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2012 Peene - Richtgraben - Peenestrom - Strom - jedisoft.de

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Freitag, 18.05.<strong>2012</strong><br />

Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Start am Kanuverein Gützkow. Fahrt 1,1 km über <strong>de</strong>n Swinow-Bach zur <strong>Peene</strong>.<br />

74,5 Einfahrt in die <strong>Peene</strong>.<br />

74,7 Links Rastplatz.<br />

77,3 Links Pentin.<br />

78,3 Rechts Priemen.<br />

81,8 Rechts <strong>Peene</strong>-Südkanal (Bewässerungskanal).<br />

Vier Kilometer vor Stolpe zweigt rechts <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong>-Südkanal ab. Bei ihm han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um einen künstlich angelegten, zu bei<strong>de</strong>n Seiten einge<strong>de</strong>ichten Wasserlauf. Anfangs<br />

sind nur Deiche vorhan<strong>de</strong>n, die später von dichtem, alleeähnlichem Baumbestand<br />

abgelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

85,7 Personenfähre. Links Rastplatz. Rechts Stolpe. Rechts Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz.<br />

Mittagspause. Selbstverpflegung.<br />

Schwirren<strong>de</strong>s Pfeifen erfüllt die Luft. Erschrocken senken wir unsere Köpfe und blicken<br />

<strong>de</strong>n über uns hinweg fliegen<strong>de</strong>n Schwänen nach. Die bleich am Ufer aufragen<strong>de</strong>n abgestorbenen<br />

Birken in <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Bruchwäl<strong>de</strong>rn, die weißen Seerosen und großen<br />

Mummeln im Wasser geben uns das Gefühl, in eine völlig an<strong>de</strong>re Welt einzutauchen.<br />

Sind wir wirklich in Deutschland? O<strong>de</strong>r auf kanadischen, finnischen Gewässern,<br />

gar auf <strong>de</strong>m Amazonas? Der laue Wind bläst mal von vorne, dann von hinten, bietet<br />

aber in <strong>de</strong>r nachmittäglichen Hitze wenig Abkühlung. In dieser schönen und verwunschenen<br />

Stimmung taucht <strong>de</strong>r Anleger von Stolpe vor uns auf – <strong>de</strong>r sicherlich<br />

schönstgelegene Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz dieser Tour. Nicht zuletzt wegen <strong>de</strong>s historischen<br />

Gasthauses „Fährkrug“, von <strong>de</strong>ssen sonnen beschienener Terrasse man einen<br />

herrlichen Blick auf <strong>de</strong>n Fluss hat. Schon Fritz Reuter hatte erkannt, dass man hier<br />

ungestört arbeiten und sich erholen kann. Die neben <strong>de</strong>m „Fährkrug“ liegen<strong>de</strong> Klosterruine<br />

regte ihn 1860 dazu an, „Die Urgeschicht von Meckelnbörg“ zu verfassen. Das<br />

erste Kloster in Pommern überhaupt, wur<strong>de</strong> 1153 als Bastion zur Einführung <strong>de</strong>s<br />

Christentums im Land <strong>de</strong>r Slawen gegrün<strong>de</strong>t. Pommernfürst Wartislaw I. wur<strong>de</strong> 1135<br />

von Stammesangehörigen ermor<strong>de</strong>t, weil er Bischof Otto von Bamberg auf seiner<br />

„Missionsreise“ durch Pommern militärischen Schutz gegeben hatte. Wer das 300-<br />

Seelen-Dorf mit seiner einzigartigen Umgebung erlebt, wird Reuters Vorliebe für Stolpe<br />

verstehen. Nach einem Rundgang durch <strong>de</strong>n historisch be<strong>de</strong>utsamen Ort, an <strong>de</strong>m<br />

die <strong>Peene</strong> <strong>de</strong>n einstigen Königsweg von Hamburg nach Stettin kreuzt, lassen wir<br />

uns im „Fährkrug“ <strong>de</strong>n Fisch und die Bratkartoffeln schmecken und beschließen, wie<strong>de</strong>rzukommen,<br />

um einige <strong>de</strong>r lohnen<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rungen und Radtouren zu unternehmen.<br />

Die an<strong>de</strong>re Flussseite verbin<strong>de</strong>t eine nach Bedarf verkehren<strong>de</strong> Personenfähre.<br />

Will jemand <strong>de</strong>n Fluss überqueren, tut er dies durch Schlagen auf <strong>de</strong>n am Ufer befindlichen<br />

Gong kund. Früher existierte hier einmal das von <strong>de</strong>n Mönchen <strong>de</strong>s Klosters<br />

Stolpe betriebene Mühlengut „Stolpmühl“.<br />

89,9 Links Einmündung verlan<strong>de</strong>ter Stichkanal nach Menzlin.<br />

Bei Kilometer 90 könnte man noch einmal am linken Ufer anlegen, um <strong>de</strong>n Wikingergräbern<br />

von Menzlin einen Besuch abzustatten. Das <strong>Peene</strong>ufer war hier seit <strong>de</strong>r<br />

Steinzeit bis in die Slawenzeit fast in allen Epochen bewohnt, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Fluss bot ausgezeichnete<br />

Transportbedingungen. Im 9. und 10. Jahrhun<strong>de</strong>rt lebten sogar slawische<br />

Siedler mit <strong>de</strong>n Wikingern zusammen. Zahlreiche Bo<strong>de</strong>nfun<strong>de</strong> weisen darauf hin. Breite<br />

Schilfgürtel säumen durchgehend das Flussufer. Wir durchfahren nun das Naturschutzgebiet<br />

„<strong>Peene</strong>talmoor“, <strong>de</strong>n größten zusammenhängen<strong>de</strong>n Moorkomplex Mecklenburg-Vorpommerns.<br />

Das für <strong>de</strong>n Menschen fast nicht zugängliche Gebiet gehört zu<br />

<strong>de</strong>n artenreichsten Rückzugsgebieten <strong>de</strong>s <strong>Peene</strong>tals und ist eines <strong>de</strong>r Hauptbrutgebiete<br />

so selten gewor<strong>de</strong>ne Vogelarten wie Kranich, Sumpfohreule, Große Rohrdommel,<br />

Blaukehlchen und Rohrweihe. Fasziniert versuchen wir einen Blick in die Amphibienwelt<br />

zu erhaschen, doch das Schilf erhebt sich wie eine undurchdringliche Wand vor<br />

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