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Volker Thesing Daniela Wolarz-Weigel Dr. Sven Reisner Editorial Inhalt Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, zum Jahresende 2010 versprachen wir an dieser Stelle: Auch 2011 wird es im Baugeschehen in unserer GmbH keinen Stillstand geben. Nun stehen wir bereits an der Schwelle des Jahres 2012. Was ist aus unserem Versprechen geworden? Alle drei Standorte haben sich 2011 sehr gut entwickelt. Nur die wichtigsten Meilensteine seien hier genannt, denn in Teilbereichen sanieren und modernisieren wir fortlaufend. In Brandenburg wurde die neue Klinik für Gerontopsychiatrie eröff net und eine neue Tagesklinik in Teltow eingeweiht. Nicht so schnell wie erhoff t geht der Ausbau des Hauses 14 für die Akutpsychiatrie voran. Doch spätestens bis zum Sommer 2012 haben wir auch dieses Projekt geschaff t. In Teupitz ging nach einem Jahr Bauzeit das Haus 2 für die Suchtmedizin in Betrieb, in Lübben begannen im Spreetex-Gebäude Umbau- und Abrissmaßnahmen, die den Neubau für die Kinder- und Jugendpsychiatrie vorbereiten. Der Ausbau einer großzügigen Villa als neues Domizil der Lübbener Tagesklinik für Erwachsene steht kurz vor dem Abschluss. Neue große Projekte werden 2012 an allen Standorten zu bewältigen sein. Vom Neubau der Lübbener Kinder- und Jugendpsychiatrie war bereits die Rede. Aber auch in Brandenburg soll dieser Bereich mit dem Um- und Ausbau des Hauses 15 bessere Bedingungen bekommen. Zuvor werden die Häuser 37 für die Physiotherapie und 39 für die Ergotherapie als zukünftiger „Zentraler Therapiebereich“ saniert. Darüber hinaus ist ein weiterer Tagesklinikstandort in Planung. In Teupitz laufen die Vorbereitungen für den Bau einer neuen Klinik für Allgemeinpsychiatrie (Haus 3) auf Hochtouren. Leider sind Bauarbeiten auch immer mit Unannehmlichkeiten verbunden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Patientinnen und Patienten davon so wenig wie möglich zu spüren bekommen. Das Leben in unseren Kliniken macht natürlich wesentlich mehr aus als das Baugeschehen. Über wichtige Ereignisse seit der Sommerausgabe unseres Klinikjournals informieren die folgenden Seiten. Beispielsweise darüber, dass das Asklepios Fachklinikum Brandenburg mit dem Preis der Deutschen Stiftung Organtransplantation ausgezeichnet wurde. Oder über die Aktivitäten im Betrieblichen Gesundheitsmanagement in Lübben und Brandenburg. Oder über die neuen Epilepsie-Ambulanzen in Teupitz und Lübben. Viel Spaß bei der Lektüre. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Patientinnen und Patienten sowie unseren Partnern aus der täglichen Arbeit wünschen wir eine erholsame Weihnachtszeit und ein gutes, gesundes Jahr 2012! Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen, das Sie uns immer wieder schenken. Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei unserer Belegschaft sowohl für den täglichen zuverlässigen Einsatz als auch für die Bewältigung zusätz licher Herausforderungen bei der Weiterentwicklung unserer Einrichtungen. Ihre Geschäftsführung der Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH Volker Thesing Dr. Sven Reisner Daniela Wolarz-Weigel Brandenburg In dieser Ausgabe Teupitz Lübben 4/5 Organspendepreis für AFK Brandenburg: Festveranstaltung und Podiumsdiskussion mit Dr. Frank-Walter Steinmeier 6 Betriebliches Gesundheitsmanagement in Lübben und Brandenburg 7 Neu: Epilepsie Ambulanzen in Teupitz und Lübben GmbH mit Stand beim DGPPN-Kongress vertreten Teupitz Alle Kliniken Einsatz stellen für Bundesfreiwilligendienst 8 KTQ in Lübben: Positive Empfehlung für Rezertifi zierung Technisches Hilfswerk ehrt Asklepios Fachklinikum Lübben Neuer Partner für Telemedizin in Brandenburg 9 Rezertifi ziert in Brandenburg: Überregionale Stroke Unit und Neuromuskuläres Zentrum 10 Herbstt agung der Bundesdirektorenkonferenz in Brandenburg 11 9. Teupitz er Pfl egetag: Häusliche Gewalt gegen Frauen 12/13 Lebenswege: Betriebsrat Gott fried Haase Stationsschwester Marieta Zach nach 43 Jahren im Ruhestand 14 Busshutt le der Lübbener Klinik überbrückt 1,5 Jahre Bahn-Bauarbeiten Reitt herapie selbst erlebt/Positive Resonanz auf MS-Workshop 15 Londoner recherchieren für Ausstellung