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Unfallkreuze in Liechtenstein - eLiechtensteinensia

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<strong>Unfallkreuze</strong> <strong>in</strong> Liechtenste<strong>in</strong><br />

Gedenkkreuze und<br />

Er<strong>in</strong>nerungstafeln auf<br />

unseren Bergen und <strong>in</strong><br />

unseren Wäldern<br />

Wir können unsere Todesstunde<br />

nicht bestimmen. Manch e<strong>in</strong>er wird<br />

bei gefährlicher Arbeit alt und stirbt<br />

als Greis im Bett. E<strong>in</strong>en anderen ereilt<br />

der Unfalltod bei sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong>facher<br />

Arbeit oder beim Aufstieg zu<br />

den Bergen.<br />

In unseren Bergen und Wäldern begegnen<br />

wir Kreuzen und Er<strong>in</strong>nerungstafeln,<br />

welche im Gedenken<br />

an verunglückte Mitmenschen aufgestellt<br />

oder angebracht wurden. Sie<br />

s<strong>in</strong>d Zeichen unseres christlichen<br />

Glaubens und er<strong>in</strong>nern uns an die<br />

Vergänglichkeit unseres Dase<strong>in</strong>s.<br />

Waren es <strong>in</strong> früheren Jahren meist<br />

bei der Holzarbeit Verunfallte, so<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> neuerer Zeit meist Tourengänger<br />

verunglückt. Das Brauchtum<br />

zum Aufstellen von Gedenkkreuzen<br />

oder Anbr<strong>in</strong>gen von Er<strong>in</strong>nerungstafeln<br />

f<strong>in</strong>den wir im ganzen<br />

Alpenraum.<br />

Wer viel auf den Bergen unterwegs<br />

ist, weiss, wie nahe Leben und Tod,<br />

Freude und Leid, Glück und Unheil<br />

beie<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>d. Den e<strong>in</strong>en trifft<br />

e<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> sche<strong>in</strong>bar harmlosem<br />

Gelände oder er stirbt an Herzversagen,<br />

der andere kämpft verbissen<br />

durch steilen, brüchigen Fels und erreicht<br />

beglückt den Gipfel.<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

Fotos und Text: Felix Vogt, Balzers<br />

11


Unter dem<br />

Gipfelkreuz<br />

Nun w<strong>in</strong>kt das Ziel<br />

nach weiter Wanderschaft<br />

auf steilem Höhenpfad.<br />

Me<strong>in</strong> erster Blick<br />

geht h<strong>in</strong> zum Gipfelkreuz<br />

dort auf dem Felsengrat.<br />

Nur Schritte noch,<br />

dann steh ich unter ihm<br />

und rieht e<strong>in</strong> Dankgebet,<br />

h<strong>in</strong>auf zu dem,<br />

der alles Se<strong>in</strong> bestimmt<br />

und ewig fortbesteht.<br />

Es sucht me<strong>in</strong> Aug'<br />

im Fernen e<strong>in</strong>en Halt<br />

und schweift unendlich weit.<br />

Lang bleibt es dort<br />

im uferlosen Raum<br />

zeitloser Herrlichkeit.<br />

Dr alt Senn<br />

Edw<strong>in</strong> Nutt t<br />

An Huffa Johr, i has net zellt<br />

bi Senn i uf dr Alp -<br />

i wett's o bliba grad so lang<br />

wia's o em Herrgott gfallt.<br />

Ha menga schöne Tag erlebt<br />

im goldna Obedrot<br />

und gsäha bösi Wetter ko<br />

mit Hagel öbera Groot.<br />

Es kunnt mir das und desas z'S<strong>in</strong>n,<br />

wenn i am Kessi schtoh,<br />

vo Lüt wo i dr Summerzit<br />

zo Hunderta s<strong>in</strong>d ko.<br />

Vo Ugfell wo am troffa hat<br />

bim Väh und o bim Gs<strong>in</strong>d,<br />

vo derne, wo dr Berg<br />

hend gschtörmt<br />

und numma zrogg ko s<strong>in</strong>d.<br />

O d'Öbed im Laternaschii<br />

bis d'Müadi am hat gnoo<br />

und froh gse bischt,<br />

dass d'lega kascht<br />

ir Pritscha uf em Schtroh.<br />

12<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

«Nur e<strong>in</strong> Schritt zwischen mir und dem Tode»<br />

«Drei Krüzle» beim Balzner Tobel<br />

In den Wäldern zwischen Balzers<br />

und Schaan begegnen wir mehreren<br />

Gedenkkreuzen. Sie er<strong>in</strong>nern uns an<br />

bei der Holzarbeit Verunglückte. In<br />

den steilsten Wäldern wurde früher<br />

Holz gesammelt und mühsam an<br />

den Weg geschleift. Ste<strong>in</strong>schlag, fallende<br />

und wild davonrollende Stämme<br />

liessen den Verunglückten ke<strong>in</strong>e<br />

Möglichkeit zur Flucht und Rettung.<br />

Ergreifend <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Schlichtheit ist<br />

