Herren des Orients,<br />
die Perser, gewährten Israel mehr Freiheit.<br />
Wer wollte, durfte in die alte Heimat zurückkehren.<br />
Jerusalem und der Tempel wurden<br />
wieder aufgebaut.<br />
in Italien 576 Kreuzwege und förderte die<br />
Kreuzwegandacht. Von daher ist auch sein<br />
intensives Bemühen zu verstehen, die auf<br />
das Beten des Kreuzweges verliehenen<br />
Ablässe auszuweiten. Kreuzweg-Ablässe<br />
waren nur auf Kreuzwege beschränkt, die<br />
in Franziskanerkirchen errichtet worden<br />
waren. Leonhard bewirkte, dass der Papst<br />
die Gewähr der Ablässe auf alle Kreuzwege<br />
ausdehnte. Auch das weitverbreitete <strong>St</strong>oßgebet<br />
„Mein Jesus Barmherzigkeit“ geht auf<br />
den heiligen Leonhard von Porto Maurizio<br />
zurück. Vor allem war ihm die Verehrung<br />
Mariens ein Anliegen und er arbeitete auf<br />
die Dogmatisierung der Unbefleckten Empfängnis<br />
hin.<br />
1751 rief ihn Papst Benedikt XIV. zu sich nach<br />
Rom, um seinen Rat einzuholen; doch Leonhard<br />
starb in der Nacht nach seiner Ankunft<br />
am 26. November 1751 in seinem früheren<br />
Kloster S. Bonaventura, tief betrauert vom<br />
ganzen Volk und vom Papst. Der Leichnam<br />
ruht bis heute in einer gläsernen Urne in der<br />
Kirche S. Bonaventura al Palatino in Rom.<br />
Er wurde 1796 selig und am 29. Juni 1867<br />
vom Sel. Papst Pius IX. heiliggesprochen.<br />
Im Jahr 1923 wurde er von Papst Pius XI.<br />
zum Patron der Volksmissionare ernannt.<br />
Mit dem Heiligen wollen und dürfen auch<br />
wir von Maria alles Gute im Leben und im<br />
<strong>St</strong>erben erhoffen.<br />
12 Nr. <strong>168</strong><br />
Im Anschluss an das II. Vaticanum (1962-<br />
1965) sind an der Römischen Kurie zusätzlich<br />
zu den Kongregationen mehrere Räte errichtet<br />
worden. Nachdem sich das 2. Vatikanische<br />
Konzil wesentlich zum Laien geäußert und<br />
seine Bedeutung für die Kirche aufgewertet<br />
hat, gründete Papst Paul VI. am 6. Jänner<br />
1967 probeweise einen „Laienrat“. Am 18.<br />
April empfing der Papst den Laienrat mit<br />
seinem ersten Präsidenten Kardinal Maurice<br />
Roy, zu dessen Mitgliedern und Beratern<br />
natürlich einige Laien, darunter auch eine<br />
Frau gehörten. Im Rahmen der Kurienreform<br />
Pauls VI. ist der Laienrat wenige Monate nach<br />
seiner Gründung voll in die römische Kurie<br />
integriert worden. Im Jahr 1976 gibt der Papst<br />
dem Laienrat seine definitive Form, die bis<br />
zum Jahr 1988 unverändert bleibt. In dieses<br />
Jahr fällt die Kurienreform Johannes Pauls<br />
II. Es bleiben die spezifischen Aufgaben des<br />
„Päpstlichen Rates für die Laien“ erhalten<br />
und werden nochmals neu umschrieben:<br />
Grundsätzlich hat der Laienrat die Aufgabe,<br />
das Apostolat der Laien in Kirche und Welt zu<br />
Er wurde in Blera in der heutigen Toskana<br />
geboren. Er wurde von Gregor d. Großen als<br />
Nuntius nach Konstantinopel gesandt, wo er<br />
sich jedoch nicht an die Weisungen des Papstes<br />
hielt, keine <strong>St</strong>andfestigkeit im Widerstand<br />
gegen die kaiserliche Politik zeigte, sodass er<br />
von ihm zurechtgewiesen und nach Rom<br />
zurückgerufen wurde. Er fühlte sich davon<br />
schwer beleidigt, und als er im März 604<br />
zum Papst gewählt und am 13. September<br />
durch Kaiser Phoka bestätigt wurde, wandte er<br />
jegliches Mittel an, um Gregor in ein schlechtes<br />
Licht zu bringen und dessen Ansehen zu<br />
vermindern. Sabinian bezichtigte ihn, dass<br />
er Gutes nur getan hätte, um geschätzt zu<br />
werden und dass er das Patrimonium Petri<br />
verschwendet hätte, wenn auch in ehrlicher<br />
Absicht. <strong>Die</strong>ser große Hass wurde durch<br />
die Eifersucht und den Neid genährt, die er<br />
März <strong>2012</strong><br />
firmanmeldung<br />
Auch heuer kamen alle, die sich zur Firmung anmelden<br />
wollten, zum <strong>Pfarre</strong>r in den Pfarrhof, der sich für diese Begegnungen<br />
fünf <strong>St</strong>unden im Terminkalender reserviert hatte. Es<br />
waren durchwegs nette Gespräche, und am Ende war nicht<br />
nur der <strong>Pfarre</strong>r dankbar für diese Begegnungen.<br />
der Vatikan in<br />
VerGanGenheit und<br />
GeGenWart (47)<br />
Päpstlicher rat<br />
für die laien<br />
fördern und zu koordinieren, die Ordnung der<br />
weltlichen Dinge mit evangelischen Geist zu<br />
erfüllen; Zusammenarbeit der Laien bei der<br />
katechetischen Bildung, im liturgischen und<br />
sakramentalen Leben und in der Caritas. Dazu<br />
kommt die Durchführung von internationalen<br />
Kongressen und anderen Initiativen über das<br />
Apostolat der Laien. Der Laienrat kann internationale<br />
Laienorganisationen errichten oder<br />
approbieren sowie die <strong>St</strong>atuten billigen. Dazu<br />
gehören etwa die neuen kirchlichen Bewegungen<br />
(Fokolar, Sant‘ Egidio, Communione e<br />
liberazione). Insgesamt sind derzeit rund 50<br />
Bewegungen vom Laienrat offiziell als kirchliche<br />
Bewegungen anerkannt. Der Laienrat<br />
die PäPste: ihr leben iM<br />
laufe der 2000-JähriGen<br />
Geschichte (64)<br />
sabinian<br />
(604-606)<br />
verspürte, als er sah, wie sehr Gregor vom<br />
Volk geliebt und geschätzt wurde. Das Volk<br />
merkte dieses Verhalten und hielt es ihm vor.<br />
Jedoch verharrte er auf seiner offen feindlichen<br />
Haltung gegenüber seinem Vorgänger, der<br />
für einen Heiligen gehalten wurde, was dazu<br />
führte, dass er sich die Abneigung und den<br />
Hass des Volkes zuzog. Er stützte sich auf den<br />
weltlichen Klerus und nicht auf die Mönche,<br />
wie Gregor d. Große es getan hatte. Er wurde<br />
außerdem beschuldigt, gegen die von der<br />
organisiert auch die Weltjugendtage.<br />
Dass Johannes Paul II. bei seiner Kurienreform<br />
aus dem Rat keine „Kongregation“ gemacht<br />
hat, lag wohl daran, dass man den inzwischen<br />
bekannten Namen nicht ändern wollte. Dem<br />
Rat steht ein Kardinalpräsident vor, dazu<br />
ein Präsidium, das sich aus drei weiteren<br />
Kardinälen und zwei Bischöfen sowie einem<br />
Vizepräsidenten und einem juristischen Beirat<br />
zusammensetzt. In den drei Sektionen des<br />
Rates arbeiten zahlreiche Mitglieder; die<br />
meisten sind Laien beiderlei Geschlechts.<br />
Außerdem gibt es eine Gruppe von ca. 30<br />
Beratern, einen Untersekretär, der traditionell<br />
ein Laie ist, und eine ausreichende Zahl von<br />
beamteten Mitarbeitern verschiedener Grade.<br />
In dem Rat sind im weiteren Verlauf auch ein<br />
Delegat für die katholische Pfadfinderschaft<br />
und ein Delegat für die Arbeiterseelsorge<br />
eingefügt worden. Der Laienrat trifft sich<br />
einmal jährlich zur Vollversammlung, und<br />
der Sitz des Rates ist der Palazzo San Calisto<br />
im römischen <strong>St</strong>adtteil Trastevere.<br />
Not betroffene Bevölkerung geizig gewesen<br />
zu sein. Um die Folgen der Hungersnot zu<br />
lindern, verkaufte er den Weizen anstatt ihn<br />
kostenlos verteilen zu lassen. Nach einer Legende<br />
erschien ihm Gregor dreimal, um ihn<br />
zu größerer Freigebigkeit zu ermahnen. Dem<br />
Kaiser Phoka, den die Geschichtsschreibung<br />
als einen der blutrünstigsten Herrscher von<br />
Byzanz bezeichnet, ließ er eine vergoldete<br />
<strong>St</strong>atue am Forum Romanum errichten.<br />
Verdient machte sich der Papst um die Vermittlung<br />
eines Friedensvertrags zwischen<br />
den Langobarden und den oströmischen<br />
Truppen in Italien. Er starb am 22. Februar<br />
606 wahrscheinlich eines gewaltsamen Todes.<br />
Sein Leichenzug musste einen langen<br />
Umweg außerhalb der <strong>St</strong>adtmauern machen,<br />
um die Menge zu meiden, damit er so in <strong>St</strong>.<br />
Peter begraben werden konnte.<br />
firmhelfer<br />
Es ist schon ein alter Brauch, dass sich die Firmhelfer zum ersten<br />
Mal mit dem <strong>Pfarre</strong>r am 1. Jänner um 15.30 Uhr treffen. Heuer<br />
gab es diese Zusammenkunft im Hause Thallinger. Es waren<br />
neue und alte Firmhelfer versammelt, und die <strong>St</strong>immung war gut.<br />
Nach dem gemeinsamen Rosenkranzgebet wurde das Vorwort<br />
im Youcat gelesen und<br />
studiert, das Papst Benedikt<br />
XVI. geschrieben<br />
hatte. Den Youcat sollte<br />
eigentlich jeder junge<br />
Christ zuhause haben.<br />
So wird der Glaube auch<br />
für junge Menschen verständlich.<br />
13
Vor mehr als 30 Jahren – am 22. November<br />
1981 - erschien das Apostolische Schreiben<br />
„Familiaris Consortio“ des Sel. Johannes<br />
Paul II. über die Aufgabe der christlichen<br />
Familie in der Welt heute. Das Dokument,<br />
das nach einer Bischofssynode im Vatikan<br />
veröffentlich wurde, gliedert sich in drei<br />
Teile: „Familie heute“, in dem Probleme und<br />
Herausforderungen untersucht werden, dann<br />
folgt „Ehe und Familie im Plan Gottes“ und<br />
schließt mit den konkreten „Aufgaben der<br />
christlichen Familie“ heute. Das Dokument<br />
stellt damit eine klare Anleitung für die Familienpastoral<br />
dar.<br />
Den Kern des Schreibens bildet die Zentralität<br />
der Familie und der Liebe in der Gesellschaft<br />
von heute und der Zukunft. Der Papst stellt<br />
vier Aspekte in den Vordergrund, die alle<br />
in Bezug auf die Liebe verstanden werden<br />
müssen: 1. die Bildung der Gemeinschaft<br />
von Personen, 2. den <strong>Die</strong>nst am Leben, 3.<br />
die Teilnahme an der Entwicklung der Gesellschaft<br />
und 4. die Teilnahme an Leben und<br />
Sendung der Kirche. <strong>Die</strong> Familie erfährt in<br />
diesem Schreiben eine noch nie dagewesene<br />
Würdigung als Kernzelle der Gesellschaft.<br />
Johannes Paul II. spricht nicht nur zu katholischen<br />
Christen, sondern versucht, die<br />
Bedeutung der Familie allgemein in ihrem<br />
30 Jahre familiaris consortio<br />
aPostolisches<br />
schreiben Von Johannes<br />
Paul ii. über die<br />
christliche faMilie<br />
freiraum<br />
für Gottes Plan<br />
breiten Horizont herauszustellen. Vor allem<br />
den Jugendlichen wird dieser Berufungsweg<br />
ans Herz gelegt. Im Schlussteil findet sich der<br />
Ausruf: „<strong>Die</strong> Zukunft der Menschheit geht<br />
über die Familie!“ <strong>Die</strong>se Wertschätzung hat<br />
auch Papst Benedikt XVI. zum Ausdruck<br />
gebracht: „Daher ist es einer der größten und<br />
besten <strong>Die</strong>nste für das Gemeinwohl und die<br />
echte Entwicklung der Menschen und der<br />
Gesellschaft, wenn wir Ehe und Familie anerkennen<br />
und ihr helfen. Ehe und Familie sind<br />
die beste Garantie, um die Würde, Gleichheit<br />
und wahre Freiheit der menschlichen Person<br />
zu garantieren.“ (Predigt zum 5. Welttreffen<br />
der Familien in Valencia).<br />
Im letzten Teil wird auch das kürzlich in<br />
den Medien diskutierte Thema der wieder-<br />
exerzitien<br />
Mit Kaplan Mag. Norbert Purrer<br />
die schönheit des Glaubens entdecken<br />
Mittwoch, 10. Oktober, 18.00 – Sonntag, 14. Oktober <strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
Exerzitienhaus Subiaco, Kremsmünster, Tel. 07583/52880<br />
„ich sterbe nicht, ich gehe ins leben ein.“ (hl. theresia von lisieux)<br />
Montag, 26. November, 18.00 Uhr – Donnerstag, 29. November <strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
Seminarhaus <strong>St</strong>. Clara, Vöcklabruck, Tel. 07672/27732-280<br />
sieben reGeln für den sonntaG in der faMilie (3)<br />
nütze die stunde im Gotteshaus<br />
als einübung in den ganzen tag<br />
Dass das Leben ganz wesentlich Geschenk ist, wird sichtbar durch die Menschen,<br />
die mit mir gehen, Ehepartner und Kinder, Freunde und Weggefährten, die Glaubensgemeinschaft<br />
der Kirche; sichtbar wird es auch in unserem Kulturbereich durch das,<br />
dass wir alles haben, durch den Frieden und das demokratische Miteinander in der<br />
Gesellschaft. Immer wieder hat Jesus Gott für das Leben gedankt, ganz besonders tat<br />
er es am Sabbat gemeinsam mit seinem Volk in der Synagoge. Danksagung heißt auch<br />
die Eucharistie, die wir vor allem am Sonntag, aber auch sonst sooft es möglich ist,<br />
feiern sollen. So macht es der Glaube möglich, dass wir eine Alternative finden zum<br />
Selbstverständlichen. Wir sagen Dank für die Familie, für die Pfarrgemeinde, für die<br />
große Gemeinschaft der Kirche, in der wir stehen dürfen. Wir danken Jesus Christus,<br />
der uns diesen Weg des Miteinanders zu Gott eröffnet hat. Um Gott Dank zu sagen, sind<br />
wir alle zur Feier der Hl. Messe eingeladen. Jeder, der sich an diesem „Dankeschön“<br />
beteiligt, wird verwandelt. <strong>Die</strong> Familie wird das vor allem spüren.<br />
verheirateten Geschiedenen aufgegriffen,<br />
und erklärt, dass die Ehegatten nach einer<br />
Trennung zwar durch die Einsamkeit litten,<br />
aber im Wissen um die Unauflöslichkeit des<br />
Ehebandes keine neue Verbindung eingehen<br />
dürften. Ein solches Beispiel christlicher<br />
Konsequenz sei ein wertvolles Zeugnis vor<br />
der Welt und der Kirche. Johannes Paul II.<br />
unterstreicht aber, dass diese Personen dennoch<br />
nicht aus dem weiteren Kreis der Kirche<br />
ausgeschlossen seien. <strong>Die</strong> Kirche habe eine<br />
besondere Verantwortung für Personen in<br />
einer solchen gebrochenen Lebenssituation.<br />
Dass der Sel. Papst Johannes Paul II. ein<br />
familienpolitisches Erbe von nachhaltiger<br />
Bedeutung hinterlassen hat, muss eigens<br />
betont werden. Denn das wird noch immer<br />
zu wenig wahrgenommen. Viel zu wenig.<br />
Leider!<br />
barockkonzert mit<br />
„Musica sonare“<br />
Mittwoch, 11. April, 19.00 Uhr<br />
Orgel – Trompete – Sopran<br />
Pfarrkirche<br />
besinnungsstunden<br />
für ehepaare<br />
mit <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner<br />
„Partnerschaft in der bewährung<br />
des alltags“<br />
Samstag, 25. Februar <strong>2012</strong>,<br />
14.00 – 18.00 Uhr<br />
Pfarrheim von <strong>Windischgarsten</strong><br />
anmeldung der Paare im Pfarramt<br />
(07562/5258)<br />
einkehrnachmittag<br />
in Plainfeld<br />
Freitag, 13. April, 14.00 Uhr<br />
<strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner<br />
„Auf dem Weg nach Emmaus“<br />
19.30 Uhr, Fatimamesse und<br />
Lichterprozession<br />
katholisches<br />
eheseminar<br />
Samstag, 12. Mai <strong>2012</strong>, 8.00 – 12.30 Uhr<br />
Pfarrheim, <strong>Windischgarsten</strong>,<br />
Infos: 07562/5258 – 0676/87765477<br />
Kinder zu erziehen, kann sehr mühsam sein,<br />
aber im Teamwork mit Gott wird es eine<br />
„wunderbare Aufgabe“. Das sagte Papst Benedikt<br />
XVI. am 8. Jänner, dem Fest der Taufe des<br />
Herrn, zu den Eltern und Paten einiger Kinder,<br />
denen er in der Sixtinischen Kapelle die Taufe<br />
spendete. Religiöse Erziehung wird an heiligen<br />
Orten, in Kirchen und Kapellen, besonders<br />
greifbar. Wer seine Kinder Kirchenräume und<br />
Gottesdienst an heiligen Orten erleben lässt,<br />
vermittelt spürbar Gottesnähe und tut für das<br />
Kind etwas, das sehr heilsam ist.<br />
Eltern müssen in unseren Tagen wieder mehr<br />
ihrem Erziehungsauftrag nachkommen. Im<br />
Apostolischen Schreiben „Familiaris Consortio“<br />
vom Sel. Papst Johannes Paul II. steht<br />
alles drin, was eine Erziehung braucht, um<br />
Kinder, später Jugendliche zu „brauchbaren“<br />
Mitgliedern der Gesellschaft zu machen.<br />
Eltern haben das uneingeschränkte Recht<br />
und auch die Pflicht, so „Familiaris Consortio“,<br />
ihre Kinder zu erziehen. <strong>Die</strong>ser „Rechtsanspruch“<br />
wird als so „wesentlich, unersetzlich<br />
und unveräußerlich“ bezeichnet, dass die<br />
Erziehungsaufgabe nicht völlig an andere<br />
übertragen noch von anderen in Beschlag<br />
genommen werden darf. Wollen Eltern ihre<br />
Erziehungsaufgabe auch im letzten Vorschuljahr<br />
selbst wahrnehmen, haben sie sich, je<br />
nach Befindlichkeit des testenden psychologischen<br />
Fachpersonals, mehr oder weniger<br />
zu rechtfertigen. Entscheidet die Behörde für<br />
einen verpflichtenden Kindergartenbesuch<br />
des Kindes, müssen die Eltern dem Folge<br />
leisten, wollen sie nicht im Extremfall im<br />
Gefängnis landen.<br />
Nun sieht „Familiaris Consortio“ die Liebe<br />
als das entscheidende Element der Erziehung.<br />
„<strong>Die</strong> Liebe der Eltern bleibt nicht nur<br />
Quelle, sie wird Seele und somit Norm, die<br />
das gesamte konkrete erzieherische Wirken<br />
prägt.“ Elterliche Liebe als Grundbedingung<br />
für eine gelungene Erziehung. „<strong>Die</strong> Liebe einer<br />
lebensWichtiGe fraGen der<br />
christlichen erZiehunG (37)<br />
der erziehungsauftrag<br />
der eltern<br />
Mutter teilt sich nicht zwischen den Kindern,<br />
sie vervielfältigt sich.“ Es war die Sel. Mutter<br />
Teresa von Kalkutta, die immer die Liebe als<br />
oberste Maxime ihres Handelns postulierte.<br />
„<strong>Die</strong> täglich zu Hause erlebte und gelebte<br />
Gemeinschaft und Anteilnahme in Freud und<br />
Leid bildet die konkreteste und wirksamste<br />
Schule für die aktive, verantwortliche und<br />
erfolgreiche Eingliederung der Kinder in den<br />
größeren Raum der Gesellschaft.“ Wohl handelt<br />
es sich um Idealvorstellungen, die in der<br />
heutigen Wirklichkeit nur mehr schwer zu<br />
erreichen sind. Wie schaut die Realität aus,<br />
in der Kinder heute aufwachsen?<br />
Geschlechtserziehung, landläufig auch Aufklärung<br />
genannt, nimmt in dem Apostolischen<br />
Schreiben im Hinblick auf den elterlichen<br />
Auftrag einen breiten Raum ein. Nun handelt<br />
es sich da um einen sensiblen Bereich, wo<br />
Eltern oftmals verunsichert da stehen und<br />
deshalb froh sind, wenn sie das Thema „Aufklärung“<br />
abgeben können. Ganz genau das<br />
Gegenteil steht in „Familiaris Consortio“: „In<br />
diesem Sinn betont die Kirche das Prinzip der<br />
Subsidiarität, das die Schule beobachten muss,<br />
wenn sie sich an der Geschlechtserziehung<br />
beteiligt; sie hat sich dabei vom gleichen Geist<br />
leiten zu lassen wie die Eltern.“<br />
Dass auch da die Realität eine andere ist,<br />
hat längst die österreichische Unterrichtsministerin<br />
Claudia Schmied festgemacht, als<br />
sie im Sommer 2008 in einem Brief an die<br />
Schulen feststellt, dass kein Sexualunterricht<br />
stattfinden darf, welcher „im Widerspruch<br />
zur staatsbürgerlichen Erziehung steht“. Nun<br />
meint die Schulministerin damit, dass die<br />
Richtlinien des Grundsatzerlasses Sexualerziehung<br />
einzuhalten sind, wo es – wie könnte<br />
man es anders erwarten – um die Pluralität<br />
der Wertvorstellungen geht: die Achtung<br />
gleichgeschlechtlicher Partnerschaftsformen,<br />
wissenschaftlich begründete Aussagen, Entscheidungsfreiheit<br />
des Einzelnen und kritische<br />
Auseinandersetzung mit der Vielfalt der Argumentation.<br />
Der Anlass für die ministerielle<br />
Aufregung war, dass Projektunterricht zum<br />
Thema Aufklärung auch von Initiativen wie<br />
„Human Life International“ und „Teen <strong>St</strong>ar“<br />
(was übrigens sehr gut ist!) angeboten wurde<br />
und nicht nur von „Lovebus“-Aktivisten,<br />
die 10- bis 12-Jährigen mittels einer Banane<br />
unterrichten, Kondome aufzuziehen. Allein<br />
dieses Faktum zeigt, wie wichtig es wäre,<br />
dass Eltern ihrem Erziehungsauftrag gerade<br />
im Bereich der Geschlechtserziehung nachkommen.<br />
Dass heute Kinder weitgehend den<br />
Medien überlassen sind, lässt Schlimmes<br />
erahnen. Wertvolle Sexualerziehung kann<br />
primär nur im Elternhaus stattfinden. Ganz<br />
wesentlich geht es dabei um die Vorbildfunktion,<br />
die Eltern haben, wenn sie ihren<br />
Kindern weitergeben, dass geschlechtliche<br />
Liebe ein hohes Gut ist, das nicht leichtfertig<br />
auf den Markt „geworfen“ wird. Wenn der<br />
einzige Beitrag geschlechtlicher Erziehung<br />
darin besteht, dass besorgte Muttis ihren<br />
halbwüchsigen Kindern mit 13 Jahren die<br />
Pille auf das Nachtkästchen legen, damit ja<br />
„nichts“ passiert, dann bleibt das Verhütungsmittel<br />
als Ausdruck dafür bestehen, dass man<br />
darüber nicht miteinander reden kann. Wenn<br />
Eltern dermaßen sprachlos geworden sind,<br />
dass man über so wichtige Lebenszusammenhänge<br />
nicht miteinander reden kann,<br />
dann darf man sich nicht wundern, dass die<br />
Glaubenserziehung auch weitgehend unter<br />
den Tisch fällt. Eltern sind auch die ersten<br />
Verkünder des Evangeliums für ihre Kinder,<br />
die ersten Zeugen der Liebe sind sie ebenso.<br />
Dazu sind viele Eltern heute nicht fähig und<br />
deshalb auch nicht bereit.<br />
christkönigsmesse mit der Jugend und<br />
gemeinsames Mahl im Pfarrheim<br />
Nach einer festlichen Messe, die mit einem grandiosen Orgelpräludium von Frau Prof.<br />
Michaela Aigner eingeführt und vom Jugendchor unter der Leitung von Lukas Schwingenschuh<br />
großartig gestaltet wurde, ging es zum gemeinsamen Mittagessen ins Pfarrheim.<br />
Nachdem man gemeinsam Großes geschafft hatte, konnte man sich glücklich und zufrieden<br />
zu Tisch zum Raclette setzen.<br />
einladung zum stundengebet<br />
In seiner Ansprache bei der Generalaudienz am 16. November 2011 lud Papst Benedikt XVI. die versammelten Pilger ein, die Psalmen für<br />
das Gebet zu nutzen: „In den Katechesen der vergangenen Wochen wollte ich euch einige kostbare Gebete aus dem Buch der Psalmen<br />
vorstellen. Ich lade euch ein, noch mehr mit den Worten der Psalmen zu beten, vielleicht sogar die Laudes, die Vesper und die Komplet<br />
zu eurem regelmäßigen Gebet zu machen. Dadurch wird die Beziehung zu Gott gewiss bereichert.“<br />
14 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
15
Heuer fassten die „Frauen auf dem Weg“<br />
den Beschluss, als <strong>St</strong>ernsingergruppe zu<br />
gehen. Bei einer Probe suchten wir passende<br />
Lieder aus und verteilten die Rollen. Am<br />
28. Dezember trafen wir uns bereits um 8<br />
Uhr im Pfarrheim und um 9 Uhr waren wir<br />
