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<strong>soFid</strong> - <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

<strong>Fachinformationsdienst</strong><br />

02/2006<br />

Industrie- und Betriebssoziologie<br />

GESIS-IZ Bonn 2006


<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong><br />

<strong>soFid</strong>


Industrie- und Betriebssoziologie<br />

Band 2006/2<br />

bearbeitet von<br />

Wolfgang Mallock<br />

mit einem Beitrag von<br />

Ulrich Brinkmann, Institut für Soziologie,<br />

Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie,<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2006


ISSN: 0176-4373<br />

Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Institute e.V., Bonn<br />

bearbeitet von: Wolfgang Mallock<br />

Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch<br />

Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />

Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0<br />

Printed in Germany<br />

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft<br />

<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den<br />

Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />

© 2006 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere<br />

ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch<br />

auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.


Inhalt<br />

Vorwort .............................................................................................................................................7<br />

Ulrich Brinkmann, Dr.<br />

„Shared Values“ oder „ shareholder value?“<br />

Die Untauglichkeit der „Unternehmenskultur“ als „Integrationstechnik“………………………...11<br />

Sachgebiete<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen .........................................41<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung.............57<br />

3 Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie....86<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen.......................................................101<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit.......................................................119<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie ................................................135<br />

7 Wirtschaftssoziologie........................................................................................................146<br />

Register<br />

Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................173<br />

Personenregister ............................................................................................................................175<br />

Sachregister...................................................................................................................................181<br />

Institutionenregister.......................................................................................................................193<br />

Anhang<br />

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................203<br />

Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................203


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 7<br />

Vorwort<br />

Vorwort zum <strong>soFid</strong> „Industrie- und Betriebssoziologie“<br />

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Fachinformationsdienst</strong>“ (<strong>soFid</strong>) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl<br />

spezieller Themenstellungen an. Jeder <strong>soFid</strong> hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil.<br />

Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.<br />

Quelle der im jeweiligen <strong>soFid</strong> enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken<br />

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem<br />

Sozialwissenschaften).<br />

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze,<br />

Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den<br />

zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“<br />

eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie<br />

hier den vollständigen Text des Dokuments.<br />

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen<br />

Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen<br />

zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur<br />

Verfügung.<br />

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise<br />

durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben<br />

werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden<br />

Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern,<br />

sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen<br />

wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte<br />

Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.<br />

* * *<br />

Die Industriesoziologie beschäftigt sich im Wesentlichen mit industriellen Institutionen, Verhaltensmustern<br />

und Einstellungen sowie ihren Beziehungen zu den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft<br />

und Betrieb. Forschungsgegenstand der Betriebssoziologie sind u.a. die Arbeitsbedingungen<br />

und deren objektive und subjektive Auswirkungen auf die Arbeitenden, Verhaltensweisen und<br />

Einstellungen (informelle Gruppen, Betriebsklima, Arbeitszufriedenheit) sowie die Probleme einzelner<br />

Positionen (Meister, Mitbestimmungsorgane) und Kategorien (Arbeiter, Management) im<br />

Betrieb.<br />

Der <strong>soFid</strong> zur Industrie- und Betriebssoziologie wurde ab Band 1997/1 um ein Kapitel Wirtschaftssoziologie<br />

ergänzt. Der bis dahin eigenständige Band Wirtschaftssoziologie wird nicht<br />

weiter publiziert, da die Auflage zu gering und der Umfang zu schmal war: außerdem bestanden


8 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

Vorwort<br />

inhaltliche Überschneidungen zu diesem <strong>soFid</strong>. Das neue Kapitel Wirtschaftssoziologie stellt andererseits<br />

eine gute Ergänzung zur Industrie- und Betriebssoziologie dar. Diese Integration entspricht<br />

auch der Tendenz zur Kooperation der entsprechenden Sektionen der Deutschen Gesellschaft<br />

für Soziologie (DGS). Obwohl sich die Sektion Industrie- und Betriebssoziologie der DGB<br />

in Arbeits- und Industriesoziologie umbenannt hat, sind wir bei dem bisherigen Titel dieses <strong>soFid</strong><br />

geblieben, um die bibliografische Kontinuität zu wahren. Die Schwerpunktverschiebungen in der<br />

aktuellen Forschung spiegeln sich in er jeweils unterschiedlichen Besetzung der einzelnen Kapitel<br />

wieder, deren Gliederung nach wie vor eine tragfähige Abbildung der Forschungsgebiete ermöglicht.<br />

Der <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie enthält im Rahmen seiner Sachgebietsgliederung<br />

Untersuchungen zu folgenden Themenbereichen:<br />

Kapitel 1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen: arbeits- und industriesoziologische<br />

Probleme der Transformation von Wirtschaftssystemen, Technik, Arbeit und Betrieb<br />

in der arbeits- und industriesoziologischen Forschung, Wandel der Arbeitsgesellschaft, Übergang<br />

von der Industrie- zur Risikogesellschaft, Strukturwandel industrieller Krisenregionen im Vergleich,<br />

Technikgenese, Techniksoziologie, Zukunft der Arbeit.<br />

Kapitel 2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung, Kontinuität<br />

und Wandel betrieblicher Herrschaft in den neuen Bundesländern, Verhältnis Belegschaft<br />

und betriebliche Interessenvertretung, Arbeitspolitik, Tarifpolitik, Gewerkschaftspolitik, Wandel<br />

industrieller Beziehungen in Osteuropa; Lohn und Leistung.<br />

Kapitel 3 Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie:<br />

Expertensysteme und IuK-Technologien und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation, Kontrollsysteme<br />

und integrierte Produktionsverantwortung, flexible Arbeits- und Produktionssysteme,<br />

systemische Rationalisierung und Technikgestaltung (auch im öffentlichen Dienst).<br />

Kapitel 4 Management, Unternehmsführung, Personalwesen: Unternehmenskultur und Führungsstil,<br />

Konzepte mittelbarer und unmittelbarer Führung, Personalführung in unterschiedlichen Kulturen<br />

und Gesellschaften, Personalauswahl mit Assesment-Center, Qualitätsmanagement, Manager,<br />

Frauen in Führungspositionen.<br />

Kapitel 5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit: Schichtarbeitsforschung, soziale,<br />

psychische und gesundheitliche Auswirkungen von flexiblen Arbeitszeiten, beruflich-betriebliche<br />

Weiterbildung, Teilzeitarbeit, Arbeitszeit und Arbeitsmarkt, Frauenerwerbstätigkeit, Übergang ins<br />

Rentenalter<br />

Kapitel 6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie: Evaluation von Gesundheitsberichten<br />

und -zirkeln als Instrument betrieblicher Gesundheitsförderung, Sicherheit vernetzter<br />

informationstechnischer Systeme, betrieblicher Arbeits- und Umweltschutz, psychosoziale Arbeitsbelastung,<br />

Risikogruppen, betriebliches Öko-Auditing.<br />

Kapitel 7 Wirtschaftssoziologie: Soziologische Untersuchung zu den Akteuren und Institutionen<br />

der Wirtschaft wie Unternehmen und Staat, Geld und Konsum, Markt und Non-profit-Organisationen,<br />

Genossenschaftswesen, Marktwirtschaft und gesellschaftliche Entwicklung, Unternehmer<br />

und Konsumenten, wirtschaftliches Handeln.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 9<br />

Vorwort<br />

In dieser Ausgabe veröffentlichen wir den Beitrag „Shared Values“ oder „shareholder value?“ Die<br />

Untauglichkeit der „Unternehmenskultur“ als „Integrationstechnik“ von Dr. Ulrich Brinkmann.<br />

Der Text des Beitrages stellt eine aktualisierte und erweiterte Fassung seiner Publikation „ Aufstieg<br />

und Niedergang der Unternehmenskultur“ in Helduser, U./Schwietring, T. (2002): „ Kultur<br />

und ihre Wissenschaft. Beiträge zu einem reflexiven Verhältnis“ (Konstanz: Universitätsverlag<br />

Konstanz): S. 203-230 dar.<br />

Dr. Ulrich Brinkmann ist an der Friedrich-Schiller-Universität Jena am Institut für Soziologie im<br />

Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie tätig.


„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Die Untauglichkeit der „Unternehmenskultur“ als<br />

Integrationstechnik 1<br />

Ulrich Brinkmann<br />

Abstract<br />

Der Beitrag thematisiert, wie sich der Diskurs über die Unternehmenskultur von seinen Anfängen<br />

1980 über den Höhepunkt 1996-1998 bis zu seinem heutigen Niedergang entwickelt hat.<br />

Der Aufstieg des Konzeptes verknüpfte sich mit den zeitgenössischen sozioökonomischen Kontexten<br />

und Diskursen, aber auch mit den teilweise schon jahrzehntealten Traditionen. Unternehmenskulturansätze<br />

stellten sowohl eine Management-Modeerscheinung als auch einen Antwortversuch<br />

auf die Produktivitätskrisen der fordistischen Produktionsweise dar. Innerbetrieblich ermöglichten<br />

sie es dem Top-Management, die Machtposition aufgrund seiner strategischen Vorherrschaft zu sichern.<br />

Dies insbesondere dann, wenn es ihm gelang, eine temporäre Koalition mit der Belegschaft zu<br />

schließen, die ihrerseits auf eine erweiterte Partizipation an und Einbindung in unternehmensrelevante<br />

Entscheidungen hoffte. Die Popularität der „Kultur“-Kategorie in der Organisationsforschung<br />

wird zudem in den Kontext des vermehrten Rückgriffs auf kulturalistische Erklärungsmuster im Zuge<br />

des cultural turns vieler sozialwissenschaftlicher Disziplinen sowie des Aufstiegs der cultural studies<br />

gerückt. Es wird allerdings festgehalten, dass kulturzentrierte Ansätze – sieht man einmal von<br />

ihrer populären Variante der corporate culture ab – in den wirtschaftswissenschaftlichen Diskursen<br />

lediglich eine marginale Position besetzen. Und auch in der Organisationsforschung ist die „Kultur-Perspektive“<br />

nicht dominant geworden.<br />

Der Niedergang des Konzepts wird am Wechsel der Mode ebenso festgemacht wie am Versuch des<br />

Top-Managements, die betrieblichen Machtverhältnisse wieder zu seinen Gunsten zu verschieben.<br />

In der Beschäftigtenperspektive ist es vor allem der instrumentelle Gebrauch des Unternehmenskulturansatzes<br />

durch das Management, der eine vermehrte Skepsis und Angst vor Manipulation hervorrief.<br />

Überdies wird festgehalten, dass ambitionierte Unternehmenskulturansätze wie andere „weiche“<br />

Management-Konzepte Opfer eines ideologischen backlashs im Zuge der Formierung eines<br />

Neuen Produktionsmodells wurden, in dem sich die Dominanz der Orientierung am shareholder value<br />

und der short-run Ökonomie andeutet.<br />

Was ihre Tragfähigkeit als sozialwissenschaftliche Kategorie anbetrifft, so wird argumentiert, dass<br />

es zwar eine Reihe gewinnbringender Untersuchungen zur Unternehmenskultur gibt, die in Abgrenzung<br />

von mechanistischen Organisationsvorstellungen die Produktion symbolischer Bedeutungen<br />

der informalen Organisation betonen. Die Nähe zur Management-Beratungsliteratur birgt aber stets<br />

die Gefahr einer Aufweichung von Standards oder Vermischung von Kategorien. Es wird deshalb<br />

1 Dieser Text stellt eine aktualisierte und erweiterte Fassung meines Beitrags „Aufstieg und Niedergang der<br />

Unternehmenskultur“ in Helduser, U./Schwietring, T. (2002): „Kultur und ihre Wissenschaft. Beiträge zu<br />

einem reflexiven Verhältnis“ (Konstanz: Universitätsverlag Konstanz): S. 203-230 dar.


12 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

gefragt, ob Unternehmenskultur als empirisch-analytisches Konzept dadurch „zu retten“ ist, dass<br />

man sie als spezifischen Baustein in Ansätze wie den der „Mikropolitik“ oder der „Betrieblichen Sozialordnung“<br />

integriert.<br />

Das Prinzip einer eher langfristiger Orientierung durchzog die Nachkriegsfordismen der westlichen<br />

Gesellschaften, insbesondere in Kontinentaleuropa in vielfacher Hinsicht. Für ein Arbeiten und Leben<br />

„in the long run“ waren weite Bereiche der Produktionsökonomie, viele hierarchische Organisationsmodelle,<br />

die ihr entsprechenden industriellen Beziehungen, aber auch die Berufsbiographien<br />

(zumindest ausgelegt, gleiches galt – und dies wurde oft vernachlässigt – auch für die sie abstützenden<br />

konzeptiven Modelle der Managementprinzipien und ihre ideologischen Überhöhungen.<br />

Mit dem Entstehen eines neuen „Marktkapitalismus“ (Aglietta 2000), der sich an den Maximen des<br />

Shareholder-Value-Gedankens ausrichtet und den Prämissen des Finanzmarktes (Dörre/Brinkmann<br />

2005) unterordnet erfuhr im vergangenen Jahrzehnt der Markt als Strukturprinzip in Gesellschaft,<br />

Organisation und Subjekt ein beachtliches Revival, was unter anderem eine unübersehbaren Dynamisierung<br />

kapitalistischer Vergesellschaftung einerseits und ihrer weltanschaulichen Absicherung<br />

andererseits nach sich zog. Mit dem Verschwinden vieler Gewissheiten des Nachkriegsfordismus<br />

hält die von Habermas einst prognostizierte neue Unübersichtlichkeit Einzug in ehedem eingehegte,<br />

vergleichsweise stabile – weil der Anarchie des Marktes entzogene – und befriedete Bereiche der<br />

Ökonomie. Weltanschauliche Überhöhungen und normative Handreichungen der Managementliteratur<br />

erfüllen in diesem zwei Funktionen: Sie sollen einem Management unter Handlungsdruck helfen,<br />

die permanente Reorganisation der Unternehmen mit Sinn zu unterfüttern. Abgesehen von dieser<br />

Bedeutungsinszenierung gibt es aber auch einen sehr praktischen Hintergrund. Die mit der Kommodifizierung,<br />

der „Verschiebung der Marktgrenzen“ in die Unternehmen (Brinkmann 2004), einsetzende<br />

Auflösung der tradierten Unternehmensstrukturen gefährdet die Kohäsion, das Zusammenspiel<br />

der Gesamtorganisation. Geradezu krampfhaft werden daher integrationsstiftende Konzepte<br />

gesucht, die den entfesselten zentrifugalen Kräften entgegenwirken.<br />

So erscheinen seit einiger Zeit in kürzer werdenden Abständen immer neue Management-Moden und<br />

best-practice-Programme auf dem Markt der wirtschaftswissenschaftlichen Theorieansätze. Im Angebot<br />

waren oder sind „lean management“, „total quality management“, „human resource management“,<br />

„employee involvement“, „customer relationship management“ etc. Zu den langlebigeren<br />

Konzepten schien bisher das der „Unternehmenskultur“ zu zählen. Mit dem Rekurs auf „Kultur“<br />

taucht mit einem Mal in den Wirtschafts- und Betriebswissenschaften ein Begriff auf, der bislang<br />

diesen „harten“ Wissenschaften eher irrelevant schien. Sein Erscheinen geht aber zeitlich einher mit<br />

einer disziplinübergreifenden Entwicklung des cultural turn in den Sozialwissenschaften.<br />

Dieser Text legt zunächst den Kontext und die Determinanten des Aufstiegs dieses Konzeptes seit<br />

den frühen 80er Jahren dar. Dabei wird der Frage nachgegangen, was sich konzeptionell hinter der<br />

Idee der Unternehmenskultur verbirgt. Hierzu sollen zum einen die fachspezifischen und unternehmenspraktischen<br />

Gründe für diesen Aufstieg aufgezeigt werden, zum anderen die Konjunktur der<br />

Unternehmenskultur-Idee auf disziplinübergreifende Entwicklungen des cultural turn in den Sozialwissenschaften<br />

bezogen werden.<br />

In der Folge werden empirische Belege und erklärende Argumentationslinien für die These aufgeführt,<br />

dass sich das Konzept seit einigen Jahren im Niedergang befindet.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 13<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

1 Der Aufstieg der Unternehmenskultur: eine Idee im Kontext<br />

Mode, Materialität und Macht<br />

Die Wirtschaftswissenschaften – und hier insbesondere die Betriebswirtschaftslehre – halten sich<br />

zugute, dass ihre wissenschaftliche Produktion in der Regel eng an die ökonomische Praxis rückgekoppelt<br />

ist. Aus diesem Grunde partizipieren nicht nur außergewöhnlich viele AkteurInnen mit<br />

durchaus unterschiedlichen, wenn nicht sogar widersprüchlichen Interessen und Funktionen (BeraterInnen,<br />

Wirtschafts- und SozialwissenschaftlerInnen, ManagerInnen, GewerkschafterInnen, vgl.<br />

Ebers 1988) an aktuellen Diskursen; auch die relevante Literatur lässt sich oftmals nicht einem spezifischen<br />

Funktionsbereich zuordnen, da sie zu einem nicht geringen Teil in einen Graubereich von<br />

normativer Beratungsliteratur, empirischen Studien und Theorieproduktion fällt.<br />

Es stellt sich die Frage, warum Managementmoden trotz ihrer geringen Halbwertzeit eine so erstaunlich<br />

große diskursive Dominanz und – so scheint es zumindest – auch Praxisrelevanz entfalten können.<br />

Oder um mit der Verwunderung eines betroffenen Unternehmensberaters (Baille 1995: 47) zu<br />

fragen, der feststellt, dass diese Konzepte „were being preached with a gospel-like fervency“: „Why<br />

were we following them, and still are to some extent?“<br />

Kieser (1996: 27) macht den „enormen Wettbewerbsdruck“ heutiger Führungskräfte als eine zentrale<br />

Begründung dafür aus, dass diese „im rationalen Denken geschulten Manager“ den teilweise mythisch<br />

anmutenden Versprechungen immer neuer Moden Glauben schenken. Gleichzeitig rufen die<br />

jeweiligen Moden im geschichtlichen Verlauf wiederum spezifische Probleme hervor, auf die dann<br />

mit neuen Konzepten reagiert werden muss. Das Unternehmenskulturkonzept macht da keine Ausnahme<br />

und ist in diesem Sinne auch keine völlige theoriegeschichtliche Novität.<br />

Mit Blick auf Organisationskulturansätze verweist Deutschmann (1989: Teil 2) dazu beispielsweise<br />

auf den Vorläufer „Human Relations-Bewegung“ in der Zwischenkriegsperiode oder auch die Hinwendung<br />

zum Phänomen des Betriebsklimas in den 60er Jahren (z. B. Friedeburg 1963). Bei den<br />

VertreterInnen der Unternehmenskulturansätze vermutet Türk jedoch eine bewusste Tendenz, an<br />

weit zurückliegende Debatten nicht anzuknüpfen, „weil das dem modernistischen Image des Themas<br />

schaden könnte“ (1989: III.4). Er verweist beispielsweise auf Arnolds frühe Studie „The Folklore of<br />

Capitalism“ (1943 (1937)), die bereits viele der zentralen Topoi der späteren Unternehmenskulturforschung<br />

zum aufgreift, von dieser aber kaum rezipiert wird (für weitere Beispiele vgl. Ebers 1988).<br />

Für beide Positionen finden sich Belege: Im Unterschied zur wissenschaftlichen agiert die Beratungsliteratur<br />

zur Unternehmenskultur eher geschichtsvergessen – zumindest was die eigene<br />

Verortung innerhalb der Geschichte des Diskurses angeht.<br />

In der Entwicklung der Organisationstheorie kann man mit Scott (1992) drei elementare konkurrierende<br />

Paradigmen identifizieren. Während frühe Vorstellungen die Organisationen in einer mechanistischen<br />

Weise als „rational systems“, also als zielgerichtete, formalisierte soziale Strukturen definierten,<br />

eröffneten die Deutungen von Organisationen als „natural systems“ oder als „open systems“<br />

spezifische Horizonte, die auch für eine spätere Entwicklung von Unternehmenskulturansätzen bedeutend<br />

waren. Insbesondere die natural system-Perspektive, zu der auch jene human relations-Schule<br />

gezählt werden kann, mit ihrer Erweiterung des Blicks auf die „informale Organisation“<br />

trug dazu bei. Formale und informale Organisation – so könnte man analogisieren – verhalten sich in


14 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

gewisser Weise wie Text und Subtext zueinander; letzterer bleibt unausgesprochen, eröffnet aber<br />

eine Möglichkeit für ein weiterreichendes Verständnis.<br />

Diese Entwicklung wird auch in der Metaphorik sichtbar, der sich das Fach bedient, um seinen Gegenstand<br />

zu umreißen und auszudifferenzieren. Morgan hat dies in seinem Standardwerk „Images of<br />

Organization“ (1986) aufgezeigt. Blickt man auf den geschichtlichen Prozess der Entwicklung der<br />

Metaphorik, so ist auffällig, dass sich in den frühen Jahren der Organisationstheorie ein starker Rückgriff<br />

auf Bilder aus der „physical world“ (Morgan 1980) findet: Die Vorstellung von Organisationen<br />

als „Maschinen“ betonte die Rationalität ihres (oftmals bürokratisch-hierarchischen) Aufbaus<br />

und die präzise Verortung jedes Beschäftigten innerhalb des gegebenen Rahmens – nicht unähnlich<br />

dem Zahnrädchen in einem Uhrwerk. Die „Organisation als Organismus“ betonte dagegen den Überlebenskampf<br />

des Gebildes innerhalb einer dynamischen Umwelt. Später findet man auch Rückgriffe<br />

auf soziale Metaphoriken, so die „Organisation als Theater“ im Anschluss an Goffman (1983 (1959))<br />

oder als „politische Arena“ (Crozier 1964). Unternehmenskultur repräsentiert in dieser Reihung<br />

lediglich eine weitere Vorstellung von „Organisation“ – mit allen Stärken und Schwächen, die einer<br />

metaphorischen Sichtweise notwendig inhärent sind.<br />

Dabei ist der Rückgriff auf die Kultur-Kategorie in einer wirtschaftswissenschaftlich orientierten Literatur<br />

an sich schon bemerkenswert, und die Organisationsforschung stellt eine seltene Ausnahme<br />

von der Regel dar: „Most modern economists do not worry much about culture“ (DiMaggio 1994:<br />

29). Der Ausnahmestatus der Organisationsforschung ist dabei sicherlich nicht nur ihrer starken Tradition<br />

empirischer Forschung und ihrer gleichsam zwangsläufigen Thematisierung informaler Prozesse<br />

geschuldet: Er wird auch augenfällig, wenn man beispielsweise auf die Differenz zu dominanten<br />

– fast „Kultur“-freien – neoklassischen Ansätzen und ihren abstrakten Ableitungsmodellen<br />

schaut: diese meiden die Kultur-Kategorie als Erklärungsvariable oft schon deshalb, weil sie diese<br />

aufgrund der ihr inhärenten Unschärfe nur sehr problematisch in ihr quantitatives Modell einbauen<br />

können; statt dessen findet sich bei ihnen oft ein Rückgriff auf die kognitive Psychologie.<br />

Mit der „Entdeckung“ der sozialen Seite von Organisationen gerieten in der Praxis zentrale Unternehmensbereiche<br />

in Bewegung. Die Personalpolitik zeigte auf, dass Beschäftigte nicht nur einen<br />

Kostenfaktor, sondern auch eine Ressource des Unternehmens darstellten. Neue Ansätze eines Human<br />

Resource Managements (Beer et al. 1985; Kochan/ Barocci 1985; Storey 1992; Legge 1995;<br />

Weitbrecht/Mehrwald 1998) zielten darauf ab, diese Ressource nutzbar zu machen. Im Zuge der Entdeckung<br />

der Spezifika der japanischen Produktionsweise (Ouchi 1981) lenkte sich der Blick der<br />

Zunft auf das Lean Management (Womack et al. 1992) und die damit verbundene Reorganisation der<br />

Hierarchie und Veränderung der Arbeitsorganisation, die sich vielleicht am deutlichsten in der<br />

Einführung von Gruppenarbeit festmachen lässt, sich aber keineswegs darin erschöpft.<br />

Diese Konzepte stellten auch Antwortversuche auf spezifische Herausforderungen der entwickelten<br />

kapitalistischen Formationen dar und waren insoweit mehr als nur Moden, die sich einander abwechselten<br />

und aufeinander bezogen.<br />

Dazu ist zunächst auf die materielle Seite der Entwicklungslogik kapitalistischen Wirtschaftens zu<br />

verweisen. Die schon von Marx im „Kapital“ (MEW 23 1983: Kap. 23) beschriebene Tendenz zur<br />

Zentralisation des Kapitals, also zur „Konzentration bereits gebildeter Kapitale, Aufhebung ihrer individuellen<br />

Selbständigkeit“ entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einer wahren Welle von<br />

Unternehmenszusammenschlüssen (Mergers & Acquisitions). PraktikerInnen wie TheoretikerInnen<br />

konfrontierte sie zwangsläufig mit der heiklen Frage nach der Vereinbarkeit unterschiedlicher orga-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 15<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

nisationaler „Kulturen“ und nach dem Management von Akkulturation oder dem Umgang mit Friktionen,<br />

„Kultur-Schocks“ oder „cultural clashes“ (Veiga et al. 2000; am Beispiel der neuen Bundesländer<br />

vgl. Lang/Wald 1992).<br />

Zudem wurde seit den ökonomischen Krisen der 70er Jahre deutlich, dass die Perfektionierung des<br />

Wirtschaftens tayloristisch-fordistischer Manier an absolute Grenzen stieß (Hirsch/Roth 1986;<br />

Hirsch 1995). Die zurückgehenden Produktivitätszugewinne einer Wirtschaftsweise, die Effizienzsteigerungen<br />

primär über technologische Verbesserungen anstrebte, und die steigende organische<br />

Zusammensetzung des Kapitals verhagelten die Bilanzen der Unternehmen. Auf der Suche nach Produktivitätsreserven<br />

stieß das Management auf das brach liegende ProduzentInnenwissen, jenes<br />

„Gold in den Köpfen der Belegschaft“. Plötzlich stellten Beschäftigte bis hin zum shop floor einen<br />

umworben Produktionsfaktor dar, dessen Qualifikation man fördern und dessen Einbindung man<br />

gewährleisten musste – nicht zuletzt über die Initiierung von Unternehmenskulturkonzepten.<br />

Es nimmt nicht wunder, dass dieser Bruch auch Auswirkungen auf die betrieblichen Machtverhältnisse<br />

zeitigte. Wenn Beschäftigte sowohl in der Eigen- als auch in der Fremdwahrnehmung durch<br />

das Management von austauschbaren Appendizes des Produktionsprozesses zu dessen Produktivitätsmotoren<br />

avancieren, verbessert sich nicht nur ihre Machtposition, sondern es verbessern sich oftmals<br />

auch ihre Ansprüche an Teilhabe und Mitgestaltung. Schon die Labour Process Debate der 70er<br />

Jahre (Braverman 1977; Burawoy 1979; Hildebrandt/Seltz 1987) hatte verdeutlicht, dass betriebliche<br />

Herrschaft nicht ohne das Commitment der abhängig Beschäftigten funktionierte, und dieses<br />

wiederum auf deren partieller Einbindung basierte.<br />

Und ein weiterer Aspekt der Machtfrage ist evident. Innerorganisatorisch ist es vor allem das<br />

Top-Management, das eine strategische Neuorientierung beispielsweise in Richtung von Unternehmenskulturansätzen<br />

ausrufen darf und damit unter mikropolitischen Gesichtspunkten auch seine<br />

Machtposition gegenüber dem Mittelmanagement stärken kann (Kieser 1996). Für eine begrenzte<br />

Zeitspanne fand sich in den 80er Jahren eine Interessenkonvergenz von Top-Management einerseits<br />

und Beschäftigten und deren Vertretungen andererseits. Beide Fraktionen konnten sich für eine Einführung<br />

von „Unternehmenskulturstrategien“ aussprechen, weil sie sich davon eine Verbesserung<br />

ihrer Machtpositionen erhofften. Allerdings wird ebenso deutlich, dass sie jeweils unterschiedliche<br />

Motive damit verbanden und dass damit bereits Sollbruchstellen für diesen temporären Pakt<br />

vorgezeichnet waren.<br />

Der durchschlagende Erfolg der Literatur zur Unternehmenskultur, der sich schon an der Zahl der Titel<br />

und der Höhe ihrer Auflagen bemessen lässt, wäre kaum verständlich ohne das Wissen um diesen<br />

Kontext der ökonomischen Krisen der 70er Jahre oder der US-amerikanischen Furcht vor dem wirtschaftlichen<br />

Aufstieg Japans. Dieser begegnen insbesondere die klassischen amerikanischen Texte<br />

der Debatte mit einem optimistischen, geradezu begeisterten Tonfall über die Stärken bestimmter<br />

Unternehmen in den USA. Als entscheidend für die spezifische Rezeption der Kultur-Kategorie in<br />

der Managementliteratur aber auch in der wissenschaftlichen Organisationsforschung ist demnach<br />

der jeweilige sozioökonomische und diskursive Kontext zu sehen.<br />

In der Bundesrepublik fand eine solche Debatte vor der Folie der Besonderheiten des deutschen Modells<br />

der Industriellen Beziehungen und der spezifischen jüngeren Geschichte statt. So wurden beispielsweise<br />

seit Ende der 60er Jahre aus der außerparlamentarischen Bewegung und ihren Ausläufern<br />

(wie der Lehrlingsbewegung) ebenso wie aus den Gewerkschaften Demokratiebestrebungen in<br />

die Unternehmen getragen. Auf der legislativen Ebene mündeten diese unter anderem in die Reform


16 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

der gesetzlichen Mitbestimmung von 1976. Betrieblich gab es die gewerkschaftlich unterstützten<br />

Versuche der „Humanisierung der Arbeit“, die nicht nur Veränderungen der Arbeitsorganisation,<br />

sondern auch eine Einlösung höherer Teilhabeforderungen zum Ziel hatten. Im Zuge der Orientierung<br />

auf die „Unternehmenskultur“ fand sich in „reformorientierten, betriebswirtschaftlichen Managementlehren“<br />

(vgl. für Beispiele: Kadritzke 1997: 9) deshalb schon bald auch eine Verbindung mit<br />

einem Anspruch auf Partizipation und Emanzipation. Krell (1994: Kap. 3-5) hat außerdem darauf<br />

verwiesen, dass sich auch deutsche Vorgängerkonzepte einer bewussten betrieblichen Vergemeinschaftung<br />

finden: von den Werksgemeinschaften der 20er Jahre, über die NS-Betriebsgemeinschaften<br />

zu sozialpartnerschaftlichen betrieblichen Gemeinschaften nach 1945.<br />

Im Aufstieg der Konzepts Unternehmenskultur konvergieren also unterschiedliche Entwicklungslinien:<br />

neben den „Modefragen“ auch der mikropolitische Aspekt innerbetrieblicher Machtverteilung<br />

sowie die Suche nach Lösungen für die materialen Probleme des fordistischen Entwicklungspfades.<br />

Und schließlich stellt sich die Frage, warum es gerade die Kategorie „Kultur“ ist, auf die seit Anfang<br />

der 80er Jahre zunehmend zurückgegriffen wird.<br />

„The way we do things around here“ oder: Was ist Unternehmenskultur?<br />

„Culture may be an idea whose time has come; but what exactly does a ›cultural perspective‹ on organizations<br />

mean?“ Diese von Smircich (1983: 339) aufgeworfene Frage lässt sich unterschiedlich<br />

auffächern. Zunächst kann man die Frage nach dem kategorialen Verhältnis von Kultur und Organisation<br />

aufwerfen. Smircich selbst führt fünf verschiedene Themenbereiche an – darunter „corporate<br />

culture“, aber auch „cross-cultural management“ oder „organizational symbolism“ (zur Abgrenzung<br />

des Unternehmenskultur- von verwandten Konzepten vgl. Jacobsen 1996: 1.4). In einem zweiten<br />

Schritt stellt sich die Schwierigkeit, wie man corporate culture, also Unternehmens- oder<br />

Organisationskultur, als Konzept rekonstruiert.<br />

Die frühen Autoren der Unternehmenskultur-Debatte wie Deal/Kennedy (1982) oder die McKinsey-Berater<br />

Peters/Waterman (1982) verschwendeten wenig Energie an ihre begriffsgeschichtliche<br />

Verortung innerhalb eines „kultur“-wissenschaftlichen Diskurses. Erstere beispielsweise leiteten ihr<br />

Standardwerk mit einer kurzen Kultur-Definition aus Webster’s New Collegiate Dictionary ein, um<br />

sich dann auf die „more informal“ Kultur-Definitionen wie die eines früheren McKinsey-Managers<br />

zu beziehen: „The way we do things around here“ (Deal/Kennedy 1982: 4). In dieser pragmatischen<br />

Definition deutet sich ein zentrales und durchgehendes Kennzeichen typischer Managementliteratur<br />

zur Unternehmenskultur an: Strukturzusammenhänge und Prozesse werden personifizierend dargestellt;<br />

dieses Mittel bietet dem avisierten Management-Publikum alle Möglichkeiten, unternehmerisches<br />

Reorganisationshandeln an machtvoll handelnden Einzelpersonen verdichtet zu rezipieren.<br />

Stets wird suggeriert: Unternehmenskultur ist machbar (Schreyögg 1991; Bate 1997; Collins 1998).<br />

Bei Deal/Kennedy findet sich auch der erste Versuch, die Kultur-Kategorie in diesem Zusammenhang<br />

systematisch auszudifferenzieren. Die fünf von ihnen angeführten Elemente von Unternehmenskulturen<br />

waren „business environment“, „values“, „heroes“, „rites and rituals“ sowie das „cultural<br />

network“; teilweise spielen sie auch in gegenwärtigen Analysen noch eine wichtige Rolle (vgl.<br />

unten). Auch bei Peters/Waterman war es schon der „esprit de corps“, also jene „shared values“, denen<br />

die Autoren eine zentrale Bedeutung im Konzept der Unternehmenskultur zumaßen. Allerdings<br />

blieben diese Elemente zunächst noch vergleichsweise vage. Und bis heute lässt sich als weiteres<br />

Merkmal festhalten, dass in der populären Management- und Beratungsliteratur zur Unternehmens-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 17<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

kultur sowohl die konstatierten Problemlagen in Organisationen als auch die propagierten Leitbilder<br />

und Lösungswege sehr unkonkret bleiben. Die greifbare inhaltliche Ausfüllung, also das „putting<br />

cultures into practice“ (Deal/Kennedy), bleibt der Politik des Managements vor Ort bzw. der von ihr<br />

beauftragten Unternehmensberatung überlassen.<br />

Kieser (1996) beschreibt diese Mehrdeutigkeit der Konzepte nicht nur als Merkmal der Konvolute<br />

zur Unternehmenskultur, sondern der normativ ausgerichteten Managementliteratur insgesamt.<br />

Mit dem Problem der Definition von „Kultur“ allerdings stehen die Akteure der Unternehmenskultur-Diskurse<br />

keineswegs allein da. Generell ist auf das Problem der Sozial- und Geisteswissenschaften,<br />

sich auf einen konsistenten und theoretisch begründeten Begriff von Kultur zu verständigen,<br />

vielfach hingewiesen worden (vgl. bspw. Luhmann 1999: Kap. 2). Statt dessen herrscht eine Vielfalt<br />

der Definitionen des Kulturbegriffs vor (Billington et al. 1991: Kap. 1).<br />

Für die Unternehmenskulturdebatte lässt sich festhalten, dass es vergleichsweise wenig systematische<br />

Versuche gibt, den Kultur-Begriff wissenschaftlich präzise herzuleiten. Prabitz (1996: 130 f.)<br />

hat herausgearbeitet, dass es eine starke Orientierung an kulturanthropologischen Ansätzen gibt, hier<br />

nicht selten verkürzt auf bestimmte, oftmals amerikanische Autoren wie Clifford Geertz. Auch einige<br />

deutschsprachigen Beiträge nehmen in zentraler Weise Bezug auf diese kulturanthropologische<br />

Linie (Heinen 1987: Beitrag B; Neuberger/Kompa 1987: Kap. 2).<br />

In solchen Bezügen zur Kulturanthropologie und mit Geertz zu einem der Haupttheoretiker der kulturwissenschaftlichen<br />

Theoriedebatte (Böhme/Matussek/Müller 2000: 64/65) wird der sozial- und<br />

geisteswissenschaftliche cultural turn der 80er und 90er Jahre als begriffsgeschichtlicher Entstehungskontext<br />

deutlich.<br />

Von den ProtagonistInnen des Diskurses selber werden in der Regel zwei Grundverständnisse von<br />

Unternehmenskultur unterschieden (z. B. Allaire/Firsirotu 1984; Rowlinson/Procter 1999: 370):<br />

„Kultur als Variable“ oder „Kultur als Basis-Metapher“ („root metaphor“). Kultur im ersteren Verständnis<br />

findet sich vor allem in rationalistischen und funktionalistischen Ansätzen (z. B. Schein<br />

1997), die danach fragen, welche Funktion Kultur innerhalb eines Unternehmens/einer Organisation<br />

erfüllt; Kultur ist hier eine Dimension eines sozialen Systems. Das Konzept der Basis-Metapher, das<br />

sich insbesondere in symbolistischen Ansätzen (vgl. Pondy et al. 1983) findet, fokussiert dagegen die<br />

fundamentale Frage, was die Bedeutung der Organisation für ihre Mitglieder ist. Die Kultur-Kategorie<br />

rückt in diesen Konzepten tatsächlich in den Mittelpunkt der Analyse, d. h. das Unternehmen/die<br />

Organisation hat nicht nur, sondern es ist Kultur (dazu auch: Neuberger/Kompa 1987). Versteht man<br />

den cultural turn als Hinwendung der Sozialwissenschaften zu einer Vorstellung der sozialen Welt<br />

(und damit auch der Unternehmen) als „Produkt kollektiver Sinnsysteme“ (Reckwitz/Sievert 1999),<br />

die eine symbolische Organisation der „Wirklichkeit“ produzieren, und erklärt man in diesem Zuge<br />

den Kulturbegriff zur zentralen Erklärungsvariable, dann trifft dies im Kontext der Unternehmenskultur<br />

für die „root metaphor“-VertreterInnen am ehesten zu. Innerhalb des gesamten Diskurses über<br />

Unternehmenskultur konnte sich diese Strömung, die auch eine Nähe zu sozialkonstruktivistischen<br />

Ansätzen aufweist, allerdings keine dominante Position erkämpfen.<br />

Die Verbreitung des Kulturbegriffs in den Sozialwissenschaften ist zudem untrennbar mit dem Aufstieg<br />

der cultural studies verbunden. Der Kulturbegriff erfuhr hier seit Ende der 50er Jahre durch<br />

Williams, Hoggart und später auch Hall eine signifikante Transformation (vgl. die frühe Spurensuche<br />

von Shuttleworth 1971; Green 1975; Johnson 1983). Kultur wurde in dieser Tradition nicht länger<br />

mit der elitären Hochkultur bildungsbürgerlicher Prägung gleichgesetzt, sondern als heterogenes


18 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Phänomen, als Vielzahl bestehender Kommunikationsformen und Lebensweisen interpretiert. Diese<br />

Perspektiverweiterung auf populäre und Massenkultur eröffnete auch einer Kulturdefinition Raum,<br />

die auf die Demokratisierung ihrer Zentralkategorie abzielt (Hörning/Winter 1999; Lutter/Reisenleitner<br />

1999).<br />

Diese Abkehr vom Kultur-Elitarismus stellt als Veralltäglichung geradezu eine Säkularisierung dieser<br />

ehedem hoch aufgeladenen Kategorie dar. Eagleton (2001) spricht deshalb von einem „Übergang<br />

von KULTUR zu Kultur“, der auch eine Politisierung des Populären implizierte.<br />

Auch wenn es keine expliziten systematischen Bezugnahmen der Wirtschaftswissenschaften auf diese<br />

Tradition gibt, so dürfte doch der Siegeszug der cultural studies und ihres Kulturverständnisses<br />

insbesondere in den angelsächsischen Ländern auch die Durchsetzung eines Begriffs von Unternehmens-"Kultur"<br />

befördert haben. Gleiches gilt für die Debatte über einen „cultural turn“. Wie dargelegt<br />

kann zwar eine paradigmatische Wende dieser Art für die Wirtschaftswissenschaften in toto<br />

nicht konstatiert werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass die wachsende Popularität von „Kultur“<br />

in den Nachbardisziplinen auch ihre Ausbreitung in der Organisationsforschung befördert hat.<br />

Wie definieren die Wirtschaftswissenschaften nun Unternehmenskultur? Blickt man in die Literatur,<br />

finden sich Dutzende von konkurrierenden Definitionen. An diesem Zustand hat sich seit den 80er<br />

Jahren wenig geändert, auch wenn es bereits früh vielversprechende Ansätze zur Systematisierung<br />

des Verhältnisses von Organisation/-Unternehmen und Kultur bei Smircich (1983) oder Allaire/Firsirotu<br />

(1984) oder zur Integration unterschiedlicher Konzepte gab (Sackmann 1983; 1991).<br />

Je nach theoretischer Schwerpunktsetzung finden sich unterschiedliche Perspektiven (vgl. Alvesson/Berg<br />

1992: Kap. 6):<br />

� funktionalistische (Unternehmenskultur als System von tieferen Basisannahmen),<br />

� kognitivistische (System von Kognitionen),<br />

� symbolistische (Symbolsystem),<br />

� konstruktivistische („shared meanings“),<br />

� ideologietheoretische/-kritische (Unternehmensideologie) oder auch<br />

� psychodynamische Perspektiven.<br />

Neuberger/Kompa (1987: 18) sprechen von der „gewohnten Unübersichtlichkeit“ und führen zahlreiche<br />

Beispiele für Begriffsbestimmungen an, denen man einige aktuelle Varianten hinzufügen<br />

kann.<br />

So definiert beispielsweise Schein (1995: 25) Unternehmenskultur als: „Ein Muster gemeinsamer<br />

Grundprämissen, das die Gruppe bei der Bewältigung ihrer Probleme externer Anpassung und interner<br />

Integration erlernt hat, das sich bewährt hat und somit als bindend gilt; und das daher an neue Mitglieder<br />

als rational und emotional korrekter Ansatz für den Umgang mit diesen Problemen<br />

weitergegeben wird.“<br />

Hofstedes (1997: 180) Kurzdefinition zielt primär auf den Aspekt der Abgrenzung spezifischer organisationaler<br />

Kulturen voneinander: Unternehmenskultur ist in dieser Perspektive das „collective programming<br />

of the mind which distinguishes the members of one organization from another“.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 19<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Dagegen heben Trompenaars/Hampden-Turner (1997: 7) in ihrer Definitionsvariante auf den explizite<br />

Ausdruck von Haltungen ab: „The way in which attitudes are expressed within a specific organization<br />

is described as a corporate or organizational culture“.<br />

Cartwright/Cooper (1996: 61) schließlich halten ihre Definition bewusst allgemein: „Organizational<br />

culture is the way in which things get done within an organization“.<br />

Weiter oben wurde darauf verwiesen, dass sich die einzelnen Ansätze normativer Unternehmenskulturliteratur<br />

durch interne Mehrdeutigkeiten wie die Verknüpfungen vager Problemschilderungen<br />

und Lösungswege auszeichnen. Es lässt sich nun festhalten, dass auch zwischen den einzelnen Anätzen<br />

vielfältige Unterschiede existieren, die eine Vergleichbarkeit stark verkomplizieren.<br />

Prabitz (1996: Kap. 6.3) hat die unterschiedlichen Sichtweisen in drei „grand narratives“ der Unternehmenskulturdebatte<br />

gebündelt. Dabei handelt es sich um<br />

1. „Japan, oder Kontrolle durch Sozialisation“. Dahinter steht die Debatte über die hohe Anpassungsfähigkeit<br />

japanischer Beschäftigter in den clan-ähnlich strukturierten Unternehmensgebilden,<br />

die vor allem auf deren sozialisatorisch-kulturelle Vorprägung zurückgeführt wird.<br />

2. „Das Geheimnis des weichen Managements“. Die Kritik mechanistischer Organisationsvorstellungen<br />

und rationalistischer Managementkonstruktionen mündet in eine Vorstellung von symbolischem,<br />

„weichem“ Management, einer „Führung über Motivation“ ein.<br />

3. „Die Riten und Rituale in Unternehmungen“. Diese Idee setzt dem Konzept des funktionierenden<br />

computerähnlich steuerbaren Beschäftigten die Einsicht entgegen, dass es sich bei ihm/ihr<br />

um Individuen handelt, deren Tun stark von sozialen Inszenierungen bestimmt ist, die über Riten<br />

und Rituale vermittelt werden. Die Rolle der Führungskraft besteht darin, dieses „Symbolic<br />

Management“ auf der Unternehmens-Bühne in Szene zu setzen.<br />

Gemeinsam ist sowohl empirisch-analytischen wie normativen Ansätzen die – gelegentlich nur implizite<br />

– Vorstellung, dass ein Verständnis und eine Veränderung organisationaler Abläufe und<br />

Strukturen ein Wissen um die soziale Konstruktion der Wirklichkeit, jene informelle Organisation<br />

voraussetzt. Von Beginn an zielten sie demnach auf eine grundlegende Kritik des alten Forschungsprogramms,<br />

das die symbolische Ebene vernachlässigt hatte (Ebers 1985: Teil I).<br />

Natürlich sind auch die Unternehmenskulturansätze keine fixen theoretische Gebäude, sondern reagieren<br />

im zeitlichen Verlauf auf interne Inkonsistenzen oder praktische Umsetzbarkeitsprobleme.<br />

Sehr bald entfernte man sich in der theoretischen Konzipierung beispielsweise von der Vorstellung<br />

einer vorherrschenden einheitlichen organisationalen Kultur, richtete den Blick damit auch auf das<br />

Zusammenspiel unterschiedlicher Subkulturen (Berthoin Antal et al. 1993).<br />

Auch viele normative Konzepte der Unternehmenskultur zielten als Managementtechnik auf eine<br />

kulturelle Homogenisierung zur Schaffung einer corporate identity ab. Wie bei allen Homogenisierungsstrategien<br />

stellte sich die Frage, welche (organisationalen) Sub-Gruppen und -Kulturen da über<br />

den Kamm der Vereinheitlichung geschoren werden sollen. Drastisch hatten schon die frühen Diskursbeiträge<br />

eine „starke“ und ungebrochene Unternehmenskultur postuliert (z. B. Deal/Kennedy<br />

1982: Kap. 1). Bei Peters/Waterman (1982: 75) zeichnen sich die „exzellenten Unternehmen“ durch<br />

diese Eigenschaft aus: „Without exception, the dominance and coherence of culture proved to be an<br />

essential quality of the excellent companies. Moreover, the stronger the culture and the more it was<br />

directed toward the marketplace, the less need was there for policy manuals, organization charts, or<br />

detailed procedures and rules.“ Eine starke Unternehmenskultur – ist daraus zu schließen – reduziert<br />

die betriebliche Komplexität und senkt die Transaktionskosten. Die Autoren formulieren weiter (77)


20 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

formulierten: „The excellent companies are marked by very strong cultures, so strong that you either<br />

buy into their norms or get out. There is no halfway house for most people in the excellent companies“.<br />

Krell (1996) hat diese Strategien pointiert als potentiell rassistisch und sexistisch gekennzeichnet<br />

(vgl. auch Gherardi 1995; Carl/Krehnke 1997); einige UnternehmenskulturvertreterInnen haben<br />

auf diese Problematik mit dem Versuch einer Ausdifferenzierung als „managing diversity“ reagiert<br />

(so der Titel eines Standardwerks von Gardenswartz/Rowe: 1998; vgl. dazu auch: Loden/Rosener<br />

1991; Cox 1993; Chemers et al. 1995), die eine größere Toleranz betrieblichen Subkulturen gegenüber<br />

einfordert und diese sogar als produktivitätsfördernd interpretiert. Für bestehende Unternehmenskulturen<br />

bedeutet insbesondere das Auftauchen von Unternehmern im Unternehmen („Intrapreneuren“)<br />

eine besondere Herausforderung. Denn der Leitgedanke dieses Rollenvorbilds ist es etwa,<br />

den Wettbewerbsgedanken und die Einzelkämpfermentalität marktförmiger Komplexe zu forcieren<br />

und damit dem Motto der Stiftung von Kohäsion eher zuwider zu laufen. Von Vertretern der<br />

von Intrapreneurshipkonzepte wird daher seit Jahren der Anspruch nach einer dienlichen<br />

Unternehmenskultur (z.B. Duncan et al. 1988; Ellig 2001) vorgetragen, die beiden populären Managementdiskurse<br />

überschneiden sich zur Zeit mannigfach (vgl. Brinkmann/Dörre 2006).<br />

Anspruchsvolle empirische Studien, die quantitative und qualitative Erhebungsmethoden miteinander<br />

kombinieren, sind rar gesät. Hofstede (1997: Kap. 8) hat eine solche Untersuchung durchgeführt,<br />

die zudem international vergleichend angelegt ist und mit der Analyse von einzelnen Unternehmenseinheiten<br />

(„units“) der Überlegung Tribut zollt, dass sich deutliche Differenzen zwischen organisationalen<br />

Subkulturen festmachen lassen, welche sich beispielsweise auf hierarchische oder funktionale<br />

Unterschiede zurückführen lassen. Um „the whole (the Gestalt) of the unit’s culture“ der untersuchten<br />

organisationalen Einheiten zu eruieren, wurden die Organisationsangehörigen (ManagerInnen<br />

und Beschäftigte) nach organisationalen Symbolen, „Helden“ („heroes“), Ritualen und Werten<br />

befragt. Als zentrales Ergebnis dieser Befragung hielt die Forschergruppe fest, dass sich Unternehmenskultur<br />

in sechs Dimensionen unterteilen lässt.<br />

1. Process oriented vs. results oriented<br />

2. Employee oriented vs. job oriented<br />

3. Parochial vs. professional<br />

4. Open system vs. closed system<br />

5. Loose control vs. tight control<br />

6. Normative vs. pragmatic<br />

Die Anlage von Hofstedes Untersuchung unterscheidet sich von einem Gutteil der (Beratungs-) Literatur<br />

zur Unternehmenskultur, bei der empirische Verweise – sofern überhaupt vorhanden – oftmals<br />

nur Ornament sind oder als willkürliche Zitate oder Statistiken der Untermauerung normativer<br />

Aussagen dienen (vgl. unten).<br />

2 Unternehmenskultur im Diskurs: der Verlauf einer Debatte<br />

Spricht man VertreterInnen der Betriebswirtschaftslehre im Jahr 2002 auf das Konzept „Unternehmenskultur“<br />

an, so erhält man gemeinhin die Antwort, das Thema sei „abgegrast“, „nicht mehr angesagt“<br />

oder „irgendwie nicht mehr so aktuell“. Was steckt hinter diesen erfahrungsgesättigten Stellungnahmen?<br />

Wann war Unternehmenskultur „angesagt“, und seit wann ist dies nicht mehr der Fall?<br />

Nachdem ab Ende der 60er Jahre in den sozialwissenschaftlichen Debatten eine zunächst noch diffuse<br />

Vorstellung von einer kulturellen Dimension von Organisationen aufgekommen war, betrat ab


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 21<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Anfang der 80er Jahre die Kategorie der Unternehmenskultur oder corporate culture die Diskursbühne<br />

– wahrscheinlich mit einer Titelgeschichte der Zeitschrift „Business Week“ (10/1980) – und<br />

nimmt ihren Weg in die Wissenschaft spätestens mit dem Erscheinen der angesprochenen Monographie<br />

von Deal und Kennedy (1982), die die Bezeichnung im Titel trägt, und der im gleichen Jahr erschienenen<br />

und bis heute in unzähligen Auflagen und Sprachen verbreiteten Schrift von Peters/Waterman:<br />

„In search of excellence“ (1982). Die deutsche Betriebswirtschaftslehre beschränkt sich in<br />

den ersten Jahren vor allem auf eine deskriptive Übernahme der enthusiastischen amerikanischen<br />

corporate culture-Debatte, bevor sie ab Mitte der 80er Jahre eigene kritische Herangehensweisen<br />

formuliert (für eine Übersicht dazu vgl. Schmidt 1995: 2.2).<br />

Um einen Überblick über die quantitative Entwicklung des Diskurses zu gewinnen, wurde in den internationalen<br />

Datenbanken ABI und Sociological Abstracts sowie in den deutschen Datenbanken<br />

WISO II und WISO III eine Fundstellenauszählung durchgeführt. Suchkriterium war stets die Kategorie<br />

„organizational culture“/„corporate culture“/„Unternehmenskultur“. Fand sich eines dieser<br />

Komposita in Überschrift oder Kurzzusammenfassung des Artikels, so wurde davon ausgegangen,<br />

dass der betroffene Beitrag die Unternehmenskulturthematik in relativ zentraler Weise thematisiert 2 .<br />

Die Ergebnisse dieser Analyse sind in Abbildung 1 und 2 dargestellt (vgl. Anhang 1). Die Kurvenverläufe<br />

verdeutlichen, dass der Diskurs spätestens ab Mitte der 80er Jahre einen rasanten Aufstieg<br />

verzeichnete. Seinen Höhepunkt fand er – je nach Datenbank – zwischen 1996 und 1998. Danach<br />

war durchweg eine Abnahme festzustellen, so dass im Jahr 2000 die Anzahl der Artikel im Vergleich<br />

zum Höchststand deutlich gesunken war. In den WISO-Datenbanken lag sie bei nur noch 110 Fundstellen,<br />

was einer Abnahme um 61% im Vergleich zum Höchststand von 1996 gleichkommt<br />

(ABI-Datenbank: 796, entspricht 41% Abnahme im Vergleich zu 1997; Sociological Abstracts: 134,<br />

entspricht einer Abnahme um 22% seit 1998).<br />

In Abbildung 2, der Aufzeichnung des Fundstellenverlaufs in der ABI-Datenbank, findet sich eine<br />

zusätzliche Differenzierung. Abgetragen ist der Anteil jener Beiträge an der jährlichen Gesamtsumme,<br />

die ein Begutachtungsverfahren („peer reviewed“) durchlaufen haben. Bei Zeitschriften mit einem<br />

peer review-Verfahren handelt es sich zumeist um wissenschaftliche Organe, die sich nicht primär<br />

an VertreterInnen der Management-Praxis richten. Die Entwicklung der Summe dieser begutachteten<br />

Artikel zeigt deutlich weniger Ausschläge im zeitlichen Verlauf als jene der nicht-begutachteten;<br />

ihr Anteil an allen unternehmenskulturrelevanten der ABI-Datenbank beträgt im Durchschnitt<br />

des Beobachtungszeitraumes 22,6%, sinkt aber in den Hochphasen des Diskurses auf bis zu 14,9%<br />

ab (1997). Daraus lässt sich die Tendenz ableiten, dass es vor allem die normative Beratungsliteratur<br />

2 Bei dieser Art einer Datenpräsentation ließe sich beanstanden, dass die Datenbanken selber in einer diachronen<br />

Perspektive keine fixe Grundgesamtheit darstellen. Wählte man, um diesen Einwand zu berücksichtigen,<br />

die alternative Darstellung einer Abbildung von Fundstellenanteilen an der jeweiligen jährlichen<br />

Gesamtzahl der Artikel, so ergibt sich daraus zwar eine geringfügige Abschwächung des Anstiegs. An den<br />

für diesen Kontext relevanten Grundfeststellungen der deutlichen und deutlich unterschiedlichen Kurvenverläufe<br />

ändert dies allerdings nichts – dies insbesondere, wenn man sich vergegenwärtigt, dass in den letzten<br />

Jahren mit einer wachsenden Grundgesamtheit eine deutlich sinkende Zahl von Fundstellen einhergeht.<br />

Lediglich zur besseren Anschaulichkeit wurde deshalb zur Darstellung der Entwicklung absolute Zahlen<br />

gewählt. Zur Kontrolle der Ergebnisse wurde auch der Kurvenverlauf für die Fundstellen im ILTIS- Informationssystem<br />

der Deutschen Bibliothek erstellt. In seinem Zentralkatalog findet man ca. 5. Millionen Titel<br />

der Deutschen Nationalbibliographie seit 1945. Auch hier findet sich ein paralleler Verlauf mit einem<br />

Maximum im Jahr 1997.


22 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

ist, die den modischen Schwankungen unterliegt, während die wissenschaftliche Beschäftigung der<br />

Zunft mit der Thematik verglichen damit kontinuierlicher, aber auch weniger spektakulär verläuft.<br />

3 Aspekte des Niedergangs<br />

Einer der profiliertesten Forscher zur Unternehmenskultur hielt 1997 fest, dass auch dieses Konzept<br />

letztlich eine Modeerscheinung bleiben dürfte: „Fads pass, and this one, too, may be out of fashion<br />

one day, but not without having left its trace“ (Hofstede 1997: 179). Anhand der in (B) präsentierten<br />

Daten lässt sich sehr deutlich ablesen, dass diese Aussage ungefähr auf dem Höhepunkt des corporate<br />

culture-craze getroffen wurde. Es stellt sich deshalb abschließend die Frage, vor welchem Hintergrund<br />

dieser Niedergang stattfindet.<br />

Unternehmenskultur zwischen Normativität und Empirie<br />

Mit dem Aufkommen des Diskurses zur Unternehmenskultur verbanden sich eine Reihe von Hoffnungen<br />

auf neue theoretische Perspektiven. Namhafte OrganisationstheoretikerInnen hatten beispielsweise<br />

seit längerem eine verstärkte historische Betrachtung ihres Forschungsgegenstandes eingefordert<br />

(z. B. Kieser 1994), und eine Zeitlang ging man davon aus, dass Unternehmenskulturstudien<br />

genau diesen Aspekt in die Disziplin einbringen würden. Diese Hoffnung allerdings wurde<br />

kaum erfüllt, wie Rowlinson/Procter (1999) feststellen.<br />

Ein zentrales Problem vieler Veröffentlichungen zur Unternehmenskultur ist ihr ungeklärtes Verhältnis<br />

von Normativität und Empirie. Tiebler/Prätorius (1993: Teil 2) verweisen in ihrem Überblick<br />

zur Unternehmenskulturforschung auf die „intuitiven Ansätze“ und „vagen Gestaltungsvorschläge“<br />

der Literatur, die „einen starken Überhang auf Seiten der praxisorientierten Literatur“ zeige. Immer<br />

wieder findet sich eine fehlende Trennschärfe von einerseits normativen und andererseits empirisch-verhaltenswissenschaftlichen<br />

Herangehensweisen, es mangelt an methodischen Reflexionen<br />

und nicht selten bereits an präzisen Frage- und Problemstellungen (Osterloh 1988).<br />

In einer kürzlich veröffentlichten Studie zur „Unternehmenskultur in jungen Unternehmen der Multimedia-Branche“<br />

(Bertelsmann Stiftung 2000) beispielsweise hatten die Autoren 250 Unternehmen<br />

angeschrieben und von ca. 10% eine Antwort erhalten. In der Auswertung der Ergebnisse liest man:<br />

„Das Phänomen Unternehmenskultur ist für die deutliche Mehrheit junger Multimedia-Unternehmen<br />

kein Modethema. 75% sehen in diesem Bereich Handlungsbedarf, und 54% bemühen sich bereits<br />

um eine bewusste Gestaltung ihrer Kultur, da sie als wichtiger Wettbewerbsfaktor angesehen<br />

wird. In der Tat lässt sich eine Beziehung zwischen Unternehmenskultur und Unternehmenserfolg<br />

ausmachen: Sämtliche Unternehmen, die sich der Gruppe der aktiven ‘Kulturgestalter’ zuordnen,<br />

schätzen ihren Erfolg besser als den branchenüblichen Erfolg ein. Damit zeigt sich, dass Unternehmenskultur<br />

einerseits vom Management als Gestaltungsaufgabe wahrgenommen wird und dass andererseits<br />

jene Unternehmen, die dieser Aufgabe nachkommen, auch tendenziell erfolgreicher sind.“<br />

Der problematische Umgang mit empirischen Daten lässt sich hier exemplarisch aufzeigen: Auf der<br />

Basis eines vergleichsweise geringen und womöglich mit einem Bias behafteten Rücklaufs von 10%,<br />

also 25 Unternehmen, werden sehr weitreichende verallgemeinernde Schlussfolgerungen zum Zusammenhang<br />

von Unternehmenskultur und Unternehmensperformanz gezogen. Ferner scheint man<br />

sich bei der Einschätzung einer so komplexen Konstruktion wie des „Unternehmenserfolgs“ nicht<br />

auf unabhängig erhobene Variablen, sondern auf die Eigenwahrnehmung der Unternehmen im Ver-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 23<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

gleich zur Gesamtbranche zu verlassen. Zahlreiche Fragen bleiben somit offen: Inwieweit repräsentieren<br />

die Untersuchungsbetriebe die Grundgesamtheit? Haben möglicherweise nur jene Unternehmen<br />

geantwortet, die „Unternehmenskultur“ zum Programm erhoben haben, wie sieht die Binnendifferenzierung<br />

und damit der Vergleichbarkeit der jeweiligen Unternehmenskulturkonzepte aus?<br />

Gab es möglicherweise vor allem Antworten von jenen Betrieben, die eine Öffentlichkeitsabteilung<br />

haben, welche Befragungen dieser Art professionell beantwortet? Dies würde darauf hinweisen, das<br />

vor allem große Unternehmen den Rücklauf ausmachen, was wiederum Rückschlüsse auf ihre gefestigte<br />

Marktposition und den daran anknüpfenden Unternehmenserfolg zuließe. In diesem Fall hätten<br />

wir es bei der behaupteten ceteris paribus-Beziehung zwischen Unternehmenskultur und Unternehmenserfolg<br />

möglicherweise mit einer Scheinkorrelation zu tun. Außerdem: Gesetzt den Fall, eine<br />

unabhängige Untersuchung des Unternehmenserfolgs ergäbe, dass ein Teil der 90% Nicht-Beantworter<br />

eine bessere Performanz (z.B. beim kurzfristigen return) zeitigt: Was bedeutet dies für das<br />

Konzept Unternehmenskultur?<br />

Kieser (1996: FN 15) führt einige Beispiele aus der Beratungsliteratur an, bei denen empirisch abgesicherte<br />

Studien in unzulässiger Weise verkürzt oder generalisiert wiedergegeben werden, so dass<br />

gar der Eindruck einer Manipulation der Daten entsteht. All dies führte dazu, dass viele empirisch<br />

ausgerichtete SozialwissenschaftlerInnen von der Begrifflichkeit bewusst keinen Gebrauch machen,<br />

obwohl sie den eigenen Forschungsansätzen, beispielsweise der Untersuchung einer „Betrieblichen<br />

Sozialordnung“ (Kotthoff 1994), potentiell nahe stünden.<br />

Zahlreiche Veröffentlichungen legen ihren Annahmen einen normativ hoch aufgeladenen Unternehmenskulturbegriff<br />

zugrunde. Es ist auch kein Zufall, dass sich diese Phänomene gehäuft im Kontext<br />

von Untersuchungen zur so genannten „new economy“ finden lassen, da die Berufung auf eine spezifische<br />

Unternehmenskultur hier lange zum „guten Ton“ gehörte – die Inszenierung innerbetrieblicher<br />

Gleichheit stellte hier gewissermaßen einen ihrer Gründungsmythen dar. In jüngster Zeit hat<br />

sich beispielsweise das Cluetrain-Manifest (vgl. Anhang 2) in dieser Hinsicht prominent platzieren<br />

können, ein Steinbruch aus Binsenweisheiten, Banalitäten, Pathos, Mythen, Schönfärbereien und<br />

(augenzwinkerndem?) Nonsense, der in teils krassem Gegensatz zu den ökonomischen Realitäten<br />

und Arbeitsbedingungen in den bejubelten Wirtschaftszweigen steht (dazu auch Müller 2002: Kap.<br />

13).<br />

Die Binnenperspektive von Organisationen: Zweifel und Enttäuschungen<br />

Auch in der Unternehmenskulturforschung hat sich die Perspektive verbreitet, dass die jeweilige hierarchische<br />

Position der Beschäftigten einen durchaus signifikanten Einfluss auf deren Haltung zur<br />

„Unternehmenskultur“ hat (Ogbonna/Harris 1998). Deshalb soll im folgenden zunächst ein Blick auf<br />

die lohnabhängig Beschäftigten, dann auf das Management und deren jeweils veränderte Haltung<br />

zum Unternehmenskulturkomplex geworfen werden.<br />

Unternehmenskultur wird zur UNTERNEMENSKULTUR:<br />

die Beschäftigtenperspektive<br />

Der Gebrauch der Kultur-Kategorie birgt Eagleton (2001: 96) zufolge im Kapitalismus stets „die Gefahr,<br />

die Aufmerksamkeit auf die groteske Kluft zwischen ihrer geistigen Rhetorik und der unschönen<br />

Prosa des kapitalistischen Alltags zu lenken“. Was Eagleton auf den Kapitalismus als Gesamt


24 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

system bezieht, lässt sich auch auf das Phänomen einer Unternehmenskultur anwenden, die mit idealistischen<br />

Schönwetter-Konzepten auf der betrieblichen Ebene hantiert.<br />

Insbesondere in Krisenzeiten kann der instrumentelle Charakter der Unternehmenskultur deutlich<br />

hervortreten; erst kürzlich offenbarte auch die new economy, wie sie sich ihrer zelebrierten kulturellen<br />

Andersheit zum Trotz auf keineswegs neue Krisenbewältigungsstrategien besinnen musste. So<br />

verschwanden erst die Symbole eines „lockeren“, kulturell-egalitären Anspruchs wie Tischtennisplatten<br />

und Kicker-Automaten, später auch mehr und mehr die lohnabhängig Beschäftigten selbst<br />

aus den Großraumbüros. Beim Sinken des Gefährtes stellte sich heraus, dass man zwar gemeinsam in<br />

einem Boot vor dem Wind gesegelt war, dass aber im Notfall keineswegs für alle Beteiligten<br />

Rettungsboote vorhanden waren.<br />

Insbesondere wenn Unternehmenskulturkonzepte zur Krisenbewältigung und Entlassung genutzt<br />

werden sollen, wird deren potentiell instrumenteller Charakter deutlich. Solche „Downsizing-Prozesse“<br />

beschreiben De Vries/Balazs (1996). In den zusammenfassenden Bemerkungen zu ihrem<br />

Aufsatz „The human side of downsizing“ halten sie fest: „Individual reaction patterns to downsizing<br />

operations are explored in the victims, the survivors (those staying with a company after layoffs) and<br />

the ›executioners‹ (those responsible for the implementation of downsizing) involved in the process.<br />

[…] It is suggested that management should abandon the word ›downsizing‹ altogether and replace it<br />

with the term ›corporate transformation‹ – the process of continuously aligning the organization with<br />

its environment and the shaping of an organizational culture in which the enduring encouragement of<br />

new challenges stands central.“<br />

Sehr deutlich wird hier der angestrebte Etikettenschwindel. Den „executioners“ wird empfohlen, im<br />

Falle von Schließungs- und Entlassungsvorgängen den an sich schon euphemistischen Terminus<br />

„down-sizing“ mit „Unternehmenstransformation“ zu ersetzen, der eine „Unternehmensanpassung“<br />

an ihre Umgebung und die Formierung einer Unternehmenskultur impliziere, in der die andauernde<br />

Ermutigung zu neuen Herausforderungen einen zentralen Stellenwert besitzen solle. Zu glauben, die<br />

victims und survivors durchschauten diese Instrumentalisierung nicht, dürfte allerdings ein Trugschluss<br />

sein. Mit der Verbreitung solcher Strategien dürften Unternehmenskulturkonzepte an sich<br />

eine deutliche Desavouierung bei den Belegschaften erfahren.<br />

Beim angeführten Beitrag handelt es sich auch keineswegs um einen Ausnahmefall: „Nie zuvor hat<br />

der unternehmerische Diskurs so oft von Vertrauen, Zusammenarbeit, Verlässlichkeit von Unternehmenskultur<br />

gesprochen wie in einer Zeit, in der das kurzfristige Einvernehmen einer jeden Arbeitskraft<br />

durch die Austilgung aller Sicherheiten erreicht wird“, hält Bourdieu (1998: 113) fest. Eine ursprünglich<br />

angestrebte Stärkung von Loyalität, Commitment und Vertrauen der Beschäftigten wird<br />

damit eher untergraben (Sennett 2000; Seifert 2001), oder wie Wächter formuliert: „Wie kann ein<br />

Unternehmen von seinen Arbeitnehmern Initiative und eigenmotiviertes Handeln erwarten, wenn<br />

nicht als Gegenleistung bindende Versprechen, etwa bezüglich Beschäftigungssicherheit, abgegeben<br />

werden?“ (Wächter 1998). Es nimmt deshalb nicht wunder, wenn Belegschaften „Unternehmenskultur“<br />

und andere „weiche“ Managementkonzepte aufgrund der gesammelten Erfahrungen nicht selten<br />

als „Rationalisierungstrick“ (Dörre/Neubert), als „management by ideology“ (Cummings) interpretieren,<br />

das auf unkritische Affirmation abzielt. Zwar bedeutete die Führung kapitalistischer Unternehmungen<br />

immer schon ein Gutteil ideologischer Praxis. Das Neuartige der Unternehmenskulturkonzepte<br />

sieht Morgan (1986: 138) aber in „the not-so-subtle way in which ideological manipulation<br />

and control is being advocated as an essential managerial strategy“.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 25<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Wenn vermerkt wird, dass viele Unternehmenskulturkonzepte statt auf Information und Partizipation<br />

eher auf kritiklose Affirmation setzen, deutet sich damit bereits eine weitere Problemlage an.<br />

Oben war dargelegt worden, dass der Einzug der Kultur in die Sozialwissenschaften im Zuge der Rezeption<br />

der cultural studies eine Art Säkularisierung des KULTUR-Begriffs mit sich brachte, die zumindest<br />

in Teilen der Wirtschaftswissenschaften sowie bei Beschäftigten und Gewerkschaften auch<br />

mit der Hoffnung auf eine Demokratisierung und Humanisierung der Arbeitswelt verbunden war. Je<br />

deutlicher nun der instrumentelle Charakter dieser Konzepte in den Vordergrund tritt, um so offensichtlicher<br />

wird, dass es sich bei ihrer anti-elitaristischen Stoßrichtung oftmals eher um eine Pose als<br />

um eine ernstgemeinte Partizipationsofferte handelt. Aus der Perspektive des shop-floors mutiert<br />

Kultur als „Unternehmenskultur“ wieder zu einer elitären Top-Down-Strategie, denn es geht darum,<br />

„how founders as leaders create and develop culture“ (Schein 1997: Kap. 4).<br />

KULTUR hatte einen elitären Anspruch, als corporate culture erfährt sie auf diese Weise tendenziell<br />

eine Refeudalisierung und verkommt oftmals wieder zur elitären Veranstaltung eines Managements,<br />

das darauf bedacht ist, den „Herr-im-Hause“-Standpunkt nicht zu gefährden. Beschäftigte erleben<br />

diese Widersprüchlichkeit ihrer behaupteten, aber nur halbherzig praktizierten Einbeziehung als<br />

schleichende Entpolitisierung. Dies bedeutet für sie letztlich: Unternehmenskultur wird zur UNTER-<br />

NEMENSKULTUR.<br />

All dies deutet darauf hin, dass – wie auch nicht anders zu erwarten war – die traditionellen betrieblichen<br />

Herrschaftsverhältnisse von Unternehmenskulturkonzepten nicht grundlegend berührt werden.<br />

Um Kultur in der Perspektive der Beschäftigten zu einem verlässlichen Baustein der betrieblichen<br />

Sozialordnung werden zu lassen, bedürfte es deshalb einer Verstetigung im Sinne einer Institutionalisierung<br />

der Instrumente, ohne dass diese zwangsläufig in eine Bürokratisierung einmünden müsste.<br />

Das deutsche Modell der Industriellen Beziehungen bietet dazu mit seinen zahlreichen Informationsund<br />

Mitbestimmungsmöglichkeiten eine Reihe von betrieblichen Ansatzpunkten. Dies haben auch<br />

viele Beschäftigte in Unternehmen der new economy erkannt, in denen sich nach anfänglicher<br />

Ablehnung in Krisenzeiten Betriebsräte zur Verteidigung von Beschäftigteninteressen gebildet<br />

haben.<br />

Die Veralltäglichung des Kulturkonzeptes als Unternehmenskultur stellt sich in der Perspektive der<br />

lohnabhängig Beschäftigten demnach zweischneidig dar: Einerseits bietet sie die Chance zur Demokratisierung,<br />

andererseits die Gefahr der Instrumentalisierung.<br />

Die Perspektive des Managements: Macher und Machtverfall<br />

Auch der Blick auf das Management offenbart eine wachsende Skepsis diesen Konzepten gegenüber.<br />

Unternehmenskultur sei machbar, so lautet die Botschaft, die damit auch offensiv eine „Macher-Ideologie“<br />

und die damit verbundenen Ansprüche befördert (zur Kritik der „Machbarkeit“ von<br />

Unternehmenskultur vgl. Krell 1995). Das Konzept Unternehmenskultur war – wie angedeutet – unter<br />

anderem aus einer Oppositionshaltung dem hard-headed rationality-Management und seinen Allmachtsphantasien<br />

gegenüber entstanden. Aber auch das symbolische Management, das „Führen<br />

durch Motivation“, setzt den zuständigen Machertyp voraus, der alsbald an die Grenzen auch dieses<br />

weichen Managements stößt.<br />

Trifft nun ein oftmals noch tayloristisch sozialisiertes Management auf Implementierungsschwierigkeiten,<br />

so besteht die Gefahr einer frühzeitigen Desillusionierung der Akteure, die feststellen müs


26 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

sen, dass sich Kultur schwerlich taylorisieren lässt. Als typische Problemfelder ergeben sich kulturelle<br />

Divergenzen innerhalb des Unternehmens, das Management von Subkulturen, der hohe Einfluss<br />

externer, unkontrollierbarer Faktoren auf das Unternehmen, Beschäftigtenfluktuation, aber<br />

auch der Verlust von Glaubwürdigkeit in Krisenzeiten. Der klassische Lösungsweg des Managements<br />

für Problemlagen dieser Art wäre seine Einbettung in einen Funktionszusammenhang, sprich<br />

der Aufbau einer „Kultur-Bürokratie“, die aber, wie angedeutet, dem Phänomen kaum angemessen<br />

ist.<br />

Zudem sieht sich das Management auch mit seinem potentiellen Machtverfall konfrontiert. Es bilden<br />

sich in der Regel effektive (Sub-) Kulturen des Widerstands, die nicht durch die VertreterInnen einer<br />

affirmativen Kultur kontrolliert werden können, da die Übernahme einer Kultur – soll sie tatsächlich<br />

verinnerlicht und nicht nur aufgesetzt werden – einen gewissen Spielraum der Freiwilligkeit voraussetzt.<br />

Dieser aber lässt Unsicherheitszonen entstehen, die vom Management nicht mehr durchgehend<br />

kontrolliert werden können. Von Kultur zu reden, impliziert deshalb auch immer eine Offenheit für<br />

die Nichtplanbarkeit organisationaler Prozesse, bedeutet die Akzeptanz von Subkulturen und des<br />

Kulturschaffens bottom-up. Und genau diese Akzeptanz scheint zu schwinden.<br />

Die skizzierte temporäre Übereinkunft von Top-Management und Beschäftigten(-Vertretungen) zur<br />

Betonung weicher, partizipativer Verfahren wie dem Konzept Unternehmenskultur muss deshalb oft<br />

dann zerbrechen, wenn das Top-Management den Beschäftigten gegenüber diesen Macht- und Kontrollverlust<br />

konstatieren muss. Historisch war es deshalb nahezu erwartbar, dass spätestens zu diesem<br />

Zeitpunkt wiederum Konzepte einer Re-Taylorisierung (Springer 1999) aufs Tapet gebracht<br />

wurden, wie dies Ende der 90er Jahre geschah. Denn die mit einer erweiterten Partizipationsmöglichkeit<br />

gewonnenen Dispositionsspielräume wurden von Beschäftigten natürlich auch für eigene Interessen<br />

genutzt. Aus Arbeitgeber- bzw. Management-Perspektive musste demnach die mit den<br />

Property Rights verbundene Dispositionsmacht immer stärker gefährdet erscheinen.<br />

Von den „shared values“ zum „shareholder-value“: industriepolitischer und<br />

ideologischer Backlash<br />

Der Wechsel der Managementmoden trifft irgendwann auch das Konzept Unternehmenskultur; der<br />

„industriepolitische Pendelschlag“ (Dörre 2001) zurück setzt einen ideologischen backlash hinsichtlich<br />

der „weichen Faktoren“ gleichsam voraus. Dazu zählt nicht nur die angesprochene Re-Taylorisierung,<br />

sondern auch die zunehmende Vermarktlichung organisationaler Beziehungen, Kurzfristigkeit<br />

im Denken und nicht zuletzt die Vernachlässigung positiver und negativer externer Effekte, zu<br />

denen auch solche zählen, die innerhalb von Unternehmenskulturkonzepten Relevanz entfalten (wie<br />

die Weiterbildung).<br />

In einem herrschaftlich stark vorstrukturierten Raum wie einem kapitalistischen Unternehmen existiert<br />

immer schon eine Schieflage hinsichtlich der Frage nach dem Ausgang des Kampfes um das<br />

herrschende Bewusstsein als kultureller Hegemonie; aber die Freiräume für oppositionelle Subkulturen<br />

reduzieren sich drastisch mit dem Aufkommen und der Verallgemeinerung des shareholder value-Denkens<br />

und dessen Geringschätzung des Humankapitals im Vergleich zum Aktienwert des<br />

Unternehmens.<br />

Wenn Unternehmenskulturkonzepte oben als Form eines „weichen“ Managements gekennzeichnet<br />

worden waren, so wird diese Bezeichnung insbesondere im Kontrast zum „harten“ shareholder va-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 27<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

lue-Konzept deutlich. Mit dessen Verbreitung (Dörre 1997; Windolf 2001) droht nun auch der Stern<br />

der „Unternehmenskultur“ zu verglühen. Ein primär am aktuellen messbaren Unternehmenswert und<br />

seiner kurzfristigen Steigerung orientiertes Management wird die Finger von langfristigen und kaum<br />

quantifizierbaren Strategien lassen, denn Kultur muss sich dann wie jeder andere Produktionsfaktor<br />

kurzfristig „rechnen“. Und genau darin besteht das Problem, auch wenn es immer wieder Beiträge<br />

gibt, die auf Kostenvorteile durch die Umsetzung von Unternehmenskulturkonzepten verweisen:<br />

„Unawareness of culture can cost you“ (Bliss 1999). Lässt man einer bottom up-Kultur zu freie<br />

Hand, so erhöht man zwar möglicherweise langfristig das Commitment der Belegschaft, kurzfristig<br />

aber auch die Transaktionskosten und verschärft die Kontrollproblematik, was oft ein „Ende der<br />

Unternehmenskultur“ (Staute) als normatives Konzept einläutet.<br />

In einer frühen Kritik an Peters/Waterman schrieb Wächter (1985: 609), dass es gerade die von diesen<br />

Autoren hochgelobten „exzellenten Unternehmen“ waren, die sich in den Jahrzehnten zuvor<br />

nicht an die Ratschläge damaliger Berater gehalten hätten. Er fragte: „Könnte es sein, dass die erfolgreichen<br />

Unternehmen von morgen gerade diejenigen sind, die sich heute weniger exzellent verhalten?“<br />

Heutige shareholder value-Vertreter werden diese Frage zweifellos bejahen.<br />

Die Entfesselung der Marktkräfte zwischen, vor allem aber auch innerhalb von Unternehmen führt<br />

zu einer „Destruktion der internen betrieblichen Sozialintegration“, das Unternehmen wird „zu einem<br />

Inselmeer partikularer Subkulturen“, wie Kotthoffs Studien eindrucksvoll belegen (1997: 182<br />

f.). Gerade diese Ausbreitung von Partikularismus und Indifferenz bei den Beschäftigtengruppen<br />

stellt aber die Gestaltbarkeit von Unternehmenskultur weiter in Frage.<br />

Die relevante Literatur verdeutlicht: Immer öfter wird der Begriff „Unternehmenskultur“ heute gemieden,<br />

oder er mutiert zu einer reinen Formalkategorie ohne spezifische inhaltliche Aufladung bzw.<br />

zu einer Floskel (auch die shareholder value-Orientierung ist in dieser Logik eine spezifische Unternehmenskultur).<br />

Darauf verweist auch seine steigende Verbreitung in der Tagespresse. Während in<br />

der Beratungsliteratur und in den wissenschaftlichen Abhandlungen seit Mitte der 90er Jahre der beschriebene<br />

Rückgang zu beobachten ist, findet sich in der Tagespresse eine stetige Zunahme. So beispielsweise<br />

in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von 25 Fundstellen in 1994 auf 96 Fundstellen in<br />

2000.<br />

4 Schluss<br />

„Why is the organizational culture revolution not being openly suppressed?“ fragt Hummel (1994:<br />

493) augenzwinkernd mit Blick auf die staatliche Bekämpfung der Kultur-Revolte der 68er Bewegung.<br />

Dies sei besonders verwunderlich, da der Unternehmenskulturansatz einst mit „the promise of<br />

revolution“ angetreten sei. Die voranstehenden Ausführungen wollten zur Beantwortung dieser Frage<br />

beitragen. Sie sollten zeigen, wie sich der Diskurs über die Unternehmenskultur von seinen Anfängen<br />

1980 über den Höhepunkt 1996-1998 bis zu seiner heutigen Krise entwickelt hat.<br />

Der Aufstieg des Konzeptes verknüpfte sich mit den zeitgenössischen sozioökonomischen Kontexten<br />

und Diskursen, aber auch mit den teilweise schon jahrzehntealten Traditionen. Unternehmenskulturansätze<br />

stellten sowohl eine Management-Modeerscheinung als auch einen Antwortversuch<br />

auf die Produktivitätskrisen der fordistischen Produktionsweise dar. Zudem ermöglichten sie es dem<br />

Top-Management, die Machtposition aufgrund seiner strategischen Vorherrschaft zu sichern. Dies<br />

insbesondere dann, wenn es ihm gelang, eine temporäre Koalition mit der Belegschaft zu schließen,


28 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

die ihrerseits auf eine erweiterte Teilhabe an und Einbindung in unternehmensrelevante Entscheidungen<br />

hoffte. Die Popularität der „Kultur“-Kategorie in der Organisationsforschung wurde schließlich<br />

in den Kontext des vermehrten Rückgriffs auf kulturalistische Erklärungsmuster im Zuge des<br />

cultural turns vieler sozialwissenschaftlicher Disziplinen sowie des Aufstiegs der cultural studies gerückt.<br />

Es wurde allerdings festgehalten, dass kulturzentrierte Ansätze – sieht man einmal von ihrer<br />

populären Variante der corporate culture ab – in den wirtschaftswissenschaftlichen Diskursen<br />

lediglich eine marginale Position besetzen. Und auch in der Organisationsforschung ist die „Kultur-<br />

Perspektive“ nicht dominant geworden.<br />

Der Niedergang des Konzepts wurde dementsprechend am Wechsel der Mode ebenso festgemacht<br />

wie am Versuch des Top-Managements, die betrieblichen Machtverhältnisse wieder zu seinen Gunsten<br />

zu verschieben. In der Beschäftigtenperspektive ist es vor allem sein instrumenteller Gebrauch<br />

durch das Management, der eine vermehrte Skepsis und Angst vor Manipulation hervorrief. Festzuhalten<br />

ist dazu, dass Unternehmenskultur als integrationsstiftende Konzeption kaum taugt, wenn sich<br />

Norm und Wirklichkeit nicht mit den Primärerfahrungen der „Angerufenen“ decken, wie dies für<br />

den Fall der Proklamierung von „shared values“ bei einer gleichzeitigen unternehmerischen<br />

Orientierung am „shareholder value“ zutrifft.<br />

Es kann also festgehalten werden, dass ambitionierte Unternehmenskulturansätze wie andere „weiche“<br />

Management-Konzepte Opfer eines ideologischen backlashs im Zuge der Formierung eines<br />

Neuen Produktionsmodells wurden, in dem sich die Dominanz der Orientierung am shareholder<br />

value und der short-run Ökonomie andeutet.<br />

Um Hummels Frage zu beantworten: Die „Revolution der Unternehmenskultur“ wird nicht offen bekämpft,<br />

weil sie sich als zahnlos erwiesen hat. Niemand, der sich um das Fortbestehen existierender<br />

betrieblicher Herrschaftsverhältnisse ängstigt, braucht die Unternehmenskultur, bzw. ihre verbleibenden<br />

Versatzstücke, zu fürchten. Mehr noch: als entleerte Beschwörungsformel lässt sie sich problemlos<br />

in regressive Arbeitspolitiken einbauen und trägt auf ihre Weise damit zur vordergründigen<br />

Inszenierung von Gleichheit und zur Verwischung ehedem präziser Vorstellung der Beschäftigtenpartizipation<br />

bei. Wenn das Konzept bislang nicht wieder in der Versenkung verschwunden ist, so<br />

sind die Ursachen dafür einerseits in dem vorgetragenen Wunsch zu suchen, dem realen Prozess des<br />

Zerfalls von Organisationsstrukturen in irgendeiner Weise kohäsionsstiftend entgegenwirken zu<br />

können: hier liegen die Hoffungen eines geneigten Managements auf der „geteilten Kultur“. Andererseits<br />

ist es gerade das amorphe Phänomen der Unternehmenskultur, das beide Seiten – Beschäftigte<br />

wie Management – von einem gemeinsamen Zusammenhang scheint sprechen zu lassen, der<br />

allerdings bei genauer Betrachtung fast vollständig auseinander fällt.<br />

Was ihre Tragfähigkeit als sozialwissenschaftliche Kategorie anbetrifft, so wurde dargelegt, dass es<br />

zwar eine Reihe gewinnbringender Untersuchungen zur Unternehmenskultur gibt, die in Abgrenzung<br />

von mechanistischen Organisationsvorstellungen die Produktion symbolischer Bedeutungen<br />

der informalen Organisation betonen. Die Nähe zur Management-Beratungsliteratur birgt aber stets<br />

die Gefahr einer Aufweichung von Standards oder Vermischung von Kategorien. Es wäre deshalb zu<br />

fragen, ob Unternehmenskultur als empirisch-analytisches Konzept dadurch „zu retten“ ist, dass man<br />

sie als spezifischen Baustein in Ansätze wie den der „Mikropolitik“ oder der „Betrieblichen Sozialordnung“<br />

integriert. Vielleicht sollte man aber auch zur Abgrenzung in diesem Kontext die<br />

Begrifflichkeit „Organisationskultur“ bevorzugen, um dem „Unbehagen“ (Krell) an der „Unternehmenskultur“<br />

zu begegnen.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 29<br />

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‘Unternehmenskulturen’ unter Druck. Neue Managementkonzepte zwischen Anspruch und<br />

Wirklichkeit. Berlin: Edition Sigma: 163-184.<br />

Krell, Gertraude (1994): Vergemeinschaftende Personalpolitik: normative Personallehren, Werksgemeinschaft,<br />

NS-Betriebsgemeinschaft, Japan, Unternehmenskultur. München/Mering: Rainer<br />

Hampp Verlag.<br />

Krell, Gertraude (1995): Neue Kochbücher, Alte Rezepte. ‘Unternehmenskultur’ in den 90er Jahren.<br />

In: Die Betriebswirtschaft 55 (2): 237-250.


