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Vor Ort in Brandenburg, Teupitz und Lübben<br />
<strong>aktuell</strong><br />
Winterausgabe 2011/2012<br />
Organspende - ja oder nein? Dr. Frank-<br />
Walter Steinmeier (l.) plädiert dafür,<br />
dass jeder Mensch diese Frage beizeiten<br />
beantwortet. Er war am 28. Oktober<br />
2011 Gast einer Podiumsdiskussion im<br />
Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
zum Thema „Notfall Organspende“.<br />
Am Rande der Veranstaltung sprach<br />
er mit Ute Opper (r.), die seit 18 Jahren<br />
mit einem Spenderherz lebt und sich<br />
ehrenamtlich für organtransplantierte<br />
Menschen einsetz t.<br />
+++ Preis der Deutschen Stiftung Organtransplantation für AFK Brandenburg +++ Epilepsie-Ambulanzen<br />
in Teupitz und Lübben eingerichtet +++ KTQ-Visitoren empfehlen Rezertifi<br />
zierung des Fachklinikums Lübben +++ Neue Gütesiegel für Überregionale Stroke<br />
Unit und Neuromuskuläres Zentrum in Brandenburg +++ Häusliche Gewalt gegen Frauen<br />
Thema beim 9. Teupitz er Pfl egetag +++ Herbstt agung der Bundesdirektorenkonferenz<br />
in Brandenburg +++ Busshutt le für Berliner Kollegen überbrückt Bahn-Bauarbeiten +++
Volker Thesing<br />
Daniela Wolarz-Weigel<br />
Dr. Sven Reisner<br />
Editorial Inhalt<br />
Sehr geehrte Leserinnen,<br />
sehr geehrte Leser,<br />
zum Jahresende 2010 versprachen wir an dieser Stelle: Auch 2011 wird es im Baugeschehen<br />
in unserer GmbH keinen Stillstand geben. Nun stehen wir bereits an der<br />
Schwelle des Jahres 2012. Was ist aus unserem Versprechen geworden? Alle drei<br />
Standorte haben sich 2011 sehr gut entwickelt. Nur die wichtigsten Meilensteine<br />
seien hier genannt, denn in Teilbereichen sanieren und modernisieren wir fortlaufend.<br />
In Brandenburg wurde die neue Klinik für Gerontopsychiatrie eröff net und<br />
eine neue Tagesklinik in Teltow eingeweiht. Nicht so schnell wie erhoff t geht der<br />
Ausbau des Hauses 14 für die Akutpsychiatrie voran. Doch spätestens bis zum<br />
Sommer 2012 haben wir auch dieses Projekt geschaff t. In Teupitz ging nach einem<br />
Jahr Bauzeit das Haus 2 für die Suchtmedizin in Betrieb, in Lübben begannen im<br />
Spreetex-Gebäude Umbau- und Abrissmaßnahmen, die den Neubau für die Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie vorbereiten. Der Ausbau einer großzügigen Villa als neues<br />
Domizil der Lübbener Tagesklinik für Erwachsene steht kurz vor dem Abschluss.<br />
Neue große Projekte werden 2012 an allen Standorten zu bewältigen sein. Vom Neubau<br />
der Lübbener Kinder- und Jugendpsychiatrie war bereits die Rede. Aber auch<br />
in Brandenburg soll dieser Bereich mit dem Um- und Ausbau des Hauses 15 bessere<br />
Bedingungen bekommen. Zuvor werden die Häuser 37 für die Physiotherapie und<br />
39 für die Ergotherapie als zukünftiger „Zentraler Therapiebereich“ saniert. Darüber<br />
hinaus ist ein weiterer Tagesklinikstandort in Planung. In Teupitz laufen die<br />
Vorbereitungen für den Bau einer neuen Klinik für Allgemeinpsychiatrie (Haus 3)<br />
auf Hochtouren.<br />
Leider sind Bauarbeiten auch immer mit Unannehmlichkeiten verbunden. Unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Patientinnen und Patienten<br />
davon so wenig wie möglich zu spüren bekommen.<br />
Das Leben in unseren Kliniken macht natürlich wesentlich mehr aus als das Baugeschehen.<br />
Über wichtige Ereignisse seit der Sommerausgabe unseres Klinikjournals<br />
informieren die folgenden Seiten. Beispielsweise darüber, dass das Asklepios Fachklinikum<br />
Brandenburg mit dem Preis der Deutschen Stiftung Organtransplantation<br />
ausgezeichnet wurde. Oder über die Aktivitäten im Betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
in Lübben und Brandenburg. Oder über die neuen Epilepsie-Ambulanzen<br />
in Teupitz und Lübben. Viel Spaß bei der Lektüre.<br />
Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Patientinnen und Patienten sowie unseren<br />
Partnern aus der täglichen Arbeit wünschen wir eine erholsame Weihnachtszeit<br />
und ein gutes, gesundes Jahr 2012! Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank für<br />
die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen, das Sie uns immer wieder schenken.<br />
Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei unserer Belegschaft sowohl für den<br />
täglichen zuverlässigen Einsatz als auch für die Bewältigung zusätz licher Herausforderungen<br />
bei der Weiterentwicklung unserer Einrichtungen.<br />
Ihre Geschäftsführung der<br />
Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH<br />
Volker Thesing Dr. Sven Reisner Daniela Wolarz-Weigel<br />
Brandenburg<br />
In dieser Ausgabe<br />
Teupitz Lübben<br />
4/5 Organspendepreis für AFK Brandenburg: Festveranstaltung und<br />
Podiumsdiskussion mit Dr. Frank-Walter Steinmeier<br />
6 Betriebliches Gesundheitsmanagement in Lübben und Brandenburg<br />
7 Neu: Epilepsie Ambulanzen in Teupitz und Lübben<br />
GmbH mit Stand beim DGPPN-Kongress vertreten<br />
Teupitz<br />
Alle Kliniken Einsatz stellen für Bundesfreiwilligendienst<br />
8 KTQ in Lübben: Positive Empfehlung für Rezertifi zierung<br />
Technisches Hilfswerk ehrt Asklepios Fachklinikum Lübben<br />
Neuer Partner für Telemedizin in Brandenburg<br />
9 Rezertifi ziert in Brandenburg: Überregionale Stroke Unit<br />
und Neuromuskuläres Zentrum<br />
10 Herbstt agung der Bundesdirektorenkonferenz in Brandenburg<br />
11 9. Teupitz er Pfl egetag: Häusliche Gewalt gegen Frauen<br />
12/13 Lebenswege: Betriebsrat Gott fried Haase<br />
Stationsschwester Marieta Zach nach 43 Jahren im Ruhestand<br />
14 Busshutt le der Lübbener Klinik überbrückt 1,5 Jahre Bahn-Bauarbeiten<br />
Reitt herapie selbst erlebt/Positive Resonanz auf MS-Workshop<br />
15 Londoner recherchieren für Ausstellung in Brandenburg<br />
Psychopathologiesymposium wird zur Tradition<br />
16 Beziehungsarbeit entscheidend in der Suchtt herapie<br />
17 Fachtagung beleuchtet sozialtherapeutische Arbeit im Maßregelvollzug<br />
18 Teupitz er Sucht-Symposium mit Gästen von der Bundeswehr<br />
Finissage in der Neurologie: Bilder von Morris Gärtner verabschiedet<br />
19 Neue Oberärzte in Brandenburg/Neue Zuständigkeiten in der Neurologie<br />
Stationsschwester Regina Seraphim aus Berufsleben verabschiedet<br />
20 Mitarbeiterfeste in Brandenburg, Lübben und Teupitz<br />
21 Wieder ein Höhepunkt: 11. Sommerfest in Lübben<br />
22 Im Porträt: Ronald Geisler und seine Leidenschaft für die Fotografi e<br />
23 Kontakte/Impressum<br />
2 <strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 3
4<br />
Schwerpunkt: Organspende Schwerpunkt: Organspende<br />
Stiftung Organtransplantation<br />
würdigt Einsatz für das Leben<br />
Das Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
ist mit dem Preis der Deutschen<br />
Stiftung Organtransplantation (DSO)<br />
ausgezeichnet worden. Gesundheitsministerin<br />
Anita Tack und Dr. Detlef Bösebeck,<br />
Geschäftsführender Arzt der DSO<br />
in der Region Nord-Ost, ehrten das Klinikum<br />
am 28. Oktober im Rahmen eines<br />
Symposiums zum Thema Organspende.<br />
Brandenburg. Ziel dieser Ehrung ist<br />
es, das Engagement von intensivmedizinischen<br />
Teams für die Organspende<br />
öff entlich zu würdigen. Nicht die Zahl<br />
der Organspender steht dabei im Vordergrund,<br />
sondern die strukturellen<br />
Voraussetz ungen, die eine Klinik geschaff<br />
en hat, um mögliche Spender zu<br />
erkennen und im Falle einer Organspende<br />
für optimale Abläufe zu sorgen.<br />
Die Neurologische Klinik des Asklepios<br />
Fachklinikums Brandenburg mit<br />
neurologischer Intensivstation arbeitet<br />
seit vielen Jahren eng mit der DSO zusammen.<br />
Ihr Chefarzt<br />
Dr. Eckard<br />
Marg ist seit 1977<br />
in der Hirntoddiagnostik<br />
tätig.<br />
Vor allem durch<br />
Hirnblutungen,<br />
große Hirninfarkte<br />
oder Hirntumoren<br />
kann das Gehirn so<br />
schweren Schaden<br />
nehmen, dass der<br />
Hirntod eintritt .<br />
„Oft handelt es sich in solchen Fällen<br />
nicht um chronische Krankheiten. Ein<br />
Mensch wird plötz lich aus dem Leben<br />
gerissen. Die Angehörigen hatt en noch<br />
keine Zeit zur Trauer, werden aber<br />
konfrontiert mit der Frage nach der<br />
mutmaßlichen Haltung des Verstorbenen<br />
zur Organspende. Das ist noch<br />
immer belastend, auch wenn man es<br />
schon lange macht“, sagt Dr. Eckard<br />
Marg.<br />
„Die Identifi zierung möglicher Organspender,<br />
die Kontaktaufnahme<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
Gruppenbild mit Preis (von links): Dr. Detlef Bösebeck, Geschäftsführender Arzt der<br />
DSO in der Region Nord-Ost, Dr. Eckard Marg, Ärztlicher Direktor des Asklepios Fachklinikums<br />
Brandenburg, Gesundheitsministerin Anita Tack, Stationsschwester Barbara<br />
Messer (N 4) und Geschäftsführer Volker Thesing.<br />
zu den Angehörigen und die Bitt e<br />
zur Einwilligung in die Organspende<br />
sind schwere Aufgaben, die sehr viel<br />
Fingerspitz engefühl und Engagement<br />
von den Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
„Es ist höchste Zeit<br />
gewesen, dass dieses<br />
Krankenhaus diese Auszeichnung<br />
erhält.“<br />
Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor<br />
Charité Universitätsmedizin Berlin<br />
beitern abverlangen“, betonte Ministerin<br />
Tack in ihrer Laudatio. Mit Blick<br />
auf die Bundesregierung forderte sie<br />
endlich stabile und praktikable Rahmenbedingungen<br />
für die Organspende.<br />
Eine Entscheidung sei überfällig.<br />
Das gegenwärtig diskutierte neue<br />
Transplantationsgesetz war am Abend<br />
auch Gegenstand einer öff entlichen<br />
Podiumsdiskussion zum Thema „Notfall<br />
Organspende“. Als prominenter<br />
Gast saß Dr. Frank-Walter Steinmeier,<br />
der Vorsitz ende der SPD-Bundestags-<br />
fraktion, im Podium. Gemeinsam mit<br />
medizinischen und juristischen Experten<br />
beantwortete er die Fragen von<br />
NDR 1-Moderatorin Dana Taubert.<br />
„Wir möchten die Menschen überzeugen,<br />
die Entscheidung, ob sie Organspender<br />
sein möchten, während<br />
des Lebens zu treff en“, so Dr. Steinmeier<br />
zur <strong>aktuell</strong>en Debatt e um neue<br />
rechtliche Regelungen.<br />
Dass der Politiker häufi g zu diesem<br />
Thema befragt wird, liegt an seiner<br />
persönlichen Geschichte: Er spendete<br />
im vergangenen Jahr seiner Ehefrau<br />
eine Niere. Seine Auseinandersetz ung<br />
mit dem Thema Organspende habe jedoch<br />
viel früher angefangen, berichtete<br />
Dr. Steinmeier. Seit den 1970er Jahren<br />
besitz t er einen Organspenderausweis<br />
und ist seit vielen Jahren im Vorstand<br />
einer Stiftung tätig, die sich für organtransplantierte<br />
Kinder einsetz t.<br />
Nach Angaben der Deutschen Stiftung<br />
Organtransplantation warten<br />
zurzeit in Deutschland mehr als 12 000<br />
schwer kranke Patienten auf ein neues<br />
Organ. Dem stehen maximal 3000 Organspender<br />
jährlich gegenüber. Etwa<br />
1000 Menschen, die durch eine Organspende<br />
weiterleben könnten, sterben<br />
Jahr für Jahr.<br />
Starke Worte<br />
Zitate aus der<br />
Podiumsdiskussion<br />
„Wissen allein steigert die Zahl der<br />
Organspender nicht. Wir müssen die<br />
Ängste der Menschen berücksichtigen.“<br />
Dr. Detlef Bösebeck,<br />
Geschäftsführender Arzt der DSO<br />
in der Region Nord-Ost<br />
„Ich stehe eigentlich auch dafür hier,<br />
dass wir die Lebendspende nicht mehr<br />
brauchen.“<br />
Dr. Frank-Walter Steinmeier,<br />
Vorsitz ender der<br />
SPD-Bundestagsfraktion<br />
„Ich glaube, dass durch die Entscheidungspfl<br />
icht die Zahl der Organspender<br />
erhöht werden kann. Es werden in rechtlichen<br />
Diskussionen ganz andere Grundrechte<br />
gegeneinander abgewogen.“<br />
Dr. jur. Sebastian Rosenberg,<br />
Rechtsanwalt<br />
„Wir müssen von der jetz igen erweiterten<br />
Zustimmungslösung unbedingt<br />
abkommen. Es ist verwirrend für die Angehörigen,<br />
dass sie den vermeintlichen<br />
Willen des Verstorbenen interpretieren<br />
sollen“.<br />
Dr. Eckard Marg,<br />
Ärztlicher Direktor des Asklepios<br />
