Eventmagazin - Bonnticket
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18<br />
Oscar-Favorit: Daniel Day Lewis<br />
als Abraham Lincoln<br />
linColn<br />
USa 2012, R: Steven Spielberg<br />
d: daniel day lewis, tommy lee<br />
Jones, david Strathairn, Sally Field,<br />
Joseph Gordon-levitt<br />
Start: 24.1., Metropolis (OmU), Rex,<br />
Weisshaus<br />
historien-drama Kurze Zeit nach seiner<br />
Wiederwahl im Jahr 1864 kämpft<br />
Abraham Lincoln für die Durchsetzung<br />
eines seiner wichtigsten politischen<br />
Ziele. Während die im Feld<br />
weitgehend geschlagenen Südstaaten<br />
im vierten Jahr des Bürgerkriegs<br />
nur noch um eine gute Verhandlungsposition<br />
für die sich anbahnenden<br />
Friedensverhandlungen kämpfen,<br />
will Lincoln die Sklaverei in den<br />
Vereinigten Staaten per Verfassungszusatz<br />
endgültig abzuschaffen. Sein<br />
Vorhaben ist riskant. Selbst die meisten<br />
seiner Parteigänger aus dem Lager<br />
der Republikaner möchten das<br />
Projekt bis zum Ende des Krieges<br />
verschieben. Die Demokraten im<br />
Kongress sind ohnehin mehrheitlich<br />
gegen das Gesetz. Lincoln befürchtet<br />
aber, dass die Konföderierten aus<br />
dem Süden sich nach Kriegsende<br />
erfolgreich gegen eine vollständige<br />
Abschaffung zur Wehr setzen könn-<br />
Balkan Melodie<br />
d/Schweiz 2011,<br />
R: Stefan Schwietert<br />
Start: 21.2., Filmpalette<br />
Musik-doku In den 50er Jahren, zu<br />
einer Zeit, als der „Eiserne Vorhang“<br />
noch kaum durchlässig war, begaben<br />
sich die Schweizer Eheleute Marcel<br />
und Catherine Cellier in die kommunistischen<br />
Balkanländer auf musikalische<br />
Entdeckungsreise. Mit Kamera<br />
und Aufnahmegerät ausgerüstet,<br />
machten sie in den Ländern immer<br />
wieder aufregende musikalische<br />
Funde, die dann im Westen mitunter<br />
ein Millionenpublikum fanden: Bulgarische<br />
Frauenchöre gehörten ebenso<br />
zu diesen Exportschlagern wie der<br />
rumänische Panflötenspieler Gheorghe<br />
Zamfir. Stefan Schwietert<br />
(„Tickle in the Heart“) führt in seiner<br />
Musikdokumentation mithilfe zahlreicher<br />
Originalaufnahmen noch<br />
einmal die teilweise abenteuerlichen<br />
ten. Um das Gesetz durchzuboxen,<br />
ist dem Politiker fast jedes Mittel<br />
recht. Während er die Verhandlungen<br />
mit dem Süden in die Länge<br />
zieht, werden gleichzeitig Mittelsmänner<br />
losgeschickt, um die Stimmen<br />
von 20 Demokraten zu kaufen.<br />
Im eigenen Haus gibt es derweil<br />
Druck von der Präsidentengattin, die<br />
ihren Mann mahnt, den Krieg so<br />
rasch wie möglich zu beenden, damit<br />
ihr Sohn Robert nicht mehr einrücken<br />
muss. Und dann ist da noch der<br />
mächtige Republikaner Thaddeus<br />
Stevens, dem, als Vertreter des radikalen<br />
Flügels, Lincolns Verfassungsänderung<br />
nicht weit genug geht. Mit<br />
nur wenigen Außenszenen etabliert<br />
Steven Spielberg die Polit-Ikone Abraham<br />
Lincoln als genialen Redner,<br />
weitsichtigen Staatsmann und gewieften<br />
Machtmenschen, der gelernt<br />
hat, seine Ziele auch über Umwege<br />
zu erreichen. Die zweieinhalbstündige<br />
Politlektion kommt zwar nicht<br />
ohne bildungsbürgerliche Beflissenheiten<br />
aus, kann aber im Ganzen als<br />
packendes Historiendrama überzeugen.<br />
Zumal Spielberg und sein Drehbuchautor<br />
Tony Kushner die brillanten<br />
Darsteller mit geschliffenen Dialogen<br />
füttern. -nr<br />
Umstände der damaligen Reisen vor<br />
Augen. Er lässt aber nicht nur die<br />
damals erstmalig gehobenen Musikschätze<br />
wiederaufleben, sondern<br />
zeichnet auch ein liebevolles Porträt<br />
des heute noch rührigen Ehepaars,<br />
das seine Liebe zur Balkanmusik nie<br />
aufgegeben hat. Anders als die geschäftstüchtigen<br />
Eheleute konnten<br />
nicht viele der damals staatlichen<br />
Musiker ihren musikalischen Ruhm<br />
in Reichtum umsetzen. „Plattenmillionär“<br />
Gheorghe Zamfir fristet heute<br />
ein Rentnerdasein als Musiklehrer<br />
in Bukarest. Er gehört zu den wenigen<br />
auftretenden Personen, die sich<br />
im Lauf der Jahre mit den Celliers<br />
entzweit haben. Dass auch heute<br />
noch immer wieder neue Musiker<br />
die musikalischen Traditionen ihrer<br />
Länder auf eigene Weise am Leben<br />
erhalten, beweist ein Abstecher, den<br />
Schwietert zu der Gypsy-Pop-Formation<br />
Mahala Rai Banda unternimmt.<br />
-ic<br />
Blank City<br />
Sa 2009, R: Céline danhier<br />
Start: 24.1., Filmpalette<br />
doku New York war in den Siebzigern<br />
bis Anfang der 80er Jahre der ideale<br />
Ort für junge, mittellose Künstler, um<br />
mit wenig Geld, aber viel Kreativität<br />
und Eigeninitiative ihre ganz eigene<br />
Art von Kunst, Musik oder Kino zu<br />
kreieren. In den heruntergekommenen<br />
Häuserzeilen starteten damals die<br />
Karrieren von Jim Jarmusch, Steve<br />
Buscemi, Basquiat, Debbie Harry<br />
oder John Waters. Aber auch heute<br />
vergessene Größen der damaligen<br />
Punk- und New-Wave-Bewegung wie<br />
Nick Zedd, Richard Kern oder Amos<br />
Poe fertigten damals ihre ersten Undergroundfilme.<br />
Man zahlte wenig<br />
oder gar keine Miete, traf sich in<br />
Clubs wie dem Punk-Tempel CBGB<br />
und filmte mit unbekannten Darstellern<br />
und Freunden auf der Straße oder<br />
in zugänglichen Innenräumen. Regisseurin<br />
Céline Danhier gibt in dem<br />
chronologisch aufgebauten Film einen<br />
Überblick über die damalige Aufbruchzeit.<br />
Allerdings gerät ihre Dokumentation<br />
zum munteren Namedropping,<br />
das selbst den kundigen Zuschauer<br />
auf Dauer mit immer neuen<br />
Filmtiteln und -machern überfrachtet.<br />
Eine stärkere inhaltliche Gliederung<br />
statt dieser additiven Fleißarbeit hätte<br />
dem Verständnis des Gezeigten sicher<br />
genützt. -ic<br />
the CRiMe<br />
GB 2012, R: nick love<br />
d: Ray Winstone, Ben drew, hayley<br />
atwell, damian lewis<br />
Start: 28.2., Cinedom<br />
krimi Um Londons schlimmste Gangster<br />
zur Strecke zu bringen, wenden<br />
Jack Regan und seine von ihm geführte<br />
Spezialeinheit von Scotland Yard<br />
schon mal Methoden jenseits der Legalität<br />
an. Der Erfolg gibt dem Raubein<br />
zwar recht, doch die Menge an Beschwerden<br />
hat die Vorgesetzten nervös<br />
gemacht. Ein interner Ermittler wird<br />
gegen Jack und sein Team in Stellung<br />
gebracht. Untersucht werden soll auch<br />
das Verschwinden von Teilen einer<br />
Goldbeute. Dass Jack mit seiner Kollegin<br />
Nancy eine heiße Affäre hat und<br />
die schöne Polizistin gleichzeitig eine<br />
kriselnde Ehe mit dem internen Ermittler<br />
