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Pfarrbrief 168 - 2012 - Die Pfarre St.Jakob Windischgarsten

Pfarrbrief 168 - 2012 - Die Pfarre St.Jakob Windischgarsten

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dienst • JunGscharlaGer • Glaubens-<br />

Wallfahrten • Gebetskreise • liturGie • liebes-<br />

Das „Jahr des Glaubens“ soll auch in unserer<br />

<strong>Pfarre</strong> dazu beitragen, die Kirche „realistischpositiv“<br />

zu verstehen. Unsere Kirche besteht<br />

aus Menschen mit Schwächen und Fehlern,<br />

sie hat aber auch den göttlichen Auftrag, den<br />

Weg zu Gott zu weisen.<br />

Aus der Gottesliebe muss sich der Wunsch der<br />

Christen nach Solidarität ergeben. Wer heute<br />

ehrenamtlich in Kirche und Welt mitarbeitet, wird<br />

zum sichtbaren Instrument der Liebe Gottes in<br />

einer Welt, die sich zutiefst nach Liebe sehnt inmitten<br />

von Armut, Einsamkeit und Ausgrenzung.<br />

WeiterGabe • PfarrfaschinG • Maiandachten


sonntagsmesse<br />

mit den kisi-kids<br />

Ein besonderes Erlebnis für viele Messbesucher war die Sonntagsmesse<br />

am 15. Jänner, die musikalisch von den Kisi-Kids gestaltet<br />

wurde. Imposant war die Musik, beeindruckend aber auch die<br />

Messfrömmigkeit, die Kinder und Jugendliche ausstrahlten. Da war<br />

nichts von einer Selbstdarstellung zu merken, die es sonst oft gibt,<br />

sondern einzig allein Lob und Ehre Gottes.<br />

tischmütter<br />

Unsere Tischmütter trafen sich am 9. Jänner im Pfarrheim zur ersten<br />

Zusammenkunft. Dabei wurde Grundsätzliches in Erwägung gezogen,<br />

und die Gruppen wurden eingeteilt. Mit großer Begeisterung<br />

sind die Tischmütter jetzt bereits am Werk, und unsere Kinder<br />

freuen sich über ihre Tischmuttis. Danke!<br />

Ministrantenaufnahme<br />

Vier neue Ministranten, drei aus Rosenau<br />

– Sebastian <strong>St</strong>ummer, Vinzenz Berger, Alexander<br />

Schmidthaler-, und einer aus Roßleithen<br />

– Fabian Plursch - wurden heuer am 2.<br />

Adventsonntag in den Altardienst eingeführt.<br />

Leider kam keiner aus <strong>Windischgarsten</strong>.<br />

Als die vielen Ministranten am Ende der<br />

Festmesse aus der Kirche zogen, konnte man<br />

viele zufriedene Gesichter sehen. Danke<br />

allen Ministranten für ihren <strong>Die</strong>nst und den<br />

Ministrantenführern für ihre Arbeit.<br />

2<br />

<strong>Pfarre</strong> bunt<br />

caritas-elisabethfeier<br />

im Pfarrheim<br />

Wenn die Elisabeth auf einen Samstag fällt, lädt die <strong>Pfarre</strong> die Caritashelfer<br />

zum gemeinsamen Frühstück in das Pfarrheim. So wurde<br />

heuer um 8.00 Uhr die Elisabethmesse mit Gitarrenklängen und<br />

Volksgesang gefeiert, und um 9.00 Uhr trafen wir uns zu einem<br />

gemeinsamen Frühstück. Danke allen, die das Frühstück vorbereitet<br />

und serviert haben.<br />

roratefrühstück<br />

Nach der Rorate an den vier Adventsonntagen, die wieder um<br />

6.00 Uhr früh in der Pfarrkirche gefeiert wurde, trafen sich nicht<br />

nur Freundeskreise und Nachbarschaften, sondern vor allem auch<br />

Verwandtschaften zum gemütlichen Frühstück.<br />

Nr. <strong>168</strong><br />

Menschen leben<br />

heute in einer Welt,<br />

die fern von Gott<br />

ist. Das ist es, warum<br />

der Mensch<br />

sich mit dem Glauben<br />

sehr schwer<br />

tut. Was ist der<br />

Grund? Zunächst<br />

glaube ich, dass es<br />

immer schwieriger<br />

wird, in unserem<br />

kulturellen Umfeld<br />

ein Leben aus dem Glauben zu führen.<br />

So sind es in unserer Zeit kulturelle <strong>St</strong>römungen,<br />

die dem Christentum als solchem<br />

zunehmend feindselig gegenüber stehen.<br />

Verbreitet wird ein extremer Individualismus,<br />

der dazu führt, dass der Mensch sich<br />

nur noch mit seinen eigenen Bedürfnissen<br />

beschäftigt und die Belange der Mitmenschen<br />

außer Acht lässt. Auch in unserem<br />

Land diktiert dieser Individualismus, den<br />

jeder für sich hochhält, was dann wiederum<br />

bedeutet, dass der Begriff der Freiheit von<br />

moralischen Wahrheiten gelöst wird. Das,<br />

was jeder persönlich für sich erkennt, wird<br />

zum Maßstab, der letztlich wiederum nur<br />

den Einzelnen in seiner Individualität und<br />

nicht die Gemeinschaft erfasst. So ist nicht<br />

nur für junge Leute der Zugang zur Kirche<br />

schwierig geworden: viele Menschen haben<br />

immer noch nicht erkannt, dass man<br />

in der Kirche etwas haben kann. Ganz im<br />

Gegensatz zu dem, dass viele Menschen<br />

glauben, immer etwas leisten zu müssen.<br />

So fühlen sie sich überfordert, zugleich aber<br />

vergessen sie, dass es genügt, wenn sie ihr<br />

Herz öffnen, um dann zu erfahren, dass sie<br />

von Gott reich beschenkt werden.<br />

Gott hat sich vor mehr als 2000 Jahren in<br />

Jesus Christus offenbart. Wir glauben, dass<br />

Wahrheit ist, was uns Gott in Jesus Christus<br />

kundgetan hat. Wahrheit wiederum verlangt<br />

die Übereinstimmung mit dem, was uns von<br />

Gott durch die Kirche gesagt wird. So möge<br />

im Heiligen Geist der Wahrheit gelingen, was<br />

der Apostel Paulus sagt: „Wir können unsere<br />

Kraft nicht gegen die Wahrheit einsetzen, nur<br />

für die Wahrheit“ (2 Kor 13,8). Nun kennen<br />

Menschen die Wahrheit des Glaubens zu<br />

wenig. Nicht wenige finden die Kirche des-<br />

März <strong>2012</strong><br />

auf der suche<br />

nach der Wahrheit<br />

Von <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner<br />

halb so langweilig, weil sie in Wirklichkeit<br />

von der Kirche und dem, was sie lehrt, keine<br />

Ahnung haben. Christus hat uns gesagt, wer<br />

er ist, damit wir unseren Glauben besser<br />

verstehen können. Nicht wenige Menschen<br />

wissen über den Glauben nicht Bescheid,<br />

weil sie überhaupt kein Interesse haben. Sie<br />

lehnen den Glauben ab, weil sie noch gar<br />

nichts vom katholischen Glauben verstanden<br />

haben, und sie interessieren sich so wenig<br />

für die göttlichen Geheimnisse, die sich in<br />

den sichtbaren Zeichen und Handlungen der<br />

Kirche ereignen. Dabei hat jeder Mensch von<br />

Gott den Verstand mitbekommen, um über<br />

den Glauben auch wirklich nachdenken zu<br />

können, und dazu das Herz, damit wir Gott<br />

und die Menschen mehr lieben können.<br />

Wenn Menschen nun Verstand und Herz in<br />

gleicher Weise in ihr Leben einbringen, dann<br />

merken sie, wie spannend die Wahrheiten<br />

sind, die von Gott kommen, ohne dass sich<br />

Menschen diese ausgedacht haben. Es sind<br />

Wahrheiten, die wir Menschen vernehmen<br />

und empfangen, die aber auch in der heutigen<br />

Zeit gelebt werden können, sodass<br />

christliches Leben auch heute möglich und<br />

vernünftig ist. Glaube und Vernunft müssen<br />

zusammengehen, dass das, was mit dem<br />

Glauben nicht vereinbare Vernunft zu sein<br />

scheint, keine Vernunft ist, und dass das,<br />

was Glaube zu sein schien, kein Glaube<br />

war, wenn es zur wahren Vernünftigkeit<br />

im Gegensatz steht. Auf der Suche nach der<br />

Wahrheit ist es der Glaube, der das Denken<br />

voraussetzt und doch übersteigt, ohne die<br />

Vernunft ungenützt zurückzulassen.<br />

<strong>Die</strong> Suche nach der Wahrheit ist ein Weg, den<br />

man aber ebenso gemeinsam gehen sollte. So<br />

haben vor allem die Päpste Johannes Paul II.<br />

und Benedikt XVI. immer wieder gepredigt<br />

und gelehrt, dass man als Christ nie allein<br />

ist. Doch so richtig begriffen haben das die<br />

Leute in Österreich immer noch nicht. So<br />

betonen regelmäßig in Angriff genommene<br />

Umfragen immer wieder, dass die Österrei-<br />

cher mehrheitlich davon überzeugt sind,<br />

dass Christsein ohne Kirche möglich sei.<br />

Und immer wieder ertappe ich mich dabei,<br />

wie ich mich darüber ärgere, weil die Leute<br />

immer wieder denselben Blödsinn sagen<br />

und offensichtlich gar nicht imstande sind,<br />

das zu verstehen, wenn wir von der Bedeutung<br />

der Kirche reden und darüber, dass<br />

Christsein und Kirchesein ganz wesentlich<br />

zusammengehören. Was wäre der Glaube<br />

ohne Kirche wirklich? Nichts von dem, was<br />

die Inhalte des Glaubens sind, wüssten<br />

wir, gäbe es nicht die Kirche, die durch die<br />

Jahrhunderte hindurch immer den Glauben<br />

in der Erkenntnis annimmt und verkündigt;<br />

und sie tut dies bis heute. Eben weil die<br />

Christen heute die Kirche ablehnen, ist die<br />

Tür zur Glaubenslosigkeit weit offen. Weil<br />

die Kirche nicht mehr respektiert wird, ist<br />

der Glaube zur Wellness-Religion degradiert<br />

worden, wo dann alle religiösen Elemente<br />

verschiedenster Religionen aufgesaugt und<br />

in das Ganze eines religiösen Cocktails integriert<br />

werden.<br />

Wenn wir nun auf die Geschichte des Christentums<br />

schauen und dabei die Urkirche<br />

näher hin ansehen, dann merken wir, dass<br />

Christsein sich in der Gemeinschaft ereignet.<br />

Christen haben sich zusammengeschlossen<br />

und Gemeinden gegründet. Christen verstanden<br />

sich als Christen für andere und mit<br />

anderen. In den Gemeinden, wo der Bischof<br />

an der Spitze stand, wurde der Glaube weitergegeben<br />

und der Irrglaube bekämpft.<br />

Wie soll man wissen, was heute noch christlich<br />

ist und was nicht? Das kann der Einzelne<br />

gar nicht schaffen, und da ist der Einzelne<br />

überfordert. Zudem ist es unmöglich, wenn<br />

man sich selbst motivieren will, um dem<br />

hohen Anspruch des Glaubens gerecht zu<br />

werden. Und viele bestätigen mir im Gespräch,<br />

dass mit dem, dass ihre Kirchenbindung<br />

abgenommen hat, zunehmend auch<br />

ihr Glaube verloren gegangen ist. Am Ende<br />

sollten wir aber auch „die Tatsache verstehen,<br />

dass alles, was wir über den Glauben<br />

denken und sagen können, so erhaben und<br />

rein es auch sein mag, von der Größe und<br />

der Schönheit Gottes unendlich übertroffen<br />

wird, die uns in Fülle im Paradies offenbart<br />

werden wird“ (Benedikt XVI.).<br />

Zu Recht spricht Papst Bendikt XVI. heute von einer Gottesfinsternis. Gott ist nicht „tot“, wie manche bis zuletzt feststellen, sondern<br />

vielmehr „verfinstert“. Wie bei einer Sonnenfinsternis die Sonne nicht wirklich verschwunden ist, so ist auch Gott überall gegenwärtig,<br />

wo der Mensch ist – auch dann, wenn er nicht wahrgenommen wird. Wir müssen wieder verstärkt Gott in der Realität<br />

des Lebens suchen, denn die Alternative zur Wahrheit, zur Wirklichkeit Gottes, ist die absolute Sinnlosigkeit, die gerade von vielen<br />

jungen Menschen erlitten wird. Aufgabe gläubiger Christen ist es, in der Welt Zeuge dafür zu sein, dass Gott existiert und dass dies<br />

die wahre Grundlage dafür ist, dass er sich niemals gänzlich verfinstern wird.<br />

3


Es ist mir Ehre und Freude, vor diesem<br />

Hohen Haus zu sprechen – vor dem Parlament<br />

meines deutschen Vaterlandes, das<br />

als demokratisch gewählte Volksvertretung<br />

hier zusammenkommt, um zum Wohl der<br />

Bundesrepublik Deutschland zu arbeiten…<br />

In dieser <strong>St</strong>unde wende ich mich an Sie,<br />

verehrte Damen und Herren – gewiss auch<br />

als Landsmann, der sich lebenslang seiner<br />

Herkunft verbunden weiß und die Geschicke<br />

der deutschen Heimat mit Anteilnahme verfolgt.<br />

Aber die Einladung zu dieser Rede gilt<br />

mir als Papst, als Bischof von Rom, der die<br />

oberste Verantwortung für die katholische<br />

Christenheit trägt…<br />

Lassen Sie mich meine Überlegungen über<br />

die Grundlagen des Rechts mit einer kleinen<br />

Geschichte aus der Heiligen Schrift beginnen.<br />

Im ersten Buch der Könige wird erzählt, dass<br />

Gott dem jungen König Salomon bei seiner<br />

Thronbesteigung eine Bitte freistellte. Was<br />

wird sich der junge Herrscher in diesem<br />

wichtigen Augenblick erbitten? Erfolg –<br />

Reichtum – langes Leben – Vernichtung der<br />

Feinde? Nicht um diese Dinge bittet er. Er<br />

bittet: „Verleih deinem Knecht ein hörendes<br />

Herz, damit er dein Volk zu regieren und das<br />

Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“<br />

(1 Kön 3,9). <strong>Die</strong> Bibel will uns mit dieser<br />

Erzählung sagen, worauf es für einen Politiker<br />

letztlich ankommen muss. Sein letzter<br />

Maßstab und der Grund für seine Arbeit als<br />

Politiker darf nicht der Erfolg und schon gar<br />

nicht materieller Gewinn sein. <strong>Die</strong> Politik<br />

muss Mühen um Gerechtigkeit sein und so<br />

die Grundvoraussetzung für Friede schaffen.<br />

Natürlich wird ein Politiker den Erfolg<br />

suchen, der ihm überhaupt die Möglichkeit<br />

politischer Gestaltung eröffnet. Aber der<br />

Erfolg ist dem Maßstab der Gerechtigkeit,<br />

dem Willen zum Recht und dem Verstehen<br />

für das Recht untergeordnet. Erfolg kann<br />

auch Verführung sein und kann so den Weg<br />

auftun für die Verfälschung des Rechts, für<br />

die Zerstörung der Gerechtigkeit. „Nimm<br />

das Recht weg – was ist dann ein <strong>St</strong>aat noch<br />

anderes als eine große Räuberbande“, hat<br />

der heilige Augustinus einmal gesagt.<br />

Wir Deutsche wissen es aus eigener Erfahrung,<br />

dass diese Worte nicht ein leeres<br />

Schreckgespenst sind. Wir haben erlebt,<br />

dass Macht von Recht getrennt wurde, dass<br />

Macht gegen Recht stand, das Recht zertreten<br />

hat und dass der <strong>St</strong>aat zum Instrument der<br />

Rechtszerstörung wurde – zu einer sehr gut<br />

organisierten Räuberbande, die die ganze<br />

Welt bedrohen und an den Rand des Abgrunds<br />

treiben konnte. Dem Recht zu dienen<br />

und der Herrschaft des Unrechts zu wehren<br />

ansprache von Papst<br />

benedikt XVi.<br />

vor dem deutschen<br />

bundestag am 22. 9. 2011<br />

ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des<br />

Politikers. In einer historischen <strong>St</strong>unde, in<br />

der dem Menschen Macht zugefallen ist,<br />

die bisher nicht vorstellbar war, wird diese<br />

Aufgabe besonders dringlich. Der Mensch<br />

kann die Welt zerstören. Er kann sich selbst<br />

manipulieren. Er kann sozusagen Menschen<br />

machen und Menschen vom Menschsein<br />

ausschließen. Wie erkennen wir, was Recht<br />

ist? Wie können wir zwischen Gut und Böse,<br />

zwischen wahrem Recht und Scheinrecht<br />

unterscheiden? <strong>Die</strong> salomonische Bitte bleibt<br />

die entscheidende Frage, vor der der Politiker<br />

und die Politik auch heute stehen.<br />

In einem Großteil der rechtlich zu regelnden<br />

Materien kann die Mehrheit ein genügendes<br />

Kriterium sein. Aber dass in den Grundfragen<br />

des Rechts, in denen es um die Würde<br />

des Menschen und der Menschheit geht,<br />

das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht, ist<br />

offenkundig: Jeder Verantwortliche muss<br />

sich bei der Rechtsbildung die Kriterien<br />

seiner Orientierung suchen. Im 3. Jahrhundert<br />

hat der große Theologe Origenes den<br />

Widerstand der Christen gegen bestimmte<br />

geltende Rechtsordnungen so begründet:<br />

„Wenn jemand sich bei den Skythen befände,<br />

die gottlose Gesetze haben, und gezwungen<br />

wäre, bei ihnen zu leben ..., dann würde<br />

er wohl sehr vernünftig handeln, wenn er<br />

im Namen des Gesetzes der Wahrheit, das<br />

bei den Skythen ja Gesetzwidrigkeit ist,<br />

zusammen mit Gleichgesinnten auch entgegen<br />

der bei jenen bestehenden Ordnung<br />

Vereinigungen bilden würde ...“<br />

Von dieser Überzeugung her haben die<br />

Widerstandskämpfer gegen das Naziregime<br />

und gegen andere totalitäre Regime gehandelt<br />

und so dem Recht und der Menschheit<br />

als ganzer einen <strong>Die</strong>nst erwiesen. Für diese<br />

Menschen war es unbestreitbar evident,<br />

dass geltendes Recht in Wirklichkeit Unrecht<br />

war. Aber bei den Entscheidungen eines<br />

demokratischen Politikers ist die Frage, was<br />

nun dem Gesetz der Wahrheit entspreche,<br />

was wahrhaft recht sei und Gesetz werden<br />

könne, nicht ebenso evident. Was in Bezug<br />

auf die grundlegenden anthropologischen<br />

Fragen das Rechte ist und geltendes Recht<br />

werden kann, liegt heute keineswegs einfach<br />

zutage. <strong>Die</strong> Frage, wie man das wahrhaft<br />

Rechte erkennen und so der Gerechtigkeit<br />

in der Gesetzgebung dienen kann, war nie<br />

einfach zu beantworten, und sie ist heute<br />

in der Fülle unseres Wissens und unseres<br />

Könnens noch sehr viel schwieriger geworden.<br />

Wie erkennt man, was Recht ist? In der Geschichte<br />

sind Rechtsordnungen fast durchgehend<br />

religiös begründet worden: Vom Blick<br />

auf die Gottheit her wird entschieden, was<br />

unter Menschen rechtens ist. Im Gegensatz<br />

zu anderen großen Religionen hat das<br />

Christentum dem <strong>St</strong>aat und der Gesellschaft<br />

nie ein Offenbarungsrecht, eine Rechtsordnung<br />

aus Offenbarung vorgegeben. Es hat<br />

stattdessen auf Natur und Vernunft als die<br />

wahren Rechtsquellen verwiesen – auf den<br />

Zusammenklang von objektiver und subjektiver<br />

Vernunft, der freilich das Gegründetsein<br />

beider Sphären in der schöpferischen<br />

Vernunft Gottes voraussetzt…<br />

Für die Entwicklung des Rechts und für die<br />

Entwicklung der Humanität war es entscheidend,<br />

dass sich die christlichen Theologen<br />

gegen das vom Götterglauben geforderte<br />

religiöse Recht auf die Seite der Philosophie<br />

gestellt, Vernunft und Natur in ihrem Zueinander<br />

als die für alle gültige Rechtsquelle<br />

anerkannt haben. <strong>Die</strong>sen Entscheid hatte<br />

schon Paulus im Brief an die Römer vollzogen,<br />

wenn er sagt: „Wenn Heiden, die das<br />

Gesetz (die Tora Israels) nicht haben, von<br />

Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert<br />

ist, so sind sie... sich selbst Gesetz. Sie zeigen<br />

damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes<br />

ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt<br />

Zeugnis davon ab...“ (Röm 2,14f). Hier erscheinen<br />

die beiden Grundbegriffe Natur und<br />

Gewissen, wobei Gewissen nichts anderes<br />

ist als das hörende Herz Salomons, als die<br />

der Sprache des Seins geöffnete Vernunft.<br />

Wenn damit bis in die Zeit der Aufklärung,<br />

der Menschenrechtserklärung nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg und in der Gestaltung<br />

unseres Grundgesetzes die Frage nach den<br />

Grundlagen der Gesetzgebung geklärt schien,<br />

so hat sich im letzten halben Jahrhundert<br />

eine dramatische Veränderung der Situation<br />

zugetragen. Der Gedanke des Naturrechts<br />

4 Nr. <strong>168</strong><br />

gilt heute als eine katholische Sonderlehre,<br />

über die außerhalb des katholischen Raums<br />

zu diskutieren nicht lohnen würde, so dass<br />

man sich schon beinahe schämt, das Wort<br />

überhaupt zu erwähnen. Ich möchte kurz<br />

andeuten, wieso diese Situation entstanden<br />

ist. Grundlegend ist zunächst die These,<br />

dass zwischen Sein und Sollen ein unüberbrückbarer<br />

Graben bestehe. Aus Sein<br />

könne kein Sollen folgen, weil es sich da um<br />

zwei völlig verschiedene Bereiche handle.<br />

Der Grund dafür ist das inzwischen fast<br />

allgemein angenommene positivistische<br />

Verständnis von Natur und Vernunft….<br />

Ein positivistischer Naturbegriff, der die<br />

Natur rein funktional versteht, so wie die<br />

Naturwissenschaft sie erklärt, kann keine<br />

Brücke zu Ethos und Recht herstellen, sondern<br />

wiederum nur funktionale Antworten<br />

hervorrufen. Das gleiche gilt aber auch für<br />

die Vernunft in einem positivistischen, weithin<br />

als allein wissenschaftlich angesehenen<br />

Verständnis. Was nicht verifizierbar oder<br />

falsifizierbar ist, gehört danach nicht in den<br />

Bereich der Vernunft im strengen Sinn.<br />

Deshalb müssen Ethos und Religion dem<br />

Raum des Subjektiven zugewiesen werden<br />

und fallen aus dem Bereich der Vernunft im<br />

strengen Sinn des Wortes heraus. …<br />

Das positivistische Konzept von Natur und<br />

Vernunft, die positivistische Weltsicht als<br />

Ganzes ist ein großartiger Teil menschlichen<br />

Erkennens und menschlichen Könnens,<br />

auf die wir keinesfalls verzichten dürfen.<br />

Aber es ist nicht selbst als Ganzes eine dem<br />

Menschsein in seiner Weite entsprechende<br />

und genügende Kultur. Wo die positivistische<br />

Vernunft sich allein als die genügende<br />

Kultur ansieht und alle anderen kulturellen<br />

Realitäten in den <strong>St</strong>atus der Subkultur verbannt,<br />

da verkleinert sie den Menschen, ja<br />

sie bedroht seine Menschlichkeit. Ich sage<br />

das gerade im Hinblick auf Europa, in dem<br />

weite Kreise versuchen, nur den Positivismus<br />

als gemeinsame Kultur und als gemeinsame<br />

Grundlage für die Rechtsbildung anzuerkennen,<br />

alle übrigen Einsichten und Werte<br />

unserer Kultur in den <strong>St</strong>atus einer Subkultur<br />

verweisen und damit Europa gegenüber den<br />

anderen Kulturen der Welt in einen <strong>St</strong>atus<br />

der Kulturlosigkeit gerückt und zugleich<br />

extremistische und radikale <strong>St</strong>römungen<br />

herausgefordert werden. <strong>Die</strong> sich exklusiv<br />

gebende positivistische Vernunft, die über<br />

das Funktionieren hinaus nichts wahrnehmen<br />

kann, gleicht den Betonbauten ohne<br />

Fenster, in denen wir uns Klima und Licht<br />

selber geben, beides nicht mehr aus der weiten<br />

Welt Gottes beziehen wollen. Und dabei<br />

können wir uns doch nicht verbergen, dass<br />

März <strong>2012</strong><br />

wir in dieser selbstgemachten Welt im <strong>St</strong>illen<br />

doch aus den Vorräten Gottes schöpfen, die<br />

wir zu unseren Produkten umgestalten. <strong>Die</strong><br />

Fenster müssen wieder aufgerissen werden,<br />

wir müssen wieder die Weite der Welt, den<br />

Himmel und die Erde sehen und all dies recht<br />

zu gebrauchen lernen. Aber wie geht das?<br />

Wie finden wir in die Weite, ins Ganze? Wie<br />

kann die Vernunft wieder ihre Größe finden,<br />

ohne ins Irrationale abzugleiten? Wie kann<br />

die Natur wieder in ihrer wahren Tiefe, in<br />

ihrem Anspruch und mit ihrer Weisung<br />

erscheinen?<br />

Ich erinnere an einen Vorgang in der jüngeren<br />

politischen Geschichte, in der Hoffnung,<br />

nicht allzu sehr missverstanden zu werden<br />

und nicht zu viele einseitige Polemiken<br />

hervorzurufen. Ich würde sagen, dass das<br />

Auftreten der ökologischen Bewegung in<br />

der deutschen Politik seit den 70er Jahren<br />

zwar wohl nicht Fenster aufgerissen hat,<br />

aber ein Schrei nach frischer Luft gewesen<br />

ist und bleibt, den man nicht überhören<br />

darf und nicht beiseiteschieben kann, weil<br />

man zu viel Irrationales darin findet. Jungen<br />

Menschen war bewusst geworden, dass<br />

irgend etwas in unserem Umgang mit der<br />

Natur nicht stimmt. Dass Materie nicht nur<br />

Material für unser Machen ist, sondern dass<br />

die Erde selbst ihre Würde in sich trägt und<br />

wir ihrer Weisung folgen müssen.<br />

Es ist wohl klar, dass ich hier nicht Propaganda<br />

für eine bestimmte politische Partei<br />

mache – nichts liegt mir ferner als dies.<br />

Wenn in unserem Umgang mit der Wirklichkeit<br />

etwas nicht stimmt, dann müssen wir<br />

alle ernstlich über das Ganze nachdenken<br />

und sind alle auf die Frage nach den Grundlagen<br />

unserer Kultur überhaupt verwiesen.<br />

Erlauben Sie mir bitte, dass ich noch einen<br />

Augenblick bei diesem Punkt bleibe. <strong>Die</strong><br />

Bedeutung der Ökologie ist inzwischen<br />

unbestritten. Wir müssen auf die Sprache<br />

der Natur hören und entsprechend antworten.<br />

Ich möchte aber nachdrücklich einen<br />

Punkt noch ansprechen, der nach wie vor<br />

weitgehend ausgeklammert wird: Es gibt<br />

auch eine Ökologie des Menschen. Auch<br />

der Mensch hat eine Natur, die er achten<br />

muss und die er nicht beliebig manipulieren<br />

kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst<br />

machende Freiheit. Der Mensch macht<br />

sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille,<br />

aber er ist auch Natur, und sein Wille ist<br />

dann recht, wenn er auf die Natur hört,<br />

sie achtet und sich annimmt als der, der er<br />

ist und der sich nicht selbst gemacht hat.<br />

Gerade so und nur so vollzieht sich wahre<br />

menschliche Freiheit.<br />

Kehren wir zurück zu den Grundbegriffen<br />

Natur und Vernunft, von denen wir ausgegangen<br />

waren. Der große Theoretiker des<br />

Rechtspositivismus, Kelsen, hat im Alter von<br />

84 Jahren – 1965 – den Dualismus von Sein<br />

und Sollen aufgegeben. Er hatte gesagt, dass<br />

Normen nur aus dem Willen kommen können.<br />

<strong>Die</strong> Natur könnte folglich Normen nur<br />

enthalten, wenn ein Wille diese Normen<br />

in sie hineingelegt hätte. <strong>Die</strong>s wiederum<br />

würde einen Schöpfergott voraussetzen,<br />

dessen Wille in die Natur miteingegangen<br />

ist. „Über die Wahrheit dieses Glaubens zu<br />

diskutieren, ist völlig aussichtslos“, bemerkt<br />

er dazu. Wirklich? – möchte ich fragen. Ist<br />

es wirklich sinnlos zu bedenken, ob die<br />

objektive Vernunft, die sich in der Natur<br />

zeigt, nicht eine schöpferische Vernunft,<br />

einen Creator Spiritus voraussetzt?<br />

An dieser <strong>St</strong>elle müsste uns das kulturelle<br />

Erbe Europas zu Hilfe kommen. Von der<br />

Überzeugung eines Schöpfergottes her<br />

ist die Idee der Menschenrechte, die Idee<br />

der Gleichheit aller Menschen vor dem<br />

Recht, die Erkenntnis der Unantastbarkeit<br />

der Menschenwürde in jedem einzelnen<br />

Menschen und das Wissen um die Verantwortung<br />

der Menschen für ihr Handeln<br />

entwickelt worden. <strong>Die</strong>se Erkenntnisse<br />

der Vernunft bilden unser kulturelles Gedächtnis.<br />

Es zu ignorieren oder als bloße<br />

Vergangenheit zu betrachten, wäre eine<br />

Amputation unserer Kultur insgesamt und<br />

würde sie ihrer Ganzheit berauben. <strong>Die</strong><br />

Kultur Europas ist aus der Begegnung von<br />

Jerusalem, Athen und Rom – aus der Begegnung<br />

zwischen dem Gottesglauben Israels,<br />

der philosophischen Vernunft der Griechen<br />

und dem Rechtsdenken Roms entstanden.<br />

<strong>Die</strong>se dreifache Begegnung bildet die innere<br />

Identität Europas. Sie hat im Bewusstsein<br />

der Verantwortung des Menschen vor Gott<br />

und in der Anerkenntnis der unantastbaren<br />

Würde des Menschen, eines jeden Menschen<br />

Maßstäbe des Rechts gesetzt, die<br />

zu verteidigen uns in unserer historischen<br />

<strong>St</strong>unde aufgegeben ist.<br />

Dem jungen König Salomon ist in der<br />

<strong>St</strong>unde seiner Amtsübernahme eine Bitte<br />

freigestellt worden. Wie wäre es, wenn<br />

uns, den Gesetzgebern von heute, eine<br />

Bitte freigestellt wäre? Was würden wir<br />

erbitten? Ich denke, auch heute könnten<br />

wir letztlich nichts anderes wünschen als<br />

ein hörendes Herz – die Fähigkeit, Gut<br />

und Böse zu unterscheiden und so wahres<br />

Recht zu setzen, der Gerechtigkeit zu<br />

dienen und dem Frieden. Vielen Dank für<br />

Ihre Aufmerksamkeit!<br />

5


Sind Sie auch der Meinung, dass „glauben“<br />

so viel bedeutet wie „nichts wissen“; dass<br />

das Reden von Gott nur theoretische, philosophische<br />

Spekulation ist; dass nur das<br />

existiert, für das es eine natürliche, rationale<br />

oder wissenschaftliche Erklärung gibt; dass<br />

die Welt ohne Religion eine bessere wäre;<br />

dass Religion den Menschen mit einfachen<br />

Antworten und autoritärer Macht vom eigentlichen<br />

„Menschsein“ abhält und dass<br />

das religiöse Weltbild ein überholtes ist, dem<br />

seit dem Entstehen der modernen Naturwissenschaften<br />

immer mehr die öffentliche<br />

Existenzberechtigung entzogen wird und in<br />

den Bereich des Privaten verdrängt wird?<br />

Oder sind Sie der Meinung, dass die biblischen<br />

Aussagen die einzige Wahrheitsquelle<br />

aller rationaler und irrationaler Erkenntnis<br />

ist; dass es einen Gott gibt, der für alles<br />

irdische Glück und Unglück verantwortlich<br />

ist; dass der Mensch nur eine Marionette<br />

Gottes, ohne eigenen und freien Willen ist;<br />

dass Gott für alles verantwortlich gemacht<br />

werden kann, was dem Menschen misslingt<br />

oder an Leidvollem geschieht; dass Beten<br />

alleine alles Unheil ins Heil wenden kann;<br />

dass nur ein asketisches, verzichtreiches,<br />

armes Leben den Weg zu Gott bahnt; dass<br />

die Geschichte der katholischen Kirche eine<br />

voll von Glanz und Gloria ist?<br />

Zwischen diesen beiden Positionen, die<br />

oben zugegeben überspitzt und provokant<br />

formuliert sind, findet heute das Reden über<br />

Gott und Religion in unserem Kulturkreis<br />

statt. In diesem Spannungsbogen – auf der<br />

einen Seite eine absolute Ablehnung alles<br />

Religiösen (besonders des Katholizismus)<br />

aufgrund der Entmystifizierung der Welt<br />

durch die modernen Naturwissenschaften<br />

und einer atheistischen Säkularisierungskampagne,<br />

auf der anderen Seite eine tiefe<br />

Sehnsucht und Suche nach Halt und Sinn im<br />

Religiösen, die zu einem Welt ablehnenden<br />

religiösen Fanatismus (Esoterik, Sekten,…)<br />

mutieren kann, deren Ziel u.a. eine, auch<br />

gewaltsame, Missionierung und Erlösung<br />

der Welt im Namen Gottes ist – steht heute<br />

eine Auseinandersetzung mit den Themen<br />

Religion, Gott und Kirche.<br />

Im Schnittpunkt dieser beiden Pole ist die<br />

Theologie positioniert, eine (Geistes-)Wissenschaft,<br />

die reflektiert über das Wesen und<br />

das Handeln Gottes spricht, deren Funktion<br />

es ist, Sinnfragen des Einzelnen, Probleme<br />

der Weltdeutung und <strong>St</strong>rukturprobleme der<br />

Welt im Hinblick auf einen transzendenten<br />

Bezugspunkt (= Gott) zu lösen. Wie<br />

die Theologie dies in einem universitären,<br />

wissenschaftlichen Kontext macht, welche<br />

theoloGie: Gelebter<br />

und Verstehender<br />

Glaube (1)<br />

ein rundgang durch das<br />

studium der<br />

katholischen theologie<br />

(einleitung)<br />

theologischen Disziplinen es gibt, wie diese<br />

arbeiten, welche Geschichte diesen zugrunde<br />

liegt, und einige die Theologiegeschichte<br />

prägende Ideen werden in den nächsten<br />

Teilen dieser Artikelserie präsentiert. Im ersten<br />

Teil ist der inhaltliche Schwerpunkt eine<br />

Erklärung, was Theologie ist und warum sie<br />

als Wissenschaft ihren Platz im universitären<br />

Lehrbetrieb hat.<br />

Der Begriff „Theologie“ stammt vom griechischen<br />

Wort „theologia“ und heißt übersetzt<br />

die „Lehre von Gott“. Katholische Theologie<br />

ist demnach die Wissenschaft, die sich mit<br />

dem Vorzeichen „katholisch“ wissenschaftlich<br />

und reflektiert mit dem Glauben an Gott und<br />

seiner Menschwerdung in Jesus von Nazareth<br />

auseinandersetzt. Dabei greift sie auf göttliche<br />

Offenbarung, Überlieferung, Tradition<br />

und religiöse Erfahrungen zurück. Einerseits<br />

bewahrt und verteidigt sie dabei wichtige religiöse<br />

Grundlagen und Werte, und andererseits<br />

passt sie diese den sich ständig wandelnden<br />

Lebensbedingungen und dem sozialen und<br />

kulturellen Wandel an, verändert, ergänzt und<br />

integriert neue Erkenntnisse. Dabei entwirft<br />

die katholische Theologie ein Weltbild, in dem<br />

ein sinnstiftender Zusammenhang zwischen<br />

Gott – Mensch – Welt begründet wird. In<br />

diesem Deutungsrahmen werden Schlüsse<br />

gezogen über Gott, über den Sinn und die<br />

Ordnung der Welt und über die Aufgaben<br />

und die Pflichten des Menschen.<br />

Schon hier zeigt sich, dass es in der Theologie<br />

eine enge Bindung gibt zwischen einem<br />

gelebten Glauben und einem verstehenden<br />

Glauben. Unter einem gelebten Glauben ist<br />

das vielfältige Glaubensleben (Riten, Feiern,<br />

Beten, usw.) der globalen kirchlichen<br />

Gemeinschaft zu verstehen, während der<br />

verstehende Glaube die rationale Auseinandersetzung<br />

mit den überlieferten Glaubenserfahrungen<br />

und Glaubenszeugnissen<br />

in ihrer fast 2000-jährigen Geschichte ist.<br />

Katholischer Glaube hat daher auch eine rationale,<br />

vernünftige Basis, die Papst Benedikt<br />

XVI. als die „Frage nach der Vernunft des<br />

Glaubens“ bezeichnet.<br />

Ein wesentliches Merkmal für das Zusammenspiel<br />

zwischen Glaube und Vernunft<br />

ist in der katholischen Theologie der Dialog<br />

mit anderen Wissenschaften: Medizin, Ethik,<br />

Kunst, Philosophie, Geschichte,… Das Ziel des<br />

Theologiestudiums ist daher, Menschen zu<br />

befähigen, sich mit den Inhalten und Traditionen<br />

des Christlichen wissenschaftlich auseinanderzusetzen<br />

und diese auch in den Diskurs<br />

mit anderen Wissenschaften zu stellen. Vier<br />

Hauptgruppen bilden den Fächerkanon der<br />

katholischen Theologie: Neben der historischen<br />

Gruppe (Kirchengeschichte) gibt es die<br />

biblische Gruppe (Exegese und Bibeltheologie<br />

des AT und NT), die systematische Gruppe<br />

(Philosophie, Dogmatik, Fundamentaltheologie,<br />

Moraltheologie, Sozialwissenschaften)<br />

und die praktische Gruppe (Pastoraltheologie,<br />

Religionspädagogik, Liturgiewissenschaft,<br />

Kirchenrecht).<br />

Aber kann das Reden von Gott eine Wissenschaft<br />

sein, so wie Physik oder Mathematik,<br />

deren Ergebnisse anschaubar und angreifbar<br />

sind, während wir nach fast 2000-jähriger<br />

katholischer Theologie Gott immer noch nicht<br />

im streng wissenschaftlichen Sinn beweisen<br />

können? Als „wissenschaftlich“ wird heute<br />

anerkannt, was nach anerkannten Regeln der<br />

Systematik und der Logik entstanden ist, einen<br />

wissenschaftlichen Diskurs erfahren hat und<br />

veröffentlicht wurde. Auch die Theologie geht<br />

nach diesen Kriterien vor, wenn z.B. religiöse<br />

Lebensformen erforscht werden, indem die<br />

heiligen Schriften studiert werden, historische<br />

und lokale Gegebenheiten beschrieben und<br />

analysiert werden, usw. Doch darüber hinaus<br />

setzt die Theologie immer die Existenz und<br />

das Wirken eines Gottes voraus. <strong>Die</strong>se Voraussetzung<br />

ist immer ein Einwand, um der<br />

Theologie die Wissenschaftlichkeit abzusprechen,<br />

da sie damit nicht objektiv und wertfrei<br />

ist, wie es sich für eine gute Wissenschaft<br />

gehört. Dagegen ist aber einzuwenden, dass<br />

jedes Erkennen von Interessen geleitet ist,<br />

auch die Erkenntnissuche in jeder anderen<br />

Wissenschaft. Für jede Wissenschaft gilt, dass<br />

sie aus einer bestimmten Sinn- und Lebenswelt<br />

kommt. Hinter jeder Lebenswelt steckt<br />

mindestens eine Ideologie, die den absoluten<br />

Anspruch auf Objektivität der Wissenschaft<br />

aufhebt.<br />

Religion ist eine gesellschaftliche Größe,<br />

die in der Realität ihren Platz hat. Wie man<br />

täglich in den Medien liest, ist Religion nichts<br />

Ungefährliches. Neben dem Heilvollen, dem<br />

Wunderbaren und dem Mystischen enthält<br />

Religion auch das Potential für Zerstörung<br />

und Vernichtung. Bis heute müssen viele<br />

Menschen aufgrund ihres Glaubens ihr Leben<br />

lassen, und bis heute werden im Namen<br />

der Religion Unmenschlichkeiten begründet<br />

und ausgeführt. Daher braucht es einen<br />

sorgsamen, verantwortungsvollen Umgang<br />

mit religiösen Botschaften, die Menschen<br />

im Tiefsten berühren, mental beeinflussen<br />

und verändern. Religion braucht daher ein<br />

Maß an Vernünftigkeit, Sachlichkeit und<br />

eine Form von gewaltloser Kommunikation<br />

mit anderen Weltanschauungen. Ein solches<br />

Forum bietet die Wissenschaft, und für die<br />

Religion ist die Theologie der Experte. Daher<br />

hat die Theologie zu Recht ihren Platz an der<br />

Universität. Im Rahmen dieser ist sie ein Teil<br />

der Gesellschaft und der wissenschaftlichen<br />

Gemeinschaft. Weil sie ihren Platz in der<br />

Öffentlichkeit hat, muss sie sich dadurch<br />

aber auch der Diskussion mit der Gesellschaft<br />

stellen. Damit ist und bleibt sie ein Teil des<br />

besinnungstage in seitenstetten<br />

„Am Anfang war die Sehnsucht“ – mit diesem Motto begannen die diesjährigen<br />

adventlichen Besinnungstage unserer <strong>Pfarre</strong> vom 03. -04. Dezember im Benediktinerstift<br />