im ersten Haus. Das Wetter war traumhaft<br />
und die <strong>St</strong>raßenverhältnisse sehr gut. Also<br />
mussten wir damit rechnen, dass viele, die<br />
wir besuchen wollten, einfach nicht daheim<br />
sein würden. Umso überraschter waren wir,<br />
als wir erkannten, wie sehr manche Leute<br />
sternsingeraktion<br />
sich auf unseren Besuch freuten und auch<br />
wirklich schon auf uns warteten. In vielen<br />
Häusern wurden wir äußerst gastfreundlich<br />
aufgenommen, wofür wir uns sehr herzlich<br />
bedanken möchten. Bei manchen Häusern,<br />
wo keiner zu Hause war, erwartete uns<br />
sogar ein kleines Sackerl oder Kuvert an<br />
danke!<br />
Danke sagt unser <strong>Pfarre</strong>r für die gelungene <strong>St</strong>ernsingeraktion <strong>2012</strong>, die das großartige Ergebnis<br />
von 24.095 Euro erbrachte. Das ist um ca. 340 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Vergelt’s<br />
Gott sagen wir Elisabeth Wägner für die großartige Organisation, allen Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen, die als „Könige“ unterwegs gewesen sind und musiziert und gesungen<br />
haben. Wir danken den Begleitpersonen und den Chauffeuren, den Gastgebern zu Mittag<br />
und sonst und allen Spendern. Alle Gruppen hatten das Ziel, mit Freude und Begeisterung<br />
das Evangelium in die Häuser und Wohnungen unserer <strong>Pfarre</strong> zu bringen.<br />
der bekannte theoloGe und Psychiater Manfred lütZ<br />
ein kleiner nachtrag<br />
„Weihnachten ist ein christliches Fest, auch<br />
wenn das viele Menschen nicht mehr wissen.<br />
Es ist das Fest der Menschwerdung Gottes. Da<br />
geht es um unsere Erlösung und nicht um Gesundheit.<br />
Doch für viele ist heute Gesundheit<br />
das höchste Gut, und es gibt weichgespülte<br />
Christen, die meinen, man könne Gott näher<br />
kommen, indem man jedem Trend hinterherrennt.<br />
<strong>Die</strong> herrschende Gesundheitsreligion<br />
feiert ihre Hochämter bei <strong>St</strong>ädtemarathons, die<br />
Fitnessstudios sind ihre Wallfahrtskapellen und<br />
Diätbewegungen ihre Bußübungen. Gesundheit<br />
zum zentralen Thema von Weihnachten<br />
zu machen ist absurd. Weihnachten ist ein<br />
Fest, und das muss man feiern. Ich jedenfalls<br />
esse zu Weihnachten besonders lecker und<br />
denke nicht an Kalorien.“ Zudem vermutet<br />
Lütz, dass der Gesundheitswahn in Zukunft<br />
die Sozialkassen so belastet, dass das Gesundheitswesen<br />
zusammenbrechen wird.<br />
der Haustüre mit der Spende für die <strong>St</strong>ernsingeraktion.<br />
<strong>Die</strong>se Gesten berührten mich<br />
zutiefst und zeigten mir, welche Bedeutung<br />
es hat, die Botschaft der Heiligen drei Könige<br />
zu den Menschen in die Häuser zu tragen.<br />
Mit dieser inneren Zufriedenheit am Ende<br />
unseres <strong>St</strong>ernsingertages reifte bereits der<br />
Gedanke, diese Aktion im nächsten Jahr<br />
zu wiederholen, um wieder aufs Neue in<br />
möglichst vielen Häusern diese Botschaft<br />
zu bringen.<br />
Ing. Gertraud Treml<br />
Gewagte kritik!<br />
Zu Weihnachten kaufen Leute Dinge,<br />
die sie gar nicht nötig haben, bezahlt<br />
mit dem Geld, das man nicht hat, und<br />
beschenkt damit Leute, die nicht anders<br />
handeln, sondern dasselbe tun. Und<br />
zur Beruhigung des eigenen Gewissens<br />
spendet man für den Tierschutz in Korea<br />
und für die Hungernden in Ostafrika.<br />
Und wenn man dann noch draufkommt,<br />
dass es an vielen Orten der Welt Krieg<br />
gibt, dann besinnt man sich erstmalig auf<br />
Gott und klagt ihn an, warum er das alles<br />
zulässt. Und das alles zu Weihnachten,<br />
wo Gott ein Mensch geworden ist. Durch<br />
die Kommerzialisierung von Weihnachten<br />
wird das Fest entheiligt. Was ist mit<br />
denen, denen nichts mehr heilig ist? Sie<br />
haben auch vor dem Nächsten keine<br />
Ehrfurcht mehr.<br />
Zum ersten Mal kamen der Weihnachtsbaum für den Petersplatz sowie 40 weitere kleine christbäume<br />
für den Vatikan heuer aus der ukraine. am 16. dezember wurde die 30 Meter hohe tanne<br />
aus der region transkarpatien offiziell und feierlich übergeben.<br />
Nach dem Jahresbericht „<strong>St</strong>atus der globalen<br />
Mission“ von 2011 zählt die Katholische Kirche<br />
eine Milliarde und 160 Millionen Gläubige<br />
auf der ganzen Welt, und jeden Tag kommen<br />
um die 34.000 Gläubige dazu. Aus den Daten<br />
dieser Untersuchung, die von der Agentur<br />
Analisis Digital bekanntgegeben wurden, geht<br />
hervor, dass für zwei von sieben Milliarden<br />
Menschen in der Welt das Evangelium noch<br />
unbekannt ist. Weitere zwei Milliarden und<br />
680 Millionen haben schon einmal davon<br />
gehört, sind aber keine Christen.<br />
„Obwohl Jesus Christus eine einzige Kirche<br />
gegründet hat und kurz vor seinem Tod dafür<br />
betete, dass ‚alle eins seien‘, gibt es heute viele<br />
verschiedene christliche Glaubensrichtungen.<br />
Anfang des 20.Jahrhunderts waren es 1600,<br />
Das katholische Italien kann wieder hoffen.<br />
Mario Monti, der neue Ministerpräsident in Italien<br />
und selbst bekennender Katholik, hat drei<br />
Fachleute, die sich als Katholiken bekennen, in<br />
sein Kabinett geholt. Der römische Historiker<br />
und Gründer der katholischen Gemeinschaft<br />
Sant‘ Egidio, Andrea Riccardi (61), ist vom italienischen<br />
Ministerpräsidenten Mario Monti<br />
als Minister für internationale Zusammenarbeit<br />
und Integration in seine neue Regierungsmannschaft<br />
berufen worden. Als weitere katholische<br />
Führungspersönlichkeit ernannte Monti, der<br />
in Personalunion das Wirtschaftsressort führt,<br />
den Rektor der katholischen Sacro-Cuore-Universität<br />
Mailand, Lorenzo Ornaghi (63), zum<br />
Minister für Kulturgüter. Und das wichtige<br />
Ministerium für Infrastruktur, Verkehr und<br />
wirtschaftliche Entwicklung hat Monti Corrado<br />
Passera anvertraut, der Spitzenmanager einer<br />
der größten italienischen Banken ist, der in<br />
engem Kontakt zur Bewegung „Comunione<br />
e Liberazione“ steht.<br />
„In einem schwierigen Augenblick der Prüfung<br />
für das Land, während eine gemeinsame<br />
Anstrengung zur Bewältigung der aktuellen<br />
Krise im Gang ist, habe ich die Einladung des<br />
beauftragten Präsidenten, Prof. Mario Monti,<br />
angenommen, Mitglied der neuen Exekutive zu<br />
sein in der Hoffnung, dem Werk der nationalen<br />
Erholung dienen zu können. Um auf die anste-<br />
europa und Weltkirche<br />
täglich 34.000 mehr<br />
katholiken<br />
im Jahr 2011 sind es laut der Untersuchung<br />
42.000. <strong>Die</strong> charismatischen Protestantengemeinden<br />
zählen 612 Millionen Gläubige,<br />
die Zahl wächst pro Tag um 37.000; die klassischen<br />
Protestanten zählen 426 Millionen<br />
und deren Zahl wächst um 20.000 pro Tag.<br />
<strong>Die</strong> orthodoxen Kirchen zählen 271 Millionen<br />
Getaufte, jeden Tag wächst die Zahl um 5000.<br />
<strong>Die</strong> Anglikaner, hauptsächlich in Afrika und<br />
Asien, zählen 87 Millionen und ihre Zahl<br />
wächst täglich um 3000. <strong>Die</strong>jenigen, die die<br />
<strong>St</strong>udie als „christliche Randgruppen“ bezeichnet,<br />
(Zeugen Jehovas, Mormonen und alle, die<br />
henden Herausforderungen unseres Landes zu<br />
antworten, stelle ich mich in der Überzeugung<br />
zur Verfügung, dass Italien Einheit benötigt.<br />
Der Einsatz für sozialen Zusammenhalt, nationale<br />
Integration und Entwicklungshilfe sind<br />
Teil meiner Kultur und der in diesen Jahren<br />
herangereiften Erfahrungen. Das sind meiner<br />
Meinung nach wesentliche Elemente für das<br />
Land, um Kraft für einen Ausweg aus der Krise<br />
zu finden“, hatte Riccardi seine Nominierung<br />
kommentiert.<br />
Andrea Riccardi (geb. 1950) ist Historiker. Er<br />
lehrte Zeitgeschichte an den Universitäten Bari,<br />
La Sapienza in Rom und an der Universität Rom<br />
III. Riccardi gilt als einer der bedeutendsten<br />
Experten der zeitgenössischen Kirche und des<br />
Dialogs unter den Religionen und Kulturen<br />
sowie als Kenner des zeitgenössischen humanistischen<br />
Denkens und wird als <strong>St</strong>imme auf<br />
internationaler Ebene allgemein anerkannt, wie<br />
verschiedene verliehene Ehrendoktorwürden<br />
für seine wissenschaftliche Tätigkeit, von der<br />
die Gottheit Jesu oder die Dreifaltigkeit nicht<br />
anerkennen), zählen 35 Millionen und ihre<br />
Zahl wächst um 2000 pro Tag. „<strong>Die</strong> verbreiteteste<br />
Form von Wachstum ist, viele Kinder<br />
zu haben und diese dazu zu bringen, dem<br />
eigenen Glauben beizutreten. Eine Konversion<br />
ist nicht besonders häufig, findet jedoch bei<br />
Millionen von Menschen jedes Jahr statt.<br />
<strong>Die</strong> häufigste Form der Konversion ist die<br />
zum Glauben des Ehepartners“. Im Jahr 2011<br />
haben alle Christen zusammen ungefähr 71<br />
Millionen Bibeln mehr in der Welt verteilt (es<br />
gibt bereits eine Milliarde und 741 Millionen<br />
Bibeln, einige davon werden illegal verbreitet).<br />
Jedes Jahr brechen 409.000 Christen auf,<br />
um in einem fremden Land zu missionieren,<br />
die 4800 verschiedenen missionarischen<br />
Einrichtungen angehören.<br />
das kinderärmste land europas<br />
Der Anteil der unter 18-Jährigen in Deutschland ist auf 16,5 Prozent (13,1 Millionen) gegenüber 18,8 Prozent (15,2 Millionen) im Jahr<br />
2000 gesunken. <strong>Die</strong>s geht aus den neuesten Zahlen des <strong>St</strong>atistischen Bundesamtes hervor. Obwohl sich die Geburtenrate in den neuen<br />
Bundesländern von einem weltweiten Tiefpunkt nach der Wiedervereinigung praktisch verdoppelt hat, ist die Zahl der unter 18 – Jährigen<br />
in den neuen Bundesländern seit 1990 um 29 Prozent gesunken (in den alten Bundesländern um 10 Prozent). In den europäischen<br />
Nachbarländern liegt der Prozentsatz überall über 20 Prozent. Das Bundesamt geht davon aus, dass im Jahr 2030 der Anteil auf 15 Prozent<br />
sinken wird, bis 2060 auf 14 Prozent. Schrecklich, wenn man bedenkt, dass Deutschland das „kinderärmste Land Europas“ ist.<br />
drei katholische<br />
führungspersönlichkeiten<br />
in der neuen<br />
regierung in italien<br />
Universität Löwen bis zur Georgetown University,<br />
bezeugen. Seine Werke wurden in<br />
viele Sprachen übersetzt. Riccardi ist Gründer<br />
der Gemeinschaft Sant‘Egidio (1968), die<br />
heute in 73 Ländern der Welt mit besonderer<br />
Ausbreitung in Europa, Lateinamerika und<br />
Afrika tätig ist. Zentrales Anliegen der Gemeinschaft<br />
Sant‘ Egidio ist die Verbindung<br />
von Glaube und Politik. So ist Sant‘ Egidio seit<br />
vielen Jahren als Vermittler in Kriegsgebieten<br />
aktiv, wie in Mosambique, Guatemala, bei der<br />
Wiedervereinigung der Elfenbeinküste sowie<br />
dem „Präventivfrieden“ in Niger und Guinea<br />
Conakry. Weitere herausragende Initiativen<br />
sind das DREAM-Programm zur kostenlosen<br />
AIDS-Therapie in Schwarzafrika und das<br />
BRAVO!-Programm zur Registrierung von „verborgenen“<br />
Kindern bei Einwohnermeldeämtern.<br />
Mit seiner Laiengemeinschaft engagiert<br />
sich Riccardi außerdem für soziale Belange, die<br />
Abschaffung der Todesstrafe und die Ökumene.<br />
Der Gemeinschaft Sant’Egidio, die heute rund<br />
50.000 Mitglieder in vielen Ländern zählt,<br />
wurde 1999 der UNESCO-Félix-Houphouët-<br />
Boigny-Friedenspreis für seine internationalen<br />
Aktivitäten vor allem in Afrika zuerkannt. Sie<br />
nannte die Besetzung des Ministerpostens<br />
mit ihrem Gründer angesichts der Probleme<br />
Italiens ein in die richtige Richtung weisendes<br />
Hoffnungszeichen für alle.<br />
16 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
17
Papst Benedikt XVI. hat vom 18. bis 20.<br />
November Benin, das „lateinische Viertel<br />
Afrikas“, wie es auch genannt wird, zur<br />
150-Jahr-Feier der Evangelisierung des Landes<br />
besucht. Mit dabei war bei dieser 22.<br />
Auslandsreise ein Kurienbischof, der selbst<br />
aus diesem Land kommt, den Benedikt seit<br />
Jahrzehnten kennt, der erst am 8. Oktober<br />
2011 im Petersdom zum Bischof geweiht<br />
worden war: Barthelemy Adoukonou, Sekretär<br />
des päpstlichen Kulturrates und in den<br />
70er Jahren der letzte Doktorand bei Joseph<br />
Ratzinger in Regensburg. Papst Benedikt<br />
hat bei seinem zweiten Afrikabesuch das<br />
Schlussdokument „Africae Munus“ der Afrikasynode,<br />
die vom 4. bis 25. Oktober 2009<br />
unter dem Thema „<strong>Die</strong> Kirche in Afrika im<br />
<strong>Die</strong>nst für Versöhnung, Gerechtigkeit und<br />
Frieden“ im Vatikan standfand, übergeben.<br />
Das synodale Schreiben, das als „Kursbuch“<br />
für die 180 Millionen Katholiken des Kontinents<br />
verstanden werden kann, hat der<br />
Papst am letzten Tag seines Besuches bei<br />
einer großen Freiluft-Messe im „<strong>St</strong>adion der<br />
Freundschaft“ in der Hauptstadt Cotonou, der<br />
Wirtschaftsmetropole, an die afrikanischen<br />
Bischöfe übergeben. Zudem feierte er mit der<br />
Kirche des Landes den Beginn seiner Mission<br />
vor 150 Jahren. Seine erste Afrikareise hatte<br />
den Papst 2009 nach Kamerun und Angola<br />
geführt.<br />
Nach der Ankunft des Papstes auf dem Flughafen<br />
von Cotonou, wo er das Land ermutigte,<br />
dem <strong>St</strong>ammesdenken zu widerstehen<br />
und die Familie wertzuschätzen, stand am<br />
Nachmittag des 18.November ein Besuch in<br />
der Kathedrale der größten <strong>St</strong>adt des Landes<br />
auf dem Programm. Am 19. November fand<br />
eine Zusammenkunft mit Repräsentanten<br />
der staatlichen Institutionen sowie der großen<br />
Religionen im Präsidentenpalast statt.<br />
Dort sagte Benedikt XVI.: „Wenn ich von<br />
Afrika als Kontinent der Hoffnung spreche,<br />
mache ich nicht einfach nur schöne Worte.<br />
Ich drücke eine persönliche Überzeugung<br />
aus und gebe die Sicht der Kirche wieder.“<br />
Entschieden wandte sich der Papst gegen<br />
einen ausbeuterischen Blick auf Afrika. Nach<br />
einem Höflichkeitsbesuch bei <strong>St</strong>aatschef Boni<br />
hat der Papst das Grab des langjährigen Kurienkardinals<br />
und Kardinaldekans Bernardin<br />
Gantin (1922-2008), der ebenso von 1960<br />
bis 1971 Diözesanbischof gewesen ist, in<br />
der Seminarkirche von Ouidah besucht. Anschließend<br />
gab es ein Treffen mit Priestern,<br />
Seminaristen und Ordensleuten im Pries-<br />
benedikt XVi. in benin<br />
afrika seine Würde<br />
geben<br />
terseminar in der historischen Hafenstadt<br />
Quidah, das mit 150 <strong>St</strong>udenten als das größte<br />
Westafrikas gilt. Dabei machte der Papst den<br />
afrikanischen Kirchenvertretern Mut, Frieden,<br />
Gerechtigkeit und Versöhnung in die<br />
afrikanische Gesellschaft hineinzutragen.<br />
Zugleich wandte er sich gegen eine Vermischung<br />
von Religionen. Richtschnur für eine<br />
angemessene Berücksichtigung der Werte<br />
traditioneller Kulturen sei die Liebe zu Gott,<br />
zu den Sakramenten und der Kirche. <strong>Die</strong>se<br />
Liebe befreie von Okkultismus, und besiege<br />
„böse Geister“, hob Benedikt XVI. hervor.<br />
Danach fuhr Benedikt XVI. zur Kathedrale<br />
von Ouidah, wo ein Wortgottesdienst mit<br />
den afrikanischen Bischöfen und die Unterzeichnung<br />
des nachsynodalen Schreibens<br />
zur Afrika.-Synode auf dem Programm stand.<br />
Deutlich wurde dabei, dass eine mit Gott<br />
versöhnte Kirche ein prophetisches Zeichen<br />
der Versöhnung sein könne. In Benin traf<br />
Benedikt XVI. am Samstagnachmittag ebenso<br />
Kinder in einem Kinderheim, das von Mutter<br />
– Teresa – Schwestern geführt wird. Gegen<br />
Ende der insgesamt 40-minütigen Begegnung<br />
zeigte Benedikt, der zuvor seinen Erstkommuniontag<br />
als den schönsten Tag seines Lebens<br />
bezeichnet hatte, den Rosenkranz, den er in<br />
der Tasche trägt, und erklärte, dass sie damit<br />
für den Papst, die Kirche und jede wichtige<br />
Angelegenheit beten könnten. Bei der Festmesse<br />
am Christkönigssonntag, wo 80.000<br />
Menschen mitfeierten, überreichte der Papst<br />
jedem der anwesenden afrikanischen Bischöfe<br />
ein Exemplar des Synoden-Schlussdokuments.<br />
Der Papst rief bei dieser Abschlussmesse die<br />
Kirche in Afrika auf, ihre Hilfe für Aids-Kranke<br />
fortzusetzen und zu verstärken. <strong>Die</strong> Kirche<br />
müsse die Kranken nach dem Vorbild Jesu<br />
als Brüder und Schwestern anerkennen und<br />
ihre Leiden teilen.<br />
<strong>Die</strong> katholische Mission in Benin reicht zwar<br />
ins 17. Jahrhundert zurück, als die Portugiesen<br />
hier Elfenbein- und Sklavenhandelsstützpunkte<br />
errichteten. Schon im Jahr 1600 haben sich<br />
die ersten portugiesischen Kapuziner um die<br />
Evangelisation des Landes gekümmert. Es<br />
waren 14 Mitbrüder, die kamen, um Christus<br />
in das Land zu bringen und nach einer Woche<br />
fast alle umkamen. Allerdings erfolgte der<br />
Aufbau der kirchlichen <strong>St</strong>rukturen erst durch<br />
die Ankunft der Ordensgemeinschaft „Société<br />
des Missions Africaines“ (SMA) im Jahr 1861.<br />
Bis ins 19. Jahrhundert war das Land das<br />
Zentrum des Sklavenhandels, woran heute<br />
am <strong>St</strong>rand von Ouidah das Denkmal „Tor<br />
ohne Wiederkehr“ erinnert. Später wurde<br />
es französische Kolonie, die unter dem Namen<br />
„Dahomey“ 1960 ihre Unabhängigkeit<br />
erlangte. 1975 erhielt das Land unter dem<br />
Kommunismus als marxistisch-leninistischer<br />
Einparteienstaat den Namen Benin. Nach dem<br />
Zusammenbruch der früheren Sowjetunion<br />
wurde 1991 ein Mehrparteiensystem eingeführt.<br />
Heute gehört rund ein Drittel der neun<br />
Millionen Einwohner der katholischen Kirche<br />
an. <strong>Die</strong> hierarchische <strong>St</strong>ruktur besteht aus<br />
zwei Erzdiözesen und acht Diözesen. Etwa<br />
gleichviel sind Moslems, offiziell rund 23 Prozent<br />
bekennen sich zu Naturreligionen. Wie<br />
in keinem anderen Land Westafrikas wird hier<br />
der Voodoo-Kult praktiziert, der am 11. Jänner<br />
einen eigenen staatlichen Feiertag hat.<br />
Benin ist ein sehr armes Land (35% leben in<br />
Armut), aber es hat einen großen Vorteil im<br />
Gegensatz zu anderen afrikanischen Ländern:<br />
Es herrscht Friede, und die Religionsfreiheit<br />
ist in der Verfassung festgeschrieben. In Benin<br />
gibt es seit fast einem Jahrhundert keine<br />
Kriege mehr und das bedeutet einen großen<br />
wirtschaftlichen Gewinn. Ganz sicher war es<br />
das Ziel der Papstvisite in Benin, ganz Afrika<br />
einzuladen, sich um ein authentisch gelebtes<br />
eigenes Christentum zu bemühen, das dann<br />
in die Familie und Gesellschaft ausstrahlt. Der<br />
<strong>St</strong>udent Issa Mikaela hat die Botschaft des<br />
Papstes in die drei Dialekte Benins übersetzt.<br />
Er bekennt sich zum Islam – und ist trotzdem<br />
begeistert vom Papst, weil er eine Botschaft<br />
hat, die alle angeht.<br />
Wenn wir uns schließlich fragen, was der<br />
Papst Afrika Wichtiges gesagt hat, dann ist<br />
es die Betonung der Würde jedes einzelnen<br />
Menschen, die wiederum Voraussetzung<br />
dafür ist, ein mündiger Bürger zu werden.<br />
Daraus ergibt sich für einen Beniner, dass er<br />
persönlich und für sich selbst konkret die<br />
Verantwortung für sein Land übernehmen<br />
soll. Wichtig war, dass der Papst den Politikern<br />
signalisiert hat, dass sie das Volk ernst nehmen<br />
müssen, weil es Verantwortung für sich selbst<br />
und andere übernehmen kann. Nun wurde<br />
die apostolische Exhortation „Africae munus“<br />
in die afrikanischen Sprachen übersetzt und<br />
europa und Weltkirche<br />
über die verschiedenen Bischofskonferenzen<br />
auf dem ganzen Kontinent verteilt. <strong>Die</strong> Botschaft<br />
der Gerechtigkeit, des Friedens und der<br />
Versöhnung soll so ihren Weg in den noch<br />
entlegendsten Winkel Afrikas finden.<br />
katholische kirche<br />
in afrika in Zahlen<br />
Afrika ist nach Asien der bevölkerungsreichste<br />
Kontinent mit mehr als einer Milliarde<br />
Bewohnern. In seinen 56 Ländern werden<br />
ungefähr 2000 Sprachen und Dialekte gesprochen.<br />
Auf dem Kontinent gibt es ungefähr<br />
165 Millionen Katholiken, das sind ca.<br />
17,5 Prozent. Im Norden ist der Islam die am<br />
meisten verbreitete Religion, während der<br />
größte Teil der afrikanischen Bevölkerung die<br />
traditionellen afrikanischen Religionen wie<br />
etwa den Animismus praktiziert.<br />
<strong>Die</strong> Kirche in Afrika betreibt 16.200 medizinische<br />
Zentren. <strong>Die</strong>se enthalten 1.074<br />
Krankenhäuser, 5.373 medizinische Erstversorgungseinrichtungen<br />
und 186 Einrichtungen<br />
für Leprakranke. Weiterhin<br />
1.279 Heimeinrichtungen, darunter 753<br />
Alten- und Behindertenheime, 979 Waisenhäuser,<br />
1.997 Säuglingsheime, 1.590<br />
Familienberatungsstellen und 2.947 soziale<br />
Erziehungseinrichtungen. <strong>Die</strong> Kirche unterhält<br />
ungefähr 12.496 Grundschulen, rund<br />
33.000 weiterführende Schulen und bis zu<br />
9.900 höhere Bildungszentren.<br />
Das Reiseziel des Papstes, Benin mit seiner<br />
Hauptstadt Porto Novo, erstreckt sich über<br />
eine Fläche von 112.622 Quadratkilometern<br />
mit einer Bevölkerung von 8.779.000, darunter<br />
2.984.000 (34 Prozent) Katholiken. Sie<br />
sind in 10 Kirchenkreise, 338 <strong>Pfarre</strong>ien und<br />
801 Pfarrzentren eingeteilt. Zurzeit gibt es<br />
11 Bischöfe, 811 Priester, 1.386 Ordensleute,<br />
30 Laienmitglieder von Säkularinstituten und<br />
11.251 Katecheten. Es gibt 308 kleine und<br />
497 höhere Seminaristen. 57.771 Schüler<br />
besuchen 234 katholische Bildungszentren<br />
vom Kindergarten bis zu Universitäten. Bei<br />
den weiteren Institutionen, die von der<br />
Kirche unterhalten werden und unter der<br />
Leitung von Priestern oder Ordensleuten<br />