Fachklinikums Brandenburg<br />
„Ich bin ein Anhänger der Entscheidungslösung<br />
und bin dafür, den Leuten<br />
das zuzumuten. Es ist auch nicht zumutbar,<br />
früher zu sterben, weil kein Organ zur<br />
Verfügung steht. Es ist auch nicht zumut-<br />
bar, dass der Partner ein Organ spendet.<br />
Es ist auch nicht zumutbar, dass Angehörige<br />
diese Entscheidung treff en müssen.“<br />
Prof. Dr. Ulrich Frei,<br />
Ärztlicher Direktor Charité<br />
Universitätsmedizin Berlin<br />
„Neben organisatorischen Regelungen<br />
für die Krankenhäuser und rechtlichen<br />
Regelungen brauchen wir vor allem eine<br />
Haltung in der Bevölkerung, die Organspende<br />
befürwortet. Ich wünsche mir viele<br />
solche Veranstaltungen wie heute.“<br />
Dr. Frank-Walter Steinmeier<br />
Dr. Frank-Walter Steinmeier (l.) im Gespräch mit Ute Opper (r.), die vor 18 Jahren ein<br />
Herz transplantiert bekam. Auch Gudrun Ziegler (Mitte) ist dank einer Leberspende<br />
noch am Leben. Beide Frauen engagieren sich ehrenamtlich für Organspenden.<br />
Ehrenamtlich als Botschafter<br />
für Organspende unterwegs<br />
Brandenburg. Mit Ute Opper und<br />
Gudrun Ziegler waren zwei Berlinerinnen<br />
zur Podiumsdiskussion ins<br />
Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
gekommen, die nur dank Organspenden<br />
noch am Leben sind. Ute Opper<br />
bekam vor 18 Jahren ein neues Herz,<br />
Gudrun Ziegler wurde vor 8 Jahren<br />
eine Leber transplantiert. Die Frauen<br />
bedanken sich mit ehrenamtlicher Tätigkeit<br />
für dieses Geschenk. Ute Opper<br />
leitet die Interessengemeinschaft Organtransplantierter<br />
Patienten. Gudrun<br />
Ziegler koordiniert das Forum Organtransplantation<br />
Berlin e. V., entstan-<br />
den aus einer gemeinsamen Initiative<br />
von Betroff enen, Transplantierten und<br />
Transplantationsmedizinern. Zu den<br />
Zielsetz ungen beider Vereine gehört<br />
es, mehr Menschen dazu zu bringen,<br />
sich mit dem Thema Organspende<br />
auseinanderzusetz en. „Ich glaube,<br />
grundsätz lich stehen viele Menschen<br />
der Organspende positiv gegenüber.<br />
Aber sie sind durch die Debatt e um<br />
den Hirntod völlig verunsichert“, sagt<br />
Ute Opper.<br />
Informationen über die Vereine<br />
unter www.iop-berlin.de und www.<br />
forum-organtransplantation.de.<br />
Organspendeausweis als iPhone-App<br />
Der Organspendeausweis ist in<br />
diesem Jahr 40 Jahre alt geworden,<br />
und er geht mit der Zeit. Jetz t gibt<br />
es ihn auch als kostenlose App fürs<br />
iPhone. Wie bei der Papierversion ist<br />
es mit der App möglich, einer Spende<br />
von Organen und Geweben uneingeschränkt<br />
oder beschränkt zuzustimmen<br />
oder ihr zu widersprechen.<br />
Informationen dazu gibt es auf der<br />
website der Deutschen Stiftung Organtransplantation.<br />
Dort kann man<br />
sich auch den klassischen Organspen-<br />
deausweis herunterladen oder bestellen.<br />
Wichtig ist, dass die Dokumentation<br />
des persönlichen Willens im<br />
Fall des Falles auch gefunden wird.<br />
Ein Vorschlag in der gegenwärtigen<br />
Diskussion um ein neues Transplantationsgesetz<br />
ist ein Eintrag auf der<br />
Gesundheitskarte. Damit hätt e der<br />
Organspendeausweis ausgedient.<br />
Kostenloses Infotelefon<br />
zur Organspende: 0800-90 40 400<br />
infotelefon@dso.de<br />
www.dso.de<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 5
Gesundheitsförderung Kurz berichtet<br />
Vier Pilotabteilungen für BGM in Lübben<br />
Lübben. Mit einem Führungskräfteseminar<br />
am 14. November 2011 und<br />
einer Mitarbeiterversammlung tags<br />
darauf ist das Projekt Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement (BGM) am<br />
Asklepios Fachklinikum Lübben in die<br />
Durchführungsphase gestartet. Die<br />
Kooperationspartner DAK und Motio<br />
Berlin (ein Profi für die Begleitung<br />
von BGM) stellten den weiteren „Fahrplan“<br />
in Lübben vor.<br />
Auf der Basis der Mitarbeiterbefragung<br />
von 2008 sind in der Projektgruppe<br />
BGM am Klinikum vier Pilotabteilungen<br />
ausgewählt worden. Auf den<br />
neurologischen Stationen 1.1. und 1.2.,<br />
der allgemeinpsychiatrischen Station<br />
2.3. und der kinder- und jugendpsychiatrischen<br />
Station 3.1. sowie in der<br />
Küche fi nden vom 10. bis 13. Januar<br />
2012 Arbeitssituationsanalysen statt . In<br />
drei Workshops geht es mit gezielten<br />
Fragen und im Gespräch miteinander<br />
z. B. um die wichtigsten Probleme und<br />
6<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
Belastungen am Arbeitsplatz , um Verbesserungspotenziale<br />
und -vorschläge<br />
sowie um positive Aspekte der Arbeit.<br />
Zunächst werden Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte des Bereiches in getrennten<br />
Gesprächsrunden befragt.<br />
Dabei kommen auch Kollegen wichtiger<br />
Schnitt stellen zu Wort. Anschließend<br />
treff en sich Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
zur Ergebnisdiskussion.<br />
Geleitet und moderiert werden die<br />
Workshops durch Dr. Ina Schedlinski<br />
von Motio Berlin. Aus diesen Analysen<br />
sollen konkrete Handlungsvorschläge<br />
entstehen, die auch auf andere Bereiche<br />
übertragbar sind. Im Dezember<br />
besuchen BGM-Projektleiterin Ines<br />
Gaul und Dr. Ina Schedlinski die beteiligten<br />
Stationen und Bereiche, um den<br />
Ablauf der Treff en zu erklären.<br />
Aufb ereitet werden die Ergebnisse<br />
der Analysen von der Projektgruppe<br />
BGM. In ihr sind die Bereiche Qualitätsmanagement,<br />
Betriebsrat, Pfl ege-<br />
dienst, Personal, Praxiskoordination/<br />
Innerbetriebliche Fortbildung und<br />
Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />
sowie die DAK und Motio vertreten.<br />
Die Empfehlungen für das weitere<br />
Vorgehen werden anschließend<br />
der Klinikleitung vorgestellt, um konkrete<br />
Maßnahmen abzustimmen.<br />
BGM in Brandenburg: Ihre Ansprechpartner<br />
Brandenburg. Seit März dieses Jahres<br />
triff t sich im Asklepios Fachklinikum<br />
Brandenburg regelmäßig der<br />
Arbeitskreis Betriebliches Gesundheitsmanagement.<br />
Gemeinsam mit<br />
dem Kooperationspartner Barmer<br />
GEK geht es um die Entwicklung von<br />
Maßnahmen, die die Gesundheit der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten<br />
und fördern.<br />
Vom 21. Oktober bis 18. November<br />
hatt en die Beschäftigten in einer Befragung<br />
Gelegenheit, sich u. a. zu ihrem<br />
persönlichen Gesundheitszustand und<br />
Gesundheitsverhalten, zu Ressourcen<br />
und Belastungen am Arbeitsplatz , zur<br />
Arbeitsumgebung und zu Wünschen<br />
an die Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
zu äußern. Der Arbeitskreis<br />
bedankt sich bei allen Kolleginnen<br />
und Kollegen, die diese Möglichkeit<br />
genutz t haben. Die Ergebnisse werden<br />
von der Barmer ausgewertet und<br />
im ersten Quartal 2012 vorgestellt. Die<br />
Mitglieder des Arbeitskreises sind un-<br />
abhängig davon für alle Fragen des<br />
Gesundheitsmanagementes unkompliziert<br />
ansprechbar (Foto v. r. n. l.):<br />
René Liebich, KJPPP, Leiter des<br />
Arbeitskreises: 78-2209, Karin<br />
Schmedding, Barmer GEK: 0800 33<br />
20 60, Marco Schiemann, FSR/IT-Abteilung:<br />
78-1761, Petra Görlich, PIA<br />
Erwachsene Brandenburg: 78-2545,<br />
Betriebsarzt Dr. Ulrich Wolff : 78-2139,<br />
Manuela Bauereis, Forensik: 78-1082,<br />
Fragen zum BGM<br />
Ines Gaul<br />
Projektleitung BGM<br />
(033766) 66-275<br />
i.gaul@asklepios.com<br />
Sigrun Dobek<br />
Ansprechpartnerin für<br />
Pilotabteilungen<br />
(03546) 29-486<br />
s.dobek@asklepios.com<br />
Dana Klawin, KJPPP TK Potsdam:<br />
(0331) 601 5060, Janina Pietschmann,<br />
QM: 78-2646, Kathrin Schneider, Ergotherapie:<br />
78-2134, Volker Duppstedt,<br />
Küche/Klubhaus: 78-2294. Nicht<br />
im Bild: Geschäftsführerin Daniela<br />
Wolarz-Weigel: 78-2102, Personalleiter<br />
Thomas Neuhaus: 78-2005, Betriebsrat<br />
Heiko Horst: 78-1791, Manuela Allrich,<br />
Fachkraft für Arbeitssicherheit:<br />
(03381) 31 59 107.<br />
Eigener Stand beim DGPPN-Kongress<br />
Berlin. Vom 23. bis 26. November<br />
veranstaltete die Deutsche Gesellschaft<br />
für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Nervenheilkunde (DGPPN) in<br />
diesem Jahr Europas größten Psychiatriekongress<br />
im Berliner ICC. Neben<br />
Verlagen, Pharmaunternehmen und<br />
Organisationen durften sich erstmals<br />
seit 2008 auch wieder Krankenhäuser<br />
mit einem eigenen Stand präsentieren.<br />
Die Asklepios Fachkliniken Brandenburg<br />
GmbH nutz te diese Möglichkeit.<br />
Mitarbeiter aus Brandenburg, Lübben<br />
und Teupitz teilten sich die Standbetreuung.<br />
Dabei wurden sie auch<br />
auf die Plakate der GmbH an U- und<br />
S-Bahnhaltestellen im ICC-Umfeld<br />
angesprochen. Die großfl ächige Werbung<br />
fi el ins Auge.<br />
Epilepsie-Ambulanzen<br />
in Teupitz und Lübben<br />
Lübben/Teupitz . Erwachsene mit<br />
Epilepsie fi nden seit September 2011<br />
in den Asklepios Fachklinika Lübben<br />
und Teupitz auch ambulant Hilfe. In<br />
Lübben bietet Oberärztin Dr. Marina<br />
Entscheva mitt wochs von 12.30 bis<br />
15.30 Uhr eine Spezialsprechstunde<br />
an. In Teupitz behandelt Oberarzt<br />
Dr. Peter Kern montags und mitt wochs<br />
von 9.00 bis 12.00 Uhr ambulante Patienten.<br />
Voraussetz ung ist die Überweisung<br />
durch den Haus- oder Facharzt.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf der ambulanten<br />
Versorgung schwer zu behandelnder<br />
Patienten, die trotz des<br />
Einsatz es verschiedener Medikamente<br />
nicht anfallsfrei sind. Durch die Anbindung<br />
an die Kliniken für Neurologie<br />
steht den ambulanten Patienten in<br />
Lübben und Teupitz auch das gesamte<br />
diagnostische Leistungsspektrum auf<br />
kurzem Wege zur Verfügung. Ist eine<br />
stationäre Behandlung notwendig,<br />
kann sie ohne Wechsel der Therapeuten<br />
erfolgen.<br />
Neben der Diagnostik und medikamentösen<br />
Behandlung bietet in<br />
der Ambulanz ein Team aus Ärzten,<br />
Der Stand der Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH beim DGPPN-Kongress<br />
2011: Projektmanagerin Ines Gaul im Gespräch mit einer Besucherin aus Freiburg.<br />
Psychologen und Sozialarbeitern umfangreiche<br />
Beratungsmöglichkeiten zu<br />
Fahrtauglichkeit, Berufswahl, Familienplanung<br />
und Sportaktivitäten an.<br />
Epilepsie-Ambulanz<br />
Asklepios Fachklinikum<br />
Lübben<br />
Oberärztin Dr. Marina Entscheva<br />
Mittwochs 12.30-15.30 Uhr<br />
Haus 1, Funktionsdiagnostik<br />
Informationen & Anmeldung<br />
(03546) 29-498<br />
Asklepios Fachklinikum<br />
Teupitz<br />
Oberarzt Dr. Peter Kern<br />
Montags und mittwochs,<br />
9.00-12.00 Uhr<br />
Haus 1, Neurophysiologie/<br />
EEG-Labor<br />
Informationen & Anmeldung<br />
(033766) 66-485<br />
Arbeitsstellen für<br />
Freiwillige<br />
Brandenburg. Alle drei Fachklinika<br />
der Asklepios Fachklinikum<br />
Brandenburg GmbH sind anerkannte<br />
Einsatz stellen für den Bundesfreiwilligendienst.<br />
Möglich sind helfende Tätigkeiten<br />
im Pfl egedienst, im Fuhrpark,<br />
in der Küche sowie in Brandenburg<br />
auch in der Gärtnerei. Eine Altersbegrenzung<br />
gibt es nicht. Einzige Voraussetz<br />
ung ist die Erfüllung der Vollschulzeitpfl<br />
icht. Der BFD eröff net die<br />
Möglichkeit, verschiedene Berufsfelder<br />
kennenzulernen, z. B. um sich berufl ich<br />
(neu) zu orientieren oder Erfahrungen<br />
und Referenzen zu sammeln. Die Kliniken<br />
zahlen 165 Euro Taschengeld,<br />
195 Euro Verpfl egungszuschuss und<br />
bei Bedarf 50 Euro Fahrtkostenzuschuss,<br />
übernehmen die Beiträge zur<br />
gesetz lichen Sozialversicherung und<br />
stellen kostenlose Dienstbekleidung<br />
zur Verfügung. Kontakt: Brandenburg,<br />
Katrin Guhn, (03381) 78-2801, k.guhn@<br />
asklepios.com, Lübben: Christine Kohlmann,<br />
(03546) 29-300, ch.kohlmann@<br />
asklepios.com, Teupitz : Anita Schertling,<br />
(033766) 66-367, a.schertling@asklepios.com.<br />
Informationen auch unter<br />
www.asklepios.com (gewünschten<br />
