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ANNÄHERUNG AN SCHUMANN - Staatskapelle Dresden

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11. SINFONIEKONZERT 2008|2009<br />

A N N Ä H E R U N G A N S C H U M A N N


W W W . G L A E S E R N E M A N U FA K T U R . D E<br />

K L AS S I K P I C K N I C K T<br />

O P E N A I R KO N Z E R T M I T D E R S Ä C H S I S C H E N S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N<br />

20. JU NI 2009 | DIE GLÄSERNE M<strong>AN</strong>UFAKTU R<br />

B E G I N N : 2 1 . 0 0 U H R | E I N L AS S : 1 9 . 3 0 U H R<br />

E I N T R I T T: 5 , – € | K I N D E R U N D J U G E N D L I C H E B I S 1 6 J A H R E E R H A LT E N<br />

F R E I E N E I N T R I T T. K A R T E N I M VO R V E R K A U F I N D E R S C H I N K E LWAC H E<br />

( T E L E F O N 0 3 5 1 - 4 9 1 1 - 7 0 5 ) O D E R I N D E R G L Ä S E R N E N M A N U FA K T U R .<br />

S P I E L Z E I T 2 0 0 8 | 2 0 0 9<br />

FA B I O L U I S I G E N E R A L M U S I K D I R E K T O R<br />

S I R C O L I N D AV I S E H R E N D I R I G E N T<br />

1


11. SINFONIEKONZERT<br />

SONNTAG, 7. JUNI 2009, 11 UHR<br />

MONTAG, 8. JUNI 2009, 20 UHR<br />

DIENSTAG, 9. JUNI 2009, 20 UHR<br />

SEMPEROPER<br />

Daniel Harding D I R I G E N T<br />

Renaud Capuçon V I O L I N E<br />

A N N Ä H E R U N G<br />

A N S C H U M A N N<br />

Ein reines Schumann-Programm mit dem Dirigenten Daniel Harding:<br />

Spiegeln die Ouvertüre zur romantischen Oper «Genoveva» und die<br />

zweite Sinfonie Schumanns schwierige, aber fruchtbare Zeit in <strong>Dresden</strong><br />

wider, so komponierte er das Violinkonzert 1853 in Düsseldorf für den<br />

jungen Joseph Joachim – der es aber nie öffentlich aufführte ...<br />

Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Beginn<br />

im Kellerrestaurant der Semperoper<br />

Am 8. und 9. Juni 2009 Aufzeichnung durch MDR Figaro. Sendung am 6. Juli 2009, 20 Uhr<br />

PROGRAMM<br />

ROBERT SCHUM<strong>AN</strong>N (1810-1856)<br />

Ouvertüre zu «Genoveva» c-Moll op. 81<br />

Violinkonzert d-Moll op. posth.<br />

1. In kräftigem, nicht zu schnellem Tempo<br />

2. Langsam<br />

3. Lebhaft, doch nicht zu schnell<br />

2 3<br />

PA U S E<br />

Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61<br />

1. Sostenuto assai – Allegro, ma non troppo<br />

2. Scherzo. Allegro vivace<br />

3. Adagio espressivo<br />

4. Allegro molto vivace


D A N I E L H A R D I N G<br />

G E B O R E N I N O X F O R D , begann Daniel Harding seine Karriere als<br />

Assistent von Sir Simon Rattle beim City of Birmingham Sym- Symphony<br />

Orchestra, mit dem er 1994 sein professionelles Debüt<br />

gab. Anschließend assistierte er Claudio Abbado bei den Berliner<br />

Philharmonikern, die er 1996 im Rahmen der Berliner Festwochen<br />

erstmals dirigierte. Er ist Principal Guest Conductor des London<br />

Symphony Orchestra, Music Director des Swedish Radio Symphony<br />

Orchestra und Principal Conductor des Mahler Chamber Orchestra.<br />

Zuvor hatte er Chefstellen beim Trondheim Symphony Orchestra in<br />

Schweden (1997-2000) und bei der Deutschen Kammerphilharmonie<br />

Bremen (1997-2003) inne, gleichzeitig war er Principal Guest<br />

Conductor des Norrköping Symphony Orchestra (1997-2003).<br />

Harding arbeitet regelmäßig mit Orchestern wie der Sächsischen<br />

<strong>Staatskapelle</strong> <strong>Dresden</strong>, den Wiener Philharmonikern (beide dirigierte<br />

er auch bei den Salzburger Festspielen), den Berliner Philharmonikern,<br />

dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und<br />

dem Orchestra Filarmonica della Scala zusammen. 2005 leitete er<br />

die Saisoneröffnung der Mailänder Scala (Mozart: «Idomeneo»);<br />

seitdem dirigierte er an der Scala auch «Salome» und «Herzog<br />

Blaubarts Burg/Il Prigionero». Als Operndirigent war er u.a. auch<br />

am Royal Opera House Covent Garden, bei den Salzburger Festspielen<br />

und vor allem beim Festival in Aix-en-Provence zu erleben,<br />

mit dem ihn eine enge Zusammenarbeit verbindet. Daniel Harding<br />

ist Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon und wurde für<br />

seine Debütaufnahme (Mahler: Sinfonie Nr. 10) mit den Wiener<br />

Philharmonikern hoch gelobt. Zuvor sind zahlreiche Aufnahmen<br />

bei Virgin/EMI erschienen. 2002 wurde Daniel Harding von der<br />

französischen Regierung zum «Chevalier de l’Ordre des Arts et des<br />

Lettres» ernannt.<br />

4 5


6<br />

ROBERT SCHUM<strong>AN</strong>N<br />

* 8. JUNI 1810 IN ZWICK AU † 29. JULI 1856 IN ENDENICH BEI BONN<br />

KOHLEZEICHNUNG VON SCHUM<strong>AN</strong>NS DRESDNER MALERFREUND<br />

EDUARD BENDEM<strong>AN</strong>N (1859)<br />

F R U C H T B A R E S<br />

I N T E R M E Z Z O<br />

ROBERT SCHUM<strong>AN</strong>N IN DRESDEN<br />

S C H U M A N N Z O G I M D E Z E M B E R 1 8 4 4 mit seiner Ehefrau Clara in die<br />

sächsische Residenzstadt, nachdem er bei der Wahl des Zweiten Gewandhauskapellmeisters<br />

in Leipzig übergangen worden war. Doch auch<br />

in <strong>Dresden</strong> wurde er nicht glücklich. Im Musikleben der Stadt spielte<br />

er – anders als erwartet – nur eine untergeordnete Rolle. Enttäuscht<br />

beklagte er gegenüber Mendelssohn das recht konservative Klima: «Der<br />

Zopf hängt ihnen hier noch gewaltig». Dennoch komponierte er in <strong>Dresden</strong><br />

eine Vielzahl bedeutender Werke, darunter die zweite Sinfonie, die<br />

Musik zu «Manfred» und die Oper «Genoveva». Die fremde Umgebung<br />

schien ihn zumindest kreativ anzuregen.<br />

Dies lag vermutlich auch an der «Königlichen musikalischen Kapelle»,<br />

zu deren Mitgliedern er regen Kontakt pfl egte. Bereits im Dezember<br />

1843, noch vor seinem Umzug, hatte er das Orchester zum ersten Mal<br />

dirigiert, in einer Aufführung seines Oratoriums «Das Paradies und die<br />

Peri». 1849 stand er ein weiteres Mal am Pult der Kapelle und leitete<br />

unter anderem die Uraufführung von Teilen seiner «Faust»-Szenen.<br />

Auch mit einzelnen Kapellmitgliedern tauschte sich Schumann aus,<br />

die Hornisten etwa spielten ihm als erste sein «Konzertstück für vier<br />

Hörner» vor. Andererseits jedoch fehlte sein Name auf dem Programm<br />

des Festkonzerts zum 300-jährigen Kapelljubiläum 1848, das ansonsten<br />

ausschließlich Werke historischer und zeitgenössischer Dresdner Komponisten<br />