die Gedenkstätte «Drei Krüzle» beim<br />

Balzner Tobel. «Nur e<strong>in</strong> Schritt zwischen<br />

mir und dem Tode» steht auf<br />

der Inschrift, welche an die Balzner<br />

Johann Josef Brunhart (+17.1.1884),<br />

Stbcl Sticf<br />

geb. 12. Juni 1906 gest. 16. Jan. 1926<br />

Herr gib ihm ike ewige Ruh<br />

Bitte um eiWater unser<br />

Franz Wolf<strong>in</strong>ger (+ 2. 10. 1906) und<br />

Ferde Brunhart (+ 1. 10. 1917) er<strong>in</strong>nert.<br />

Vor 30 Jahren wurden die morschen<br />

Kreuze durch die jetzige<br />

schlichte Kreuzgruppe ersetzt.<br />

Für e<strong>in</strong>e Schrift zu diesem Thema<br />

suchte ich an e<strong>in</strong>em Sommerabend<br />

die Gedenkstätte.<br />

Ich lief von der Balzner Allme<strong>in</strong>d<br />

zum früheren Standort und fusselte<br />

gegen die immer steiler aufragende<br />

Bergflanke unter dem Würznerhorn.<br />

Wieder absteigend fand ich schliesslich<br />

beim E<strong>in</strong>dunkeln die Gedenkstätte<br />

östlich des Balzner Tobeis,<br />

hundert Meter über dem Waldweg.<br />

Beim Foksaste<strong>in</strong> treffen wir auf e<strong>in</strong>e<br />

Gedenktafel mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Kreuzchen für Fidel Frick, der dort<br />

am 16. Januar 1926 im Alter von 20<br />

Jahren verunglückte. Über den Unfallhergang<br />

erfuhr ich von me<strong>in</strong>em<br />

Vater folgendes: Durch das Zusammenwirken<br />

tragischer Umstände vergewisserte<br />

sich e<strong>in</strong> Holzarbeiter zu<br />

wenig, ob sich niemand <strong>in</strong> der steilen<br />

Holzr<strong>in</strong>ne aufhalte. E<strong>in</strong> Stamm<br />

traf den Jungmann so unglücklich,<br />

dass er nach der E<strong>in</strong>lieferung <strong>in</strong>s<br />

Spital Walenstadt starb.


Xaver Schürte t 1893<br />

Nach mehr als 100 Jahren<br />

immer noch geschmückt<br />

Am Flüchtl<strong>in</strong>gsweg zwischen Balzers<br />

und Triesen s<strong>in</strong>d mehrere Gedenktafeln<br />

angebracht. Es zeugt vom<br />

guten Familiens<strong>in</strong>n, dass die Er<strong>in</strong>nerungstafeln<br />

an den vor 110 Jahren<br />

verunglückten Xaver Schürte und<br />

an die vor 100 Jahren verunglückte<br />

jüngere Frau Kathar<strong>in</strong>a K<strong>in</strong>dle immer<br />

noch gepflegt und <strong>in</strong> schlichter<br />

Weise mit Tannzweigen geschmückt<br />

werden. Auch die Bitte um e<strong>in</strong> «Vater<br />

unser» stimmt uns bes<strong>in</strong>nlich an<br />

diesem stillen Ort.<br />

Dieser Fussweg am Fusse des Mittagspitz<br />

war als allfälliger Fluchtweg<br />

beim drohenden E<strong>in</strong>marsch kriegerischer<br />

Truppen während des 2. Weltkrieges<br />

bestimmt worden. Nun blühen<br />

im Frühjahr die hellblauen Märzenblumen<br />

und im Sommer die Hasenöhrli.<br />

Kathar<strong>in</strong>a K<strong>in</strong>dle + 1903<br />

nnit<br />

ust l^uj im Alter v«,<br />

4Jahren Trau katha<br />

r<strong>in</strong>a h<strong>in</strong> die, geb.Bü<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