Seitenstetten. <strong>Pfarre</strong>r Dr. Wagner führte ein ins Thema, gab Impulse<br />

und ermöglichte vor allem eine Atmosphäre der Besinnung, der Reflexion und des<br />

persönlichen Nachdenkens. Eingerahmt wurden die Tage durch die heilige Messe,<br />

die Beichtgelegenheit und des persönlichen, sowie des Gruppengesprächs über den<br />

Advent. Was hindert uns daran, uns ganz einzulassen auf das Geheimnis der Weihnacht,<br />

uns ganz der Gegenwart Gottes in dieser Gnadenzeit auszusetzen? Nicht nur<br />

Windischgarstner nahmen teil; aus ganz Österreich fanden die Menschen zueinander,<br />

und so ergaben sich gute Gespräche, andere Perspektiven, vor allem aber zeigte sich<br />

der gemeinsame Wille, dem Herrn in dieser Zeit entgegen zu gehen. Danke!<br />

David Pernkopf<br />

Papst benedikt XVi.<br />

und die hl. bernadette soubirous<br />

Auf dem Flug nach Frankreich sagte der Papst am 12. September 2008: „Das Fest der Hl.<br />

Bernadette ist auch mein Geburtstag. Und schon das ist für mich ein Grund, mich der<br />

kleinen Heiligen sehr nahe zu fühlen, jenem jungen, reinen, demütigen Mädchen, mit<br />

dem die Muttergottes gesprochen hat.“ Tatsächlich hat Papst Benedikt XVI. am 16. April<br />

Geburtstag und Bernadette am selben Tag Namenstag. Und am 13. September 2008 sagte er<br />

in seiner Predigt bei der Lichterprozession: „Gott hat im Blick auf Bernadette eine Flamme<br />

entzündet, die zahllose Herzen bekehrt hat. Wie viele Menschen kommen hierher, um<br />

ein Wunder zu sehen, und hoffen vielleicht insgeheim, eines an sich selbst zu erfahren;<br />

auf dem Heimweg, nachdem sie eine geistliche Erfahrung eines echten kirchlichen Lebens<br />

gemacht hat, ändert sich dann ihr Blick auf Gott, auf die anderen und auf sich selbst. Eine<br />

kleine Flamme, die sich Hoffnung, Mitleid, Zartgefühl nennt, wohnt in ihnen. <strong>Die</strong> verborgene<br />

Begegnung mit Bernadette und mit der Jungfrau Maria kann ein Leben verändern,<br />

denn sie sind an diesem Ort Massabielle gegenwärtig, um uns zu Christus zu führen, der<br />

unser Leben, unsere Kraft und unser Licht ist.<br />

öffentlichen Lebens und verhindert dadurch<br />

ein weiteres und tieferes Abgleiten des katholischen<br />

Glaubens in das Private, womit auch<br />

ein weiterer Bedeutungsverlust der Kirche in<br />

der gegenwärtigen Kultur einherginge. Wäre<br />

eine Welt, in der der katholische Glaube<br />

verschwunden ist, wirklich eine bessere?<br />

Oder braucht es nicht mehr Theologen,<br />

d.h. Menschen, die im <strong>Die</strong>nst für Gott und<br />

Mensch stehen?<br />

Mag. Michael U. Thallinger<br />

auf deM WeG durch roM (7)<br />

die kirche des<br />

hl. bonaventura<br />

<strong>Die</strong> Kirche sieht jeder, der die Ruinen des<br />

Palatins besichtigt, aber es sind Gitter und<br />

Mauern dazwischen. Zugänglich ist diese<br />

kleine Kirche, die in der Zeit von 1675 bis<br />

<strong>168</strong>9 errichtet wurde, vom Fuße des Palatins<br />

aus, außerhalb der archäologischen Zone.<br />

Sie ist fast schmucklos, still und friedlich<br />

gelegen, eine Welt echt franziskanischen<br />

Geistes. Wer Glück hat, kann den romantisch<br />

bewachsenen Innenhof bewundern. <strong>Die</strong><br />

Kirche gehört den Minoriten des Franziskanerordens,<br />

der Konvent liegt nebenan.<br />

Sie heißt nahe liegender weise „al Palatino“,<br />

aber auch „alla Polveriera“, weil während<br />

der napoleonischen Besetzung nahebei ein<br />

Pulverfass angelegt war. Zum Glück für die<br />

Mönche ging es nie in die Luft.<br />

Kirchenpatron dieser sehr beeindruckenden<br />

Kirche ist der aus der Nähe von Viterbo stammende<br />

Hl. (Johannes) Bonaventura, der 7.<br />

Ordensgeneral der Franziskaner, er lebte und<br />

lehrte als einer der bedeutendsten Theologen<br />

seiner Zeit meist in Paris. Als ein hochgelehrter<br />

und gescheiter Mann vertrat er den<br />

Erkenntnisweg der „christlichen Philosophie“,<br />

und stand dennoch in hohem Ansehen bei<br />

der Kurie. 1273 wurde er von Papst Gregor<br />

X. zum Kardinal ernannt, und er wirkte auf<br />

dem Konzil von Lyon 1274 die Union mit der<br />

griechisch-orthodoxen Kirche, die – allerdings<br />

nur scheinbar und kurzzeitig – auch gelang.<br />

Im selben Jahr noch starb er. 1482 wurde<br />

Bonaventura heiliggesprochen, 1588 wurde<br />

er zum Kirchenlehrer ernannt: „Doctos seraphicus“.<br />

Adresse: Via di Bonaventura, 7.<br />

Männertag<br />

Mit Mag. Josef Adamsmair<br />

Sonntag, 4. März, 10.00 Uhr<br />

„Wenn sich zwei streiten …<br />

die kraft der konflikte“<br />

6 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

7


Groß wurde auch in diesem Jahr wieder<br />

die Hl. Cäcilia gefeiert. Der Singkreis, die<br />

Blasmusik, der Männerchor Rosenau und<br />

das Doppelquartett kamen, um diese Cäcilienmesse<br />

festlich zu gestalten. Und dann<br />

ging es mit den Musikgruppen ins Pfarrheim<br />

zum Schweinsbraten. Schade, dass manche<br />

sofort nach der Festmesse nach Hause liefen.<br />

Nach einer neuen <strong>St</strong>udie sind in Österreich<br />

28 Prozent der Menschen kaufsuchtgefährdet.<br />

Betroffen davon sind vor allem Frauen<br />

und junge Menschen, aber selbstverständlich<br />

auch Männer, die oftmals von der unerfreulichen<br />

Wirklichkeit flüchten und sich eine<br />

schnelle Ablenkung von Problemen verschaffen,<br />

indem sie ständig und grenzenlos<br />

einkaufen. Menschen haben also Mühe, ihre<br />

Einkaufsgewohnheiten zu kontrollieren und<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Menschen fühlen sich besser, wenn sie<br />

etwas gekauft haben. Solche Menschen<br />

spüren einen Zwang, sodass sie nicht anders<br />

können. Menschen kaufen und horten<br />

das, was sie gekauft haben, ohne es zu<br />

benützen: in den Schränken, im Keller<br />

und auf dem Dachboden. <strong>Die</strong> Folge davon<br />

ist, dass das Konto in ein Minus rutscht<br />

und nicht selten ein Kredit aufgenommen<br />

werden muss, um jene Zahlungen leisten<br />

zu können, die längst fällig geworden sind.<br />

Geht es um junge Menschen, dann haben<br />

cäcilienfest<br />

Andere wiederum hielten es sehr lange aus,<br />

insgesamt viel länger als die Cäcilienmesse<br />

dauerte. Schön, wenn sich unsere Musiker<br />

im neuen Pfarrheim wohl fühlen. Danke<br />

auf den Punkt<br />

kaufsucht – Zwang,<br />

anreiz und flucht<br />

solche vor dem 20. Lebensjahr meist schon<br />

mit dem Schulden machen begonnen.<br />

<strong>Die</strong> Sucht, immer wieder etwas einzukaufen,<br />

dient in den meisten Fällen als<br />

Mittel, um dem unerfreulichen Alltag zu<br />

entkommen. Einsamkeit steht oftmals im<br />

Vordergrund, zudem kommen Frust und<br />

nicht selten familiäre Probleme. Menschen<br />

gehen shoppen, um sich auf einfache Weise<br />

ein persönliches Erfolgserlebnis zu schaffen.<br />

Dabei entsteht der Drang, immer wieder<br />

etwas kaufen zu müssen, schleichend.<br />

Anfangs kaufen die Leute, um sich für<br />

eine gute Arbeit, die sie geleistet haben, zu<br />

belohnen. Ebenso können schlechte Launen<br />

den Union-Faustballern und den Damen in<br />

der Küche für ihre wertvollen <strong>Die</strong>nste. <strong>Die</strong><br />

Cäcilienfeier in <strong>Windischgarsten</strong> hat uns<br />

wieder in Erinnerung gerufen, wie wertvoll<br />

der Beitrag der vielen Chorgemeinschaften,<br />

der Musikkapelle und der Organisten für die<br />

Liturgie in der Kirche und in unserer <strong>Pfarre</strong><br />

ist. Vergelt´s Gott!<br />

damit vertrieben werden. Kann jemand dem<br />

Kaufrausch nicht mehr widerstehen, sprechen<br />

die Fachleute vom „pathologischen<br />

Kaufen“. Oft wird das, was gekauft wird,<br />

nicht einmal ausgepackt. Solche Einkäufe<br />

werden dann vor dem Partner in der Familie<br />

verschwiegen. Nicht um den Besitz geht es,<br />

sondern um den Akt des Einkaufens, denn<br />

keine Ablenkungsstrategie wirkt so schnell<br />

und wird gesellschaftlich so akzeptiert<br />

wie das Einkaufen. Mitunter sehnen sich<br />

Menschen nach Anerkennung und Liebe;<br />

sie wollen in ihrer Umgebung Eindruck<br />

machen.<br />

Wer heute ein solches Problem hat, muss<br />

zur Schuldnerberatung, damit ein Finanzplan<br />

aufgestellt wird und die Schulden<br />

abgetragen werden können. Dort wird sich<br />

der Betroffene seiner Sucht bewusst und<br />

lässt sich helfen. So muss der Lebensstil<br />

tatsächlich drastisch geändert werden. Und<br />

dann ist es der Glaube, der mir zeigt, was<br />

wirklich für das Leben wichtig ist.<br />

8 Nr. <strong>168</strong><br />

Viele Situationen im alltäglichen Leben sind<br />

davon bestimmt, dass wir uns auf etwas<br />

vorbereiten müssen. Eltern bereiten sich<br />

auf die Ankunft eines Kindes vor, gemeinsam<br />

bereitet man sich auf verschiedenste<br />

Feste vor, Ausflüge und Reisen wollen ausreichend<br />

vorbereitet werden, indem wir uns<br />

den Weg vorher genau ansehen, genügend<br />

Reiseproviant einpacken und darauf achten,<br />

dass ausreichend Sprit im Tank ist … Kinder<br />

bereiten sich auf Prüfungen und Schularbeiten<br />

vor, werden sie größer und engagieren<br />

sich in irgendeiner Sportart, so bereiten sie<br />

sich intensiv auf ihre Wettkämpfe vor. Man<br />

bereitet sich auf Krankenhausaufenthalte<br />

und Operationen vor … die Liste ließe sich<br />

unendlich fortsetzen.<br />

Wenn man sich auf etwas vorbereitet, muss<br />

man vieles bedenken und einplanen. Viele<br />

Menschen schaffen es am besten, wenn sie<br />

sich eine Checkliste anlegen und Punkt für<br />

Punkt durchgehen, um nichts zu vergessen.<br />

In der Ruhe liegt die Kraft – so lautet ein altes<br />

Sprichwort, und ich für meinen Teil bereite<br />

vieles am liebsten in Ruhe vor. Bei <strong>St</strong>ress, Lärm<br />

und Hektik laufe ich sonst nämlich Gefahr,<br />

Wichtiges zu vergessen. Viele Menschen<br />

leben lieber in den Tag hinein und lassen<br />

alles auf sich zukommen, sie leben somit<br />

vielleicht auch um einiges „sorgenfreier“.<br />

Andere jedoch neigen zum Perfektionismus<br />

und wollen immer alles genau geplant haben.<br />

Nun gut – es mag mitunter der „schwierigere“<br />

Weg sein, da man ständig den Kopf voll<br />

hat mit Dingen, die es zu organisieren gilt,<br />

dafür läuft man im Letzten nicht so leicht<br />

Gefahr, etwas zu vergessen oder im letzten<br />

Augenblick noch schnell etwas vorbereiten<br />

zu müssen. Typisch weibliche Charakterzüge<br />

würde ich zu behaupten wagen, wobei<br />

es natürlich immer Ausnahmen gibt. Am<br />

schönsten ist es natürlich, wenn die Familie<br />

die Vorbereitungen mitträgt und somit ein<br />

Fest nicht zur „Ein – Mann oder Frau – Show“<br />

ausartet, sondern jeder seinen Teil hat, für den<br />

er zuständig ist. Verantwortlich für etwas zu<br />

sein hilft ja schließlich auch dabei, sich mit<br />

dem Ergebnis leichter zu identifizieren. <strong>Die</strong><br />

Erfahrung zeigt uns auf jeden Fall, dass, je<br />

besser die Vorbereitung, umso wahrscheinlicher<br />

auch das Gelingen ist.<br />

Wenn man auf die kommenden Wochen und<br />

Monate blickt, so bereiten sich auch in unserer<br />

<strong>Pfarre</strong> viele Menschen auf ein für sie wichtiges<br />

Ereignis vor: zunächst liegt vor uns allen die<br />

Fastenzeit – eine Zeit der Vorbereitung auf das<br />

größte Fest der Christenheit – das Osterfest.<br />

<strong>Die</strong>se Zeit ist besonders eine Zeit der Umkehr<br />

und Buße. Wir wollen uns mit Freude und<br />

sich im leben<br />

vorbereiten<br />

mit innerer Bereitschaft auf das Osterfest<br />

vorbereiten – im Gebet, im Empfang des<br />

Beichtsakraments als Akt der Erneuerung, der<br />

Neuwerdung und in der Mitfeier der Liturgie.<br />

So sollen auch wir bereit sein, Gottes Willen<br />

in unserem Leben anzuerkennen und uns<br />

ihm mit innerer Freude anzuvertrauen, weil<br />

wir wissen, wem wir da vertrauen, damit wir<br />

wirklich als Getaufte, als Christen leben.<br />

30 Menschen unserer <strong>Pfarre</strong> bereiten sich<br />

in diesen Tagen darauf vor, für den Pfarrgemeinderat<br />

zu kandidieren. In einer lebendigen<br />

<strong>Pfarre</strong> dürfen wir wohnen, und es ist gut, dass<br />

es immer wieder Menschen gibt, die bereit<br />

sind, sich zu engagieren und Verantwortung<br />

zu übernehmen. Sie sind bereit, während<br />

der nächsten 5 Jahre in den verschiedensten<br />

Arbeitskreisen das Pfarrleben mitzugestalten<br />

und vieles vorzubereiten, was für alle<br />

den Glauben konkreter werden lässt. Dann<br />

sind da all jene, die sich in der kommenden<br />

Zeit auf die erste Heilige Kommunion und<br />

die Firmung vorbereiten. Woche für Woche<br />

treffen sie sich und bereiten sich gemeinsam<br />

mit den Tischmüttern und Firmhelfern auf<br />

den großen Tag vor. Ich durfte auch viele<br />

Jahre junge Menschen auf das Sakrament<br />

der Firmung vorbereiten. Es ist eine sehr<br />

intensive, aber auch sehr schöne Zeit, in der<br />

man sich ausführlich mit Glaubens- aber auch<br />

Lebensfragen befasst. Zahlreiche Themen<br />

kommen in diesen Wochen zur Sprache, und<br />

es ist enorm wichtig, dass man gemeinsam<br />

diskutiert und sich vieles erarbeitet. Nur so<br />

kann man sich wirklich auf etwas vorbereiten.<br />

Vielfach muss man im Leben eben richtig hart<br />

arbeiten, umso schöner ist dann der Erfolg,<br />

der sich einstellt, weil man weiß, dass man<br />

dafür auch selbst etwas tun musste. Ist es<br />

nicht oft im Leben so, dass das, was einem<br />

in den Schoß fällt, keinen richtigen Wert hat<br />

– im Gegensatz zu dem, was man sich selbst<br />

erarbeitet hat? Dann gibt es da auch noch<br />

die Brautpaare, die sich auf das Sakrament<br />

der Ehe vorbereiten. Solch große Feste und<br />

umfangreiche Vorbereitungen lehren uns,<br />

dass wir nicht alles allein tun können, sondern<br />

auch auf Hilfe angewiesen sind. Jeder<br />

von uns ist froh, wenn er viele Freunde und<br />

Familienangehörige hat, die einem helfend<br />

zur Seite stehen. Neben all den praktischen<br />

Dingen, die es zu planen und zu organisieren<br />

gibt, bereitet man sich gemeinsam und<br />

mit dem Traupriester auf den großen Tag<br />

vor – und zwar als Paar. Viele Themen des<br />

zwischenmenschlichen Bereiches kommen<br />

dabei zur Sprache. Einen Ratgeber braucht es<br />

vielfach auch im späteren Leben. Vielfach<br />

ergeben sich Lebenssituationen, in denen man<br />

alleine nicht mehr weiter weiß oder kann.<br />

Schön, wenn man dann weiß, woher man<br />

Hilfe bekommt bzw. wen man um Rat fragen<br />

kann. Und schließlich fallen mir noch all jene<br />

ein, die sich auf große Fahrt begeben und sich<br />

auf die Pfarrwallfahrt nach Rom, Florenz und<br />

Assisi vorbereiten. Viele Fahrten durfte auch<br />

ich mit Herrn <strong>Pfarre</strong>r erleben, und abgesehen<br />

vom großen Koffer packen nutzte ich die<br />

Zeit vorher gerne, um mich mit den Orten<br />

und den Heiligen zu beschäftigen, an denen<br />

wir Halt machten. Und warum nicht auch<br />

ein bisschen italienisch im Vorfeld lernen?<br />

Vieles gibt es zu bedenken, vieles zu planen<br />

und vorzubereiten, doch ich bin überzeugt:<br />

Organisation ist das halbe Leben! In jeder<br />

Lebenslage!<br />

Birgit Klappacher<br />

orgel- und Posaunenkonzert<br />

Lukas Schwingenschuh hat es wieder geschafft, schöne Musik nach <strong>Windischgarsten</strong><br />

in die Pfarrkirche zu bringen. So gab es am 19. November um 20.00 Uhr ein tolles Orgel-<br />

und Posaunenkonzert; dazu spielte eine kleine Flöte, die die Herzen der Besucher<br />

bewegte. Sehr gelungen sprach David Pernkopf zum Magnificat, zum Lobgesang der<br />

Gottesmutter Maria. Immer wieder werden wir uns in Zukunft um eine gute geistliche<br />

Musik in unserer Pfarrkirche bemühen. Dafür haben wir eine ausgezeichnete Orgel<br />

und – so hoffen wir – immer mehr Leute, die sich so etwas nicht entgehen lassen.<br />