stehen, handelt es sich um 12 Hospitäler,<br />
64 Heime, 3 Leprastationen, 7 Alten-und<br />
Behindertenheime, 41 Waisenhäuser und<br />
Säuglingsheime, 3 Familienberatungsstellen<br />
und Pro-Life-Zentren.<br />
die situation der christen<br />
in bagdad im irak<br />
Der Irak ist die ganze Geschichte der Kirche<br />
hindurch ein Land christlicher Märtyrer gewesen,<br />
erst recht in der jüngsten Zeit, wo ein<br />
Bischof und 7 Priester das Martyrium erlitten<br />
haben (drei davon in Bagdad am 31. Oktober<br />
2010 bei einem Angriff auf die Gottesmutter<br />
der immerwährenden Hilfe). Ungezählt sind<br />
die vielen Gläubigen, die ihr Leben gelassen<br />
haben. Oftmals dringen die Mörder bis in<br />
die Häuser vor, um die Leute umzubringen.<br />
Das alles hat sich auf die Situation der katholischen<br />
Kirche in Bagdad ausgewirkt. So<br />
muss man wissen, dass es ursprünglich 38<br />
katholische <strong>Pfarre</strong>n in Bagdad gegeben hat,<br />
die große Mehrzahl im chaldäischen Ritus,<br />
aber auch einige der syroantiochenischen<br />
und der lateinischen Tradition. Heute gibt<br />
es in Bagdad Zonen, wo alle Kirchen geschlossen<br />
werden mussten, um die Leute<br />
nicht der Lebensgefahr auszusetzen. So gab<br />
es einst einen christlichen <strong>St</strong>adtteil, wo sich<br />
Priesterseminar und theologische Fakultät<br />
befunden haben, die heute in den Norden<br />
des Landes übersiedelt sind. Von den 30<br />
Pfarrgemeinden der chaldäischen Kirche<br />
gibt es nur noch 13, die aber alle von einem<br />
Priester verwaltet und betreut werden. Trotz<br />
der Gefährdungen, die für die Messbesucher<br />
bestehen, ist der Mittelpunkt des pfarrlichen<br />
Lebens weiterhin die Sonntagsmesse. Nachdem<br />
am 31. Oktober 56 Gläubige während<br />
der Hl. Messe hingerichtet wurden, hat man<br />
viele pfarrlichen Aktivitäten eingestellt. Jetzt<br />
zählt dieser <strong>St</strong>adtteil auch zu den ärmeren<br />
Gebieten von Bagdad, weil die Christen infolge<br />
des Krieges vielfach ihre Arbeitsplätze<br />
verloren haben. Gab es früher in Bagdad<br />
10.000 christliche Familien, so haben heute<br />
viele die <strong>St</strong>adt und auch das Land verlassen.<br />
Versucht man eine <strong>Pfarre</strong> aufzubauen, dann<br />
kümmert man sich um die Organisation der<br />
Jugendarbeit, man schafft Gebetskreise und<br />
schließlich eine Gruppe, die sich um den<br />
Katechismusunterricht kümmert. Will man<br />
in Bagdad helfen, dann wird dreierlei benötigt:<br />
zuerst das Gebet, dann die finanzielle<br />
Unterstützung von verschiedenen Projekten<br />
und schließlich der Austausch, damit die<br />
Christen nicht isoliert bzw. noch mehr an<br />
den Rand gedrängt werden.<br />
einer lutherischen delegation aus finnland sagte der Papst:<br />
„in jüngster Zeit sind ethische fragen zu einer art streitpunkt<br />
zwischen christen geworden, vor allem wenn es um das rechte<br />
Verständnis der menschlichen natur und ihrer Würde geht.<br />
neue kardinäle<br />
Nach dem Angelus am 6. Jänner, dem Fest der Erscheinung des Herrn, hat Papst<br />
Benedikt XVI. ein Konsistorium angekündigt. Er wird am 18. Februar 22 neue<br />
Kardinäle kreieren, darunter den Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki sowie<br />
den deutschen Jesuitenpater Karl Josef Becker, der in Rom mein Lehrer war. <strong>Die</strong><br />
Zahl der Purpurträger, die das wichtigste Beratergremium des Papstes bilden, erhöht<br />
sich damit auf 214, von denen zum Zeitpunkt des Konsistoriums 125 unter 80<br />
Jahr alt und damit zur Teilnahme an einer Papstwahl berechtigt sein werden. Von<br />
den 22 neuen Kardinälen stammen 16 aus Europa, unter diesen sieben Italiener,<br />
wobei nur einer von ihnen, Giuseppe Betori, einen Bischofssitze innehat, und<br />
zwei Deutsche. Aus Asien kommen zwei und aus Amerika vier. Wie bei früheren<br />
Konsistorien wird Papst Benedikt XVI. einige Würdenträger über 80 ins Kardinalskollegium<br />
aufnehmen und damit ihr Lebenswerk ehren. Auch der Maltese Prosper<br />
Grech OSA, bei dem ich ebenso in Rom Vorlesungen gehört habe, gehört zu den<br />
Geehrten. Dass bald ein weiteres Konsistorium folgen wird, beweist, dass einige am<br />
18. Februar leer ausgegangen sind: Turin, Santiago de Chile, Rio de Janeiro, Tokio,<br />
Manila, London, Quebec, Los Angeles und Toledo. Aber schon jetzt hat Benedikt<br />
XVI. über die Hälfte des „roten Senats“ selber berufen. Nicht nur, dass Benedikt<br />
XVI. ein „Jahr des Glaubens“ ausgerufen hat, er will sich auf seine Kardinäle auch<br />
verlassen können.<br />
18 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
19
<strong>Die</strong> katholische Kirche im hl. land begrüßt<br />
die Mitgliedschaft Palästinas in der<br />
UNESCO. Viele Beobachter sehen in der<br />
Aufnahme Palästinas 1bei der UNO-Kulturorganisation<br />
einen weiteren Schritt zur Anerkennung<br />
als <strong>St</strong>aat. Auch der Jerusalemer<br />
Weihbischof sieht nicht, warum das gegen<br />
den Friedensprozess gerichtet sein sollte,<br />
wie das die USA und Deutschland denken.<br />
Dass es ein Schritt zum Frieden ist, betont<br />
im Gegensatz Frankreich.<br />
In der Regionalmetropole Kosice in der<br />
slowakei ist zum 1.657 Geburtstag des<br />
Kirchenvaters Augustinus von Hippo (13.<br />
November) das erste Kloster der Augustiner<br />
in der Slowakei 2geweiht worden. Mit<br />
dem Bau des Klosterkomplexes im <strong>St</strong>adtteil<br />
Kosice-Nova Ves war im Frühjahr 2010<br />
begonnen worden. <strong>Die</strong> erste Etappe galt<br />
der Errichtung des Klosters, die zweite sieht<br />
den Bau einer Kirche zur Hl. Rita vor und in<br />
der dritten Etappe soll ein Pastoralzentrum<br />
für die Jugend erschlossen werden.<br />
In Karachi in Pakistan ist die größte katholische<br />
Kirche des Landes geweiht worden. Bei<br />
der Weihe waren der Apostolische Nuntius<br />
in Pakistan, Erzbischof Edgar Pena Parra,<br />
und der Erzbischof 3von Karachi, Evarist<br />
Pinto, dabei gewesen. <strong>Die</strong> Kirche mit 5.000<br />
Sitzplätzen wurde in elf Monaten Bauzeit<br />
errichtet und hat eine Gesamtfläche von<br />
rund 1.900 Quadratmetern. Zu den finanziellen<br />
Unterstützern des Baues gehörten das<br />
katholische Hilfswerk Mission, die deutsche<br />
Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart sowie die<br />
Italienische Bischofskonferenz.<br />
<strong>Die</strong> Bischöfe in Polen kritisieren den Trend<br />
zur Feuerbestattung. <strong>Die</strong> Kirche empfiehlt<br />
weiterhin den „biblischen Brauch der Bestattung<br />
des Leichnams“ – mit diesen<br />
Worten sprachen 4sich die katholischen<br />
Bischöfe Polens in einem Hirtenbrief gegen<br />
die Feuerbestattung aus. Allerdings erlaube<br />
die Kirche heute die Einäscherung, wenn<br />
dadurch nicht der Glaube an die Auferstehung<br />
des Toten infrage gestellt werde.<br />
Keinen kirchlichen Segen jedoch finden das<br />
Verstreuen der Asche auf dem Meer oder<br />
anderen Orten sowie die Aufbewahrung<br />
der Urne zu Hause.<br />
Das katholische 5Wochenblatt „Niedziela“<br />
hat in diesen Tagen in Polen eine Webseite<br />
eröffnet, die vor allem junge Leser ansprechen<br />
soll. <strong>Die</strong> Webseite ist eine konkrete<br />
Antwort auf die Probleme der Jugendlichen<br />
und zeigt, dass das Internet ein wichtiger<br />
Sektor der Evangelisierung ist.<br />
In frankreich arbeiten derzeit rund 1.500<br />
katholische Priester aus dem Ausland, wovon<br />
rund 200 aus der Demokratischen Republik<br />
Kongo nach Frankreich 6gekommen sind.<br />
Auch Benin, Burkina Faso und Vietnam<br />
haben jeweils mehr als 70 Priester nach<br />
Frankreich entsandt. Unter den europäischen<br />
<strong>St</strong>aaten ist Polen mit 170 Geistlichen<br />
am stärksten unter den Priestern ausländischer<br />
Herkunft vertreten.<br />
In ägypten ist ein christlicher Schüler von<br />
muslimischen Klassenkameraden und einem<br />
Lehrer umgebracht worden, weil er<br />
ein Kreuz als Tätowierung trug. Der Vorfall<br />
trug sich bereits am 16. Oktober in Mallawi<br />
(Mittelägypten) zu, wurde aber erst am 30.<br />
Oktober gemeldet. Der Anlass: Der koptischorthodoxe<br />
Schüler hatte sich geweigert, ein<br />
20 Nr. <strong>168</strong><br />
11<br />
nachrichten aus kirche und Welt<br />
Als eines der ersten Länder Ostafrikas hat<br />
Mosambik am 7. Dezember 2011 ein Freundschaftsabkommen<br />
mit dem Hl. <strong>St</strong>uhl unterzeichnet.<br />
In der 23 Artikel umfassenden<br />
Präambel wird unter anderem der rechtliche<br />
<strong>St</strong>atus der katholischen Kirche in dem Land<br />
tätowiertes Kreuz am Handgelenk zu bedecken,<br />
wie von seinem muslimischen Lehrer<br />
angeordnet wurde. Ferner trug er ein Kreuz<br />
unter seinem T-Shirt. Ebenso beklagte man<br />
massive Wahlfälschungen bei den Parlamentswahlen.<br />
So hätten Muslimbrüder den Armen<br />
<strong>St</strong>immen gegen Lebensmittel oder andere<br />
Sachleistungen abgekauft.<br />
8<br />
9<br />
15<br />
14<br />
13<br />
5<br />
4<br />
6 2<br />
12<br />
10<br />
geregelt. Weitere Bereiche sind die Anerkennung<br />
von Ausbildungsabschlüssen, die<br />
kirchliche Ehe und <strong>St</strong>euerfragen. Bei dem<br />
Abkommen handelt es sich um das erste von<br />
einem ostafrikanischen <strong>St</strong>aat unterzeichnete<br />
Abkommen dieser Art.<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Katholiken in norwegen<br />
hat sich im Vergleich zu 2005 nahezu<br />
verdoppelt. Demnach hat sich die Größe<br />
der römisch-katholischen Gemeinschaft<br />
von rund 43.000 auf rund 83.000 erhöht.<br />
Gründe für den Zuwachs sieht der Osloer<br />
Bischof in der Zuwanderung des Landes,<br />
außerdem verzeichnet die katholische Kirche<br />
7 9<br />
7<br />
8<br />
1<br />
März <strong>2012</strong><br />
3<br />
Papst Benedikt XVI. hat im Vatikan den<br />
Hirnforscher Wolf Joachim Singer am 10.<br />
Dezember 2011 zum Berater des Päpstlichen<br />
Kulturrates ernannt. Neue Berater<br />
wurden neben Singer auch der spanische<br />
Archidekt und Ingenieur Santiago Calatrava,<br />
der italienische Astrophysiker Piero<br />
10<br />
Benvenuti, der US-amerikanische Physiker<br />
Bruno Coppi und die belgische Journalistin<br />
Marguerite A. Peeters.<br />
zahlreiche Eintritte. <strong>Die</strong>s begründet Bischof<br />
Markus Eidsvig damit, dass die katholische<br />
Kirche „etwas anderes“ bietet als die lutherische<br />
<strong>St</strong>aatskirche. So sprechen vor allem<br />
die vielfältigen Formen liturgischer Feiern<br />
die Menschen an. Von den rund vier Millionen<br />
Norwegern gehören 86 Prozent der<br />
<strong>St</strong>aatskirche an.<br />
Am 1. Jänner hat Papst Benedikt eine eigene<br />
kirchliche <strong>St</strong>ruktur innerhalb der katholischen<br />
Kirche geschaffen – für Anglikaner<br />
in den usa, die zur katholischen Kirche<br />
übertreten wollen. In der anglikanischen<br />
Gemeinschaft habe es immer eine „tief<br />
sitzende Sehnsucht nach katholischer Ein-<br />
11<br />
heit“ gegeben, sagt der Ordinaritsleiter in<br />
den USA, Jeffrey Neil <strong>St</strong>eenson, der bisher<br />
Professor für Alte Kirchengeschichte in<br />
Houston war und 2007 von der anglikanischen<br />
zur katholischen Kirche übergetreten<br />
ist.<br />
Der Päpstliche Rat „Cor Unum“ im Vatikan<br />
hat im Jahr 2011 im Namen des<br />
12<br />
Papstes umgerechnet 5,3 Millionen Euro<br />
für notleidende Menschen in der ganzen<br />
Welt bereitgestellt. Das geschah vor allem<br />
für die Länder am Horn von Afrika, Haiti<br />
und Japan. Weitere Hilfsempfänger waren<br />
zuletzt die Philippinen.<br />
Nach jahrelangem Tauziehen hat die Regierung<br />
in tschechien am 4. Jänner einem<br />
Kompromiss zum Vermögensausgleich<br />
mit den Kirchen zugestimmt. Das Gesetz<br />
sieht vor, dass die Kirchen 56 Prozent ihres<br />
unter den Kommunisten verstaatlichten<br />
Eigentums direkt zurückerhalten. Der Rest,<br />
13<br />
das sind 2,28 Milliarden Euro, soll über<br />
einen Zeitraum von 30 Jahren finanziell<br />
abgegolten werden. Im Gegenzug will sich<br />
der <strong>St</strong>aat binnen 17 Jahren aus der Zahlung<br />
der Priestergehälter zurückziehen.<br />
Kardinal Bagnasco wirft den Parteien in<br />
italien vor, unfähig zu dringend notwendigen<br />
Reformen zu sein. <strong>Die</strong> Parteien hätten<br />
Reformen so lange hinausgezögert, bis<br />
schließlich der Notfall für Italien eingetreten<br />
sei, sagte der Kardinal am 23. Jänner<br />
14<br />
zur Eröffnung des <strong>St</strong>ändigen Rates der<br />
Bischofskonferenz. <strong>Die</strong> neue Regierung von<br />
Personen, die außerhalb der Parteipolitik<br />
stünden, unter der Leitung von Ministerpräsident<br />
Mario Monti, entbinde die<br />
Parteien keineswegs von ihrer politischen<br />
Verantwortung.<br />
In der Diözese Limburg in deutschland<br />
werden priesterlose Wort-Gottes-Feiern<br />
nicht gefördert. Bischof Tebartz-van Elst<br />
begründete dies mit der Aussage, der Empfang<br />
der Hl.<br />
15<br />
Kommunion, abgekoppelt<br />
von der Feier der Eucharistie entspreche<br />
„nicht der eucharistischen Verfassung der<br />
Kirche“. <strong>Die</strong> Wort-Gottes-Feier könne die<br />
Mahlgemeinschaft nicht ersetzen, erklärte<br />
der Bischof und wörtlich weiter: „Wie wir<br />
feiern, zeigt, wie wir glauben.“<br />
21
Fünf Jahre sind vergangen, seit Papst Benedikt<br />
XVI. die Türkei besuchte. Vor der Reise<br />
hatte man dem Papst damals prophezeit,<br />
es würde seine schwerste Reise werden,<br />
da die muslimische Welt aufgrund seiner<br />
Regensburger Rede vom September 2006<br />
empört sei. Das Gegenteil war jedoch der<br />
Fall: Benedikt XVI. wurde freundlich, ja<br />
begeistert aufgenommen. Eine Kirchenzeitung<br />
in Deutschland sprach sogar von einem<br />
Heimspiel. Der Papst flog in die Hauptstadt<br />
Ankara, besuchte danach das Haus Mariens<br />
bei Ephesus, wo er eine heilige Messe zelebrierte<br />
und traf sich später in Istanbul mit<br />
Vertretern aller christlichen Kirchen. Sein<br />
Anliegen, auch die Katholiken der Türkei<br />
zu stärken, wurde bei den Gottesdiensten<br />
in Ephesus und in der römisch-katholischen<br />
Heilig-Geist-Kathedrale in Istanbul besonders<br />
deutlich. <strong>Die</strong> „kleine Herde“ von nur<br />
20.000 Katholiken in der Türkei hat Gläubige<br />
verschiedener Riten und Traditionen.<br />
Deshalb erklangen Teile der Eucharistiefeier<br />
in den liturgischen Sprachen des Ostens, in<br />
Armenisch und Aramäisch neben Latein<br />
und Griechisch. Manche Fürbitten wurden<br />
außer in Türkisch in anderen Sprachen<br />
vorgetragen.<br />
Fünf Jahre nach diesem Besuch können und<br />
müssen wir fragen, was sich seitdem in der<br />
Türkei für die wenigen Christen verändert<br />
hat. Erinnert sei zunächst daran, dass nur in<br />
wenigen Ländern der Welt die Kirche und<br />
das Christentum so gelitten haben wie auf<br />
dem Gebiet der heutigen Türkei. Am Vorabend<br />
des Ersten Weltkrieges machten die<br />
Christen noch ein Viertel der Bevölkerung<br />
des Landes aus. <strong>St</strong>ädte wie Konstantinopel<br />
(Istanbul) und Smyrna (Izmir) waren noch<br />
mehrheitlich christlich. Es gab Tausende<br />
von Kirchen in Anatolien und dutzende<br />
Bischofssitze der griechischen, armenischen<br />
und syrischen Kirche. In Sis in Kilikien residierte<br />
ein armenischer Katholikos, in Hakkari<br />
der nestorianische Patriarch, in der Nähe<br />
von Mardin der Patriarch der orthodoxen<br />
Syrer.<br />
Heute hat die Türkei 78 Millionen Einwohner,<br />
aber nur noch 100 000 bis 200 000<br />
davon sind Christen. <strong>Die</strong> Deportation und<br />
der Völkermord an den Armeniern 1915,<br />
den die türkische Regierung in Ankara bis<br />
heute leugnet, und die Verfolgung der aramäischen<br />
Christen der verschiedenen syrischen<br />
Kirchen haben die Zahl der Christen<br />
die türkei fünf Jahre<br />
nach dem<br />
Papstbesuch<br />
stark dezimiert. Dazu kamen nach dem<br />
Ersten Weltkrieg die Folgen des Griechisch-<br />
Türkischen Krieges. Als im Friedensvertrag<br />
von Lausanne 1923 der griechisch-türkische<br />
Bevölkerungsaustausch beschlossen und<br />
umgesetzt wurde, verschwand auch das<br />
orthodoxe christliche Griechentum, mit Ausnahme<br />
der Griechen in Istanbul und auf<br />
einigen Inseln. Durch schikanöse Gesetze<br />
und Übergriffe im Jahr 1955 sowie bei der<br />
Zypernkrise 1974 wurden viele Griechen<br />
vertrieben, so dass ihre Zahl heute nur einige<br />
Tausende beträgt.<br />
Bereits vor dem Papstbesuch war am 5.<br />
Februar 2006 in der Hafenstadt Trabzon am<br />
Schwarzen Meer der italienische Priester<br />
Andrea Santoro erschossen worden. Nach<br />
dem Papstbesuch geschah in Malatya der<br />
brutale Mord an drei Protestanten: einem<br />
deutschen Geistlichen und zwei türkischen<br />
Konvertiten. 2010 wurde der Apostolische<br />
Vikar von Anatolien, der italienische Bischof<br />
Luigi Padovese, von seinem Fahrer ermordet.<br />
Dazu kamen Nachrichten von Überfällen auf<br />
andere Priester. Im Paulusjahr 2008 wurden<br />
große Hoffnungen auf eine Verbesserung der<br />
Lage geweckt. Doch was hat sich verändert?<br />
In Adyaman konnte die syrisch-orthodoxe<br />
Kirche einen vierten Bischofssitz errichten.<br />
In Istanbul erhielten über ein Dutzend aus<br />
Griechenland und Zypern stammende Bischöfe<br />
die türkische <strong>St</strong>aatsangehörigkeit,<br />
was für das Weiterbestehen und Überleben<br />
des Ökumenischen Patriarchates lebensnotwendig<br />
war, denn die türkische Regierung<br />
anerkennt nur Patriarchen, die türkische<br />
<strong>St</strong>aatsbürger sind. Im Osten des Landes wird<br />
im Turabdin der Aramäisch-Unterricht in<br />
Klöstern und kircheneigenen Räumen geduldet.<br />
Katholischen Priestern aus dem Ausland<br />
wurde die Genehmigung zum Wirken in der<br />
Türkei erteilt, wo heute neben einheimischen<br />
armenischen und chaldäischen Geistlichen<br />
und einem türkischen römisch-katholischen<br />
Priester nur Ausländer tätig sind. Im letzten<br />
Jahr wurde gemeldet, dass das beschlagnahmte<br />
Eigentum kirchlicher <strong>St</strong>iftungen<br />
zurückgegeben werden soll. Inwieweit das<br />
geschieht, bleibt abzuwarten.<br />
Gedankenlos und aus antitürkischem<br />
Ressentiment wird behauptet, dass in der<br />
Türkei keine Kirchenbauten möglich seien,<br />
nicht einmal Renovierungen dürften<br />
durchgeführt werden. Es gibt aber von<br />
Istanbul bis zum Musada – an der syrischen<br />
Grenze viele Renovierungen, in Vakifliköyü<br />
auf dem Musada – zum Beispiel im Jahre<br />
1997. <strong>Die</strong> Griechen in Istanbul haben über<br />
50 Kirchen. Warum sollen 4000 Griechen<br />
dort noch Kirchen bauen? Der katholische<br />
Erzbischof in Izmir hat nur noch 1200<br />
Gläubige, aber sieben Kirchen. Nur Ignoranten<br />
und Informationsunwillige können<br />
das Gerücht vom verbotenen Kirchenbau<br />
weiterverbreiten. Ist es realistisch, die Wiedereröffnung<br />
einer Hochschule wie der<br />
in Chalki zu fordern? Können sich 4000<br />
Griechen ein Priesterseminar leisten? Oder<br />
können 20 000 Katholiken verschiedener<br />
Riten genug <strong>St</strong>udenten aufbringen, um ein<br />
Priesterseminar einzurichten?<br />
Wir müssen uns aber gleichzeitig ehrlicher<br />
und sachkundiger zeigen, wie unehrlich und<br />
fordernd die Regierung von Ministerpräsident<br />
Erdogan auftritt. Er kann ungestraft und<br />
beinahe unwidersprochen großtürkische<br />
Forderungen nach noch mehr Rechten auch<br />
für integrationswillige Türken in Deutschland<br />
stellen, aber dieselben Rechte seinen Minderheiten<br />
in der Türkei weiterhin verweigern.<br />
Was ein starkes Europa erreichen kann, zeigt<br />
das Beispiel Englands und Frankreichs, die<br />
1856 zu einer Zeit Religionsfreiheit für die<br />
Christen im Osmanischen Reich erreichten,<br />
als der Sultan noch Kalif war, also <strong>St</strong>ellvertreter<br />
Mohammeds. <strong>Die</strong> über 100 Kirchen in<br />
Istanbul, die noch heute Gotteshäuser sind,<br />
und die weit über 1000 zerstörten Kirchen<br />
Anatoliens sind damals gebaut worden,<br />
auch Bischofskirchen für heute nicht mehr<br />
existierende katholische Diözesen.<br />
<strong>Die</strong> wenigen heutigen Christen kann niemand<br />
als Bedrohung ansehen. Sie verkörpern<br />
aber ein seit der Zeit der Apostel in der Türkei<br />
vorhandenes Christentum, dessen Überleben<br />
garantiert werden muss. „Kirche in Not“<br />
stellt fest: Wenn die Türkei der Europäischen<br />
Union beitreten möchte, muss sie den<br />
Mindeststandard an Religionsfreiheit nach<br />
europäischen Maßstäben erfüllen und den<br />
„Internationalen Pakt über bürgerliche und<br />
politische Rechte“ ratifizieren. Zu den Grundvoraussetzungen<br />
für Religionsfreiheit gehört<br />
in erster Linie: <strong>Die</strong> Rechtsanerkennung der<br />
europa und Weltkirche<br />
christlichen Kirchen und damit verbunden<br />
der sofortige <strong>St</strong>opp von Enteignungen des<br />
Eigentums christlicher Gemeinden, die<br />
Rückgabe oder Entschädigung für bereits<br />
enteignetes Kirchengut und die Möglichkeit<br />
des Erwerbs von neuem Eigentum.<br />
„Kirche in Not“ fordert die leichtere Zulassung<br />
ausländischer Priester für die Seelsorge<br />
der christlichen Gemeinden in der Türkei<br />
<strong>Die</strong> junge Kirche in Vietnam gründet wahrhaft<br />
auf dem Fundament ihrer Glaubenszeugen,<br />
die bis zur letzten Treue zum Herrn ihr Blut<br />
vergossen haben. So rechnet man, dass in der<br />
Zeit von 1625 – 1886 über 130.000 Christen<br />
ihres Glaubens wegen verfolgt und getötet<br />
worden sind. Papst Johannes Paul II. hat am<br />
19. Juni 1988 117 Märtyrer heiliggesprochen.<br />