Standort auswählen).<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 7
Ausgezeichnet Ausgezeichnet<br />
Neuer Partner für<br />
Telemedizin<br />
Brandenburg. Seit mehr als zwei<br />
Jahren besteht eine telemedizinische<br />
Kooperation bei der Diagnostik von<br />
Schlaganfällen zwischen dem Asklepios<br />
Fachklinikum Brandenburg und<br />
dem Johanniter-Krankenhaus in Bad<br />
Belzig. Anhand von Computertomographie-Aufnahmen<br />
holen sich die<br />
Belziger Ärzte via Computerstandleitung<br />
eine Zweitmeinung von ihren<br />
Kollegen. Dank Kameratechnik, die<br />
durch das Asklepios Fachklinikum<br />
installiert wurde, können die Ärzte in<br />
Brandenburg die Patienten nun auch<br />
sehen. Ziel solcher Telekonsile ist es,<br />
die Schlaganfallbehandlung auch in<br />
der Peripherie zu verbessern. Das<br />
Asklepios Fachklinikum hat kürzlich<br />
eine zweite Kooperation mit dem<br />
Klinikum Rathenow der Havellandkliniken<br />
GmbH geschlossen, weitere<br />
Standorte sind in Planung.<br />
THW-Ehrung für<br />
Lübbener Klinikum<br />
Lübben. Das Asklepios Fachklinikum<br />
Lübben ist im August mit der<br />
Ehrenplakett e des Technischen Hilfswerkes<br />
(THW) ausgezeichnet worden.<br />
Das THW dankt damit dem Klinikum<br />
als Arbeitgeber für sein Entgegenkommen<br />
und Verständnis. Der Ortsbeauftragte<br />
des THW Lübben, Ronny<br />
Schulz, ist Mitarbeiter des Fachklinikums<br />
und benötigt die Unterstützung<br />
seines Arbeitgebers, wenn er<br />
beim Hilfswerk gebraucht wird. Beim<br />
„Spagat“ zwischen der Wahrnehmung<br />
seiner dienstlichen und ehrenamtlichen<br />
Aufgaben kann er sich der<br />
Unterstütz ung der Klinik sicher sein.<br />
Pfl egedienstleiter René Brockmann,<br />
der die Auszeichnung entgegennahm,<br />
würdigte bei der Preisverleihung seinerseits<br />
das Technische Hilfswerk: „Es<br />
leistet wertvolle Jugendarbeit und ermöglicht<br />
dem Nachwuchs eine sinnvolle<br />
Freizeitbeschäftigung.“ Auch bei<br />
den jährlichen Sommerfesten ist das<br />
THW Lübben immer ein verlässlicher<br />
Partner für das Klinikum.<br />
8<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
Positive Empfehlung<br />
nach KTQ-Visitation<br />
Lübben. Mit einer positiven Empfehlung<br />
zur erneuten KTQ-Zertifi zierung<br />
verabschiedeten sich die Visitoren am<br />
26. Oktober 2011 aus dem Asklepios<br />
Fachklinikum Lübben. Drei Tage lang<br />
hatt en sie im Auftrag der Kooperation<br />
für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen<br />
intensiv die Voraussetz<br />
ungen für eine Rezertifi zierung<br />
geprüft.<br />
Im Dezember 2008 war dem Lübbener<br />
Klinikum erstmals das KTQ-<br />
Gütesiegel verliehen worden, dessen<br />
Gültigkeit im Dezember dieses Jahres<br />
endet. In ihren Anstrengungen, den<br />
hohen Qualitätsstandard aufrecht zu<br />
erhalten und weiter zu verbessern, hat<br />
die Belegschaft seitdem nicht nachgelassen.<br />
„Die Vorbereitung auf die Rezertifi<br />
zierung beginnt nach Abschluss<br />
der Erstz ertifi zierung“, sagt Gabriele<br />
Schmiedichen, Leiterin der Stabsstelle<br />
Qualitätsmanagement bei der Asklepios<br />
Fachkliniken Brandenburg GmbH.<br />
Gemeinsam mit der Lübbener QM-<br />
Mitarbeiterin Bett ina Lowski und den<br />
QM-Beauftragten der Abteilungen hat<br />
sie die Vorbereitung auf die Rezertifi<br />
zierung koordiniert. Dabei lenkt die<br />
KTQ vor allem den Blick auf die Weiterentwicklung<br />
des QM-Systems. Hinzu<br />
kommt, dass dieses Mal nach einem<br />
neuen Katalog bewertet wurde, der<br />
einige neue Kriterien enthielt. Der Aufwand<br />
für die Vorbereitung der Visitation<br />
war daher kaum geringer als bei der<br />
Erstz ertifi zierung.<br />
340 Seiten Selbstbewertungsbericht<br />
hat das Asklepios Fachklinikum Lübben<br />
vorgelegt und konnte mit einem<br />
guten Gefühl in die nächste Runde gehen.<br />
„Allein im Jahr 2011 wurden ca.<br />
150 Verbesserungsmaßnahmen umgesetz<br />
t“, so Gabriele Schmiedichen. Das<br />
reicht vom Anbringen eines Türschildes<br />
bis zur Therapieleitlinie zur Behandlung<br />
von Adipositas im Kindes- und<br />
Jugendalter. „Das Tolle seit der ersten<br />
Zertifi zierung ist, dass die Mitarbeiter<br />
nicht warten, bis wir in einer Begehung<br />
auf sie zukommen, sondern von sich<br />
aus auf notwendige Veränderungen<br />
hinweisen“, so die QM-Expertin.<br />
Vieles habe sich in Lübben durch das<br />
strukturierte Qualitätsmanagement<br />
verbessert, bilanziert sie, und nennt<br />
als Beispiele die Dokumentation von<br />
Behandlung, Therapie und Pfl ege, das<br />
Projektmanagement, die Sturzprävention,<br />
die Wunderfassung und das Fuhrparkmanagement.<br />
Zeit zum Durchatmen<br />
hat Gabriele Schmiedichen nach<br />
dem positiven Ausgang in Lübben<br />
nicht: 2012 peilt Teupitz seine zweite<br />
Rezertifi zierung an. Die Visitoren kommen<br />
vom 23. bis 25. Januar.<br />
Besuch der Visitoren in der Lübbener Rezeption. Als „Asklepios Qualitäts Rezeption“<br />
waren die Mitarbeiterinnen darauf bestens vorbereitet. Foto: Juliane Starke<br />
Überregionale Stroke Unit rezertifi ziert<br />
Brandenburg. Die Schlaganfallspezialstation<br />
des Asklepios Fachklinikums<br />
Brandenburg ist zum zweiten<br />
Mal seit 2008 als überregionale Stroke<br />
Unit zertifi ziert worden. Das Zertifi -<br />
kat gilt bis zum 17. Juli 2014. Damit<br />
würdigen die Deutsche Schlaganfall-<br />
Gesellschaft und die Stiftung Deutsche<br />
Schlaganfall-Hilfe die große Erfahrung<br />
bei der Behandlung des Schlaganfalls<br />
und die optimal aufeinander<br />
abgestimmten Abläufe auf der Station.<br />
Schlaganfall-Hotline:<br />
(03381) 78-18 08<br />
Die spezialisierte Behandlungseinheit<br />
ist 24 Stunden mit einem Facharzt<br />
für Neurologie besetz t und hat rund<br />
um die Uhr Zugriff auf alle erforderlichen<br />
diagnostischen Strukturen<br />
inklusive sämtlicher bildgebender<br />
Verfahren im eigenen Neuroradiologischen<br />
Zentrum. Jedes der sechs Stroke-Unit-Bett<br />
en ist an ein Monitoring<br />
Brandenburg. Die Klinik für Neurologie<br />
des Asklepios Fachklinikums<br />
Brandenburg trägt auch in den kommenden<br />
drei Jahren das Gütesiegel<br />
„Zertifi ziertes Neuromuskuläres Zentrum<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Muskelkranke e.V. (DGM)“. Nach<br />
fristgemäßer Überprüfung sieht die<br />
DGM, die größte Selbsthilfeorganisation<br />
für Menschen mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen, ihre anspruchsvollen<br />
Qualitätskriterien weiterhin erfüllt.<br />
Das Fachklinikum ist spezialisiert<br />
auf die Diagnostik, Therapie und Betreuung<br />
von Patienten mit Muskelkrankheiten<br />
und Erkrankungen des<br />
peripheren Nervensystems. Rund 800<br />
Erkrankungsformen sind derzeit bekannt.<br />
Ihr wesentliches Merkmal ist die<br />
Abnahme von Muskelmasse und Mus-<br />
der Vitalparameterangeschlossen,<br />
das<br />
auch zentral<br />
überwacht<br />
wird. Auf der<br />
benachbarten<br />
neurologischen<br />
Intensivstation<br />
stehen fünf Beatmungsplätze<br />
zur Verfügung.<br />
„Die Patienten<br />
profitieren<br />
nachweislich<br />
von Stroke<br />
Units, weil die<br />
diagnostischen<br />
und therapeutischen<br />
Wege gebahnt sind und die Behandlung<br />
des Schlaganfalls ohne Zeitverzug<br />
beginnt. Von Anfang an sind<br />
sie in den Händen eines erfahrenen<br />
und speziell ausgebildeten Teams,<br />
das Ärzte, Pfl egepersonal und Therapeuten<br />
einbezieht“, erklärt Dr. Eckard<br />
Marg, Ärztlicher Direktor des Askle-<br />
Qualitätssiegel für<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Am 15. September feierte das Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
die Rezertifi zierung der Stroke Unit. Geschäftführerin Daniela<br />
Wolarz-Weigel überreichte Dr. Eckard Marg die Urkunde.<br />
kelkraft. Im Asklepios Fachklinikum<br />
Brandenburg werden Betroff ene sowohl<br />
stationär als auch ambulant (Muskelsprechstunde)<br />
behandelt. Neben der<br />
neurophysiologischen Diagnostik und<br />
modernen bildgebenden Verfahren stehen<br />
mit der off enen Muskel- und Nervenbiopsie<br />
auch feingewebliche und<br />
immunologische Untersuchungsverfahren<br />
zur Verfügung.<br />
Mit dem Zertifi kat würdigt die DGM<br />
u. a. langjährige Erfahrung und Kontinuität<br />
in der stationären und ambulanten<br />
Behandlung neuromuskulärer<br />
Erkrankungen, die gute Vernetz ung<br />
dafür wichtiger Fachbereiche, den Einsatz<br />
modernster Diagnostikmöglichkeiten<br />
und die Begleitung der Behandlung<br />
durch physiotherapeutische sowie<br />
Hilfs- und Beratungsangebote.<br />
pios Fachklinikums Brandenburg und<br />
Chefarzt der Klinik für Neurologie.<br />
Für Patienten, die nach der Akutbehandlung<br />
nicht nach Hause oder in<br />
eine Rehabilitationseinrichtung entlassen<br />
werden können, bietet das Fachklinikum<br />
neurologische Frührehabilitation<br />
an.<br />
Information & Kontakt<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Behandlung von:<br />
��Muskelkrankheiten<br />
��Erkrankungen des peripheren<br />
Nervensystems<br />
Leitung:<br />
Dr. Valentin Heinsius,<br />
Leitender Oberarzt<br />
Muskelsprechstunde:<br />
Donnerstags, 9.00-14.30 Uhr<br />
Haus 12, 2. OG<br />
(Fahrstuhl vorhanden)<br />
Information, Anmeldung und<br />
Terminvergabe:<br />
Tel.: (03381) 78-1762<br />
Mo.-Fr. 8.00-15.30 Uhr<br />
Fax: (03381) 78-2334<br />
E-Mail:<br />
m.thomas@asklepios.com<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 9
Treff punkt Klinik Treff punkt Klinik<br />
Bundesdirektoren für fl exible<br />
Finanzierung in der Psychiatrie<br />
70 leitende Ärztinnen und Ärzte aus Kliniken<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
trafen sich am 20. und 21. Oktober 2011<br />
zur Herbsttagung und Vollversammlung<br />
ihres Verbandes, der Bundesdirektorenkonferenz,<br />
im Asklepios Fachklinikum<br />
Brandenburg. Die Freude über die Wahl<br />
des Veranstaltungsortes war nicht nur<br />
beim Gastgeber groß. Auch Staatssekretär<br />
Dr. Daniel Rühmkorf aus dem Landes-<br />
Gesundheitsministerium und Oberbürgermeisterin<br />
Dr. Dietlind Tiemann hießen die<br />
Gäste in Brandenburg willkommen.<br />
Brandenburg. Das bewusst provokante<br />
Tagungsmott o „Warum denn<br />
überhaupt noch stationäre Behandlung?“<br />
sorgte für kontrovers formulierte<br />
Thesen und eine lebendige Diskussion.<br />
Perspektiven ambulanter,<br />
tagesklinischer und stationärer Behandlung<br />
wurden in drei Referaten<br />
aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />
beleuchtet, Vertreterinnen von Betroff<br />
enen- und Angehörigenorganisationen<br />
kamen zu Wort. Nicht das<br />
Ausspielen einer bestimmten Behandlungsform<br />
gegen eine andere war das<br />
Anliegen der BDK mit ihrem Tagungsthema,<br />
sondern die Sensibilisierung<br />
10<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
für die jeweils angemessenen<br />
und optimalen<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
in<br />
einem fl exiblen<br />
Miteinander.<br />
„Auch und gerade<br />
Menschen mit<br />
psychischen Erkrankungenhaben<br />
ein Recht auf<br />
vollstationäre Behandlung.Natürlich<br />
müssen wir<br />
dieses Angebot<br />
weiter vorhalten.<br />
Es wird immer Zustände geben, wo<br />
ambulante Behandlung nicht ausreicht,<br />
wo der Schutz des Patienten und<br />
unter Umständen der Rückzug aus<br />
dem häuslichen Umfeld für die Genesung<br />
nötig sind. Wir brauchen in allen<br />
Bereichen intensive Komplexbehandlungen,<br />
sowohl vollstationär, teilstationär<br />
als auch ambulant. Dabei muss es<br />
möglich sein, das Sett ing sehr fl ießend<br />
zu handhaben und die Wünsche der<br />
Betroff enen zu berücksichtigen. Das<br />
erfordert fl exible Finanzierungsmodel-<br />
Lebendiger Austausch prägte die Konferenz der Bundesdirektoren<br />
im Asklepios Fachklinikum Brandenburg.<br />
le“, resümierte Dr. Iris Hauth, die Vorstandsvorsitz<br />
ende der BDK. Das Hilfesuchverhalten<br />
der Menschen habe sich<br />