13


Stra<br />

JH. .<br />

SAwptilusm i<br />

fflc<strong>in</strong>cff -Öii" i)i« ijupm bl<strong>in</strong>*,<br />

SJ trajtiis mir imti ßaus M (jauc-<br />

5)«i(ttou)ki)ii!ltl«nfcl)öif<strong>in</strong>Ä.<br />

5dn> e<strong>in</strong> itfs cic'ne fittf. ff« flmVdit i>kh umjibt,<br />

i(«nfflen|ch(trft(bef!)nu&fi!bl, fjtmlieWfotrotrbounlta<br />

Äanlfa 1 ^ futjlt ft<strong>in</strong>tnitkieTf. IPos beme 5ceU h'iicW".<br />

y.<br />

(£J uiiri i)ir (Troff irais ßjaft uerialm,<br />

?u tragen be<strong>in</strong>en 5ct)mcF3,<br />

ie( liebe (ßottoeiftclitalle<strong>in</strong>,<br />

(fitt armes '<br />

Die <strong>Unfallkreuze</strong><br />

an der Planknerstrasse<br />

Unweit der Strasse steht im Walde<br />

zwischen Schaan und Planken e<strong>in</strong>e<br />

Gedenkstätte für 6 verunglückte<br />

Schaaner, welche zwischen 1885<br />

und 1921 bei Arbeiten im Wald<br />

oder <strong>in</strong> der Rufe den Tod fanden:<br />

Josef Beck, verunglückte 63-jährig<br />

am 6.1.1921 «im Holz»<br />

Ludwig Majer, verunglückte 23jährig<br />

am 4.4.1882 «im Holz»<br />

Jakob Wächter, verunglückte 21 -<br />

jährig am 1.3.1906 «im Holz»<br />

Andreas Hilti, verunglückte 24-jährig<br />

am 29.12.1931 «beim Holz<br />

riesen»<br />

Karl Kaufmann, verunglückte 21jährig<br />

am 5.12.1933 «im Holz»<br />

Emanuel Wenaweser, verunglückte<br />

59-jährig am 8.7.1921 «<strong>in</strong> der<br />

Planknerrüfe»<br />

Die schlichte Kreuzgruppe am Fusse<br />

der Drei Schwestern stimmt uns<br />

auch heute noch bes<strong>in</strong>nlich. Junge<br />

und auch erfahrenere Männer fanden<br />

den Tod bei ihrer gefährlichen<br />

Arbeit.<br />

14<br />

Bee<strong>in</strong>druckend ist die schlichte Anordnung<br />

der Holzkreuze <strong>in</strong>mitten<br />

der hohen Bäume, welche <strong>in</strong> angemessenem<br />

Abstand von den Kreuzen<br />

stehen, gleichsam Schutz bietend<br />

und den Zeitraum anzeigend,<br />

der zwischen e<strong>in</strong>em kurzen Menschenleben<br />

und dem e<strong>in</strong>es alten<br />

Baumes liegt.<br />

Zusammen mit den Kapellchen und<br />

Feldkreuzen über dem Dorf von<br />

Schaan ist die Gedenkstätte für die<br />

verunglückten Arbeiter e<strong>in</strong> Ort der<br />

Hier verunglückte ...<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

Stille und der Bes<strong>in</strong>nung <strong>in</strong> unserer<br />

hektischen Welt.<br />

In der Jahresschrift «Bergheimat»<br />

des Liechtenste<strong>in</strong>er Alpenvere<strong>in</strong>s erschienen<br />

immer wieder Gedichte<br />

von Siegfried Feger. Auf se<strong>in</strong>en vielen<br />

Wanderungen zu Berg und Tal<br />

ist er immer wieder den Kreuzen begegnet.<br />

Se<strong>in</strong>e tiefen Gedanken hat<br />

er nach Hause getragen und zu Papier<br />

gebracht. Ergreifend ist se<strong>in</strong> Gedicht<br />

«Hier verunglückte», das er<br />

uns h<strong>in</strong>terlassen hat:<br />

Der Name und der Tag war h<strong>in</strong>geschrieben<br />

Und R.I.P. -Jetzt ist die Schrift verbleicht<br />

Bei Waldarbeit hat ihn der Tod erreicht<br />

Das Kreuz ist als Er<strong>in</strong>nerung geblieben<br />

Hoch im Gebirge steht auch e<strong>in</strong>s verloren<br />

Erschreckend ist die Wand - an der es steht<br />

Hier richte ke<strong>in</strong>er - der vorübergeht<br />

Mit uns ist unser Schicksal schon geboren<br />

S. Feger t


Am Schwarzhorn abgestürzt<br />

mit 14 Jahren<br />

Dreissig Meter unter dem Schwarzhorn<br />

er<strong>in</strong>nert e<strong>in</strong>e Bronzemadonna<br />

an unsere Cordula. In Begleitung ihrer<br />

Familie und ihrer JO-Kameraden<br />

stürzte sie am 2. Oktober 1983 über<br />

die Südwand und fand den sofortigen<br />

Tod.<br />

Cordula war e<strong>in</strong>e recht begeisterte<br />

Berggänger<strong>in</strong> und schloss sich freudig<br />

der neu gegründeten Jugendorganisation<br />

des Alpenvere<strong>in</strong>s an.<br />

Erst im Bergfrühl<strong>in</strong>g gibt der Schnee<br />

die lieblichen Züge der Gottesmutter<br />

auf dem Schwarzhorn frei. Ihr<br />

Anblick weckt schöne und schmerzliche<br />

Er<strong>in</strong>nerungen an unsere damals<br />

14-jährige Tochter:<br />

Cordula Vogt t 1983<br />

Wir waren noch zusammen<br />

aufgestiegen,<br />

Dich traf wie uns der Sonnensche<strong>in</strong>;<br />

Auch Du sahst Blumen<br />

leis' im W<strong>in</strong>de wiegen,<br />

Wir alle freuten uns<br />

an Fels und Ste<strong>in</strong>.<br />

Zuoberst haben wir<br />

noch froh geruht<br />

Und assen hungrig unser Brot,<br />

Der Tee, der herbe, tat uns gut<br />

Und auch der Apfel,<br />

den mir e<strong>in</strong>er bot.<br />

Und waren glücklich<br />

<strong>in</strong> der Runde bald.<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