Andreas Dun Lac steht mit seinem Namen für<br />
all diese Blutzeugen, die unter schwierigsten<br />
Umständen und ganzer Hingabe dem Evangelium<br />
die Treue hielten. Ihr Samenkorn steht<br />
als unverlierbarer Grund für die junge Kirche<br />
in Vietnam. Papst Johannes XXIII. setzte die<br />
katholische Hierarchie ein, sodass heute in den<br />
25 Diözesen über sechs Millionen Katholiken<br />
leben, was 8% der Bevölkerung ausmacht.<br />
Nun gibt es gerade eine Blütezeit für Berufungen,<br />
aber auch Zeichen der Öffnung<br />
seitens der Regierung. Es ist der Glaube an<br />
Christus, der den neuen Generationen in<br />
Vietnam Hoffnung schenkt: junge Menschen,<br />
die nur Marktwirtschaft, Konsumdenken<br />
und <strong>St</strong>reben nach Image kennen, suchen<br />
neue Antworten und dürsten nach Wahrheit<br />
und neuen Lebensmodellen. In den sieben<br />
Großen Priesterseminaren (zwei im Norden,<br />
zwei im Zentrum und drei im Süden des<br />
Landes) studieren 1.500 Seminaristen. In<br />
den 26 Diözesen gibt es insgesamt 80.000<br />
Katechisten, bei denen es sich vorwiegend um<br />
junge Menschen handelt. Von den insgesamt<br />
87 Millionen Einwohnern Vietnams sind 7<br />
Millionen Katholiken.<br />
Seit 1986 sind die Priesterseminare wieder<br />
eröffnet. Anfangs durften nur alle sechs Jahre<br />
und angesichts der kleinen Zahl der kirchlichen<br />
Gemeinschaften eine internationale<br />
ökumenische Ausbildungsstätte in der<br />
Türkei, in der die einzelnen Kirchen für<br />
die theologische Ausrichtung ihrer Lehre<br />
verantwortlich sind. Das weltweit tätige<br />
Hilfswerk verlangt auch mehr Einsatz der<br />
Christen Europas. <strong>Die</strong> christlichen Wurzeln<br />
Europas sind seit den Missionsreisen des<br />
heiligen Paulus auf dem Gebiet der heutigen<br />
neue Seminaristen aufgenommen werden;<br />
später alle drei Jahre, dann alle zwei Jahre<br />
und schließlich seit 2008 genehmigte die<br />
Regierung jedes Jahr die Aufnahme neuer<br />
Seminaristen. Insofern kann man seit 1986<br />
von einer kontinuierlichen Verbesserung<br />
sprechen. <strong>Die</strong> Liste der Kandidaten wird<br />
den lokalen Behörden vorgelegt, die dann<br />
eine Genehmigung erteilen. <strong>Die</strong> besondere<br />
Sorge der katholischen Kirche gilt der Evangelisierung<br />
und der Mission. Sie möchte vor<br />
allem das Missionsbewusstsein der Gläubigen<br />
stärken. Eine Initiative in diesem Rahmen fand<br />
im Großen Seminar von Ho-Chi-Minh-<strong>St</strong>adt<br />
anlässlich des Sonntags der Weltmission am<br />
vergangenen 23. Oktober statt, wo durch<br />
Erfahrungsberichte von Missionaren auf die<br />
Anliegen der Mission aufmerksam gemacht<br />
wurde.<br />
Eine wichtige Rolle spielen auch die Laien,<br />
vor allem junge Menschen, die die treibende<br />
Kraft für die Mission der Kirche in der Gesellschaft<br />
sind. Nach einer entsprechenden<br />
Ausbildung sollen sie ihrerseits als Katechisten<br />
den Glauben lehren und weitergeben. Soziale<br />
Türkei gepflanzt worden. Das Christentum<br />
verdankt diesem Gebiet so viel, dass Papst<br />
Johannes Paul II. die Türkei ein „heiliges<br />
Land der Urkirche“ nannte. Den dort immer<br />
noch lebenden Christen muss daher unsere<br />
Solidarität gelten. Dazu gehört auch die<br />
ehrliche Aufarbeitung der Vergangenheit<br />
und der Umstände, die in der ersten Hälfte<br />
des 20. Jahrhunderts zur Dezimierung der<br />
Christen in diesem Gebiet führten.<br />
Mitarbeiter der kirche ermordet<br />
Wie aus dem Fidesdienst hervorgeht, wurden 2011 18 Priester, vier Ordensschwestern und vier Laien getötet.<br />
Nach Kontinenten aufgeteilt steht im dritten aufeinander folgenden Jahr Amerika mit insgesamt 15 Märtyrer an erster <strong>St</strong>elle<br />
(13 Priester und zwei Laien), gefolgt von Afrika, wo zwei Priester, drei Ordensschwestern und ein Laie getötet wurden.<br />
Schließlich ist es Asien, wo zwei Priester und eine Ordensschwester und ein Laie gewaltsam ums Leben kamen.<br />
In Europa wurde ein Priester ermordet.<br />
Vietnam: über 1.500<br />
seminaristen und<br />
80.000 junge<br />
katechisten<br />
hoffnunGsZeichen<br />
für die Zukunft<br />
Probleme wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit<br />
und Armut erschweren vielen Familien das<br />
Leben. Aber die Verkündigung des Evangeliums<br />
unter jungen Menschen bleibt eine<br />
zentrale Herausforderung für die Kirche.<br />
Gegenwärtige Schwierigkeiten betreffen vor<br />
allem das kirchliche Personal und den kirchlichen<br />
Immobilien- und Grundstücksbesitz<br />
sowie die Beschlagnahme kirchlicher Güter.<br />
Es wird versucht, diese durch intensiven<br />
Dialog zu überwinden. Im vergangenen Jahr<br />
wurde das 50-jährige Jubiläum der Errichtung<br />
der katholischen Hierarchie im Land gefeiert.<br />
Bei dieser Gelegenheit wurde besonders<br />
hervorgehoben, dass die Kirche trotz aller<br />
Schwierigkeiten im <strong>Die</strong>nst der Gesellschaft<br />
steht und aktiv an der Entwicklung des Landes<br />
mitwirken will. Anlässlich des 2. September,<br />
an dem das Fest der nationalen Unabhängigkeit<br />
gefeiert wird, wurde die Freilassung von<br />
10.000 Gefangenen angekündigt. Darunter<br />
befinden sich angeblich Vertreter der ethnischen<br />
Minderheiten aus dem zentralen<br />
Hochland von Vietnam. In diesem Gebiet<br />
befinden sich die sogenannten „Montagnard“<br />
(Bergvolk), die für die Religionsfreiheit und<br />
die Achtung der Menschenrechte kämpfen,<br />
in der überwiegenden Mehrheit Christen. Sie<br />
werden von der vietnamesischen Regierung<br />
seit jeher unterdrückt und marginalisiert.<br />
Nach Ansicht der Kommissionen für die<br />
Menschenrechte befinden sich mindestens<br />
258 politische Gefangene und Gefangene<br />
aus Gewissensgründen in den vietnamesischen<br />
Gefängnissen und werden dort ausschließlich<br />
aufgrund ihrer Überzeugungen<br />
festgehalten.<br />
22 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
23
Archimandrit Arsenios Kardamakis wurde<br />
neuer griechisch-orthodoxer Metropolit<br />
in Österreich. Das hat der Heilige Synod<br />
des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel<br />
am 3. November 2011 entschieden.<br />
Kardamakis, bisher Generalvikar<br />
der griechisch-orthodoxen Metropolie von<br />
Frankreich, folgt damit Michael <strong>St</strong>aikos<br />
nach, der am 18. Oktober verstorben war.<br />
<strong>Die</strong> Bischofsweihe empfing der 38-jährige<br />
Kardamakis am 30. November zum<br />
Hochfest des Apostels Andreas in der<br />
Georgs-Kathedrale im Phanar. Der Salzburger<br />
Erzbischof Alois Kothgasser nahm<br />
Irland hat entschieden, ihre Botschaft beim<br />
Heiligen <strong>St</strong>uhl zu schließen. Eine bedauerliche,<br />
aber notwendige Entscheidung soll<br />
es gewesen sein. Grund ist der notwendig<br />
gewordene Sparzwang im Land. Mit den<br />
jüngsten diplomatischen Schwierigkeiten<br />
zwischen dem Vatikan und Irland<br />
im Zuge des Missbrauchsskandals hat<br />
die Schließung nichts zu tun. Von den<br />
Sparbeschlüssen der Dubliner Regierung<br />
ebenso betroffen sind die Botschaften im<br />
Iran und in Osttimor. Nun kritisiert der<br />
außenpolitische Sprecher der Oppositionspartei<br />
Fianna Fail, Sean O‘ Fearghail<br />
die Entscheidung als wenig durchdacht.<br />
Ebenso spricht man von einem „breiten<br />
europa und Weltkirche<br />
ein neuer<br />
griechisch-orthodoxer<br />
Metropolit<br />
als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz<br />
an der Bischofsweihe teil. Der<br />
Wiener Erzbischof hat am 4. Dezember in<br />
Wien in der griechisch- orthodoxen Dreifaltigkeitskirche<br />
am Fleischmarkt an der<br />
feierlichen Inthronisation von Metropolit<br />
ein Weggefährte von Papst Johannes Paul ii.<br />
Arsenios teilgenommen, mit der dieser seine<br />
Diözese offiziell in Besitz nahm. Der neu<br />
gewählte orthodoxe Metropolit von Austria<br />
ist gleichzeitig der höchste Repräsentant der<br />
orthodoxen Kirche in Österreich, der bis zu<br />
500.000 orthodoxe Christen in Österreich<br />
angehören. Geboren wurde Arsenios am<br />
31. Oktober 1973 in Heraklion auf Kreta.<br />
Neben dem griechisch-orthodoxen Theologiestudium<br />
studierte er auch katholische<br />
Theologie an der Marc Bloch Universität von<br />
<strong>St</strong>raßburg. Es folgten ein kirchenrechtliches<br />
Spezialstudium sowie 2011 das Doktorat<br />
an der Universität Salzburg.<br />
Jerzy Kluger, ein jüdischer Schulfreund und enger Weggefährte von Papst Johannes Paul II. ist am 30. Dezember mit 90 Jahren<br />
in Rom an den Folgen einer Bronchitis gestorben. Kluger und der spätere Papst Karol Wojtyla waren im polnischen Wadowice<br />
gemeinsam zur Schule gegangen. Als Kluger vor den Nationalsozialisten floh, verloren sich die Freunde aus den Augen. Erst<br />
1965, als sich Karol Wojtyla als Erzbischof von Krakau in Rom aufhielt, begegnete er seinem alten Freund wieder. Kluger lebte<br />
mittlerweile in Italien. Von da an blieben die beiden in Kontakt. Kluger war einer der ersten Gäste, die Karol Wojtyla nach seiner<br />
Wahl zum Papst 1978 in den Vatikan zum Essen einlud. Auch später war Kluger regelmäßig Gast des Papstes und zählte<br />
zu seinen engsten Vertrauten. Er war als Überlebender der Shoah auch Zeuge der historischen Rede Johannes Pauls II. in der<br />
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem im Jahr 2000.<br />
schließung<br />
der irischen<br />
Vatikanbotschaft<br />
Angriff auf die katholische Kultur des Landes“.<br />
Und auch Kardinal Brady äußerte<br />
seine Enttäuschung darüber, dass es das<br />
erste Mal seit dem ersten Austausch von<br />
gegenseitigen Vertretern im Jahr 1929<br />
keinen in Rom residierenden Botschafter<br />
geben werde. Bei der Gründung der<br />
ein alarmzeichen<br />
Republik habe die Anerkennung durch<br />
den Vatikan eine große Rolle gespielt,<br />
die aktuelle Entscheidung scheine das zu<br />
verkennen. Man müsse diese Schnitte machen,<br />
um die Vorgaben des Internationalen<br />
Währungsfonds und der EU zu erfüllen,<br />
so eine <strong>St</strong>ellungnahme des Außerministeriums.<br />
Dass der Vatikan in einem mit<br />
dem Iran „entsorgt“ wird, hat wohl mit<br />
der EU und dem Währungsfonds nichts<br />
zu tun. Nachdem Irland die Auflassung<br />
der irischen Botschaft beim Heiligen <strong>St</strong>uhl<br />
angekündigt hat, verkündete Außenminister<br />
Eamon Gilmore nun, dass Irland seine<br />
Botschaftsbeziehungen zum Vatikan von<br />
Dublin aus weiterführen wolle.<br />
Magdi Cristiano Allam, 1952 in Kairo geboren, ist in der Osternacht 2008 durch seine Konversion vom Islam zum katholischen<br />
Glauben bekannt geworden. Damals wurde er von Papst Benedikt XVI. persönlich getauft. Seit der letzten Europawahl 2009 gehörte<br />
Allam dem Europa-Parlament an. Nun hat er am letzten Arbeitstag des europäischen Parlaments vor Weihnachten seinen Austritt<br />
aus der Europäischen Volkspartei bekannt gegeben. Er erklärte, dass es für ihn in der Europäischen Volkspartei (das europäische<br />
Pendant zur ÖVP) nicht mehr möglich war, für die nicht verhandelbaren Prinzipien der katholischen Kirche, so wie sie von Papst<br />
Benedikt XVI. definiert worden seien, einzutreten. Zu sehr hätte sich die EVP von ihren christlichen Wurzeln entfernt, vor allem<br />
hinsichtlich Fragen des Lebensrechts: „Mein Austritt hat direkt etwas damit zu tun, dass ich nicht der Meinung bin, dass in Fragen<br />
des Lebensschutzes eine Gewissensfreiheit für die Abgeordneten besteht“, so Allam. Nach seinem Austritt aus der EVP-Fraktion<br />
wird er als unabhängiger Abgeordneter innerhalb der Fraktion „Europa der Freiheit und der Demokratie“ wirken.<br />
Es ist schon eine alte Tradition, dass der<br />
Seniorenbund sich am 1. Adventsonntag im<br />
Kulturhaus versammelt, um seine Adventfeier<br />
abzuhalten. Viele waren der Einladung<br />
von Obfrau Elfriede Löger gefolgt. Für die<br />
musikalische Umrahmung sorgte die Christa-<br />
Hausmusik, Toni Neubauer ließ in einem<br />
Gedicht Johannes Nepomuk als adventliche<br />
Figur lebendig werden, und auch andere<br />
adventliche Texte trugen zur adventlichen<br />
<strong>St</strong>immung bei. Nicht nur, dass beim Totengedenken<br />
auch ein Vaterunser und ein<br />
advent<br />
im rückblick<br />
Ave Maria gebetet wurde, sondern auch die<br />
gesamte Adventfeier zeigt den christlichen<br />
Geist unseres Seniorenbundes. Danke für<br />
das Glaubenszeugnis! Am 8. Dezember gab<br />
es um 15.00 das Adventkonzert, das vom<br />
Singkreis, der Hinteregger Hausmusik und<br />
einer Bläsergruppe der Pfarrmusik wunderschön<br />
gestaltet wurde. Am Abend des<br />
Marienfeiertages wurde um 19.00 Uhr eine<br />
Jugendmesse von Don Mirko Ivkíc mit einer<br />
Lichterprozession zelebriert. Eine kleine Prozession<br />
führte die Gottesdienstgemeinde auf<br />
unsere <strong>St</strong>raßen, um das Licht in das Dunkel<br />
der Nacht hinauszutragen. Und schließlich<br />
gab es am Samstag, 17. Dezember, noch die<br />
Jugendadventfeier mit einem besinnlichen<br />
und einem gemütlichen Teil.<br />
!spenden für unseren <strong>Pfarrbrief</strong>!<br />
Wenn Sie den <strong>Pfarrbrief</strong> in Ihren Händen halten, dann sollen Sie wissen, dass dahinter sehr viel Arbeit steckt,<br />
aber auch sehr hohe Kosten, die die Kirchenrechnung der <strong>Pfarre</strong> sehr belasten. Wir bitten Sie deshalb, den Zahlschein<br />
nicht achtlos beiseite zu legen, sondern uns durch eine Spende zu helfen. Ihre Spende ermutigt uns,<br />
auch in Zukunft zum Wohl der Menschen diesen <strong>Pfarrbrief</strong> zu gestalten.<br />
Was Papst benedikt XVi. über die freikirchen sagt<br />
Wie bei den Apostolischen Reisen üblich, beantwortete Papst Benedikt XVI. auch während des Flugs in das westafrikanische Land<br />
Benin am 18. November Fragen von mitreisenden Journalisten. Auf eine Anfrage hin nahm das Kirchenoberhaupt zu den Frei- und<br />
Pfingstkirchen <strong>St</strong>ellung: „<strong>Die</strong>se Gemeinschaften sind ein weltweites Phänomen, sie sind auf allen Kontinenten anzutreffen; stark<br />
vertreten sind sie in verschiedensten Formen vor allem in Lateinamerika und in Afrika. Ich würde als kennzeichnend für diese<br />
Gemeinschaften folgende Elemente nennen: geringe institutionelle Dichte, wenige Institutionen, kaum lehrmäßiges Gepäck, eine<br />
leichte, einfache, verständliche, scheinbar konkrete Botschaft und dann eine Liturgie unter Beteiligung aller, wobei die eigenen<br />
Gefühle, die eigene Kultur und auch synkretistische Kombinationen zwischen verschiedenen Religionen Ausdruck finden. Das alles<br />
garantiert einerseits Erfolg, beinhaltet auch geringe <strong>St</strong>abilität. Wir wissen auch, dass viele zur katholischen Kirche zurückkehren<br />
oder von einer dieser Gemeinschaften zur anderen wandern. Daher sollen wir nicht diese Gemeinschaften nachahmen, sondern<br />
uns fragen, was wir tun können, um dem katholischen Glauben neue Lebenskraft zu geben.“<br />
24 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
25
Durch das II. Vaticanum hat das Sakrament<br />
der Krankensalbung eine tiefgreifende Erneuerung<br />
erfahren, und die Zeiten sind<br />
längst vorbei, wo der Priester wie ein Todesengel<br />
durch die <strong>St</strong>raßen ging. War es<br />
zunächst unter der Bezeichnung „Letzte<br />
Ölung“ als „Schreckmittel“ bekannt, und<br />
wurde es in der Seelsorge ausschließlich<br />
als <strong>St</strong>erbebeistand praktiziert, so stand vor<br />
dem Konzil folgerichtig als Wirkung des<br />
Sakraments die Sündenvergebung im Vordergrund.<br />
Es ging allein um die Versöhnung<br />
mit Gott, und die Formel, die bis zum II.<br />
Vaticanum vorgeschrieben war, sagt alles<br />
über die Salbung der Sinnesorgane mit dem<br />
Krankenöl: „Durch diese heilige Salbung<br />
und seine mildreichste Barmherzigkeit<br />
lasse dir der Herr nach, was du durch das<br />
Sehen (Hören, Riechen, Schmecken und<br />
Reden, Berühren, Gehen) gesündigt hast.<br />
Amen. Wird nur die <strong>St</strong>irn gesalbt, heißen<br />
die Worte: „…was immer du gesündigt<br />
hast.“ Hat das Konzil nun das Sakrament in<br />
„Krankensalbung“ unbenannt (vgl. SC 73),<br />
so wurde in den Ritus mit der Apostolischen<br />
Konstitution vom 30. November 1972 die<br />
biblische Bitte um die „Aufrichtung“ des<br />
Kranken aufgenommen (vgl. Jak 5,14-15).<br />
Sowohl das kirchliche Gesetzbuch (CIC<br />
1983) als auch der Katechismus der Katholischen<br />
Kirche (1992) spiegeln deutlich<br />
die Neuausrichtung im Verständnis und im<br />
Umgang mit der Krankensalbung wider. Das<br />
Sakrament ist nicht allein für <strong>St</strong>erbende da,<br />
sondern für Schwerkranke.<br />
Angesichts der Tatsache, dass viele Katholiken<br />
das Sakrament der Krankensalbung<br />
aus ihrem Bewusstsein verdrängt haben<br />
und für ihre Angehörigen so lange warten,<br />
bis der Tod unmittelbar bevorsteht,<br />
braucht es immer wieder Erklärungen.<br />
Das siebte Sakrament hat es schwer in<br />
unserer Gesellschaft mit ihrem eigenen<br />
Maßstab von Jugendlichkeit, Erfolg und<br />
Ansehen. <strong>Die</strong> Feier und das Verständnis<br />
scheinen mitunter auch zu einem Randphänomen<br />
der Kirche zu verkommen. Oft<br />
wird so lange gewartet, bis der Tod längst<br />
eingetreten ist, was als Konsequenz dazu<br />
führt, dass die Krankensalbung nicht mehr<br />
gespendet werden kann, weil Sakramente<br />
grundsätzlich nur Lebenden gespendet<br />
werden können. Tatsächlich: Für viele<br />
bedeutet die Krankensalbung die letzte<br />
Ausfahrt. Jetzt ist alles zu spät, denn der<br />
Kranke wird für den Tod gesalbt. Dabei<br />
will dieses Sakrament aufbauen und Kraft<br />
schenken, um der Krankheit zu trotzen.<br />
Und noch etwas bewirkt die Salbung für<br />
den, der nicht mehr das Bewusstsein hat:<br />
neuentdeckunG des<br />
reichtuMs der<br />
krankensalbunG<br />
die krankensalbung<br />
als<br />
„kraft in der krise“<br />
Gott vergibt uns unsere Sünden. So ist<br />
diese Feier ein Schatz des Glaubens, ein<br />
heilsamer Ruhepunkt für „aufgescheuchte<br />
Seelen“ und vieles mehr.<br />
Jeder war schon einmal krank. Jeder kennt<br />
das Gefühl, aus dem Alltag herausgerissen<br />
zu werden und hilflos da zu stehen und<br />
abwarten zu müssen. Und je nachdem wie<br />
schwer die Krankheit ist, kann diese Zeit<br />
eine tiefe Krise bedeuten. Wir erleben dann<br />
unsere Schwäche, unsere Ohnmacht und<br />
unsere Endlichkeit. Solch eine Krankheit<br />
bedeutet immer auch eine Grenzerfahrung<br />
im wahrsten Sinne des Wortes: Der Mensch<br />
sieht, dass seine Existenz Grenzen hat,<br />
und dass er oft alleine keine Chance hat,<br />
auf fremde Hilfe angewiesen ist. Wenn<br />
Menschen krank werden, ändert sich ihr<br />
Leben. Oft können sie nicht mehr zu den<br />
anderen gehen, sondern sie müssen darauf<br />
warten, dass andere zu ihnen kommen.<br />
Da kranke und alte Menschen oft auch in<br />
der Gesellschaft nichts mehr „wert“ sind,<br />
vereinsamen sie, sie verlieren den Mut und<br />
die Hoffnung.<br />
Jesus Christus hat die Kranken nicht gemieden,<br />
vielmehr hat er den Kranken gezeigt,<br />
dass Gott sie liebt, und er hat ihnen diese<br />
Hilfe gegeben. Er wandte sich ihnen als göttlicher<br />
Arzt (vgl. Ex 15,26) zu, tröstete und<br />
heilte sie, denn er ist gekommen, um als Heiland<br />
der Welt den ganzen Menschen – Leib<br />
und Seele – zu retten und zu heilen. Und<br />
er trug seinen Aposteln auf, seine Mission<br />
weiter zu führen: „Heilt Kranke, weckt Tote<br />
auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen<br />
aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst<br />
sollt ihr geben“ (Mt 10,8). <strong>Die</strong>ser Auftrag<br />
gilt bis heute. Natürlich auch oder gerade<br />
für die Kirche. Dafür gibt es das Sakrament<br />
der Krankensalbung. Früher wurde es oft<br />
mit der „Letzten Ölung“ gleichgesetzt, dabei<br />
liegt grundsätzlich der Akzent auf einem<br />
anderen Punkt. <strong>Die</strong> Krankensalbung soll<br />
stärken – physisch und psychisch. Sie soll<br />
dem Menschen helfen, wieder gesund<br />
zu werden. Krankensalbung soll an Leib<br />
und Seele heilen, aber auch eine geistige<br />
bzw. geistliche Heilung in die Wege leiten,<br />
die Gott durch das Licht des Hl. Geistes<br />
schenkt, damit die Annahme des Leidens<br />
zur Quelle der Gnade für sich und andere<br />
wird. Ebenso wird das Leiden zur Teilnahme<br />
am „Heilswerk Jesu“ (KKK 1521) gegen die<br />
Versuchung von Entmutigung Aber mehr<br />
noch soll dieses Sakrament dem Kranken<br />
die Kraft geben, seine Situation zu tragen.<br />
<strong>Die</strong>se Kraft wird ihm durch das Sakrament<br />
und dank der Gnade Gottes zuteil. <strong>Die</strong>se<br />
Gnade, die Gabe des Hl. Geistes ist, steht<br />
gegen die Versuchung von Entmutigung<br />
und Todesangst“ (vgl. Hebr 2,15).<br />
Aber die Krankensalbung sagt noch mehr:<br />
<strong>Die</strong> Kirche ist eine lebendige Gemeinschaft<br />
und sie hat sich von Anfang an den Kranken<br />
gegenüber als besonders fürsorglich erwiesen.<br />
<strong>Die</strong> umfassende Sorge für die Kranken<br />
gehört seit jeher zu den Grunddiensten der<br />
Kirche. In der Salbung bekennt sich die<br />
Kirche offen zu dem kranken Mitglied.<br />
Sie zeigt die Verbindung in die schreckliche<br />
Krise hinein. In der Salbung steht die<br />
Gemeinschaft der Kirche sozusagen am<br />
Krankenbett. Sie schaut nicht weg, schämt<br />
sich nicht. <strong>Die</strong> wichtigste Gnade in dieser<br />
Welt ist die Vergebung der Sünden, denn<br />
zuletzt vergibt Gott dem Kranken in der<br />
Salbung seine Sünden. <strong>Die</strong> Krankensalbung<br />
schenkt „die Vergebung der Sünden, falls<br />
der Kranke sie nicht durch das Bußsakrament<br />
