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2012 Peene - Richtgraben - Peenestrom - Strom - jedisoft.de

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<strong>Peene</strong><br />

Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Die <strong>Peene</strong> ist ein Fluss in Mecklenburg-Vorpommern. Der Name stammt aus <strong>de</strong>m Slawischen<br />

und be<strong>de</strong>utet Bach o<strong>de</strong>r Fluss. Sie mün<strong>de</strong>t nahe <strong>de</strong>r Stadt Anklam in <strong>de</strong>n nach ihr benannten<br />

<strong>Peene</strong>strom, einem <strong>de</strong>r drei Mündungsarme <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r. In ihrem Oberlauf ist die <strong>Peene</strong> in<br />

mehrere kleinere Flüsse geglie<strong>de</strong>rt, die alle <strong>de</strong>n Namen „<strong>Peene</strong>“, jeweils mit einem Zusatzwort<br />

versehen, tragen. In ihrem Unterlauf fließt die <strong>Peene</strong> mit geringem Gefälle durch ein breites<br />

weichselkaltzeitliches Urstromtal, in <strong>de</strong>m sich heute mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete<br />

befin<strong>de</strong>n. Das <strong>Peene</strong>tal ist das größte zusammenhängen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rmoorgebiet Mitteleuropas.<br />

Die <strong>Peene</strong> ist von km 2,50 (Einmündung <strong>de</strong>s Malchiner <strong>Peene</strong>kanals in die Westpeene) bis<br />

zur Mündung durch <strong>de</strong>n <strong>Richtgraben</strong> in <strong>de</strong>n <strong>Peene</strong>strom (km 104,6) eine Bun<strong>de</strong>swasserstraße,<br />

die seit 2010 neu kilometriert ist. Zu ihr gehört auch die Mündungsstrecke neben <strong>de</strong>m<br />

<strong>Richtgraben</strong>. Zuständig ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund.<br />

Von ihrer Mündung bis Demmin ist die <strong>Peene</strong> als Schifffahrtsweg <strong>de</strong>r Binnenwasserstraßenklassifikation<br />

IV ausgewiesen. Oberhalb Demmins, bis Malchin, ist die <strong>Peene</strong> Binnenwasserstraße<br />

<strong>de</strong>r Klasse III. Die Fahrrinnentiefe beträgt von <strong>de</strong>r Mündung bis zum Nordosten<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Kummerower Sees 2,5 m, von dort bis km 2,50 sind es 2 m.<br />

Die <strong>Peene</strong> war schon von alters her wegen ihrer relativ großen Querschnittsverhältnisse, <strong>de</strong>s<br />

sehr geringen Gefälles und <strong>de</strong>r damit kaum wahrnehmbaren Fließgeschwindigkeit eine viel genutzte<br />

Wasserstraße. Außer einigen Durchstichen und Baggerungen gab es keine wasserbaulichen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen. Eine Beeinträchtigung für die Schifffahrt gibt es nur durch drei Brückendurchfahrten<br />

(bewegliche Brücken in Anklam, Demmin und Loitz).<br />

Ihre Quelle liegt in fast 70 m ü. NN nahe <strong>de</strong>r Wasserschei<strong>de</strong> zwischen Nord- und Ostsee am<br />

Nordrand <strong>de</strong>s Müritz-Nationalparkes auf einem Eiszeitlichen Höhenrücken etwa 8 km östlich<br />

von Waren bei <strong>de</strong>m Dorf Kargow. Von dort fließt sie nordwärts durch <strong>de</strong>n Torgelower See<br />

bei Torgelow am See und <strong>de</strong>n Rittermannshagener See. Nördlich <strong>de</strong>s Dorfes Faulenrost<br />

nimmt sie in 30 m ü. NN und 20 Flusskilometer von ihrer Quelle entfernt ihren größten Nebenfluss,<br />

die ca. 28 km lange Kittendorfer <strong>Peene</strong>, die zwischen <strong>de</strong>n Ortschaften Briggow und<br />

Bre<strong>de</strong>nfel<strong>de</strong> entspringt, auf. In Malchin, nach ca. 20 km, hat sie fast nur noch Meereshöhe.<br />

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Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Die <strong>Peene</strong> verlässt <strong>de</strong>n fast 11 km langen und im Mittel 3 km breiten Kummerower See am<br />

Nor<strong>de</strong>n<strong>de</strong> beim Darguner Ortsteil Aalbu<strong>de</strong>. Zwei Kilometer nördlich <strong>de</strong>s Sees mün<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r von<br />

Dargun kommen<strong>de</strong> Röcknitzbach in die <strong>Peene</strong>, die danach in nordöstliche Richtung an<br />

Demmin und Loitz vorbei bis Höhe Görmin und anschließend in südöstliche Richtung über<br />

Jarmen nach Anklam fließt. Die <strong>Peene</strong> besitzt in diesem Abschnitt fast kein Gefälle (24 cm).<br />

In <strong>de</strong>m breiten Urstromtal ihres Unterlaufes befin<strong>de</strong>n sich viele Sumpf- und Feuchtgebiete. Bei<br />

Demmin, das bis ins späte 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt Seehafen war, liegt <strong>de</strong>r Wasserspiegel im Mittel<br />

bei 0,1 m ü. NN. Hier mün<strong>de</strong>n von Südosten die Tollense bei Haus Demmin, und von Nordwesten<br />

die Trebel in die <strong>Peene</strong>. Bei Loitz mün<strong>de</strong>t die Schwinge, die auf ihren letzten Kilometern<br />

durch das Tal <strong>de</strong>s Ibitzgrabens verläuft, in <strong>de</strong>n Fluss. Bei Dersewitz befin<strong>de</strong>t sich ein<br />

