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Hilmar

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4. Zur Genese von Mineral- und Thermalwasser<br />

Es würde in diesem Rahmen zu weit fuhren , die Entwicklung der Ansichten über<br />

die Genese von Mineral- und Thermalwasser zu schildern. So wird versucht, den<br />

Stand der Ansichten vorzustellen, wie ihn K.FRICKE und G.MiCHEL (1980)<br />

zusammenzufassen. Dazu wird eine Äußerung von K.FRICKE (1973) vorange ­<br />

stellt: "In früheren Zeiten war man geneigt-das gilt heute noch für den Außenstehenden­<br />

Heilquellen, besondersThermalquellen als "juvenil" zu bezeichnen, d.h. Herkunftaus der<br />

Tiefe der Erdkruste, Entstehung aus magmatischen Vorgängen usw. Selbst bei<br />

Thermalquellen im Bereich von Vulkangebieten bewertet man heute die "juvenile"<br />

Komponente auf Grund von Isotopenuntersuchungen (160, ISO) auf maximal 5%.<br />

Grundsätzlich ist das Wasser der Heil- und Mineralquellen "vados", es stammt aus dem<br />

Kreislauf, d.h. geht auf die Niederschläge zurück, die mehr oder weniger tief in der<br />

Erdkruste versickern und - beladen mit Lösungsstoffen - an Störungen oder auch in<br />

Bohrungen wieder an die Erdoberfläche treten. Die Zeitdauer der Zirkulation in der<br />

Erdkrustekann allerdingsbeträchtlich sein".<br />

Bezüglich der chemischen Beschaffenheit des Wassers und damit auch des<br />

Thermal- und Mineralwassers ist auch heute noch grundsätzlich ein Satz von<br />

GAIUs PLINIUS SECUNDUS (27-79 n.Chr.) aus seiner "Historia naturalis" gültig,<br />

und zwar: "Tales sunt aquae quales terra, per quam fluunt". Modern ausgedrückt<br />

bedeutet dies, daß die chemische Beschaffenheit des Grundwassers vor allem von<br />

der Gesteinsbeschaffenheit und der Verweildauer des Wassers im Untergrund<br />

abhängt.<br />

Die Hydrogeologie bemüht sich heute um die Erfassung der kausalen<br />

Zusammenhänge zwischen dem geologischen Substrat und der Beschaffenheit<br />

des Grundwassers. Dieser Aspekt wird aber noch durch das historischerdgeschichtliche<br />

Denken auf den Faktor Zeit - also die Verweildauer des<br />

Wassers im Untergrund - dem große Bedeutung für die Wechselbeziehung<br />

zwischen Gestein und Grundwasser zukommt, ausgedehnt. So kann generell<br />

festgestellt werden, daß jedes Grundwasser bezüglich seiner Beschaffenheit ein<br />

Produkt der örtlichen lithologischen, tektonischen, vulkanogenen etc. Faktoren<br />

ist. Diese Aussage gilt in besonderem Maße auch für Mineral- und Therrnalwasser.<br />

Wird die Varianz obzitierter Faktoren in Betracht gezogen, so kann von<br />

individuellen Eigenschaften jedes Mineral- oder Therrnalwasservorkommens<br />

gesprochen werden.<br />

Von Interesse ist diesbezüglich auch das Ergebnis einer Untersuchung von 152<br />

europäischen Versandwässern (Flaschenabfüllungen), darunter 24 österreichisehen<br />

bzw. 10 steirischen, durch B.W.ZUURDEEG und M.J.J .VAN DER WEIDEN<br />

(1985) . Diese gelangen zur Ansicht, daß die chemische Beschaffenheit dieser<br />

Wässer in einem hohen Maße von der Temperatur, der Kohlensäure-Konzentration<br />

und dem Redoxpotential abhängt. Weiters bezeichnen sie den geringen<br />

Anteil an "connatem" Salzwasser und den geringen Einfluß von Umweltverunreinigungen<br />

bei diesen Wässern als auffallend. Diese Feststellung verwundert<br />

aber nicht, da es sich zumindest bei den ausgewählten österreichischen Wässern<br />

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