erlangen konnte“ (KKK 1532). Das gilt<br />
für Schwerkranke oder <strong>St</strong>erbende, die nicht<br />
beichten können oder ohne Bewusstsein<br />
sind. In der schlimmen Krise sagt Gott:<br />
Vertrau auf mich. Deine Sünden sollen dir<br />
vergeben sein. Und das ist für viele schon<br />
Trost und Kraft genug. <strong>Die</strong> Krankensalbung<br />
ist kein Sakrament, das nur einmal gespendet<br />
werden darf. Es kann durchaus noch<br />
einmal vom Kranken empfangen werden.<br />
Befindet sich der Kranke allerdings im <strong>St</strong>erben,<br />
dann ist die heilige Kommunion das<br />
eigentliche Sakrament.<br />
Schließlich müssen wir noch gegen alle<br />
eingetretenen Missbräuche festhalten, dass<br />
ausschließlich der Priester der Spender<br />
der Krankensalbung (KKK 1530) ist. Das<br />
müssen wir deshalb unterstreichen, weil<br />
es in Krankenhäusern z.B. in Linz und<br />
anderswo sehr wohl sein kann, dass für<br />
die Krankensalbung ein Priester gewünscht<br />
wird, aber eine Pastoralassistentin kommt,<br />
die fest davon überzeugt ist, dass sie alles<br />
tun kann, was im Augenblick notwendig<br />
ist. <strong>Die</strong>sem Missbrauch eines Sakramentes<br />
gegenüber halten wir fest: Der Spender<br />
muss Priester sein, denn dieser kann „in<br />
der Person Christi, des Hauptes“ handeln,<br />
als lebendiges und sichtbares Werkzeug,<br />
Christus in besonderer Weise gegenwärtig<br />
machen. Der Priester handelt aber auch<br />
in der Person der ganzen Kirche, in deren<br />
<strong>St</strong>ellvertretung er gleichsam als Person öffentlichen<br />
Rechts betet; das gilt aber nicht<br />
für den Laien, der nur Privatperson ist. Ist<br />
ein Kranker noch bei Bewusstsein, dann<br />
setzt die Krankensalbung den Empfang des<br />
Beichtsakramentes voraus. Hinzufügen<br />
müssen wir noch, dass es letztlich auch<br />
um das Beichtsakrament geht, das nur der<br />
Priester spenden darf. Bei Nichtbeachtung<br />
dieses Vorbehaltes des allein priesterlichen<br />
Spenders kommt das Sakrament nicht zustande,<br />
sodass eindeutig von einer „Täuschung“<br />
gesprochen werden muss.<br />
<strong>Die</strong> eigentliche Wirkung der Krankensalbung<br />
besteht in einer besonderen Gabe des<br />
Heiligen Geistes: der Gnade der <strong>St</strong>ärkung,<br />
Beruhigung und Ermutigung. Der Heilige<br />
Geist erneuert das Vertrauen des Kranken auf<br />
Gott und den Glauben an ihn und stärkt ihn<br />
gegen die Versuchung der Entmutigung und<br />
der Todesangst (vgl. KKK 1520). So betet der<br />
Priester für und mit dem Kranken. Er salbt<br />
ihm <strong>St</strong>irn und Hände mit dem geweihten<br />
Krankenöl und sagt: „Durch diese heilige<br />
Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen<br />
Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des<br />
Heiligen Geistes. Der Herr, der dich von<br />
Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade<br />
richte er dich auf.“ Sicher ist es angebracht,<br />
dieses Sakrament vor einer schweren Operation<br />
zu empfangen, das gleiche gilt, wenn<br />
wegen fortgeschrittenen Alters ein Verfall<br />
der Kräfte eintritt (vgl. KKK 1514-1515). Wer<br />
größere psychische Probleme hat, soll ohne<br />
weiteres den Priester rufen, damit er den<br />
psychisch Kranken segne und salbe.<br />
Nun spricht der Katechismus ebenso von der<br />
„Vorbereitung auf den Hinübergang in das<br />
ewige Leben“ (KKK 1532). Krankensalbung<br />
bedeutet eine <strong>St</strong>ärkung im Todeskampf,<br />
damit der <strong>St</strong>erbende nicht verzweifelt, mehr<br />
noch sein Herz mit Frieden erfüllt wird.<br />
Heilig wird der <strong>St</strong>erbende, wenn er sich<br />
bewusst in den Willen Gottes ergibt, alles<br />
loslässt und sein Leben vertrauensvoll in<br />
die Hände Gottes zurückgibt. <strong>Die</strong> heute<br />
mancherorts zur Gewohnheit gewordene<br />
gemeinschaftliche Spendung an alle Alten<br />
und Kranken einer <strong>Pfarre</strong> oder eines<br />
Altenheimes ist legitimerweise nicht zu<br />
begründen. Da werden Massen von Leute<br />
herangefahren, wo viele ansprechbar und<br />
deshalb zum Empfang des Bußsakraments<br />
verpflichtet sind. So verdient die Krankensalbung<br />
tatsächlich eine größere Beachtung<br />
in Kirche und Gesellschaft. Letztlich geht<br />
es um das Ewige!<br />
nach neuesten wissenschaftlichen erkenntnissen sind hirntote nicht tot.<br />
der neurologe d.a. shewmon von der universität los angeles in kalifornien,<br />
konnte nachweisen, dass 175 Patienten, bei denen der hirntod diagnostiziert<br />
worden dar, diesen überlebt haben, in einem fall sogar um 14 Jahre.<br />
Werden diese durch die organ-entnahme getötet?<br />
Ich glaube, darin stimmen alle Verständigen<br />
überein, dass Bildung das erste unserer<br />
Güter ist: nicht nur jene hocherhabene,<br />
uns eigene, die jede Anmut und jeden<br />
Schmuck der Rede verschmäht und sich<br />
nur an das Heil und die Schönheit der<br />
Wahrheiten hält, sondern auch die heidnische,<br />
welche die meisten Christen als<br />
schädlich und gefährlich als von Gott<br />
wegführend verachten. Denn wir dürfen<br />
Himmel und Erde, die Luft und alles, was<br />
dazu gehört, nicht deshalb verachten, weil<br />
einige eine verkehrte Anschauung davon<br />
gehabt haben, indem sie die Werke Gottes<br />
als Gott verehrten. Wir müssen vielmehr<br />
davon gebrauchen, was zum Leben und zur<br />
Freude dienlich ist, und vermeiden, was<br />
gefährlich ist, indem wir nicht wie die Unverständigen<br />
dem Schöpfer die Schöpfung<br />
feindlich gegenüberstellen, sondern aus<br />
aus den schriften<br />
Grosser kirchenlehrer<br />
GreGor<br />
Von naZianZ (+390)<br />
aus der trauerrede<br />
auf basilius den Großen<br />
das Gut der bildunG<br />
den Werken den Werkmeister erkennen<br />
und, wie der Apostel sagt, alles Denken<br />
gefangen nehmen, so dass es Christus<br />
gehorcht (vgl. 2 Kor 10,5). Unseres Wissens<br />
ist weder Feuer noch Speise, noch Eisen<br />
oder sonst etwas an sich ganz nützlich<br />
fastenzeit-sonntag „laetare“<br />
Wahre Freude entsteht nicht durch lustigen Zeitvertreib, sondern sie kommt vom<br />
Kontakt mit Gott. Sie ist kein vorübergehender Gemütszustand und nicht aus eigener<br />
Kraft zu erreichen. <strong>Die</strong> wahre Freude ist vor allem ein Geschenk Gottes für<br />
den, der sein Herz ihm öffnet. Wo der Herr im Leben der Menschen fehlt, kommen<br />
Unfriede und Traurigkeit auf.<br />
oder schädlich, sondern je nachdem, wie<br />
die Gebrauchenden es wollen.<br />
So haben wir auch von den Heiden Wissenschaften<br />
übernommen, die sich mit<br />
der Erforschung und Untersuchung der<br />
Dinge befassen, jedoch verschmäht, was<br />
zu Irrtum und zum Abgrund der Verderbnis<br />
führt. Dadurch sind wir sogar in der<br />
Gottesfurcht gefördert worden, indem wir<br />
durch das weniger Gute zur Erkenntnis<br />
des Besseren gelangten und uns aus ihrer<br />
Ohnmacht eine <strong>St</strong>ütze unseres Glaubens<br />
schufen. Demnach ist Bildung nicht zu<br />
verachten, wie einige meinen, sondern es<br />
sind als töricht ungebildet zu betrachten,<br />
die eine solche Ansicht haben und wollen,<br />
dass alle mit ihnen übereinstimmen, damit<br />
ihre Unwissenheit verborgen bleibe und<br />
ihre Unwissenheit nicht bekannt werde.<br />
altenwallfahrt<br />
aM MontaG, 7. Mai<br />
führt uns die Altenwallfahrt<br />
(= Halbtagswallfahrt) nach Wilhering<br />
und Kirchberg.<br />
Anmeldung erbittet das Pfarramt<br />
(Tel. 07562/5258)<br />
26 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
27
100.000 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln<br />
werden Jahr für Jahr in Österreich<br />
weggeworfen. Es geht so schnell, und die<br />
Lebensmittel verderben im Kühlschrank. Hat<br />
man ursprünglich doch zu viel eingekauft,<br />
weil man sich und dem Besucher keine Blöße<br />
geben möchte, so stellen Hausfrauen mit Entsetzen<br />
fest, wie schnell selbst im Kühlschrank<br />
Lebensmittel verderben. <strong>Die</strong> Verschwendung<br />
der Lebensmittel fängt bei den Verbrauchern<br />
an. Aber auch im Großen wird es immer<br />
deutlicher: In den Industriestaaten fällt immer<br />
mehr Lebensmittelmühl an. Obwohl<br />
alle Weltreligionen zum Respekt vor den<br />
Gaben Gottes mahnen, wird – so berichten<br />
einschlägige Veröffentlichungen – weltweit<br />
die Hälfte der Lebensmittel vernichtet. Manches,<br />
das nicht verkaufsfähig ist (z.B. Apfel<br />
mit Schorfflecken, ungerade Gurken usw.)<br />
landet bereits vorher auf dem Müll, ehe es die<br />
Supermärkte erreicht hat. Da jederzeit alles<br />
in den Regalen der Supermärkte frisch und<br />
makellos zur Verfügung stehen muss, ist es<br />
schon in den Geschäften wohl so, dass alles im<br />
Müll landet, was nicht an einem Tag verkauft<br />
wurde. <strong>Die</strong>ser Anspruch der Konsumenten<br />
im Westen treibt die weltweite Nachfrage<br />
und damit die Spekulationspreise in die Höhe<br />
und verschärft weltweit den Hunger. Tonnen<br />
von Lebensmitteln landen auf dem Müll, die<br />
noch gut und genießbar sind.<br />
Gottes Gaben achten<br />
eine notWendiGe<br />
klarstellunG<br />
Verbraucher kaufen zu viel. Für jeden Bedarf<br />
gibt es z.B. ein Joghurt, und das in verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen. Ein<br />
Joghurt hilft bei der Diät, ein anderes bringt<br />
einen guten Magen und das dritte schafft<br />
Zugang zur Jahreszeit. Das Überangebot<br />
kompensiert emotionale Bedürfnisse, die<br />
früher das gemeinsame Vorbereiten und<br />
Verspeisen von Mahlzeiten stillte. <strong>St</strong>att am<br />
Sonntag im Kreis der Familie einen Kuchen,<br />
der selbst gebacken wurde, anzuschneiden,<br />
wird etwas Vorgefertigtes angeschafft und<br />
verzerrt. Zudem denken wir nicht daran, dass<br />
die Lebensmittel, die in den Müllcontainern<br />
der Supermärkte versenkt werden, die Lebensmittelpreise<br />
in die Höhe treiben. Das<br />
Weggeworfene schlägt aber auch in puncto<br />
Wasserverbrauch und Treibhausgase zu<br />
Buche. Den Entwicklungsländern schulden<br />
wir eine faire Handelspolitik. Ein Beispiel:<br />
Früher aßen Menschen in Industrieländern<br />
ganze Hähnchen. Heute wollen viele Kunden<br />
Hühnerbrüste und – beine. <strong>Die</strong> Reste des mittels<br />
hoher Agrarsubventionen aufgezogenen<br />
Geflügels landen beispielsweise in Afrika.<br />
<strong>Die</strong> einheimischen Viehzüchter können aber<br />
mit den niedrigen Preisen nicht mithalten<br />
und gehen pleite.<br />
Auch die Angabe des Ablaufdatums auf<br />
Verpackungen verunsichert viele Verbraucher.<br />
Anstatt auf die eigenen Sinne (Auge<br />
und Nase) zu vertrauen, wird weggeworfen,<br />
was zwar abgelaufen ist, aber noch genießbar<br />
wäre.<br />
Einkäufe müssen besser geplant und die Reste<br />
müssen besser verwertet werden. Ganz<br />
sicher dürfen wir die Verantwortung nicht<br />
allein den Politikern und Unternehmern<br />
überlassen. Menschen müssen wieder mehr<br />
mit Plan einkaufen gehen. Dabei hilft eine<br />
Liste, Überflüssiges zu vermeiden. Wenn<br />
Vorräte regelmäßig kontrolliert werden,<br />
dann wird man Lebensmittel, die nicht<br />
mehr lange halten, rasch in den Speiseplan<br />
übernehmen. Wer heute eine Liste der tiefgekühlten<br />
Vorräte anlegt, wird im Kühlschrank<br />
nichts vergessen. Auch Reste sollen kreativ<br />
verwertet werden. Angebote „2 zum Preis<br />
von 1!“ sollen nur dann gekauft werden,<br />
wenn man „2“ wirklich benötigt. Kommt<br />
es vor, dass jemand zu viel einkauft, kann<br />
vieles eingefroren werden und so länger<br />
genießbar bleiben.<br />
tourismusmesse Jugendschiwochenende<br />
Jedes Jahr feiern wir in unserer Pfarrkirche am 4. Adventsonntag<br />
die Tourismusmesse, d.h. eine festliche Eucharistiefeier mit denen,<br />
die im Tourismus tätig sind. Dazu lädt der Arbeitskreis „Europa und<br />
Weltkirche“ unter der Leitung von <strong>St</strong>efan Edelsbacher, musikalisch<br />
bestens gestaltet wird diese Tourismusmesse vom Doppelquartett.<br />
Allen, die mittun, wollen wir sehr herzlich Dank sagen. Ob nicht die<br />
Seele für den Tourismus ebenso der Glaube ist, der es möglich macht,<br />
dass wir allen Menschen mit einem offenen Herzen begegnen? Oder<br />
geht es nur um Profit? Wer heute nur auf <strong>St</strong>rategie setzt, wird zu<br />
kurz greifen und den Menschen nicht wirklich erreichen.<br />
14 Jugendliche und der <strong>Pfarre</strong>r haben sich am 7./8. Jänner auf<br />
den Weg nach Gosau ins Youtel zum Schiwochenende gemacht.<br />
Schlecht waren die Wetterprognosen, und doch ließ sich keiner,<br />
der sich angemeldet hatte, davon abbringen. Obwohl es Schnee in<br />
großen Mengen gab, waren am ersten Tag alle auf den Schiern. Am<br />
Abend feierten wir Hl. Messe, und dann ging es gemütlich zum<br />
Abendessen beim Kirchenwirt, wo weder die Fritattensuppe noch<br />
das Schweinsbratl, aber auch der „Mohr im Hemd“ und die „heiße<br />
Liebe“ nicht fehlten. Am zweiten Tag war trotz schlechter Sicht<br />
eine kleine Gruppe noch auf der Piste, eine größere Gruppe zog<br />
sich nach ersten Kontakten mit dem Schneegestöber in die Hütte<br />
zurück, um sich zu stärken. Da konnte einem der Schnee dann<br />
wirklich nichts anhaben. Alles in allem waren es schöne <strong>St</strong>unden,<br />
und die Freude hat uns allen wieder viel Kraft gegeben.<br />
Vielen Menschen ist das Problem der Sexualisierung<br />
unserer Gesellschaft bewusst.<br />
In einer Ansprache an den deutschen Botschafter<br />
beim Heiligen <strong>St</strong>uhl am 7. November<br />
2011 hatte Benedikt XVI gemahnt, es<br />
sei an der Zeit, die weite Verbreitung von<br />
Material erotischen oder pornographischen<br />
Inhalts „energisch einzuschränken“. Pornografie<br />
ist weltweit ein Riesengeschäft.<br />
Sie schädigt die Gesellschaft, belegen Wissenschaftler<br />
in den USA – auch weil sie<br />
sexuellen Missbrauch von Kindern und<br />
Jugendlichen stimuliert. <strong>Die</strong> ständige Präsenz<br />
entsprechender Inhalte in Medien,<br />
Werbung, Internet wird von vielen Menschen<br />
als negativ erkannt, als etwas, was die<br />
moralische Substanz angreift und zerstört,<br />
was wiederum zur Folge hat, dass Werte<br />
und Prinzipien verschwinden, die Familie<br />
geschwächt wird und die Zahl der Abtreibungen<br />
ins Horrende ansteigen.<br />
Tatsache ist, dass die Kindheit zunehmend<br />
sexualisiert wird, sodass Kinder in unserer<br />
Zeit an allen Ecken und Enden der Pornographie<br />
begegnen. Bei vielen Jugendlichen, ja<br />
sogar bei vielen Kindern, sei Pornographie<br />
der erste Kontakt mit der Sexualität. Heute<br />
muss keiner mehr etwas bezahlen, um an<br />
betrifft:<br />
Pornografie<br />
Pornos heranzukommen, denn man hat<br />
die Möglichkeit, sich mit drei Mausklicks<br />
in der Pornowelt einzufinden. Dabei halten<br />
wir fest, dass das Schamgefühl keineswegs<br />
anerzogen wird, sondern sich von selbst<br />
einstellt, weil es sich um eine angeborene<br />
Emotion handelt. Von Sigmund Freud, der<br />
als der Vater der Psychoanalyse gilt, stammt<br />
das Wort: „Der Verlust des Schamgefühls<br />
ist das erste Zeichen von Schwachsinn, sodass<br />
Kinder, die sexuell stimuliert werden,<br />
nicht mehr erziehungsfähig sind.“ Und<br />
weiter: „<strong>Die</strong> Zerstörung der Scham bewirkt<br />
eine Enthemmung auf allen anderen Gebieten,<br />
eine Brutalität und Missachtung<br />
der Persönlichkeit der Mitmenschen.“ In<br />
der Pornographie wird Sexualität durch<br />
eine Lüge vermittelt. Emotionen würden<br />
so verflachen, weil alles sexuell gesehen<br />
wird. In der Konsequenz verhindert zu<br />
frühe Sexualität intellektuelles Wachstum.<br />
Es kommt zu Sexualstörungen, die etwas<br />
Suchtartiges hätten, sodass die innere Freiheit<br />
ebenso verloren geht. In der Folge<br />
erholung für leib und seele<br />
38 Grad gab es im Sommer 2011 in Madrid im Schatten. <strong>Die</strong> Weltjugendtagspilger<br />
strömten in den Parque del Buen Retiro. Es ist die grüne Lunge der Metropole Madrid.<br />
Es geht zum geistlichen Zentrum des Weltjugendtages. Der Park mit seinen Bäumen,<br />
Wiesen, Springbrunnen und den Seen ist an sich schon eine der Sehenswürdigkeiten<br />
von Madrid. Da sieht man zum einen eine lange Reihe kleiner <strong>St</strong>ände, wo sich über 200<br />
geistliche Gemeinschaften vorstellen, zum andern schließt sich in einiger Entfernung<br />
der Bereich zur Beichte an. Der Bezirk ist abgesperrt und rechts und links mit 200<br />
modernen Beichtstühlen, die kleinen Segelschiffen gleichen, gestaltet, wahrhaft eine<br />
Oase. Hinter dem Beichtbezirk liegt das Anbetungszelt, das von den Schwestern der<br />
Nächstenliebe betreut wird. Der Retiro-Park war ein gelungenes geistliches Zentrum<br />
des Weltjugendtages, denn die Sakramente der Beichte und der Eucharistie sind sowohl<br />
Quelle als auch Ziel geistlichen Lebens.<br />
beichtzeiten in der Pfarrkirche<br />
in der fastenzeit und in der karwoche<br />
• bei einem auswärtigen Priester<br />
Sonntag, 25. März , 7.00 – 11.30 Uhr<br />
• bei <strong>Pfarre</strong>r dr. Gerhard Maria Wagner und don Mirko<br />
an jedem Freitag von 17.00 – 18.30 Uhr<br />
und in der Karwoche<br />
Montag, 18.00 – 19.30 Uhr (Mirko); <strong>Die</strong>nstag, 18.00 – 19.30 Uhr (<strong>Pfarre</strong>r);<br />
Mittwoch, 9.00 – 10.00 Uhr (Mirko); 16.00 – 18.00 Uhr (<strong>Pfarre</strong>r);<br />
Gründonnerstag, 16.00 – 19.00 Uhr (<strong>Pfarre</strong>r); Karfreitag, 13.30 – 14.45 Uhr<br />
(Mirko); Karsamstag, 9.30 – 10.45 Uhr (Mirko); 16.00 – 19.30 Uhr (<strong>Pfarre</strong>r)<br />
sinken die schulischen Leistungen, und die<br />
Beziehungsprobleme in der Liebe werden<br />
größer. So merken wir, dass ein bisschen<br />
Pornographie schon schlimme Auswirkungen<br />
auf die Psyche und das Leben des<br />
Menschen hat.<br />
Nun war auch die Verlagsgruppe Weltbild in<br />
die Kritik geraten, weil sie im Internet und<br />
über seine Verlagsbeteiligungen Medien<br />
verkauft und produziert hat, die dem christlichen<br />
Menschenbild und dem Glauben<br />
der Kirche zutiefst widersprechen. Dabei<br />
handelt es sich nicht nur um sogenannte<br />
erotische Titel, sondern auch um okkulte<br />
oder esoterische Medien. <strong>Die</strong> deutschen<br />
Bischöfe, die Gesellschafter des Verlags sind,<br />
haben nun den „unverzüglichen Verkauf“<br />
angeordnet. Dafür muss man den Bischöfen<br />
Dank sagen, denn es ist nicht gut, wenn<br />
die Kirche in Geschäfte verstrickt ist, die<br />
der Glaubwürdigkeit der Verkündigung<br />
schaden.<br />
einkehrtage<br />
im Pfarrheim<br />
alteneinkehrtag<br />
Mittwoch, 7. März, 13.00 – 16.00 Uhr<br />
„Mit der Bekehrung des Hl. Paulus“<br />
(Dr. Gerhard Maria Wagner,<br />
<strong>Windischgarsten</strong>)<br />
besinnungsstunden für berufstätige<br />
Mittwoch, 7. März, 20.00 – 22.00 Uhr<br />
„Maulwürfe im Garten Gottes“<br />
(Fr. Gabriel Ertl, OCist., Schlierbach)<br />
fraueneinkehrtag<br />
Donnerstag, 8. März, 9.00 – 16.00 Uhr<br />
„Leben im Licht Jesu Christi“<br />
(Fr. Gabriel Ertl, OCist., Schlierbach)<br />
Jugendeinkehrtag<br />
Samstag, 24. März, 15.00 – 22.00 Uhr<br />
„Auf’s Kreuz gelegt“<br />
(P. Samuel Ebner OSB., Admont)<br />
Männereinkehrtag<br />
Samstag, 31. März, 13.00 – 16.00 Uhr<br />
„Lieben, Leiden, Siegen.<br />
Unser Leben im Licht von Ostern“<br />
(Pfr. Mag. David Schwingenschuh,<br />
Krieglach)<br />
besinnungsstunde<br />
für trauernde<br />
Samstag, 28. April<br />
16.00 Uhr, Pfarrheim<br />
28 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
29
Eine oftmals von den Menschen unterschätzte<br />
Krankheit ist in unserer Zeit die Depression.<br />
Obwohl 800.000 Menschen in Österreich<br />
an einer depressiven Krankheit leiden, wird<br />
die Dunkelziffer weit höher geschätzt, weil<br />
viele Betroffene ihre Krankheit nicht als solche<br />
sehen wollen. Niemand ist davor gefeit, an<br />
einer Depression zu erkranken, auch nicht,<br />
wenn er unter günstigen Bedingungen lebt.<br />
So kommt es nicht von ungefähr, dass die<br />
Weltgesundheitsorganisation WHO von<br />
der Depression als Volkskrankheit Nr. 1 in<br />
den kommenden Jahren und Jahrzehnten<br />
spricht.<br />
Nun kennt ja jeder von uns schlechte Laune,<br />
Niedergeschlagenheit und Enttäuschung.<br />
Da es sich um normale Schwankungen des<br />
menschlichen Befindens handelt, handelt es<br />
sich dabei nicht um Krankheiten, die einer<br />
Behandlung bedürfen. <strong>St</strong>immungen sind,<br />
wie wir alle wissen, von äußeren Einflüssen<br />
abhängig, z.B. von der Beziehung zum<br />
Partner, zur Familie insgesamt bzw. auch<br />
zu Arbeits- und Schulkollegen. Zudem wissen<br />
wir, dass auch das Wetter, die Jahreszeit<br />
oder der körperliche Zustand die <strong>St</strong>immung<br />
beeinflussen. Was immer der Grund für eine<br />
Missstimmung ist, man kann davon ausgehen,<br />
dass die Verstimmung über kurz oder lang<br />
wieder verschwindet. Nicht ungefährlich für<br />
den Menschen ist die Trauer, die sein Leben<br />
tief beeinträchtigen kann. Trauer kann einer<br />
Depression sehr ähnlich sein. Menschen<br />
finden sich niedergeschlagen und bedrückt,<br />
hoffnungslos und verzweifelt. Anders als<br />
die Depression ist die Trauer eine natürliche<br />
Reaktion auf ein Geschehen und Ereignis,<br />
das den Menschen belastet, etwa, wenn ein<br />
nahestehender Mensch gestorben ist. Trauer<br />
muss durchlitten werden, damit sie bewältigt<br />
werden kann, aber irgendwann geht auch<br />
die Trauer vorüber.<br />
Ganz anders die Depression oder Seelenfinsternis.<br />
Sie entwickelt sich langsam und dauert<br />
meist eine längere Zeit, sodass der Mensch<br />
auch eine spezielle Behandlung braucht. Ist<br />
jemand depressiv, wird er in seinem Denken<br />