Pumpwerk, durch das in Zeiten großer Trockenheit Wasser in <strong>de</strong>n <strong>Peene</strong>-Südkanal hoch gepumpt<br />

wird, um durch diesen in <strong>de</strong>n östlichen Teil <strong>de</strong>s Landgrabens und so zur Friedlän<strong>de</strong>r<br />

Großen Wiese geleitet zu wer<strong>de</strong>n. Etwa 10 km östlich von Anklam mün<strong>de</strong>t die <strong>Peene</strong> nach<br />

136 km in <strong>de</strong>n <strong>Peene</strong>strom. 98 km ihres Flusslaufes sind schiffbar.<br />

<strong>Strom</strong> und <strong>Peene</strong>strom<br />

Der <strong>Strom</strong> und <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong>strom bil<strong>de</strong>n zusammen <strong>de</strong>n westlichsten Mündungsarm <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r<br />

und trennen die Insel Usedom vom vorpommerschen Festland. Der <strong>Strom</strong> verbin<strong>de</strong>t das<br />

Stettiner Haff, auch O<strong>de</strong>rhaff genannt, in westlicher Richtung mit <strong>de</strong>m 6 km entfernten kleinen<br />

Delta <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong>. Von dieser Vereinigung aus fließt <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong>strom in nördlicher Richtung<br />

und öffnet sich dabei nach Osten zu einer großen Bucht, <strong>de</strong>m Achterwasser. Dann verengt<br />

er sich wie<strong>de</strong>r und passiert zwischen Hügeln die Stadt Wolgast. Etwa 15 km nördlich von<br />

Wolgast (zwischen <strong>Peene</strong>mün<strong>de</strong> und Kröslin) erreicht <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong>strom die Spandowerhagener<br />

Wiek, eine Bucht im Greifswal<strong>de</strong>r Bod<strong>de</strong>n, und damit die offene Ostsee. <strong>Strom</strong><br />

und <strong>Peene</strong>strom sind Seewasserstraßen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s, auf <strong>de</strong>nen die Seeschifffahrtsstraßen-<br />

Ordnung gilt; zuständig ist wie für die <strong>Peene</strong> das Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund.<br />

Strömungsumkehr<br />

Normalerweise fließt durch die drei Mündungsarme <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r, also <strong>Strom</strong> / <strong>Peene</strong>strom,<br />

Swine und Dievenow, mehr Wasser aus <strong>de</strong>m Haff in die Ostsee als umgekehrt. Bei einem<br />

Sturmhochwasser können aber auch erhebliche Mengen Meerwasser ins Haff gedrückt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Wasserschei<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>r Trebel bei Tribsees und <strong>de</strong>r Recknitz bei Bad Sülze liegt<br />

nur 1,3 m ü. NN. Bei sehr starkem Hochwasser <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r, wie zuletzt 1997, kann Wasser <strong>de</strong>r<br />

O<strong>de</strong>r durch <strong>Peene</strong> und Trebel aufwärts fließen und erreicht dann die Ostsee durch<br />

Recknitz, Saaler Bod<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Grabow, also westlich <strong>de</strong>r Insel Rügen, nach<strong>de</strong>m es<br />

Ribnitz-Damgarten und Barth passiert hat.<br />

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Loitz<br />

Gützkow<br />

Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Zecheriner Brücke<br />

Alt Plestlin<br />

Stolpe<br />

Jarmen<br />

Menzlin<br />

Karniner Brücke<br />

Swinow-Bach<br />

Anklam<br />

Auszüge aus Kanu-Kompass Mecklenburg-Vorpommern von Carola Hillmann / Thomas Kettler.<br />

Auszüge aus WIKIPEDIA.<br />

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Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Mittwoch, 16.05.<strong>2012</strong><br />

Anfahrt von Bruchmühlen nach Gützkow, Übernachtung (alle vier Nächte) auf <strong>de</strong>m Dachbo<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Kanuverein Gützkow e. V. (zu erreichen über die Triftstraße, welche in <strong>de</strong>r Ortsmitte<br />

in südlicher Richtung von <strong>de</strong>r B 111 abzweigt). Ansprechpartner: Herr Andreas Metzler,<br />

Pommersche Straße 65, 17506 Gützkow (Tel. 038353-277 o<strong>de</strong>r 0160-97221638, Fax.<br />

038353-6827, E-Mail andreas-metzler@t-online.<strong>de</strong>).<br />

Gützkow ist über die Autobahn A 20 Abfahrt Gützkow (Nr. 27) sehr gut zu erreichen.)<br />

Donnerstag, 17.05.<strong>2012</strong><br />

Fahrt zum Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz nach Loitz.<br />

Loitz ist die zweitälteste vorpommersche Kleinstadt. Der Ort liegt auf einem Plateau<br />

über <strong>de</strong>m Moorgebiet <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong> und ist schon mehr als 750 Jahre alt. Im oberen Teil<br />

<strong>de</strong>s Ortes herrscht starker Durchgangsverkehr, <strong>de</strong>r untere Ortsteil aber, um die Kirche<br />

herum, ist sehr reizvoll. Zu <strong>de</strong>n Sehenswürdigkeiten <strong>de</strong>s Städtchens gehören Reste<br />