32 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Krell, Gertraude (1996): Mono- oder multikulturelle Organisationen? ‘Managing Diversity’ auf dem<br />

Prüfstand. In: Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management 3<br />

(4): 334-350.<br />

Lang, Rainhart/Peter Wald (1992): Unternehmenskulturen in den fünf neuen Ländern. Ansatzpunkte<br />

für eine neue Industriekultur im Osten Deutschlands? In: Zeitschrift für Personalforschung 6 (1):<br />

19-35.<br />

Legge, Karen (1995): Human resource management: rhetorics and realities. Basingstoke: Macmillan.<br />

Loden, Marilyn/Judy B. Rosener (1991): Workforce America! Managing employee diversity as a vital<br />

resource. Homewood, Ill.: Business One Irwin.<br />

Luhmann, Niklas (1999): Gesellschaftsstruktur und Semantik. Studien zur Wissenssoziologie der<br />

modernen Gesellschaft. Frankfurt a M: Suhrkamp.<br />

Lutter, Christina/Markus Reisenleitner (1999): Cultural Studies. Eine Einführung. Wien: Turia und<br />

Kant.<br />

MEW 23 (1983): Marx-Engels Werke. Berlin: Dietz.<br />

Morgan, Gareth (1980): Paradigms, Metaphors, and Puzzle Solving in Organization Theory. In: Administrative<br />

Science Quaterly 25: 606-622.<br />

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Müller, Wolfgang (2002): HighTech Report. Zur Situation und Zukunft der HighTech-Industrie.<br />

Darmstadt: S. Toeche-Mittler Verlag.<br />

Neuberger, Oswald/Ain Kompa (1987): Wir, die Firma. Der Kult um die Unternehmenskultur.<br />

Weinheim/Basel: Beltz.<br />

Ogbonna, Emmanuel/Lloyd C. Harris (1998): Organizational culture: It’s not what you think... In:<br />

Journal of General Management 23 (3): 35-48.<br />

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Peters, Thomas J./Robert H. jr. Waterman (1982): In Search of Excellence. Lessons from America’s<br />

best-run Companies. New York: Harper & Row.<br />

Prabitz, Gerald (1996): Unternehmenskultur und Betriebswirtschaftslehre. Eine Untersuchung zur<br />

Kontinuität betriebswirtschaftlichen Denkens. Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag.<br />

Reckwitz, Andreas/Holger Sievert (Hg.) (1999): Interpretation, Konstruktion, Kultur. Ein Paradigmenwechsel<br />

in den Sozialwissnschaften. Opladen: Westdeutscher Verlag.<br />

Rowlinson, Michael/Stephen Procter (1999): Organizational Culture and Business History. In: Organization<br />

Studies 20 (3): 369-396.<br />

Sackmann, Sonja A. (1983): Organisationskultur: Die unsichtbare Einflußgröße. In: Gruppendynamik<br />

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Sackmann, Sonja A. (1991): Cultural knowledge in organizations : exploring the collective mind.<br />

Newbury Park : Sage.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 33<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Schein, Edgar H. (1995): Unternehmenskultur. Ein Handbuch für Führungskräfte. Frankfurt a<br />

M/New York: Campus.<br />

Schein, Edgar H. (1997): Organizational culture and leadership. 2nd edition. San Francisco: Jossey-Bass.<br />

Schmidt, Michael (1995): Unternehmenskultur: Integration des kulturtheoretischen Forschungsansatzes<br />

in die Betriebs- und Genossenschaftslehre. Wien: Service-Verlag.<br />

Schreyögg, Georg (1991): Kann und darf man Unternehmenskulturen ändern? In: Eberhard Dülfer<br />

(Hg.): Organisationskultur: Phänomen - Philosophie - Technologie. Stuttgart: Poeschel:<br />

201-214.<br />

Scott, William R. (1992): Organizations: rational, natural, and open systems. Englewood Cliffs, NJ:<br />

Prentice-Hall Internat.<br />

Seifert, Matthias (2001): Vertrauensmanagement in Unternehmen. München/Mering: Rainer<br />

Hampp Verlag.<br />

Sennet, Richard (2000): Wie Arbeit die soziale Zugehörigkeit zerstört. In: Jan Engelmann/Michael<br />

Wiedemeyer (Hg.): Kursbuch Arbeit. Frankfurt a M: DVA: 124-132.<br />

Shuttleworth, Alan (1971): People and Culture. In: Working Papers in Cultural Studies (1): 65-96.<br />

Smircich, Linda (1983): Concepts of Culture and Organizational Analysis. In: Administrative<br />

Science Quaterly 28: 339-358.<br />

Springer, Roland (1999): Rückkehr zum Taylorismus? Arbeitspolitik in der Automobilindustrie am<br />

Scheideweg. Frankfurt a M/New York: Campus.<br />

Staute, Jörg (1997): Das Ende der Unternehmenskultur. Firmenalltag im Turbokapitalismus. Frankfurt<br />

a M: Campus.<br />

Storey, John (1992): Management of Human resources. Oxford: Blackwell.<br />

Tiebler, Petra/Gerhard Prätorius (1993): Ökonomische Literatur zum Thema ‘Unternehmenskultur’.<br />

Ein Forschungsüberblick. In: Meinolf Dierkes, Lutz von Rosenstiel und Ulrich Steger (Hg.): Unternehmenskultur<br />

in Theorie und Praxis. Konzepte aus Ökonomie, Psychologie und Ethnologie.<br />

Frankfurt a M: Campus: 23-89.<br />

Trompenaars, Fons/Charles Hampden-Turner (1997): Riding The Waves of Culture: Understanding<br />

Diversity in Global Business (2nd edition). London: Nicholas Brealey Publishing.<br />

Türk, Klaus (1989): Neuere Entwicklungen in der Organisationsforschung: ein Trend-Report. Stuttgart:<br />

Ferdinand Enke Verlag.<br />

Veiga, John, Michael Lubatkin, Roland Calori und Philippe Very (2000): Measuring organizational<br />

culture clashes: A two-nation post-hoc analysis of a cultural compatibility index. In: Human Relations<br />

53 (4): 539-557.<br />

Wächter, Hartmut (1985): Zur Kritik an Peters und Waterman. In: Die Betriebswirtschaft 45:<br />

608-609.<br />

Wächter, Hartmut (1998): Krise der Verhandlungskultur. In: Die Mitbestimmung (9): 11-15.<br />

Weitbrecht, Hansjörg/Sylvana Mehrwald (1998): Mitbestimmung, Human Resource Management<br />

und neue Beteiligungskonzepte. Wissenschaftliche Expertenbericht für die Kommission Mitbestimmung.<br />

Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung.


34 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Windolf, Paul (2001): The Transformation of Rhenanian Capitalism. Beitrag auf der Konferenz<br />

„Shareholder Value and Globalisation“ (Mai 2001). Bad Homburg:<br />

http://www.uni-trier.de/uni/fb4/soziologie/apo/conference.htm.<br />

Womack, James P., Daniel T. Jones und Daniel Roos (1992): Die zweite Revolution in der Autoindustrie.<br />

Frankfurt a M: Campus.<br />

Zur Person<br />

Dr. Ulrich Brinkmann: 1988-1994 Studium der Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und<br />

Anglistik/Amerikanistik in Marburg, 1995-1997 wiss. Mitarbeiter im Projekt „Transformation der<br />

ostdeutschen Betriebe“ an der Uni Trier, 1997-1999 Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung,<br />

1999-2002 wiss. Mitarbeiter im Soziologie-Schwerpunkt „Arbeit- Personal- Organisation“ der<br />

Uni Trier, 2002-2004 Bereichsleitung am Forschungsinstitut Arbeit-Bildung-Partizipation an der<br />

Ruhr-Uni-Bochum. Seit 2004 Hochschulassistent an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehrstuhl<br />

Wirtschafts-, Industrie- und Arbeitssoziologie. 2006 Fellow am Institute for the Human Sciences,<br />

Wien.<br />

Kontakt<br />

Dr. Ulrich Brinkmann<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Institut für Soziologie<br />

Carl-Zeiss-Str. 2<br />

07743 Jena<br />

+49 (0) 3641-945523


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 35<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

6 Anhang 1<br />

ABI-Datenbank: „The premier North American business periodical database. 800 sources provide<br />

information on advertising, economics, human resources, finance, marketing, computers and more.<br />

Plus information on over 60,000 companies.“ (Eigendarstellung)<br />

Sociological Abstracts: „This database covers the latest research in the fields of sociology, social<br />

sciences and related disciplines. Abstracts and enhanced citations are available for over 1,640 journals,<br />

monographs, conference papers and dissertations (1960 - present).“ (Eigendarstellung)<br />

WISO-Datenbanken: WISO II ermöglicht den Zugriff auf die Datenbanken ECONIS, HWWA und<br />

IFO; Umfang: ECONIS: ca. 400.000 Literaturhinweise; HWWA: ca. 110.000 Literaturhinweise;<br />

IFO: ca. 20.000 Literaturhinweise; Nachgewiesene Literaturformen: Fachzeitschriften; Forschungsberichte;<br />

Monographien; Wirtschaftspresse. WISO III ermöglicht den Zugriff auf die sozialwissenschaftlichen<br />

Datenbanken SOLIS und FORIS. (Eigendarstellung)<br />

Grafik 1<br />

Anzahl der Veröffentlichungen/Artikel pro Jahr<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Sociological Abstracts<br />

Summe WISO II & III<br />

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abb. 1: „Unternehmskultur“bzw. „Organizational/corporate culture“ als Thema der WISO-Datenbanken<br />

und der Sociological Abstracts


36 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Grafik 2<br />

Anzahl der Veröffentlichungen/Artikel pro Jahr<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

ABI periodicals, abstracts<br />

ABI periodicals, peer reviewed, abstracts<br />

0<br />

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abb. 2: „Organizational/corporate culture“ in den ABI-Datenbanken


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 37<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

Anhang 2<br />

The Cluetrain Manifesto (http://www.cluetrain.com/)<br />

95 Theses<br />

1. Markets are conversations.<br />

2. Markets consist of human beings, not demographic sectors.<br />

3. Conversations among human beings sound human. They are conducted in a human voice.<br />

4. Whether delivering information, opinions, perspectives, dissenting arguments or humorous asides,<br />

the human voice is typically open, natural, uncontrived.<br />

5. People recognize each other as such from the sound of this voice.<br />

6. The Internet is enabling conversations among human beings that were simply not possible in the<br />

era of mass media.<br />

7. Hyperlinks subvert hierarchy.<br />

8. In both internetworked markets and among intranetworked employees, people are speaking to<br />

each other in a powerful new way.<br />

9. These networked conversations are enabling powerful new forms of social organization and<br />

knowledge exchange to emerge.<br />

10. As a result, markets are getting smarter, more informed, more organized. Participation in a networked<br />

market changes people fundamentally.<br />

11. People in networked markets have figured out that they get far better information and support<br />

from one another than from vendors. So much for corporate rhetoric about adding value to commoditized<br />

products.<br />

12. There are no secrets. The networked market knows more than companies do about their own<br />

products. And whether the news is good or bad, they tell everyone.<br />

13. What’s happening to markets is also happening among employees. A metaphysical construct<br />

called „The Company“ is the only thing standing between the two.<br />

14. Corporations do not speak in the same voice as these new networked conversations. To their intended<br />

online audiences, companies sound hollow, flat, literally inhuman.<br />

15. In just a few more years, the current homogenized „voice“ of business—the sound of mission<br />

statements and brochures—will seem as contrived and artificial as the language of the 18th century<br />

French court.<br />

16. Already, companies that speak in the language of the pitch, the dog-and- pony show, are no longer<br />

speaking to anyone.<br />

17. Companies that assume online markets are the same markets that used to watch their ads on television<br />

are kidding themselves.<br />

18. Companies that don’t realize their markets are now networked person-to- person, getting smarter<br />

as a result and deeply joined in conversation are missing their best opportunity.<br />

19. Companies can now communicate with their markets directly. If they blow it, it could be their<br />

last chance.<br />

20. Companies need to realize their markets are often laughing. At them.<br />

21. Companies need to lighten up and take themselves less seriously. They need to get a sense of humor.<br />

22. Getting a sense of humor does not mean putting some jokes on the corporate web site. Rather, it<br />

requires big values, a little humility, straight talk, and a genuine point of view.


38 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

23. Companies attempting to „position“ themselves need to take a position. Optimally, it should relate<br />

to something their market actually cares about.<br />

24. Bombastic boasts—"We are positioned to become the preeminent provider of XYZ"—do not<br />

constitute a position.<br />

25. Companies need to come down from their Ivory Towers and talk to the people with whom they<br />

hope to create relationships.<br />

26. Public Relations does not relate to the public. Companies are deeply afraid of their markets.<br />

27. By speaking in language that is distant, uninviting, arrogant, they build walls to keep markets at<br />

bay.<br />

28. Most marketing programs are based on the fear that the market might see what’s really going on<br />

inside the company.<br />

29. Elvis said it best: „We can’t go on together with suspicious minds.“<br />

30. Brand loyalty is the corporate version of going steady, but the breakup is inevitable—and coming<br />

fast. Because they are networked, smart markets are able to renegotiate relationships with<br />

blinding speed.<br />

31. Networked markets can change suppliers overnight. Networked knowledge workers can change<br />

employers over lunch. Your own „downsizing initiatives“ taught us to ask the question: „Loyalty?<br />

What’s that?“<br />

32. Smart markets will find suppliers who speak their own language.<br />

33. Learning to speak with a human voice is not a parlor trick. It can’t be „picked up“ at some tony<br />

conference.<br />

34. To speak with a human voice, companies must share the concerns of their communities.<br />

35. But first, they must belong to a community.<br />

36. Companies must ask themselves where their corporate cultures end.<br />

37. If their cultures end before the community begins, they will have no market.<br />

38. Human communities are based on discourse—on human speech about human concerns.<br />

39. The community of discourse is the market.<br />

40. Companies that do not belong to a community of discourse will die.<br />

41. Companies make a religion of security, but this is largely a red herring. Most are protecting less<br />

against competitors than against their own market and workforce.<br />

42. As with networked markets, people are also talking to each other directly inside the company—and<br />

not just about rules and regulations, boardroom directives, bottom lines.<br />

43. Such conversations are taking place today on corporate intranets. But only when the conditions<br />

are right.<br />

44. Companies typically install intranets top-down to distribute HR policies and other corporate information<br />

that workers are doing their best to ignore.<br />

45. Intranets naturally tend to route around boredom. The best are built bottom-up by engaged individuals<br />

cooperating to construct something far more valuable: an intranetworked corporate conversation.<br />

46. A healthy intranet organizes workers in many meanings of the word. Its effect is more radical<br />

than the agenda of any union.<br />

47. While this scares companies witless, they also depend heavily on open intranets to generate and<br />

share critical knowledge. They need to resist the urge to „improve“ or control these networked<br />

conversations.<br />

48. When corporate intranets are not constrained by fear and legalistic rules, the type of conversation<br />

they encourage sounds remarkably like the conversation of the networked marketplace.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 39<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

49. Org charts worked in an older economy where plans could be fully understood from atop steep<br />

management pyramids and detailed work orders could be handed down from on high.<br />

50. Today, the org chart is hyperlinked, not hierarchical. Respect for hands-on knowledge wins<br />

over respect for abstract authority.<br />

51. Command-and-control management styles both derive from and reinforce bureaucracy, power<br />

tripping and an overall culture of paranoia.<br />

52. Paranoia kills conversation. That’s its point. But lack of open conversation kills companies.<br />

53. There are two conversations going on. One inside the company. One with the market.<br />

54. In most cases, neither conversation is going very well. Almost invariably, the cause of failure<br />

can be traced to obsolete notions of command and control.<br />

55. As policy, these notions are poisonous. As tools, they are broken. Command and control are met<br />

with hostility by intranetworked knowledge workers and generate distrust in internetworked<br />

markets.<br />

56. These two conversations want to talk to each other. They are speaking the same language. They<br />

recognize each other’s voices.<br />

57. Smart companies will get out of the way and help the inevitable to happen sooner.<br />

58. If willingness to get out of the way is taken as a measure of IQ, then very few companies have<br />

yet wised up.<br />

59. However subliminally at the moment, millions of people now online perceive companies as little<br />

more than quaint legal fictions that are actively preventing these conversations from intersecting.<br />

60. This is suicidal. Markets want to talk to companies.<br />

61. Sadly, the part of the company a networked market wants to talk to is usually hidden behind a<br />

smokescreen of hucksterism, of language that rings false—and often is.<br />

62. Markets do not want to talk to flacks and hucksters. They want to participate in the conversations<br />

going on behind the corporate firewall.<br />

63. De-cloaking, getting personal: We are those markets. We want to talk to you.<br />

64. We want access to your corporate information, to your plans and strategies, your best thinking,<br />

your genuine knowledge. We will not settle for the 4-color brochure, for web sites<br />

chock-a-block with eye candy but lacking any substance.<br />

65. We’re also the workers who make your companies go. We want to talk to customers directly in<br />

our own voices, not in platitudes written into a script.<br />

66. As markets, as workers, both of us are sick to death of getting our information by remote control.<br />

Why do we need faceless annual reports and third-hand market research studies to introduce us<br />

to each other?<br />

67. As markets, as workers, we wonder why you’re not listening. You seem to be speaking a different<br />

language.<br />

68. The inflated self-important jargon you sling around—in the press, at your conferences—what’s<br />

that got to do with us?<br />

69. Maybe you’re impressing your investors. Maybe you’re impressing Wall Street. You’re not impressing<br />

us.<br />

70. If you don’t impress us, your investors are going to take a bath. Don’t they understand this? If<br />

they did, they wouldn’t let you talk that way.<br />

71. Your tired notions of „the market“ make our eyes glaze over. We don’t recognize ourselves in<br />

your projections—perhaps because we know we’re already elsewhere.<br />

72. We like this new marketplace much better. In fact, we are creating it.


40 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

„Shared values“ oder „shareholder value“?<br />

73. You’re invited, but it’s our world. Take your shoes off at the door. If you want to barter with us,<br />

get down off that camel!<br />

74. We are immune to advertising. Just forget it.<br />

75. If you want us to talk to you, tell us something. Make it something interesting for a change.<br />

76. We’ve got some ideas for you too: some new tools we need, some better service. Stuff we’d be<br />

willing to pay for. Got a minute?<br />

77. You’re too busy „doing business“ to answer our email? Oh gosh, sorry, gee, we’ll come back later.<br />

Maybe.<br />

78. You want us to pay? We want you to pay attention.<br />

79. We want you to drop your trip, come out of your neurotic self-involvement, join the party.<br />

80. Don’t worry, you can still make money. That is, as long as it’s not the only thing on your mind.<br />

81. Have you noticed that, in itself, money is kind of one-dimensional and boring? What else can we<br />

talk about?<br />

82. Your product broke. Why? We’d like to ask the guy who made it. Your corporate strategy makes<br />

no sense. We’d like to have a chat with your CEO. What do you mean she’s not in?<br />

83. We want you to take 50 million of us as seriously as you take one reporter from The Wall Street<br />

Journal.<br />

84. We know some people from your company. They’re pretty cool online. Do you have any more<br />

like that you’re hiding? Can they come out and play?<br />

85. When we have questions we turn to each other for answers. If you didn’t have such a tight rein<br />

on „your people“ maybe they’d be among the people we’d turn to.<br />

86. When we’re not busy being your „target market,“ many of us are your people. We’d rather be<br />

talking to friends online than watching the clock. That would get your name around better than<br />

your entire million dollar web site. But you tell us speaking to the market is Marketing’s job.<br />

87. We’d like it if you got what’s going on here. That’d be real nice. But it would be a big mistake to<br />

think we’re holding our breath.<br />

88. We have better things to do than worry about whether you’ll change in time to get our business.<br />

Business is only a part of our lives. It seems to be all of yours. Think about it: who needs whom?<br />

89. We have real power and we know it. If you don’t quite see the light, some other outfit will come<br />

along that’s more attentive, more interesting, more fun to play with.<br />

90. Even at its worst, our newfound conversation is more interesting than most trade shows, more<br />

entertaining than any TV sitcom, and certainly more true-to-life than the corporate web sites<br />

we’ve been seeing.<br />

91. Our allegiance is to ourselves—our friends, our new allies and acquaintances, even our sparring<br />

partners. Companies that have no part in this world, also have no future.<br />

92. Companies are spending billions of dollars on Y2K. Why can’t they hear this market timebomb<br />

ticking? The stakes are even higher.<br />

93. We’re both inside companies and outside them. The boundaries that separate our conversations<br />

look like the Berlin Wall today, but they’re really just an annoyance. We know they’re coming<br />

down. We’re going to work from both sides to take them down.<br />

94. To traditional corporations, networked conversations may appear confused, may sound confusing.<br />

But we are organizing faster than they are. We have better tools, more new ideas, no rules<br />

to slow us down.<br />

95. We are waking up and linking to each other. We are watching. But we are not waiting.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 41<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

[1-L] Andriessen, J. H. Erik; Vartiainen, Matti (Hrsg.):<br />

Mobile virtual work: a new paradigm?, Berlin: Springer 2006, 392 S., ISBN: 3-540-28364-1<br />

INHALT: Das Buch befasst sich mit einer neuen Art des Arbeitsarrangements, nämlich der mobilen<br />

virtuellen Arbeit. Grundlage waren mehrere Workshops, auf denen Experten das Phänomen<br />

diskutierten. Die Beiträge behandeln ergonomische Aspekte, die Diffusion der mobilen<br />

Arbeitssysteme, Voraussetzungen der zwischenbetreblichen Kooperation und das Wissensmanagenments<br />

für mobil Beschäftigte. (IAB)<br />

[2-F] Beese, Birgit, Dipl.-Soz.; Röttger, Bernd, Dr. (Bearbeitung); Dörre, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Globalisierung, Industriepolitik und mikrosoziale Regulation. Die Akteure der industriellen<br />

Beziehungen als Kooperationspartner in regionalen Entwicklungskoalitionen<br />

INHALT: Im Gegensatz zu neueren Diskussionen, in denen Gewerkschaften als Blockierer vermeintlich<br />

notwendiger Reformen der Institutionen industrieller Beziehungen erscheinen, haben<br />

sich in vielen Regionen - von Gewerkschaften initiiert - regionale Entwicklungskoalitionen<br />

aus lokaler Politik, Gewerkschaften, Unternehmerverbänden, Kammern, Unternehmen,<br />

Arbeitsmarktakteuren und Wissenschaft gebildet, die versuchen, den Strukturwandel innovativ<br />

und kooperativ zu bewältigen. Das Forschungsprojekt hat die strukturpolitischen Konstellationen<br />

in drei altindustriellen Regionen unter die Lupe genommen. In Dortmund, Nürnberg,<br />

und Chemnitz sind - in beständig wechselnden Arrangements aus Konflikt, Kompromiss und<br />

Konsens - in den 1990er Jahren regionale Institutionensysteme 'von unten' geschaffen worden,<br />

die erhebliche Steuerungsleistungen bei der Krisenabfederung oder der Sanierung und<br />

Modernisierung ökonomischer Strukturen leisten. Dennoch stehen diese regionalen Koalitionen<br />

inzwischen am Scheideweg. Die in den 1990er Jahren gefundenen Kompromissgleichgewichte<br />

aus ökonomischer Modernisierung und sozialer Kohäsion laufen aus dem Ruder. Im<br />

'neuen Marktregime' werden den Regionen neue Handlungskorridore vorgegeben. Zudem<br />

entstehen im Wettbewerbsregionalismus technokratisch ausgerichtete Modernisierungsagenturen<br />

'von oben', in denen arbeitsorientierte Ziele nur noch schwer verankert werden können.<br />

Das Forschungsprojekt hat die Gründe für das neue 'Unbehagen in den Regionen' untersucht<br />

und einige Grundfragen gewerkschaftlicher Neuorientierung formuliert. Auf mehreren Konferenzen<br />

wurde die Forschungsergebnisse mit Gewerkschaftern und Wissenschaftlern debattiert.<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 160).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Dörre, K; Röttger, B.: Radikaler Strukturwandel - gewerkschaftliche<br />

Industriepolitik vor neuen Herausforderungen. in: Howaldt, J.; Kopp, R.; Flocken, P.<br />

(Hrsg.): Kooperationsverbünde und regionale Modernisierung. Theorie und Praxis der Netzwerkarbeit.<br />

Wiesbaden 2001, S. 61-77.+++Beese, B.; Dörre, K.; Röttger, B.: Im Schatten der<br />

Globalisierung. Strukturpolitik, Netzwerke und Gewerkschaften in altindustriellen Regionen.<br />

Endbericht. Recklinghausen: 2004.+++Beese, B.; Dörre, K.; Röttger, B.: Globalisierung und<br />

Regionalisierung. Eröffnen regionalpolitische Aktivitäten den Gewerkschaften neue Partizipationschancen?<br />

in: Scholz, D.; Glawe, H.; Martens, H. u.a. (Hrsg.): Arbeit in der neuen Zeit.<br />

Regulierung der Ökonomie, Gestaltung der Technik, Politik der Arbeit. Ein Tagungsband.


42 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

Dortmunder Beiträge zur Sozial- und Gesellschaftspolitik, Bd. 46. Münster: LiT-Verl. 2004,<br />

S. 127-162.+++Beese, B.; Dörre, K,; Röttger, B.: Globalisation and regionalisation. Will networking<br />

help trade unions to shape change in traditional industrial regions? in: Fricke, W.;<br />

Totterdill, P. (eds.): Action research in workplace innovation and regional development.<br />

Amsterdam, Philadelphia: John Benjamin's 2004, pp. 233-261.+++Dörre, K.: Ist regionale<br />

Strukturpolitik ein geeignetes Mittel für Wachstum? in: SPW - Sozialistische Politik und<br />

Wirtschaft, 2004, H. 140, S. 16-20.+++Röttger, Bernd: Regionale Regulationsprozesse im<br />

neuen Marktregime. Chancen und Restriktionen gewerkschaftlicher Regional- und Strukturpolitik.<br />

in: Juso-Argumente, 2004, H. 2, S. 69-78 (gekürzte Fassung des Beitrages aus Klaus<br />

Dörre, Bernd Röttger (Hrsg.): Das neue Marktregime, Hamburg 2003).+++Dörre, K; Beese,<br />

B.; Röttger, B.: The new economy - a new model for developement coalitions? in: Concepts<br />

and Transformation, 7, 2002, 1, pp. 57-71.+++Beese, B.; Dörre, K.; Röttger, B.: Regionale<br />

Regulationsprozesse im neuen Marktregime. Chancen und Restriktionen gewerkschaftlicher<br />

Regional- und Strukturpolitik. in: Dörre, K.; Röttger, B. (Hrsg.): Das neue Marktregime.<br />

Konturen eines nachfordistischen Produktionsmodells. Hamburg: VSA-Verl. 2003, S. 270-<br />

288.+++Beese, B.; Dörre, K. Röttger, B.: Die New Economy - industriepolitisches Leitbild<br />

für den Übergang zu einem nachfordistischen Produktionsmodell? in: Schneider, G.; Jelich,<br />

F.-J. (Hrsg): Netze und lose Fäden. Politische Bildung gegen gesellschaftliche Desintegration.<br />

Schwalbach 2002, S. 23-46. ARBEITSPAPIERE: Beese, B.; Dörre, K.; Röttger, B.: Unter<br />

dem Druck der Globalisierung. Industriepolitische Netzwerke vor neuen Herausforderungen.<br />

Ein Zwischenbericht. Ms. Recklinghausen: 2003.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-08 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-<br />

Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für<br />

Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (07737 Jena)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 03641 945521, e-mail: Klaus.Doerre@uni-jena.de)<br />

[3-L] Boes, Andreas; Kämpf, Tobias; Marrs, Kira:<br />

Zukunft der Arbeitsbeziehungen: zwischen Atomisierung und neuer Solidarität, in: WSI Mitteilungen<br />

: Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-<br />

Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 2, S. 98-103 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm)<br />

INHALT: "Auf dem Höhepunkt des New-Economy-Hype schien es so, als würde sich das Thema<br />

Mitbestimmung in Deutschland von selbst erledigen. Vor dem Hintergrund der Durchsetzung<br />

neuer Unternehmenskonzepte und dem Vordringen hochqualifizierter, junger Beschäftigtengruppen<br />

erschien die verfasste Mitbestimmung gegenüber neuen Formen individualistischer<br />

Interessenvertretung als Auslaufmodell. Heute, vier Jahre nach dem Platzen der Börsenblase,<br />

ist dieser Befund zu hinterfragen. Gerade in jenen Wirtschaftsbereichen, die vormals in einer<br />

unzulässigen Verallgemeinerung unter dem Begriff der New Economy subsumiert wurden,<br />

zeichnet sich für die Zukunft der Arbeitsbeziehungen eine weitaus vielschichtigere und in ihrer<br />

Tendenz keineswegs eindeutige Entwicklungsrichtung ab. In zwei Branchen, die oftmals<br />

als paradigmatisch für neue post-fordistische Produktionsstrukturen und Arbeitsbeziehungen<br />

begriffen werden, konnten die Verfasser unterschiedliche empirische Ergebnisse hinsichtlich<br />

des Interessenhandelns von Beschäftigten identifizieren. Während im Bereich der AV-<br />

Medien eine 'neue Ökonomie der Unsicherheit' zu einer Atomisierung von Beschäftigten


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 43<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

führt, konnten die Verfasser im Bereich Software-Entwicklung und IT-Dienstleistungen das<br />

Potenzial für eine neue Kultur der Solidarität entdecken." (Autorenreferat)<br />

[4-F] Bultemeier, Anja, Dipl.-Pol.; Götzelt, Ina, Dipl.-Soz.; Grotheer, Michael, M.A.; Schröder,<br />

Tim (Bearbeitung); Köhler, Christoph, Prof.Dr.; Struck, Olaf, Dr. (Leitung):<br />

Betrieb und Beschäftigung im Wandel: betriebliche Beschäftigungssysteme und Beschäftigungssicherheit<br />

im ost-westdeutschen Vergleich (Teilprojekt B2)<br />

INHALT: Der deutsche Arbeitsmarkt ist - im internationalen Vergleich - durch ein hohes Niveau<br />

an betrieblicher Beschäftigungssicherheit charakterisiert. Dabei werden der Strukturwandel<br />

und der Arbeitskräfteaustausch vorrangig intergenerational bewältigt. Nach Beendigung der<br />

Umbruchphase gilt dies aufgrund von transformationsspezifischen Gründen auch für Ostdeutschland.<br />

Vor dem Hintergrund der nachhaltig wirkenden Strukturveränderungen im Wirtschaftssystem<br />

ist es heute allerdings eine offene Frage, inwieweit sich das "Deutsche Modell"<br />

in Richtung flexibler Übergangsstrukturen verändert. Gerade auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt<br />

sind mit dem blockierten Generationenaustausch und dem verzögerten Strukturwandel<br />

historisch singuläre und weitreichende Problemkonstellationen zu bewältigen, wobei es hier<br />

zu einer besonders tiefgreifenden "Erosion des Normalarbeitsverhältnisses" und Beschäftigungsunsicherheit<br />

kommen könnte. Eine solche Entwicklung hätte weitreichende Folgen für<br />

die Formen der Nutzung von Arbeitskraft in Unternehmen und die Systeme der sozialen Sicherheit.<br />

Ziel des Teilprojektes ist es, sichere und unsichere Beschäftigungsverhältnisse aus<br />

der Perspektive betrieblicher Beschäftigungssysteme im ost-westdeutschen Vergleich zu untersuchen.<br />

Hierfür werden kontrastierende Typen betrieblicher Beschäftigungssysteme identifiziert<br />

und in ihrer Entwicklungsdynamik über einen längeren Zeitraum hinweg analysiert.<br />

Ziel der ersten Beantragungsphase ist die Ausarbeitung einer empirisch und theoretisch gesättigten<br />

Typologie und die Entwicklung eines analytischen Modells betrieblicher Beschäftigungssysteme,<br />

in dem die wesentlichen Einflussfaktoren zusammengefasst werden.<br />

METHODE: Im Untersuchungsdesign werden qualitative und quantitative Methoden kombiniert.<br />

Im ersten Schritt der Untersuchung werden mit Hilfe von Sekundäranalysen der west- und<br />

ostdeutschen IAB-Beschäftigtenstichprobe und des IAB-Betriebspanels für die Frage nach<br />

der Beschäftigungssicherheit relevante Branchen und Betriebstypen identifiziert. Parallel dazu<br />

sollen dreißig Betriebsfallstudien detaillierte Hinweise auf typische Beschäftigungssysteme<br />

ergeben. In einem zweiten Untersuchungsschritt sollen die so gewonnenen Unterscheidungen<br />

überprüft und weiterentwickelt werden. Zu diesem Zweck wurde ein Betriebspanel<br />

mit rund 800 Fällen gestartet. Das Betriebspanel ermöglicht es, die Entwicklung von Beschäftigungssystemen<br />

und die Zeitabhängigkeit von Einflussfaktoren auf die Entscheidungen betrieblicher<br />

Akteure zu analysieren. In einem dritten Schritt wird die Generalisierbarkeit der<br />

Ergebnisse anhand eines kombinierten IAB-Beschäftigten-Betriebsdatensatz überprüft.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bultemeier, A.: Abschlussbericht der Evaluierung des Modellprojektes<br />

"Modellhafte arbeitsplatzbezogene Qualifizierung für wissensintensive Tätigkeiten mit<br />

Schwerpunkt Personal- und Weiterbildungsmanagement". Unveröff. Manuskript. Erfurt 2003.<br />

+++Bultemeier, A.; Deppe, F.: Arbeitslosigkeit und Sozialpolitik in der Europäischen Union.<br />

in: Europäische Integration und politische Regulierung - Aspekte, Dimensionen, Perspektiven.<br />

Forschungsgruppe Europäische Gemeinschaften (FEG) - Studie, Nr. 5. Marburg 1995, S.<br />

81-96.+++Bultemeier, A.; Neubert, J.: Arbeitsmarktentwicklung und Arbeitsmarktpolitik in<br />

Ostdeutschland. in: Lutz, R.; Zeng, M. (Hrsg.): Armutsforschung und Sozialberichterstattung<br />

in den neuen Bundesländern. Opladen 1998, S. 287-307.+++Dies.: Erwerbsorientierung ohne


44 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

Hoffnung. in: Lutz, R. (Hrsg.): Knappheitsmanagement. Münster 2000.+++Diebler, P.: Angebots-<br />

und nachfrageseitige Einflussfaktoren auf die Stabilität betrieblicher Beschäftigungsverhältnisse.<br />

in: Köhler, C.; Struck, O. (Hrsg.): Betriebliche Beschäftigungssysteme und Beschäftigungsstabilität<br />

in West- und Ostdeutschland. SFB 580-Mitteilungen. Jena, Halle 2004.<br />

+++Köhler, C.; Hinze, M.; Krause, M.; Papies, U.: Der Thüringer Arbeitsmarkt zwischen<br />

Strukturwandel, Arbeitskräftebedarf und Unterbeschäftigung. in: Jenaer Beiträge zu Soziologie,<br />

H. 12. Jena 2002.+++Köhler, C.; Struck, O.: Vorwort. in: Köhler, C. Struck, O.; (Hrsg.):<br />

Betriebliche Beschäftigungssysteme und Beschäftigungsstabilität in West- und Ostdeutschland.<br />

SFB 580-Mitteilungen. Jena, Halle 2004.+++Köhler, C.; Struck, O.: Betrieb und Beschäftigung<br />

im Wandel. Sonderforschungsbereich 580 der Universitäten Jena und Halle, Arbeits-<br />

und Ergebnisbericht. Jena 2004.+++Köhler, C.; Struck, O. u.a.: Schutzzone Organisation<br />

- Risikozone Markt? in: Kronauer, M.; Linne, G. (Hrsg.): Flexicurity. Berlin: Sigma Verl.<br />

2005, S. 295-316.+++Köhler, C.; Struck, O.: Arbeitsmärkte für Hochqualifizierte und Instrumente<br />

der Personalpolitik: eine Studie im Auftrag der Jenoptik AG. Jena: Univ., Inst. f. Soziologie<br />

2005.+++Struck, O. (Hrsg.): Beschäftigungsstabilität - empirische Befunde in West-<br />

und Ostdeutschland. SFB 580-Mitteilungen. Jena, Halle 2004.+++Ders.: Die "demographische<br />

Zeitbombe". Sie tickt seit langem doch explodieren muss sie nicht! in: SPW, 2004, H.<br />

135.+++Struck, O.; Köhler, C.: Beschäftigungsstabilität und -sicherheit: Forschungsperspektiven.<br />

in: Köhler, C.; Struck, O. (Hrsg.): Betriebliche Beschäftigungssysteme und Beschäftigungsstabilität<br />

in West- und Ostdeutschland. SFB 580-Mitteilungen. Jena, Halle 2004.+++<br />

Struck, O.: Soziale Gerechtigkeit zwischen Effizienz und Sicherheit. in: SPW, 2003, H. 133,<br />

S. 13-17.+++Ders.: Regulierung und Deregulierung - alte Debatte im neuen Gewand? Kommentar<br />

zu Friedrich Buttler. in: Gensior, Sabine u.a. (Hrsg.): Perspektiven sozialwissenschaftlicher<br />

Arbeitsmarktforschung. Berlin 2003.+++Ders.: Trajectories of coping strategies in<br />

Eastern Germany. in: Humphrey, R.; Miller, R.; Zdravomyslova, E. (eds.): Biographical research<br />

in Eastern Europe. Aldershot, Hampshire: Ashgate 2002, pp. 211-224.+++ Ders.: Demographie<br />

und Strukturbruch. in: Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Zukunft der Arbeit V: demographische<br />

Entwicklung. Dokumentation einer internationalen Konferenz der Heinrich-<br />

Böll-Stiftung in der Reihe "Zukunft der Arbeit". Berlin 2002, S. 59-65.+++Ders.: Trajectories<br />

of coping strategies in Eastern Germany. in: Miller, Robert (ed.): Biographical research<br />

methods (Four-Volume Set). Part One: Time and biographical research, Sage Publ. Thousand<br />

Oaks 2005, pp. 133-149.+++Ders.: Betrieb und Arbeitmarkt. in: Abraham, M.; Hinze T.<br />

(Hrsg.): Arbeitsmarktsoziologie: Probleme, Theorien. Wiesbaden: VS-Verl. f. Sozialwiss.<br />

2005, S. 169-198. ARBEITSPAPIERE: Schwiderrek, F.: internationalisation@soft-waredevelopment.kmu.eu.<br />

Eine empirische Studie über die Internationalisierung von Klein- und Mittelständischen<br />

Unternehmen der New Economy in fünf europäischen Staaten. Magisterarbeit.<br />

Jena 2002.+++Köhler, C.; Struck, O.: Arbeitnehmerorientierte Beratung, Qualifizierung und<br />

Forschung in Thüringen. Erfurt: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur<br />

2001.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche<br />

Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und<br />

Strukturbildung (Carl-Zeiss-Str. 2, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften,<br />

Institut für Soziologie Professur für Wirtschafts- und Sozialstruktur<br />

(07737 Jena)<br />

KONTAKT: Köhler, Christoph (Prof.Dr. Tel. 03641-945561,<br />

e-mail: chkoehler@soziologie.uni-jena.de)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 45<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

[5-F] Curbach, Janina, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):<br />

Corporate Social Responsibility als Trägerkonzept für transnationale soziale Integration<br />

INHALT: Die zunehmende Verdichtung transnationaler ökonomischer Verflechtungen im Zuge<br />

von Globalisierungsprozessen hat auf der internationalen Ebene ein viel diskutiertes Defizit<br />

an politischer Steuerungsmöglichkeit und sozialer Integration zur Folge. Die im nationalen<br />

Raum entstandenen Institutionen, Akteursnetzwerke und Diskurse werden unterhöhlt (was<br />

vor allem in den Bereichen der Sozial- und Umweltpolitik diskutiert wird), sie durchlaufen<br />

aber gleichzeitig Veränderungen und werden durch neue, transnationale Institutionen, Akteursnetzwerke<br />

und Diskurse abgelöst, ergänzt und überlagert. So hat im Spannungsfeld zwischen<br />

Marktakteuren, zivilgesellschaftlichen Organisationen und (zwischen-)staatlichen öffentlichen<br />

Akteuren in den letzten Jahren das Konzept der Corporate Social Responsibility<br />

(CSR) zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Rolle von transnationalen Unternehmen beschränkt<br />

sich im Rahmen des Diskurses zu CSR nicht mehr auf die von Teilnehmern an einem<br />

globalen Markt, die wiederum staatliche Akteure in einen politischen Standortwettbewerb<br />

drängen. Unternehmen sind nicht ausschließlich ihren eigenen, ökonomisch rationalen<br />

Interessen verpflichtet, sondern sie werden vielmehr als in gesellschaftliche und politische<br />

Strukturen eingebettet verstanden und dementsprechend zunehmend aufgefordert, ihre soziale<br />

und ökologische Verantwortung als kollektive (Welt-)Bürger wahrzunehmen und ihr ökonomisches<br />

Handeln auf diese Weise zu legitimieren. Im Dissertationsprojekt soll untersucht<br />

werden, inwieweit sich mit der Verbreitung von CSR als Diskurs und Praxis das Akteursnetzwerk<br />

zwischen Unternehmen, öffentlichen Akteuren und zivilgesellschaftlichen Organisationen<br />

verändert. Hierzu sollen insbesondere Veränderungen in der Organisationsstruktur<br />

und Kommunikation von Unternehmen im Verhältnis zu den anderen am Diskurs beteiligten<br />

Akteuren analysiert werden. Die im Hintergrund stehende Forschungsfrage ist dabei, ob CSR<br />

als soziale und kulturelle Konstruktion zur sozialen Integration jenseits des Nationalstaats<br />

beiträgt. Für die Untersuchung wird unterstellt, dass CSR eine Veränderung von verschiedenen<br />

Konzepten bedingt, wie z.B. Reputation, Transparenz, Nachhaltigkeit, Wettbewerb und<br />

Stabilität.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg<br />

"Märkte und Sozialräume in Europa" (Lichtenhaidestr. 11, 96052 Bamberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-863-3124, Fax: 0951-863-1183,<br />

e-mail: janina.curbach@gmx.de)<br />

[6-F] Güth, Werner, Prof.Dr.; Sutter, Matthias, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Strategische Interaktion, Reziprozität und Fairness - Bausteine zu einer Theorie der Beschäftigungsbeziehung<br />

(Teilprojekt B7)<br />

INHALT: Dieses Teilprojekt untersucht mit spieltheoretisch-experimentellen Methoden die Unterschiede<br />

in der Gestaltung von Arbeitsverträgen in Ost- und Westdeutschland im Hinblick<br />

auf Vertragsform, Dauer und Entlohnung. Seit Beginn der 80er Jahre in Westdeutschland und<br />

seit dem Systemumbruch 1989 in Ostdeutschland lässt sich eine Zunahme von Beschäftigungsverhältnissen<br />

mit zeitlich begrenzten Perspektiven und eine damit verbundene verminderte<br />

Aktivität der betriebsinternen Arbeitsmärkte verzeichnen, was als "Externalisierungsprozess"<br />

bezeichnet wird (z.B. vermehrter Einsatz befristeter Verträge, Leiharbeit und


46 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

outsourcing). In den Alten und Neuen Bundesländern lässt sich eine unterschiedliche Akzeptanz<br />

dieser verschiedenen Vertragsformen beobachten, die sich vor allem auf unterschiedliche<br />

Fairnessempfindungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, aber auch auf die unterschiedlichen<br />

sozialen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Ost und West zurückführen<br />

lässt. Dieser Zusammenhang zwischen sozialmoralischen Verhaltenskalkülen wie Fairness<br />

und Reziprozität und der Vertragsform ist Gegenstand dieses Teilprojekts. Ziel ist es,<br />

Theoriebausteine zu entwickeln, die einerseits einen Beitrag zur Erklärung der Varianz der<br />

Vertragsformen in Ost und West leisten und die es andererseits ermöglichen, die personalwirtschaftlichen,<br />

betriebswirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Folgen der Externalisierungsprozesse<br />

zu analysieren. Zwei maßgebliche Forschungsfragen sollen in diesem Teilprojekt<br />

beantwortet werden: erstens, die Frage nach der Funktion von sozialmoralischen Handlungsorientierungen<br />

in der Beschäftigungsbeziehung, insbesondere den wirtschaftlich relevanten<br />

Aspekten Investitions- und Leistungsbereitschaft und nach der Entwicklung dieser Orientierungen<br />

unter unterschiedlichen sozialen und gesamtwirtschaftlichen Bedingungen;<br />

zweitens die Frage, wie sozialmoralische Dispositionen im Zusammenspiel mit institutionellgesetzlichen,<br />

wirtschaftlichen und sozialen Faktoren die Vertragsgestaltung in der Beschäftigungsbeziehung<br />

beeinflussen. Um diese Fragen zu beantworten, wird die Beschäftigungsbeziehung<br />

mit Hilfe des Prinzipal-Agenten-Ansatzes modelliert, und die daraus abgeleiteten<br />

verhaltenstheoretischen Hypothesen mit Daten aus Labor- und Feldexperimenten überprüft.<br />

Mit der Beantwortung dieser Fragen leistet dieses Teilprojekt zum einen grundlagentheoretische<br />

Beiträge zur Erforschung der Beschäftigungsbeziehung, zum anderen ergänzt es sinnvoll<br />

die anderen Teilprojekte des B-Bereichs in der Analyse von Ursachen, Folgen und Problemen<br />

der anhaltenden Externalisierungsprozesse. Zu den grundlagentheoretischen Neuerungen zählen<br />

vor allem die Analyse des Zusammenhangs von Vertragsform und sozialmoralischen<br />

Verhaltenskalkülen sowie die Einbeziehung von Wettbewerb auf den Absatzmärkten. Des<br />

Weiteren wird ein Beitrag zur "interkulturellen experimentellen" Forschung geleistet. Die<br />

Entwicklung von sozialmoralischen Handlungsorientierungen in der Beschäftigungsbeziehung<br />

ist unseres Wissens ebenfalls nicht Gegenstand der bisherigen Forschung. Als Ergänzung<br />

zu den historisch-empirisch orientierten Projekten des B-Bereichs bietet das Projekt die<br />

Möglichkeit, die empirisch erhobenen Unterschiede formal aufzuarbeiten und zu erklären.<br />

Ergebnisse des Kooperationsprojektes Arbeit und Gerechtigkeit verfügbar (unter: http://www.<br />

sfb580.uni-halle.de/veroeffentlichungen/b2/arbeit_und_gerechtigkeit-sfb.ppt ). Zunehmende<br />

Entstandardisierung von Beschäftigung stellt neue Fragen an das Gerechtigkeitsempfinden<br />

und die Leistungsbereitschaft von Erwerbstätigen. Unter Beteiligung der Projekte B2 und B7<br />

des Sonderforschungsbereich 580 wurde die Frage untersucht: Unter welchen Umständen<br />

werden Entlassungen und Lohnkürzungen von der Bevölkerung in Ost- und West-<br />

Deutschlands als gerecht empfunden und wann widersprechen sie Gerechtigkeitsempfindungen?<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland<br />

METHODE: spieltheoretisch-experimentelle Methoden<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Burda, M.; Güth, W.; Kirchsteiger, G.; Uhlig, H.: Employment<br />

duration and resistance to wage reductions: experimental evidence. in: Homo Oeconomicus,<br />

22, 2005, 2, pp. 169-189.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche<br />

Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und<br />

Strukturbildung (Carl-Zeiss-Str. 2, 07743 Jena); Max-Planck-Institut für Ökonomik Abt. Strategische<br />

Interaktion (Kahlaische Str. 10, 07745 Jena)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 47<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

KONTAKT: Güth, Werner (Prof.Dr. Tel. 03641-686621, Fax: 03641-686667, e-mail: gueth@<br />

mpiew-jena.mpg.de); Sutter, Matthias (Prof.Dr. e-mail: msutter@uni-koeln.de)<br />

[7-L] Hirsch-Kreinsen, Hartmut:<br />

Wissensteilung und "transdisziplinäre" Innovationen, in: Hansjürgen Paul, Erich Latniak<br />

(Hrsg.): Perspektiven der Gestaltung von Arbeit und Technik : Festschrift für Peter Brödner:<br />

Hampp, 2004, S. 51-72, ISBN: 3-87988-885-X (Standort: UB Siegen(467)-33QAP2861)<br />

INHALT: Der Autor erörtert die Generierung und Nutzung von Chancen zur Innovation und<br />

knüpft bei seinen Überlegungen zur Wissensteilung in Netzwerken an die Arbeiten Peter<br />

Brödners zu diesem Thema an. Die in Netzwerken stattfindenden transdisziplinären Innovationsprozesse<br />

stehen demnach vor der Herausforderung, eine Wissensteilung und Koordination<br />

gleichermaßen sicher zu stellen, um eine gemeinsame Verständnis- und Handlungsbasis für<br />

aus unterschiedlichen Unternehmen stammende Mitarbeiter zu schaffen. Charakteristisch für<br />

diesen neuen Modus der Wissens- und Technologieproduktion ist, dass unterschiedlich qualifizierte<br />

Akteure für eine begrenzte Zeit gemeinsam an Problemen arbeiten, die projektbezogen<br />

nach bestimmten Anwendungen definiert werden. Der Autor diskutiert die mit diesem<br />

Innovationsmodus verbundenen Herausforderungen und Widersprüche unter den Stichworten<br />

"Vermittlung unterschiedlicher Wissensformen", "Vernetzung", "Kontextualisierung" und<br />

"Internationalisierung". Er geht aber letztlich davon aus, dass derartige netzwerkförmige Innovationsmuster<br />

eher ein Ausdruck spezifischer technologischer Schübe sind und keinen<br />

neuen Innovationsmodus darstellen. Insofern können die Innovationsnetzwerke als Aspekt einer<br />

generellen Pluralisierung ökonomischer Regulation angesehen werden. (ICI2)<br />

[8-L] Holtrup, André:<br />

Interessen und Interessenvertretung heute - aus der Perspektive von Beschäftigten: erste<br />

empirische Befunde aus dem Forschungsprojekt zur subjektiven Relevanz von Arbeitsregulierung,<br />

(IAW Arbeitspapier, 16), Bremen 2005, 27 S. (Standort: IAB-61423 BR 946; Graue Literatur;<br />

URL: http://www.iaw.uni-bremen.de/FeA/downloads/IAW-Arbeitspapier%2016%20I%<br />

202005.pdf)<br />

INHALT: "Dieses Arbeitspapier stellt die ersten zentralen empirischen Ergebnisse des Forschungsprojekts<br />

zur 'subjektiven Relevanz von Arbeitsregulierung' dar. Untersucht wurden<br />

die Fragen, welche Ansprüche Beschäftigte heute an ihre Erwerbsarbeit stellen, wie sie die<br />

Arbeit im Spannungsfeld von Kollektivvereinbarungen und Selbstaushandlung reguliert sehen<br />

wollen und welchen Stellenwert Betriebsräte und Gewerkschaften für die Beschäftigten<br />

haben. Es ist festzustellen, dass die Wandlungserscheinungen in der Lebens- und Arbeitswelt<br />

die Sicht von Beschäftigten auf die Regulierung von Arbeit verändern. Sie führen dazu, dass<br />

sich die inhaltlichen Prioritäten verschieben und andere Erwartungen an die Regulierungsakteure<br />

-Betriebsräte, Gewerkschaften aber auch die Arbeitgeberseite herangetragen werden.<br />

Sie führen insgesamt betrachtet jedoch nicht zu Bestrebungen nach einer völligen Individualisierung<br />

der Regulierung von Arbeit." (Autorenreferat)


48 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

[9-F] Kirschenhofer, Sabine, Mag.; Mairhuber, Ingrid, Dr.; Papouschek, Ulrike, Dr.; Wagner,<br />

Christine; Meyer, Malte-Henning, M.A.; Schultheis, Franz; Poglia Mileti, Francesca; Tandolo,<br />

Riccardo; Plomb, Fabrice; Krenn, Manfred (Bearbeitung); Butterwegge, Christoph, Prof.Dr.;<br />

Hentges, Gudrun, Dr.; Flecker, Jörg, Dr. (Leitung):<br />

Socio-economic changes, individual reactions and the appeal of the extreme right (SIREN)<br />

INHALT: Im letzten Jahrzehnt hat die Unterstützung für rechtsextreme und rechtspopulistische<br />

Parteien in Europa drastisch zugenommen. Vielfach wird dies mit den Reaktionen der 'ModernisierungsverliererInnen'<br />

auf den sozio-ökonomischen Wandel begründet. Mit dem SI-<br />

REN-Projekt wird dieser Zusammenhang erstmals umfassend empirisch untersucht. Dafür<br />

werden die subjektiven Wahrnehmungen und individuellen Reaktionen auf veränderte Beschäftigungs-<br />

und Arbeitsbedingungen in Europa analysiert, woraus neue Erkenntnisse für die<br />

Diskussion über Flexibilität und Sicherheit im europäischen Sozialmodell gewonnen werden<br />

sollen. Zugleich wird empirisch untersucht, ob und in welchem Ausmaß die Veränderungen<br />

in der Arbeitswelt die BürgerInnen empfänglicher für Rechtspopulismus und Rechtsextremismus<br />

machen. Die interdisziplinäre und vergleichende Untersuchung umfasst acht europäische<br />

Länder. Sie enthält Literaturanalysen, qualitative und quantitative Primärerhebungen<br />

sowie Workshops mit VertreterInnen politischer Institutionen. Projekt in Kooperation mit der<br />

Magyar Tudománoyos Akadémia Budapest (Ungarn), dem Centre for Alternative Social Analysis<br />

(CASA) Kopenhagen (Dänemark) und dem Centre d'Etudes de l'Emploi "Le Descartes<br />

I" Noisy le Grand (Frankreich). GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich, Bundesrepublik<br />

Deutschland, Dänemark, Belgien, Frankreich, Schweiz, Italien, Ungarn<br />

METHODE: problemzentrierte Intensivinterviews; Repräsentativerhebung<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Flecker, J.; Kirschenhofer, S.:<br />

Liasons Dangereuses. Wien 2001.+++Flecker, J.; Kirschenhofer, S.; Mairhuber, I.: Socioeconomic<br />

change and right-wing extremism in Austria. Wien 2002.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-09 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: Europäische<br />

Kommission; Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur FINAN-<br />

ZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich); Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar<br />

für Sozialwissenschaften Abt. für Politikwissenschaft (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln); Catholic<br />

University of Louvain, Hoger Instituut voor de Arbeid (E. van Evenstraat 2E, 3000 Louvain,<br />

Belgien); Université de Neuchâtel, Faculté des sciences économiques et sociales, Institut<br />

de sociologie et de science politique (Pierre-à-Mazel 7, 2000 Neuchâtel, Schweiz); Università<br />

Cattolica del Sacro Cuore Milano (Largo A. Gemelli, 20123 Mailand, Italien)<br />

KONTAKT: Flecker, Jörg (Dr. Tel. 01-2124700-72, Fax: -77, e-mail: flecker@forbar.at)<br />

[10-L] Kluge, Norbert:<br />

Mitbestimmte Unternehmensführung: ein Leitbild für das Europäische Sozialmodell?, in:<br />

Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13/2006, H.<br />

1, S. 43-56<br />

INHALT: "Die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen soll nicht allein am Börsengewinn<br />

für ihre Eigner abgelesen werden. Dieses - historische - europäische Verständnis spiegelt<br />

sich bis heute im nationalen Unternehmensrecht der meisten EU-Mitgliedsstaaten wider.<br />

In 18 EU-Ländern haben Arbeitnehmer das Recht, ihre Repräsentanten in die obersten Ent-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 49<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

scheidungsgremien zu entsenden. Die europäische Gesetzgebung zur Europäischen Aktiengesellschaft<br />

(SE) sieht dieses Recht standardmäßig vor. Obligatorische Arbeitnehmerbeteiligung<br />

ist mehr als europäische Sozialpolitik. Sie ist ein Teil von guter Unternehmensführung und<br />

keine störende Zumutung für Manager. Allerdings wird sie um ihren institutionellen zukünftigen<br />

Platz in einer Welt steigender internationaler Börsenfinanzierung von Unternehmen<br />

streiten müssen." (Autorenreferat)<br />

[11-L] Korunka, Christian; Hoffmann, Peter (Hrsg.):<br />

Change and quality in human service work: dedicatedt to the work of André Büssing, (Organizational<br />

Psychology and Health Care, Vol. 4), München: Hampp 2005, 336 S., ISBN: 3-<br />

87988-915-7 (Standort: USB Köln(38)-32A2689)<br />

INHALT: "In the last years, an acceleration of change processes is observable in the world of<br />

work. New types of work and changes in work organization appear in nearly all fields of<br />

work. Human service work is especially affected by these changes. Both, in public and private<br />

service organizations, are comprehensive changes processes carried out. Goals of these<br />

processes are typically the improvement of quality of services and cost reductions at the same<br />

time. Employees are often strongly affected by these changes. The conference series 'Organizational<br />

Psychology and Health Care', patronized by the ENOP (European Network of Organizational<br />

Psychology), focuses on human service work from a Work- and Organizational<br />

Psychology perspective. The VIII conference took place in October 2003 in Vienna, Austria.<br />

The specific topic of this conference was 'Change and Quality in Human Service Work'. This<br />

book presents selected papers from the Vienna conference. The range of the book chapters reflects<br />

the actual trends of organizational changes in human service work and their expression<br />

in research in organizational psychology. A strong focus on organizational change in human<br />

service work, design concepts of change management and studies of the effects of change on<br />

employees is shown by the number of chapters dealing with these subjects. Another group of<br />

papers is dealing with actual questions of burnout research. An additional focus is represented<br />

by chapters dealing with the optimization of working conditions in the field. Three chapters<br />

dealing with the development of new research instruments complete the book. The book is<br />

dedicated to the work of André Bussing (1950-2003)." (author's abstract). Content: Jürgen<br />

Glaser: Analysis and design of nursing work - A decade of research in different fields of<br />

health care (13-31); Denise M Rousseau: Improving health care work environments: The<br />

need for evidence-based management (33-46); Johnny Hellgren, Magnus Sverke, Helena Falkenberg<br />

and Stephan Baraldi: Physicians' work climate at three hospitals under different types<br />

of ownership (47-65); Teresia Andersson-Straberg, Magnus Sverke, Johnny Hellgren and<br />

Katharina Näswall: Attitudes toward individualized pay among human service workers in the<br />

public sector (67-82); Pádraig Mac Neela, Anne Scott, Anne Matthews, Melissa Corbally,<br />

Anne Walsh-Daneshmandi and Pamela Gallagher: From structures to attitudes: A process<br />

model of empowerment, job satisfaction and affective commitment (83-95); Peggy De Prins,<br />

Erik Henderickx, Ria Janvier and Ingrid Willems: The added value of innovative HRM and<br />

organisational practices for the quality of care and care work: An application in Flemish old<br />

age and nursing homes (97-115); Ilse Cornelis and Peter Vlerick: Employee well-being and<br />

customer satisfaction in the context of work environment Changes (117-129); Tobias Eklund<br />

and Per Tillman: Comparison of male and female manager's Assessment Center ratings (131-<br />

148); Agnes Juhász: Designing a Hungarian worksite health promotion program: Needs and<br />

purposes (149-161); Monica Nyström: Managers' subjective role projects during the initial


50 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

phase of an organizational change process (163-178); Holger Pfaff, Jürgen Lütticke, Nicole<br />

Ernstmann, Frank Pühlhofer and Peter Richter: Demands and organizational stress reactions<br />

in hospitals (179-191); Ronald J. Burke: Hospital restructuring and downsizing and psychological<br />

burnout among nursing staff: A longitudinal study (193-204); Wilmar Schaufeli,<br />

Vicente Gonzalez-Roma, José-Maria Peiró, Sabine Geurts and Inés Tomás: Withdrawal and<br />

burnout in health care: On the mediating role of lack of reciprocity (205-225); Julia Hickel<br />

and Christian Korunka: Job burnout among Austrian psychotherapists (227-240); Karin<br />

Proost, Karel De Witte, Hans De Witte and Georges Evers: Burnout of nurses working in<br />

three different medical fields (241-256); Pascale Carayon, Ayse P. Gurses, Ann Schoofs<br />

Hundt, Phillip Ayoub, and Carla J. Alvarado: Performance obstacles and facilitators of<br />

healthcare providers (257-276); Nik Chmiel: Promoting healthy work: Self-reported minor injuries,<br />

work characteristics, and safety behaviour (277-288); Cornelia Kleindienst and Markus<br />

Schöbel: Working together in the operating theatre: Determinants of trust-based decisions<br />

(289-297); Silke Pawils, Bernadette Klapper, Doris Schaeffer and Uwe Koch: Experiences in<br />

the German model project 'Interprofessional Communication in Hospitals' (299-309); Paulino<br />

Jiménez and K. Wolfgang Kallus: Stress and recovery of social care professionals: Development<br />

of a screening version of the Recovery-Stress-Questionnaire for work (311-323); Michael<br />

Trimmel and Gerlinde Rohrauer: A questionnaire for assessing ethical aspects and organizational<br />

quality of on-line counselling websites (325-336).<br />

[12-F] Lange, Knut (Bearbeitung):<br />

Strategien deutscher Biotech-Unternehmen: eine institutionentheoretische Analyse<br />

INHALT: Deutsche Biotech-Unternehmen sind in den letzten Jahren zunehmend in einem Marktsegment<br />

aktiv geworden, das als technologisch und finanziell hochriskant gilt. Diese Entwicklungen<br />

stehen der zur Analyse hochentwickelter Volkswirtschaften eingesetzten Institutionentheorie<br />

entgegen. Vertreter dieser Theorie nehmen an, dass solche Strategien zwar in<br />

liberalen Marktwirtschaften wie die der USA oder Großbritanniens möglich sind, in koordinierten<br />

Marktwirtschaften aber, zu denen auch die deutsche zählt, durch die institutionellen<br />

Rahmenbedingungen erschwert werden. Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es, die Wirkung<br />

von nationalen institutionellen Rahmenbedingungen auf die Strategien von Unternehmen im<br />

deutschen Biotechnologiesektor zu analysieren. Die Ergebnisse sollen zur Überprüfung und<br />

Weiterentwicklung der Institutionentheorie beitragen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Die Datenerhebung geschieht durch Auswertung öffentlich zugänglicher Daten<br />

(Homepages, Branchenreports) und halbstandardisierte Unternehmensinterviews.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-555,<br />

e-mail: info@mpi-fg-koeln.mpg.de)<br />

[13-F] Löser, Roland, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Helten, Elmar, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Das Betriebsunterbrechungsrisiko aus systemtheoretischer Sicht


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 51<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

INHALT: Strukturierung der Betriebsunterbrechungsanalyse durch Komplexitätsreduktion unter<br />

Berücksichtigung der Beziehungen zwischen den Elementen (Menschen, Maschinen) des<br />

Systems Unternehmen.<br />

METHODE: kybernetische Untersuchung auf systemtheoretischer Basis<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Risikoforschung<br />

und Versicherungswirtschaft -INRIVER- (Schackstr. 4, 80539 München)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0931-2995397, e-mail: roland.loeser@arcor.de)<br />

[14-F] Mayer-Ahuja, Nicole, Dr.; Wolf, Harald, PD Dr.; Blanke, Thomas, Prof.; Gottschall, Karin,<br />

Prof.Dr.; Pries, Ludger, Prof.Dr.; Sydow, Jörg, Prof.Dr.; Volmerg, Birgit, Prof.Dr. (Bearbeitung);<br />

Schumann, Michael, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Grenzen der Entgrenzung von Arbeit - Notwendigkeit einer Neuformierung der Arbeitsforschung<br />

INHALT: Ein neuer Typus netzwerkförmiger, empirisch-interdisziplinärer Arbeitsforschung soll<br />

exemplarisch erprobt werden. Es geht um forschungsprozessorientierte Interdisziplinarität im<br />

Zugriff auf einen zukunftsweisenden Gegenstand: Sechs eng koordinierte Teilprojekte untersuchen<br />

die Entwicklungstendenzen von Arbeit im Trendsektor Neue Medien und Kulturindustrie<br />

auf verschiedenen, in Wechselwirkung stehenden Ebenen (Unternehmensorganisation,<br />

Erwerbsformen und Geschlechterarrangements, Arbeitsrecht, Interessenregulierung, Arbeitsorganisation,<br />

Arbeitsidentität), orientiert an gemeinsamen Leithypothesen sowie an den Leitbegriffen<br />

"Grenzen der Entgrenzung", "Autonomie" und "Bindung".<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />

(Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen); Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik,<br />

Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für Rechtswissenschaften Lehrstuhl Arbeitsrecht<br />

(Postfach 2503, 26111 Oldenburg); Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik<br />

(Postfach 330440, 28334 Bremen); Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion<br />

Soziologie Lehrstuhl Organisationssoziologie und Mitbestimmungsforschung (Universitätsstr.<br />

150, 44780 Bochum); Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut<br />

für Management Lehrstuhl für Unternehmenskooperation (Boltzmannstr. 20, 14195 Berlin);<br />

Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Psychologie<br />

und Sozialforschung (Grazer Str. 2c, 28359 Bremen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-522050, Fax: 0551-5220588,<br />

e-mail: mschuma@uni-goettingen.de)<br />

[15-L] Mayer-Ahuja, Nicole; Wolf, Harald (Hrsg.):<br />

Entfesselte Arbeit - neue Bindungen: Grenzen der Entgrenzung in der Medien- und Kulturindustrie,<br />

Berlin: Ed. Sigma 2005, 341 S., ISBN: 3-89404-535-3<br />

INHALT: "Liegt die Zukunft der Arbeit tatsächlich in ihrer allseitigen Entgrenzung, wie vielfach<br />

in Wissenschaft und Politik behauptet wird? Dieser Band zeigt, dass es 'entgrenzte Arbeit' in<br />

Reinform selbst bei hochqualifizierten, kreativen Tätigkeiten nicht gibt, denn stets gehen Feh-


52 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

len oder Wegfall von Regulierungsstrukturen und -mechanismen mit der Fortexistenz alter<br />

und der Herausbildung neuer sozialer Bindungen einher. Die Autorinnen und Autoren spüren<br />

solche Grenzen der Entgrenzung exemplarisch im Bereich der Medien- und Kulturindustrie<br />

auf - Branchen, die als Vorreiter einer 'entgrenzten' Arbeitswelt gelten. Eingeleitet von einer<br />

begrifflich-analytischen Reflexion über die Kategorien Selbst- und Fremdbindung werden<br />

empirische Ergebnisse eines Forschungsverbundes präsentiert, der sich aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven (Arbeitssoziologie, Industrial-Relations-, Arbeitsmarkt- und Geschlechterforschung,<br />

Betriebswirtschaftslehre, Arbeitsrecht und Arbeitspsychologie) mit der Arbeit in Internet-<br />

und Multimediaunternehmen, Journalismus, TV-Produktion, öffentlichem und privatem<br />

Rundfunk sowie Museen befasst hat. Dabei kommen vielfältige Grenzen der Entgrenzung<br />

von Erwerbsarbeit und Organisation zur Sprache - neu entstehende, weiterhin bestehende<br />

und solche, die künftig aktiv gesetzt werden müssen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Nicole Mayer-Ahuja, Harald Wolf: Einleitung (11-23); Stephan Manning, Harald Wolf: Bindung<br />

von Arbeit und Arbeitskraft: Eine theoretische Perspektive auf Grenzen der Entgrenzung<br />