vorsah. Und bei der Neubesetzung der Kapellmeisterstelle, die<br />

durch die Flucht Richard Wagners nach dem Dresdner Maiaufstand 1849<br />

vakant geworden war, wurde Schumann erneut übergangen. So packte<br />

er im September 1850 wieder die Koffer und zog als Städtischer Musikdirektor<br />

nach Düsseldorf.<br />

In Clara fand das Verhältnis zur Dresdner Hofkapelle später noch<br />

eine Fortsetzung: Die Pianistin, die bereits in jungen Jahren mit dem<br />

Orchester konzertiert hatte, wurde 1866 – zehn Jahre nach Schumanns<br />

Tod – zum Ehrenmitglied des 1854 gegründeten Tonkünstler-Vereins<br />

ernannt. T O B I A S N I E D E R S C H L A G<br />

7


8<br />

OUVERTÜRE ZU «GENOVEVA» C-MOLL OP. 81<br />

ENTST<strong>AN</strong>DEN 1847 IN DRESDEN<br />

URAUFGEFÜHRT AM 25. FEBRUAR 1850 IM GEW<strong>AN</strong>DHAUS ZU LEIPZIG<br />

(GEW<strong>AN</strong>DHAUSORCHESTER, DIRIGENT: ROBERT SCHUM<strong>AN</strong>N );<br />

URAUFFÜHRUNG DER OPER AM 25. JUNI 1850 IM STADT-THEATER ZU LEIPZIG<br />

BESETZUNG 2 FLÖTEN, 2 OBOEN, 2 KLARINETTEN, 2 FAGOTTE, 4 HÖRNER, 2 TROMPETEN, 3 POSAUNEN,<br />

PAUKEN, STREICHER<br />

VERLAG EDWIN F. K ALMUS, FLORIDA<br />

DAUER CA. 10 MINUTEN<br />

L I N K S : D I E F I N A L E S Z E N E A U S D E M 4 . A K T D E R O P E R « G E N O V E VA »<br />

V O N D E R<br />

S TA N D H A F T E N L I E B E<br />

ZU SCHUM<strong>AN</strong>NS «GENOVEVA»-OUVERTÜRE<br />

A L S WÄ R E E S E I N S T Ü C K aus dem Geiste der Romantik: So ließ sich<br />

Robert Schumann von einer mittelalterlichen französischen Figur verführen,<br />

der sagenhaften Genoveva von Brabant. Ihre Geschichte zählte<br />

im 18. Jahrhundert neben denen des Faust und des Don Juan zu den<br />

meistbekannten volkstümlichen Stoffen. Auf der «Genoveva»-Legende<br />

basiert dann auch die gleichnamige vieraktige Oper, die Schumann zwischen<br />

April 1847 und August 1848 in <strong>Dresden</strong> schrieb. In dem Malerdichter<br />

Robert Reinick glaubte der Komponist einen geeigneten Librettisten<br />

gefunden zu haben, was sich jedoch später als Irrtum herausstellte.<br />

Reinick, ein Mann ohne jegliche Bühnenerfahrung, bezog sich auf Ludwig<br />

Tiecks «Leben und Tod der heiligen Genoveva» von 1799 und damit<br />

auf eine lyrische Version, Schumann hingegen bevorzugte mit Friedrich<br />

Hebbels 1843 veröffentlichter Tragödie «Genoveva» die fi nstere Variante.<br />

Eine Einigung war schwer zu erzielen – mit dem Ergebnis, dass Schumann<br />

seinem Mitstreiter eine Absage erteilte und nur rund 200 Verse<br />

des Autors in der Oper verblieben. Teilweise übernahm Schumann nun<br />

den originalen Wortlaut von Hebbel, der Rest stammte von ihm selbst.<br />

Gleichwohl unterscheidet sich das Libretto inhaltlich von den beiden<br />

genannten Vorlagen. Es fehlt die dramatische Zuspitzung, die bei Hebbel<br />

eine wichtige Rolle spielt, und die positive Lösung im Finale geht<br />

sogar über diejenige bei Tieck hinaus.<br />

In gebotener Kürze die Geschichte: Im Mittelpunkt steht die liebende<br />

Ehefrau Genoveva, die im ersten Akt ihren Mann, den Pfalzgrafen<br />

Siegfried, in den Krieg verabschiedet. Siegfried überträgt Golo, «dem<br />

Besten», jegliche Vollmacht sowie den Schutz seiner Frau. Da dieser die<br />

Gräfi n liebt, versucht er, den ehrenvollen Auftrag von sich zu weisen<br />

– vergeblich. Als Genoveva aus Abschiedsschmerz in Ohnmacht fällt,<br />

küsst Golo die ihm anvertraute Frau. Diese Intimität beobachtet die<br />

Amme Margaretha, die vor Jahren wegen ihrer Hexenkunst von Siegfried<br />

davongejagt wurde. Sie wittert nun ihre Chance zur Rache, indem<br />

sie Golo in seinem Glauben bestärkt, Genoveva sei ihm wohl gesonnen.<br />

9


Akt II: Golo überbringt Genoveva<br />

die Nachricht vom<br />

siegreichen Kampf ihres Mannes<br />

und gesteht ihr seinen<br />

Kuss, woraufhin sie ihn mit<br />

den Worten »Zurück, ehrloser<br />

Bastard« zutiefst verletzt:<br />

Die Liebe des Verschmähten<br />

schlägt in Hass um, der Golo<br />

das Gerücht in die Welt setzen<br />

lässt, Genoveva habe ein<br />

Verhältnis mit dem Kaplan.<br />

Als man gar in ihrem Gemach<br />

den Haushofmeister Drago<br />

entdeckt, der zuvor dorthin<br />

bestellt worden war, um auf<br />

die Herrin Acht zu geben,<br />

scheint sich ihre Zügellosigkeit<br />

zu bestätigen. Drago wird<br />

getötet, Genoveva in den<br />

Turm geworfen.<br />

Akt III: Siegfried hält sich<br />

verletzt in Straßburg auf,<br />

möchte jedoch so schnell<br />

als möglich zurückkehren.<br />

Margaretha ist zu ihm geeilt,<br />

um ihn davon abzuhalten. Golo kommt, um ihm von der angeblichen<br />

Untreue Genovevas zu berichten. Siegfried schenkt dem Bericht Glauben<br />

und fordert ihren Tod. Außerdem bittet er Margaretha, ihn in den Zauberspiegel<br />

blicken zu lassen, um Erkenntnis zu finden. Er glaubt dem Trugbild<br />

der schadenfrohen Amme und bekräftigt das Todesurteil für seine Frau.<br />

Derweil erscheint Margaretha der Geist Dragos und beschwört sie unter<br />

Androhung des Scheiterhaufens, die Wahrheit zu sagen.<br />

Akt IV: Genoveva wird in den Wald geführt. Golo erscheint mit dem<br />

Ring und dem Schwert Siegfrieds, um dessen Befehl auszuführen, sie zu<br />

töten. Genoveva beteuert ihre Unschuld, unterwirft sich aber dem Urteil<br />

des von ihr noch immer geliebten Gatten. Golo nutzt abermals ihre<br />

Schwäche und bietet an, mit ihr zu fliehen, würde sie ihn erhören. Genoveva<br />

jagt Golo davon und erwartet ihren Tod. In letzter Minute erscheint<br />

Margaretha, die Siegfried herbeigerufen hat, um ihr Seelenheil zu retten.<br />

Dieser ist untröstlich über das seiner Frau (auch von ihm selbst) zugefügte<br />

