Publi kationen - Hochschule für bildende Künste Hamburg

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aber auch ein wenig an Gruppensitzun- gen beim Therapeuten. Aber, wie so oft in der Kunst, geht es darum, sich in eine Sprache einzulesen und die feinen Nuancen wahrzunehmen. Wenn man sich einmal auf diese Art des Umgangs eingelassen hatte, waren die Arbeitsgespräche effektiver als erwartet. Ohnehin spielt der Umgang mit der Sprache beim Bachelorstudenten am Goldsmiths eine sehr viel größere Rolle als das Umsetzen der eigenen künstlerischen Arbeit, so scheint es. Das ist aber auch durch die äußeren Umstände beeinflusst, die Worten mehr Platz gewähren können als dem produktiven Ausbreiten, denn die Arbeitsplätze sind dort sehr beengt. Dennoch, immerhin hat jeder Student einen Tisch, an dem er grübeln kann. Und wenn man sich entscheiden sollte, sich doch noch ein Masterstudium zu leisten, bekommt man einen größeren Arbeitsplatz in einem anderen Gebäude auf dem Riesencampus, wo man dann auch unter Mastern bleibt. Die Größe und Fülle an Möglichkeiten der Stadt waren in London natürlich viel immenser als in Hamburg, was das beschauliche Beisammensein der Gruppe weniger überschaubar machte als in letzterer. London lockte und auch außerhalb von New Cross, dem Viertel in dem sich das Goldsmith angesiedelt hat, stellte sich heraus : Der Londoner an sich ist ein sehr offener und höflicher Mensch, der offenbar viele Stunden in der Tube verbringt oder im roten Doppeldeckerbus. Der Public Transport scheint generell ein wichtiger Anzeiger des nationalen Wohlbefindens zu sein (wo z. B. jeder gerne liest oder ausführlich und äußerst freundlich der erfragte Weg zum Wunschziel erörtert wird) und steht, so mag der Eindruck entstehen, exemplarisch für das gute Funktionieren der Stadt, der Wirtschaft und überhaupt des Staates. Der Engländer liebt Durchsagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln, die in sehr schnell aufeinanderfolgenden Abständen repetiert werden. Zu unserem Verdutzen und viel zu schnell und unbemerkt läutete die Glocke im Pub auch immer wieder zu gefühlt vornächtlicher Zeit. An den Glöcknern führt kein Weg vorbei. Und man wundert sich, wer sich befähigt fühlt, eine ganze Stadt zu erziehen und nach Hause ins Bett zu schicken und dass die Stadt eine solche Erziehungsmaßnahme braucht, weil sie sonst in den unzähligen Pubs verschwinden würde. Gott sei Dank leben wir immerhin noch in einer Welt, in der jeder selbst entscheiden kann, ob er zum Rückflug wieder auftauchen will oder nicht. 34 Lerchen_feld 05 _Internationales a b e d c
35 h Lerchen_feld 05 _Internationales f g a, b, e Ausstellung der Goldsmiths-Studierenden in der HFBK-Galerie c Gruppenkorrektur am Goldsmiths f Goldsmiths-Studierende in Hamburg d, h Ausstellung der HFBK- Studierenden am Goldsmiths g Gemeinsame Ausstellung im Armersham Arms (Fotos : Roman Liška
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