(25-57); Nicole Mayer-Ahuja, Harald Wolf: Arbeit am Netz: Formen der Selbst- und<br />

Fremdbindung bei Internetdienstleistern (61-108); Jörg Abel, Ludger Pries: Von der Stellvertretung<br />

zur Selbstvertretung? Interessenvertretung bei hochqualifizierter Wissensarbeit in<br />

Neue-Medien-Unternehmen (109-152); Karin Gottschall, Annette Henninger: Freelancer in<br />

den Kultur- und Medienberufen: freiberuflich, aber nicht frei schwebend (153-183); Stephan<br />

Manning, Jörg Sydow: Arbeitskräftebindung in Projektnetzwerken der Fernsehfilmproduktion:<br />

Die Rolle von Vertrauen, Reputation und Interdependenz (185-219); Peter Bleses: Unternehmerischer<br />

Autonomiebedarf: Die Entgeltgestaltung im Rundfunksektor (221-262); Birgit<br />

Volmerg, Sabine Mader, Just Mields: Mit Leib und Seele bei der Arbeit: Arbeitserfahrungen<br />

in Kultureinrichtungen (263-299); Annette Henninger, Peter Bleses: Die Grenzen markieren -<br />

und wie weiter? Zuspitzungen, Schlussfolgerungen, offene Fragen (301-319).<br />

[16-L] Pfeiffer, Sabine; Jäger, Wieland:<br />

Ende des Elends: Marxsche Reformulierung, handlungstheoretischer Beitrag und dialektische<br />

Reanimation der Arbeits- und Industriesoziologie, in: Soziologie : Forum der Deutschen<br />

Gesellschaft für Soziologie, Jg. 35/2006, H. 1, S. 7-25 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "In der aktuellsten Runde der Debatte um Elend und Krise der Arbeits- und Industriesoziologie<br />

fällt auf, dass scheinbar längst Vergessenes und in den letzten Jahren fast Tabuisiertes<br />

wieder in den Fokus zu rücken scheint: wenn auch mit unterschiedlicher Stoßrichtung<br />

- die Marxsche Theorie wird wieder als (eine) Teillösung in die endlos zwischen Elend und<br />

Ende oszillierende Debatte der Disziplin eingebracht. Der Beitrag knüpft an diese Debatte an<br />

und zeigt zunächst, dass die Forderung nach einer handlungstheoretischen Re-Interpretation<br />

der Marxschen Grundlagen auf fruchtbaren Boden fällt - hat doch die Arbeits- und Industriesoziologie<br />

mit dem Konzept des Subjektivierenden Arbeitshandeln längst einen spezifischen<br />

und genuinen Beitrag zur soziologischen Handlungstheorie geleistet. Zudem zeigen wir, dass<br />

die eingeklagte gesellschaftstheoretische Re-Fundierung der Arbeits- und Industriesoziologie<br />

mehr als das erfordert, nämlich eine dialektische Reanimation der Marxschen Grundlagen<br />

(vielleicht nicht nur) der Arbeits- und Industriesoziologie. Dies gelingt mit der Kategorie des<br />

Arbeitsvermögens, die gleichzeitig eine operationalisierbare Brücke zwischen Arbeits- und<br />

Lebenswelt und damit die Grundlage zu der ebenso alten wie jüngst wieder aufgelegten Forderung<br />

nach einem über die Erwerbsarbeit hinaus weisenden Arbeitsbegriff bildet. Der Arti-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 53<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

kel versteht sich partiell als Antwort auf die aktuelle Debatte und führt diese in kritischer<br />

Auseinandersetzung mit den vorgelegten Beiträgen weiter." (Autorenreferat)<br />

[17-L] Platzer, Hans-Wolfgang:<br />

Europäisches Sozialmodell und Arbeitsbeziehungen in der erweiterten EU: ein Problemaufriss,<br />

in: Alexandra Baum-Ceisig, Anne Faber (Hrsg.): Soziales Europa? : Perspektiven des Wohlfahrtsstaates<br />

im Kontext von Europäisierung und Globalisierung ; Festschrift für Klaus Busch,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 153-182, ISBN: 3-531-14644-0<br />

INHALT: Die Diskussion um ein "europäisches Sozialmodell" weist zwei Dimensionen auf: das<br />

europäische Sozialmodell als historische Gesellschaftsformation einerseits, als integrationspolitisches<br />

Leitbild andererseits. Auf beiden Ebenen stellen sich mit der Integration der mittel-<br />

und osteuropäischen Staaten in die EU neue Fragen: Welcher Einfluss wird von den Arbeitsbeziehungen<br />

in den neuen Mitgliedstaaten einerseits auf diese Staaten selbst, andererseits<br />

auf die "alten" EU-Staaten und zum Dritten auf die transnationalen Entwicklungen im EU-<br />

Raum ausgehen? Der Verfasser zeigt, dass die sozialpolitische Entwicklung in der EU letztlich<br />

von gesellschaftlichen und politischen Kräfteverhältnissen abhängig ist. Mit Blick auf die<br />

schwach ausgebildeten Strukturen betrieblicher und überbetrieblicher Kollektivvertragspolitik<br />

in den neuen Mitgliedstaaten wird dabei deutlich, dass sich die Herausforderungen und Risiken<br />

für das europäische Sozialmodell im Zuge der Osterweiterung potenzieren. (ICE2)<br />

[18-L] Schroeder, Wolfgang; Weinert, Rainer:<br />

Arbeitsbeziehungen in Schweden und Deutschland: Differenzierung und Dezentralisierung<br />

als Herausforderung, in: Susanne Lütz, Roland Czada (Hrsg.): Wohlfahrtsstaat - Transformation<br />

und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 267-295, ISBN: 3-8100-3908-X<br />

INHALT: Lange Zeit galt Schweden als Prototyp des sozialdemokratisch-skandinavischen Modells<br />

und Deutschland als Prototyp des konservativ-korporatistischen Kapitalismusmodells.<br />

Seit Anfang der 1980er Jahre sind die Arbeitsbeziehungen in beiden Ländern unter Druck geraten.<br />

Die beiden Hauptkritikpunkte lauten: mangelnde Flexibilität in der innovativen Anpassung<br />

an veränderte technologische und wettbewerbliche Umweltbedingungen sowie unzureichende<br />

Antworten auf die Massenarbeitslosigkeit. Der vorliegende Beitrag geht vor diesem<br />

Hintergrund der Frage nach, welche Bedingungen und Einflussfaktoren für den Wandel der<br />

industriellen Beziehungen in beiden Ländern entscheidend waren, um Wandel zu ermöglichen<br />

bzw. zu blockieren. Der Beitrag gliedert sich in drei Hauptteile: im ersten werden zusammenfassend<br />

die alten Modelle der Arbeitsbeziehungen in Schweden und Deutschland<br />

skizziert, im zweiten wird der Wandel in den 1980er und 1990er Jahren betrachtet, um im<br />

dritten Teil die neuen Konturen der Arbeitsbeziehungen zu behandeln. Aus institutionenanalytischer<br />

Perspektive wird die Bedeutung der Triade Ideen-Interessen-Institutionen für den<br />

Wandel von Systemen der Arbeitsbeziehungen diskutiert. (ICA2)<br />

[19-F] Schulze, Tanja; Langhoff, Thomas (Bearbeitung); Volkholz, Volker, Dr. (Leitung):<br />

Humanressourcen-Reporting für eine sich wandelnde Arbeitswelt. Ein Grundlagenprojekt<br />

mit praktischem Tun


54 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

INHALT: Erörterung von Lern- und Kreativitätsanforderungen, könnendem Wissen, ungenutzten<br />

und überforderten Arbeitspotenzialen im Urteil der Arbeitnehmer. Kontext/ Problemlage: Die<br />

EU-Kommission betont zunehmend stärker Zusammenhänge zwischen Arbeitsqualität und -<br />

produktivität. Der demographische Wandel stellt gewaltige Anforderungen an die Arbeitsgestaltung.<br />

In Deutschland versuchen u.a. die INQA-Initiative (Initiative Neue Qualität der Arbeit)<br />

und das Forschungsprogramm "Innovative Arbeitsgestaltungen" und verschiedene HBS-<br />

Projekte diesen Anforderungen Rechnung zu tragen. Das Projekt will zeigen, dass eine Unterstützung<br />

dieser Bemühungen durch geeignete Humanindikatoren möglich ist. Fragestellung:<br />

Zunächst wissenschaftlich, später praktisch soll erdacht und erprobt werden, ob es möglich<br />

ist, derStimme der Arbeitnehmer durch die Neukonzeptionierung von Beschäftigungserhebungen<br />

ein zusätzliches Gewicht zu aktuellen Fragen zu geben.<br />

METHODE: a) Entwicklung und Erprobung neuer Auswertungsalgorithmen zur Steigerung der<br />

Aussagekraft von Beschäftigungserhebungen; b) Test-Datensätze der IAB/ BIBB-Beschäftigungserhebungen<br />

von 1985/86, 1991/92 und 1998/99; c) Versuch, Luhmanns Anregungen<br />

von 1960 zur äquivalenz-funktionalen Methode, operativ zu nutzen<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Gesellschaft für Arbeitsschutz und Humanisierungsforschung mbH -GfAH-<br />

Volkholz und Partner (Friedensplatz 6, 44135 Dortmund); Prospektiv - Gesellschaft für betriebliche<br />

Zukunftsgestaltungen mbH (Friedensplatz 6, 44135 Dortmund)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: volkholz@gfah-do.de); Schulze, Tanja<br />

(e-mail: schulze@prospektiv.do.de)<br />

[20-L] Stock, Manfred:<br />

Arbeiter, Unternehmer, Professioneller: zur sozialen Konstruktion von Beschäftigung in der<br />

Moderne, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 395 S., ISBN: 3-531-14475-8<br />

INHALT: "Die Arbeit untersucht die soziale Konstruktion von Beschäftigung in der Moderne in<br />

einer theorievergleichenden Perspektive. Der Autor bezieht sich dabei auf ausführliche Auseinandersetzungen<br />

mit den Gesellschaftstheorien von Marx, Weber, Durkheim und Parsons<br />

auf die aktuelle Debatte, die in der Arbeits- und Industriesoziologie, der Berufs- und Professionssoziologie<br />

sowie in der Organisationssoziologie zu diesem Thema geführt wird. Eine der<br />

zentralen Fragen ist dabei, ob in der gegenwärtigen Phase der Moderne die Rolle des Professionellen<br />

gegenüber der des Arbeiters und der des Unternehmers strukturell an Bedeutung -<br />

im Sinne einer Professionalisierung der Arbeit - gewinnt." (Autorenreferat)<br />

[21-F] Stoll, Bettina, Dipl.-Päd. Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Hettlage, Robert, Prof.Dr.Dr.<br />

(Betreuung):<br />

Corporate Social Responsibility als holistisches Verständnis der Unternehmenstätigkeit kleiner<br />

und mittlerer Unternehmen. Theorie zu den konstituierenden Faktoren, der Typologie<br />

und funktionalen Bedingungen einer KMU-CSR (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Forschungsfrage: Was sind konstituierende Bestimmungsfaktoren unternehmerischen<br />

sozialverantwortlichen Handelns in KMU und unter welcher Konstellation dieser verschiedene<br />

Bedingungen (subsumiert in einer KMU-CSR-Typologie) zeigen kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) bzw. deren Unternehmerinnen, in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen<br />

Verantwortungskonzept, welche Art sozialverantwortlichen Handelns? Durch welche Hand-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 55<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

lungsempfehlungen kann die Umsetzung eines definierten erwünschten Typus der KMU-CSR<br />

unterstützt werden? Aus der Forschungsfrage ergeben sich wiederum folgende Inhalte und<br />

Aufbau der Arbeit: Zentraler Gegenstand dieser Arbeit ist die Corporate Social Responsibility.<br />

Daher gilt es sich der Definition, den relativen Auslegungsmöglichkeiten dieses Begriffes<br />

und seiner Abgrenzung zu nahe stehenden Begriffen zu widmen. Außerdem geht es um das<br />

Entdecken von Entwicklungen und Formulierungen, die in jüngerer Zeit dafür stehen, dass<br />

soziale Verantwortung von Unternehmen übernommen wird und werden soll. Zunächst wird<br />

dabei auf den generellen Begründungskontext der CSR Bezug genommen, im Anschluss daran<br />

auf den speziellen Begründungskontext der "CSR durch KMU". Im Weiteren widmet sich<br />

diese Arbeit zwei zentralen Wesensbeschreibungen der KMU-CSR. Es werden die Attribute<br />

der (inhabergeführten) kleinen und mittleren Unternehmen herausgearbeitet, wie auch die Bestimmungsmerkmale<br />

einer auf die Unternehmerinnenpersönlichkeiten, d.h. einer individuumsorientierten<br />

bezogenen Verantwortung, aufgezeigt bzw. entwickelt werden. Zur Beschreibung<br />

der KMU und ihres Bezuges zur CSR wird der Unternehmensbegriff, die quantitativen<br />

und qualitativen Merkmale der KMU und die Bedeutung der KMU-Inhaberinnen besonders<br />

fokussiert. Zur Legitimation und Verdeutlichung der Relevanz der KMU für die CSR<br />

(und umgekehrt), wird zudem die Bedeutung der KMU in der Gesellschaft unter ordnungspolitischen,<br />

sozialpolitischen und wirtschaftlichen Aspekten dargestellt. Die Wesensbeschreibung<br />

"der" Verantwortung des (soziologischen) Verantwortungsbegriffs erfolgt durch die<br />

Darstellung ausgewählter soziologischer Theorien und Konzepte zur Verantwortung.<br />

METHODE: Erhebung und Analyse der wissenschaftlichen und öffentlichen Auseinandersetzung<br />

zur unternehmerischen gesellschaftlichen Verantwortung. Zentraler Bezug zur Theorie der<br />

Verantwortung, Unternehmensethik, Handlungstheorie, Einbezug empirischer Ergebnisse, Erfahrungen<br />

und Einsichten als Content Development-Manager eines vorangehenden ESF 6-<br />

Praxisprojektes zum Thema Corporate Social Responsibility in Small and Medium Enterprises.<br />

DATENGEWINNUNG: Literaturanalyse (Rückgriff auf Ergebnisse und Daten eines empirischen<br />

ESF-Projektes zum Thema). Kritische Reflexion (bestehende Handlungsempfehlungen<br />

zur CSR).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Ferdinand, Niels; Stoll, Bettina u.a.: Corporate citizenship der<br />

Unternehmensstrategie. in: Dettling, Daniel (Hrsg.): Lust auf Zukunft - Kommunikation für<br />

eine nachhaltige Globalisierung. Hamburg 2004.+++Stoll, Bettina: Soziale Verantwortung in<br />

und durch kleine und mittlere Unternehmen: das Cosore-Konzept zur geschäftsintegrierten<br />

und nutzenorientierten Umsetzung. in: Stiftung und Sponsoring, 2004, 1.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft<br />

und Geographie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Soziologie (93040 Regensburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0941-9428022, e-mail: Bettina-Stoll@t-online.de)<br />

[22-F] Strasser, Hermann, Univ.-Prof.Dr.Ph.D. (Betreuung):<br />

Neue Wege zum Reichtum: Abfinden und Enthüllen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,<br />

Institut für Soziologie Professur für Soziologie II (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg)


56 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

KONTAKT: Betreuer (Tel. 0203-379-2732, Fax: 0203-379-1424,<br />

e-mail: strasser@uni-duisburg.de)<br />

[23-L] Széll, György:<br />

Soziologie und industrielle Demokratie, in: Nikolai Genov (Hrsg.): Die Entwicklung des soziologischen<br />

Wissens : Ergebnisse eines halben Jahrhunderts, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2005, S. 397-419, ISBN: 3-8100-4121-1 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3498)<br />

INHALT: Für den Bereich Arbeits- und Industriesoziologie klärt der vorliegende Beitrag, welche<br />

Rolle Soziologen im Hinblick auf die Erklärung und das Management der Prozesse in Betrieben<br />

und Organisationen spielen können. Die Antwort hängt sehr stark von der kritischen<br />

Selbstreflexion ihrer eigenen Vergangenheit im letzten halben Jahrhunderts ab. Der Beitrag<br />

will Selbstreflexionsprozess befördern, indem die Ausführungen anhand der folgenden neun<br />

Thesen strukturiert werden: (1) Der Einfluss der Soziologie auf die Organisationsdemokratie<br />

bestimmt sich durch ein dialektisches Verhältnis. (2) Soziologie ist ein Kind der Industriegesellschaft<br />

und der Aufklärung. 3) Daher ist das Streben nach Demokratie zuallererst ein Streben<br />

nach Organisationsdemokratie. (4) Die Ausbreitung der Organisationsdemokratie findet<br />

normalerweise parallel zur Ausbreitung der Soziologie und umgekehrt statt. (5) Die postindustrielle<br />

Gesellschaft, die als eine wissensbasierte verstanden wird, benötigt keine Organisationsdemokratie<br />

und fördert auch nicht soziologische Studien in diesem Bereich. (6) Kapitalismus<br />

im 21. Jahrhundert verlangt Good Governance und keine Demokratie. (7) Die Krise<br />

der Organisationsdemokratie und ihrer soziologischen Reflexion kann nur überwunden werden<br />

durch eine Redemokratisierung der ganzen Gesellschaft im globalen Maßstab. (8) Auf<br />

der globalen Ebene befinden wir uns ganz am Anfang im Hinblick auf Organisationsdemokratie,<br />

und wir benötigen eine kritische Reflexion der bisherigen Forschung zur Organisationsdemokratie.<br />

(9) "Phronesis" - die Suche nach der "Guten Gesellschaft" - ist dafür ein alter<br />

und neuer Ansatz. (ICA2)<br />

[24-F] Universität Lüneburg:<br />

Arbeit als soziale Beziehung<br />

INHALT: Was immer ein Arbeitsverhältnis sonst sein mag, es ist in jedem Fall und zuerst eine<br />

soziale Beziehung. Dies gilt für alle Beschäftigungsformen gleichermaßen, also für das so<br />

genannte Normalarbeitsverhältnis ebenso wie für die so genannten Neueren Beschäftigungsformen<br />

wie Leiharbeit, befristete Beschäftigung, geringfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit,<br />

Arbeit auf Abruf usw., ja sogar für das Verhältnis von Selbständigen zu ihren Auftraggebern.<br />

Eine Personalwirtschaftslehre, die diesen Namen verdient, muss sich mit der Frage beschäftigen,<br />

welche Kräfte für die Dynamik und Stabilität von Arbeitsbeziehungen verantwortlich<br />

sind. Zur Beantwortung dieser Frage kann auf eine reiche sozialtheoretische Diskussion zurückgegriffen<br />

werden. Diese kreist insbesondere um vier grundlegende Themen: um Fragen<br />

der Macht und Abhängigkeit, um die Nutzenkalküle der in der Arbeitsbeziehung betroffenen<br />

Akteure, um Fragen der sozialen Identität und Zugehörigkeit sowie um den Zeithorizont, auf<br />

den die soziale Beziehung hin angelegt ist. Eine Hypothese behauptet, dass bestimmte Merkmalsausprägungen<br />

eher zu einer Stabilisierung, andere dagegen zu einer Destabilisierung sozialer<br />

Systeme beitragen. So wird beispielsweise ein hohes Anreiz-Beitrags-Ungleichgewicht<br />

Kräfte freisetzen, die auf seine Beseitigung drängen. Daraus resultiert zwar nicht automatisch


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 57<br />

1 Industriegesellschaft, Theoriediskussion, Gesamtdarstellungen<br />

oder notwendigerweise ein neues Gleichgewicht. Denn tatsächlich findet man auch relativ<br />

stabile soziale Beziehungen mit deutlichen Anreiz-Beitrags-Ungleichgewichten. Derartige<br />

Beziehungen haben aber nur Bestand - so jedenfalls die hier vertretene Hypothese - wenn es<br />

stabilisierende Kräfte gibt, die dem aus der Ungleichgewichtssituation resultierenden Veränderungsdruck<br />

entgegenwirken. Das Forschungsprojekt "Arbeit als soziale Beziehung" untersucht<br />

nun, in welcher Weise die angeführten Kräfte zusammenwirken, wie sich bestimmte<br />

Kräftekonstellationen herausbilden und zu Konfigurationen der Personalpolitik gerinnen. Anknüpfend<br />

hieran wird unter anderem auch untersucht, wie unterschiedliche Formen der Beschäftigung<br />

in diesem Kräftefeld zu verorten sind. Das theoretische Fundament zur Beantwortung<br />

dieser Fragen liefern verschiedene sozialtheoretische Ansätze. Letztlich geht es diesen<br />

Ansätzen immer um die Identifikation von Regeln der "Sozialgrammatik" (um Institutionen,<br />

Rollen, Normen, Sinnorientierungen usw.), die dafür sorgen, dass die im Fluss der Ereignisse<br />

zumindest latent ständig gefährdete soziale Ordnung immer wieder neu entstehen<br />

kann. Neben der theoretischen Grundlagenarbeit wurden und werden empirische Studien<br />

durchgeführt, die die Qualität von Arbeitsbeziehungen beleuchten.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

BWL Abt. Personal und Führung (Scharnhorststr. 1, 21332 Lüneburg)<br />

[25-F] Verwiebe, Roland, Dr. (Bearbeitung):<br />

Die Flexibilisierung von Zeitstrukturen in der Arbeits- und Lebenswelt<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,<br />

Institut für Soziologie Professur Empirische Sozialstrukturanalyse (Lotharstr. 65, 47048<br />

Duisburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-2451, e-mail: roland.verwiebe@uni-due.de)<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik,<br />

Mitbestimmung<br />

[26-L] Abel, Jörg; Pries, Ludger:<br />

Von der Stellvertretung zur Selbstvertretung?: Interessenvertretung bei hochqualifizierter<br />

Wissensarbeit in Neue-Medien-Unternehmen, in: Nicole Mayer-Ahuja, Harald Wolf (Hrsg.):<br />

Entfesselte Arbeit - neue Bindungen : Grenzen der Entgrenzung in der Medien- und Kulturindustrie,<br />

Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 109-152, ISBN: 3-89404-535-3<br />

INHALT: In dem Industrial-Relations-Teilprojekt wird untersucht, welche Formen betrieblicher<br />

Interessenvertretung sich im Feld der Neuen Medien herausbilden. Es wird eine qualitative<br />

Untersuchung auf der Basis von Fallstudien und Experteninterviews durchgeführt. Die Antwort<br />

auf die Frage, welche Entwicklungsrichtung die Formen und Mechanismen der Erwerbsregulierung<br />

in den Neuen Medien-Unternehmen zukünftig einschlagen werden, muss differenziert<br />

ausfallen. Einerseits ist eine Zunahme kollektiver Interessenvertretungen zu erken-


58 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

nen, es existieren sowohl Formen traditioneller betriebsrätlicher Strukturen als auch neue<br />

Formen alternativer kollektiver Interessenregulierungsgremien. Andererseits ist trotz dieser<br />

Formen der Interessenvertretung von einer Dominanz des Anspruchs auf Selbstvertretung der<br />

hochqualifizierten Beschäftigten auszugehen. Sogar in Betrieben mit betrieblicher Interessenvertretung<br />

wenden sich die Beschäftigten nur in Einzelfällen an ihre Vertreter. Die Gründe<br />

für diese Dominanz der Selbstvertretung liegen in der Arbeitsidentität und Beitragsorientierung<br />

der Beschäftigten, den Besonderheiten von Wissensarbeit sowie der spezifischen Organisationskultur<br />

in den Neue-Medien-Unternehmen, die sich in vielen Fällen als eine Vertrauenskultur<br />

charakterisieren lässt. (ICF)<br />

[27-F] Bancila, Ramona, M.A. (Bearbeitung):<br />

Arbeitsbeziehungen und Rolle der Gewerkschaften in Ungarn und Rumänien<br />

INHALT: Am Beispiel eines neuen mittelosteuropäischen EU-Mitgliedslandes (Ungarn) und<br />

eines Beitrittslandes (Rumänien) wird eine vergleichende Analyse der Arbeitsbeziehungen<br />

beider Länder durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, in historisch-genetischer<br />

und systematisch vergleichender Perspektive die Strukturentscheidungen und die Institutionensysteme<br />

beider Länder zu analysieren. Auf Grundlage einer umfassenden Dokumentenanalyse<br />

und der Ergebnisse der qualitativ-empirischen Untersuchung sollen die folgenden<br />

Leitfragen beantwortet werden: 1. Sind die zentralen Strukturentscheidungen Resultat einer<br />

für die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen spezifischen innerpolitischen und gesellschaftlichen<br />

Kräftekonstellation? 2. Werden die betrieblichen und sozialen Schutzfunktionen der<br />

Gewerkschaften durch ihre tripartistische Einbindung geschwächt? 3. Spiel(t)en die spezifischen<br />

EU-Heranführungsstrategien und die Übernahme des EU-Besitzstandes eine erkennbare<br />

Rolle in der Entwicklung der grundlegenden Strukturen? Der schwerpunktmäßige Zuschnitt<br />

der empirisch-qualitativen bzw. explorativen Gewinnung von (Perzeptions-)Daten<br />

liegt im Bereich der national repräsentativen Gewerkschaftsorganisationen. GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Ungarn, Rumänien<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Jean Monnet<br />

Chair of European Integration (Marquardstr. 35, 36039 Fulda)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-5692711, e-mail: ramonabancila@yahoo.com)<br />

[28-L] Bartels, Ralf; Ziegler, Astrid:<br />

Mitbestimmte Unternehmensförderung, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts-<br />

und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 3, S.<br />

156-161 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:<br />

http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm)<br />

INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit der Beteiligung von Gewerkschaften und Betriebsräten an<br />

den Investitionsförderinstrumenten - Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur' und Landesbürgschaften - in Nordrhein-Westfalen. Nach einer Bestandsaufnahme,<br />

bei der die beiden Maßnahmen in den Gesamtkanon der einzelbetrieblichen Förderung<br />

eingeordnet und in ihren Grundzügen diskutiert werden, wird das konkrete Beteiligungsverfahren<br />

in NRW skizziert und aufgezeigt, wie Gewerkschaften damit umgehen. Es<br />

folgt eine Bewertung nach betriebs- und beschäftigungspolitischen sowie gewerkschaftlichen


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 59<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

Gesichtspunkten. Abschließend werden aus den bisherigen Erfahrungen verallgemeinernde<br />

Empfehlungen abgeleitet: Das gewerkschaftliche Beteiligungsverfahren an staatlicher Unternehmensförderung<br />

sollte auf ganz Deutschland ausgedehnt werden und darüber hinaus in der<br />

EU gelten. Dabei sollten Innvoationsvereinbarungen abgeschlossen werden. Gefordert wird<br />

eine proaktive Wirtschaftsförderung. Erfolgsvoraussetzung für unternehmensbezogene Wirtschaftsförderung<br />

ist die Mitbestimmung von Gewerkschaften und Betriebsräten in diesem<br />

Prozess." (Autorenreferat)<br />

[29-L] Beerhorst, Joachim:<br />

Objekt und Subjekt - von den Möglichkeiten und Schwierigkeiten gewerkschaftlicher Arbeitspolitik,<br />

in: Ingrid Kurz-Scherf, Lena Correll, Stefanie Janczyk (Hrsg.): In Arbeit: Zukunft :<br />

die Zukunft der Arbeit und der Arbeitsforschung liegt in ihrem Wandel, Münster: Verl. Westfäl.<br />

Dampfboot, 2005, S. 156-171, ISBN: 3-89691-625-4<br />

INHALT: Der Autor untersucht vor dem Hintergrund der Diskussionen um die Subjektivierung<br />

von Arbeit die Frage, inwiefern sich die Transformationen von Arbeit auf das Verhältnis von<br />

Subjekt und Objekt auswirken. Er reflektiert zu Beginn die Bedeutung von Arbeit als unerledigte<br />

Vermittlungskategorie von Subjekt und Objekt nach der Philosophie Hegels und Hannah<br />

Arendts dreigeteiltem Konzept des "tätigen Lebens". Seine anschließenden theoretischen<br />

Überlegungen beziehen sich auf die Zurichtung und den Widerspruch des Subjekts, auf die<br />

Desiderate einer emanzipatorischen Arbeitspolitik sowie auf die Subjektivierung von Arbeit<br />

als Deutungsperspektive. Auf dieser Grundlage diskutiert er Konsequenzen und Herausforderungen<br />

für die gewerkschaftliche und betriebsrätliche Interessenvertretung und beschreibt<br />

die gegenwärtige Situation und die Ansätze einer gewerkschaftlichen Arbeitspolitik. Einige<br />

Überlegungen zu einem neuen Verhältnis von Subjekt und Objekt beschließen seinen Beitrag.<br />

(ICI)<br />

[30-F] Bister, Jacques (Bearbeitung):<br />

Europäische Betriebsräte und Arbeitsbeziehungen in Mittelosteuropa - Auswirkungen von<br />

EBR-Erweiterungen auf die Entwicklung betrieblicher Interessenvertretung am Beispiel<br />

Polens, Tschechiens und Ungarns<br />

INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Analyse der Auswirkungen von EBR-Erweiterungen<br />

auf die "Arbeitnehmer - Arbeitgeber - Beziehungen" in den noch jungen Marktwirtschaften<br />

Mittelosteuropas. Erleichtern diese die Ausgestaltung nationaler Arbeitsbeziehungen<br />

und unterstützen sie eine Ausweitung betrieblicher Interessenvertretung? Neben dieser Fragestellung<br />

soll auch die konkrete Umsetzung der EBR-Erweiterung, d.h. die Integration der<br />

neuen Mitglieder und deren Einflussnahme auf die interne Organisation und Struktur der jeweiligen<br />

Gremien näher beleuchtet werden. Ziel ist es, einen Beleg dafür zu erbringen, dass<br />

transnationale Gremien der Interessenvertretung durchaus Einfluss auf die Ausgestaltung nationaler<br />

Arbeitsbeziehungen und betrieblicher Interessenvertretung haben können. Die Untersuchung<br />

der Auswirkungen von EBR-Erweiterungen auf nationale Arbeitsbeziehungen wird<br />

in Ländern erfolgen, die bereits heute mit einer ausreichend hohen Anzahl an Mitgliedern in<br />

EBR vertreten sind. Zu diesen zählen vor allem Polen, Tschechien und Ungarn. GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Polen, Tschechien, Ungarn<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung


60 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Jean Monnet<br />

Chair of European Integration (Marquardstr. 35, 36039 Fulda)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06130-949238, e-mail: Jacques.Bister@gmx.de)<br />

[31-F] Bitzan, Renate, Dr. (Bearbeitung):<br />

Gewerkschaftliche Interessenvertretung von Migrantinnen unter den Bedingungen verschiedener<br />

Arbeitsverhältnisse<br />

INHALT: Trotz gewachsener Aufmerksamkeit sowohl in der gewerkschaftlichen Politik als auch<br />

in der sozialwissenschaftlichen Forschung gegenüber den Belangen von (männlichen)<br />

Migranten einerseits und (deutschen) Frauen andererseits werden weibliche Migrantinnen bis<br />

auf wenige Ansätze bislang kaum als aktive Subjekte in der Arbeitswelt wahrgenommen. Ihre<br />

spezifischen Interessen und Situationen finden nur mühsam Eingang. Je nach Zeitpunkt und<br />

Modus der Einwanderung stellen diese sich zudem keineswegs homogen dar: Fanden Pionierinnen<br />

der Arbeitsmigration in der Anwerbephase häufig noch Arbeit in industriellen Großbetrieben,<br />

werden "nachgezogene" Ehefrauen und "neue" Zuwanderinnen zunehmend auf prekarisierte<br />

Jobs im unteren Segment des tertiären Arbeitsmarktsektors verwiesen, wenn sie<br />

nicht gerade als hoch qualifizierte IT-Spezialistinnen umworben werden. Die Bedingungen<br />

kollektiver Interessenvertretung lassen sich somit als extrem unterschiedlich bezeichnen, da<br />

die allgemeinen "Branchen-Traditionen" von sehr hohem bis sehr niedrigem gewerkschaftlichen<br />

Organisierungsgrad reichen. In dem Forschungsprojekt soll sowohl nach der Motiviertheit<br />

und den Strategien von Gewerkschaften gefragt werden, Migrantinnen in ihren jeweiligen<br />

Zuständigkeitsbereichen als Mitglieder zu rekrutieren und sich aktiv für ihre Interessen<br />

einzusetzen, als auch nach der Motiviertheit von Migrantinnen, sich in gewerkschaftlichem<br />

Rahmen organisieren zu wollen oder andere Strategien der Interessendurchsetzung zu wählen.<br />

Methodisch sind themenzentriert-narrative Interviews mit Migrantinnen in unterschiedlichen<br />

Arbeitsverhältnissen und Leitfaden-Interviews mit FunktionärInnen von Gewerkschaften vorgesehen.<br />

ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2001-06 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />

FINANZIERER: Land Niedersachsen<br />

INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Politikwissenschaft<br />

(Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-393336, Fax: 0551-399788,<br />

e-mail: rbitzan@uni-goettingen.de)<br />

[32-L] Bödeker, Wolfgang; Dragano, Nico:<br />

Das IGA-Barometer 2005: Einschätzungen der Erwerbsbevölkerung zum Stellenwert der<br />

Arbeit, zu beruflichen Handlungsspielräumen und zu Gratifikationskrisen, (IGA-Report, 7),<br />

Essen 2005, 101 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iga-info.de/pdf/reporte/iga_report_7.pdf)<br />

INHALT: "In einer Telefonaktion befragte die Initiative Gesundheit und Arbeit -IGA- ca. 2000<br />

repräsentativ ausgewählte Erwerbstätige zu allgemeinen Einschätzungen ihrer Arbeitssituation.<br />

Die Befragung diente der Beleuchtung von zwei besonders bedeutenden Belastungskonstellationen<br />

bei der Arbeit: den Handlungsspielräumen und den beruflichen Gratifikationskrisen.<br />

Das IGA-Barometer zeigt in seinen Ergebnissen, dass die Erwerbstätigen ihre Arbeitssituation<br />

überwiegend positiv sehen. Es zeigt sich aber auch, dass die Zufriedenheit nicht in al-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 61<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

len Berufen gleich hoch ausgeprägt sind. Ca. ein Drittel der Befragten sind der Meinung, dass<br />

der Arbeit in ihrer Lebenssituation ein zu hoher Stellenwert zukommt. Insbesondere betrachten<br />

40 Prozent der Männer es als unbefriedigend, dass ihr Schwerpunkt auf der Arbeit liegt.<br />

Als besonders beachtenswert muss das Ergebnis gelten, dass annähernd die Hälfte der Befragten<br />

sich nicht oder nur eingeschränkt vorstellen kann, ihre Tätigkeit bis zur Altersrente auszuüben."<br />

(Autorenreferat)<br />

[33-F] Brinkmann, Ulrich, Dr. (Leitung):<br />

Umbruch von unten? Betriebliche Akteure in der ostdeutschen Transformation<br />

INHALT: Der vorliegende Band richtet den Blick auf das Innenleben der Betriebe im ostdeutschen<br />

Transformationsprozess. Er stellt die Prozesse der Konstituierung von betrieblichen<br />

Akteuren (Betriebsrat, Management) unter dem Einfluss von Rollen, Konflikten und Macht in<br />

das Zentrum der Analyse. Die Untersuchung stützt sich dabei auf Daten aus einem umfangreichen<br />

Forschungsprojekt, an dem der Verfasser mitgewirkt hat. Dabei wurden teilstrukturierte,<br />

themenzentrierte Leitfadeninterviews mit Geschäftsleitern, Betriebsräten und Personalleitern<br />

in 137 ostdeutschen Unternehmen geführt und zusätzlich Daten von 429 Führungskräften<br />

aus diesen Betrieben mit Hilfe von standardisierten Fragebögen erhoben. Auf dieser<br />

Grundlage zeichnet der Text die Entwicklung der innerbetrieblichen Machtverhältnisse von<br />

1989 bis über die Privatisierung hinaus nach. Die Konstituierung betrieblicher Akteure stellt<br />

er als einen Prozess dar, der vom mikropolitischen Handeln der Akteursgruppen geprägt und<br />

von Rollenkonflikten durchzogen ist. Am Beispiel der Betriebsräte verdeutlicht die vorliegende<br />

Studie, wie es betrieblichen Akteuren in einer Reihe von Fällen trotz ungünstiger Voraussetzungen<br />

gelang, für sich ein Mindestmaß an Handlungsfähigkeit zu gewährleisten.<br />

ZEITRAUM: 1989-1995 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland<br />

METHODE: Mikropolitik; Transformation; Experteninterviews DATENGEWINNUNG: Qualitatives<br />

Interview (Stichprobe: 280; ostdeutsche Manager und Betriebsräte; Auswahlverfahren:<br />

Zufall).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Brinkmann, Ulrich: Von der Kaderabteilung zum Human Resource<br />

Management? (Irr-)Wege ostdeutscher Personalpolitik. in: Pawlowsky, Peter; Willkens,<br />

Uta (Hrsg.): Zehn Jahre Personalarbeit in den neuen Bundesländern. Transformation und<br />

Demographie. München, Mering: Hampp 2001, S. 73-106.+++Brinkmann, Ulrich: 'Zwischen<br />

Baum und Borke' - Rollenkonflikte betrieblicher Akteure in der ostdeutschen Transformation.<br />

in: Dawson, Stephen; Mistry, Jyoti; Schramme Thomas; Thurman, Michael D. (Hrsg.):<br />

Extraordinary times. Vol. 11. Wien: Institute for the Human Sciences 2001, S. 1-35.<br />

+++Brinkmann, Ulrich: Die Labormaus des Westens: Ostdeutschland als Vorwegnahme des<br />

Neuen Produktionsmodells? in: Dörre, Klaus; Röttger, Bernd (Hrsg.): Das neue Marktregime.<br />

Konturen eines nachfordistischen Produktionsmodells. Hamburg: VSA 2003, S. 250-269.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Forschungsinstitut für<br />

Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum; Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie (Universitätsring 15, 54286 Trier)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: ulrich.brinkmann@uni-jena.de)


62 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

[34-F] Brinkmann, Ulrich, Dr. (Leitung):<br />

Der neue Paragraph 80, Absatz 2, Satz 3 des BetrVG. Evaluation und wissenschaftliche Begleitung<br />

in sechs Fallbetrieben<br />

INHALT: keine Angaben<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20;<br />

Betriebsräte; Auswahlverfahren: total).<br />

ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER:<br />

Industriegewerkschaft Metall FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität<br />

Bochum (Münsterstr. 13-15, 45657 Recklinghausen)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: ulrich.brinkmann@uni-jena.de)<br />

[35-L] Brinkmann, Ulrich; Speidel, Frederic:<br />

Hybride Beteiligungsformen am Beispiel sachkundiger Arbeitnehmer, in: WSI Mitteilungen :<br />

Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-<br />

Stiftung, Jg. 59/2006, H. 2, S. 86-91 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm)<br />

INHALT: "Der Beitrag behandelt zwischen repräsentativer Mitbestimmung und direkter Partizipation<br />

zu verortende Beteiligungsform, die unter Bezugnahme auf den novellierten Paragrafen<br />

80 Abs. 2 Satz 3 BetrVG durchgeführt werden. Neu an diesen Beteiligungsformen ist die<br />

formale Einbeziehung von Beschäftigten in die Arbeit des Betriebsrats, die diesem als betriebliche<br />

Auskunftspersonen zur Seite stehen. Von der rechtlich abgesicherten Kooperation<br />

zwischen Beschäftigten und Betriebsrat, so die bisherige Erfahrung mit dem neuen Paragrafen,<br />

profitieren beide Seiten: Die Beschäftigten vermögen auf diese Weise ihre Interessen<br />

besser durchzusetzen, während der Betriebsrat in seiner Arbeit entscheidend unterstützt wird<br />

und insgesamt an Akzeptanz gewinnt." (Autorenreferat)<br />

[36-L] Diefenbacher, Hans; Teichert, Volker:<br />

Mitbestimmung vor künftigen Herausforderungen in einer globalisierten Welt, in: Thomas<br />

Beschorner, Thomas Eger (Hrsg.): Das Ethische in der Ökonomie : Festschrift für Hans G. Nutzinger,<br />

Marburg: Metropolis-Verl., 2005, S. 359-372, ISBN: 3-89518-504-3 (Standort: USB<br />

Köln(38)-32A2853)<br />

INHALT: "Die Verfasser nehmen in ihrem Beitrag jüngste Forderungen von Industrie und Arbeitgeberverbänden<br />

zu einer Reform der Mitbestimmung zum Anlass, die von Hans G. Nutzinger<br />

zwischen Ende der siebziger und Anfang der neunziger Jahre initiierten Projekte zu<br />

Theorie und Praxis der Mitbestimmung auf ihre Implikationen für die gegenwärtige Diskussion<br />

zu überprüfen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die aktuellen Herausforderungen keinesfalls<br />

eine Einschränkung oder gar Abschaffung der Mitbestimmung erfordern, sondern<br />

dass die Mitbestimmung vielmehr in ihren Inhalten und Strukturen an die neuen Bedingungen<br />

angepasst werden sollte." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 63<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

[37-F] Dörre, Klaus, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Kampf um Beteiligung<br />

INHALT: Im Projekt wird die Buchfassung der Habilitationsschrift 'Kampf um Beteiligung' erarbeitet,<br />

die auf dem DFG-Projekt 'Neue Managementkonzepte und industrielle Beziehungen<br />

im Betrieb' fußt. Zusätzlich werden Teilergebnisse zusammengefasst, auf ihre arbeits- und<br />

bildungspolitischen Konsequenzen hin befragt und publiziert.<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 500;<br />

Auswahlverfahren: Zufall, Quota).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Röder, J.; Dörre, K. (Hrsg.): Lernchancen und Marktzwänge.<br />

Bildungsarbeit im flexiblen Kapitalismus. Münster: Verl. Westf. Dampfboot 2002.+++Dörre,<br />

K.: Politische Bildung im flexiblen Kapitalismus. Anregungen für die gewerkschaftliche Debatte.<br />

in: Röder; Dörre (Hrsg.): Lernchancen und Marktzwänge, a.a.O. 2002, S. 29-46.+++<br />

Dörre, K.: Entfesselter Markt, zerstörte Gesellschaft? Über die Zukunft politischer Bildung in<br />

den Zeiten intensivierter Globalisierung. in: Mathes, H. (Hrsg.): Priorität Politische Bildung.<br />

Hamburg: VSA 2002, S. 37-57.+++Dörre, K.: Kampf um Beteiligung. Arbeit, partizipatives<br />

Management und die Gewerkschaften. in: Kurswechsel, 2002, H. 1, S. 64-76.+++Dörre, K.:<br />

Partizipation im Arbeitsprozess - Alternative oder Ergänzung zur Mitbestimmung. in: Industriellen<br />

Beziehungen, 2001, H. 4, S. 379-407.+++Dörre, K.: Reaktiver Nationalismus in der<br />

Arbeitswelt. Rechtsextremismus - Ursachen und Thesen. in: Widerspruch, 2001, H. 42, S. 87-<br />

102.+++Dörre, K.: Gibt es ein nachfordistisches Produktionsmodell? Managementprinzipien,<br />

Firmenorganisation und Arbeitsbeziehungen. in: Candeias, M.; Deppe, F. (Hrsg.): Neuer Kapitalismus?<br />

Hamburg 2001, S. 83-107.+++Dörre, K.: Das Pendel schwingt zurück. Arbeit und<br />

Arbeitspolitik im flexiblen Kapitalismus. in: Ehlscheid, Ch.; Mathes, H.; Scherbaum, M.<br />

(Hrsg.): 'Das regelt schon der Markt!'. Marktsteuerung und Alternativkonzepte in der<br />

Leistungs- und Arbeitszeitpolitik. Hamburg: 2001, S. 37-58.<br />

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für<br />

Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (07737 Jena)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 03641 945521, e-mail: Klaus.Doerre@uni-jena.de)<br />

[38-L] Eichmann, Hubert; Hofbauer, Ines:<br />

Zwischen Ausbalancierung und Asymmetrie: Arbeit und Partizipation in kleine(re)n Softwareunternehmen<br />

ohne Betriebsrat, in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift<br />

der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 31/2006, H. 2, S. 77-90 (Standort:<br />

USB Köln(38)-XH02528; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "In kleine(re)n Unternehmen der Softwarebranche findet sich parallel zur geringen<br />

Bedeutung der repräsentativen Interessenvertretung eine höhere Verbreitung von direkten Beteiligungsformen.<br />

Anhand von qualitativen Interviews bei betriebsratslosen Unternehmen in<br />

der österreichischen Softwarebranche bzw. über einen Fallstudienvergleich wird dargestellt,<br />

dass jedoch Arbeitsbedingungen und Arbeitsqualität deutlich variieren. Jenseits der (oft unproduktiven)<br />

Differenzierung zwischen 'mitbestimmten' und 'mitbestimmungsfreien' Zonen<br />

geht es darum, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Unternehmen einer Branche in<br />

ihrer empirischen Breite herauszuarbeiten." (Autorenreferat)


64 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

[39-F] Flecker, Jörg, Dr.; Papouschek, Ulrike, Dr.; Krenn, Manfred, Mag. (Bearbeitung):<br />

Entgrenzung von Arbeit und Chancen zur Partizipation (EAP/ NODE)<br />

INHALT: Atypische Beschäftigung, Arbeit in Kooperationsnetzen, flexible Arbeitszeiten und<br />

neue Formen der Arbeitsorganisation im Betrieb haben zu neuen Mustern der Erwerbsarbeit<br />

geführt. Unter den Bedingungen einer solchen "Entgrenzung" stellen sich die alten Fragen<br />

nach Partizipation, nach Interessenvertretung - kurz: nach Demokratie in der Wirtschaft - neu.<br />

Untersucht wird insbesondere, wie sich die Teilhabe- und Partizipationschancen verschiedener<br />

Gruppen von Arbeitskräften in expandierenden Dienstleistungsbranchen mit vielfach<br />

"entgrenzter" Arbeit entwickeln: Software-Entwicklung, Multimedia und andere IT-gestützte<br />

Dienstleistungen sowie soziale Dienste, insbesondere mobile Pflege.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Bildung, Wissenschaft und Kultur FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich); Zentrum für soziale Innovation (Linke Wienzeile 246, 1150 Wien,<br />

Österreich); Universität Bochum (44780 Bochum); Universität Bremen (Postfach 330440,<br />

28334 Bremen); Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI-<br />

(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -<br />

ISF- (Jakob-Klar-Str. 9, 80796 München); University of Manchester, Institute of Science and<br />

Technology -UMIST- (P.O. Box 88, M6O 1QD Manchester, Vereinigtes Königreich); Institut<br />

für interdisziplinäre Nonprofit-Forschung -NPO-Institut- an der Wirtschaftsuniversität Wien<br />

(Reithlegasse 16, 4, 1190 Wien, Österreich)<br />

KONTAKT: FOBRA (e-mail: office@fobra.at); ZSI (e-mail: institut@zsi.at)<br />

[40-F] Flecker, Jörg, Dr.; Vogt, Marion; Atzmüller, Roland (Bearbeitung):<br />

Grundlagen für die Struktur der Kollektivvertragsverhandlungen und die Kollektivvertragspolitik<br />

der Neuen Gewerkschaft<br />

INHALT: Ziel dieses Projektes ist es, in leitfadengestützten, qualitativen Interviews mit haupt-<br />

und ehrenamtlichen GewerkschafterInnen die unterschiedlichen Verhandlungskulturen von<br />

fünf Gewerkschaften zu erfassen. Als wissenschaftliche Grundlage für das Design von Kollektivvertragsverhandlungen<br />

der Gewerkschaft Neu werden dabei insbesondere die gegenwärtige<br />

Vielfalt sowie bewährte Strukturen und Vorgangsweisen beschrieben. Außerdem<br />

werden Bedrohungen, Herausforderungen und zukünftige Aufgaben für die Kollektivvertragsverhandlungen<br />

herausgearbeitet sowie Grundlagen für inhaltliche Schwerpunktsetzungen<br />

im Bereich des Entgelts und des Rahmenrechts sowie für die mögliche Regelung neuer Themen<br />

im Kollektivvertrag diskutiert. Die Ergebnisse sollen den Reflexions- und Entscheidungsprozess<br />

über die Kollektivvertragspolitik im Zusammenhang mit der Gründung der<br />

Gewerkschaft Neu unterstützen.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2002-11 AUFTRAGGEBER: Gewerkschaft<br />

der Privatangestellten; Gewerkschaft Metall - Textil; Gewerkschaft Druck, Journalismus, Papier;<br />

Gewerkschaft der Chemiearbeiter; Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuss FINANZIE-<br />

RER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 65<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

[41-L] Franzen, Martin:<br />

Standortverlagerung und Arbeitskampf, in: Zeitschrift für Arbeitsrecht, Jg. 36/2005, Nr. 3, S.<br />

315-352 (Standort: USB Köln(38)-XF175; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "In den zurückliegenden Jahren spielte sich in deutschen Unternehmen vielfach folgendes<br />

Grundmuster eines Szenario ab, welches in den Details erhebliche Variationsbreite aufweist:<br />

Der Arbeitgeber tritt an die Arbeitnehmerseite, zumeist den Betriebsrat, unter Umständen<br />

aber auch die zuständige Gewerkschaft, heran mit der Bitte, die Arbeitskosten zu senken.<br />

Dabei lässt das Unternehmen mehr oder weniger deutlich durchblicken, dass ohne Entgegenkommen<br />

der Arbeitnehmerseite geprüft werden müsse, ob der Standort noch aufrechterhalten<br />

werden könnet. Die möglichen Reaktionen der Arbeitnehmerseite weisen ebenfalls eine erhebliche<br />

Bandbreite auf: Sofern Gewerkschaften in diesen Prozess einbezogen werden, verlangen<br />

diese häufig den Abschluss so genannter Standortsicherungstarifverträge, zum Teil unter<br />

Androhung und Durchführung entsprechender Streiks. Weiter kommen Maßnahmen des<br />

Betriebsrats sowie - wie etwa im Oktober 2004 bei Opel im Werk Bochum - Arbeitsniederlegungen<br />

der Arbeitnehmer ohne erkennbare Leitung durch eine Gewerkschaft oder den Betriebsrat<br />

in Betracht. Die arbeitskampfrechtliche Bewältigung dieses Szenarios steht noch<br />

weitgehend aus. Die Überlegungen sollen hierzu einen Beitrag leisten. Zunächst werden die<br />

Maßnahmen der Arbeitgeberseite untersucht. Dabei ist in erster Linie von Interesse, ob das<br />

Inaussichtstellen einer Standortverlagerung zum Zweck der Senkung von Arbeitskosten als<br />

Arbeitskampfmittel eingeordnet werden kann oder ob auf diese Maßnahme des Arbeitgebers<br />

die allgemeinen zivil- und strafrechtlichen Regeln Anwendung finden. Im Anschluss daran<br />

werden denkbare Reaktionen der Arbeitnehmerseite erörtert. Dabei geht es zunächst um die<br />

Arbeitsniederlegung unter gewerkschaftlicher Führung, um einen Tarifvertrag zur Standortsicherung<br />

abzuschließen. Daran schließen sich Überlegungen zu denkbaren Maßnahmen des<br />

Betriebsrats sowie Arbeitsniederlegungen der Arbeitnehmer an." (Autorenreferat)<br />

[42-F] Freye, Saskia (Bearbeitung):<br />

Wirtschaftsführer im organisierten Kapitalismus: unternehmerische Solidarität im Wandel<br />

INHALT: Die Auflösung der Deutschland AG beschreibt eine Reihe von Ereignissen und Tendenzen,<br />

welche seit Mitte der neunziger Jahre die Spielregeln der deutschen Wirtschaft in<br />

Kernbereichen verändert haben. Dies betrifft nicht zuletzt Veränderungen im Umgang der<br />

Wirtschaftsführer mit- und untereinander. Das Dissertationsprojekt untersucht die Entwicklung<br />

der unternehmerischen Solidarität seit Beginn der Bundesrepublik. Lässt sich ein Rückgang<br />

solidarischen Verhaltens zwischen Wirtschaftsführern dokumentieren? Wie war eine<br />

solche Solidarität zwischen Wettbewerbern möglich? Worauf beruht sie? Was hat zu ihrem<br />

Verlust beigetragen? Dabei sollen besonders soziokulturelle Phänomene hervorgehoben werden,<br />

die den Wandel begleiten. Als Grundlage dienen Auswertungen von Verbands- und Parteipublikationen,<br />

Presseberichten und Wirtschaftsjournalen sowie Gespräche mit verschiedenen<br />

Zeitzeugen aus fünf Jahrzehnten bundesdeutscher Wirtschaftsgeschichte. GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-05 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: info@mpifg.de)


66 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

[43-L] Göritz, Berthold; Hase, Detlef; Krehnke, Anna; Rupp, Rudi:<br />

Interessenausgleich und Sozialplan: Analyse und Handlungsempfehlungen, (Schriftenreihe<br />

der Hans-Böckler-Stiftung : Betriebs- und Dienstvereinbarungen), Frankfurt am Main: Bund-Verl.<br />

2005, 256 S., ISBN: 3-7663-3686-X<br />

INHALT: "Das Regulieren von Betriebsänderungen durch Interessenausgleiche und Sozialpläne<br />

ist seit vielen Jahren eine wichtige Aufgabe der Betriebsräte. Jedoch wandeln und verschärfen<br />

sich die Rahmenbedingungen, unter denen die Interessenvertretungen Nachteile ausgleichen<br />

oder mildern sollen. Diese Veränderungen schlagen sich in den Regelungsinhalten nieder:<br />

Beschäftigungsorientierte Lösungen gewinnen dabei an Bedeutung. Hierzu zählen die Vereinbarung<br />

von Transfermaßnahmen oder Möglichkeiten, Abfindungen in Beschäftigungszeit<br />

umzuwandeln. Die vorliegende Auswertung analysiert 472 Interessenausgleiche und Sozialpläne.<br />

Sie stellt die wesentlichen Inhalte beider Vereinbarungsarten vor und zeigt anhand<br />

zahlreicher Beispiele die Bandbreite der Regelungspraxis. Betriebsräte erkennen neue Trends<br />

im Handlungsfeld 'Betriebsänderung' und erhalten konkrete Hinweise und Empfehlungen."<br />

(Autorenreferat)<br />

[44-L] Haipeter, Thomas; Schilling, Gabi:<br />

Von der Einfluss- zur Mitgliedschaftslogik: die Arbeitgeberverbände und das System der industriellen<br />

Beziehungen in der Metallindustrie, in: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für<br />

Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13/2006, H. 1, S. 21-42<br />

INHALT: "Unter dem Eindruck wachsender Mitgliederverluste und einer zunehmend kritischen<br />

Haltung kleiner und mittelgroßer Unternehmen haben die Arbeitgeberverbände der Metallindustrie<br />

seit einigen Jahren neue organisations- und tarifpolitische Strategien entwickelt. Organisationspolitisch<br />

setzen sie auf die Gründung von Arbeitgeberverbänden ohne Tarifbindung,<br />

tarifpolitisch steht die Dezentralisierung der Flächentarifverträge im Vordergrund. Die<br />

Autoren zeichnen diese Entwicklung empirisch nach und interpretieren sie als Übergang von<br />

einer Politik der Einflusslogik zu einer Politik der Mitgliedschaftslogik. Zwar ist diese Politik<br />

mit Blick auf die Mitgliederrekrutierung der Verbände bislang durchaus erfolgreich. Doch<br />

birgt sie zugleich ein erhebliches Erosionspotenzial für das System der industriellen Beziehungen.<br />

In der Konsequenz führt die Orientierung an der Mitgliedschaftslogik nämlich zu einer<br />

Infragestellung der traditionellen Konfliktpartnerschaft, die als tragende Säule des deutschen<br />

Systems der industriellen Beziehungen betrachtet werden kann." (Autorenreferat)<br />

[45-L] Haipeter, Thomas:<br />

Betriebsräte unter Handlungsdruck: Interessenvertretungspolitik im Zeichen der flexiblen<br />

Arbeitszeitregulierung, in: Steffen Lehndorff (Hrsg.): Das Politische in der Arbeitspolitik : Ansatzpunkte<br />

für eine nachhaltige Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S.<br />

195-225, ISBN: 3-89404-534-5<br />

INHALT: Der Autor nimmt das Spannungsverhältnis von individuellen Interessen und arbeitspolitischen<br />

Institutionen und Akteuren zum Ausgangspunkt seines Beitrags. Er befasst sich weniger<br />

mit der Perspektive überbetrieblicher Regulierungen als mit den innerbetrieblichen Akteuren<br />

und Institutionen des Betriebsrats und der Mitbestimmung. Er bündelt die Ergebnisse<br />

seiner verschiedenen empirischen Studien zu einer Typologie der Interessenvertretungspolitik


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 67<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

unter den Bedingungen flexibler Arbeitszeitregulierung: Betriebsräte können als "ohnmächtige<br />

Kritiker" im Betrieb weitgehend wirkungslos bleiben, sie können als "stellvertretende Modernisierer"<br />

ein starkes "Co-Management" auf der Grundlage traditioneller Legitimationsmuster<br />

betreiben, oder sie können als "partizipationsorientierte Interessenmanager" einem -<br />

ebenfalls - Co-Management gegenüber dem Management dadurch neues Gewicht geben, dass<br />

sie als Verteidiger und Förderer der individuellen Beteiligungsrechte der Beschäftigten im<br />

Betrieb agieren. Dieser letzte Interessenvertretungstypus erscheint dem Autor als besonders<br />

Erfolg versprechend, weil er dem Betriebsrat neue Legitimationsgrundlagen jenseits seiner<br />

Beiträge zur einzelwirtschaftlichen Rentabilität des Betriebes verschafft. (ICA2)<br />

[46-F] Hauptmeier, Marco (Bearbeitung):<br />

Betriebs- und Unternehmensverhandlungen in der deutschen, spanischen und amerikanischen<br />

Automobilindustrie<br />

INHALT: Das Projekt untersucht kollektive Verhandlungen in multinationalen Unternehmen. In<br />

diesen verhandeln Arbeitnehmervertreter und Management über Entgelte, Arbeitszeiten, Beschäftigungssicherung<br />

und die Vergabe von Produktionskapazitäten. Die Untersuchung konzentriert<br />

sich auf vier multinationale Unternehmen (VW, DaimlerChrysler, General Motors,<br />

Ford) in drei Ländern (Deutschland, Spanien, USA). Kontext/ Problemlage: In den letzten<br />

drei Jahrzehnten hat die Bedeutung multinationaler Unternehmen enorm zugenommen. Sie<br />

werden häufig als wichtigste Triebfeder einer fortschreitenden wirtschaftlichen Globalisierung<br />

betrachtet. Eine häufige These ist, dass multinationale Unternehmen in der Lage sind,<br />

ihre Produktionsstätten in Billiglohnländer zu verlagern. Diese Ausstiegsoption erlaube es ihnen,<br />

die Arbeitsstandards immer weiter zu ungunsten von Arbeitnehmern zu verschlechtern.<br />

Solche eine Betrachtungsweise sieht Arbeitnehmer als Opfer der Globalisierung getrieben<br />

von Kräften jenseits der eigenen Kontrolle. Im Gegensatz dazu, untersucht dieses Projekt die<br />

Handlungsmöglichkeiten von Arbeitnehmervertretern und analysiert mit welchen Ressourcen<br />

und Strategien sie Beschäftigungsstandards in Verhandlungen mit dem Management multinationaler<br />

Unternehmen beeinflussen. Die Hauptfrage des Projektes ist folgende: Wie beeinflussen<br />

Arbeitnehmervertreter multinationaler Unternehmen die Beschäftigungsstandards in Verhandlungen<br />

mit dem Management? Diese Frage kann in verschiedene Unterfragen aufgeschlüsselt<br />

werden: Welche Ressourcen und Strategien haben Arbeitnehmervertreter, um Verhandlungen<br />

zu beeinflussen? Bei der Beantwortung dieser Frage, wird es zunächst darum gehen,<br />

alle Ressourcen von Arbeitnehmervertretern herauszuarbeiten. Hierzu gehören zum Beispiel:<br />

der Entzug der Kooperation (z.B. Verweigerung von Überstunden oder Zusatzschichten<br />

durch den Betriebsrat), Arbeitsniederlegungen, die Koordination und transnationale Zusammenarbeit<br />

im Europäischen Betriebsrat. Zudem ist eine wesentliche Frage, wie sich diese<br />

Ressourcen und Strategien im Kontext einer fortschreitenden Internationalisierung von Unternehmen<br />

verändern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Spanien,<br />

USA<br />

METHODE: Das Projekt ist eine vergleichende Länderstudie, die auf einem gemischten Methodenansatz<br />

basiert und sowohl qualitative als auch quantitative Instrumente einbezieht. Im Bereich<br />

der quantitativen Methode werden deskriptive Statistiken verwendet, um zentrale Ergebnisse<br />

von kollektiven Verhandlungen wie Lohnhöhe, Arbeitszeit und Beschäftigtenzahlen<br />

darzustellen. Im Bereich der qualitativen Methode liegt ein Schwerpunkt auf Interviews mit<br />

Arbeitnehmervertretern, Managern und Oppositionsgruppen in den verschiedenen Unterneh-


68 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

men. Zudem werden mit Hilfe von Zeitungsrecherche und Archivarbeit die einzelnen Fallstudien<br />

rekonstruiert.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-<br />

Stiftung<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: hauptmeier@mpifg.de)<br />

[47-F] Hermann, Christoph; Atzmüller, Roland (Bearbeitung):<br />

Auswirkungen der GATS-Liberalisierung öffentlicher Dienstleistungen aus ArbeitnehmerInnen-Sicht<br />

INHALT: Mit dem General Agreement on Trade and Services (GATS) wurde in den letzten Jahren<br />

die Liberalisierung des Handels mit Gütern durch den weltweiten Handel von Dienstleistungen<br />

erweitert. In einem nächsten Schritt sollen jetzt auch die öffentlichen Dienstleistungen<br />

für in- und ausländische AnbieterInnen geöffnet werden. Die Diskussion um die Pros und<br />

Kontras der Liberalisierung beschränken sich in der Regel auf die Qualität und Kosten öffentlicher<br />

Dienstleistungen, während die Situation der Beschäftigten in der Regel keine Rolle<br />

spielt. In dieser Studie geht es deshalb ausdrücklich um die Auswirkungen der Liberalisierung<br />

auf die Beschäftigten und hier insbesondere um die Themen Beschäftigungsvolumen, Einkommen,<br />

Arbeitsbedingungen und industrielle Beziehungen. Die ausgewählten Sektoren sind<br />

Post, Eisenbahnen, der öffentliche Personennahverkehr sowie die Elektrizitäts-, Gas- und<br />

Wasserversorgung. Neben Primärerhebungen in Österreich (Datenrecherche und Interviews)<br />

umfasst die Studie auch eine Zusammenfassung bestehender Studien und Literatur zu ausgewählten<br />

Sektoren in Deutschland, Großbritannien und Schweden.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: Kammer für<br />

Arbeiter und Angestellte für Wien FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at)<br />

[48-F] Hinke, Robert, M.A. (Bearbeitung); Schmidt, Rudi, Prof.Dr.; Köhler, Christoph, Prof.Dr.;<br />

Dörre, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik in Ostdeutschland<br />

INHALT: Soziologisch-historische Rekonstruktion der Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik im<br />

Systemvergleich. Aufarbeitung der Forschungslücke staatssozialistischer Tarif-, Lohn- und<br />

Leistungspolitik und Suche nach deren Bedeutung für das mikropolitische Unterleben transferierter<br />

Institutionen. ZEITRAUM: 1945-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland<br />

METHODE: Industriesoziologischer Forschungsansatz: Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik im<br />

Spannungsfeld eines akteurtheoretisch erweiterten Institutionenansatzes, eines mikropolitischen<br />

Akteursansatzes 'betrieblichen Interessenhandelns' und des Transformationsproblems<br />

im Sinne der Labour Process Debate. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt<br />

DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 364; Betriebe -<br />

364 Manager + 122 Betriebsräte-; Auswahlverfahren: Zufall). Dokumentenanalyse, offen<br />

(Bundesachviv -SAPMO-). Gruppendiskussion (Stichprobe: 1; ehemalige Akteure eines


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 69<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

VEB). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 30; ehemalige Lohnexperten der DDR - Manager<br />

und Betriebsräte ostdeutscher Betriebe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hinke, R.: Von der Krise des Fordismus zur Krise der Gewerkschaften.<br />

in: GMH, 2003, H. 8-9, S. 526-536.+++Hinke, R.: Der Flächentarifvertrag. Erinnerungsarbeit<br />

zu dessen Sinn und Zweck. in: Sozialismus, 2005, H. 7-8, S. 22-32.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für<br />

Soziologie (07737 Jena)<br />

KONTAKT: Hinke, Robert (Tel. 0951-203859, e-mail: robert.hinke@gmx.de)<br />

[49-F] Houben, Marion, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); Bierbaum, Heinz, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Kosten und Nutzen der Mitbestimmung in KMU<br />

INHALT: 1. Beitrag zur Diskussion um die Kosten der betrieblichen Mitbestimmung in KMU. 2.<br />

Quantitative Berechnungen und differenzierte Kostenbetrachtungen. 3. Unterschiedlichkeit<br />

der Mitbestimmungspraxis veranschaulichen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich. Qualitatives Interview (Stichprobe: 79 Fälle; Betriebsräte, d.h. in der Regel<br />

Betriebsratvorsitzende; Auswahlverfahren: Zufall -in Zusammenarbeit mit IGM Verwaltungsstellen-).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Download: http://www.info-institut.de (geplant).<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-05 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: IGM Vorstand,<br />

Abt. Betriebspolitik KMU, Frankfurt a.M. FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: INFO-Institut Organisationsentwicklung und Unternehmenspolitik an der Hochschule<br />

für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (Pestelstr. 6, 66119 Saarbrücken)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0681-95413-14, e-mail: mhouben@info-institut.de)<br />

[50-F] ISA Consult GmbH Beratungsgesellschaft für Innovation:<br />

Der Betriebsrat und sein Beitrag zur Beschäftigungs- und Standortsicherung<br />

INHALT: Häufig werden Betriebsräte zurzeit mit Plänen der Arbeitgeber konfrontiert, die eine<br />

Schließung oder Verlagerung von Betriebsteilen oder eine unentgeltliche Verlängerung der<br />

Arbeitszeit vorsehen. In Verbindung damit geht es dann meist auch um den Abbau von Beschäftigung<br />

oder Tarif- und Sozialstandards. Welche Möglichkeit hat nun der Betriebsrat, abgesehen<br />

von den üblichen Verhandlungen um Schadensbegrenzungen, einen Kompromiss mit<br />

einer Investition in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu verbinden? Die ISA Consult<br />

GmbH hat ein Beratungskonzept entwickelt, mit dem 1. der Betriebsrat das Konzept des Arbeitgebers<br />

fundiert bewerten, 2. ein Alternativkonzept gemeinsam mit Betriebsrat und Beschäftigten<br />

erarbeiten, und 3. die damit verbundenen Chancen und Risiken fundiert und sicher<br />

beurteilen kann. Genau diese Entscheidungssicherheit ist wichtig, erfordert doch gerade die<br />

Verantwortung den Beschäftigten gegenüber das Hinzuziehen objektiver Kriterien bei der<br />

Bewertung der betriebswirtschaftlichen Konzepte. Alle Vorgänge bleiben vertraulich und<br />

werden nur in enger Absprache mit dem Betriebsrat durchgeführt.


70 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Beratungskonzept, Beschäftigungs-<br />

und Standortsicherung. Powerpoint-Präsentation.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: ISA Consult GmbH Beratungsgesellschaft für Innovation, Strukturpolitik und<br />

Arbeit (Westring 26a, 44787 Bochum)<br />

KONTAKT: Pfeifer, Stefan (Tel. 0234-9132-113)<br />

[51-F] Jirjahn, Uwe, PD Dr. (Leitung):<br />

Ökonomische Wirkungen der Mitbestimmung in Deutschland: Überblick über den Stand<br />

der Forschung und Perspektiven für zukünftige Studien<br />

INHALT: Es wird ein Überblick über aktuelle empirische Studien zu den ökonomischen Wirkungen<br />

der betrieblichen Mitbestimmung sowie der Unternehmensmitbestimmung gegeben. Kontext/<br />

Problemlage: Mitbestimmung ist zentraler Bestandteil einer Demokratisierung und Humanisierung<br />

der Arbeitswelt. Unter ökonomischen Gesichtspunkten stellt sich die Frage, unter<br />

welchen Bedingungen Mitbestimmung zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit von Betrieben<br />

und Unternehmen beiträgt und somit Kompatibilität mit marktwirtschaftlichen Prinzipien<br />

aufweist. Fragestellung: Mitbestimmung kann die Leistungsfähigkeit von Betrieben und<br />

Unternehmen auf vielfältige Art und Weise beeinflussen. Der Literaturüberblick stellt aktuelle<br />

Studien vor, die sich mit den Einflüssen von Mitbestimmung auf Produktivität, Löhne,<br />

Fluktuation, Arbeitsnachfrage, Weiterbildung, Arbeitszeitmodelle, Gruppenarbeit, Innovationen<br />

und betriebliche Maßnahmen des Umweltschutzes beschäftigen. Ergebnisse: Insgesamt<br />

kann festgehalten werden, dass Mitbestimmung ein erhebliches Potenzial zur Steigerung der<br />

wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit hat. Dies wird besonders deutlich, wenn man Studien zu<br />

Betriebsräten betrachtet. Dabei zeigt sich auch, dass die Wirkungen entscheidend von den betrieblichen<br />

Rahmenbedingungen und hier besonders von der Tarifbindung abhängen. Studien<br />

zur Unternehmensmitbestimmung liegen in deutlich kleinerer Zahl vor, sodass insbesondere<br />

hier Forschungsbedarf besteht, um wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen geben zu<br />

können. Die wenigen aktuellen Studien deuten darauf hin, dass auch die Mitbestimmung im<br />

Aufsichtsrat positive Produktivitäts- und Innovationswirkungen entfalten kann, wobei allerdings<br />

ein negativer Einfluss auf den Shareholder Value bestehen könnte. Sowohl für Studien<br />

zur betrieblichen Mitbestimmung als auch für Untersuchungen zur Unternehmensmitbestimmung<br />

gilt, dass in Zukunft stärker auf Vergleichbarkeit geachtet werden sollte.<br />

METHODE: Im Mittelpunkt stehen empirische Untersuchungen, die sich ökonometrischer Methoden<br />

bedienen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Jirjahn, U.: Ökonomische<br />

Wirkungen der Mitbestimmung in Deutschland: Überblick über den Stand der Forschung und<br />

Perspektiven für zukünftige Studien. Abschlussbericht. Hannover, Nov. 2005, 34 S.<br />

ART: Auftragsforschung; Gutachten AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER:<br />

Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Empirische<br />

Wirtschaftsforschung (Königsworther Platz 1, 30167 Hannover)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: jirjahn@mbox.iqw.uni-hannover.de)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 71<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

[52-L] Keller, Berndt:<br />

Mitbestimmung: aktuelle Forderungen im Licht empirischer Daten, in: Sozialer Fortschritt :<br />

unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 55/2006, H. 2/3, S. 41-50 (Standort: USB Köln(38)-<br />

Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.econdoc.de/_de/indexsofo.htm)<br />

INHALT: "In letzter Zeit haben verschiedene Kritiker Forderungen nach grundlegenden Änderungen<br />

der bestehenden Mitbestimmungsregelungen erhoben, die nicht nur die betriebliche<br />

sondern auch die Unternehmensebene betreffen. Der Beitrag stellt diesen Forderungen die<br />

Ergebnisse aktueller empirischer Studien über die tatsächlichen Auswirkungen der Mitbestimmung<br />

gegenüber. Dabei handelt es sich u.a. um Studien zu ökonomischen Folgen des<br />

Handelns von Betriebsräten, um betriebliche und sektorale Deckungsraten sowie um Entwicklungen<br />

auf europäischer Ebene. Insgesamt zeigt sich, dass die überwiegende Mehrzahl<br />

der vorgebrachten Begründungen auf rein subjektiven Voraussetzungen basieren und durch<br />

die Ergebnisse empirischer Studien nicht gestützt werden. Offensichtlich geht es den Kritikern<br />

nicht um Vorschläge zur sachgerechten Weiterentwicklung der bestehenden Mitbestimmung<br />

bzw. um die Behebung bestehender Probleme." (Autorenreferat)<br />

[53-F] Kotthoff, Hermann, Prof.Dr. (Leitung):<br />

EU-Osterweiterung: die aktuelle Herausforderung für den Europäischen Betriebsrat (EBR)<br />

INHALT: Die EU-Osterweiterung zum 1. Mai 2004 stellte die Europäischen Betriebsräte (EBR)<br />

aus multinationalen Unternehmen, die Niederlassungen in den Beitrittsländern haben, vor die<br />

Aufgabe, die Nominierung von Delegierten aus diesen Ländern in die Wege zu leiten. Im<br />

Vorfeld stellte sich heraus, dass dies mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sein könnte.<br />

Kontext/ Problemlage: Die Schwierigkeit besteht darin, in den mittelosteuropäischen (MOE-<br />

)Niederlassungen einen konkreten Arbeitnehmervertreter als Ansprechpartner zu finden, der<br />

vor Ort die Nominierung organisiert. Bei dieser technisch-organisatorischen Angelegenheit<br />

geht es real aber um nicht weniger als um die Erkundung einer neuen Welt: um die erstmalige<br />

Kontaktaufnahme zwischen West und Ost auf lokaler, betrieblicher Ebene. Von ausschlaggebender<br />

Bedeutung ist die Fremdartigkeit und Unvergleichbarkeit der jeweiligen Interessenvertretungssysteme<br />

und -kulturen. Fragestellung: 1. Welche Wege der Kontaktaufnahme sind<br />

die EBR-Vorsitzenden gegangen, welche Erfahrungen haben sie dabei gemacht und wie erfolgreich<br />

waren sie? 2. Wie verliefen die ersten EBR-Sitzungen mit den neuen MOE-Delegierten?<br />

Welche Integrationsprobleme gibt es? 3. Wie wird mit der großen Unterschiedlichkeit<br />

der betrieblichen Interessenvertretungssysteme und -kulturen umgegangen? 4. Welche<br />

Interessen im EBR sind spezifisch westeuropäisch und welche mittelosteuropäisch? Ergebnisse:<br />

Das Finden eines Ansprechpartners an den MOE-Standorten gestaltete sich in der Mehrzahl<br />

der Fälle als äußerst schwierig. In vier der 14 Konzerne blieben die Bemühungen bis<br />

heute (März 2005) erfolglos. Es gibt vier "Nominierungswege": a) über die Gewerkschaft (realisiert<br />

in vier Fällen), b) über das lokale Standortmanagement (vier Fälle), c) über das zentrale<br />

Konzernmanagement (fünf Fälle), d) zweigleisig: über das zentrale Management und die<br />

Gewerkschaft (ein Fall). Jeder dieser Wege wird in einer Fallstudie beschrieben. c) ist der effektivste<br />

Nominierungsweg. Er wird aber nur in so genannten "Eurocompanies" praktiziert.<br />

Das sind Konzerne, die Europa als einheitliche Organisationsebene abgebildet haben, d.h. sie<br />

haben alle europäischen Länder "gleichgeschaltet". Das Faktum Niedriglohn ist eine Trennli-


72 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

nie im EBR, mit der aber beide Seiten psychologisch vorsichtig umgehen. GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Tschechische Republik, Slowakische Republik, Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Interview (EBR-Vorsitzende von 14 multinationalen<br />

Konzernen -acht deutsche, sechs nicht deutsche- aus den Sektoren Metall, Chemie,<br />

Banken/ Versicherungen, Food Industry. EBR-Delegierte an vier slowakischen und zwei<br />

tschechischen Standorten).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kotthoff, H.: EU-Osterweiterung:<br />

die aktuelle Herausforderung für den Europäischen Betriebsrat. Erste Basiskontakte<br />

zwischen Ost und West. Abschlussbericht. Darmstadt, März 2005, 62 S.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften,<br />

Institut für Soziologie (Residenzschloss, 64283 Darmstadt)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: hermann.kotthoff@web.de)<br />

[54-F] Kratzer, Nick, Dr.; Marrs, Kira, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Döhl, Volker, Dr. (Leitung):<br />

Zur Wirksamkeit neuer Instrumente der Leistungsregulierung (Zielvereinbarungen) im<br />

Angestellten- bzw. Zeitlohnbereich. Projekt zur sozialwissenschaftlichen Begleitung der Umsetzung<br />

des Entgeltrahmenabkommens (ERA)<br />

INHALT: Zielvereinbarungen werden im Kontext neuer Formen der Unternehmens-, Arbeits- und<br />

Leistungssteuerung (Stichworte: Vermarktlichung, Selbstorganisation) zunehmend für die<br />

Durchsetzung betrieblicher Leistungsziele eingesetzt. Ob und unter welchen Bedingungen sie<br />

auch von den Beschäftigten genutzt werden können, ausufernde Leistungsanforderungen abzuwehren,<br />

ist die zentrale Frage des Projekts. Kontext/ Problemlage: Zielvereinbarungen<br />

(ZV) als Instrument der Leistungssteuerung finden vor allem im Zeitlohn- und Angestelltenbereich<br />

immer mehr Verbreitung. Über sie sollen die Anforderungen des Marktes mit der Arbeits-<br />

und Leistungsverausgabung des einzelnen Beschäftigten enger verkoppelt werden. Sie<br />

stehen damit prototypisch für den Versuch, einen ergebnis- und marktbezogenen Leistungsbegriff<br />

zu verankern. Im Zeitlohn-/ Angestelltenbereich ist die betriebliche Interessenvertretung<br />

bislang kaum in der Lage, der tendenziellen Maßlosigkeit der Leistungsverausgabung<br />

bei leistungsbezogenen Zielvereinbarungen wirksam zu begegnen. Erst mit den in Kraft tretenden<br />

Entgeltrahmentarifverträgen (ERA-TV) wird in der Metall- und Elektroindustrie eine<br />

tarifvertragliche Regulierung bestimmter Formen von Zielvereinbarungen (als leistungsbezogene<br />

Entgeltform) möglich. Damit verbindet sich die Hoffnung, maßlose Leistungsanforderungen<br />

besser regulieren zu können. Fragestellung: Das Projekt steht in einem engen Zusammenhang<br />

mit einer Reihe von Forschungsvorhaben, die den Prozess der Einführung und Umsetzung<br />

der ERA-TV in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie wissenschaftlich begleiten.<br />

Es fokussiert dabei auf den Prozess der Einführung bzw. Umgestaltung neuer Instrumente<br />

der Leistungssteuerung, insbesondere Zielvereinbarungen, und untersucht dessen<br />

Auswirkungen auf die Lage der Beschäftigten und die Handlungsmöglichkeiten und –notwendigkeiten<br />

der betrieblichen Interessenvertretung. Zugespitzt ist die Frage: Gelingt es, mit<br />

Zielvereinbarungen die wachsenden Leistungsanforderungen zu regulieren und zu begrenzen?<br />

Kann dieses personalpolitische Instrument demnach für die Bewältigung bzw. Begrenzung<br />

steigender Leistungsanforderungen (interessenpolitisch) instrumentalisiert werden oder<br />

kommt es - im Gegenteil - (auch) mit diesem Instrument zu einer Erhöhung des Leistungsdrucks?