verändert. „Wir haben es zunehmend<br />
mit anderen Diagnosegruppen zu tun<br />
– Menschen mit Depressionen, mit<br />
„Burn-out“, trauen sich heute durch<br />
die Entstigmatisierung der Psychiatrie<br />
eher Hilfe in Anspruch zu nehmen“, so<br />
die Ärztliche Direktorin und Geschäftsführerin<br />
des St. Joseph-Krankenhauses<br />
der Gesellschaft der Alexianerbrüder<br />
in Berlin-Weißensee.<br />
BDK dankt für „perfekte Organisation“<br />
Brandenburg. Nach einer langen<br />
Konferenz, die vor allem den Intellekt<br />
forderte, klang der Hauptveranstaltungstag<br />
der BDK mit einem Abend<br />
für alle Sinne aus. Als die Gäste von<br />
einer kurzen Pause in ihrem Hotel ins<br />
Haus 38 zurückkehrten, hatt e sich der<br />
Vortrags- in einen Festsaal verwandelt.<br />
Die Tische waren neu gestellt und stilvoll<br />
eingedeckt und ein Bechstein-Flügel<br />
wartete darauf, von Prof. Wilfried<br />
Günther aus Bamberg gespielt zu werden.<br />
Der Arzt und Musiker gab damit<br />
seine Abschiedsvorstellung im Kreis<br />
der Bundesdirektorenkonferenz. Mit<br />
ihm spielten Prof. Reinhard Steinberg<br />
aus Klingenmünster am Violoncello<br />
von links: Prof. Forchert, Prof. Günther<br />
und Prof. Steinberg.<br />
und Prof. Walter Forchert aus Bamberg<br />
an der Violine Johannes Brahms’<br />
Klavier-Trio Nr. 1.<br />
Eine nicht weniger ausgewogene<br />
Komposition erwartete die hungrigen<br />
Gäste am Buff et aus eigenem Hau-<br />
se. Auserlesene Speisen, farblich aufeinander<br />
abgestimmt, präsentiert in liebevoller<br />
herbstlicher Dekoration, verführten<br />
zum Schlemmen. Der Abend<br />
setz te das I-Tüpfelchen auf eine Veranstaltungsvorbereitung<br />
und -organisation,<br />
durch die sich die Teilnehmer<br />
der Bundesdirektorenkonferenz im<br />
Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
bestens umsorgt fühlten. Sogar eine<br />
Sonderstraßenbahn als Hoteltransfer<br />
gehörte zum „Wohlfühlpaket“. Die<br />
Vorstandsvorsitz ende Dr. Iris Hauth<br />
bedankte sich im Namen der BDK bei<br />
den Gastgebern. Zur Organisation der<br />
Herbstt agung 2011 fi el ihr nur ein Wort<br />
ein: „Perfekt“.<br />
Den Kreislauf der Gewalt<br />
erkennen und verstehen<br />
Im Asklepios Fachklinikum Teupitz hat<br />
sich der jährliche Pfl egetag als Weiterbildung<br />
und Plattform zum Erfahrungsaustausch<br />
bewährt. Am 10. November<br />
2011 trafen sich Pfl egekräfte bereits<br />
zum neunten Mal zu dieser Veranstaltung.<br />
Die gewählten Themen waren nah<br />
am praktischen Alltag: kongruente Beziehungspfl<br />
ege, wichtige Aspekte der Pfl ege<br />
bei Diabetes mellitus und Schlaganfall,<br />
Reanimation.<br />
Teupitz . Das einführende Referat<br />
gab einen detaillierten Einblick in die<br />
psychiatrische Versorgungsstruktur<br />
im Landkreis Dahme Spreewald und<br />
zeigte Versorgungslücken auf. Eine davon<br />
werden die Asklepios Fachklinika<br />
Teupitz und Lübben in naher Zukunft<br />
mit einem ambulanten fachpsychiatrischen<br />
Pfl egedienst schließen, sobald<br />
die Verhandlungen mit den Krankenkassen<br />
abgeschlossen sind.<br />
Die Krankenschwestern Irena Sauer<br />
und Jana Drosdzol berührten mit ihren<br />
Einblicken in das Thema „Häusliche<br />
Gewalt gegen Frauen“. Seit über vier<br />
Jahren vermitt eln sie in Mitarbeiter-Seminaren<br />
Hintergrundwissen zu dieser<br />
Problematik und geben Anregungen,<br />
um betroff enen Patientinnen bestmöglich<br />
helfen zu können. Mit erschreckenden<br />
Zahlen verdeutlichten sie das<br />
Ausmaß des Problems. Jana Drosdzol<br />
zitierte eine bundesweite Repräsentativstudie,<br />
in der 10.264 Frauen befragt<br />
wurden. 37 Prozent von ihnen berichteten,<br />
ab dem 16. Lebensjahr mindestens<br />
einmal Gewalt erlebt zu haben.<br />
Jedes Jahr fl üchten in Deutschland<br />
etwa 40.000 Frauen mit ihren Kindern<br />
in Frauenhäuser. Im Jahr 2009 registrierte<br />
allein die Berliner Polizei einem<br />
Bericht des Tagesspiegel zufolge<br />
16.000 Fälle häuslicher Gewalt – z. B.<br />
Körperverletz ung, Stalking, Vergewaltigung.<br />
14.000 Opfer wurden namentlich<br />
erfasst, darunter 3000 Männer. Am<br />
häufi gsten betroff en sind Frauen zwischen<br />
30 und 40 Jahren.<br />
Mit einem einfachen Rollenspiel, zu<br />
dem einige Tagungsteilnehmer aufge-<br />
fordert wurden, demonstrierten Irena<br />
Sauer und Jana Drosdzol die Isolation<br />
einer betroff enen Frau. Ihr Hilferuf,<br />
der in einer Äußerung über das veränderte<br />
Verhalten des Lebenspartners<br />
steckt, wird nicht verstanden oder<br />
nicht ernst genommen. Familienangehörige,<br />
Freunde, Kollegen, Ärzte<br />
hören nicht richtig zu, schauen nicht<br />
hin, fragen nicht nach. So antwortet ihr<br />
z. B. die Schwester: Sei froh, dass Du<br />
einen Mann hast und nicht allein bist.<br />
„Es ist wichtig, dass gerade im Gesundheitswesen<br />
die Tür stets off en<br />
steht“, sagt Irena Sauer. Dazu aber<br />
müsse man das Ausmaß von Gewalt<br />
und die Auswirkungen auf die Gesundheit<br />
verstehen, erkennen und darauf<br />
eingehen können. Mit einer zweitägigen<br />
Fortbildung, die sie dreimal<br />
jährlich anbieten, leisten die Krankenschwestern<br />
ihren Beitrag zu einer besseren<br />
Unterstütz ung betroff ener Patientinnen.<br />
Die Seminare stehen allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />
Asklepios Fachkliniken Brandenburg<br />
GmbH kostenlos off en. Für externe<br />
Teilnehmer entsteht ein Unkostenbeitrag<br />
von 100 Euro.<br />
Information & Kontakt:<br />
Irena Sauer<br />
Tel. (033766) 66-368<br />
i.sauer@asklepios.com<br />
Frauenhilfetelefon<br />
bis Ende 2012<br />
Das Bundeskabinett hat am<br />
20. Juli 2011 den von der Bundesministerin<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, Dr. Kristina<br />
Schröder, vorgelegten Gesetz -<br />
entwurf zur Einrichtung eines<br />
Frauenhilfetelefons beschlossen.<br />
Damit soll erstmals ein bundesweites<br />
Hilfeangebot für Frauen,<br />
die von Gewalt betroff en sind,<br />
geschaff en werden, das jederzeit<br />
kostenlos und anonym erreichbar<br />
ist. Ein solches niedrigschwelliges<br />
Angebot fehlt derzeit im Netz<br />
von Unterstütz ungseinrichtungen<br />
noch. Zielgruppen sind neben den<br />
betroff enen Frauen auch Menschen<br />
aus ihrem sozialen Umfeld<br />
und Personen, die berufl ich oder<br />
ehrenamtlich gewaltbetroff ene<br />
Frauen beraten und unterstütz en.<br />
Am Telefon bieten qualifi zierte Beraterinnen<br />
anonym und vertraulich<br />
Erstberatung, Informationen<br />
und die Weitervermitt lung an Anlaufstellen<br />
vor Ort an. Das Hilfetelefon<br />
wird kostenfrei rund um die<br />
Uhr erreichbar sein. Die Beratung<br />
wird barrierefrei und bei Bedarf<br />
mehrsprachig angeboten. Die Freischaltung<br />
des Hilfetelefons ist für<br />
Ende 2012 geplant.<br />
(Quelle: Bundesministerium für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend)<br />
Das Rollenspiel „Silkes Geschichte“ verdeutlichte, wie schnell von häuslicher Gewalt<br />
betroffene Frauen isoliert dastehen.<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 11
12<br />
Lebenswege Lebenswege<br />
Gott fried Haase: Keine Angst<br />
vor der Verantwortung<br />
37 Jahre und drei Monate arbeitete<br />
Gottfried Haase aktiv im<br />
Krankenhaus im Brandenburger<br />
Stadtteil Görden. Seit Juli 2011 ist<br />
er in der passiven Phase der Altersteilzeit,<br />
sprich: im Ruhestand. Während<br />
seines Berufslebens hat er<br />
hier wichtige Prozesse mit geprägt<br />
– sei es in den 1980er Jahren die<br />
Neustrukturierung des Rehabilitationsbereiches,<br />
sei es der Betriebsübergang<br />
von der Landesklinik zum<br />
Asklepios Fachklinikum. Gottfried<br />
Haase ist vielen Kollegen – auch<br />
in Lübben und Teupitz - ein Begriff.<br />
20 Jahre lang engagierte er sich<br />
als Personalratsvorsitzender, Mitglied<br />
des Hauptpersonalrates beim<br />
Land, Personalratsmitglied, Betriebsrat<br />
und Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
für das Gemeinwohl.<br />
1974 fand Gott fried Haases<br />
Leben die richtige Spur. Als<br />
Schwangerschaftsvertretung im<br />
Heimbereich der Bezirksnervenklinik<br />
auf dem Görden trat er in eine Welt<br />
ein, die ihm bis dahin fremd war. In<br />
den 1970er Jahren befand sich der<br />
Heimbereich u. a. im Haus 14 – eine<br />
Hälfte für die männlichen Bewohner,<br />
eine für die weiblichen, jeweils ca. 50.<br />
Gott fried Haase erinnert sich an ein<br />
„Gewusel aus teilweise angezogenen,<br />
teilweise halb Nackten“ und an riesige<br />
Bett ensäle.<br />
„Wir hatt en nur zu tun, dass alle ihr<br />
Essen und ihre Medikamente bekamen.<br />
Man konnte mit dem einzelnen<br />
Menschen so gut wie nichts machen“,<br />
sagt er. Als ungelernter „Neuer“ wurde<br />
er für die Spaziergänge mit den<br />
männlichen Bewohnern eingeteilt.<br />
Ein Härtetest: Wenn er damit fertig<br />
war, alle anzuziehen, hatt en die ersten<br />
schon wieder ihre Schuhe aus. „Der<br />
eine oder andere Kollege wird sicher<br />
gedacht haben: Na, mal sehen, wie lange<br />
der das durchhält“, blickt Gott fried<br />
Gottfried Haase kurz vor dem Abschied aus dem Berufsleben<br />
in seinem Büro in Brandenburg.<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
Haase auf seine ersten Tage zurück<br />
und schmunzelt in sich hinein.<br />
Heute wissen wir es: 37 Jahre, drei<br />
Monate. Die verbrachte er natürlich<br />
nicht mit Spaziergängen. Gott fried<br />
Haase absolvierte erst die Ausbildung<br />
zum Krankenpfl eger, dann zum Fachpfl<br />
eger für Psychiatrie und Neurologie.<br />
1980, kaum mit der Stationsleiterausbildung<br />
in Potsdam fertig, betraute<br />
ihn der damalige Chefarzt Dr. Karl<br />
Müller mit dem Aufb au eines neuen<br />
Rehabilitandenheimes im Haus 25.<br />
(Das Gebäude gehört heute zum Maßregelvollzug.)<br />
Eine neue Gesetz gebung<br />
eröff nete Ende der 1970er Jahre bessere<br />
Möglichkeiten bei der Betreuung dieser<br />
Menschen und das Krankenhaus<br />
nutz te sie sofort. Zehn Jahre leitete<br />
Gott fried Haase das Heim mit geistig<br />
und psychisch Behinderten. „Ich bin<br />
heute noch der Meinung, dass man sie<br />
unter einem Dach betreuen kann, wenn<br />
sie ihre Rückzugsmöglichkeiten haben“,<br />
sagt er. Neben seinem Tagwerk<br />
lag Gott fried Haase aber auch<br />
immer das große Ganze am<br />
Herzen. Vielleicht kommt dieses<br />
Verantwortungsgefühl für<br />
die Gemeinschaft vom Vater,<br />
der Pfarrer war und dem Sohn<br />
die christlichen Werte mitgab.<br />
Zu DDR-Zeiten setz te sich Gott -<br />
fried Haase in der Abteilungsgewerkschaftsleitung<br />
für seine<br />
Kollegen ein. „Ich bin kein<br />
Revolutionär gewesen“, meint<br />
er, „aber ich hatt e Kontakte zu<br />
Leuten, die im Vorfeld von 1989<br />
aktiv waren.“ Als er Aufrufe<br />
vom Neuen Forum mit in die<br />
Gewerkschaftsversammlung<br />
nahm,verschwanden sie im Safe.<br />
Kurze Zeit später verschwand<br />
ein Land.<br />
Gott fried Haase hat seine Vorstellungen<br />
von demokratischen<br />
Strukturen, und er war von Anfang<br />
an bereit, (s)ein Stück Verantwortung<br />
zu tragen. Er vertrat<br />
die Beschäftigten in einem<br />
provisorischen Gewerkschafterteam,<br />
brachte sich ein, wo gesetz liche Regelungen<br />
fehlten und rührte den Vertrag<br />
für die 40-Stunden-Woche in der<br />
Klinik mit ein, nachdem die 43-Stunden-Arbeitszeit<br />
im Brandenburger<br />
Stahlwerk abgeschaff t wurde. In einer<br />
Personenwahl – „die sehe ich nach wie<br />
vor als die fairste Angelegenheit“ –<br />
bekam Gott fried Haase das Vertrauen<br />
der Belegschaft als Personalratsvorsitz<br />
ender. 1991 beendete er das unbefriedigende<br />
Pendeln zwischen dieser<br />
Funktion und seiner Tätigkeit im Haus<br />
25. Er wechselte in die Verwaltung. Obwohl<br />
ihm der Pfl egeberuf Spaß machte,<br />
fi el ihm die Entscheidung nicht<br />
schwer. Er wollte dem „erheblichen<br />
Vertrauensbeweis“ durch die Mitarbeiterschaft<br />
gerecht werden. Als 1992<br />
