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Publi kationen - Hochschule für bildende Künste Hamburg

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Zimmer mit Aussicht<br />

Der Kunstverein Harburger Bahnhof<br />

eröffnet Ende Mai das »Magazin« und<br />

startet eine neue Ausstellungsreihe.<br />

Mit den beiden Konzepten gibt das neu<br />

zusammengesetzte Kuratorinnen-Team<br />

seinen Einstand. Nach dem Weggang<br />

von Tim Voss wird Britta Peters zusammen<br />

mit Marie Birkholz, Promovendin<br />

an der HFBK, das Programm gestalten.<br />

Das Magazin-Projekt liege ihr schon<br />

lange am Herzen, sagt Britta Peters, zum<br />

einen, weil sich in Künstlerbüchern,<br />

Zeitschriften und Editionen ihr Interesse<br />

<strong>für</strong> das Schreiben und <strong>für</strong> <strong>bildende</strong> Kunst<br />

verbindet, zum anderen, weil darin ein<br />

enormes Potenzial zur Erweiterung<br />

des laufenden Ausstellungsprogramms<br />

steckt. In einem Nebenraum des Kunstvereins,<br />

der bisher selten als Ausstellungsfläche<br />

genutzt wurde und der<br />

direkt über den Gleisen 3 und 4 des Harburger<br />

Bahnhofs liegt, finden die Besucher<br />

ab jetzt eine wachsende Sammlung<br />

von internationalen Kunstzeitungen und<br />

Künstlerbüchern, und zwar vor allem<br />

solchen, die schwer über den Handel zu<br />

beziehen sind. Auch der Material-Verlag<br />

der HFBK beteiligt sich an dem Projekt,<br />

das weniger ein Archiv sein soll als ein<br />

sich ständig verändernder, zu benutzender<br />

Fundus. Das »Magazin« bietet<br />

die Möglichkeit, beispielsweise einen<br />

Handapparat zum theoretischen Kontext<br />

der jeweiligen Ausstellung zusammenzustellen,<br />

aber »darüber hinaus steht<br />

es auch <strong>für</strong> einen bewussten Umgang<br />

mit dem Buch- oder Heftformat als Ort<br />

der Präsentation von Kunst«, so Peters.<br />

Einen Teil der Sammlung bildet das<br />

Projekt »shelf life«, das die Künstlerin<br />

Karolin Meunier 2004 <strong>für</strong> den <strong>Hamburg</strong>er<br />

Ausstellungsraum »trottoir« konzipiert<br />

hat : ein Umschlagplatz <strong>für</strong> aktuelle<br />

Kataloge von <strong>Hamburg</strong>er KünstlerInnen,<br />

der davon lebt, dass die ErzeugerInnen<br />

ihre <strong>Publi</strong><strong>kationen</strong> dort vorbeibringen.<br />

Da das »Trottoir« die Räume in St. Pauli<br />

aufgibt, hat der Harburger Kunstverein<br />

»shelf life« übernommen, das nun als<br />

Sammlung innerhalb einer Sammlung<br />

weiter wachsen wird.<br />

Das beinahe wichtigste Element<br />

des »Magazins« ist ein Risograph,ein<br />

Schnelldrucker und immer noch ein<br />

Wunderwerk der Technik, auch wenn<br />

er in den meisten Druckereien zurzeit<br />

ausgemustert wird, weshalb Peters<br />

und Birkholz ihn günstig erwerben<br />

konnten. Das Risographie-Verfahren ist<br />

dem Siebdruck verwandt und hat eine<br />

ganz besondere und wiedererkennbare<br />

10<br />

Ästhetik. Auch die von dem Schweizer<br />

Duo Lehni-Trüb entworfene CI des chronisch<br />

unterfinanzierten Kunstvereins<br />

wird inzwischen auf diese preiswerte<br />

Weise im Haus produziert.<br />

Vor allem aber wird der Risograph<br />

die Eigenproduktion von <strong>Publi</strong><strong>kationen</strong><br />

ermöglichen, Hefte zum Beispiel, die<br />

Ausstellungen begleiten, Aspekte vertiefen<br />

und so etwas wie einen »zweiten<br />

Ausstellungsort« (Peters) formulieren.<br />

Außerdem erhalten KünstlerInnen die<br />

Möglichkeit, im Kunstverein zu publizieren.<br />

Die neue Ausstellungsreihe »Gefangenes<br />

Zimmer« startet im Mai mit den<br />

HFBK-Absolventen Philip Gaißer und<br />

Niklas Hausser sowie dem Berliner<br />

Künstler Till Megerle. Ihre räumliche<br />

Grundstruktur bildet ein sechs mal vier<br />

Quadratmeter großer und vier Meter<br />

hoher Raum im Raum, der direkt vor<br />

dem Eingang platziert sein wird. Nach<br />

den Präsentationen im Rahmen der<br />

vorausgegangenen Reihe »Ordnung<br />

sagt« , die alle auf raumgreifende Installationen<br />

hinausliefen, sei dies auch ein<br />

Versuch, mit Wänden zu arbeiten, ohne<br />

in dem großen Saal unschöne Stellwände<br />

aufstellen zu müssen, erklärt Peters.<br />

»Gefangenes Zimmer« ist ein Begriff<br />

der im <strong>Hamburg</strong>er Wohnungsbau einen<br />

Raum bezeichnet, der nicht unmittelbar,<br />

sondern nur durch andere Räume<br />

betreten werden kann. Es ist ein Begriff<br />

<strong>für</strong> einen Raum, der durch den Umraum<br />

definiert wird - und das macht ihn zu<br />

einem interessanten und vielversprechenden<br />

Titel.<br />

21. Mai bis 20. Juni<br />

Eröffnung 20. Mai, 19 Uhr<br />

Keine Entfernungen zu überwinden<br />

zwischen Fragesteller und Antwort-<br />

geber – Gefangenes Zimmer 1<br />

Philip Gaißer / Niklas Hausser, Till<br />

Megerle<br />

Kunstverein Harburger Bahnhof,<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

Hannoversche Straße 85<br />

Mi – So, 14 – 18 Uhr<br />

www.kvhbf.de<br />

Lerchen_feld 05 _Projekte, Ausstellungen und Auszeichnungen<br />

a<br />

b<br />

a Das »Magazin« im Kunstverein<br />

Harburger Bahnhof;<br />

Foto: Kv.H.Bf<br />

b Philip Gaißer, o.T (Sandhafen),<br />

2009, Inkjet, Maße<br />

variabel

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