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 73<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

METHODE: Im Zentrum der Untersuchung stehen Betriebsfallstudien in fünf Betrieben, die mit<br />

der Umsetzung von ERA und hier mit der Einführung bzw. Umgestaltung von Zielvereinbarungen<br />

befasst sind. Ausgangspunkt ist die Analyse der leistungspolitischen Strategien, Instrumente<br />

und Regularien in den Betrieben. Diese bilden die Hintergrundsfolie, vor der die<br />

Verhandlungen zur Umsetzung der ZV-Regelungen geführt werden. In Expertengesprächen<br />

(Management, Betriebsrat), Arbeitskräfteinterviews und Gruppendiskussionen wird zum einen<br />

nach dem Stellenwert von ZV im Handeln der Akteure, nach den strategischen Zielsetzungen<br />

bzw. nach den Erwartungen/ Befürchtungen von Beschäftigten gefragt; zum Zweiten<br />

wird der Prozess der Implementation der auf ZV gerichteten Regelungen (Betriebsvereinbarungen)<br />

rekonstruiert und zum Dritten werden die erreichten Effekte bezüglich der (Erweiterung<br />

von) Partizipationsmöglichkeiten sowie im Hinblick auf die Leistungssituation im Zeitlohn-/<br />

Angestelltenbereich analysiert. DATENGEWINNUNG: Betriebsfallstudie; Expertengespräch;<br />

Interview; Gruppendiskussion.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kratzer, Nick: Zielvereinbarungen als Instrument der Leistungspolitik.<br />

in: Huber, Berthold; Burkhard, Oliver; Wagner, Hilde (Hrsg.): Perspektiven der Tarifpolitik<br />

- im Spannungsfeld von Fläche und Betrieb. Hamburg: VSA 2006, S. 146-159.+++ Kratzer,<br />

Nick; Sauer, Dieter: Zeit, Leistung, Beschäftigung - Anforderungen an eine erweiterte<br />

Arbeits(zeit)politik. in: Seifert, H. (Hrsg.): Flexible Zeiten in der Arbeitswelt. Frankfurt am<br />

Main: Campus Forschung 2005, S. 244-259.+++Sauer, Dieter; Döhl, Volker; Kratzer, Nick;<br />

Marrs, Kira: Arbeiten ohne (Zeit-)Maß? Ein neues Verhältnis von Arbeitszeit- und Leistungspolitik.<br />

in: Bsirske, F.; Mönig-Raane, M.; Sterkel, G.; Wiedemuth, J. (Hrsg.): Es ist Zeit<br />

- das Logbuch für die ver.di-Arbeitszeitinitiative. Hamburg: VSA 2004, S. 155-177. AR-<br />

BEITSPAPIERE: Marrs, Kira: Leistungsentgelt für Angestellte (Zielvereinbarungen). Referat<br />

zum Workshop "ERA und Zielvereinbarungen", Berlin, 23. Sept. 2005.+++Kratzer, Nick:<br />

Zielvereinbarungen als Instrument der Leistungspolitik. Referat im Forum 3 der Tarifpolitischen<br />

Konferenz der IG Metall, Mannheim, 21.10.2005.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF- (Jakob-Klar-Str. 9,<br />

80796 München)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: volker.doehl@isf-muenchen.de); Marrs, Kira<br />

(e-mail: kira.marrs@isf-muenchen.de)<br />

[55-F] Kratzer, Nick, Dr.; Marrs, Kira (Bearbeitung); Sauer, Dieter, Prof.Dr.; Döhl, Volker, Dr.<br />

(Leitung):<br />

Arbeiten ohne (Zeit-)Maß? Ein neues Verhältnis von Arbeitszeit- und Leistungspolitik<br />

INHALT: Hat die Zeit als Maß der Arbeit ausgedient? Ausufernde Arbeitszeiten und der Ruf<br />

nach Arbeitszeitverlängerung scheinen dem zu widersprechen. Aber: Für die Steuerung und<br />

Beurteilung von "Leistung" verliert die "Zeit" als Bemessungsgröße immer mehr an Bedeutung.<br />

Damit greifen traditionelle Instrumente der Regulierung von Zeit und Leistung vielfach<br />

ins Leere. Neue Regulierungsansätze sind gefordert. Kontext/ Problemlage: In Unternehmen<br />

und Verwaltungen setzen sich zunehmend ergebnis- und markt(erfolgs)orientierte Formen der<br />

Steuerung von Arbeit durch. Wenn nur das Ergebnis bzw. der Markterfolg zählt, wird Leistung<br />

vom arbeitskraftbezogenen Aufwand gelöst. Die Arbeitszeit und traditionelle Leistungskriterien<br />

dienen dann zunehmend weniger als Maßstab der Bemessung und Bewertung von<br />

Arbeit und damit auch der legitimen Regulierung von Arbeits- und Leistungsbedingungen.


74 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

Eine tendenziell "entzeitlichte", vom individuellen Aufwand abstrahierende Leistungspolitik<br />

verlangt von den Beschäftigten, den Zusammenhang von Zeit und Leistung selbst herzustellen.<br />

Sie müssen für sich selbst ein Maß setzen, das einer ergebnis- und marktorientierten und<br />

im doppelten Sinne "maßlosen" Leistungspolitik entgegengesetzt werden kann. Dies setzt<br />

neue Bedingungen für individuelles und kollektives Interessenhandeln und verlangt einen<br />

Neuansatz in der betrieblichen und tariflichen Regulierung von Arbeit. Die Fragestellung zielt<br />

auf die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen den neuen Formen der Unternehmens-<br />

und Leistungssteuerung und den Folgen für die Beschäftigten, den individuellen Umgangs-<br />

und Reaktionsweisen und den darauf bezogenen interessenpolitischen Aktivitäten. Wie und<br />

mit welcher Dynamik setzen sich branchen- und betriebsspezifisch die neuen Steuerungsformen<br />

durch? Wie kommen die Beschäftigten, abhängig von bestimmten sozialen und strukturellen<br />

Merkmalen, damit zurecht? Oder konkreter: Was bedeutet es, wenn die Zeit, die für die<br />

Beschäftigten immer noch eine der zentralen Ressourcen bei der individuellen Steuerung ihrer<br />

Arbeit und Leistung ist, für die Unternehmen immer mehr als "Maß" der Arbeit zurücktritt<br />

und an ihre Stelle die Bewertung nach ihrem Ergebnis bzw. ihrem Erfolg rückt? Welche Konsequenzen<br />

ergeben sich daraus für die individuelle und kollektive Interessenvertretung?<br />

METHODE: Um ein möglichst breites Spektrum unternehmerischer Steuerungsformen von Arbeit<br />

zu erfassen, werden Unternehmen bzw. Unternehmensbereiche ausgewählt, die sich jeweils<br />

hinsichtlich des Grades ihrer Abhängigkeit von Marktanforderungen und hinsichtlich<br />

der Durchsetzung ergebnis- bzw. marktorientierter Steuerungsformen unterscheiden. Insbesondere<br />

geht es um Bereiche, in denen traditionell die Zeit zur Arbeits- und Leistungssteuerung<br />

eine zentrale Rolle spielt oder gespielt hat (Zeitlohn- und Angestelltenbereiche), in denen<br />

die Zeit als Maß jedoch zunehmend durch ergebnis- und marktorientierte Bemessungsgrößen<br />

überformt bzw. ersetzt wird. Die ausgewählten Bereiche sind: Servicebereich in der<br />

Telekommunikation, wissenschaftlich-technische Dienstleistung in der Automobilentwicklung,<br />

wissenschaftliche Forschung im öffentlichen Bereich, Pflege im Krankenhaus. DA-<br />

TENGEWINNUNG: Betriebsfallstudien; Expertengespräche; Beschäftigteninterviews; Gruppendiskussionen.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF- (Jakob-Klar-Str. 9,<br />

80796 München)<br />

KONTAKT: Sauer, Dieter (Prof.Dr. e-mail: dieter.sauer@isf-muenchen.de); Döhl, Volker (Dr. email:<br />

volker.döhl@isf-muenchen.de)<br />

[56-L] Krenn, Manfred; Papouschek, Ulrike; Flecker, Jörg; Eichmann, Hubert:<br />

Partizipation in entgrenzten Arbeitsfeldern: IT-Dienstleistungen und Mobile Pflege, in: WSI<br />

Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der<br />

Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 59/2006, H. 2, S. 92-97 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über<br />

den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm)<br />

INHALT: "Der Beitrag behandelt die Auswirkungen entgrenzter Arbeitsbedingungen auf die<br />

Partizipationschancen von Beschäftigten in zwei Dienstleistungsbranchen, den IT-Dienstleistungen<br />

und der mobilen Pflege. Dabei zeigt sich, dass die äußeren Rahmenbedingungen,<br />

wie knappe Budgets, verschärfte Konkurrenz oder häufige Umstrukturierungen, eine Durchsetzung<br />

von ArbeitnehmerInneninteressen erschweren. Diese Rahmenbedingungen bewirken<br />

auch, dass Chancen zur Selbstorganisation in der Arbeit häufig nicht zu einer Demokratisierung<br />

der Arbeitswelt beitragen, sondern eine Delegation von Unsicherheit oder Selbstorgani-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 75<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

sation von Überlastung bedeuten. Unter der Bedingung räumlich und zeitlich 'entgrenzter'<br />

Arbeit nehmen die Partizipationschancen weiter ab, weil Kommunikationsmöglichkeiten und<br />

sozialer Zusammenhalt sowie Zeit und Energie für politisches Engagement fehlen." (Autorenreferat)<br />

[57-L] Kropf, Julia:<br />

Flexibilisierung - Subjektivierung - Anerkennung: Auswirkungen von Flexibilisierungsmaßnahmen<br />

auf die Anerkennungsbeziehungen in Unternehmen, München: Biblion Verl. 2005,<br />

253 S., ISBN: 3-932331-49-4 (Standort: UB Bochum(294)-DCB5355)<br />

INHALT: Die Verfasserin setzt sich im ersten Teil ihrer Untersuchung mit dem Strukturwandel<br />

der Erwerbsarbeit und der neuen Rolle des Subjekts in diesem Zusammenhang auseinander.<br />

Sie zeigt, dass die neuen Formen der Arbeitsorganisation und der Zusammenarbeit für die<br />

Mitarbeiter zwar neue Handlungsoptionen und Freiheiten in der Arbeitswelt schaffen, aber<br />

zugleich auch neue Zwänge hervorrufen. Auch die Subjekte selbst machen vermehrt auf<br />

Selbstverwirklichung orientierte Ansprüche an ihre Erwerbsarbeit geltend. Im Folgenden<br />

steht die identitätsbildende Funktion von Arbeit im Vordergrund. Der individuellen Selbstverwirklichung<br />

liegen bestimmte soziale Voraussetzungen zu Grunde. In Bezug auf Arbeitsverhältnisse<br />

spielt hier vor allem die soziale Wertschätzung mit ihrem Fokus auf individuelle<br />

Leistung eine Rolle. Im dritten Teil wird der makrosoziale Zusammenhang von Anerkennung<br />

und Arbeit im Anerkennungsverhältnis der sozialen Wertschätzung diskutiert. Die der sozialen<br />

Wertschätzung inhärente Ambivalenz und die daraus resultierende Komplexität von Anerkennungskämpfen<br />

führen schließlich zu einer Erweiterung der Honnethschen Verknüpfung<br />

von Anerkennung und Gerechtigkeit in Bezug auf die Erwerbsarbeit. Dass die Anerkennungsverhältnisse<br />

ungleich verteilt sind, zeigt insbesondere die eingehende Untersuchung der<br />

Unternehmensbeziehungen unter Berücksichtigung flexibler Arbeitszusammenhänge. (ICE2)<br />

[58-F] Kuhlmann, Martin, Dr.; Bahnmüller, Reinhard, Dr. (Bearbeitung); Sperling, Hans-<br />

Joachim, Dr. (Leitung):<br />

Begleitforschung zur Umsetzung des Entgelt-Rahmentarifvertrages (ERA-TV) für die Beschäftigten<br />

in der niedersächsischen Metallindustrie<br />

INHALT: Das Projekt will die Umsetzung des Entgeltrahmentarifvertrags für die Beschäftigten in<br />

der niedersächsischen Metallindustrie untersuchen. Mit dem tarifpolitischen Reformprojekt<br />

ERA ist ein weitreichender Innovationsanspruch der betrieblichen Entlohnungsbedingungen<br />

intendiert. Die Untersuchung der betrieblichen Umsetzungsprozesse wird die entgelt- und arbeitspolitischen<br />

Wirkungen herausarbeiten. Kontext/ Problemlage: Die Vereinbarung neuer<br />

Entgeltrahmentarifverträge in zentralen Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie markiert<br />

einen Einschnitt in der tarifvertraglichen Regelung von Arbeitsbewertung und Entgeltsystemen.<br />

Mit der einheitlichen Behandlung von Arbeiter- und Angestelltentätigkeiten in<br />

Entgeltfragen ist ein tarifpolitisches Reformprojekt auf den Weg gebracht, das darüber hinaus<br />

von erheblicher gesellschaftspolitischer Bedeutung ist. Ob diese Reformperspektive einer<br />

Modernisierung tariflicher Regelungen zu Entgelt- und Leistungsbedingungen soziale Wirksamkeit<br />

entfalten wird, entscheidet sich wesentlich an den Voraussetzungen, Verläufen und<br />

Resultaten der Umsetzungsprozesse in den Betrieben. Diese Prozesse werden mit der Vorbereitung<br />

und Einführung über einen längeren Zeitraum die Akteure in den Betrieben ebenso


76 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

beschäftigen wie die Akteure auf der überbetrieblichen Verbandsebene, für die die Anpassungsfähigkeit<br />

des Systems der industriellen Beziehungen auf dem Prüfstand steht. Fragestellung:<br />

Das Forschungsprojekt wird die Umsetzung von ERA am Fall der niedersächsischen<br />

Metall- und Elektroindustrie untersuchen und dabei über eine direkte Kooperation mit dem<br />

F.A.T.K. Tübingen durch einen 'mixed team approach' und ein gemeinsames Untersuchungsdesign<br />

eine Vergleichsperspektive zur Umsetzung des ERA-Tarifwerks in der baden-württembergischen<br />

Metallindustrie verfolgen. Ziel des Forschungsprojektes ist die Klärung der<br />

Formen der Umsetzung und betrieblichen Ausgestaltung des ERA, der Wirkungen der ERA-<br />

Umsetzung und der arbeitspolitischen Implikationen von ERA. Dabei ist zu untersuchen, inwieweit<br />

die Verfahren einheitlicher Arbeitsbewertung zu Veränderungen der betrieblichen<br />

Entgeltstrukturen und dabei auch zu Veränderungen der betrieblichen Arbeits- und Organisationsstrukturen<br />

führen. Weiter ist zu analysieren, ob und unter welchen Bedingungen die Tarifinnovation<br />

in den Betrieben wirksame Impulse zur Einführung oder Forcierung innovativer<br />

Formen der Arbeitsgestaltung liefert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen<br />

METHODE: Auf der Basis von Kurz- und Intensivfallstudien (d.h. Interviews, Bestandsaufnahmen<br />

von Arbeitsstrukturen, Gruppendiskussionen und schriftlichen Befragungen) in Betrieben<br />

der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie, Experteninterviews auf überbetrieblicher<br />

Verbandsebene, teilnehmender Beobachtungen an Projektgruppen und einer abschließenden<br />

Befragung eines größeren Betriebssamples werden die betrieblichen Ausgestaltungen<br />

und die Wirkungen von ERA sowie die Wahrnehmungen und Bewertungen der beteiligten<br />

Akteure und der Beschäftigten untersucht und analysiert. Durch eine Rückvermittlung von<br />

Untersuchungsergebnissen an die beteiligten Akteure ist ein zeitnaher und akteursbezogener<br />

Transfer der Untersuchungsergebnisse vorgesehen. Die vergleichende Untersuchungsperspektive<br />

in Bezug auf die ERA-Umsetzung in Baden-Württemberg wird dabei gewährleistet durch<br />

eine vergleichend angelegte Fallauswahl, die Auswahl gleicher Beschäftigtengruppen und die<br />

Verwendung einheitlicher Instrumente. DATENGEWINNUNG: Interview; Bestandsaufnahme<br />

von Arbeitsstrukturen; Gruppendiskussion; Befragung, schriftlich; Experteninterview; Beobachtung,<br />

teilnehmend.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI-<br />

(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); FATK Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und<br />

Kultur e.V. an der Universität Tübingen (Hausserstr. 43, 72076 Tübingen)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: hsperli@gwdg.de); Kuhlmann, Martin (Dr. e-mail: mkuhlma1<br />

@gwdg.de); Bahnmüller, Reinhard (Dr. e-mail: reinhard.bahnmueller@uni-tuebingen.de)<br />

[59-L] Lengfeld, Holger; Krause, Alexandra:<br />

Wann gilt der Arbeitsmarkt als sozial gerecht?: der Einfluss des Unternehmenskontexts auf<br />

die Akzeptanz ertragsabhängiger Entlohnung, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie,<br />

Jg. 58/2006, H. 1, S. 98-116 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Im Zuge der Dezentralisierung der Tarifpolitik und der Ausweitung ertragsabhängiger<br />

Lohnkomponenten hat die Marktlage eines Unternehmens für die Entlohnungspraxis an Bedeutung<br />

gewonnen. Damit tritt ein neues Prinzip der Lohnfindung in den Vordergrund: das<br />

Prinzip der Marktgerechtigkeit. Ihm zufolge hängen Löhne und Gehälter von der Marktsituation<br />

des jeweiligen Unternehmens ab und nicht davon, welche individuellen Anstrengungen<br />

am Arbeitsplatz erbracht wurden. Fraglich ist, ob dieses Prinzip auch von den Beschäftigten


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 77<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

als gerecht angesehen wird. Anhand von machttheoretischen Überlegungen und Befunden der<br />

Umfrageforschung wird gezeigt, dass sich Beschäftigte erstens dann stärker für lohnbezogene<br />

Marktgerechtigkeit aussprechen, wenn in ihrem Unternehmen ein durchsetzungsstarker Betriebsrat<br />

existiert. Ursächlich dafür ist, dass ein starker Betriebsrat am ehesten imstande ist,<br />

die Ermittlung des unternehmerischen Markterfolgs und die daraus folgenden Verteilungsprozesse<br />

zu kontrollieren. Zweitens stimmen die Beschäftigten dem Prinzip der Marktgerechtigkeit<br />

zu, wenn sie sich in der Vergangenheit durch das Management fair behandelt fühlten.<br />

Unter diesen Umständen vertrauen sie darauf, zukünftig auch bei einer größeren Abhängigkeit<br />

der Entlohnung vom Markterfolg des Unternehmens gerecht behandelt zu werden. Empirische<br />

Basis dieser Untersuchung sind Umfragedaten aus einer in 21 deutschen Metallunternehmen<br />

durchgeführten standardisierten Beschäftigtenbefragung." (Autorenreferat)<br />

[60-F] Mairhuber, Ingrid, Dr.; Vogt, Marion (Bearbeitung):<br />

Minimum income as the social protection of last resort: safety net, trap and/ or springboard?<br />

INHALT: Vorrangige Aufgabe der nationalen ExpertInnen in diesem EU-Projekt ist die Erarbeitung<br />

von länderspezifischen Informationen zur Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

von bestehenden Mindestsicherungssystemen sowie Hintergrundinformationen zur<br />

Erklärung von Ein- und Ausschlussbewegungen. Weiters geht es um die Klärung der Repräsentativität<br />

der ECHP-Daten und um konzeptionelle Probleme bei der Definition von Mindesteinkommen<br />

im jeweiligen Land.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-04 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: Generaldirektion<br />

05 Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen und soziale Angelegenheiten FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich); Catholic University of Louvain, Hoger Instituut voor de Arbeid<br />

(E. van Evenstraat 2E, 3000 Louvain, Belgien)<br />

KONTAKT: FORBA (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at);<br />

HIVA (Tel. +32-16-323333, Fax: +32-16-323334, e-mail: hiva@uleuven.ac.be)<br />

[61-L] Martens, Helmut:<br />

Nach dem Ende des Hype - zwischen Interessenvertretungsarbeit und Arbeitspolitik: primäre<br />

Arbeitspolitik und Interessenvertretung in der informationalen Ökonomie, (Schriftenreihe<br />

der Hans-Böckler-Stiftung), Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2005, 177 S., ISBN: 3-89691-<br />

626-2 (Standort: UB Wuppertal(468)-47PWZ417)<br />

INHALT: Die Studie basiert auf einer empirischen Untersuchung des arbeitspolitischen Handelns<br />

von Beschäftigten und der Interessenvertretungsarbeit von Betriebsräten in der New Economy.<br />

Anknüpfend an einen einleitenden Überblick über die Entwicklung der Branche werden<br />

Ansätze von Arbeitspolitik und Interessenvertretung identifiziert. Vor diesem Hintergrund<br />

werden gewerkschaftliche Modellprojekte in der New Economy vorgestellt, die auch Dimensionen<br />

von gewerkschaftlicher Organisationsentwicklung und Reform und die Debatte um<br />

Organisationslernen berühren. Der Verfasser wendet sich dann der professionellen Interessenvertretungsarbeit<br />

in der IT-Branche zu, um abschließend Perspektiven gewerkschaftlicher<br />

Arbeitspolitik zu formulieren, wie sie sich aus der Untersuchung ergeben. Ergänzt wird die


78 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

Untersuchung um ein Schlusskapitel, in dem der Verfasser sein eigenes Arbeitskraftunternehmertum<br />

reflektiert. (ICE2)<br />

[62-L] Minssen, Heiner; Riese, Christian:<br />

Qualifikation und Kommunikationsstrukturen des Co-Managers: zur Typologie von Betriebsräten,<br />

in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg.<br />

15/2006, H. 1, S. 43-59 (Standort: USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Der Betriebsratstypus des Co-Managers zieht zunehmend Aufmerksamkeit auf sich.<br />

Wir untersuchen in diesem Artikel am Beispiel von Betriebsräten im Öffentlichen Personennahverkehr,<br />

ob dieser Betriebsratstypus sich von anderen (konventionellen, engagierten oder<br />

ambitionierten) Betriebsratstypen hinsichtlich seiner Qualifizierungsprozesse und seiner<br />

Kommunikationsstrukturen unterscheidet. Basierend auf einer schriftlichen Befragung aller<br />

Betriebsräte zeigt sich, dass der Co-Manager mehr Weiterbildungsangebote in Anspruch<br />

nimmt und die dadurch erworbenen Kompetenzen häufiger durch interne Wissensvermittlungsprozesse<br />

an andere Betriebsratsmitglieder weitergibt. Die Kontaktflächen zur Geschäftsleitung<br />

sind deutlich ausgeprägter, ohne dass dies mit einer Reduzierung der Kontakte zu<br />

Gewerkschaften einhergeht. Darüber hinaus wird ein Schwerpunkt im Kontakt zu Betriebsräten<br />

anderer Unternehmen gelegt; hier sind Co-Manager deutlich variantenreicher und differenzierter<br />

als ihre Kollegen aus den anderen Betriebsratstypen." (Autorenreferat)<br />

[63-F] Nehls, Sabine, M.A. (Bearbeitung); Kleinsteuber, Hans J., Prof.Dr. (Leitung):<br />

Mitbestimmte Medienpolitik - Zustand und Zukunft gewerkschaftlicher Medienpolitik. Eine<br />

Studie mit dem Schwerpunkt Hörfunk und Fernsehen<br />

INHALT: 1. Ausgangslage und Rahmenbedingungen gewerkschaftlicher Medienpolitik eruieren<br />

und darstellen. 2. Perspektiven entwickeln als Diskussionsgrundlage einer fundierten und engagierten<br />

arbeitnehmerorientierten Medienpolitik. 3. In mehreren Fallstudien die Brücke zwischen<br />

Wissenschaft und Praxis schlagen, vor allem mit dem Ziel, Anforderungen an und Informationsbedarfe<br />

von mitbestimmungspolitischen Akteuren in Aufsichtsgremien zu benennen.<br />

ZEITRAUM: 1999-2004, aber auch aktuelleres Material GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: akteurstheoretischer Ansatz; Konzept des Mehrebenensystems DATENGEWIN-<br />

NUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview;<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department<br />

Sozialwissenschaften Institut für Politische Wissenschaft Arbeitsstelle Medien und Politik<br />

(Sedanstr. 19, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-428386196, e-mail: SabineNehls@aol.com)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 79<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

[64-F] Prott, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Gewerkschaftliche Vertrauensleute im Spannungsfeld von Beruf und Funktion<br />

INHALT: Gestützt auf aktuelle Erkenntnisse der berufs- und organisationssoziologischen Forschung,<br />

wurden Rolle und Funktion gewerkschaftlicher Vertrauensleute am Beispiel der IG<br />

Metall und der IG BCE mit Hilfe von Intensivinterviews untersucht. Im Vordergrund standen<br />

Hintergründe der beruflichen wie der gewerkschaftlichen Biografie, Handlungsmotive und<br />

Verhaltenserwartungen wichtiger Bezugsgruppen. Kontext/ Problemlage: Vertrauensleute<br />

bilden das Rückgrat der Gewerkschaften im Betrieb. Als in der Regel gewählte Interessenvertreter<br />

erwerben sie Vertrauen auf Zeit. Sie sollen die Arbeit der Betriebsräte im gewerkschaftlichen<br />

Sinne unterstützen. Durch die Bedeutungszuwächse der Betriebsräte sowie die Professionalisierungsgewinne<br />

des gewerkschaftlichen Managements industrieller Konflikte geraten<br />

die Vertrauensleute als bereichsspezifische Akteure unter einen doppelten Druck, der sie auf<br />

die Funktion bloßer Erfüllungsgehilfen zurückzuwerfen droht. Ihre schwache Verankerung in<br />

den Satzungen der Gewerkschaften lässt ihnen formal geringe Einflusschancen. Gleichzeitig<br />

benötigen sie einen stabilen Rückhalt im Kreis der Kolleginnen und Kollegen ihres Arbeitsbereichs,<br />

den sie sich nicht zuletzt durch anerkannte fachliche Kompetenz erwerben können.<br />

Je erfolgreicher sie jedoch im Beruf sind, um so weniger mögen sie geneigt sein, sich als ehrenamtliche<br />

Funktionäre dauerhaft und verbindlich zu engagieren. Fragestellung: Unter den<br />

Bedingungen des industriellen wie des gewerkschaftlichen Wandels ergibt sich ein besonderes<br />

Spannungsfeld zwischen Beruf und ehrenamtlicher Funktion. Von dieser Vermutung ging<br />

das Projekt aus. Dieser in der bisherigen Forschung ausgeklammerte Aspekt gewinnt angesichts<br />

des fortgesetzten Mitgliederschwunds besondere Brisanz. Die zentrale Fragestellung<br />

lautete: In welcher Weise verarbeiten Vertrauensleute der IGM und der IGBCE die an ihre<br />

berufliche Position wie an ihre gewerkschaftliche Funktion von unterschiedlichen Bezugsgruppen<br />

(Arbeitskollegen, Vorgesetzte, Betriebsräte, hauptamtliche Gewerkschaftsfunktionäre<br />

etc.) gerichteten Erwartungen zu einer Handlungsstrategie, die gleichermaßen subjektiven<br />

Perspektiven wie strukturellen Rahmenbedingungen gerecht werden kann? In einzelnen Dimensionen<br />

soll dabei der Erwerb von Vertrauen sowie die Bewahrung und der Einsatz von<br />

Vertrauen im Prozess der Bildung sozialen Kapitals betrachtet werden. Ergebnisse: Es gelingt<br />

vielen Vertrauensleuten, ihre soziale Rolle zwischen den sanktionskräftigen Bezugsgruppen<br />

der Arbeitskollegen wie der Betriebsräte verhaltenssicher auszubalancieren. Sie riskieren aber<br />

Vertrauensverluste bei den Betriebsräten, wenn sie deren Erwartungen nach Absicherung ihrer<br />

Macht nicht nachkommen. Sofern sie selbst in die Position von Betriebsräten aufrücken<br />

und dort erfolgreich tätig werden wollen, was kaum die Hälfte der befragten Population anstrebt,<br />

benötigen sie komplexe politisch- moralische, sozial-kommunikative und organisatorische<br />

Kompetenzen. Erworbene berufliche Qualifikationen gelten den Vertrauensleuten zwar<br />

als nützliche Absicherungen ihrer Funktion nach unten, für ehrenamtliche Gewerkschaftskarrieren<br />

spielen sie jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Das Spektrum der Einstellungen fächerte<br />

sich auf im Zusammenhang mit der Intensität der gewerkschaftlichen Bindung. Die<br />

Zugehörigkeit zu einer der beiden Organisationen spielte demgegenüber kaum eine Rolle.<br />

METHODE: Im Mittelpunkt des empirisch angelegten Projekts standen leitfadengesteuerte Intensivinterviews<br />

mit insgesamt 101 gewerkschaftlichen Vertrauensleuten, die sich gleichmäßig<br />

auf beide Organisationen verteilten. In der zufällig gewonnenen Stichprobe sind langjährige<br />

wie neue Funktionsinhaber, Frauen und Männer, Alte und Junge annähernd wie in der<br />

Grundgesamtheit vertreten. Große Unternehmen mit stabilen gewerkschaftlichen Strukturen<br />

sind gegenüber Kleinbetrieben, Arbeiter gegenüber Angestellten überrepräsentiert. Das so<br />

gewonnene Spektrum von Einstellungen und Erfahrungen kann sicher nicht die Generierung


80 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

bruchlos verallgemeinerungsfähiger Kenntnisse beanspruchen, wohl aber ist die Datenbasis<br />

breit genug, um die wichtigsten sozialen Typen gewerkschaftlicher Vertrauensleute herausschälen<br />

zu können. Die Intensivinterviews wurden vorbereitet, rückkoppelnd begleitet und<br />

ergänzt durch Expertengespräche mit für Vertrauensleutearbeit Verantwortlichen in beiden<br />

Gewerkschaften sowie beim DGB.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Prott, J.: Vertrauensleute.<br />

Ehrenamtliche Gewerkschaftsfunktionäre zwischen Beruf und sozialer Rolle. Abschlussbericht.<br />

Hamburg, Febr. 2006, 260 S.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department<br />

Wirtschaft und Politik Fachgebiet Soziologie (Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: joprott@t-online.de)<br />

[65-F] Richter, Ulrike A. (Bearbeitung); Funder, Maria, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Arbeitskräfte, Leistungsträger, Human Resources. Eine Ethnographie betrieblicher Leistungspolitik<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Graduiertenkolleg<br />

"Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur"<br />

(Biegenstr. 9, 35037 Marburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-2824354, e-mail: richteru@staff.uni-rnarburg.de)<br />

[66-F] Röbenack, Silke, Dr.phil. (Bearbeitung):<br />

Betriebliche Mitbestimmung in Ostdeutschland - die institutionellen Logiken und habituellen<br />

Muster betriebsrätlichen Handelns<br />

INHALT: In der frühen Transformationsforschung zur betrieblichen Mitbestimmung sind einige<br />

Probleme offen geblieben: So hat man die Etablierung von Betriebsräten zwar häufig als 'Institutionentransfer'<br />

etikettiert, die institutionentheoretischen Grundannahmen wurden jedoch<br />

kaum expliziert. Auch wurde den Fragen, wer die ersten Betriebsräte waren und was sie motiviert<br />

hat, sich in einer Phase des gesellschaftlichen und betrieblichen Umbruchs als Interessenvertreter<br />

zu engagieren, selten detailliert nachgegangen. Zudem wurde das Phänomen ihrer,<br />

bereits sehr früh sichtbaren, unterschiedlichen Handlungsfähigkeit oft als kontextabhängig<br />

oder als defizitäres Anpassungsverhalten zu deuten versucht. Die komplexe Relation zwischen<br />

Institution und Akteur musste damit unterbelichtet bleiben. Die Arbeit widmet sich jenen<br />

Leerstellen. Der vielschichtige Aneignungsprozess durch die Akteure, so lässt sich anhand<br />

der Lebensgeschichten von Betriebsräten der 'ersten Stunde' exemplarisch zeigen, wird<br />

maßgeblich mitbestimmt durch unterschiedliche Grade der 'Vorangepasstheit' ihrer Habitus<br />

an die Institution. Die Grundlagen dafür wurden in der Primär- sowie beruflichen und politischen<br />

Sekundärsozialisation der Akteure gelegt. ZEITRAUM: 1989/90 bis 1995 GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Ostdeutschland<br />

METHODE: Mittels eines handlungstheoretischen Institutionenkonzepts, verknüpft mit sozialisations-<br />

und habitustheoretischen Überlegungen, sollte verdeutlicht werden, wie man sich die<br />

Institutionalisierung betriebsrätlichen Handelns in Ostdeutschland vorzustellen hat. Die Ar-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 81<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

beit basiert auf 18 biographischen Interviews mit (ehemaligen) ostdeutschen Betriebsräten<br />

sowie auf Expertengespächen mit Gewerkschaftsvertretern. Untersuchungsdesign: Querschnitt<br />

DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 18; Auswahlverfahren:<br />

Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Röbenack, Silke: "Aber meistens nur ein Kollege". Über die ersten<br />

Betriebsräte in Ostdeutschland. München, Mering: Hampp 2005.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-03 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für<br />

Soziologie (07737 Jena)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-945524, e-mail: s.roebenack@uni-jena.de)<br />

[67-L] Röbenack, Silke:<br />

Aber meistens einfach nur ein Kollege: über die ersten Betriebsräte in Ostdeutschland, München:<br />

Hampp 2005, 325 S., ISBN: 3-87988-926-0 (Standort: USB Köln(38)-32A2956)<br />

INHALT: "In der frühen Transformationsforschung zur betrieblichen Mitbestimmung sind einige<br />

Probleme offen geblieben: So hat man die Etablierung von Betriebsräten zwar häufig als 'Institutionentransfer'<br />

etikettiert, die institutionentheoretischen Grundannahmen wurden jedoch<br />

kaum expliziert. Auch wurde den Fragen, wer die ersten Betriebsräte waren und was sie motiviert<br />

hat, sich in einer Phase des gesellschaftlichen und betrieblichen Umbruchs als Interessenvertreter<br />

zu engagieren, selten detailliert nachgegangen. Und das Phänomen ihrer, bereits<br />

sehr früh sichtbaren, unterschiedlichen Handlungsfähigkeit wurde oft als kontextabhängig<br />

oder als defizitäres Anpassungsverhalten zu deuten versucht. Die komplexe Relation zwischen<br />

Institution und Akteur musste damit unterbelichtet bleiben. Die Arbeit widmet sich jenen<br />

Leerstellen. Mittels eines handlungstheoretischen Institutionenkonzepts, verknüpft mit<br />

sozialisations- und habitustheoretischen Überlegungen, soll verdeutlicht werden, wie man<br />

sich die Institutionalisierung betriebsrätlichen Handelns in Ostdeutschland vorzustellen hat.<br />

Der vielschichtige Aneignungsprozess durch die Akteure, so lässt sich anhand der Lebensgeschichten<br />

von Betriebsräten der 'ersten Stunde' exemplarisch zeigen, wird maßgeblich mitbestimmt<br />

durch unterschiedliche Grade der 'Vorangepasstheit' ihrer Habitus an die Institution.<br />

Die Grundlagen dafür wurden in der Primär- sowie beruflichen und politischen Sekundärsozialisation<br />

der Akteure gelegt." (Autorenreferat)<br />

[68-F] Röttger, Bernd, Dr.; Candeias, Mario, Dr.; Brinkmann, Ulrich, Dr. (Bearbeitung); Dörre,<br />

Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Global mitbestimmen - lokal gestalten? Bürgerschaftliches Engagement von Betriebsräten<br />

am Beispiel regionaler Strukturpolitik<br />

INHALT: Das deutsche System industrieller Beziehungen steht unter hohem Veränderungsdruck.<br />

Ob es in einer globalisierten Welt Überlebenschancen besitzt, entscheidet sich nicht zuletzt an<br />

der Nahtstelle von betrieblicher und unternehmensübergreifender Interessenvertretung. In vielen<br />

Sektoren lässt sich inzwischen ein Spannungsverhältnis zwischen betrieblicher und gewerkschaftlicher<br />

Interessenpolitik beobachten. Diese Entwicklung, die eher verharmlosend<br />

als 'Verbetrieblichung' der industriellen Beziehungen diskutiert wird, ist aber nicht schicksalhaft<br />

vorprogrammiert. Es gibt Betriebsräte, die ihr Engagement über die Grenzen des Unter-


82 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

nehmens hinaus auf neue gesellschaftliche Felder ausweiten. Das Forschungsprojekt untersucht<br />

vergleichend in den Untersuchungsregionen Braunschweig, Hannover, Kiel, Zwickau,<br />

Ostbrandenburg und Jena (eventuell auch Rostock), ob sich im bürgerschaftlichen Engagement<br />

von betrieblichen Interessenvertretern Keimformen einer neuen Identität entwickeln, deren<br />

gezielte Förderung ein Gegengewicht zur bloßen Betriebszentrierung schaffen könnte.<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 80).<br />

Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 300). Standardisierte Befragung, schriftlich<br />

(Stichprobe: 200).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Dörre, K.: Wiederkehr der Unsicherheit, Gewerkschaften und<br />

Tarifpolitik. Beitrag zur tarifpolitischen Konferenz der IG Metall, 20./21 Oktober, Mannheim.<br />

Erscheint im Konferenz-Reader. Hamburg: VSA-Verl. 2005.+++Dörre, K.: Gewerkschaften<br />

und Beteiligung. Mit aktivierender Mitgliederpolitik aus der Defensive? Beitrag zum Forum<br />

Küste im Rahmen der tarifpolitischen Konferenz der IG Metall in Mannheim. Hamburg:<br />

VSA-Verl. 2005.+++Röttger, Bernd: Gewerkschaftliche Suchstrategien aus der Defensive:<br />

zwischen Rekonstruktion des 'Modell Deutschland' und radikaler Erneuerung. Thesen zur<br />

gewerkschaftlichen politics of scale. Beitrag für die 3. Jahrestagung des 'Forums Neue Politik<br />

der Arbeit': 'Nach dem Epochenbruch: Übergänge zu einer neuen Politik der Arbeit und Menschenwürde<br />

in der Arbeitswelt. 4./5. März 2005, IG Metall Bildungsstätte Berlin-Pichelssee.<br />

Westf. Dampfboot 2006 (im Erscheinen). ARBEITSPAPIERE: Brinkmann, U.; Candeias, M.;<br />

Dörre, K.; Röttger, B.: Regionale Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement. Antworten<br />

auf die Erosion tariflicher Haltegriffe. Erste Forschungsergebnisse und weitere Forschungsperspektiven<br />

des Projekts 'Global mitbestimmen' lokal gestalten? MS. Jena: 2005.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-12 ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Hans-Böckler-Stiftung; Otto-Brenner-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für<br />

Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (07737 Jena)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945521, e-mail: Klaus.Doerre@uni-jena.de)<br />

[69-F] Rudolph, Wolfgang, M.A. (Bearbeitung); Wassermann, Wolfram, Dr.rer.pol.; Kayser,<br />

Gunter, Dr. (Leitung):<br />

Mittelstand und Mitbestimmung - Unternehmensführung, Mitbestimmung und Beteiligung<br />

in mittelständischen Unternehmen<br />

INHALT: Ziele sind, Einstellungen und Verhaltensweisen mittelständischer Arbeitgeber gegenüber<br />

der betrieblichen Mitbestimmung sowie Erfahrungen aus der Mitbestimmungspraxis in<br />

mittelständischen Klein- und Mittelbetrieben zu untersuchen. Untersucht werden Betriebe des<br />

industriellen Mittelstands, des privaten Dienstleistungsgewerbes und des Handwerks mit<br />

mehr als 20 Beschäftigten in ausgewählten Branchen.<br />

METHODE: Arbeitgeber bzw. Geschäftsführer werden in einer qualitativen Befragung zur mittelstandstypischen<br />

Abwehr gegenüber der betrieblichen Mitbestimmung befragt. Dies wird<br />

ergänzt durch die Befragung mitbestimmungserfahrener Mittelständler. Dort existierende Betriebsräte<br />

werden einbezogen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:<br />

Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 60; 40 Betriebe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-<br />

Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 83<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

INSTITUTION: Büro für Sozialforschung - Kasseler Verein für angewandte Sozialforschung<br />

e.V. (Friedrich-Ebert-Str. 71, 34119 Kassel); Institut für Mittelstandsforschung (Maximilianstr.<br />

20, 53111 Bonn)<br />

KONTAKT: Wassermann, Wolfram (Dr. Tel. 0561-103085-86,<br />

e-mail: wolfram.wassermann@bfs-kassel.de)<br />

[70-L] Schroeder, Wolfgang:<br />

Change and continuity of industrial relations in Central and Eastern Europe, in: Maurizio<br />

Bach, Christian Lahusen, Georg Vobruba (Eds.): Europe in motion : social dynamics and political<br />

institutions in an enlarging Europe, Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 97-117, ISBN: 3-89404-536-1<br />

(Standort: ULB Münster Zweigbibl. für Sozialwiss.(6A)-MK5100/564)<br />

INHALT: Obgleich der Gesamtprozess der europäischen Integration in den letzten zwei Jahrzehnten<br />

erheblich beschleunigt worden ist, bleiben erhebliche Differenzen bei den institutionellen<br />

Strukturen der industriellen Beziehungen. Diese haben sich unter spezifischen nationalen, regionalen<br />

und lokalen Bedingungen entwickelt und es ist daher ein Pfad zur Konvergenz kaum<br />

auszumachen. Weiterhin ist es wenig überraschend, dass sich auch in den mittel- und osteuropäischen<br />

Ländern nach dem Ende des Kommunismus und nach der Osterweiterung von<br />

2004 die unterschiedlichsten arbeitspolitischen Systeme und Formen des kollektiven Verhandelns<br />

entwickelt haben. Der vorliegende Beitrag arbeitet heraus, dass dieser Pluralismus in<br />

den postkommunistischen Ländern weiterhin durch Globalisierung und die Integration in den<br />

Weltmarkt beschleunigt wird. Die Entwicklung geht von einer moderaten Transformationsphase<br />

der sozialistischen Arbeitsbeziehungen über zum "freien Spiel der Kräfte" der Marktgesellschaft,<br />

einem "free collective bargaining" der industriellen Beziehungen und den damit<br />

verbundenen deregulierten Arbeitsbeziehungen. (ICA)<br />

[71-L] Tietel, Erhard:<br />

Wenn die Rolle ins Rollen kommt: Betriebsräte als Grenzgänger zwischen Beschäftigten,<br />

Geschäftsleitung und Gewerkschaft, in: Arbeit und Politik : Mitteilungsblätter der Akademie für<br />

Arbeit und Politik an der Universität Bremen, Jg. 18/2006, Nr. 31/32, S. 6-12<br />

INHALT: Die betrieblichen Arbeitsbeziehungen unterliegen einem umfassenden Wandel. In diesem<br />

Zusammenhang verändern sich auch Funktion, Bedeutung und Rolle des Betriebsrats.<br />

Der Verfasser stellt einen Ansatz vor, der den Betriebsrat in der Dynamik triadisch strukturierter<br />

Interaktionsverhältnisse und polarer Grenzlinien zwischen Geschäftsleitung, Belegschaft<br />

und Gewerkschaft verortet. Auf dieser Basis werden Veränderungstendenzen betrieblicher<br />

Arbeitsbeziehungen skizziert, die neue Managementstrategien, die "neue Selbständigkeit"<br />

in der Arbeit und eine zunehmende Verbetrieblichung der Betriebsratsarbeit betreffen.<br />

Im Zuge dieser Veränderungen rücken Betriebsrat und Belegschaft näher an den Pol der Geschäftsleitung<br />

heran. Der Interessengegensatz von Arbeit und Kapital verliert an Bedeutung<br />

und von den "Grenzgängern" der Betriebsräte wird eine "trianguläre Rollenkompetenz" verlangt.<br />

(ICE2)<br />

[72-F] Universität Osnabrück:<br />

Rüstungskonversion, Alternativproduktion und Gewerkschaften


84 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0541-969-0)<br />

[73-F] Voskamp, Ulrich, M.A. (Bearbeitung); Wittke, Volker, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Chancen für Hochlohnstandorte in globalen Produktions- und Innovationsnetzwerken der<br />

Elektronikindustrie - das Beispiel der Handy-Branche<br />

INHALT: Das Projekt will einen Beitrag leisten zur Beantwortung der Frage, welche strategischen<br />

Optionen bestehen, um die Zukunft von Fertigungsaktivitäten an Hochlohnstandorten<br />

in Westeuropa zu gestalten. Mit diesem Ziel werden Innovations- und Produktionsnetze europäischer<br />

Unternehmen der High-Tech-Elektronik im Hinblick auf ihre räumliche, organisatorische<br />

und soziale Einbettung untersucht. Produktionsstandorte in Deutschland und anderen<br />

Hochlohnländern stehen in bisher unbekanntem Ausmaß zur Disposition. Von Verlagerung<br />

bedroht sind nicht nur arbeitsintensive Fertigungen von Standardprodukten, sondern zunehmend<br />

auch qualifikatorisch und technologisch anspruchsvolle High-Tech-Fertigungen. Vielfach<br />

scheint es, als sei die Erosion der Fertigungsbasis führender Industrieländer kaum abwendbar,<br />

seit im Zuge der Globalisierung Niedriglohnregionen als Produktionsstandorte<br />

leichter zugänglich und in globale Produktions- und Innovationsnetzwerke integrierbar geworden<br />

sind. Träfe dies tatsächlich für breite Bereiche industrieller High-Tech-Fertigung zu,<br />

wären die einst für diese industriellen Aktivitäten privilegierten Standorte unmittelbar der<br />

Konkurrenz um Löhne, Beschäftigungsbedingungen und Sozialstandards ausgesetzt. Das Projekt<br />

startet mit der Hypothese, dass relevante Fertigungsaktivitäten an Hochlohn-Standorten<br />

eine Perspektive haben können, wenn ihre strategische Bedeutung für die Innovationsfähigkeit<br />

von Unternehmen zur Geltung gebracht wird. Die Innovations- und Produktionsnetze europäischer<br />

Hersteller von High-Tech-Elektronik werden unter folgenden Fragen untersucht:<br />

Wie weit werden Fertigungsaktivitäten "in-house" organisiert, wie ausgeprägt ist das "Outsourcing"<br />

an Kontraktfertiger? Wie weit werden Fertigungs- und Innovationsaktivitäten der<br />

Unternehmen und ihrer Zulieferer an den Heimatstandorten räumlich gebündelt; wie weit<br />

werden sie durch "Offshoring" räumlich entkoppelt? Wie gestalten die Unternehmen ihre<br />

Kooperations- und Kommunikationsbeziehungen über funktionale, Unternehmens- und nationale<br />

Grenzen hinweg? Wie ist die Strategiebildung eingebunden in politisch-institutionelle<br />

Gestaltungsprojekte auf regionaler oder nationaler Ebene? Das Projekt geht dieser Fragestellung<br />

mit Hilfe von kontrastierenden Fallstudien bei europäischen Markenherstellern und Zulieferern<br />

der Handy-Branche nach, wo Innovation und Produktion unter den Bedingungen<br />

kurzer Produktzyklen und "time-to-market", technologisch hoch dynamischer Produktkonzepte<br />

und zunehmend ausdifferenzierter, volatiler Produktmärkte bewältigt werden müssen. Diese<br />

Industrie ist als Untersuchungsfeld auch insofern sehr gut geeignet, weil zum einen in diesem<br />

Feld der High-Tech-Elektronik europäische Unternehmen eine starke Marktposition aufgebaut<br />

haben und zum zweiten konträre Strategien verfolgt werden. Damit lassen sich hier in<br />

einem komparativen Zugriff die Vorzüge und Nachteile sehr unterschiedlicher Gewichtungen<br />

von Fertigungsaktivitäten gut herausarbeiten. Das Projekt ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren<br />

angelegt.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 85<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />

Lehrstuhl Prof.Dr. Wittke (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-39-7206, e-mail: vwittke@gwdg.de)<br />

[74-L] Weiss, Manfred:<br />

Arbeitnehmermitwirkung: Kernelement des Europäischen Sozialmodells, in: Industrielle<br />

Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13/2006, H. 1, S. 5-20<br />

INHALT: "Die Skizze gibt einen Überblick über den bisherigen Beitrag der Europäischen Gemeinschaft<br />

(EG) zur Arbeitnehmermitwirkung bei unternehmerischen Entscheidungen im nationalen<br />

und im transnationalen Bereich. Dabei zeigt sich, dass die EG sich auf ein kooperatives<br />

Modell der Arbeitsbeziehungen festgelegt und gleichzeitig rein antagonistisch-konfliktorisch<br />

ausgerichteten Modellen eine Absage erteilt hat. Die EG-Gesetzgebung zielt nicht auf<br />

institutionelle Uniformität, sondern favorisiert Verfahrensmodelle, die den jeweiligen Akteuren<br />

große Gestaltungsfreiheiten belassen. Arbeitnehmermitwirkung bei unternehmerischen<br />

Entscheidungen ist zu einem wesentlichen Element des europäischen Sozialmodells geworden."<br />

(Autorenreferat)<br />

[75-F] Zellhuber, Brigitte, Dr. (Bearbeitung); Zacher, Johannes, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Veränderungsdruck auf tarifliche Beschäftigungsverhältnisse in der Sozialwirtschaft<br />

INHALT: Inhalt der Forschung ist eine explorative Studie zu den Wirkungen von Tarifdiffusion<br />

in der Sozialwirtschaft. Die Aufgabenstellung wird präzisiert in den folgenden Punkten zur<br />

Problemlage, zu den forschungsleitenden Fragestellungen und zum Vorgehen. Die Frage nach<br />

dem Zusammenhang zwischen Leistungsqualität und Einsparzwängen in der Sozialwirtschaft<br />

sind aktuell sehr virulent. Kontext/ Problemlage: Die überwiegende Anzahl der Träger und<br />

Einrichtungen in der Sozialwirtschaft bezahlen ihre Mitarbeiter nach dem BAT oder eng daran<br />

angelehnten Tarifwerken (z.B. AVR Caritas und Diakonie). In den Vergütungsvereinbarungen<br />

soll der Kostendruck der Öffentlichen Hand und der Kassen an die Leistungserbringer<br />

weitergegeben werden. Im Zuge von Entgeltgesprächen werden seitens der Kostenträger Erwartungen<br />

und Anforderungen eingebracht, die nur zu erfüllen sind, wenn von den Tarifverträgen<br />

abgewichen wird. Bei Kosteneinsparungen im Personalbereich wird den BATgebundenen<br />

Trägern der freien Wohlfahrt exemplarisch die Lohnpolitik privater Anbieter<br />

entgegengehalten und als vorteilhaft dargestellt. Aus der aktuellen Situation ergeben sich<br />

zwei Fragebereiche: 1. Worin liegen die wesentlichen Unterschiede zwischen den Entlohnungssystemen?<br />

Als Elemente des Vergleichs interessieren: Abweichungen im Lohnniveau,<br />

insbesondere nach Berufsgruppen, Berücksichtigungschemata von Alter, Familienstand und<br />

Betriebszugehörigkeit; Gestaltung von Regelungen für Zuschläge; soziale Absicherung durch<br />

Zusatzversorgungen, Modelle und Bemessung der Arbeitszeit. 2. Welche Folgewirkungen hat<br />

der Ausstieg aus den BAT-nahen Tarifsystemen? Von Interesse sind hierbei die Auswirkungen<br />

auf die Mitarbeiter, die Betriebsträger aber auch auf die Ausgestaltung und Qualität der<br />

Leistungen. Schlagworte für die Frageformulierungen sind: Motivation, Fluktuation, Qualitätsmanagement,<br />

Personalgewinnung, sozialer Betriebsfrieden, Outsourcing und Insourcing.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Ballungsraum München, städtische Region Augsburg, ländliches<br />

Gebiet um Kempten


86 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

2 Industrielle Beziehungen, Macht und Herrschaft, Arbeitspolitik, Mitbestimmung<br />

METHODE: Die Studie hat einen explorativen Charakter. Hierfür steht ein durchaus als repräsentativ<br />

zu bezeichnendes Sample privater Leistungsanbieter der Sozialwirtschaft zur Verfügung.<br />

Es umfasst sowohl Anbieter aus dem Ballungsraum München, aus der städtischen Region<br />

Augsburg als auch aus dem ländlichen Gebiet um Kempten. Die Entlohnungssysteme der privaten<br />

Träger werden vor Ort durch Expertengespräche und Dokumentenanalyse erhoben. Zur<br />

Ermittlung der wichtigsten Unterschiede zu den BAT-nahen Tarifverträgen erfolgt ein Vergleichsverfahren.<br />

Die Studie hat zur Frage der Folgewirkungen den Charakter einer ersten<br />

Problemaufnahme. Mit teilstandardisierten Fragebögen erfolgen Experteninterviews auf Träger-,<br />

Leitungs- und Mitarbeiterebene. Die gewonnenen Daten werden abgeglichen und bewertet.<br />

Aus der Analyse werden Anregungen erwartet, um zukünftige Argumentationen zur<br />

Wechselwirkung zwischen Tarifstruktur und Qualität der sozialen Lage aufzubereiten. DA-<br />

TENGEWINNUNG: Experteninterview, teilstandardisiert; Dokumentenanalyse.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zacher, J.; Zellhuber, B.:<br />

Veränderungsdruck auf tarifliche Beschäftigungsverhältnisse in der Sozialwirtschaft. Abschlussbericht.<br />

Mai 2005, 37 S.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Kempten, FB Allgemeinwissenschaften und Betriebswirtschaft<br />

(Postfach 1680, 87406 Kempten)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: johannes.zacher@fh-kempten.de); Bearbeiterin<br />

(e-mail: gittezellhuber@compuserve.de)<br />

3 Arbeit, Arbeitsorganisation, Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung,<br />

Technologie<br />

[76-L] Baethge-Kinsky, Volker; Tullius, Knut:<br />

Produktionsarbeit und Kompetenzentwicklung in der Automobilindustrie: was geben flexibel<br />

standardisierte Produktionssysteme für den Einsatz qualifizierter Fachkräfte her?, in:<br />

SOFI-Mitteilungen : Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen, 2005, Nr. 33, S. 39-53 (Standort:<br />

USB Köln(38)-XG05472; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die jüngere Reorganisation der Automobilarbeit mit ihrem normativen Bezug auf flexibel-standardisierte<br />

Produktionssysteme verringert nicht das Niveau der Qualifikationsanforderungen,<br />

verändert die Anforderungsstruktur aber erheblich. Die Bewältigung dieses<br />

Qualifikationswandels gelingt nur dann, wenn neben der Modernisierung traditioneller Aus-<br />

und Weiterbildung die lernförderliche Gestaltung der Betriebs- und Arbeitsorganisation ganz<br />

oben auf der betrieblichen Agenda steht. Hierzu gehören eine Ganzheitlichkeit der Aufgabenstellung,<br />

soziale Einbindung in der Arbeit, Partizipationschancen und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

im Betrieb. Die Verfasser erläutern diese Thesen anhand von zwei Betriebsfallstudien<br />

aus der Kraftfahrzeugindustrie. Beide untersuchte Betriebe unterliegen in<br />

ähnlicher Weise einer Verschärfung der Markt- und Wettbewerbssituation und haben weitgehend<br />

gleiche Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet. Während ähnliche Veränderungen in<br />

den Anforderungen an Wissen und Kompetenz der Produktionsbeschäftigten auftreten, gibt es<br />

Unterschiede in der Bewertung der Arbeit und in Bezug auf die Möglichkeiten der Kompetenzentfaltung.<br />

In der Kompetenzentwicklung unterscheiden sich beide Betriebe vor allem bei<br />

der lernförderlichen Gestaltung des Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisses. Im Maße die-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 87<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

ser Unterschiede differiert auch das Ausmaß, in dem die Mitarbeiter ihre wesentlichen Ansprüche<br />

an Arbeit eingelöst sehen. (ICE2)<br />

[77-F] Bannert, Kurt (Bearbeitung); Stagel, Wolfgang, Dr. (Leitung):<br />

Atypische Beschäftigungsformen: DienstgeberInnen von geringfügig Beschäftigten und freie<br />

DienstnehmerInnen<br />

INHALT: Bewertung der in Österreich von 1996 bis 1998 durchgeführten sozialrechtlichen Reformen,<br />

die sich auf die Einbeziehung geringfügig Beschäftigter mit freien Dienstverträgen in<br />

die Sozialversicherung bezogen. Das Projekt bezieht sich insbesondere auf die Reaktionsweisen<br />

der Dienstgeber auf die genannten gesetzlichen Veränderungen. ZEITRAUM: 1996-1999<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich<br />

METHODE: sekundärstatistische Auswertung von Daten der Sozialversicherungsträger; eigene<br />

schriftliche und mündliche Erhebungen (Fragebogen/ Interviews) DATENGEWINNUNG:<br />

Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Betriebsräte in Betrieben mit freien Dienstverträgen;<br />

Auswahlverfahren: willkürlich). Standardisierte Befragung (Stichprobe: 10.000; Dienstgeber<br />

geringfügig Beschäftigter und freie DienstnehmerInnen; Auswahlverfahren: Quota). Sekundäranalyse<br />

von Individualdaten (Dienstgeber geringfügig Beschäftigter und freier DienstnehmerInnen<br />

in Österreich; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />

Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 1999-12 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Institution; Auftraggeber<br />

INSTITUTION: ISW - Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Weingartshofstr. 10,<br />

4020 Linz, Österreich)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0732-669273-3322, Fax. -2889, e-mail: stagel.w@ak-ooe.at)<br />

[78-F] Fachinger, Uwe, PD Dr. (Leitung):<br />

Struktureller Wandel der Erwerbstätigkeit und selbständige Erwerbsarbeit<br />

INHALT: In der Bundesrepublik Deutschland vollzieht sich ein erwerbstruktureller Wandel, der<br />

gekennzeichnet ist von einer Zunahme selbständig Erwerbstätiger und getragen wird von sich<br />

ändernden gesellschaftlichen, ökonomischen und sozialen Bedingungen. Um über die Entwicklung<br />

im Bereich der selbständigen Erwerbstätigkeit weitere Anhaltspunkte zu gewinnen,<br />

werden insbesondere anhand von Scientific Use Files der Mikrozensen aus den Jahren 1989,<br />

1991, 1993, 1995, 1996, 1997, 1998 und 2000 Zeitverlaufsanalysen durchgeführt. Die Fragen,<br />

denen in dem Projekt nachgegangen wird, sind: In welchen Berufsbereichen bzw. Wirtschaftssektoren<br />

kam es zu signifikanten Veränderungen bei den selbständig Erwerbstätigen?<br />

Hat sich die Entwicklung selbständiger Erwerbstätigkeit in West- und Ostdeutschland anders<br />

vollzogen? Gab es eine geschlechtsspezifische Entwicklung? Ist es zu einer Veränderung der<br />

Zahl der abhängig Beschäftigten bei selbständig Erwerbstätigen gekommen? Ein Hauptaugenmerk<br />

gilt den geschlechtsspezifischen Differenzierungen hinsichtlich einer selbständigen<br />

Tätigkeit. Einige Indizien weisen daraufhin, dass Zahl und Anteil der selbständigen Frauen<br />

durch den Wandel in der Arbeitswelt und die dadurch neu entstehenden Formen und Felder<br />

der Erwerbstätigkeit zunehmen. Aus diesem Grunde werden diese Entwicklungen und speziell<br />

die Wirtschaftsbereiche, in denen Frauen selbständig werden, im Rahmen des Beitrags<br />

gesondert berücksichtigt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland


88 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bögenhold, Dieter; Fachinger, Uwe: Struktureller Wandel der<br />

Erwerbstätigkeit: Was ist Fakt, was ist Fiktion bei der Entwicklung selbständiger Erwerbsarbeit?<br />

Analysen auf der Grundlage der Scientific Use Files der Mikrozensen. Mannheim: Zentrum<br />

für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) 2003. Verfügbar über World Wide<br />

Web:<br />

http://www.gesis.org/Dauerbeobachtung/Mikrodaten/documents/Veranstaltungen/Nutzerkonf<br />

erenz2003/paper/text_boegenhold_fachinger.pdf .<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: nein<br />

INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik (Postfach 330440, 28334 Bremen)<br />

[79-F] Flecker, Jörg, Dr.; Hermann, Christoph; Vogt, Marion (Bearbeitung):<br />

Arbeitsbedingungen im Straßengütertransport und im Hotel- und Gastgewerbe<br />

INHALT: Die Europäische Stiftung zur Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen in<br />

Dublin führt seit 1990 europaweite Umfragen zu Arbeitsbedingungen in den EU-<br />

Mitgliedstaaten durch. Bei der letzten Umfrage im Jahr 2000 stachen die Bereiche Straßengütertransport<br />

und Hotel- und Gastgewerbe als Sektoren mit besonders ungünstigen Arbeitsbedingungen<br />

heraus. Um die Probleme in den Mitgliedsländern besser einschätzen zu können,<br />

hat die Stiftung weiterführende Studien über die jeweilige nationale Situation in Auftrag gegeben.<br />

FORBA hat den Österreichteil übernommen. Neben der Suche nach Datenmaterial<br />

und der Beschreibung der rechtlichen und kollektivvertraglichen Rahmenbedingungen wurden<br />

auch VertreterInnen der Sozialpartner und andere relevante Akteure interviewt und nach<br />

Verbesserungsvorschlägen gefragt. Die nationalen Berichte für die beiden Sektoren werden<br />

zu zwei europäischen Berichten (Straßengütertransport, Hotel- und Gastgewerbe) zusammengefasst<br />

und von der Stiftung publiziert. Weitere Kooperationspartner des Projekts: PREVENT<br />

vzw, Brüssel, Belgien; TNO Arbeid, Hoofddorp, Niederlande; Ergonomia SA, Nea Ionia,<br />

Griechenland; Oxford Research A/S, Kopenhagen, Dänemark. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Europa<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2003-04 AUFTRAGGEBER: European<br />

Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich); University of Manchester, Institute of Science and Technology -<br />

UMIST- (P.O. Box 88, M6O 1QD Manchester, Vereinigtes Königreich)<br />

KONTAKT: FORBA (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at)<br />

[80-F] Flecker, Jörg, Dr.; Krenn, Manfred, Mag. (Bearbeitung):<br />

Die Informationstechnische Revolution - Fortschritte und Rückschritte für die Arbeit. Zum<br />

Zusammenhang von Informations- und Kommunikationstechnologien und neuen Formen<br />

der Arbeitsorganisation<br />

INHALT: Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie neue Formen der Arbeitsorganisation<br />

haben die Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten stark verändert. In dieser<br />

Arbeit wurde der Frage nachgegangen, wie sich diese beiden Hauptmotoren für Veränderungsprozesse<br />

gegenseitig verschränken und welche Auswirkungen sich daraus für die Ges-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 89<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

taltung von Arbeit ergeben. Diese zentrale Fragestellung wurde entlang der Themenfelder<br />

Arbeitsteilung, räumliche Aspekte, Kooperation und Arbeitszeit behandelt. Die Behandlung<br />

dieser quer liegenden Themenfelder wurde für bestimmte Sektoren konkretisiert, wobei sich<br />

die Arbeit auf die Branchen IT-Dienstleistungen, Finanzdienstleistungen und industrielle<br />

Produktion konzentrierten. Die grundlegenden Tendenzen und inhaltlichen Aspekte wurden<br />

abschließend in Thesenform resümiert.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-07 ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: Kammer für<br />

Arbeiter und Angestellte für Wien FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at)<br />

[81-L] Fürstenberg, Friedrich:<br />

Kooperative Arbeitsorganisation: Innovationspotenziale und Zukunftsperspektiven, München:<br />

Hampp 2005, 224 S., ISBN: 3-87988-917-1 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2687)<br />

INHALT: Ziel des Verfassers ist es, aufgrund vorliegender sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

ein Bild der Arbeitsorganisation zu vermitteln, das weder der hierarchischen Kommando- und<br />

Kontrollpyramide, noch der Vorstellung vom systemischen Regelkreis, noch der vernetzten<br />

Zweckallianz monomaner Profitjäger entspricht. Drei Thesen sind zentral: (1) Grundlage des<br />

Erfolgs von Arbeitsorganisationen ist die zielorientierte Zusammenarbeit. (2) Sie erfordert<br />

ständig einen wechselseitigen Ausgleich von Sacherfordernissen und Interessenlagen. (3) Zukunftsweisend<br />

hierbei ist die Förderung der Beteiligten durch Kompetenzvermittlung und<br />

verantwortungsvolle Mitwirkung. Nach Ansicht des Verfassers sind Arbeitsorganisationen<br />

nicht nur als selbstreferenzielle, beliebig optimierbare Systemwelten zu verstehen, sondern<br />

auch als kulturgebundene Sozialformen, die nicht allein Ergebnis zweckrationalen Kalküls<br />

sind. Der Verfasser entwickelt Grundlagen für eine die zielorientierte Zusammenarbeit sichernde<br />

Organisationsentwicklung, wobei die Strukturierung der Arbeitsorganisation als soziales<br />

Spannungsfeld den Ausgangspunkt bildet. Sacherfordernisse sind in Einklang mit Interessenlagen<br />

zu bringen, Flexibilisierungs- mit Netzwerkstrategien zu verknüpfen. Hauptthemen<br />

für die Entwicklung strategischer Konzepte sind die Sicherung der Leistungsmotivation,<br />

die Herstellung von Handlungskompetenz und die Förderung der Kooperation. Organisations-<br />

Modernisierung wird als kooperativer Lernprozess verstanden. (ICE2)<br />

[82-L] Götzenbrucker, Gerit:<br />

Soziale Netzwerke in Unternehmen: Potenziale computergestützter Kommunikation in Arbeitsprozessen,<br />

(DUV Kommunikationswissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, XVIII,<br />

303 S., ISBN: 3-8350-6009-0<br />

INHALT: "Kooperationen in Unternehmen sind maßgeblich an Kommunikationsprozesse gekoppelt.<br />

Soziale Netzwerke, eine nicht an die formale Organisation gebundene Form interner und<br />

externer Vernetzung, bieten eine potenzielle Basis zur Zusammenarbeit. Neue Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien wie E-Mail haben sich in den vergangenen Jahren zu unentbehrlichen<br />

Koordinations- und Kommunikationsinstrumenten - insbesondere auch in<br />

Teamarbeitsprozessen - entwickelt. Anhand einer Strukturanalyse der elektronischen Kommunikation<br />

von vier Arbeitsteams in einem IT-Unternehmen untersucht der Autor die Poten-


90 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

ziale computergestützter sozialer Netzwerke. Sie zeigt, dass sich im elektronischen Raum alternative<br />

Kommunikationskulturen entwickeln und dass sich daraus Machtverschiebungen<br />

ergeben. Es wird außerdem deutlich, dass technisch vermittelte Kommunikation Sozialbeziehungen<br />

verändert bzw. kreiert, die wiederum auf die konkreten Ausprägungen des Mediums<br />

zurückwirken." (Autorenreferat)<br />

[83-L] Haipeter, Thomas; Lehndorff, Steffen:<br />

Flexibilisierung und Dezentralisierung der Arbeitszeitregulierung in der deutschen Automobilindustrie,<br />

in: Ludger Pries, Markus Hertwig (Hg.): Deutsche Autoproduktion im globalen<br />

Wandel : Altindustrie im Rückwärtsgang oder Hightech-Branche mit Zukunft?, Berlin: Ed. Sigma,<br />

2005, 105-123, ISBN: 3-89404-530-2<br />

INHALT: Die kostengünstige Flexibilisierung der Arbeitszeit spielt zunehmend eine besondere<br />

Rolle, da sie zum zentralen Faktor der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens wird. Die<br />

Autoren untersuchen die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Arbeitszeitregulierungen<br />

in deutschen Automobilunternehmen und stellen dabei Fragen nach den Einflusschancen von<br />

Betriebsräten und Gewerkschaften: Tragen die Verbetrieblichung und Öffnung der kollektivvertraglichen<br />

Arbeitszeitregulierung zu einer Erosion der Tarifnormen bei? Oder erweisen<br />

sich diese Normen trotz oder vielleicht auch wegen des wachsenden Betriebsbezugs als stabil?<br />

Und welche Rolle spielen dabei die Betriebsräte als zentrale Akteure der Verbetrieblichung?<br />

Die Autoren führten zu diesen Fragen eine von der Tarifabteilung der IG Metall in<br />

Auftrag gegebene Untersuchung zu den Trends und Problemen der Arbeitszeitregulierung aller<br />

in Deutschland produzierenden Automobilunternehmen durch, deren Hauptergebnisse sie<br />

kurz vorstellen. Sie stellen insgesamt einen Paradigmenwechsel fest, denn die neuen Regulierungsformen<br />

enthalten Mitbestimmungsoptionen, die den Betriebsräten zusätzliche Einflusschancen<br />

eröffnen. Die bestehenden tarifvertraglichen Regelungen besitzen zwar weiterhin eine<br />

hohe Strukturierungskraft, aber es zeigen sich - durch die primär im Bereich der Verwaltung<br />

zu findenden Tendenzen einzelvertraglicher Arbeitszeitverlängerung - Ansätze zu einer<br />

Erosion tariflicher Arbeitszeitnormen. (ICI2)<br />

[84-L] Hennlein, Svenja; Jöns, Ingela:<br />

Kompetenzentwicklung von Arbeitsgruppen durch Teamfeedback, in: Arbeit : Zeitschrift für<br />

Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 15/2006, H. 1, S. 29-42 (Standort:<br />

USB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Auf Basis der Ergebnisse einer längsschnittlich angelegten Studie in einem Unternehmen<br />

der Stahlverarbeitung mit 71 Arbeitsgruppen werden Bedingungen der Entwicklung<br />

von Gruppenkompetenz durch Teamfeedback analysiert. Es wurde untersucht, ob Gruppen<br />

das Teamfeedback zum Ableiten von Maßnahmen nutzen und in welchen Fällen eine Kompetenzentwicklung<br />

daraus resultiert. Die Ergebnisse belegen, dass die von den Gruppen subjektiv<br />

wahrgenommene Übereinstimmung von aufgrund des Feedbacks getroffenen Maßnahmen<br />

und Problemfeldern der Gruppe von großer Bedeutung ist. Außerdem spielt gerade für Gruppen,<br />

die in ihrer Gruppenkompetenz nach eigener Einschätzung noch nicht weit entwickelt<br />

sind, die Überprüfung der Maßnahmenumsetzung eine bedeutende Rolle. Gleichfalls haben<br />

Gruppenmerkmale wie Rotation in der Ausführung der Tätigkeiten innerhalb der Gruppe und<br />

Bestandszeit der Gruppe Einfluss auf die Entwicklung der Gruppen." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 91<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

[85-F] Kirschenhofer, Sabine, Mag.; Riesenecker-Caba, Thomas, Mag.; Stary, Christian, Univ.-<br />

Prof.Dr. (Bearbeitung); Flecker, Jörg, Dr. (Leitung):<br />

Verlagerung der Arbeit in der globalen Wirtschaft auf Basis neuer Kommunikationstechnologien<br />

INHALT: Zielsetzung des Projekts ist die Erfassung und Analyse von transnationaler Verlagerung<br />

von Arbeit auf der Grundlage von Informations- und Kommunikationstechnologien, der<br />

Beschäftigungswirkungen sowie der Auswirkungen auf bzw. Anforderungen an Betriebsstrukturen<br />

und ArbeitnehmerInnen. Es werden quantitative Erhebungen zur transnationalen<br />

Verlagerung wissensbasierter Arbeit sowie qualitative (Betriebs-)Fallstudien über Faktoren<br />

und Rahmenbedingungen der Ortswahl in 22 Ländern durchgeführt. Innerhalb des internationalen<br />

Konsortiums übernimmt FORBA die Koordination der Fallstudien in allen Ländern<br />

sowie die inhaltlichen Schwerpunkte Arbeitsbedingungen und -beziehungen, arbeitsmarktpolitische<br />

Aspekte, Qualifikationsanforderungen sowie neue Chancen bzw. Risiken (hinsichtlich<br />

Arbeitsteilung und Beschäftigung) für Frauen. Projekt in Zusammenarbeit mit dem Danish<br />

Technology Institute Aarhus (Dänemark), dem Institute for Management of Innovation and<br />

Technology Stockholm (Schweden) und der Edith Cowan University Pearth (Australien). (Information<br />

unter http://www.emergence.nu ).<br />

METHODE: Analyse von statistischem Material; quantitative Erhebung (Fragebogen) international;<br />

qualitative Betriebsfallstudien international<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Flecker, J.; Kirschenhofer, S.:<br />

The EMERGENCE company case studies report. 2001.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-03 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: Europäische<br />

Kommission; Europäische Union; Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur<br />

FINANZIERER: Auftraggeber; Programm "Information Society Technologies -IST-"<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich); Instituto di Ricerche Economiche e Sociali (Via di Santa Teresa,<br />

23, 00198 Rom, Italien); Simon Frazer University Vancouver (P.O., V5A1S6 Vancouver,<br />

Kanada)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 01-2124700-72, Fax. -77, e-mail: flecker@forba.at)<br />

[86-L] Krenn, Manfred; Flecker, Jörg; Eichmann, Hubert; Hermann, Christoph; Papouschek,<br />

Ulrike:<br />

Partizipation oder Delegation von Unsicherheit?: Partizipationschancen in entgrenzten Arbeitsfeldern<br />

- IT-Dienstleistungen und mobile Pflege, (FORBA-Forschungsbericht, 4/2005),<br />

Wien 2005, 59 S. (Graue Literatur; URL:<br />

http://www.forba.at/files/download/download.php?_mmc=czo2OiJpZD0xNDYiOw==)<br />

INHALT: "Ziel des Forschungsprojekts war es, die Partizipationschancen verschiedener Gruppen<br />

von Beschäftigten unter den Bedingungen 'entgrenzter' Arbeit zu analysieren. Hintergrund der<br />

Fragestellung ist der Trend zu einer Entstandardisierung der Erwerbsarbeit: Zeitliche, räumliche,<br />

vertragliche und organisatorische Aspekte und Bezüge der Arbeit werden vielfach aus<br />

den industriegesellschaftlichen Normen bzw. Normvorstellungen herausgelöst. Damit verändern<br />

sich aber auch die Voraussetzungen für die Teilhabe an Entscheidungen über die Bedingungen<br />

der eigenen Arbeit. Partizipation bezieht sich dabei zum einen auf die im Rahmen<br />

neuer Managementkonzepte gewährte oder gewünschte Beteiligung der Arbeitskräfte, zum<br />

anderen auf den gesellschaftspolitischen Anspruch an Demokratisierung der Arbeitswelt. Un-


92 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

tersuchungsgegenstand waren Arbeitsformen in zwei Dienstleistungsbranchen: den IT-<br />

Dienstleistungen und den sozialen Diensten, insbesondere der mobilen Pflege. Diese Arbeitsfelder<br />

wurden nicht nur wegen ihrer quantitativen Bedeutung ausgewählt, sondern auch wegen<br />

der ausgeprägten Tendenzen zur Entgrenzung von Arbeit. Im Rahmen der Untersuchung<br />

wurden neun Fallstudien in Unternehmen bzw. Organisationen durchgeführt, die insgesamt<br />