beim Sozialministerium der Hauptpersonalrat<br />
gebildet wurde – die Klinik<br />
war inzwischen in Landesträgerschaft<br />
– wirkte Gott fried Haase auch dort mit,<br />
Gottfried Haases Leidenschaft für den Fußball war auch der Geschäftsführung<br />
nicht verborgen geblieben. Zur offi ziellen Verabschiedung am 24. Juni gab‘s ein<br />
Fanset voller HSV-Devotionalien. Als Nr. 39 könnte sich der Sportfreund jetzt sogar<br />
in die Reihen des Hamburger Vereins schmuggeln. Aber ihm liegt Badminton<br />
in Wust mehr. Mit dem HSV verbindet Gottfried Haase jedoch sein „Archiv“ mit<br />
fast 50 Jahren Bundesligageschichte, für dessen Pfl ege er sich jetzt endlich mehr<br />
Zeit nehmen kann. Dann sind da noch seine Bücher- und Schallplattensammlung,<br />
eine sehr umfangreiche Briefmarkensammlung, der Kantatenkreis des Brandenburger<br />
Doms, Haus, Garten und Haushalt und und und. Er ist einer von den Rentnern,<br />
die niemals Zeit haben. Fotos (2): Marco Schiemann<br />
die meiste Zeit als stellvertretender<br />
Vorsitz ender. Mit vier Ministern arbeitete<br />
er zusammen – die längste Zeit mit<br />
Regine Hildebrandt. Die anderen:<br />
Alwin Ziel, Günter Baaske, Dagmar<br />
Ziegler.<br />
Gott fried Haase blieb im Hauptpersonalrat,<br />
bis die früheren Landeskliniken<br />
Brandenburg, Lübben und<br />
Teupitz zur Asklepios Fachkliniken<br />
Brandenburg GmbH wurden. Den<br />
langwierigen Übergangsprozess zur<br />
Privatisierung seit Mitt e der 1990er<br />
Jahre begleitete er mit, fuhr nach<br />
Stadtroda und Heiligenhafen, wo der<br />
Verkauf kurz bevorstand oder schon<br />
passiert war. „Ich bin kein Typ für den<br />
Schmollwinkel“, betont Gott fried Haase,<br />
„ich will Einfl uss nehmen, soviel<br />
wie möglich.“<br />
Bei der Privatisierung der Landesklinik<br />
im Oktober 2006, „haben wir das<br />
damals Machbare erreicht“, schätz t er<br />
ein. Die größten Ängste - schritt weises<br />
Zerlegen der Einrichtung, Einkauf<br />
von Dienstleistungen im großen Stil<br />
und damit verbundener Verlust von<br />
Arbeitsplätz en – hätt en sich als unbegründet<br />
erwiesen. „Selbst den massiven<br />
Abbauprozess im Heimbereich<br />
von über 850 Bewohnern Anfang der<br />
1990er Jahre auf jetz t 91 Bewohner ha-<br />
ben wir hinbekommen, ohne dass jemand<br />
gekündigt wurde“, sagt Haase.<br />
Dass er 2001 auch einmal als Personalratschef<br />
abgewählt wurde, sieht er<br />
in der Rückschau undramatisch: „Ich<br />
war viele Jahre als Einzelkämpfer unterwegs,<br />
da unterliegt man Gefahren.“<br />
Er blieb dem Gremium als Mitglied<br />
treu und arbeitete zwischenzeitlich<br />
im Maßregelvollzug und wieder im<br />
Heimbereich. Als nach der Privatisierung<br />
2006 innerhalb von sechs Monaten<br />
eine Personalvertretung gewählt<br />
werden musste, bekam Gott fried Haase<br />
erneut das Vertrauen. Auch bei der<br />
Wahl zum Gesamtbetriebsrat* für die<br />
Betriebsteile in Brandenburg, Lübben<br />
und Teupitz fi el die Entscheidung<br />
beim Vorsitz zugunsten des „alten<br />
Ha(a)sen“. Er füllte diese Funktion bis<br />
zu seinem letz ten Arbeitstag aus.<br />
Für die Zukunft seiner früheren<br />
Wirkungsstätt e wünscht er sich ein<br />
einheitliches Tarifwerk: „Verschiedene<br />
Tarife in einem Haus sind eine<br />
Entwicklung, die ich sehr bedauerlich<br />
fi nde. Das beeinfl usst das Zusammenleben<br />
der Kollegen.“<br />
(*Zum Nachfolger von Gott fried Haase<br />
als Vorsitz ender des Gesamtbetriebsrates<br />
wurde Erwin Musahl, Asklepios Fachklinikum<br />
Brandenburg, gewählt.)<br />
Marieta Zach<br />
nach 43 Jahren<br />
im Ruhestand<br />
Brandenburg. „Krankenschwester<br />
ist nicht irgendein Job. Man<br />
muss wissen, worauf man sich einlässt“,<br />
sagte Marieta Zach im Juni<br />
2011 in einem Gespräch mit der<br />
Märkischen Allgemeinen Zeitung.<br />
Die Krankenschwester aus dem<br />
Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
musste freundlich überzeugt<br />
werden, der Zeitung etwas über<br />
sich und ihre Arbeit zu erzählen,<br />
denn in den Mitt elpunkt stellen<br />
wollte sie sich nicht. „Es gibt doch<br />
bestimmt genug andere, die das<br />
mehr verdient hätt en“... Als eine<br />
der dienstältesten Schwestern, die<br />
die Klinik<br />
seit 1968<br />
kennt, war<br />
Marieta<br />
Zach natürlich<br />
eine<br />
ideale Gesprächspartnerin<br />
für einen<br />
Blick in die<br />
Marieta Zach Geschichte.<br />
Die MAZ<br />
hatt e Glück, dass sie die damalige<br />
Stationsschwester der N 3 noch erwischte,<br />
denn im September ging<br />
sie in den Ruhestand - nach 43 Jahren<br />
im selben Krankenhaus! Mit<br />
17 begann Marieta Zach hier ihre<br />
Ausbildung. Ihr erster Arbeitsplatz<br />
war die neurologische Männerstation.<br />
Sie blieb der Neurologie<br />
treu und leitete zuletz t die Station<br />
N 3. Schwester Marieta erlebte viele<br />
medizinische Neuentwicklungen,<br />
die die Behandlung der Patienten<br />
und die Arbeitsbedingungen des<br />
Pfl egepersonals verbesserten. Ihr<br />
wichtigstes Handwerkszeug funktionierte<br />
jedoch unabhängig von<br />
moderner Technik: Verständnis<br />
und Zuwendung für ihre Patienten.<br />
(Neue Stationsleiterin der N 3 ist<br />
Cerstin Worm.)<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 13
Kurz berichtet<br />
Busshutt le „rett ete“<br />
Berliner Kollegen<br />
Lübben. 1,5 Jahre Bauarbeiten auf der<br />
Bahnstrecke Berlin-Lübben hätt en für<br />
die Berliner Kollegen, die hauptsächlich<br />
im ärztlichen und psychologischen<br />
Dienst tätig sind, den täglichen Arbeitsweg<br />
zu einer Tortur machen können.<br />
Unter Umständen wäre auch die Versorgung<br />
in der Klinik beeinträchtigt<br />
worden. Mit Schienenersatz verkehr ab<br />
Königs Wusterhausen verdoppelte sich<br />
die Fahrzeit von etwa einer Stunde – je<br />
nachdem, in welchem Teil Berlins man<br />
wohnt – auf mindestens zwei.<br />
Nach der frühzeitigen Ankündigung<br />
der Bahn-AG stellten die Chefärzte der<br />
Klinikleitung das Problem dar. Die reagierte<br />
prompt und fi nanzierte einen<br />
Zubringer. Zwischen Mai 2010 und<br />
September 2011 startete jeden Morgen<br />
um 6.45 Uhr am S-Bahnhof Neukölln<br />
ein Bus, der die Berliner nach Lübben<br />
zur Arbeit brachte. Dort wartete<br />
der Fahrer noch auf die Kollegen des<br />
Begegnung mit „Therapeutenkollege“ Pferd<br />
Lübben. Fünf Therapeuten<br />
der psychiatrischen<br />
Kinder- und<br />
Jugendstationen des Asklepios<br />
Fachklinikums<br />
Lübben nahmen am<br />
5. September 2011 die<br />
Chance wahr, die seit<br />
1999 im Klinikum angebotene<br />
Reitt herapie/<br />
Motopädagogik mit dem<br />
Pferd selbst zu erleben.<br />
Die ausführende Reittherapeutin<br />
Aenne Feybe<br />
(Spreewiesenranch Hartmannsdorf)<br />
gab fachkundige Auskunft über die einzelnen<br />
Teilgebiete und Möglichkeiten<br />
der Therapie mit dem Pferd und stellte<br />
diese auch praktisch an Therapie-Haflinger<br />
„Polo“ und den Quarter Horses<br />
„Prett y“ und „Princess“ vor. So konnten<br />
Hippotherapie (Physiotherapie zu<br />
Pferde) und Motopädagogisches Reiten<br />
selbst erlebt und der Unterschied zwi-<br />
14<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
Bereitschaftsdienstes und nahm sie<br />
wieder mit nach Berlin. Pünktlich um<br />
16.30 Uhr kam der Feierabendbus. „Für<br />
dieses Angebot sind wir der Klinik sehr<br />
dankbar“, sagt Dr. Karl Neher. Im Namen<br />
aller Shutt le-Nutz er brachte er das<br />
auch in einem Brief an die Krankenhausbetriebsleitung<br />
zum Ausdruck.<br />
Bis zu 20 Berliner nutz ten täglich den<br />
Bus, schätz t Dr. Neher. Das hatt e auch<br />
eine soziale Komponente: Kollegen aus<br />
den unterschiedlichen Klinikbereichen,<br />
die sonst nichts miteinander zu tun haben,<br />
begegneten sich auf dem Weg zur<br />
Arbeit. Auch wenn der Shutt le für ihn<br />
sehr bequem war – Dr. Neher ist wie<br />
seine Kollegen froh, dass die Bauarbeiten<br />
beendet sind und er seine Arbeitszeit<br />
wieder fl exibler gestalten kann.<br />
Mit allen „Überraschungen“, die die<br />
Deutsche Bahn bereithält, denn schneller<br />
und pünktlicher sei sie nach den<br />
Baumaßnahmen nicht geworden...<br />
schen beiden Therapieformen<br />
erfahren<br />
werden.<br />
Der Einsatz des MotopädagogischenReitens,<br />
das Aenne Freybe<br />
für die Patienten<br />
des Klinikums durchführt,<br />
wirkt bei vielen<br />
Krankheitsbildern<br />
fördernd, so z. B. bei<br />
Essstörungen, Autismus,<br />
Ängsten, Persönlichkeitsstörungen,<br />
Psychosen, Neurosen, Zwangserkrankungen,<br />
Postt raumatischen Belastungsstörungen,<br />
Dissoziativen Störungen,<br />
Abhängigkeit und Sucht.<br />
Auch werden Wahrnehmung, Motorik,<br />
Koordination, Kognition, Sozialverhalten,<br />
Kommunikation und Sprache<br />
durch diese Therapie trainiert und<br />
verbessert. Beim Putz en, Führen und<br />
Reiten erfuhren die Teilnehmer an eige-<br />
12. MS-Workshop<br />
kam sehr gut an<br />
Wildau. 130 Gäste erlebten am<br />
25. Juni 2011 beim 12. Teupitz er MS-<br />
Workshop in der Technischen Hochschule<br />
Wildau ein kompaktes Update<br />
zu allen Fragen der Multiplen Sklerose.<br />
Eingeladen hatt en die neurologischen<br />
Kliniken der Asklepios Fachklinika<br />
Teupitz und Lübben sowie die<br />
Hochschule, die durch eine intensive<br />
wissenschaftliche Kooperation miteinander<br />
verbunden sind.<br />
Mit Werkstatt gesprächen über eigene<br />
Projekte, moderierten Panels<br />
(einstündigen Diskussionsrunden<br />
mit jeweils drei Experten) und einer<br />
Talkshow begab sich die wissenschaftliche<br />
Traditionsveranstaltung auf neue<br />
Wege. Dies fand das Interesse und die<br />
Anerkennung der Teilnehmer, die aus<br />
ganz Deutschland angereist waren.<br />
Die Rückmeldungen an Neurologie-<br />
Chefarzt Dr. Jürgen Faiss waren außerordentlich<br />
positiv. Damit liegt die<br />
Messlatt e für den 13. MS-Workshop<br />
2012 wieder sehr hoch.<br />
ner Person die Wirkung und Faszination<br />
des „Therapeuten Pferd“ mit einem<br />
durchweg positiven Feedback.<br />
Der Selbsterfahrungsnachmitt ag gab<br />
neben fachlichen Fragen und Ausführungen<br />
auch die Möglichkeit, interdisziplinär<br />
gemeinsam zu überlegen, welche<br />
Ressourcen für die Therapie noch nicht<br />
optimal genutz t werden. Erste Verbesserungsideen<br />
entstanden schon vor<br />
Ort und werden ihre Umsetz ung fi nden.<br />
Bereits seit Jahresbeginn zeigt das<br />
Asklepios Fachklinikum Lübben seine<br />
Wertschätz ung für die Reitt herapie und<br />
unterstütz t die nebenberufl iche Fortbildung<br />
einer Mitarbeiterin der KJP in<br />
der Motopädagogik mit dem Pferd bei<br />
der Interessengemeinschaft Therapeutisches<br />
Reiten in Marburg mit dem Ziel,<br />
die Zusammenarbeit und den Informationsfl<br />
uss zwischen Klinik und Reitt herapiezentrum<br />
zum Wohle der Patienten<br />
zu stärken und zu fördern.<br />
Text und Foto: Alexandra Serowka<br />
Londoner recherchieren für Ausstellung<br />
Brandenburg. Der Wellcome Trust*<br />
plant im Mai 2012 in London eine Ausstellung<br />
über das menschliche Gehirn.<br />
Dabei geht es vor allem um gesellschaftliche,<br />
kulturelle und historische<br />
Aspekte des Umgangs mit dem Gehirn.<br />
Kurator Dr. Marius Kwint stieß<br />
bei der Vorbereitung auf das Asklepios<br />
Fachklinikum Brandenburg. Auf dem<br />
Klinikfriedhof sind 2003 in einer Gedenkfeier<br />
die Hirnpräparate von drei<br />
Kindern beigesetz t worden, die während<br />
des Nationalsozialismus Opfer<br />
Menschen verachtender Forschung<br />
wurden. Die beiden Brüder und ihr<br />
Cousin litt en an einer seltenen Erbkrankheit.<br />
Die Kinder starben in der damaligen<br />
„Landesanstalt Görden“, die<br />
Präparate aus ihren Gehirnen waren<br />
erst 60 Jahre später in einer Sammlung<br />
in Wien entdeckt und nach Branden-<br />
Fuhrpark wird modernisiert<br />
burgzurückgeschicktworden. Im August<br />
dieses Jahres<br />
besuchte Dr.<br />
Kwint das Fachklinikum<br />
und<br />
ließ sich vom<br />
Historiker Dr.<br />