beeinträchtigt, aber auch in seinem Wohlbefinden<br />
und Verhalten. Zu den Erfahrungen von<br />
Seelenfinsternis zählen Gefühle der Schuld<br />
angesichts bestimmter Versäumnisse und<br />
Vergehen in der Vergangenheit, aber auch<br />
eine übermächtige Angst vor der Zukunft.<br />
Menschen verlieren den Kontakt zueiander,<br />
aber auch von Gott fühlen sie sich verlassen.<br />
Dem Depressiven ist oft der Ausblick in die<br />
Zukunft verstellt, wohl auch deshalb, weil<br />
er oftmals seine Zukunft falsch interpretiert.<br />
Tatsache ist, dass in Österreich jede vierte<br />
fraGen und antWorten (95)<br />
Wie gefährlich ist<br />
eine depression?<br />
Frau und jeder zehnte Mann an einer depressiven<br />
Erkrankung leidet. Als Auslöser<br />
von Depressionen gelten meist traumatische<br />
Erlebnisse, zwischenmenschliche Belastungen,<br />
ungünstige Arbeitsbedingungen oder<br />
auch schwere Erkrankungen. Aus der Sicht<br />
der Hirnforschung liegen die biologischen<br />
Ursachen in den Schaltstellen des Gehirns.<br />
Erlebnisse und Erfahrungen prägen unser<br />
Gehirn, und die Prägungen der Kindheit<br />
können zeitlebens das Denken und Handeln<br />
des Einzelnen beeinflussen. Typische Körperwahrnehmungen<br />
sind das „Helmgefühl“<br />
über dem Kopf mit Druck auf den Schläfen,<br />
überhaupt Schwere-, Spannungs- und Druckgefühle.<br />
Der Leib eines Menschen verkommt<br />
in der Depression zum lastenden Leib, der<br />
Mensch wird müde.<br />
Nun die Frage: Kann man eine Verstimmung<br />
von einer depressiven Erkrankung unterscheiden?<br />
Im Vordergrund, so die Fachleute,<br />
stehen die gedrückte <strong>St</strong>immungslage, die<br />
Interessen- und Freudlosigkeit sowie ein<br />
Mangel an Antrieb. Andere Symptome können<br />
Konzentrationsstörungen, Gedächtnislücken,<br />
Schlafstörungen oder auch körperliche<br />
Symptome wie Rücken- oder Kopfschmerzen<br />
sein. Dauern derartige Symptome über eine<br />
längere Zeit an, dann müssen wir den Weg<br />
zum Hausarzt oder Facharzt anraten. Wenn<br />
man sich der Krankheit stellt und ärztliche<br />
Hilfe sucht, lassen sich Depressionen in der<br />
Regel durch Medikamente, Psychotherapie<br />
und Vertiefung des Glaubens in den Griff<br />
bekommen.<br />
Geht es um die Psychotherapie oder auch um<br />
alltägliche Begegnung mit depressiv kranken<br />
Menschen, dann braucht es erstens die Wertschätzung,<br />
also den unbedingten Respekt<br />
vor meinem Gegenüber. Mit dieser Haltung<br />
kommen wir auch in der Seelsorge einem<br />
depressiv leidenden Menschen sehr entgegen,<br />
da dieser oft lange vergeblich um Angenommensein<br />
durch ihm wichtige Bezugspersonen<br />
gerungen hat. Nun muss man aber ebenso<br />
wissen, dass ein depressiv herabgestimmter<br />
Mensch diesen Respekt zwar ersehnt, aber<br />
zugleich abwehrt aus dem Gefühl heraus,<br />
diese Wertschätzung gar nicht verdient zu<br />
haben. Deshalb ist vor allem auch Geduld<br />
gefordert, mit der wir einen Depressiven<br />
durch die düstere Welt seiner Hoffnungslo-<br />
sigkeit begleiten. Zweitens ist die Empathie<br />
gefordert. <strong>Die</strong>ses verstehende Einfühlen meint<br />
eine Bewegung, in der ein Therapeut sich auf<br />
das Erleben einlässt und ihn in seiner Welt<br />
zu verstehen sucht. Dadurch, dass ich den<br />
andern verstehe, werden verändernde und<br />
heilende Kräfte freigesetzt.<br />
Da umfassendes Heil und konkrete Heilung<br />
offenbar unlösbar miteinander verbunden<br />
sind, müssen wir auch Psychotherapie und<br />
Seelsorge zueinander in Beziehung setzen.<br />
Seelsorge bricht auf in die Unbegreiflichkeit<br />
Gottes hinein und vollzieht sich als eine Begegnung<br />
im Geist der Liebe. Seelsorge schenkt<br />
dem Depressiven eine von ihm oft längst<br />
entbehrte und lang ersehnte Zuwendung.<br />
Ein Mensch, der sich selbst nicht annehmen<br />
kann, erfährt das Angenommensein durch<br />
ein menschliches Gegenüber, das dadurch<br />
wiederum das Angenommensein durch<br />
Gott durchscheinen lassen kann. So spürt<br />
der Depressive seine Gottebenbildlichkeit,<br />
sein Lebensrecht, d.h. sein Recht, da sein zu<br />
dürfen. Ohne dieses Wissen um die Gottebenbildlichkeit<br />
erlebt der Mensch ansonsten nur<br />
Schuldgefühle, Schuld und Sünde. <strong>Die</strong> Beziehung<br />
hat Vorrang vor inhaltlichen Fragen, und<br />
kurze stützende Kontakte sind in schweren<br />
Zeiten wertvoller als lange Gespräche. Diskussionen<br />
über Glaubensinhalte werden<br />
den kranken Menschen emotional gar nicht<br />
erreichen, oder allenfalls zu für beide Seiten<br />
fruchtlosen Auseinandersetzungen führen.<br />
Immer wieder begegne ich Menschen, die<br />
aus dem Dunkel ihrer Depression zurück<br />
ins Leben gefunden haben.<br />
beten mit<br />
benedikt XVi.<br />
Gebetsmeinungen des Hl. Vaters<br />
für das Jahr <strong>2012</strong><br />
März<br />
1. Der Beitrag der Frauen zur Entwicklung<br />
der Gesellschaft möge weltweit<br />
anerkannt werden.<br />
2. Der Heilige Geist schenke allen um<br />
Christi willen Diskriminierten, Verfolgten<br />
und mit dem Tod Bedrohten<br />
– insbesondere in Asien – Treue im<br />
Glauben.<br />
april<br />
1. Der Ruf Christi zum Priestertum und<br />
geistlichem Leben führe viele junge<br />
Menschen zur Nachfolge.<br />
2. Der auferstandene Christus sei den<br />
Menschen in Afrika Zeichen ihrer<br />
festen Hoffnung.<br />
Es war der 50. Todestag von Papst Pius XII. (†<br />
9. Oktober 1958), dass man sich vom 6. bis<br />
8. November 2008 zu einem wissenschaftlichen<br />
Kongress in der Gregoriana und der<br />
Lateranuniversität in Rom traf. Leitperspektive<br />
für eine Veröffentlichung, die jetzt vorliegt,<br />
ist die Frage, ob und wie das Lehramt von<br />
Pius XII. auf die Lehre des 2. Vatikanischen<br />
Konzils gewirkt hat. Nun fand am 24. November<br />
2011 im Konferenzraum des gleich<br />
neben dem Augustinianum in Rom gelegenen<br />
„Istituto Maria Ss.ma Bambina“ eine Vortragsreihe<br />
mit dem Titel: „Auf dem Weg zum 2.<br />
Vatikanischen Konzil: Vorbereitungen unter<br />
Pius XII.“ statt. Alle Vorträge beschäftigten<br />
sich mit der Vorbereitung und Grundlegung<br />
des 2. Vatikanischen Konzils unter Papst Pius<br />
XII., das im Jahr 1962 von Papst Johannes<br />
XXIII. eröffnet wurde.<br />
Im ersten Vortrag steckte P. Gumpel den<br />
Rahmen der geschichtlichen Perspektive ab:<br />
Er sprach über die drei Päpste des 2. Vaticanums.<br />
Pius XII. gelte als der Urheber, der den<br />
Gedanken, ein Konzil einberufen, erwogen<br />
hat und von März 1948 bis Jänner 1951 einen<br />
Konzilsplan ausarbeiten ließ, Johannes<br />
XXIII. als Eröffner und Paul VI. als Beschließer<br />
des Konzils. P. Gumpels Ausführungen<br />
konzentrierten sich auf die Lage der Kirche<br />
im 19. Jahrhundert und die Vorbereitungen<br />
des 1. Vatikanischen Konzils. <strong>Die</strong> Verbindung<br />
des 1. mit dem 2. Vatikanischen Konzil sei<br />
von äußerst großer Bedeutung, da das 1.<br />
Vatikanische Konzil mit dem Einmarsch der<br />
italienischen Truppen zur Annektierung Roms<br />
gewaltsam zu seinem Ende kam, nicht wieder<br />
aufgenommen und am 20. Oktober 1870 auf<br />
unbestimmte Zeit vertagt wurde. Das 2. Vaticanum<br />
stelle genau diese „Wiederaufnahme“<br />
seines Vorgängerkonzils dar. <strong>Die</strong> ausschlaggebende<br />
Enzyklika sei „Aeterni Patris“ gewesen,<br />
die unter Papst Leo XIII. veröffentlicht wurde,<br />
und Grundlage für die Haltung der Kirche im<br />
nächsten Jahrhundert werden sollte: keine<br />
einfache Verdammung von Thesen, die seit<br />
der Französischen Revolution antikirchliche<br />
<strong>St</strong>immungen förderten, sondern eine Auseinandersetzung<br />
mit diesen Thesen im Sinne<br />
des Denkens des hl. Thomas von Aquin und<br />
Klärung der allgemeinen Beziehung zwischen<br />
Glaube und Vernunft. Nach dem gewaltsamen<br />
Ende des 1. Vatikanischen Konzils seien<br />
viele theologische Themen unbeantwortet<br />
geblieben, sie seien erst nach einer Lösung<br />
der politischen Verhältnisse im 2. Vaticanum<br />
wieder aufgegriffen und zufriedenstellend<br />
beantwortet worden.<br />
Rein statistisch gesehen lässt sich der Einfluss<br />
von Papst Pius XII. auf die Konzilstexte an den<br />
fünfZiG Jahre ZWeites<br />
Vatikanische konZil (1)<br />
Papst Pius Xii.,<br />
urheber des 2.<br />
Vatikanischen konzils?<br />
251 Hinweisen auf ihn festmachen. Damit<br />
steht er an erster <strong>St</strong>elle unter den Päpsten,<br />
deren Lehrschreiben in den Dokumenten<br />
des 2. Vaticanums zitiert werden. Pacelli<br />
zählt zu den ersten Päpsten, die das Gespräch<br />
zwischen Glaube und der Welt der Naturwissenschaften<br />
gesucht haben. Bezugspunkt ist<br />
vor allem seine Enzyklika „Humani generis“<br />
vom 12. August 1950. Nun ist es der Bibliker<br />
Ugo Vanni, der die Enzyklika „Divino afflante<br />
Spiritu“ mit der Offenbarungskonstitution<br />
„Dei Verbum“ vergleicht und betont, dass<br />
ohne diese Enzyklika die Konstitution „Dei<br />
Verbum“ nicht möglich gewesen wäre. Ein<br />
wichtiger Bezugspunkt ist ebenso die Radioansprache<br />
zum Weihnachtsfest 1956, die<br />
Weichen gestellt hat, um den Bezug Kirche<br />
und Welt zu bestimmen, die dann in die<br />
Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ und<br />
das Dokument über die Religionsfreiheit „Dignitatis<br />
humanae“ eingegangen sind.<br />
Prof. Alexandra von Teuffenbach konzentrierte<br />
sich auf die Vorbereitungen der Konzilssitzungen<br />
und den Entwurf der Arbeitsdokumente.<br />
Sie stellte einige historische Ereignisse heraus,<br />
die Papst Pius XII. bereits an ein weiteres<br />
Konzil denken ließen und erklärte und deutete<br />
die Rolle von Kardinal Ruffini und Kardinal Ottaviani.<br />
Besondere Aufmerksamkeit schenkte<br />
sie der Person Sebastian Tromps (1889-1975),<br />
einem holländischen Jesuiten, der entscheidend<br />
an der Vorbereitung einiger Enzykliken<br />
(z.B. „Mystici Corporis“ vom 29. Juni 1943)<br />
und wichtiger Konzilsdokumente beteiligt<br />
war. Heute ist vor allem noch sein Einfluss<br />
auf die Einführung des „Subsistit“-Begriffs<br />
bekannt, der das Kernstück der konziliaren<br />
Kirchenlehre bildet. Von Teuffenbach legte<br />
dann ausführlich und detailliert die Beziehungen<br />
der jeweiligen Persönlichkeiten zu<br />
Konzil und Papst dar. <strong>Die</strong> Sinnbedeutungen<br />
der Kirche als Geheimnis und der Kirche als<br />
Institution darf auch heute nicht unterlaufen<br />
werden. Das hatte schon zum Gedenken an<br />
den 50. Todestag von Pius XII. im Jahr 2008<br />
William Henn OFM cap. von der Gregoriana<br />
betont.<br />
Den Abschluss bildete der Vortrag von P. Bux.<br />
Sein Schwerpunkt war die Entwicklung der<br />
liturgischen Frage. Vor allem wollte er einer<br />
Dialektik entgegengehen, die ein „vorkonziliares<br />
Verständnis“ gegen ein „nachkonziliares<br />
Verständnis“ setzt. Gerade im Pontifikat von<br />
Benedikt XVI. werde die Kontinuität der<br />
Entwicklung bei der Auslegung der beiden<br />
Konzile erwünscht und gefördert. <strong>Die</strong> Enzyklika<br />
über Liturgie „Mediator Dei“ von Pius<br />
XII. (20. November 1947) sei zentral für ein<br />
Verständnis der Liturgiereformen im Ganzen,<br />
aber auch für das Dokument „Sacrosanctum<br />
Concilium“ des 2. Vaticanums. <strong>Die</strong>se Dokumente<br />
heben vor allem die „unveränderlichen“<br />
und „veränderlichen“ Teile der Liturgie<br />
als solche hervor. Der Papst wolle vor allem<br />
zwei <strong>St</strong>römungen entgegenwirken, dem „liturgischen<br />
Archäologismus“, der vorgebe, zu den<br />
„Ursprüngen“ der Liturgie zurückzukehren,<br />
wie auch einem ungeordneten „Wildwuchs“<br />
liturgischer Handlungen, die nicht mehr zum<br />
Kern der Liturgie führten und missverständlich<br />
waren. Der Wunsch des Papstes war ein<br />
„Codex Iuris liturgici“, wie Bux es nannte, der<br />
eine <strong>St</strong>abilität der Reform gesichert hätte; ein<br />
solches Rechtswerk wurde aber nicht erstellt.<br />
Den Platz dieses Werkes nahm dann „Sacrosanctum<br />
Concilium“ ein, das die liturgischen<br />
Handlungen regeln sollte. Vor allem habe es<br />
Pius XII. daran gelegen, schrittweise in der<br />
Reform voranzugehen, um Fehler, verursacht<br />
durch vorschnelle Entscheidungen, zu vermeiden.<br />
Denn eine liturgische Reform könne<br />
immer nur eine Restaurierung, niemals eine<br />
Revolution sein. Schließlich weist Giuseppe<br />
Ferraro S.J. von Sardinien nach, dass die in<br />
der Kirchenkonstitution verwendete Formel<br />
zur Beschreibung des Unterschieds zwischen<br />
dem gemeinsamen Priestertum der Gläubigen<br />
und dem hierarchischen Priestertum<br />
(„das sich zwar dem Wesen und nicht bloß<br />
dem Grade nach unterscheidet“ LG 10,2)<br />
direkt auf Papst Pius XII. zurückgeht. Geht<br />
es um die Rolle der Laien in Kirche und Welt,<br />
sind zwei programmatische Reden für das<br />
2. Vatikanische Konzil wichtig, die Pius XII.<br />
anlässlich der beiden Weltkongresse über das<br />
Laienapostolat gehalten hat (14. Oktober 1951<br />
und 5. Oktober 1957) und so Fußstapfen für<br />
das II. Vaticanum gesetzt hat. Papst Benedikt<br />
XVI. hat wohl Recht, als er am 22. Dezember<br />
2005 zu den Kardinälen sprach und der<br />
„Hermeneutik des Bruches“ die „Hermeneutik<br />
der Reform“ unter Wahrung der Kontinuität<br />
gegenüberstellte. Das Zweite Vatikanische<br />
Konzil hat ihre wahre Natur und Identität<br />
bewahrt und vertieft. <strong>Die</strong> Kirche war und ist<br />
vor und nach dem Konzil dieselbe eine, heilige,<br />
katholische und apostolische Kirche, die sich<br />
auf dem Weg durch die Zeiten befindet. Pius<br />
XII. war zweifellos ein Wegbereiter des 2.<br />
Vaticanums.<br />
30 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
31
Wenn der Titel des 72. Kapitels den guten<br />
Eifer thematisiert, greift V. 1 zunächst auf die<br />
negative Erfahrung des bösen und bitteren<br />
Eifers zurück. Es ist jener Eifer, der sich in<br />
Neid, Eifersucht und <strong>St</strong>reitlust äußert und in<br />
den Tod führt. Benedikt hat in seiner Regel<br />
das vorletzte Kapitel (RB 72) dem guten Eifer<br />
gewidmet, den die Mönche haben sollen.<br />
Man kann sich fragen, warum Benedikt dieses<br />
wichtige Thema am Schluss behandelt. Ganz<br />
am Anfang seiner Regel (RB 1,3) spricht der<br />
Heilige vom Neulingseifer (fervor novicius),<br />
d.h. von der ersten Begeisterung. Damit meint<br />
er die erste Begeisterung für das Mönchsleben,<br />
die sicher für einen guten <strong>St</strong>art notwendig ist,<br />
jene gute Portion Freude und Begeisterung,<br />
mit der sich unser Leben auf alle Fälle leichter<br />
leben lässt. Wohl jeder hat einmal mit diesem<br />
Eifer etwas begonnen. Der gute Eifer (zelus<br />
bonus) ist mehr. Benedikt, der im Kapitel 72<br />
sein Testament an seine Mönche geschrieben<br />
hat, sieht den guten Eifer als Frucht eines<br />
intensiven Ringens im geistlichen Leben. Es<br />
scheint auch damit zusammenzuhängen,<br />
wie ein Mensch Gott erfährt und mehr und<br />
mehr tief innerlich erkennt, dass „Gott Liebe<br />
ist“ (1 Joh 4,16). <strong>Die</strong>ser gute Eifer kennt das<br />
Bittere und das Böse nicht. Er „trennt von den<br />
Sünden und führt zu Gott und zum ewigen<br />
Leben“ (RB 72,1-2). Durch den guten Eifer<br />
entscheiden sich die Mönche für das Leben<br />
unter der Führung des Evangeliums. Alle sind<br />
sich darin einig, dass sie glücklich werden oder<br />
sein wollen. Benedikt bringt das Glück mit dem<br />
weiten Herzen und der Liebe in Verbindung.<br />
<strong>Die</strong>ser Eifer lässt das „Herz weit werden“ (RB<br />
Prol 49), so dass dort wirklich Liebe ist für die<br />
Mitmenschen mit ihren „körperlichen und<br />
charakterlichen Schwächen“ (RB 72,5). Da<br />
ist z.B. der Ratschlag, mehr unsere Eindrücke<br />
zu formulieren als feste Tatbestände zu behaupten,<br />
unsere Aussagen mehr in die Form<br />
von Fragen als in die von Feststellungen und<br />
Urteilen zu kleiden, mehr mit dem anderen<br />
als über ihn bzw. hinter ihm zu reden. Es geht<br />
um den guten Eifer, der ein verlockendes Ziel<br />
im geistlichen Leben darstellt. Wer sich aber<br />
bemüht, den guten Eifer umzusetzen, der<br />
erkennt bald, wie schwer es zu verwirklichen<br />
schulostergottesdienste<br />
Vs rosenau, Mittwoch, 28. März, 8.00 Uhr<br />
Vs roßleithen, Donnerstag, 29. März, 8.00 Uhr<br />
Vs <strong>Windischgarsten</strong>, Donnerstag, 29. März, 10.30 Uhr<br />
hs römerfeld, Freitag, 30. März, 8.00 Uhr<br />
hs kirchfeld, Freitag, 30. März, 9.00 Uhr<br />
Wir laden schüler, direktoren, lehrer und eltern<br />
sehr herzlich zu diesem Glaubensfest ein!<br />
ordensreGel<br />
des hl. benedikt<br />
eifer für Gott<br />
ist, und dass es ein hohes Maß an Selbstverleugnung<br />
braucht. Wo Benedikt vom „guten<br />
Eifer“ der Mönche spricht, leuchtet echtes<br />
christliches Gemeinschaftsleben auf. Damit<br />
wirklich Gemeinschaft in Liebe wird, bedarf<br />
es nicht nur einer bestimmten Begeisterung,<br />
sondern vielmehr noch einer wachsenden<br />
Erkenntnis Gottes und seines Weges mit uns<br />
Menschen. Das will uns Benedikt letztlich mit<br />
seiner Rede vom guten Eifer nahe bringen.<br />
Benedikt ist vom Wert und von der Kraft des<br />
guten Beispiels überzeugt: „Alles, was gut und<br />
heilig ist, erkennt man mehr durch Taten als<br />
durch Worte; es muss einem gezeigt werden“<br />
(vgl. RB 2,12). Wer Gott wirklich liebt, kann<br />
nicht anders als auch seinen Nächsten wirklich<br />
lieben, um seiner selbst willen, so wie es<br />
für ihn am besten ist. Gott wirklich lieben,<br />
„mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele,<br />
mit allen Gedanken und mit aller Kraft“, ist<br />
der Sinn und die Erfüllung unseres Lebens, der<br />
einzige Weg zum wahren Glück. Benedikt hat<br />
aber auch erkannt, dass in der konsequenten<br />
Zuwendung zu Gott das Heil für uns alle liegt:<br />
„In Liebe sollen sie Gott fürchten. Christus<br />
sollen sie überhaupt nichts vorziehen. Er<br />
führe uns gemeinsam zum ewigen Leben“<br />
(RB 72,9.11-12).<br />
Das Problem unserer Zeit scheint zu sein,<br />
dass wir Gott aus dem Blick verloren haben<br />
und dass er im täglichen Leben kaum noch<br />
vorkommt. <strong>Die</strong> Konsequenz daraus ist, dass<br />
nun der Mensch immer mehr ins Zentrum<br />
rückt und sich alles nur noch um ihn dreht;<br />
tragischerweise aber nicht im Sinne einer<br />
Sorge um den Menschen insgesamt, um<br />
das Wohl des Menschen, der gut auf dieser<br />
Erde leben soll, sondern der Mensch wird<br />
Mittelpunkt im Sinne eines verhängnisvollen<br />
Kreisens um sich selbst, ohne Rücksicht auf<br />
die Mitmenschen; dies nicht, weil er seinem<br />
Nächsten bewusst Böses will, sondern indem<br />
er ihn und sein Wohl zunehmend aus dem<br />
Blick verliert, weil er Gott aus dem Blick<br />
verloren hat. Wer sensibel hinschaut, erkennt<br />
diese Tendenz auch bei denen, die sich Gott<br />
in besonderer Weise zur Verfügung gestellt<br />
und geweiht haben. <strong>Die</strong>se Anzeichen sind<br />
alarmierend für den Zustand der Kirche und<br />
der Welt; denn die Abwendung von Gott<br />
hat Folgen, die wir schon überall erkennen<br />
können. <strong>Die</strong> Welt ist aus dem Lot geraten, und<br />
nichts scheint mehr zu stimmen. Angesichts<br />
dessen ist es gut, sich neu darauf zu besinnen,<br />
dass es uns Menschen nur gut geht, wenn wir<br />
bewusst „vor dem Angesicht Gottes“ leben<br />
(vgl. RB 19,6). „Vor dem Herrn, deinem Gott,<br />
sollst du dich niederwerfen und ihm allein<br />
dienen“, sagt Jesus (Mt 4,10).<br />
Benedikt ermahnt uns nachdrücklich dazu,<br />
uns mit Eifer um Gott zu bemühen. Eifer für<br />
Gott haben, das bedeutet für ihn, dass unser<br />
ganzes Leben sich zu dem glühenden Wunsch<br />
verdichtet, Gott zu gefallen. Bei alledem,<br />
dass wir den guten Eifer in den Lebensalltag<br />
umsetzen sollen, heißt das immer noch, dass<br />
Gott zuerst handelt. Er liebt uns zuerst, und<br />
darum können wir ihn lieben (vgl. 1 Joh 4,10-<br />
11). Wir dürfen davon ausgehen, dass Gott sich<br />
auch in unserem Leben bemerkbar machen<br />
will. Wenn wir ihn wahrnehmen, geht es<br />
darum zu fragen: Was willst du mir zeigen?<br />
Und dann müssen wir Vertrauen haben,<br />
weil es darum geht, die Hinweise Gottes im<br />
konkreten Alltag wahrzunehmen. Wer sich<br />
wirklich darum bemüht, Gott zu gefallen,<br />
darf davon ausgehen, dass Gott über ihn froh<br />
wird. Das Leben mit Gott wird zur „guten<br />
Gewohnheit und dass man Freude an der<br />
Tugend bekommt (vgl. RB 7,69). Und Jesus<br />
selber sagt: „Euer Herz wird sich freuen, und<br />
niemand kann euch eure Freude nehmen“<br />
(Joh 16,22).<br />
ÖlberGnacht in der Pfarrkirche<br />
Gebetsnacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag<br />
21.00 – 22.00 Uhr Schweizersberg, Roßleithen<br />
22.00 – 23.00 Uhr Rading, Mayrwinkl<br />
23.00 – 24.00 Uhr Pichl, Pießling<br />
00.00 – 01.00 Uhr Gleinkerau, Garstner Eck, Am Wur<br />
01.00 – 02.00 Uhr Mitterweng<br />
02.00 – 03.00 Uhr <strong>Windischgarsten</strong><br />
03.00 – 04.00 Uhr Edlbach • 04.00 – 05.00 Uhr Seebach<br />
05.00 – 06.00 Uhr Rosenau<br />
Alle Wege führen in Assisi auf den Marktplatz<br />
oder einfach: die Piazza. Hier treffen<br />
insgesamt fünf <strong>St</strong>raßen zusammen, die<br />
untereinander durch ein ganzes Netz von<br />
malerischen Wegen und Gässchen und<br />
Treppen verbunden sind. Hier ganz in der<br />
Nähe wohnte Franziskus, hier konnte man<br />
ihm in seiner Kinder- und Jugendzeit, aber<br />
auch später begegnen. In unmittelbarer<br />
Umgebung dieses Platzes spielte, sang und<br />
tanzte er mit der Jugend von Assisi. Der<br />