über 70 problemzentrierte Interviews umfassten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die<br />

Möglichkeit, die eigene Arbeit gestalten und sich als Person in die Arbeit einbringen zu können,<br />

für die PflegerInnen wie für die IT-Fachkräfte gleichermaßen eine wichtige Grundlage<br />

ihrer Arbeitsidentität und der Zufriedenheit mit ihrem Beruf darstellt. Allerdings können die<br />

Beschäftigten unter dem wachsenden Druck zur Kostensenkung, dem sie in beiden Branchen<br />

ausgesetzt sind, diese arbeitsinhaltlichen Ansprüche immer weniger realisieren. Methoden des<br />

partizipativen Management werden kaum systematisch angewandt. Im Rahmen einer solchen<br />

konsultativen Einbeziehung gibt es auch nur geringe Chancen für die Beschäftigten, Einfluss<br />

auf die zeitlichen, ökonomischen und organisatorischen Rahmenbedingungen ihrer Arbeit zu<br />

nehmen. Den mangelnden individuellen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen kann auch die<br />

Interessenvertretung durch den Betriebsrat nicht wettmachen, so ein solcher überhaupt eingerichtet<br />

ist. Die äußeren Rahmenbedingungen, wie knappe Budgets, verschärfte Konkurrenz<br />

oder häufige Umstrukturierungen, erschweren eine Durchsetzung von Arbeitnehmerinteressen.<br />

Diese Rahmenbedingungen bewirken auch, dass Chancen zur Selbstorganisation in der<br />

Arbeit häufig nicht zu einer Demokratisierung der Arbeitswelt beitragen, sondern bloß eine<br />

Delegation von Unsicherheit oder Selbstorganisation von Überlastung bedeuten. Unter der<br />

Bedingung räumlich und zeitlich 'entgrenzter' Arbeit nehmen die Partizipationschancen weiter<br />

ab, weil Kommunikationsmöglichkeiten und sozialer Zusammenhalt sowie Zeit und Energie<br />

für politisches Engagement fehlen. Betriebsräte können jedoch die Voraussetzungen für<br />

individuelle Partizipationschancen verbessern." (Autorenreferat)<br />

[87-L] Kurz-Scherf, Ingrid; Baatz, Dagmar; Correll, Lena; Janczyk, Stefanie; Lepperhoff, Julia;<br />

Lieb, Anja; Müller, Annette; Rudolph, Clarissa; Satilmis, Ayla; Scheele, Alexandra:<br />

Die Zukunft der Arbeit innovativ mitgestalten, (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische<br />

Arbeitsforschung, 18), Marburg 2005, 68 S. (Graue Literatur; URL: http://www.unimarburg.de/fb03/genda/publ/dispaps/dispap_18-2005.pdf)<br />

INHALT: "Seit geraumer Zeit beherrscht die grundlegende Transformation der Arbeit, des Arbeitssystems<br />

und der Arbeitsorganisation moderner Gesellschaften und ihrer Arbeitskultur<br />

zentrale wissenschaftliche und öffentliche Debatten. Diese Debatten zeichnen sich allerdings<br />

immer noch durch eine weitgehend fehlende geschlechtssensible Perspektive aus. Nach wie<br />

vor basieren die Forschungen oftmals auf androzentrischen Grundlagen, die unhinterfragt<br />

bleiben, oder aber die Geschlechterperspektive wird nur unzureichend integriert. Auf diese<br />

Weise wird jedoch der Blick auf bestimmte Probleme und Schieflagen des Wandels der Arbeit<br />

und damit auch der Weg für eine zukunftsfähige Arbeitsforschung verstellt. Das Projekt<br />

GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung hat im Rahmen des BMBF-geförderten<br />

Projektsverbunds "Zukunftsfähige Arbeitsforschung" an der Konturierung genderkompetenter<br />

Perspektiven auf die Transformationsprozesse von Arbeit und ihre Folgen geforscht, vernetzt,<br />

diskutiert, weiterentwickelt und deren Integration in Arbeitsforschung, Arbeitspolitik und Arbeitsgestaltung<br />

vorangetrieben - und zwar in einem großen Netzwerk feministischer, genderorientierter<br />

WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen und im Dialog mit VertreterInnen zukunftsorientierter<br />

Arbeitsforschung. Es sollte aufgezeigt werden, wo es einer grundlegenden


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 93<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

Re-Konstruktion und einer Re-Vision des Gegenstandbereiches der Arbeitsforschung, des ihr<br />

zugrunde liegenden Arbeitsbegriffs, ihrer Fragestellungen und ihrer Methodologie bedarf und<br />

wie diese aussehen könnten. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit war der Transfer zwischen<br />

Wissenschaft und Öffentlichkeit und zwischen Wissenschaft und Praxis. In dem vorliegenden<br />

Discussion Paper werden nun nochmals die Anlage und Konzeption des Projekts, die<br />

Umsetzung der Ziele und Ideen und daraus resultierende Ergebnisse, die offenen Fragen und<br />

möglichen Perspektiven des Projekts zusammengefasst und vorgestellt." (Autorenreferat)<br />

[88-L] Latniak, Erich:<br />

Auf der Suche nach Verteilungs- und Gestaltungsspielräumen: eine Bilanz der Organisationsveränderungen<br />

seit den 90er Jahren, in: Steffen Lehndorff (Hrsg.): Das Politische in der<br />

Arbeitspolitik : Ansatzpunkte für eine nachhaltige Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung, Berlin: Ed.<br />

Sigma, 2006, S. 33-70, ISBN: 3-89404-534-5<br />

INHALT: Gewohnte Annahmen und Leitbilder der Arbeitspolitik sind in Frage gestellt. Als dominierendes<br />

Modell der Organisationsänderung identifiziert der vorliegende Beitrag eine hybride<br />

deutsche Variante der "lean production" mit einer geschäftsprozessbezogenen Kundenorientierung<br />

und hohem Stellenwert der Qualitätssicherung. Im Zentrum der Erhöhung der internen<br />

Flexibilität stehen nicht so sehr avancierte organisatorische Maßnahmen, sondern eher<br />

die Nutzung individueller Kompetenz. Vor diesem Hintergrund führt Dezentralisierung in<br />

erster Linie zur Aufgabenverdichtung in den operativen Bereichen, ohne dass den Beschäftigten<br />

die für die Lösung der ihnen übertragenen Probleme erforderlichen Ressourcen in ausreichendem<br />

Maße zur Verfügung stehen. Nachhaltige Arbeitsgestaltung kann für den Autor am<br />

ehesten erreicht werden durch die Organisation von Selbstverständigungsprozessen unter den<br />

Beschäftigten, anknüpfend an den Konflikten im Arbeitsalltag der industriellen Beziehungen,<br />

da Arbeitspolitik stets auch Interessenhandeln ist. (ICA2)<br />

[89-L] Linne, Gundrun (Hrsg.):<br />

Flexibel arbeiten - flexibel leben?: die Auswirkungen flexibler Arbeitszeiten auf Erwerbschancen,<br />

Arbeits- und Lebensbedingungen, Düsseldorf 2002, 60 S. (Graue Literatur; URL:<br />

http://www.boeckler.de/pdf/p_flexibel_arbeiten.pdf)<br />

INHALT: Die von betrieblicher Seite forcierte Flexibilisierung der Arbeitszeiten zählt zu den<br />

wesentlichen Weichenstellungen der aktuellen Arbeitspolitik. Es wird ein Überblick über das<br />

für Arbeitswelt und Forschung gleichermaßen wichtige Thema 'Arbeitszeitflexibilisierung'<br />

gegeben. Zunächst werden die Motive geschildert, die hinter der Forderung nach Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeiten stehen. Danach wird aufgezeigt, unter welchen Voraussetzungen flexible<br />

Arbeitszeiten beschäftigungssichernde oder -fördernde Wirkungen haben. Es wird beleuchtet,<br />

wie sich Arbeitsbedingungen, die Organisation der Arbeit und die Einflusschancen<br />

der Interessenvertretungen bei Einführung flexibler Arbeitszeitsysteme verändern können.<br />

Dabei wird deutlich, dass die Gestaltung der Arbeitszeit erhebliche Rückwirkungen auf die<br />

persönliche Lebensführung und auf Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens hat. Die<br />

Chancen auf eine Gleichstellung der Geschlechter, auf sozialen Zusammenhalt, auf ein<br />

selbstbestimmtes Leben und auf einen schonenden Umgang mit unserer Umwelt sind eng mit<br />

Fragen der zeitlichen Organisation der Erwerbsarbeit verknüpft. Die Arbeitszeitpolitik er-


94 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

weist sich somit als ein entscheidendes Scharnier zwischen Betriebs- und Gesellschaftspolitik.<br />

(IAB)<br />

[90-L] Mayer-Ahuja, Nicole; Wolf, Harald:<br />

Arbeit am Netz: Formen der Selbst- und Fremdbindung bei Internetdienstleistern, in: Nicole<br />

Mayer-Ahuja, Harald Wolf (Hrsg.): Entfesselte Arbeit - neue Bindungen : Grenzen der Entgrenzung<br />

in der Medien- und Kulturindustrie, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 61-108, ISBN: 3-89404-535-<br />

3<br />

INHALT: Der Aufsatz befasst sich mit der empirischen Ausleuchtung des Bindungsbegriffs im<br />

Bereich der Arbeitswelt Neue Medien und Kulturindustrie. Es werden Ergebnisse des arbeitssoziologischen<br />

Teilprojekts "Varianten von Autonomie und Bindung bei Wissensarbeit" dargestellt,<br />

mit dem Schwerpunkt auf dem Wechselspiel und den Widersprüchen zwischen Formen<br />

der Fremd- und Selbstbindung, die sich in der betrieblichen Arbeitsorganisation bei Internetdienstleistern<br />

ergeben. Als Methode wird der Fallstudienansatz gewählt. Wesentliches<br />

Ergebnis ist, dass die Tätigkeit von Internetdienstleistern zunehmend Züge eines normalen<br />

Berufs annimmt, wobei fremdbestimmte Formen der Bindung von Arbeit und der Bindung an<br />

Arbeit gegenüber selbst bestimmten Bindungsformen an Bedeutung gewinnen. Es ist daher<br />

nicht verwunderlich, dass die Arbeitsidentität hoch qualifizierter Angestellter bei Internetdienstleistern<br />

stärker als früher durch eine Arbeitskraft-Mentalität geprägt ist, die vor allem<br />

auf den günstigen Verkauf und langfristigen Erhalt von Arbeitskraft setzt. (ICF)<br />

[91-F] Moers, Martin, Prof.Dr.phil. (Leitung):<br />

Strategien der Implemation von Innovationen in den Arbeitsprozess der Pflege in Krankenhäusern<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Postfach<br />

1940, 49009 Osnabrück)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0541-969-3008, Fax: 0541-969-2989,<br />

e-mail: moers@wi.fh-osnabrück.de)<br />

[92-F] Nölle, Kerstin, Dipl.-Soz.Wiss.; Ciesinger, Kurt-Georg, Dipl.-Psych.; Hafkesbrink, Joachim,<br />

Dr. (Bearbeitung); Neuendorff, Hartmut, Prof.Dr.; Klatt, Rüdiger, Dr. (Leitung):<br />

NErVUM - Neue Erwerbsbiografien in virtuellen Unternehmen der Medienindustrie. Chancen<br />

für menschengerechte und beschäftigungswirksame Karrieren<br />

INHALT: Um die menschengerechte Gestaltung brüchiger Erwerbsbiografien zu unterstützen,<br />

fördert der Projektträger Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen im Auftrag des BMBF das<br />

Projekt NErVUM ("Neue Erwerbsbiografien in virtuellen Unternehmen der Medienindustrie").<br />

Ziel von NErVUM ist es, menschengerechte und mitarbeiterorientierte Integrationsmodelle<br />

für externe Beschäftigte in virtuellen Unternehmen zu erarbeiten; verschiedene Erwerbsformen<br />

als sich ergänzende Optionen innerhalb des Erwerbslebens zu definieren; rechtzeitige<br />

Vorbereitung neuer Karriereoptionen; Antizipation biographisch bedingter Leistungs-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 95<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

wandlungen, Steuerung dieser durch vorbereitende Maßnahmen; Übernahme neuer Aufgabenkomplexe,<br />

Kombination von vorhandenen und neu zu erwerbender Kompetenzen: Erhaltung<br />

und Stabilisierung von Arbeitsverhältnissen.<br />

METHODE: Um dem selbst gesteckten Ziel eines hohen Praxisbezugs gerecht zu werden, kommt<br />

im Rahmen von NErVUM ein breiter Methodenmix zum Einsatz. Hierzu gehören narrative<br />

Interviews, Onlinebefragung, Entwicklung und Erprobung eines Frühwarnsystems sowie<br />

Transfer und Dialog. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,<br />

offen; Aktenanalyse, offen; Standardisierte Befragung, online. Sekundäranalyse von Individualdaten.<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Heinze, R.G.; Olimann, R.: Employability in diskontinuierlichen<br />

Erwerbsbiografien - Implikationen für die Arbeits- und Wirtschaftspolitik. in: Neuendorff, H.;<br />

Ott, B. (Hrsg.): Neue Erwerbsbiografie - berufsbiografische Diskontinuitat. Stuttgart: Schneider<br />

2006 (im Druck).+++Benikowski, B.: Diskontinuierliches Lernen. Die Bedeutung von<br />

Krisen für Weiterbildung und Qualifizierung. in: Neuendorff, H.; Ott, B. (Hrsg.): Neue Erwerbsbiografie<br />

- berufsbiografische Diskontinuität. Stuttgart: Schneider 2006 (im Druck).+++<br />

Benikowski, Bernd: Non vitae, sed scholae discimus - oder: Was kommt nach der Schule?<br />

Einführung in den Themenschwerpunkt. in: PÄD-Forum, Jg. 23, 2004, H. 4, S. 205-206.<br />

+++Urdze, Sigita: Probleme und Potenziale neuer Erwerbsbiografien. Ein Überblick über den<br />

Stand der Forschung. in: Ebd., S. 207-209.+++Ciesinger, Kurt-Georg: Interview mit Wolf<br />

Herbst, Geschäftsführer von radius digital works, Duisburg. in: Ebd., S. 210-211. +++ Siebecke,<br />

Dagmar; Pelka, Bastian: Flexible Erwerbsbiografien. Probleme des Selbstmanagements<br />

beruflicher Flexibilität. in: Ebd., S. 212-215.+++Benikowski, Bernd: Neue Erwerbsbiographien.<br />

Aufgaben und Herausforderungen für zukünftige Bildungsinstitutionen. in: Ebd., S.<br />

216-218.+++Klatt, Rüdiger: Die unentdeckten Potenziale nichtlinearer Erwerbsverläufe. in:<br />

Ebd., S. 219-222.+++Klatt, R.; Neuendorff, H.; Nölle, K.: Kompetenzprofile in diskontinuierlichen<br />

Erwerbsverläufen. in: Neuendorff, H.; Ott, B. (Hrsg.): Unternehmensübergreifende<br />

Prozesse und ganzheitliche Kompetenzentwicklung im Themenschwerpunkt "Gestaltung der<br />

Arbeit im virtuellen Unternehmen". Peter Lang 2006 (im Druck).+++Ciesinger, Kurt-Georg;<br />

Undze, S.: Kompetenzprofiling als Grundlage des Managements diskontinuierlicher Erwerbsbiographien.<br />

in: Ebd. (im Druck).+++Klatt, R.; Nölle, K.: Können Jobnomaden mehr?<br />

Kompetenzprofile von Beschäftigten mit diskontinuierlichen Erwerbsverläufen - Ergebnisse<br />

einer Onlinebefragung von Beschäftigten in der Medien- und IT-Wirtschaft. in: Neuendorff,<br />

H.; Ott, B. (Hrsg.): Neue Erwerbsbiographien - berufsbiographische Diskontinuität. 2006.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER:<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung Programm "Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen" FI-<br />

NANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />

Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie (Otto-Hahn-Str.<br />

4, 44221 Dortmund); gaus - medien bildung politikberatung GmbH (Stockholmer Allee 24,<br />

44269 Dortmund); ARÖW Gesellschaft für Arbeits-, Reorganisations- und ökologische Wirtschaftsberatung<br />

mbH (Mülheimer Str. 43, 27058 Duisburg)<br />

KONTAKT: Klatt, Rüdiger (Dr. Tel. 0231-477379-31, e-mail: ruediger.klatt@uni-dortmund.de)


96 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

[93-L] Pries, Ludger; Hertwig, Markus (Hrsg.):<br />

Deutsche Autoproduktion im globalen Wandel: Altindustrie im Rückwärtsgang oder Hightech-Branche<br />

mit Zukunft?, Berlin: Ed. Sigma 2005, 232 S., ISBN: 3-89404-530-2<br />

INHALT: "Die deutsche Automobilindustrie war in den letzten zehn Jahren äußerst erfolgreich -<br />

vielen düsteren Prognosen zu Beginn der 1990er Jahre zum Trotz. Ihr Anteil an Umsatz und<br />

Beschäftigung der Gesamtwirtschaft stieg, und sowohl die deutschen Hersteller wie auch viele<br />

Zulieferunternehmen konnten ihre Position in der Weltautomobilindustrie halten bzw. ausbauen.<br />

Warum und wie war diese Entwicklung möglich? Die Beiträge dieses Sammelbands<br />

versuchen aus unterschiedlichen Perspektiven Teilantworten auf diese Frage. In einer übergreifenden<br />

Perspektive werden die gegenwärtige Situation und wichtige Entwicklungstrends<br />

der internationalen und besonders der deutschen Automobilindustrie untersucht; aus sozialwissenschaftlicher<br />

Sicht greifen die Beiträge spezielle Aspekte und Problemfelder der Automobilproduktion<br />

auf, beispielsweise die Organisation von FuE-Prozessen und neue Formen<br />

Internet-gestützter zwischenbetrieblicher Kommunikation durch E-Business; der Analyse<br />

'weicher' Faktoren wie der Arbeitspolitik und der Arbeitsorganisation kommt dabei besonderes<br />

Augenmerk zu." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ludger Pries, Markus Hertwig: Einleitung:<br />

Die Automobilindustrie - Eine Hightech-Branche mit Zukunft in Deutschland und<br />

Europa? (7-13); Ludger Pries: Renaissance oder Agonie der deutschen und europäischen Automobilindustrie?<br />

(15-37); Peter Nunnenkamp: Der Automobilstandort Deutschland unter<br />

Wettbewerbsdruck. Eine deutsche Erfolgsgeschichte und wettbewerbsbedingte Risiken (39-<br />

58); Steffen Kinkel, Gunter Lay: Automobilzulieferer in der Klemme. Vom Spagat zwischen<br />

strategischer Ausrichtung und Auslandsorientierung (59-74); Gerd Kappelhoff: Automobilzulieferer<br />

im Wachstumsstress? Die entscheidenden Entwicklungen der Zukunft (75-84); Martina<br />

Fuchs: Globalisierung von F&E-Aktivitäten in der Automobilzulieferung? (85-103); Thomas<br />

Haipeter, Steffen Lehndorff: Flexibilisierung und Dezentralisierung der Arbeitszeitregulierung<br />

in der deutschen Automobilindustrie (105-123); Matthias Klemm, Michael Popp:<br />

Skoda als 'learning community'. Empirische Befunde zu kulturell-kommunikativen Bedingungen<br />

von Wissensaustausch im 'Tochter-Konzern-Verhältnis (125-145); Michael Schumann,<br />

Martin Kuhlmann, Franke Sanders, Hans Joachim Sperling: AUTO 5000 - Eine<br />

Kampfansage an veraltete Fabrikgestaltung (147-165); Gernot Mühge: E-Business und der<br />

organisatorische Wandel in der Automobilzulieferindustrie. Gibt es einen empirischen Zusammenhang?<br />

(167-185); Jürgen Schultze: Am 'Anfang' der Wertschöpfungskette. E-<br />

Business in KMU-Zulieferbetrieben (187-202); Markus Hertwig: Mitbestimmung und E-<br />

Business. Betriebsratshandeln bei der Einführung neuer IuK-Technik in Automobilzulieferbetrieben<br />

(203-226); Gert Schmidt: Ausblick: Am Ende des Booms? Zukunftsaussichten der<br />

deutschen Automobil- und Automobilzulieferindustrie (227-229).<br />

[94-F] Rosenbach, Inike (Bearbeitung); Schiffauer, Werner, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Bezahlte Hausarbeit im Kontext der internationalen Arbeitsteilung<br />

INHALT: In den letzten Jahren lässt sich in den westlichen Industrienationen eine steigende<br />

Nachfrage nach Haushaltsarbeiterinnen beobachten. Auch von deutschen Privathaushalten<br />

werden die klassischen Tätigkeiten einer Hausfrau und Mutter wie Putzen, Bügeln, Waschen,<br />

Einkaufen, die Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen zunehmend gegen Bezahlung<br />

an Dritte delegiert. Bei den Beschäftigten handelt es sich im allgemeinen um Frauen, oft Sozialhilfeempfängerinnen,<br />

Rentnerinnen, Studentinnen und Frauen in Krisensituationen. Auf-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 97<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

fällig ist zudem ein hoher Anteil an Migrantinnen unter den Haushaltsarbeiterinnen, nicht selten<br />

Frauen aus der "Dritten" Welt und Osteuropa, die in ihren Heimatländern für sich und ihre<br />

Familien kein Auskommen finden konnten oder sich aus anderen Gründen gezwungen sahen,<br />

ihre Heimat zu verlassen. Viele dieser modernen 'domestic workers' halten sich ohne Aufenthaltstitel<br />

oder Arbeitserlaubnis in Deutschland auf und sind allein aus diesem Grunde genötigt,<br />

in der Schattenwirtschaft zu arbeiten. Ziel des Dissertationsvorhabens ist es zu untersuchen,<br />

wie sich diese Beschäftigungsverhältnisse in deutschen Privathaushalten auf der Ebene<br />

der Individuen formal und emotional gestalten und inwiefern diese als Ausdruck oder Begleiterscheinung<br />

einer zunehmenden Internationalisierung und Globalisierung von Arbeitsmärkten<br />

verstanden werden können. Im empirischen Teil beschäftigt sich das Projekt unter Anwendung<br />

qualitativer Forschungsmethoden insbesondere mit den Beweggründen der Arbeitgeber-<br />

und -nehmerinnen für das Eingehen dieser Arbeitsverhältnisse, ihrem tatsächlichen<br />

Zustandekommen, dem Aushandeln der Löhne und Arbeitsbedingungen sowie der Praxis der<br />

Arbeitsbeziehungen. Besondere Aufmerksamkeit wird ferner der Frage gewidmet, welche<br />

qualifikationsunabhängigen Auswahlkriterien auf Seiten der ArbeitgeberInnen die Chancen<br />

der Arbeitnehmerinnen auf dem Arbeitsmarkt "Privathaushalt" strukturieren. Anders gefragt:<br />

Welche Rolle spielen der Aufenthaltsstatus, nationale, ethnische, religiöse und soziokulturelle<br />

Zugehörigkeiten, Geschlecht oder Sympathie bei der Entscheidung für eine Bewerberin? Und<br />

inwiefern beeinflussen etwaige Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Herkunft und<br />

rechtlichen Stellung der Akteure den Alltag der Arbeitsverhältnisse? Im theoretischen Teil<br />

der Arbeit soll auf Grundlage der empirischen Ergebnisse und Literaturarbeit Stellung zu aktuellen<br />

Debatten der Migrations-, Gender- und Globalisierungsforschung genommen werden.<br />

Inwiefern handelt es sich bei dem in Deutschland beobachteten Arbeitsmarkt "Privathaushalt"<br />

um einen internationalen Arbeitsmarkt für Niedriglohnjobs? Manifestiert sich in diesem Sektor<br />

eine "Feminisierung der Migration", die über einen rein zahlenmäßigen Anstieg wandernder<br />

Frauen in dem Sinne hinausgeht, dass diese unabhängig von männlichen Familienangehörigen<br />

ihre Heimat auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben verlassen? Was bedeutet<br />

die Existenz dieses überwiegend informellen Arbeitsmarktes für die Souveränität des<br />

Nationalstaates, wenn sich ein nicht kleiner Teil der Beschäftigten ohne Papiere im Lande<br />

aufhält? Wie ist mit den neuen Ungleichheiten zwischen Frauen umzugehen, die sich durch<br />

den Aufstieg der einen "auf dem Rücken" der anderen im globalen Kontext offenbaren?<br />

ART: Dissertation ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für<br />

vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie (Postfach 1876, 15207 Frankfurt an der Oder)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0335-5534-2644, Fax: 0335-5534-2645,<br />

e-mail: anthro@euv-frankfurt-o.de)<br />

[95-F] Schneider, Nicole, Dipl.-Inform. (Bearbeitung); Schlick, Christopher, Univ.-Prof.Dr.-Ing.;<br />

Luczak, Holger, Univ.-Prof.em.Dr.-Ing. (Leitung):<br />

Altersdifferenzierte Adaption der Mensch-Rechner-Interaktion (im Rahmen des DFG-<br />

Schwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme")<br />

INHALT: In diesem Vorhaben werden technische Lösungen für aktuelle Herausforderungen und<br />

Problemfelder im Zuge des demographischen Wandels erarbeitet. Hierbei wird die Nutzung<br />

von Computern mittels einer modellgestützten, altersdifferenzierten Adaption der Schnittstelle<br />

erleichtert, indem implizit bzw. explizit erhobene Fähigkeitsprofile der Benutzer genutzt


98 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

werden. Es werden einerseits bereits bekannte psychophysiologische Zusammenhänge berücksichtigt,<br />

beispielsweise zur visuellen Wahrnehmung und zur Motorik. Ergänzt werden<br />

diese andererseits um individuelle und altersdifferenzierte Aufgabenbearbeitungsstrategien,<br />

welche aus unterschiedlichen kognitiven Fähigkeiten (z.B. Kurz-/ Langzeitgedächtnis) resultieren.<br />

Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der adaptiven Gestaltung der Aufgabenabläufe<br />

selbst, d.h. es wird mittels unterschiedlicher Granularitäten den jeweiligen Aufgabenbearbeitungsstrategien<br />

und besonders den Kenntnissen und Fähigkeiten auf kognitiver Basis Rechnung<br />

getragen.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 04 Fak. für Maschinenwesen, Lehrstuhl<br />

und Institut für Arbeitswissenschaft (Bergdriesch 27, 52062 Aachen)<br />

KONTAKT: Schlick, Christopher (Prof.Dr. 0241-8099-440,<br />

e-mail: c.schlick@iaw.rwth-aachen.de)<br />

[96-L] Schönauer, Annika:<br />

Qualität der Arbeit in Callcentern: Fallstudie Österreich im "Global Call Center Industry<br />

Project", (FORBA-Forschungsbericht, 5/2005), Wien 2005, 79 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.forba.at/files/download/download.php?_mmc=czo2OiJpZD0xNDIiOw==)<br />

INHALT: "Ziel des Forschungsprojekts ist die Analyse der Qualität der Arbeit in Callcentern und<br />

ihrer Bedingtheit durch institutionelle Rahmenbedingungen und Geschäftsstrategien. FORBA<br />

ist mit dieser Studie Teil des Global Callcenter Research Projects. Es handelt sich dabei um<br />

ein internationales Projekt, dessen Ziel es ist, Vergleiche über die Qualität von Arbeit in Callcentern<br />

in Industrieländern und in Schwellen- bzw. Transformationsländern anzustellen. Ausgehend<br />

von einer US-amerikanischen Vorgängerstudie, die ergab, dass die Qualität von Arbeit<br />

in Callcentern wesentlich von Managementstrategien und dem institutionellen Kontext<br />

geprägt ist, sind Beschäftigungsstruktur, Arbeitsorganisation, strategische Ausrichtung, Managementpraxen,<br />

Personalpolitiken, Umsatz- und Leistungsdaten, Interessenvertretungsstrukturen<br />

sowie institutionelle Einbindung in Wirtschaftsförderungs- und Netzwerkstrukturen<br />

Gegenstand der Betrachtungen. Diese Merkmale werden mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens<br />

erhoben. Die Untersuchung der Callcenter wird im Sinne interessanter Vergleiche<br />

in allen fünf Kontinenten stattfinden. Die Qualität der Arbeit soll insgesamt in den Ländern<br />

Australien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Irland, Israel, Japan,<br />

Kanada, Korea, den Niederlanden, Österreich, Philippinen, Polen, Schweden, Südafrika und<br />

den USA untersucht werden. Vertreten sind somit Länder, die unterschiedliche Typen von industriellen<br />

Beziehungen verkörpern (Katz 1997): markt-orientiertes System (Australien, Kanada,<br />

UK, USA); Systeme mit institutionalisierten Verhandlungen zwischen den SozialpartnerInnen<br />

(Dänemark, Deutschland, Irland, die Niederlande, Österreich, Schweden, Japan);<br />

Schwellenländer/Transformationsländer (Indien, Korea, Philippinen, Polen, Südafrika). Die<br />

Auswahl der Länder anhand dieser Typologie erlaubt zusätzlich einen internationalen Vergleich<br />

der Prägung der Beschäftigungsbedingungen in Callcentern durch den institutionellen<br />

Kontext. Ausgehend von den Ergebnissen der US- amerikanischen Studie stellt das vorliegende<br />

Projekt die beiden folgenden Forschungsfragen: Welche Unterschiede gibt es in der<br />

Qualität der Arbeit in österreichischen Callcentern? Welche Faktoren können diese Unterschiede<br />

zwischen den Callcenter-Arbeitsplätzen erklären? Um diese Fragestellungen beantworten<br />

zu können, werden die bereits beschriebenen Merkmale in Callcentern erhoben und


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 99<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

miteinander verglichen. Der vorliegende Bericht stellt die Ergebnisse der österreichischen Erhebung<br />

ausführlich dar und schafft ein detailliertes Bild der österreichischen Callcenter-<br />

Branche und deren Geschäftsstrategien und Rahmenbedingungen für Arbeit. Diese internationale<br />

Studie ist die erste systematisch empirische Untersuchung, die es ermöglicht, Faktoren,<br />

die die Qualität der Arbeit in Callcentern prägen, international zu vergleichen. Die vorliegenden<br />

Ergebnisse bilden die Basis für die international vergleichenden Analysen." (Textauszug)<br />

[97-L] Schumann, Michael; Kuhlmann, Martin; Sanders, Frauke; Sperling, Hans Joachim:<br />

AUTO 5000 - Eine Kampfansage an veraltete Fabrikgestaltung, in: Ludger Pries, Markus<br />

Hertwig (Hg.): Deutsche Autoproduktion im globalen Wandel : Altindustrie im Rückwärtsgang<br />

oder Hightech-Branche mit Zukunft?, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 147-165, ISBN: 3-89404-530-2<br />

INHALT: Die Autoren gehen der Frage nach, inwiefern unter den Bedingungen verschärften<br />

Wettbewerbs und der anhaltenden Globalisierung überhaupt noch Gestaltungsspielräume für<br />

eine innovative Arbeitspolitik und speziell für neue Arbeitsgestaltungsmaßnahmen bestehen.<br />

Sie untersuchen dies am Beispiel des Volkswagen-Betriebs AUTO 5000 und stellen zentrale<br />

Befunde der im Herbst 2004 abgeschlossenen dritten Untersuchungsphase vor, in welcher<br />

erstmals breit die Arbeitserfahrungen in der Fabrik untersucht worden sind. Bei dem Projekt<br />

AUTO 5000 sind demnach hinsichtlich der Arbeits- und Betriebsgestaltung (z.B. ganzheitliche<br />

Arbeitsvollzüge, flache Hierarchien, relativ hohe Teamautonomie, erweiterte Meisterfunktion),<br />

der Qualifizierungspolitik (z.B. regelmäßige, zur Hälfte vom Unternehmen bezahlte<br />

Qualifizierungszeiten, Zertifizierung dieser Maßnahmen durch die Industrie- und Handelskammer),<br />

der vereinheitlichten Entlohnungspolitik sowie in Bezug auf die Wahrnehmung des<br />

Innovationsgrades dieses Projekts durch die Beschäftigten insgesamt wichtige Spielräume für<br />

positive Regulierungen der Arbeits-, Beschäftigungs- und Partizipationsbeziehungen entwickelt<br />

worden. Entgegen der These einer "Retaylorisierungstendenz" bei der Automobilproduktion<br />

zeigen die Befunde, dass selbst unter den Bedingungen zugespitzten globalen Wettbewerbs<br />

alternative Entwicklungswege denkbar sind, die für die beschäftigten Arbeitnehmer<br />

und auch für die Unternehmen durchaus Vorteile mit sich bringen können. (ICI2)<br />

[98-F] Treeck, Werner van, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Rationalität und Emotionalität in der Arbeit<br />

INHALT: Sozialwissenschaftliche Untersuchungen von Erwerbsarbeit sind in der Regel von einem<br />

rationalistischen Vorurteil geprägt, demzufolge Gefühle hier keine Rolle spielen dürfen<br />

und unter Kontrolle zu halten sind. Ihre Abspaltung und Verdrängung findet in Konflikten ihre<br />

Grenze, die mitsamt ihren offiziellen Bearbeitungsformen wiederum Emotionalität zur<br />

Normalitätsabweichung stempeln. Wie lassen sich sozialverträgliche Bewegungsformen für<br />

Gefühle in Arbeitskontexten entwickeln? Die kritische Reflexion der Gefühlsbegriffe, die geschlechtsspezifischen<br />

Zuschreibungen von Gefühlen und ihre Verarbeitung, die Konstruktion<br />

von Arbeitsräumen als Gefühlsräume und die Ausprägung emotionalen Lebens darin stehen<br />

im Zentrum der Aufmerksamkeit.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Treeck, W.v.: Zur Entwicklung gesellschaftlicher Arbeit. in:<br />

Zimmer, Gerhard (Hrsg.): Kompetenzentwicklung und Reform der Berufsausbildung. Arbeit,<br />

Qualifikation und Ausbildung in der NetzWerkGesellschaft. Bielefeld: Bertelsmann KG<br />

2004, S. 37-48.


100 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-10 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie<br />

Fachgebiet Arbeits- und Sozialpolitik (Nora-Platiel-Str. 5, 34109 Kassel)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0561-804-3459, Fax: 0561-804-3068,<br />

e-mail: mwarnke@uni-kassel.de)<br />

[99-L] Voß, G. Günter; Weiß, Cornelia:<br />

Subjektivierung von Arbeit - Subjektivierung von Arbeitskraft, in: Ingrid Kurz-Scherf, Lena<br />

Correll, Stefanie Janczyk (Hrsg.): In Arbeit: Zukunft : die Zukunft der Arbeit und der Arbeitsforschung<br />

liegt in ihrem Wandel, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2005, S. 139-153, ISBN: 3-<br />

89691-625-4<br />

INHALT: Die Autoren diskutieren zunächst, was in der deutschen Arbeits- und Industriesoziologie<br />

unter dem Begriff der "Entgrenzung von Arbeit" verstanden wird, wobei sie auch kurz auf<br />

die internationale Diskussion eingehen. Sie stellen anschließend einige konzeptionelle Überlegungen<br />

zum Begriff der "Subjektivierung" von Arbeit und Arbeitskraft an und weisen auf<br />

verschiedene Ambivalenzen und Paradoxien der betrieblichen Ziele der Subjektivierung von<br />

Arbeit hin, die ihrer Meinung nach gleichermaßen Prozesse einer gesellschaftlichen Restrukturierung<br />

und eine (geschlechter-) politische Herausforderung für die Zukunft darstellen. Ihrer<br />

These zu Folge steigen mit der Entgrenzung von Arbeit und Gesellschaft nicht nur die Anforderungen<br />

an die Betroffenen, auch die Gesellschaft insgesamt wird mit der existenziellen Basis<br />

des "Lebendigen" konfrontiert. Die Autoren erörtern vor diesem Hintergrund offene Fragen<br />

zur Gender-Dimension und zu einer nachhaltigen Gesellschaftspolitik. (ICI)<br />

[100-L] Voswinkel, Stephan; Kocyba, Hermann:<br />

Entgrenzung der Arbeit: von der Entpersönlichung zum permanenten Selbstmanagement,<br />

in: WestEnd : neue Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 2/2005, H. 2, S. 73-83<br />

INHALT: Der Beitrag zum Wandel der Arbeits- und Lebensbedingungen im Zuge der Entwicklung<br />

des Kapitalismus erörtert das Phänomen der Entgrenzung der Arbeit. Dabei schlagen die<br />

Autoren eine Differenzierung der Rede von 'Entgrenzung' vor und unterscheiden zwischen<br />

Ausgestaltungen zeitlicher, räumlicher, sachlicher, sozialer und sinnhafter Entgrenzung. In<br />

diesem Zusammenhang dient der Fordismus als Kontrastfolie, der wiederum selbst als Prozess<br />

der Entgrenzung beschrieben wird. Auf diese Weise wird daran erinnert, dass der Kapitalismus<br />

von Anbeginn eine sich beständig revolutionierende Wirtschaftsordnung verkörpert,<br />

die immer wieder Grenzen einreißt und neu errichtet. Zur Untermauerung dieser Feststellung<br />

werden folgende Aspekte beleuchtet: (1) die Grenzen normativer Kommunikationssysteme,<br />

(2) die Geschlechterordnung, (3) die mögliche Umkehr funktionaler Differenzierung von<br />

Wertsphären bzw. gesellschaftlichen Teilsystemen in Richtung auf eine Entdifferenzierung<br />

sowie (4) der Prozess der Subjektivierung als Zwang zu permanentem Selbstmanagement in<br />

der Arbeitswelt. (ICG2)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 101<br />

3 Arbeit, (-sorganisation), Rationalisierung, Kontrolle, Humanisierung, Technologie<br />

[101-L] Weise, Peter:<br />

Unternehmungsinterne Organisation der Arbeitsbeziehungen, in: Thomas Beschorner, Thomas<br />

Eger (Hrsg.): Das Ethische in der Ökonomie : Festschrift für Hans G. Nutzinger, Marburg:<br />

Metropolis-Verl., 2005, S. 315-343, ISBN: 3-89518-504-3 (Standort: USB Köln(38)-32A2853)<br />

INHALT: "Anknüpfend an einen Aufsatz von Hans Nutzinger aus dem Jahre 1978 untersucht der<br />

Verfasserin seinem Beitrag die spezifischen Merkmale der unternehmensinternen Koordination<br />

von Produktionsaktivitäten. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die unternehmensinternen<br />

Tätigkeiten durch ein Mixtum der Mechanismen Markt, Norm und Moral koordiniert werden<br />

und dass eine gewisse Stabilität der Löhne - und damit eine Beeinträchtigung ihrer<br />

Markträumungsfunktion - erforderlich ist, um die Funktionen der Information, Motivation<br />

und Distribution zu erfüllen." (Autorenreferat)<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

[102-F] Apitzsch, Birgit, Dipl.-Soz.; Günther, Angelika, Dipl.-Kff.; Malzahn, Nils, Dipl.-Inform.;<br />

Tünte, Markus, Dipl.-Soz.Wiss.; Urspruch, Thekla, Dipl.-Kff.; Zeini, Sam, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung);<br />

Shire, Karen A., Univ.-Prof.Ph.D.; Hoppe, Heinz Ulrich, Univ.-Prof.Dr.; Borchert,<br />

Margret, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):<br />

Virtuelles Arbeiten und Lernen in projektartigen Netzwerken. Interdisziplinäre Lösungsansätze<br />

für die menschengerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und ein Mitarbeiter förderndes<br />

Personalmanagement (VIP-NET)<br />

INHALT: Das interdisziplinäre Forschungsprojekt zielt auf die soziale, technische und organisatorische<br />

Unterstützung wissensintensiver Kooperationsarbeit im Kontext dynamischer Netzwerke.<br />

Solche Arbeit wird vornehmlich im Kontext von Projekten zeitlich, sachlich und sozial<br />

strukturiert. Die beabsichtigte Forschung umfasst daher Organisationsnetzwerke, innerhalb<br />

derer sich Projekte als basale Untersuchungseinheit ausdifferenzieren, sowie Beschäftigte, die<br />

über die Einbindung in solche Projekte Teil einer netzwerkbasierten Kooperation werden.<br />

Fokussiert werden Beziehungen von kooperativer Zusammenarbeit, projektbezogener Organisationsentwicklung<br />

(Entstehung und Auflösung), der Entwicklung dauerhafter professioneller<br />

Netzwerke sowie der Bildung organisationaler Partnerschaften. Es sollen daher zum einen<br />

strukturelle Merkmale projektartiger Netzwerke beleuchtet werden, zum anderen aber auch<br />

Entwicklungen und Qualifikationen auf der mikrobiographischen Ebene dokumentiert werden.<br />

Ziel des Forschungsprojektes ist es, soziale, technische und managementbezogene Vorschläge<br />

zur Lösung von Problemen und Widersprüchlichkeiten in virtuellen Projekten anzubieten,<br />

deren Ursprünge zumeist in der zeitlichen Befristung der Zusammenarbeit vermutet<br />

werden. Daraus lassen sich drei Arbeitsziele ableiten: 1. Die Rekonstruktion von Bedingungen<br />

für die zeitliche, sachliche und soziale Strukturierung und Reproduktion projektbezogener<br />

Kooperationsarbeit. 2. Die Bereitstellung von Lösungsansätzen zur Verbesserung der<br />

technischen und sozialen Gestaltung virtuell organisierter Lernprozesse. 3. Die Auslotung<br />

personalwirtschaftlicher Konzepte, die es erlauben, Arbeit in projektartigen Netzwerken zu<br />

organisieren. Damit sollen Rahmenbedingungen für eine menschengerechte Arbeitsgestaltung<br />

und ein Mitarbeiter förderndes Personalmanagement in netzwerkartigen Kontexten formuliert<br />

werden.


102 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

METHODE: Durchgeführt werden detaillierte Analysen von mindestens acht virtuellen Projektorganisationen<br />

mit entsprechenden Netzwerkstrukturen. Die zur Anwendung kommenden<br />

Methoden und Instrumente entsprechen der Praxis der drei beteiligten Disziplinen - Soziologie<br />

(problemzentrierte Interviews, standardisierte Erhebungsinstrumente), Informatik (Logfile-Analysen,<br />

Modellierung des Werkzeuggebrauchs) und Personalmanagement (Experteninterviews,<br />

großzahlige quantitative Befragungen, multivariate Analysemethoden und standardisierte<br />

Erhebungsinstrumente). Die Ausrichtung des Projektes über vier Jahre wird ein panelartiges<br />

Design der Erhebung erlauben. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG:<br />

Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview.<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich. Standardisierte Befragung, online. Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Zeini, S.; Malzahn, N.; Hoppe, H.U.: Kooperationswerkzeuge im<br />

Kontext virtualisierter Arbeitsprozesse. in: Engelin, M.; Meißner, K. (Hrsg.): Virtuelle Organisationen<br />

und Neue Medien 2004. Workshop GeNeMe2004 Gemeinschaft in Neuen Medien,<br />

TU Dresden, 7 und 8 Oktober 2004. Lohmar, Köln: Eul 2004. S. 79-90.+++Malzahn, N.; Urspruch,<br />

T.; Tünte, M.; Hoppe, H.U.: Teams in virtuellen Unternehmen - Zusammenstellung,<br />

Kompetenzen, Technik. in: Engelin, M.; Meißner, K. (Hrsg.):Virtuelle Organisationen und<br />

Neue Medien 2005. Workshop GeNeMe2005 Gemeinschaft in Neuen Medien, TU Dresden,<br />

6. und 7. Oktober 2005. Vertrieb: TU Dresden, Fakultät Informatik, Institut für Software- und<br />

Multimediatechnik, 2005, S. 197-210.+++Malzahn, N.; Zeini, S.; Harrer, A.: Ontology facilitated<br />

community navigation - who is interesting for what I am interested in? in: Lecture Notes<br />

in Computer Science, Vol. 3554, 2005, pp. 292-303. ARBEITSPAPIERE: Borchert, M.; Urspruch,<br />

T.: Unternehmensnetzwerke. Diskussionsbeiträge der Fakultät Wirtschaftswissenschaft<br />

der Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg, Nr. 300. 2003.+++Borchert, M.;<br />

Günther, A.; Urspruch, T.; Goltz, Wanja von der: Projektmanagement als Gegenstand empirischer<br />

Forschung. Arbeitspapier am Fachbereich Betriebswirtschaft der Universität Duisburg-<br />

Essen, Standort Duisburg, Nr. 310. 2005.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-07 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Deutsches<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung Programm "Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen" FINANZIERER:<br />

Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,<br />

Institut für Soziologie Professorship Comparative Sociology and Japanese Society (Lotharstr.<br />

65, 47048 Duisburg); Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Ingenieurwissenschaften,<br />

Institut für Informatik und Interaktive Systeme Fachgebiet Kooperative und Lernunterstützende<br />

Systeme (47048 Duisburg); Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator<br />

School of Management - FB Betriebswirtschaft, Department Management and Marketing<br />

Lehrstuhl für Personal und Unternehmensführung (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg)<br />

KONTAKT: Shire, Karen A. (Prof. Tel. 0203-379-2626, e-mail: shire@vip-net.info)<br />

[103-F] Bartilla, Michael; Ollmann, Rainer; Tyschak, Britta; Jürgenhake, Uwe, Dr.; Schubert,<br />

André, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Meier, Hans-Jürgen; Thieler, Heinz-Siegmund, Dr.jur.;<br />

Ciesinger, Kurt-Georg; Wingen, Sascha, Dipl.-Psych. (Leitung):<br />

Modellprojekt Beschäftigungsfähigkeit sichern - Potenziale alternder Belegschaften am Beispiel<br />

der Metall- und Elektroindustrie in der Region Dortmund/ Hamm/ Kreis Unna


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 103<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

INHALT: Folgende Fragestellungen werden mit individuellen Schwerpunkten in mehreren Modellbetrieben<br />

thematisiert: Wie können die Potenziale älterer Mitarbeiter wie beispielsweise<br />

Erfahrungen aus der langjährigen Berufstätigkeit, Sozialkompetenzen, Schlüsselqualifikationen<br />

etc. verstärkt genutzt werden? Wie kann die Veränderungsbereitschaft von älteren Arbeitnehmern<br />

geweckt werden? Wie können die spezifischen Stärken älterer und jüngerer Mitarbeiter<br />

optimal kombiniert und genutzt werden? Wie sind Weiterbildungsmaßnahmen altersgerecht<br />

umzusetzen? Wie kann eine altersgerechte Arbeitszeitgestaltung definiert werden?<br />

Aus den hier nur angerissenen Fragestellungen ergeben sich insgesamt komplexe Anforderungen<br />

an das betriebliche Personalmanagement. Von Bedeutung wird es in den einzelnen<br />

Beratungsprozessen sein, die unterschiedlichen Gestaltungsinstrumente miteinander zu verknüpfen<br />

und mit den Unternehmen einen gesamten Lösungsansatz zu erarbeiten. Damit über<br />

die Projektlaufzeit hinaus eine nachhaltige Entwicklung in den Betrieben gewährleistet werden<br />

kann, sollen die Unternehmen in die Lage versetzt werden, die spezifischen betrieblichen<br />

Probleme, die durch demografische Veränderungen eingetreten sind oder eintreten werden, zu<br />

identifizieren, diese durch ein intelligentes Bündeln von arbeitsorganisatorischen Maßnahmen<br />

zu bearbeiten sowie den Analyse- und Gestaltungsprozess eigenständig und unter Beteiligung<br />

breiter Mitarbeitergruppen fortzuschreiben. Darüber hinaus ist es Ziel des Modellprojektes,<br />

die erarbeiteten innovativen Lösungskonzepte zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit alternder<br />

Belegschaften als Best-Practice Beispiele in die Metall- und Elektrobranche zu tragen.<br />

Der abschließende Transfer in die Branche erfolgt über eine breit angelegte regionale Kampagne,<br />

innerhalb derer die einzelnen Interessensvertretungen als Multiplikator fungieren. Nähere<br />

Informationen finden sich auf den Internetseiten des Unternehmensverbandes der Metallindustrie<br />

für Dortmund und Umgebung e.V.unter: http://www.uv-do.de . GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Region Dortmund/ Hamm/ Kreis Unna<br />

METHODE: Das Projekt nimmt sich den Fragestellungen alternder Belegschaften und den damit<br />

verbundenen Herausforderungen an. Der Fokus des Projektes liegt auf der Metall- und Elektrobranche,<br />

da viele Unternehmen der Branche bereits heute durch gealterte Belegschaften geprägt<br />

sind. Wichtig ist hier vor allem, dass diese Altersstruktur bedingt durch einen Rückgang<br />

attraktiver Möglichkeiten der Frühverrentung und des voraussichtlich steigenden Verrentungszeitpunktes<br />

den Betrieben noch lange erhalten bleibt. Zu diesem Aspekt kommt das zunehmende<br />

Problem der Rekrutierung von qualifizierten jungen Mitarbeitern, sodass das betriebliche<br />

Durchschnittsalter sukzessive weiter steigt. Betriebe müssen sich also darauf einrichten,<br />

Personalprobleme nicht länger allein über das Arbeitsmarktangebot lösen zu können,<br />

sondern durch langfristig angelegte Maßnahmen das bestehende Potenzial der Belegschaften<br />

optimal zu nutzen, zu erhalten und auszubauen. Dazu gehört im Kern die Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

der älteren oder alternden Mitarbeiter im Betrieb, das heißt die Sicherstellung,<br />

dass die Mitarbeiter möglichst lange und möglichst effektiv im Betrieb eingesetzt<br />

werden können. Diese Entwicklung bedeutet auch für kleine und mittlere Unternehmen, sich<br />

mit Veränderungsprozessen auseinander zu setzen und insbesondere im Personalmanagement<br />

neue Wege einzuschlagen. Ein zentraler Bestandteil der aufeinander abgestimmten Maßnahmen<br />

besteht in der Einrichtung eines betrieblichen Profiling- und Monitoringsystems zur Unterstützung<br />

einer vorausschauenden Organisations- und Personalpolitik für alternde Belegschaften<br />

sowie der betrieblichen Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Ein besonderer Fokus<br />

liegt dabei auf der systematischen Ausschöpfung der Kompetenzpotenziale älterer Beschäftigter<br />

und der Aktivierung von betrieblichen Strukturen, die die Eigeninitiative und Selbstverantwortlichkeit<br />

der Beschäftigten für alternsgerechte Reorganisations- und Qualifizierungsprozesse<br />

stärken. Das Vorgehen im Projekt umfasst folgende Schritte: 1. Kurz-Check: Bestandsaufnahme<br />

und betrieblicher Handlungsbedarf. 2. Altersstrukturanalysen und Kompe-


104 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

tenzprofiling in mehreren Modellbetrieben: a) Entwicklung eines integrierten Altersstrukturanalyse-<br />

und Profilingkonzeptes; b) Profiling bei 100 Beschäftigten; c) Etablierung des Profilings<br />

als PE-Instrument. 3. Analyse der betrieblichen Kompetenzanforderungen (aktuell und<br />

perspektivisch): a) Profiling der Anforderungen der Arbeitssysteme und Arbeitsplätze; b) Expertengespräche<br />

in der Branche. 4. Auswertung der Profilingdaten und Dokumentation: a)<br />

Kompetenzschwerpunkte, Kompetenzdefizite; b) Unterschiede der Alterskohorten, Employability-Analyse;<br />

c) Kompetenz-Benchmarking: Thesen für die Branche. 5. Entwicklung von<br />

Lösungskonzepten für Modellbetriebe: individuell passgenaue Umsetzungskonzepte für die<br />

einzelnen Betriebe. 6. Begleitung betrieblicher Umsetzungsprozesse, z.B.: a) innerbetriebliche<br />

Dialogstrukturen, Mentoren-Programme, b) betriebsspezifische Kampagnen, betriebsspezifische<br />

Marketingmodule, c) individuelle und gruppenbezogene Qualifizierungspläne (inhaltlich<br />

und organisatorisch; ggf. Nutzung des Job-Aqtiv-Gesetzes), d) Qualifizierungen, aktivierendes<br />

Lernen der älteren Beschäftigten, Wissenstransfers im Tandem, e) arbeitsorganisatorische<br />

Veränderungen, alternsgerechte Arbeitszeitsysteme, f) Nachwuchsgewinnung und -<br />

integration. 7. Dokumentation der Modellerfahrungen - Erhebung der Erfahrungen - Systematisierung<br />

und Bewertung - Medial aufbereitete Beispielsammlung, Handlungshilfe. 8. Transfer<br />

(innerhalb der Branche und Region): a) Kooperationsnetzwerke in der Branche, b) Dienstleistungsangebote<br />

Benchmarking/ Profiling, c) regionale Kampagne 'Potenziale älterer Beschäftigter'.<br />

Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

face to face (Stichprobe: 100; Beschäftigte aus Modellbetrieben und die direkten Vorgesetzten).<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 12; Leitungsebene und Betriebsrat).<br />

Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 700; Personaldaten - Alter, Geschlecht,<br />

Tätigkeit, Qualifikation u.a. - für Altersstrukturanalysen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH:<br />

Alter Hase oder altes Eisen? in: GIB info, 2005, 2, S. 29-31.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -<br />

Europäischer Sozialfonds-; Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales<br />

INSTITUTION: Industriegewerkschaft Metall Verwaltungsstelle Dortmund (Ostwall 17-21,<br />

44135 Dortmund); Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung<br />

e.V. (Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14, 44135 Dortmund); gaus - medien bildung politikberatung<br />

GmbH (Stockholmer Allee 24, 44269 Dortmund); Soziale Innovation research & consult<br />

GmbH (Deutsche Str. 10, 44339 Dortmund)<br />

KONTAKT: Meier, Hans Jürgen (Tel. 0231-57706-0, e-mail: hans-juergen.meier@igmetall.de)<br />

[104-F] Borryss, Christine; Mütherich, Birgit (Bearbeitung); Bührmann, Andrea D., Prof.Dr.<br />

(Leitung):<br />

Führen in Teilzeit. Eine empirische Untersuchung der Chancen und Risiken der Einführung<br />

von Teilzeitarbeitsregelungen auch in Führungspositionen<br />

INHALT: Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist von grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen<br />

geprägt: neben der Globalisierung der Wirtschaftsströme und den Veränderungen der Bevölkerungsstruktur<br />

ist vor allen Dingen der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft<br />

zu konstatieren. Diese Trends konfrontieren sowohl Arbeitgeber/-innen als auch<br />

Arbeitnehmer-/innen mit Herausforderungen, die zwar einerseits Risiken, jedoch andererseits


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 105<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

auch große und neue Chancen für Frauen und Männer beinhalten. Diese Chancen und Risiken<br />

werden seit nunmehr 20 Jahren intensiv in den Sozialwissenschaften unter den Stichworten<br />

Risikogesellschaft, Multioptionsgesellschaft oder auch Wissensgesellschaft diskutiert. Neuerdings<br />

rückt neben dem Netzwerkgedanken zunehmend und die Vorstellung einer Informationsgesellschaft<br />

in der Vordergrund der Diskussion. Dabei wird Flexibilität vielfach als besonders<br />

relevanter Erfolgsfaktor betrachtet, um auf die Konsequenzen der Globalisierung und<br />

des demografischen Wandels für den 'Standort Deutschland' adäquat reagieren zu können.<br />

Insbesondere die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und deren Konsequenzen auch für das<br />

Selbstverständnis der Beschäftigten und deren Lebensplanung werden schon jetzt breit diskutiert.<br />

Das Spektrum der Debatten ist überaus weit: Es reicht u.a. vom Abschied des so genannten<br />

'Normalarbeitsverhältnisses' und dem Aufstieg des 'Arbeitskraftunternehmers als<br />

neuer Grundform der Arbeit' über Veränderungen in Bezug auf Work-Life-Balance sowie der<br />

kontrovers diskutierten Strategien des Gender-Mainstreaming und Managing-Diversity bis<br />

hin zur Frage des Teilzeitunternehmertums und einer möglichen Reduzierung der Arbeitszeiten<br />

auch in Führungspositionen. Alle diese Fragen, vielleicht abgesehen von der Diskussion<br />

um Gender-Mainstreaming, sind bisher kaum für den Bereich der öffentlichen Verwaltungen<br />

und vor allen Dingen der Führungskräfte und so genannten 'high potentials' erforscht. Dieses<br />

Forschungsdefizit gilt es angesichts des am 1. Januar 2001 in Kraft getretenen Teilzeit- und<br />

Befristungsgesetzes, mit dem die Bundesregierung zu einer größeren Flexibilität der Unternehmen,<br />

aber auch zu einer größeren Zeitsouveränität der Beschäftigten beitragen will, dringend<br />

zu schließen. Die Frage nach den Möglichkeiten zur Einführung von Teilzeitarbeit in<br />

Führungspositionen des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung<br />

steht im Mittelpunkt des Forschungsprojektes 'Führen in Teilzeit' (FiTz). Ergänzend<br />

werden die Beschäftigten zweier ausgewählter nordrhein-westfälischer Hochschulverwaltungen<br />

zu diesem Thema befragt. Es handelt sich um die Hochschulverwaltungen der FH Dortmund<br />

und der Universität Köln.<br />

METHODE: Zur Erforschung dieser Fragestellung wird ein mehrphasiges, multimethodisches<br />

Verfahren angewandt. Dabei kommen neben einer Sekundäranalyse relevanter Daten über bereits<br />

vorhandene Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit und einer teilstandardisierten Fragebogenerhebung<br />

auch qualitative Methoden, wie z.B. Expert/-innen-Interviews, zum Einsatz. Die<br />

Mehrphasigkeit des Verfahrens und der Einsatz unterschiedlicher quantitativer und qualitativer<br />

Methoden ermöglichen es, über den Einzelfall hinausgehend begründete Thesen zu entwickeln.<br />

Die Studie ist in organisationssoziologischer Perspektive angelegt. Sie fragt danach,<br />

wie sich das Konzept 'Führen in Teilzeit' in den Alltag von Ministerial- und Hochschulverwaltungen<br />

einfügen lässt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Führungskräfte eine zentrale<br />

Akteursebene darstellen. Denn sie verfügen sowohl über konkrete Entscheidungsbefugnisse<br />

als auch über symbolische Machtressourcen. Deshalb sollen neben den Personalabteilungen,<br />

dem Personalrat und den Gleichstellungsbeauftragten insbesondere die 'Betroffenen'<br />

von 'Führen in Teilzeit' selbst, d.h. vor allen Führungskräfte, potenzielle Führungskräfte aber<br />

auch ihre Mitarbeiter/-innen befragt werden.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung<br />

und Technologie<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut<br />

für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509, e-mail: abuehrmann@fb12.unidortmund.de)


106 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

[105-F] Brinkmann, Johanna, Dipl.-Kulturwirtin; Pies, Ingo, Prof.Dr.habil. (Bearbeitung):<br />

Die bürgerschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Public- Private Partnerships als<br />

Investitionen in die globale Rahmenordnung<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

VWL und Bevölkerungsökonomie Lehrstuhl für Wirtschaftsethik (Große Steinstr. 73, 06108<br />

Halle)<br />

KONTAKT: Betreuer (Tel. 0345-55-23420, Fax: 0345-55-27385,<br />

e-mail: pies@wiwi.uni-halle.de)<br />

[106-L] Dreher, Carsten; Lay, Gunter:<br />

Vom Großen zum Kleinen - und zurück, in: Hansjürgen Paul, Erich Latniak (Hrsg.): Perspektiven<br />

der Gestaltung von Arbeit und Technik : Festschrift für Peter Brödner: Hampp, 2004, S. 93-<br />

111, ISBN: 3-87988-885-X (Standort: UB Siegen(467)-33QAP2861)<br />

INHALT: Die Autoren berichten über die wesentlichen Ergebnisse des vom BMBF finanzierten<br />

Projekts zur "Identifizierung und Bilanzierung erfolgreicher Veränderungen in der Arbeitsgestaltung<br />

von Unternehmensorganisation", wobei sie folgende Fragen erörtern: Wie stellen<br />

sich aus Sicht des Projektes die Befunde zur tatsächlichen Praxis der Arbeitsgestaltung und<br />

ihrer Rahmenbedingungen dar? Ist diese Art der Arbeitsgestaltung und die damit verbundene<br />

Nutzung der Ressource Arbeit angesichts sich verändernder Rahmenbedingungen zukunftsfähig?<br />

Was kann von den Vorreitern innovativer Arbeitsgestaltung in diesem Zusammenhang<br />

gelernt werden und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ziehen? Die Autoren weisen<br />

vor allem auf zwei Befunde hin: In der Industrie entwickeln sich zunehmend Arbeitssituationen,<br />

die zu einer gleichzeitigen Über- und Unterforderung von Beschäftigten führen. Dies<br />

kann im Kontext der gegenwärtigen "Teilung der Arbeit" zu einer erheblichen Belastung bei<br />

den Beschäftigten führen. Ein zweiter wichtiger Befund betrifft die Feststellung, dass es in<br />

den Unternehmen offensichtlich Engpässe beim organisatorischen Gestaltungswissen gibt, die<br />

durch eine externe Beratung kompensiert werden müssen. Dieses fehlende Know-How der<br />

Veränderung steht einer produktiveren Nutzung menschlichen Arbeitsvermögens und damit<br />

dem weiteren Wachstum der Kompetenzen der Individuen wie der Organisationen im Wertschöpfungsprozess<br />

insgesamt entgegen. (ICI2)<br />

[107-L] Heywood, John S.; Jirjahn, Uwe; Tsertsvadze, Georgi:<br />

Getting along with colleagues: does profit sharing help or hurt?, in: Kyklos : Internationale<br />

Zeitschrift für Sozialwissenschaften, Vol. 58/2005, No. 4, S. 557-573 (Standort: USB Köln(38)-<br />

Haa946; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: In der Theorie existieren zwei Kanäle, mit deren Hilfe Gewinnbeteiligung Arbeiter<br />

dazu bewegen kann, die Produktivität ihrer Kollegen zu steigern: größere Kooperation oder<br />

erhöhter Gruppendruck. Der Beitrag argumentiert dahingehend, dass diese beiden Alternativen<br />

gegenteilige Folgen für die Beziehungen unter den Kollegen zeitigen, und dass es von<br />

den Umständen und dem Arbeitskräfte-Typ abhängt, welche von beiden dominiert. Auf der<br />

Basis deutscher Daten wird gezeigt, dass bei Arbeitskräften, die keine aufsichtsführende


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 107<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

Funktion haben, Gewinnbeteiligung die Kooperation stärkt, dass sie aber bei solchen, die hohen<br />

Wert auf den beruflichen Erfolg legen, keinen Einfluss auf die Kooperation hat und bei<br />

Vorgesetzten die Bereitschaft zur Kooperation schwächt. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse<br />

bemerkenswerte geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf den Effekt von Gewinnbeteiligung.<br />

Aus diesen Verhaltensmustern wird der Schluss gezogen, dass sie den<br />

zugrunde liegenden theoretischen Erwartungen entsprechen. (IAB)<br />

[108-L] Horsmann, Claes S.; Nerdinger, Friedemann W.; Jahnke, Anne; Zschorlich, Christopher:<br />

Trend-Report 'Beteiligungsorientierte Unternehmenskultur': eine Inhaltsanalyse praxisorientierter<br />

Literatur, (Arbeitspapier aus dem Projekt "TiM - Transfer innovativer Unternehmensmilieus",<br />

Nr. 2), Rostock 2006, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://www.wiwi.uni-rostock.de/<br />

~wipsy/tim/downloads/tim_arbeitspapier_02.pdf)<br />

INHALT: Die Forschung zum Konstrukt der 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' hat<br />

sich als Ziel gesetzt, einen theoretischen Rahmen insbesondere für die wissenschaftliche Arbeit<br />

zu schaffen, die sich mit der Beteiligung von Mitarbeitern an Informationen, Entscheidungen,<br />

Kapital und Erfolg ihres Unternehmens und der daraus resultierenden Gestalt der Unternehmenskultur<br />

auseinandersetzt. Dem gemäß arbeitet die Studie die praxisorientierte Literatur<br />

so auf, dass ein Bezug zwischen den dort vorherrschenden Themen und Meinungen und<br />

der theoretischen Arbeit zur 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' hergestellt werden<br />

kann. Dazu werden Buchpublikationen wie Ratgeber, Best-Practice-Reports und journalistische<br />

Studien herangezogen. In gleicher Weise werden überwiegend an Manager und Personalwirtschaftler<br />

gerichtete Fachzeitschriften gesichtet, wie z.B. 'Harvard Business Manager',<br />

'Handelsblatt Personal' und 'Personalführung'. Das einführende Kapitel legt zunächst die<br />

grundlegenden Erwägungen zur Relevanz der beteiligungsorientierten Unternehmenskultur<br />

im Praktikerdiskurs dar. Der zweite Abschnitt liefert sodann eine 'Landkarte' der Themengebiete,<br />

die als Auslöser für, als Maßnahmen der oder als Folge von verschiedenen Formen der<br />

Mitarbeiterbeteiligung gelten. Neben der inhaltlichen Charakterisierung der identifizierten<br />

Themenfelder wird dabei auch jeweils die Entwicklung der ihnen zugeordneten Literatur in<br />

den letzten zehn Jahren aufgezeigt. So zählen zu den Auslösern die gesellschaftliche Verantwortung<br />

und ethische Anforderungen sowie die soziodemographische Entwicklung der Arbeitnehmerschaft.<br />

Die Perspektivenwechsel umfassen die Veränderung des Bildes von und<br />

des Umganges mit den Mitarbeitern sowie die Entwicklung der Mitarbeiter zu Intrapreneuren.<br />

Als Maßnahmen werden (1) neue Formen der Arbeitsorganisation, (2) die Erschließung des<br />

Wissens der Mitarbeiter und (3) die materielle Beteiligung der Mitarbeiter herausgearbeitet.<br />

Das Ziel der 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' liegt in der Bindung engagierter<br />

Mitarbeiter. Die Inhaltsanalyse anhand der Themenfelder zeigt, dass praxisorientierte Literatur<br />

häufig Bezüge zwischen den Themenfeldern herstellt, dies jedoch nur unsystematisch und<br />

ohne eine ausreichende Abgrenzung innerhalb der Felder geschieht. Das verdeutlicht, dass<br />

enge inhaltliche Bezüge der untersuchten Schlagworte untereinander vermutet, diese jedoch<br />

nicht zwangsläufig explizit zum Thema gemacht werden. Insofern erscheint es auch aus anwendungsorientierter<br />

Sicht sinnvoll, ein übergreifendes, integratives Konzept wie das einer<br />

'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' zu etablieren. (ICG2)<br />

[109-F] Kaiser, Yvonne; NN (Bearbeitung); Jung, Rüdiger H., Prof.Dr. (Leitung):<br />

Stärkung von Unternehmergeist in Integrationsprojekten/ Sozialunternehmen (Equal-EP)


108 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

INHALT: Die Entwicklungspartnerschaft (EP) 'RHEWIN - Rheinland/ Westerwald Integrationsnetzwerk'<br />

arbeitet an einem Strukturprogramm zur Verbesserung der Integrationsfähigkeit<br />

sowie zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen von Menschen mit Behinderungen.<br />

Zum Konzept der EP gehören einzel- wie überbetriebliche Aktivitäten in der Personal- und<br />

Organisationsentwicklung. Sie stehen unter den Leitprinzipien von Empowerment, Gleichberechtigung,<br />

arbeitsprozessorientierter Qualifikation und lernender Organisation. Die EP hat<br />

sechs Teilprojekte. Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung sind die projektprozessbegleitende<br />

Evaluation und die Aktionsbegleitung i.S. aktiver Rückkoppelung und Mitwirkung an<br />

der EP-Steuerung.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit<br />

Gemeinschaftsinitiative EQUAL<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Koblenz RheinAhrCampus Remagen, FB Betriebs- und Sozialwirtschaft<br />

(Südallee 2, 53424 Remagen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 02642-932-303, Fax: 02642-932-308,<br />

e-mail: Rhjung@RheinAhrCampus.de)<br />

[110-F] Kerlen, Christiane, Dr. (Bearbeitung); Wessels, Jan, Dr. (Leitung):<br />

WiPA - Wissenstransfer im Prozess der Arbeit<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: Arbeitsgemeinschaft<br />

Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. -ABWF- Projekt Qualifikations-Entwicklungs-Management<br />

-QUEM- FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung<br />

INSTITUTION: VDI-VDE Innovation + Technik GmbH (Steinplatz 1, 10623 Berlin)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: wessels@vdivde-it.de)<br />

[111-F] Keyl, Eberhard, M.A. (Bearbeitung):<br />

Berufs-/ Professionssoziologie: "Projektmanagement als Beruf?"<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für<br />

Soziologie Arbeitsschwerpunkt Industrielle Entwicklung (Wilhemstr. 36, 72074 Tübingen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-29-72948, e-mail: eberhard.keyl@uni-tuebingen.de)<br />

[112-L] Klemm, Matthias; Popp, Michael:<br />

Skoda als 'learning community': empirische Befunde zu kulturell-kommunikativen Bedingungen<br />

von Wissensaustausch im 'Tochter-Konzern-Verhältnis', in: Ludger Pries, Markus<br />

Hertwig (Hg.): Deutsche Autoproduktion im globalen Wandel : Altindustrie im Rückwärtsgang<br />

oder Hightech-Branche mit Zukunft?, Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 125-145, ISBN: 3-89404-530-2<br />

INHALT: Da der Transfer und das Management von Wissen für den Erfolg global agierender<br />

Automobilunternehmen von immer größerer Bedeutung werden, stellt sich auch die Frage


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 109<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

nach deren kulturellen und kommunikativen Bedingungen im Verhältnis verschiedener<br />

Standorte, insbesondere im Verhältnis von "Konzernmutter" und "Auslandstochter". Die Autoren<br />

beleuchten einige Aspekte dieser für einen gelungenen Wissensaustausch notwendigen<br />

Voraussetzungen am Beispiel der Betriebe des tschechischen Skoda-Unternehmens und der<br />

deutschen Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg. Ihre empirische Analyse auf der Grundlage<br />

von leitfadengestützten Interviews zeigt, dass eine alltäglich gelebte "Kultur des Austauschs"<br />

weder angeordnet werden kann, noch sich aus funktionalen Kooperationserfordernissen von<br />

selbst ergibt. Sie betrachten vor allem drei erfolgskritische Bereiche für Wissensaustauschprozesse<br />

im organisationalen Alltag: Die Bedeutung von Face-to-Face-Kommunikationen, die<br />

Einbettung in konzernweit verknüpfte Funktionsbereiche sowie die Art und Weise des unternehmenskulturellen<br />

Wandels selbst. Die Autoren ziehen daraus abschließend Konsequenzen<br />

zur Genese und Steuerbarkeit einer "Kultur des Austauschs" von Wissen. (ICI2)<br />

[113-F] Kloweit-Herrmann, Manfred, Dr.phil. (Bearbeitung); Klingemann, Carsten, apl.-Prof.Dr.;<br />

Schmieder, Arnold, apl.-Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung):<br />

Gender Mainstreaming. Eine Untersuchung zur Geschlechtergerechtigkeit in der Polizei<br />

Niedersachsen<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen<br />

ART: Dissertation ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Methodologische<br />

Grundlagen der Sozialwissenschaften (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück); Universität Osnabrück,<br />

FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Soziologie und Sozialpsychologie (Seminarstr.<br />

33, 49069 Osnabrück)<br />

[114-L] Kock, Klaus; Kutzner, Edelgard:<br />

Betriebsklima: Überlegungen zur Gestaltbarkeit eines unberechenbaren Phänomens, (Beiträge<br />

aus der Forschung / Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs-, Bd. 148), Dortmund<br />

2006, 28 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.sfs-dortmund.de/docs/aktuelles/kutzner_betriebsklima.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag erörtert die wichtigsten Merkmale des Phänomens Betriebsklima. Nach<br />

einer einführenden Begriffsbestimmung werden anschließend folgende Faktoren dargestellt,<br />

die das Betriebsklima entscheidend bestimmen: (1) Führung durch die Vorgesetzten, also<br />

Machtverhältnisse, (2) gegenseitiges Vertrauen sowie (3) Anerkennungs- und (4) Verständigungsverhältnisse.<br />

In einer Zusammenfassung merken die Autoren an, dass die Verbesserung<br />

des Betriebsklimas mehr als nur gute Stimmung durch Feste und Betriebsausflüge erfordert.<br />

Es müssen wirkliche Veränderungen in den Umgangsweisen, in betrieblichen Abläufen und<br />

Strukturen erfolgen. Die Schlussfolgerung lautet: Das Betriebsklima lässt sich nur im Dialog<br />

verbessern. Da Arbeit in soziale Zusammenhänge eingebettet ist, kann sie nur erfolgreich<br />

sein, wenn die zwischenmenschliche Ebene entsprechende Berücksichtigung findet. Auch unter<br />

dem Gesichtspunkt einer menschengerechten Arbeit spielt die Qualität der sozialen Beziehungen<br />

eine große Rolle. Ein gutes Betriebsklima und gute Arbeit bedingen sich gegenseitig.<br />

(ICG2)


110 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

[115-L] König, Susanne:<br />

Human-resource-Management, Personalauswahl und Theorien industrieller Beziehungen:<br />

Interaktionskulturen aus einer Negotiated-order-Perspektive, München: Hampp 2005, XII,<br />

329 S., ISBN: 3-87988-903-1 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9493)<br />

INHALT: "In Zeiten eines schärfer werdenden Wettbewerbs propagieren die Unternehmen ein<br />

'Human Resource Management', in dessen Mittelpunkt eine kluge und strategisch vorausschauende<br />

Personalauswahl steht. Hierbei handelt es sich um wohl eines der wichtigsten Verhandlungsfelder<br />

für die betrieblichen Akteure der industriellen Beziehungen. Diesem Thema<br />

nähert sich die empirische Studie über einen interdisziplinären Zugang, der soziologische,<br />

personalwirtschaftliche und arbeitsrechtliche Aspekte kombiniert. Mithilfe des sog. Negotiated<br />

Order-Ansatzes wird die Personalauswahl in Unternehmen im Zusammenhang mit der Interaktionskultur<br />

der Akteure industrieller Beziehungen untersucht. Grundlage der Studie ist<br />

eine bundesweite schriftliche Erhebung in Unternehmen verschiedener Größenklassen mit anschließenden<br />

Expert(inn)en-Interviews. Im Wesentlichen zeigt sich, dass die Akteure das<br />

Verhandlungsfeld der Personalauswahl vor dem Hintergrund ihrer 'gewachsenen' Interaktionskulturen<br />

unterschiedlich ausgestalten. Grundlegende Beziehungsmuster zwischen Management<br />

und Betriebsrat zeigen ihren Einfluss auf die Nutzung von Mitwirkungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />

der Interessenvertretungen bei Auswahlentscheidungen. Die gewonnenen<br />

Realtypen weisen deutliche Unterschiede hinsichtlich der Vorerfahrungen, des<br />

Strategieneinsatzes, der Komplexität der Verhandlungen und des Outcomes auf. Damit möchte<br />

die Arbeit einen Beitrag zur Diskussion um die weitere theoretische Fundierung der industriellen<br />

Beziehungen leisten." (Autorenreferat)<br />

[116-F] Lang, Rüdiger (Bearbeitung):<br />

Verbandsinterne Willensbildung. Eine empirische Studie zu Strukturen und Prozessen in<br />

Arbeitgeberverbänden<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft<br />

und Geographie, Institut für Politikwissenschaft (93040 Regensburg)<br />

[117-L] Ledebur, Sidonia von:<br />

Bedingungen der Wissensweitergabe von neuen Mitarbeitern in Unternehmen: eine spieltheoretische<br />

Analyse, in: Wirtschaft im Wandel, Jg. 12/2006, H. 1, S. 27-32 (Standort: USB<br />

Köln(38)-MXG 07758; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.iwh-halle.de/d/publik/wiwa/1-06.pdf)<br />

INHALT: "Die Verfügbarkeit des Produktionsfaktors Wissen und die Innovationsfähigkeit stellen<br />

heute zentrale Erfolgsfaktoren von Volkswirtschaften dar. Die Produktion von neuem Wissen<br />

und seine wirtschaftliche Anwendung finden jedoch oft an verschiedenen Orten statt, so dass<br />

Wissenstransfer notwendig ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Wissenschaftler, die an<br />

Hochschulen oder in öffentlichen Forschungseinrichtungen gearbeitet haben, in ein Unternehmen<br />

wechseln. Wie kann nun die Wissensweitergabe durch neue Mitarbeiter in Unter-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 111<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

nehmen optimal gestaltet werden? Eine spieltheoretische Modellierung gibt dafür eine Antwort:<br />

Effizienter Transfer findet dann statt, wenn die Mitarbeiter für den Wissenstransfer einen<br />

hohen zusätzlichen Lohn verglichen mit ihrem zusätzlichen Aufwand erhalten. Hierbei<br />

spielt nicht nur zeitlicher Aufwand und Beteiligung an höheren Einnahmen durch neue Produkte,<br />

sondern auch die Größe des Teams und soziale Faktoren (z.B. Arbeitsklima) eine Rolle.<br />

Um ein günstiges Verhältnis von zusätzlichem Lohn zu zusätzlichem Aufwand zu erhalten,<br />

kann entweder der Lohn erhöht oder aber die individuellen Kosten der Mitarbeiter für<br />

Wissenstransfer gesenkt werden. Dies verursacht selbst Kosten für das Unternehmen - z.B.<br />

durch Einführung eines Wissensmanagements -, ist aber effizient, solange der aus Wissenstransfer<br />

resultierende Gewinn diese Kosten übersteigt. Die Wirtschaftspolitik muss dafür aber<br />

den Unternehmen die Freiheit geben, die Personalpolitik anreizeffizient zu gestalten." (Autorenreferat)<br />

[118-L] Matuschek, Ingo; Arnold, Katrin; Voß, G. Günter:<br />

Subjektivierte Taylorisierung: Organisation und Praxis Informatisierter Kommunikationsarbeit<br />

in Call-Centern, in: Astrid Schütz, Stephan Habscheid, Werner Holly, Josef Krems, Günter<br />

Voß (Hrsg.): Neue Medien im Alltag : Befunde aus den Bereichen Arbeit, Lernen und Freizeit,<br />

Lengerich: Pabst, 2005, S. 120-132, ISBN: 3-89967-238-0 (Standort: Techn. UB Chemnitz(Ch1)-<br />

AP11800neu)<br />

INHALT: "Ergebnisse aus Fallstudien in Call-Centern zeigen eine Verschränkung von Elementen<br />

tayloristischer Betriebsführung mit notwendigen Formen individueller Selbstorganisation. Ein<br />

in diesem Sinne 'Subjektivierter Taylorismus' führt dazu, personenbezogene Dienstleistungsarbeit<br />

zu flexibilisieren, evoziert aber auch veränderte Erwartungen an die eigene Arbeit Das<br />

hat Folgen: Das Subjekt kann nur schwer wieder zum Objekt des Managements gemacht<br />

werden." (Autorenreferat)<br />

[119-F] Molter, Beate, Dipl.-Psych.; Noefer, Katrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Sonntag, Karlheinz,<br />

Prof.Dr.; Stegmaier, Ralf, Dr. (Leitung):<br />

Die Bedeutung von Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung für Innovations- und Anpassungsfähigkeit<br />

älterer Arbeitnehmer (im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte<br />

Arbeitssysteme")<br />

INHALT: Hintergrund: Demographischer Wandel und Frühverrentung ziehen Konsequenzen<br />

sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für die sozialen Sicherungssysteme nach sich. Dies erfordert<br />

ein Umdenken gegenüber den Potenzialen älterer Beschäftigter. Insbesondere vor dem<br />

Hintergrund wachsender Wettbewerbsdynamik und der damit verbundenen Notwendigkeit,<br />

sich an neue Situationen anzupassen, stellt sich die zentrale Frage, wie durch die Gestaltung<br />

von Arbeitsbedingungen und Personalentwicklung die produktiven Potenziale (Anpassungsfähigkeit,<br />

Arbeitsleistung und Innovation) Älterer genutzt werden können. Ziele: Um Erkenntnisse<br />

über die Bedeutung von Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung für die Erhaltung<br />

produktiver Potenziale älterer Arbeitnehmer zu gewinnen, sollen im Forschungsprojekt<br />

folgende Fragen untersucht werden: Wie verändern sich Merkmale der Arbeit und der Personalentwicklung<br />

mit dem Alter? Wie tragen Arbeitsgestaltung und Personalentwicklung gemeinsam<br />

zum Erhalt der Innovations- und Anpassungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer bei?