Friedrich Hauer<br />
einen Einblick<br />
in die Geschichte<br />
geben.<br />
Im November<br />
kehrte er mit<br />
einem Fotografen<br />
zurück, um wichtige Gedenkorte<br />
für die Präsentation in der Londoner<br />
Ausstellung aufzunehmen.<br />
(*Der Wellcome Trust ist eine gemeinnütz<br />
ige Treuhand mit Sitz in London, die<br />
Ein neuer Krankenwagen gehört seit Anfang November zum Fuhrpark<br />
des Asklepios Fachklinikums Brandenburg. Stammfahrer des in Schönebeck<br />
für medizinische Zwecke umgebauten Ford Transit ist Hans-Joachim<br />
Neumann (r.). Möglich sind alle Transportarten: sitz end, liegend, im Rollstuhl.<br />
Bis zu acht Personen können gleichzeitig befördert werden. Für den<br />
Neuen wurde ein 17 Jahre altes Fahrzeug ausgesondert. „Wir sind dabei,<br />
unseren Fuhrpark zu reduzieren und zu modernisieren“, so Fuhrparkleiter<br />
Maik Bode (l.).<br />
Kurz berichtet<br />
Dr. Marius Kwint (r.) und Dr. Friedrich Hauer vor einer Gedenktafel<br />
mit Namen von Opfern der nationalsozialistischen Psychiatrie.<br />
1936 gegründet wurde, um das Erbe des<br />
Sir Henry Wellcome zu verwalten. Erklärtes<br />
Ziel ist es, „Forschung zu fördern,<br />
um die Gesundheit von Mensch und Tier<br />
zu verbessern“.)<br />
Symposium<br />
wird Tradition<br />
Brandenburg. Eine neue Tradition<br />
hat die Klinik für Allgemeinpsychiatrie<br />
mit den jährlichen Brandenburger<br />
Psychopathologie Symposien<br />
begründet. Am 25. Juni 2011 fand bereits<br />
die dritt e Veranstaltung statt . Im<br />
Mitt elpunkt standen Katatonien aus<br />
der Sicht einer diff erenzierten Psychopathologie.<br />
Etwa 50 Fachkollegen aus<br />
verschiedenen Bundesländern und<br />
auch aus der Schweiz tauschten sich<br />
zu diesem Thema aus. Wie im Vorjahr<br />
war unter den Gästen wieder Herr<br />
Prof. Heinz A. F. Schulze, ein Schüler<br />
von Karl Leonhard und Oskar Vogt,<br />
der von 1978 bis 1987 der Psychiatrischen<br />
und Nervenklinik der Charité<br />
als Direktor vorstand.<br />
Das vierte Symposium im Sommer<br />
2012 wird sich voraussichtlich dem<br />
Thema „Hebephrenien“ widmen. Die<br />
Referenten Prof. Dr. Gerald Stöber<br />
(Würzburg) und Prof. Dr. Burkhard<br />
Jabs (Dresden) sowie viele Gäste der<br />
diesjährigen Veranstaltung haben ihr<br />
Kommen bereits zugesagt, informiert<br />
der Chefarzt der Klinik für Allgemeinpsychiatrie,<br />
Dr. Felix Hohl-Radke.<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 15
16<br />
Treff punkt Klinik<br />
Beziehungsarbeit entscheidend<br />
für Erfolg in der Suchtt herapie<br />
Praxisnahe Vorträge und<br />
viel Raum zum Gedankenaustausch<br />
– in angenehmer<br />
Atmosphäre lud die Entwöhnungsstation<br />
des Asklepios<br />
Fachklinikums Brandenburg<br />
am 9. November 2011 zum<br />
dritten Mal Partner aus dem<br />
sozialen Netzwerk der Region<br />
ein. Die Einrichtung mit 24<br />
Betten sei zwar eine kleine<br />
Einheit, habe aber den großen<br />
Vorteil, aus den Ressourcen<br />
einer Fachklinik für Neurologie<br />
und Psychiatrie schöpfen<br />
zu können, so Psychiatrie-<br />
Chefarzt Dr. Felix Hohl-Radke<br />
in seiner Begrüßung. Oberärztlich<br />
geleitet wird die Alkohol-<br />
Rehabilitation seit Februar 2011 von<br />
Dr. Anja Pech.<br />
Brandenburg. „Sucht als Beziehungsstörung“<br />
war das Treff en überschrieben<br />
und rückte im Umkehrschluss<br />
den hohen Stellenwert von<br />
Beziehungsarbeit für den Behandlungserfolg<br />
in den Mitt elpunkt. „Mit<br />
Therapieangeboten in der Psychiatrischen<br />
Institutsambulanz, Qualifi -<br />
ziertem Entz ug, einer Station für Sucht<br />
und Depression, der Entwöhnungsbehandlung<br />
und der Nachbetreuung<br />
in ambulanten Gruppen sowie der<br />
Institutsambulanz kann das Asklepios<br />
Fachklinikum Brandenburg den<br />
Betroff enen über einen relativ langen<br />
Zeitraum eine hohe Beziehungskonstanz<br />
bieten“, so der Diplommedizinpädagoge<br />
Volkmar Goldammer. Die<br />
von ihm betreuten Therapiebausteine<br />
haben Schnitt stellen zu allen diesen Bereichen.<br />
Laut einer Studie*, die Volkmar<br />
Goldammer in seinem Vortrag zitierte,<br />
hängen 30 Prozent des Therapieerfolges<br />
von der Beziehungsarbeit, 15<br />
Prozent von den angewandten Methoden,<br />
15 Prozent vom Erwartungseffekt<br />
des Patienten und 40 Prozent von<br />
Veränderungen im Lebensumfeld ab<br />
Volkmar Goldammer stellte in der Pause interessierten Gästen das<br />
Computer-Trainingsprogramm RehaCom vor.<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
- beispielsweise eine neue Beziehung,<br />
eine neue Arbeit oder der Wechsel des<br />
Wohnortes. In einer Befragung* von<br />
Betroff enen, was ihnen in einer Therapie<br />
am ehesten gut tun würde, rangierte<br />
„Vertrauen zu haben“ an erster<br />
Stelle, gefolgt von „Einfühlungsvermögen“.<br />
Noch wichtiger als „Lösungsmöglichkeiten<br />
für Probleme aufzeigen“<br />
auf Platz 5 waren den Befragten<br />
bei ihren Behandlern „Sympathie“<br />
und „genug Zeit haben“.<br />
Fachveranstaltung<br />
jährlich fortführen<br />
Selbstverständlich basiere die Therapie<br />
im Entwöhnungsbereich auf einem<br />
modernen Modell, das biologischmedizinische<br />
Marker, psychologische<br />
Einfl ussfaktoren und soziale Bedingungen<br />
einbeziehe, so Diplompsychologin<br />
Christine Hickisch. Dreh- und<br />
Angelpunkt sei es, alle Einfl ussfaktoren<br />
und Entstehungsbedingungen in<br />
den Blick zu bekommen, die den Patienten<br />
dahin geführt haben, den Alkohol<br />
als Problembewältigungsversuch<br />
zu wählen. „Die Beziehungsgestaltung<br />
ist dabei aber so wichtig, dass wir ei-<br />
nen großen Teil der Behandlung<br />
darauf ausrichten“,<br />
erklärte sie.<br />
Im Verlaufe des Treffens<br />
bekamen die Gäste<br />
außerdem Informationen<br />
über die Wiedereingliederung<br />
in den ersten<br />
Arbeitsmarkt, über<br />
allgemeinmedizinische<br />
Probleme bei Rehapatienten<br />
sowie über<br />
die Pfl ege und lernten<br />
bei einer Führung das<br />
Haus 19 kennen.<br />
In der Pause gab es<br />
zahlreiche individuelle<br />
Fragen. Ein wichtiges<br />
Anliegen war die Entwicklung<br />
einer eff ektiveren Vernetzung<br />
von ambulanten und stationären<br />
Strukturen mit dem Ziel, alkoholabhängigen<br />
Menschen, die jahrelang<br />
nicht in hausärztlicher Behandlung<br />
waren, den Zugang zum Suchthilfesystem<br />
des Fachklinikums zu erleichtern.<br />
„Die positive Resonanz auf<br />
unsere Tagung motiviert uns, jährlich<br />
im Herbst diese Fachveranstaltung mit<br />
<strong>aktuell</strong>en Themen fortz uführen“, resümiert<br />
Oberärztin Dr. Anja Pech.<br />
* Michael J. Lamber, in Hermer, Matt hias<br />
und Röhrle, Bernd. (Hrsg.). (2008) Handbuch<br />
der therapeutischen Beziehung, 2 Bd.Tübingen:<br />
dgvt-Verlag<br />
Information & Kontakt<br />
Dr. Felix Hohl-Radke<br />
Chefarzt der Klinik für<br />
Psychiatrie, Psychosomatik und<br />
Psychotherapie<br />
(03381) 78-2156<br />
f.hohl@asklepios.com<br />
Dr. Anja Pech<br />
Oberärztin<br />
Entwöhnungsstation (E 1)<br />
(03381) 78-1219<br />
a.pech@asklepios.com<br />
Eigene Wahrnehmungen<br />
äußern und Hilfe anbieten<br />
„Wenn mir während der Beratung<br />
das Suchtproblem eines<br />
Menschen auff ällt – sollte ich das<br />
ansprechen?“ Diese Frage einer<br />
Jobcenter-Mitarbeiterin während<br />
der Veranstaltung am 9. November<br />
2011 auf der Entwöhnungsstation<br />
in Brandenburg (s. Bericht<br />
auf S. 16) gab den Anlass für das<br />
folgende Interview mit Diplompsychologin<br />
Christine Hickisch.<br />
Frau Hickisch, was sind deutliche<br />
Anzeichen dafür,<br />
dass eine Suchterkrankung<br />
vorliegen<br />
könnte?<br />
Eine Alkohol“fahne“<br />
zu allgemein unüblicher<br />
Trinkzeit etwa zeugt von<br />
der Vorverlagerung des<br />
Trinkbeginns oder gar<br />
bereits von Abstinenzverlust.<br />
Gereiztheit, Unruhe,<br />
„Suchtverlangen“<br />
und merkliche Entspannung<br />
beim „Feierabendbier“,<br />
aber auch eine Steigerung<br />
der Menge, die „vertragen“ wird,<br />
können Hinweise sein. Später im<br />
Krankheitsverlauf kommen Entzugserscheinungen<br />
hinzu, die gelindert<br />
werden, wenn erneut konsumiert<br />
wird.<br />
Christine Hickisch<br />
Sollten Mitarbeiter von Behörden<br />
oder anderer Einrichtungen<br />
ein so persönliches Problem bei<br />
einer Beratung tatsächlich ansprechen?<br />
Unbedingt. Impulse von außen<br />
sind für die Betroff enen Anlässe,<br />
über ihr außer Kontrolle geratenes<br />
Konsumverhalten nachzudenken.<br />
Jedoch sollte man nicht vorwurfsvoll<br />
konfrontieren, sondern eher<br />
eigene Wahrnehmungen äußern<br />
und Hilfe anbieten.<br />
Viele Menschen sehen auch<br />
deshalb weg, weil sie nicht wis-<br />
sen, wie sie sich dem anderen nähern<br />
können, ohne ihm zu nahe<br />
zu treten. Oder sie befürchten, etwas<br />
falsch zu machen. Was raten<br />
Sie, um mit einem Fremden über<br />
sein eventuelles Suchtproblem<br />
ins Gespräch zu kommen?<br />
Sprechen Sie vorsichtig aber<br />
klar an, was Sie wahrnehmen, und<br />
sprechen Sie ihre Sorge aus, wenn<br />
Sie sich wirklich Sorgen machen.<br />
Erwarten Sie jedoch keine Dankbarkeit<br />
– Süchtige sind lange Zeit<br />
sehr abwehrend oder<br />
ambivalent. Bieten<br />
Sie an, bei Bedarf als<br />
Gesprächspartner zur<br />
Verfügung zu stehen.<br />
Drängen Sie den Betroff<br />
enen aber nicht.<br />
Bewahren Sie sich ihren<br />
Wunsch, ihn zu<br />
unterstütz en, die Verantwortung<br />
für sich<br />
muss aber bei ihm<br />
selbst bleiben.<br />
Auch im Freundes- und Familienkreis<br />
gibt es angesichts von<br />
süchtigem Verhalten viel Unsicherheit.<br />
Wie können Freunde<br />
oder Familie wirkungsvolle Anstöße<br />
geben, damit sich der Betroff<br />
ene helfen lässt?<br />
Ehrliches Interesse im Kontakt<br />
mit dem Betroff enen, aber auch<br />
das Setz en von Grenzen sind gute<br />
Grundlagen. Ich rate Angehörigen,<br />
sich in einer Suchtberatungsstelle<br />
beraten zu lassen, wie sie im konkreten<br />
Fall vorgehen sollten.<br />
(Wer Informationen benötigt, kann<br />
sich an eine Suchtberatungsstelle -<br />
häufi g angeboten z. B. über AWO,<br />
Caritas und Diakonien - oder an den<br />
Hausarzt wenden. Sehr gutes schriftliches<br />
Informationsmaterial bietet die<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufk lärung kostenlos an: Anforderung<br />
über www.bzga.de.)<br />
Treff punkt Klinik<br />
Sozialarbeit im<br />
Maßregelvollzug<br />
beleuchtet<br />
Brandenburg. Die sozialtherapeutische<br />
Arbeit im Maßregelvollzug des<br />
Asklepios Fachklinikums Brandenburg<br />
von der Aufnahme über die Entlassung<br />
bis zur Nachsorge stand am<br />
21. September 2011 im Mitt elpunkt einer<br />
Fachtagung. Der Sozialdienst hatt e<br />
dazu Partner u. a. aus sozialen Einrichtungen<br />
und Organisationen, Behörden,<br />
Heimen, Wohn- und Werkstätt en<br />
eingeladen. Sie bekamen Einblicke in<br />
rechtliche und medizinische Voraussetz<br />
ungen zur Unterbringung im Maßregelvollzug,<br />
lernten die Angebote der<br />
Forensischen Institutsambulanz und<br />
der off enen Wohngruppe sowie das<br />
breite Tätigkeitsfeld der Sozialarbeit<br />
kennen. Auch eine Führung durch<br />
den Maßregelvollzug gehörte zum Tagungsprogramm.<br />
„Ein Mensch muss sehr krank sein,<br />
um bei uns aufgenommen zu werden“,<br />
sagte Chefarzt Ingolf Piezka. „Wir sind<br />
Teil eines Krankenhauses, nicht der<br />
Justiz oder einer Haftanstalt. Bei uns<br />
arbeiten Ärzte, Psychologen, Pfl eger,<br />
Sozialarbeiter und Therapeuten.“ Die<br />
Behandlung in der forensischen Psychiatrie<br />
unterscheide sich von der Regelbehandlung<br />
in der Akutpsychiatrie nur<br />
hinsichtlich der Freiheitsgrade und der<br />
Verweildauer, die im Maßregelvollzug<br />
bei durchschnitt lich 6,5 Jahren liege.<br />
Die herausragende Bedeutung der<br />
Bildung sozialer Netz werke und des<br />
Aufb aus von Beziehungen war mehrfach<br />
Thema in den Referaten. Die<br />
Sozialarbeiterinnen nutz ten die Gelegenheit,<br />