Unrecht. Er bittet sie um Vergebung – Genoveva verzeiht.<br />

T H E AT E R Z E T T E L D E R L E I P Z I G E R<br />

U R A U F F Ü H R U N G ( 1 8 5 0 )<br />

In der Durchgestaltung des<br />

Schumannschen Librettos<br />

ist manche dramaturgische<br />

Schwäche unübersehbar –<br />

insbesondere ein Mangel an<br />

narrativer Stringenz und eine<br />

undeutliche Personenzeichnung.<br />

Bemerkbar ist auch eine<br />

gewisse Nähe zu Wagner, zu<br />

dem Schumann ein gespaltenes<br />

Verhältnis hatte; er vermisste<br />

bei ihm häufig das «eigentliche<br />

Musikalische». In der<br />

Oper «Genoveva» finden sich<br />

gleichwohl mehr musikalische<br />

Anlehnungen an Wagner, als<br />

es sich ihr Schöpfer vermutlich<br />

eingestehen wollte. So fällt<br />

etwa die geballte Leitmotivik<br />

in der Ouvertüre auf, die<br />

Schumann vor den vier Akten<br />

komponierte. Fast scheint es,<br />

als habe er sich beim Schreiben<br />

D E R D R E S D N E R H O F K A P E L L M E I S T E R<br />

der Ouvertüre in die Ideen- und<br />

R I C H A R D W A G N E R ( U M 1 8 4 3 )<br />

Motivsphäre des Sujets eingearbeitet.<br />

Gleich im dritten Takt<br />

tritt das die Einleitung prägende finstere Golo-Motiv auf, dem sich sofort<br />

das Bastard-Motiv anschließt. Im «Leidenschaftlich bewegt» überschriebenen<br />

Hauptteil der Ouvertüre vernimmt man das zentrale Motiv Genovevas<br />

in den Begleitfiguren; in Gänze zu hören ist es im Wechselspiel<br />

zwischen Violine und Klarinette. Das anschließende Seitenthema bringt<br />

das Motiv Siegfrieds und der Durchführungsbeginn seinen von den Hörnern<br />

intonierten Abschiedsruf, der wiederum vom Golo-Motiv abgelöst<br />

wird. Letzteres beherrscht dann in seinem gleichermaßen bedrohlichen<br />

wie leidenschaftlichen Gestus die Durchführung. Den Anfang der Reprise<br />

prägt die Klage der Genoveva, und auch die Coda konzentriert sich<br />

zunächst auf diese Protagonistin; seinen Höhepunkt indes findet dieser<br />

Schlussteil wiederum in Golos Motiv (in dreifachem Forte!). Die starke<br />

Präsenz Golos in der «Genoveva»-Ouvertüre: Ist sie, wie kritische Zungen<br />

meinen, symptomatisch für die dramaturgischen Schwächen der Oper<br />

oder vielleicht nicht doch von Schumann ganz bewusst gewollt im Sinne<br />

der Hebbelschen Vorlage? C H R I S T I N E M E L L I C H<br />

1 0 1 1


1 2<br />

D E R G E I G E R J O S E P H J O A C H I M<br />

( U M 1 8 5 3 )<br />

VIOLINKONZERT D-MOLL OP. POSTH.<br />

ENTST<strong>AN</strong>DEN ZWISCHEN 21. SEPTEMBER UND 3. OKTOBER 1853 IN DÜSSELDORF<br />

URAUFGEFÜHRT AM 26. NOVEMBER 1937 IM DEUTSCHEN OPERNHAUS IN BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />

( SOLIST: GEORG KULENK AMPFF, BERLINER PHILHARMONIKER, DIRIGENT: K ARL BÖHM )<br />

BESETZUNG VIOLINE SOLO<br />

2 FLÖTEN, 2 OBOEN, 2 KLARINETTEN, 2 FAGOTTE, 2 HÖRNER, 2 TROMPETEN, PAUKEN, STREICHER<br />

VERLAG SCHOTT, MAINZ<br />

DAUER CA. 30 MINUTEN<br />

« . . . D A S F E H L E N D E<br />

B I N D E G L I E D D E R<br />

V I O L I N L I T E R AT U R »<br />

Z U S C H U M A N N S V I O L I N K O N Z E R T D - M O L L<br />

D A S V I O L I N K O N Z E R T D - M O L L vom September 1853 ist Schumanns<br />

letzte Komposition für Orchester. Kein bedeutendes Werk der Musikliteratur<br />

ist mit so vielen Missverständnissen belastet und Geheimnissen<br />

umgeben, keines hat eine so merkwürdige und verwickelte Rezeptionsgeschichte<br />

erlebt. Erst 84 Jahre nach seiner Entstehung erschien es 1937<br />

in einer mangelhaften Ausgabe im Druck, erstmals gespielt wurde es<br />

von einem drittklassigen Geiger in einer böse verstümmelten Version.<br />

Die Nationalsozialisten propagierten es als «Ersatz» für das inzwischen<br />

verfemte Violinkonzert des Juden Mendelssohn. Seitdem (und auch<br />

schon vorher) wurde viel Überfl üssiges und viel grober Unfug über das<br />

Stück geschrieben. Erst die minutiösen Analysen und Studien zur Entstehungs-<br />

und Rezeptionsgeschichte, die Reinhard Kapp und Michael<br />

Struck vorgelegt haben, brachten Klarheit in das undurchdringliche<br />

Dickicht von Vermutungen, Fehlurteilen und Halbwahrheiten.<br />

Beim 31. Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf im Mai 1853 lernte<br />

das Ehepaar Schumann den erst 22 Jahre alten genialen Geiger Joseph<br />

Joachim kennen, der durch seine Interpretation von Beethovens Violinkonzert<br />

großes Aufsehen erregte. Am 2. Juni 1853 wandte sich Joachim<br />

in einem Brief an Schumann: «Möchte doch Beethoven’s Beispiel Sie anregen,<br />

den armen Violinspielern, denen es, ausser der Kammermusik, so<br />

sehr an Erhebendem für ihr Instrument fehlt, aus Ihrem tiefen Schacht<br />

ein Werk an’s Licht zu ziehen, wunderbarer Hüter reichster Schätze!»<br />

Diesen schon lange zuvor von seinem Freund Ferdinand David, dem Konzertmeister<br />

des Leipziger Gewandhausorchesters und Lehrer Joa chims,<br />

geäußerten Wunsch griff Schumann, durch einen weiteren Besuch<br />

Joachims inspiriert, auf, komponierte Anfang September 1853 zunächst<br />

die Phantasie für Violine und Orchester op. 131 und begann am 21. September<br />