in Brandenburg Psychopathologiesymposium wird zur Tradition 16 Beziehungsarbeit entscheidend in der Suchtt herapie 17 Fachtagung beleuchtet sozialtherapeutische Arbeit im Maßregelvollzug 18 Teupitz er Sucht-Symposium mit Gästen von der Bundeswehr Finissage in der Neurologie: Bilder von Morris Gärtner verabschiedet 19 Neue Oberärzte in Brandenburg/Neue Zuständigkeiten in der Neurologie Stationsschwester Regina Seraphim aus Berufsleben verabschiedet 20 Mitarbeiterfeste in Brandenburg, Lübben und Teupitz 21 Wieder ein Höhepunkt: 11. Sommerfest in Lübben 22 Im Porträt: Ronald Geisler und seine Leidenschaft für die Fotografi e 23 Kontakte/Impressum 2 aktuell Winter 2011/12 aktuell Winter 2011/12 3
4 Schwerpunkt: Organspende Schwerpunkt: Organspende Stiftung Organtransplantation würdigt Einsatz für das Leben Das Asklepios Fachklinikum Brandenburg ist mit dem Preis der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) ausgezeichnet worden. Gesundheitsministerin Anita Tack und Dr. Detlef Bösebeck, Geschäftsführender Arzt der DSO in der Region Nord-Ost, ehrten das Klinikum am 28. Oktober im Rahmen eines Symposiums zum Thema Organspende. Brandenburg. Ziel dieser Ehrung ist es, das Engagement von intensivmedizinischen Teams für die Organspende öff entlich zu würdigen. Nicht die Zahl der Organspender steht dabei im Vordergrund, sondern die strukturellen Voraussetz ungen, die eine Klinik geschaff en hat, um mögliche Spender zu erkennen und im Falle einer Organspende für optimale Abläufe zu sorgen. Die Neurologische Klinik des Asklepios Fachklinikums Brandenburg mit neurologischer Intensivstation arbeitet seit vielen Jahren eng mit der DSO zusammen. Ihr Chefarzt Dr. Eckard Marg ist seit 1977 in der Hirntoddiagnostik tätig. Vor allem durch Hirnblutungen, große Hirninfarkte oder Hirntumoren kann das Gehirn so schweren Schaden nehmen, dass der Hirntod eintritt . „Oft handelt es sich in solchen Fällen nicht um chronische Krankheiten. Ein Mensch wird plötz lich aus dem Leben gerissen. Die Angehörigen hatt en noch keine Zeit zur Trauer, werden aber konfrontiert mit der Frage nach der mutmaßlichen Haltung des Verstorbenen zur Organspende. Das ist noch immer belastend, auch wenn man es schon lange macht“, sagt Dr. Eckard Marg. „Die Identifi zierung möglicher Organspender, die Kontaktaufnahme aktuell Winter 2011/12 Gruppenbild mit Preis (von links): Dr. Detlef Bösebeck, Geschäftsführender Arzt der DSO in der Region Nord-Ost, Dr. Eckard Marg, Ärztlicher Direktor des Asklepios Fachklinikums Brandenburg, Gesundheitsministerin Anita Tack, Stationsschwester Barbara Messer (N 4) und Geschäftsführer Volker Thesing. zu den Angehörigen und die Bitt e zur Einwilligung in die Organspende sind schwere Aufgaben, die sehr viel Fingerspitz engefühl und Engagement von den Mitarbeiterinnen und Mitar- „Es ist höchste Zeit gewesen, dass dieses Krankenhaus diese Auszeichnung erhält.“ Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor Charité Universitätsmedizin Berlin beitern abverlangen“, betonte Ministerin Tack in ihrer Laudatio. Mit Blick auf die Bundesregierung forderte sie endlich stabile und praktikable Rahmenbedingungen für die Organspende. Eine Entscheidung sei überfällig. Das gegenwärtig diskutierte neue Transplantationsgesetz war am Abend auch Gegenstand einer öff entlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Notfall Organspende“. Als prominenter Gast saß Dr. Frank-Walter Steinmeier, der Vorsitz ende der SPD-Bundestags- fraktion, im Podium. Gemeinsam mit medizinischen und juristischen Experten beantwortete er die Fragen von NDR 1-Moderatorin Dana Taubert. „Wir möchten die Menschen überzeugen, die Entscheidung, ob sie Organspender sein möchten, während des Lebens zu treff en“, so Dr. Steinmeier zur aktuellen Debatt e um neue rechtliche Regelungen. Dass der Politiker häufi g zu diesem Thema befragt wird, liegt an seiner persönlichen Geschichte: Er spendete im vergangenen Jahr seiner Ehefrau eine Niere. Seine Auseinandersetz ung mit dem Thema Organspende habe jedoch viel früher angefangen, berichtete Dr. Steinmeier. Seit den 1970er Jahren besitz t er einen Organspenderausweis und ist seit vielen Jahren im Vorstand einer Stiftung tätig, die sich für organtransplantierte Kinder einsetz t. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation warten zurzeit in Deutschland mehr als 12 000 schwer kranke Patienten auf ein neues Organ. Dem stehen maximal 3000 Organspender jährlich gegenüber. Etwa 1000 Menschen, die durch eine Organspende weiterleben könnten, sterben Jahr für Jahr. Starke Worte Zitate aus der Podiumsdiskussion „Wissen allein steigert die Zahl der Organspender nicht. Wir müssen die Ängste der Menschen berücksichtigen.“ Dr. Detlef Bösebeck, Geschäftsführender Arzt der DSO in der Region Nord-Ost „Ich stehe eigentlich auch dafür hier, dass wir die Lebendspende nicht mehr brauchen.“ Dr. Frank-Walter Steinmeier, Vorsitz ender der SPD-Bundestagsfraktion „Ich glaube, dass durch die Entscheidungspfl icht die Zahl der Organspender erhöht werden kann. Es werden in rechtlichen Diskussionen ganz andere Grundrechte gegeneinander abgewogen.“ Dr. jur. Sebastian Rosenberg, Rechtsanwalt „Wir müssen von der jetz igen erweiterten Zustimmungslösung unbedingt abkommen. Es ist verwirrend für die Angehörigen, dass sie den vermeintlichen Willen des Verstorbenen interpretieren sollen“. Dr. Eckard Marg, Ärztlicher Direktor des Asklepios Fachklinikums Brandenburg „Ich bin ein Anhänger der Entscheidungslösung und bin dafür, den Leuten das zuzumuten. Es ist auch nicht zumutbar, früher zu sterben, weil kein Organ zur Verfügung steht. Es ist auch nicht zumutbar, dass der Partner ein Organ spendet. Es ist auch nicht zumutbar, dass Angehörige diese Entscheidung treff en müssen.“ Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor Charité Universitätsmedizin Berlin „Neben organisatorischen Regelungen für die Krankenhäuser und rechtlichen Regelungen brauchen wir vor allem eine Haltung in der Bevölkerung, die Organspende befürwortet. Ich wünsche mir viele solche Veranstaltungen wie heute.“ Dr. Frank-Walter Steinmeier Dr. Frank-Walter Steinmeier (l.) im Gespräch mit Ute Opper (r.), die vor 18 Jahren ein Herz transplantiert bekam. Auch Gudrun Ziegler (Mitte) ist dank einer Leberspende noch am Leben. Beide Frauen engagieren sich ehrenamtlich für Organspenden. Ehrenamtlich als Botschafter für Organspende unterwegs Brandenburg. Mit Ute Opper und Gudrun Ziegler waren zwei Berlinerinnen zur Podiumsdiskussion ins Asklepios Fachklinikum Brandenburg gekommen, die nur dank Organspenden noch am Leben sind. Ute Opper bekam vor 18 Jahren ein neues Herz, Gudrun Ziegler wurde vor 8 Jahren eine Leber transplantiert. Die Frauen bedanken sich mit ehrenamtlicher Tätigkeit für dieses Geschenk. Ute Opper leitet die Interessengemeinschaft Organtransplantierter Patienten. Gudrun Ziegler koordiniert das Forum Organtransplantation Berlin e. V., entstan- den aus einer gemeinsamen Initiative von Betroff enen, Transplantierten und Transplantationsmedizinern. Zu den Zielsetz ungen beider Vereine gehört es, mehr Menschen dazu zu bringen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetz en. „Ich glaube, grundsätz lich stehen viele Menschen der Organspende positiv gegenüber. Aber sie sind durch die Debatt e um den Hirntod völlig verunsichert“, sagt Ute Opper. Informationen über die Vereine unter www.iop-berlin.de und www. forum-organtransplantation.de. Organspendeausweis als iPhone-App Der Organspendeausweis ist in diesem Jahr 40 Jahre alt geworden, und er geht mit der Zeit. Jetz t gibt es ihn auch als kostenlose App fürs iPhone. Wie bei der Papierversion ist es mit der App möglich, einer Spende von Organen und Geweben uneingeschränkt oder beschränkt zuzustimmen oder ihr zu widersprechen. Informationen dazu gibt es auf der website der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Dort kann man sich auch den klassischen Organspen- deausweis herunterladen oder bestellen. Wichtig ist, dass die Dokumentation des persönlichen Willens im Fall des Falles auch gefunden wird. Ein Vorschlag in der gegenwärtigen Diskussion um ein neues Transplantationsgesetz ist ein Eintrag auf der Gesundheitskarte. Damit hätt e der Organspendeausweis ausgedient. Kostenloses Infotelefon zur Organspende: 0800-90 40 400 infotelefon@dso.de www.dso.de aktuell Winter 2011/12 5
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