sich für die vielfältige Unterstütz<br />
ung bei ihren Partnern zu bedanken.<br />
Simone Hoff mann sprach z. B. die<br />
sehr guten Erfahrungen bei der Suche<br />
nach einer geeigneten Wohnform für<br />
entlassene sowie zur Erprobung zu<br />
verlegende Patienten an. „Wir möchten<br />
uns bei allen Einrichtungen bedanken,<br />
dass sie ihre Bedenken über Bord geworfen<br />
haben und Patienten nicht nur<br />
zur Erprobung, sondern auch dauerhaft<br />
aufgenommen haben“, sagte sie.<br />
Nur selten könnten Patienten in eigenen<br />
Wohnraum entlassen werden.<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 17
Treff punkt Klinik Personalia<br />
Morris Gärtner bedankte sich für die<br />
Möglichkeit, im Klinikum auszustellen.<br />
Finissage mit<br />
Morris Gärtner<br />
Teupitz . Mit einer musikalischen Finissage<br />
verabschiedete das Asklepios<br />
Fachklinikum Teupitz am 26. Oktober<br />
2011 die Malerei-Ausstellung von<br />
Morris Gärtner. Fünf Monate erfreuten<br />
die Landschaftsmotive im Erdgeschoss<br />
des Hauses 1 Patienten, Besucher und<br />
Mitarbeiter. „Ich habe mich schon so an<br />
dieses Ambiente gewöhnt, dass es mir<br />
schwerfällt, die Bilder wieder herzugeben“,<br />
sagte Neurologie-Chefarzt Dr.<br />
Jürgen Faiss im Kreise zahlreicher Gäste,<br />
die die Einladung des Klinikums<br />
zu dieser ungewöhnlichen Veranstaltung<br />
angenommen hatt en. Bei Gitarrenklängen<br />
des Duos Simon und Tobias<br />
Tulenz war letz tmalig Gelegenheit,<br />
die Werke von Morris Gärtner anzusehen.<br />
Der Hobby-Maler nutz te den Anlass,<br />
um sich bei Dr. Faiss und seinem<br />
Team für die jahrelange medizinische<br />
Behandlung zu bedanken: „Sie haben<br />
dafür gesorgt, dass ich hier so stehen<br />
kann.“ Der Bestenseer ist an Multipler<br />
Sklerose erkrankt. Seit er dadurch<br />
1990 erwerbsunfähig wurde, widmet<br />
sich Morris Gärtner intensiv der Malerei.<br />
Die kreative Tätigkeit hilft ihm<br />
dabei, abzuschalten und seine Krankheit<br />
zu verarbeiten. Neurophysiologin<br />
Dr. Annett Kunkel untermauerte diese<br />
persönliche Erfahrung fachlich: „Malen<br />
kann dabei helfen, sich neu auszudrücken,<br />
sich selbst zu fi nden und es<br />
kann Selbstheilungskräfte anregen“.<br />
Nicht zum ersten Mal präsentierte<br />
die Klinik für Neurologie des Teupitzer<br />
Fachklinikums eine Ausstellung -<br />
und es wird nicht die letz te gewesen<br />
sein.<br />
18<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
Erfahrungsaustausch<br />
beim Suchtsymposium<br />
Teupitz . Reger Gedankenaustausch<br />
prägte das Suchtmedizinische Symposium<br />
im Asklepios Fachklinikum Teupitz<br />
am 10. September 2011. Unter den<br />
55 Tagungsgästen waren u. a. Ärzte,<br />
Psychologen, Sozialarbeiter und Mitarbeiter<br />
von Beratungsstellen aus der<br />
Region. Im Mitt elpunkt der Veranstaltung<br />
standen Fragen der Haltung in<br />
der Suchtmedizin, moderne psychotherapeutische<br />
Konzepte und konkrete<br />
therapeutische Angebote in den Asklepios<br />
Fachklinika Teupitz und Lübben.<br />
Die weiteste Anreise hatt en Oberleutnant<br />
Anett e Link vom Personalamt<br />
der Bundeswehr in Köln und Hauptfeldwebel<br />
Sabine Pries vom Bundeswehrzentralkrankenhaus<br />
in Koblenz.<br />
Die beiden Frauen, zu deren Aufgaben<br />
die Betreuung von Reservisten gehört,<br />
nutz ten das Treff en zur Kontaktpfl ege.<br />
Oberstarzt Dr. med. Peter Zimmermann<br />
vom Bundeswehrkrankenhaus<br />
Berlin hatt e seinen Kolleginnen die<br />
Veranstaltung in Teupitz ans Herz<br />
gelegt. Der Leitende Arzt der psychiatrischen<br />
und psychotherapeutischen<br />
Abteilung sprach auf dem Suchtsymposium<br />
darüber, wie die Bundeswehr<br />
mit süchtigem Verhalten umgeht.<br />
In ihrem festgefügten System führe<br />
suchtkrankes Verhalten relativ schnell<br />
zu Auff älligkeit und dienstlichen Konsequenzen.<br />
Daher kämen Betroff ene<br />
häufi g in einem sehr frühen Stadium,<br />
oft noch im Grenzbereich zwischen<br />
Abhängigkeit und Missbrauch, in die<br />
Behandlung.<br />
Die Wahrung der Autonomie der<br />
Patienten und die Unerlässlichkeit individueller<br />
Angebote zogen sich wie<br />
ein roter Faden durch verschiedene Referate.<br />
„Ich muss als Mensch spürbar<br />
sein und Respekt vor dem Leben des<br />
anderen haben“, sagte z. B. Dr. med.<br />
Brigitt e Glandorf-Aghabigi, Oberärztin<br />
am Asklepios Fachklinikum Teupitz<br />
. Diplompsychologe Dr. Gregor-<br />
Rafael Szycik von der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover verneinte klar<br />
die Frage, ob es die eine Therapie der<br />
Abhängigkeit gebe. Ebenso sieht es<br />
Oberarzt Dr. Knud Pieper, der in Teupitz<br />
die Station für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen,<br />
die Sucht-Rehabilitation<br />
und eine Depressionsstation<br />
leitet. „Warum trinkt welche Person zu<br />
welchem Zeitpunkt? Was hilft wem zu<br />
welchem Zeitpunkt dagegen, rückfällig<br />
zu werden?“, stellte er als zentrale<br />
Fragen an den Anfang seines Referates.<br />
Anerkennende Blicke und Worte<br />
ernteten die Teupitz er für den im Sommer<br />
in Betrieb gegangenen Neubau<br />
ihres Suchtbereiches. Während der<br />
Mitt agspause ließ kein Besucher die<br />
Gelegenheit aus, einen Blick in das<br />
hochmoderne Gebäude zu werfen.<br />
Den Blick in den Neubau für die Suchttherapie ließen sich die Gäste nicht entgehen.<br />
Veränderte Zuständigkeiten<br />
in der Neurologie<br />
Brandenburg. In der<br />
Klinik für Neurologie des<br />
Asklepios Fachklinikums<br />
Brandenburg gab es einige<br />
strukturelle Veränderungen.<br />
Neuer Leitender Oberarzt ist<br />
Dr. Valentin Heinsius. Er hat<br />
auch die oberärztliche Leitung<br />
der Stationen N 3 und<br />
N 4 übernommen. Die Station<br />
N 2 leitet Oberarzt Dr. Stefan<br />
Hirsemann.<br />
„Jüngster“ Oberarzt im<br />
Team der Neurologie ist seit<br />
1. Oktober 2011 Thoralf Riederer.<br />
Er leitet die Station<br />
N 1. Thoralf Riederer arbeitete von Mitte<br />
2007 bis Ende 2009 zweieinhalb Jahre<br />
am Asklepios Fachklinikum, kehrte im<br />
Juli 2010 zurück und schloss dort seine<br />
Ausbildung zum Facharzt für Neurologie<br />
ab. Einen Teil seiner Facharztweiterbildung<br />
absolvierte er in einer<br />
Parkinson-Klinik. Die Behandlung die-<br />
Brandenburg. Mit Tränen in den<br />
Augen nahm Regina Seraphim nach<br />
39 Jahren Abschied von ihrer Arbeitsstelle.<br />
Die Stationsschwester der G 1<br />
wurde am 15. September von der Klinikleitung<br />
und ihren Kolleginnen und<br />
Kollegen herzlich in den Ruhestand<br />
verabschiedet.<br />
Regina Seraphim schloss 1968 ihre<br />
Ausbildung in einem für Frauen untypischen<br />
Beruf ab: als Hochfrequenzschweißerin.<br />
Der Liebe wegen zog sie<br />
in jungen Jahren von Rathenow nach<br />
Brandenburg und musste die Schichtarbeit<br />
im Getriebewerk nach der Geburt<br />
ihres ersten Kindes aufgeben.<br />
Später bewarb sie sich auf der Suche<br />
nach einer neuen Arbeitsstelle in der<br />
damaligen Bezirksnervenklinik als Stationshilfe,<br />
ihr erster Arbeitstag war der<br />
4. September 1972.<br />
Das Hineinschnuppern in den medizinischen<br />
Bereich fesselte sie so sehr,<br />
dass sie zunächst die Ausbildung zur<br />
ser Erkrankung gehört zu<br />
seinen Schwerpunkten.<br />
Bei den ambulanten<br />
Spezialsprechstunden im<br />
Haus 12 (2. OG) ist der<br />
<strong>aktuell</strong>e Stand wie folgt:<br />
MS-Ambulanz: montags,<br />
11.00-15.00 Uhr, Dr.<br />
Stefan Hirsemann,<br />
Neuroonkologie-Ambulanz:<br />
dienstags, 10.00-<br />
14.30 Uhr, Erik Freimark<br />
Neuromuskuläre Ambulanz:<br />
mitt wochs, 9.00-<br />
14.30 Uhr, Dr. Valentin<br />
Heinsius. Epilepsie-<br />
Ambulanz: donnerstags, 11.00-15.00<br />
Uhr, Thoralf Riederer. Anmeldung<br />
und Information: Tel. (03381) 78-1762,<br />
m.thomas@asklepios.com.<br />
Die Veränderungen sind bedingt<br />
durch den Wechsel des früheren leitenden<br />
Oberarztes Peter Krause in eine<br />
niedergelassene Tätigkeit.<br />
Seit 1.10.2011 Oberarzt:<br />
Thoralf Riederer<br />
Foto: R. Geisler<br />
Von der Stationshilfe zur Stationsleiterin<br />
pfl egerischen Hilfskraft und dann zur<br />
Vollschwester absolvierte. 1980 qualifi<br />
zierte sie sich zur Fachschwester für<br />
Neurologie und Psychiatrie weiter,<br />
1983 zur Stationsleiterin.<br />
Die meiste Zeit<br />
ihres Berufslebens<br />
verbrachte Regina<br />
Seraphim in der Gerontopsychiatrie.<br />
Der<br />
Ärztliche Direktor<br />
Dr. Eckard Marg und<br />
Pflegedienstleiterin<br />
Angela Tiedemann<br />
dankten der langjährigen<br />
Mitarbeiterin<br />
für ihr zuverlässiges<br />
Wirken. „Die Erfahrung<br />
der Alten ist<br />
nicht zu ersetz en“,<br />
sagte Dr. Marg. Wie es<br />
für Regina Seraphim<br />
nun weitergeht? An<br />
ihrem 60. Geburtstag<br />
Neuer Oberarzt in der<br />
Gerontopsychiatrie<br />
Brandenburg. Die Klinik für Gerontopsychiatrie<br />
des Asklepios Fachklinikums<br />
Brandenburg hat seit 1. Dezember<br />
2011 einen dritt en Oberarzt.<br />
Dr. med. Joan-Felix Balsianu ist Facharzt<br />
für Neurologie<br />
und<br />
Psychiatrie<br />
sowie Allgemeinmediziner.<br />
Die<br />
Klinik für<br />
Gerontopsychiatrie<br />
wird<br />
in Kürze eine<br />
dritt e Station<br />
bekommen.<br />
Das Land hat<br />
im Sommer<br />
einen Planbettenerhöhungsantrag<br />
Neuer Oberarzt: Dr.<br />
Joan-Felix Balsianu.<br />
Foto: privat<br />
des Fachklinikums genehmigt. Damit<br />
erhöht sich in der Gerontopsychiatrie<br />
die Kapazität von 48 auf 66 Bett en.<br />
Ende September wurde in der Familie<br />
das dritt e Enkelkind geboren – Herzlichen<br />
Glückwunsch! Da gibt’s für die<br />
Oma sicher gerade genug zu tun.<br />
Abschied und neue Verantwortung: Beatrice Fahle (l.) ist<br />
Regina Seraphims Nachfolgerin als Leiterin der Station G 1.<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 19
Mitarbeiterfeste<br />
Mit einem Glas Sekt oder Saft wurden die Lübbener und Teupitzer<br />
Mitarbeiter im Herrenhaus Neuhaus empfangen.<br />
„The Hornets“ brachten Stimmung ins Lübbener<br />
und Teupitzer Betriebsfest. Fotos (3): L. Anton<br />
Die Brandenburger Kolleginnen und Kollegen nutzen ihr Betriebsfest<br />
gern, um endlich mal wieder zu tanzen.<br />
20<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
Party bis in den frühen Morgen: Auf der gut gefüllten Tanzfl äche<br />
im Festzelt ging es hoch her.<br />
Partystimmung in Lübben,<br />
Teupitz und Brandenburg<br />
Lübben/Teupitz/Brandenburg.<br />
Die Lübbener und die Teupitz er<br />
haben in diesem Jahr erstmals gemeinsam<br />
ein Betriebsfest gefeiert.<br />
In vielen Bereichen gibt es Berührungspunkte<br />
bei der Arbeit der beiden<br />
Häuser, so dass es an der Zeit<br />
war, auch zusammen zu feiern. Am<br />
15. Juni ließen über 300 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter das Areal<br />
am Herrenhaus Neuhaus im Lübbener<br />
Ortsteil Steinkirchen beben.<br />
Um die große Festgemeinde unterzubringen,<br />
war ein Zelt aufgebaut<br />
worden, in dem die Rockband „The<br />
Hornets“ und ein DJ bis tief in die<br />
Nacht hinein für Stimmung sorgten.<br />
Damit auch die Kollegen aus Teu-<br />
pitz entspannt feiern konnten, holte<br />
sie ein Shutt lebus von der Klinik ab<br />
und fuhr sie auch wieder zurück.<br />
Das gemeinsame Betriebsfest hat<br />
Spaß gemacht, und so wird auch für<br />
das nächste Jahr ein Veranstaltungsort<br />
gesucht, der für die Party beider<br />
Kliniken groß genug ist.<br />
In Brandenburg hat sich das<br />
Industriemuseum als Festort bewährt.<br />
Wie im Vorjahr bot die große<br />
Halle großzügigen Raum für das<br />
Betriebsfest. Mehr als 300 Gäste ließen<br />
sich am 2. September das Bufett<br />
aus eigenem Hause schmecken und<br />
rockten zu Disko- und Liveband-<br />
Klängen. Die Gruppe „Rock 59“<br />
spielte Musik aus fünf Jahrzehnten.<br />
Ein heiß begehrter Teil des Buffets brutzelte vor dem Brandenburger<br />
Industriemuseum: ein Schwein am Spieß.<br />