<strong>de</strong>r Stadtbefestigung, das westliche Steintor aus <strong>de</strong>m 14. sowie die aus <strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

stammen<strong>de</strong> Kirche St. Marien. In ihrem Innern fin<strong>de</strong>t sich ein Taufstein aus<br />

<strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>n Otto von Bamberg von seinen Missionsreisen mitgebracht<br />

haben soll. Wer Zeit hat, sollte <strong>de</strong>r Heimatstube, die im ältesten Gebäu<strong>de</strong> untergebracht<br />

ist, einen Besuch abstatten. Unmittelbar vor <strong>de</strong>r Drehbrücke liegt rechts in einem<br />

großen Torfstich das Freibad von Loitz. Von hier erreicht man auch gut die „Zeitlower<br />

Anlagen“. Auf einem langgestreckten Hügel wur<strong>de</strong>n inmitten eines Buchenwäldchens<br />

Wan<strong>de</strong>rwege und Rastplätze angelegt. Von dort hat man einen wun<strong>de</strong>rvollen<br />

Blick über die Wiesen und Torfstiche auf Loitz.<br />

49,1 Links Hafen Loitz, neue Marina, Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz. Rechts Einmündung Kuckucksgraben.<br />

Hinter Loitz beginnt ein großes Naturschutzgebiet mit vielen Torfstichen und riesigem<br />

Sumpfgelän<strong>de</strong>.<br />

51,6 Links Einmündung Schwinge, ganzjährig gesperrt!<br />

53,0 Rechts Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz Sophienhof.<br />

Nur wenige Meter sind es bis ins Dorf. Zerpenzin hieß <strong>de</strong>r kleine, als typisch slawisches<br />

Runddorf angelegte Ort. Die Herzogin Sophie, geborene zu Braunschweig und<br />

Lüneburg, die 1592 das Loitzer Schloss als Witwensitz bezog, hielt sich gern und oft<br />

in Zerpenzin auf. Das Dorf gefiel ihr so gut, dass sie es bald darauf kaufte und ihm<br />

ihren Namen gab. Im Ortskern sind die mittelalterliche Dorfkirche und das in <strong>de</strong>r Nähe<br />

stehen<strong>de</strong> Natur<strong>de</strong>nkmal sehenswert, ein sogenannter „Schälchenstein“, von <strong>de</strong>ssen<br />

Vertiefungen Wissenschaftler annehmen, dass sie zur Aufnahme von Opfergaben dienten.<br />

57,1 Rechts Alt Plestlin, Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz (Parkplatz 250 m entfernt!).<br />

Alt Plestlin ist mit seiner aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt stammen<strong>de</strong>n Kirche, <strong>de</strong>m gut erhaltenen<br />

Gutshaus und seinem Park sowie <strong>de</strong>m neu geschaffenen Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz<br />

sehr anziehend. Hier gibt es riesige Pol<strong>de</strong>rgebiete, wo sich einzelne Bereiche in<br />

<strong>Peene</strong>nähe zu Bruchwäl<strong>de</strong>rn entwickelt haben und sich jetzt die Vögel zum Schlafen<br />

sammeln. Neben Blessralle, Bekassine und Rotmilan trifft man in dieser Gegend gelegentlich<br />

auch auf <strong>de</strong>n Kranich. Nach<strong>de</strong>m die <strong>Peene</strong> hinter Demmin bis zu 50 Meter<br />

breit gewor<strong>de</strong>n war, ist sie nun zwischen 20 und 30 Meter schmal. Immer mal wie<strong>de</strong>r<br />

steuern wir unseren Kanadier um kleine Seerosenbestän<strong>de</strong>, an <strong>de</strong>n Ufern ge<strong>de</strong>ihen<br />

Sumpfdotterblumen und Orchi<strong>de</strong>en. Still und fast unberührt erscheint uns diese herrliche<br />

Wasserlandschaft. Zu bei<strong>de</strong>n Seiten begleiten uns Erlen-Eschen-Wäl<strong>de</strong>r, zwischen<br />

<strong>de</strong>nen sich winzige Bachläufe schlängeln.<br />

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64,1 Links Alt-Jargenow.<br />

Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Mittagspause. Selbstverpflegung.<br />

67,0 Rechts Sportboothafen <strong>de</strong>s WSV <strong>Peene</strong>moor.<br />

68,2 Straßenbrücke (Burgstraße). Rechts Jarmen.<br />

Jarmen ist ein kleines, Mitte <strong>de</strong>s 13. Jahrhun<strong>de</strong>rts gegrün<strong>de</strong>tes Ackerbürgerstädtchen.<br />

Die großen Silos an <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong> überragen alle an<strong>de</strong>ren Bauten <strong>de</strong>s Ortes. Wir<br />

gehen die wenigen Meter in die Stadt hinein. Um die auf einem kleinen Hügel erbaute<br />

schmucklose Pfarrkirche St. Marien herum zeigt sich das Örtchen von seiner schönsten<br />

Seite.<br />

68,3 Rechts Schwimmsteg am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hafenmauer, Rastplatz im Bau.<br />

68,5 Autobahnbrücke A 20.<br />

Hinter Jarmen beginnt ein weiteres Naturschutzgebiet, links <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong> liegen sehr<br />

viele kleine Seen, die einst Torfstiche gewesen sind.<br />

74,4 Rechts Baggersee.<br />

74,5 Links Einmündung Swinow-Bach, dort nach 1,1 km Kanuverein Gützkow.<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagesetappe.<br />