Du hast dann stehend<br />

Gottes Welt bestaunt,<br />

Hast nicht geachtet<br />

auf den jähen Gipfelrand,<br />

Hast nur gehört<br />

was W<strong>in</strong>d Dir zugeraunt<br />

Und Weite nur gesehn<br />

und nicht die Wand.<br />

Erst als Du fielst,<br />

da ward es Dir gewahr,<br />

Dass Gott Dich rief<br />

Wir Hessen unsere Augen wandern, aus diesem Erdenleben,<br />

Sie schauten Berge,<br />

So dachtest Du:<br />

Nebel, Weiden, Wald;<br />

«So wie ich immer war,<br />

Wir zeigten neu Entdecktes Will ich mich DIR<br />

auch den andern<br />

<strong>in</strong> DEINE Hände geben».<br />

15


EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

«Viele Wege führen zu Gott - e<strong>in</strong>er über die Be<br />

Blick von Silum auf die liechtenste<strong>in</strong>ische Bergwelt, Öl von Prof. Eugen Zotow, Sammlung A.P.G., Foto Walter Wächter<br />

Die ältesten Gedenkstätten stehen<br />

im Vaduzer Wald<br />

Die Er<strong>in</strong>nerungsstätte an den vor<br />

148 Jahren verstorbenen Wilhelm<br />

Seger steht am Waldweg zwischen<br />

dem Schloss Vaduz und dem Wildschloss.<br />

Die gotische Gusseisenarbeit<br />

zeigt e<strong>in</strong>e Heilige und e<strong>in</strong>en<br />

Heiligen mit angew<strong>in</strong>kelten Händen<br />

und Armen. Die Gesichtszüge<br />

der Frau s<strong>in</strong>d lieblich, jene des<br />

Mannes ernst und streng.<br />

Oberhalb der idyllischen Waldlichtung<br />

Iraggell steht an e<strong>in</strong>em schmalen<br />

Waldweg e<strong>in</strong> gusseisernes Gedenkkreuz,<br />

welches an die am 31.<br />

Mai 1865 verunglückte Theresia<br />

Rhe<strong>in</strong>berger-Goop er<strong>in</strong>nert. Dieses<br />

reich verzierte Kreuz ist <strong>in</strong> sehr gutem<br />

Zustande und zeugt von e<strong>in</strong>er<br />

hohen Handfertigkeit des Künstlers.<br />

Es ist schön und s<strong>in</strong>nvoll, wenn sich<br />

Wilhelm Seger + 1855 Theresia Rhe<strong>in</strong>berger-Goop + 1865<br />

16


!» (Bischof Re<strong>in</strong>hold Stecher)<br />

Josef Thönyt 1909<br />

die Angehörigen um den Erhalt solcher<br />

Zeichen der Pietät kümmern.<br />

Dies trifft <strong>in</strong> besonderem Masse bei<br />

Arbeiten und Materialien zu, die heute<br />

nicht mehr angewandt werden.<br />

Am Grüschaweg zwischen dem<br />

Schloss Vaduz und Triesenberg hängt<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Holzkreuz an e<strong>in</strong>er Buche,<br />

welches an Josef Thöny (1868 -<br />

1909) er<strong>in</strong>nert. Die Ziffern s<strong>in</strong>d bereits<br />

verblichen, das Lärchenholz des<br />

Kreuzes ist schon <strong>in</strong> die R<strong>in</strong>de des<br />

dicken Buchenstammes e<strong>in</strong>gewachsen.<br />

Etwas weiter oben, an der Fahrstrasse<br />

von Masescha nach Gaflei, er<strong>in</strong>nert<br />

e<strong>in</strong> kunstvoll geschmiedetes Kreuz<br />

an Egon Mähr aus Vaduz. Der junge<br />

Mann verunglückte dort am 23. Juli<br />

1955 mit dem Auto. Leider haben die<br />

Witterungse<strong>in</strong>flüsse die schöne Gedenkstätte<br />

nicht verschont. Egon Mährt 1955<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