Der Schülerchor der Evangelischen Grundschule Lübben gestaltete beim Sommerfest für die Patienten und Bewohner das Programm<br />
auf der Hauptbühne mit. Fotos (4): Sigrun Dobek<br />
11. Sommerfest: Dank an<br />
zuverlässige Partner<br />
Lübben. Zum 11. Mal ist es dem<br />
Asklepios Fachklinikum Lübben in<br />
diesem Jahr gelungen, ein großes Sommerfest<br />
auf die Beine zu stellen. Über<br />
den Asklepios Lauf am 20. Mai berichteten<br />
wir bereits in der vergangenen<br />
Ausgabe des Klinikjournals. Mitt e Juni<br />
wurden die traditionellen beiden Festtage<br />
für Kinder und Jugendliche sowie<br />
für erwachsene Patienten und Bewohner<br />
ausgerichtet. Dank gilt nochmals<br />
allen, die an der Organisation und<br />
Gestaltung beteiligt waren - sowohl<br />
aus der Belegschaft als auch allen ex-<br />
Die Karateschule Lübben gab einen beeindruckenden<br />
Einblick in traditionelle chinesische<br />
Kampfkunst.<br />
ternen Partnern. Einige von ihnen,<br />
wie die Feuerwehr Steinkirchen, das<br />
Technische Hilfswerk und die Jugend-<br />
und Freizeiteinrichtung „Die Insel“<br />
unterstütz en das Sommerfest bereits<br />
seit vielen Jahren. Auch auf weitere<br />
gute Zusammenarbeit mit dem Luckauer<br />
Läuferbund (LLB) freut sich das<br />
Asklepios Fachklinikum Lübben, denn<br />
im kommenden Jahr wird natürlich<br />
wieder um den Asklepios-Pokal gelaufen<br />
und geradelt. Dann gilt es, die<br />
2011er Rekordmarke von 110 Starterinnen<br />
und Startern zu knacken.<br />
Treff punkt Klinik<br />
Kinderschminken ist Pfl ichtprogramm<br />
beim Sommerfest. Aber auch Mitarbeiterin<br />
Christina Henoch ließ sich mit einem<br />
kleinen Kunstwerk elfengleich verzaubern.<br />
Der Lübbener Turnverein ließ die Zuschauer an seinem Können teilhaben. Es gab<br />
aber nicht nur Angebote zum Zusehen beim 11. Sommerfest, sondern vieles zum<br />
Mitmachen: u. a. Bungee-Run, Kletterburg und Geschicklichkeitsspiele.<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 21
22<br />
Nach Feierabend<br />
Die Aufnahme links stammt aus einer Fotoserie von Ronald Geisler für die B(randenburg)-Topmodels. Rechts der Arzt, Fotograf<br />
und Reisefreund mal selbst als Fotomodell mit Riesenschildkröte auf den Seychellen.<br />
Fotografi scher Blick fürs Detail<br />
Meist kennen wir unsere Kolleginnen<br />
und Kollegen nur in Dienstkleidung und<br />
in offi zieller Mission. Doch dem persönlichen<br />
Gleichgewicht tut ein Ausgleich<br />
in der Freizeit gut - im Idealfall eine Leidenschaft.<br />
Ronald Geisler, seit 1998 als<br />
Facharzt für Innere Medizin am Asklepios<br />
Fachklinikum Brandenburg, fand sie<br />
in der Fotografi e. Der Leiter des Brandenburger<br />
Fotoclubs „Sinnbild“ macht inzwischen<br />
Aufnahmen wie ein Profi .<br />
Brandenburg. Seinen ersten Fotoapparat<br />
besitz t er nicht mehr, aber Ronald<br />
Geisler erinnert sich noch gut an ihn:<br />
das Modell Pouva Start aus sächsischer<br />
Produktion für 16,50 Mark (Ost). Aktuell<br />
arbeitet er mit der Canon 5 D 2,<br />
einer hochmodernen digitalen Profi kamera.<br />
Eine Revolution hat sich ereignet<br />
auf dem Gebiet der Fototechnik,<br />
seit der Siebenjährige 1967 im Berliner<br />
Tierpark seine ersten Motive „schoss“.<br />
Während seine Leidenschaft fürs Fotografi<br />
eren wuchs, entfaltete sich rasant<br />
ein neues technisches Zeitalter. Aber<br />
auch wenn Ronald Geisler dessen Vorzüge<br />
zu schätz en und zu nutz en weiß,<br />
bleibt seine Überzeugung: „Die Kamera<br />
ist nur ein Werkzeug.“<br />
Richtig sehen gelernt hat er nach<br />
vielen Jahren des ambitionierten<br />
Knipsens vor vier Jahren in einem<br />
Fotogrundkurs der Volkshochschule.<br />
Damit begann seine intensivste Zeit<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12<br />
mit der Kamera, der Austausch mit<br />
Gleichgesinnten, der Weg in den Brandenburger<br />
Fotoclub „Sinnbild“. „Ich<br />
merkte plötz lich, dass ich, wenn ich<br />
durch die Straßen ging, ganz anders<br />
auf die Dinge schaute“, sagt Ronald<br />
Geisler. Wer seine Bilder betrachtet,<br />
erkennt den liebevollen Blick fürs Detail,<br />
für ästhetische Kompositionen, für<br />
die Schönheit, die uns überall umgibt,<br />
selbst noch im Verfall. Seine Fotoserie<br />
aus dem alten Brandenburger Stadtbad<br />
zum Beispiel wirkt wie eine Hommage<br />
an den Ort, an dem er als Kind<br />
schwimmen lernte. Kunstvoll eingefangen<br />
sind die Kronzeugen einer untergegangenen<br />
Ära – ebenso schön wie<br />
erschütt ernd angesichts des leeren, zukunftslosen<br />
Ortes.<br />
Kraft und Lebendigkeit dagegen<br />
sprüht aus seinen Porträts. Menschen<br />
sind die liebsten Motive des Arztes,<br />
seien es die neugierig blickenden<br />
Schulkinder auf den Malediven, der<br />
gut gelaunte Radfahrer auf den Seychellen<br />
oder die hübschen Brandenburgerinnen,<br />
die er für die Aktion<br />
„B-Topmodel“ in Szene setz t und fotografi<br />
ert. Dafür steigt er auch schon mal<br />
aufs Dach der St.-Annen-Galerie. Stunden,<br />
Tage, ganze Wochenenden bringt<br />
er anschließend mit seinen Fotos am<br />
Computer zu. Ronald Geisler ist von<br />
den technischen Möglichkeiten der<br />
Nachbearbeitung sogar noch ein wenig<br />
mehr fasziniert als vom Fotografi eren.<br />
„Bearbeitet hat man die Fotos früher ja<br />
auch, abgewedelt, nachbelichtet“, erzählt<br />
Ronald Geisler, der noch das Entwickeln<br />
von Filmen im Labor gelernt<br />
hat. „Heute ist mehr möglich, aber<br />
man muss aufpassen, wie weit man es<br />
treibt.“ Natürlich könnte er aus einem<br />
Gesicht sämtliche Falten wegbügeln,<br />
aber das hält der Hobbyfotograf nicht<br />
für erstrebenswert: „Man sollte schon<br />
erkennen, dass es ein Mensch ist.“<br />
Die Fotos für B-Topmodel sieht er<br />
als seine zurzeit anspruchsvollste Aufgabe,<br />
weil sie viel stärker in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen werden.<br />
Seine Bilder zu zeigen ist ihm wichtig,<br />
um konstruktive Kritik zu bekommen<br />
- und natürlich auch Anerkennung.<br />
„Sinnbild“ stellte in diesem Jahr gemeinsam<br />
beim „Fotoclub Forum Berlin<br />
2011“ im Köpenicker Rathaus aus.<br />
„Wir hatt en die Möglichkeit, uns mit<br />
anderen Clubs zu vergleichen. Es hat<br />
uns natürlich gefreut, zu hören, dass<br />
wir uns nicht zu verstecken brauchen“,<br />
sagt Ronald Geisler.<br />
Wenn demnächst das Haus 12 (Neuroradiologisches<br />
Zentrum, Stroke<br />
Unit, Intensivmedizin, Ambulanzen)<br />
mit Wandbildern ausgestatt et wird,<br />
sind im Erdgeschoss auch Motive aus<br />
Ronald Geislers Fotoserie über Beelitz -<br />
Heilstätt en dabei. Neugierig geworden?<br />
www.ronald-geisler.com<br />
Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
Zentrale (03381) 78-0 brandenburg@asklepios.com<br />
Patientenaufnahme (03381) 78-2212<br />
Ärztlicher Direktor<br />
MR Dr. Eckard Marg (03381) 78-2102 e.marg@asklepios.com<br />
Geschäftsführung<br />
Volker Thesing (03381) 78-2102 v.thesing@asklepios.com<br />
Daniela Wolarz-Weigel (03381) 78-2102 d.wolarz@asklepios.com<br />
Pfl egedienstleiterin<br />
Angela Tiedemann (03381) 78-2556 a.tiedemann@asklepios.com<br />
Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin<br />
Chefarzt MR Dr. Eckard Marg (03381) 78-2100 e.marg@asklepios.com<br />
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Chefarzt Dr. Felix Hohl-Radke (03381) 78-2156 f.hohl@asklepios.com<br />
Klinik für Gerontopsychiatrie<br />
Komm. Chefärztin Dr. Chr. Kopp (03381) 78-2974 c.kopp@asklepios.com<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Chefarzt Dr. Dr. Ulrich Preuß (03381) 78-2412 u.preuss@asklepios.com<br />
Klinik für Forensische Psychiatrie<br />
Chefarzt Ingolf Piezka (03381) 78-1161 i.piezka@asklepios.com<br />
Institut für Radiologie und Neuroradiologie/Neuroradiologisches Zentrum<br />
Chefarzt Prof. Dr. Clemens Fitz ek (03381) 78-2336 c.fi tz ek@asklepios.com<br />
Fachbereich für sozialpsychiatrische Rehabilitation<br />
Doris Havenstein (03381) 78-2511 d.havenstein@asklepios.com<br />
Asklepios Fachklinikum Lübben<br />
Zentrale (03546) 29-0 luebben@asklepios.com<br />
Patientenaufnahme (03546) 29-205/-227<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Prof. Dr. Stefan Kropp (03546) 29-200 s.kropp@asklepios.com<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Sven Reisner (033766) 66-388 s.reisner@asklepios.com<br />
Kaufm. Leiterin Karin Schuppan (03546) 29-206 k.schuppan@asklepios.com<br />
Pfl egedienstleiter René Brockmann (03546) 29-233 r.brockmann@asklepios.com<br />
Klinik für Neurologie und Neurophysiologie<br />
Chefarzt Dr. Jürgen H. Faiss (03546) 29-277 j.faiss@asklepios.com<br />
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />
Chefarzt Prof. Dr. Stefan Kropp (03546) 29-200 s.kropp@asklepios.com<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />
Chefarzt Dr. Tobias Hülsey (03546) 29-292 t.huelsey@asklepios.com<br />
Fachbereich für sozialpsychiatrische Rehabilitation<br />
Dr. Jürgen Woitkuhn (033766) 66-105 j.woitkuhn@asklepios.com<br />
Asklepios Fachklinikum Teupitz<br />
Zentrale (033766) 66-0<br />
Patientenaufnahme (033766) 66-231/233<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Dr. Jürgen H. Faiss (033766) 66-336 j.faiss@asklepios.com<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Sven Reisner (033766) 66-388 s.reisner@asklepios.com<br />
Kaufm. Leiterin Karin Schuppan (033766) 66-388 k.schuppan@asklepios.com<br />
Pfl egedienstleiter<br />
René Brockmann (033766) 66-250 r.brockmann@asklepios.com<br />
Klinik für Neurologie und Neurophysiologie<br />
Chefarzt Dr. Jürgen H. Faiss (033766) 66-336 j.faiss@asklepios.com<br />
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />
Chefarzt Prof. Dr. Stefan Kropp (033766) 66-276 s.kropp@asklepios.com<br />
Fachbereich für sozialpsychiatrische Rehabilitation<br />
Dr. Jürgen Woitkuhn (033766) 66-105 j.woitkuhn@asklepios.com<br />
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Asklepios Fachkliniken Brandenburg<br />
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Resch Druck GmbH<br />
Aufl age: 3000<br />
Copyright:<br />
Alle Rechte sind dem Herausgeber<br />
vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit dem Einverständnis<br />
der Redaktion.<br />
Sprachliche Gleichstellung:<br />
Die Bezeichnung von Personen- oder<br />
Berufsgruppen gilt jeweils in der weiblichen<br />
und männlichen Form. Aus<br />
Gründen der besseren Lesbarkeit fi nden<br />
nicht in jedem Fall beide Formen<br />
Anwendung.<br />
<strong>aktuell</strong> Winter 2011/12 23
Mitarbeiter- und Patientenzeitschrift für<br />
Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité<br />
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Fax: (03381) 78-2272<br />
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Asklepios Fachklinikum Lübben<br />
Die Klinik im Spreewald<br />
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15907 Lübben<br />
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Fax: (03546) 29-242<br />
www.asklepios.com/luebben<br />
...und das Beste zum Schluss:<br />
Diese beiden lustigen Gesellen könnten Ihnen schon bald wieder über den<br />
Weg laufen. Sie sind das Januar-Motiv eines zauberhaften Kalenders für das<br />
Jahr 2012, der in der Brandenburger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
entstanden ist. Patientinnen und Patienten haben während ihrer Therapie<br />
Phantasiegestalten aus Resten der Konsumwelt gebastelt und freche<br />
bunte Stoff tiere genäht. Ein Großteil davon stand in freier Natur Modell für<br />
den Kalender. In Teamarbeit von Patienten und Klinikmitarbeitern entwickelte<br />
sich auf diese Weise ein fröhlicher Begleiter durch das neue Jahr, z. B.<br />
als besonderes Geschenk für Partner aus der täglichen Arbeit.<br />
Foto: Bianca Linné<br />
Asklepios Fachklinikum Teupitz<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité<br />
Campus Benjamin Franklin<br />
Buchholzer Str. 21<br />
15755 Teupitz<br />
Tel.: (033766) 66-0<br />
Fax: (033766) 62241<br />
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