Zurückgelegte Tagesstrecke: 26,5 km.<br />

Von <strong>de</strong>r Betriebsamkeit, die in Gützkow jahrhun<strong>de</strong>rte lang herrschte, ist heute nichts<br />

mehr zu spüren. Schon 1361 verband an dieser Stelle die Gützkower Fähre bei<strong>de</strong><br />

Seiten <strong>de</strong>s Flusses. Mit <strong>de</strong>m Frie<strong>de</strong>n von Stockholm im Jahre 1720 wur<strong>de</strong> das Fährhaus<br />

Grenzstation zwischen Bran<strong>de</strong>nburg-Preußen und Schwe<strong>de</strong>n. Der Legen<strong>de</strong> nach<br />

rettete <strong>de</strong>r Fährmann <strong>de</strong>m Schwe<strong>de</strong>nkönig Karl XII. das Leben, als er bei seiner Rückkehr<br />

aus <strong>de</strong>r Türkei auf <strong>de</strong>m Fluss kenterte. Dafür erhielt dieser die Fähre vom König<br />

als Geschenk. Erst 1958 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fährverkehr eingestellt. Vom Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz<br />

gelangt man nach etwa 1.500 Metern ins Zentrum <strong>de</strong>s geschichtsträchtigen<br />

Städtchens, das im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Christianisierung Pommerns und <strong>de</strong>m<br />

Aufenthalt <strong>de</strong>s nicht gera<strong>de</strong> zimperlichen Bischofs von Bamberg eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

erlangte. Auf <strong>de</strong>n Ruinen einer von ihm auf seiner „Missionsreise“ zerstörten<br />

slawischen Burg wur<strong>de</strong> im 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt Gützkow gegrün<strong>de</strong>t. Das markanteste<br />

Bauwerk, das ein Stadtbrand 1729 fast völlig vernichtete, ist die 1737 wie<strong>de</strong>r aufgebaute<br />

Stadtkirche St. Nikolai. Ein Genuss ist <strong>de</strong>r Spaziergang durch <strong>de</strong>n 1859 im Stile<br />

eines englischen Landschaftsparks angelegte Wiecker Schlosspark, <strong>de</strong>n heutigen<br />

Stadtpark, mit <strong>de</strong>r von einem Schinkel-Schüler errichteten romantischen Grabkapelle.<br />

Überhaupt ist die Gegend lohnend für einen längeren Aufenthalt - für Wan<strong>de</strong>rungen<br />

jenseits <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong> über das Dörfchen Kagenow mit <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

stammen<strong>de</strong>n Feldsteinkirche nach Neetzow, wo das an einen englischen Landsitz erinnern<strong>de</strong><br />

neogotische Schloss mit <strong>de</strong>m schönen Landschaftspark zu bewun<strong>de</strong>rn ist.<br />

O<strong>de</strong>r für Wan<strong>de</strong>rungen durch das Naturschutzgebiet „<strong>Peene</strong>wiesen bei Gützkow“,<br />

das in seiner ökologischen Strukturvielfalt zu <strong>de</strong>n wertvollsten Moorgebieten Mecklenburg-Vorpommerns<br />

zählt.<br />

Seite 5


Freitag, 18.05.<strong>2012</strong><br />

Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Start am Kanuverein Gützkow. Fahrt 1,1 km über <strong>de</strong>n Swinow-Bach zur <strong>Peene</strong>.<br />

74,5 Einfahrt in die <strong>Peene</strong>.<br />

74,7 Links Rastplatz.<br />

77,3 Links Pentin.<br />

78,3 Rechts Priemen.<br />

81,8 Rechts <strong>Peene</strong>-Südkanal (Bewässerungskanal).<br />

Vier Kilometer vor Stolpe zweigt rechts <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong>-Südkanal ab. Bei ihm han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um einen künstlich angelegten, zu bei<strong>de</strong>n Seiten einge<strong>de</strong>ichten Wasserlauf. Anfangs<br />

sind nur Deiche vorhan<strong>de</strong>n, die später von dichtem, alleeähnlichem Baumbestand<br />

abgelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

85,7 Personenfähre. Links Rastplatz. Rechts Stolpe. Rechts Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz.<br />

Mittagspause. Selbstverpflegung.<br />

Schwirren<strong>de</strong>s Pfeifen erfüllt die Luft. Erschrocken senken wir unsere Köpfe und blicken<br />

<strong>de</strong>n über uns hinweg fliegen<strong>de</strong>n Schwänen nach. Die bleich am Ufer aufragen<strong>de</strong>n abgestorbenen<br />

Birken in <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Bruchwäl<strong>de</strong>rn, die weißen Seerosen und großen<br />

Mummeln im Wasser geben uns das Gefühl, in eine völlig an<strong>de</strong>re Welt einzutauchen.<br />

Sind wir wirklich in Deutschland? O<strong>de</strong>r auf kanadischen, finnischen Gewässern,<br />

gar auf <strong>de</strong>m Amazonas? Der laue Wind bläst mal von vorne, dann von hinten, bietet<br />

aber in <strong>de</strong>r nachmittäglichen Hitze wenig Abkühlung. In dieser schönen und verwunschenen<br />

Stimmung taucht <strong>de</strong>r Anleger von Stolpe vor uns auf – <strong>de</strong>r sicherlich<br />

schönstgelegene Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz dieser Tour. Nicht zuletzt wegen <strong>de</strong>s historischen<br />

Gasthauses „Fährkrug“, von <strong>de</strong>ssen sonnen beschienener Terrasse man einen<br />

herrlichen Blick auf <strong>de</strong>n Fluss hat. Schon Fritz Reuter hatte erkannt, dass man hier<br />

ungestört arbeiten und sich erholen kann. Die neben <strong>de</strong>m „Fährkrug“ liegen<strong>de</strong> Klosterruine<br />

regte ihn 1860 dazu an, „Die Urgeschicht von Meckelnbörg“ zu verfassen. Das<br />

erste Kloster in Pommern überhaupt, wur<strong>de</strong> 1153 als Bastion zur Einführung <strong>de</strong>s<br />

Christentums im Land <strong>de</strong>r Slawen gegrün<strong>de</strong>t. Pommernfürst Wartislaw I. wur<strong>de</strong> 1135<br />

von Stammesangehörigen ermor<strong>de</strong>t, weil er Bischof Otto von Bamberg auf seiner<br />

„Missionsreise“ durch Pommern militärischen Schutz gegeben hatte. Wer das 300-<br />

Seelen-Dorf mit seiner einzigartigen Umgebung erlebt, wird Reuters Vorliebe für Stolpe<br />

verstehen. Nach einem Rundgang durch <strong>de</strong>n historisch be<strong>de</strong>utsamen Ort, an <strong>de</strong>m<br />

die <strong>Peene</strong> <strong>de</strong>n einstigen Königsweg von Hamburg nach Stettin kreuzt, lassen wir<br />

uns im „Fährkrug“ <strong>de</strong>n Fisch und die Bratkartoffeln schmecken und beschließen, wie<strong>de</strong>rzukommen,<br />

um einige <strong>de</strong>r lohnen<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rungen und Radtouren zu unternehmen.<br />

Die an<strong>de</strong>re Flussseite verbin<strong>de</strong>t eine nach Bedarf verkehren<strong>de</strong> Personenfähre.<br />

Will jemand <strong>de</strong>n Fluss überqueren, tut er dies durch Schlagen auf <strong>de</strong>n am Ufer befindlichen<br />

Gong kund. Früher existierte hier einmal das von <strong>de</strong>n Mönchen <strong>de</strong>s Klosters<br />

Stolpe betriebene Mühlengut „Stolpmühl“.<br />

89,9 Links Einmündung verlan<strong>de</strong>ter Stichkanal nach Menzlin.<br />

Bei Kilometer 90 könnte man noch einmal am linken Ufer anlegen, um <strong>de</strong>n Wikingergräbern<br />

von Menzlin einen Besuch abzustatten. Das <strong>Peene</strong>ufer war hier seit <strong>de</strong>r<br />

Steinzeit bis in die Slawenzeit fast in allen Epochen bewohnt, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Fluss bot ausgezeichnete<br />

Transportbedingungen. Im 9. und 10. Jahrhun<strong>de</strong>rt lebten sogar slawische<br />

Siedler mit <strong>de</strong>n Wikingern zusammen. Zahlreiche Bo<strong>de</strong>nfun<strong>de</strong> weisen darauf hin. Breite<br />

Schilfgürtel säumen durchgehend das Flussufer. Wir durchfahren nun das Naturschutzgebiet<br />

„<strong>Peene</strong>talmoor“, <strong>de</strong>n größten zusammenhängen<strong>de</strong>n Moorkomplex Mecklenburg-Vorpommerns.<br />

Das für <strong>de</strong>n Menschen fast nicht zugängliche Gebiet gehört zu<br />

<strong>de</strong>n artenreichsten Rückzugsgebieten <strong>de</strong>s <strong>Peene</strong>tals und ist eines <strong>de</strong>r Hauptbrutgebiete<br />

so selten gewor<strong>de</strong>ne Vogelarten wie Kranich, Sumpfohreule, Große Rohrdommel,<br />

Blaukehlchen und Rohrweihe. Fasziniert versuchen wir einen Blick in die Amphibienwelt<br />

zu erhaschen, doch das Schilf erhebt sich wie eine undurchdringliche Wand vor<br />

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Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

uns. Unvermittelt taucht die Silhouette Anklams in <strong>de</strong>r Ferne auf. Über uns zieht ein<br />

Storch hinweg, und unwillkürlich müssen wir an <strong>de</strong>n großen Sohn dieser Stadt <strong>de</strong>nken.<br />

90,9 Rechts Einmündung Stegenbach, unfahrbar.<br />

94,0 Rechts Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz Anklam.<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagesetappe.<br />

Zurückgelegte Tagesstrecke: 20,6 km.<br />

Besichtigung <strong>de</strong>s Otto-Lilienthal-Museums.<br />

In einem kleinen Sportboothafen auf <strong>de</strong>r rechten Flussseite fin<strong>de</strong>t man auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Caravanclubs einen neuen Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz, von <strong>de</strong>m es nur wenige<br />

Schritte ins Zentrum <strong>de</strong>r Stadt sind. Wie so oft vernichtete <strong>de</strong>r Zweite Weltkrieg viele<br />

<strong>de</strong>r prachtvollen Bauwerke, aber trotz<strong>de</strong>m lohnt es sich, einen kleinen Spaziergang<br />

durch die Stadt zu unternehmen. Tipp: Leckere mecklenburgische Gerichte in <strong>de</strong>r historischen<br />

Gaststätte „Dabers“!<br />

Die geschichtliche Entwicklung <strong>de</strong>r Hansestadt Anklam zeigt vielfältige Turbulenzen.<br />

Erstmalig erwähnt im Jahre 1243, trat Anklam 1283 <strong>de</strong>m Hansebund bei und nahm<br />

eine rasante Entwicklung zur blühen<strong>de</strong>n Hansestadt, die durch die günstige Lage an<br />

<strong>de</strong>r <strong>Peene</strong> schnell durch <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l zu Reichtum gelangte. Von diesem Wohlstand<br />

zeugen noch heute die gewaltigen Backsteinkirchen St. Marien und die Kirchenruine<br />

<strong>de</strong>r Nikolaikirche, die ebenso wie fünf weitere Sehenswürdigkeiten Bestandteil <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Route <strong>de</strong>r Backsteingotik sind.<br />

Seit <strong>de</strong>m 30-jährigen Krieg diente die <strong>Peene</strong> als Verteidigungslinie und Aufmarschgebiet.<br />

Anklam - abwechselnd durch kaiserliche und schwedische Truppen besetzt -<br />

wur<strong>de</strong> 1648 schwedisch. 1720 gelangte <strong>de</strong>r südlich <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong> gelegene größere Teil<br />

Anklams wie<strong>de</strong>r zu Preußen, die Stadt blieb aber fast 100 Jahre geteilt.<br />

Bis 1815 war die <strong>Peene</strong> die Grenze zwischen Schwe<strong>de</strong>n und Preußen. Daher rührt bis<br />

heute <strong>de</strong>r nördlich <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong> scherzhaft als „Südschwe<strong>de</strong>n“ bezeichnete Teil<br />

Anklams. Knapp 30 Jahre später – im Jahre 1848 – erblickte <strong>de</strong>r berühmteste Sohn<br />

<strong>de</strong>r Stadt Anklam das Licht <strong>de</strong>r Welt – <strong>de</strong>r Flugpionier Otto Lilienthal. Otto Lilienthal,<br />

<strong>de</strong>r zusammen mit seinem Bru<strong>de</strong>r Gustav das später nach ihnen benannte Lilienthalgymnasium<br />

besuchte, unternahm nach umfangreichen Studien <strong>de</strong>s Vogelfluges seine<br />

ersten Flugversuche und setzte so ein Zeichen für die spätere Entwicklung <strong>de</strong>r Luftfahrt.<br />

1896 kam er bei einem Gleitflug in Stölln bei Berlin ums Leben.<br />

Den schwersten Bombenangriff erlebte Anklam während <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges 1943,<br />

zwei weitere 1944 und 1945 folgten. 70% <strong>de</strong>r Innenstadt wur<strong>de</strong> zerstört, wodurch die<br />

Stadt ihr einstmals so prächtiges Gesicht unwie<strong>de</strong>rbringlich verlor. Heute ist Anklam<br />

geprägt durch eine Mischung aus historischen sowie mo<strong>de</strong>rnen Gebäu<strong>de</strong>n und Plätzen.<br />

Dem Konstruktionsingenieur und Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Menschenfluges Otto Lilienthal ist das<br />

weltberühmte Otto-Lilienthal-Museum gewidmet. 1891 gelangen <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Maschinenbauingenieur<br />

Otto Lilienthal die ersten reproduzierbar sicheren Gleitfluge <strong>de</strong>r<br />

Geschichte. Seine Metho<strong>de</strong> „Vom Sprung zum Flug“ wur<strong>de</strong> von Flugpionieren in aller<br />

Welt übernommen und markiert <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s Zeitalters <strong>de</strong>s Menschenfluges.<br />

Anklam wird daher heute nicht nur als Hansestadt, son<strong>de</strong>rn auch als Lilienthalstadt<br />

bezeichnet. Erleben Sie die Fliegerei „einmal an<strong>de</strong>rs“. Tauchen Sie ein in die Geschichte<br />

Otto Lilienthals sowie in die licht- und schattenreiche Geschichte <strong>de</strong>r Flugzeuge.<br />

Bestaunen Sie die zahlreichen, an überdimensionale Fle<strong>de</strong>rmäuse erinnern<strong>de</strong>n Flugapparate<br />

sowie Beschreibungen, die erzählen, wie aus <strong>de</strong>m alten Menschheitstraum vom<br />

Fliegen Wirklichkeit wur<strong>de</strong>. Auf <strong>de</strong>r Grundlage weniger erhalten gebliebener Originalapparate<br />

und nach intensiver Auswertung aller Quellen konnten einige seiner Flugapparate<br />

rekonstruiert und hier ausgestellt wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m haben Sie die Möglichkeit,<br />

die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Traumes vom Fliegen aus physikalischer Sicht selbst zu erforschen und<br />

natürlich unseren erfahrenen Museumsleiter nach allen Regeln <strong>de</strong>r Kunst <strong>de</strong>s Fliegens<br />

zu befragen.<br />

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Samstag, 19.05.<strong>2012</strong><br />

Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Fahrt zum Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz nach Anklam.<br />

94,0 Wasserwan<strong>de</strong>rrastplatz Anklam.<br />

94,6 Straßenbrücke B 109 (Ostseestraße).<br />

94,9 Fußgängerbrücke. Links Anklamer RC. Rechts Beginn <strong>de</strong>s Hafengebietes.<br />

95,3 Eisenbahn-Klappbrücke.<br />

96,2 Rechts Einmündung Arado-Kanal. Danach rechts Einmündung Stichkanal zur Zuckerfabrik.<br />

103,2 Links Abzweig <strong>Peene</strong>-Altarm, stark verkrautet. Rechts auf 800 m Flussdurchstich<br />

<strong>Richtgraben</strong>.<br />

104,6 Einmündung in <strong>de</strong>n <strong>Peene</strong>strom (km 121,7), ab hier Seeschifffahrtsstraße. Links halten<br />

in Richtung Achterwasser bis zur Zecheriner Brücke. Hier auf Ostseite kreuzen.<br />

Mittagspause Restaurant <strong>Peene</strong>-Idyll.<br />

Zurückgelegte Teilstrecke vormittags:<br />

<strong>Peene</strong> / <strong>Richtgraben</strong> 10,6 km<br />

<strong>Peene</strong>strom 2,0 km<br />

gesamt 12,6 km<br />

Die Zecheriner Brücke ist eine Klappbrücke über <strong>de</strong>n <strong>Peene</strong>strom im Zuge <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraße<br />

110.<br />

Als <strong>de</strong>r Bä<strong>de</strong>rbetrieb in <strong>de</strong>n 1920er Jahren auf <strong>de</strong>r Insel Usedom einen rasanten Aufschwung<br />

erfuhr, stießen die Kapazitäten <strong>de</strong>r Fährverbindungen zwischen Festland und<br />

Insel bald an ihre Grenzen. Daher veranlasste <strong>de</strong>r Landkreis Usedom-Wollin <strong>de</strong>n Bau<br />

einer Straßenbrücke. Die Bauarbeiten begannen 1930. Im folgen<strong>de</strong>n Jahr, am 22. Mai<br />

1931, wur<strong>de</strong> die Verbindung als Usedomer Bä<strong>de</strong>rbrücke eröffnet.<br />

Kurz vor En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs wur<strong>de</strong> die Brücke 1945 von <strong>de</strong>r Wehrmacht gesprengt.<br />

Erst 1955 konnte sie erneut für <strong>de</strong>n Straßenverkehr freigegeben wer<strong>de</strong>n. In<br />

<strong>de</strong>n Jahren 1999 und 2000 wur<strong>de</strong> die Brücke vollständig saniert.<br />

Die Zecheriner Brücke hat eine Gesamtlänge von 325 m. Die Länge <strong>de</strong>r Klappbrücke<br />

beträgt 20 m. Bei geschlossener Klappe und mittlerem Wasserstand ist eine Durchfahrtshöhe<br />

von 6 m möglich. Die Breite <strong>de</strong>r Fahrbahn beträgt ebenfalls 6 m. Dazu<br />

kommt noch ein 1,5 m breiter Gehweg.<br />

120,2 Zecheriner Brücke.<br />

121,0 Rechts Einmündung <strong>Peene</strong>.<br />

121,7 Rechts Einmündung <strong>Richtgraben</strong>.<br />

122,7 Rechts Anklamer Fähre.<br />

124,0 Links Hafen Kölpin.<br />

125,0 = 0,0 Rechts ehemalige Eisenbahn-Hubbrücke Karnin. Links Karnin.<br />

Die Hubbrücke Karnin ist eine 1933 eröffnete und 1945 zerstörte Eisenbahnbrücke<br />

über <strong>de</strong>n <strong>Peene</strong>strom. Sie war Bestandteil <strong>de</strong>r ehemaligen Eisenbahnlinie Ducherow<br />

– Swinemün<strong>de</strong>. Das Hubteil <strong>de</strong>r Brücke steht seit Kriegsen<strong>de</strong> als unverän<strong>de</strong>rtes Fragment<br />

und als technisches Denkmal mitten im <strong>Peene</strong>strom. Ein Vorgänger <strong>de</strong>r Hubbrücke<br />

wur<strong>de</strong> 1875 zunächst als handbetriebene Drehbrücke gebaut. Sie musste für<br />

<strong>de</strong>n Schiffsverkehr im <strong>Peene</strong>strom stets offen stehen und wur<strong>de</strong> nur geschlossen,<br />

wenn ein Zug die Brücke passieren sollte. 1908 erfolgte <strong>de</strong>r zweigleisige Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Strecke. Aufgrund <strong>de</strong>s gestiegenen Zugbetriebes und <strong>de</strong>r höheren Verkehrslasten erfolgte<br />

in <strong>de</strong>n Jahren 1932/33 bei laufen<strong>de</strong>m Zugverkehr <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r Hubbrücke. Im<br />

gleichen Zeitraum wur<strong>de</strong> das heute noch in Betrieb befindliche Schiffshebewerk Nie<strong>de</strong>rfinow<br />

erbaut, bei <strong>de</strong>m ähnliche Konstruktionsgrundsätze angewen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n. Die<br />

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Kanutour <strong>de</strong>s Kanuclubs Bruchmühlen<br />

vom 16. bis 20. Mai <strong>2012</strong> auf<br />

<strong>Peene</strong>, <strong>Richtgraben</strong>, <strong>Peene</strong>strom und <strong>Strom</strong><br />

Gemeinsamkeit bei<strong>de</strong>r Projekte ging so weit, dass die Seile <strong>de</strong>r Hubbrücke Karnin auf<br />

<strong>de</strong>r Baustelle <strong>de</strong>s Schiffshebewerkes Nie<strong>de</strong>rfinow vorgespannt und anschließend mit<br />