112 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

Inwieweit unterscheiden sich Wirkungen von Arbeitsmerkmalen und Personalentwicklung<br />

bei älteren Arbeitnehmern mit mentalen und physischen Tätigkeiten?<br />

METHODE: Das Forschungsprojekt wird als Feldstudie in einer Kombination von Quer- und<br />

Längsschnittdesign durchgeführt. Um die Auswirkungen veränderter Arbeitsgestaltung und<br />

Personalentwicklung zu überprüfen, werden die Daten zu zwei Messzeitpunkten im Abstand<br />

von 12 Monaten erhoben. Die Untersuchungsteilnehmer werden entsprechend ihres Alters in<br />

zwei Kohorten aufgeteilt: 40-55jährige und 56-65jährige. Außerdem wird innerhalb jeder Alterskohorte<br />

zwischen mentalen und physischen Tätigkeiten unterschieden. In die Studie mit<br />

einbezogen werden auch Vorgesetzte und jüngere Arbeitskollegen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Projektflyer. Download unter:<br />

http://www.psychologie.uniheidelberg.de/ae/abo/forschung/projekte/laufende/arbeitssysteme/Flyer_DFG1184.pdf<br />

.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften,<br />

Psychologisches Institut AE Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Hauptstr.<br />

47-51, 69117 Heidelberg)<br />

KONTAKT: Stegmaier, Ralf (Dr. Tel. 06221-54-7358 od. -7379, Fax: 06221-54-7390,<br />

e-mail: Ralf.Stegmaier@psychologie.uni-heidelberg.de)<br />

[120-F] Mudra, Peter, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Personalentwicklung als Handlungsfeld des Betriebsrats<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />

und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-5203-278, Fax: 0621-5203-112,<br />

e-mail: Peter.Mudra@fh-ludwigshafen.de)<br />

[121-L] Patzel-Mattern, Katja:<br />

"Eichfähig und kontrollierbar"?: der Beitrag der industriellen Psychotechnik zur Bürokratisierung<br />

moderner Unternehmenshierarchien, (Diskussionsbeiträge des Kulturwissenschaftlichen<br />

Forschungskollegs/ SFB 485 "Norm und Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und<br />

politischer Integration" an der Universität Konstanz, Nr. 68), Konstanz 2005, 10 S. (Standort: USB<br />

Köln(38)-20060106538; Graue Literatur)<br />

INHALT: Im Spannungsfeld zwischen Arbeiterfähigkeiten und Unternehmensrentabilität angesiedelt,<br />

ist die Geschichte der industriellen Psychotechnik integraler Bestandteil einer Unternehmensgeschichte<br />

der Weimarer Republik. Sie steht einerseits für Normierung und Standardisierung<br />

in industriellen Verhältnissen, andererseits ist sie ein wesentlicher Katalysator von<br />

Individualisierungsprozessen in den Unternehmen. In Reflexion auf das Bürokratiemodell<br />

von M. Weber wird hier der Beitrag der Psychotechnik zur Bürokratisierung moderner Unternehmenshierarchien<br />

diskutiert. Dabei konzentriert sich die Analyse auf fünf wesentliche<br />

Merkmale bürokratischer Führung: (1) die sachliche und hierarchische Gliederung der Leitungsebenen,<br />

(2) eine feste Kompetenzzuordnung, (3) Beschäftigung aufgrund freier Auslese,


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 113<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

(4) Entscheidungsfindung aufgrund definierter Regeln und (5) die schriftliche Fixierung von<br />

Kommunikationsakten. Anhand der Etablierung neuer psychotechnischer Abteilungen in den<br />

Unternehmen lässt sich exemplarisch die Durchsetzung des Weberschen Bürokratiemodells in<br />

der Wirtschaft nachvollziehen. Der Verlauf eines solchen Durchsetzungsprozesses wird am<br />

Beispiel der Osram-Werke verdeutlicht. (ICG2)<br />

[122-F] Remdisch, Sabine, Prof.Dr.; Utsch, Andreas, Dr.; Groß, Mathias, Prof.Dr.; Hülsbusch,<br />

Werner, Dipl.-Ing. (Bearbeitung):<br />

Distance Leadership. Führung auf Distanz<br />

INHALT: Das Projekt ist ein angewandtes Forschungsvorhaben. Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens<br />

ist eine praxisrelevante Aufgabenstellung und die Zielsetzung ist es, fundierte Lösungen<br />

zu finden, die anwendbar und von praktischem Nutzen sind. Das Forschungsvorhaben<br />

beinhaltet dementsprechend praktische Zielsetzungen, die vor allem auch den Kooperationspartner<br />

zu gute kommen sollen, sowie wissenschaftliche Zielsetzung, um den Erkenntnisstand<br />

zu Distance Leading fundiert weiterzuentwickeln. 1. Wissenschaftliche Ziele: Entwicklung<br />

eines Verfahrens zur Messung der subjektiv wahrgenommenen Distanz zwischen Mitarbeiter<br />

und Führungskraft; empirische Überprüfung theoretischer Distanzmodelle; empirische Überprüfung<br />

der Unabhängigkeit, bzw. Interdependenzen der Distanzdimensionen; Definition von<br />

'Führung auf Distanz'; Erfassung der organisationalen Rahmenbedingungen, in denen auf Distanz<br />

geführt wird; Bestimmung von critical incidents im Führungsverhalten auf Distanz; Testung<br />

der Wirkung unterschiedlicher Einflussgrößen auf die Einführung, die Ausgestaltung<br />

und den Erfolg der 'Führung auf Distanz': informationstechnische Infrastruktur, personenbezogene<br />

Unterschiede bei Führungskräften (z.B. Persönlichkeit, Führungsstile, Kompetenzen,<br />

Geschlecht, Kultur, etc.), organisationale Kenngrößen; Erfassung förderlicher Bedingungen<br />

zur mitarbeiterorientierten 'Führung auf Distanz' und der Etablierung einer gemeinschaftlich<br />

akzeptierten Arbeitskultur. 2. Praktische Ziele: Systematische Analyse und Darstellung der<br />

'Führung auf Distanz' (auf Mitarbeiterebene, Führungsebene, organisationaler und datentechnischer/<br />

informationstechnischer Ebene): Definition, Boundaries, Schwachstellen und Probleme;<br />

Analyse der informationstechnischen Führungsinstrumente: Art der verarbeiteten Daten<br />

(Produktionsdaten, Personaldaten, Marktdaten etc.), Art und Frequenz der Datenübermittlung<br />

(Telefon, E-Mail, Intranet; täglich, wöchentlich, monatlich etc.), Form der Datenaufbereitung/<br />

Verdichtung (Tabellen, Grafiken, etc.), Art und Frequenz des Datenabrufs durch die Führungskraft<br />

(Papier, Online, Bürosoftware; täglich, wöchentlich, monatlich etc.); Identifizierung<br />

von 'best practice'-Lösungen in den Unternehmen; Identifizierung von Key Competencies<br />

auf Führungsebene für erfolgreiche 'Führung auf Distanz'; Entwicklung eines Handlungsleitfadens<br />

zur Gestaltung von &#8218;Führung auf Distanz'; Unterstützung der kooperierenden<br />

Unternehmen bei der Gestaltung und Optimierung der 'Führung auf Distanz' hinsichtlich<br />

der: Mediengestaltung der Kommunikation im Führungsprozess, Organisationalen Einbettung,<br />

Implementierung von 'Führung auf Distanz'; Verfassung von Praxisberichten mit den<br />

Kooperationspartnern. Kooperationspartner: Adam Opel AG, Rüsselsheim; Dräger Werke<br />

AG, Lübeck; HeLaBa, Landesbank Hessen Thüringen, Frankfurt; John Deere AG, Mannheim;<br />

Schott AG, Mainz; SIG AG, Schweiz; Sparkassen Informatik, Offenbach.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Managing virtual teams - the<br />

importance of distance leadership. Führen auf Distanz. Präsentation, Neufassung vom<br />

08.04.05. Im Internet unter: http://www.fhnon.de/distanceleadership/download/dl_praesentation-uni.pdf<br />

abrufbar.+++Managing virtual teams - the importance of distance leadership.


114 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

Distance leadership. Presentation, English Version 07/05. Im Internet unter: http://www.<br />

fhnon.de/distanceleadership/download/dl-presentation-eng.pdf abrufbar.+++Literatur - Führung<br />

auf Distanz. Stand 01.02.05. Im Internet unter: http://www.fhnon.de/distanceleadership/literatur/dl_literaturverzeichnis_stand_01_02_05.pdf<br />

abrufbar.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und<br />

Kultur des Landes Niedersachsen<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Evaluation und<br />

Organisation (Wilschenbrucher Weg 84, 21335 Lüneburg); Universität Lüneburg, FB Wirtschaft,<br />

Institut für elektronische Geschäftsprozesse (Volgershall 1, 21339 Lüneburg)<br />

KONTAKT: Utsch, Andreas (Dr. Tel. 04131-6777-797, Fax: 04131-6777-935,<br />

e-mail: utsch@uni-lueneburg.de)<br />

[123-F] Rudert, Katrin; Schmeink, Martina; Schöttelndreier, Aira; NN (Bearbeitung); Bührmann,<br />

Andrea D., Prof.Dr.; Hansen, Katrin, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Neue Vielfalt in der Unternehmerschaft: Facetten des Unternehmerinnenbildes. Eine empirische<br />

Analyse des Selbstbildes von Unternehmerinnen<br />

INHALT: Mittlerweile ist zwar die Frage, weshalb Menschen Unternehmen gründen, breit diskutiert<br />

worden: Die Positionen reichen hier von der Unternehmerpersönlichkeit Schumpeterscher<br />

Prägung, bei der eine Gegebenheit des Unternehmertums postuliert wird, über die These<br />

von der Leistungsmotivation bis hin zur so genannten 'Benachteiligungsthese'. Ein anderer<br />

Diskussionsstrang stellt die Untersuchung des Weges in die Selbstständigkeit selbst in den<br />

Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Dabei wird in verschiedenen, allerdings zumeist quantitativ<br />

orientierten Untersuchungen deutlich, dass das Umfeld von Unternehmerfamilien und<br />

die Erwerbstätigkeit in Kleinunternehmen auf die unternehmerische Rolle und Funktion hinsozialisierend<br />

wirken. Darüber hinaus ist zum einen untersucht worden, weshalb Frauen weniger<br />

geneigt sind, Unternehmen zu gründen. Zum anderen aber sind auch die Motive erforscht<br />

worden, weshalb Frauen unternehmen gründen. Wie jedoch sehen sich Frauen selbst<br />

im Prozess zwischen dem Entschluss zur unternehmerischen Selbständigkeit bis zur Gründung,<br />

Übernahme oder Weiterführung eines Unternehmens? Welche Rolle spielen hier z.B.<br />

staatliche Programme, aber auch etwa Leitbilder aus der Personalentwicklung oder von beratenden<br />

Institutionen, Organisationen oder Expertinnen bzw. Experten? Ab welchem Zeitpunkt<br />

verstehen sich Frauen selbst z.B. als 'erfolgreiche' Unternehmerinnen? Und wie werden sie<br />

von anderen, an diesen Prozessen beteiligten Akteurinnen und Akteuren gesehen? Bisher<br />

mangelt es an Untersuchungen, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Deshalb werden<br />

diese Forschungsfragen in dem Projekt "Vielfalt in der Unternehmerschaft ..." untersucht:<br />

Dabei sollen empirisch fundierte Erkenntnisse über die Faktoren und Rahmenbedingungen<br />

gewonnen werden, die die Beteiligung von Frauen bei der Gründung, Weiterführung und Übernahme<br />

von Unternehmen in Deutschland fördern oder sie erschweren. Im Mittelpunkt<br />

steht freilich die Frage nach dem Selbstbild von Unternehmerinnen in Deutschland, ihrem<br />

Fremdbild und dem Zusammenspiel beider Perspektiven. Diese Fragestellung wird ausgehend<br />

von der folgenden zentralen Arbeitshypothese bearbeitet: Ein hegemoniales, einseitig männlich<br />

geprägtes Unternehmerbild verhindert, dass Frauen im gleichen Ausmaße wie Männer<br />

Unternehmen gründen, weiterführen und in wachsenden Unternehmen Arbeitgeberfunktionen<br />

übernehmen und damit Arbeitsplätze schaffen. Diese Hypothese wird zum einen über die Befragung<br />

von Unternehmerinnen (narrative Interviews) und ihrer Beratungs- bzw. Förderungs-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 115<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

infrastruktur (Experten/-innen-Interviews) sowie zum anderen über eine Diskurs- bzw. Dispositivanalyse<br />

derjenigen Institutionen bzw. Organen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />

erforscht, in denen das Fremdbild von der Unternehmerin hervorgebracht wird. Weitere<br />

Informationen unter: http://www.geschlechterdynamik.uni-dortmund.de/unternehmerinnen<br />

. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bührmann, Andrea; Hansen,<br />

Katrin; Schmeink, Martina; Schöttelndreier, Aira (Hrsg.): Die Vielfalt des Unternehmerinnenbildes.<br />

Workshop. Münster: Lit-Verl. 2005.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut<br />

für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund); Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

Abt. Bocholt, FB Wirtschaft (Münsterstr. 265, 46397 Bocholt)<br />

KONTAKT: Bührmann, Andrea (Prof.Dr. Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509,<br />

e-mail: abuehrmann@fb12.uni-dortmund.de)<br />

[124-F] Rump, Jutta, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Beschäftigungswirkungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie - auch unter Berücksichtigung<br />

der demografischen Entwicklung<br />

INHALT: Zeitgemäße und anforderungsgerechte Beschäftigung zu schaffen, zu sichern und zu<br />

erhalten, sowie die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern, wird vor dem Hintergrund<br />

der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung ein zentrales Handlungsfeld<br />

künftiger Unternehmensstrategien und staatlicher Wirtschaftspolitik sein müssen. Konzepte<br />

zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind als eine der entscheidendsten Voraussetzungen<br />

für die Umsetzung dieser Forderung zu sehen, doch werden beide Themenkomplexe bislang<br />

noch nicht in einem direkten Zusammenhang untersucht. Diese Lücke zu schließen und einen<br />

differenzierten Beschäftigungsbegriff, der qualitative wie quantitative Aspekte berücksichtigt,<br />

einer detaillierten und praxisnahen Analyse zu unterziehen, ist zentrales Anliegen dieses Forschungsvorhabens.<br />

Ziel des Projektes ist es, 1. die quantitativen Beschäftigungswirkungen<br />

von familienbewussten Maßnahmen zu analysieren; 2. die qualitativen Beschäftigungseffekte<br />

von familienbewussten Maßnahmen zu beleuchten und 3. die volkswirtschaftlichen und sektoralen<br />

Beschäftigungswirkungen von familienbewussten Maßnahmen und einer familienorientierten<br />

Politik zu untersuchen.<br />

METHODE: Es werden zum einen die Beschäftigungswirkungen (quantitativ, qualitativ, volkswirtschaftlich/<br />

sektoral) der einzelnen familienbewussten Maßnahmen und Handlungsfelder<br />

(wie Arbeitszeit, Arbeitsablauf, Arbeitsort, Führung, Personalentwicklung, Information und<br />

Kommunikation, Entgelt- und Anreizsysteme, Services für die Familie, Kinderbetreuung ...)<br />

betrachtet. Zum anderen werden die vielfältigen Beschäftigungseffekte (quantitativ, qualitativ,<br />

volkswirtschaftlich/ sektoral) auch aus der interdependenten Perspektive beleuchtet. Interdependent<br />

heißt in diesem Zusammenhang, dass die Art und Weise der Beschäftigungswirkungen,<br />

die sich aus einem kominatorischen Einsatz von familienbewussten Maßnahmen<br />

und Handlungsfelder ergeben, analysiert werden. (So könnte zum Beispiel eine Forschungsfrage<br />

lauten: Welche Beschäftigungseffekte hat die Kombination von Vertrauensarbeitszeitmodell,<br />

alternierender Telearbeit sowie Kinderbetreuung von 8:00 h bis 17:00 h?). Neben<br />

dieser Analyse, die sowohl deskriptive Komponente beinhaltet als auch einen explikativen


116 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

Charakter hat, ergibt sich ein weiteres Ziel. So sollen auf der Basis der Untersuchung Handlungsempfehlungen<br />

für Unternehmen und zur Gestaltung von sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

abzuleiten. Dabei liegt der Fokus immer auf den Beschäftigungseffekten der<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Partizipatives Design: Es wird angestrebt, das Forschungsvorhaben<br />

in Kooperation mit kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie mit<br />

Großunternehmen aus der Region durchzuführen.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung<br />

und Employability -IBE- (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-5203-238, e-mail: rump@fh-ludwigshafen.de)<br />

[125-F] Schloderer, Florian, Dr. (Bearbeitung); Marr, Rainer, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Intellektuelles Kapital und Wissen: Implikationen der institutionellen Einbindungsform von<br />

Wissensarbeitern<br />

INHALT: Die Bemühungen von Unternehmen, ihre wissensorientierten Ressourcen, das Intellektuelle<br />

Kapital, zu managen, führen nicht immer zum gewünschten Erfolg. Eine der Ursachen<br />

ist, dass das Wissensmanagement zu sehr auf das Management von Daten reduziert wird und<br />

die Rolle der Mitarbeiter als Wissensträger nicht angemessen berücksichtigt wird. Florian<br />

Schloderer entwickelt ein System relevanter Einflussfaktoren für ein erfolgreiches Management<br />

der wissensorientierten Unternehmensressourcen. Dabei spielt die Form der institutionellen<br />

Einbindung der Wissensarbeiter in das Unternehmen durch den "psychologischen Vertrag"<br />

eine zentrale Rolle. Das Zusammenspiel dieser Einflussfaktoren und ihre Wirkungen auf<br />

ökonomische und soziale Effizienzziele von Unternehmen werden eingehend analysiert, und<br />

wichtige Konsequenzen für den Einsatz von Managementinstrumenten, z.B. wissensbezogene<br />

Leitbilder, Indikatorensysteme und IT-Systeme, werden diskutiert. Der Autor präsentiert fundierte<br />

Vorschläge für ein kompetentes innovationsorientiertes Personal- und Wissensmanagement,<br />

in dessen Zentrum der Mitarbeiter als Wissensträger steht. Das Buch wendet sich an<br />

Dozenten und Studenten der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Personalwirtschaft,<br />

Führung, Wissens- und Innovationsmanagement sowie an Führungskräfte und Unternehmensberater<br />

in diesen Bereichen.<br />

METHODE: theoretische Arbeit<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Intellektuelles Kapital und Wissen: Implikationen der institutionellen<br />

Einbindungsform von Wissensarbeiten. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005. ISBN 3-<br />

8350-0173-6. Link zum Inhaltsverzeichnis: http://www.duv.de/freebook/3-8350-0173-6_i.pdf<br />

.<br />

ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />

Institut für Personal- und Organisationsforschung Professur für Allgemeine<br />

BWL, Entscheidungs- und Organisationsforschung, Personalwirtschaft (85577 Neubiberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2351-3124, e-mail: florian@schloderer.de)<br />

[126-L] Schumann, Michael:<br />

Mitbestimmung als Medium ressourcenorientierter, innovativer Unternehmenspolitik, in:<br />

SOFI-Mitteilungen : Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen, 2005, Nr. 33, S. 7-15 (Standort:<br />

USB Köln(38)-XG05472; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 117<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

INHALT: Eine Unternehmenspolitik, die den Herausforderungen einer sich globalisierenden<br />

Wirtschaft und verschärften Konkurrenz gewachsen sein und dabei auf die Stärken der deutschen<br />

Ökonomie setzen will, innovatives und nachhaltiges Management sind nicht ohne Mitbestimmung<br />

zu haben. Vor dem Hintergrund der Geschichte der Mitbestimmung in Deutschland<br />

setzt sich der Verfasser zur Begründung dieser These kritisch mit dem in Deutschland<br />

angestrebten Paradigmenwechsel in der Unternehmensführung auseinander, der in Ignoranz<br />

aller positiven Erfahrungen das Heil in der Überwindung der betrieblichen Konsenspolitik<br />

und in der Reetablierung der Ungleichgewichtigkeit von Kapital und Arbeit sucht. Auf der<br />

Basis von Good Practice-Beispielen formuliert der Verfasser als Alternative Elemente und<br />

Prinzipien produktivitäts-, innovations-, qualitäts- und ressourcenorientierter Arbeits- und<br />

Organisationsformen. Dabei geht es vor allem um drei gewichtige arbeits- und betriebsorganisatorische<br />

Veränderungen: (1) Erweiterung der Handlungsspielräume bei Gruppenarbeit;<br />

(2) neues Profil für die Meisterposition; (3) Neukombination von Arbeit und Lernen. Ein Beispiel<br />

für eine ressourcenorientierte Unternehmensgestaltung ist das Projekt "Auto 5000" bei<br />

VW. Mit aktiver Beteiligung der Gewerkschaften müssen nachhaltige Unternehmensstrategien<br />

entwickelt werden, die der Wirtschaft und der Industrie am Standort Deutschland eine<br />

Zukunft sichern. (ICE2)<br />

[127-L] Speidel, Frederic:<br />

Mitbestimmte versus managementbestimmte Globalisierung in der Automobilindustrie: ein<br />

Vergleich der Internationalisierungsstrategien und ihrer Verarbeitungen durch die Akteure<br />

der industriellen Beziehungen am Beispiel VWs und Renaults, München: Hampp 2005, 318 S.,<br />

ISBN: 3-87988-925-2 (Standort: USB Köln(38)-32A4535)<br />

INHALT: "Rückblickend thematisiert die vorliegende Studie die Auswirkungen globalisierter<br />

Produktions- und Wettbewerbsbedingungen auf die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen<br />

in der europäischen Automobilindustrie während der neunziger Jahre unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Unternehmen Volkswagen und Renault. Im Kern wird der Frage nachgegangen,<br />

ob unter Einfluss intensivierter ökonomischer Internationalisierung Konvergenzprozesse<br />

sowohl auf der Institutionenebene der industriellen Beziehungen als auch auf der Ebene<br />

der Problemverarbeitungsresultate einhergehen. Eines der zentralen Ergebnisse der Studie<br />

lautet, dass der Globalisierungsschub der jüngeren Vergangenheit keine Homogenisierung der<br />

Institutionen und Praktiken, geschweige denn die vollständige De-Institutionalisierung der<br />

industriellen Beziehungen nach sich gezogen hat, sondern stattdessen länder- und unternehmensspezifische<br />

Aushandlungs- und Regulierungssysteme fortbestehen und diese - wie die<br />

Gegenüberstellung der industriellen Beziehungen VWs und Renaults zeigt - zu unterschiedlichen<br />

Resultaten der Problemverarbeitung führen. Die im Falle VWs vorherrschende gestaltungsorientierte<br />

Einbindung der Arbeitnehmervertretung in strategische Unternehmensentscheidungen<br />

wird als mitbestimmte Globalisierung bezeichnet. Im Falle Renaults ist aufgrund<br />

des zumeist nur reaktiv-symbolischen, allenfalls schadenbegrenzenden Widerstands der Arbeitnehmervertretung<br />

gegen die internationalen Restrukturierungsprojekte des Unternehmens<br />

von managementbestimmter Globalisierung die Rede." (Autorenreferat)<br />

[128-F] Treeck, Werner van, Prof.Dr.; Beckenbach, Niels, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Entwicklung neuer betrieblicher Organisationsformen


118 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

INHALT: Projektmanagement in der Automobilindustrie: Untersuchung der Probleme, die aus<br />

der Einbettung projektförmiger Organisationsstrukturen in einer weitgehend durchbürokratisierte<br />

Organisationslandschaft entstehen (4 Automobilbetriebe).<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie<br />

Fachgebiet Arbeits- und Sozialpolitik (Nora-Platiel-Str. 5, 34109 Kassel); Universität Kassel,<br />

FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie Fachgebiet Betriebs- und Industriesoziologie<br />

(Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0561-804-3459, Fax: 0561-804-3068,<br />

e-mail: mwarnke@uni-kassel.de)<br />

[129-F] Wagner, Alexandra, Dr. (Bearbeitung); Kotthoff, Hermann, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Führungskräfte und außertarifliche Angestellte im Wandel der Firmenkultur - eine Followup-Studie<br />

INHALT: Die vor zehn Jahren vom Antragsteller durchgeführte und von der Hans-Böckler-<br />

Stiftung geförderte qualitative Studie "Führungskräfte im Wandel der Firmenkultur" soll wiederholt<br />

werden, um einen Zeitreihenvergleich zu ermöglichen. Das Forschungsdesign wird<br />

um eine quantitative Untersuchung zur Erosion des Status von außertariflich bezahlten Beschäftigten<br />

erweitert. Kontext/ Problemlage: Die Mitte der neunziger Jahre durchgeführte<br />

Führungskräfteuntersuchung zeigte, dass sich der Status hoch qualifizierter Angestellter und<br />

der Führungskräfte im Umbruch befand. Erstmals war diese bis dahin privilegierte Gruppe<br />

von Personalabbau betroffen. Hinsichtlich Arbeitsorientierung und Firmenbezug waren sie<br />

beitragsorientierte Leistungsträger gewesen; ihr bis dahin hohes Maß an Loyalität mit dem<br />

Unternehmen und dem Top-Management erodierte. Das Tempo der Restrukturierungen hat<br />

sich in der Zwischenzeit noch erhöht. Sind die Hochqualifizierten inzwischen "Arbeitskraftunternehmer"<br />

geworden oder suchen sie weiterhin eine langfristige Bindung, Sicherheit und<br />

"commitment" unter dem Mantel der Firma? Für die Gewerkschaften ist dies von Bedeutung,<br />

weil die Reduzierung der Loyalität mit dem Unternehmen bei dieser Personengruppe mit einer<br />

größeren Offenheit für gewerkschaftliche Fragen verbunden sein könnte. Fragestellung:<br />

Gefragt wird nach: a) den Arbeitsbedingungen, der Arbeitsidentität, der Leistungsregulierung<br />

und dem Karriereverhalten von Führungskräften; b) der Arbeitskultur im sozialen Mikrobereich<br />

(Vorgesetzte und Kollegen); c) der Firmenkultur: Identifikation, Aufbau von Vertrauen<br />

in Zeiten hoher Flexibilisierung, Führungskräfteentwicklung; d) dem Interessenbewusstsein<br />

und -handeln, Präsenz und Wahrnehmung von Betriebsrat und Gewerkschaft. Über diese vier<br />

Dimensionen aus der Vorgängeruntersuchung hinaus werden auch: e) die gegenwärtigen Initiativen<br />

einzelner Firmen, durch eine nivellierende Statuspolitik bisherige Privilegien abzubauen<br />

- z.B. durch Verletzung des Abstandsgebots (Gehaltsabstand der Außertariflichen zur<br />

obersten Tarifgruppe) und durch befristete Einstellung -, untersucht: Werden Statusgrenzen<br />

abgebaut und die Hochqualifizierten zu "normalen" Arbeitnehmern? Wird aus der Führungskraft<br />

der Wissensarbeiter?<br />

METHODE: Die Untersuchung findet in den zehn Konzernen der Erstuntersuchung statt. In jedem<br />

Konzern werden strukturierte Leitfadeninterviews mit acht hoch qualifizierten Angestellten/<br />

Führungskräften aus unterschiedlichen Funktionsbereichen und Expertengespräche mit<br />

dem Personalmanagement und dem Betriebsrat geführt. Sofern sie noch im Unternehmen<br />

sind, werden die ehemaligen Interviewpartner erneut interviewt; andernfalls werden ihre<br />

Nachfolger befragt. Abweichend von der Methodik der Erstuntersuchung wird auch eine auf


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 119<br />

4 Management, Unternehmensführung, Personalwesen<br />

wenige Fragen begrenzte quantitative Erhebung durchgeführt, die sich auf Aspekte der Untersuchungsdimension<br />

e) bezieht. Dazu sollen im Betriebspanel des IAB einige Fragen zum AT-<br />

Status (Gehaltsabgrenzung, Arbeitszeitregelung) gestellt werden.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften,<br />

Institut für Soziologie (Residenzschloss, 64283 Darmstadt); Forschungsteam Internationaler<br />

Arbeitsmarkt GmbH -FIA- (Jägerstr. 56, 10117 Berlin)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: hermann.kotthoff@web.de); Bearbeiterin<br />

(e-mail: wagner@fia-institut.de)<br />

[130-F] Wieland, Josef, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Wertemanagement - der Faktor Moral in Risikomanagementsystemen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Konstanz, FB Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Postfach<br />

100543, 78405 Konstanz)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: wieland@fh-konstanz.de)<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

[131-F] Brunswig, Susanne (Bearbeitung):<br />

Kernkompetenzen bei Dienstleistungsunternehmen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

BWL Abt. Strategisches Management und Tourismusmanagement (Scharnhorststr. 1, 21332<br />

Lüneburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: brunswig@uni-lueneburg.de)<br />

[132-F] Geissler, Birgit, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Neustrukturierung der Relation öffentlich-privat: Wandel familialer Lebensformen und<br />

Entwicklung haushaltsbezogener Dienstleistungen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Professur<br />

für Arbeitssoziologie und Sozialwissenschaften (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel.: 0521-106-3870, e-mail: birgit.geissler@uni-bielefeld.de)


120 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

[133-F] Geissler, Birgit, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Arbeitsmarktintegration und Modernisierung der Lebenslage und Lebensplanung von Frauen:<br />

Diskontinuität und Flexibilität in weiblichen Berufsbiographien, Entstehung und 'Sinn'<br />

irregulärer Arbeitszeiten, gemischter Arbeitsformen und Einkommen (Teilzeitarbeit, selbständiger<br />

Tätigkeit, Eigenarbeit, soziale Transfers)<br />

INHALT: t, Eigenarbeit, soziale Transfers)<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Professur<br />

für Arbeitssoziologie und Sozialwissenschaften (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel.: 0521-106-3870, e-mail: birgit.geissler@uni-bielefeld.de)<br />

[134-F] Geissler, Birgit, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Lebenslaufpolitik und Lebensplanung: Arbeitszeit und biographische Zeit als soziale Strukturierungsdimension<br />

von Lebensläufen - geschlechtsspezifisch ausgeprägte Wechselbeziehung<br />

von familialem Alltag, Arbeitszeit, Eigenzeit und 'time to care'<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Professur<br />

für Arbeitssoziologie und Sozialwissenschaften (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel.: 0521-106-3870, e-mail: birgit.geissler@uni-bielefeld.de)<br />

[135-F] Gürtzgen, Nicole, Dr.; Gernandt, Johannes; Pohlmeier, Winfried, Prof.Dr.; Kemnitz,<br />

Alexander, PD Dr.; Dustmann, Christian, Prof.Ph.D.; Autor, David, Prof.Ph.D. (Bearbeitung);<br />

Pfeiffer, Friedhelm, PD Dr. (Leitung):<br />

Bildung, Lohnungleichheit und Lohnsetzung<br />

INHALT: In diesem Projekt werden mit den Daten des SOEP 1984 bis 2004 die Entwicklung der<br />

Lohnverteilung und die Rolle der Bildung für die Zunahme der Lohnungleichheit (seit 1999)<br />

untersucht. Eine weitere zukünftige Fragestellung wird der Zusammenhang zwischen zunehmender<br />

Lohnungleichheit und (institutionellen) Lohnrigiditäten sein. Wie viel Lohnungleichheit<br />

wird benötigt, um den Teil der Lohnaufschwemmung zu eliminieren, der nicht durch Effizienzgründe<br />

begründet ist? Zu diesem Zweck wird der Einfluss von Flächen- und Firmentarifen<br />

auf die qualifikatorische Lohnstruktur mit den LIAB-Daten des IAB analysiert. ZEIT-<br />

RAUM: seit 1999<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Ludwig, Volker; Pfeiffer, Friedhelm: Abschreibungsraten allgemeiner<br />

und beruflicher Ausbildungsinhalte - empirische Evidenz auf Basis subjektiver Einschätzungen.<br />

in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 2006 (im Druck).+++ Gernandt,<br />

Johannes; Pfeiffer, Friedhelm: Rising wage inequality in Germany. ZEW Discussion<br />

Paper, No. 06-019. Mannheim 2006.+++Dies.: Einstiegslöhne bei unvollkommenen Arbeitsmärkten.<br />

in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik, 7, 2006, 2, S. 1-26.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-08 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach<br />

103443, 68034 Mannheim)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 121<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1235-150, Fax: 0621-1235-225, e-mail: pfeiffer@zew.de)<br />

[136-F] Hamburger, Joachim, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Langner, Matthias, Dipl.-Kfm.; Maser, Werner,<br />

Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Schule, Achim, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Leitung):<br />

Qualifizierungskonzept für Unternehmer und Arbeitnehmer zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

- Bewältigung des demographischen Wandels am Beispiel des Bauhandwerks<br />

in Rheinland-Pfalz<br />

INHALT: Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer und älter werdender Mitarbeiter in Bauhandwerksbetrieben.<br />

Qualifizierungskonzept für Unternehmer und Arbeitnehmer. GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Rheinhessen<br />

METHODE: Entwicklung, Durchführung und Evaluation des Konzeptes.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Land Rheinland-Pfalz; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit<br />

-Europäischer Sozialfonds-<br />

INSTITUTION: Institut für Technik der Betriebsführung Forschungsstelle im Deutschen Handwerksinstitut<br />

e.V. (Postfach 3324, 76019 Karlsruhe)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0721-9310317, e-mail: schulte@itb.de)<br />

[137-F] Hammer, Eckart, Prof.Dr.; Bartjes, Heinz, Dr. (Bearbeitung):<br />

Mehr Männer in den Altenpflegeberuf<br />

INHALT: Problemstellung: Die Studie zur Personalsituation in der Altenhilfe in Baden-<br />

Württemberg (2003) hat erneut den Befund bestätigt, dass die meisten jungen Männer keinen<br />

Zugang zu direkter Pflegearbeit und damit verbundenen Ausbildungen haben. Jugendliche<br />

und Heranwachsende werten Pflege und Sorgearbeit häufig als "weibisch" ab und sehen<br />

durch einschlägige Ausbildungen ihre männliche Identität bedroht. Damit verstellen sich<br />

Männer einen Zugang und Berufsoptionen zu einem großen und zentralen Lebens- und Arbeitsbereich,<br />

der für die Entwicklung einer kritischen Männlichkeit und von Gendergerechtigkeit<br />

von hoher Bedeutung wäre. Entscheidend ist jedoch, dass Männer durch diese Abwertung<br />

von Pflege als "Nur-(Haus-)Frauenberuf" der nötigen Attraktivität und Aufwertung des<br />

Berufs, die für eine nachhaltige Verbesserung der Personalsituation in der Altenhilfe unabdingbar<br />

sind, schaden. Projektziele und Inhalte: Um die Männerquote in der Altenhilfe zu erhöhen,<br />

wird sich die Expertise insbesondere mit der Schlüsselsituation Berufswahl junger<br />

Männer beschäftigen. In Anbetracht der Kürze der Projektzeit und der beschränkten Projektzeit<br />

und der beschränkten Projektmittel wird die Studie insbesondere darauf abzielen, einige<br />

erfolgreiche Beispiele und hierbei erforderliche Rahmenbedingungen für eine Schienung der<br />

Berufsorientierung junger Männer in Richtung Sozialer Arbeit im Allgemeinen und Altenhilfe<br />

im Besonderen zu identifizieren. Ausgangspunkt werden ein eher kursorischer sekundäranalytischer<br />

Überblick über die aktuellen Ergebnisse der kritischen Männer- und Jungenforschung<br />

zur Berufswahl und den dahinter liegenden Rollenbildern und Wertvorstellungen sowie<br />

eine Sichtung geschlechtsbezogener berufssoziologischer Literatur sein. Im Zentrum der<br />

Expertise sollen bestehende Ausbildungs- und Berufswege junger Männer mit einer potentiellen<br />

Orientierung auf Pflege sowie einige exemplarische Erfolg versprechende einschlägige<br />

Best-Practise-Modelle in den Blick genommen werden. Dabei sollen vor allem die in diesen<br />

Einzelprojekten notwendigen Faktoren und Schlüsselsituationen identifiziert werden, die zu


122 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

einer gelingenden Einmündung in einen Pflegeberuf beitragen. So kann der erforderliche Praxisbezug<br />

nicht nur über exemplarische Einzelprojekte sondern vor allem auch über generalisierbare<br />

strukturelle und methodische Handlungsempfehlungen beschrieben werden. Insgesamt<br />

fokussieren die Projektbearbeiter die Perspektive, dass die hier zu bearbeitende Fragestellung<br />

nur als breit angelegter, den Rahmen der Altenhilfe überschreitender Ansatz verfolgt<br />

werden kann. Da das Thema der Expertise "Mehr Männer in die Altenhilfe" ähnlich auch in<br />

anderen Feldern der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen diskutiert wird, sind diese<br />

Diskurse und die dort verfolgten Bemühungen systematisch mit zu berücksichtigen.<br />

METHODE: Folgende methodischen Zugänge sind für die Expertise geplant: Sichtung und Aufbereitung<br />

einschlägiger Literatur; Aufbereitung eigener Forschungs- und Projektergebnisse;<br />

Sichtung und Analyse von Best-Practise-Modellen; Expertengespräche. DATENGEWIN-<br />

NUNG: Aktenanalyse, offen. Dokumentenanalyse, offen. Qualitative Befragung, mündlich.<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert; Gutachten BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-05 AUFTRAG-<br />

GEBER: Caritasverband Diözese Rottenburg-Stuttgart FINANZIERER: Equal<br />

INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte<br />

Forschung -IAF- (Auf der Karlshöhe 2, 71638 Ludwigsburg); Fachhochschule Esslingen<br />

Hochschule für Sozialwesen (Flandernstr. 101, 73732 Esslingen)<br />

KONTAKT: Hammer, Eckart (Prof.Dr. Tel. 07141-965-153,<br />

e-mail: e.hammer@efh-ludwigsburg.de)<br />

[138-F] Hülshoff, Theo, Prof.Dr. (Bearbeitung); Götz, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Das Wissen der Arbeiter<br />

INHALT: keine Angaben<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen;<br />

Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-09 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Human Resource<br />

Management -ZHRM- (Bürgerstr. 23, 76829 Landau)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 06341-906-403, e-mail: goetz@uni-landau.de)<br />

[139-L] Kocyba, Hermann:<br />

Selbstverwirklichung im Unternehmen - Chance oder Anerkennungsfalle?, in: Maria Funder,<br />

Steffen Dörhöfer, Christian Rauch (Hrsg.): Jenseits der Geschlechterdifferenz? : Geschlechterverhältnisse<br />

in der Informations- und Wissensgesellschaft: Hampp, 2005, S. 139-153, ISBN: 3-<br />

87988-960-0 (Standort: USB Köln(38)-32A5609)<br />

INHALT: Der Beitrag thematisiert die Karriereproblematik in Organisationen. Auf dem Hintergrund,<br />

dass Hierarchieabbau, Dezentralisierung, Aufgabenintegration und partizipative Arbeitsgestaltung<br />

für viele Beschäftigte Chancen zur Identifikation mit der eigenen Arbeit und<br />

zur Selbstverwirklichung in der Arbeit schaffen, geht es hier um konstitutive Merkmale neuer<br />

Managementkonzepte und den neuen normativen "Selbstverwirklichungsimperativ". Beleuchtet<br />

wird der "Zwang" zur professionellen Autonomie und Selbststeuerung. Zur Untersuchung<br />

der Auswirkungen dieser neuen Steuerungsformen auf Beschäftigungsmöglichkeiten und


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 123<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

Karrierechancen von Frauen bezieht sich der Autor auf die empirischen Ergebnisse einer<br />

Fallstudie, die in einer Frankfurter Bank durchgeführt wurde. Hierbei kommt er zu dem Ergebnis,<br />

dass sich im Finanzsektor Frauen zunehmend in hoch qualifizierten, gut bezahlten Tätigkeiten<br />

positionieren können, sich aber im Gegensatz zu den aufstiegsorientierten Karrieremustern<br />

der Männer eher in einer "Fachkarriere" wieder finden. Abschließend geht es um<br />

Auswirkungen des performativ-zirkulären Charakters aktueller Selbstverwirklichungsrhetoriken.<br />

(ICH)<br />

[140-L] Kutzner, Edelgard:<br />

Arbeit in einem neuen Dienstleistungsbereich: Verändern Call Center traditionelle Arbeitsteilungen<br />

zwischen den Geschlechtern?, in: Maria Funder, Steffen Dörhöfer, Christian Rauch<br />

(Hrsg.): Jenseits der Geschlechterdifferenz? : Geschlechterverhältnisse in der Informations- und<br />

Wissensgesellschaft: Hampp, 2005, S. 233-257, ISBN: 3-87988-960-0 (Standort: USB Köln(38)-<br />

32A5609)<br />

INHALT: Der moderne Dienstleistungssektor besteht bekanntermaßen nicht nur aus dem Segment<br />

der hoch qualifizierten Arbeit. Vielmehr umfasst er auch eine Vielzahl von interaktiven<br />

Dienstleistungstätigkeiten, die als Grenzstellenarbeit definiert werden können. Hierzu gehört<br />

fraglos auch der in den letzten Jahren wachsende Bereich der Call-Center. Im Zentrum des<br />

Beitrages steht daher die zentrale Frage, ob sich in Call-Centern, als einem neuen Dienstleistungsbereich,<br />

die traditionellen Geschlechterarrangements fortschreiben oder ob sich in diesem<br />

Bereich geschlechtergerechte Strukturen herausbilden. Anhand empirischer Erhebungen<br />

in fünf Call-Centern wird auf die Heterogenität der vorgefundenen Ausprägungen von Geschlechterbeziehungen<br />

verwiesen, so dass auf der einen Seite die Ordnung der Geschlechter<br />

durchaus in "Un-Ordnung" gekommen ist, sich aber andererseits die traditionellen Arbeitsteilungen<br />

zwischen den Geschlechtern reproduzieren. Call-Center zeichnen sich jedoch dadurch<br />

aus, dass sie Geschlecht in einer für sie spezifischen Weise in ihre Strukturen und Prozesse<br />

flexibel einbinden. Es ist deshalb notwendig, die Entwicklungen zu verfolgen, um die Chancen<br />

dort für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Betrieb zu nutzen. (ICH2)<br />

[141-L] Lehndorff, Steffen (Hrsg.):<br />

Das Politische in der Arbeitspolitik: Ansatzpunkte für eine nachhaltige Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung,<br />

Berlin: Ed. Sigma 2006, 279 S., ISBN: 3-89404-534-5<br />

INHALT: Angesichts andauernder Massenarbeitslosigkeit haben Arbeitsforschung und Arbeitspolitik<br />

keine Konjunkur. Dem wird ein Verständnis von Arbeitsforschung entgegengesetzt,<br />

deren Analysen Ausdruck der Widersprüche in den praktischen Arbeitsprozessen sind, und<br />

die darauf zielt, Ansatzpunkte für eine nachhaltige Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung herauszuarbeiten.<br />

Das Buch enthält Beträge aus dem Forschungsschwerpunkt "Arbeitszeit und Arbeitsorganisation"<br />

des Instituts für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen. Der erste Teil "versammelt<br />

Befunde und Einschätzungen zu Problemen und Tendenzen betrieblicher Arbeitspolitik<br />

und zu den veränderten Rahmenbedingungen, unter denen diese heute stattfindet". Der<br />

zweite Teil präsentiert Beiträge, "die aus unterschiedlichen Perspektiven das Zusammenspiel<br />

von Akteuren und Institutionen sowie der Politik von Akteuren in verschiedenen Arenen betrachten".<br />

(IAB2). Inhaltsverzeichnis: Steffen Lehndorff: Einleitung: Das Politische in der<br />

Arbeitspolitik (7-29); Teil 1: Betriebliche Arbeitsgestaltung ohne Kompass und Ruder?: Erich


124 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

Latniak: Auf der Suche nach Verteilungs- und Gestaltungsspielräumen. Eine Bilanz der Organisationsveränderungen<br />

seit den 90er Jahren (33-70); Anja Gerlmaier: Nachhaltige Arbeitsgestaltung<br />

in der Wissensökonomie? Zum Verhältnis von Belastung und Autonomie in<br />

neuen Arbeitsformen (71-98); Gabi Schilling, Erich Latniak: Betriebliche Grenzen der 'Verbetrieblichung'<br />

- Erfahrungen bei der Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen (99-126); Steffen Lehndorff, Dorothea Voss-Dahm: Kunden, Kennziffern<br />

und Konkurrenz: Markt und Organisation in der Dienstleistungsarbeit (127-153); Teil<br />

2: Institutionen zwischen Deregulierung und Neubegründung: Steffen Lehndorff: Sicherheit<br />

anbieten, Vielfalt ermöglichen - Über Krise und Reformen der Arbeitszeitregulierung (157-<br />

194); Thomas Haipeter: Betriebsräte unter Handlungsdruck - Interessenvertretungspolitik im<br />

Zeichen der flexiblen Arbeitszeitregulierung (195-225); Sebastian Schief: Nationale oder unternehmensspezifische<br />

Muster der Flexibilität? Eine empirische Untersuchung von Flexibiltätsmustern<br />

aus- und inländischer Unternehmen in fünf europäischen Ländern (227-248);<br />

Steffen Lehndorff: Motor der Entwicklung - oder fünftes Rad am Wagen? Soziale Dienstleistungen<br />

als gesellschaftliche Investitionen (249-277).<br />

[142-L] Mönig-Raane, Margret (Hrsg.):<br />

Zeitfragen sind Streitfragen: ein zeitpolitisches Projekt setzt Zeichen für die Praxis, Hamburg:<br />

VSA-Verl. 2005, 222 S., ISBN: 3-89965-106-5 (Standort: UB Bonn(5)-2006-764)<br />

INHALT: "Wenn im Dienstleistungsbereich Öffnungs- und Servicezeiten verändert oder sogar<br />

erweitert werden, hat dies Auswirkungen auf die Arbeitszeiten der dort Beschäftigten. Die<br />

Folge: Die Beschäftigten ihrerseits formulieren neue zeitliche Ansprüche an Dienstleister.<br />

Der Verkäuferin mit Arbeitszeiten bis 20 Uhr reichen Kita-Öffnungszeiten bis 18 Uhr nicht<br />

mehr aus. Erweiterte Öffnungszeiten der Kita in der Nähe des Kaufhofs führen dazu, dass die<br />

Erzieherin mit Dienst bis 20 Uhr nun selbst das Problem hat, ihre Kinder, gerade schulpflichtig,<br />

versorgt zu wissen... Wie kann es gelingen, die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse<br />

unter einen Hut zu bringen? Die ver.di Bundesverwaltung, Abteilung Frauen- und<br />

Gleichstellungspolitik, nahm sich dieser Aufgabe an und förderte das Projekt 'Zeitfragen sind<br />

Streitfragen'. Für eine Projektteilnahme konnten in Berlin die Galena Kaufhof am Ostbahnhof,<br />

die Vivantes Gesundheitsnetzwerk GmbH und Fröbel e.V. (Kinderbetreuung) gewonnen<br />

werden. Hieraus entstand ein venetztes lokales Projekt. In Bremen beteiligte sich das Bürger-<br />

ServiceCenter, wobei die Bürgerinnen als Kundinnen intensiv in die Projektarbeit einbezogen<br />

wurden. Gemeinsam entwickelten Leitungskräfte, Mitarbeiterinnen, Betriebs-/Personalräte<br />

und Bürgerinnen vor Ort neue Formen der Zeitgestaltung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Margret Mönig-Raane: Emanzipatorische Arbeitszeitpolitik. Das Projekt, integriert in einer<br />

arbeitszeitpolitischen Initiative (7-12); Vera Morgenstern: Zeitfragen sind Streitfragen -<br />

ein gewerkschaftliches Handlungsfeld (13-19); Heidemarie Gerstle/Heike Werner: Das vernetzte<br />

Teilprojekt Friedrichshain/Kreuzberg in Berlin (20-27); Christoph Schilling: Personaleinsatzplanung<br />

im Team - bessere Bewältigung von Kunden-, Alltags- und Arbeitszeitinteressen.<br />

Das Projekt bei Kaufhof (Berlin-Ostbahnhof) aus der Sicht der Geschäftsführung (28-<br />

38); Frank Beyer: Verantwortung übernehmen und Arbeitszeitwünsche mitgestalten. Das Projekt<br />

bei Kaufhof (Berlin-Ostbahnhof) aus Sicht des Betriebsrates (39-46); Ernst-Otto Kock:<br />

Neue Zeiten für Stationen und Schnittstellen - Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Zeitgestaltung.<br />

Das Projekt bei Vivantes aus Sicht der Geschäftsführung (47-53); Ina Colle/Ulrike<br />

Burchardt: Transparenz durch einen beteiligungsorientierten Ansatz. Das Projekt bei Vivantes<br />

aus Sicht der Interessenvertretung (54-58); Gabriele Scholz-Sikojev: Mit bedarfsgerechten


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 125<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

Öffnungszeiten und innovativen Arbeitszeiten konkurrenzfähig für die Zukunft. Das Projekt<br />

bei Fröbel e.V. aus Sicht der Geschäftsführung (59-67); Kerstin Priebisch: Erweiterte Öffnungszeiten<br />

- Möglichkeiten und Grenzen. Das Projekt bei Fröbel e.V./'Kieke mal' aus Sicht<br />

des Betriebsrates (68-69); Hans-Jörg Wilkens: Bausteine für ein mitarbeiter- und bürgerorientiertes<br />

BürgerServiceCenter in Bremen. Das Projekt aus Sicht der Amtsleitung (70-90); Doris<br />

Hülsmeier/Peter Garrelmann/Marita Rosenow/Hildegard Piplak/Milko Neumann/Harm<br />

Dunkhase: Das BürgerServiceCenter Bremen aus personalrätlicher und gewerkschaftlicher<br />

Sicht (91-117); Ute Buggeln/Ulrich Mückenberger: Zeitpolitische Entdeckungsverfahren.<br />

Choice-Work, Bürgergutachten, Mediation (118-155); Barbara Dürk/Beate Herzog: Die Beteiligung<br />

der Betroffenen als Voraussetzung für den Projekterfolg. Inhalt, Struktur, Verfahren,<br />

Instrumente (156-168); Helga Hentschel: Warum Zeitfragen immer noch vor allem Frauenfragen<br />

sind (169-178).<br />

[143-F] Mücke, Anja, Dipl.-Psych.; Mäder, Ueli, Prof.Dr. (Bearbeitung); Töngi, Claudia, Dr.;<br />

Zölch, Martina, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Balance - Teilzeitmodelle und Jobsharing für Dozierende<br />

INHALT: Wegweisend für die Ausarbeitung des Projekts waren Diskussionen und erste Forschungen<br />

zu Jobsharing- und Teilzeitmodellen für Führungskräfte in Wirtschaft und Verwaltung:<br />

Ob Führung tatsächlich teilbar ist, ob sich Aufgaben auf hohem Niveau auch mit einem<br />

reduzierten Pensum bewältigen lassen, ob Teilzeitmodelle nicht lediglich einen Lohnabbau<br />

bei faktisch gleicher Arbeitsbelastung bringen bzw. welches die Grenzen und Chancen sowohl<br />

für Arbeitgeber wie für StelleninhaberInnen sind, sind Fragen, die an den Universitäten<br />

noch kaum diskutiert werden. Da der Universitätsbetrieb in vieler Hinsicht nicht mit einem<br />

Unternehmen oder mit anderen Verwaltungen vergleichbar ist, können Forschungsergebnisse<br />

aus diesen Bereichen nicht ohne weiteres auf den akademischen Kontext übertragen werden.<br />

Allgemein wird Teilzeitarbeit in der Wissenschaft als eher schwierig eingeschätzt. Insbesondere<br />

die Forschung erfordere, soll sie sich auf höchstem Niveau halten und in der internationalen<br />

Konkurrenz bestehen, ein hundert- wenn nicht zweihundertprozentiges Engagement.<br />

Die Bedingungen einer Professur unterscheiden sich denn auch in vielen Aspekten von einer<br />

Kaderposition in Wirtschaft oder Verwaltung. Ihr Aufgabenprofil ist ausgesprochen vielfältig,<br />

was besondere Chancen, aber auch Probleme für die Umsetzung von Teilzeitmodellen bergen<br />

kann. Hinzu kommen Unterschiede zwischen den Fakultäten beispielsweise bezüglich Wissenschaftsverständnis,<br />

Institutsorganisation, Lehrformen oder Praxisbezug, wodurch die Bedingungen<br />

und Möglichkeiten auch inneruniversitär sehr verschieden sind. Modelle von Jobsharing-<br />

und Teilzeitprofessuren müssen also - unter Berücksichtigung der spezifischen Aufgaben,<br />

Arbeitsbedingungen, Laufbahnmuster und Interessenlagen der Dozierenden - erst auf<br />

ihre Umsetzbarkeit hin überprüft werden. Hier setzt das Projekt "Balance - Jobsharing und<br />

Teilzeitmodelle für Dozierende" an. In mehreren Einzelstudien versucht es, Bedürfnisse, Voraussetzungen,<br />

Möglichkeiten und Grenzen für die Umsetzung von Teilzeitmodellen bei Universitätsdozierenden<br />

zu klären. Die Hauptfragestellungen betreffen die generelle Beurteilung<br />

von Teilzeitmodellen auf Professuren sowie die persönliche Wünschbarkeit und Umsetzbarkeit<br />

solcher Stellen seitens der verschiedenen Beschäftigtengruppen der Universität Basel.<br />

Weiter möchte das Projekt mehr Klarheit über die Potenziale und Grenzen der Teilbarkeit<br />

bzw. Delegierbarkeit der vielfältigen Aufgabenbereiche von Professuren schaffen. Aus der<br />

Perspektive der strategischen Planung stellt sich unter anderem die Frage, ob solche Anstellungsmodelle<br />

innerhalb der bisherigen Stellenstrukturen im akademischen Lehrkörper eine


126 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

attraktive Ergänzung auch im Hinblick auf eine generelle Dynamisierung der Stellengestaltung<br />

darstellen können. Durch ein gutes Mischungsverhältnis von Voll- und Teilzeitprofessuren<br />

können Institute zudem ihre inhaltliche Vielfalt sowie den strategischen Gestaltungsspielraum<br />

bei der Stellenbesetzung erweitern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Universität<br />

Basel<br />

METHODE: Im deutschsprachigen Raum gibt es bislang kaum empirische Studien, die Teilzeitmodelle<br />

und Jobsharing für ProfessorInnen thematisieren. Dies erstaunt insbesondere vor dem<br />

Hintergrund, dass in der Schweiz mit knapp 16% ein - etwa im Vergleich zu Deutschland -<br />

recht hoher Anteil an UniversitätsprofessorInnen in einem Teilzeitmodell arbeitet. Bislang<br />

fehlt es sowohl an einer Bestandesaufnahme der Erfahrungen und Einschätzungen dieser<br />

TeilzeitprofessorInnen als auch an den Einschätzungen von VoilzeitprofessorInnen sowie<br />

Nachwuchs wissenschaftlerInnen zu dieser Thematik. Die verschiedenen Teilstudien des Projekts<br />

Balance greifen diese Thematik auf und möchten anhand von vier Beschäftigtengruppen<br />

der Universität Basel einen Beitrag zur Schließung dieser Forschunglücken leisten. Realisiert<br />

wurden über einen Zeitraum von drei Jahren mehrere Teilstudien, die die Perspektiven von<br />

vier verschiedenen Gruppen des akademischen Personals der Universität Basel berücksichtigen,<br />

wobei für jede Gruppe sowohl Fragebogenerhebungen wie auch vertiefende Interviews<br />

durchgeführt wurden. Insgesamt wurden knapp 800 Angehörige der Universität Basel schriftlich<br />

und zum Teil zusätzlich mündlich befragt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN-<br />

GEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 8, 15, 13, 22; Vollzeit- und TeilzeitprofessorInnen,<br />

PDs, Mittelbau; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich<br />

(Stichprobe: 84, 15; Vollzeit- sowie TeilzeitprofessorInnen der Universität Basel; Auswahlverfahren:<br />

total). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 188, 543; Privatdozierende<br />

sowie Mittelbau der Universität Basel; Auswahlverfahren: total). ExpertInnengespräch<br />

(Stichprobe: 1; Personalleitung Universität Basel; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch<br />

Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Mücke, Anja; Töngi, Claudia; Zölch, Martina; Mäder, Ueli: Balance<br />

- Teilzeitmodelle und Jobsharing für Dozierende. Forschungsbericht. Basel: Geowip<br />

2006. ISBN: 3-906129-32-2.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Universität Basel, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Soziologie<br />

(Petersgraben 27, 4051 Basel, Schweiz); Universität Basel, Ressort Chancengleichheit (Petersgraben<br />

35, 4003 Basel, Schweiz); Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik -<br />

Wirtschaft - Soziales, Institut Mensch und Organisation -IMO- (Riggenbachstr. 16, 4600 Olten,<br />

Schweiz)<br />

KONTAKT: Töngi, Claudia (Dr. Tel. 041-61-26708-91, e-mail: claudia.toengi@unibas.ch)<br />

[144-L] Munz, Eva:<br />

Selbststeuerung der Arbeitszeiten aus Beschäftigtenperspektive: eine empirische Analyse<br />

von Einsatz und Wirkung selbstgesteuerter variabler Arbeitszeitverteilung, Bremen 2005,<br />

347 S. (Graue Literatur; URL: http://elib.suub.uni-bremen.de/diss/docs/00010117.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=979703883&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=979703883.<br />

pdf)<br />

INHALT: Eine variable Verteilung der Arbeitszeit prägt für immer mehr Beschäftigte die Arbeitszeitrealität,<br />

was die wachsende Verbreitung von Arbeitszeitkonten zeigt. Sie dienen der


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 127<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

Bewirtschaftung und Regulierung der variablen Arbeitszeitverteilung, wobei sich die Frage<br />

stellt, wer die Festlegung der konkreten Arbeitszeiten steuert. Diese können vom Betrieb bzw.<br />

den Vorgesetzten oder von den Beschäftigten selbst festgelegt werden. Die variable Verteilung<br />

der Arbeitszeit bewegt sich also zwischen den Polen der Fremd- und der Selbststeuerung.<br />

Von Juli bis September 2003 wurden zur Klärung dieses Problems ca. 4000 Interviews<br />

geführt. Die zentralen Fragestellungen, die für die empirische Analyse leitend waren, betrafen<br />

den betrieblichen Einsatz der Selbststeuerung der Arbeitszeiten und die Ausgestaltung der<br />

Selbststeuerung. Für die Analyse der Auswirkungen der Selbststeuerung aus Beschäftigtenperspektive<br />

wurde zum einen der Grad der Selbststeuerung bestimmt, und zum anderen zwischen<br />

Selbststeuerung mit und ohne formell reguliertem Zeitausgleich differenziert. Im einzelnen<br />

untersucht wurden die Auswirkungen der Selbststeuerung auf die Arbeitszeitsouveränität<br />

und die Arbeitszeitrealität der Beschäftigten, auf die arbeitsbedingten psychischen Beanspruchungen<br />

und die Belastungen an der Schnittstelle zwischen Erwerbsarbeit und außerberuflichem<br />

Leben. (IAB)<br />

[145-L] Papouschek, Ulrike:<br />

Work-Life-Balance in außeruniversitären Forschungsunternehmen: Grenzen und Möglichkeiten,<br />

(FORBA-Schriftenreihe, 3/2005), Wien 2005, 20 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.forba.at/files/download/download.php?_mmc=czo2OiJpZD0xNDMiOw==)<br />

INHALT: Der Beitrag beleuchtet Möglichkeiten der Work-Life-Balance für WissenschaftlerInnen<br />

in außeruniversitären Forschungsorganisationen. Wie versuchen ForscherInnen alltagspraktisch<br />

Arbeit und Leben zu vereinbaren? Wo finden sich Möglichkeiten, wo ergeben sich<br />

Grenzen? Die Ausführungen basieren auf der im Jahre 2000 fertiggestellten Studie 'Arbeitsmarkt,<br />

Arbeitsbedingungen und Berufsbiografien von Wissenschafterinnen in der außeruniversitären<br />

Forschung in Österreich'. Im Zentrum der Untersuchung steht die Arbeits- und Lebensrealität<br />

von Wissenschafterinnen, welche in nicht-universitären, rechtlich selbständigen<br />

Forschungsinstituten, in denen schwerpunktmäßig wissenschaftliche Tätigkeiten ausgeführt<br />

werden, ihren Lebensunterhalt verdienen. In das Thema einführend, werden zunächst Anmerkungen<br />

zur Formel 'Work-Life-Balance' und dem damit eng verknüpften Entgrenzungsdiskurs<br />

geliefert. Im zweiten Abschnitt erfolgt eine Darstellung von Strukturmerkmalen außeruniversitärer<br />

Forschungsorganisationen, welche gleichzeitig auch Rahmendingungen für Strategien<br />

von Work-Life-Balance darstellen. Der dritte Abschnitt beschreibt Studienergebnisse<br />

zu Arbeitszeit und Strategien von Vereinbarkeit von Beruf und Leben, mit besonderer Berücksichtigung<br />

der Vereinbarkeit von Beruf und Kindern. Abschließend illustrieren vier Fallbeispiele<br />

von Wissenschafterinnen den Umgang mit Work-Life-Balance aus der Laufbahnperspektive.<br />

Die Fallbeispiele stecken einen breiten Rahmen ab - vom distanziertem Umgang<br />

mit Arbeit bis zu 'kein Leben neben der Arbeit' sind alle Abstufungen vertreten. (ICG2)<br />

[146-F] Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität<br />

Duisburg-Essen Arbeitsbereich Arbeit und Wirtschaft Projektgruppe Logistik und Dienstleistung<br />

-Prolog-:<br />

Evaluation der EQUAL-EP "ALTERNativen im Betrieb - neue Modelle für Wirtschaft und<br />

Verwaltung mit älter werdenden Belegschaften"<br />

INHALT: keine Angaben


128 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Kreis Lippe<br />

INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der<br />

Universität Duisburg-Essen Arbeitsbereich Arbeit und Wirtschaft Projektgruppe Logistik und<br />

Dienstleistung -Prolog- (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0203-3630-330, Fax: 0203-3632-596)<br />

[147-F] Schier, Michaela, Dr.; Lange, Andreas, PD Dr. (Bearbeitung); Jurczyk, Karin, Dr. (Leitung):<br />

Entgrenzte Arbeit - entgrenzte Familie. Neue Formen der praktischen Auseinandersetzung<br />

mit dem Spannungsfeld Arbeit und Familie<br />

INHALT: Die Anforderungen an die Verbindungen von Familien- und Arbeitsleben verändern<br />

sich, wenn zeitlich, räumlich und berufsbiografisch flexible Arbeitsverhältnisse für immer<br />

mehr Männer und Frauen zur Norm werden. Ziel des Projektes ist, die praktischen Gestaltungsleistungen<br />

in Familien und Arbeitswelten und insbesondere ihre Wechselwirkungen unter<br />

Bedingungen von Entgrenzung empirisch zu untersuchen. Kontext/ Problemlage: Eine<br />

postindustrielle Gesellschaft ist, wegen der Anforderung an die Subjekte ihre Kompetenzen<br />

und ihr Arbeitsvermögen im gesamten Lebenslauf zu entfalten, in besonderer Weise existenziell<br />

auf anspruchsvolle familiale Leistungen angewiesen. Umgekehrt liefert der Erwerbsbereich<br />

wichtige materielle und ideelle Ressourcen für die familiale Lebensführung. Derzeit<br />

mehren sich jedoch die empirischen Indizien dafür, dass sich das Familienleben nicht nur in<br />

seiner Form ändert, sondern auch auf der Alltagsebene anforderungsreicher und komplexer<br />

wird. Parallel vollziehen sich einschneidende Umwälzungen in der Art des Wirtschaftens und<br />

Arbeitens - Stichworte sind Arbeitszeitflexibilisierung, eine zunehmende Subjektivierung und<br />

Intensivierung von Arbeit. Da Familie und Erwerbsbereich derzeit starken endogenen Wandlungsprozessen<br />

unterworfen sind, steht auch ihr gegenseitiges Verhältnis zur Disposition, das<br />

unter industriellen Verhältnissen als relativ stabil gelten konnte. Fragestellung: Vor der Folie<br />

dieses zweifachen sich gegenseitig steigernden Wandels der Arbeits- und Familienverhältnisse<br />

untersucht das Projekt einerseits den Familienalltag entgrenzt arbeitender Frauen und<br />

Männer mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit von Familie als Bereich von Emotionen, Fürsorge<br />

und Reproduktion. Andererseits wird gefragt, welche Konsequenzen familiale Lebensführung<br />

sowie Tendenzen der Entgrenzung von Familien für die Erbringungen der aktuellen Arbeitsleistungen<br />

sowie für die Nachhaltigkeit des zukünftigen Arbeitsvermögens in entgrenzten<br />

Arbeitsarrangements haben. In beiden Bereichen geht es um Perspektiven auf die Entwicklung<br />

der Geschlechterverhältnisse. Im Hinblick auf die politische Gestaltung eines nachhaltig<br />

tragfähigen Verhältnisses von Erwerbs- und Familienleben ist auch von Interesse, welche<br />

Anforderungen die betroffenen Frauen und Männer an politische und gesellschaftliche<br />

Akteure in Bezug auf die Unterstützung von Familien sowie die Gestaltung von Arbeit formulieren.<br />

METHODE: Mittels teilstrukturierter Leitfadeninterviews werden ca. 60 Erwerbstätige aus der<br />

Fernseh- und der Einzelhandelsbranche befragt. Beide Branchen repräsentieren wichtige, aber<br />

unterschiedliche aktuelle Neuformierungen von Erwerbsarbeit. Die Medienwirtschaft steht<br />

paradigmatisch für die Entgrenzung von "Arbeit und Leben" und für die zukünftige Organisation<br />

von Arbeit. Die weniger spektakuläre Handelsbranche unterliegt ebenso intensiven Veränderungen<br />

der Unternehmens- und Arbeitsorganisation (z.B. die Entstehung neuer Betriebstypen,<br />

die Zunahme von Minijobs). Innerhalb beider Branchen werden sozioökonomisch privilegierte<br />

und weniger privilegierte Familien befragt. Aufgrund unterschiedlicher erwerbs-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 129<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

und familienkultureller Traditionen und der je unterschiedlichen Infrastrukturen für die Kinderbetreuung<br />

werden Beschäftigte in den neuen sowie in den alten Bundesländern einbezogen.<br />

Die Auswertung erfolgt durch hermeneutisch orientierte Verfahren der qualitativen Sozialforschung.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=359&<br />

Jump1=RECHTS&Jump2=L1&EXTRALIT=Literaturliste .<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach<br />

900352, 81503 München)<br />

KONTAKT: Schier, Michaela (Dr. e-mail: schier@dji.de, Tel. 089-62306-153, Fax: 089-62306-<br />

162)<br />

[148-L] Schilling, Gabi; Latniak, Erich:<br />

Betriebliche Grenzen der "Verbetrieblichung": Erfahrungen bei der Einführung flexibler<br />

Arbeitszeitmodelle in kleinen und mittleren Unternehmen, in: Steffen Lehndorff (Hrsg.): Das<br />

Politische in der Arbeitspolitik : Ansatzpunkte für eine nachhaltige Arbeits- und Arbeitszeitgestaltung,<br />

Berlin: Ed. Sigma, 2006, S. 99-126, ISBN: 3-89404-534-5<br />

INHALT: Der Beitrag zeigt am Beispiel kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), dass und<br />

warum die zunehmende Tendenz zur "Verbetrieblichung" der Arbeitszeitpolitik an betriebliche<br />

Grenzen stößt. Gerade in KMU werden traditionell nach wie vor viele Probleme mittels<br />

patriarchalischer Entscheidungen, gestützt auf Erfahrungswissen, teilweise auch mit Hilfe von<br />

informeller Verständigung gelöst. Am Beispiel der Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle<br />

zeigen die beiden Autoren, dass alte Führungsstrukturen und ein informelles Ad-hoc-<br />

Management zur Gestaltung betrieblicher Flexibilität nicht mehr greifen. Kooperative und beteiligungsorientierte<br />

Führungsstrukturen müssen jedoch erst einmal etabliert werden. Gleichzeitig<br />

werden die Anforderungen der Außenwelt komplexer - die Flexibilitätsansprüche der<br />

Kunden steigen, Produktions- und Lieferstrukturen werden zu Netzen. Die Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeit ist da nur ein Aspekt: Zeitliche Flexibilität des Betriebes ist nicht eins zu eins<br />

gleichzusetzen mit zeitlicher Flexibilität der einzelnen Beschäftigten. Die Notwendigkeit von<br />

Organisiertheit nimmt zu. Es bedarf transparenter und verbindlicher Aushandlungsstrukturen,<br />

die dem Maß an notwendiger Organisiertheit entsprechen. Da ist es von Vorteil, aber in kleinen<br />

Betrieben eher die Ausnahme, wenn ein Betriebsrat existiert. Auch die Zuhilfenahme externer<br />

Sachkompetenz in Form einer Arbeitszeitberatung, wie in den beschriebenen Unternehmensbeispielen<br />

der Fall, kann zwar bei der Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle helfen,<br />

bleibt aber notwendig begrenzt und punktuell und führt erst dann zum Erfolg, wenn die<br />

betrieblichen Akteure zu kontinuierlich wirkenden Gestaltungssubjekten werden. (ICA2)<br />

[149-L] Shire, Karen A.:<br />

Keine Zeit?: Arbeiten und Leben in Deutschland und in den Vereinigten Staaten, in: Hermann<br />

Strasser, Gerd Nollmann (Hrsg.): Endstation Amerika? : sozialwissenschaftliche Innen- und<br />

Außenansichten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 93-102, ISBN: 3-531-14676-9<br />

(Standort: USB Köln(38)-32A8798)


130 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage, ob der liberale Arbeitsmarkt Amerikas Frauen<br />

nicht nur eine Erwerbsbeteiligung ermöglicht (oder sie sogar erzwingt), sondern ihnen auch<br />

dadurch bessere Chancen bietet, sich im Erwerbsleben auf gleicher Stufe mit Männern zu integrieren.<br />

Wie sieht die Integration von Frauen im Erwerbsleben in Amerika im Vergleich zu<br />

Deutschland aus? Verursacht die Liberalisierung die länderbezogenen Unterschiede in der<br />

Chancengleichheit für Frauen? Welche Qualität hat das Erwerbsleben von Frauen in einer<br />

weitgehend liberalisierten Marktwirtschaft? Ist der amerikanische Arbeitsmarkt hinsichtlich<br />

der Gleichstellung von Mann und Frau als eine Endstation, als ein non plus ultra zu betrachten?<br />

Vor dem Hintergrund statistischen Datenmaterials zur Frauenbeschäftigung in Amerika<br />

und Deutschland für den Zeitraum 1990 bis 2005 werden insbesondere zwei Aspekte diskutiert:<br />

(1) deregulierte Arbeitsbeziehungen und regulierte Chancengleichheit sowie (2) die<br />

Dominanz der Arbeit über das Leben. Amerika ist zweifellos ein Vorbild, wenn man die vier<br />

Jahrzehnte Erfahrung mit der Regulierung von Chancengleichheit in der Privatwirtschaft in<br />

Betracht zieht. Durch diese Regulierungen haben amerikanische Frauen sich im Erwerbsleben<br />

weitgehend integriert - mit allen Nachteilen des amerikanischen Arbeitslebens. Die liberalisierten<br />

Arbeitsverhältnisse sowie die fehlenden gesetzlichen und tarifvertraglichen Regulierungen<br />

der Arbeitsbedingungen konfrontieren Frauen wie Männer mit der Notwendigkeit, ihre<br />

Erwerbstätigkeit vorrangig über andere Lebenssphären und Lebensziele zu setzen. Was die<br />

Gleichheit den Frauen an Chancen eröffnet, wird durch die liberalisierten Arbeitsverhältnisse<br />

in nicht unbeträchtlichem Maße wieder verloren. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

bleibt trotz familienfreundlicher Personalpolitik unerreichbar. Liberalisierte Arbeitsverhältnisse<br />

vergrößern aber auch die soziale Distanz zwischen qualifizierten Bereichen des Arbeitsmarktes<br />

und prekären Beschäftigungsformen im Niedriglohnbereich. In dieser Hinsicht<br />

ist Amerika alles andere als ein Vorbild. (ICG2)<br />

[150-F] Stock, Patricia, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Zülch, Gert, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Prozessoptimierung und effizienter Personaleinsatz im Krankenhausbereich - Gestaltung<br />

flexibler Arbeitszeitmodelle mit Hilfe der personalorientierten Simulation<br />

INHALT: Aus den aktuellen arbeitsrechtlichen Entwicklungen, wonach z.B. der Bereitschaftsdienst<br />

als vollwertige Arbeitszeit zu betrachten ist (Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom<br />

9. September 2003), ergeben sich gravierende Konsequenzen für Krankenhäuser bei der Gestaltung<br />

von Arbeitszeiten des ärztlichen und pflegerischen Personals. Dies unterstreicht die<br />

Notwendigkeit, die Arbeitsabläufe und den Personaleinsatz effizienter zu gestalten. Gerade<br />

im Bereich der Arbeitszeitgestaltung besteht ein ausgeprägtes Missverhältnis zwischen Anspruch<br />

und Wirklichkeit, wenn von Prozessoptimierungen und Servicequalität der Patientenbehandlungen<br />

in Krankenhäusern gesprochen wird. Ziel dieses Vorhabens ist es, durch grundlagenorientierte<br />

Forschungsarbeiten die Vorteile und Möglichkeiten von flexiblen Arbeitszeitmodellen<br />

im Krankenhausbereich auszunutzen. Eine flexible Anpassung des personellen<br />

Kapazitätsbestandes an Behandlungspfade (angesichts der neuen Diagnostic-Related-Group-<br />

Abrechnungssysteme; kurz: DRG-Abrechnungssysteme) soll zur Sicherstellung und zum<br />

Ausbau des hohen patientenorientierten Servicegrades bei medizinischen Tätigkeiten ausgenutzt<br />

werden, um die im Krankenhaus zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten effizient<br />

zu planen und einzusetzen sowie gleichzeitig mitarbeiterorientierte Zielsetzungen zu realisieren.<br />