März <strong>2012</strong> 9


Jer 1,1-19:<br />

• Wie verhalte ich mich, wenn von mir<br />

besondere Dinge oder auch der treue<br />

<strong>Die</strong>nst im grauen Alltag verlangt werden?<br />

• Wie sollten (können) wir uns den Satz<br />

„Das Wort des Herrn erging an mich“<br />

vorstellen? Ist es auch in meinem Leben<br />

vorstellbar bzw. ist ein solches Wort<br />

bereits an mich ergangen? Wann?<br />

• Was hindert mich, in unsere Zeit mit<br />

ihren vielen Ängsten das Wort „Fürchte<br />

dich nicht!“ tatsächlich wahrzunehmen?<br />

Woran liegt es, dass dieses Wort in unserer<br />

Zeit so wenig zum Tragen kommt?<br />

Jer 2,1-6,30:<br />

• Was würde ich heute als Glaubensabfall<br />

und als Nachlaufen hinter fremden Göttern<br />

bezeichnen?<br />

• Welche Sünden würden heute von Jeremia<br />

angeprangert werden (auf religiösem – auf<br />

ethisch-sozialem – auf politisch-öffentlichem<br />

Gebiet)?<br />

• Können wir auch heute noch Naturkatastrophen,<br />

Krieg, Unfälle etc. als ‚<strong>St</strong>rafen Gottes’<br />

bezeichnen? Was muss man bei einem<br />

solchen Reden immer berücksichtigen?<br />

Jer 7-20:<br />

• Auf welche falschen oder echten Sicherheiten<br />

vertraue ich?<br />

• Welche „Sicherheiten“ haben sich als echt,<br />

welche als falsch erwiesen?<br />

• Erkenne ich die Zeichen unserer Zeit und<br />

handle ich nach meinen (und Gottes) Einsichten?<br />

• Auch Jeremia hat Mutlosigkeit gekannt. Wie<br />

verhalte ich mich, wenn ich Misserfolge<br />

habe? Wünsche ich mir (auch) den Tod,<br />

Einsamkeit und Bewusstlosigkeit? Wie<br />

gehe ich mit Misserfolg um, wie werde<br />

ich damit fertig?<br />

• Jeremia bittet um Milde. Was wünsche<br />

ich denen, die mich nicht annehmen, die<br />

mir zu erkennen geben, mich nicht zu<br />

brauchen?<br />

Jer 18-20:<br />

• Jeremia hat seine Not vor Gott ausgesprochen.<br />

Was tue ich mit Zorn, Angst und Not?<br />

Schiebe ich sie weg? Lehne ich mich auf<br />

dagegen? Nehme ich sie an? Habe ich mich<br />

mit dieser Frage „Wie das Leid bewältigen?“<br />

schon auseinandergesetzt? Habe ich hierin<br />

auch Vorbilder? Welche?<br />

• Woher kommt das angedrohte Unheil? Aus<br />

Willkür, <strong>St</strong>rafe, dem Erziehungswillen, der<br />

Liebe Gottes? Wie kommt es zu diesen<br />

schrecklichen Drohungen? Sind sie auch<br />

heute noch aktuell?<br />

fragen und<br />

anregungen zum<br />

buch Jeremia<br />

Jer 21-24:<br />

• Im ersten großen Teil des Buches zeigt<br />

Jeremia Schuld auf und ruft zur Umkehr.<br />

Gibt es auch heute solche Mahner? Wer<br />

sind diese? Welche Interessen vertreten<br />

sie? In wessen Namen treten sie auf?<br />

Nach welchen Kriterien beurteile ich<br />

sie?<br />

• Jeremia ist der Prophet, der Umkehr fordert.<br />

Wovon muss ich mich bekehren?<br />

Was wird sich dann in meinem Leben<br />

ändern? Wie weiß ich, dass und was<br />

ich ändern sollte?<br />

Jer 26,1-35,19:<br />

• <strong>Die</strong> Bundesverheißung<br />

gilt uns<br />

auch heute noch.<br />

Was heißt es für<br />

mich, dass sich<br />

Gott in Jesus an<br />

alle Menschen<br />

gebunden, Heil<br />

zugesagt hat?<br />

• Im Neuen Bund<br />

tritt an die <strong>St</strong>elle<br />

der alten Forderung<br />

nach Gesetzeserfüllung<br />

die<br />

Vergebung der<br />

Vergehen. Kann<br />

ich das annehmen?<br />

Kann ich<br />

mir etwas schenken<br />

lassen oder<br />

will ich immer<br />

selbst etwas leisten?<br />

Will ich mich<br />

selbst erlösen?<br />

Welche Früchte<br />

trägt das Wissen<br />

um die Sündenvergebung?<br />

Jer 36-45:<br />

• Jeremia leidet,<br />

weil er dem Volk<br />

Unangenehmes<br />

verkünden muss.<br />

Was tue ich mit<br />

unangenehmen<br />

Botschaften,<br />

Mahnungen, Erinnerungen?Ma-<br />

che ich die Augen zu und tue ich, als ob<br />

sie mich nichts angingen?<br />

Jer 52,1-34:<br />

• <strong>Die</strong> Völkerorakel zeigen, dass auch die<br />

Völker unter dem Wort Gottes stehen. Wie<br />

würde die Welt aussehen, wenn wir Menschen<br />

dies annehmen würden? Wie würde<br />

es sein, wenn ich nicht mehr auf eigene<br />

Macht und eigenen Vorteil aus wäre, weil<br />

Gott für uns sorgt?<br />

• <strong>Die</strong> Heilige Schrift zerstört unentwegt unsere<br />

Sicherheiten, um uns auf die eine<br />

Sicherheit, die eben nur Gott geben kann,<br />

hinzuweisen. Wie gehen wir Katholiken mit<br />

Sicherstellungen wie Wallfahrten, Ablässen,<br />

Gebet um eine gute <strong>St</strong>erbestunde etc. um?<br />

Sind sie uns auch Ansporn zu einem sittlich<br />

guten, aufrichtigen, wahrhaften Leben (im<br />

Alltag)? Mag. Kurt Rumplmayr<br />

Musikbegeisterte können folgendes Lied<br />

lernen:<br />

10 Nr. <strong>168</strong><br />

Dass Leichen heute verbrannt werden, wird<br />

zweifellos nicht nur in den <strong>St</strong>ädten häufiger,<br />

sondern bereits auch auf dem Land. Auch<br />

in <strong>Windischgarsten</strong> nimmt die Leichenverbrennung<br />

zu, sodass wir uns erst recht<br />

die Frage stellen müssen, ob Leichenverbrennung<br />

mit dem christlichen Glauben zu<br />

vereinbaren ist? Handelt es sich vielleicht<br />

sogar um eine Unsitte, der wir in Zukunft<br />

noch viel entschlossener entgegentreten<br />

müssen? Was sagen wir Katholiken, die<br />

sich eine Feuerbestattung wünschen? Es<br />

ist die Katholische Kirche, die in ihrer Geschichte<br />

stets der Erdbestattung aufgrund<br />

ihrer Symbolik des Gleichförmigwerdens<br />

mit Christus den Vorrang eingeräumt hat:<br />

Wir wurden mit Christus „begraben durch<br />

die Taufe auf den Tod; und wie Christus …<br />

von den Toten auferweckt wurde, so sollen<br />

auch wir als neue Menschen leben“ (Röm<br />

6,4). So sieht die Kirche im Erdbegräbnis<br />

die größte Ähnlichkeit mit dem Begräbnis<br />

des Herrn, sodass im alten Kirchenrecht die<br />

Leichenverbrennung nicht nur verurteilt,<br />

sondern mit schwerer <strong>St</strong>rafe belegt war:<br />

„Eine kirchliche Beerdigung dürfen nicht<br />

erhalten, welche die Verbrennung ihrer<br />

Leiche angeordnet haben“ (can. 1240 §1<br />

n.5). Auch für die Christen in den ersten<br />

Jahrhunderten war die Verbrennung der<br />

Toten etwas, das sie verabscheuten und<br />

verwarfen, sodass es keinem Getauften in<br />

den Sinn gekommen wäre, seine Verbrennung<br />

zu verfügen.<br />

Als das Heilige Offizium am 19. Mai 1886<br />

das Verbot der Feuerbestattung verfügte,<br />

zielte es auf Weltanschauungen von damals,<br />

die materialistisch und atheistisch geprägt<br />

waren. Angesprochen waren jene, die mit<br />

der Verbrennung des Leibes ihre Leugnung<br />

der Auferstehung der Leiber zum Ausdruck<br />

bringen wollten, also bewusst antikirchlich<br />

eingestellt waren. Am 15. Dezember 1886<br />

stellte die Kirche klar: Hat jemand aus eigenem<br />

Willen die Verbrennung seines Leibes<br />

gewählt, ist das kirchliche Begräbnis zu untersagen.<br />

Ganz anders das Heilige Offizium<br />

am 5. Juli 1964, als die Verbrennung von<br />

Leichnamen erlaubt wurde. Leider wird, wie<br />

allgemein üblich, der erste und grundlegende<br />

Satz dieser Instruktion unterschlagen: „Es<br />

ist mit Nachdruck dafür zu sorgen, dass die<br />

Gewohnheit, die Leiber der verstorbenen<br />

eine Welt ohne Gott ist gefährlich, weil sich der<br />

Mensch dann selbst überschätzt. Was daraus<br />

entsteht, sind ideologien, die sich schließlich<br />

gegen den Menschen selbst richten.<br />

März <strong>2012</strong><br />

kirchliche<br />

bestattungskultur<br />

den leichnaM<br />

beerdiGen<br />

oder Verbrennen?<br />

Gläubigen zu beerdigen, heilig gehalten werde.<br />

Deswegen sollen die Bischöfe mit Hilfe<br />

geeigneter Belehrungen und Empfehlungen<br />

sicherstellen, dass sich das christliche Volk der<br />

Leichenverbrennung enthält und nicht vom<br />

Brauch der Beerdigung abweicht, wenn es<br />

nicht durch eine Notwendigkeit gezwungen<br />

ist.“ In diesem Sinn heißt es im Gesetzbuch<br />

der katholischen Kirche (CIC) von 1983:<br />

„Nachdrücklich empfiehlt die Kirche, dass die<br />

fromme Gewohnheit beibehalten wird, den<br />

Leichnam Verstorbener zu beerdigen.“ Auch<br />

dieser Satz wird geflissentlich verschwiegen.<br />

Man zitiert lieber den Nachsatz: „… sie<br />

verbietet indessen die Feuerbestattung nicht,<br />

es sei denn, sie ist aus Gründen gewählt<br />

worden, die der christlichen Glaubenslehre<br />

widersprechen“ (can 1176 §3). Obwohl die<br />

Kirche die Erdbestattung empfiehlt, verbietet<br />

sie die Feuerbestattung nicht ausdrücklich.<br />

Allerdings ist es angeraten, die Seelenmesse<br />

und Verabschiedung nach Möglichkeit<br />

vor der Kremation und in Anwesenheit des<br />

Leichnams zu feiern.<br />

Dass Leichenverbrennung früher als Glaubensabfall<br />

gewertet wurde, wird heutzutage<br />

wiederum deutlich belegt, wenn man sich<br />

anschaut, dass sich im mehrheitlich heidnischen<br />

Osten Deutschlands fast 90% für ein<br />

Urnenbegräbnis entscheiden. Ist mit dem<br />

Tod alles aus, weil die Leute nicht mehr an<br />

die Auferstehung des Fleisches glauben,<br />

dann ist es konsequent, auch den Leib zu<br />

zerstören. Wie die Körperlichkeit des Menschen<br />

erst recht entwertet wird, zeigt uns<br />

der östliche Glaube an die Wiedergeburt,<br />

sodass die „Einmaligkeit“ des Leibes aufgelöst<br />

wird. Dem entgegengesetzt wird der, der<br />

an die Auferstehung des Fleisches glaubt,<br />

auch dem Leichnam mit großer Ehrfurcht<br />

begegnen: im Leben und Lieben, im <strong>St</strong>erben<br />

und Begraben werden. Und dies erst recht,<br />

wo doch Paulus den Leib als „Tempel des<br />

Heiligen Geistes“ (1 Kor 6,19) versteht, denn<br />

durch die Hl. Taufe ist der Leib zur Wohnstatt<br />

Gottes geworden. Sollen wir also diesen von<br />

Gott gewürdigten und geheiligten Leib der<br />

Verbrennung überlassen? Fragt man nun<br />

weiter nach den Hintergründen für die um<br />

sich greifende Leichenverbrennung in unseren<br />

Tagen, dann begegnet man heute einem<br />

nicht geringen <strong>St</strong>olz, der dadurch offenkundig<br />

wird, dass der Mensch die Verwesung nicht<br />

annehmen will, sondern das letzte Schicksal<br />

des Leibes selber bestimmen will.<br />

Dass nun durch die Verbrennung der Leib<br />

des Menschen zerstört wird, lässt deutlich<br />

werden, dass der Verstorbene nicht mehr<br />

existiert. Wohin gehe ich also, wenn ich zu<br />

jemand komme, bei dem es aus ist, ich aber<br />

doch vor einer Urnennische Platz gefunden<br />

habe? Ist jemand in der Erde bestattet, kann<br />

ich jederzeit zum Grab zurückkehren, um<br />

festzustellen, dass die sterblichen Überreste<br />

des Verstorbenen wirklich da sind. Auf diesem<br />

Hintergrund kann man erahnen, um wie<br />

viel schwieriger Trauerbewältigung werden<br />

kann, wenn von dem, zu dem ich komme,<br />

nichts mehr da ist, weil man seinen Leib<br />

zerstört hat und bloß Asche übrig geblieben<br />

ist. Und die Worte, die Paulus im 1. Korintherbrief<br />

niedergeschrieben hat, sagen letztlich<br />

alles, was auch im Sinne des katholischen<br />

Glaubens gesagt werden muss: „Was gesät<br />

wird, ist verweslich, was auferweckt wird,<br />

unverweslich. Was gesät wird, ist armselig,<br />

was auferweckt wird, herrlich. Was gesät<br />

wird, ist schwach, was auferweckt wird,<br />

ist stark. Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt<br />

ein überirdischer Leib“ (15,42-44).<br />

Auf der Grundlage des christlichen Glaubens<br />

kann eigentlich nur die Erdbestattung empfohlen<br />

werden.<br />

Im Blick auf die Praxis ist zu bedenken, dass<br />

crematio heute als Oberbegriff verschiedener<br />

Bestattungsformen zu sehen ist, an deren<br />

Ausgangspunkt die Verbrennung des Leichnams<br />

steht: „klassisches“ Urnenbegräbnis,<br />

anonymes Begräbnis (ggf. im Wald), Verstreuen<br />

der Totenasche, Seebestattung, Transport<br />

der Asche ins Weltall, Pressen der Asche zu<br />

einem Diamanten usw. So leben Pluralismus<br />

und Individualismus, die Wahrheit über den<br />

Menschen haben wir so längst zu Grabe<br />

getragen.<br />

der relativismus, der behauptet, es gebe keine sittliche<br />

norm, die in der natur des Menschen verankert ist,<br />

widerspricht der universalen menschlichen erfahrung,<br />

der zufolge die Menschen aller Zeiten und<br />

breitengrade sich im Grunde als „gleich“ empfinden.<br />

11


In eine turbulente und schreckliche Zeit<br />

war der Prophet Ezechiel hineingestellt.<br />

Versetzen wir uns in das 6. Jahrhundert<br />

vor Christus. Jene Region, die wir heute den<br />

„Vorderen Orient“ nennen, hatte eine kurze<br />

Periode des Friedens erlebt. Das Volk Israel<br />

lebte in einem nicht gerade großen, aber<br />

unabhängigen <strong>St</strong>aatswesen unter einem<br />

eigenen König. Doch jetzt griff eine neue<br />

Macht nach der Vorherrschaft: Nebukadnezar,<br />

König der gewaltigen Metropole Babel<br />

im Zweistromland (im Gebiet des heutigen<br />

Irak), unterwarf ein Nachbarvolk nach dem<br />

andern. Zweimal belagerte er Jerusalem.<br />

Vergeblich rief der Prophet Jeremia Volk<br />

und König zur Umkehr auf und warnte vor<br />

der gefährlichen Illusion, in dieser Situation<br />

Machtpolitik auf eigene Faust treiben zu<br />

können. Es kam zum Krieg, Jerusalem samt<br />

dem Tempel wurde zerstört, der König gefangen<br />

genommen, ein Großteil des Volkes<br />

verschleppt. Israel als freies Volk existierte<br />

nicht mehr. Das so genannte „babylonische<br />

Exil“ begann. Unter den Verschleppten befand<br />

sich auch Ezechiel, Mitglied einer alten<br />

Priesterfamilie. Fern von der Heimat, „an<br />

den <strong>St</strong>römen Babels“, berief ihn Gott zum<br />

„Er strebte zur Vollkommenheit des evangelischen<br />

Lebens in täglich rascherem Aufstieg“,<br />

so würdigte Papst Pius XII. den heiligen<br />

Leonhard von Porto Maurizio (bürgerl. Paolo<br />

Girolamo Casanova) anlässlich der 200.<br />

Wiederkehr seines Todesjahres. Wer war<br />

dieser Heilige, und was hat er uns heute noch<br />

zu sagen? Leonhard, der „Apostel Italiens“,<br />

wie man ihn schon zu Lebzeiten nannte,<br />

wurde am 20. Dezember 1676 in Porto<br />

Maurizio (heute: Imperia) bei Genua geboren.<br />

Nach <strong>St</strong>udien der Philosophie, Theologie<br />

und Medizin in Rom empfing er 1702 die<br />

Priesterweihe, nachdem er sich 1697 einem<br />

Reformzweig des Franziskanerordens, der<br />

sog. Riformella, angeschlossen hatte. Sein<br />

Wunsch als junger Ordensmann war es, in<br />

die Mission zu gehen, doch bereitete eine<br />

schwere Lungenkrankheit nach seiner Priesterweihe<br />

dem Plan ein unvorhergesehenes<br />

Ende. Nach erlangter Heilung, die er der<br />

Gottesmutter Maria zuschrieb, widmete er<br />

sich mit ganzer Kraft der Volksmission. Über<br />

40 Jahre war er ein unermüdlicher, erfolgreicher<br />

Prediger und geistlicher Begleiter jener,<br />

die nach Vertiefung des christlichen Lebens<br />

strebten. Überall, wohin er kam, strömten<br />

die Massen herbei. Er hielt 326 Volksmissionen<br />

in Nord- und Mittelitalien, Rom<br />

und Korsika. Auf dem Bild sehen wir den<br />

Franziskanermönch im Jahr 1750 bei einer<br />

Predigt auf der Piazza Navona in Rom. Dabei<br />

kleine ZuGänGe ZuM<br />

alten testaMent (7)<br />

der untergang<br />

Jerusalems,<br />

die Propheten und<br />

das babylonische exil<br />

Propheten. Für Israel bedeuten diese Ereignisse<br />

eine ungeheure Katastrophe – nicht<br />

nur politisch, sondern auch religiös. Der<br />

Tempel Jahwes war ja zerstört, das Land,<br />

das Gott seinem Volk zum Erbe gegeben<br />

hatte, verloren. Waren alle Verheißungen<br />

aufgehoben, der Bund Gottes aufgekündigt?<br />

Gab es überhaupt noch Zukunft, als besiegte<br />

Minderheit in einem fremden Land, unter<br />

dem Einfluss einer faszinierenden Hochkultur<br />

mit ihren Göttern, die ja die Götter der<br />

Sieger waren? Dass die Juden sich damals<br />

„wie in Gräbern“ (Ez 37,12b-14) fühlten,<br />

kann man gut verstehen.<br />

heiliGe in der Welt<br />

hl. leonhard von<br />

Porto Maurizio<br />

verstand er es, die Wahrheiten des Glaubens<br />

mit der Betrachtung der grenzenlosen Liebe<br />

Gottes zu den Sündern zu verbinden. <strong>Die</strong><br />

Sprache Leonhards war volkstümlich und<br />

für jedermann verständlich, mit einfachen<br />

Worten verkündete er das Wort Gottes.<br />

Durch Madonnen- und Bußprozessionen<br />

sowie die Verbreitung von Volksandachten<br />

wie der Namen-Jesu-, Herz-Jesu- und Sakramentsandacht<br />

förderte er das religiöse<br />

Leben breiter Volksschichten. Er errichtete<br />

Da erhebt sich eine <strong>St</strong>imme: Ezechiel tritt als<br />

Prophet auf: Eines wird allein dadurch schon<br />

deutlich: Gott liegt nicht gleichsam unter<br />

den Trümmern seines zerstörten Tempels<br />

in Jerusalem verschüttet, sondern bleibt<br />

auch in der Fremde inmitten seines Volkes<br />

lebendig, Was Ezechiel zu verkünden hat,<br />

klingt allerdings nicht angenehm. Er redet<br />

dem Volk ins Gewissen, denn seine Untreue<br />

war schuld an der Katastrophe. Weil sie nicht<br />

auf den Propheten gehört haben, hat Gott sie<br />

ihrem Schicksal überlassen. Dann aber folgt<br />

das Überraschende: In tiefster Erniedrigung<br />

darf er dem Volk in der Verbannung wieder<br />

Hoffnung machen. Trotz ihrer Schuld hält<br />

Gott ihm die Treue. Das Volk soll in der<br />

Fremde nicht untergehen, denn Gott wird<br />

es lebendig machen. Gott will sie in ihr Land<br />

zurückführen. Daran sollen wir erkennen,<br />

dass Jahwe der Herr ist. In Erfüllung geht<br />

die Verheißung Jahrzehnte später: Nach<br />

70 Jahren brach das babylonische Reich<br />

zusammen. <strong>Die</strong> neuen Herren des Orients,<br />

die Perser, gewährten Israel mehr Freiheit.<br />

Wer wollte, durfte in die alte Heimat zurückkehren.<br />

Jerusalem und der Tempel wurden<br />

wieder aufgebaut.<br />

in Italien 576 Kreuzwege und förderte die<br />

Kreuzwegandacht. Von daher ist auch sein<br />

intensives Bemühen zu verstehen, die auf<br />

das Beten des Kreuzweges verliehenen<br />

Ablässe auszuweiten. Kreuzweg-Ablässe<br />

waren nur auf Kreuzwege beschränkt, die<br />

in Franziskanerkirchen errichtet worden<br />

waren. Leonhard bewirkte, dass der Papst<br />

die Gewähr der Ablässe auf alle Kreuzwege<br />

ausdehnte. Auch das weitverbreitete <strong>St</strong>oßgebet<br />

„Mein Jesus Barmherzigkeit“ geht auf<br />

den heiligen Leonhard von Porto Maurizio<br />

zurück. Vor allem war ihm die Verehrung<br />

Mariens ein Anliegen und er arbeitete auf<br />

die Dogmatisierung der Unbefleckten Empfängnis<br />

hin.<br />

1751 rief ihn Papst Benedikt XIV. zu sich nach<br />

Rom, um seinen Rat einzuholen; doch Leonhard<br />

starb in der Nacht nach seiner Ankunft<br />

am 26. November 1751 in seinem früheren<br />

Kloster S. Bonaventura, tief betrauert vom<br />

ganzen Volk und vom Papst. Der Leichnam<br />

ruht bis heute in einer gläsernen Urne in der<br />

Kirche S. Bonaventura al Palatino in Rom.<br />

Er wurde 1796 selig und am 29. Juni 1867<br />

vom Sel. Papst Pius IX. heiliggesprochen.<br />

Im Jahr 1923 wurde er von Papst Pius XI.<br />

zum Patron der Volksmissionare ernannt.<br />

Mit dem Heiligen wollen und dürfen auch<br />

wir von Maria alles Gute im Leben und im<br />

<strong>St</strong>erben erhoffen.<br />

12 Nr. <strong>168</strong><br />

Im Anschluss an das II. Vaticanum (1962-<br />

1965) sind an der Römischen Kurie zusätzlich<br />

zu den Kongregationen mehrere Räte errichtet<br />

worden. Nachdem sich das 2. Vatikanische<br />

Konzil wesentlich zum Laien geäußert und<br />

seine Bedeutung für die Kirche aufgewertet<br />

hat, gründete Papst Paul VI. am 6. Jänner<br />

1967 probeweise einen „Laienrat“. Am 18.<br />

April empfing der Papst den Laienrat mit<br />

seinem ersten Präsidenten Kardinal Maurice<br />

Roy, zu dessen Mitgliedern und Beratern<br />

natürlich einige Laien, darunter auch eine<br />

Frau gehörten. Im Rahmen der Kurienreform<br />

Pauls VI. ist der Laienrat wenige Monate nach<br />

seiner Gründung voll in die römische Kurie<br />

integriert worden. Im Jahr 1976 gibt der Papst<br />

dem Laienrat seine definitive Form, die bis<br />

zum Jahr 1988 unverändert bleibt. In dieses<br />

Jahr fällt die Kurienreform Johannes Pauls<br />

II. Es bleiben die spezifischen Aufgaben des<br />

„Päpstlichen Rates für die Laien“ erhalten<br />

und werden nochmals neu umschrieben:<br />

Grundsätzlich hat der Laienrat die Aufgabe,<br />

das Apostolat der Laien in Kirche und Welt zu<br />

Er wurde in Blera in der heutigen Toskana<br />

geboren. Er wurde von Gregor d. Großen als<br />

Nuntius nach Konstantinopel gesandt, wo er<br />

sich jedoch nicht an die Weisungen des Papstes<br />

hielt, keine <strong>St</strong>andfestigkeit im Widerstand<br />

gegen die kaiserliche Politik zeigte, sodass er<br />

von ihm zurechtgewiesen und nach Rom<br />

zurückgerufen wurde. Er fühlte sich davon<br />

schwer beleidigt, und als er im März 604<br />

zum Papst gewählt und am 13. September<br />

durch Kaiser Phoka bestätigt wurde, wandte er<br />

jegliches Mittel an, um Gregor in ein schlechtes<br />

Licht zu bringen und dessen Ansehen zu<br />

vermindern. Sabinian bezichtigte ihn, dass<br />

er Gutes nur getan hätte, um geschätzt zu<br />

werden und dass er das Patrimonium Petri<br />

verschwendet hätte, wenn auch in ehrlicher<br />

Absicht. <strong>Die</strong>ser große Hass wurde durch<br />

die Eifersucht und den Neid genährt, die er<br />

März <strong>2012</strong><br />

firmanmeldung<br />

Auch heuer kamen alle, die sich zur Firmung anmelden<br />

wollten, zum <strong>Pfarre</strong>r in den Pfarrhof, der sich für diese Begegnungen<br />

fünf <strong>St</strong>unden im Terminkalender reserviert hatte. Es<br />

waren durchwegs nette Gespräche, und am Ende war nicht<br />

nur der <strong>Pfarre</strong>r dankbar für diese Begegnungen.<br />

der Vatikan in<br />

VerGanGenheit und<br />

GeGenWart (47)<br />

Päpstlicher rat<br />

für die laien<br />

fördern und zu koordinieren, die Ordnung der<br />

weltlichen Dinge mit evangelischen Geist zu<br />

erfüllen; Zusammenarbeit der Laien bei der<br />

katechetischen Bildung, im liturgischen und<br />

sakramentalen Leben und in der Caritas. Dazu<br />

kommt die Durchführung von internationalen<br />

Kongressen und anderen Initiativen über das<br />

Apostolat der Laien. Der Laienrat kann internationale<br />

Laienorganisationen errichten oder<br />

approbieren sowie die <strong>St</strong>atuten billigen. Dazu<br />

gehören etwa die neuen kirchlichen Bewegungen<br />

(Fokolar, Sant‘ Egidio, Communione e<br />

liberazione). Insgesamt sind derzeit rund 50<br />

Bewegungen vom Laienrat offiziell als kirchliche<br />

Bewegungen anerkannt. Der Laienrat<br />

die PäPste: ihr leben iM<br />

laufe der 2000-JähriGen<br />

Geschichte (64)<br />

sabinian<br />

(604-606)<br />

verspürte, als er sah, wie sehr Gregor vom<br />

Volk geliebt und geschätzt wurde. Das Volk<br />

merkte dieses Verhalten und hielt es ihm vor.<br />

Jedoch verharrte er auf seiner offen feindlichen<br />

Haltung gegenüber seinem Vorgänger, der<br />

für einen Heiligen gehalten wurde, was dazu<br />

führte, dass er sich die Abneigung und den<br />

Hass des Volkes zuzog. Er stützte sich auf den<br />

weltlichen Klerus und nicht auf die Mönche,<br />

wie Gregor d. Große es getan hatte. Er wurde<br />

außerdem beschuldigt, gegen die von der<br />

organisiert auch die Weltjugendtage.<br />

Dass Johannes Paul II. bei seiner Kurienreform<br />

aus dem Rat keine „Kongregation“ gemacht<br />

hat, lag wohl daran, dass man den inzwischen<br />

bekannten Namen nicht ändern wollte. Dem<br />

Rat steht ein Kardinalpräsident vor, dazu<br />

ein Präsidium, das sich aus drei weiteren<br />

Kardinälen und zwei Bischöfen sowie einem<br />

Vizepräsidenten und einem juristischen Beirat<br />

zusammensetzt. In den drei Sektionen des<br />

Rates arbeiten zahlreiche Mitglieder; die<br />

meisten sind Laien beiderlei Geschlechts.<br />

Außerdem gibt es eine Gruppe von ca. 30<br />

Beratern, einen Untersekretär, der traditionell<br />

ein Laie ist, und eine ausreichende Zahl von<br />

beamteten Mitarbeitern verschiedener Grade.<br />

In dem Rat sind im weiteren Verlauf auch ein<br />

Delegat für die katholische Pfadfinderschaft<br />

und ein Delegat für die Arbeiterseelsorge<br />

eingefügt worden. Der Laienrat trifft sich<br />

einmal jährlich zur Vollversammlung, und<br />

der Sitz des Rates ist der Palazzo San Calisto<br />

im römischen <strong>St</strong>adtteil Trastevere.<br />

Not betroffene Bevölkerung geizig gewesen<br />

zu sein. Um die Folgen der Hungersnot zu<br />

lindern, verkaufte er den Weizen anstatt ihn<br />

kostenlos verteilen zu lassen. Nach einer Legende<br />

erschien ihm Gregor dreimal, um ihn<br />

zu größerer Freigebigkeit zu ermahnen. Dem<br />

Kaiser Phoka, den die Geschichtsschreibung<br />

als einen der blutrünstigsten Herrscher von<br />

Byzanz bezeichnet, ließ er eine vergoldete<br />

<strong>St</strong>atue am Forum Romanum errichten.<br />

Verdient machte sich der Papst um die Vermittlung<br />

eines Friedensvertrags zwischen<br />

den Langobarden und den oströmischen<br />

Truppen in Italien. Er starb am 22. Februar<br />

606 wahrscheinlich eines gewaltsamen Todes.<br />

Sein Leichenzug musste einen langen<br />

Umweg außerhalb der <strong>St</strong>adtmauern machen,<br />

um die Menge zu meiden, damit er so in <strong>St</strong>.<br />

Peter begraben werden konnte.<br />

firmhelfer<br />

Es ist schon ein alter Brauch, dass sich die Firmhelfer zum ersten<br />

Mal mit dem <strong>Pfarre</strong>r am 1. Jänner um 15.30 Uhr treffen. Heuer<br />

gab es diese Zusammenkunft im Hause Thallinger. Es waren<br />

neue und alte Firmhelfer versammelt, und die <strong>St</strong>immung war gut.<br />

Nach dem gemeinsamen Rosenkranzgebet wurde das Vorwort<br />

im Youcat gelesen und<br />

studiert, das Papst Benedikt<br />

XVI. geschrieben<br />

hatte. Den Youcat sollte<br />

eigentlich jeder junge<br />

Christ zuhause haben.<br />

So wird der Glaube auch<br />

für junge Menschen verständlich.<br />

13


Vor mehr als 30 Jahren – am 22. November<br />

1981 - erschien das Apostolische Schreiben<br />

„Familiaris Consortio“ des Sel. Johannes<br />

Paul II. über die Aufgabe der christlichen<br />

Familie in der Welt heute. Das Dokument,<br />

das nach einer Bischofssynode im Vatikan<br />

veröffentlich wurde, gliedert sich in drei<br />

Teile: „Familie heute“, in dem Probleme und<br />

Herausforderungen untersucht werden, dann<br />

folgt „Ehe und Familie im Plan Gottes“ und<br />

schließt mit den konkreten „Aufgaben der<br />

christlichen Familie“ heute. Das Dokument<br />

stellt damit eine klare Anleitung für die Familienpastoral<br />

dar.<br />

Den Kern des Schreibens bildet die Zentralität<br />

der Familie und der Liebe in der Gesellschaft<br />

von heute und der Zukunft. Der Papst stellt<br />

vier Aspekte in den Vordergrund, die alle<br />

in Bezug auf die Liebe verstanden werden<br />

müssen: 1. die Bildung der Gemeinschaft<br />

von Personen, 2. den <strong>Die</strong>nst am Leben, 3.<br />

die Teilnahme an der Entwicklung der Gesellschaft<br />

und 4. die Teilnahme an Leben und<br />

Sendung der Kirche. <strong>Die</strong> Familie erfährt in<br />

diesem Schreiben eine noch nie dagewesene<br />

Würdigung als Kernzelle der Gesellschaft.<br />

Johannes Paul II. spricht nicht nur zu katholischen<br />

Christen, sondern versucht, die<br />

Bedeutung der Familie allgemein in ihrem<br />

30 Jahre familiaris consortio<br />

aPostolisches<br />

schreiben Von Johannes<br />

Paul ii. über die<br />

christliche faMilie<br />

freiraum<br />

für Gottes Plan<br />

breiten Horizont herauszustellen. Vor allem<br />

den Jugendlichen wird dieser Berufungsweg<br />

ans Herz gelegt. Im Schlussteil findet sich der<br />

Ausruf: „<strong>Die</strong> Zukunft der Menschheit geht<br />

über die Familie!“ <strong>Die</strong>se Wertschätzung hat<br />

auch Papst Benedikt XVI. zum Ausdruck<br />

gebracht: „Daher ist es einer der größten und<br />

besten <strong>Die</strong>nste für das Gemeinwohl und die<br />

echte Entwicklung der Menschen und der<br />

Gesellschaft, wenn wir Ehe und Familie anerkennen<br />

und ihr helfen. Ehe und Familie sind<br />

die beste Garantie, um die Würde, Gleichheit<br />

und wahre Freiheit der menschlichen Person<br />

zu garantieren.“ (Predigt zum 5. Welttreffen<br />

der Familien in Valencia).<br />

Im letzten Teil wird auch das kürzlich in<br />

den Medien diskutierte Thema der wieder-<br />

exerzitien<br />

Mit Kaplan Mag. Norbert Purrer<br />

die schönheit des Glaubens entdecken<br />

Mittwoch, 10. Oktober, 18.00 – Sonntag, 14. Oktober <strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

Exerzitienhaus Subiaco, Kremsmünster, Tel. 07583/52880<br />

„ich sterbe nicht, ich gehe ins leben ein.“ (hl. theresia von lisieux)<br />

Montag, 26. November, 18.00 Uhr – Donnerstag, 29. November <strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

Seminarhaus <strong>St</strong>. Clara, Vöcklabruck, Tel. 07672/27732-280<br />

sieben reGeln für den sonntaG in der faMilie (3)<br />

nütze die stunde im Gotteshaus<br />

als einübung in den ganzen tag<br />

Dass das Leben ganz wesentlich Geschenk ist, wird sichtbar durch die Menschen,<br />

die mit mir gehen, Ehepartner und Kinder, Freunde und Weggefährten, die Glaubensgemeinschaft<br />

der Kirche; sichtbar wird es auch in unserem Kulturbereich durch das,<br />

dass wir alles haben, durch den Frieden und das demokratische Miteinander in der<br />

Gesellschaft. Immer wieder hat Jesus Gott für das Leben gedankt, ganz besonders tat<br />

er es am Sabbat gemeinsam mit seinem Volk in der Synagoge. Danksagung heißt auch<br />

die Eucharistie, die wir vor allem am Sonntag, aber auch sonst sooft es möglich ist,<br />

feiern sollen. So macht es der Glaube möglich, dass wir eine Alternative finden zum<br />

Selbstverständlichen. Wir sagen Dank für die Familie, für die Pfarrgemeinde, für die<br />

große Gemeinschaft der Kirche, in der wir stehen dürfen. Wir danken Jesus Christus,<br />

der uns diesen Weg des Miteinanders zu Gott eröffnet hat. Um Gott Dank zu sagen, sind<br />

wir alle zur Feier der Hl. Messe eingeladen. Jeder, der sich an diesem „Dankeschön“<br />

beteiligt, wird verwandelt. <strong>Die</strong> Familie wird das vor allem spüren.<br />

verheirateten Geschiedenen aufgegriffen,<br />

und erklärt, dass die Ehegatten nach einer<br />

Trennung zwar durch die Einsamkeit litten,<br />

aber im Wissen um die Unauflöslichkeit des<br />

Ehebandes keine neue Verbindung eingehen<br />

dürften. Ein solches Beispiel christlicher<br />

Konsequenz sei ein wertvolles Zeugnis vor<br />

der Welt und der Kirche. Johannes Paul II.<br />

unterstreicht aber, dass diese Personen dennoch<br />

nicht aus dem weiteren Kreis der Kirche<br />

ausgeschlossen seien. <strong>Die</strong> Kirche habe eine<br />

besondere Verantwortung für Personen in<br />

einer solchen gebrochenen Lebenssituation.<br />

Dass der Sel. Papst Johannes Paul II. ein<br />

familienpolitisches Erbe von nachhaltiger<br />

Bedeutung hinterlassen hat, muss eigens<br />

betont werden. Denn das wird noch immer<br />

zu wenig wahrgenommen. Viel zu wenig.<br />

Leider!<br />

barockkonzert mit<br />

„Musica sonare“<br />

Mittwoch, 11. April, 19.00 Uhr<br />

Orgel – Trompete – Sopran<br />

Pfarrkirche<br />

besinnungsstunden<br />

für ehepaare<br />

mit <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner<br />

„Partnerschaft in der bewährung<br />

des alltags“<br />

Samstag, 25. Februar <strong>2012</strong>,<br />

14.00 – 18.00 Uhr<br />

Pfarrheim von <strong>Windischgarsten</strong><br />

anmeldung der Paare im Pfarramt<br />

(07562/5258)<br />

einkehrnachmittag<br />

in Plainfeld<br />

Freitag, 13. April, 14.00 Uhr<br />

<strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner<br />

„Auf dem Weg nach Emmaus“<br />

19.30 Uhr, Fatimamesse und<br />

Lichterprozession<br />

katholisches<br />

eheseminar<br />

Samstag, 12. Mai <strong>2012</strong>, 8.00 – 12.30 Uhr<br />

Pfarrheim, <strong>Windischgarsten</strong>,<br />

Infos: 07562/5258 – 0676/87765477<br />

Kinder zu erziehen, kann sehr mühsam sein,<br />

aber im Teamwork mit Gott wird es eine<br />

„wunderbare Aufgabe“. Das sagte Papst Benedikt<br />

XVI. am 8. Jänner, dem Fest der Taufe des<br />

Herrn, zu den Eltern und Paten einiger Kinder,<br />

denen er in der Sixtinischen Kapelle die Taufe<br />

spendete. Religiöse Erziehung wird an heiligen<br />

Orten, in Kirchen und Kapellen, besonders<br />

greifbar. Wer seine Kinder Kirchenräume und<br />

Gottesdienst an heiligen Orten erleben lässt,<br />

vermittelt spürbar Gottesnähe und tut für das<br />

Kind etwas, das sehr heilsam ist.<br />

Eltern müssen in unseren Tagen wieder mehr<br />

ihrem Erziehungsauftrag nachkommen. Im<br />

Apostolischen Schreiben „Familiaris Consortio“<br />

vom Sel. Papst Johannes Paul II. steht<br />

alles drin, was eine Erziehung braucht, um<br />

Kinder, später Jugendliche zu „brauchbaren“<br />

Mitgliedern der Gesellschaft zu machen.<br />

Eltern haben das uneingeschränkte Recht<br />

und auch die Pflicht, so „Familiaris Consortio“,<br />

ihre Kinder zu erziehen. <strong>Die</strong>ser „Rechtsanspruch“<br />

wird als so „wesentlich, unersetzlich<br />

und unveräußerlich“ bezeichnet, dass die<br />

Erziehungsaufgabe nicht völlig an andere<br />

übertragen noch von anderen in Beschlag<br />

genommen werden darf. Wollen Eltern ihre<br />

Erziehungsaufgabe auch im letzten Vorschuljahr<br />

selbst wahrnehmen, haben sie sich, je<br />

nach Befindlichkeit des testenden psychologischen<br />

Fachpersonals, mehr oder weniger<br />

zu rechtfertigen. Entscheidet die Behörde für<br />

einen verpflichtenden Kindergartenbesuch<br />

des Kindes, müssen die Eltern dem Folge<br />

leisten, wollen sie nicht im Extremfall im<br />

Gefängnis landen.<br />

Nun sieht „Familiaris Consortio“ die Liebe<br />

als das entscheidende Element der Erziehung.<br />

„<strong>Die</strong> Liebe der Eltern bleibt nicht nur<br />

Quelle, sie wird Seele und somit Norm, die<br />

das gesamte konkrete erzieherische Wirken<br />

prägt.“ Elterliche Liebe als Grundbedingung<br />

für eine gelungene Erziehung. „<strong>Die</strong> Liebe einer<br />

lebensWichtiGe fraGen der<br />

christlichen erZiehunG (37)<br />

der erziehungsauftrag<br />

der eltern<br />

Mutter teilt sich nicht zwischen den Kindern,<br />

sie vervielfältigt sich.“ Es war die Sel. Mutter<br />

Teresa von Kalkutta, die immer die Liebe als<br />

oberste Maxime ihres Handelns postulierte.<br />

„<strong>Die</strong> täglich zu Hause erlebte und gelebte<br />

Gemeinschaft und Anteilnahme in Freud und<br />

Leid bildet die konkreteste und wirksamste<br />

Schule für die aktive, verantwortliche und<br />

erfolgreiche Eingliederung der Kinder in den<br />

größeren Raum der Gesellschaft.“ Wohl handelt<br />

es sich um Idealvorstellungen, die in der<br />

heutigen Wirklichkeit nur mehr schwer zu<br />

erreichen sind. Wie schaut die Realität aus,<br />

in der Kinder heute aufwachsen?<br />

Geschlechtserziehung, landläufig auch Aufklärung<br />

genannt, nimmt in dem Apostolischen<br />

Schreiben im Hinblick auf den elterlichen<br />

Auftrag einen breiten Raum ein. Nun handelt<br />

es sich da um einen sensiblen Bereich, wo<br />

Eltern oftmals verunsichert da stehen und<br />

deshalb froh sind, wenn sie das Thema „Aufklärung“<br />

abgeben können. Ganz genau das<br />

Gegenteil steht in „Familiaris Consortio“: „In<br />

diesem Sinn betont die Kirche das Prinzip der<br />

Subsidiarität, das die Schule beobachten muss,<br />

wenn sie sich an der Geschlechtserziehung<br />

beteiligt; sie hat sich dabei vom gleichen Geist<br />

leiten zu lassen wie die Eltern.“<br />

Dass auch da die Realität eine andere ist,<br />

hat längst die österreichische Unterrichtsministerin<br />

Claudia Schmied festgemacht, als<br />

sie im Sommer 2008 in einem Brief an die<br />

Schulen feststellt, dass kein Sexualunterricht<br />

stattfinden darf, welcher „im Widerspruch<br />

zur staatsbürgerlichen Erziehung steht“. Nun<br />

meint die Schulministerin damit, dass die<br />

Richtlinien des Grundsatzerlasses Sexualerziehung<br />

einzuhalten sind, wo es – wie könnte<br />

man es anders erwarten – um die Pluralität<br />

der Wertvorstellungen geht: die Achtung<br />

gleichgeschlechtlicher Partnerschaftsformen,<br />

wissenschaftlich begründete Aussagen, Entscheidungsfreiheit<br />

des Einzelnen und kritische<br />

Auseinandersetzung mit der Vielfalt der Argumentation.<br />

Der Anlass für die ministerielle<br />

Aufregung war, dass Projektunterricht zum<br />

Thema Aufklärung auch von Initiativen wie<br />

„Human Life International“ und „Teen <strong>St</strong>ar“<br />

(was übrigens sehr gut ist!) angeboten wurde<br />

und nicht nur von „Lovebus“-Aktivisten,<br />

die 10- bis 12-Jährigen mittels einer Banane<br />

unterrichten, Kondome aufzuziehen. Allein<br />

dieses Faktum zeigt, wie wichtig es wäre,<br />

dass Eltern ihrem Erziehungsauftrag gerade<br />

im Bereich der Geschlechtserziehung nachkommen.<br />

Dass heute Kinder weitgehend den<br />

Medien überlassen sind, lässt Schlimmes<br />

erahnen. Wertvolle Sexualerziehung kann<br />

primär nur im Elternhaus stattfinden. Ganz<br />

wesentlich geht es dabei um die Vorbildfunktion,<br />

die Eltern haben, wenn sie ihren<br />

Kindern weitergeben, dass geschlechtliche<br />

Liebe ein hohes Gut ist, das nicht leichtfertig<br />

auf den Markt „geworfen“ wird. Wenn der<br />

einzige Beitrag geschlechtlicher Erziehung<br />

darin besteht, dass besorgte Muttis ihren<br />

halbwüchsigen Kindern mit 13 Jahren die<br />

Pille auf das Nachtkästchen legen, damit ja<br />

„nichts“ passiert, dann bleibt das Verhütungsmittel<br />

als Ausdruck dafür bestehen, dass man<br />

darüber nicht miteinander reden kann. Wenn<br />

Eltern dermaßen sprachlos geworden sind,<br />

dass man über so wichtige Lebenszusammenhänge<br />

nicht miteinander reden kann,<br />

dann darf man sich nicht wundern, dass die<br />

Glaubenserziehung auch weitgehend unter<br />

den Tisch fällt. Eltern sind auch die ersten<br />

Verkünder des Evangeliums für ihre Kinder,<br />

die ersten Zeugen der Liebe sind sie ebenso.<br />

Dazu sind viele Eltern heute nicht fähig und<br />

deshalb auch nicht bereit.<br />

christkönigsmesse mit der Jugend und<br />

gemeinsames Mahl im Pfarrheim<br />

Nach einer festlichen Messe, die mit einem grandiosen Orgelpräludium von Frau Prof.<br />

Michaela Aigner eingeführt und vom Jugendchor unter der Leitung von Lukas Schwingenschuh<br />

großartig gestaltet wurde, ging es zum gemeinsamen Mittagessen ins Pfarrheim.<br />

Nachdem man gemeinsam Großes geschafft hatte, konnte man sich glücklich und zufrieden<br />

zu Tisch zum Raclette setzen.<br />

einladung zum stundengebet<br />

In seiner Ansprache bei der Generalaudienz am 16. November 2011 lud Papst Benedikt XVI. die versammelten Pilger ein, die Psalmen für<br />

das Gebet zu nutzen: „In den Katechesen der vergangenen Wochen wollte ich euch einige kostbare Gebete aus dem Buch der Psalmen<br />

vorstellen. Ich lade euch ein, noch mehr mit den Worten der Psalmen zu beten, vielleicht sogar die Laudes, die Vesper und die Komplet<br />

zu eurem regelmäßigen Gebet zu machen. Dadurch wird die Beziehung zu Gott gewiss bereichert.“<br />

14 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

15


Heuer fassten die „Frauen auf dem Weg“<br />

den Beschluss, als <strong>St</strong>ernsingergruppe zu<br />

gehen. Bei einer Probe suchten wir passende<br />

Lieder aus und verteilten die Rollen. Am<br />

28. Dezember trafen wir uns bereits um 8<br />

Uhr im Pfarrheim und um 9 Uhr waren wir<br />

im ersten Haus. Das Wetter war traumhaft<br />

und die <strong>St</strong>raßenverhältnisse sehr gut. Also<br />

mussten wir damit rechnen, dass viele, die<br />

wir besuchen wollten, einfach nicht daheim<br />

sein würden. Umso überraschter waren wir,<br />

als wir erkannten, wie sehr manche Leute<br />

sternsingeraktion<br />

sich auf unseren Besuch freuten und auch<br />

wirklich schon auf uns warteten. In vielen<br />

Häusern wurden wir äußerst gastfreundlich<br />

aufgenommen, wofür wir uns sehr herzlich<br />

bedanken möchten. Bei manchen Häusern,<br />

wo keiner zu Hause war, erwartete uns<br />

sogar ein kleines Sackerl oder Kuvert an<br />

danke!<br />

Danke sagt unser <strong>Pfarre</strong>r für die gelungene <strong>St</strong>ernsingeraktion <strong>2012</strong>, die das großartige Ergebnis<br />

von 24.095 Euro erbrachte. Das ist um ca. 340 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Vergelt’s<br />