mit einem «Stück f. Violine», wie im Haushaltsbuch vermerkt ist.<br />

Am 1. Oktober, einen Tag nach der denkwürdigen ersten Begegnung mit<br />

dem jungen Brahms, war das «Concert f. Violine beendigt», am 3. Oktober<br />

«fertig instr.» Schon am 7. Oktober wollte er es Joachim schicken<br />

und bemerkte dazu: «Hier lege ich auch etwas Neues bei, was Ihnen<br />

vielleicht ein Abbild von einem gewissen Ernst gibt, hinter dem oft eine<br />

fröhliche Stimmung hervorsieht. Oft waren Sie, als ich schrieb, meiner<br />

1 3


Phantasie gegenwärtig, was wohl zu der Stimmung beitrug. Sagen Sie<br />

mir Alles, was Ihnen nicht zu schwer, wie ich denn Ihnen wirklich schon<br />

zum Genießen unmögliche Gerichte oder wenigstens Bissen vorgesetzt<br />

habe. Streichen Sie alles durch, was nach Unausführbarkeit schmeckt.»<br />

Die Abschrift war jedoch noch nicht fertig, so dass Schumann das Konzert<br />

erst am 13. Oktober abschickte, das Begleitschreiben konnte er dem<br />

gerade in Düsseldorf anwesenden Joachim selbst übergeben: «Sie erhalten<br />

hier das Concert; möge es Sie anmuthen! Es scheint mir leichter,<br />

als die Phantasie, auch das Orchester mehr [in] Thätigkeit. Es sollte mich<br />

nun sehr freuen, wenn wir es im 1sten Concerte hier hören könnten<br />

…» Aus dieser Uraufführung im Abonnementskonzert am 27. Oktober<br />

1853 wurde jedoch nichts, weil die Zeit zu knapp war und man sich von<br />

Joachim eine Wiederholung des Beethoven-Konzerts wünschte. Dieser<br />

spielte aber dann erstmals die Phantasie op. 131, begann das Konzert zu<br />

üben und machte einige Verbesserungsvorschläge für die technische<br />

Grundgestaltung der Solostimme, die von Schumann dankbar übernommen<br />

wurden.<br />

Anlässlich einer Reise des Ehepaars Schumann nach Hannover, wo<br />

Joachim als Konzertmeister wirkte, wurde das Violinkonzert zweimal<br />

erprobt – am 25. Januar 1854 mit Klavier und am 30. Januar mit Orchester.<br />

Die zweite Probe scheint nicht ganz befriedigend gewesen zu sein, da der<br />

Geiger «etwas ermüdet» war, wie Schumann im Tagebuch vermerkte.<br />

Joachim geht in einem Brief an Schumann vom 17. November 1854 – als<br />

dieser bereits seit einem halben Jahr in der Nervenheilanstalt in Endenich<br />

war – darauf ein: «Könnte ich Ihnen doch Ihr D moll Concert vorspielen;<br />

ich habe es jetzt besser inne, als damals in Hannover; wo ich es in der<br />

Probe Ihrer so unwürdig spielen mußte, zu meinem großen Verdruß,<br />

weil ich den Arm beim dirigiren so sehr ermüdet hatte. Jetzt klingt der<br />

3⁄4 Takt [im dritten Satz] viel stattlicher ...» Von einer Geringschätzung<br />

des Werkes kann also bis zu diesem Zeitpunkt nicht die Rede sein.<br />

Erst nach Schumanns Tod 1856 kamen Zweifel auf. Am 15. Oktober<br />

1857 meinte Joachim in einem Brief an Clara Schumann: «... es ist im<br />

letzten Satz namentlich entsetzlich schwer für Geige, aber ich hab’s<br />

ziemlich in die Finger gespielt. Wunderschöne Stellen sind im ersten<br />

und zweiten Satz ...» In seinem nächsten Brief vom 21. Oktober regte<br />

er an, ob man «nicht bei Gelegenheit eines Leipziger Aufenthaltes in<br />

einer Probe das Schumann’sche Violinconcert endlich ordentlich mit<br />

Orchester hören» könnte. Diese Probe mit dem Gewandhausorchester<br />

fand statt und ließ Clara Schumann und Joseph Joachim zu dem Entschluss<br />

kommen, das Konzert weder aufzuführen noch zu publizieren.<br />

Vergessen, was oft behauptet wurde, war es im 19. Jahrhundert keineswegs,<br />

wie mehrere Erwähnungen in der Schumann-Literatur beweisen.<br />

Seinem Biographen Andreas Moser gab Joachim in einem Brief vom<br />

5. August 1898 eine differenzierte Begründung, warum er das Werk,<br />

dessen Manuskripte ihm Clara Schumann inzwischen geschenkt hatte,<br />

zurückhielt: «Der Umstand, daß es nicht veröffentlicht worden ist, wird<br />

Sie schon zu dem Schluß bringen, daß man es seinen vielen herrlichen<br />

Schöpfungen nicht ebenbürtig an die Seite stellen kann. Ein neues Violinconcert<br />