17


Mehrere Male b<strong>in</strong> ich Max Beck <strong>in</strong><br />

den Bergen begegnet. An e<strong>in</strong>em<br />

frühen Ostermorgen traf ich ihn <strong>in</strong><br />

Valüna. Ich trug die Skier über den<br />

aperen Alpweg, er beobachtete die<br />

Tiere <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Revier. Wir blieben<br />

stehen und erzählten - zwei Menschen<br />

mit der gleichen Freude an<br />

der Natur und den Bergen.<br />

An e<strong>in</strong>em Spätherbsttag ist Max<br />

Beck zwischen Gritsch und Valüna<br />

verunglückt - ausgerutscht im steilen<br />

Gelände, wie das Jägern und<br />

Berggängern oft passiert.<br />

In e<strong>in</strong>er Felsnische am Rettaweg er<strong>in</strong>nert<br />

e<strong>in</strong> schmiedeisernes Kreuz an<br />

den Verunglückten.<br />

18<br />

Max und Walter Beck, zwei Brüder<br />

und Söhne des bekannten Lehrers<br />

und Archäologen Dr. David Beck,<br />

beide wurden auf dem Höhepunkt<br />

ihrer Schaffenskraft <strong>in</strong> den Bergen<br />

abgerufen. Walter bei e<strong>in</strong>er Klettertour<br />

am Grosslitzner 1963, Max bei<br />

e<strong>in</strong>em Pirschgang <strong>in</strong> unseren Alpen.<br />

Unweit des Bergweges steht mitten<br />

im Naaftal auf e<strong>in</strong>em Ste<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Eisenkreuz,<br />

welches für den am<br />

15.9.1963 verunglückten Manfred<br />

Beck errichtet wurde.<br />

Wir krabbelten östlich des Plasteikopfes<br />

<strong>in</strong> unwegsamem Gelände<br />

und ahnten nicht, dass wir uns immer<br />

mehr <strong>in</strong> die Gefahr begaben.<br />

Zur gleichen Stunde kletterte Manfred<br />

an der Nordflanke des Naafkopfs.<br />

In der Wand verlor er den<br />

Halt und stürzte, se<strong>in</strong>e Seilgefährt<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> kurzes Stück mitreissend, <strong>in</strong> die<br />

Tiefe. Se<strong>in</strong>e Bergkameraden vom<br />

Triesenberger Bergclub gedachten<br />

ihm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schlichten Messe auf<br />

dem Bettlerjoch. Anschliessend wurde<br />

das Kreuz e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Erst viel später kreuzten sich me<strong>in</strong>e<br />

Wege mit Manfreds Vater. Er war Naturwächter<br />

und besserte im Nachsommer<br />

die Bergwege aus. So schufen<br />

wir den schönen Gratweg über<br />

den Goldlochspitz. Vom Tode se<strong>in</strong>es<br />

Sohnes Manfred hatte mir der stille<br />

Mann nie erzählt.<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

Ernst Bühler unci Lugen Gdbsnci i x.v/u i<br />

Ebenfalls im Naaftal, kurz vor dem<br />

massig ansteigenden Weidebord<br />

unter der Pfälzerhütte, er<strong>in</strong>nern e<strong>in</strong><br />

neues Eisenkreuz und zwei Gedenktafeln<br />

an die am 30. Dezember<br />

2001 verunglückten Bergkameraden<br />

Ernst Bühler und Eugen Gassner aus<br />

Triesenberg. E<strong>in</strong>e heimtückische Law<strong>in</strong>e<br />

begrub diese erfahrenen Bergsteiger<br />

bei e<strong>in</strong>er eher ungefährlichen<br />

Skitour.<br />

Ernst Bühler war viele Jahre Betreuer<br />

der Pfälzerhütte. Zu jeder Jahreszeit<br />

machte er dort oben se<strong>in</strong>e Kontrollgänge.<br />

Neben diesem ehrenamtlichen<br />

Dienst machte er mit se<strong>in</strong>en<br />

Triesenberger Bergfreunden anspruchsvolle<br />

Touren im ganzen Alpenraum.<br />

Wenn ich Ernst im Schneegestöber<br />

am Fulfirst oder an e<strong>in</strong>em<br />

strahlenden Bergtag auf dem Piz<br />

Kesch traf, freuten mich diese unerwarteten<br />

Begegnungen mit e<strong>in</strong>em<br />

Freund, mit dem ich e<strong>in</strong>ige Jahre im<br />

Vorstand des Liechtenste<strong>in</strong>er Alpenvere<strong>in</strong>s<br />

zusammen arbeiten durfte.<br />

E<strong>in</strong> Foto mit der aus dem Altschnee<br />

ragenden Madonna vom Schwarzhorn,<br />

das mir Ernst vor 10 Jahren<br />

schenkte, er<strong>in</strong>nert mich immer an<br />

diesen begeisterten und bescheidenen<br />

Berggänger.