Gott sagen wir Elisabeth Wägner für die großartige Organisation, allen Kindern, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen, die als „Könige“ unterwegs gewesen sind und musiziert und gesungen<br />

haben. Wir danken den Begleitpersonen und den Chauffeuren, den Gastgebern zu Mittag<br />

und sonst und allen Spendern. Alle Gruppen hatten das Ziel, mit Freude und Begeisterung<br />

das Evangelium in die Häuser und Wohnungen unserer <strong>Pfarre</strong> zu bringen.<br />

der bekannte theoloGe und Psychiater Manfred lütZ<br />

ein kleiner nachtrag<br />

„Weihnachten ist ein christliches Fest, auch<br />

wenn das viele Menschen nicht mehr wissen.<br />

Es ist das Fest der Menschwerdung Gottes. Da<br />

geht es um unsere Erlösung und nicht um Gesundheit.<br />

Doch für viele ist heute Gesundheit<br />

das höchste Gut, und es gibt weichgespülte<br />

Christen, die meinen, man könne Gott näher<br />

kommen, indem man jedem Trend hinterherrennt.<br />

<strong>Die</strong> herrschende Gesundheitsreligion<br />

feiert ihre Hochämter bei <strong>St</strong>ädtemarathons, die<br />

Fitnessstudios sind ihre Wallfahrtskapellen und<br />

Diätbewegungen ihre Bußübungen. Gesundheit<br />

zum zentralen Thema von Weihnachten<br />

zu machen ist absurd. Weihnachten ist ein<br />

Fest, und das muss man feiern. Ich jedenfalls<br />

esse zu Weihnachten besonders lecker und<br />

denke nicht an Kalorien.“ Zudem vermutet<br />

Lütz, dass der Gesundheitswahn in Zukunft<br />

die Sozialkassen so belastet, dass das Gesundheitswesen<br />

zusammenbrechen wird.<br />

der Haustüre mit der Spende für die <strong>St</strong>ernsingeraktion.<br />

<strong>Die</strong>se Gesten berührten mich<br />

zutiefst und zeigten mir, welche Bedeutung<br />

es hat, die Botschaft der Heiligen drei Könige<br />

zu den Menschen in die Häuser zu tragen.<br />

Mit dieser inneren Zufriedenheit am Ende<br />

unseres <strong>St</strong>ernsingertages reifte bereits der<br />

Gedanke, diese Aktion im nächsten Jahr<br />

zu wiederholen, um wieder aufs Neue in<br />

möglichst vielen Häusern diese Botschaft<br />

zu bringen.<br />

Ing. Gertraud Treml<br />

Gewagte kritik!<br />

Zu Weihnachten kaufen Leute Dinge,<br />

die sie gar nicht nötig haben, bezahlt<br />

mit dem Geld, das man nicht hat, und<br />

beschenkt damit Leute, die nicht anders<br />

handeln, sondern dasselbe tun. Und<br />

zur Beruhigung des eigenen Gewissens<br />

spendet man für den Tierschutz in Korea<br />

und für die Hungernden in Ostafrika.<br />

Und wenn man dann noch draufkommt,<br />

dass es an vielen Orten der Welt Krieg<br />

gibt, dann besinnt man sich erstmalig auf<br />

Gott und klagt ihn an, warum er das alles<br />

zulässt. Und das alles zu Weihnachten,<br />

wo Gott ein Mensch geworden ist. Durch<br />

die Kommerzialisierung von Weihnachten<br />

wird das Fest entheiligt. Was ist mit<br />

denen, denen nichts mehr heilig ist? Sie<br />

haben auch vor dem Nächsten keine<br />

Ehrfurcht mehr.<br />

Zum ersten Mal kamen der Weihnachtsbaum für den Petersplatz sowie 40 weitere kleine christbäume<br />

für den Vatikan heuer aus der ukraine. am 16. dezember wurde die 30 Meter hohe tanne<br />

aus der region transkarpatien offiziell und feierlich übergeben.<br />

Nach dem Jahresbericht „<strong>St</strong>atus der globalen<br />

Mission“ von 2011 zählt die Katholische Kirche<br />

eine Milliarde und 160 Millionen Gläubige<br />

auf der ganzen Welt, und jeden Tag kommen<br />

um die 34.000 Gläubige dazu. Aus den Daten<br />

dieser Untersuchung, die von der Agentur<br />

Analisis Digital bekanntgegeben wurden, geht<br />

hervor, dass für zwei von sieben Milliarden<br />

Menschen in der Welt das Evangelium noch<br />

unbekannt ist. Weitere zwei Milliarden und<br />

680 Millionen haben schon einmal davon<br />

gehört, sind aber keine Christen.<br />

„Obwohl Jesus Christus eine einzige Kirche<br />

gegründet hat und kurz vor seinem Tod dafür<br />

betete, dass ‚alle eins seien‘, gibt es heute viele<br />

verschiedene christliche Glaubensrichtungen.<br />

Anfang des 20.Jahrhunderts waren es 1600,<br />

Das katholische Italien kann wieder hoffen.<br />

Mario Monti, der neue Ministerpräsident in Italien<br />

und selbst bekennender Katholik, hat drei<br />

Fachleute, die sich als Katholiken bekennen, in<br />

sein Kabinett geholt. Der römische Historiker<br />

und Gründer der katholischen Gemeinschaft<br />

Sant‘ Egidio, Andrea Riccardi (61), ist vom italienischen<br />

Ministerpräsidenten Mario Monti<br />

als Minister für internationale Zusammenarbeit<br />

und Integration in seine neue Regierungsmannschaft<br />

berufen worden. Als weitere katholische<br />

Führungspersönlichkeit ernannte Monti, der<br />

in Personalunion das Wirtschaftsressort führt,<br />

den Rektor der katholischen Sacro-Cuore-Universität<br />

Mailand, Lorenzo Ornaghi (63), zum<br />

Minister für Kulturgüter. Und das wichtige<br />

Ministerium für Infrastruktur, Verkehr und<br />

wirtschaftliche Entwicklung hat Monti Corrado<br />

Passera anvertraut, der Spitzenmanager einer<br />

der größten italienischen Banken ist, der in<br />

engem Kontakt zur Bewegung „Comunione<br />

e Liberazione“ steht.<br />

„In einem schwierigen Augenblick der Prüfung<br />

für das Land, während eine gemeinsame<br />

Anstrengung zur Bewältigung der aktuellen<br />

Krise im Gang ist, habe ich die Einladung des<br />

beauftragten Präsidenten, Prof. Mario Monti,<br />

angenommen, Mitglied der neuen Exekutive zu<br />

sein in der Hoffnung, dem Werk der nationalen<br />

Erholung dienen zu können. Um auf die anste-<br />

europa und Weltkirche<br />

täglich 34.000 mehr<br />

katholiken<br />

im Jahr 2011 sind es laut der Untersuchung<br />

42.000. <strong>Die</strong> charismatischen Protestantengemeinden<br />

zählen 612 Millionen Gläubige,<br />

die Zahl wächst pro Tag um 37.000; die klassischen<br />

Protestanten zählen 426 Millionen<br />

und deren Zahl wächst um 20.000 pro Tag.<br />

<strong>Die</strong> orthodoxen Kirchen zählen 271 Millionen<br />

Getaufte, jeden Tag wächst die Zahl um 5000.<br />

<strong>Die</strong> Anglikaner, hauptsächlich in Afrika und<br />

Asien, zählen 87 Millionen und ihre Zahl<br />

wächst täglich um 3000. <strong>Die</strong>jenigen, die die<br />

<strong>St</strong>udie als „christliche Randgruppen“ bezeichnet,<br />

(Zeugen Jehovas, Mormonen und alle, die<br />

henden Herausforderungen unseres Landes zu<br />

antworten, stelle ich mich in der Überzeugung<br />

zur Verfügung, dass Italien Einheit benötigt.<br />

Der Einsatz für sozialen Zusammenhalt, nationale<br />

Integration und Entwicklungshilfe sind<br />

Teil meiner Kultur und der in diesen Jahren<br />

herangereiften Erfahrungen. Das sind meiner<br />

Meinung nach wesentliche Elemente für das<br />

Land, um Kraft für einen Ausweg aus der Krise<br />

zu finden“, hatte Riccardi seine Nominierung<br />

kommentiert.<br />

Andrea Riccardi (geb. 1950) ist Historiker. Er<br />

lehrte Zeitgeschichte an den Universitäten Bari,<br />

La Sapienza in Rom und an der Universität Rom<br />

III. Riccardi gilt als einer der bedeutendsten<br />

Experten der zeitgenössischen Kirche und des<br />

Dialogs unter den Religionen und Kulturen<br />

sowie als Kenner des zeitgenössischen humanistischen<br />

Denkens und wird als <strong>St</strong>imme auf<br />

internationaler Ebene allgemein anerkannt, wie<br />

verschiedene verliehene Ehrendoktorwürden<br />

für seine wissenschaftliche Tätigkeit, von der<br />

die Gottheit Jesu oder die Dreifaltigkeit nicht<br />

anerkennen), zählen 35 Millionen und ihre<br />

Zahl wächst um 2000 pro Tag. „<strong>Die</strong> verbreiteteste<br />

Form von Wachstum ist, viele Kinder<br />

zu haben und diese dazu zu bringen, dem<br />

eigenen Glauben beizutreten. Eine Konversion<br />

ist nicht besonders häufig, findet jedoch bei<br />

Millionen von Menschen jedes Jahr statt.<br />

<strong>Die</strong> häufigste Form der Konversion ist die<br />

zum Glauben des Ehepartners“. Im Jahr 2011<br />

haben alle Christen zusammen ungefähr 71<br />

Millionen Bibeln mehr in der Welt verteilt (es<br />

gibt bereits eine Milliarde und 741 Millionen<br />

Bibeln, einige davon werden illegal verbreitet).<br />

Jedes Jahr brechen 409.000 Christen auf,<br />

um in einem fremden Land zu missionieren,<br />

die 4800 verschiedenen missionarischen<br />

Einrichtungen angehören.<br />

das kinderärmste land europas<br />

Der Anteil der unter 18-Jährigen in Deutschland ist auf 16,5 Prozent (13,1 Millionen) gegenüber 18,8 Prozent (15,2 Millionen) im Jahr<br />

2000 gesunken. <strong>Die</strong>s geht aus den neuesten Zahlen des <strong>St</strong>atistischen Bundesamtes hervor. Obwohl sich die Geburtenrate in den neuen<br />

Bundesländern von einem weltweiten Tiefpunkt nach der Wiedervereinigung praktisch verdoppelt hat, ist die Zahl der unter 18 – Jährigen<br />

in den neuen Bundesländern seit 1990 um 29 Prozent gesunken (in den alten Bundesländern um 10 Prozent). In den europäischen<br />

Nachbarländern liegt der Prozentsatz überall über 20 Prozent. Das Bundesamt geht davon aus, dass im Jahr 2030 der Anteil auf 15 Prozent<br />

sinken wird, bis 2060 auf 14 Prozent. Schrecklich, wenn man bedenkt, dass Deutschland das „kinderärmste Land Europas“ ist.<br />

drei katholische<br />

führungspersönlichkeiten<br />

in der neuen<br />

regierung in italien<br />

Universität Löwen bis zur Georgetown University,<br />

bezeugen. Seine Werke wurden in<br />

viele Sprachen übersetzt. Riccardi ist Gründer<br />

der Gemeinschaft Sant‘Egidio (1968), die<br />

heute in 73 Ländern der Welt mit besonderer<br />

Ausbreitung in Europa, Lateinamerika und<br />

Afrika tätig ist. Zentrales Anliegen der Gemeinschaft<br />

Sant‘ Egidio ist die Verbindung<br />

von Glaube und Politik. So ist Sant‘ Egidio seit<br />

vielen Jahren als Vermittler in Kriegsgebieten<br />

aktiv, wie in Mosambique, Guatemala, bei der<br />

Wiedervereinigung der Elfenbeinküste sowie<br />

dem „Präventivfrieden“ in Niger und Guinea<br />

Conakry. Weitere herausragende Initiativen<br />

sind das DREAM-Programm zur kostenlosen<br />

AIDS-Therapie in Schwarzafrika und das<br />

BRAVO!-Programm zur Registrierung von „verborgenen“<br />

Kindern bei Einwohnermeldeämtern.<br />

Mit seiner Laiengemeinschaft engagiert<br />

sich Riccardi außerdem für soziale Belange, die<br />

Abschaffung der Todesstrafe und die Ökumene.<br />

Der Gemeinschaft Sant’Egidio, die heute rund<br />

50.000 Mitglieder in vielen Ländern zählt,<br />

wurde 1999 der UNESCO-Félix-Houphouët-<br />

Boigny-Friedenspreis für seine internationalen<br />

Aktivitäten vor allem in Afrika zuerkannt. Sie<br />

nannte die Besetzung des Ministerpostens<br />

mit ihrem Gründer angesichts der Probleme<br />

Italiens ein in die richtige Richtung weisendes<br />

Hoffnungszeichen für alle.<br />

16 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

17


Papst Benedikt XVI. hat vom 18. bis 20.<br />

November Benin, das „lateinische Viertel<br />

Afrikas“, wie es auch genannt wird, zur<br />

150-Jahr-Feier der Evangelisierung des Landes<br />

besucht. Mit dabei war bei dieser 22.<br />

Auslandsreise ein Kurienbischof, der selbst<br />

aus diesem Land kommt, den Benedikt seit<br />

Jahrzehnten kennt, der erst am 8. Oktober<br />

2011 im Petersdom zum Bischof geweiht<br />

worden war: Barthelemy Adoukonou, Sekretär<br />

des päpstlichen Kulturrates und in den<br />

70er Jahren der letzte Doktorand bei Joseph<br />

Ratzinger in Regensburg. Papst Benedikt<br />

hat bei seinem zweiten Afrikabesuch das<br />

Schlussdokument „Africae Munus“ der Afrikasynode,<br />

die vom 4. bis 25. Oktober 2009<br />

unter dem Thema „<strong>Die</strong> Kirche in Afrika im<br />

<strong>Die</strong>nst für Versöhnung, Gerechtigkeit und<br />

Frieden“ im Vatikan standfand, übergeben.<br />

Das synodale Schreiben, das als „Kursbuch“<br />

für die 180 Millionen Katholiken des Kontinents<br />

verstanden werden kann, hat der<br />

Papst am letzten Tag seines Besuches bei<br />

einer großen Freiluft-Messe im „<strong>St</strong>adion der<br />

Freundschaft“ in der Hauptstadt Cotonou, der<br />

Wirtschaftsmetropole, an die afrikanischen<br />

Bischöfe übergeben. Zudem feierte er mit der<br />

Kirche des Landes den Beginn seiner Mission<br />

vor 150 Jahren. Seine erste Afrikareise hatte<br />

den Papst 2009 nach Kamerun und Angola<br />

geführt.<br />

Nach der Ankunft des Papstes auf dem Flughafen<br />

von Cotonou, wo er das Land ermutigte,<br />

dem <strong>St</strong>ammesdenken zu widerstehen<br />

und die Familie wertzuschätzen, stand am<br />

Nachmittag des 18.November ein Besuch in<br />

der Kathedrale der größten <strong>St</strong>adt des Landes<br />

auf dem Programm. Am 19. November fand<br />

eine Zusammenkunft mit Repräsentanten<br />

der staatlichen Institutionen sowie der großen<br />

Religionen im Präsidentenpalast statt.<br />

Dort sagte Benedikt XVI.: „Wenn ich von<br />

Afrika als Kontinent der Hoffnung spreche,<br />

mache ich nicht einfach nur schöne Worte.<br />

Ich drücke eine persönliche Überzeugung<br />

aus und gebe die Sicht der Kirche wieder.“<br />

Entschieden wandte sich der Papst gegen<br />

einen ausbeuterischen Blick auf Afrika. Nach<br />

einem Höflichkeitsbesuch bei <strong>St</strong>aatschef Boni<br />

hat der Papst das Grab des langjährigen Kurienkardinals<br />

und Kardinaldekans Bernardin<br />

Gantin (1922-2008), der ebenso von 1960<br />

bis 1971 Diözesanbischof gewesen ist, in<br />

der Seminarkirche von Ouidah besucht. Anschließend<br />

gab es ein Treffen mit Priestern,<br />

Seminaristen und Ordensleuten im Pries-<br />

benedikt XVi. in benin<br />

afrika seine Würde<br />

geben<br />

terseminar in der historischen Hafenstadt<br />

Quidah, das mit 150 <strong>St</strong>udenten als das größte<br />

Westafrikas gilt. Dabei machte der Papst den<br />

afrikanischen Kirchenvertretern Mut, Frieden,<br />

Gerechtigkeit und Versöhnung in die<br />

afrikanische Gesellschaft hineinzutragen.<br />

Zugleich wandte er sich gegen eine Vermischung<br />

von Religionen. Richtschnur für eine<br />

angemessene Berücksichtigung der Werte<br />

traditioneller Kulturen sei die Liebe zu Gott,<br />

zu den Sakramenten und der Kirche. <strong>Die</strong>se<br />

Liebe befreie von Okkultismus, und besiege<br />

„böse Geister“, hob Benedikt XVI. hervor.<br />

Danach fuhr Benedikt XVI. zur Kathedrale<br />

von Ouidah, wo ein Wortgottesdienst mit<br />

den afrikanischen Bischöfen und die Unterzeichnung<br />

des nachsynodalen Schreibens<br />

zur Afrika.-Synode auf dem Programm stand.<br />

Deutlich wurde dabei, dass eine mit Gott<br />

versöhnte Kirche ein prophetisches Zeichen<br />

der Versöhnung sein könne. In Benin traf<br />

Benedikt XVI. am Samstagnachmittag ebenso<br />

Kinder in einem Kinderheim, das von Mutter<br />

– Teresa – Schwestern geführt wird. Gegen<br />

Ende der insgesamt 40-minütigen Begegnung<br />

zeigte Benedikt, der zuvor seinen Erstkommuniontag<br />

als den schönsten Tag seines Lebens<br />

bezeichnet hatte, den Rosenkranz, den er in<br />

der Tasche trägt, und erklärte, dass sie damit<br />

für den Papst, die Kirche und jede wichtige<br />

Angelegenheit beten könnten. Bei der Festmesse<br />

am Christkönigssonntag, wo 80.000<br />

Menschen mitfeierten, überreichte der Papst<br />

jedem der anwesenden afrikanischen Bischöfe<br />

ein Exemplar des Synoden-Schlussdokuments.<br />

Der Papst rief bei dieser Abschlussmesse die<br />

Kirche in Afrika auf, ihre Hilfe für Aids-Kranke<br />

fortzusetzen und zu verstärken. <strong>Die</strong> Kirche<br />

müsse die Kranken nach dem Vorbild Jesu<br />

als Brüder und Schwestern anerkennen und<br />

ihre Leiden teilen.<br />

<strong>Die</strong> katholische Mission in Benin reicht zwar<br />

ins 17. Jahrhundert zurück, als die Portugiesen<br />

hier Elfenbein- und Sklavenhandelsstützpunkte<br />

errichteten. Schon im Jahr 1600 haben sich<br />

die ersten portugiesischen Kapuziner um die<br />

Evangelisation des Landes gekümmert. Es<br />

waren 14 Mitbrüder, die kamen, um Christus<br />

in das Land zu bringen und nach einer Woche<br />

fast alle umkamen. Allerdings erfolgte der<br />

Aufbau der kirchlichen <strong>St</strong>rukturen erst durch<br />

die Ankunft der Ordensgemeinschaft „Société<br />

des Missions Africaines“ (SMA) im Jahr 1861.<br />

Bis ins 19. Jahrhundert war das Land das<br />

Zentrum des Sklavenhandels, woran heute<br />

am <strong>St</strong>rand von Ouidah das Denkmal „Tor<br />

ohne Wiederkehr“ erinnert. Später wurde<br />

es französische Kolonie, die unter dem Namen<br />

„Dahomey“ 1960 ihre Unabhängigkeit<br />

erlangte. 1975 erhielt das Land unter dem<br />

Kommunismus als marxistisch-leninistischer<br />

Einparteienstaat den Namen Benin. Nach dem<br />

Zusammenbruch der früheren Sowjetunion<br />

wurde 1991 ein Mehrparteiensystem eingeführt.<br />

Heute gehört rund ein Drittel der neun<br />

Millionen Einwohner der katholischen Kirche<br />

an. <strong>Die</strong> hierarchische <strong>St</strong>ruktur besteht aus<br />

zwei Erzdiözesen und acht Diözesen. Etwa<br />

gleichviel sind Moslems, offiziell rund 23 Prozent<br />

bekennen sich zu Naturreligionen. Wie<br />

in keinem anderen Land Westafrikas wird hier<br />

der Voodoo-Kult praktiziert, der am 11. Jänner<br />

einen eigenen staatlichen Feiertag hat.<br />

Benin ist ein sehr armes Land (35% leben in<br />

Armut), aber es hat einen großen Vorteil im<br />

Gegensatz zu anderen afrikanischen Ländern:<br />

Es herrscht Friede, und die Religionsfreiheit<br />

ist in der Verfassung festgeschrieben. In Benin<br />

gibt es seit fast einem Jahrhundert keine<br />

Kriege mehr und das bedeutet einen großen<br />

wirtschaftlichen Gewinn. Ganz sicher war es<br />

das Ziel der Papstvisite in Benin, ganz Afrika<br />

einzuladen, sich um ein authentisch gelebtes<br />

eigenes Christentum zu bemühen, das dann<br />

in die Familie und Gesellschaft ausstrahlt. Der<br />

<strong>St</strong>udent Issa Mikaela hat die Botschaft des<br />

Papstes in die drei Dialekte Benins übersetzt.<br />

Er bekennt sich zum Islam – und ist trotzdem<br />

begeistert vom Papst, weil er eine Botschaft<br />

hat, die alle angeht.<br />

Wenn wir uns schließlich fragen, was der<br />

Papst Afrika Wichtiges gesagt hat, dann ist<br />

es die Betonung der Würde jedes einzelnen<br />

Menschen, die wiederum Voraussetzung<br />

dafür ist, ein mündiger Bürger zu werden.<br />

Daraus ergibt sich für einen Beniner, dass er<br />

persönlich und für sich selbst konkret die<br />

Verantwortung für sein Land übernehmen<br />

soll. Wichtig war, dass der Papst den Politikern<br />

signalisiert hat, dass sie das Volk ernst nehmen<br />

müssen, weil es Verantwortung für sich selbst<br />

und andere übernehmen kann. Nun wurde<br />

die apostolische Exhortation „Africae munus“<br />

in die afrikanischen Sprachen übersetzt und<br />

europa und Weltkirche<br />

über die verschiedenen Bischofskonferenzen<br />

auf dem ganzen Kontinent verteilt. <strong>Die</strong> Botschaft<br />

der Gerechtigkeit, des Friedens und der<br />

Versöhnung soll so ihren Weg in den noch<br />

entlegendsten Winkel Afrikas finden.<br />

katholische kirche<br />

in afrika in Zahlen<br />

Afrika ist nach Asien der bevölkerungsreichste<br />

Kontinent mit mehr als einer Milliarde<br />

Bewohnern. In seinen 56 Ländern werden<br />

ungefähr 2000 Sprachen und Dialekte gesprochen.<br />

Auf dem Kontinent gibt es ungefähr<br />

165 Millionen Katholiken, das sind ca.<br />

17,5 Prozent. Im Norden ist der Islam die am<br />

meisten verbreitete Religion, während der<br />

größte Teil der afrikanischen Bevölkerung die<br />

traditionellen afrikanischen Religionen wie<br />

etwa den Animismus praktiziert.<br />

<strong>Die</strong> Kirche in Afrika betreibt 16.200 medizinische<br />

Zentren. <strong>Die</strong>se enthalten 1.074<br />

Krankenhäuser, 5.373 medizinische Erstversorgungseinrichtungen<br />

und 186 Einrichtungen<br />

für Leprakranke. Weiterhin<br />

1.279 Heimeinrichtungen, darunter 753<br />

Alten- und Behindertenheime, 979 Waisenhäuser,<br />

1.997 Säuglingsheime, 1.590<br />

Familienberatungsstellen und 2.947 soziale<br />

Erziehungseinrichtungen. <strong>Die</strong> Kirche unterhält<br />

ungefähr 12.496 Grundschulen, rund<br />

33.000 weiterführende Schulen und bis zu<br />

9.900 höhere Bildungszentren.<br />

Das Reiseziel des Papstes, Benin mit seiner<br />

Hauptstadt Porto Novo, erstreckt sich über<br />

eine Fläche von 112.622 Quadratkilometern<br />

mit einer Bevölkerung von 8.779.000, darunter<br />

2.984.000 (34 Prozent) Katholiken. Sie<br />

sind in 10 Kirchenkreise, 338 <strong>Pfarre</strong>ien und<br />

801 Pfarrzentren eingeteilt. Zurzeit gibt es<br />

11 Bischöfe, 811 Priester, 1.386 Ordensleute,<br />

30 Laienmitglieder von Säkularinstituten und<br />

11.251 Katecheten. Es gibt 308 kleine und<br />

497 höhere Seminaristen. 57.771 Schüler<br />

besuchen 234 katholische Bildungszentren<br />

vom Kindergarten bis zu Universitäten. Bei<br />

den weiteren Institutionen, die von der<br />

Kirche unterhalten werden und unter der<br />

Leitung von Priestern oder Ordensleuten<br />

stehen, handelt es sich um 12 Hospitäler,<br />

64 Heime, 3 Leprastationen, 7 Alten-und<br />

Behindertenheime, 41 Waisenhäuser und<br />

Säuglingsheime, 3 Familienberatungsstellen<br />

und Pro-Life-Zentren.<br />

die situation der christen<br />

in bagdad im irak<br />

Der Irak ist die ganze Geschichte der Kirche<br />

hindurch ein Land christlicher Märtyrer gewesen,<br />

erst recht in der jüngsten Zeit, wo ein<br />

Bischof und 7 Priester das Martyrium erlitten<br />

haben (drei davon in Bagdad am 31. Oktober<br />

2010 bei einem Angriff auf die Gottesmutter<br />

der immerwährenden Hilfe). Ungezählt sind<br />

die vielen Gläubigen, die ihr Leben gelassen<br />

haben. Oftmals dringen die Mörder bis in<br />

die Häuser vor, um die Leute umzubringen.<br />

Das alles hat sich auf die Situation der katholischen<br />

Kirche in Bagdad ausgewirkt. So<br />

muss man wissen, dass es ursprünglich 38<br />

katholische <strong>Pfarre</strong>n in Bagdad gegeben hat,<br />

die große Mehrzahl im chaldäischen Ritus,<br />

aber auch einige der syroantiochenischen<br />

und der lateinischen Tradition. Heute gibt<br />

es in Bagdad Zonen, wo alle Kirchen geschlossen<br />

werden mussten, um die Leute<br />

nicht der Lebensgefahr auszusetzen. So gab<br />

es einst einen christlichen <strong>St</strong>adtteil, wo sich<br />

Priesterseminar und theologische Fakultät<br />

befunden haben, die heute in den Norden<br />

des Landes übersiedelt sind. Von den 30<br />

Pfarrgemeinden der chaldäischen Kirche<br />

gibt es nur noch 13, die aber alle von einem<br />

Priester verwaltet und betreut werden. Trotz<br />

der Gefährdungen, die für die Messbesucher<br />

bestehen, ist der Mittelpunkt des pfarrlichen<br />

Lebens weiterhin die Sonntagsmesse. Nachdem<br />

am 31. Oktober 56 Gläubige während<br />

der Hl. Messe hingerichtet wurden, hat man<br />

viele pfarrlichen Aktivitäten eingestellt. Jetzt<br />

zählt dieser <strong>St</strong>adtteil auch zu den ärmeren<br />

Gebieten von Bagdad, weil die Christen infolge<br />

des Krieges vielfach ihre Arbeitsplätze<br />

verloren haben. Gab es früher in Bagdad<br />

10.000 christliche Familien, so haben heute<br />

viele die <strong>St</strong>adt und auch das Land verlassen.<br />

Versucht man eine <strong>Pfarre</strong> aufzubauen, dann<br />

kümmert man sich um die Organisation der<br />

Jugendarbeit, man schafft Gebetskreise und<br />

schließlich eine Gruppe, die sich um den<br />

Katechismusunterricht kümmert. Will man<br />

in Bagdad helfen, dann wird dreierlei benötigt:<br />

zuerst das Gebet, dann die finanzielle<br />

Unterstützung von verschiedenen Projekten<br />

und schließlich der Austausch, damit die<br />

Christen nicht isoliert bzw. noch mehr an<br />

den Rand gedrängt werden.<br />

einer lutherischen delegation aus finnland sagte der Papst:<br />

„in jüngster Zeit sind ethische fragen zu einer art streitpunkt<br />

zwischen christen geworden, vor allem wenn es um das rechte<br />

Verständnis der menschlichen natur und ihrer Würde geht.<br />

neue kardinäle<br />

Nach dem Angelus am 6. Jänner, dem Fest der Erscheinung des Herrn, hat Papst<br />

Benedikt XVI. ein Konsistorium angekündigt. Er wird am 18. Februar 22 neue<br />

Kardinäle kreieren, darunter den Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki sowie<br />

den deutschen Jesuitenpater Karl Josef Becker, der in Rom mein Lehrer war. <strong>Die</strong><br />

Zahl der Purpurträger, die das wichtigste Beratergremium des Papstes bilden, erhöht<br />

sich damit auf 214, von denen zum Zeitpunkt des Konsistoriums 125 unter 80<br />

Jahr alt und damit zur Teilnahme an einer Papstwahl berechtigt sein werden. Von<br />

den 22 neuen Kardinälen stammen 16 aus Europa, unter diesen sieben Italiener,<br />

wobei nur einer von ihnen, Giuseppe Betori, einen Bischofssitze innehat, und<br />

zwei Deutsche. Aus Asien kommen zwei und aus Amerika vier. Wie bei früheren<br />

Konsistorien wird Papst Benedikt XVI. einige Würdenträger über 80 ins Kardinalskollegium<br />

aufnehmen und damit ihr Lebenswerk ehren. Auch der Maltese Prosper<br />

Grech OSA, bei dem ich ebenso in Rom Vorlesungen gehört habe, gehört zu den<br />

Geehrten. Dass bald ein weiteres Konsistorium folgen wird, beweist, dass einige am<br />

18. Februar leer ausgegangen sind: Turin, Santiago de Chile, Rio de Janeiro, Tokio,<br />

Manila, London, Quebec, Los Angeles und Toledo. Aber schon jetzt hat Benedikt<br />

XVI. über die Hälfte des „roten Senats“ selber berufen. Nicht nur, dass Benedikt<br />

XVI. ein „Jahr des Glaubens“ ausgerufen hat, er will sich auf seine Kardinäle auch<br />

verlassen können.<br />

18 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

19


<strong>Die</strong> katholische Kirche im hl. land begrüßt<br />

die Mitgliedschaft Palästinas in der<br />

UNESCO. Viele Beobachter sehen in der<br />

Aufnahme Palästinas 1bei der UNO-Kulturorganisation<br />

einen weiteren Schritt zur Anerkennung<br />

als <strong>St</strong>aat. Auch der Jerusalemer<br />

Weihbischof sieht nicht, warum das gegen<br />

den Friedensprozess gerichtet sein sollte,<br />

wie das die USA und Deutschland denken.<br />

Dass es ein Schritt zum Frieden ist, betont<br />

im Gegensatz Frankreich.<br />

In der Regionalmetropole Kosice in der<br />

slowakei ist zum 1.657 Geburtstag des<br />

Kirchenvaters Augustinus von Hippo (13.<br />

November) das erste Kloster der Augustiner<br />

in der Slowakei 2geweiht worden. Mit<br />

dem Bau des Klosterkomplexes im <strong>St</strong>adtteil<br />

Kosice-Nova Ves war im Frühjahr 2010<br />

begonnen worden. <strong>Die</strong> erste Etappe galt<br />

der Errichtung des Klosters, die zweite sieht<br />

den Bau einer Kirche zur Hl. Rita vor und in<br />

der dritten Etappe soll ein Pastoralzentrum<br />

für die Jugend erschlossen werden.<br />

In Karachi in Pakistan ist die größte katholische<br />

Kirche des Landes geweiht worden. Bei<br />

der Weihe waren der Apostolische Nuntius<br />

in Pakistan, Erzbischof Edgar Pena Parra,<br />

und der Erzbischof 3von Karachi, Evarist<br />

Pinto, dabei gewesen. <strong>Die</strong> Kirche mit 5.000<br />

Sitzplätzen wurde in elf Monaten Bauzeit<br />

errichtet und hat eine Gesamtfläche von<br />

rund 1.900 Quadratmetern. Zu den finanziellen<br />

Unterstützern des Baues gehörten das<br />

katholische Hilfswerk Mission, die deutsche<br />

Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart sowie die<br />

Italienische Bischofskonferenz.<br />

<strong>Die</strong> Bischöfe in Polen kritisieren den Trend<br />

zur Feuerbestattung. <strong>Die</strong> Kirche empfiehlt<br />

weiterhin den „biblischen Brauch der Bestattung<br />

des Leichnams“ – mit diesen<br />

Worten sprachen 4sich die katholischen<br />

Bischöfe Polens in einem Hirtenbrief gegen<br />

die Feuerbestattung aus. Allerdings erlaube<br />

die Kirche heute die Einäscherung, wenn<br />

dadurch nicht der Glaube an die Auferstehung<br />

des Toten infrage gestellt werde.<br />

Keinen kirchlichen Segen jedoch finden das<br />

Verstreuen der Asche auf dem Meer oder<br />

anderen Orten sowie die Aufbewahrung<br />

der Urne zu Hause.<br />

Das katholische 5Wochenblatt „Niedziela“<br />

hat in diesen Tagen in Polen eine Webseite<br />

eröffnet, die vor allem junge Leser ansprechen<br />

soll. <strong>Die</strong> Webseite ist eine konkrete<br />

Antwort auf die Probleme der Jugendlichen<br />

und zeigt, dass das Internet ein wichtiger<br />

Sektor der Evangelisierung ist.<br />

In frankreich arbeiten derzeit rund 1.500<br />

katholische Priester aus dem Ausland, wovon<br />

rund 200 aus der Demokratischen Republik<br />

Kongo nach Frankreich 6gekommen sind.<br />

Auch Benin, Burkina Faso und Vietnam<br />

haben jeweils mehr als 70 Priester nach<br />

Frankreich entsandt. Unter den europäischen<br />

<strong>St</strong>aaten ist Polen mit 170 Geistlichen<br />

am stärksten unter den Priestern ausländischer<br />

Herkunft vertreten.<br />

In ägypten ist ein christlicher Schüler von<br />

muslimischen Klassenkameraden und einem<br />

Lehrer umgebracht worden, weil er<br />

ein Kreuz als Tätowierung trug. Der Vorfall<br />

trug sich bereits am 16. Oktober in Mallawi<br />

(Mittelägypten) zu, wurde aber erst am 30.<br />

Oktober gemeldet. Der Anlass: Der koptischorthodoxe<br />

Schüler hatte sich geweigert, ein<br />

20 Nr. <strong>168</strong><br />

11<br />

nachrichten aus kirche und Welt<br />

Als eines der ersten Länder Ostafrikas hat<br />

Mosambik am 7. Dezember 2011 ein Freundschaftsabkommen<br />

mit dem Hl. <strong>St</strong>uhl unterzeichnet.<br />

In der 23 Artikel umfassenden<br />

Präambel wird unter anderem der rechtliche<br />

<strong>St</strong>atus der katholischen Kirche in dem Land<br />

tätowiertes Kreuz am Handgelenk zu bedecken,<br />

wie von seinem muslimischen Lehrer<br />

angeordnet wurde. Ferner trug er ein Kreuz<br />

unter seinem T-Shirt. Ebenso beklagte man<br />

massive Wahlfälschungen bei den Parlamentswahlen.<br />

So hätten Muslimbrüder den Armen<br />

<strong>St</strong>immen gegen Lebensmittel oder andere<br />

Sachleistungen abgekauft.<br />

8<br />

9<br />

15<br />

14<br />

13<br />

5<br />

4<br />

6 2<br />

12<br />

10<br />

geregelt. Weitere Bereiche sind die Anerkennung<br />

von Ausbildungsabschlüssen, die<br />

kirchliche Ehe und <strong>St</strong>euerfragen. Bei dem<br />

Abkommen handelt es sich um das erste von<br />

einem ostafrikanischen <strong>St</strong>aat unterzeichnete<br />

Abkommen dieser Art.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Katholiken in norwegen<br />