von Schumann – mit welchem Jubel würde es von allen Kollegen<br />

begrüßt worden sein! Und doch durfte gewissenhafte Freundessorge<br />

für den Ruhm des geliebten Tondichters nie einer Publikation das<br />

Wort reden, so vielumworben es auch von Verlegern war. Es muß leider<br />

gesagt werden daß es eine gewisse Ermattung, welcher geistige Energie<br />

noch etwas abzuringen sich bemüht, nicht verkennen läßt. Einzelne Stellen,<br />

(wie könnte das anders sein!) legen wohl von dem tiefen Gemüth<br />

des Schaffenden Zeugniß ab; um so betrübender aber ist der Contrast<br />

mit dem Werk als Ganzes.»<br />

Die falsch verstandene Pietät ging so weit, dass Joachims Sohn Johannes<br />

beim Verkauf des Nachlasses seines Vaters 1907 an die Preußische<br />

Staatsbibliothek Berlin dieser die Auflage machte, dass Schumanns<br />

Violinkonzert frühestens 100 Jahre nach dem Tode des Komponisten,<br />

also 1956, veröffentlicht werden dürfte. Zwei Großnichten Joachims, die<br />

Geigerinnen Jelly d’Aranyi und Adila Fachiri, behaupteten in den dreißiger<br />

Jahren, der Geist Schumanns bzw. ihres Großonkels sei ihnen bei<br />

spiritistischen Sitzungen erschienen und habe verlangt, das (angeblich<br />

verschollene) Violinkonzert zu finden und zur Aufführung zu bringen.<br />

Erst eine Initiative des Musikverlages Schott machte dem absurden<br />

Spektakel ein Ende und veranlasste Johannes Joachim, das Werk vorzeitig<br />

zur Aufführung und zum Druck freizugeben. Diesen besorgte Georg<br />

Schumanns Violinkonzert wurde am 26. November<br />

1937 im Rahmen einer offiziellen NS-<br />

Veranstaltung in Berlin uraufgeführt. Georg<br />

Kulenkampff spielte den Solopart, Karl Böhm<br />

– zu dieser Zeit Generalmusikdirektor der<br />

Sächsischen Staatsoper <strong>Dresden</strong> – dirigierte<br />

die Berliner Philharmoniker. Neben den frühen<br />

Rezeptionsproblemen hat diese propagandistische<br />

Aufführung zu der bis heute umstrittenen<br />

Einschätzung des Werkes beigetragen.<br />

K A R L B Ö H M ( U M 1 9 3 7 )<br />

1 4 1 5


A N S I C H T V O N D Ü S S E L D O R F M I T R H E I N B R Ü C K E<br />

( U M 1 8 5 0 )<br />

Schünemann, der damalige Leiter der Musikabteilung der Staatsbibliothek,<br />

ohne die Quellen (autographe Partitur, Partiturabschrift, Stimmen,<br />

zwei Klavierauszüge) mit genügender Akribie auszuwerten. Paul Hindemith<br />

fertigte anonym, da in dieser Zeit bei den nationalsozialistischen<br />

Machthabern in Ungnade gefallen, eine entstellende Einrichtung der<br />

Violinstimme an, die bei der mit viel propagandistischem Beiwerk (u.a.<br />

Rede von Goebbels) veranstalteten Uraufführung benutzt wurde. Eine<br />

Uraufführung des Werkes in Amerika durch Yehudi Menuhin, der sich<br />

stets für das unbearbeitete Original eingesetzt hat, war von den Nazis<br />

aus nahe liegenden Gründen verhindert worden.<br />

Was Menuhin in einem Brief an den Dirigenten Vladimir Golschmann<br />

vom 22. Juli 1937 über das Violinkonzert geschrieben hat, besitzt noch<br />

heute uneingeschränkte Gültigkeit: «Dieses Konzert ist das historisch<br />

fehlende Bindeglied der Violinliteratur; es ist die Brücke zwischen den<br />

Konzerten von Beethoven und Brahms, obwohl es mehr zu Brahms tendiert.<br />

Tatsächlich findet man in beiden Werken die gleiche menschliche<br />

Wärme, zärtliche Geschmeidigkeit und kühne männliche Rhythmik, die<br />

gleiche liebevolle Arabesken-Behandlung der Violine, die gleichen vollmundigen<br />

und noblen Themen und Harmonien.»<br />

Das Konzert trägt keinerlei Spuren von nachlassender Geisteskraft<br />

an sich oder ist von der nahenden Krankheit überschattet, wie bis zum<br />

Überdruss immer wieder behauptet wird, sondern bietet ein besonders<br />

eindrucksvolles Beispiel für die neuartige Konzeption eines Solokonzerts,<br />

die Schumann auch in den anderen konzertanten Werken des Jahres 1853<br />

(Phantasie für Violine op. 131, Konzert-Allegro für Klavier op. 134) erfolgreich<br />

erprobt hat. Merkmale sind u.a. das blockhafte Gegenüberstellen<br />

von Solostimmen und Orchester, aus dem dann einzelne Instrumente in<br />

einen intensiven Dialog mit dem Solisten treten, die Adaption barocker<br />

Figurations- und Harmonie-Modelle und die lied- oder choralartige Ausgestaltung<br />

der Satzschlüsse.<br />

Der erste Satz («in kräftigem, nicht zu schnellem Tempo») setzt, wie<br />

sonst kaum bei Schumann, mit einer vollständigen Tuttiversion des<br />

majestätischen, auf Bruckner voraus weisenden ersten Themas ein, das<br />

sehr bald dem lyrischen zweiten Thema weichen muss. Dieser wundervolle,<br />

für den späten Schumann charakteristische melodische Gedanke<br />

über einem Dominant-Orgelpunkt der Dur-Parallele erweist sich als das<br />

eigentliche Zentralthema nicht nur des ersten Satzes, sondern des ganzen<br />

Konzerts. Von Bachs Sonaten und Partiten für Violine solo, zu denen<br />

Schumann im Frühjahr 1853 eine Klavierbegleitung geschrieben hatte,<br />

sind die zahlreichen, oft nur von den Streichern begleiteten Figurationen<br />

der Solovioline inspiriert. Sie als virtuosen oder repetitiven Leerlauf<br />

anzusehen, verkennt ihre melodisch-motivische Bedeutung.<br />

Das Gesangsthema des zweiten Satzes («Langsam»), eine innige<br />

Melodie von ergreifender Schönheit, weist eine gewisse, in der Literatur<br />

oft überbetonte Verwandtschaft mit dem sogenannten Geisterthema<br />

auf, das Schumann in der Nacht vom 17. zum 18. Februar 1854 beim Ausbruch<br />

seiner Krankheit notierte und über das er noch fünf Variationen<br />

für Klavier komponierte. Die oft in tiefster Lage agierende Solovioline<br />

ist in das subtile orchestrale Gewebe dieses Satzes eingebettet, dessen<br />

warmes Klangbild von Synkopengängen der Celli noch zusätzlich<br />

verschleiert wird. Melodische Führung und Begleitfiguren werden zwischen<br />

Orchester und Violine immer wieder ausgetauscht.<br />

Die kurze Überleitung zum Schlusssatz («Lebhaft, doch nicht zu<br />

schnell»), die durch ein Accelerando herbeigeführt wird, erinnert etwas<br />

an den Übergang zum letzten Satz der d-Moll-Sinfonie. Dieser am<br />

meisten geschmähte Satz des Konzerts ist ein etwas verschachteltes<br />

Sonatenrondo mit überraschenden Reminiszenzen an den zweiten<br />

Satz. Den Charakter einer gravitätisch schreitenden Polonaise voller<br />

kapriziöser Episoden hat Joseph Joachim im bereits zitierten Brief an<br />

Schumann vom 17. November 1854 vortrefflich beschrieben: «Wissen<br />

Sie noch, wie Sie lachten und sich freuten, als wir meinten, der letzte<br />

Satz klänge, wie wenn Kociusko mit Sobiesky eine Polonaise eröffneten:<br />

so stattlich?» Das geistvolle Spiel mit Themen und Motiven und<br />

ihren Ableitungen und Varianten, das zahlreiche oft verdeckte Bezüge<br />

innerhalb des Satzes und des ganzen Konzerts aufweist, setzt sich bis<br />

zum strahlenden Dur-Schluss fort. J O A C H I M D R A H E I M<br />

1 6 1 7


« E I N FA N TA S T I S C H E S<br />

S T Ü C K M U S I K »<br />

DER GEIGER RENAUD CAPUÇON IM GESPRÄCH<br />

Herr Capuçon, Sie musizieren zum ersten Mal mit der Sächsischen<br />

<strong>Staatskapelle</strong> <strong>Dresden</strong>. Welche Erwartungen haben Sie an dieses Debüt?<br />

Ich erwarte einen der schönsten Orchesterklänge, den es auf der Welt<br />

gibt. Und ich weiß, dass ich nicht enttäuscht sein werde! Ich habe die<br />

<strong>Staatskapelle</strong> zum ersten Mal in den großartigen Strauss-Aufnahmen<br />

unter Rudolf Kempe gehört. Diese Aufnahmen waren auch der Grund,<br />

weshalb ich das Strauss-Violinkonzert in mein Repertoire aufgenommen<br />

habe, das ich inzwischen ziemlich häufig spiele.<br />

Das Violinkonzert von Richard Strauss hört man nur sehr selten – ganz<br />

ähnlich wie dasjenige von Robert Schumann, das Sie in <strong>Dresden</strong> spielen<br />

werden. Was schätzen Sie an diesem Werk, um das viele Geiger einen<br />

Bogen machen?<br />

Ich halte es für ein fantastisches Stück Musik. Man kann darin förmlich<br />

Schumanns Emotionen spüren, in gewisser Weise auch seinen<br />

«Schmerz». Der langsame Satz ist ein seltener Moment reiner Schönheit<br />

... Das Werk ist eines meiner Lieblingskonzerte.<br />

Sie haben das Konzert bereits vor ein paar Jahren gemeinsam mit Daniel<br />

Harding aufgenommen. Hat sich seitdem etwas an Ihrer Sicht auf das<br />

Werk geändert?<br />

Sicher – so, wie sich jeder innerhalb von fünf Jahren verändert. Ich<br />

hoffe, dass ich ein bisschen reifer geworden bin. Ein großer Unterschied<br />

ist aber sicher das Instrument, das ich heute spiele, eine Guarneri<br />

del Gesù von 1721. Ich denke, dass mir dieses Instrument hinsichtlich<br />

der Klangfarben mehr Möglichkeiten bietet, sicher auch einen<br />

reicheren Klang.<br />

1 8 1 9


Schumann hat ein paar Jahre in <strong>Dresden</strong> gelebt. Spielt das für Sie eine<br />