Spezialwagen <strong>de</strong>r Bahn nach Karnin transportiert wur<strong>de</strong>n. Die Brücke hatte eine Gesamtlänge<br />

von 360 m, die Länge <strong>de</strong>s Hubgerüstes betrug 51,7 m, die Höhe 35 m. Der<br />

Mittelpfeiler <strong>de</strong>r zuvor bestehen<strong>de</strong>n Drehbrücke blieb als zusätzliches Wi<strong>de</strong>rlager für<br />

<strong>de</strong>n Hubteil bestehen; hiermit und zusammen mit einer leichten Konstruktion <strong>de</strong>s eigentlichen<br />

Hubteils ergaben sich erhebliche Einsparungen bei <strong>de</strong>n zu bewegen<strong>de</strong>n<br />

Massen <strong>de</strong>r Brücke. Die Brücke war bis zu ihrer Zerstörung am 29. April 1945 die<br />

wichtigste Verkehrsanbindung von Usedom an das Festland. Die Brücke quert <strong>de</strong>n<br />

<strong>Strom</strong>, wie <strong>de</strong>r südliche Teil <strong>de</strong>s <strong>Peene</strong>stroms von <strong>de</strong>r Flussmündung <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong> bis<br />

zum Stettiner Haff genannt wird, zwischen Kamp und Karnin. Diese Verbindung war<br />

für die touristische Entwicklung <strong>de</strong>r Insel, aber auch für <strong>de</strong>n Standort militärischer Einrichtungen<br />

auf Usedom (Munitionslager bei Usedom, Heeresversuchsanstalt <strong>Peene</strong>mün<strong>de</strong><br />

ab 1936) von großer Be<strong>de</strong>utung. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs wur<strong>de</strong> die<br />

Brücke von <strong>de</strong>r Wehrmacht gesprengt, um <strong>de</strong>r Roten Armee <strong>de</strong>n Vormarsch zu erschweren.<br />

Zerstört wur<strong>de</strong>n dabei die insel- und festlandseitigen Flutbrücken, die eigentliche<br />

Hubbrücke blieb unbeschädigt. Begrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> das Verschonen <strong>de</strong>s Mittelteiles<br />

mit <strong>de</strong>n im Stettiner Haff operieren<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Marineeineheiten, <strong>de</strong>nen<br />

man einen Fluchtweg in die Ostsee offen halten wollte. Nach <strong>de</strong>m Krieg wur<strong>de</strong> die<br />

Bahnverbindung und mit ihr die Brücke nicht mehr aufgebaut, weil ein Teil <strong>de</strong>r Strecke<br />

nun über polnisches Gebiet Usedoms bei Swinemün<strong>de</strong> verlief. Die gesprengten und<br />

in <strong>de</strong>n <strong>Peene</strong>strom gestürzten Flutbrücken wur<strong>de</strong>n nach 1945 geborgen und zum Teil<br />

zum Wie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>r zerstörten O<strong>de</strong>rbrücken <strong>de</strong>r Ostbahn in Küstrin verwen<strong>de</strong>t.<br />

Der Verlauf <strong>de</strong>s ehemaligen Streckenabschnitts <strong>de</strong>r Bahnstrecke Ducherow – Karnin<br />

– Usedom – Dargen – Swinemün<strong>de</strong> ist auf Satelliten- und Luftaufnahmen zu erkennen.<br />

Die in <strong>de</strong>n 1960er Jahren durchgeführten Planungen zum Wie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>r<br />

Bahnstrecke und <strong>de</strong>r Brücke sind bisher immer wie<strong>de</strong>r verschoben wor<strong>de</strong>n. Ihre Verkehrsaufgabe<br />

wird <strong>de</strong>rzeit von <strong>de</strong>r <strong>Peene</strong>brücke Wolgast übernommen, die als kombinierte<br />

Eisenbahn- und Straßenbrücke ausgeführt wur<strong>de</strong>. 1990/91 rettete <strong>de</strong>r Brückenbau-Ingenieur<br />

Hans Nadler <strong>de</strong>n Hubbrückenteil vor <strong>de</strong>m akut drohen<strong>de</strong>n Abriss.<br />

Zur Durchsetzung seiner Ziele (<strong>de</strong>nkmalpflegerischer Erhalt und Wie<strong>de</strong>raufbau) grün<strong>de</strong>te<br />

er mit Gleichgesinnten 1992 <strong>de</strong>n Usedomer Eisenbahnfreun<strong>de</strong> e. V. Der Verein<br />

restaurierte ab 1997 das Empfangsgebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bahnhofs Karnin und betrieb dort von<br />

1999 bis 2005 eine kleine Ausstellung zur Streckengeschichte. Der heutige gute Zustand<br />

<strong>de</strong>r Hubbrücke ist darauf zurückzuführen, dass ein rostbeständiger Stahl verbaut<br />

wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r auch ohne regelmäßige Farberneuerung kaum korrodiert.<br />

125,0 Hafen Karnin.<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kanutour <strong>2012</strong>.<br />

Zurückgelegte Teilstrecke nachmittags:<br />

<strong>Peene</strong>strom / <strong>Strom</strong> 4,8 km<br />

Zurückgelegte Tagesstrecke: 17,4 km<br />

Insgesamt zurückgelegte Strecke: 64,5 km<br />

Sonntag, 20.05.<strong>2012</strong><br />

Rückfahrt nach Melle-Bruchmühlen. Abschluss bei Harald.<br />

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