hat sich im Vergleich zu 2005 nahezu<br />

verdoppelt. Demnach hat sich die Größe<br />

der römisch-katholischen Gemeinschaft<br />

von rund 43.000 auf rund 83.000 erhöht.<br />

Gründe für den Zuwachs sieht der Osloer<br />

Bischof in der Zuwanderung des Landes,<br />

außerdem verzeichnet die katholische Kirche<br />

7 9<br />

7<br />

8<br />

1<br />

März <strong>2012</strong><br />

3<br />

Papst Benedikt XVI. hat im Vatikan den<br />

Hirnforscher Wolf Joachim Singer am 10.<br />

Dezember 2011 zum Berater des Päpstlichen<br />

Kulturrates ernannt. Neue Berater<br />

wurden neben Singer auch der spanische<br />

Archidekt und Ingenieur Santiago Calatrava,<br />

der italienische Astrophysiker Piero<br />

10<br />

Benvenuti, der US-amerikanische Physiker<br />

Bruno Coppi und die belgische Journalistin<br />

Marguerite A. Peeters.<br />

zahlreiche Eintritte. <strong>Die</strong>s begründet Bischof<br />

Markus Eidsvig damit, dass die katholische<br />

Kirche „etwas anderes“ bietet als die lutherische<br />

<strong>St</strong>aatskirche. So sprechen vor allem<br />

die vielfältigen Formen liturgischer Feiern<br />

die Menschen an. Von den rund vier Millionen<br />

Norwegern gehören 86 Prozent der<br />

<strong>St</strong>aatskirche an.<br />

Am 1. Jänner hat Papst Benedikt eine eigene<br />

kirchliche <strong>St</strong>ruktur innerhalb der katholischen<br />

Kirche geschaffen – für Anglikaner<br />

in den usa, die zur katholischen Kirche<br />

übertreten wollen. In der anglikanischen<br />

Gemeinschaft habe es immer eine „tief<br />

sitzende Sehnsucht nach katholischer Ein-<br />

11<br />

heit“ gegeben, sagt der Ordinaritsleiter in<br />

den USA, Jeffrey Neil <strong>St</strong>eenson, der bisher<br />

Professor für Alte Kirchengeschichte in<br />

Houston war und 2007 von der anglikanischen<br />

zur katholischen Kirche übergetreten<br />

ist.<br />

Der Päpstliche Rat „Cor Unum“ im Vatikan<br />

hat im Jahr 2011 im Namen des<br />

12<br />

Papstes umgerechnet 5,3 Millionen Euro<br />

für notleidende Menschen in der ganzen<br />

Welt bereitgestellt. Das geschah vor allem<br />

für die Länder am Horn von Afrika, Haiti<br />

und Japan. Weitere Hilfsempfänger waren<br />

zuletzt die Philippinen.<br />

Nach jahrelangem Tauziehen hat die Regierung<br />

in tschechien am 4. Jänner einem<br />

Kompromiss zum Vermögensausgleich<br />

mit den Kirchen zugestimmt. Das Gesetz<br />

sieht vor, dass die Kirchen 56 Prozent ihres<br />

unter den Kommunisten verstaatlichten<br />

Eigentums direkt zurückerhalten. Der Rest,<br />

13<br />

das sind 2,28 Milliarden Euro, soll über<br />

einen Zeitraum von 30 Jahren finanziell<br />

abgegolten werden. Im Gegenzug will sich<br />

der <strong>St</strong>aat binnen 17 Jahren aus der Zahlung<br />

der Priestergehälter zurückziehen.<br />

Kardinal Bagnasco wirft den Parteien in<br />

italien vor, unfähig zu dringend notwendigen<br />

Reformen zu sein. <strong>Die</strong> Parteien hätten<br />

Reformen so lange hinausgezögert, bis<br />

schließlich der Notfall für Italien eingetreten<br />

sei, sagte der Kardinal am 23. Jänner<br />

14<br />

zur Eröffnung des <strong>St</strong>ändigen Rates der<br />

Bischofskonferenz. <strong>Die</strong> neue Regierung von<br />

Personen, die außerhalb der Parteipolitik<br />

stünden, unter der Leitung von Ministerpräsident<br />

Mario Monti, entbinde die<br />

Parteien keineswegs von ihrer politischen<br />

Verantwortung.<br />

In der Diözese Limburg in deutschland<br />

werden priesterlose Wort-Gottes-Feiern<br />

nicht gefördert. Bischof Tebartz-van Elst<br />

begründete dies mit der Aussage, der Empfang<br />

der Hl.<br />

15<br />

Kommunion, abgekoppelt<br />

von der Feier der Eucharistie entspreche<br />

„nicht der eucharistischen Verfassung der<br />

Kirche“. <strong>Die</strong> Wort-Gottes-Feier könne die<br />

Mahlgemeinschaft nicht ersetzen, erklärte<br />

der Bischof und wörtlich weiter: „Wie wir<br />

feiern, zeigt, wie wir glauben.“<br />

21


Fünf Jahre sind vergangen, seit Papst Benedikt<br />

XVI. die Türkei besuchte. Vor der Reise<br />

hatte man dem Papst damals prophezeit,<br />

es würde seine schwerste Reise werden,<br />

da die muslimische Welt aufgrund seiner<br />

Regensburger Rede vom September 2006<br />

empört sei. Das Gegenteil war jedoch der<br />

Fall: Benedikt XVI. wurde freundlich, ja<br />

begeistert aufgenommen. Eine Kirchenzeitung<br />

in Deutschland sprach sogar von einem<br />

Heimspiel. Der Papst flog in die Hauptstadt<br />

Ankara, besuchte danach das Haus Mariens<br />

bei Ephesus, wo er eine heilige Messe zelebrierte<br />

und traf sich später in Istanbul mit<br />

Vertretern aller christlichen Kirchen. Sein<br />

Anliegen, auch die Katholiken der Türkei<br />

zu stärken, wurde bei den Gottesdiensten<br />

in Ephesus und in der römisch-katholischen<br />

Heilig-Geist-Kathedrale in Istanbul besonders<br />

deutlich. <strong>Die</strong> „kleine Herde“ von nur<br />

20.000 Katholiken in der Türkei hat Gläubige<br />

verschiedener Riten und Traditionen.<br />

Deshalb erklangen Teile der Eucharistiefeier<br />

in den liturgischen Sprachen des Ostens, in<br />

Armenisch und Aramäisch neben Latein<br />

und Griechisch. Manche Fürbitten wurden<br />

außer in Türkisch in anderen Sprachen<br />

vorgetragen.<br />

Fünf Jahre nach diesem Besuch können und<br />

müssen wir fragen, was sich seitdem in der<br />

Türkei für die wenigen Christen verändert<br />

hat. Erinnert sei zunächst daran, dass nur in<br />

wenigen Ländern der Welt die Kirche und<br />

das Christentum so gelitten haben wie auf<br />

dem Gebiet der heutigen Türkei. Am Vorabend<br />

des Ersten Weltkrieges machten die<br />

Christen noch ein Viertel der Bevölkerung<br />

des Landes aus. <strong>St</strong>ädte wie Konstantinopel<br />

(Istanbul) und Smyrna (Izmir) waren noch<br />

mehrheitlich christlich. Es gab Tausende<br />

von Kirchen in Anatolien und dutzende<br />

Bischofssitze der griechischen, armenischen<br />

und syrischen Kirche. In Sis in Kilikien residierte<br />

ein armenischer Katholikos, in Hakkari<br />

der nestorianische Patriarch, in der Nähe<br />

von Mardin der Patriarch der orthodoxen<br />

Syrer.<br />

Heute hat die Türkei 78 Millionen Einwohner,<br />

aber nur noch 100 000 bis 200 000<br />

davon sind Christen. <strong>Die</strong> Deportation und<br />

der Völkermord an den Armeniern 1915,<br />

den die türkische Regierung in Ankara bis<br />

heute leugnet, und die Verfolgung der aramäischen<br />

Christen der verschiedenen syrischen<br />

Kirchen haben die Zahl der Christen<br />

die türkei fünf Jahre<br />

nach dem<br />

Papstbesuch<br />

stark dezimiert. Dazu kamen nach dem<br />

Ersten Weltkrieg die Folgen des Griechisch-<br />

Türkischen Krieges. Als im Friedensvertrag<br />

von Lausanne 1923 der griechisch-türkische<br />

Bevölkerungsaustausch beschlossen und<br />

umgesetzt wurde, verschwand auch das<br />

orthodoxe christliche Griechentum, mit Ausnahme<br />

der Griechen in Istanbul und auf<br />

einigen Inseln. Durch schikanöse Gesetze<br />

und Übergriffe im Jahr 1955 sowie bei der<br />

Zypernkrise 1974 wurden viele Griechen<br />

vertrieben, so dass ihre Zahl heute nur einige<br />

Tausende beträgt.<br />

Bereits vor dem Papstbesuch war am 5.<br />

Februar 2006 in der Hafenstadt Trabzon am<br />

Schwarzen Meer der italienische Priester<br />

Andrea Santoro erschossen worden. Nach<br />

dem Papstbesuch geschah in Malatya der<br />

brutale Mord an drei Protestanten: einem<br />

deutschen Geistlichen und zwei türkischen<br />

Konvertiten. 2010 wurde der Apostolische<br />

Vikar von Anatolien, der italienische Bischof<br />

Luigi Padovese, von seinem Fahrer ermordet.<br />

Dazu kamen Nachrichten von Überfällen auf<br />

andere Priester. Im Paulusjahr 2008 wurden<br />

große Hoffnungen auf eine Verbesserung der<br />

Lage geweckt. Doch was hat sich verändert?<br />

In Adyaman konnte die syrisch-orthodoxe<br />

Kirche einen vierten Bischofssitz errichten.<br />

In Istanbul erhielten über ein Dutzend aus<br />

Griechenland und Zypern stammende Bischöfe<br />

die türkische <strong>St</strong>aatsangehörigkeit,<br />

was für das Weiterbestehen und Überleben<br />

des Ökumenischen Patriarchates lebensnotwendig<br />

war, denn die türkische Regierung<br />

anerkennt nur Patriarchen, die türkische<br />

<strong>St</strong>aatsbürger sind. Im Osten des Landes wird<br />

im Turabdin der Aramäisch-Unterricht in<br />

Klöstern und kircheneigenen Räumen geduldet.<br />

Katholischen Priestern aus dem Ausland<br />

wurde die Genehmigung zum Wirken in der<br />

Türkei erteilt, wo heute neben einheimischen<br />

armenischen und chaldäischen Geistlichen<br />

und einem türkischen römisch-katholischen<br />

Priester nur Ausländer tätig sind. Im letzten<br />

Jahr wurde gemeldet, dass das beschlagnahmte<br />

Eigentum kirchlicher <strong>St</strong>iftungen<br />

zurückgegeben werden soll. Inwieweit das<br />

geschieht, bleibt abzuwarten.<br />

Gedankenlos und aus antitürkischem<br />

Ressentiment wird behauptet, dass in der<br />

Türkei keine Kirchenbauten möglich seien,<br />

nicht einmal Renovierungen dürften<br />

durchgeführt werden. Es gibt aber von<br />

Istanbul bis zum Musada – an der syrischen<br />

Grenze viele Renovierungen, in Vakifliköyü<br />

auf dem Musada – zum Beispiel im Jahre<br />

1997. <strong>Die</strong> Griechen in Istanbul haben über<br />

50 Kirchen. Warum sollen 4000 Griechen<br />

dort noch Kirchen bauen? Der katholische<br />

Erzbischof in Izmir hat nur noch 1200<br />

Gläubige, aber sieben Kirchen. Nur Ignoranten<br />

und Informationsunwillige können<br />

das Gerücht vom verbotenen Kirchenbau<br />

weiterverbreiten. Ist es realistisch, die Wiedereröffnung<br />

einer Hochschule wie der<br />

in Chalki zu fordern? Können sich 4000<br />

Griechen ein Priesterseminar leisten? Oder<br />

können 20 000 Katholiken verschiedener<br />

Riten genug <strong>St</strong>udenten aufbringen, um ein<br />

Priesterseminar einzurichten?<br />

Wir müssen uns aber gleichzeitig ehrlicher<br />

und sachkundiger zeigen, wie unehrlich und<br />

fordernd die Regierung von Ministerpräsident<br />

Erdogan auftritt. Er kann ungestraft und<br />

beinahe unwidersprochen großtürkische<br />

Forderungen nach noch mehr Rechten auch<br />

für integrationswillige Türken in Deutschland<br />

stellen, aber dieselben Rechte seinen Minderheiten<br />

in der Türkei weiterhin verweigern.<br />

Was ein starkes Europa erreichen kann, zeigt<br />

das Beispiel Englands und Frankreichs, die<br />

1856 zu einer Zeit Religionsfreiheit für die<br />

Christen im Osmanischen Reich erreichten,<br />

als der Sultan noch Kalif war, also <strong>St</strong>ellvertreter<br />

Mohammeds. <strong>Die</strong> über 100 Kirchen in<br />

Istanbul, die noch heute Gotteshäuser sind,<br />

und die weit über 1000 zerstörten Kirchen<br />

Anatoliens sind damals gebaut worden,<br />

auch Bischofskirchen für heute nicht mehr<br />

existierende katholische Diözesen.<br />

<strong>Die</strong> wenigen heutigen Christen kann niemand<br />

als Bedrohung ansehen. Sie verkörpern<br />

aber ein seit der Zeit der Apostel in der Türkei<br />

vorhandenes Christentum, dessen Überleben<br />

garantiert werden muss. „Kirche in Not“<br />

stellt fest: Wenn die Türkei der Europäischen<br />

Union beitreten möchte, muss sie den<br />

Mindeststandard an Religionsfreiheit nach<br />

europäischen Maßstäben erfüllen und den<br />

„Internationalen Pakt über bürgerliche und<br />

politische Rechte“ ratifizieren. Zu den Grundvoraussetzungen<br />

für Religionsfreiheit gehört<br />

in erster Linie: <strong>Die</strong> Rechtsanerkennung der<br />

europa und Weltkirche<br />

christlichen Kirchen und damit verbunden<br />

der sofortige <strong>St</strong>opp von Enteignungen des<br />

Eigentums christlicher Gemeinden, die<br />

Rückgabe oder Entschädigung für bereits<br />

enteignetes Kirchengut und die Möglichkeit<br />

des Erwerbs von neuem Eigentum.<br />

„Kirche in Not“ fordert die leichtere Zulassung<br />

ausländischer Priester für die Seelsorge<br />

der christlichen Gemeinden in der Türkei<br />

<strong>Die</strong> junge Kirche in Vietnam gründet wahrhaft<br />

auf dem Fundament ihrer Glaubenszeugen,<br />

die bis zur letzten Treue zum Herrn ihr Blut<br />

vergossen haben. So rechnet man, dass in der<br />

Zeit von 1625 – 1886 über 130.000 Christen<br />

ihres Glaubens wegen verfolgt und getötet<br />

worden sind. Papst Johannes Paul II. hat am<br />

19. Juni 1988 117 Märtyrer heiliggesprochen.<br />

Andreas Dun Lac steht mit seinem Namen für<br />

all diese Blutzeugen, die unter schwierigsten<br />

Umständen und ganzer Hingabe dem Evangelium<br />

die Treue hielten. Ihr Samenkorn steht<br />

als unverlierbarer Grund für die junge Kirche<br />

in Vietnam. Papst Johannes XXIII. setzte die<br />

katholische Hierarchie ein, sodass heute in den<br />

25 Diözesen über sechs Millionen Katholiken<br />

leben, was 8% der Bevölkerung ausmacht.<br />

Nun gibt es gerade eine Blütezeit für Berufungen,<br />

aber auch Zeichen der Öffnung<br />

seitens der Regierung. Es ist der Glaube an<br />

Christus, der den neuen Generationen in<br />

Vietnam Hoffnung schenkt: junge Menschen,<br />

die nur Marktwirtschaft, Konsumdenken<br />

und <strong>St</strong>reben nach Image kennen, suchen<br />

neue Antworten und dürsten nach Wahrheit<br />

und neuen Lebensmodellen. In den sieben<br />

Großen Priesterseminaren (zwei im Norden,<br />

zwei im Zentrum und drei im Süden des<br />

Landes) studieren 1.500 Seminaristen. In<br />

den 26 Diözesen gibt es insgesamt 80.000<br />

Katechisten, bei denen es sich vorwiegend um<br />

junge Menschen handelt. Von den insgesamt<br />

87 Millionen Einwohnern Vietnams sind 7<br />

Millionen Katholiken.<br />

Seit 1986 sind die Priesterseminare wieder<br />

eröffnet. Anfangs durften nur alle sechs Jahre<br />

und angesichts der kleinen Zahl der kirchlichen<br />

Gemeinschaften eine internationale<br />

ökumenische Ausbildungsstätte in der<br />

Türkei, in der die einzelnen Kirchen für<br />

die theologische Ausrichtung ihrer Lehre<br />

verantwortlich sind. Das weltweit tätige<br />

Hilfswerk verlangt auch mehr Einsatz der<br />

Christen Europas. <strong>Die</strong> christlichen Wurzeln<br />

Europas sind seit den Missionsreisen des<br />

heiligen Paulus auf dem Gebiet der heutigen<br />

neue Seminaristen aufgenommen werden;<br />

später alle drei Jahre, dann alle zwei Jahre<br />

und schließlich seit 2008 genehmigte die<br />

Regierung jedes Jahr die Aufnahme neuer<br />

Seminaristen. Insofern kann man seit 1986<br />

von einer kontinuierlichen Verbesserung<br />

sprechen. <strong>Die</strong> Liste der Kandidaten wird<br />

den lokalen Behörden vorgelegt, die dann<br />

eine Genehmigung erteilen. <strong>Die</strong> besondere<br />

Sorge der katholischen Kirche gilt der Evangelisierung<br />

und der Mission. Sie möchte vor<br />

allem das Missionsbewusstsein der Gläubigen<br />

stärken. Eine Initiative in diesem Rahmen fand<br />

im Großen Seminar von Ho-Chi-Minh-<strong>St</strong>adt<br />

anlässlich des Sonntags der Weltmission am<br />

vergangenen 23. Oktober statt, wo durch<br />

Erfahrungsberichte von Missionaren auf die<br />

Anliegen der Mission aufmerksam gemacht<br />

wurde.<br />

Eine wichtige Rolle spielen auch die Laien,<br />

vor allem junge Menschen, die die treibende<br />

Kraft für die Mission der Kirche in der Gesellschaft<br />

sind. Nach einer entsprechenden<br />

Ausbildung sollen sie ihrerseits als Katechisten<br />

den Glauben lehren und weitergeben. Soziale<br />

Türkei gepflanzt worden. Das Christentum<br />

verdankt diesem Gebiet so viel, dass Papst<br />

Johannes Paul II. die Türkei ein „heiliges<br />

Land der Urkirche“ nannte. Den dort immer<br />

noch lebenden Christen muss daher unsere<br />

Solidarität gelten. Dazu gehört auch die<br />

ehrliche Aufarbeitung der Vergangenheit<br />

und der Umstände, die in der ersten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts zur Dezimierung der<br />

Christen in diesem Gebiet führten.<br />

Mitarbeiter der kirche ermordet<br />

Wie aus dem Fidesdienst hervorgeht, wurden 2011 18 Priester, vier Ordensschwestern und vier Laien getötet.<br />

Nach Kontinenten aufgeteilt steht im dritten aufeinander folgenden Jahr Amerika mit insgesamt 15 Märtyrer an erster <strong>St</strong>elle<br />

(13 Priester und zwei Laien), gefolgt von Afrika, wo zwei Priester, drei Ordensschwestern und ein Laie getötet wurden.<br />

Schließlich ist es Asien, wo zwei Priester und eine Ordensschwester und ein Laie gewaltsam ums Leben kamen.<br />

In Europa wurde ein Priester ermordet.<br />

Vietnam: über 1.500<br />

seminaristen und<br />

80.000 junge<br />

katechisten<br />

hoffnunGsZeichen<br />

für die Zukunft<br />

Probleme wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit<br />

und Armut erschweren vielen Familien das<br />

Leben. Aber die Verkündigung des Evangeliums<br />

unter jungen Menschen bleibt eine<br />

zentrale Herausforderung für die Kirche.<br />

Gegenwärtige Schwierigkeiten betreffen vor<br />

allem das kirchliche Personal und den kirchlichen<br />

Immobilien- und Grundstücksbesitz<br />

sowie die Beschlagnahme kirchlicher Güter.<br />

Es wird versucht, diese durch intensiven<br />

Dialog zu überwinden. Im vergangenen Jahr<br />

wurde das 50-jährige Jubiläum der Errichtung<br />

der katholischen Hierarchie im Land gefeiert.<br />

Bei dieser Gelegenheit wurde besonders<br />

hervorgehoben, dass die Kirche trotz aller<br />

Schwierigkeiten im <strong>Die</strong>nst der Gesellschaft<br />

steht und aktiv an der Entwicklung des Landes<br />

mitwirken will. Anlässlich des 2. September,<br />

an dem das Fest der nationalen Unabhängigkeit<br />

gefeiert wird, wurde die Freilassung von<br />

10.000 Gefangenen angekündigt. Darunter<br />

befinden sich angeblich Vertreter der ethnischen<br />

Minderheiten aus dem zentralen<br />

Hochland von Vietnam. In diesem Gebiet<br />

befinden sich die sogenannten „Montagnard“<br />

(Bergvolk), die für die Religionsfreiheit und<br />

die Achtung der Menschenrechte kämpfen,<br />

in der überwiegenden Mehrheit Christen. Sie<br />

werden von der vietnamesischen Regierung<br />

seit jeher unterdrückt und marginalisiert.<br />

Nach Ansicht der Kommissionen für die<br />

Menschenrechte befinden sich mindestens<br />

258 politische Gefangene und Gefangene<br />

aus Gewissensgründen in den vietnamesischen<br />

Gefängnissen und werden dort ausschließlich<br />

aufgrund ihrer Überzeugungen<br />

festgehalten.<br />

22 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

23


Archimandrit Arsenios Kardamakis wurde<br />

neuer griechisch-orthodoxer Metropolit<br />

in Österreich. Das hat der Heilige Synod<br />

des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel<br />

am 3. November 2011 entschieden.<br />

Kardamakis, bisher Generalvikar<br />

der griechisch-orthodoxen Metropolie von<br />

Frankreich, folgt damit Michael <strong>St</strong>aikos<br />

nach, der am 18. Oktober verstorben war.<br />

<strong>Die</strong> Bischofsweihe empfing der 38-jährige<br />

Kardamakis am 30. November zum<br />

Hochfest des Apostels Andreas in der<br />

Georgs-Kathedrale im Phanar. Der Salzburger<br />

Erzbischof Alois Kothgasser nahm<br />

Irland hat entschieden, ihre Botschaft beim<br />

Heiligen <strong>St</strong>uhl zu schließen. Eine bedauerliche,<br />

aber notwendige Entscheidung soll<br />

es gewesen sein. Grund ist der notwendig<br />

gewordene Sparzwang im Land. Mit den<br />

jüngsten diplomatischen Schwierigkeiten<br />

zwischen dem Vatikan und Irland<br />

im Zuge des Missbrauchsskandals hat<br />

die Schließung nichts zu tun. Von den<br />

Sparbeschlüssen der Dubliner Regierung<br />

ebenso betroffen sind die Botschaften im<br />

Iran und in Osttimor. Nun kritisiert der<br />

außenpolitische Sprecher der Oppositionspartei<br />

Fianna Fail, Sean O‘ Fearghail<br />

die Entscheidung als wenig durchdacht.<br />

Ebenso spricht man von einem „breiten<br />

europa und Weltkirche<br />

ein neuer<br />

griechisch-orthodoxer<br />

Metropolit<br />

als Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz<br />

an der Bischofsweihe teil. Der<br />

Wiener Erzbischof hat am 4. Dezember in<br />

Wien in der griechisch- orthodoxen Dreifaltigkeitskirche<br />

am Fleischmarkt an der<br />

feierlichen Inthronisation von Metropolit<br />

ein Weggefährte von Papst Johannes Paul ii.<br />

Arsenios teilgenommen, mit der dieser seine<br />

Diözese offiziell in Besitz nahm. Der neu<br />

gewählte orthodoxe Metropolit von Austria<br />

ist gleichzeitig der höchste Repräsentant der<br />

orthodoxen Kirche in Österreich, der bis zu<br />

500.000 orthodoxe Christen in Österreich<br />

angehören. Geboren wurde Arsenios am<br />

31. Oktober 1973 in Heraklion auf Kreta.<br />

Neben dem griechisch-orthodoxen Theologiestudium<br />

studierte er auch katholische<br />

Theologie an der Marc Bloch Universität von<br />

<strong>St</strong>raßburg. Es folgten ein kirchenrechtliches<br />

Spezialstudium sowie 2011 das Doktorat<br />

an der Universität Salzburg.<br />

Jerzy Kluger, ein jüdischer Schulfreund und enger Weggefährte von Papst Johannes Paul II. ist am 30. Dezember mit 90 Jahren<br />

in Rom an den Folgen einer Bronchitis gestorben. Kluger und der spätere Papst Karol Wojtyla waren im polnischen Wadowice<br />

gemeinsam zur Schule gegangen. Als Kluger vor den Nationalsozialisten floh, verloren sich die Freunde aus den Augen. Erst<br />

1965, als sich Karol Wojtyla als Erzbischof von Krakau in Rom aufhielt, begegnete er seinem alten Freund wieder. Kluger lebte<br />

mittlerweile in Italien. Von da an blieben die beiden in Kontakt. Kluger war einer der ersten Gäste, die Karol Wojtyla nach seiner<br />

Wahl zum Papst 1978 in den Vatikan zum Essen einlud. Auch später war Kluger regelmäßig Gast des Papstes und zählte<br />

zu seinen engsten Vertrauten. Er war als Überlebender der Shoah auch Zeuge der historischen Rede Johannes Pauls II. in der<br />

Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem im Jahr 2000.<br />

schließung<br />

der irischen<br />

Vatikanbotschaft<br />

Angriff auf die katholische Kultur des Landes“.<br />

Und auch Kardinal Brady äußerte<br />

seine Enttäuschung darüber, dass es das<br />

erste Mal seit dem ersten Austausch von<br />

gegenseitigen Vertretern im Jahr 1929<br />

keinen in Rom residierenden Botschafter<br />

geben werde. Bei der Gründung der<br />

ein alarmzeichen<br />

Republik habe die Anerkennung durch<br />

den Vatikan eine große Rolle gespielt,<br />

die aktuelle Entscheidung scheine das zu<br />

verkennen. Man müsse diese Schnitte machen,<br />

um die Vorgaben des Internationalen<br />

Währungsfonds und der EU zu erfüllen,<br />

so eine <strong>St</strong>ellungnahme des Außerministeriums.<br />

Dass der Vatikan in einem mit<br />

dem Iran „entsorgt“ wird, hat wohl mit<br />

der EU und dem Währungsfonds nichts<br />

zu tun. Nachdem Irland die Auflassung<br />

der irischen Botschaft beim Heiligen <strong>St</strong>uhl<br />

angekündigt hat, verkündete Außenminister<br />

Eamon Gilmore nun, dass Irland seine<br />

Botschaftsbeziehungen zum Vatikan von<br />

Dublin aus weiterführen wolle.<br />

Magdi Cristiano Allam, 1952 in Kairo geboren, ist in der Osternacht 2008 durch seine Konversion vom Islam zum katholischen<br />

Glauben bekannt geworden. Damals wurde er von Papst Benedikt XVI. persönlich getauft. Seit der letzten Europawahl 2009 gehörte<br />

Allam dem Europa-Parlament an. Nun hat er am letzten Arbeitstag des europäischen Parlaments vor Weihnachten seinen Austritt<br />

aus der Europäischen Volkspartei bekannt gegeben. Er erklärte, dass es für ihn in der Europäischen Volkspartei (das europäische<br />

Pendant zur ÖVP) nicht mehr möglich war, für die nicht verhandelbaren Prinzipien der katholischen Kirche, so wie sie von Papst<br />

Benedikt XVI. definiert worden seien, einzutreten. Zu sehr hätte sich die EVP von ihren christlichen Wurzeln entfernt, vor allem<br />

hinsichtlich Fragen des Lebensrechts: „Mein Austritt hat direkt etwas damit zu tun, dass ich nicht der Meinung bin, dass in Fragen<br />

des Lebensschutzes eine Gewissensfreiheit für die Abgeordneten besteht“, so Allam. Nach seinem Austritt aus der EVP-Fraktion<br />

wird er als unabhängiger Abgeordneter innerhalb der Fraktion „Europa der Freiheit und der Demokratie“ wirken.<br />

Es ist schon eine alte Tradition, dass der<br />

Seniorenbund sich am 1. Adventsonntag im<br />

Kulturhaus versammelt, um seine Adventfeier<br />

abzuhalten. Viele waren der Einladung<br />

von Obfrau Elfriede Löger gefolgt. Für die<br />

musikalische Umrahmung sorgte die Christa-<br />

Hausmusik, Toni Neubauer ließ in einem<br />

Gedicht Johannes Nepomuk als adventliche<br />

Figur lebendig werden, und auch andere<br />

adventliche Texte trugen zur adventlichen<br />

<strong>St</strong>immung bei. Nicht nur, dass beim Totengedenken<br />

auch ein Vaterunser und ein<br />

advent<br />

im rückblick<br />

Ave Maria gebetet wurde, sondern auch die<br />

gesamte Adventfeier zeigt den christlichen<br />

Geist unseres Seniorenbundes. Danke für<br />

das Glaubenszeugnis! Am 8. Dezember gab<br />

es um 15.00 das Adventkonzert, das vom<br />

Singkreis, der Hinteregger Hausmusik und<br />

einer Bläsergruppe der Pfarrmusik wunderschön<br />

gestaltet wurde. Am Abend des<br />

Marienfeiertages wurde um 19.00 Uhr eine<br />

Jugendmesse von Don Mirko Ivkíc mit einer<br />

Lichterprozession zelebriert. Eine kleine Prozession<br />

führte die Gottesdienstgemeinde auf<br />

unsere <strong>St</strong>raßen, um das Licht in das Dunkel<br />

der Nacht hinauszutragen. Und schließlich<br />

gab es am Samstag, 17. Dezember, noch die<br />

Jugendadventfeier mit einem besinnlichen<br />

und einem gemütlichen Teil.<br />

!spenden für unseren <strong>Pfarrbrief</strong>!<br />

Wenn Sie den <strong>Pfarrbrief</strong> in Ihren Händen halten, dann sollen Sie wissen, dass dahinter sehr viel Arbeit steckt,<br />

aber auch sehr hohe Kosten, die die Kirchenrechnung der <strong>Pfarre</strong> sehr belasten. Wir bitten Sie deshalb, den Zahlschein<br />

nicht achtlos beiseite zu legen, sondern uns durch eine Spende zu helfen. Ihre Spende ermutigt uns,<br />

auch in Zukunft zum Wohl der Menschen diesen <strong>Pfarrbrief</strong> zu gestalten.<br />

Was Papst benedikt XVi. über die freikirchen sagt<br />

Wie bei den Apostolischen Reisen üblich, beantwortete Papst Benedikt XVI. auch während des Flugs in das westafrikanische Land<br />

Benin am 18. November Fragen von mitreisenden Journalisten. Auf eine Anfrage hin nahm das Kirchenoberhaupt zu den Frei- und<br />

Pfingstkirchen <strong>St</strong>ellung: „<strong>Die</strong>se Gemeinschaften sind ein weltweites Phänomen, sie sind auf allen Kontinenten anzutreffen; stark<br />

vertreten sind sie in verschiedensten Formen vor allem in Lateinamerika und in Afrika. Ich würde als kennzeichnend für diese<br />

Gemeinschaften folgende Elemente nennen: geringe institutionelle Dichte, wenige Institutionen, kaum lehrmäßiges Gepäck, eine<br />

leichte, einfache, verständliche, scheinbar konkrete Botschaft und dann eine Liturgie unter Beteiligung aller, wobei die eigenen<br />

Gefühle, die eigene Kultur und auch synkretistische Kombinationen zwischen verschiedenen Religionen Ausdruck finden. Das alles<br />

garantiert einerseits Erfolg, beinhaltet auch geringe <strong>St</strong>abilität. Wir wissen auch, dass viele zur katholischen Kirche zurückkehren<br />

oder von einer dieser Gemeinschaften zur anderen wandern. Daher sollen wir nicht diese Gemeinschaften nachahmen, sondern<br />

uns fragen, was wir tun können, um dem katholischen Glauben neue Lebenskraft zu geben.“<br />

24 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

25


Durch das II. Vaticanum hat das Sakrament<br />

der Krankensalbung eine tiefgreifende Erneuerung<br />

erfahren, und die Zeiten sind<br />

längst vorbei, wo der Priester wie ein Todesengel<br />

durch die <strong>St</strong>raßen ging. War es<br />

zunächst unter der Bezeichnung „Letzte<br />

Ölung“ als „Schreckmittel“ bekannt, und<br />

wurde es in der Seelsorge ausschließlich<br />

als <strong>St</strong>erbebeistand praktiziert, so stand vor<br />

dem Konzil folgerichtig als Wirkung des<br />

Sakraments die Sündenvergebung im Vordergrund.<br />

Es ging allein um die Versöhnung<br />

mit Gott, und die Formel, die bis zum II.<br />

Vaticanum vorgeschrieben war, sagt alles<br />

über die Salbung der Sinnesorgane mit dem<br />

Krankenöl: „Durch diese heilige Salbung<br />

und seine mildreichste Barmherzigkeit<br />

lasse dir der Herr nach, was du durch das<br />

Sehen (Hören, Riechen, Schmecken und<br />

Reden, Berühren, Gehen) gesündigt hast.<br />

Amen. Wird nur die <strong>St</strong>irn gesalbt, heißen<br />

die Worte: „…was immer du gesündigt<br />

hast.“ Hat das Konzil nun das Sakrament in<br />

„Krankensalbung“ unbenannt (vgl. SC 73),<br />

so wurde in den Ritus mit der Apostolischen<br />

Konstitution vom 30. November 1972 die<br />

biblische Bitte um die „Aufrichtung“ des<br />

Kranken aufgenommen (vgl. Jak 5,14-15).<br />

Sowohl das kirchliche Gesetzbuch (CIC<br />

1983) als auch der Katechismus der Katholischen<br />

Kirche (1992) spiegeln deutlich<br />

die Neuausrichtung im Verständnis und im<br />

Umgang mit der Krankensalbung wider. Das<br />

Sakrament ist nicht allein für <strong>St</strong>erbende da,<br />

sondern für Schwerkranke.<br />

Angesichts der Tatsache, dass viele Katholiken<br />

das Sakrament der Krankensalbung<br />

aus ihrem Bewusstsein verdrängt haben<br />

und für ihre Angehörigen so lange warten,<br />

bis der Tod unmittelbar bevorsteht,<br />

braucht es immer wieder Erklärungen.<br />

Das siebte Sakrament hat es schwer in<br />

unserer Gesellschaft mit ihrem eigenen<br />

Maßstab von Jugendlichkeit, Erfolg und<br />

Ansehen. <strong>Die</strong> Feier und das Verständnis<br />

scheinen mitunter auch zu einem Randphänomen<br />

der Kirche zu verkommen. Oft<br />

wird so lange gewartet, bis der Tod längst<br />

eingetreten ist, was als Konsequenz dazu<br />

führt, dass die Krankensalbung nicht mehr<br />

gespendet werden kann, weil Sakramente<br />

grundsätzlich nur Lebenden gespendet<br />

werden können. Tatsächlich: Für viele<br />

bedeutet die Krankensalbung die letzte<br />

Ausfahrt. Jetzt ist alles zu spät, denn der<br />

Kranke wird für den Tod gesalbt. Dabei<br />

will dieses Sakrament aufbauen und Kraft<br />

schenken, um der Krankheit zu trotzen.<br />

Und noch etwas bewirkt die Salbung für<br />

den, der nicht mehr das Bewusstsein hat:<br />

neuentdeckunG des<br />

reichtuMs der<br />

krankensalbunG<br />

die krankensalbung<br />

als<br />

„kraft in der krise“<br />

Gott vergibt uns unsere Sünden. So ist<br />

diese Feier ein Schatz des Glaubens, ein<br />

heilsamer Ruhepunkt für „aufgescheuchte<br />

Seelen“ und vieles mehr.<br />

Jeder war schon einmal krank. Jeder kennt<br />

das Gefühl, aus dem Alltag herausgerissen<br />

zu werden und hilflos da zu stehen und<br />

abwarten zu müssen. Und je nachdem wie<br />

schwer die Krankheit ist, kann diese Zeit<br />

eine tiefe Krise bedeuten. Wir erleben dann<br />

unsere Schwäche, unsere Ohnmacht und<br />

unsere Endlichkeit. Solch eine Krankheit<br />

bedeutet immer auch eine Grenzerfahrung<br />

im wahrsten Sinne des Wortes: Der Mensch<br />

sieht, dass seine Existenz Grenzen hat,<br />

und dass er oft alleine keine Chance hat,<br />

auf fremde Hilfe angewiesen ist. Wenn<br />

Menschen krank werden, ändert sich ihr<br />

Leben. Oft können sie nicht mehr zu den<br />

anderen gehen, sondern sie müssen darauf<br />

warten, dass andere zu ihnen kommen.<br />

Da kranke und alte Menschen oft auch in<br />

der Gesellschaft nichts mehr „wert“ sind,<br />

vereinsamen sie, sie verlieren den Mut und<br />

die Hoffnung.<br />

Jesus Christus hat die Kranken nicht gemieden,<br />

vielmehr hat er den Kranken gezeigt,<br />

dass Gott sie liebt, und er hat ihnen diese<br />

Hilfe gegeben. Er wandte sich ihnen als göttlicher<br />

Arzt (vgl. Ex 15,26) zu, tröstete und<br />

heilte sie, denn er ist gekommen, um als Heiland<br />

der Welt den ganzen Menschen – Leib<br />

und Seele – zu retten und zu heilen. Und<br />

er trug seinen Aposteln auf, seine Mission<br />

weiter zu führen: „Heilt Kranke, weckt Tote<br />

auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen<br />

aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst<br />

sollt ihr geben“ (Mt 10,8). <strong>Die</strong>ser Auftrag<br />

gilt bis heute. Natürlich auch oder gerade<br />

für die Kirche. Dafür gibt es das Sakrament<br />

der Krankensalbung. Früher wurde es oft<br />

mit der „Letzten Ölung“ gleichgesetzt, dabei<br />

liegt grundsätzlich der Akzent auf einem<br />

anderen Punkt. <strong>Die</strong> Krankensalbung soll<br />

stärken – physisch und psychisch. Sie soll<br />

dem Menschen helfen, wieder gesund<br />

zu werden. Krankensalbung soll an Leib<br />

und Seele heilen, aber auch eine geistige<br />

bzw. geistliche Heilung in die Wege leiten,<br />

die Gott durch das Licht des Hl. Geistes<br />

schenkt, damit die Annahme des Leidens<br />

zur Quelle der Gnade für sich und andere<br />

wird. Ebenso wird das Leiden zur Teilnahme<br />

am „Heilswerk Jesu“ (KKK 1521) gegen die<br />

Versuchung von Entmutigung Aber mehr<br />

noch soll dieses Sakrament dem Kranken<br />

die Kraft geben, seine Situation zu tragen.<br />

<strong>Die</strong>se Kraft wird ihm durch das Sakrament<br />

und dank der Gnade Gottes zuteil. <strong>Die</strong>se<br />

Gnade, die Gabe des Hl. Geistes ist, steht<br />

gegen die Versuchung von Entmutigung<br />

und Todesangst“ (vgl. Hebr 2,15).<br />

Aber die Krankensalbung sagt noch mehr:<br />

<strong>Die</strong> Kirche ist eine lebendige Gemeinschaft<br />

und sie hat sich von Anfang an den Kranken<br />

gegenüber als besonders fürsorglich erwiesen.<br />

<strong>Die</strong> umfassende Sorge für die Kranken<br />

gehört seit jeher zu den Grunddiensten der<br />

Kirche. In der Salbung bekennt sich die<br />

Kirche offen zu dem kranken Mitglied.<br />

Sie zeigt die Verbindung in die schreckliche<br />

Krise hinein. In der Salbung steht die<br />

Gemeinschaft der Kirche sozusagen am<br />

Krankenbett. Sie schaut nicht weg, schämt<br />

sich nicht. <strong>Die</strong> wichtigste Gnade in dieser<br />

Welt ist die Vergebung der Sünden, denn<br />

zuletzt vergibt Gott dem Kranken in der<br />

Salbung seine Sünden. <strong>Die</strong> Krankensalbung<br />

schenkt „die Vergebung der Sünden, falls<br />

der Kranke sie nicht durch das Bußsakrament<br />

erlangen konnte“ (KKK 1532). Das gilt<br />

für Schwerkranke oder <strong>St</strong>erbende, die nicht<br />

beichten können oder ohne Bewusstsein<br />

sind. In der schlimmen Krise sagt Gott:<br />

Vertrau auf mich. Deine Sünden sollen dir<br />

vergeben sein. Und das ist für viele schon<br />

Trost und Kraft genug. <strong>Die</strong> Krankensalbung<br />

ist kein Sakrament, das nur einmal gespendet<br />

werden darf. Es kann durchaus noch<br />

einmal vom Kranken empfangen werden.<br />

Befindet sich der Kranke allerdings im <strong>St</strong>erben,<br />

dann ist die heilige Kommunion das<br />

eigentliche Sakrament.<br />

Schließlich müssen wir noch gegen alle<br />

eingetretenen Missbräuche festhalten, dass<br />

ausschließlich der Priester der Spender<br />

der Krankensalbung (KKK 1530) ist. Das<br />

müssen wir deshalb unterstreichen, weil<br />

es in Krankenhäusern z.B. in Linz und<br />

anderswo sehr wohl sein kann, dass für<br />

die Krankensalbung ein Priester gewünscht<br />

wird, aber eine Pastoralassistentin kommt,<br />

die fest davon überzeugt ist, dass sie alles<br />

tun kann, was im Augenblick notwendig<br />

ist. <strong>Die</strong>sem Missbrauch eines Sakramentes<br />

gegenüber halten wir fest: Der Spender<br />

muss Priester sein, denn dieser kann „in<br />

der Person Christi, des Hauptes“ handeln,<br />

als lebendiges und sichtbares Werkzeug,<br />

Christus in besonderer Weise gegenwärtig<br />

machen. Der Priester handelt aber auch<br />

in der Person der ganzen Kirche, in deren<br />

<strong>St</strong>ellvertretung er gleichsam als Person öffentlichen<br />

Rechts betet; das gilt aber nicht<br />

für den Laien, der nur Privatperson ist. Ist<br />

ein Kranker noch bei Bewusstsein, dann<br />

setzt die Krankensalbung den Empfang des<br />

Beichtsakramentes voraus. Hinzufügen<br />

müssen wir noch, dass es letztlich auch<br />

um das Beichtsakrament geht, das nur der<br />

Priester spenden darf. Bei Nichtbeachtung<br />

dieses Vorbehaltes des allein priesterlichen<br />

Spenders kommt das Sakrament nicht zustande,<br />

sodass eindeutig von einer „Täuschung“<br />

gesprochen werden muss.<br />

<strong>Die</strong> eigentliche Wirkung der Krankensalbung<br />

besteht in einer besonderen Gabe des<br />

Heiligen Geistes: der Gnade der <strong>St</strong>ärkung,<br />

Beruhigung und Ermutigung. Der Heilige<br />

Geist erneuert das Vertrauen des Kranken auf<br />

Gott und den Glauben an ihn und stärkt ihn<br />

gegen die Versuchung der Entmutigung und<br />

der Todesangst (vgl. KKK 1520). So betet der<br />

Priester für und mit dem Kranken. Er salbt<br />

ihm <strong>St</strong>irn und Hände mit dem geweihten<br />

Krankenöl und sagt: „Durch diese heilige<br />

Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen<br />

Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des<br />

Heiligen Geistes. Der Herr, der dich von<br />

Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade<br />

richte er dich auf.“ Sicher ist es angebracht,<br />

dieses Sakrament vor einer schweren Operation<br />

zu empfangen, das gleiche gilt, wenn<br />

wegen fortgeschrittenen Alters ein Verfall<br />

der Kräfte eintritt (vgl. KKK 1514-1515). Wer<br />

größere psychische Probleme hat, soll ohne<br />

weiteres den Priester rufen, damit er den<br />

psychisch Kranken segne und salbe.<br />

Nun spricht der Katechismus ebenso von der<br />

„Vorbereitung auf den Hinübergang in das<br />

ewige Leben“ (KKK 1532). Krankensalbung<br />

bedeutet eine <strong>St</strong>ärkung im Todeskampf,<br />

damit der <strong>St</strong>erbende nicht verzweifelt, mehr<br />

noch sein Herz mit Frieden erfüllt wird.<br />

Heilig wird der <strong>St</strong>erbende, wenn er sich<br />

bewusst in den Willen Gottes ergibt, alles<br />

loslässt und sein Leben vertrauensvoll in<br />

die Hände Gottes zurückgibt. <strong>Die</strong> heute<br />

mancherorts zur Gewohnheit gewordene<br />

gemeinschaftliche Spendung an alle Alten<br />

und Kranken einer <strong>Pfarre</strong> oder eines<br />

Altenheimes ist legitimerweise nicht zu<br />

begründen. Da werden Massen von Leute<br />

herangefahren, wo viele ansprechbar und<br />

deshalb zum Empfang des Bußsakraments<br />

verpflichtet sind. So verdient die Krankensalbung<br />

tatsächlich eine größere Beachtung<br />

in Kirche und Gesellschaft. Letztlich geht<br />

es um das Ewige!<br />

nach neuesten wissenschaftlichen erkenntnissen sind hirntote nicht tot.<br />

der neurologe d.a. shewmon von der universität los angeles in kalifornien,<br />

konnte nachweisen, dass 175 Patienten, bei denen der hirntod diagnostiziert<br />

worden dar, diesen überlebt haben, in einem fall sogar um 14 Jahre.<br />

Werden diese durch die organ-entnahme getötet?<br />

Ich glaube, darin stimmen alle Verständigen<br />

überein, dass Bildung das erste unserer<br />

Güter ist: nicht nur jene hocherhabene,<br />

uns eigene, die jede Anmut und jeden<br />

Schmuck der Rede verschmäht und sich<br />

nur an das Heil und die Schönheit der<br />

Wahrheiten hält, sondern auch die heidnische,<br />

welche die meisten Christen als<br />

schädlich und gefährlich als von Gott<br />

wegführend verachten. Denn wir dürfen<br />

Himmel und Erde, die Luft und alles, was<br />

dazu gehört, nicht deshalb verachten, weil<br />

einige eine verkehrte Anschauung davon<br />

gehabt haben, indem sie die Werke Gottes<br />

als Gott verehrten. Wir müssen vielmehr<br />

davon gebrauchen, was zum Leben und zur<br />

Freude dienlich ist, und vermeiden, was<br />

gefährlich ist, indem wir nicht wie die Unverständigen<br />

dem Schöpfer die Schöpfung<br />

feindlich gegenüberstellen, sondern aus<br />

aus den schriften<br />

Grosser kirchenlehrer<br />

GreGor<br />

Von naZianZ (+390)<br />

aus der trauerrede<br />

auf basilius den Großen<br />

das Gut der bildunG<br />

den Werken den Werkmeister erkennen<br />

und, wie der Apostel sagt, alles Denken<br />

gefangen nehmen, so dass es Christus<br />

gehorcht (vgl. 2 Kor 10,5). Unseres Wissens<br />

ist weder Feuer noch Speise, noch Eisen<br />

oder sonst etwas an sich ganz nützlich<br />

fastenzeit-sonntag „laetare“<br />

Wahre Freude entsteht nicht durch lustigen Zeitvertreib, sondern sie kommt vom<br />

Kontakt mit Gott. Sie ist kein vorübergehender Gemütszustand und nicht aus eigener<br />

Kraft zu erreichen. <strong>Die</strong> wahre Freude ist vor allem ein Geschenk Gottes für<br />

den, der sein Herz ihm öffnet. Wo der Herr im Leben der Menschen fehlt, kommen<br />

Unfriede und Traurigkeit auf.<br />

oder schädlich, sondern je nachdem, wie<br />

die Gebrauchenden es wollen.<br />

So haben wir auch von den Heiden Wissenschaften<br />

übernommen, die sich mit<br />

der Erforschung und Untersuchung der<br />

Dinge befassen, jedoch verschmäht, was<br />

zu Irrtum und zum Abgrund der Verderbnis<br />

führt. Dadurch sind wir sogar in der<br />

Gottesfurcht gefördert worden, indem wir<br />

durch das weniger Gute zur Erkenntnis<br />

des Besseren gelangten und uns aus ihrer<br />

Ohnmacht eine <strong>St</strong>ütze unseres Glaubens<br />

schufen. Demnach ist Bildung nicht zu<br />

verachten, wie einige meinen, sondern es<br />

sind als töricht ungebildet zu betrachten,<br />

die eine solche Ansicht haben und wollen,<br />

dass alle mit ihnen übereinstimmen, damit<br />

ihre Unwissenheit verborgen bleibe und<br />

ihre Unwissenheit nicht bekannt werde.<br />

altenwallfahrt<br />

aM MontaG, 7. Mai<br />

führt uns die Altenwallfahrt<br />

(= Halbtagswallfahrt) nach Wilhering<br />

und Kirchberg.<br />

Anmeldung erbittet das Pfarramt<br />

(Tel. 07562/5258)<br />

26 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

27


100.000 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln<br />

werden Jahr für Jahr in Österreich<br />

weggeworfen. Es geht so schnell, und die<br />

Lebensmittel verderben im Kühlschrank. Hat<br />

man ursprünglich doch zu viel eingekauft,<br />

weil man sich und dem Besucher keine Blöße<br />

geben möchte, so stellen Hausfrauen mit Entsetzen<br />

fest, wie schnell selbst im Kühlschrank<br />

Lebensmittel verderben. <strong>Die</strong> Verschwendung<br />

der Lebensmittel fängt bei den Verbrauchern<br />

an. Aber auch im Großen wird es immer<br />

deutlicher: In den Industriestaaten fällt immer<br />

mehr Lebensmittelmühl an. Obwohl<br />

alle Weltreligionen zum Respekt vor den<br />

Gaben Gottes mahnen, wird – so berichten<br />

einschlägige Veröffentlichungen – weltweit<br />

die Hälfte der Lebensmittel vernichtet. Manches,<br />

das nicht verkaufsfähig ist (z.B. Apfel<br />

mit Schorfflecken, ungerade Gurken usw.)<br />

landet bereits vorher auf dem Müll, ehe es die<br />

Supermärkte erreicht hat. Da jederzeit alles<br />

in den Regalen der Supermärkte frisch und<br />

makellos zur Verfügung stehen muss, ist es<br />

schon in den Geschäften wohl so, dass alles im<br />

Müll landet, was nicht an einem Tag verkauft<br />

wurde. <strong>Die</strong>ser Anspruch der Konsumenten<br />

im Westen treibt die weltweite Nachfrage<br />

und damit die Spekulationspreise in die Höhe<br />

und verschärft weltweit den Hunger. Tonnen<br />

von Lebensmitteln landen auf dem Müll, die<br />

noch gut und genießbar sind.<br />

Gottes Gaben achten<br />

eine notWendiGe<br />

klarstellunG<br />

Verbraucher kaufen zu viel. Für jeden Bedarf<br />

gibt es z.B. ein Joghurt, und das in verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen. Ein<br />

Joghurt hilft bei der Diät, ein anderes bringt<br />

einen guten Magen und das dritte schafft<br />

Zugang zur Jahreszeit. Das Überangebot<br />

kompensiert emotionale Bedürfnisse, die<br />

früher das gemeinsame Vorbereiten und<br />

Verspeisen von Mahlzeiten stillte. <strong>St</strong>att am<br />

Sonntag im Kreis der Familie einen Kuchen,<br />

der selbst gebacken wurde, anzuschneiden,<br />

wird etwas Vorgefertigtes angeschafft und<br />

verzerrt. Zudem denken wir nicht daran, dass<br />

die Lebensmittel, die in den Müllcontainern<br />

der Supermärkte versenkt werden, die Lebensmittelpreise<br />

in die Höhe treiben. Das<br />

Weggeworfene schlägt aber auch in puncto<br />

Wasserverbrauch und Treibhausgase zu<br />

Buche. Den Entwicklungsländern schulden<br />

wir eine faire Handelspolitik. Ein Beispiel:<br />

Früher aßen Menschen in Industrieländern<br />

ganze Hähnchen. Heute wollen viele Kunden<br />

Hühnerbrüste und – beine. <strong>Die</strong> Reste des mittels<br />

hoher Agrarsubventionen aufgezogenen<br />

Geflügels landen beispielsweise in Afrika.<br />

<strong>Die</strong> einheimischen Viehzüchter können aber<br />

mit den niedrigen Preisen nicht mithalten<br />

und gehen pleite.<br />

Auch die Angabe des Ablaufdatums auf<br />

Verpackungen verunsichert viele Verbraucher.<br />

Anstatt auf die eigenen Sinne (Auge<br />

und Nase) zu vertrauen, wird weggeworfen,<br />

was zwar abgelaufen ist, aber noch genießbar<br />

wäre.<br />

Einkäufe müssen besser geplant und die Reste<br />

müssen besser verwertet werden. Ganz<br />

sicher dürfen wir die Verantwortung nicht<br />

allein den Politikern und Unternehmern<br />

überlassen. Menschen müssen wieder mehr<br />

mit Plan einkaufen gehen. Dabei hilft eine<br />

Liste, Überflüssiges zu vermeiden. Wenn<br />

Vorräte regelmäßig kontrolliert werden,<br />

dann wird man Lebensmittel, die nicht<br />

mehr lange halten, rasch in den Speiseplan<br />

übernehmen. Wer heute eine Liste der tiefgekühlten<br />

Vorräte anlegt, wird im Kühlschrank<br />

nichts vergessen. Auch Reste sollen kreativ<br />

verwertet werden. Angebote „2 zum Preis<br />

von 1!“ sollen nur dann gekauft werden,<br />

wenn man „2“ wirklich benötigt. Kommt<br />

es vor, dass jemand zu viel einkauft, kann<br />

vieles eingefroren werden und so länger<br />

genießbar bleiben.<br />

tourismusmesse Jugendschiwochenende<br />

Jedes Jahr feiern wir in unserer Pfarrkirche am 4. Adventsonntag<br />

die Tourismusmesse, d.h. eine festliche Eucharistiefeier mit denen,<br />

die im Tourismus tätig sind. Dazu lädt der Arbeitskreis „Europa und<br />

Weltkirche“ unter der Leitung von <strong>St</strong>efan Edelsbacher, musikalisch<br />

bestens gestaltet wird diese Tourismusmesse vom Doppelquartett.<br />

Allen, die mittun, wollen wir sehr herzlich Dank sagen. Ob nicht die<br />

Seele für den Tourismus ebenso der Glaube ist, der es möglich macht,<br />

dass wir allen Menschen mit einem offenen Herzen begegnen? Oder<br />

geht es nur um Profit? Wer heute nur auf <strong>St</strong>rategie setzt, wird zu<br />

kurz greifen und den Menschen nicht wirklich erreichen.<br />

14 Jugendliche und der <strong>Pfarre</strong>r haben sich am 7./8. Jänner auf<br />

den Weg nach Gosau ins Youtel zum Schiwochenende gemacht.<br />

Schlecht waren die Wetterprognosen, und doch ließ sich keiner,<br />

der sich angemeldet hatte, davon abbringen. Obwohl es Schnee in<br />

großen Mengen gab, waren am ersten Tag alle auf den Schiern. Am<br />

Abend feierten wir Hl. Messe, und dann ging es gemütlich zum<br />

Abendessen beim Kirchenwirt, wo weder die Fritattensuppe noch<br />

das Schweinsbratl, aber auch der „Mohr im Hemd“ und die „heiße<br />

Liebe“ nicht fehlten. Am zweiten Tag war trotz schlechter Sicht<br />

eine kleine Gruppe noch auf der Piste, eine größere Gruppe zog<br />

sich nach ersten Kontakten mit dem Schneegestöber in die Hütte<br />

zurück, um sich zu stärken. Da konnte einem der Schnee dann<br />

wirklich nichts anhaben. Alles in allem waren es schöne <strong>St</strong>unden,<br />

und die Freude hat uns allen wieder viel Kraft gegeben.<br />

Vielen Menschen ist das Problem der Sexualisierung<br />

unserer Gesellschaft bewusst.<br />

In einer Ansprache an den deutschen Botschafter<br />

beim Heiligen <strong>St</strong>uhl am 7. November<br />

2011 hatte Benedikt XVI gemahnt, es<br />

sei an der Zeit, die weite Verbreitung von<br />

Material erotischen oder pornographischen<br />

Inhalts „energisch einzuschränken“. Pornografie<br />

ist weltweit ein Riesengeschäft.<br />

Sie schädigt die Gesellschaft, belegen Wissenschaftler<br />

in den USA – auch weil sie<br />

sexuellen Missbrauch von Kindern und<br />

Jugendlichen stimuliert. <strong>Die</strong> ständige Präsenz<br />

entsprechender Inhalte in Medien,<br />

Werbung, Internet wird von vielen Menschen<br />

als negativ erkannt, als etwas, was die<br />

moralische Substanz angreift und zerstört,<br />

was wiederum zur Folge hat, dass Werte<br />

und Prinzipien verschwinden, die Familie<br />

geschwächt wird und die Zahl der Abtreibungen<br />

ins Horrende ansteigen.<br />

Tatsache ist, dass die Kindheit zunehmend<br />

sexualisiert wird, sodass Kinder in unserer<br />

Zeit an allen Ecken und Enden der Pornographie<br />

begegnen. Bei vielen Jugendlichen, ja<br />

sogar bei vielen Kindern, sei Pornographie<br />

der erste Kontakt mit der Sexualität. Heute<br />

muss keiner mehr etwas bezahlen, um an<br />

betrifft:<br />

Pornografie<br />

Pornos heranzukommen, denn man hat<br />

die Möglichkeit, sich mit drei Mausklicks<br />

in der Pornowelt einzufinden. Dabei halten<br />

wir fest, dass das Schamgefühl keineswegs<br />

anerzogen wird, sondern sich von selbst<br />

einstellt, weil es sich um eine angeborene<br />

Emotion handelt. Von Sigmund Freud, der<br />

als der Vater der Psychoanalyse gilt, stammt<br />

das Wort: „Der Verlust des Schamgefühls<br />

ist das erste Zeichen von Schwachsinn, sodass<br />

Kinder, die sexuell stimuliert werden,<br />

nicht mehr erziehungsfähig sind.“ Und<br />

weiter: „<strong>Die</strong> Zerstörung der Scham bewirkt<br />

eine Enthemmung auf allen anderen Gebieten,<br />

eine Brutalität und Missachtung<br />

der Persönlichkeit der Mitmenschen.“ In<br />

der Pornographie wird Sexualität durch<br />

eine Lüge vermittelt. Emotionen würden<br />

so verflachen, weil alles sexuell gesehen<br />

wird. In der Konsequenz verhindert zu<br />

frühe Sexualität intellektuelles Wachstum.<br />

Es kommt zu Sexualstörungen, die etwas<br />

Suchtartiges hätten, sodass die innere Freiheit<br />

ebenso verloren geht. In der Folge<br />

erholung für leib und seele<br />

38 Grad gab es im Sommer 2011 in Madrid im Schatten. <strong>Die</strong> Weltjugendtagspilger<br />

strömten in den Parque del Buen Retiro. Es ist die grüne Lunge der Metropole Madrid.<br />

Es geht zum geistlichen Zentrum des Weltjugendtages. Der Park mit seinen Bäumen,<br />

Wiesen, Springbrunnen und den Seen ist an sich schon eine der Sehenswürdigkeiten<br />

von Madrid. Da sieht man zum einen eine lange Reihe kleiner <strong>St</strong>ände, wo sich über 200<br />

geistliche Gemeinschaften vorstellen, zum andern schließt sich in einiger Entfernung<br />

der Bereich zur Beichte an. Der Bezirk ist abgesperrt und rechts und links mit 200<br />

modernen Beichtstühlen, die kleinen Segelschiffen gleichen, gestaltet, wahrhaft eine<br />

Oase. Hinter dem Beichtbezirk liegt das Anbetungszelt, das von den Schwestern der<br />

Nächstenliebe betreut wird. Der Retiro-Park war ein gelungenes geistliches Zentrum<br />

des Weltjugendtages, denn die Sakramente der Beichte und der Eucharistie sind sowohl<br />

Quelle als auch Ziel geistlichen Lebens.<br />

beichtzeiten in der Pfarrkirche<br />

in der fastenzeit und in der karwoche<br />

• bei einem auswärtigen Priester<br />

Sonntag, 25. März , 7.00 – 11.30 Uhr<br />

• bei <strong>Pfarre</strong>r dr. Gerhard Maria Wagner und don Mirko<br />

an jedem Freitag von 17.00 – 18.30 Uhr<br />

und in der Karwoche<br />

Montag, 18.00 – 19.30 Uhr (Mirko); <strong>Die</strong>nstag, 18.00 – 19.30 Uhr (<strong>Pfarre</strong>r);<br />

Mittwoch, 9.00 – 10.00 Uhr (Mirko); 16.00 – 18.00 Uhr (<strong>Pfarre</strong>r);<br />

Gründonnerstag, 16.00 – 19.00 Uhr (<strong>Pfarre</strong>r); Karfreitag, 13.30 – 14.45 Uhr<br />

(Mirko); Karsamstag, 9.30 – 10.45 Uhr (Mirko); 16.00 – 19.30 Uhr (<strong>Pfarre</strong>r)<br />