METHODE: Mit Hilfe der personalorientierten Simulation soll ein Werkzeug zur Generierung<br />

von flexiblen Einsatzzeitmodellen im Krankenhausbereich erstellt werden. Das Werkzeug


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 131<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

soll dabei die derzeit gestalteten Arbeits- und Bereitschaftsmodelle, die in den verschiedenen<br />

Abteilungen eines Krankenhauses bestehen, verbessern.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Zülch, Gert; Börkircher, Mikko; Stock, Patricia: Forschungsziel:<br />

flexible Arbeitszeitmodelle. in: Deutsches Ärzteblatt, 37, 2005, S. 2100-2101.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft<br />

und Betriebsorganisation (Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0721-608-4839, e-mail: patricia.stock@ifab.uni-karlsruhe.de)<br />

[151-F] Szymenderski, Peggy (Bearbeitung):<br />

Alltägliche Lebensführung und Emotionen. Das alltägliche Emotions- und Grenzmanagement<br />

von PolizistInnen<br />

INHALT: Der dienstliche und familiale Alltag von Polizistinnen und Polizisten stellt den Fokus<br />

der Untersuchung dar. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verbindung von Erwerbs-<br />

und Familientätigkeit und diesbezüglichen Interferenzen auf der emotionalen Dimension. Es<br />

werden besondere Anforderungen an die PolizistInnen herausgearbeitet, die vor allem die Bearbeitung<br />

von Emotionen im dienstlichen und familialen Alltag, das mentale Umschalten<br />

zwischen den unterschiedlichen Logiken und Erfordernissen sowie die Gestaltung der Grenze<br />

zwischen den Bereichen Erwerbsarbeit und Familienleben betreffen. Als erste Befunde kristallisieren<br />

sich heraus: 1. Emotionen sind wesentlicher Bestandteil der "Arbeit des Alltags"<br />

von PolizistInnen; 2. Innerdienstliche und arbeitsorganisatorische Aspekte spielen bezüglich<br />

emotionaler Wechselwirkungen zwischen Erwerbswelt und Familienleben eine genauso entscheidende<br />

Rolle wie die Arbeitsinhalte; 3. Der familiale Alltag erfordert nicht nur Kompetenzen<br />

in Hinblick auf die zeitliche Gestaltung, sondern auch emotionales Feingefühl, um<br />

insbesondere negative psychologische Konsequenzen nicht von einem in den anderen Lebensbereich<br />

zu übertragen und gestalterische Kompetenzen, um zunehmenden Vermischungen<br />

von Familienleben und Erwerbsarbeit zu begrenzen; 4. Gelingendes Emotions- und<br />

Grenzmanagement hängt davon ab, inwiefern es gelingt, seine eigenen Gefühle zu bearbeiten;<br />

5. Der emotionale Spillover von der Erwerbsarbeit auf die Familie ist höher als umgekehrt; 6.<br />

Der dienstliche Alltag ist geprägt durch ein ständiges Oszillieren zwischen Empathie und<br />

Menschlichkeit sowie einer Distanz zum Erlebten und Gefühlskälte.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Szymenderski, Peggy: Emotionen im familialen Alltag - ein Stiefkind<br />

der Familiensoziologie. in: Sozialarbeit, Internetzeitschrift, 1, 2005, 01, S. 4-5. Online<br />

unter: http://www.sozwork.de/#emotion abrufbar.+++Szymenderski, Peggy; Lange, Andreas:<br />

Jenseits der Vereinbarkeit. Familienwissenschaftliche Herausforderungen durch Entgrenzungen<br />

von Erwerbs- und Familienarbeit. in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, 2006 (im<br />

Erscheinen).<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie<br />

Professur für Industrie- und Techniksoziologie (09107 Chemnitz)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: Peggy.Szymenderski@s1997.tu-chemnitz.de)


132 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

[152-F] Trappmann, Vera, M.A.; Kruse, Wilfried, Dr. (Bearbeitung):<br />

Interkulturelle Kompetenz für den Betriebsalltag<br />

INHALT: Ausgangslage: Brandenburg ist als grenznahe Region von dem bevorstehenden Beitritt<br />

der mittelosteuropäischen Länder zur EU besonders betroffen. Zum einen eröffnen sich neue<br />

Möglichkeiten, z.B. im Außenhandel. Haben die Industrieunternehmen früh begonnen, ihre<br />

Unternehmenspolitik in Richtung Osten zu orientieren, zögern die KMUs noch. Als Gründe<br />

werden mangelnde Informationen, unzureichende Rechts- und Sprachkenntnisse sowie fehlende<br />

Fachkräfte und fehlende Kooperationspartner genannt. Und, die Erfahrung hat bisher<br />

gezeigt, eingegangene Joint Ventures scheitern in den meisten Fällen an kulturellen Faktoren.<br />

Es fehlt an interkulturellen Kompetenzen und Know-how. Zielsetzung: Das Ziel der 7. Innopunkt<br />

Kampagne als Teil der Landesstrategie Brandenburgs zur Vorbereitung auf die EU-<br />

Osterweiterung besteht in der Mobilisierung von Beschäftigungspotenzialen durch mehr interkulturelle<br />

Kompetenz in kleineren und mittleren Unternehmen. Das Projekt Interkulturelle<br />

Kompetenz für den Betriebsalltag setzt an vorhandenen Potentialen in den Unternehmen an,<br />

fördert diese und entwickelt sie weiter. Die Kompetenzförderung wird in ein regionales<br />

Netzwerk eingebunden, das die Unternehmen bei ihren Außenhandelsbeziehungen unterstützen<br />

soll. Das Projekt verfolgt im einzelnen folgende Ziele: Sensibilisierung von Klein- und<br />

Mittelbetrieben für Anforderungen an interkulturelle Kompetenz; Vorbereitung klein- und<br />

mittelständischer Unternehmen auf eine zu steigernde außenwirtschaftliche Tätigkeit; Aufbau<br />

eines regionalen Kompetenzzentrums für interkulturelle Kompetenz; Aufbau eines regionalen<br />

Netzwerks zur Steigerung der interkulturellen Kompetenz in KMUs; Verankerung interkultureller<br />

Kompetenz in den Betrieben als Querschnitts-Qualifikation. Zusammenarbeit mit: QualifizierungsCentrum<br />

der Wirtschaft GmbH Eisenhüttenstadt, Technische Fachhochschule<br />

Wildau, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). GEOGRAPHISCHER RAUM: Brandenburg,<br />

Mittel- und Osteuropa<br />

METHODE: Beratung, Qualifizierung, Coaching von Personalentwicklung, interkultureller Kompetenz,<br />

Landeskunde, polnischer Sprache und Verhandlungstechniken über Unternehmensfinanzierung;<br />

rechtliche Rahmenbedingungen MOE; wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

MOE bis hin zu Markterschließung; Zielgruppenanalyse und Kontaktherstellung nach Polen.<br />

Die sfs ist federführend bei den Potenzialanalysen zur interkulturellen Kompetenz und der<br />

Entwicklung von Personalentwicklungsstrategien für die KMUs. Darüber hinaus übernimmt<br />

die sfs die wissenschaftliche Begleitung für das Projekt und führt 7 Fallstudien zur Verankerung<br />

interkultureller Kompetenz in den Betrieben durch.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Land Brandenburg Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie; Generaldirektion<br />

Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer<br />

Sozialfonds-<br />

INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger Platz 17, 44339<br />

Dortmund)<br />

KONTAKT: Kruse, Wilfried (Dr. Tel. 0231-8596-228, Fax: 0231-8596-100,<br />

e-mail: kruse@sfs-dortmund.de)<br />

[153-F] Treeck, Werner van, Prof.Dr.; Hengstenberg (Bearbeitung):<br />

Geschlechterverhältnisse in der Arbeit


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 133<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

INHALT: Betriebliche Restriktionen und Flexibilitäten für Ingenieurinnen: Untersuchung organisatorischer<br />

Alternativen und individueller Handlungsmöglichkeiten für weibliche Ingenieure<br />

unter den heterogenen Anforderungen von Berufs- und Familienleben (mehrere Betriebe des<br />

Maschinenbaus, der Computerentwicklung und des Agraringenieurwesens).<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie<br />

Fachgebiet Arbeits- und Sozialpolitik (Nora-Platiel-Str. 5, 34109 Kassel)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0561-804-3459, Fax: 0561-804-3068,<br />

e-mail: mwarnke@uni-kassel.de)<br />

[154-F] Wagels, Karen (Bearbeitung); Braun, Karl, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Body politics. Reinszenierungen von Geschlecht im Arbeitskontext<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Graduiertenkolleg<br />

"Geschlechterverhältnisse im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur"<br />

(Biegenstr. 9, 35037 Marburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-2824352, e-mail: wagels@staff.uni-marburg.de)<br />

[155-L] Westermayer, Till:<br />

Die Ich-AG im Walde: Arbeit in ländlichen Räumen der postindustriellen Gesellschaft am<br />

Beispiel forstlicher Dienstleistungsunternehmen, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd.<br />

16/2006, H. 2, S. 211-225 (Standort: USB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Ausgehend von einer Darstellung postindustrieller Arbeit und ihres Echos in der Industriesoziologie,<br />

diskutiert der Artikel die Arbeits- und Organisationsformen forstlicher<br />

Dienstleistungsunternehmen. Dabei wird zum einen eine Makroperspektive eingenommen, in<br />

der das Aufkommen forstlicher Dienstleistungsunternehmen mit sinkenden Waldarbeiterzahlen<br />

und Outsourcing-Prozessen in den Forstverwaltungen in Beziehung gesetzt und mit dem<br />

historischen Kontext der Waldarbeit verknüpft wird. Zum anderen werden auf der Grundlage<br />

qualitativer Interviews mit forstlichen Dienstleistungsunternehmern Merkmale der dort stattfindenden<br />

Arbeit und der Organisationsform dieser Dienstleistungsunternehmen vor dem<br />

Hintergrund neuerer industriesoziologischer Ansätze dargestellt. Dabei wird deutlich, dass die<br />

Arbeit forstlicher Dienstleistungsunternehmen zwar viele Gemeinsamkeiten mit postindustrieller<br />

Arbeit aufweist, sich aber vieles auch mit Traditionslinien ländlicher Arbeit in<br />

Kleinstunternehmen erklären lässt. Die tatsächlich vorzufindenden Arbeitsweisen und Organisationsformen<br />

kombinieren die Reaktion auf einen globalen Markt mit Rückgriffen und Anschlüssen<br />

an Traditionslinien." (Autorenreferat)<br />

[156-F] Wittberg, Volker, Prof.Dr.; Johanning-Mammri, Renate (Bearbeitung):<br />

Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf das lippische Handwerk


134 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

INHALT: Der demografische Wandel steht derzeit vor allem unter dem Aspekt der Veränderung<br />

der Alterszusammensetzung unserer Gesellschaft im Mittelpunkt des Interesses. Die öffentliche<br />

Wahrnehmung des demografischen Wandels konzentriert sich bislang primär auf die sozialen<br />

Sicherungssysteme. Dies blendet wesentliche Aspekte des demografischen Wandels<br />

und wichtige Fragestellungen aus: Welche Folgen hat der demografische Wandel für Unternehmen<br />

und Erwerbstätige? Wie entwickelt sich die Altersstruktur der Belegschaften in den<br />

Unternehmen? Wie wirken sich alternde Belegschaften auf die Innovations- und Leistungsfähigkeit<br />

der Unternehmen aus? Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft<br />

Lippe. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kreis Lippe<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich<br />

(Stichprobe: 450, davon 80 Rückläufe; Handwerksbetriebe, die der Anlage A unterliegen -<br />

zulassungspflichtige durch Eintrag in die Handwerksrolle- im Kreis Lippe). Feldarbeit durch<br />

Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wittberg, Volker; Johanning-<br />

Mammri, Renate: Der demographische Wandel und seine Auswirkungen auf das lippische<br />

Handwerk. Download unter: http://iml.fhm-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/PDF/IML/IM<br />

L-Projekte/Studie_Der_demographische_Wandel_und_seine_Auswirkungen_auf_das_lippische_Handwerk_Oktober2005.pdf<br />

.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2005-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld, Institut für den Mittelstand in Lippe<br />

-IML- (Bad Meinberger Str. 1, 32760 Detmold)<br />

[157-F] Wrage, Wiebke, MBA; Diendorf, Alexandra, B.A. (Bearbeitung); Resch, Marianne,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

SATellit: Wissenschaftliche Begleitung des Arbeitszeitprojektes "Selbstverantwortete Arbeitszeitplanung<br />

im Team" (SAT)<br />

INHALT: In dem Projekt SATellit sollen Bedingungen und Wirkungen kollektiver Arbeitszeitplanung<br />

im Rahmen eines Jahresarbeitszeitmodells untersucht werden. Als Alternative zu einer<br />

von der Unternehmensseite geplanten Verlängerung der Wochenarbeitszeit wurde zwischen<br />

den Tarifparteien ein zeitlich befristetes Pilotprojekt "SAT: Selbstverantwortete Arbeitszeitplanung<br />

im Team" vereinbart. Die SAT-Teams können die Arbeitszeiten ihrer Mitglieder<br />

auf Grundlage der geltenden Arbeitszeitbestimmungen eigenständig festlegen. Die<br />

Planungen umfassen auch Überlegungen zur Arbeitsorganisation in den Gruppen. Von dieser<br />

Regelung versprechen sich die Tarifparteien eine effizientere Zeitplanung - vor allem eine<br />

bedürfnisgerechte Regulierung der jahreszeitbedingten Schwankungen - sowie eine Verbesserung<br />

des Wohlbefindens bzw. der Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Im Projekt SATellit sollen<br />

die Effekte der kollektiven Arbeitszeitplanung im Rahmen eines Vorher-Nachher-Designs<br />

mit Vergleichsgruppen überprüft werden. Untersucht wird, ob die selbstverantwortete Arbeitszeitplanung<br />

positive Effekte auf die subjektive Bewertung der Arbeitssituation hat. Erwartet<br />

wird auch, dass sich - wenn auch in geringerem Umfang - Verbesserungen hinsichtlich<br />

der Beanspruchungsindikatoren sowie der Vereinbarkeit von Beruf und anderen Lebensbereichen<br />

zeigen. Erhoben werden zudem Veränderungen im Bereich der Überstunden und bezüglich<br />

der Identifikation und Beseitigung arbeitsorganisatorischer Mängel. Im Rahmen der Prozessbegleitung<br />

werden Planungsmaterialien erarbeitet sowie Grundlagen zur Arbeitszeit und<br />

zu Belastungsfaktoren, aber auch Hinweise für die zu treffenden Gruppenentscheidungen


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 135<br />

5 Qualifikation, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Arbeitszeit<br />

vermittelt. Zu Beginn soll der Einführungsprozess durch externe Moderation unterstützt werden.<br />

Die gewonnenen Erfahrungen - insbesondere im Hinblick auf die kollektive Aushandlung<br />

individueller Zeitbedürfnisse - sollen genutzt werden, einen Leitfaden (und ggf. Moderatorenschulung)<br />

auszuarbeiten, um zukünftig weitere Gruppen mit selbstverantworteter Arbeitszeitplanung<br />

auch ohne externe Begleitung einrichten zu können. Mit dem wissenschaftlichen<br />

Begleitprojekt SATellit wird das Ziel verfolgt, die Effekte einer dezentralen, in Arbeitsgruppen<br />

vorgenommenen Arbeitszeitplanung zu überprüfen. Diese Zielsetzung umfasst folgende<br />

Einzelfragen: 1. Können Veränderungen nach Einführung der neuen Arbeitszeitplanung<br />

im Hinblick auf verschiedene Faktoren psychosozialer Gesundheit ermittelt werden? a)<br />

Erwartet werden unmittelbare Wirkungen auf die subjektive Wahrnehmung der Arbeitssituation,<br />

insbesondere im Hinblick auf die Partizipationsmöglichkeiten, die soziale Unterstützung<br />

sowie den Gruppenzusammenhalt. b) Darüber hinaus soll geprüft werden, ob sich die Veränderungen<br />

auch in einer Verbesserung der psychosozialen Gesundheit niederschlagen. c) Nicht<br />

zuletzt ist danach zu fragen, ob sich durch die gestiegene Einflussnahme auf die Arbeitszeitplanung<br />

auch bessere Möglichkeiten der Balancierung zwischen beruflichen und anderen Lebensbereichen<br />

ergeben. 2. Geprüft werden soll, ob die kollektive Arbeitszeitplanung mit<br />

Möglichkeiten des Abbaus zeitbezogener psychischer Belastungen verbunden werden kann.<br />

3. Untersucht werden sollen darüber hinaus die Risiken der Einführung kollektiver Arbeitszeitplanung.<br />

Hierzu gehören die Frage nach den erforderlichen Qualifizierungsprozessen<br />

(bzgl. der Planungskompetenzen, der erforderlichen Planungsdaten, aber auch der Kompetenzen<br />

für die Entscheidungsfindung bei ggf. unterschiedlichen Zeitbedürfnissen), aber auch die<br />

Probleme der veränderten Rolle der Vorgesetzten bzw. der ehemaligen Dienstplaner.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen.<br />

Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 10; Mitarbeitende an typischen Arbeitsplätzen).<br />

Qualitatives Interview (Personen in Schlüsselpositionen). Standardisierte Befragung, schriftlich<br />

(Stichprobe: 142; teilnehmende Bereiche/ Abteilungen und Vergleichsgruppen; Auswahlverfahren:<br />

total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: Institution<br />

im Gesundheitswesen FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management<br />

Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie (Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg)<br />

KONTAKT: Wrage, Wiebke (Tel. 0461-805-2548, e-mail: wrage@uni-flensburg.de)<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

[158-F] Becker, Marcel, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Zülch, Gert, Prof.Dr.-Ing. (Leitung):<br />

Auswirkungen einer alternden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit von Fertigungssystemen<br />

(im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Altersdifferenzierte Arbeitssysteme")<br />

INHALT: Vielfach verfolgen Produktionsbetriebe die Zielsetzung, ältere Mitarbeiter vorzeitig in<br />

den Ruhestand zu schicken, um Personal abzubauen oder gezielt ältere Mitarbeiter durch jüngere<br />

Mitarbeiter zu ersetzen. Aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland<br />

wird dies nicht länger möglich sein. Bereits in naher Zukunft wird es daher von Bedeutung<br />

sein, die Auswirkungen einer immer älter werdenden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit<br />

von Fertigungssystemen zu erkennen und mit entsprechenden Maßnahmen darauf zu reagie-


136 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

ren. Ziel des Projektes ist es, ein rechnerunterstütztes Verfahren für die zielgerichtete und effiziente<br />

Anpassung von altersdifferenzierten Fertigungssystemen zu erarbeiten. Um die Auswirkungen<br />

einer sich verändernden Leistungsfähigkeit auf die produktionslogistischen, personalspezifischen<br />

aber auch qualitätsorientierten Zielsetzungen eines Fertigungssystems ermitteln<br />

zu können, sollen die Möglichkeiten der personalorientierten Simulation nutzbar gemacht<br />

werden. Mit dieser Vorgehensweise lassen sich bereits in frühen Planungsphasen Veränderungen<br />

des Leistungsangebotes modellieren und mit Hilfe der Simulation nach verschiedenen<br />

Aspekten bewerten. Auch können so personelle Engpässe, die sich aus einem veränderten<br />

Leistungsangebot ergeben können, ermittelt werden. Je nach Planungshorizont lassen sich<br />

die Auswirkungen einer alternden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit von Fertigungssystemen<br />

auf zwei Problembereiche eingrenzen. Setzt man einen langfristigen Planungshorizont<br />

voraus, so ist die Anpassung einer alternden Belegschaft, d.h. die Planung der Anzahl und<br />

Qualifikation der Fertigungsmitarbeiter geprägt durch die Vielzahl der Möglichkeiten, Personen<br />

zu qualifizieren (qualitative Personalbedarfsplanung). Bei einem kurzfristigen Planungshorizont<br />

beschränkt sich das Planungsproblem auf die altersdifferenzierte Zuordnung von<br />

Mitarbeitern zu den in einem Fertigungssystem angeforderten Arbeitsanforderungen (qualitative<br />

Personaleinsatzplanung), da die personellen Ressourcen fest vorgegeben sind und nicht<br />

verändert werden können. Die Zielsetzung im Rahmen der Gestaltung alterdifferenzierter Fertigungssysteme<br />

besteht nun darin, die Auswirkung eines sich verändernden Leistungsangebotes<br />

einer alternden Belegschaft auf die Leistungsfähigkeit von Fertigungssystemen rechtzeitig<br />

zu erkennen und aus dieser Erkenntnis heraus Kompensationsmaßnahmen zur Gestaltung alterdifferenzierter<br />

Fertigungssysteme geschaffen und für unterschiedliche Altersgruppen adäquate<br />

Arbeitsbedingungen geboten werden. Dabei soll die Belegschaft möglichst beibehalten<br />

und notwendige Veränderungsmaßnahmen auf ein Mindestmaß beschränkt werden, und dies<br />

unter Berücksichtigung der vorhandenen Qualifikationen und des im Zeitablauf veränderten<br />

Entwicklungspotenzials der Belegschaft.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft<br />

und Betriebsorganisation (Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: Marcel.Becker@ifab.uni-karlsruhe.de, Tel. 0721-608-4835, Fax:<br />

0721-608-7935)<br />

[159-L] Dragano, N.; Siegrist, J.:<br />

Arbeitsbedingter Stress als Folge von betrieblichen Rationalisierungsprozessen - die gesundheitlichen<br />

Konsequenzen, in: Bernhard Badura, Henner Schnellschmidt, Christian Vetter (Hrsg.):<br />

Fehlzeiten-Report 2005 : Arbeitsplatzunsicherheit und Gesundheit ; Zahlen, Daten, Analysen aus<br />

allen Branchen der Wirtschaft, Berlin: Springer, 2006, S. 167-182, ISBN: 3-540-27970-9<br />

INHALT: "Betriebliche Rationalisierungsprozesse wie Personalabbau, Outsourcing, flexibles<br />

Personalmanagement oder die Einführung neuer Produktionsmethoden prägen die moderne<br />

Wirtschaftswelt. Dass diese Strategien Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld der davon betroffenen<br />

Erwerbstätigen haben, ist nahe liegend. Unklar ist jedoch, ob ihre Einflüsse soweit<br />

reichen, dass ein gesundheitliches Risiko entsteht. Der Beitrag geht dieser Frage nach, indem<br />

er psycho-soziale Arbeitsbelastungen, die Stress und stressbedingte Erkrankungen auslösen,<br />

in den Mittelpunkt stellt. Rationalisierungsmaßnahmen werden daraufhin überprüft, inwieweit<br />

sie der Entstehung dieser Belastungen Vorschub leisten und inwieweit gesundheitliche


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 137<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

Beschwerden damit gehäuft auftreten. Besonderes Gewicht wird bei der Diskussion dieser<br />

Fragen auf eigene Ergebnisse aus einer umfangreichen Befragung einer Stichprobe der deutschen<br />

Erwerbsbevölkerung gelegt. In der Summe bestätigen die Ergebnisse, dass Rationalisierung<br />

mit negativen gesundheitlichen Folgen für die Belegschaft einhergehen kann, wenn<br />

sich Arbeitsbedingungen verändern, die mit dem Auftreten von Stress in Verbindung stehen."<br />

(Autorenreferat)<br />

[160-L] Hartmann, Ernst Andreas:<br />

Arbeitssysteme und Arbeitsprozesse, (Mensch, Technik, Organisation, Bd. 39), Zürich: vdF<br />

Hochschulverl. an der ETH Zürich 2005, 441 S., ISBN: 3-7281-3040-0 (Standort: ULB Münster(6)-3H89834)<br />

INHALT: "Arbeit ist ein zentraler Aspekt des menschlichen Lebens, aus der Perspektive des<br />

Individuums wie auch auf gesellschaftlicher Ebene. Durch Arbeit sichern wir - individuell<br />

und kollektiv - unsere Existenz, finden gesellschaftliche Einbindung und Möglichkeiten der<br />

persönlichen Weiterentwicklung - im günstigen Fall. In weniger günstigen Fällen erleben wir<br />

Arbeitsbedingungen, die soziale Strukturen verkümmern lassen und Menschen ihrer Entwicklungschancen<br />

berauben. Die enormen Potenziale einer solchen humanwissenschaftlichen Erforschung<br />

von Arbeit werden allerdings noch nicht ausgeschöpft, was sich unter Anderem<br />

darin äußert, dass 'grundlagenwissenschaftliche' Forschungsprojekte und 'anwendungsorientierte'<br />

Gestaltungsstrategien oftmals unverbunden nebeneinander stehen: Die Relevanz der<br />

Forschungsthemen für die praktische Arbeitsgestaltung bleibt unklar, und die Überführung<br />

des praktischen Gestaltungswissens in gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis findet nicht<br />

statt. Anliegen dieses Buches ist es, eine gestaltungswissenschaftliche Perspektive auf den<br />

Gegenstand 'Arbeit' zu eröffnen. 'Forschung' und 'Gestaltung' erscheinen dabei nicht als getrennte<br />

Welten, sondern als zwei Aspekte eines gegenstandsbezogenen Handlungs- und Erkenntnisprozesses.<br />

Dieser gestaltungswissenschaftliche Ansatz wird theoretisch hergeleitet<br />

und in insgesamt neun Fallstudien - industriellen Gestaltungsprojekten - angewandt und empirisch<br />

erprobt." (Autorenreferat)<br />

[161-F] Hecker, Dominik, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Moser, Klaus, Prof.Dr.; Galais, Nathalie,<br />

Dr.rer.pol. (Leitung):<br />

Atypische Erwerbsverläufe und Arbeitsorganisationsformen und ihr Zusammenhang zu<br />

wahrgenommenen Fehlbelastungen<br />

INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die Analyse der spezifischen Interaktion<br />

von atypischen Erwerbsverläufen, Arbeitsorganisationsformen und die wahrgenommene<br />

Fehlbelastung. Atypische Erwerbsverläufe im Sinne wechselnder Tätigkeitsbereiche über das<br />

Erwerbsleben hinaus werden für die Erwerbsfähigen zunehmend zur Normalität. Neben<br />

wechselnden Tätigkeiten und Arbeitsorten ist auch die vertragsrechtliche Absicherungen der<br />

Beschäftigten einem erheblichen Wandel unterworfen. Diese Art der Flexibilität stellt besondere<br />

Anforderungen im Sinne des Umgangs mit Unsicherheit. Insbesondere Beschäftigte, die<br />

in keiner dauerhaften Bindung zum Unternehmen stehen, sind besonders häufig belastenden<br />

Arbeitsbedingungen ausgesetzt bzw. nehmen die Arbeitsbedingungen als besonders belastend<br />

wahr. Im Rahmen des Projektes wird untersucht, welche spezifischen Belastungen sich aus<br />

der Unstetigkeit von Erwerbsverläufen ergeben, wie sich bestehende Unsicherheit im Bereich


138 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

der Arbeitsorganisationsform, wie z.B. die Zeitarbeit, auswirkt und welcher Zusammenhang<br />

zu wahrgenommenen Fehlbelastungen besteht. Ziel ist es, ein Methodeninventar zu erstellen,<br />

mit dem eine größere Anzahl Beschäftigter unterschiedlicher Beschäftigungsgruppen trennscharf<br />

erfasst werden kann.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: 35). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 165). Standardisierte Befragung,<br />

online (Stichprobe: 385). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hecker, D.; Galais, N.; Moser,<br />

K.: Atypische Erwerbsverläufe und Arbeitsorganisationsformen und ihr Zusammenhang<br />

zu wahrgenommenen Fehlbelastungen. Projekt-Zwischenbericht für die Bundesanstalt für<br />

Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Nürnberg 2005, 36 S.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />

Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie<br />

(Postfach 3931, 90020 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-5302-248, e-mail: dominik.hecker@wiso.uni-erlangen.de)<br />

[162-F] Hecker, Dominik, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Moser, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Der psychologische Vertrag im Kontext neuer Beschäftigungsformen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte<br />

Befragung, online (Stichprobe: 600; Gruppenvergleiche unterschiedlicher Beschäftigungsformen).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />

Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie<br />

(Postfach 3931, 90020 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-5302-248, e-mail: dominik.hecker@wiso.uni-erlangen.de)<br />

[163-F] Hien, Wolfgang, Dr. (Leitung):<br />

Arbeit, Altern und Gesundheit - Arbeits- und Laufbahngestaltung bei älteren, gesundheitlich<br />

beeinträchtigten IT-Fachkräften<br />

INHALT: In diesem explorativen Projekt sollen die subjektiven Potentiale einer optimalen Arbeits-<br />

und Laufbahngestaltung bei älteren, gesundheitlich beeinträchtigten IT-Fachkräften untersucht<br />

werden. Kontext/ Problemlage: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels<br />

und der gleichzeitigen Zunahme psychomentaler und psychosozialer Belastungen wird die<br />

Frage dringlicher, wie Arbeitssysteme und Arbeitsbiographien gesundheits- und alternsgerecht<br />

gestaltet werden können. Die IT-Branche hat zu dieser Frage noch kein Verhältnis gefunden.<br />

Nach wie vor werden junge Kräfte rekrutiert, während ältere vorwiegend durch<br />

Selbstselektion vorzeitig ausscheiden. Die Gründe sind auch in den gesundheitlichen Gefährdungen<br />

zu suchen: Vielarbeit, Konkurrenzdruck, Versagensangst, psychische Erschöpfung.<br />

Fragestellung: Ausgehend von der Frage, wie sich die subjektiven biographischen Erfahrun-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 139<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

gen, Problemlagen, Entwürfe und Potentiale älterer Arbeitnehmer/innen strukturieren, soll der<br />

Frage nachgegangen werden, wie eine altersgerechte Aufrechterhaltung der Teilhabe am Arbeitsleben<br />

- sowohl innerhalb eines Betriebes wie auch betriebsübergreifend - aussehen kann.<br />

METHODE: Auf der Basis quantitativer und qualitativer Daten zur berufsbiographischen, gesundheitlichen<br />

und lebensweltlichen Situation älterer, gesundheitlich beeinträchtigter IT-<br />

Fachkräften sollen mittels ausgewählter biographisch-narrativer Interviews Bruchstellen,<br />

Kompetenzen, Ressourcen und Potentiale herausgearbeitet werden, welche für eine befriedigende<br />

und produktive Teilhabe am Arbeitsleben und an der Gesellschaft nutzbar gemacht<br />

werden können.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Hien, W. (Contrescarpe 119, 28195 Bremen)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: whien@gmx.de)<br />

[164-F] Hofer, Konrad, Dr. (Bearbeitung):<br />

Befindlichkeit von SozialarbeiterInnen<br />

INHALT: Einfluß der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Sozialarbeit;<br />

Karrieren von Sozialarbeitern; Einstellung zur Gesellschaft; Freizeitverhalten; Beziehung zu<br />

KlientInnen; Gründe für Jobwechsel; Zufriedenheit mit Arbeitsbedingungen; Faktoren für<br />

Arbeitszufriedenheit. ZEITRAUM: 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Wien<br />

METHODE: teilnehmende Beobachtung; ero-epische Gespräche; Literaturstudium DATENGE-<br />

WINNUNG: Qualitatives Interview; Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung,<br />

teilnehmend.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: Arbeiterkammer<br />

Wien; Gewerkschaft der Privatangestellten in Oberösterreich; Gewerkschaft der Gemeindebediensteten<br />

der Stadt Innsbruck FINANZIERER: Auftraggeber; Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Hofer, K. (Lindengasse 65/14, 1070 Wien, Österreich)<br />

[165-F] Kallert, Martina, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); Alberternst, Christiane, Dr. (Leitung);<br />

Moser, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Arbeitssucht als Karriereideal? Empirische Untersuchungen unter Berücksichtigung des<br />

Geschlechtervergleichs<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-12 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution; HWP Förderg. d. Chancengleichheit f. Frauen in Forschg., Lehre<br />

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />

Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie<br />

(Postfach 3931, 90020 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Betreuer (e-mail: Klaus.Moser@wiso.uni-erlangen.de, Tel. 0911-5302-259)<br />

[166-F] Kern, Stefanie, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Deller, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Demografischer Wandel - strategischer Umgang mit älteren Arbeitnehmern


140 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

INHALT: Motivation und Weiterbildung älterer Mitarbeiter; Weiterbildungsbeteiligung älterer<br />

Mitarbeiter in Kooperationsunternehmen; Arbeitsdesign und -inhalte älterer Mitarbeiter.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich (Stichprobe: 200; Mitarbeiter in Kooperationsunternehmen). Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: 60; Mitarbeiter und Experten in Kooperationsunternehmen). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />

des Landes Niedersachsen<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Differenzielle<br />

Psychologie, Eignungsdiagnostik, Organisationspsychologie (Wilschenbrucher Weg 84,<br />

21335 Lüneburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-677-7763, e-mail: s.kern@uni-lueneburg.de)<br />

[167-F] Krenn, Manfred, Mag.; Papouschek, Ulrike, Dr. (Bearbeitung):<br />

Mobile Pflege und Betreuung als interaktive Arbeit: Anforderungen und Belastungen<br />

INHALT: Die mobile Pflege und Betreuung ist eines jener Arbeitsfelder, über die nur sehr spärliches<br />

Wissen, und dieses nur auf der Basis quantitativer Befragungen, vorliegt. Diese Studie<br />

versteht sich als ein erster Versuch, dieses Informationsdefizit zu verringern und damit<br />

gleichzeitig das Verständnis für die Besonderheiten und Charakteristika dieses Arbeitsfeldes<br />

zu erhöhen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Kern mit Anforderungen und Belastungen<br />

der Arbeit in der mobilen Pflege und Betreuung. Dieser Fokus ergibt sich daraus, dass<br />

diese Erhebung im Rahmen eines größer angelegten Gesundheitsförderungsprojektes - betriebliche<br />

Gesundheitsförderung in der mobilen Pflege und Betreuung, Modul 6 der EQUAL-<br />

Entwicklungspartnerschaft "Arbeitsfähigkeit erhalten" - durchgeführt wurde. Die Studie wurde<br />

auf Basis des Ansatzes "interaktive Arbeit" durchgeführt. Das bedeutet im Wesentlichen,<br />

dass Pflege als ein Interaktionsprozess von PflegerIn und KlientIn begriffen wird, bei dem<br />

beide Seiten zum Ergebnis der Arbeit aktiv beitragen. Der/ die KlientIn ist somit sowohl<br />

EmpfängerIn als auch MitproduzentIn der Dienstleistung. Der Ansatz der "interaktiven Arbeit"<br />

erlaubt es, v.a. die emotionalen und kommunikativen Aspekte von Pflegearbeit angemessen<br />

zu erfassen, die daraus entstehenden Belastungen zu erheben und diese in den inhaltlichen<br />

und organisatorischen Gesamtzusammenhang der mobilen Pflege und Betreuung zu<br />

stellen. Die qualitative Studie basiert auf 21 Tiefeninterviews mit Pflegekräften in zwei Pflegeorganisationen.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-09 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: Forschungsinstitut<br />

des Wiener Roten Kreuzes FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at)<br />

[168-F] Krenn, Manfred, Mag.; Vogt, Marion (Bearbeitung):<br />

Ältere Arbeitskräfte in belastungsintensiven Tätigkeitsbereichen. Probleme und Gestaltungsansätze


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 141<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

INHALT: In der Studie werden anhand von zwei Bereichen, wobei die Bauwirtschaft für den<br />

Produktionsbereich und die Pflege für den Dienstleistungssektor steht, beispielhaft die Arbeitsbedingungen<br />

in besonders belastenden Tätigkeitsbereichen und ihre gesundheitlichen<br />

Auswirkungen auf die betroffenen Arbeitskräfte herausgearbeitet. Mit dem Begriff der "begrenzten<br />

Tätigkeitsdauer" werden Arbeitsplätze in den Blick genommen, die für die Mehrzahl<br />

der dort Beschäftigten eine Ausübung der Tätigkeit bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter<br />

verunmöglicht. Es werden aber auch Wege und Ansatzpunkte zur Lösung des Problems begrenzter<br />

Tätigkeitsdauer und damit zu einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeitsbedingungen<br />

aufgezeigt. Die Darstellung der wichtigsten Handlungsfelder für ein gesundes Altern<br />

in der Arbeitswelt wird durch vielfältige betriebliche Umsetzungsbeispiele veranschaulicht,<br />

was gleichzeitig Wege und Möglichkeiten der Realisierung aufzeigt. Die Studie wird ergänzt<br />

durch eine internationale Recherche, in deren Rahmen wir gesetzliche und kollektivvertragliche<br />

Regelungen in europäischen Ländern zusammengetragen haben. abei waren v.a. solche<br />

von besonderem Interesse, die Maßnahmen für ältere ArbeitnehmerInnen, was zum Beispiel<br />

die Bezugsdauer von Leistungen betrifft, beinhalten, aber auch spezielle Regelungen für<br />

"SchwerarbeiterInnen" für den Übergang vom Erwerbsleben in die Pension.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Kammer für<br />

Arbeiter und Angestellte für Wien FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich); Gewerkschaft der Bau - Holz (Ebendorferstraße 7, 1010 Wien,<br />

Österreich)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at)<br />

[169-F] Kruse, Oliver, Dr. (Bearbeitung):<br />

Gesundheitsschutz für die Ich-AG - Fit für den Beruf (im Rahmen der Initiative INQA -<br />

Initiative Neue Qualität der Arbeit)<br />

INHALT: Ziel des Projektes ist es, ein Instrumentarium zur Erhebung und Förderung des Bewusstseins<br />

für Sicherheit und Gesundheit bei Selbständigen (Existenzgründern in Form der<br />

Ich-AG) zu entwickeln. Der Stellenwert dieses Projektes geht daraus hervor, dass sich seit<br />

Anfang 2003 über 120.000 Personen aus der Arbeitslosigkeit als Ich-AG mit finanzieller Förderung<br />

des Arbeitsamtes selbständig gemacht haben. Es handelt sich somit um eines der erfolgreichen<br />

Instrumente der Arbeitsmarktreform. Bei der angepeilten Zielgruppe von selbständigen<br />

Erwerbstätigen ist damit zu rechnen, dass aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen<br />

insbesondere in der Startphase der Ich-AG (Kundengewinnung, finanzielle Lage, etc.)<br />

wichtige Aspekte von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit tendenziell vernachlässigt<br />

werden. Insofern ist diesbezüglich ein erhöhter Handlungsbedarf gegeben, damit die<br />

erwünschte Arbeitsmarktdynamik nicht durch negative arbeits- und gesundheitsschutzbezogene<br />

Folgen konterkariert wird. Eine Projektorganisation unter Beteiligung von Arbeitsämtern<br />

und Handwerksinnungen wird den Know-How-Transfer und die breite Umsetzung der<br />

Ergebnisse sicherstellen. Die Ergebnisse werden im Kontext vorliegender Erkenntnisse und<br />

bestehender Kooperationen in diesem Bereich (z.B. das laufende Projekt zum Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz bei Freelancern im Medienbereich) u.a. dazu genutzt, die Empfehlung des<br />

Rates der Europäischen Union vom 18.2.2003 zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und<br />

der Sicherheit Selbständiger am Arbeitsplatz in Deutschland weiter zu qualifizieren. Fit für<br />

den Beruf: Im Rahmen von INQA - Initiative Neue Qualität der Arbeit - hat sich die Fachhochschule<br />

des Mittelstands (FHM) mit ihrem Institut für den Mittelstand in Lippe (IML)


142 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

zum Ziel gesetzt, Ich-AGs bei der Gesundheitsvorsorge und im Arbeitsschutz zu unterstützen.<br />

Warum dieses Projekt? 1. Mit dem Instrument der Ich-AG wurde am 1. Januar 2003 eine<br />

neue Förderungsmöglichkeit für Existenzgründer geschaffen. Bisher existieren nur wenige<br />

fundierte Kenntnisse über das Gesundheits- und Arbeitsschutzverhalten dieser Gruppe von<br />

Selbstständigen. Auch die spezifischen Bedürfnisse von Existenzgründern sind noch nicht<br />

hinreichend ermittelt. 2. Gerade in der Phase der Existenzgründung stehen aufgrund von äußeren<br />

Zwängen bei den Ich-AGs häufig andere Themen (Businessplan, Kundengewinnung,<br />

finanzielle Lage etc.) im Vordergrund. Dennoch müssen sich die Ich-AGs ihrer (Eigen-<br />

)Verantwortung im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bewusst werden. 3. Viele<br />

Gründer einer Ich-AG waren vor ihrer Selbstständigkeit nicht mit den Themen des Gesundheits-<br />

und Arbeitsschutzes konfrontiert. Die Verantwortung lag beim früheren Arbeitgeber.<br />

Insofern besteht eine Notwendigkeit, Ich-AGs mit den für Sie wichtigen, spezifischen Informationen<br />

zu versorgen.<br />

METHODE: Durch eine Befragung werden die Arbeitsbedingungen, die Gesundheitssituation<br />

sowie die Informations- und Unterstützungsbedürfnisse von Ich-AGs im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

erhoben. Auf Grundlage dieser Ergebnisse sollen Selbstlernmodule für die<br />

Ich-AGs entwickelt werden. Mit Hilfe von Lernmodulen werden 1. die Ich-AGs bei ihren<br />

spezifischen Fragen und Problemen im Arbeits- und Gesundheitsschutz unterstützt; 2. wird<br />

den Ich-AGs die Möglichkeit eingeräumt, sich flexibel Wissen anzueignen und den Lernfortschritt<br />

selbst zu kontrollieren; 3. werden die Ich-AGs befähigt, ihr Gesundheitsbewusstsein zu<br />

stärken, potentielle Risiken zu erkennen und adäquat zu reagieren. Durch Vorträge und Veranstaltungen<br />

werden die breite Öffentlichkeit wie auch Existenzgründer zusätzlich für Themen<br />

des Gesundheits- und Arbeitsschutzes sensibilisiert.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Gesundheitsschutz für die<br />

Ich-AG. Download unter: http://iml.fhm-bielefeld.de/fileadmin/user_upload/PDF/IML/IML-<br />

Projekte/inqa-fit-fuer-den-beruf.pdf .<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-11 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin -BAuA- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld, Institut für den Mittelstand in Lippe<br />

-IML- (Bad Meinberger Str. 1, 32760 Detmold)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 05231-982323, e-mail: kruse@fhm-iml.de)<br />

[170-F] Martins, Erko, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Nerdinger, Friedemann W., Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Psychische Wirkungen von Formen der Mitarbeiterbeteiligung in Unternehmen<br />

INHALT: Die Mehrzahl von Unternehmen verfolgt mit der Einführung von Modellen der Mitarbeiterbeteiligung<br />

auch personalwirtschaftliche Ziele. Im Vordergrund steht die Bindung von<br />

qualifiziertem Personal sowie die Steigerung von Motivation und Arbeitszufriedenheit.<br />

Gleichzeitig sollen Engagement und unternehmerisches Denken der Mitarbeiter gefördert<br />

werden. Inwieweit diese personalwirtschaftlichen Ziele durch den Einsatz der Mitarbeiterbeteiligung<br />

erreicht werden können und welche Wirkungen auf Mitarbeiterbindung, Motivation,<br />

Arbeitszufriedenheit und unternehmerisches Denken tatsächlich bestehen, ist wissenschaftlich<br />

nach wie vor unklar. Es mangelt aus Sicht der Personalwirtschaft an adäquaten Theorien und<br />

methodisch überzeugenden Befunden für diese Zusammenhänge. Für einen optimalen Einsatz<br />

der Mitarbeiterbeteiligung als personalwirtschaftliches Instrument ist jedoch ein fundiertes<br />

Wissen über ihre Bedingungen und Effekte eine wichtige Voraussetzung. Die hier skizzierte


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 143<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

Studie soll genau an diesem Punkt ansetzen und folgende Aspekte beleuchten: Welche personalwirtschaftlichen<br />

Wirkungen können durch den Einsatz der verschiedenen Formen der Mitarbeiterbeteiligung<br />

erzielt werden? Wie wirken diese Formen im kombinierten Einsatz? Wie<br />

können verschiedene Beteiligungsformen optimal kombiniert werden? Welche Wirkungszusammenhänge<br />

bestehen? Wie können diese Zusammenhänge zielgerichtet gesteuert werden?<br />

Welche Einflussfaktoren erweisen sich dabei als relevant? Welche Rolle spielt die Wahrnehmung<br />

des Beteiligungsmodells durch den Mitarbeiter? Welchen Einfluss auf die erzielbaren<br />

personalwirtschaftlichen Wirkungen hat die Einstellung des Mitarbeiters zum Beteiligungsmodell?<br />

METHODE: Trotz der Vielzahl publizierter Studien, die sich mit personalwirtschaftlichen Effekten<br />

der Mitarbeiterbeteiligung beschäftigen, ist für die hier zu untersuchende Fragenstellung<br />

ein defizitärer Forschungsstand zu konstatieren. Bislang liegen kaum konsistente und mit geeigneten<br />

Methoden ermittelte Befunde vor. Gleichzeitig ist zu erkennen, dass zur Erklärung<br />

der Effekte der Mitarbeiterbeteiligung sehr allgemeine Theorien der Personalwirtschaft herangezogen<br />

werden. Diese beachten nur unzureichend die Komplexität wichtiger Wirkungszusammenhänge<br />

und den Einfluss bedeutsamer Parameter und lassen damit nur wenig spezifische<br />

Aussagen über das Erzielen der angestrebten personalwirtschaftlichen Wirkungen zu.<br />

Vor diesem Hintergrund wird in der hier skizzierten Studie großer Wert darauf gelegt, dass<br />

ihr ein theoretischer Ansatz zugrunde liegt, der explizit und speziell auf den Forschungsgegenstand<br />

und seine besonderen Aspekte ausgerichtet ist und die Komplexität der Problemstellung<br />

angemessen berücksichtigt. Dieser Ansatz muss wissenschaftlich begründete Aussagen<br />

auf der Basis fundierter Theorien enthalten, in denen sich alle relevanten Variablen unter Beachtung<br />

vermuteter Kausalitäten widerspiegeln. Gleichzeitig ist eine methodische Erfassung<br />

dieser Variablen und Wirkungsbeziehungen sicherzustellen und damit eine empirische Prüfung<br />

des theoretischen Modells zu ermöglichen. Folglich sind im Erklärungsmodell der personalwirtschaftlichen<br />

Wirkungen zum einen materielle und immaterielle Formen der Mitarbeiterbeteiligung<br />

sowie ihre Gestaltungsparameter zu integrieren. Zum anderen ist die Berücksichtigung<br />

wesentlicher unternehmensinterner und -externer Kontextfaktoren geboten.<br />

Schließlich ist eine Erklärung der Wirkungen auf die zentralen Variablen Mitarbeiterbindung,<br />

Motivation, Arbeitszufriedenheit und unternehmerisches Denken notwendig. Diese wird nur<br />

mit Blick auf das Erleben und Verhalten der im Unternehmen agierenden Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte effektiv möglich sein. Hier sind somit psychologische Prozesse bei den Individuen<br />

zu betrachten. Diese Prozesse können mit Hilfe praxisorientierter arbeits- und organisationspsychologischer<br />

Theorien modelliert werden. Die neuere Forschung bietet ein Konzept,<br />

das diese Anforderungen für einen theoretischen Ansatz erfüllt und als theoretischer<br />

Rahmen für die zu untersuchende Forschungsfrage in dieser Studie dienen soll: Die Theorie<br />

der psychologischen Eigentümerschaft. In diesem Erklärungsansatz steht das Gefühl der Miteigentümerschaft<br />

am Unternehmen im Mittelpunkt. Gemeint ist der Zustand, den ein Mitarbeiter<br />

erlebt, wenn er das Unternehmen als "sein eigenes" empfindet. Im Bewusstsein des<br />

Miteigentums sind Wahrnehmung, Gedanken, Verantwortungsbewusstsein und Handlungsabsichten<br />

ähnlich denen eines Unternehmers. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE-<br />

WINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe:<br />

141 -und 200 geplant-; MitarbeiterInnen verschiedener Unternehmen/ Branchen).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Wissenschaftler; Stipendium; Quistorp-Stiftung


144 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut<br />

für BWL Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie<br />

(Ulmenstr. 69, 18051 Rostock)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: erko.martins@uni-rostock.de)<br />

[171-F] Strauß, Jürgen; Tech, Daniel; Mönnighoff, Lars (Bearbeitung); Lichte, Rainer, Dr. (Leitung):<br />

Generationenpolitik und Generationengerechtigkeit im Betrieb<br />

INHALT: In zwei Branchen und unterschiedlichen Arbeitsbereichen werden Fallstudien erarbeitet,<br />

Orientierungshilfen für Betriebs- und Tarifpolitik zu alterns- und generationengerechter<br />

Arbeit und ein Bildungskonzept zum Umgang mit Normen/ Werten (Gerechtigkeitsstandards)<br />

entwickelt. Die Ergebnisse werden mit Experten der Gewerkschaften und Arbeitgeber auf<br />

Verallgemeinerbarkeit überprüft. Kontext/ Problemlage: Es wird explorativ die Bedeutung<br />

von Generationenpolitik und -gerechtigkeit im Betrieb und für Betriebsräte erhoben. Die Forschung<br />

zu älter werdenden Belegschaften und alternsgerechter Arbeit hat industrielle Beziehungen<br />

wenig beleuchtet: Was halten Betriebsräte und Management für unterschiedliche Altersgruppen<br />

und Generationen im Betrieb für gerecht, an welchen Normen/ Werten orientieren<br />

sie sich, wandeln sich diese? Betriebsräte sind wichtige Akteure in betrieblicher Generationenpolitik,<br />

die Chancen und Risiken von Jungen und Alten mitbestimmt, und sie sind Handelnde<br />

in einem komplexen Gerechtigkeitsmanagement. Generationengerechtigkeit berührt<br />

zwei Beziehungsebenen, auf die Betriebsräte einwirken: 1. dass Arbeitgeber unterschiedlichen<br />

Erwerbs- und Lebenslagen von Jungen und Alten gerecht werden (Arbeitgeber-Arbeitnehmer);<br />

2. dass Ressourcen und Lasten/ Rechte und Pflichten zwischen Generationen gerecht<br />

verteilt werden (Arbeitnehmer-Arbeitnehmer). Fragestellung: Das Projekt hat zwei<br />

Hauptfragestellungen: 1. Was sind Generationen im Betrieb? 2. Was heißt Generationengerechtigkeit<br />

im Betrieb? Zu 1: Welche Bedeutungen hat der Begriff der Generation, wenn er in<br />

betrieblichem Zusammenhang gebraucht wird? Werden familiale und gesellschaftliche Bedeutungen<br />

von Generation in den Betrieb hineingetragen? Was bedeutet Generationenbeziehungen<br />

und Generationenverhältnissen im Betrieb? Wer sind die Autoren von betrieblichen<br />

Generationen-Deutungen? Zu 2: Ist mit dem Generationenbegriff in Betrieben eine Moralisierung<br />

betrieblicher Verhältnisse und Beziehungen verbunden? Was bedeutet generationengerecht<br />

und Generationengerechtigkeit im Hinblick auf unterschiedliche Generationen? Welches<br />

sind die wichtigsten Medien der Generationengerechtigkeit (Lohn/ Leistung, Macht, Anerkennung<br />

etc.)? In welchen Arbeits- und industriellen Beziehungen und auf welchen betrieblichen<br />

Ebenen wird über Generationengerechtigkeit verhandelt?<br />

METHODE: Dem Gegenstandsbereich und der explorativen Anlage der Untersuchung entsprechend<br />

sollen differenzierte Deutungen von Orientierungs- und Handlungsmustern herausgearbeitet<br />

werden. Deshalb stehen qualitativ angelegte Befragungen und Gruppendiskussionen<br />

im Zentrum des Vorgehens: focussierte Interviews mit Betriebsräten und Vertretern des Managements;<br />

narrative Interviews mit Beschäftigten; Experteninterviews mit Vertretern von<br />

Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden; Gruppendiskussionen mit Betriebsräten und Beschäftigten.<br />

Die interpretierten Ergebnisse der Befragungen werden zu kontrastierenden Fallstudien<br />

in unterschiedlichen Branchen/ Arbeitsbereichen zusammengefasst. Die Fallstudien<br />

sind Gegenstand der Diskussion in unterschiedlichen Workshops mit überbetrieblichen Experten.


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 145<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Die richtige Balance: Jung<br />

und Alt im Betrieb. Projektinfo. S. http://www.sfs-dortmund.de/forsch/docs/kurzbeschreibung_p9005216.pdf<br />

.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger Platz 17, 44339<br />

Dortmund)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: lichte@sfs-dortmund.de, Tel. 0231-8596-199)<br />

[172-F] Trimpop, Rüdiger, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung); Kalveram, Andreas, Dipl.-Psych. (Leitung):<br />

WoLiBaX (Work-Life-Balance-Index)<br />

INHALT: Das Thema Work-Life-Balance hat Konjunktur. In einer sich permanent wandelnden<br />

Arbeitswelt fällt es vielen Menschen immer schwerer, sowohl ihre beruflichen Aufgaben als<br />

auch ihre familiären bzw. privaten Verpflichtungen zufriedenstellend miteinander zu verbinden.<br />

Eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben ist erklärtes Ziel der Politik.<br />

Und zunehmend mehr Unternehmen entwickeln Lösungsansätze, die ihren Mitarbeitern<br />

eine bessere Verbindung von Arbeit, Familie und Freizeit ermöglichen sollen. Trotz zahlreicher<br />

guter Praxisbeispiele bedarf es noch systematischer wissenschaftlicher Analysen, um die<br />

Gestaltungsmöglichkeiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufzuzeigen sowie die Wirkungszusammenhänge<br />

zu ergründen, die eine gute Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und<br />

Freizeit ermöglichen. Das WoLiBaX-Forschungsprojekt untersucht daher gezielt, wie betriebliche<br />

Rahmenbedingungen, familiäre Konstellationen und die individuelle Lebenssituation die<br />

Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Freizeit im Alltag von Erwerbstätigen beeinflussen.<br />

Die früher meist klaren Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben werden von zahlreichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen als immer<br />

durchlässiger erlebt: flexible Arbeitszeiten, Überstunden und hoher Termindruck sind in<br />

vielen Unternehmen heute ebenso der Normalfall wie eine permanente Erreichbarkeit (über<br />

Handy und E-Mail) oder mobile Arbeitsformen (z.B. Telearbeitsplätze). So weichen die<br />

Grenzen zwischen den Lebensbereichen immer mehr auf. Damit die Schnittstelle zwischen<br />

den Lebensbereichen Beruf und Familie jedoch als möglichst konfliktfrei und gewinnbringend<br />

erlebt werden kann, ist eine möglichst optimale Passung zwischen der individuellen und<br />

familiären Lebenssituation sowie den betrieblichen Gegebenheiten notwendig. Gelingt dies<br />

nicht, sind nicht selten Stress, Überlastungsreaktionen (Burnout), berufliche Leistungsminderungen<br />

und familiäre Krisen bis hin zu gesundheitlichen Beschwerden die unerwünschten,<br />

aber schwerwiegenden Konsequenzen. Neben der individuellen Lebenssituation haben auch<br />

die persönlichen Wünsche und Rollenbilder der Beschäftigten einen Effekt darauf, ob die Lebensbereiche<br />

eher als im Gleichgewicht oder eher als unvereinbar erlebt werden. Deshalb<br />

steht die Frage, inwieweit das eigene Rollenbild als Frau oder Mann die Work-Life-Balance<br />

beeinflusst, im Mittelpunkt der Untersuchung. Zusätzliche Schwerpunkte der Studie sind der<br />

Einfluss verschiedener Arbeitszeitregelungen sowie die Bedeutung einer familienfreundlichen<br />

Organisationskultur auf die Work-Life-Balance der Befragten. Die Studienergebnisse dienen<br />

nicht zuletzt der Entwicklung konkreter betrieblicher Lösungen, um Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern in Betrieben, Behörden und Organisationen Angebote zur besseren Vereinbarkeit<br />

von Arbeit, Familie und Freizeit anbieten zu können. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Bundesrepublik Deutschland


146 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

6 Arbeitssicherheit, Gesundheit, Arbeitsmedizin, Ökologie<br />

METHODE: Onlinebefragung unter: http://www.wolibax.de/<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für<br />

Psychologie Lehrstuhl für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Humboldtstr.<br />

27, 07743 Jena)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945134, Fax: 03641-945132,<br />

e-mail: bobby.kalveram@uni-jena.de)<br />

[173-F] Universität Kassel:<br />

Gestörte Arbeit<br />

INHALT: In diesem Projekt werden frühere und laufende Untersuchungen über Fehler und Störungen<br />

in der Arbeit systematisch zusammengefasst. Ergebnisse aus früheren Arbeiten über<br />

"Fehler und Störungen im Verwaltungshandeln" und "Das Jahr-2000-Problem" gehen darin<br />

ebenso ein wie Explorationen über "Zufall und Improvisation in der Arbeit". Die Systematisierung<br />

folgt einer Kategorienbildung von Schnittstellen-Spannungen und Sicherungs-<br />

Ausfällen im Zusammenspiel unterschiedlicher Material-, Maschinen- und Soziallogiken.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie<br />

Fachgebiet Arbeits- und Sozialpolitik (Nora-Platiel-Str. 5, 34109 Kassel)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0561-804-3459, Fax: 0561-804-3068,<br />

e-mail: mwarnke@uni-kassel.de)<br />

[174-F] Universität Marburg:<br />

The socio-economic performance of social-enterprises in the field of integration by work<br />

(PERSE)<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Schulpädagogik<br />

(Wilhelm-Röpke-Str. 6B, 35032 Marburg)<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

[175-F] Adams, Oliver (Bearbeitung):<br />

Auswirkungen tendenzieller Gesellschaftsveränderungen auf das Kommunikationsverhalten<br />

von Unternehmen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

BWL Abt. Strategisches Management und Tourismusmanagement (Scharnhorststr. 1, 21332<br />

Lüneburg)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 147<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: oliver99@gmx.net)<br />

[176-L] Backhaus, Jürgen G. (Hrsg.):<br />

Essays on fiscal sociology, (Finanzsoziologie, Bd. 1), Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 277 S.,<br />

ISBN: 3-631-39967-7 (Standort: UuStB Köln(38)-33A728)<br />

INHALT: "Due to the widespread dissatisfaction with the way fiscal sociology is being neglected<br />

while benefiting by its ever-growing importance, the volume Essays on Fiscal Sociology aims<br />

to provide a source, reference, and teaching supplement for the field of fiscal sociology. The<br />

essays comprised in this book were originally prepared for and read at the Erfurt Conferences<br />

on Fiscal Sociology. Please note that this conference is open to all researchers in this field internationally<br />

and it is taking place in the second week of October, before the semester starts."<br />

(author's abstract). Content: Jürgen G. Backhaus: Introduction (1-3); Jürgen G. Backhaus:<br />

Fiscal Sociology: What For? (5-25); Richard E. Wagner: States and the Crafting of Souls:<br />

Mind, Society, and Fiscal Sociology (27-38); Michael McLure: Approaches to Fiscal Sociology<br />

(39-50); Giuseppe Eusepi: Public Finance and Welfare: From the Ignorance of the Veil to<br />

the Veil of Ignorance (51-76); Alexander Ebner: Institutions, Entrepreneurship, and the Rationale<br />

of Government: An Outline of the Schumpeterian Theory of the State (77-101); Richard<br />

E. Wagner: Polycentric Public Finance and the Organization of Governance (103-116);<br />

Francesco Forte: Fiscal and Monetary Illusion and the Maastricht Rules (117-135); Jürgen G.<br />

Backhaus: The Impact of Equity Driven Policy Measures on the Equity of the State (137-<br />

157); Norio Sasaki: German Fiscal Sociology's Influence on Japan (159-177); Norio Sasaki:<br />

Goldscheid's Menschenökonomie from a Modern Perspective (179-186); Enrico Schöbel: A<br />

Fiscal Sociological Theory of Tax Evasion on the Basis of Adam Smith and Otto Veit (187-<br />

210); Helge Peukert: Justi's Moral Economics and his System of Taxation (1766) (211-237);<br />

Helge Peukert: Fritz Karl Mann (1883-1979) (239-256); Helge Peukert: Critical Remarks on<br />

Joseph E. Stiglitz. (257-277).<br />

[177-F] Baecker, Dirk, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Einführung in die Wirtschaftssoziologie<br />

INHALT: Da man die Soziologie mit Fug und Recht als ein Kind der Industriegesellschaft bezeichnen<br />

kann, gehört die Wirtschaftssoziologie zu den grundlegenden Fragestellungen des<br />

Faches. Soziologen wie Emile Durkheim, Georg Simmel, Max Weber und noch Talcott Parsons<br />

und Niklas Luhmann führen auf dem Feld der Wirtschaftssoziologie ihre Auseinandersetzung<br />

mit der von Karl Marx entwickelten These, dass die moderne Gesellschaft als 'kapitalistische'<br />

Gesellschaft durch die Wirtschaft dominiert sei. Über diese spezifisch modernen Interessen<br />

hinaus gehören wirtschaftssoziologische Fragestellungen jedoch zu den Grundzügen<br />

eines alteuropäischen Denkens, das seit Sokrates von einem Erschrecken über die zersetzende<br />

Wirkung des Geldes auf traditionelle Sozialbindungen geprägt ist. Die in diesem Forschungsvorhaben<br />

geplante Einführung in die Wirtschaftssoziologie greift diese Fragestellungen auf<br />

und entwirft einen Theorierahmen, in dem die Auseinandersetzungen um die Wirtschaft als<br />

Teil der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung und damit als Teil der gesellschaftlichen<br />

Selbstgestaltung verstanden werden können.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2002-08 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe


148 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INSTITUTION: Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für<br />

Soziologie (Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: dbaecker@uni-wh.de)<br />

[178-F] Baethge, Martin, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Forschungsverbund 'Berichterstattung zur sozio-ökonomischen Entwicklung der Bundesrepublik<br />

Deutschland: Arbeit und Lebensweisen'<br />

INHALT: Was kann Sozialberichterstattung zum Verständnis des Umbruchs beitragen, in dem<br />

sich die deutsche Gesellschaft befindet? Eine Antwort darauf versucht der neue Ansatz sozioökonomischer<br />

Berichterstattung, den ein Verbund sozialwissenschaftlicher Institute in Göttingen,<br />

Nürnberg, München und Augsburg verfolgt. Im Unterschied zu vielen spezialisierten<br />

Berichtsansätzen will dieser Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Berichterstattung die Entwicklung<br />

der deutschen Gesellschaft im Zusammenhang beobachten. Im Mittelpunkt stehen<br />

die Wechselwirkungen zwischen Ökonomie, Lebensweisen und Institutionensystem in einer<br />

Situation, in der sich viele ökonomische und soziale Gegebenheiten gleichzeitig ändern.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bartelheimer, Peter: Sozio-ökonomische Berichterstattung in der<br />

Diskussion. in: WSI-Mitteilungen, 2004, Nr. 6, S. 334-337.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />

(Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

der Bundesagentur für Arbeit -IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg); Institut<br />

für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF- (Jakob-Klar-Str. 9, 80796 München); Internationales<br />

Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- (Haldenweg 23,<br />

86391 Stadtbergen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-39-7199, Fax: 0551-39-7692,<br />

e-mail: mbaethg1@uni-goettingen.de)<br />

[179-F] Bartelt, Andreas, Dr. (Bearbeitung); Meyer, Margit, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Vertrauen in Zuliefernetzwerken der Automobilindustrie<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches<br />

Institut Lehrstuhl für BWL und Marketing (Josef-Stangl-Platz 2, 97070 Würzburg)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0931-31-2919, Fax: 0931-31-2811,<br />

e-mail: karin.scheid@mail.uni-wuerzburg.de)<br />

[180-F] Beyer, Jürgen, Dr. (Bearbeitung):<br />

Verfestigte institutionelle Vielfalt? Die komparativen Vorteile koordinierter Ökonomien im<br />

internationalen Wettbewerb


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 149<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INHALT: Existenz und Fortbestand von verschiedenartigen marktwirtschaftlichen Systemen<br />

werden neuerdings mit komparativen Vorteilslagen begründet, die sich aus der Unterschiedlichkeit<br />

der jeweils zugrunde liegenden institutionellen Struktur ergeben. Die Internationalisierung<br />

von Unternehmen führt in dieser Sicht zu einer Verfestigung bestehender nationaler<br />

Differenzen, da die Unternehmen an der Sicherung von Wettbewerbsvorteilen interessiert<br />

sind und institutionelle Unterschiede mittels Arbitrage nutzbar machen können. Ziel des Projektes<br />

ist die Überprüfung dieser Annahmen am deutschen Beispiel. Die Analysen werden auf<br />

zwei Untersuchungsebenen durchgeführt: Zum einen wird anhand ausgewählter Finanz- und<br />

Produktionsunternehmen untersucht, welche organisatorischen Veränderungen im Zuge der<br />

Internationalisierung zu beobachten sind und ob sich diese im Sinne einer Adaption an vielfältige<br />

institutionelle Umwelten interpretieren lassen. Zum anderen wird auf Aggregatebene<br />

überprüft, ob sich die institutionellen Besonderheiten der deutschen Wirtschaftsordnung und<br />

die damit zusammenhängenden Spezialisierungen im Wettbewerbsprofil im letzten Jahrzehnt<br />

erhalten haben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: "Varieties of Capitalism"-Forschung<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Beyer, Jürgen (Hrsg.): Vom Zukunfts- zum Auslaufmodell? Die<br />

deutsche Wirtschaftsordnung im Wandel. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003.+++Beyer, Jürgen:<br />

Deutschland AG a.D.: Deutsche Bank, Allianz und das Verflechtungszentrum des deutschen<br />

Kapitalismus. in: Streeck, Wolfgang; Höpner, Martin (Hrsg.): Alle Macht dem Markt? Fallstudien<br />

zur Abwicklung der Deutschland AG. Frankfurt: Campus 2003, S. 118-146.+++ Beyer,<br />

Jürgen: Unkoordinierte Modellpflege am koordinierten deutschen Modell. in: Beyer, Jürgen<br />

(Hrsg.): Vom Zukunfts- zum Auslaufmodell? Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, S. 7-35.<br />

+++Beyer, Jürgen; Hassel, Anke: Die Folgen von Konvergenz. Der Einfluss der Internationalisierung<br />

auf die Verteilung der Wertschöpfung in großen Unternehmen. in: Beyer, Jürgen<br />

(Hrsg.): Vom Zukunfts- zum Auslaufmodell? Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, S. 155-184.<br />

+++Beyer, Jürgen; Höpner, Martin: The disintegration of organised capitalism. German corporate<br />

governance in the 1990s. in: West European Politics, 26, 2003, 4, pp. 179-198. +++<br />

Beyer, Jürgen: Entflechtung der Deutschland AG. in: Allmendinger, Jutta (Hrsg.): Entstaatlichung<br />

und soziale Sicherheit. Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft<br />

für Soziologie in Leipzig. Opladen: Leske u. Budrich 2003 (im Erscheinen). +++Beyer, Jürgen:<br />

Leaving tradition behind. Deutsche Bank, Allianz and the dismantling of "Deutschland<br />

AG". in: Nollert, Michael; Scholtz, Hanno; Ziltener, Patrick (Hrsg.): Die Gesellschaft der<br />

Wirtschaft. Fribourg: Univ.-Verl. 2003, S. 195-210 (im Erscheinen).<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: info@mpifg.de)<br />

[181-F] Biedermann, Annette, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Bresser, Rudi K.F., Univ.-Prof.Dr.<br />

(Betreuung):<br />

Die strategische Bedeutung sozialen Kapitals<br />

INHALT: 1. Ursprung und Entwicklung des Sozialkapitalkonzeptes; 2. Netzwerktheorien; 3.<br />

Einfluss sozialer Beziehungsnetzwerke auf den Unternehmenserfolg.<br />

METHODE: Soziale Netzwerkansätze; Forschungsperspektive Ökonomie; Forschungsperspektive<br />

strategisches Management


150 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2001-08 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management<br />

Lehrstuhl für Strategisches Management (Garystr. 21, 14195 Berlin)<br />

[182-F] Bleher, Nadine (Bearbeitung); Götz, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Towards a transnationalization of (corporate) culture<br />

INHALT: keine Angaben<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen;<br />

Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: University of<br />

Maryland at College Park FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Human Resource<br />

Management -ZHRM- (Bürgerstr. 23, 76829 Landau)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 06341-906-403, e-mail: goetz@uni-landau.de)<br />

[183-L] Bohler, Karl Friedrich:<br />

Professionelle Unternehmensberatung im Spannungsfeld von Rationalisierungs- und Technokratisierungsprozessen,<br />

in: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung,<br />

2002, H. 1, S. 99-124<br />

INHALT: "Untersuchungen zur Unternehmensberatung seit den 80er Jahren zeigten - nicht nur,<br />

aber besonders deutlich bei einer Kontrastierung der ost- und westdeutschen Situation - die<br />

Differenzierung der Beratungsprozesse nach zwei Stufen der ökonomischen Rationalisierungsproblematik,<br />

nämlich die Beratung zur Sicherung der Rentabilität und zur Entwicklung<br />

des Unternehmens. Kombiniert mit einem je spezifischen Schwerpunkt ergeben sich dann<br />

vier Topoi der Unternehmensberatung: Rationalisierung von Produktion und Verwaltung, Intensivierung<br />

der Vertriebs- und Marketingaktivitäten, Entwicklung der Unternehmensorganisation<br />

und Aufbau eines Konzepts der Personalentwicklung. Auf der neuen Stufe des Rationalisierungsprozesses<br />

verschieben sich die Grenzen von formaler und materialer Rationalität<br />

ökonomischen Handelns, in der neuen Phase der Technokratisierung die von instrumentellem<br />

und kommunikativem Handeln. Wie erfolgreich die wirtschaftlichen Probleme in den Betrieben<br />

bearbeitet werden können, hängt gemäß der Handlungslogik eines Arbeitsbündnisses neben<br />

der Adäquanz der Beraterkonzepte von der Einstellung und Kompetenz der Klienten ab.<br />

Symmetrische Beratungsbeziehungen sind gute strukturelle und soziale Voraussetzungen für<br />

ein Gelingen, asymmetrische dagegen schlechte. Denn in diesem letzten Fall wird die Beratungssituation<br />

durch Autonomieprobleme bei der Betriebsführung, Anerkennungsprobleme<br />

durch den Berater und besondere Probleme bei den durch Dritte erzwungenen Beratungsprozessen<br />

verkompliziert." (Autorenreferat)<br />

[184-F] Bouncken, Ricarda, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Kooperationen bei Medienunternehmen


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 151<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INHALT: Ziele des Forschungsprojektes: In diesem explorativen Forschungsprojekt soll untersucht<br />

werden, welche Arten der Zusammenarbeit bei Medienunternehmen existieren. Die<br />

zentralen Fragestellungen betreffen: 1. die Motive der Zusammenarbeit; 2. den zeitlichen Horizont<br />

der Kooperationen; 3. die beteiligten Funktionen in den Unternehmen; 4. die Strukturen<br />

der Zusammenarbeit; 5. die Qualität der Beziehungen zwischen den Unternehmen; 6. die<br />

Probleme und Chancen der Kooperationen und die Ergebnisse der Kooperation. Nutzen des<br />

Forschungsprojektes: Durch dieses Forschungsprojekt sollen Erkenntnisse darüber gewonnen<br />

werden, wie Medienagenturen ihre Kooperationsbeziehungen nutzen und wie sie in Zukunft<br />

ihre Kooperationen besser und zielgerichteter planen und gestalten können. Nutzen für die beteiligten<br />

Unternehmen: Nach Abschluss des Projektes erhalten alle beteiligten Unternehmen<br />

einen Ergebnisbericht und fortlaufend aktuelle Publikationen des Lehrstuhls zu diesem Thema.<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften (Postfach 101344, 03013<br />

Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />

(Postfach 03013, 101344 Cottbus)<br />

KONTAKT: Lehrstuhl (Tel. 0355-69-2967, Fax: 0355-69-3009, e-mail: PI@tu-cottbus.de)<br />

[185-F] Bouncken, Ricarda, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Kooperationen bei Multimediaagenturen (New Medias)<br />

INHALT: Ziele des Forschungsprojektes: Es soll untersucht werden, welche Strukturen der Zusammenarbeit<br />

zwischen Multimediaagenturen existieren. Zentrale Fragestellung ist dabei, wie<br />

die Struktur der Zusammenarbeit und die Qualität der Zusammenarbeit auf den Erfolg der<br />

Kooperationen und ihre langfristige Struktur wirkt. Die Struktur der Zusammenarbeit betrifft<br />

beispielsweise wie viele Partner in einem Projekt zusammenarbeiten. Die Qualität der Zusammenarbeit<br />

umfasst zum Beispiel, ob die Beziehungen freundschaftlich-eng, freundschaftlich-lose<br />

oder eher kalkulativ-lose sind. Nutzen des Forschungsprojektes: Durch dieses Forschungsprojekt<br />

sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie Multimediaagenturen ihre<br />

Kooperationsbeziehungen besser und zielgerichteter planen und gestalten können. Nutzen für<br />

die beteiligten Unternehmen: Die sich beteiligten Unternehmen erhalten für ihre Zusammenarbeit<br />

ein Dossier über Erfolgsmodelle von Kooperationen, sobald sie den Fragebogen eingesendet<br />

haben. Nach Abschluss des Projektes erhalten alle beteiligten Unternehmen einen Ergebnisbericht.<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (verschiedene Unternehmen).<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften (Postfach 101344, 03013<br />

Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />

(Postfach 03013, 101344 Cottbus)<br />

KONTAKT: Lehrstuhl (Tel. 0355-69-2967, Fax: 0355-69-3009, e-mail: PI@tu-cottbus.de)


152 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

[186-F] Brensell, Ariane; Pühl, Katharina; Rudert, Katrin (Bearbeitung); Bührmann, Andrea D.,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Die Geburt des unternehmerischen Selbst aus dem Geist des Neoliberalismus. Eine dispositivanalytische<br />

Untersuchung<br />

INHALT: Seit einiger Zeit wird in unterschiedlichen Debatten das Auftauchen des so genannten<br />

unternehmerischen Selbst ('enterprising self') konstatiert. Dieses Selbst zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass es sein Handeln, Fühlen, Denken und Wollen an ökonomischen Effizienzkriterien<br />

und unternehmerischen Kalkülen ausrichtet. Für Richard Sennett etwa steht das unternehmerische<br />

Selbst 'als flexibler Mensch des Kapitalismus' in einer selbst-unternehmerischen Verantwortung.<br />

Es muss sich anpreisen und in der Lage sein, sich entsprechend zu präsentieren.<br />

Dieses unternehmerische Selbst wird in vielen Studien als aktuelle hegemoniale Subjektivierungsweise<br />

angesehen, also als die hegemoniale Weise, in der Menschen sich selbst und andere<br />

betrachten, wahrnehmen und erleben. Mit Blick auf diese Diagnose ergibt sich die folgende<br />

substanzielle - bisher allerdings nicht systematisch erforschte - Fragestellung: Über<br />

welche soziale Praktiken ist dieses unternehmerische Selbst hervorgebracht worden und welche<br />

Konsequenzen hat seine aktuelle Hegemonialität für das bestehende hierarchische Geschlechterverhältnis?<br />

Aufgrund der bisherigen Untersuchungen auf diesem Feld lässt sich die<br />

folgende Arbeitshypothese formulieren: Das unternehmerische Selbst taucht im Rahmen von<br />

vielfach diagnostizierten Individualisierungsprozessen verstärkt im letzten Drittel des 20.<br />

Jahrhunderts zugleich in ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern, wie etwa in Diskursen<br />

zur Personalentwicklung aber auch in Emanzipationsdiskursen einzelner neuer sozialer<br />

Bewegungen auf. Das Auftauchen des unternehmerischen Selbst reflektiert auch einen<br />

Wandel vom Fordismus zum neoliberalen Projekt des Postfordismus. Hier nämlich braucht es<br />

nicht mehr den liberalen Unternehmer &#8211; wie ihn etwa Max Weber, aber auch implizit<br />

Theodor W. Adorno und Max Horkheimer so eindringlich beschrieben haben, - sondern eine<br />

Subjektivierungsweise, die Menschen dazu befähigt, sich selbst zu managen, und vor allem,<br />

sich selbst als Unternehmen zu begreifen und entsprechend zu führen. Von diesen Anforderungen<br />

scheinen nun am Beginn des 21. Jahrhunderts Menschen, insbesondere unabhängig<br />

von ihrem Geschlecht betroffen zu sein. Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes stehen die<br />

folgenden Ziele: 1. Die dispositivanalytische Erforschung des Auftauchens des unternehmerischen<br />

Selbst im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts: Dabei soll es insbesondere um die Frage<br />

gehen, in welchen gesellschaftlichen Feldern, von wem und weshalb das Leitbild des unternehmerischen<br />

Selbst hervorgebracht worden ist und wie es hegemonial werden konnte. 2. Die<br />

Auslotung der Folgen einer Hegemonialisierung des unternehmerischen Selbst für 'Geschlecht'<br />

als Sozialstrukturkategorie: Hier sollen die Konsequenzen des Aufstiegs des unternehmerischen<br />

Selbst zum hegemonialen Leitbild moderner Subjektivierung für das Geschlechterverhältnis,<br />

insbesondere aber für die Ebene der geschlechtlichen Arbeitsteilung, erforscht<br />

werden. Zudem wird es auch darum gehen, das Verhältnis der Kategorie Geschlecht<br />

zu anderen Sozialstrukturkategorien, wie Klasse oder Ethnizität ('race'), mit Blick auf das gegenwärtige<br />