Rolle, wenn Sie sein Werk hier interpretieren?<br />

Natürlich. Es ist sehr bewegend zu wissen, dass er an diesem Ort gewesen<br />

ist.<br />

Sie haben bereits mehrfach mit Daniel Harding gearbeitet. Wie würden<br />

Sie Ihre Zusammenarbeit beschreiben?<br />

Als einen sehr instinktiven und natürlichen Zugang zur Musik. Auch<br />

als eine große Vertrautheit und Freundschaft. Wir kennen uns seit<br />

1995, haben uns in Berlin kennen gelernt, und es ist immer eine Freude,<br />

miteinander zu musizieren. Daniel ist nicht nur einer der talentiertesten<br />

Dirigenten heutzutage, sondern auch ein toller Mensch, der<br />

sein Können ganz in den Dienst der Musik stellt.<br />

Nach den Konzerten in <strong>Dresden</strong> werden Sie mit der <strong>Staatskapelle</strong> und<br />

Daniel Harding auch auf einer Europa-Tournee zu erleben sein. Auf<br />

welche Station freuen Sie sich besonders?<br />

Alle Stationen sind für sich genommen besonders, aber ich freue mich<br />

natürlich auf das Konzert in Paris, in meiner französischen Heimat.<br />

Sie geben mit den Konzerten bereits einen Vorgeschmack auf das<br />

Schumann-Jahr 2010. Wie werden Sie es begehen?<br />

Ich werde eine Menge Kammermusik von Schumann bei meinem<br />

Festival in Bel Air spielen, z.B. die Trios mit Hélène Grimaud, das zweite<br />

Streichquartett mit meinem eigenen Quartett und einige andere<br />

Stücke. Erst vor kurzem habe ich die beiden Sonaten gespielt, außerdem<br />

das Klavierquartett und das Klavierquintett, beide mit Martha<br />

Argerich. Mit ihr zu spielen, ist ein unglaubliches Erlebnis. Es ist, als<br />

wenn man in eine andere Welt reist.<br />

D I E F R A G E N S T E L LT E T O B I A S N I E D E R S C H L A G<br />

R E N A U D<br />

C A P U Ç O N<br />

V I O L I N E<br />

R E N A U D C A P U Ç O N B E G A N N mit 14 Jahren sein Studium bei Gérard Poulet<br />

und Veda Reynold und setzte es später bei Thomas Brandis und Isaac Stern<br />

fort. Schon bald vielfach ausgezeichnet, holte ihn Claudio Abbado 1997 als<br />

Konzertmeister zum Gustav Mahler Jugendorchester. Nach weiteren Preisen<br />

debütierte er 2002 bei den Berliner Philharmonikern unter Bernard Haitink<br />

und 2004 beim Boston Symphony Orchestra unter Christoph von Dohnányi.<br />

Seither konzertiert er mit den weltweit renommiertesten Orchestern und mit<br />

Dirigenten wie Semyon Bychkov, Christoph Eschenbach, Alan Gilbert, Daniel<br />

Harding und Robin Ticciati. Seine besondere Vorliebe für die Kammermusik<br />

führte ihn mit bedeutenden Instrumentalisten wie den Pianisten Martha Argerich<br />

und Daniel Barenboim, dem Bratscher Yuri Bashmet oder dem Cellisten<br />

Truls Mørk zusammen. Auch bei den großen internationalen Musikfestivals<br />

ist Renaud Capuçon regelmäßig zu Gast und gründete vor einigen Jahren in<br />

seinem Heimatort Chambéry ein eigenes Festival. Viele seiner zahlreichen<br />

Einspielungen, exklusiv für Virgin Classics, wurden ausgezeichnet. In der Saison<br />

2008/2009 konzertiert Renaud Capuçon u.a. mit dem Symphonieorchester des<br />

Bayerischen Rundfunks, den Bamberger Symphonikern und – zum ersten Mal<br />

– mit der Sächsischen <strong>Staatskapelle</strong> <strong>Dresden</strong>. In seiner vierten Saison als Exklusivkünstler<br />

des Konzerthauses Dortmund ist er dort mit drei verschiedenen<br />

Programmen zu Gast. Renaud Capuçon spielt die Guarneri del Gesù «Panette»<br />

von 1721, die zuvor Isaac Stern gehörte.<br />

2 0 2 1


R O B E R T S C H U M A N N<br />

L I T O G R A P H I E V O N E D U A R D K A I S E R ( 1 8 4 7 )<br />

SINFONIE NR. 2 C-DUR OP. 61<br />

ENTST<strong>AN</strong>DEN ZWISCHEN DEZEMBER 1845 UND OKTOBER 1846 IN DRESDEN<br />

URAUFGEFÜHRT AM 5. NOVEMBER 1846 IM GEW<strong>AN</strong>DHAUS ZU LEIPZIG<br />

(GEW<strong>AN</strong>DHAUSORCHESTER, DIRIGENT: FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY )<br />

GEWIDMET «SEINER MAJESTÄT DEM KÖNIGE VON SCHWEDEN UND NORWEGEN OSCAR I.»<br />

BESETZUNG 2 FLÖTEN, 2 OBOEN, 2 KLARINETTEN, 2 FAGOTTE, 2 HÖRNER, 2 TROMPETEN, 3 POSAUNEN,<br />

PAUKEN, STREICHER<br />

VERLAG BREITKOPF & HÄRTEL, WIESBADEN/LEIPZIG<br />

DAUER CA. 40 MINUTEN<br />

K O N T I N U I T Ä T M I T<br />

B R Ü C H E N<br />

ZU SCHUM<strong>AN</strong>NS ZWEITER SINFONIE<br />

« I N M I R PA U K T U N D T R O M P E T E T E S seit einigen Tagen sehr (Trombe in<br />

C); ich weiß nicht, was daraus werden wird», schrieb Schumann im September<br />

1845 an den Künstlerfreund Felix Mendelssohn Bartholdy. Heute<br />

wissen wir, was daraus geworden ist: Zwischen Dezember 1845 und<br />

Oktober 1846 komponierte Schumann seine zweite Sinfonie in C-Dur<br />

op. 61, die eigentlich seine Dritte ist – sie entstand nach der Erstfassung<br />

der späteren vierten Sinfonie. Noch 1844 hatte Schumann einen völligen<br />

physischen und psychischen Zusammenbruch erlitten, anschließend<br />

quälten ihn Depressionen und Schlafl osigkeit. «Mir ist’s, als müßte man<br />

ihr [der Sinfonie] dies anhören», gestand er einige Jahre später dem<br />

Hamburger Musikdirektor Georg Dietrich Otten. «Erst im letzten Satz<br />

fi ng ich an mich wieder zu fühlen; wirklich wurde ich auch nach Beendigung<br />