sinken die schulischen Leistungen, und die<br />

Beziehungsprobleme in der Liebe werden<br />

größer. So merken wir, dass ein bisschen<br />

Pornographie schon schlimme Auswirkungen<br />

auf die Psyche und das Leben des<br />

Menschen hat.<br />

Nun war auch die Verlagsgruppe Weltbild in<br />

die Kritik geraten, weil sie im Internet und<br />

über seine Verlagsbeteiligungen Medien<br />

verkauft und produziert hat, die dem christlichen<br />

Menschenbild und dem Glauben<br />

der Kirche zutiefst widersprechen. Dabei<br />

handelt es sich nicht nur um sogenannte<br />

erotische Titel, sondern auch um okkulte<br />

oder esoterische Medien. <strong>Die</strong> deutschen<br />

Bischöfe, die Gesellschafter des Verlags sind,<br />

haben nun den „unverzüglichen Verkauf“<br />

angeordnet. Dafür muss man den Bischöfen<br />

Dank sagen, denn es ist nicht gut, wenn<br />

die Kirche in Geschäfte verstrickt ist, die<br />

der Glaubwürdigkeit der Verkündigung<br />

schaden.<br />

einkehrtage<br />

im Pfarrheim<br />

alteneinkehrtag<br />

Mittwoch, 7. März, 13.00 – 16.00 Uhr<br />

„Mit der Bekehrung des Hl. Paulus“<br />

(Dr. Gerhard Maria Wagner,<br />

<strong>Windischgarsten</strong>)<br />

besinnungsstunden für berufstätige<br />

Mittwoch, 7. März, 20.00 – 22.00 Uhr<br />

„Maulwürfe im Garten Gottes“<br />

(Fr. Gabriel Ertl, OCist., Schlierbach)<br />

fraueneinkehrtag<br />

Donnerstag, 8. März, 9.00 – 16.00 Uhr<br />

„Leben im Licht Jesu Christi“<br />

(Fr. Gabriel Ertl, OCist., Schlierbach)<br />

Jugendeinkehrtag<br />

Samstag, 24. März, 15.00 – 22.00 Uhr<br />

„Auf’s Kreuz gelegt“<br />

(P. Samuel Ebner OSB., Admont)<br />

Männereinkehrtag<br />

Samstag, 31. März, 13.00 – 16.00 Uhr<br />

„Lieben, Leiden, Siegen.<br />

Unser Leben im Licht von Ostern“<br />

(Pfr. Mag. David Schwingenschuh,<br />

Krieglach)<br />

besinnungsstunde<br />

für trauernde<br />

Samstag, 28. April<br />

16.00 Uhr, Pfarrheim<br />

28 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

29


Eine oftmals von den Menschen unterschätzte<br />

Krankheit ist in unserer Zeit die Depression.<br />

Obwohl 800.000 Menschen in Österreich<br />

an einer depressiven Krankheit leiden, wird<br />

die Dunkelziffer weit höher geschätzt, weil<br />

viele Betroffene ihre Krankheit nicht als solche<br />

sehen wollen. Niemand ist davor gefeit, an<br />

einer Depression zu erkranken, auch nicht,<br />

wenn er unter günstigen Bedingungen lebt.<br />

So kommt es nicht von ungefähr, dass die<br />

Weltgesundheitsorganisation WHO von<br />

der Depression als Volkskrankheit Nr. 1 in<br />

den kommenden Jahren und Jahrzehnten<br />

spricht.<br />

Nun kennt ja jeder von uns schlechte Laune,<br />

Niedergeschlagenheit und Enttäuschung.<br />

Da es sich um normale Schwankungen des<br />

menschlichen Befindens handelt, handelt es<br />

sich dabei nicht um Krankheiten, die einer<br />

Behandlung bedürfen. <strong>St</strong>immungen sind,<br />

wie wir alle wissen, von äußeren Einflüssen<br />

abhängig, z.B. von der Beziehung zum<br />

Partner, zur Familie insgesamt bzw. auch<br />

zu Arbeits- und Schulkollegen. Zudem wissen<br />

wir, dass auch das Wetter, die Jahreszeit<br />

oder der körperliche Zustand die <strong>St</strong>immung<br />

beeinflussen. Was immer der Grund für eine<br />

Missstimmung ist, man kann davon ausgehen,<br />

dass die Verstimmung über kurz oder lang<br />

wieder verschwindet. Nicht ungefährlich für<br />

den Menschen ist die Trauer, die sein Leben<br />

tief beeinträchtigen kann. Trauer kann einer<br />

Depression sehr ähnlich sein. Menschen<br />

finden sich niedergeschlagen und bedrückt,<br />

hoffnungslos und verzweifelt. Anders als<br />

die Depression ist die Trauer eine natürliche<br />

Reaktion auf ein Geschehen und Ereignis,<br />

das den Menschen belastet, etwa, wenn ein<br />

nahestehender Mensch gestorben ist. Trauer<br />

muss durchlitten werden, damit sie bewältigt<br />

werden kann, aber irgendwann geht auch<br />

die Trauer vorüber.<br />

Ganz anders die Depression oder Seelenfinsternis.<br />

Sie entwickelt sich langsam und dauert<br />

meist eine längere Zeit, sodass der Mensch<br />

auch eine spezielle Behandlung braucht. Ist<br />

jemand depressiv, wird er in seinem Denken<br />

beeinträchtigt, aber auch in seinem Wohlbefinden<br />

und Verhalten. Zu den Erfahrungen von<br />

Seelenfinsternis zählen Gefühle der Schuld<br />

angesichts bestimmter Versäumnisse und<br />

Vergehen in der Vergangenheit, aber auch<br />

eine übermächtige Angst vor der Zukunft.<br />

Menschen verlieren den Kontakt zueiander,<br />

aber auch von Gott fühlen sie sich verlassen.<br />

Dem Depressiven ist oft der Ausblick in die<br />

Zukunft verstellt, wohl auch deshalb, weil<br />

er oftmals seine Zukunft falsch interpretiert.<br />

Tatsache ist, dass in Österreich jede vierte<br />

fraGen und antWorten (95)<br />

Wie gefährlich ist<br />

eine depression?<br />

Frau und jeder zehnte Mann an einer depressiven<br />

Erkrankung leidet. Als Auslöser<br />

von Depressionen gelten meist traumatische<br />

Erlebnisse, zwischenmenschliche Belastungen,<br />

ungünstige Arbeitsbedingungen oder<br />

auch schwere Erkrankungen. Aus der Sicht<br />

der Hirnforschung liegen die biologischen<br />

Ursachen in den Schaltstellen des Gehirns.<br />

Erlebnisse und Erfahrungen prägen unser<br />

Gehirn, und die Prägungen der Kindheit<br />

können zeitlebens das Denken und Handeln<br />

des Einzelnen beeinflussen. Typische Körperwahrnehmungen<br />

sind das „Helmgefühl“<br />

über dem Kopf mit Druck auf den Schläfen,<br />

überhaupt Schwere-, Spannungs- und Druckgefühle.<br />

Der Leib eines Menschen verkommt<br />

in der Depression zum lastenden Leib, der<br />

Mensch wird müde.<br />

Nun die Frage: Kann man eine Verstimmung<br />

von einer depressiven Erkrankung unterscheiden?<br />

Im Vordergrund, so die Fachleute,<br />

stehen die gedrückte <strong>St</strong>immungslage, die<br />

Interessen- und Freudlosigkeit sowie ein<br />

Mangel an Antrieb. Andere Symptome können<br />

Konzentrationsstörungen, Gedächtnislücken,<br />

Schlafstörungen oder auch körperliche<br />

Symptome wie Rücken- oder Kopfschmerzen<br />

sein. Dauern derartige Symptome über eine<br />

längere Zeit an, dann müssen wir den Weg<br />

zum Hausarzt oder Facharzt anraten. Wenn<br />

man sich der Krankheit stellt und ärztliche<br />

Hilfe sucht, lassen sich Depressionen in der<br />

Regel durch Medikamente, Psychotherapie<br />

und Vertiefung des Glaubens in den Griff<br />

bekommen.<br />

Geht es um die Psychotherapie oder auch um<br />

alltägliche Begegnung mit depressiv kranken<br />

Menschen, dann braucht es erstens die Wertschätzung,<br />

also den unbedingten Respekt<br />

vor meinem Gegenüber. Mit dieser Haltung<br />

kommen wir auch in der Seelsorge einem<br />

depressiv leidenden Menschen sehr entgegen,<br />

da dieser oft lange vergeblich um Angenommensein<br />

durch ihm wichtige Bezugspersonen<br />

gerungen hat. Nun muss man aber ebenso<br />

wissen, dass ein depressiv herabgestimmter<br />

Mensch diesen Respekt zwar ersehnt, aber<br />

zugleich abwehrt aus dem Gefühl heraus,<br />

diese Wertschätzung gar nicht verdient zu<br />

haben. Deshalb ist vor allem auch Geduld<br />

gefordert, mit der wir einen Depressiven<br />

durch die düstere Welt seiner Hoffnungslo-<br />

sigkeit begleiten. Zweitens ist die Empathie<br />

gefordert. <strong>Die</strong>ses verstehende Einfühlen meint<br />

eine Bewegung, in der ein Therapeut sich auf<br />

das Erleben einlässt und ihn in seiner Welt<br />

zu verstehen sucht. Dadurch, dass ich den<br />

andern verstehe, werden verändernde und<br />

heilende Kräfte freigesetzt.<br />

Da umfassendes Heil und konkrete Heilung<br />

offenbar unlösbar miteinander verbunden<br />

sind, müssen wir auch Psychotherapie und<br />

Seelsorge zueinander in Beziehung setzen.<br />

Seelsorge bricht auf in die Unbegreiflichkeit<br />

Gottes hinein und vollzieht sich als eine Begegnung<br />

im Geist der Liebe. Seelsorge schenkt<br />

dem Depressiven eine von ihm oft längst<br />

entbehrte und lang ersehnte Zuwendung.<br />

Ein Mensch, der sich selbst nicht annehmen<br />

kann, erfährt das Angenommensein durch<br />

ein menschliches Gegenüber, das dadurch<br />

wiederum das Angenommensein durch<br />

Gott durchscheinen lassen kann. So spürt<br />

der Depressive seine Gottebenbildlichkeit,<br />

sein Lebensrecht, d.h. sein Recht, da sein zu<br />

dürfen. Ohne dieses Wissen um die Gottebenbildlichkeit<br />

erlebt der Mensch ansonsten nur<br />

Schuldgefühle, Schuld und Sünde. <strong>Die</strong> Beziehung<br />

hat Vorrang vor inhaltlichen Fragen, und<br />

kurze stützende Kontakte sind in schweren<br />

Zeiten wertvoller als lange Gespräche. Diskussionen<br />

über Glaubensinhalte werden<br />

den kranken Menschen emotional gar nicht<br />

erreichen, oder allenfalls zu für beide Seiten<br />

fruchtlosen Auseinandersetzungen führen.<br />

Immer wieder begegne ich Menschen, die<br />

aus dem Dunkel ihrer Depression zurück<br />

ins Leben gefunden haben.<br />

beten mit<br />

benedikt XVi.<br />

Gebetsmeinungen des Hl. Vaters<br />

für das Jahr <strong>2012</strong><br />

März<br />

1. Der Beitrag der Frauen zur Entwicklung<br />

der Gesellschaft möge weltweit<br />

anerkannt werden.<br />

2. Der Heilige Geist schenke allen um<br />

Christi willen Diskriminierten, Verfolgten<br />

und mit dem Tod Bedrohten<br />

– insbesondere in Asien – Treue im<br />

Glauben.<br />

april<br />

1. Der Ruf Christi zum Priestertum und<br />

geistlichem Leben führe viele junge<br />

Menschen zur Nachfolge.<br />

2. Der auferstandene Christus sei den<br />

Menschen in Afrika Zeichen ihrer<br />

festen Hoffnung.<br />

Es war der 50. Todestag von Papst Pius XII. (†<br />

9. Oktober 1958), dass man sich vom 6. bis<br />

8. November 2008 zu einem wissenschaftlichen<br />

Kongress in der Gregoriana und der<br />

Lateranuniversität in Rom traf. Leitperspektive<br />

für eine Veröffentlichung, die jetzt vorliegt,<br />

ist die Frage, ob und wie das Lehramt von<br />

Pius XII. auf die Lehre des 2. Vatikanischen<br />

Konzils gewirkt hat. Nun fand am 24. November<br />

2011 im Konferenzraum des gleich<br />

neben dem Augustinianum in Rom gelegenen<br />

„Istituto Maria Ss.ma Bambina“ eine Vortragsreihe<br />

mit dem Titel: „Auf dem Weg zum 2.<br />

Vatikanischen Konzil: Vorbereitungen unter<br />

Pius XII.“ statt. Alle Vorträge beschäftigten<br />

sich mit der Vorbereitung und Grundlegung<br />

des 2. Vatikanischen Konzils unter Papst Pius<br />

XII., das im Jahr 1962 von Papst Johannes<br />

XXIII. eröffnet wurde.<br />

Im ersten Vortrag steckte P. Gumpel den<br />

Rahmen der geschichtlichen Perspektive ab:<br />

Er sprach über die drei Päpste des 2. Vaticanums.<br />

Pius XII. gelte als der Urheber, der den<br />

Gedanken, ein Konzil einberufen, erwogen<br />

hat und von März 1948 bis Jänner 1951 einen<br />

Konzilsplan ausarbeiten ließ, Johannes<br />

XXIII. als Eröffner und Paul VI. als Beschließer<br />

des Konzils. P. Gumpels Ausführungen<br />

konzentrierten sich auf die Lage der Kirche<br />

im 19. Jahrhundert und die Vorbereitungen<br />

des 1. Vatikanischen Konzils. <strong>Die</strong> Verbindung<br />

des 1. mit dem 2. Vatikanischen Konzil sei<br />

von äußerst großer Bedeutung, da das 1.<br />

Vatikanische Konzil mit dem Einmarsch der<br />

italienischen Truppen zur Annektierung Roms<br />

gewaltsam zu seinem Ende kam, nicht wieder<br />

aufgenommen und am 20. Oktober 1870 auf<br />

unbestimmte Zeit vertagt wurde. Das 2. Vaticanum<br />

stelle genau diese „Wiederaufnahme“<br />

seines Vorgängerkonzils dar. <strong>Die</strong> ausschlaggebende<br />

Enzyklika sei „Aeterni Patris“ gewesen,<br />

die unter Papst Leo XIII. veröffentlicht wurde,<br />

und Grundlage für die Haltung der Kirche im<br />

nächsten Jahrhundert werden sollte: keine<br />

einfache Verdammung von Thesen, die seit<br />

der Französischen Revolution antikirchliche<br />

<strong>St</strong>immungen förderten, sondern eine Auseinandersetzung<br />

mit diesen Thesen im Sinne<br />

des Denkens des hl. Thomas von Aquin und<br />

Klärung der allgemeinen Beziehung zwischen<br />

Glaube und Vernunft. Nach dem gewaltsamen<br />

Ende des 1. Vatikanischen Konzils seien<br />

viele theologische Themen unbeantwortet<br />

geblieben, sie seien erst nach einer Lösung<br />

der politischen Verhältnisse im 2. Vaticanum<br />

wieder aufgegriffen und zufriedenstellend<br />

beantwortet worden.<br />

Rein statistisch gesehen lässt sich der Einfluss<br />

von Papst Pius XII. auf die Konzilstexte an den<br />

fünfZiG Jahre ZWeites<br />

Vatikanische konZil (1)<br />

Papst Pius Xii.,<br />

urheber des 2.<br />

Vatikanischen konzils?<br />

251 Hinweisen auf ihn festmachen. Damit<br />

steht er an erster <strong>St</strong>elle unter den Päpsten,<br />

deren Lehrschreiben in den Dokumenten<br />

des 2. Vaticanums zitiert werden. Pacelli<br />

zählt zu den ersten Päpsten, die das Gespräch<br />

zwischen Glaube und der Welt der Naturwissenschaften<br />

gesucht haben. Bezugspunkt ist<br />

vor allem seine Enzyklika „Humani generis“<br />

vom 12. August 1950. Nun ist es der Bibliker<br />

Ugo Vanni, der die Enzyklika „Divino afflante<br />

Spiritu“ mit der Offenbarungskonstitution<br />

„Dei Verbum“ vergleicht und betont, dass<br />

ohne diese Enzyklika die Konstitution „Dei<br />

Verbum“ nicht möglich gewesen wäre. Ein<br />

wichtiger Bezugspunkt ist ebenso die Radioansprache<br />

zum Weihnachtsfest 1956, die<br />

Weichen gestellt hat, um den Bezug Kirche<br />

und Welt zu bestimmen, die dann in die<br />

Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ und<br />

das Dokument über die Religionsfreiheit „Dignitatis<br />

humanae“ eingegangen sind.<br />

Prof. Alexandra von Teuffenbach konzentrierte<br />

sich auf die Vorbereitungen der Konzilssitzungen<br />

und den Entwurf der Arbeitsdokumente.<br />

Sie stellte einige historische Ereignisse heraus,<br />

die Papst Pius XII. bereits an ein weiteres<br />

Konzil denken ließen und erklärte und deutete<br />

die Rolle von Kardinal Ruffini und Kardinal Ottaviani.<br />

Besondere Aufmerksamkeit schenkte<br />

sie der Person Sebastian Tromps (1889-1975),<br />

einem holländischen Jesuiten, der entscheidend<br />

an der Vorbereitung einiger Enzykliken<br />

(z.B. „Mystici Corporis“ vom 29. Juni 1943)<br />

und wichtiger Konzilsdokumente beteiligt<br />

war. Heute ist vor allem noch sein Einfluss<br />

auf die Einführung des „Subsistit“-Begriffs<br />

bekannt, der das Kernstück der konziliaren<br />

Kirchenlehre bildet. Von Teuffenbach legte<br />

dann ausführlich und detailliert die Beziehungen<br />

der jeweiligen Persönlichkeiten zu<br />

Konzil und Papst dar. <strong>Die</strong> Sinnbedeutungen<br />

der Kirche als Geheimnis und der Kirche als<br />

Institution darf auch heute nicht unterlaufen<br />

werden. Das hatte schon zum Gedenken an<br />

den 50. Todestag von Pius XII. im Jahr 2008<br />

William Henn OFM cap. von der Gregoriana<br />

betont.<br />

Den Abschluss bildete der Vortrag von P. Bux.<br />

Sein Schwerpunkt war die Entwicklung der<br />

liturgischen Frage. Vor allem wollte er einer<br />

Dialektik entgegengehen, die ein „vorkonziliares<br />

Verständnis“ gegen ein „nachkonziliares<br />

Verständnis“ setzt. Gerade im Pontifikat von<br />

Benedikt XVI. werde die Kontinuität der<br />

Entwicklung bei der Auslegung der beiden<br />

Konzile erwünscht und gefördert. <strong>Die</strong> Enzyklika<br />

über Liturgie „Mediator Dei“ von Pius<br />

XII. (20. November 1947) sei zentral für ein<br />

Verständnis der Liturgiereformen im Ganzen,<br />

aber auch für das Dokument „Sacrosanctum<br />

Concilium“ des 2. Vaticanums. <strong>Die</strong>se Dokumente<br />

heben vor allem die „unveränderlichen“<br />

und „veränderlichen“ Teile der Liturgie<br />

als solche hervor. Der Papst wolle vor allem<br />

zwei <strong>St</strong>römungen entgegenwirken, dem „liturgischen<br />

Archäologismus“, der vorgebe, zu den<br />

„Ursprüngen“ der Liturgie zurückzukehren,<br />

wie auch einem ungeordneten „Wildwuchs“<br />

liturgischer Handlungen, die nicht mehr zum<br />

Kern der Liturgie führten und missverständlich<br />

waren. Der Wunsch des Papstes war ein<br />

„Codex Iuris liturgici“, wie Bux es nannte, der<br />

eine <strong>St</strong>abilität der Reform gesichert hätte; ein<br />

solches Rechtswerk wurde aber nicht erstellt.<br />

Den Platz dieses Werkes nahm dann „Sacrosanctum<br />

Concilium“ ein, das die liturgischen<br />

Handlungen regeln sollte. Vor allem habe es<br />

Pius XII. daran gelegen, schrittweise in der<br />

Reform voranzugehen, um Fehler, verursacht<br />

durch vorschnelle Entscheidungen, zu vermeiden.<br />

Denn eine liturgische Reform könne<br />

immer nur eine Restaurierung, niemals eine<br />

Revolution sein. Schließlich weist Giuseppe<br />

Ferraro S.J. von Sardinien nach, dass die in<br />

der Kirchenkonstitution verwendete Formel<br />

zur Beschreibung des Unterschieds zwischen<br />

dem gemeinsamen Priestertum der Gläubigen<br />

und dem hierarchischen Priestertum<br />

(„das sich zwar dem Wesen und nicht bloß<br />

dem Grade nach unterscheidet“ LG 10,2)<br />

direkt auf Papst Pius XII. zurückgeht. Geht<br />

es um die Rolle der Laien in Kirche und Welt,<br />

sind zwei programmatische Reden für das<br />

2. Vatikanische Konzil wichtig, die Pius XII.<br />

anlässlich der beiden Weltkongresse über das<br />

Laienapostolat gehalten hat (14. Oktober 1951<br />

und 5. Oktober 1957) und so Fußstapfen für<br />

das II. Vaticanum gesetzt hat. Papst Benedikt<br />

XVI. hat wohl Recht, als er am 22. Dezember<br />

2005 zu den Kardinälen sprach und der<br />

„Hermeneutik des Bruches“ die „Hermeneutik<br />

der Reform“ unter Wahrung der Kontinuität<br />

gegenüberstellte. Das Zweite Vatikanische<br />

Konzil hat ihre wahre Natur und Identität<br />

bewahrt und vertieft. <strong>Die</strong> Kirche war und ist<br />

vor und nach dem Konzil dieselbe eine, heilige,<br />

katholische und apostolische Kirche, die sich<br />

auf dem Weg durch die Zeiten befindet. Pius<br />

XII. war zweifellos ein Wegbereiter des 2.<br />

Vaticanums.<br />

30 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

31


Wenn der Titel des 72. Kapitels den guten<br />

Eifer thematisiert, greift V. 1 zunächst auf die<br />

negative Erfahrung des bösen und bitteren<br />

Eifers zurück. Es ist jener Eifer, der sich in<br />

Neid, Eifersucht und <strong>St</strong>reitlust äußert und in<br />

den Tod führt. Benedikt hat in seiner Regel<br />

das vorletzte Kapitel (RB 72) dem guten Eifer<br />

gewidmet, den die Mönche haben sollen.<br />

Man kann sich fragen, warum Benedikt dieses<br />

wichtige Thema am Schluss behandelt. Ganz<br />

am Anfang seiner Regel (RB 1,3) spricht der<br />

Heilige vom Neulingseifer (fervor novicius),<br />

d.h. von der ersten Begeisterung. Damit meint<br />

er die erste Begeisterung für das Mönchsleben,<br />

die sicher für einen guten <strong>St</strong>art notwendig ist,<br />

jene gute Portion Freude und Begeisterung,<br />

mit der sich unser Leben auf alle Fälle leichter<br />

leben lässt. Wohl jeder hat einmal mit diesem<br />

Eifer etwas begonnen. Der gute Eifer (zelus<br />

bonus) ist mehr. Benedikt, der im Kapitel 72<br />

sein Testament an seine Mönche geschrieben<br />

hat, sieht den guten Eifer als Frucht eines<br />

intensiven Ringens im geistlichen Leben. Es<br />

scheint auch damit zusammenzuhängen,<br />

wie ein Mensch Gott erfährt und mehr und<br />

mehr tief innerlich erkennt, dass „Gott Liebe<br />

ist“ (1 Joh 4,16). <strong>Die</strong>ser gute Eifer kennt das<br />

Bittere und das Böse nicht. Er „trennt von den<br />

Sünden und führt zu Gott und zum ewigen<br />

Leben“ (RB 72,1-2). Durch den guten Eifer<br />

entscheiden sich die Mönche für das Leben<br />

unter der Führung des Evangeliums. Alle sind<br />

sich darin einig, dass sie glücklich werden oder<br />

sein wollen. Benedikt bringt das Glück mit dem<br />

weiten Herzen und der Liebe in Verbindung.<br />

<strong>Die</strong>ser Eifer lässt das „Herz weit werden“ (RB<br />

Prol 49), so dass dort wirklich Liebe ist für die<br />

Mitmenschen mit ihren „körperlichen und<br />

charakterlichen Schwächen“ (RB 72,5). Da<br />

ist z.B. der Ratschlag, mehr unsere Eindrücke<br />

zu formulieren als feste Tatbestände zu behaupten,<br />

unsere Aussagen mehr in die Form<br />

von Fragen als in die von Feststellungen und<br />

Urteilen zu kleiden, mehr mit dem anderen<br />

als über ihn bzw. hinter ihm zu reden. Es geht<br />

um den guten Eifer, der ein verlockendes Ziel<br />

im geistlichen Leben darstellt. Wer sich aber<br />

bemüht, den guten Eifer umzusetzen, der<br />

erkennt bald, wie schwer es zu verwirklichen<br />

schulostergottesdienste<br />

Vs rosenau, Mittwoch, 28. März, 8.00 Uhr<br />

Vs roßleithen, Donnerstag, 29. März, 8.00 Uhr<br />

Vs <strong>Windischgarsten</strong>, Donnerstag, 29. März, 10.30 Uhr<br />

hs römerfeld, Freitag, 30. März, 8.00 Uhr<br />

hs kirchfeld, Freitag, 30. März, 9.00 Uhr<br />

Wir laden schüler, direktoren, lehrer und eltern<br />

sehr herzlich zu diesem Glaubensfest ein!<br />

ordensreGel<br />

des hl. benedikt<br />

eifer für Gott<br />

ist, und dass es ein hohes Maß an Selbstverleugnung<br />

braucht. Wo Benedikt vom „guten<br />

Eifer“ der Mönche spricht, leuchtet echtes<br />

christliches Gemeinschaftsleben auf. Damit<br />

wirklich Gemeinschaft in Liebe wird, bedarf<br />

es nicht nur einer bestimmten Begeisterung,<br />

sondern vielmehr noch einer wachsenden<br />

Erkenntnis Gottes und seines Weges mit uns<br />

Menschen. Das will uns Benedikt letztlich mit<br />

seiner Rede vom guten Eifer nahe bringen.<br />

Benedikt ist vom Wert und von der Kraft des<br />

guten Beispiels überzeugt: „Alles, was gut und<br />

heilig ist, erkennt man mehr durch Taten als<br />

durch Worte; es muss einem gezeigt werden“<br />

(vgl. RB 2,12). Wer Gott wirklich liebt, kann<br />

nicht anders als auch seinen Nächsten wirklich<br />

lieben, um seiner selbst willen, so wie es<br />

für ihn am besten ist. Gott wirklich lieben,<br />

„mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele,<br />

mit allen Gedanken und mit aller Kraft“, ist<br />

der Sinn und die Erfüllung unseres Lebens, der<br />

einzige Weg zum wahren Glück. Benedikt hat<br />

aber auch erkannt, dass in der konsequenten<br />

Zuwendung zu Gott das Heil für uns alle liegt:<br />

„In Liebe sollen sie Gott fürchten. Christus<br />

sollen sie überhaupt nichts vorziehen. Er<br />

führe uns gemeinsam zum ewigen Leben“<br />

(RB 72,9.11-12).<br />

Das Problem unserer Zeit scheint zu sein,<br />

dass wir Gott aus dem Blick verloren haben<br />

und dass er im täglichen Leben kaum noch<br />

vorkommt. <strong>Die</strong> Konsequenz daraus ist, dass<br />

nun der Mensch immer mehr ins Zentrum<br />

rückt und sich alles nur noch um ihn dreht;<br />

tragischerweise aber nicht im Sinne einer<br />

Sorge um den Menschen insgesamt, um<br />

das Wohl des Menschen, der gut auf dieser<br />

Erde leben soll, sondern der Mensch wird<br />

Mittelpunkt im Sinne eines verhängnisvollen<br />

Kreisens um sich selbst, ohne Rücksicht auf<br />

die Mitmenschen; dies nicht, weil er seinem<br />

Nächsten bewusst Böses will, sondern indem<br />

er ihn und sein Wohl zunehmend aus dem<br />

Blick verliert, weil er Gott aus dem Blick<br />

verloren hat. Wer sensibel hinschaut, erkennt<br />

diese Tendenz auch bei denen, die sich Gott<br />

in besonderer Weise zur Verfügung gestellt<br />

und geweiht haben. <strong>Die</strong>se Anzeichen sind<br />

alarmierend für den Zustand der Kirche und<br />

der Welt; denn die Abwendung von Gott<br />

hat Folgen, die wir schon überall erkennen<br />

können. <strong>Die</strong> Welt ist aus dem Lot geraten, und<br />

nichts scheint mehr zu stimmen. Angesichts<br />

dessen ist es gut, sich neu darauf zu besinnen,<br />

dass es uns Menschen nur gut geht, wenn wir<br />

bewusst „vor dem Angesicht Gottes“ leben<br />

(vgl. RB 19,6). „Vor dem Herrn, deinem Gott,<br />

sollst du dich niederwerfen und ihm allein<br />

dienen“, sagt Jesus (Mt 4,10).<br />

Benedikt ermahnt uns nachdrücklich dazu,<br />

uns mit Eifer um Gott zu bemühen. Eifer für<br />

Gott haben, das bedeutet für ihn, dass unser<br />

ganzes Leben sich zu dem glühenden Wunsch<br />

verdichtet, Gott zu gefallen. Bei alledem,<br />

dass wir den guten Eifer in den Lebensalltag<br />

umsetzen sollen, heißt das immer noch, dass<br />

Gott zuerst handelt. Er liebt uns zuerst, und<br />

darum können wir ihn lieben (vgl. 1 Joh 4,10-<br />

11). Wir dürfen davon ausgehen, dass Gott sich<br />

auch in unserem Leben bemerkbar machen<br />

will. Wenn wir ihn wahrnehmen, geht es<br />

darum zu fragen: Was willst du mir zeigen?<br />

Und dann müssen wir Vertrauen haben,<br />

weil es darum geht, die Hinweise Gottes im<br />

konkreten Alltag wahrzunehmen. Wer sich<br />

wirklich darum bemüht, Gott zu gefallen,<br />

darf davon ausgehen, dass Gott über ihn froh<br />

wird. Das Leben mit Gott wird zur „guten<br />

Gewohnheit und dass man Freude an der<br />

Tugend bekommt (vgl. RB 7,69). Und Jesus<br />

selber sagt: „Euer Herz wird sich freuen, und<br />

niemand kann euch eure Freude nehmen“<br />

(Joh 16,22).<br />

ÖlberGnacht in der Pfarrkirche<br />

Gebetsnacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag<br />

21.00 – 22.00 Uhr Schweizersberg, Roßleithen<br />

22.00 – 23.00 Uhr Rading, Mayrwinkl<br />

23.00 – 24.00 Uhr Pichl, Pießling<br />

00.00 – 01.00 Uhr Gleinkerau, Garstner Eck, Am Wur<br />

01.00 – 02.00 Uhr Mitterweng<br />

02.00 – 03.00 Uhr <strong>Windischgarsten</strong><br />

03.00 – 04.00 Uhr Edlbach • 04.00 – 05.00 Uhr Seebach<br />

05.00 – 06.00 Uhr Rosenau<br />

Alle Wege führen in Assisi auf den Marktplatz<br />

oder einfach: die Piazza. Hier treffen<br />

insgesamt fünf <strong>St</strong>raßen zusammen, die<br />

untereinander durch ein ganzes Netz von<br />

malerischen Wegen und Gässchen und<br />

Treppen verbunden sind. Hier ganz in der<br />

Nähe wohnte Franziskus, hier konnte man<br />

ihm in seiner Kinder- und Jugendzeit, aber<br />

auch später begegnen. In unmittelbarer<br />

Umgebung dieses Platzes spielte, sang und<br />

tanzte er mit der Jugend von Assisi. Der<br />

Marktplatz ist ein franziskanisches Heiligtum<br />

unter freiem Himmel. Auf dem alten Forum<br />

bzw. auf dem jetzigen Platz spielte sich das<br />

öffentliche Leben ab. Besonders reizvoll<br />

sind heute noch die Abendstunden, wenn<br />

hier verschiedene jugendliche Wallfahrergruppen<br />

kommen, um zu tanzen, zu beten<br />

und zu singen.<br />

Das älteste Gebäude auf dem Platz ist der<br />

Minervatempel, der sich an der Nordseite<br />

befindet und zur Zeit von Franziskus bereits<br />

da stand. Ihm verdankt die Piazza ihre<br />

Einzigartigkeit, sodass Giotto den Tempel<br />

als erste Szene in seinem Franziskuszyklus<br />

in der Oberkirche von Assisi einarbeitete.<br />

Er hat ihn als Gefängnis dargestellt, und ein<br />

Gefängnis war hier lange Zeit. Zwischen dem<br />

Anfang des ersten Jahrhunderts vor Christus<br />

und dem Zeitalter des Augustus gebaut und<br />

der Göttin Minerva geweiht, kam er im<br />

Mittelalter in den Besitz der Benediktiner auf<br />

dem Subasio. Sie wandelten den Tempel in<br />

eine Kirche, und 1212, in dem Jahr, wo der<br />

franziskanische Weg der Hl. Clara begann,<br />

überließ Abt Makkabäus das Gebäude der<br />

<strong>St</strong>adt Assisi, die es als Sitz der <strong>St</strong>adtverwaltung<br />

und als Kerker für Männer nützte. Papst<br />

Paul III. ließ den Tempel 1539 in eine Kirche<br />

umwandeln und sie der Mutter Gottes mit<br />

dem Titel „Santa Maria sopra Minerva“<br />

aufenthaltsort des<br />

hl. franZiskus 23<br />

Piazza del comune<br />

weihen. Seit 1643 bis heute wird die Kirche<br />

von den Franziskanern des Dritten Ordens<br />

betreut. <strong>Die</strong> Gestaltung des Inneren der<br />

Kirche im Barock stammt im Wesentlichen<br />

aus dem 17. und 18. Jahrhundert, und die<br />

sechs korinthischen Säulen an der Fassade<br />

sind inzwischen mehr als 2.000 Jahre alt.<br />

Als Goethe am 26. Oktober 1786 Assisi<br />

besuchte, war er begeistert von der klassischen<br />

Ausstrahlung der Fassade. 1991-1992<br />

wurde die Kirche umfassend restauriert.<br />

Links neben dem Minervatempel steht der<br />

Torre del Popolo, der Volksturm, der noch im<br />

Jahrhundert des Franziskus entstand und<br />

1305 vollendet wurde. Im Jubiläumsjahr des<br />

Todes des Franziskus im Jahr 1926 wurde<br />

von den Gemeinden Italiens die Lobpreisglocke<br />

gestiftet und in diesen 47 Meter hohen<br />

Turm aufgehängt.<br />

In früheren Jahrhunderten wurde der Marktplatz<br />

im Westen von der romanischen Kirche<br />

San Nicolo abgeschlossen, wo Franziskus<br />

mit seinen ersten Brüdern das Leben nach<br />

dem Evangelium entdeckte. Sie war im 19.<br />

Jhdt. Kaserne der Carabinieri, 1925 wurde<br />

fastenpredigten in der kalvarienbergkirche<br />

An jedem Freitag werde ich in der Fastenzeit in der Kalvarienbergkirche wieder eine<br />

Fastenpredigt halten, während der Fastenwoche täglich. Nachdem ich länger über<br />

ein mögliches Thema nachgedacht hatte, ist mir folgendes in den Sinn gekommen:<br />

„Religiös denken und vernünftig reden“. So treffen wir uns um 19.00 Uhr am Fuß des<br />

Kalvarienberges, beten auf dem Weg zur Kirche den Rosenkranz und feiern um 19.30<br />

Uhr in der Kirche das Hl. Messopfer, wo auch die Fastenpredigt gehalten wird.<br />

24. Februar Denken und Danken<br />

02. März Von der Kraft der Worte<br />

09. März Der Hochmut in der Geschwätzigkeit unserer Zeit<br />

12. März Hören, um zu leben<br />

13. März Alles kommentieren?<br />

14. März Was wir über den Glauben denken<br />

15. März Mit Einfachheit und Eifer über den Glauben reden<br />

16. März Der Alltag als lebendiger Impuls<br />

23. März Gottes Wort als bleibende Wahrheit<br />

30. März Hingabe als Weg der Vernunft und des Glaubens<br />

sie abgerissen und an ihrer <strong>St</strong>elle das heutige<br />

Postamt errichtet. An der linken Seite dieses<br />

Baus steht ein Kapellchen, in dem sich das<br />

Bild der Mutter Gottes von Simone Martini<br />

aus dem 14. Jhdt. befindet. Der Altar besteht<br />

aus einem <strong>St</strong>ein vom La Verna. Hier sollen<br />

Bernhardin von Siena und andere Volksprediger<br />

gepredigt haben.<br />

Dem Minervatempel gegenüber steht der<br />

Priorenpalast, der mit Sicherheit 1295 schon<br />

vollendet war und jene fünf weisen Männer<br />

beherbergte, die die <strong>St</strong>adt zusammen mit<br />

dem <strong>St</strong>adtvogt und dem Volkshauptmann<br />

regierten. Unseren Rundgang beschließen<br />

wir mit dem im 14. Jhdt. errichteten <strong>St</strong>adtpalast,<br />

in dem sich der herrliche Saal der<br />

Versöhnung befindet. Er erinnert an die<br />

Vorgespräche zu den Lateranverträgen, die<br />

im Namen des Franziskus zwischen katholischer<br />

Kirche und italienischem <strong>St</strong>aat im Jahr<br />

1926, anlässlich des 700. Todestages des Hl.<br />

Franziskus, begonnen wurden. <strong>Die</strong>ser Saal<br />

ist mit franziskanischen Themen ausgemalt.<br />

An der Ostseite des Marktplatzes steht ein<br />

stimmungsvoller Brunnen auf einem Teilstück,<br />

wo die Piazza kurz nach dem Tod des<br />

Franziskus vergrößert wurde. Er bestand<br />

bereits 1303, wurde später erneuert und<br />

erreichte sein endgültiges Aussehen 1562.<br />

Der Brunnen mit zwei übereinanderliegenden<br />

Wannen liefert ein köstliches Schauspiel<br />

im Sonnenlicht. Da haben Windischgarstner<br />

schon viele <strong>St</strong>unden verbracht … im Zusammenwarten<br />

und beim Kaffeetrinken im<br />

Gastgarten und auch beim Einkaufen einer<br />

Jause oder auch am Abend. <strong>Die</strong>ser Platz ist<br />

immer ein Erlebnis, das auch jetzt bei mir<br />

Heimweh hervorruft.<br />

Woche der Versöhnung<br />

für unsere kinder<br />

schülerosterbeichte<br />

Vs <strong>Windischgarsten</strong><br />

Mittwoch, 21. März, 9.00– 11.00 Uhr<br />

Vs roßleithen<br />

Donnerstag, 22. März, 7.45 – 9.15 Uhr<br />

Vs rosenau<br />

Freitag, 23. März, 7.45 – 8.30 Uhr<br />

hs römerfeld<br />

Montag, 26. März, 8.00 – 10.00 Uhr<br />

hs kirchfeld<br />

Montag, 26. März, 10.00 – 12.00 Uhr<br />

schi – hs<br />

Montag, 26. März, 16.30 – 18.00 Uhr<br />

Jeder schüler ist herzlich willkommen,<br />

denn jeder, der beichtet,<br />

gönnt sich etwas Gutes!<br />

32 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

33


„Heilige und Selige sind nie ein Schlussstrich,<br />

sondern eine offene Tür mit der<br />

Einladung, auch hineinzugehen.“ Das sagte<br />

Kardinal Christoph Schönborn und betonte<br />

damit, dass Heilige und Selige uns anstiften,<br />

das Christentum zu leben.<br />

Am 13. November hat Angelo Amato, der<br />

Präfekt der vatikanischen Selig- und Heiligsprechungskongregation,<br />

in Dornbirn den<br />

Provikar Carl Lampert selig gesprochen. Und<br />

am 29. Jänner <strong>2012</strong> war Hildegard Burjan,<br />

die Gründerin der Wiener Schwesterngemeinschaft<br />

„Caritas Socialis“, im Wiener<br />

<strong>St</strong>ephansdom an der Reihe. Lampert und<br />

Burjan zählen damit zu jenen rund 100<br />

Katholiken aus Österreich, die vom Papst<br />

zu Heiligen oder Seligen ernannt worden<br />

sind. Zudem sind derzeit knapp 20 weitere<br />

Seligsprechungsverfahren der katholischen<br />

Kirche für Österreicher und Alt-Österreicher<br />

im Gange.<br />

Der aus Göfis in Vorarlberg stammende<br />

Innsbrucker Provikar Carl Lampert (1894<br />

– 1944) ist der ranghöchste Priester Österreichs,<br />

der von den Nationalsozialisten<br />

ermordet wurde. Er wurde am 9. Jänner<br />

1894 geboren. Er war <strong>St</strong>udent des Seminars<br />

in Brixen, wo er 1918 zum Priester<br />

geweiht wurde. Nach zwölf Jahren pastoralen<br />

<strong>Die</strong>nstes in der Kirche <strong>St</strong>. Martin<br />

in Dornbirn wurde er von seinem Bischof<br />

nach Rom (Animakolleg) geschickt, um<br />

kanonisches Recht zu studieren. Nach<br />

Innsbruck kehrte er im Jahr 1938 zurück,<br />

dem Jahr des Anschluss von Österreich<br />

an Nazideutschland. Ein Jahr später übernahm<br />

Lampert die Aufgabe des Provikars<br />

des Bischofs von Innsbruck. Er wurde der<br />

Spionage angeklagt, weil er sich mutig<br />

gegen kirchenfeindliche Handlungen des<br />

nationalsozialistischen Gauleiters Franz<br />

Hofer zur Wehr setzte. Er protestierte gegen<br />

die Vertreibung der Schwestern und der<br />

Enteignung des Frauenklosters „Zur Ewigen<br />

Anbetung“ in Innsbruck. <strong>Die</strong> Gemeinschaft<br />

umfasste damals 45 Schwestern, und sie<br />

beschlossen einstimmig mit der Mutter<br />

Oberin Maria Camilla Edelmann, das Kloster<br />

nicht freiwillig zu verlassen. Nach seinem<br />

neue selige<br />

in Österreich<br />

Eintreten für den ermordeten <strong>Pfarre</strong>r Otto<br />

Neururer begann für Lampert 1940 ein<br />

Martyrium durch die Konzentrationslager<br />

Dachau und Sachsenhausen. Im Jahre 1941<br />

wurde er „gauverwiesen“ und nach <strong>St</strong>ettin<br />

verbannt, wo ihn ein Gestapo-Spitzel in eine<br />

angebliche Spionage-Affäre verwickelte. Am<br />

13. November 1944 wurde der Provikar<br />

in Halle an der Saale im Zuchthaus „Roter<br />

Ochse“ enthauptet.<br />

Das Seligsprechungsverfahren für Carl Lampert<br />

wurde 1998 unter Bischof Klaus Küng<br />

in der Diözese Feldkirch eingeleitet. Ende<br />

Juni 2011 erkannte Papst Benedikt XVI.<br />

das Martyrium Lamperts an. Und am 13.<br />

November sagte Papst Benedikt nach dem<br />

Angelus- Gebet: „In der dunklen Zeit des<br />

Nationalsozialismus habe Lampert seinen<br />

Glauben bekannt und seine Treue zur Kirche<br />

und zum Priestertum bekundet.“ Lamperts<br />

Engagement und sein Gewissensbeispiel<br />

wird auch im Gebiet der ehemaligen DDR<br />

in Ehren gehalten: Hier ist sein Name bis<br />

heute gleichbedeutend mit dem christlichen<br />

Widerstand der NS-Jahre. Den Auftakt zur<br />

Seligsprechungsmesse, an der ich ebenso<br />

in Dornbirn teilgenommen habe, bildete<br />

eine Schweigeminute, die zur Hinrichtungsstunde<br />

Carl Lamperts am 13. November<br />

1944 um 16.00 Uhr eingelegt worden war.<br />

Im Gedenken an Carl Lampert läuteten die<br />

Kirchenglocken in ganz Vorarlberg und an<br />

seinem Todesort im deutschen Halle an der<br />

Saale 15 Minuten lang. Der Vorarlberger<br />

Bischof Elmar Fischer, dessen Rücktritt<br />

vom Papst am Tag danach angenommen<br />

wurde, bezeichnete die Seligsprechung<br />

Lamperts als „großes Geschenk“ für die<br />

Kirche in Österreich.<br />

Hildegard Burjan wurde am 30. Jänner<br />

1883 als Hildegard Freund im sächsischen<br />

Görlitz geboren, trat 1909 vom Judentum<br />

Was man vielleicht auch wissen soll<br />

Johannes Heesters hat vor seinem Tod an Heiligabend noch die Krankensalbung<br />

empfangen. Das Sakrament spendete dem 108-jährigen Sänger der Priester<br />

Konrad Schreiegg. Der im Ruhestand lebende <strong>St</strong>adtpfarrer von <strong>St</strong>arnberg war zuvor von<br />

Heesters Familie verständigt worden, dass der katholische Schauspieler mit einem<br />

Schlaganfall im Krankenhaus lag. Am Freitag, 30. Dezember, wurde Heesters<br />

auf den Münchner Nordfriedhof beigesetzt. Dabei hat der 77-jährige Schreiegg<br />

auch die Trauerfeierlichkeiten geleitet.<br />

zum Katholizismus über und zog 1919 als<br />

erste weibliche Abgeordnete der christlichsozialen<br />

Partei in das österreichische Parlament<br />

ein. Am 4. Oktober 1919 gründete<br />

sie als Ehefrau und Mutter einer Tochter die<br />

Schwesterngemeinschaft „Caritas Socialis“,<br />

mit dem Auftrag, soziale Not der Zeit zu<br />

erkennen und zu lindern. Burjan setzte<br />

sich als Frau eines Industriellen entschieden<br />

für die Gleichberechtigung der Frau<br />

und die Bekämpfung von Kinderarbeit und<br />

sozialen Missstände ein. Zugleich war sie<br />

die Beraterin führender Politiker der Ersten<br />

Republik, so von Bundeskanzler Prälat Ignaz<br />

Seipel und Engelbert Dollfuß.<br />

<strong>Die</strong> Schwestern übernahmen die Betreuung<br />

von schwererziehbaren Jugendlichen und<br />

aufgegriffenen Prostituierten. Immer ging<br />

Hildegard Burjan dabei von dem Gedanken<br />

aus, diesen Randgruppen der Gesellschaft<br />

jene Hilfe zukommen zu lassen, die es ihnen<br />

ermöglichte, in geordnete Verhältnisse zurückzukehren;<br />

Hilfe zur Selbsthilfe würde<br />

man das heute nennen. 1924 eröffnete die<br />

„Caritas Socialis“ ein Mutter-Kind-Heim für<br />

ledige Mütter. Eine damals revolutionäre<br />

Tat angesichts der gesellschaftlichen Einstellung,<br />

dass dadurch „nur die Unmoral<br />

gefördert werde“.<br />

Als Hildegard Burjan im Jahr 1933 starb,<br />

war ihre Schwesterngemeinschaft schon<br />

über die Grenzen hinaus bekannt und<br />

aktiv. 1936 wurde sie als Gemeinschaft<br />

diözesanen Rechts errichtet, 1960 erhielt<br />

sie die päpstliche Anerkennung. Ihr Grab<br />

befindet sich in der Kapelle in der Zentrale<br />

der Schwersterngemeinschaft in der<br />

Pramergasse in Wien 9. Der Seligsprechungsprozess<br />

wurde 1963 von Kardinal<br />

Franz König eingeleitet. Hildegard Burjan<br />

ist „weltweit die erste demokratische Politikerin,<br />

die von der Kirche zur Ehre der Altäre<br />

erhoben wird“, sagte Kardinal Schönborn,<br />

und am Sonntag, 29. Jänner, sagte er bei der<br />

Seligsprechung im Wiener <strong>St</strong>ephansdom,<br />

sie sei „ein großes Geschenk für Kirche<br />

und Land“. Benedikt XVI. nannte Hildegard<br />

Burjan beim Angelusgebet in Rom eine<br />

Botin „der helfenden Liebe Gottes“.<br />

aschermittwoch<br />

22. februar, 19.00 uhr<br />

Hl. Messe mit Aschenauflegung<br />

damit wir „leben“ und „sterben“<br />

nicht übersehen, beginnen wir<br />

pünktlich die fastenzeit!<br />

<strong>Die</strong> Zerstörung auch nur eines Menschenlebens<br />

könne nie durch den möglichen Nutzen<br />

für ein anderes Leben gerechtfertigt werden,<br />

sagte Benedikt XVI. vor Medizinern, Biologen<br />

und Theologen im Vatikan. <strong>Die</strong> Kirche<br />

unterstützt und fördert die Forschung und<br />

die Behandlung mit adulten <strong>St</strong>ammzellen,<br />

lehnt aber jeglichen Gebrauch von Zellen<br />

ab, die von ausschließlich zu therapeutischen<br />

Zwecken produzierten Embryonen<br />

stammen. Das betonte Papst Benedikt XVI.<br />

in seine Ansprache am Samstag, den 12.<br />

November 2011, bei der Audienz für 250<br />

Teilnehmer des internationalen Kongresses<br />

über das Thema „Adult <strong>St</strong>em Cells: Science<br />

and the Future of Man and Culture“, der<br />

vom päpstlichen Rat für die Kultur gefördert<br />

wurde. Laut Papst Benedikt „bietet die wissenschaftliche<br />

Forschung eine einzigartige<br />

Gelegenheit, das Wunder des Universums zu<br />

erforschen, die Komplexität der Natur und die<br />

unnachahmliche Schönheit des Lebens, und<br />

damit auch des Menschenlebens“. „Aber“,<br />

so Papst Benedikt weiter, „da die Menschen<br />

eine unsterbliche Seele besitzen und nach<br />

Gottes Ebenbild geschaffen sind, gibt es<br />

Dimensionen der menschlichen Existenz,<br />

die jenseits der Dinge liegen, über die Naturwissenschaften<br />

entscheiden können.“ Dazu<br />

erklärte der Bischof von Rom: „Wenn diese<br />

Grenzen nicht beachtet oder überschritten<br />

werden, besteht die ernsthafte Gefahr, dass<br />

die einzigartige und unantastbare Würde des<br />

Menschenlebens sich rein wissenschaftlichen<br />

Aspekten unterordnen muss.“ Er<br />

fügte hinzu, „wenn diese Grenzen hingegen<br />

gebührend respektiert werden, kann die<br />

Wissenschaft einen beachtlichen Beitrag zur<br />

Förderung und Erhaltung der Menschenwürde<br />

leisten“. So kann tatsächlich zum Wohl<br />

der Menschheit wissenschaftlich gearbeitet<br />

werden, sodass sich vielversprechende<br />

Möglichkeiten zur Heilung bei chronischen<br />

Leiden und Krankheiten anbieten.<br />

Weiterhin ablehnung<br />

der nutzung<br />

von embryonen<br />

Adulte <strong>St</strong>ammzellen können etwa aus Nabelschnurblut<br />

oder durch die Punktion des Beckenknochens<br />

gewonnen werden. <strong>Die</strong> Arbeit<br />

mit embryonalen <strong>St</strong>ammzellen setzt dagegen<br />

die Zerstörung eines Embryos voraus. Laut<br />

Kardinal Ravasi, dem Präsidenten des Kulturrates,<br />

sollte diese Tagung, die in Kooperation<br />

mit dem Biopharma-Unternehmen Neo<strong>St</strong>em<br />

in den Vereinigten <strong>St</strong>aaten vorbereitet worden<br />

war, nach außen hin unterstreichen, dass die<br />

adulte <strong>St</strong>ammzellforschung „die volle Unterstützung“<br />

der katholischen Kirche habe.<br />

Was die Forschung und den Gebrauch der<br />

<strong>St</strong>ammzellen betrifft, hob der Papst hervor,<br />

dass „der potenzielle Nutzen der Forschung<br />

mit adulten <strong>St</strong>ammzellen bemerkenswert<br />

ist, da die Besserung, die solche Therapien<br />

versprechen, einen wichtigen Fortschritt<br />

in der Medizin bedeutet und den Kranken<br />

und ihren Angehörigen neue Hoffnung geben<br />

würde.“ Besorgt äußerte sich der Papst<br />

hingegen über pragmatische Denkweisen,<br />

durch die Embryonen nur zu therapeutischen<br />

Zwecken produziert und vernichtet werden.<br />

„<strong>Die</strong> Vernichtung auch eines einzigen Menschenlebens,<br />

so Benedikt XVI. mit Nachdruck,<br />

kann niemals gerechtfertigt werden durch den<br />

Nutzen, den es eines Tages anderen bringen<br />

könnte.“ Hierzu zitierte der Papst Abschnitt<br />

32 der Instruktion Dignitas Personae der<br />

Kongregation für die Glaubenslehre: „Ethische<br />

Probleme entstehen nicht, wenn die<br />

<strong>St</strong>ammzellen aus Gewebe eines erwachsenen<br />

Organismus, aus dem Nabelschnurblut bei<br />

der Geburt oder aus Gewebe von Föten,<br />

die eines natürlichen Todes gestorben sind,<br />

entnommen werden“.<br />

Nachdem er die ethischen Grenzen der Forschung<br />

hervorgehoben hatte, erklärte Papst<br />

Benedikt, dass die Kirche nicht nur an die<br />

Bedürfnisse der Wehrlosen und somit der Ungeborenen<br />

denke, sondern auch an diejenigen,<br />

die sich keine kostspieligen Behandlungen<br />

leisten könnten. Denn Krankheiten machten<br />

keine Ausnahmen und alle sollten vom<br />

Fortschritt der wissenschaftlichen Forschung<br />

profitieren können, unabhängig von ihren<br />

finanziellen Mitteln. Um sicherzustellen,<br />

dass der medizinische Fortschritt mit einer<br />

gerechten Verfügung des Gesundheitsdienstes<br />

einhergeht, hob der Papst hervor, wie<br />

sehr die Kirche konkrete Hilfe durch ihre<br />

Kranken-Pastoral in vielen Ländern der Welt<br />

leiste, mit ihrer besonderen Aufmerksamkeit<br />

gegenüber den Bedürfnissen der Armen.<br />

Zum Schluss versicherte der Papst alle, „die<br />

so hart arbeiten, um den Leidenden Rettung<br />

und Hoffnung zu bringen“ seines besonderen<br />

Gebets und vertraute „alle Patienten, die<br />

von der Forschung und der Behandlung mit<br />

adulten <strong>St</strong>ammzellen profitieren können“ der<br />

Fürbitte Marias als der „Salus Infirmorum“<br />

(Heil der Kranken) an.<br />

Auf dem Kongress wurde ein Patient vorgestellt,<br />

der seit zehn Jahren mit einer aus<br />

adulten <strong>St</strong>ammzellen im Labor gewachsenen<br />

Blase lebt. Auch eine Frau war anwesend,<br />

deren durch eine Bindegewebsverhärtung<br />

beeinträchtigte Lunge nach einer Therapie<br />

mit adulten <strong>St</strong>ammzellen fast vollständig<br />

genesen ist. Dagegen bemängelte der Molekulargenetiker<br />

und Jesuit Kevin Fitzgerald,<br />

dass über Gefahren der embryonalen <strong>St</strong>ammzellforschung<br />

zu wenig aufgeklärt werde. So<br />

sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass solche<br />

Zellen unkontrolliert weiterwüchsen, sagte<br />

der Wissenschaftler von der Georgetown<br />

University in den USA. Bei adulten <strong>St</strong>ammzellen<br />

könne man dagegen besser steuern,<br />

wozu sich die Zellen entwickeln.<br />

osterfesttermin<br />

<strong>Die</strong> Christenheit feiert seit dem Konzil von Nizäa (325) am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond und nicht am 14. Nisan<br />

(=Vollmond), dem Datum des jüdischen Paschafestes.<br />

sendungsfeier der caritashelfer<br />

Sonntag, 18. März, 8.30 Uhr<br />

kleinkindermesse<br />

Sonntag, 18. März, 10.00 Uhr<br />

Wir laden alle sehr herzlich ein!<br />

Wir bitten die <strong>Pfarrbrief</strong>austräger, den nächsten <strong>Pfarrbrief</strong><br />

spätestens am sonntag, 29. april in der sakristei<br />

abzuholen und ehest den haushalten zuzustellen.<br />

Geistliches Wort<br />

Ich lese in der Tiefe Deines Herzens.<br />

Menschen kann man leicht täuschen,<br />

Gott aber nicht.<br />

Hl. Antonius Maria Claret<br />

<strong>Die</strong> Kirche muss in den Medien präsent sein, damit sie die<br />

christliche Botschaft verkünden und den Glauben in<br />

Ländern beleben kann, die weitgehend verweltlicht sind.<br />

34 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

35


Wenn wir zunächst nach den Grundlagen<br />

unserer christlichen Ausstrahlung fragen,<br />

dann denke ich vor allem an Gott und frage<br />

mich, ob wir unter den Einwohnern von <strong>Windischgarsten</strong><br />

die Gegenwart Gottes feststellen<br />

können, die wir nicht vergessen dürfen. Der<br />

Schwerpunkt der seelsorglichen Arbeit in<br />

der <strong>Pfarre</strong> muss eine täglich erneuerte Beziehung<br />

zu Jesus Christus und den Brüdern<br />

und Schwestern sein. So sind wirkliche Christen,<br />

um überzeugend zu sein, bescheiden<br />

in ihrem Auftreten, aber gleichzeitig nicht<br />

distanziert und kühl. Für die Einheit, die nur<br />

auf der Grundlage der Wahrheit denkbar<br />

ist, möchte ich mich in der <strong>Pfarre</strong> täglich<br />

einsetzen, denn diese ist ein Mittel gegen<br />

die „Zersplitterung“, die oftmals als Ursache<br />

vieler gesellschaftlicher Missstände auftaucht.<br />

Gepflegt werden muss unter den Bürgern aber<br />

auch die Freundschaft, die dem Bestehen jeder<br />

Einrichtung zugutekommt, von der Familie<br />

über die Haus- und Dorfgemeinschaft und<br />

die <strong>St</strong>adtgemeinde bis hin zu Europa. <strong>Die</strong><br />

Bedeutung der tätigen Nächstenliebe dürfen<br />

wir dabei keineswegs unterschätzen. Außerdem<br />

muss das gängige Vorurteil aus dem Weg<br />

geräumt werden, nach dem die Bindungen als<br />

Freiheitseinschränkung betrachtet werden,<br />

während sie eigentlich Freiheit bedeuten. In<br />

keinem Fall darf die Arbeit den familiären<br />

die neue lebenskraft<br />

unseres katholischen<br />

Glaubens<br />

Bindungen vorgezogen werden. Bei alledem<br />

soll man nicht vergessen, dass die Kirche<br />

eine große Familie und keine Firma, erst<br />

recht kein Verein ist. Dass viele Leute heute<br />

mit der Kirche Probleme haben, kommt von<br />

daher, weil einfach nicht mehr erkannt wird,<br />

wie der Glaube mit dem eigenen Leben zusammenhängt.<br />

Deshalb muss die Kirche zu<br />

den Leuten, sie muss ins alltägliche Leben<br />

der Menschen vordringen. Wir müssen den<br />

Menschen eine einfache, tiefgehende und<br />

verständliche Botschaft mitgeben. Wichtig<br />

ist, dass wir hervorheben, dass es Gott gibt,<br />

dass Gott uns kennt und uns liebt und dass<br />

die konkrete Kirche Zusammenarbeit und<br />

Brüderlichkeit hervorbringt. Schließlich darf<br />

die Institution kein zu großes Gewicht haben,<br />

sodass die Initiative der Gemeinschaft und<br />

der einzelnen Person Vorrang hat. Geht es<br />

um die Liturgie unserer Kirche, dann darf<br />

sie nicht sentimental oder schon gar nicht<br />

exstatisch sein, d.h. sie darf nicht nur auf der<br />

Äußerung der Gefühle beruhen, sondern sie<br />

über die liebe<br />

Bei manchen Menschen fällt es uns leicht, zu lieben, bei anderen ist es schwieriger; sie<br />

sind uns nicht sympathisch, sie haben uns verletzt und etwas zuleide getan; nur wenn<br />

ich Gott ehrlich liebe, wird es mir gelingen, sie zu lieben, weil sie Kinder Gottes sind<br />

und er mich darum bittet. Jesus hat uns auch deutlich gemacht, wie wir den Nächsten<br />

lieben sollen: Nicht nur mit Gefühlen, sondern mit unseren Taten.<br />

Sel. Papst Johannes Paul II.<br />

WindischbGarsten<br />

luzia reisinger /<br />

dorota Wasik<br />

Simon Reisinger<br />

Simon Gegenleithner<br />

Lukas Abrutsch<br />

Maximilian Wasik<br />

Enrico Brandl<br />

Leonie Redtenbacher<br />

Kyra Wilfing<br />

iveta edler<br />

Claudio Edler<br />

Simon Rainer<br />

Flora Schwarzenbrunner<br />

Katharina Brandtner<br />

Mag. anita Groß /<br />

erstkommuniongruppen <strong>2012</strong><br />

romana steinbichler<br />

Simon Groß<br />

<strong>Jakob</strong> Rebhandl<br />

Rudolf Patzl<br />

Barbara <strong>St</strong>einbichler<br />

Julian Dräher<br />

ing. Gertraud treml /<br />

ulrike rebhandl<br />

Antonia Treml<br />

Lea Rebhandl<br />

Moritz Perner<br />

Nadine Pascale<br />

Maria Grazia Castaldi<br />

Gertraud ofner /<br />

theresia Wolfbauer<br />

Fabian Ofner<br />

Katharina Ammerer<br />

<strong>Jakob</strong> Wolfbauer<br />

Adrian Schwarzmann<br />

Ludwig Gösweiner<br />

elisabeth humpl<br />

Matthias Humpl<br />

Tobias Trinkl<br />

Kaspar Wasielewski<br />

rossleithen<br />

barbara kreutzhuber<br />

Eva Kreutzhuber<br />

Flora Antensteiner<br />

Jasmin Edlinger<br />

Anastasia Berger<br />

barbara schober<br />

Tobias Schober<br />

muss geprägt sein von der Gegenwart des<br />

Geheimnisses, in das wir eintreten und von<br />

dem wir uns formen lassen. Und dann dürfen<br />

Christen unserer Kirche die Katholizität<br />

nicht verlieren, d.h. auch in der universalen<br />

Brüderlichkeit zu wachsen.<br />

freud und leid in<br />

unserer <strong>Pfarre</strong><br />

das sakrament der taufe empfingen<br />

Felix Kniewasser, Mitterweng 36<br />

Christian Herndl, Schweizersberg 136<br />

Luis Emil Gösweiner, Hauptstraße 29<br />

<strong>St</strong>efan Aigner, Kirchfeldstraße 22<br />

Jonathan Riffert, Wien<br />

Sara Katharina Popp, Rading 26<br />

Magdalena Kalß, Lindenhang 13<br />

Gott segne diese Kinder,<br />

ihre Eltern und ihre Paten!<br />

aus unserer Mitte verstarben<br />

Norbert Gubi, Hauenschildstr. 9<br />

Johann Klinser, Salzastraße 5<br />

Maria Kreuzgruber, Salzastraße 5<br />

Markus Mühlböck, Salzastraße 5<br />

Johanna Thekla Obermayr, <strong>St</strong>. Pankraz 26<br />

Helga Antensteiner, Friedhofstraße 5<br />

Josef Atzlinger, Salzastraße 5<br />

Ernest Berger, Bahnhofstraße 42<br />

Walburga Fessl, Mitterweng 15<br />

Gerald Edmund Hopf, Neue Wag Gasse 3<br />

Alois Surböck, Salzastraße 5<br />

Antonia Riesenhuber, Mitterweng 8<br />

Josefa Köberl, Salzastraße 5<br />

Adelheid Polin, Kremsmünster<br />

Herr, nimm sie auf<br />

in deine Herrlichkeit!<br />

Selina Pernegger<br />

Kevin Markanovic<br />

Jana Gruber<br />

Johanna stummer<br />

Anna <strong>St</strong>ummer<br />

Lena Aigner<br />

Lena Antensteiner<br />

Elisa Kalss<br />

rosenau<br />

Margarete schmidthaler /<br />

Petra Polz<br />

Thomas Schmidthaler<br />

Florian Polz<br />

<strong>St</strong>efanie Kopf<br />

Michelle Schnepfleitner<br />

David Auerbach<br />

36 Nr. <strong>168</strong><br />

Das Markusevangelium, das wir auch in<br />

diesem Lesejahr B regelmäßig am Sonntag<br />

in der Kirche hören, ist das älteste und<br />

auch das kürzeste Evangelium; es wurde<br />

in griechischer Sprache geschrieben. Es ist<br />

in 16 Kapiteln gegliedert und wurde ca. 70<br />

n. Christus niedergeschrieben. Über das<br />

Leben des Evangelisten gibt es verschiedene<br />

Überlieferungen, aber wahrscheinlich war<br />

er der Sohn jener Maria, in deren Haus<br />

in Jerusalem Jesus mit seinen Jüngern das<br />

letzte Abendmahl gehalten hat. Markus<br />

war zwar kein Apostel, begleitete aber den<br />

Apostel Paulus auf eine Missionsreise und<br />

lernte viel von ihm. Später traf er Petrus<br />

in Rom, und dieser erzählte Markus alles,<br />

was er über Jesus wusste. Markus hatte als<br />

erster die Idee, die überwiegend mündlich<br />

überlieferten Jesusgeschichten zu sammeln.<br />

So entstand das Markus-Evangelium. Nachdem<br />

Petrus in Rom hingerichtet wurde, zog<br />

Markus nach Alexandrien, gründete dort<br />

eine Gemeinde von Christen, deren erster<br />

Bischof er war. Eines Tages aber überfielen<br />

christenfeindliche Einwohner den Evangelisten<br />

und schleiften ihn – so erzählt es die<br />

kleinkinderkreuZWeG<br />

Montag, 2. April<br />

15.30 Uhr, Kalvarienberg<br />

März <strong>2012</strong><br />

Kinderseite<br />

evangelist Markus<br />

der Verfasser des ältesten<br />

evangeliums<br />

Legende – mit einem Seil um den Hals zu<br />

Tode. Daraufhin ließen sich aber noch viel<br />

mehr Menschen taufen, und alle trugen das<br />

Wort Gottes in die Welt hinaus.<br />

Markus war begeistert von Jesus Christus,<br />

dem Sohn Gottes, der den Menschen das Heil<br />

bringt und Gottes Reich unter ihnen errichtet.<br />

Er berichtet daher auch mehr über Taten als<br />

über Worte Jesu. Das Markusevangelium<br />

lässt sich in fünf Teile gliedern. Vielleicht<br />

kinderkreuZWeG<br />

Mittwoch, 4. April<br />

14.45 Uhr, Kirchenpark<br />

kleinkindermesse im advent<br />

<strong>Die</strong> heilige Messe am 1. Adventsonntag zum<br />

Thema „Mehr Licht im Herzen“ gestalteten<br />

heuer die Kinder und die Mitarbeiterinnen<br />

des Gemeindekindergartens Pießling. Don<br />

Mirko war der Zelebrant. Der feierliche Einzug<br />

erfolgte mit Orgelmusik und brennenden<br />

Teelichtern, die von den Kindern vor dem<br />

Altar zu zwei großen, roten Papierherzen<br />

gestellt wurden und somit die Herzen erhellten<br />

und erstrahlen ließen. Bekannte<br />

und neue Lieder umrahmten diesen 1.Adventsonntag<br />

und luden alle zum Mitsingen<br />

ein. Bei dem Lied „Wir tragen dein Licht“<br />

wurden den Messbesuchern von den Kindergartenkindern<br />

Glaslaternen gereicht,<br />

die dann von einer Hand zur anderen Hand<br />

„weiterwanderten“ und dadurch vielleicht<br />

das eine oder andere Herz erhellten. Nach<br />

der Messe erhielten die Messbesucher beim<br />

Kirchentor von einigen Kindergartenkindern<br />

ein selbstgebackenes Lebkuchenherz. Danke<br />

allen, die mit uns diese Heilige Messe am 1.<br />

Adventsonntag gefeiert haben!<br />

Und Danke für das schöne Fest im Advent<br />

sagt auch<br />

<strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard Maria Wagner<br />

bittest du deine Eltern oder größeren Geschwister,<br />

dass sie sich mit einer Bibel zu dir<br />

setzen und einmal das Markusevangelium<br />

aufschlagen und es einmal durchblättern<br />

und verschiedene „Geschichten“ auch darin<br />

gemeinsam mit dir lesen. Es beginnt mit<br />

einer kurzen Einführung, deren Ort die<br />

Wüste ist. Johannes der Täufer und die<br />

Taufe Jesu kommen in den Blick. Der zweite<br />

Teil schildert das Wirken Jesu in Galiläa.<br />

<strong>Die</strong> Ereignisse spielen sich rings um den<br />

See von Galiläa ab. Einige Gleichnisse hast<br />

du bestimmt schon einmal gehört z.B. das<br />

Gleichnis vom Sämann und das Gleichnis<br />

vom Senfkorn.<br />

Der dritte Teil befasst sich mit den Taten und<br />

Worten Jesu auf seinem Weg nach Jerusalem<br />

– hier findet ihr den <strong>St</strong>urm auf dem See, die<br />

Heilung eines Taubstummen, die Heilung<br />

eines Blinden. Der vierte Teil schildert die<br />

letzten Tage Jesu in Jerusalem und sein Leiden<br />

und seinen Tod. Der fünfte Teil zeigt<br />

Jesus im Grab und die Botschaft der Engel<br />

am leeren Grab am Ostermorgen.<br />

Elisabeth Baumschlager<br />

kleinkinderadventfeier<br />

Auch heuer waren wieder unsere Mütter<br />

zum Kleinkinderadvent ins Pfarrheim<br />

gekommen. Es war für alle wieder ein<br />

schönes Erlebnis. Auch Kinder sollen<br />

Advent erleben und wissen, was es<br />

wirklich bedeutet, wenn sie auf das<br />

Christkind warten.<br />

die symbolik<br />

um das kleine kreuzzeichen<br />

+<br />

stirn + +<br />

Ich denke an Dich +<br />

Mund Ich erzähle von Dir + +<br />

herz Ich spüre, Du bist bei mir. + + +<br />

37


In den rund 3.000 <strong>Pfarre</strong>n in ganz Österreich<br />

werden am 18.März <strong>2012</strong> die Pfarrgemeinderäte<br />

für die kommenden fünf Jahre gewählt.<br />

Das Motto lautet diesmal: „Gut, dass es<br />

die <strong>Pfarre</strong> gibt!“ In unserer <strong>Pfarre</strong> ist der<br />

Glaube lebendig, vieles haben Menschen<br />

füreinander getan und einander geschenkt.<br />

Was würde Ihnen fehlen, gäbe es unsere<br />

<strong>Pfarre</strong> nicht? Zudem ist das Leben in den<br />

Pfarrgemeinden schon längst kein „Einmannbetrieb“<br />

mehr. Was wäre ich ohne<br />

die Mitarbeit von so vielen in unserer <strong>Pfarre</strong><br />

von <strong>St</strong>. <strong>Jakob</strong>? Viele arbeiten engagiert mit,<br />

und dafür bin ich sehr dankbar. Manchmal<br />

habe ich mich in der Vergangenheit geärgert,<br />

wenn ich zur Kenntnis nehmen musste, dass<br />

Glaubensfreude auch bei Mitarbeitern sinkt<br />

und mancher deshalb geist- und ideenlos<br />

dasteht.<br />

In unserer <strong>Pfarre</strong> war der Pfarrgemeinderat<br />

immer ein wichtiges und kostbares Gremium,<br />

wo vieles gemeinsam überlegt, geplant<br />

und durchgeführt wurde. Wir haben in den<br />

vergangenen Jahren die Bibel studiert, viel<br />

gebetet und gesungen. Wir haben Glaubensgespräche<br />

geführt und uns in Lebensfragen<br />

ausgetauscht. In den letzten fünf Jahren<br />

Pfarrgemeinderatswahl<br />

am<br />

18. März <strong>2012</strong><br />

„Gut, dass es<br />

die <strong>Pfarre</strong> Gibt“<br />

haben sich unsere Pfarrgemeinderäte auch<br />

in Arbeitskreisen bemüht, das, was vielfach<br />

in unserer <strong>Pfarre</strong> selbstverständlich ist, auch<br />

umzusetzen. Ihnen allen war es wichtig, im<br />

Glauben verwurzelt zu leben, die Kirche<br />

zu lieben und das Reich Gottes ausbreiten<br />

zu helfen. Wir hoffen, dass wir auch in der<br />

Funktionsperiode des nächsten Pfarrgemeinderates<br />

auf so wertvolle Mitarbeiter zählen<br />

können.<br />

Was ich mir als <strong>Pfarre</strong>r denke, ist, dass der<br />

Einsatz der Mitarbeiter in der <strong>Pfarre</strong> und<br />

im Pfarrgemeinderat unser aller Wertschätzung<br />

braucht. Zudem können wir eine gute<br />

Gesprächskultur im Pfarrgemeinderat nicht<br />

Was man unbedingt wissen muss<br />

In unserer Zeit ist es vielerorts die mittlere Generation zwischen 20 und 60 Jahren,<br />

die immer weniger am kirchlichen und gesellschaftliche Leben teilnimmt, da sie<br />

von Alltagssorgen, Beruf, Beziehungsproblemen und emotionalen Enttäuschungen<br />

in Anspruch genommen werden. Auch wenn viele nichts gegen die Kirche haben,<br />

erkennen sie einfach nicht mehr, wie der Glaube mit ihrem eigenen Leben zusammenhängt.<br />

Glaube ist vielfach beziehungslos und Beziehung glaubenslos geworden.<br />

Deshalb muss die Kirche unter die Leute gehen.<br />

Jedes Mal bin ich wieder gespannt: Wer<br />

wird denn dieses Mal gewählt werden?<br />

Immer wieder hatten wir einen sehr guten<br />

Pfarrgemeinderat, und auch dieses Mal<br />

freue ich mich über sehr gute Kandidaten,<br />

die ins Rennen gehen. Nun müssen Sie<br />

zuerst zur Wahl gehen. Ich wünsche mir<br />

eine hohe Wahlbeteiligung, sodass der Pfarrgemeinderat<br />

insgesamt noch mehr in das<br />

Bewusstsein der Bevölkerung rückt. Auch<br />

jene, die gewählt werden, sollen durch die<br />

Wahl den festen Eindruck erhalten, dass<br />

sie wirklich von der Bevölkerung gewollt<br />

sind. So könnte sich für den einen und die<br />

andere eine riesige Bestätigung ergeben,<br />

Was der <strong>Pfarre</strong>r über<br />

den PfarrGeMeinderat<br />

denkt<br />

eine spannende Wahl<br />

ein großer Auftrag, aktiv das Leben unserer<br />

<strong>Pfarre</strong> mitzugestalten. Natürlich werden<br />

oft die gewählt, die bei den Leuten auch<br />

wirklich bekannt sind, und mancher, der<br />

sehr gut ist, wird nicht gewählt, weil er im<br />

Ort vielen unbekannt ist, obwohl er sich um<br />

die <strong>Pfarre</strong> längst große Verdienste erworben<br />

hat. Nun sind selbstverständlich auch jene<br />

hoch genug bewerten. Besonders müssen<br />

wir uns immer wieder um unsere Jugend<br />

bemühen, wenn es darum geht, junge Menschen<br />

in der <strong>Pfarre</strong> zu aktivieren und für<br />

die <strong>Pfarre</strong> zu motivieren. Möglichst viele<br />

Jugendliche sollen zur Teilnahme an der<br />

Wahl motiviert werden, und Jugendliche<br />

sollen auch im Pfarrgemeinderat vertreten<br />

sein. Das ist in Wirklichkeit gar nicht so<br />

einfach.<br />

<strong>Die</strong> Gründe, um im Pfarrgemeinderat mitzuarbeiten,<br />

sind vielfältig. Ich denke, dass<br />

es eine positive Erfahrung bedeutet, wenn<br />

jemand als Pfarrgemeinderat etwas bewegen<br />

und bewirken kann. Jeder soll in der <strong>Pfarre</strong><br />

willkommen sein, und die Gläubigen rechnen<br />

mit den Pfarrgemeinderäten, dass sie<br />

mutig, öffentlich und christlich auftreten.<br />

Der Glaube ist es, der uns verbindet und<br />

stärkt, der uns Geborgenheit gibt und Mut<br />

macht, für die Pfarrgemeinde Fragen lösen<br />

zu wollen. Wir haben darauf geachtet, dass<br />

aus allen beruflichen Gruppen, aus allen<br />

Altersschichten und aus allen Pfarrgebieten<br />

Pfarrgemeinderats-Mitglieder kommen.<br />

Auch auf ein ausgewogenes Verhältnis von<br />

Frauen und Männer haben wir geachtet.<br />

Jesus ist sich bewusst, wie gefährdet<br />

ein Mensch bleibt, auch<br />

wenn ihm eine große Aufgabe<br />

übertragen wird. Deshalb betet<br />

er für Petrus, dass sein Glaube<br />

nicht erlischt. Petrus braucht die<br />

Bekehrung nach dem dreimaligen<br />

Verrat, damit er seine Brüder stärken<br />

kann (vgl. Lk 22,31-34).<br />

eingeladen, die nur wenig Bezug zur Kirche<br />

haben, dass sie zur Wahl gehen. Wenn dann<br />

solche Menschen auch zur Wahl gehen,<br />

zeigen sie damit ihr Interesse an dem, was<br />

sich in der Kirche tut und ereignet. Eines<br />

aber steht außer Zweifel: Unsere lebendige<br />

<strong>Pfarre</strong> wäre ohne Pfarrgemeinderat und<br />

seine Arbeitskreise nicht möglich. Aus unserer<br />

<strong>Pfarre</strong> ist der Pfarrgemeinderat nicht<br />

mehr wegzudenken, und ich bin froh über<br />

diesen Pfarrgemeinderat und hoffe, dass es<br />

auch in Zukunft einen funktionstüchtigen<br />

Pfarrgemeinderat geben wird. Das hängt<br />

ganz wesentlich davon ab, ob Sie wählen<br />

gehen.<br />

impressum:<br />

„Lebendige <strong>Pfarre</strong>“ – Herausgeber und Verleger: Röm. – kath. Pfarramt in 4580 <strong>Windischgarsten</strong>, Rosenauerweg 1,<br />

Tel.: 07562/5258; Fax: 07562/5258 – 4; E – mail: pfarre.windischgarsten@dioezese-linz.at<br />

Redaktion: Pfarrgemeinderat – Arbeitskreis Verkündigung. <strong>Pfarre</strong>r Dr. Gerhard M. Wagner, Tel.: 0676/87765477<br />

Herstellung: Satz, Gestaltung und digitale Druckvorstufe: Kren Medienmanufaktur, 8911 Admont; Druck: Wallig, 8962 Gröbming<br />

Mag. Kurt Rumplmayr (KMB),<br />

Mitterweng 44, 1963,<br />

Religionsprofessor<br />

Mag. Christian Aigner,<br />

Schweizersberg 66, 1963,<br />

Hortpädagoge<br />

hinWeise für die PGr – Wahl am 18. März <strong>2012</strong><br />

<strong>Die</strong>sem <strong>Pfarrbrief</strong> ist ein amtlicher <strong>St</strong>immzettel<br />

zur Pfarrgemeinderatswahl angeschlossen<br />

(sollten weitere benötigt werden, kann der<br />

<strong>St</strong>immzettel kopiert werden, weitere liegen<br />

beim Schriftenstand auf, eine Woche vor der<br />

Wahl werden sie nach den Gottesdiensten<br />

ausgeteilt und am Wahltag liegen ebenfalls<br />

welche auf). Bitte nehmen sie an der Pfarrgemeinderatswahl<br />

<strong>2012</strong> teil und beachten sie<br />

auch die Hinweise auf dem <strong>St</strong>immzettel.<br />

Wahlrecht:<br />

1. Wahlberechtigt sind alle Katholiken, die<br />

a) im Gebiet der <strong>Pfarre</strong> ihren ordentlichen<br />

Wohnsitz haben oder sich dieser Pfarrgemeinde<br />

zugehörig fühlen,<br />

b) vor dem 1. Jänner des Wahljahres das<br />

Martin Schober (PKR),<br />

Schweizersberg 140, 1978,<br />

Zimmermann<br />

1. amtliche Mitglieder<br />

Daniel Huemer (KJ),<br />

Dambach 66, 1991,<br />

Maschinenbautechniker<br />

Gisela Alber,<br />

Edlbach 41, 1961,<br />

Kindergartenpädagogin<br />

16. Lebensjahr vollendet haben<br />

Wahllokale:<br />

a. Sakristei 8.00 bis 12.00 Uhr und<br />

20.00 bis 20.30 Uhr<br />

b. Hauptportal – links 8.00 bis 12.00 Uhr<br />

c. Hauptportal – Schriftenstand 8.00 bis<br />

12.00 Uhr<br />

d. Seitenportal 8.00 bis 12.00 Uhr und<br />

20.00 bis 20.30 Uhr<br />

e. Schaukasten 8.00 bis 12.00 Uhr<br />

f. Kirche in Rosenau 11.00 bis 12.00 Uhr<br />

g. Altenheim 8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Zur gültigen Wahl ist erforderlich, dass<br />

1) eine Auswahl getroffen wird. <strong>St</strong>immzettel<br />

ohne Wahlvermerke sind ungültig.<br />

Dr. Gerhard Maria Wagner,<br />

Rosenauerweg 1, 1954,<br />

<strong>Pfarre</strong>r<br />

2. kandidatenliste<br />

Elfriede Antensteiner,<br />

Roßleithen 15, 1965,<br />

Bäuerin<br />

Dipl. Päd. Heidemaria Breitenbaumer<br />

(RL), Edlbach 71,<br />

1963, Religionslehrerin<br />

2) <strong>Die</strong> Wahl der Kandidaten erfolgt<br />

a) durch ankreuzen der angeführten Namen<br />

b) durch Hinzufügen weiterer Namen, die<br />

in der Liste noch nicht enthalten sind<br />

3) <strong>Die</strong> Summe der angekreuzten und der<br />

hinzugefügten Namen darf die Zahl 15<br />

nicht übersteigen. Das Übersteigen dieser<br />

Zahl macht den <strong>St</strong>immzettel ungültig.<br />

achtunG: PGr – briefWahl<br />

Wer am Sonntag, 18. März in der <strong>Pfarre</strong> nicht<br />

wählen kann, soll sich bis 4. März, 11 Uhr<br />

im Pfarramt die Wahlunterlagen für die Briefwahl<br />

besorgen - der <strong>St</strong>immzettel muss bis<br />

spätestens 16. März <strong>2012</strong> in der Pfarrkanzlei<br />

einlangen.<br />

Elisabeth Baumschlager (KFB),<br />

Pießling 42, 1970,<br />

Hausfrau<br />

Maria Bossert,<br />

Edlbach 177, 1949,<br />

Pensionistin<br />

Sabine Kalchmayr (HA),<br />

Nockblick 11, 1963,<br />

Kindergartenleiterin<br />

DI Christian Breitenbaumer,<br />

Mayrwinkl 21, 1961,<br />

Techn. Angestellter<br />

38 Nr. <strong>168</strong> März <strong>2012</strong><br />

39


<strong>St</strong>efan Edelsbacher,<br />

Schlosserstr. 4, 1974,<br />

Elektriker<br />

Hermine Grill,<br />

Mayrwinkl 54, 1952,<br />

Pensionistin<br />

Sabine Mühlbacher,<br />

Gleinkerau 72, 1968,<br />

Krankenschwester<br />

Silke Popp,<br />

Rading 26, 1983,<br />

Hausfrau<br />

Marina Feßl,<br />

Rosenau/H. 115, 1956,<br />

Schulwartin<br />

Regina Hinteregger, Lasach<br />

14, 1984, Dipl.-Päd. an der<br />

HLW Kirchdorf<br />

Cäcilia Neumann,<br />

Rading 54, 1954,<br />

Pensionistin<br />

Thomas Reitmann,<br />

Pichl 342, 1971,<br />

ÖBB-Bediensteter<br />

Gerhard Ganser,<br />

In der Point 15, 1959,<br />

ÖBB-Bediensteter<br />

Ing. Alexander Kalß,<br />

Lindenhang 13, 1976,<br />

Techn. Angestellter<br />

Dr. Clemens Ofner,<br />

Hauptstr. 20, 1974,<br />

Rechtsanwalt<br />

Sigrid Rieser,<br />

Hauptstr. 29, 1967,<br />

Verkäuferin<br />

Johannes Gösweiner,<br />

Edlbach 10, 1973,<br />

Bauer<br />

Hildegund Kaltenbrunner,<br />

Pichl 83, 1958,<br />

Hausfrau<br />

Rosina Pernkopf,<br />

Garstner Eck 26, 1968,<br />

Bäuerin<br />

Karl <strong>St</strong>ockreiter,<br />

Seebach 86, 1963,<br />

Techn. Angestellter<br />

Ottilie Gösweiner,<br />

Seebach 9, 1953,<br />

Pensionistin<br />

Birgit Klappacher,<br />

Seebach 83, 1974,<br />

Hausfrau<br />

Maria Edeltraud Pfister,<br />

Edlbach 106, 1949,<br />

Hausfrau<br />

Johanna <strong>St</strong>öger,<br />

Rading 140, 1952,<br />

Pensionistin<br />

Claudia Theisl,<br />

Ing. Gertraud Treml,<br />

Elisabeth Wägner,<br />

Margit Windhager,<br />

Ernst Windpessl,<br />

Mitterweng 9, 1969,<br />

Rading 34, 1971, Garstnereckstr. 26, 1977, Roßleithen 40, 1940, Garstnereckstr. 20, 1965,<br />

Kindergartenhelferin<br />

40<br />

Hausfrau<br />

Hausfrau<br />

Pensionistin<br />

Gemeindearbeiter<br />

Nr. <strong>168</strong>

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