(Trans-)Formierungsgeschehen moderner Subjektivierungsweisen zu beleuchten.<br />

Zur Zeit wird, gefördert vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung, NRW<br />

eine Literaturrecherche zum Stand der Forschung erstellt.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bührmann, Andrea D.: The<br />

emerging of the entrepreneurial self and its contemporary hegemonic status: some fundamental<br />

observations for an analysis of the (trans-)formational process of modern forms of subjectivation,<br />

(49 paragraphes). Forum: Qualitative Social Research [Online Journal], 6, 1, Art. 16.<br />

Verfügbar über: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-05/05-1-16-d.htm .+++ Bühr-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 153<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

mann, Andrea D.: Vom Programm zur individuellen Vermittlung von Subjektivierungsweisen<br />

- eine Einführung in einen Problemkreis. in: http://www.lrz-muenchen. de/~Diskursanalyse/doc/Vortrag_buehrmann.pdf<br />

.+++Bührmann, Andrea D.: Chancen und Risiken angewandter<br />

Diskursforschung. in: http://www.lrz-muenchen.de/~Diskursanalyse/ doc/Vortrag_<br />

buehrmann.pdf . April 2004.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-03 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut<br />

für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509,<br />

e-mail: abuehrmann@fb12.uni-dortmund.de)<br />

[187-F] Brinkmann, Ulrich, Dr.; Candeias, Mario, Dr.; Röttger, Bernd, Dr. (Bearbeitung); Dörre,<br />

Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Das neue Marktregime<br />

INHALT: Das Theorieprojekt fragt nach den Triebkräften eines Kapitalismus 'neuen Typs'. Die<br />

Analyse setzt am Produktionsmodell an und verortet es in einer makroökonomischen Konstellation,<br />

für die sich in der soziologischen Literatur der Begriff 'Finanzmarktkapitalismus'<br />

durchzusetzen beginnt. Ziel des Projekts ist es, die theoretischen Grundlagen empirisch ausgerichteter<br />

Arbeitsforschung zu reformulieren.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Dörre, K.: Intermediarität und gewerkschaftliche Identität. in: Industrielle<br />

Beziehungen, Jg. 12, H. 2, 207-212.+++Dörre, K.; Röttger, B.: Das neue Marktregime<br />

- Zwischenbilanz einer Debatte. in: Dörre; Röttger (Hrsg.): a.a.O. Hamburg: VSA 2003,<br />

S. 312-323.+++Dörre, K.: Du renouvellement des classes sociales. De l'actualité du concept<br />

de classes. in: Classes sociales: retour ou renouveau? Forum européen. Charactéritiques du<br />

capitalisme contemporain. Recherche d'alternatives. Paris: 2003, pp. 65-80.+++Ders.: Das<br />

flexibel-marktzentrierte Produktionsmodell - Gravitationszentrum eines neuen Kapitalismus?<br />

in: Dörre; Röttger (Hrsg.): Das neue Marktregime. Hamburg: VSA 2003, S. 7-34.+++ Ders.:<br />

Entsteht ein neues Produktionsmodell? Empirische Befunde, arbeitspolitische Konsequenzen,<br />

Forschungsperspektiven. in: Jahrbuch Arbeit, Bildung, Kultur 19/20, 2002, S. 9-34.+++Ders.:<br />

Neubildung von gesellschaftlichen Klassen? Zur Aktualität des Klassenbegriffs. in: Widerspruch,<br />

2002, H. 43, S. 79-90.+++Bieling, H.J. u.a. (Hrsg.): Flexibler Kapitalismus? Analysen,<br />

Kontroversen, Perspektiven. Hamburg: 2001.+++Bieling, H.J. u.a.: Am Beginn einer<br />

neuen Epoche? Anmerkungen zur Debatte über den 'flexiblen Kapitalismus'. in: Bieling, H. J.<br />

u.a. (Hrsg.): a.a.O.,2001, S. 8-35.+++Röttger, B.: Ökonomie und Hegemonie in der kapitalistischen<br />

Globalisierung. Die Kritik an mangelnden Regulierungen im globalen Kapitalismus<br />

setzt an der falschen Stelle an. in: Phase 2. Zeitschrift gegen die Realität, 2005, S. 26-30.<br />

+++Ders.: Die regionale Zukunft des Kapitalismus. New Regionalism, lokale Regulationsprozesse<br />

und die Reartikulation des regionalen Staates. in: Dörre, K.; Röttger, B. (Hrsg.): Die<br />

erschöpfte Region. Münster: Westf. Dampfboot 2005, S. 90-113.+++Röttger, B.; Wissen, M.:<br />

(Re)Regulationen des Lokalen. in: Kessl, F. u.a. (Hrsg.): Handbuch Sozialraum. Wiesbaden:<br />

Verl. f. Sozialwiss. 2005, S. 207-225.+++Röttger, B.: Integraler Staat. in: Historischkritisches<br />

Wörterbuch des Marxismus, Bd. 6.2. Hamburg: Argument-Verl. 2004,S. 1254-<br />

1266.+++Ders.: Staatlichkeit in der fortgeschrittenen Globalisierung. Der korporative Staat<br />

als Handlungskorridor politökonomischer Entwicklung, in: Demirovic, A.; Beerhorst, J.;<br />

Guggemos, M. (Hrsg.): Kritische Theorie im gesellschaftlichen Strukturwandel. Frankfurt am


154 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

Main: Suhrkamp 2004, S. 153-177.+++Ders.: Glanz und Elend der Regulationstheorie. Einige<br />

Reflexionen zum Begriff der Regulation. in: spw. Zeitschrift für sozialistische Politik und<br />

Wirtschaft, 1, 2004, H. 125, S. 17-21 (s.u.: http://www.spw.de/135/roettger_spw_135.pdf ).<br />

+++Ders.: Verlassene Gräber und neue Pilger an der Grabesstätte. Eine neo-regulationistische<br />

Perspektive. in: Brand, U.; Raza, W. (Hrsg.): Fit für den Postfordismus? Theoretischpolitische<br />

Perspektiven der Regulationstheorie. Münster: Westf. Dampfboot 2003, S. 18-<br />

42.+++Ders.: Produktionsmodell und Gesellschaftsformation. Fortgeschrittene Globalisierung<br />

und Korridore des Regulationsprozesses. in: Dörre, K.; Röttger, B. (Hrsg.): Das neue Marktregime.<br />

Konturen eines nachfordistischen Produktionsmodells. Hamburg: VSA 2003, S. 95-<br />

110.+++Ders.: Arbeit - Emanzipation - passive Revolution. Metamorphosen der Arbeitspolitik<br />

und die Zukunft der Gewerkschaften. in: Kurswechsel, 2003, H. 3, S. 8-21 (s.u.: http:<br />

//www.linksnet.de/artikel.php?id=1105 ).+++Brinkmann, U.: Von den "shared values" zum<br />

"shareholder value" - der Abschied von der "Unternehmenskultur". FIAB-Arbeitspapier, Nr.<br />

3. Recklinghausen: FIAB-Verl. 2002.+++Ders.: Die Labormaus des Westens: Ostdeutschland<br />

als Vorwegnahme des Neuen Produktionsmodells? in: Dörre, K.; Röttger, B. (Hrsg.): Das<br />

neue Marktregime. Konturen eines nachfordistischen Produktionsmodells. Hamburg: VSA<br />

2003, S. 250-269.+++Ders.: Rezension: Torsten Strulik, Nichtwissen und Vertrauen in der<br />

Wissensökonomie. in: Soziologische Revue, 2005, 28, S. 256-260.+++Brinkmann, U.; Meifert,<br />

M.: Vertrauen bei Internetauktionen. Eine kritische Stellungnahme. in: KZSS, 55, 2003,<br />

3, S. 557-565.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für<br />

Soziologie Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie (07737 Jena)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: Klaus.Doerre@uni-jena.de)<br />

[188-F] Bude, Heinz, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):<br />

Unternehmerisches Handeln<br />

INHALT: Der Begriff des Unternehmertums oder der Selbständigkeit gehört heute zum parteiübergreifenden<br />

Modernisierungsprogramm der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Man ist<br />

auf der Suche nach den Trägern der Innovation, die aus den eingefahrenen Bahnen des "Modells<br />

Deutschland" ausbrechen und in Form von wissenschaftlichen Entdeckungen, wirtschaftlichen<br />

Produkten, künstlerischen Werken oder organisatorischen Formen etwas Neues<br />

in die Welt bringen. Das bleibt aber in der Regel mehr ein Aufruf und eine Aufforderung als<br />

eine begründete Vorstellung über die Stimulierung und Initiierung unternehmerischer Zusammenhänge.<br />

Das Projekt greift dieses gesellschaftspolitische Programm als eine Grundlagenproblematik<br />

der soziologischen Begriffsbildung auf. Es geht um die Entwicklung eines<br />

Begriffs des unternehmerischen Handelns, der in der Lage ist, die verschiedenen Aspekte des<br />

sozialen Unternehmertums zu umfassen. In der Soziologie werden ganz verschiedene Konzeptualisierungen<br />

sozialen Handelns angeboten, die etwa auf anthropologisch tief sitzende<br />

Unterscheidungen wie der zwischen Arbeit und Interaktion oder auf Vorstellungen verschiedener<br />

Praxisbereiche in unserer Gesellschaft wie Wissenschaft, Recht, Wirtschaft, Bildung<br />

oder Sport abheben. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Hybridform entdeckerischen,<br />

verbindenden und energischen Handelns, die man gewöhnlich mit dem unternehmerischen<br />

Typ in den verschiedenen Lebensbereichen unserer Gesellschaft in Zusammenhang bringt.<br />

Sozialer Wandel und gesellschaftliche Innovation war zwar immer schon ein Thema des so-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 155<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

ziologischen Interesses, aber es fehlen bis heute grundlagentheoretische Vorstellungen über<br />

die Bedingungen der Möglichkeit gesellschaftlicher Veränderungen. Man muss schon bei den<br />

Wissenschaftstheoretikern oder den Ökonomen suchen, um Konzepte unternehmerischer<br />

Wandlungen zu finden. Gemeint ist beispielsweise Kuhns Idee des "Paradigmenwechsels"<br />

und Schumpeters Konzept des "unternehmerischen Unternehmers". Ihre theoretischen Impulse<br />

werden in diesem Projekt aufgegriffen und in eine genuin soziologische Konzeptbildung<br />

überführt. Die empirische Basis für diese konzeptuelle Arbeit sind intensive qualitative Studien<br />

über Gründerunternehmer in Baden-Württemberg. Hier hat sich gezeigt, dass die Befragten<br />

einen entscheidenden Unterschied zwischen einem bloßen Selbständigen in einer erweiterten<br />

Familienökonomie und einem innovativen Unternehmer, der Wachstum fördert und<br />

Arbeitsplätze schafft, machen. Während Selbständigkeit nur einen erweiterten Bereich der<br />

Selbstverwirklichung darstellt, scheint der Unternehmer zu einer Praxis der Selbstverausgabung<br />

zu neigen. Unternehmertum ist tatsächlich ein Wagnis, das nicht nur an ganz bestimmte<br />

persönliche Dispositionen, sondern auch an gewisse soziale Kontexte gebunden ist. Um ein<br />

gesellschaftlich wirkungsmächtiges Unternehmertum zu fördern, braucht es eine Aufmerksamkeitsbereitschaft<br />

für die entsprechenden persönlichen Typen wie auch Vorkehrungen zur<br />

Einrichtung unternehmerischer Milieus. Dies alles ist nicht auf das wirtschaftliche Unternehmertum<br />

beschränkt, sondern gilt genauso für unternehmerische Künstler, unternehmerische<br />

Wissenschaftler oder unternehmerische Sozialarbeiter. Das Ziel des Projekts besteht darin,<br />

Erkenntnisse und Einsichten in einer Grundlagenreflexion zusammenzufassen und zu einem<br />

Modell unternehmerischen Handelns auszuarbeiten.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Hamburger Institut für Sozialforschung (Mittelweg 36, 20148 Hamburg)<br />

KONTAKT: Institution (e-mail: his@his-online.de)<br />

[189-L] Buss, Klaus-Peter; Wittke, Volker:<br />

Varieties of German capitalism, in: SOFI-Mitteilungen : Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen,<br />

2005, Nr. 33, S. 81-85 (Standort: USB Köln(38)-XG05472; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: In Deutschland gibt es zumindest zwei Varianten des Kapitalismus, eine ostdeutsche<br />

und eine westdeutsche. Der Aufholprozess der neuen Bundesländer ist Mitte der 1990er Jahre<br />

abgebrochen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hat sich gezeigt, dass zentrale Elemente des<br />

westdeutschen kapitalistischen Systems (Gewerkschaften, Berufsbildung) im Osten nicht oder<br />

anders funktionieren als im Westen. Die Verfasser stellen Beispiele erfolgreicher Unternehmen<br />

aus den neuen Bundesländern vor und fragen nach den Gründen dieses Erfolgs. Sie zeigen,<br />

dass es diesen Unternehmen gelungen ist, sich vom Vorbild Westdeutschland zu befreien<br />

und eine kreative Antwort auf die veränderten institutionellen Rahmenbedingungen zu finden.<br />

Dabei wird nicht ein ostdeutsches Produktionsmodell sichtbar, es treten viele verschiedene<br />

Wege zu Tage, in denen Unternehmen vom westdeutschen Modell abweichen können, wobei<br />

sie zumeist Kompetenzen nutzen, die in den ehemaligen lokalen ostdeutschen Produktionsstrukturen<br />

verwurzelt sind. Die erfolgreichen Unternehmen in den neuen Bundesländern sind<br />

alle in einem spezifischen Sinne ostdeutsch. (ICE)<br />

[190-F] Center for Corporate Citizenship e.V.:<br />

Gesellschaftliches Engagement im Mittelstand


156 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INHALT: Zusammen mit Partnern an der Brunel University in London führte das Center for Corporate<br />

Citizenship ein von der Deutsch-Britischen Stiftung gefördertes empirisches Forschungsprojekt<br />

zum Bürgerengagement kleiner und mittelgroßer Unternehmen im Raum<br />

London und München durch. An einem internationalen Workshop im Frühsommer 2002 in<br />

London nahmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 10 Nationen teil. Die<br />

Ergebnisse wurden auf verschiedenen internationalen Fachtagungen und in englischsprachigen<br />

Fachzeitschriften veröffentlicht. GEOGRAPHISCHER RAUM: London, München<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Spence, Laura J.; Habisch, André; Schmidpeter, René: Responsibility<br />

and social capital. The world of small and medium sized enterprises. Hampshire: Palgrave<br />

McMillan Ltd. 2005, 208 pp. ISBN 1-403-94315-X.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsch-Britische Stiftung<br />

INSTITUTION: Center for Corporate Citizenship e.V. (Marktplatz 4, 85072 Eichstätt)<br />

[191-L] Fehmel, Thilo:<br />

Staatshandeln zwischen betrieblicher Beschäftigungssicherung und Tarifautonomie: die<br />

adaptive Transformation der industriellen Beziehungen durch den Staat, (Arbeitsberichte des<br />

Instituts für Soziologie der Universität Leipzig, Nr. 42), Leipzig 2006, 30 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.uni-leipzig.de/~sozio/content/site/a_berichte/42.pdf)<br />

INHALT: "In demokratischen politischen Systemen haben staatliche Akteure darauf zu achten,<br />

die legitimatorische und die ökonomische Basis ihres Handelns stabil und miteinander vereinbar<br />

zu halten. Dieses Interesse des politischen Systems an sich selbst wird damit zur<br />

Grundlage all seiner Steuerungsbemühungen. Aufgrund der strukturellen Abhängigkeit des<br />

Staates von einer funktionsfähigen Ökonomie ist staatlichen Akteuren auch an der Steuerung<br />

der industriellen Beziehungen gelegen - zumindest dann, wenn sie in Rezessionsphasen das<br />

Handeln der Tarifverbände als dysfunktional bewerten. Unmittelbarer staatlicher Intervention<br />

und Steuerung steht aber das grundgesetzlich verankerte Konstrukt der Tarifautonomie entgegen.<br />

Das bedeutet jedoch nicht, dass dem Staat alle Steuerungsmöglichkeiten genommen<br />

sind. Am Beispiel der staatlichen Forcierung betrieblicher Bündnisse für Arbeit wird gezeigt,<br />

dass der Staat über den Umweg der indirekten, diskursiven Steuerung in der Lage ist, gesellschaftliche<br />

Akteure zur Selbststeuerung anzuregen. Im Ergebnis lässt sich eine Transformation<br />

der Strukturen der industriellen Beziehungen beobachten, die zu einem wesentlichen Teil<br />

nicht von den Tarifverbänden, sondern vom Staat ausgeht." (Autorenreferat)<br />

[192-F] Fox, Katja, Dipl.-Soz.Wiss.; Schalk, Christa, Dipl.-Gesundheitswiss. (Bearbeitung);<br />

Heinze, Rolf G., Prof.Dr.; Hilbert, Josef, PD Dr. (Leitung):<br />

Regionale Innovations- und Qualifizierungsstrategien in der Medizintechnik<br />

INHALT: Die Medizintechnik ist eine dynamische und hoch innovative Branche mit einem überdurchschnittlichen<br />

F&E-Anteil und kurzen Produktlebenszyklen. Ausgangshypothese ist, dass<br />

die derzeitigen Berufsbilder und Studiengänge den zukünftigen Anforderungen der Branchenentwicklung<br />

nicht genügen und die Qualifizierungsstandards eher eine "Innovationsbremse"<br />

bei Unternehmen und Anwendern sind. Ziel ist es, den Status quo der Aus- und Weiterbildung<br />

in der Branche und in Kliniken zu ermitteln, Defizite herauszuarbeiten und umsetzungsorientierte<br />

Lösungen vorzuschlagen. Zudem geht es um die Frage, wie sich Netzwerkaktivitäten<br />

im Bereich Qualifizierung effizient gestalten lassen, um ein regionales Standart-


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 157<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

management voranzutreiben ("corporate universities" etc.). GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Aachen; Ruhrgebiet; Nürnberg, Erlangen; München<br />

METHODE: Quantitative Erhebung gekoppelt mit qualitativen Interviews; policy-Analyse zur<br />

Qualifizierung. Untersuchungsdesign: Einmalbefragung DATENGEWINNUNG: Qualitatives<br />

Interview (Stichprobe: 12; vertiefende Experteninterviews nach der Befragung mit Herstellern,<br />

Anwendern und Verbänden/ Netzwerkakteuren). Standardisierte Befragung, schriftlich<br />

(Stichprobe: 1.500; Medizintechnikhersteller und Kliniken/ radiologische Praxen; Auswahlverfahren:<br />

total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: Hans-Böckler-<br />

Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl<br />

für Arbeits- und Wirtschaftssoziologie (44780 Bochum); Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum<br />

Nordrhein-Westfalen (Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen)<br />

KONTAKT: Fox, Katja (Tel. 0234-3225-422, e-mail: katja.fox@rub.de)<br />

[193-F] Goldberg, Isabell, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung); Roosen, Jutta, Prof.Ph.D. (Betreuung):<br />

Qualitätssignale & Verbraucherwahrnehmung - welche Ansprüche hat der Verbraucher<br />

und wie reagiert der Ernährungssektor?<br />

INHALT: Die Dissertation befasst sich mit der ökonomischen Bewertung von Gesundheitsrisikoverringerungen<br />

durch Verbraucher. So kommen Choice Experimente, der kontingente Bewertungsansatz<br />

und eine Auktion zum Einsatz, um die Zahlungsbereitschaft für ein höheres Niveau<br />

an Lebensmittelsicherheit zu messen. In Fallstudien (geplant Sommer 2006) werden<br />

Entscheider der Ernährungswirtschaft zu einem speziellen Thema aus dem Bereich der Lebensmittelqualität<br />

und -sicherheit befragt, um Einblicke in das Problembewusstsein von Qualitäts-<br />

und Sicherheitsaspekten von Nahrungsmitteln zu erhalten. Als weiteres soll die Zusammenarbeit<br />

von Herstellern und Händlern untersucht, sowie Potentiale für eine Verbesserung<br />

der Zusammenarbeit aufgezeigt werden. Das Forschungsprojekt ist eingegliedert in die<br />

Forschungsgruppe "Lebensmittelqualität und -sicherheit" (QUASI) der Christian-Albrechts-<br />

Universität zu Kiel. ZEITRAUM: 2004-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-<br />

Holstein, Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, Einblicke in das Verbraucherverhalten zu<br />

erhalten. Die Methoden, die dabei zur Anwendung kommen sind Choice Experimente, der<br />

kontingente Bewertungsansatz, sowie Laborexperimente (experimentelle Ökonomik), mit deren<br />

Hilfe Zahlungsbereitschaften für Gesundheitsrisikoverringerungen gemessen werden.<br />

Fallstudien skizzieren darüber hinaus die Zusammenarbeit von Herstellern und Händlern und<br />

sollen Verbesserungspotentiale aufdecken helfen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN-<br />

GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 240; fleischverzehrende<br />

Verbraucher; Auswahlverfahren: Zufall). Experiment (Stichprobe: 84; Mütter/ Väter, die Babymilchnahrung<br />

gefüttert haben; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Entscheider<br />

in der Ernährungswirtschaft). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Goldberg, I.; Roosen, J.:<br />

Measuring consumer willingness to pay for a health risk reduction of Salmonellosis and<br />

Campylobacteriosis. Contributed Paper. XIth Congress of the European Association of Agricultural<br />

Economists, EAAE, 24.-27.08.2005 in Kopenhagen/ Dänemark. Download:<br />

http://www.food-econ.uni-kiel.de/go/mitarbeiter/goldberg/eaae.pdf .


158 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Arbeitsgruppe Lebensmittelqualität und -sicherheit -QUASI-<br />

INSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre Abt. Haushalts- und verbraucherorientierte Gesundheitsökonomik<br />

(Olshausenstr. 40, 24098 Kiel)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-880-4427, e-mail: igoldberg@food-econ.uni-kiel.de)<br />

[194-F] Griese, Hartmut M., Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Wie Frauen Arbeitsplätze schaffen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 AUFTRAGGEBER: Verband Deutscher Unternehmerinnen<br />

-VDU- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie<br />

Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Griese (Schneiderberg 50,<br />

30167 Hannover)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 762-8543, Fax: 762-8381, e-mail: griese@erz.uni-hannover.de)<br />

[195-F] Hafner, Sonja Johanna, M.A. (Leitung); Minssen, Heiner, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Sisyphus und Macchiavelli bei der Arbeit. Arbeitspolitik, Imitation und Desintegration in<br />

den Spannungsfeldern von Dezentralisierung, Globalisierung und neuer Komplexität. Eine<br />

Studie über Hintergründe, Begründungen, Verlauf und Folgen globaler Re-Standardisierungsprozesse,<br />

gezeigt an einem emp. Fall der Autoindustrie<br />

INHALT: Warum gewinnen "ganzheitliche" Produktions- und Managementsysteme an Bedeutung?<br />

Welche gesellschaftlichen Hintergründe lassen sich dafür ausmachen? ("Gesellschaftliche<br />

Einbettung" von Arbeitspolitik). Was passiert tatsächlich bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

solcher Systeme? (unbeabsichtigte Folgen). Fokus: beschleunigter Wandel, Standardisierung<br />

in der Produktion, Best practices, Rolle von Führungskräften. ZEITRAUM: 1999-<br />

2004 (empirische Feldforschung)<br />

METHODE: Zusammenhänge zwischen kulturellen, soziologischen Gegenwartsdiagnosen, der<br />

Rolle des Kapitalismus und neueren neo-institutionalistischen Ansätzen sowie macht-/ alterszentrierten<br />

Theorien. Untersuchungsdesign: Mikropolitikanalyse/ Feldforschung über 4 Jahre<br />

DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen.<br />

Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Feldforschung/ beobachtende Teilnahme.<br />

Feldarbeit durch Bearbeiterin des Projekts.<br />

ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2000-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER:<br />

DaimlerChrysler AG FINANZIERER: Auftraggeber; Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Labor<br />

für Organisationsentwicklung -OrgLab- (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)<br />

[196-F] Hagen, Kornelia, Dipl.-Volksw.; Swaminathan, Sushmita, M.A. (Bearbeitung):<br />

A study on measures to increase trust and confidence of consumers in the information society


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 159<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INHALT: Die Verbreitung und breite Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(IKT) ist eine notwendige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften<br />

und die Beschäftigungsfähigkeit der Bevölkerung. Der Anwendung neuer Medien<br />

für geschäftliche Aktionen von Verbrauchern werden vorrangig Vorteile zugesprochen, wie<br />

höhere Transparenz und leichterer Zugang zu Informationen über die Qualität und die Preise<br />

von Produkten sowie niedrigere Preise. Allerdings zeigen verschiedene empirische Befunde,<br />

dass viele Verbraucher E-Commerce nach wie vor nicht nutzen wollen, weil sie nicht das<br />

Vertrauen in die Anwendungssicherheit der neuen Medien haben. Politikmaßnahmen zur<br />

Steigerung des Vertrauens stehen im Fokus der Studie. Untersucht wird dafür in den 25 EU-<br />

Mitgliedsstaaten sowie vier Beitritts- und Kandidatenstaaten das Verbrauchervertrauen in Bezug<br />

auf die Nutzung von E-Commerce, eSecurity-Maßnahmen sowie Maßnahmen des wirtschaftlichen<br />

Verbraucherschutzes, dass in den einzelnen Ländern das Verbrauchervertrauen<br />

befördern soll. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa<br />

METHODE: Die Untersuchung umfasst Länderanalysen, eine Verbraucherumfrage, Fallstudien<br />

und Dialoge mit Stakeholdern der Verbraucherpolitik und des Politikfeldes Informationsgesellschaft<br />

sowie analysebasierte Handlungsempfehlungen für die EU-Politik.<br />

ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Informationsgesellschaft<br />

und Wettbewerb (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin); empirica Gesellschaft für<br />

Kommunikations- und Technologieforschung mbH (Oxfordstr. 2, 53111 Bonn)<br />

KONTAKT: Hagen, Kornelia (Tel. 030-89789-668, e-mail: khagen@diw.de); Swaminathan,<br />

Sushmita (Tel. 030-89789-300, e-mail: sswaminathan@diw.de)<br />

[197-F] Heckelei, Thomas, Prof.Dr.; Britz, Wolfgang, Dr.; Adenäuer, Marcel, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung):<br />

Development of a regionalized EU-wide operational model to assess the impact of common<br />

agricultural policy on farming sustainability (in the framework of "Common agricultural<br />

policy regional impact analysis" -CAPRI-)<br />

INHALT: The partial equilibrium agricultural sector model CAPRI matches the major requirements<br />

mentioned in the call for tender and therefore applied for the project: 1. It is Pan-<br />

European (currently covering EU 25, inclusion of Romania and Bulgaria is proposed in here)<br />

and regionalized at NUTS II level. 2. It combines regional programming models with a global<br />

multi-commodity model for main agricultural products, thus allowing for endogenous prices<br />

for agricultural outputs. 3. Special modules or parts of the regional programming models deal<br />

with pricing of young animals, own produced feed and organic fertilizer. 4. The model is<br />

linked to environmental indicators (N, P, K balances, output of CH4, NH3 and NOx, calculation<br />

of Global Warming Potentials in line with IPCC guideline, water scarcity indicator; a<br />

module to break down the NUTS II results to small homogenous mapping units, allowing a<br />

link to bio-physical models and landscape indicators is under development). 5. The model is<br />

realized in GAMS. 6. It is typically used for medium-term analysis (8-10 years from the current<br />

base period). The main work in the context of the project is the documentation of the<br />

enlarged system and training for IPTS staff. The structure of the individual aggregate supply<br />

models in CAPRI will continue to be identical across farm type models, differences will be<br />

expressed in farm type specific parameter sets. That requires that the model equations and<br />

variables are general enough to build a framework which captures the main interactions be-


160 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

tween activities on farm and between the farm, markets and the environment. Nevertheless,<br />

scarce resources plus the pan-European approach with endogenous prices define limits for the<br />

complexity of the single farm programming models, and will certainly lead to distinct differences<br />

to typical single farm models. The most obvious difference between the proposed farm<br />

type model and typical, well developed single farm type model will be the use of a non-linear<br />

cost function approach with adjustment costs whose parameters will be derived both from<br />

econometric estimations, literature reviews and engineering knowledge. The cost function<br />

approach serves multiple purposes: 1. it allows for perfect calibration of the model to given<br />

ex post data; 2. it allows for technically elegant and easy way to represent complex interactions<br />

between activities on farm where a primal representation by technological constraints<br />

would be too expensive or even impossible given missing data, and 3. it avoids the typical<br />

overspecialized corner solution in LP models with a limited number of constraints, and 4.<br />

perhaps most important, links model behaviour to observed behaviour of farmers. Partners:<br />

FAL, Braunschweig, Germany; EuroCARE. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung<br />

und Wirtschaftssoziologie Abt. Wirtschafts- und Agrarpolitik (Nußallee 21, 53115<br />

Bonn); Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft -FAL- (Bundesallee 50, 38116 Braunschweig)<br />

KONTAKT: Heckelei, Thomas (Prof.Dr. Tel. 0228-73-2332, Fax: 0228-73-4693,<br />

e-mail: heckelei@agp.uni-bonn.de)<br />

[198-F] Hesse, Klaus, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Analyse des Verbraucherverhaltens bei Nahrungs- und Genußmitteln<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre Abt. Haushalts- und verbraucherorientierte Gesundheitsökonomik<br />

(Olshausenstr. 40, 24098 Kiel)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0431-880-4466, Fax: 0431-880-7308,<br />

e-mail: tbittne@food-econ.uni-kiel.de)<br />

[199-F] Hoffmann, Jürgen, Prof.Dr.rer.pol.; Waddington, Jeremy (Bearbeitung):<br />

Trade union merger network<br />

INHALT: keine Angaben<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Vergleichende Analyse westeuropäischer<br />

gewerkschaftlicher Fusionen. Brüssel 2005.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department<br />

Wirtschaft und Politik Fachgebiet Soziologie (Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Hoffmann, Jürgen (Prof.Dr. Tel. 040-42838-2557, Fax: 040-428-38-4150,<br />

e-mail: Juergen.Hoffmann@wiso.uni-hamburg.de)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 161<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

[200-F] Höpner, Martin, Dr. (Bearbeitung):<br />

Organisierter Kapitalismus in Deutschland<br />

INHALT: Im Kontext der Debatte über unterschiedliche Spielarten des Kapitalismus werden in<br />

diesem Projekt Konstruktion und Transformation des organisierten Kapitalismus in der Bundesrepublik<br />

Deutschland untersucht. Im Mittelpunkt stehen die Wechselwirkung zwischen<br />

der institutionellen Beschaffenheit der Arbeitsbeziehungen und den Institutionen der Unternehmenskontrolle<br />

(Corporate Governance) sowie die Versuche staatlicher Steuerung der beiden<br />

Sphären. In theoretischer Hinsicht werden Rückschlüsse für die Diskussion über institutionelle<br />

Komplementarität und die Debatte über Dynamiken des institutionellen Wandels von<br />

Produktionsregimen angestrebt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Das Projekt verwendet qualitativ-historische und quantitative Daten. Geplant sind<br />

zunächst laufende Veröffentlichungen von Teilergebnissen in Fachzeitschriften und Sammelbänden.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Höpner, M.: Der organisierte Kapitalismus in Deutschland und<br />

sein Niedergang. in: Czada, Roland (Hrsg.): PVS-Sonderheft 2003 "Staat und Markt". 2004<br />

(im Erscheinen).<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-2767-188, Fax: 0221-2767-555, e-mail: Hoepner@mpi-fgkoeln.mpg.de)<br />

[201-F] Huber, Joseph, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Neue Ordnungspolitik im vereinten Deutschland. Ein konstitutionelles Reformszenario<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie<br />

Lehrstuhl für Wirtschafts- und Umweltsoziologie (06099 Halle)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-55242-42, Fax: 0345-55271-49,<br />

e-mail: joseph.huber@soziologie.uni-halle.de)<br />

[202-F] Kerschke-Risch, Pamela, Dr.; Meinecke, Gunnar, Dr. (Bearbeitung); Scheerer, Sebastian,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Eine kriminologische Analyse des Entscheidungsverhaltens in der Wertschöpfungskette<br />

"konventionelles Geflügel" und "Öko-Geflügel"<br />

INHALT: Das Ziel des Projektes ist es, Ursachen und Bedingungen des Entscheidungsverhaltens<br />

maßgeblicher Akteure auf den verschiedenen Stufen der Geflügelproduktion zu analysieren<br />

und konkrete Präventionsempfehlungen zur zukünftigen Vermeidung von Normbrüchen abzuleiten.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Handlungstheorie; methodischer Individualismus. Untersuchungsdesign: Querschnitt<br />

DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch<br />

Mitarbeiter/-innen des Projekts.


162 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-04 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt<br />

für Landwirtschaft und Ernährung -BLE-; Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department<br />

Sozialwissenschaften Institut für Kriminologische Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146<br />

Hamburg)<br />

KONTAKT: Kerschke-Risch, Pamela (Dr. Tel. 040-42838-3329,<br />

e-mail: kerschke-risch@sozialwiss.uni-hamburg.de)<br />

[203-F] Koerfer, Armin, Dr.phil.; Herzig, Stefan, Prof.Dr.med. (Bearbeitung):<br />

Leitbilder vom "guten Arzt". Inhaltsanalytische Untersuchungen von Experten- und Laienbefragungen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

METHODE: Ausgangspunkt einer inhaltsanalytischen Pilotstudie zu Leitbildern vom 'guten Arzt'<br />

sind Interviews, die mit prominenten Professionsvertretern in der Deutschen Medizinischen<br />

Wochenzeitschrift (DMW) geführt wurden. Die Inhaltsanalyse folgt den Prinzipien einer zirkulären,<br />

gegenstandsbezogenen Rekonstruktionsmethode im Sinne einer Grounded Theory<br />

(Glaser/ Strauss). Auf einer erweiterten Datenbasis sollen zudem komparative Studien durchgeführt<br />

werden, in denen die Arztbilder von Professionsvertretern, Patienten und Medizinstudierenden<br />

verglichen werden.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik<br />

und Psychotherapie (50924 Köln)<br />

KONTAKT: Koerfer, Armin (Dr. Tel. 0221-478-5859, e-mail: armin.koerfer@uk-koeln.de)<br />

[204-F] Kollmann, Karl, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Konsumenten 2004<br />

INHALT: Mit diesem Projekt sollen Verbraucherverhalten, Verbrauchereinstellungen und Konsumprobleme<br />

erhoben werden. ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-06 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien Abt. Konsumentenpolitik (Prinz<br />

Eugen-Straße 20-22, 1090 Wien, Österreich)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: karl.kollmann@akwien.at)<br />

[205-L] Leonardi, Salvo:<br />

Gewerkschaften und Wohlfahrtsstaat: das Gent-System, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift<br />

des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg.<br />

59/2006, H. 2, S. 79-85 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm)


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 163<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INHALT: "Die skandinavischen Länder (Schweden, Finnland und Dänemark) sowie Belgien<br />

verzeichnen einen relativ stabilen und hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad. Eine wesentliche<br />

Erklärung liegt im Gent-System, das auf einer gewerkschaftlichen Beteiligung an<br />

der Verwaltung der Arbeitslosenversicherung beruht. Vor dem systematisierten Hintergrund<br />

der sozialen Sicherungssysteme und industriellen Beziehungen in Europa werden die Spezifika<br />

des Gent-Systems und seine Auswirkungen auf den gewerkschaftlichen Organisationsgrad<br />

analysiert und bewertet: Zusammen mit der Stärke in Tarifverhandlungen und der wirkungsvollen<br />

Präsenz der Gewerkschaften in den Betrieben sowie der 'sozialdemokratischen Kultur'<br />

in den nordischen Ländern trägt das Gent-System zur sozialen Macht, zu hohem Organisationsgrad<br />

und zum Schutz der gefährdetsten Erwerbstätigen bei, die in anderen Ländern gewerkschaftlich<br />

kaum erreichbar sind." (Autorenreferat)<br />

[206-F] Lettke, Frank, Dr.phil. (Leitung):<br />

Konstanzer Erbschafts Survey (KES)<br />

INHALT: Umfassende und differenzierte Erhebung des Erbschaftsgeschehens in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Erfragt werden bisherige Erfahrungen mit Erbschaft, die Bedeutung des<br />

Themas sowie einzelner Vermögensbestandteile, erbschaftsbezogene Einstellungen und Gerechtigkeitsvorstellungen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den eigenen Plänen und den<br />

damit in Verbindung stehenden Motiven und Präferenzen. Erwartet werden differenzierte Basisinformationen<br />

zum Erbschaftsgeschehen allgemein sowie zur unterschiedlichen Bedeutung<br />

des Erbens und Vererbens für "Normalfamilien" und "Stieffamilien". ZEITRAUM: 2003<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Erbschaft wird im Spannungsfeld von individueller Beziehungsgestaltung und sozialen<br />

Regulationsmechanismen untersucht. Erbschaft ist ein häufiges, aber in der Familien-<br />

und Generationenforschung wenig untersuchtes soziales Phänomen. Dabei ist das Thema aus<br />

mehreren Gründen von großer Aktualität und Relevanz. Neben der enormen angehäuften Kapitalsumme<br />

spielen vor allem das Altern der Bevölkerung, der Geburtenrückgang und die zunehmende<br />

Komplexität von Familien- und Generationenbeziehungen im Rahmen vielfältiger<br />

privater Lebensformen eine gewichtige Rolle. Gerade letzteres bringt Widersprüchlichkeiten<br />

und Ambivalenzen mit sich, denen sowohl auf der Ebene von Individuen und Familien als<br />

auch auf der Ebene rechtlicher Regulation begegnet werden muss. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 990;<br />

deutsche Bevölkerung über 40 Jahre in Privathaushalten; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe:<br />

265; Stiefeltern; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Lettke, Frank: Vererbungspläne in unterschiedlichen Familienformen.<br />

in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Jg. 31, 2005, H. 2 (im Druck).+++<br />

Lettke, Frank: Vererbungsmuster in unterschiedlichen Familienformen. in: Rehberg, Karl<br />

Siegbert (Hrsg.): Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede. Verhandlungen des 32.<br />

Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München 2004. Frankfurt u.a.:<br />

Campus 2005 (im Druck).<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Land Baden-Württemberg<br />

INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und<br />

Soziologie Fach Soziologie Forschungsbereich Gesellschaft und Familie (D 33, 78457 Konstanz)


164 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2887, Fax: 07531-88-3038,<br />

e-mail: frank.lettke@uni-konstanz.de)<br />

[207-F] Mai, Ulrich, Prof.Dr.; Federov, Gennady M., Prof.Dr.; Lukowski, Wojciech, Prof.Dr.<br />

(Bearbeitung); Wagner, Mathias, Dr. (Leitung):<br />

Grenze als Ressource: Kleinhandel in der Armutsökonomie an der neuen EU-Außengrenze<br />

zwischen Nordostpolen und dem Bezirk Kaliningrad<br />

INHALT: Vierzehn Jahre nach Einführung der Marktwirtschaft haben sich in Polen deutliche<br />

regionale Entwicklungsunterschiede herausgebildet. Während die Ballungsräume Warschau,<br />

Poznan, Gdansk usw. prosperieren, leiden periphere Regionen unter zunehmender Verarmung.<br />

Zu den am stärksten betroffenen Regionen gehört die im Nordosten Polens gelegene<br />

Wojewodschaft Warmia/ Mazury (Ermland/ Masuren) mit der Grenze zur russischen Exklave<br />

Kaliningrad. Im gesellschaftlichen Transformationsprozess reagieren soziale Gruppen mit eigenen<br />

Strategien auf die ökonomischen Probleme. Proportional mit dem Zuwachs der Arbeitslosigkeit<br />

steigerte sich die Relevanz des informellen Sektors. Neben bäuerlicher Subsistenzwirtschaft,<br />

staatlicher Sozialunterstützung und Arbeitsmigration stellt der Schmuggel<br />

von Zigaretten und Alkohol die wichtigste Überlebensstrategie der Bevölkerung dar. In der<br />

Region Kaliningrad produzierte Waren werden in Kleinstmengen für den Verkauf über die<br />

Grenze nach Polen gebracht. Als so genannte "mrowki" (dt. Ameisen) sind die Händler bekannt<br />

geworden. Nach Schätzungen polnischer Behördenvertreter leben auf beiden Seiten der<br />

Grenze nicht weniger als jeweils ca. 200.000 Personen vom Kleinhandel. Mit dem Beitritt Polens<br />

zur EU wird die polnische Nordgrenze zur Außengrenze der EU. Auch wenn vereinfachte<br />

Ausgabebedingungen zur Erlangung eines EU-Visums für Reisende aus Kaliningrad vereinbart<br />

werden, bedeuten Beantragungsverfahren und Verschärfung der Grenzkontrollen eine<br />

Erschwerung des grenzüberschreitenden Handels. So steht zu befürchten, dass die Einschränkung<br />

und Kontrolle der Handelswege zu wirtschaftlichen Einbrüchen führen, von denen die<br />

sozial und ökonomisch schwächsten Schichten am härtesten betroffen sein werden. Die mittelfristigen<br />

Folgen sind für die wirtschaftlich periphere Region beiderseits der Grenze zwischen<br />

Kaliningrad und Polen bisher nicht absehbar. Ziel der Forschung ist es, die milieuspezifische<br />

Aneignung der strukturellen Veränderungen nach dem EU-Beitritt Polens im grenznahen<br />

Bereich der Wojewodschaft Warmia/ Mazury, zu untersuchen. Der Fokus liegt auf den<br />

aktiven und reaktiven Strategien der grenzüberschreitenden Kleinhändler. Das Forschungsprojekt<br />

untersucht die soziale Herkunft und Situation der polnischen Kleinhändler. Zugleich<br />

wird der Kleinhandel mit seinen legalen und illegalen, sowie formalen und informellen Aspekten<br />

als Teil umfassender Überlebensstrategien einer regionalen Armutsökonomie verstanden.<br />

Bei den zu erwartenden Ergebnissen handelt es sich auch um elementare Erkenntnisse,<br />

die für die sozialökonomische Entwicklung der Region nach dem EU-Beitritt Polens nutzbar<br />

gemacht werden könnten, aber eben auch eine Einschätzung der ökonomischen und politischen<br />

Konfliktlage erleichtern, wobei die kulturellen, sozialen und ökonomischen Kompetenzen<br />

der Akteure als kreatives Potential für die regionale Entwicklung zu nutzen wären.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Warschau, Poznan, Gdansk, Wojewodschaft Warmia/ Mazury<br />

(Emland/ Masuren), Kaliningrad<br />

METHODE: Die Untersuchung basiert auf den Methoden der qualitativen Sozialforschung, mit<br />

einem Schwerpunkt auf ethnografischer Feldforschung. Ergänzend werden quantitative Erhebungen<br />

zur wirtschaftlichen und sozialen Situation durchgeführt. Ausgehend von dem Konzept<br />

der "grounded theory" findet eine Orientierung am Subjekt und dessen biographischen


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 165<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

Hintergrund statt. In mehrmonatigen Feldforschungen, während derer die Wissenschaftlerinnen<br />

im Untersuchungsgebiet wohnen und weitgehend in die lokale Gesellschaft integriert sein<br />

sollen, werden die Daten vor allem mit Hilfe teilnehmender Beobachtung und ausführlicher<br />

Leitfadeninterviews gesammelt. Die gemeinsame bzw. vergleichende Forschungstätigkeit von<br />

polnischen, deutschen und russischen Wissenschaftlerinnen zielt darauf, kulturelle Interferenzen<br />

zu mindern und unterschiedliche Zugänge zu den häufig illegalen Strukturen zu erhalten.<br />

Die Auswertung der Interviewmaterialien geschieht zum einen vor dem Hintergrund des Kontextwissens<br />

aus der Feldforschung und zum anderen nach den Regeln der hermeneutischen<br />

Analyse.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE VIII Entwicklungssoziologie und<br />

Sozialanthropologie Arbeitsbereich Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung<br />

in Entwicklungsländern (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Mai, Ulrich (Prof.Dr. Tel. 0521-106-3360, e-mail: ulrich.mai@uni-bielefeld.de)<br />

[208-L] Mako, Csaba; Csizmadia, Peter; Illessy, Miklos:<br />

Labour relations in comparative perspective: special focus on the SME sector, in: Journal for<br />

East European Management Studies, Vol. 11/2006, No. 2, S. 173-194<br />

INHALT: "Die Evolution der Ansicht und Anwendung von 'sozialen Partnerschaften' ist ein Basiselement<br />

in der Konstruktion der Europäischen Union. Der Aufsatz gibt einen Überblick<br />

über die Hauptakteure und Institutionen des Labour Relations System (LRS), mit dem Augenmerk<br />

auf kleine und mittelgroße Unternehmen (SME). Im ersten Abschnitt beschreibt der<br />

Autor die wichtigen sozialen Partner und Institutionen der LRS in den beteiligten Ländern an<br />

einem internationalen Forschungsprojekt in 2003-2006, unterstützt vom Leonardo Programm<br />

der EU (Annex 1). Der zweite Teil behandelt die spezifischen Eigenschaften des LRS im<br />

SME Sektor. Die ausgeprägte 'Informalität' des sozialen Dialogs ist ein wichtiges institutionelles<br />

Muster der LRS im SME Sektor." (Autorenreferat)<br />

[209-L] Marginson, Paul:<br />

Europeanisation and regime competition: industrial relations and EU enlargement, in: Industrielle<br />

Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 13/2006, H. 2, S.<br />

97-117<br />

INHALT: "Ausgehend von der Annahme, dass die nationalen Systeme industrieller Beziehungen<br />

im konkurrierenden Verhältnis zwischen Regimewettbewerb und Europäisierung stehen, untersucht<br />

der Autor zunächst im Kontext der 15 alten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union<br />

diese beiden Tendenzen. Dem folgt die Erörterung der Konsequenzen der Osterweiterung<br />

vom Mai 2004. Die Erweiterung hat eine größere Varianz nationaler Arbeitsmarktverfassungen<br />

sowie der Lohn- und Produktivitätsniveaus mit sich gebracht. Das Spektrum für Regimewettbewerb<br />

hat sich dadurch vergrößert und gefährdet den Prozess der Europäisierung<br />

industrieller Beziehungen. Die Aussichten für eine verstärkte soziale Dimension im Zuge der<br />

europäischen wirtschaftlichen Integration hängen nun von der Entstehung von Druck aus den<br />

neuen Mitgliedsstaaten in Mittel- und Osteuropa ebenso ab wie vom Erneuerungswillen der<br />

Gruppe der alten Mitgliedsstaaten hinsichtlich der sozialen Dimension." (Autorenreferat)


166 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

[210-L] McLure, Michael:<br />

Approaches to fiscal sociology, in: Jürgen G. Backhaus (Ed.): Essays on fiscal sociology, Frankfurt<br />

am Main: P. Lang, 2005, S. 39-50, ISBN: 3-631-39967-7 (Standort: UuStB Köln(38)-33A728)<br />

INHALT: "This paper reviews developments in Fiscal Sociology, commencing with the seminal<br />

Austrian studies by Rudolf Goldscheid and Joseph Schumpeter and the classic Italian studies<br />

by Gino Borgatta and Guido Sensini, and ending with a review of new approaches to fiscal<br />

sociology. It is suggested that a received view on the methodological and analytical framework<br />

of new fiscal sociology has not yet emerged. Although developments have been noteworthy,<br />

the challenge ahead is to define the sociological dimension in theoretical fiscal studies,<br />

so it can be clearly differentiated from more descriptive notions of fiscal 'politics'."<br />

(author's abstract)<br />

[211-F] Peren, Franz W., Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Aktion Mensch: Market Research<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, FB Wirtschaft 01 (53754 Sankt Augustin)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02241-865-103, Fax: 02241-865-8013, e-mail: franz.peren@fhbrs.de)<br />

[212-L] Peukert, Helge:<br />

Fritz Karl Mann (1883-1979), in: Jürgen G. Backhaus (Ed.): Essays on fiscal sociology, Frankfurt<br />

am Main: P. Lang, 2005, S. 239-256, ISBN: 3-631-39967-7 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

33A728)<br />

INHALT: "The text deals with F. K. Mann's approach of fiscal sociology. First, his biography is<br />

presented. Second, his book on tax policy ideals is discussed critically. Third, three conceptual<br />

elements of his fiscal approach are extracted from major writings of Mann. Fourth, the<br />

relationship between fiscal theory and sociology is analyzed. Finally it is asked which of his<br />

writings, ideas and concepts stand the test of time." (author's abstract)<br />

[213-F] Pies, Ingo, Prof.Dr.; Leschke, Martin, Prof.Dr.; Beckmann, Klaus (Bearbeitung); Reese-<br />

Schäfer, Walter, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Karl Marx und die Furcht vor der Anarchie des Marktes<br />

INHALT: Die Vorstellung, der Markt sei auf problematische Weise anarchisch, ist ein durchgehender<br />

Topos nicht nur im Werk von Marx, sondern auch der gegenwärtigen Globalisierungskritik.<br />

Untersucht werden die Ideengeschichte dieses Topos, dessen Hintergründe und<br />

vor allem die Gründe für die Überzeugungskraft dieser politischen Metaphorik, die in einem<br />

scheinbaren Automatismus ohne umständliche theoretische Konstruktionen die Notwendigkeit<br />

staatlicher oder gar suprastaatlicher Regulierung nahelegt.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 167<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Politikwissenschaft<br />

Professur für politische Theorie und Ideengeschichte (Platz der Göttinger Sieben 3,<br />

37073 Göttingen); Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut<br />

für VWL und Bevölkerungsökonomie Lehrstuhl für Wirtschaftsethik (Große Steinstr. 73,<br />

06108 Halle)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-397212, Fax: 0551-397341, e-mail: reeseschaefer@hotmail.com)<br />

[214-F] Piotti, Geny, Dr. (Bearbeitung):<br />

Standortverlagerungen und das Problem der Entbettung: deutsche Unternehmen in China<br />

und in der Türkei<br />

INHALT: Das Projekt befasst sich mit der Problematik der Globalisierung und der Expansion der<br />

Märkte. Während sich die neoliberale Wirtschaftspolitik auf die Idee einer reibungslosen<br />

Konvergenz der globalen Märkte auf der Basis von ökonomischer Effizienz und einer Nivellierung<br />

der staatlichen Wirtschaftsintervention stützt, bietet die Perspektive der Soziologie<br />

des Marktes auf die Globalisierungsprozesse ein differenzierteres Bild. Aus dem besonderen<br />

Blickwinkel der Standortverlagerungen deutscher Unternehmen und ausgehend von der im<br />

Rahmen der Institutionsökonomie thematisierten "Principal-Agents"-Problematik, analysiert<br />

das Projekt die Kosten der Entbettung aus dem eigenen Land und der Einbettung der Unternehmen<br />

in andere kulturelle und institutionelle Kontexte, die nicht selten zur einer ineffizienten<br />

Betriebsführung und auch zu Rückverlagerungen führen können. Gefragt wird daher, inwieweit<br />

Ungewissheit und soziale Mechanismen - kognitive Strukturen, Kultur, Institutionen,<br />

Netzwerke - einen Einfluss auf die Effizienz und die Kontinuität des unternehmerischen Engagements<br />

im Zielland ausüben und inwieweit die oben genannten Kosten unabhängig vom<br />

institutionellen Kontext zu identifizieren sind. Die Antwort auf diese Fragen wird mit Hilfe<br />

einer vergleichenden Untersuchung von Standortverlagerungen deutscher Unternehmen nach<br />

China und in die Türkei, d.h. in zwei institutionell und kulturell verschiedene Schwellenländer,<br />

beziehungsweise deren Rückverlagerung nach Deutschland gesucht. GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Deutschland, China, Türkei<br />

ART: Habilitation BEGINN: 2005-04 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: info@mpifg.de)<br />

[215-F] Poggi, Gianfranco, Prof.Dr. (Bearbeitung); Bender, Christiane, Prof.Dr.; Graßl, Hans, Dr.<br />

(Leitung):<br />

Entwicklungspfade von Dienstleistungsstrukturen in der modernen Industrie- und Wohlfahrtsgesellschaft<br />

und in ihren Teilsystemen<br />

INHALT: Die Tertiarisierung von Wirtschaft und Gesellschaft bezeichnet ein hoffnungsvolles<br />

Zukunftsprojekt auch über das 20. Jahrhundert hinaus. Die vor allem von Jean Fourastié entwickelte<br />

Drei-Sektoren-Hypothese zur Unterscheidung wirtschaftlicher Prozesse erweist sich<br />

zunehmend als inadäquat. Die Forscher gehen in ihrer theoretisch angeleiteten empirischen<br />

Analyse von der These einer engen Verschränkung industrieller und tertiärer Mechanismen<br />

aus und rekonstruieren die zugrunde liegende und sich wandelnde Institutionenordnung. Der<br />

Aufbau des Projekts gliedert sich in vier Teile: 1. eine soziohistorische Rekonstruktion; 2. ei-


168 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

ne sozioökonomische Analyse zentraler Dienstleistungsfelder; 3. eine soziotechnische Studie<br />

der Veränderung der Prozesse der Erstellung konsumorientierter Dienstleistungen in den privaten<br />

Haushalten durch die Einführung von E-Commerce; und 4. eine Vergleichsanalyse des<br />

Tertialisierungsgrads zwischen Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien. GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Graßl, Hans; Bender, Christiane; Schaal, Markus: Quo vadis,<br />

Schweiz? Soziologische Perspektiven zur Erforschung nationaler Arbeitsmärkte. in: Uniforschung,<br />

Forschungsmagazin der Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr<br />

Hamburg, Jg. 15, Ausg. 2005, S. 50-54.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2002-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Professur für Soziologie<br />

(Postfach 700822, 22008 Hamburg); Universita degli studi di Trento (Via Belenzani 12,<br />

38100 Trento, Italien)<br />

KONTAKT: Bender, Christiane (Prof.Dr. Tel. 040-6541-2762, Fax: 040-6541-3746,<br />

e-mail: bender@hsu-hh.de)<br />

[216-L] Sasaki, Norio:<br />

German fiscal sociology's influence on Japan, in: Jürgen G. Backhaus (Ed.): Essays on fiscal<br />

sociology, Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 159-177, ISBN: 3-631-39967-7 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-33A728)<br />

INHALT: "It is meaningful to know how fiscal sociology has been taken up in Japan, which confronts<br />

with economic and fiscal crisis. Because of strong influence of German public finance,<br />

some literature about fiscal sociology appeared in Japan. But it received less attention than in<br />

Germany. The fundamental reasons are a strong influence of Marxism and the fact that there<br />

have not been serious fiscal crisis in Japan until recently. However, nowadays Japanese government<br />

has large public debt. Thus, some Japanese scholars pay attention to fiscal sociology.<br />

However it is not established social science. In order to develop persuasive discussion, it is<br />

necessary to arrange it theoretically." (author's abstract)<br />

[217-F] Scholl, Gerd, Dipl.-Volksw.; Hage, Maria (Bearbeitung):<br />

Lebensstile, Lebensführung und Nachhaltigkeit (LENA)<br />

INHALT: Ziel des Projektes war es, den Stand der Forschung zu Lebensstil- und verwandten<br />

Konzepten aufzuarbeiten. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie diese Ansätze genutzt werden<br />

können, um nachhaltiges Konsumhandeln zu fördern. Eine solche Förderung durch politisch<br />

wie auch unternehmerische Akteure ist an vielen Stellen im IÖW Thema: im Forschungsfeld<br />

"Ökologischer Konsum" ebenso wie in den Projekten zur Entwicklung nachhaltiger<br />

Produkte und Dienstleistungen, zur partizipativen Produktentwicklung und zu IPP. Das<br />

Projekt LENA verzahnte diese Projekte über eine Theorie- und Mediendiskussion miteinander<br />

und regte eine Diskussion innerhalb des Instituts an.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Scholl, Gerd; Hage, Maria: Lebensstile, Lebensführung und<br />

Nachhaltigkeit. 2004.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 169<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INSTITUTION: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung -IÖW- gGmbH Regionalbüro<br />

Nordrhein-Westfalen (Völklinger Str. 9, 42285 Wuppertal)<br />

KONTAKT: Hage, Maria (e-mail: Maria.Hage@ioew.de)<br />

[218-F] Schwarzer, J., Dipl.-Wirtsch.-Inf. (Bearbeitung); Lassmann, Wolfgang, Prof.Dr.Dr.h.c.<br />

(Leitung):<br />

Auswirkungen der BMW-Werksansiedlung in Leipzig<br />

INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die sozio-ökonomischen Auswirkungen der BMW-<br />

Werksansiedlung in Leipzig. Gegenstand der über mehrere Jahre andauernden Untersuchung<br />

sind soziale und demographische Veränderungen im Großraum Halle-Leipzig aufgrund der<br />

Entstehung des neuen Automobilwerkes der BMW AG. Das Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

und Operations Research ist im Rahmen des Projektes für die Beschaffung und die Analyse<br />

von statistischen Daten sowie für die informationstechnische Unterstützung der Auswertung<br />

der Informationen verantwortlich. Weitere Kooperationspartner: BMW AG; inomic - research<br />

& coaching GmbH. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Industrie<br />

INSTITUTION: Institut für Unternehmensforschung und -führung an der Martin-Luther-<br />

Universität Halle-Wittenberg e.V. (Universitätsring 3, 06108 Halle); Universität Halle-<br />

Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Wirtschaftsinformatik und Operations<br />

Research (06099 Halle); Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,<br />

Institut für Finanzen (Postfach 100920, 04009 Leipzig)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-55-23401, Fax: 0345-55-27194,<br />

e-mail: lassmann@mluwiws4.wiwi.uni-halle.de)<br />

[219-F] Speidel, Frederic, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Brinkmann, Ulrich, Dr. (Leitung):<br />

Change Management in der Region Emscher-Lippe. Evaluation und wissenschaftliche Begleitung<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Emscher-Lippe<br />

METHODE: responsive Evaluation DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe:<br />

12; Akteure des regionalen Change-Managements; Auswahlverfahren: Quota).<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen<br />

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität<br />

Bochum (Münsterstr. 13-15, 45657 Recklinghausen)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: ulrich.brinkmann@uni-jena.de)<br />

[220-F] Strasser, Hermann, Univ.-Prof.Dr.Ph.D. (Betreuung):<br />

Unternehmensbiografien zwischen Industriegeschichte, Wirklichkeitskonstruktion und<br />

Imagepflege<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe


170 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,<br />

Institut für Soziologie Professur für Soziologie II (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg)<br />

KONTAKT: Betreuer (Tel. 0203-379-2732, Fax: 0203-379-1424,<br />

e-mail: strasser@uni-duisburg.de)<br />

[221-F] Thiele, Silke, Dr.; Drescher, Larissa, M.Sc. (Bearbeitung):<br />

Die Nachfrage nach Lebensmittelvielfalt: ökonomische und gesundheitliche Aspekte<br />

INHALT: Die Nachfrage nach einer hohen Lebensmittelvielfalt gilt als bedeutender Trend des<br />

Konsumentenverhaltens in Industriestaaten. Dem Studium der Nachfrage nach Vielfalt<br />

kommt damit aus ökonomischer Sicht eine zunehmende Bedeutung zu. Gleichzeitig dokumentieren<br />

ernährungswissenschaftliche Studien einen engen Zusammenhang zwischen einer<br />

vielfältigen Ernährung und einer höheren Ernährungsqualität. Während Analysen zur Produktvielfalt<br />

bislang in den beiden Forschungsgebieten (Ökonomie und Ernährungswissenschaft)<br />

unabhängig und isoliert betrieben wurden, soll in diesem Forschungsvorhaben eine<br />

Verknüpfung beider Bereiche vorgenommen werden. Ein erster Ansatzpunkt für die Interaktion<br />

ökonomischer und ernährungswissenschaftlicher Forschung ist in der Entwicklung verbesserter<br />

Produktvielfaltindizes zu sehen. Diese sollen zur ökonometrischen Analyse der<br />

Nachfrage der Konsumenten nach Lebensmittelvielfalt verwendet werden. Aufgabe ist es, sozioökonomische<br />

Personengruppen zu identifizieren, die eine hohe Lebensmittelvielfalt im<br />

Hinblick auf eine gesunde Ernährung nachfragen. Eine genauere Kenntnis dieser Zielgruppen<br />

ist sowohl für eine effiziente Ernährungsberatung und -information als auch für Unternehmen<br />

der Ernährungswirtschaft im Zusammenhang mit einer gezielten Produktinnovation wesentlich.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre Abt. Haushalts- und verbraucherorientierte Gesundheitsökonomik<br />

(Olshausenstr. 40, 24098 Kiel)<br />

KONTAKT: Thiele, Silke (Dr. Tel. 0431-880-1467, Fax: 0431-880-7308,<br />

e-mail: sthiele@food-econ.uni-kiel.de)<br />

[222-F] Thiele, Silke, Dr. (Bearbeitung):<br />

Determinanten der Nachfrage nach Ernährungsqualität<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre Abt. Haushalts- und verbraucherorientierte Gesundheitsökonomik<br />

(Olshausenstr. 40, 24098 Kiel)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-880-1467, Fax: 0431-880-7308,<br />

e-mail: sthiele@food-econ.uni-kiel.de)<br />

[223-F] Tian, Miao (Bearbeitung); Gornas, Jürgen, Univ.-Prof.Dr.rer.pol. (Leitung):<br />

The arrangement of business development in emerging nations as a governmental responsibility


<strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2 171<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />

Institut für Verwaltungswissenschaft (Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg)<br />

[224-L] Wagner, Richard E.:<br />

States and the crafting of souls: mind, society, and fiscal sociology, in: Jürgen G. Backhaus<br />

(Ed.): Essays on fiscal sociology, Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 27-38, ISBN: 3-631-<br />

39967-7 (Standort: UuStB Köln(38)-33A728)<br />

INHALT: "For the most part, the theory of public finance follows economic theory in taking<br />

individual preferences as given. The resulting analytical agenda revolves around the ability of<br />

different fiscal institutions to reflect and aggregate those preferences into collective outcomes.<br />

This paper explores the possibility that to some extent fiscal institutions can influence<br />

and shape what are commonly referred to as preferences. Statecraft thus becomes necessarily<br />

a branch of soulcraft, in that the state is inescapably involved in shaping preferences through<br />

its impact on the moral imagination, and not just in reflecting or representing them. This paper<br />

first explores some general conceptual issues and then examines some particular illustrations."<br />

(author's abstract)<br />

[225-L] Winkler, Alfred:<br />

Wirtschaftssoziologische Aspekte bei Insolvenzen von österreichischen Klein- und Mittelbetrieben<br />

im Tourismus, (Goldegg Wissenschaft), Wien: Goldegg Verl. 2005, 95 S., ISBN: 3-<br />

901880-63-1 (Standort: UuStB Köln(38)-33A1509)<br />

INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Einblick in den historischen Ansatz der Wirtschaftssoziologie<br />

und deren wichtigste Vertreter, Themen und Theorien. Vor diesem Hintergrund<br />

wird der Tourismus und dessen Entwicklung in Österreich dargestellt, wobei die Betriebsgrößenstruktur<br />

dieses Sektors und die speziellen Probleme der Klein- und Mittelbetriebe ebenso<br />

behandelt werden wie die Auswirkungen von Globalisierung und EU-Osterweiterung. So<br />

wird deutlich gemacht, welche Tourismusunternehmen in welcher Form und Intensität von<br />

der Krise betroffen sind. Krisen- und Insolvenzursachen von heimischen Tourismusunternehmen<br />

werden herausgearbeitet, wobei ein Schwerpunkt auf Finanzierungsinstrumenten und<br />

-modellen liegt. Zudem wird ein Leitfaden für krisengeschüttelte Unternehmen vorgelegt, der<br />

bei der Bewältigung einer Unternehmenskrise oder bevorstehender Insolvenz herangezogen<br />

werden kann. (ICE2)<br />

[226-F] Woll, Cornelia, Dr. (Bearbeitung):<br />

Beziehungen zwischen Unternehmen und Regierungen in der globalen Wirtschaft<br />

INHALT: Welche Rolle spielt das Lobbying von Unternehmen im Globalisierungsprozess? Dieses<br />

Projekt untersucht die Beziehungen zwischen Unternehmen und Regierungen in der Ausgestaltung<br />

internationaler Märkte. Insbesondere wird die Liberalisierung zweier Dienstleistungssektoren<br />

betrachtet: Telekommunikation und Luftfahrt. Die Fallstudien zeigen, dass sich<br />

Handelspolitik bei stark regulierten Sektoren nicht einfach auf einer Achse von Protektionis-


172 <strong>soFid</strong> Industrie- und Betriebssoziologie 2006/2<br />

7 Wirtschaftssoziologie<br />

mus oder Marktöffnung verorten lässt. Unternehmen fordern nicht einfach mehr oder weniger<br />

Liberalisierung, sie gehen vielmehr symbiotische Beziehungen mit ihren Regierungen ein, die<br />

vor allem durch gegenseitiges Lernen gekennzeichnet sind. Ein Vergleich des Lobbyingverhaltens<br />

in den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union ermöglicht es, hierbei die<br />

Effekte unterschiedlicher politischer Institutionen auf Beziehungen zwischen Unternehmen<br />

und Regierungen zu untersuchen.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, email: info@mpifg.de)


Register 173<br />

Hinweise zur Registerbenutzung<br />

Sachregister<br />

Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.<br />

Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.<br />

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch<br />

Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.<br />

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig<br />

zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.<br />

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit<br />

vom jeweiligen Zusammenhang.<br />

• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.<br />

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich<br />

bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.<br />

Personenregister<br />

Aufgeführt sind<br />

• bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;<br />

• bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.<br />

Institutionenregister<br />

Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer<br />

oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im<br />

Register.<br />

Sortierung<br />

Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert.<br />

Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe<br />

Z.<br />

Nummerierung<br />

Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur-<br />

und Forschungsnachweise.


Personenregister 175<br />

A<br />

Abel, Jörg 26<br />

Adams, Oliver 175<br />

Adenäuer, Marcel 197<br />

Alberternst, Christiane 165<br />

Andriessen, J. H. Erik 1<br />

Apitzsch, Birgit 102<br />

Arnold, Katrin 118<br />

Atzmüller, Roland 40, 47<br />

Autor, David 135<br />

B<br />

Baatz, Dagmar 87<br />

Backhaus, Jürgen G. 176<br />

Baecker, Dirk 177<br />

Baethge, Martin 178<br />

Baethge-Kinsky, Volker 76<br />

Bahnmüller, Reinhard 58<br />

Bancila, Ramona 27<br />

Bannert, Kurt 77<br />

Bartels, Ralf 28<br />

Bartelt, Andreas 179<br />

Bartilla, Michael 103<br />

Bartjes, Heinz 137<br />

Beckenbach, Niels 128<br />

Becker, Marcel 158<br />

Beckmann, Klaus 213<br />

Beerhorst, Joachim 29<br />

Beese, Birgit 2<br />

Bender, Christiane 215<br />

Beyer, Jürgen 180<br />

Biedermann, Annette 181<br />

Bierbaum, Heinz 49<br />

Bister, Jacques 30<br />

Bitzan, Renate 31<br />

Blanke, Thomas 14<br />

Bleher, Nadine 182<br />

Bödeker, Wolfgang 32<br />

Boes, Andreas 3<br />

Bohler, Karl Friedrich 183<br />

Borchert, Margret 102<br />

Borryss, Christine 104<br />

Bouncken, Ricarda 184, 185<br />

Braun, Karl 154<br />

Brensell, Ariane 186<br />

Personenregister<br />

Bresser, Rudi K.F. 181<br />

Brinkmann, Johanna 105<br />

Brinkmann, Ulrich 33, 34, 35, 68, 187,<br />

219<br />

Britz, Wolfgang 197<br />

Brunswig, Susanne 131<br />

Bude, Heinz 188<br />

Bührmann, Andrea D. 104, 123, 186<br />

Bultemeier, Anja 4<br />

Buss, Klaus-Peter 189<br />

Butterwegge, Christoph 9<br />

C<br />

Candeias, Mario 68, 187<br />

Ciesinger, Kurt-Georg 92, 103<br />

Correll, Lena 87<br />

Csizmadia, Peter 208<br />

Curbach, Janina 5<br />

D<br />

Deller, Jürgen 166<br />

Diefenbacher, Hans 36<br />

Diendorf, Alexandra 157<br />

Döhl, Volker 54, 55<br />

Dörre, Klaus 2, 37, 48, 68, 187<br />

Dragano, N. 159<br />

Dragano, Nico 32<br />

Dreher, Carsten 106<br />

Drescher, Larissa 221<br />

Dustmann, Christian 135<br />

E<br />

Eichmann, Hubert 38, 56, 86<br />

F<br />

Fachinger, Uwe 78<br />

Federov, Gennady M. 207<br />

Fehmel, Thilo 191<br />

Flecker, Jörg 9, 39, 40, 56, 79, 80, 85, 86<br />

Fox, Katja 192<br />

Franzen, Martin 41<br />

Freye, Saskia 42<br />

Funder, Maria 65<br />

Fürstenberg, Friedrich 81


176 Personenregister<br />

G<br />

Galais, Nathalie 161<br />

Geissler, Birgit 132, 133, 134<br />

Gernandt, Johannes 135<br />

Goldberg, Isabell 193<br />

Göritz, Berthold 43<br />

Gornas, Jürgen 223<br />

Gottschall, Karin 14<br />

Götz, Klaus 138, 182<br />

Götzelt, Ina 4<br />

Götzenbrucker, Gerit 82<br />

Graßl, Hans 215<br />

Griese, Hartmut M. 194<br />

Groß, Mathias 122<br />

Grotheer, Michael 4<br />

Günther, Angelika 102<br />

Gürtzgen, Nicole 135<br />

Güth, Werner 6<br />

H<br />

Hafkesbrink, Joachim 92<br />

Hafner, Sonja Johanna 195<br />

Hage, Maria 217<br />

Hagen, Kornelia 196<br />

Haipeter, Thomas 44, 45, 83<br />

Hamburger, Joachim 136<br />

Hammer, Eckart 137<br />

Hansen, Katrin 123<br />

Hartmann, Ernst Andreas 160<br />

Hase, Detlef 43<br />

Hauptmeier, Marco 46<br />

Heckelei, Thomas 197<br />

Hecker, Dominik 161, 162<br />

Heinze, Rolf G. 192<br />

Helten, Elmar 13<br />

Hengstenberg 153<br />

Hennlein, Svenja 84<br />

Hentges, Gudrun 9<br />

Hermann, Christoph 47, 79, 86<br />

Hertwig, Markus 93<br />

Herzig, Stefan 203<br />

Hesse, Klaus 198<br />

Hettlage, Robert 21<br />

Heywood, John S. 107<br />

Hien, Wolfgang 163<br />

Hilbert, Josef 192<br />

Hinke, Robert 48<br />

Hirsch-Kreinsen, Hartmut 7<br />

Hofbauer, Ines 38<br />

Hofer, Konrad 164<br />

Hoffmann, Jürgen 199<br />

Hoffmann, Peter 11<br />

Holtrup, André 8<br />

Höpner, Martin 200<br />

Hoppe, Heinz Ulrich 102<br />

Horsmann, Claes S. 108<br />

Houben, Marion 49<br />

Huber, Joseph 201<br />

Hülsbusch, Werner 122<br />

Hülshoff, Theo 138<br />

I<br />

Illessy, Miklos 208<br />

J<br />

Jäger, Wieland 16<br />

Jahnke, Anne 108<br />

Janczyk, Stefanie 87<br />

Jirjahn, Uwe 51, 107<br />

Johanning-Mammri, Renate 156<br />

Jöns, Ingela 84<br />

Jung, Rüdiger H. 109<br />

Jurczyk, Karin 147<br />

Jürgenhake, Uwe 103<br />

K<br />

Kaiser, Yvonne 109<br />

Kallert, Martina 165<br />

Kalveram, Andreas 172<br />

Kämpf, Tobias 3<br />

Kayser, Gunter 69<br />

Keller, Berndt 52<br />

Kemnitz, Alexander 135<br />

Kerlen, Christiane 110<br />

Kern, Stefanie 166<br />

Kerschke-Risch, Pamela 202<br />

Keyl, Eberhard 111<br />

Kirschenhofer, Sabine 9, 85<br />

Klatt, Rüdiger 92<br />

Kleinsteuber, Hans J. 63<br />

Klemm, Matthias 112<br />

Klingemann, Carsten 113<br />

Kloweit-Herrmann, Manfred 113<br />

Kluge, Norbert 10<br />

Kock, Klaus 114<br />

Kocyba, Hermann 100, 139<br />

Koerfer, Armin 203<br />

Köhler, Christoph 4, 48


Personenregister 177<br />

Kollmann, Karl 204<br />

König, Susanne 115<br />

Korunka, Christian 11<br />

Kotthoff, Hermann 53, 129<br />

Kratzer, Nick 54, 55<br />

Krause, Alexandra 59<br />

Krehnke, Anna 43<br />

Krenn, Manfred 9, 39, 56, 80, 86, 167, 168<br />

Kropf, Julia 57<br />

Kruse, Oliver 169<br />

Kruse, Wilfried 152<br />

Kuhlmann, Martin 58, 97<br />

Kurz-Scherf, Ingrid 87<br />

Kutzner, Edelgard 114, 140<br />

L<br />

Lang, Rüdiger 116<br />

Lange, Andreas 147<br />

Lange, Knut 12<br />

Langhoff, Thomas 19<br />

Langner, Matthias 136<br />

Lassmann, Wolfgang 218<br />

Latniak, Erich 88, 148<br />

Lay, Gunter 106<br />

Ledebur, Sidonia von 117<br />

Lehndorff, Steffen 83, 141<br />

Lengfeld, Holger 59<br />

Leonardi, Salvo 205<br />

Lepperhoff, Julia 87<br />

Leschke, Martin 213<br />

Lettke, Frank 206<br />

Lichte, Rainer 171<br />

Lieb, Anja 87<br />

Linne, Gundrun 89<br />

Löser, Roland 13<br />

Luczak, Holger 95<br />

Lukowski, Wojciech 207<br />

M<br />

Mäder, Ueli 143<br />

Mai, Ulrich 207<br />

Mairhuber, Ingrid 9, 60<br />

Mako, Csaba 208<br />

Malzahn, Nils 102<br />

Marginson, Paul 209<br />

Marr, Rainer 125<br />

Marrs, Kira 3, 54, 55<br />

Martens, Helmut 61<br />

Martins, Erko 170<br />

Maser, Werner 136<br />

Matuschek, Ingo 118<br />

Mayer-Ahuja, Nicole 14, 15, 90<br />

McLure, Michael 210<br />

Meier, Hans-Jürgen 103<br />

Meinecke, Gunnar 202<br />

Meyer, Malte-Henning 9<br />

Meyer, Margit 179<br />

Minssen, Heiner 62, 195<br />

Moers, Martin 91<br />

Molter, Beate 119<br />

Mönig-Raane, Margret 142<br />

Mönnighoff, Lars 171<br />

Moser, Klaus 161, 162, 165<br />

Mücke, Anja 143<br />

Mudra, Peter 120<br />

Müller, Annette 87<br />

Munz, Eva 144<br />

Mütherich, Birgit 104<br />

N<br />

Nehls, Sabine 63<br />

Nerdinger, Friedemann W. 108, 170<br />

Neuendorff, Hartmut 92<br />

Noefer, Katrin 119<br />

Nölle, Kerstin 92<br />

O<br />

Ollmann, Rainer 103<br />

P<br />

Papouschek, Ulrike 9, 39, 56, 86, 145, 167<br />

Patzel-Mattern, Katja 121<br />

Peren, Franz W. 211<br />

Peukert, Helge 212<br />

Pfeiffer, Friedhelm 135<br />

Pfeiffer, Sabine 16<br />

Pies, Ingo 105, 213<br />

Piotti, Geny 214<br />

Platzer, Hans-Wolfgang 17<br />

Plomb, Fabrice 9<br />

Poggi, Gianfranco 215<br />

Poglia Mileti, Francesca 9<br />

Pohlmeier, Winfried 135<br />

Popp, Michael 112<br />

Pries, Ludger 14, 26, 93<br />

Prott, Jürgen 64<br />

Pühl, Katharina 186


178 Personenregister<br />

R<br />

Reese-Schäfer, Walter 213<br />

Remdisch, Sabine 122<br />

Resch, Marianne 157<br />

Richter, Ulrike A. 65<br />

Riese, Christian 62<br />

Riesenecker-Caba, Thomas 85<br />

Röbenack, Silke 66, 67<br />

Roosen, Jutta 193<br />

Rosenbach, Inike 94<br />

Röttger, Bernd 2, 68, 187<br />

Rudert, Katrin 123, 186<br />

Rudolph, Clarissa 87<br />

Rudolph, Wolfgang 69<br />

Rump, Jutta 124<br />

Rupp, Rudi 43<br />

S<br />

Sanders, Frauke 97<br />

Sasaki, Norio 216<br />

Satilmis, Ayla 87<br />

Sauer, Dieter 55<br />

Schalk, Christa 192<br />

Scheele, Alexandra 87<br />

Scheerer, Sebastian 202<br />

Schier, Michaela 147<br />

Schiffauer, Werner 94<br />

Schilling, Gabi 44, 148<br />

Schlick, Christopher 95<br />

Schloderer, