Downloads - JU Hessen - Junge Union Hessen
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16 Bundespolitik<br />
Rot-Grün macht arm<br />
Der Armutsbericht der Bundesregierung<br />
macht einmal mehr deutlich: Unter<br />
Rot-Grün werden die Armen immer<br />
ärmer und die Reichen immer reicher.<br />
Seit dem Amtsantritt von Bundeskanzler<br />
Gerhard Schröder ist die Schere<br />
zwischen Arm und Reich in Deutschland<br />
immer weiter auseinander gegangen -<br />
aller sozialdemokratischer Parteirhetorik<br />
zum Trotz.<br />
Der Anteil der Armen in der Bevölkerung<br />
ist von 12,1 Prozent im Jahr 1998 auf 13,5<br />
Prozent in 2003 gestiegen, das sind rund<br />
elf Millionen Menschen. Diese Zahlen<br />
weist der „Zweite Armuts- und Reichtumsbericht“<br />
der Regierung aus. Mehr als ein<br />
Drittel der Armen stellen Alleinerziehende<br />
und ihre Kinder. Während das Risiko für<br />
Einkommensarmut unter den Älteren<br />
deutlich zurückgegangen ist, wird<br />
Arbeitslosigkeit immer mehr zur Hauptursache<br />
von sozialer Ausgrenzung.<br />
Das Armutsrisiko von Arbeitslosen stieg<br />
von 45,9 Prozent in 1998 auf 56,3 Prozent<br />
fünf Jahre später. Die wirksame Bekämpfung<br />
der Arbeitslosigkeit könnte also nur<br />
über die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
gelingen. Rot-Grün hat auf ganzer Linie<br />
Unter dem Druck des Internationalen<br />
Währungsfonds und der Europäischen<br />
<strong>Union</strong> folgte die Türkei einem zielgerichteten<br />
Reformkurs. Viele Forderungen<br />
sind abgearbeitet, doch nun stockt die<br />
Erneuerung. Der regierenden AKP, einer<br />
Partei mit starkem islamistischem Flügel,<br />
fehlen eigene Initiativen. Dazu kommen<br />
eine Reihe von Ereignissen, die in Frage<br />
stellen, ob in der Türkei ein Frauenbild und<br />
ein Menschenrechtsverständnis, wie es in<br />
den EU-Ländern üblich ist, herrschen.<br />
Frauenrechte<br />
Zum Weltfrauentag demonstrierten in<br />
Istanbul zahlreiche Frauen für ihre Rechte.<br />
Die Veranstaltung endete mit erschreckenden<br />
Bildern, die im Fernsehen um die Welt<br />
gingen: Sicherheitskräfte trieben die<br />
mißliebigen Teilnehmerinnen brutal<br />
auseinander. Dieser Vorfall steht im<br />
krassen Gegensatz zu der Behauptung,<br />
daß lediglich Ostanatolien noch rückständig<br />
sei, der Westen des Landes aber bereits<br />
flächendeckend aufgeklärt-liberal. Die<br />
Polizeiaktion fand ausgerechnet in der<br />
westlichsten Großstadt der Türkei statt.<br />
versagt, wie der traurige Rekord von mehr<br />
als 5,2 Millionen Arbeitslosen beweist.<br />
Zudem sind dem Bericht zufolge die<br />
Privatvermögen in Deutschland sehr<br />
ungleich verteilt. Während die untere<br />
Hälfte der Haushalte nur über etwas<br />
weniger als vier Prozent des gesamten<br />
Nettovermögens verfüge, entfielen auf das<br />
oberste Zehntel knapp 47 Prozent. Die<br />
Reformen in der Türkei stocken<br />
Vor dem Hintergrund der jüngsten<br />
Entwicklungen fordert die CDU/CSU-<br />
Gruppe im Europäischen Parlament einen<br />
Abbruch der Verhandlungen über den EU-<br />
Beitritt, die Abgeordneten stimmten<br />
gegen den Türkei-Fortschrittsbericht.<br />
Nein zur EU-Mitgliedschaft<br />
„Die insgesamt 262 Gegenstimmen zeigen<br />
deutlich, daß CDU und CSU in ihrer<br />
Ablehnung einer türkischen Vollmitgliedschaft<br />
in Europa alles andere als<br />
isoliert sind,“ erklärte Hartmut Nassauer,<br />
Vorsitzender der <strong>Union</strong>s-Gruppe und<br />
Parlamentarier aus Nordhessen. Die<br />
Zustimmung zum Konzept der privilegierten<br />
Partnerschaft wachse.<br />
Nach dem Gipfelbeschluß vom<br />
vergangenen Dezember zur Aufnahme<br />
von Beitrittsverhandlungen ist offenbar<br />
jeglicher disziplinarische Druck auf die<br />
türkische Führung verloren gegangen. Der<br />
EU-Botschafter in Ankara äußerte Kritik am<br />
stockenden Reformprozeß. Reagiert hat<br />
der türkische Außenminister Gül mit einer<br />
Entgleisung, die für große Mißstimmung<br />
sorgte. Völlig überzogen waren auch die<br />
Zahl der verschuldeten Haushalte stieg<br />
von 2,77 Millionen im Jahr 1999 auf 3,13<br />
Millionen in 2002.<br />
In dieses triste Bild paßt auch die jüngste<br />
Studie des UN-Kinderhilfswerks Unicef.<br />
Danach nimmt die Kinderarmut in<br />
Deutschland dramatisch zu. In kaum<br />
einem anderen Industriestaat wuchs sie in<br />
den vergangenen Jahren derart stark.<br />
Äußerungen des türkischen Botschafters<br />
in Berlin, der sich über die Armenienresolution<br />
des Bundestages erregte.<br />
Der Völkermord an den Armeniern wird<br />
von der Türkei nicht ausreichend aufgearbeitet.<br />
Statt die Verbrechen während des<br />
Ersten Weltkriegs verantwortungsbewußt<br />
zu thematisieren, wird an dieser Stelle<br />
abgewiegelt. In Brandenburg hatte vor<br />
wenigen Monaten für Aufsehen gesorgt,<br />
daß die Darstellung dieses Völkermordes<br />
aus den Schulbüchern entfernt wurde.<br />
Dies soll aufgrund politischer<br />
Einflußnahme von türkischer Seite<br />
geschehen sein.<br />
Armenierfrage<br />
Quelle: Andreas Rulle, Mannheimer Morgen, 21. März 2005<br />
SPD und Grüne verschließen nicht nur bei<br />
diesem konkreten Beispiel die Augen vor<br />
der Realität. Dem Traum, daß die Türkei<br />
unbedingt zur EU gehöre, wird alles<br />
untergeordnet - von den deutschen<br />
Regierungsparteien gab es weder zum<br />
Vorgehen gegen die Demonstrantinnen,<br />
noch zur Behandlung des Völkermordes<br />
einen vernehmbaren Protest.<br />
� Tobias Heinz