Xaver Schürtet 1922<br />

Kurt Johann Bernbacher t 1995<br />

«Viele Wege führen zu Gott, e<strong>in</strong>er<br />

über die Berge.» Diese tiefs<strong>in</strong>nigen<br />

Worte des Innsbrucker Bischofs<br />

Re<strong>in</strong>hold Stecher stehen auf e<strong>in</strong>er<br />

Gedenktafel unter dem Falknishorn,<br />

welche im Gedenken an Kurt Johann<br />

Bernbacher an e<strong>in</strong>em flechtenüberzogenen<br />

Ste<strong>in</strong> am abschüssigen<br />

Bergweg angebracht wurde.<br />

Der 63-jährige deutsche Bergwanderer<br />

fiel am 28.7.1995 zu Tode.<br />

Zwei Jahre später verunglückte fast<br />

an der gleichen Stelle e<strong>in</strong> junger Familienvater<br />

aus Maienfeld. Der<br />

geübte Berggänger rutschte auf e<strong>in</strong>em<br />

Hartschneeflecken aus und<br />

stürzte über die sehr steile Grasflanke<br />

zu Tode.<br />

An der Lawenastrasse oberhalb von<br />

Matruela stehen wir vor den eisernen<br />

Er<strong>in</strong>nerungskreuzen für Xaver<br />

Schurti, gestorben 1922 und von Jakob<br />

Konzett, 1933 verunglückt im<br />

jugendlichen Alter von 23 Jahren.<br />

Verwandte von Jakob Konzett erzählten<br />

mir, dass beim Rosenkranz,<br />

welcher damals noch im Elternhaus<br />

des Verunglückten gebetet wurde,<br />

Stiegen und Böden sich wölbten,<br />

weil so viele Leute am Schicksal der<br />

Familie teilnahmen.<br />

Franz Seiet 1966<br />

Jakob Konzett t 1933<br />

Vom Alpstall Valüna wenige M<strong>in</strong>uten<br />

tale<strong>in</strong>wärts gehend, sehen wir<br />

an e<strong>in</strong>e Tanne gelehnt das Gedenkkreuz<br />

für Franz Sele, der hier an e<strong>in</strong>em<br />

Herzversagen verschied.<br />

Auf dem Sterbebildchen trägt der<br />

Verstorbene e<strong>in</strong> Gamskitz. Franz<br />

war Jagdaufseher und hatte e<strong>in</strong> recht<br />

enges Verhältnis zu den Wildtieren<br />

des Bergtales. Karl Gassner t I92<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

Am idyllischen Rande der Bergwiese<br />

von Vorder-Profatscheng steht e<strong>in</strong><br />

schmiedeisernes Gedenkkreuz für<br />

Karl Gassner, der dort im 55. Lebensjahr<br />

an e<strong>in</strong>em Herzversagen<br />

starb.<br />

19


Domenik Kunkel t 2000<br />

Besonders tragisch verunglückte der<br />

15-jährige Domenik Kunkel am<br />

Abend des 12. August 2000. Während<br />

e<strong>in</strong>es Gewitters trieb er auf der<br />

Alpe Gapfahl die R<strong>in</strong>der vom Kulm<br />

gegen die Hütte. E<strong>in</strong> Blitzstrahl verletzte<br />

ihn so schwer, dass er noch<br />

auf der E<strong>in</strong>schlagstelle verschied.<br />

Das Hirtenleben mit se<strong>in</strong>en Grosseltern<br />

auf Gapfahl war für Domenik<br />

e<strong>in</strong> Himmelreich. In se<strong>in</strong>er Schulzeit<br />

hatte er schon e<strong>in</strong>ige Sommer<br />

auf der Alp verbracht und hat dort<br />

auch die Gefahren bei Gewitter und<br />

Schneefall kennen gelernt.<br />

E<strong>in</strong>em Blitz kann man nicht ausweichen,<br />

wie man vor e<strong>in</strong>em rollenden<br />

Ste<strong>in</strong> fliehen kann. Domenik starb<br />

dort, wo er viele schöne Jugendtage<br />

verbr<strong>in</strong>gen durfte. E<strong>in</strong> schlichtes<br />

Holzkreuz am Kulm er<strong>in</strong>nert uns an<br />

Domenik, der dort abberufen wurde,<br />

wo er am glücklichsten war.<br />

20<br />

Magnus Biedermann t 1972<br />

Beim Gipfelkreuz auf dem Schwarzhorn<br />

er<strong>in</strong>nert e<strong>in</strong>e Tafel an Magnus<br />

Biedermann, der im Juli 1971 über<br />

die Südwand zu Tode stürzte. Magnus<br />

war e<strong>in</strong> sehr geübter und erfahrener<br />

Bergsteiger, se<strong>in</strong> Spenglerberuf<br />

verlangte von ihm täglich das<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzen mit der Gefahr.<br />

Recht e<strong>in</strong>drücklich gestaltete Pfarrer<br />

Bruno Rederer die Gedenkmesse <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er geschützten Mulde unter dem<br />

Schwarzhorn. Neben se<strong>in</strong>er Familie<br />

nahmen viele Bergkameraden und<br />

Freunde am Gottesdienst teil.<br />

Hans Loretz t 2000<br />

E<strong>in</strong>e Viertelstunde unterhalb des<br />

Naafkopfs er<strong>in</strong>nert e<strong>in</strong>e Gedenktafel<br />

an den am 5. März 2000 verunglückten<br />

Hans Loretz aus Triesenberg.<br />

Zusammen mit se<strong>in</strong>en Bergkameraden<br />

machte er unzählige Bergtouren<br />

im ganzen Alpenraum. An<br />

der steilen Ostflanke des Naafkopfs<br />

riss ihn e<strong>in</strong> Schneebrett mit <strong>in</strong> die<br />

Tiefe. Er konnte noch lebend geborgen<br />

werden, starb dann an Unterkühlung<br />

im Spital von Innsbruck.<br />

Arnold Gassner t 1953<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

E<strong>in</strong>e grosse Tragik überschattete den<br />

Bergtod des 18-jährigen Arnold<br />

Gassner aus Buchs. In der «Bergheimat<br />

1954» wird berichtet: «Am 17.<br />

August 1953 ereignete sich auf dem<br />

Hahnenspiel e<strong>in</strong> Bergunglück mit<br />

tödlichem Ausgang. E<strong>in</strong> junger Bursche<br />

aus Buchs befand sich mit Begleitern<br />

auf e<strong>in</strong>er Wanderung über<br />

das Hahnenspiel. Aus nicht geklärten<br />

Gründen stürzte er über e<strong>in</strong>e<br />

Felswand ab und verletzte sich dabei<br />

lebensgefährlich. Unsere Rettungswacht<br />

begab sich sofort nach<br />

Bekanntwerden des Unglücks zur<br />

Unfallstelle. Trotz eifrigen und systematischen<br />

Suchens konnte der<br />

Verunglückte jedoch erst gegen<br />

Morgen gefunden werden. Arnold<br />

lebte noch, verschied dann jedoch<br />

auf dem Transport.<br />

Dieser tragische Unglücksfall hat<br />

den Alpenvere<strong>in</strong> veranlasst, e<strong>in</strong>e eigentliche<br />

Rettungswacht mit geschultem<br />

Personal aufzubauen..»<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Holzkreuz am Valünaweg,<br />

300 m nördlich des Alpgebäudes,<br />

er<strong>in</strong>nert die Vorübergehenden<br />

an Arnold Gassner.


Liechtenste<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der F<strong>in</strong>anzwache<br />

Im Zollvertrag mit Österreich-Ungarn<br />

war verankert, dass liechtenste<strong>in</strong>ische<br />

Staatsangehörige bei der<br />

Aufnahme von Beamten und Angestellten<br />

<strong>in</strong> die Zollverwaltung <strong>in</strong><br />

Liechtenste<strong>in</strong> und Vorarlberg zu<br />

berücksichtigen s<strong>in</strong>d. Verschiedene<br />

Liechtenste<strong>in</strong>er traten <strong>in</strong> der Folge <strong>in</strong><br />

die F<strong>in</strong>anzwache e<strong>in</strong> und wurden <strong>in</strong><br />

Vorarlberg und Liechtenste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Zwei davon, die F<strong>in</strong>anzwachaufseher<br />

Wilhelm Bühler und Theodor<br />

Heeb, s<strong>in</strong>d am 16. März 1917<br />

auf e<strong>in</strong>em Dienstgang zur Gampalpe<br />

von e<strong>in</strong>er Law<strong>in</strong>e verschüttet<br />

worden und haben dabei den Tod<br />

gefunden. An der Unglücksstelle<br />

steht heute noch e<strong>in</strong> Gedenkste<strong>in</strong>.<br />

TheodorHe<br />

Wilhelm<br />

Theodor Heeb und Wilhelm Bühler + 1917<br />

Bei der Ausübung se<strong>in</strong>es Berufes<br />

verunglückt durch Blitzschlag ist im<br />

Jahre 1969 der Schweizer Grenzwächter<br />

Johann Fidel Spescha.<br />

Andreas Flutsch t 1999<br />

In der lieblichen Naturlandschaft<br />

vom Ruggeller Riet am grünen<br />

Grenzübergang nach Bangs er<strong>in</strong>nert<br />

e<strong>in</strong>e Gedenktafel auf e<strong>in</strong>em<br />

Kalkste<strong>in</strong> aus dem Rätikon an Andreas<br />

Flutsch. Der junge Wachtmeister<br />

der Grenzwache starb dort am<br />

16. Juli 1999 bei der Ausübung se<strong>in</strong>er<br />

Berufspflicht. Alpenblumen und<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Arve wachsen nun am<br />

