im Südviertel - Heilig Geist Gemeinde Münster
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Wenn man von der Autobahn <strong>Münster</strong>-Süd stadteinwärts fährt, ist <strong>Heilig</strong><br />
<strong>Geist</strong> weithin sichtbar. Wenn <strong>im</strong> Advent und in der Weihnachtszeit der<br />
Weihnachtsbaum auf dem Kirchturm leuchtet, wird <strong>Heilig</strong> <strong>Geist</strong> von<br />
vielen wahrgenommen. Für mich ist <strong>Heilig</strong> <strong>Geist</strong> zu einem Wahrzeichen<br />
des ganzen <strong>Geist</strong>viertels geworden. Als ich vor 24 Jahren als Pfarrer in<br />
diese <strong>Gemeinde</strong> kam, musste ich mich zuerst an diese „eckige“ Kirche<br />
gewöhnen. Die damals notwendige Neuverfugung der Außenhaut, die<br />
Schallschutz-maßnahmen, die defekte Kirchenheizung und der notwendige<br />
Anstrich, um einige Renovierungsmaßnahmen zu nennen, halfen mir, mich<br />
mit dieser Kirche intensiver zu beschäftigen und sie lieb zu gewinnen. Der<br />
Baustil nach dem „Bauhaus“ steht für Klarheit und Überschaubarkeit. Die<br />
neuen „alten“ Lampen, der Rundleuchter über dem Altar und die wenigen<br />
Bögen in verschiedenen Türen brechen die Symmetrie des Kirchenraumes<br />
auf. Wenn ich gelegentlich hinten in der Kirche sitze oder den Raum auf<br />
mich wirken lasse, erlebe ich ihn als einen geschlossenen Raum, ohne<br />
Seitenschiffe oder Nischen, die Menschen voneinander trennen können. Er<br />
könnte so ein Ort sein, in dem Gemeinschaft möglich wäre.<br />
Wenn ich allerdings heute als Pfarrer von vorne in die Kirche schaue,<br />
stelle ich den Zahn der Zeit von 24 Jahren fest. Nicht nur, dass die damals<br />
helle Kirche „grau“ geworden ist, nicht nur, dass die liturgischen<br />
Veränderungen gestalterisch umgesetzt werden müssten, sondern auch<br />
dass in den Jahren viele Plätze aus ganz unterschiedlichen Gründen leer<br />
bleiben. Über die, die zum Gottesdienst kommen, freue ich mich und<br />
danke ihnen für ihre Treue zu <strong>Heilig</strong> <strong>Geist</strong>.<br />
26<br />
Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass <strong>Heilig</strong><br />
<strong>Geist</strong> ein lebendiges Wahrzeichen bleibt bzw.<br />
wird, in dem Bewährtes bewahrt und Neues<br />
gewagt und erprobt wird, in dem alle<br />
Generationen und viele neue Gruppierungen zu<br />
Hause sind, wie in einer Familie, in der es<br />
möglich ist, um gute Wege <strong>im</strong> Glauben und<br />
<strong>Gemeinde</strong>leben zu ringen und doch jeder dem<br />
anderen sagen kann: Wir sind „gute“ <strong>Geist</strong>er.<br />
Karl Braun