führt, sorgt für zusätzlichen Zündstoff.<br />
Neben den internen Querelen<br />
gibt es für das Squat-Team aber auch<br />
jede Menge gefährliche Einsätze zu<br />
bewältigen. Macht doch eine brutale<br />
Bande aus Osteuropa London unsicher.<br />
Als bei einem Einsatz ein Mitglied des<br />
Teams ums Leben kommt, zieht sich<br />
die Schlinge um Jacks Hals gefährlich<br />
zu. Regisseur Nick Love hat um seinen<br />
Star Ray Winstone eine ganze Riege<br />
knorriger Typen gesellt, die dem temporeich<br />
inszenierten Genre-Krimi über<br />
so manche inhaltliche Unstimmigkeit<br />
hinweghelfen. Überhaupt legt die Kinofassung<br />
der britischen TV-Serie aus<br />
den 70ern viel Wert auf markige<br />
Machoposen und erdige Actionszenen.<br />
Dass die Killerplauze Winstone eigentlich<br />
weder als heißblütiger Lover noch<br />
als drahtiger Actioner durchgeht, fällt<br />
bei seiner enormen darstellerischen<br />
Präsenz fast nicht auf. -nr<br />
FliGht<br />
USa 2012, R: Robert Zemeckis<br />
d: denzel Washington, kelly Reilly,<br />
Bruce Greenwood, John Goodman<br />
Start: 24.1., Cinedom, Rex, Metropolis<br />
(OmU)<br />
drama Captain Whip Whitaker ist der<br />
Star seiner Airline. Keiner kann die<br />
Passagierflugzeuge so souverän<br />
durch die Lüfte navigieren wie das<br />
Flieger-Ass. Doch auf der Erde sieht<br />
die Sache ganz anders aus. Sein ausschweifendes<br />
Privatleben mit jeder<br />
Menge Frauen, Alkohol und Drogen<br />
hat seine Ehe scheitern lassen. Auch<br />
zu dem schicksalhaften Flug von Orlando<br />
nach Atlanta steigt der Party-Pilot<br />
vollgepumpt mit Alkohol<br />
und Drogen in die Lüfte. Das Flugzeug<br />
erweist sich in der Luft nach<br />
einer durchflogenen Gewitterfront<br />
als defekt. Mit einem ebenso meisterlichen<br />
wie gewagten Manöver<br />
gelingt es Whitaker, die völlige Katastrophe<br />
zu verhindern und die Maschine<br />
in einer kontrollierten Bruchlandung<br />
wieder auf den Boden zu<br />
bringen. „Nur“ sechs Passagiere haben<br />
ihr Leben verloren, alle anderen<br />
verdanken ihres den unglaublichen<br />
Flugkünsten des Piloten. Die anfängliche<br />
hymnische Heldenverehrung<br />
kippt allerdings ins Gegenteil um, als<br />
erste Informationen über Whitakers<br />
Alkohol- und Drogensucht publik<br />
werden. Robert Zemeckis („Forrest<br />
Gump“) erweist sich bei seinem<br />
Come back im Realfilm als versierter<br />
Könner, der mühelos spektakuläre<br />
Actionszenen in der Luft mit einer<br />
mitreißenden Charakterstudie über<br />
einen Suchtkranken zu einem ernsthaften<br />
Drama kombiniert. Denzel<br />
Washington spielt so überzeugend<br />
die Stadien des Selbstbetrugs und der<br />
Vertuschung, dass man dem über<br />
zweistündigen Film sowohl die eine<br />
oder andere Länge verzeiht als auch<br />
die etwas zu glatte Katharsis. -nr<br />
FRankenWeenie<br />
USa 2012, R: tim Burton<br />
Start: 24.1., Cinedom<br />
horror-komödie Der zehnjährige Victor<br />
ist ein sympathischer Nerd, der<br />
seine Zeit mit fantasievollen Tüfteleien<br />
und im Spiel mit seinem Hund<br />
Sparky verbringt. Als sein treuer und<br />
einziger Freund bei einem Autounfall<br />
stirbt, ist Victor untröstlich. Seine<br />
Trauer beflügelt ihn zu einem gewagten<br />
Experiment, bei dem sein toter