des ganzen Werkes wieder wohler.»<br />

Nicht zuletzt wegen seines labilen Gesundheitszustandes war Schumann<br />

im Dezember 1844 mit seiner Familie von Leipzig, wo man ihn<br />

nach Mendelssohns Weggang bei der Neuwahl des Gewandhauskapellmeisters<br />

übergangen hatte, nach <strong>Dresden</strong> gezogen. Bis 1850 sollte er<br />

in der sächsischen Residenzstadt bleiben, in der er – anders als es viele<br />

Schumann-Biografen darstellen – durchaus ein «künstlerisches» Klima<br />

vorfand: Schon bald hatte er auch hier einen Kreis von Künstlern um<br />

sich, darunter die Maler Eduard Bendemann und Ludwig Richter, der<br />

Bildhauer Ernst Rietschel und der Dirigent Ferdinand Hiller. Gelegentlich<br />

stieß auch der junge Hofkapellmeister Richard Wagner dazu, mit dem<br />

2 2 2 3


Schumann allerdings<br />

nicht richtig warm wurde:<br />

zu unterschiedlich<br />

waren ihre beiden Charaktere.<br />

Zwar konnte<br />

Schumann auch in <strong>Dresden</strong><br />

nicht dauerhaft Fuß<br />

fassen – nach Wagners<br />

Flucht 1849 überging<br />

man ihn auch hier bei<br />

der Neubesetzung der<br />

Kapellmeisterstelle –;<br />

immerhin aber erlebte<br />

er hier seine «fruchtbarste»<br />

Zeit: Nicht weniger<br />

als ein Drittel seines<br />

Gesamtwerkes entstand<br />

in <strong>Dresden</strong>, neben der<br />

zweiten Sinfonie auch<br />

andere bedeutende<br />

Werke wie das a-Moll-<br />

Klavierkonzert, die Musiken zu «Manfred» und «Faust», das «Album für<br />

die Jugend» und die Oper «Genoveva».<br />

Schumann strebte in seiner zweiten Sinfonie mehr noch als in anderen<br />

Werken eine Verbindung von klassischer Form und romantischem<br />

Inhalt an. Sein Ziel war es, eine «historische Kontinuität» herzustellen.<br />

So steht der schöpferischen Auseinandersetzung mit Werken Bachs,<br />

Mozarts und Beethovens, die sogar bis zum konkreten Zitat reicht, hier<br />

ein subjektiver, poetisch geprägter Ausdruckswillen gegenüber. Als<br />

«uneinheitlich» hat man das Werk deshalb häufig empfunden, seine Gestaltung<br />

mit Schumanns seelischem Zustand in Verbindung gebracht.<br />

Selten wurde der Versuch gemacht, im ästhetischen Dilemma zwischen<br />

Form und Inhalt den eigentlichen Reiz der Komposition zu sehen. Gerade<br />

das Bruchhafte und Pathologische aber dürfte die «Modernität» der<br />

Sinfonie ausmachen.<br />

Dem ersten Satz ist eine langsame Einleitung vorangestellt, die in<br />

stufenweiser Temposteigerung zum Allegro hinführt. Begleitet von<br />

einer ruhig fließenden Bewegung der übrigen Instrumente stimmen die<br />

Blechbläser ein fanfarenartiges Motiv an, ein «Motto» Beethovenscher<br />

Ausprägung, das – mit Ausnahme des Adagios – in allen Sätzen wiederkehrt.<br />

Die Impulse, die danach vom Allegro-Hauptthema mit seinen<br />

markanten Punktierungen ausgehen, prägen den ganzen Satz, der auf<br />

D E R D I R I G E N T D E R U R A U F F Ü H R U N G :<br />

F E L I X M E N D E L S S O H N B A R T H O L D Y D E R S A A L D E S A LT E N L E I P Z I G E R G E W A N D H A U S E S ( U M 1 8 8 0 )<br />

ein ausgeprägtes Seitenthema verzichtet. Schumann selbst empfand<br />

die raffiniert instrumentierte Rückleitung zur Reprise, die über einem<br />

langen Orgelpunkt geschieht, als besonders gelungen.<br />

Das Allegro vivace an zweiter Stelle hat die Gestalt eines dämonischen<br />

Perpetuum-mobile-Scherzos. In rastloser Bewegung treiben die<br />

ersten Violinen das Geschehen voran. Einen Kontrast liefern die beiden<br />

thematisch verwandten Trios: das erste mit «trippelnden» Holzbläsern,<br />

das zweite in ruhigen Vierteln – eine lyrische Oase. Die furios gesteigerte<br />

Coda wird durch die Wiederkehr des Fanfarenmottos überhöht.<br />

Tiefsinniger Mittelpunkt der Sinfonie ist der langsame Satz, der<br />

häufig als Höhepunkt in Schumanns gesamtem sinfonischen Schaffen<br />

betrachtet wird. Hier wird der «Klassizismus» des Werkes vielleicht am<br />

überzeugendsten umgesetzt: Das ausdrucksvolle Hauptthema folgt in<br />

Umrissen dem Beginn der Triosonate aus Bachs «Musikalischem Opfer»;<br />

gleichzeitig wagt Schumann in diesem Satz auch kühne harmonische<br />

Wendungen, die bereits auf Wagners «Tristan» voraus weisen. Die<br />

«Schmerzensklänge», die er gegenüber Otten thematisierte, treten hier<br />

am deutlichsten hervor.<br />

Wie weggeblasen scheinen die Konflikte im Finale: Mit einem burschikosen<br />

Hauptthema in C-Dur stürmt dieser Satz optimistisch nach<br />

2 4 2 5


A N S I C H T V O N D R E S D E N U M 1 8 5 0 :<br />

Z W I N G E R W A L L M I T H O F T H E AT E R , H O F K I R C H E U N D S C H L O S S ( V. L . )<br />

vorn; auch eine Variante des «Sehnsuchtsmotivs» aus dem langsamen<br />

Satz kann den Fluss nicht aufhalten, sie wird vielmehr elegant eingebunden.<br />

Nach einer spannungsreichen Durchführung kommt die Musik<br />

aber schließlich zum Stillstand. In drei (!) Generalpausen hält sie inne,<br />

dann stimmen die Holzbläser völlig unerwartet ein neues Thema an<br />

– ein Zitat aus Beethovens Liederzyklus «An die ferne Geliebte» op. 98:<br />

«Nimm sie hin denn, diese Lieder.» Es löst, ungewöhnlich genug, eine<br />

zweite durchführungsähnliche Entwicklung aus und mündet schließlich<br />

in eine Jubel-Coda, die am Ende vom Fanfarenmotiv überstrahlt wird.<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy, inzwischen als Kapellmeister ins Leipziger<br />

