Unfallkreuze in Liechtenstein - eLiechtensteinensia
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Mehrere Male b<strong>in</strong> ich Max Beck <strong>in</strong><br />
den Bergen begegnet. An e<strong>in</strong>em<br />
frühen Ostermorgen traf ich ihn <strong>in</strong><br />
Valüna. Ich trug die Skier über den<br />
aperen Alpweg, er beobachtete die<br />
Tiere <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Revier. Wir blieben<br />
stehen und erzählten - zwei Menschen<br />
mit der gleichen Freude an<br />
der Natur und den Bergen.<br />
An e<strong>in</strong>em Spätherbsttag ist Max<br />
Beck zwischen Gritsch und Valüna<br />
verunglückt - ausgerutscht im steilen<br />
Gelände, wie das Jägern und<br />
Berggängern oft passiert.<br />
In e<strong>in</strong>er Felsnische am Rettaweg er<strong>in</strong>nert<br />
e<strong>in</strong> schmiedeisernes Kreuz an<br />
den Verunglückten.<br />
18<br />
Max und Walter Beck, zwei Brüder<br />
und Söhne des bekannten Lehrers<br />
und Archäologen Dr. David Beck,<br />
beide wurden auf dem Höhepunkt<br />
ihrer Schaffenskraft <strong>in</strong> den Bergen<br />
abgerufen. Walter bei e<strong>in</strong>er Klettertour<br />
am Grosslitzner 1963, Max bei<br />
e<strong>in</strong>em Pirschgang <strong>in</strong> unseren Alpen.<br />
Unweit des Bergweges steht mitten<br />
im Naaftal auf e<strong>in</strong>em Ste<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Eisenkreuz,<br />
welches für den am<br />
15.9.1963 verunglückten Manfred<br />
Beck errichtet wurde.<br />
Wir krabbelten östlich des Plasteikopfes<br />
<strong>in</strong> unwegsamem Gelände<br />
und ahnten nicht, dass wir uns immer<br />
mehr <strong>in</strong> die Gefahr begaben.<br />
Zur gleichen Stunde kletterte Manfred<br />
an der Nordflanke des Naafkopfs.<br />
In der Wand verlor er den<br />
Halt und stürzte, se<strong>in</strong>e Seilgefährt<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> kurzes Stück mitreissend, <strong>in</strong> die<br />
Tiefe. Se<strong>in</strong>e Bergkameraden vom<br />
Triesenberger Bergclub gedachten<br />
ihm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schlichten Messe auf<br />
dem Bettlerjoch. Anschliessend wurde<br />
das Kreuz e<strong>in</strong>geweiht.<br />
Erst viel später kreuzten sich me<strong>in</strong>e<br />
Wege mit Manfreds Vater. Er war Naturwächter<br />
und besserte im Nachsommer<br />
die Bergwege aus. So schufen<br />
wir den schönen Gratweg über<br />
den Goldlochspitz. Vom Tode se<strong>in</strong>es<br />
Sohnes Manfred hatte mir der stille<br />
Mann nie erzählt.<br />
EINTRACHT<br />
STAATSFEIERTAG 2003<br />
Ernst Bühler unci Lugen Gdbsnci i x.v/u i<br />
Ebenfalls im Naaftal, kurz vor dem<br />
massig ansteigenden Weidebord<br />
unter der Pfälzerhütte, er<strong>in</strong>nern e<strong>in</strong><br />
neues Eisenkreuz und zwei Gedenktafeln<br />
an die am 30. Dezember<br />
2001 verunglückten Bergkameraden<br />
Ernst Bühler und Eugen Gassner aus<br />
Triesenberg. E<strong>in</strong>e heimtückische Law<strong>in</strong>e<br />
begrub diese erfahrenen Bergsteiger<br />
bei e<strong>in</strong>er eher ungefährlichen<br />
Skitour.<br />
Ernst Bühler war viele Jahre Betreuer<br />
der Pfälzerhütte. Zu jeder Jahreszeit<br />
machte er dort oben se<strong>in</strong>e Kontrollgänge.<br />
Neben diesem ehrenamtlichen<br />
Dienst machte er mit se<strong>in</strong>en<br />
Triesenberger Bergfreunden anspruchsvolle<br />
Touren im ganzen Alpenraum.<br />
Wenn ich Ernst im Schneegestöber<br />
am Fulfirst oder an e<strong>in</strong>em<br />
strahlenden Bergtag auf dem Piz<br />
Kesch traf, freuten mich diese unerwarteten<br />
Begegnungen mit e<strong>in</strong>em<br />
Freund, mit dem ich e<strong>in</strong>ige Jahre im<br />
Vorstand des Liechtenste<strong>in</strong>er Alpenvere<strong>in</strong>s<br />
zusammen arbeiten durfte.<br />
E<strong>in</strong> Foto mit der aus dem Altschnee<br />
ragenden Madonna vom Schwarzhorn,<br />
das mir Ernst vor 10 Jahren<br />
schenkte, er<strong>in</strong>nert mich immer an<br />
diesen begeisterten und bescheidenen<br />
Berggänger.