Wiesenrand, wo der ehemalige Bergführer<br />

aus Graubünden nach e<strong>in</strong>er<br />

Schussverletzung verblutete.<br />

Johann Fidel Spescha t 1969 Se<strong>in</strong> Herz hörte auf zu schlagen auf e<strong>in</strong>er<br />

Kontrolltour am Maurerberg, 1977<br />

Lorenz Matt t 1873<br />

EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

:r„ Mai IST?<br />

'iraHoizflffßer<br />

"amlilenva c<br />

Wenige Schritte nördlich vom Falleck<br />

im Sam<strong>in</strong>atal hängt an den<br />

senkrechten Felsen e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Eisenkreuz.<br />

Auch 130 Jahre nach<br />

e<strong>in</strong>em Holzflösserunglück fanden<br />

sich noch gläubige Menschen, um<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Föhrenstrauss <strong>in</strong> die<br />

Holzvase unter dem Kreuz zu stecken.<br />

Die erneuerte Gedenktafel<br />

trägt noch folgende Inschrift: «Hier<br />

verunglückte am 28. Mai 1873 beim<br />

Holz flössen der Familienvater B.C.<br />

Lorenz-Matt im Alter von 46 Jahren,<br />

wohnhaft <strong>in</strong> Amerlügen. Ruhe <strong>in</strong><br />

Gottes Frieden.»<br />

Hans Schnellt 1983<br />

Am Bergweg zum Mittlerspitz er<strong>in</strong>nert<br />

e<strong>in</strong> Holzkreuz an Hans Schnell,<br />

der dort an e<strong>in</strong>em Herzanfall starb.<br />

Im Gipfelbuch auf dem Glegghorn<br />

las ich die Worte, die se<strong>in</strong> Sohn<br />

Marc se<strong>in</strong>em Vater widmete. Sie haben<br />

mich tief bewegt.<br />

21


EINTRACHT<br />

STAATSFEIERTAG 2003<br />

Gedenktafeln und Kreuze <strong>in</strong> der Liechtenste<strong>in</strong>er Tallandschaft<br />

Christian Hauser t<br />

Andrea Russenberger t 1993<br />

22<br />

Während e<strong>in</strong>igen Jahren zierten immer<br />

wieder schöne Blumensträusse<br />

und Kerzen den Sterbeort des 18jährigen<br />

Sohnes der Familie Alfred<br />

Hauser aus Schaan, der auf der<br />

Landstrasse zwischen Triesen und<br />

Balzers verunglückte.<br />

Auf der gleichen Strecke starb e<strong>in</strong><br />

paar Jahre später der 43-jährige Remo<br />

Lampert.<br />

Heute er<strong>in</strong>nert e<strong>in</strong> schlichtes Holzkreuz<br />

auf der gegenüber liegenden<br />

Strassenseite an diesen Verkehrstoten.<br />

Tragisch und voller Schmerz für se<strong>in</strong>e<br />

Eltern war das Ertr<strong>in</strong>ken des kle<strong>in</strong>en<br />

Julian Halbeisen im Rhe<strong>in</strong> bei<br />

Vaduz. Freunde der Familie begleiteten<br />

den kle<strong>in</strong>en Jungen bei e<strong>in</strong>em<br />

Spaziergang, wo er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unbeobachteten<br />

Augenblick <strong>in</strong>s Wasser<br />

stürzte.<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es weisses Kreuz steht nun<br />

an der Stelle, wo der Knabe von den<br />

Fluten des Rhe<strong>in</strong>s mitgetragen wurde.<br />

Auf dem Weg <strong>in</strong> die Realschule verunglückte<br />

im Frühjahr 1993 Andrea<br />

Russenberger durch e<strong>in</strong>en Lastwagen<br />

tödlich.<br />

Im oft hektischen Alltag kann e<strong>in</strong>e<br />

Gedenkm<strong>in</strong>ute vieles bewirken<br />

Nicht nur <strong>in</strong> den Wäldern oder auf<br />

den Bergen, auch im Gedenken<br />

an Verkehrstote, an Ertrunkene<br />

oder bei der Arbeit Verunglückte<br />

wurden vere<strong>in</strong>zelt Kreuze oder<br />

Gedenktafeln an den Strassenrändern,<br />

am Rhe<strong>in</strong>damm oder an der<br />

Unglücksstelle errichtet. Anders<br />

Remo Lampert t<br />

Julian Halbeisen t<br />

als auf den Bergen oder im Wald,<br />

nehmen wir bei der Vorbeifahrt<br />

nur für e<strong>in</strong>e ganz kurze Zeit Notiz<br />

von der Gedenkstätte. Dann lenkt<br />

uns der Verkehr wieder zu anderen<br />

Gedanken. Aber wie vieles andere<br />

im Tal, werden auch diese<br />

Zeichen der Er<strong>in</strong>nerung meist<br />

nach kurzer Zeit bei Strassenbauten<br />

oder anderen Arbeiten wieder<br />

entfernt.

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