20 Inuk seiner westlichen Helden ausgerichtet, während das tausendfache Leiden der thailändischen Bevölkerung zur Staffage verkommt. So viel gezieltes Sentiment gerinnt zum Kitschkino, mit Ausschlägen ins Absurde, etwa wenn die wiedervereinte Familie für den Rückflug aus dem Katastrophengebiet ein ganzes Flugzeug für sich alleine erhält. Dennoch zeigt der spanische Regisseur in anderen Momenten, wie intensiv und hautnah am Geschehen er die schrecklichen Ereignisse von damals als packendes Drama zu inszenieren versteht. -nr previews & premieren Jada Und anna D 2012, R: Katinka Zeuner Filmhaus, 27.1., 20h, in anwesenheit der Regisseurin VeRGiSS Mein niCht D 2012, R: David Sieveking Filmpalette, 31.1., 18h, mit david Sieveking als Gast heino JaeGeR – look BeFoRe yoU kUCk D 2012, R: Gerd Kroske Filmhaus, 31.1., 20h, in anwesenheit des Regisseurs die MänneR deR eMden D 2012, R: Berengar Pfahl Filmhaus, 1.2., 20.30h, in anwesenheit von Berengar pfahl und Schauspielern Hydepark am Hudson inUk Grönland 2012, R: Mike Magidson d: Gaba petersen, ole Jørgen hammeken Start: 7.2., Filmpalette (OmU) drama Weil er zu Hause immer wieder von der alkoholkranken Mutter und deren im Suff brutalen Freund drangsaliert wird, landet Inuk schließlich im Kinderheim. Doch das Heim liegt nicht in der Hauptstadt Grönlands, sondern abgelegen im hohen Norden. Die Leiterin arbeitet mit den Jägern vor Ort zusammen. Die nehmen Inuk erstaufführung yoSSi Israel 2012, R: Eytan Fox Filmpalette, 6.2., 20h (omU) CeleSte and JaMeS USA 2012, R: Lee Toland Krieger Cinenova, 10.2., 17h (omU) RenoiR F 2012, R: Gilles Bourdos Cinenova, 17.2., 16.30h (omU) VERLOSUNG Wir verlosen 3 x 2 kinokarten. no! Chile, Mexiko, USA, Frankreich 2012, R: Pablo Larraín oFF-Broadway, 19.2., 20h (omU) hydepaRk aM hUdSon GB 2012, R: Roger Michel Cinenova, 24.2., 17h (omU) VERLOSUNG Wir verlosen 3 x 2 kinokarten. The Master und die anderen Jugendlichen mit auf die alljährliche Seehundjagd. Die Reise per Hundeschlitten ist nicht ohne Risiko und strapaziös, soll aber helfen, die entwurzelten Heimbewohner zu eigenständigen Persönlichkeiten heranzuziehen. Inuk kommt in die Obhut des charismatischen Jägers Ikuma. Der kann den verschlossenen Jungen tatsächlich ermuntern, sich mit dem Leben in der freien Natur auseinanderzusetzen. Inuk reift an den Herausforderungen, doch auch Ikumas Vergangenheit ist nicht ohne traumatische Erlebnisse. Als die beiden nachts aneinandergeraten, reißt Inuk aus. Vor der atemberaubenden Kulisse der rauen Eislandschaft entwickelt Regisseur Mike Magidson eine klassische Coming-of-Age-Geschichte. Allerdings merkt man dem Film an, dass der Regisseur bislang als Dokumentarfilmer gearbeitet hat. Den Dialogen und Off-Stimmen haftet bleiern die Drehbuchvorlage an, ohne dass es ihnen gelingt, auf der Leinwand lebendig zu werden. -ic die MänneR deR eMden d 2012, R: Berengar pfahl d: Sebastian Blomberg, ken duken, oliver korittke Start: 31.1., Filmhaus drama Im ersten Kriegsjahr 1914 operiert der deutsche Kreuzer Emden erfolgreich im Indischen Ozean, bis das Schiff von einem australischen Zerstörer versenkt wird. 52 Mann der Besatzung, die sich währenddessen an Land aufhielten, sind nun gezwungen, sich auf eigene Faust in die Heimat durchzuschlagen. Die wahnwitzige Odyssee führt die Männer u.a. auf einem gekaperten Segelschiff zu Wasser und später zu Lande – quer durch die Wüste – wieder nach Hause. Aus der weitgehend wahren Geschichte fertigte Berengar Pfahl einen zweiteiligen Fernsehfilm. So weit, so gut, wären die Macher nur nicht auf die Idee gekommen, ihr „Fernseh-Event“ vorab noch in gekürzter Fassung in die Kinos bringen zu wollen. Hier hat die holprige Heldensaga nichts verloren. Mitunter wirkt der Film so, als habe der Regisseur konsequent alle spannenden Szenen herausgeschnitten. Gerade in entschei- denden Momenten blendet sich die Handlung immer wieder aus. Ob es später im Fernsehen ein funktionstüchtiges Werk zu sehen gibt, bleibt abzuwarten; im Kino säuft der Film allerdings noch schneller ab als der unglückselige Kreuzer. -ic the MaSteR USa 2012, R: paul thomas anderson d: Joaquin phoenix, philip Seymour hoffman, amy adams Start: 21.2., Cinenova drama Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs findet der entwurzelte Ex-Marine Freddie (Joaquin Phoenix) nicht in den Alltag zurück. Triebhaft, aggressiv und alkoholabhängig stellt der junge Mann für sich und seine Umwelt eine Gefahr dar. Bis er auf seiner rastlosen Reise nach durchzechter Nacht an Bord eines Schiffes aufwacht, auf dem der selbst ernannte Philosoph Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman) mit Freunden die Hochzeit seiner Tochter feiert. Dodd ist von dem virilen jungen Mann ebenso fasziniert wie dieser von dem Charisma seines Gegenübers, den alle an Bord nur ehrfürchtig „Master“ nennen. Und da beide auch noch die Leidenschaft für ungewöhnlich hochprozentigen Alkohol teilen, entwickelt sich zwischen den beiden Männern eine intensive Freundschaft mit unausgelebten homoerotischen Untertönen. Neben Alkoholgelagen ist es vor allem die von Dodd betriebene „therapeutische Behandlung“, die den Bund der beiden Männer festigt. Freddie wird zum treuen Anhänger des Meisters und setzt bei der Verteidigung seines Protegés auch schon mal auf die Argumente der Fäuste. Die Figur des „Master“ ist inspiriert von Scientology-Gründer Ron L. Hubbard, ein Film über die fragwürdigen Methoden und Lehren der Sekte ist „The Master“ allerdings nicht. Dann schon eher die tragische Liebesgeschichte zweier Männer, vor dem Hintergrund einer reichlich diffusen spirituellen Sinnsuche. Andersons Werk ist großartig gespieltes und glänzend gefilmtes Kino, bleibt aber zu vage und zu enigmatisch, um den Zuschauer wirklich in seinen Bann zu ziehen. -nr
Foto: Michel de Bock Foto: Felix Broede Acoustic Africa Women’s Voices koelner-philharmonie.de Philharmonie-Hotline 0221 280 280 Sonntag 03.02.2013 20:00 Pablo Heras- Casado dirigiert Berlioz’ »Symphonie fantastique« Sonntag 24.02.2013 18:00 Foto: Philippe Matsas René Jacobs dirigiert Georg Friedrich Händel Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. Freitag 15.02.2013 20:00 Isabelle Druet Mezzosopran Anne Le Bozec Klavier Sonntag 17.02.2013 16:00 Foto: Némo Perier Stefanovitch