Gewandhaus zurückgekehrt, leitete im November 1846 die Uraufführung<br />

der zweiten Sinfonie – die allerdings kein Erfolg war. Immer<br />

wieder hat man dafür das überlange Programm des Konzertes verantwortlich<br />

gemacht (und tatsächlich kam es aus diesem Grund auch zu<br />

einer vorübergehenden Verstimmung zwischen den beiden Komponisten).<br />

Möglicherweise zeigte sich das Publikum aber auch damals schon<br />

von einer eigenwilligen sinfonischen Sprache irritiert, die es bis heute<br />

noch ernsthaft und ausdauernd zu entdecken gilt.<br />

T O B I A S N I E D E R S C H L A G<br />

S Ä C H S I S C H E<br />

S TA AT S K A P E L L E<br />

D R E S D E N<br />

Europa-Tournee<br />

10. – 17. Juni 2009<br />

D<strong>AN</strong>IEL HARDING D I R I G E N T<br />

RENAUD CAPUÇON V I O L I N E<br />

PROGRAMME<br />

1)<br />

Robert Schumann<br />

Ouvertüre zu «Genoveva» c-Moll op. 81<br />

Violinkonzert d-Moll op. posth.<br />

Johannes Brahms<br />

Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73<br />

2)<br />

Robert Schumann<br />

Ouvertüre zu «Genoveva» c-Moll op. 81<br />

Violinkonzert d-Moll op. posth.<br />

Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61<br />

10. Juni 2009<br />

Köln Philharmonie (1)<br />

11. Juni 2009<br />

Luxemburg Philharmonie (2)<br />

12. Juni 2009<br />

Paris Théâtre des Champs-Elysées (2)<br />

13. Juni 2009<br />

Dublin National Concert Hall (1)<br />

16. Juni 2009<br />

Glasgow Royal Concert Hall (2)<br />

D I E S TA AT S K A P E L L E I M T H É Â T R E D E S C H A M P S - E LY S É E S ( 2 0 0 7 )<br />

2 6 2 7


1 1 . S I N F O N I E K O N Z E R T 2 0 0 8 | 2 0 0 9<br />

O R C H E S T E R B E S E T Z U N G<br />

1 . V I O L I N E N<br />

Matthias Wollong 1. Konzertmeister<br />

Michael Eckoldt<br />

Thomas Meining<br />

Michael Frenzel<br />

Christian Uhlig<br />

Jörg Kettmann<br />

Susanne Branny<br />

Barbara Meining<br />

Birgit Jahn<br />

Wieland Heinze<br />

Henrik Woll<br />

Anett Baumann<br />

Annika Thiel<br />

Anselm Telle<br />

Franz Schubert<br />

Renate Hecker<br />

2 . V I O L I N E N<br />

Heinz-Dieter Richter Konzertmeister<br />

Frank Other<br />

Matthias Meißner<br />

Günter Friedrich<br />

Stephan Drechsel<br />

Jens Metzner<br />

Olaf-Torsten Spies<br />

Beate Prasse<br />

Mechthild von Ryssel<br />

Alexander Ernst<br />

Elisabeta Florea<br />

Emanuel Held<br />

Martin Fraustadt<br />

Johanna Fuchs<br />

B R AT S C H E N<br />

Michael Neuhaus Solo<br />

Andreas Schreiber<br />

Michael Horwath<br />

Jürgen Knauer<br />

Michael Schöne<br />

Uwe Jahn<br />

Ralf Dietze<br />

Zsuzsanna Schmidt-Antal<br />

Irena Krause<br />

Matthias Neubert*<br />

Winfried Berger*<br />

Florian Kapitza*<br />

V I O L O N C E L L I<br />

Isang Enders Konzertmeister<br />

Friedwart Christian Dittmann Solo<br />

Martin Jungnickel<br />

Uwe Kroggel<br />

Linhardt Schneider<br />

Andreas Priebst<br />

Bernward Gruner<br />

Johann-Christoph Schulze<br />

Anke Heyn<br />

Jürgen Gerlinger*<br />

K O N T R A B Ä S S E<br />

Reiner Barchmann* Solo<br />

Martin Knauer<br />

Torsten Hoppe<br />

Bernd Haubold*<br />

Helmut Branny<br />

Christoph Bechstein<br />

Thomas Grosche<br />

Johannes Nalepa<br />

2 8 2 9<br />

F L Ö T E N<br />

Sabine Kittel Solo<br />

Bernhard Kury<br />

O B O E N<br />

Céline Moinet Solo<br />

Michael Goldammer<br />

K L A R I N E T T E N<br />

Wolfram Große Solo<br />

Egbert Esterl<br />

FA G O T T E<br />

Thomas Eberhardt Solo<br />

Thomas Berndt<br />

H Ö R N E R<br />

Erich Markwart Solo<br />

Andreas Langosch<br />

Harald Heim<br />

Klaus Gayer<br />

T R O M P E T E N<br />

Tobias Willner Solo<br />

Gerd Graner<br />

P O S A U N E N<br />

Uwe Voigt Solo<br />

Jürgen Umbreit<br />

Lars Zobel<br />

PA U K E N<br />

Bernhard Schmidt Solo<br />

* als Gast


3 0<br />

V O R S C H A U Musik aus der Frauenkirche <strong>Dresden</strong><br />

12. SINFONIEKONZERT<br />

SONNTAG, 5. JULI 2009, 11 UHR<br />

MONTAG, 6. JULI 2009, 20 UHR<br />

DIENSTAG, 7. JULI 2009, 20 UHR<br />

SEMPEROPER<br />

Sir Colin Davis D I R I G E N T<br />

Nikolaj Znaider V I O L I N E<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 «Schottische»<br />

Edward Elgar<br />

Violinkonzert h-Moll op. 61<br />

Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten<br />

vor Beginn im Kellerrestaurant der Semperoper<br />

I M P R E S S U M<br />

Sächsische Staatsoper <strong>Dresden</strong><br />

Intendant Prof. Gerd Uecker<br />

Generalmusikdirektor Fabio Luisi<br />

Spielzeit 2008|2009<br />

Herausgeben von der Intendanz<br />

© Juni 2009<br />

R E D A K T I O N<br />

Tobias Niederschlag<br />

G E S TA LT U N G U N D S AT Z<br />

schech.net | www.schech.net<br />

S C A N S<br />

Janine Schütz<br />

D R U C K<br />

Union Druckerei <strong>Dresden</strong> GmbH<br />

A N Z E I G E N V E R T R I E B<br />

Keck & Krellmann Werbeagentur GmbH<br />

i.A. der Moderne Zeiten Medien GmbH<br />

Telefon. (0351) 25 00 670<br />

e-Mail: info@kkwa.de<br />

www.kulturwerbung-dresden.de<br />

B I L D E R<br />

Daniel Harding: Harald Hoffmann/Deutsche<br />

Grammophon; Historische Abbildungen zu<br />

Schumann: Barbara Meier, Robert Schumann,<br />

Reinbek 1995; Mendelssohn Bartholdy, Altes<br />

Gewandhaus: Martin Geck, Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy, Reinbek 2009; Karl Böhm: Archiv<br />

der Sächsischen Staatsoper <strong>Dresden</strong>; Renaud<br />

Capuçon: Simon Fowler/Virgin Classics; Théâtre<br />

des Champs-Elysées: Matthias Creutziger<br />

T E X T E<br />

«Fruchtbares Intermezzo», «Kontinuität mit<br />

Brüchen» und das Interview mit Renaud<br />

Capuçon sind Originalbeiträge für die<br />

Publikationen der Sächsischen <strong>Staatskapelle</strong><br />

<strong>Dresden</strong> von Tobias Niederschlag. «Von der<br />

standhaften Liebe» von Christine Mellich und<br />

«... das fehlende Bindeglied der Violinliteratur»<br />

von Dr. Joachim Draheim drucken wir mit<br />

freundlicher Genehmigung der Autoren.<br />

Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht<br />

werden konnten, werden wegen nachträglicher<br />

Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.<br />

Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus<br />

urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.<br />

W W W. S TA AT S K A P E L L E - D R E S D E N . D E<br />

Vertrieb (D)<br />

Die exklusive CD-Reihe bei Carus<br />

Aktuelle CDs mit der <strong>Staatskapelle</strong> <strong>Dresden</strong><br />

NEU<br />

www.carus-verlag.com<br />

Carus 83.249<br />

Carus 83.246<br />

Carus

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