Marktplatz ist ein franziskanisches Heiligtum<br />
unter freiem Himmel. Auf dem alten Forum<br />
bzw. auf dem jetzigen Platz spielte sich das<br />
öffentliche Leben ab. Besonders reizvoll<br />
sind heute noch die Abendstunden, wenn<br />
hier verschiedene jugendliche Wallfahrergruppen<br />
kommen, um zu tanzen, zu beten<br />
und zu singen.<br />
Das älteste Gebäude auf dem Platz ist der<br />
Minervatempel, der sich an der Nordseite<br />
befindet und zur Zeit von Franziskus bereits<br />
da stand. Ihm verdankt die Piazza ihre<br />
Einzigartigkeit, sodass Giotto den Tempel<br />
als erste Szene in seinem Franziskuszyklus<br />
in der Oberkirche von Assisi einarbeitete.<br />
Er hat ihn als Gefängnis dargestellt, und ein<br />
Gefängnis war hier lange Zeit. Zwischen dem<br />
Anfang des ersten Jahrhunderts vor Christus<br />
und dem Zeitalter des Augustus gebaut und<br />
der Göttin Minerva geweiht, kam er im<br />
Mittelalter in den Besitz der Benediktiner auf<br />
dem Subasio. Sie wandelten den Tempel in<br />
eine Kirche, und 1212, in dem Jahr, wo der<br />
franziskanische Weg der Hl. Clara begann,<br />
überließ Abt Makkabäus das Gebäude der<br />
<strong>St</strong>adt Assisi, die es als Sitz der <strong>St</strong>adtverwaltung<br />
und als Kerker für Männer nützte. Papst<br />
Paul III. ließ den Tempel 1539 in eine Kirche<br />
umwandeln und sie der Mutter Gottes mit<br />
dem Titel „Santa Maria sopra Minerva“<br />
aufenthaltsort des<br />
hl. franZiskus 23<br />
Piazza del comune<br />
weihen. Seit 1643 bis heute wird die Kirche<br />
von den Franziskanern des Dritten Ordens<br />
betreut. <strong>Die</strong> Gestaltung des Inneren der<br />
Kirche im Barock stammt im Wesentlichen<br />
aus dem 17. und 18. Jahrhundert, und die<br />
sechs korinthischen Säulen an der Fassade<br />
sind inzwischen mehr als 2.000 Jahre alt.<br />
Als Goethe am 26. Oktober 1786 Assisi<br />
besuchte, war er begeistert von der klassischen<br />
Ausstrahlung der Fassade. 1991-1992<br />
wurde die Kirche umfassend restauriert.<br />
Links neben dem Minervatempel steht der<br />
Torre del Popolo, der Volksturm, der noch im<br />
Jahrhundert des Franziskus entstand und<br />
1305 vollendet wurde. Im Jubiläumsjahr des<br />
Todes des Franziskus im Jahr 1926 wurde<br />
von den Gemeinden Italiens die Lobpreisglocke<br />
gestiftet und in diesen 47 Meter hohen<br />
Turm aufgehängt.<br />
In früheren Jahrhunderten wurde der Marktplatz<br />
im Westen von der romanischen Kirche<br />
San Nicolo abgeschlossen, wo Franziskus<br />
mit seinen ersten Brüdern das Leben nach<br />
dem Evangelium entdeckte. Sie war im 19.<br />
Jhdt. Kaserne der Carabinieri, 1925 wurde<br />
fastenpredigten in der kalvarienbergkirche<br />
An jedem Freitag werde ich in der Fastenzeit in der Kalvarienbergkirche wieder eine<br />
Fastenpredigt halten, während der Fastenwoche täglich. Nachdem ich länger über<br />
ein mögliches Thema nachgedacht hatte, ist mir folgendes in den Sinn gekommen:<br />
„Religiös denken und vernünftig reden“. So treffen wir uns um 19.00 Uhr am Fuß des<br />
Kalvarienberges, beten auf dem Weg zur Kirche den Rosenkranz und feiern um 19.30<br />
Uhr in der Kirche das Hl. Messopfer, wo auch die Fastenpredigt gehalten wird.<br />
24. Februar Denken und Danken<br />
02. März Von der Kraft der Worte<br />
09. März Der Hochmut in der Geschwätzigkeit unserer Zeit<br />
12. März Hören, um zu leben<br />
13. März Alles kommentieren?<br />
14. März Was wir über den Glauben denken<br />
15. März Mit Einfachheit und Eifer über den Glauben reden<br />
16. März Der Alltag als lebendiger Impuls<br />
23. März Gottes Wort als bleibende Wahrheit<br />
30. März Hingabe als Weg der Vernunft und des Glaubens<br />
sie abgerissen und an ihrer <strong>St</strong>elle das heutige<br />
Postamt errichtet. An der linken Seite dieses<br />
Baus steht ein Kapellchen, in dem sich das<br />
Bild der Mutter Gottes von Simone Martini<br />
aus dem 14. Jhdt. befindet. Der Altar besteht<br />
aus einem <strong>St</strong>ein vom La Verna. Hier sollen<br />
Bernhardin von Siena und andere Volksprediger<br />
gepredigt haben.<br />
Dem Minervatempel gegenüber steht der<br />
Priorenpalast, der mit Sicherheit 1295 schon<br />
vollendet war und jene fünf weisen Männer<br />
beherbergte, die die <strong>St</strong>adt zusammen mit<br />
dem <strong>St</strong>adtvogt und dem Volkshauptmann<br />
regierten. Unseren Rundgang beschließen<br />
wir mit dem im 14. Jhdt. errichteten <strong>St</strong>adtpalast,<br />
in dem sich der herrliche Saal der<br />
Versöhnung befindet. Er erinnert an die<br />
Vorgespräche zu den Lateranverträgen, die<br />
im Namen des Franziskus zwischen katholischer<br />
Kirche und italienischem <strong>St</strong>aat im Jahr<br />
1926, anlässlich des 700. Todestages des Hl.<br />
Franziskus, begonnen wurden. <strong>Die</strong>ser Saal<br />
ist mit franziskanischen Themen ausgemalt.<br />
An der Ostseite des Marktplatzes steht ein<br />
stimmungsvoller Brunnen auf einem Teilstück,<br />
wo die Piazza kurz nach dem Tod des<br />
Franziskus vergrößert wurde. Er bestand<br />
bereits 1303, wurde später erneuert und<br />
erreichte sein endgültiges Aussehen 1562.<br />
Der Brunnen mit zwei übereinanderliegenden<br />
Wannen liefert ein köstliches Schauspiel<br />
im Sonnenlicht. Da haben Windischgarstner<br />
schon viele <strong>St</strong>unden verbracht … im Zusammenwarten<br />
und beim Kaffeetrinken im<br />
Gastgarten und auch beim Einkaufen einer<br />
Jause oder auch am Abend. <strong>Die</strong>ser Platz ist<br />
immer ein Erlebnis, das auch jetzt bei mir<br />
Heimweh hervorruft.<br />
Woche der Versöhnung<br />
für unsere kinder<br />
schülerosterbeichte<br />
Vs <strong>Windischgarsten</strong><br />
Mittwoch, 21. März, 9.00– 11.00 Uhr<br />
Vs roßleithen<br />
Donnerstag, 22. März, 7.45 – 9.15 Uhr<br />
Vs rosenau<br />
Freitag, 23. März, 7.45 – 8.30 Uhr<br />
hs römerfeld<br />
Montag, 26. März, 8.00 – 10.00 Uhr<br />
hs kirchfeld<br />
Montag, 26. März, 10.00 – 12.00 Uhr<br />
schi – hs<br />
Montag, 26. März, 16.30 – 18.00 Uhr<br />
Jeder schüler ist herzlich willkommen,<br />
denn jeder, der beichtet,<br />
gönnt sich etwas Gutes!<br />
32 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
33
„Heilige und Selige sind nie ein Schlussstrich,<br />
sondern eine offene Tür mit der<br />
Einladung, auch hineinzugehen.“ Das sagte<br />
Kardinal Christoph Schönborn und betonte<br />
damit, dass Heilige und Selige uns anstiften,<br />
das Christentum zu leben.<br />
Am 13. November hat Angelo Amato, der<br />
Präfekt der vatikanischen Selig- und Heiligsprechungskongregation,<br />
in Dornbirn den<br />
Provikar Carl Lampert selig gesprochen. Und<br />
am 29. Jänner <strong>2012</strong> war Hildegard Burjan,<br />
die Gründerin der Wiener Schwesterngemeinschaft<br />
„Caritas Socialis“, im Wiener<br />
<strong>St</strong>ephansdom an der Reihe. Lampert und<br />
Burjan zählen damit zu jenen rund 100<br />
Katholiken aus Österreich, die vom Papst<br />
zu Heiligen oder Seligen ernannt worden<br />
sind. Zudem sind derzeit knapp 20 weitere<br />
Seligsprechungsverfahren der katholischen<br />
Kirche für Österreicher und Alt-Österreicher<br />
im Gange.<br />
Der aus Göfis in Vorarlberg stammende<br />
Innsbrucker Provikar Carl Lampert (1894<br />
– 1944) ist der ranghöchste Priester Österreichs,<br />
der von den Nationalsozialisten<br />
ermordet wurde. Er wurde am 9. Jänner<br />
1894 geboren. Er war <strong>St</strong>udent des Seminars<br />
in Brixen, wo er 1918 zum Priester<br />
geweiht wurde. Nach zwölf Jahren pastoralen<br />
<strong>Die</strong>nstes in der Kirche <strong>St</strong>. Martin<br />
in Dornbirn wurde er von seinem Bischof<br />
nach Rom (Animakolleg) geschickt, um<br />
kanonisches Recht zu studieren. Nach<br />
Innsbruck kehrte er im Jahr 1938 zurück,<br />
dem Jahr des Anschluss von Österreich<br />
an Nazideutschland. Ein Jahr später übernahm<br />
Lampert die Aufgabe des Provikars<br />
des Bischofs von Innsbruck. Er wurde der<br />
Spionage angeklagt, weil er sich mutig<br />
gegen kirchenfeindliche Handlungen des<br />
nationalsozialistischen Gauleiters Franz<br />
Hofer zur Wehr setzte. Er protestierte gegen<br />
die Vertreibung der Schwestern und der<br />
Enteignung des Frauenklosters „Zur Ewigen<br />
Anbetung“ in Innsbruck. <strong>Die</strong> Gemeinschaft<br />
umfasste damals 45 Schwestern, und sie<br />
beschlossen einstimmig mit der Mutter<br />
Oberin Maria Camilla Edelmann, das Kloster<br />
nicht freiwillig zu verlassen. Nach seinem<br />
neue selige<br />
in Österreich<br />
Eintreten für den ermordeten <strong>Pfarre</strong>r Otto<br />
Neururer begann für Lampert 1940 ein<br />
Martyrium durch die Konzentrationslager<br />
Dachau und Sachsenhausen. Im Jahre 1941<br />
wurde er „gauverwiesen“ und nach <strong>St</strong>ettin<br />
verbannt, wo ihn ein Gestapo-Spitzel in eine<br />
angebliche Spionage-Affäre verwickelte. Am<br />
13. November 1944 wurde der Provikar<br />
in Halle an der Saale im Zuchthaus „Roter<br />
Ochse“ enthauptet.<br />
Das Seligsprechungsverfahren für Carl Lampert<br />
wurde 1998 unter Bischof Klaus Küng<br />
in der Diözese Feldkirch eingeleitet. Ende<br />
Juni 2011 erkannte Papst Benedikt XVI.<br />
das Martyrium Lamperts an. Und am 13.<br />
November sagte Papst Benedikt nach dem<br />
Angelus- Gebet: „In der dunklen Zeit des<br />
Nationalsozialismus habe Lampert seinen<br />
Glauben bekannt und seine Treue zur Kirche<br />
und zum Priestertum bekundet.“ Lamperts<br />
Engagement und sein Gewissensbeispiel<br />
wird auch im Gebiet der ehemaligen DDR<br />
in Ehren gehalten: Hier ist sein Name bis<br />
heute gleichbedeutend mit dem christlichen<br />
Widerstand der NS-Jahre. Den Auftakt zur<br />
Seligsprechungsmesse, an der ich ebenso<br />
in Dornbirn teilgenommen habe, bildete<br />
eine Schweigeminute, die zur Hinrichtungsstunde<br />
Carl Lamperts am 13. November<br />
1944 um 16.00 Uhr eingelegt worden war.<br />
Im Gedenken an Carl Lampert läuteten die<br />
Kirchenglocken in ganz Vorarlberg und an<br />
seinem Todesort im deutschen Halle an der<br />
Saale 15 Minuten lang. Der Vorarlberger<br />
Bischof Elmar Fischer, dessen Rücktritt<br />
vom Papst am Tag danach angenommen<br />
wurde, bezeichnete die Seligsprechung<br />
Lamperts als „großes Geschenk“ für die<br />
Kirche in Österreich.<br />
Hildegard Burjan wurde am 30. Jänner<br />
1883 als Hildegard Freund im sächsischen<br />
Görlitz geboren, trat 1909 vom Judentum<br />
Was man vielleicht auch wissen soll<br />
Johannes Heesters hat vor seinem Tod an Heiligabend noch die Krankensalbung<br />
empfangen. Das Sakrament spendete dem 108-jährigen Sänger der Priester<br />
Konrad Schreiegg. Der im Ruhestand lebende <strong>St</strong>adtpfarrer von <strong>St</strong>arnberg war zuvor von<br />
Heesters Familie verständigt worden, dass der katholische Schauspieler mit einem<br />
Schlaganfall im Krankenhaus lag. Am Freitag, 30. Dezember, wurde Heesters<br />
auf den Münchner Nordfriedhof beigesetzt. Dabei hat der 77-jährige Schreiegg<br />
auch die Trauerfeierlichkeiten geleitet.<br />
zum Katholizismus über und zog 1919 als<br />
erste weibliche Abgeordnete der christlichsozialen<br />
Partei in das österreichische Parlament<br />
ein. Am 4. Oktober 1919 gründete<br />
sie als Ehefrau und Mutter einer Tochter die<br />
Schwesterngemeinschaft „Caritas Socialis“,<br />
mit dem Auftrag, soziale Not der Zeit zu<br />
erkennen und zu lindern. Burjan setzte<br />
sich als Frau eines Industriellen entschieden<br />
für die Gleichberechtigung der Frau<br />
und die Bekämpfung von Kinderarbeit und<br />
sozialen Missstände ein. Zugleich war sie<br />
die Beraterin führender Politiker der Ersten<br />
Republik, so von Bundeskanzler Prälat Ignaz<br />
Seipel und Engelbert Dollfuß.<br />
<strong>Die</strong> Schwestern übernahmen die Betreuung<br />
von schwererziehbaren Jugendlichen und<br />
aufgegriffenen Prostituierten. Immer ging<br />
Hildegard Burjan dabei von dem Gedanken<br />
aus, diesen Randgruppen der Gesellschaft<br />
jene Hilfe zukommen zu lassen, die es ihnen<br />
ermöglichte, in geordnete Verhältnisse zurückzukehren;<br />
Hilfe zur Selbsthilfe würde<br />
man das heute nennen. 1924 eröffnete die<br />
„Caritas Socialis“ ein Mutter-Kind-Heim für<br />
ledige Mütter. Eine damals revolutionäre<br />
Tat angesichts der gesellschaftlichen Einstellung,<br />
dass dadurch „nur die Unmoral<br />
gefördert werde“.<br />
Als Hildegard Burjan im Jahr 1933 starb,<br />
war ihre Schwesterngemeinschaft schon<br />
über die Grenzen hinaus bekannt und<br />
aktiv. 1936 wurde sie als Gemeinschaft<br />
diözesanen Rechts errichtet, 1960 erhielt<br />
sie die päpstliche Anerkennung. Ihr Grab<br />
befindet sich in der Kapelle in der Zentrale<br />
der Schwersterngemeinschaft in der<br />
Pramergasse in Wien 9. Der Seligsprechungsprozess<br />
wurde 1963 von Kardinal<br />
Franz König eingeleitet. Hildegard Burjan<br />
ist „weltweit die erste demokratische Politikerin,<br />
die von der Kirche zur Ehre der Altäre<br />
erhoben wird“, sagte Kardinal Schönborn,<br />
und am Sonntag, 29. Jänner, sagte er bei der<br />
Seligsprechung im Wiener <strong>St</strong>ephansdom,<br />
sie sei „ein großes Geschenk für Kirche<br />
und Land“. Benedikt XVI. nannte Hildegard<br />
Burjan beim Angelusgebet in Rom eine<br />
Botin „der helfenden Liebe Gottes“.<br />
aschermittwoch<br />
22. februar, 19.00 uhr<br />
Hl. Messe mit Aschenauflegung<br />
damit wir „leben“ und „sterben“<br />
nicht übersehen, beginnen wir<br />
pünktlich die fastenzeit!<br />
<strong>Die</strong> Zerstörung auch nur eines Menschenlebens<br />
könne nie durch den möglichen Nutzen<br />
für ein anderes Leben gerechtfertigt werden,<br />
sagte Benedikt XVI. vor Medizinern, Biologen<br />
und Theologen im Vatikan. <strong>Die</strong> Kirche<br />
unterstützt und fördert die Forschung und<br />
die Behandlung mit adulten <strong>St</strong>ammzellen,<br />
lehnt aber jeglichen Gebrauch von Zellen<br />
ab, die von ausschließlich zu therapeutischen<br />
Zwecken produzierten Embryonen<br />
stammen. Das betonte Papst Benedikt XVI.<br />
in seine Ansprache am Samstag, den 12.<br />
November 2011, bei der Audienz für 250<br />
Teilnehmer des internationalen Kongresses<br />
über das Thema „Adult <strong>St</strong>em Cells: Science<br />
and the Future of Man and Culture“, der<br />
vom päpstlichen Rat für die Kultur gefördert<br />
wurde. Laut Papst Benedikt „bietet die wissenschaftliche<br />
Forschung eine einzigartige<br />
Gelegenheit, das Wunder des Universums zu<br />
erforschen, die Komplexität der Natur und die<br />
unnachahmliche Schönheit des Lebens, und<br />
damit auch des Menschenlebens“. „Aber“,<br />
so Papst Benedikt weiter, „da die Menschen<br />
eine unsterbliche Seele besitzen und nach<br />
Gottes Ebenbild geschaffen sind, gibt es<br />
Dimensionen der menschlichen Existenz,<br />
die jenseits der Dinge liegen, über die Naturwissenschaften<br />
entscheiden können.“ Dazu<br />
erklärte der Bischof von Rom: „Wenn diese<br />
Grenzen nicht beachtet oder überschritten<br />
werden, besteht die ernsthafte Gefahr, dass<br />
die einzigartige und unantastbare Würde des<br />
Menschenlebens sich rein wissenschaftlichen<br />
Aspekten unterordnen muss.“ Er<br />
fügte hinzu, „wenn diese Grenzen hingegen<br />
gebührend respektiert werden, kann die<br />
Wissenschaft einen beachtlichen Beitrag zur<br />
Förderung und Erhaltung der Menschenwürde<br />
leisten“. So kann tatsächlich zum Wohl<br />
der Menschheit wissenschaftlich gearbeitet<br />
werden, sodass sich vielversprechende<br />
Möglichkeiten zur Heilung bei chronischen<br />
Leiden und Krankheiten anbieten.<br />
Weiterhin ablehnung<br />
der nutzung<br />
von embryonen<br />
Adulte <strong>St</strong>ammzellen können etwa aus Nabelschnurblut<br />
oder durch die Punktion des Beckenknochens<br />
gewonnen werden. <strong>Die</strong> Arbeit<br />
mit embryonalen <strong>St</strong>ammzellen setzt dagegen<br />
die Zerstörung eines Embryos voraus. Laut<br />
Kardinal Ravasi, dem Präsidenten des Kulturrates,<br />
sollte diese Tagung, die in Kooperation<br />
mit dem Biopharma-Unternehmen Neo<strong>St</strong>em<br />
in den Vereinigten <strong>St</strong>aaten vorbereitet worden<br />
war, nach außen hin unterstreichen, dass die<br />
adulte <strong>St</strong>ammzellforschung „die volle Unterstützung“<br />
der katholischen Kirche habe.<br />
Was die Forschung und den Gebrauch der<br />
<strong>St</strong>ammzellen betrifft, hob der Papst hervor,<br />
dass „der potenzielle Nutzen der Forschung<br />
mit adulten <strong>St</strong>ammzellen bemerkenswert<br />
ist, da die Besserung, die solche Therapien<br />
versprechen, einen wichtigen Fortschritt<br />
in der Medizin bedeutet und den Kranken<br />
und ihren Angehörigen neue Hoffnung geben<br />
würde.“ Besorgt äußerte sich der Papst<br />
hingegen über pragmatische Denkweisen,<br />
durch die Embryonen nur zu therapeutischen<br />
Zwecken produziert und vernichtet werden.<br />
„<strong>Die</strong> Vernichtung auch eines einzigen Menschenlebens,<br />
so Benedikt XVI. mit Nachdruck,<br />
kann niemals gerechtfertigt werden durch den<br />
Nutzen, den es eines Tages anderen bringen<br />
könnte.“ Hierzu zitierte der Papst Abschnitt<br />
32 der Instruktion Dignitas Personae der<br />
Kongregation für die Glaubenslehre: „Ethische<br />
Probleme entstehen nicht, wenn die<br />
<strong>St</strong>ammzellen aus Gewebe eines erwachsenen<br />
Organismus, aus dem Nabelschnurblut bei<br />
der Geburt oder aus Gewebe von Föten,<br />
die eines natürlichen Todes gestorben sind,<br />
entnommen werden“.<br />
Nachdem er die ethischen Grenzen der Forschung<br />
hervorgehoben hatte, erklärte Papst<br />
Benedikt, dass die Kirche nicht nur an die<br />
Bedürfnisse der Wehrlosen und somit der Ungeborenen<br />
denke, sondern auch an diejenigen,<br />
die sich keine kostspieligen Behandlungen<br />
leisten könnten. Denn Krankheiten machten<br />
keine Ausnahmen und alle sollten vom<br />
Fortschritt der wissenschaftlichen Forschung<br />
profitieren können, unabhängig von ihren<br />
finanziellen Mitteln. Um sicherzustellen,<br />
dass der medizinische Fortschritt mit einer<br />
gerechten Verfügung des Gesundheitsdienstes<br />
einhergeht, hob der Papst hervor, wie<br />
sehr die Kirche konkrete Hilfe durch ihre<br />
Kranken-Pastoral in vielen Ländern der Welt<br />
leiste, mit ihrer besonderen Aufmerksamkeit<br />
gegenüber den Bedürfnissen der Armen.<br />
Zum Schluss versicherte der Papst alle, „die<br />
so hart arbeiten, um den Leidenden Rettung<br />
und Hoffnung zu bringen“ seines besonderen<br />
Gebets und vertraute „alle Patienten, die<br />
von der Forschung und der Behandlung mit<br />
adulten <strong>St</strong>ammzellen profitieren können“ der<br />
Fürbitte Marias als der „Salus Infirmorum“<br />
(Heil der Kranken) an.<br />
Auf dem Kongress wurde ein Patient vorgestellt,<br />
der seit zehn Jahren mit einer aus<br />
adulten <strong>St</strong>ammzellen im Labor gewachsenen<br />
Blase lebt. Auch eine Frau war anwesend,<br />
deren durch eine Bindegewebsverhärtung<br />
beeinträchtigte Lunge nach einer Therapie<br />
mit adulten <strong>St</strong>ammzellen fast vollständig<br />
genesen ist. Dagegen bemängelte der Molekulargenetiker<br />
und Jesuit Kevin Fitzgerald,<br />
dass über Gefahren der embryonalen <strong>St</strong>ammzellforschung<br />
zu wenig aufgeklärt werde. So<br />
sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass solche<br />
Zellen unkontrolliert weiterwüchsen, sagte<br />
der Wissenschaftler von der Georgetown<br />
University in den USA. Bei adulten <strong>St</strong>ammzellen<br />
könne man dagegen besser steuern,<br />
wozu sich die Zellen entwickeln.<br />
osterfesttermin<br />
<strong>Die</strong> Christenheit feiert seit dem Konzil von Nizäa (325) am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond und nicht am 14. Nisan<br />
(=Vollmond), dem Datum des jüdischen Paschafestes.<br />
sendungsfeier der caritashelfer<br />
Sonntag, 18. März, 8.30 Uhr<br />
kleinkindermesse<br />
Sonntag, 18. März, 10.00 Uhr<br />
Wir laden alle sehr herzlich ein!<br />
Wir bitten die <strong>Pfarrbrief</strong>austräger, den nächsten <strong>Pfarrbrief</strong><br />
spätestens am sonntag, 29. april in der sakristei<br />
abzuholen und ehest den haushalten zuzustellen.<br />
Geistliches Wort<br />
Ich lese in der Tiefe Deines Herzens.<br />
Menschen kann man leicht täuschen,<br />
Gott aber nicht.<br />
Hl. Antonius Maria Claret<br />
<strong>Die</strong> Kirche muss in den Medien präsent sein, damit sie die<br />
christliche Botschaft verkünden und den Glauben in<br />
Ländern beleben kann, die weitgehend verweltlicht sind.<br />
34 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
35
Wenn wir zunächst nach den Grundlagen<br />
unserer christlichen Ausstrahlung fragen,<br />
dann denke ich vor allem an Gott und frage<br />
mich, ob wir unter den Einwohnern von <strong>Windischgarsten</strong><br />
die Gegenwart Gottes feststellen<br />
können, die wir nicht vergessen dürfen. Der<br />
Schwerpunkt der seelsorglichen Arbeit in<br />
der <strong>Pfarre</strong> muss eine täglich erneuerte Beziehung<br />
zu Jesus Christus und den Brüdern<br />
und Schwestern sein. So sind wirkliche Christen,<br />
um überzeugend zu sein, bescheiden<br />
in ihrem Auftreten, aber gleichzeitig nicht<br />
distanziert und kühl. Für die Einheit, die nur<br />
auf der Grundlage der Wahrheit denkbar<br />
ist, möchte ich mich in der <strong>Pfarre</strong> täglich<br />
einsetzen, denn diese ist ein Mittel gegen<br />
die „Zersplitterung“, die oftmals als Ursache<br />
vieler gesellschaftlicher Missstände auftaucht.<br />
Gepflegt werden muss unter den Bürgern aber<br />
auch die Freundschaft, die dem Bestehen jeder<br />
Einrichtung zugutekommt, von der Familie<br />
über die Haus- und Dorfgemeinschaft und<br />
die <strong>St</strong>adtgemeinde bis hin zu Europa. <strong>Die</strong><br />
Bedeutung der tätigen Nächstenliebe dürfen<br />
wir dabei keineswegs unterschätzen. Außerdem<br />
muss das gängige Vorurteil aus dem Weg<br />
geräumt werden, nach dem die Bindungen als<br />
Freiheitseinschränkung betrachtet werden,<br />
während sie eigentlich Freiheit bedeuten. In<br />
keinem Fall darf die Arbeit den familiären<br />
die neue lebenskraft<br />
unseres katholischen<br />
Glaubens<br />
Bindungen vorgezogen werden. Bei alledem<br />
soll man nicht vergessen, dass die Kirche<br />
eine große Familie und keine Firma, erst<br />
recht kein Verein ist. Dass viele Leute heute<br />
mit der Kirche Probleme haben, kommt von<br />
daher, weil einfach nicht mehr erkannt wird,<br />
wie der Glaube mit dem eigenen Leben zusammenhängt.<br />
Deshalb muss die Kirche zu<br />
den Leuten, sie muss ins alltägliche Leben<br />
der Menschen vordringen. Wir müssen den<br />
Menschen eine einfache, tiefgehende und<br />
verständliche Botschaft mitgeben. Wichtig<br />
ist, dass wir hervorheben, dass es Gott gibt,<br />
dass Gott uns kennt und uns liebt und dass<br />
die konkrete Kirche Zusammenarbeit und<br />
Brüderlichkeit hervorbringt. Schließlich darf<br />
die Institution kein zu großes Gewicht haben,<br />
sodass die Initiative der Gemeinschaft und<br />
der einzelnen Person Vorrang hat. Geht es<br />
um die Liturgie unserer Kirche, dann darf<br />
sie nicht sentimental oder schon gar nicht<br />
exstatisch sein, d.h. sie darf nicht nur auf der<br />
Äußerung der Gefühle beruhen, sondern sie<br />
über die liebe<br />
Bei manchen Menschen fällt es uns leicht, zu lieben, bei anderen ist es schwieriger; sie<br />
sind uns nicht sympathisch, sie haben uns verletzt und etwas zuleide getan; nur wenn<br />
ich Gott ehrlich liebe, wird es mir gelingen, sie zu lieben, weil sie Kinder Gottes sind<br />
und er mich darum bittet. Jesus hat uns auch deutlich gemacht, wie wir den Nächsten<br />
lieben sollen: Nicht nur mit Gefühlen, sondern mit unseren Taten.<br />
Sel. Papst Johannes Paul II.<br />
WindischbGarsten<br />
luzia reisinger /<br />
dorota Wasik<br />
Simon Reisinger<br />
Simon Gegenleithner<br />
Lukas Abrutsch<br />
Maximilian Wasik<br />
Enrico Brandl<br />
Leonie Redtenbacher<br />
Kyra Wilfing<br />
iveta edler<br />
Claudio Edler<br />
Simon Rainer<br />
Flora Schwarzenbrunner<br />
Katharina Brandtner<br />
Mag. anita Groß /<br />
erstkommuniongruppen <strong>2012</strong><br />
romana steinbichler<br />
Simon Groß<br />
<strong>Jakob</strong> Rebhandl<br />
Rudolf Patzl<br />
Barbara <strong>St</strong>einbichler<br />
Julian Dräher<br />
ing. Gertraud treml /<br />
ulrike rebhandl<br />
Antonia Treml<br />
Lea Rebhandl<br />
Moritz Perner<br />
Nadine Pascale<br />
Maria Grazia Castaldi<br />
Gertraud ofner /<br />
theresia Wolfbauer<br />
Fabian Ofner<br />
Katharina Ammerer<br />
<strong>Jakob</strong> Wolfbauer<br />
Adrian Schwarzmann<br />
Ludwig Gösweiner<br />
elisabeth humpl<br />
Matthias Humpl<br />
Tobias Trinkl<br />
Kaspar Wasielewski<br />
rossleithen<br />
barbara kreutzhuber<br />
Eva Kreutzhuber<br />
Flora Antensteiner<br />
Jasmin Edlinger<br />
Anastasia Berger<br />
barbara schober<br />
Tobias Schober<br />
muss geprägt sein von der Gegenwart des<br />
Geheimnisses, in das wir eintreten und von<br />
dem wir uns formen lassen. Und dann dürfen<br />
Christen unserer Kirche die Katholizität<br />
nicht verlieren, d.h. auch in der universalen<br />
Brüderlichkeit zu wachsen.<br />
freud und leid in<br />
unserer <strong>Pfarre</strong><br />
das sakrament der taufe empfingen<br />
Felix Kniewasser, Mitterweng 36<br />
Christian Herndl, Schweizersberg 136<br />
Luis Emil Gösweiner, Hauptstraße 29<br />
<strong>St</strong>efan Aigner, Kirchfeldstraße 22<br />
Jonathan Riffert, Wien<br />
Sara Katharina Popp, Rading 26<br />
Magdalena Kalß, Lindenhang 13<br />
Gott segne diese Kinder,<br />
ihre Eltern und ihre Paten!<br />
aus unserer Mitte verstarben<br />
Norbert Gubi, Hauenschildstr. 9<br />
Johann Klinser, Salzastraße 5<br />
Maria Kreuzgruber, Salzastraße 5<br />
Markus Mühlböck, Salzastraße 5<br />
Johanna Thekla Obermayr, <strong>St</strong>. Pankraz 26<br />
Helga Antensteiner, Friedhofstraße 5<br />
Josef Atzlinger, Salzastraße 5<br />
Ernest Berger, Bahnhofstraße 42<br />
Walburga Fessl, Mitterweng 15<br />
Gerald Edmund Hopf, Neue Wag Gasse 3<br />
Alois Surböck, Salzastraße 5<br />
Antonia Riesenhuber, Mitterweng 8<br />
Josefa Köberl, Salzastraße 5<br />
Adelheid Polin, Kremsmünster<br />
Herr, nimm sie auf<br />
in deine Herrlichkeit!<br />
Selina Pernegger<br />
Kevin Markanovic<br />
Jana Gruber<br />
Johanna stummer<br />
Anna <strong>St</strong>ummer<br />
Lena Aigner<br />
Lena Antensteiner<br />
Elisa Kalss<br />
rosenau<br />
Margarete schmidthaler /<br />
Petra Polz<br />
Thomas Schmidthaler<br />
Florian Polz<br />
<strong>St</strong>efanie Kopf<br />
Michelle Schnepfleitner<br />
David Auerbach<br />
36 Nr. <strong>168</strong><br />
Das Markusevangelium, das wir auch in<br />
diesem Lesejahr B regelmäßig am Sonntag<br />
in der Kirche hören, ist das älteste und<br />
auch das kürzeste Evangelium; es wurde<br />
in griechischer Sprache geschrieben. Es ist<br />
in 16 Kapiteln gegliedert und wurde ca. 70<br />
n. Christus niedergeschrieben. Über das<br />
Leben des Evangelisten gibt es verschiedene<br />
Überlieferungen, aber wahrscheinlich war<br />
er der Sohn jener Maria, in deren Haus<br />
in Jerusalem Jesus mit seinen Jüngern das<br />
letzte Abendmahl gehalten hat. Markus<br />
war zwar kein Apostel, begleitete aber den<br />
Apostel Paulus auf eine Missionsreise und<br />
lernte viel von ihm. Später traf er Petrus<br />
in Rom, und dieser erzählte Markus alles,<br />
was er über Jesus wusste. Markus hatte als<br />
erster die Idee, die überwiegend mündlich<br />
überlieferten Jesusgeschichten zu sammeln.<br />
So entstand das Markus-Evangelium. Nachdem<br />
Petrus in Rom hingerichtet wurde, zog<br />
Markus nach Alexandrien, gründete dort<br />
eine Gemeinde von Christen, deren erster<br />
Bischof er war. Eines Tages aber überfielen<br />
christenfeindliche Einwohner den Evangelisten<br />
und schleiften ihn – so erzählt es die<br />
kleinkinderkreuZWeG<br />
Montag, 2. April<br />
15.30 Uhr, Kalvarienberg<br />
März <strong>2012</strong><br />
Kinderseite<br />
evangelist Markus<br />
der Verfasser des ältesten<br />
evangeliums<br />
Legende – mit einem Seil um den Hals zu<br />
Tode. Daraufhin ließen sich aber noch viel<br />
mehr Menschen taufen, und alle trugen das<br />
Wort Gottes in die Welt hinaus.<br />
Markus war begeistert von Jesus Christus,<br />
dem Sohn Gottes, der den Menschen das Heil<br />
bringt und Gottes Reich unter ihnen errichtet.<br />
Er berichtet daher auch mehr über Taten als<br />
über Worte Jesu. Das Markusevangelium<br />
lässt sich in fünf Teile gliedern. Vielleicht<br />
kinderkreuZWeG<br />
Mittwoch, 4. April<br />
14.45 Uhr, Kirchenpark<br />
kleinkindermesse im advent<br />
<strong>Die</strong> heilige Messe am 1. Adventsonntag zum<br />
Thema „Mehr Licht im Herzen“ gestalteten<br />
heuer die Kinder und die Mitarbeiterinnen<br />
des Gemeindekindergartens Pießling. Don<br />
Mirko war der Zelebrant. Der feierliche Einzug<br />
erfolgte mit Orgelmusik und brennenden<br />
Teelichtern, die von den Kindern vor dem<br />
Altar zu zwei großen, roten Papierherzen<br />
gestellt wurden und somit die Herzen erhellten<br />
und erstrahlen ließen. Bekannte<br />
und neue Lieder umrahmten diesen 1.Adventsonntag<br />
und luden alle zum Mitsingen<br />
ein. Bei dem Lied „Wir tragen dein Licht“<br />
wurden den Messbesuchern von den Kindergartenkindern<br />
Glaslaternen gereicht,<br />
die dann von einer Hand zur anderen Hand<br />
„weiterwanderten“ und dadurch vielleicht<br />
das eine oder andere Herz erhellten. Nach<br />
der Messe erhielten die Messbesucher beim<br />
Kirchentor von einigen Kindergartenkindern<br />
ein selbstgebackenes Lebkuchenherz. Danke<br />
allen, die mit uns diese Heilige Messe am 1.<br />
Adventsonntag gefeiert haben!<br />
Und Danke für das schöne Fest im Advent<br />
sagt auch<br />
<strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner<br />
bittest du deine Eltern oder größeren Geschwister,<br />
dass sie sich mit einer Bibel zu dir<br />
setzen und einmal das Markusevangelium<br />
aufschlagen und es einmal durchblättern<br />
und verschiedene „Geschichten“ auch darin<br />
gemeinsam mit dir lesen. Es beginnt mit<br />
einer kurzen Einführung, deren Ort die<br />
Wüste ist. Johannes der Täufer und die<br />
Taufe Jesu kommen in den Blick. Der zweite<br />
Teil schildert das Wirken Jesu in Galiläa.<br />
<strong>Die</strong> Ereignisse spielen sich rings um den<br />
See von Galiläa ab. Einige Gleichnisse hast<br />
du bestimmt schon einmal gehört z.B. das<br />
Gleichnis vom Sämann und das Gleichnis<br />
vom Senfkorn.<br />
Der dritte Teil befasst sich mit den Taten und<br />
Worten Jesu auf seinem Weg nach Jerusalem<br />
– hier findet ihr den <strong>St</strong>urm auf dem See, die<br />
Heilung eines Taubstummen, die Heilung<br />
eines Blinden. Der vierte Teil schildert die<br />
letzten Tage Jesu in Jerusalem und sein Leiden<br />
und seinen Tod. Der fünfte Teil zeigt<br />
Jesus im Grab und die Botschaft der Engel<br />
am leeren Grab am Ostermorgen.<br />
Elisabeth Baumschlager<br />
kleinkinderadventfeier<br />
Auch heuer waren wieder unsere Mütter<br />
zum Kleinkinderadvent ins Pfarrheim<br />
gekommen. Es war für alle wieder ein<br />
schönes Erlebnis. Auch Kinder sollen<br />
Advent erleben und wissen, was es<br />
wirklich bedeutet, wenn sie auf das<br />
Christkind warten.<br />
die symbolik<br />
um das kleine kreuzzeichen<br />
+<br />
stirn + +<br />
Ich denke an Dich +<br />
Mund Ich erzähle von Dir + +<br />
herz Ich spüre, Du bist bei mir. + + +<br />
37
In den rund 3.000 <strong>Pfarre</strong>n in ganz Österreich<br />
werden am 18.März <strong>2012</strong> die Pfarrgemeinderäte<br />
für die kommenden fünf Jahre gewählt.<br />
Das Motto lautet diesmal: „Gut, dass es<br />
die <strong>Pfarre</strong> gibt!“ In unserer <strong>Pfarre</strong> ist der<br />
Glaube lebendig, vieles haben Menschen<br />
füreinander getan und einander geschenkt.<br />
Was würde Ihnen fehlen, gäbe es unsere<br />
<strong>Pfarre</strong> nicht? Zudem ist das Leben in den<br />
Pfarrgemeinden schon längst kein „Einmannbetrieb“<br />
mehr. Was wäre ich ohne<br />
die Mitarbeit von so vielen in unserer <strong>Pfarre</strong><br />
von <strong>St</strong>. <strong>Jakob</strong>? Viele arbeiten engagiert mit,<br />
und dafür bin ich sehr dankbar. Manchmal<br />
habe ich mich in der Vergangenheit geärgert,<br />
wenn ich zur Kenntnis nehmen musste, dass<br />
Glaubensfreude auch bei Mitarbeitern sinkt<br />
und mancher deshalb geist- und ideenlos<br />
dasteht.<br />
In unserer <strong>Pfarre</strong> war der Pfarrgemeinderat<br />
immer ein wichtiges und kostbares Gremium,<br />
wo vieles gemeinsam überlegt, geplant<br />
und durchgeführt wurde. Wir haben in den<br />
vergangenen Jahren die Bibel studiert, viel<br />
gebetet und gesungen. Wir haben Glaubensgespräche<br />
geführt und uns in Lebensfragen<br />
ausgetauscht. In den letzten fünf Jahren<br />
Pfarrgemeinderatswahl<br />
am<br />
18. März <strong>2012</strong><br />
„Gut, dass es<br />
die <strong>Pfarre</strong> Gibt“<br />
haben sich unsere Pfarrgemeinderäte auch<br />
in Arbeitskreisen bemüht, das, was vielfach<br />
in unserer <strong>Pfarre</strong> selbstverständlich ist, auch<br />
umzusetzen. Ihnen allen war es wichtig, im<br />
Glauben verwurzelt zu leben, die Kirche<br />
zu lieben und das Reich Gottes ausbreiten<br />
zu helfen. Wir hoffen, dass wir auch in der<br />
Funktionsperiode des nächsten Pfarrgemeinderates<br />
auf so wertvolle Mitarbeiter zählen<br />
können.<br />
Was ich mir als <strong>Pfarre</strong>r denke, ist, dass der<br />
Einsatz der Mitarbeiter in der <strong>Pfarre</strong> und<br />
im Pfarrgemeinderat unser aller Wertschätzung<br />
braucht. Zudem können wir eine gute<br />
Gesprächskultur im Pfarrgemeinderat nicht<br />
Was man unbedingt wissen muss<br />
In unserer Zeit ist es vielerorts die mittlere Generation zwischen 20 und 60 Jahren,<br />
die immer weniger am kirchlichen und gesellschaftliche Leben teilnimmt, da sie<br />
von Alltagssorgen, Beruf, Beziehungsproblemen und emotionalen Enttäuschungen<br />
in Anspruch genommen werden. Auch wenn viele nichts gegen die Kirche haben,<br />
erkennen sie einfach nicht mehr, wie der Glaube mit ihrem eigenen Leben zusammenhängt.<br />
Glaube ist vielfach beziehungslos und Beziehung glaubenslos geworden.<br />
Deshalb muss die Kirche unter die Leute gehen.<br />
Jedes Mal bin ich wieder gespannt: Wer<br />
wird denn dieses Mal gewählt werden?<br />
Immer wieder hatten wir einen sehr guten<br />
Pfarrgemeinderat, und auch dieses Mal<br />
freue ich mich über sehr gute Kandidaten,<br />
die ins Rennen gehen. Nun müssen Sie<br />
zuerst zur Wahl gehen. Ich wünsche mir<br />
eine hohe Wahlbeteiligung, sodass der Pfarrgemeinderat<br />
insgesamt noch mehr in das<br />
Bewusstsein der Bevölkerung rückt. Auch<br />
jene, die gewählt werden, sollen durch die<br />
Wahl den festen Eindruck erhalten, dass<br />
sie wirklich von der Bevölkerung gewollt<br />
sind. So könnte sich für den einen und die<br />
andere eine riesige Bestätigung ergeben,<br />
Was der <strong>Pfarre</strong>r über<br />
den PfarrGeMeinderat<br />
denkt<br />
eine spannende Wahl<br />
ein großer Auftrag, aktiv das Leben unserer<br />
<strong>Pfarre</strong> mitzugestalten. Natürlich werden<br />
oft die gewählt, die bei den Leuten auch<br />
wirklich bekannt sind, und mancher, der<br />
sehr gut ist, wird nicht gewählt, weil er im<br />
Ort vielen unbekannt ist, obwohl er sich um<br />
die <strong>Pfarre</strong> längst große Verdienste erworben<br />
hat. Nun sind selbstverständlich auch jene<br />
hoch genug bewerten. Besonders müssen<br />
wir uns immer wieder um unsere Jugend<br />
bemühen, wenn es darum geht, junge Menschen<br />
in der <strong>Pfarre</strong> zu aktivieren und für<br />
die <strong>Pfarre</strong> zu motivieren. Möglichst viele<br />
Jugendliche sollen zur Teilnahme an der<br />
Wahl motiviert werden, und Jugendliche<br />
sollen auch im Pfarrgemeinderat vertreten<br />
sein. Das ist in Wirklichkeit gar nicht so<br />
einfach.<br />
<strong>Die</strong> Gründe, um im Pfarrgemeinderat mitzuarbeiten,<br />
sind vielfältig. Ich denke, dass<br />
es eine positive Erfahrung bedeutet, wenn<br />
jemand als Pfarrgemeinderat etwas bewegen<br />
und bewirken kann. Jeder soll in der <strong>Pfarre</strong><br />
willkommen sein, und die Gläubigen rechnen<br />
mit den Pfarrgemeinderäten, dass sie<br />
mutig, öffentlich und christlich auftreten.<br />
Der Glaube ist es, der uns verbindet und<br />
stärkt, der uns Geborgenheit gibt und Mut<br />
macht, für die Pfarrgemeinde Fragen lösen<br />
zu wollen. Wir haben darauf geachtet, dass<br />
aus allen beruflichen Gruppen, aus allen<br />
Altersschichten und aus allen Pfarrgebieten<br />
Pfarrgemeinderats-Mitglieder kommen.<br />
Auch auf ein ausgewogenes Verhältnis von<br />
Frauen und Männer haben wir geachtet.<br />
Jesus ist sich bewusst, wie gefährdet<br />
ein Mensch bleibt, auch<br />
wenn ihm eine große Aufgabe<br />
übertragen wird. Deshalb betet<br />
er für Petrus, dass sein Glaube<br />
nicht erlischt. Petrus braucht die<br />
Bekehrung nach dem dreimaligen<br />
Verrat, damit er seine Brüder stärken<br />
kann (vgl. Lk 22,31-34).<br />
eingeladen, die nur wenig Bezug zur Kirche<br />
haben, dass sie zur Wahl gehen. Wenn dann<br />
solche Menschen auch zur Wahl gehen,<br />
zeigen sie damit ihr Interesse an dem, was<br />
sich in der Kirche tut und ereignet. Eines<br />
aber steht außer Zweifel: Unsere lebendige<br />
<strong>Pfarre</strong> wäre ohne Pfarrgemeinderat und<br />
seine Arbeitskreise nicht möglich. Aus unserer<br />
<strong>Pfarre</strong> ist der Pfarrgemeinderat nicht<br />
mehr wegzudenken, und ich bin froh über<br />
diesen Pfarrgemeinderat und hoffe, dass es<br />
auch in Zukunft einen funktionstüchtigen<br />
Pfarrgemeinderat geben wird. Das hängt<br />
ganz wesentlich davon ab, ob Sie wählen<br />
gehen.<br />
impressum:<br />
„Lebendige <strong>Pfarre</strong>“ – Herausgeber und Verleger: Röm. – kath. Pfarramt in 4580 <strong>Windischgarsten</strong>, Rosenauerweg 1,<br />
Tel.: 07562/5258; Fax: 07562/5258 – 4; E – mail: pfarre.windischgarsten@dioezese-linz.at<br />
Redaktion: Pfarrgemeinderat – Arbeitskreis Verkündigung. <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard M. Wagner, Tel.: 0676/87765477<br />
Herstellung: Satz, Gestaltung und digitale Druckvorstufe: Kren Medienmanufaktur, 8911 Admont; Druck: Wallig, 8962 Gröbming<br />
Mag. Kurt Rumplmayr (KMB),<br />
Mitterweng 44, 1963,<br />
Religionsprofessor<br />
Mag. Christian Aigner,<br />
Schweizersberg 66, 1963,<br />
Hortpädagoge<br />
hinWeise für die PGr – Wahl am 18. März <strong>2012</strong><br />
<strong>Die</strong>sem <strong>Pfarrbrief</strong> ist ein amtlicher <strong>St</strong>immzettel<br />
zur Pfarrgemeinderatswahl angeschlossen<br />
(sollten weitere benötigt werden, kann der<br />
<strong>St</strong>immzettel kopiert werden, weitere liegen<br />
beim Schriftenstand auf, eine Woche vor der<br />
Wahl werden sie nach den Gottesdiensten<br />
ausgeteilt und am Wahltag liegen ebenfalls<br />
welche auf). Bitte nehmen sie an der Pfarrgemeinderatswahl<br />
<strong>2012</strong> teil und beachten sie<br />
auch die Hinweise auf dem <strong>St</strong>immzettel.<br />
Wahlrecht:<br />
1. Wahlberechtigt sind alle Katholiken, die<br />
a) im Gebiet der <strong>Pfarre</strong> ihren ordentlichen<br />
Wohnsitz haben oder sich dieser Pfarrgemeinde<br />
zugehörig fühlen,<br />
b) vor dem 1. Jänner des Wahljahres das<br />
Martin Schober (PKR),<br />
Schweizersberg 140, 1978,<br />
Zimmermann<br />
1. amtliche Mitglieder<br />
Daniel Huemer (KJ),<br />
Dambach 66, 1991,<br />
Maschinenbautechniker<br />
Gisela Alber,<br />
Edlbach 41, 1961,<br />
Kindergartenpädagogin<br />
16. Lebensjahr vollendet haben<br />
Wahllokale:<br />
a. Sakristei 8.00 bis 12.00 Uhr und<br />
20.00 bis 20.30 Uhr<br />
b. Hauptportal – links 8.00 bis 12.00 Uhr<br />
c. Hauptportal – Schriftenstand 8.00 bis<br />
12.00 Uhr<br />
d. Seitenportal 8.00 bis 12.00 Uhr und<br />
20.00 bis 20.30 Uhr<br />
e. Schaukasten 8.00 bis 12.00 Uhr<br />
f. Kirche in Rosenau 11.00 bis 12.00 Uhr<br />
g. Altenheim 8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Zur gültigen Wahl ist erforderlich, dass<br />
1) eine Auswahl getroffen wird. <strong>St</strong>immzettel<br />
ohne Wahlvermerke sind ungültig.<br />
Dr. Gerhard Maria Wagner,<br />
Rosenauerweg 1, 1954,<br />
<strong>Pfarre</strong>r<br />
2. kandidatenliste<br />
Elfriede Antensteiner,<br />
Roßleithen 15, 1965,<br />
Bäuerin<br />
Dipl. Päd. Heidemaria Breitenbaumer<br />
(RL), Edlbach 71,<br />
1963, Religionslehrerin<br />
2) <strong>Die</strong> Wahl der Kandidaten erfolgt<br />
a) durch ankreuzen der angeführten Namen<br />
b) durch Hinzufügen weiterer Namen, die<br />
in der Liste noch nicht enthalten sind<br />
3) <strong>Die</strong> Summe der angekreuzten und der<br />
hinzugefügten Namen darf die Zahl 15<br />
nicht übersteigen. Das Übersteigen dieser<br />
Zahl macht den <strong>St</strong>immzettel ungültig.<br />
achtunG: PGr – briefWahl<br />
Wer am Sonntag, 18. März in der <strong>Pfarre</strong> nicht<br />
wählen kann, soll sich bis 4. März, 11 Uhr<br />
im Pfarramt die Wahlunterlagen für die Briefwahl<br />
besorgen - der <strong>St</strong>immzettel muss bis<br />
spätestens 16. März <strong>2012</strong> in der Pfarrkanzlei<br />
einlangen.<br />
Elisabeth Baumschlager (KFB),<br />
Pießling 42, 1970,<br />
Hausfrau<br />
Maria Bossert,<br />
Edlbach 177, 1949,<br />
Pensionistin<br />
Sabine Kalchmayr (HA),<br />
Nockblick 11, 1963,<br />
Kindergartenleiterin<br />
DI Christian Breitenbaumer,<br />
Mayrwinkl 21, 1961,<br />
Techn. Angestellter<br />
38 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />
39
<strong>St</strong>efan Edelsbacher,<br />
Schlosserstr. 4, 1974,<br />
Elektriker<br />
Hermine Grill,<br />
Mayrwinkl 54, 1952,<br />
Pensionistin<br />
Sabine Mühlbacher,<br />
Gleinkerau 72, 1968,<br />
Krankenschwester<br />
Silke Popp,<br />
Rading 26, 1983,<br />
Hausfrau<br />
Marina Feßl,<br />
Rosenau/H. 115, 1956,<br />
Schulwartin<br />
Regina Hinteregger, Lasach<br />
14, 1984, Dipl.-Päd. an der<br />
HLW Kirchdorf<br />
Cäcilia Neumann,<br />
Rading 54, 1954,<br />
Pensionistin<br />
Thomas Reitmann,<br />
Pichl 342, 1971,<br />
ÖBB-Bediensteter<br />
Gerhard Ganser,<br />
In der Point 15, 1959,<br />
ÖBB-Bediensteter<br />
Ing. Alexander Kalß,<br />
Lindenhang 13, 1976,<br />
Techn. Angestellter<br />
Dr. Clemens Ofner,<br />
Hauptstr. 20, 1974,<br />
Rechtsanwalt<br />
Sigrid Rieser,<br />
Hauptstr. 29, 1967,<br />
Verkäuferin<br />
Johannes Gösweiner,<br />
Edlbach 10, 1973,<br />
Bauer<br />
Hildegund Kaltenbrunner,<br />
Pichl 83, 1958,<br />
Hausfrau<br />
Rosina Pernkopf,<br />
Garstner Eck 26, 1968,<br />
Bäuerin<br />
Karl <strong>St</strong>ockreiter,<br />
Seebach 86, 1963,<br />
Techn. Angestellter<br />
Ottilie Gösweiner,<br />
Seebach 9, 1953,<br />
Pensionistin<br />
Birgit Klappacher,<br />
Seebach 83, 1974,<br />
Hausfrau<br />
Maria Edeltraud Pfister,<br />
Edlbach 106, 1949,<br />
Hausfrau<br />
Johanna <strong>St</strong>öger,<br />
Rading 140, 1952,<br />
Pensionistin<br />
Claudia Theisl,<br />
Ing. Gertraud Treml,<br />
Elisabeth Wägner,<br />
Margit Windhager,<br />
Ernst Windpessl,<br />
Mitterweng 9, 1969,<br />
Rading 34, 1971, Garstnereckstr. 26, 1977, Roßleithen 40, 1940, Garstnereckstr. 20, 1965,<br />
Kindergartenhelferin<br />
40<br />
Hausfrau<br />
Hausfrau<br />
Pensionistin<br />
Gemeindearbeiter<br />
Nr. <strong>168</strong>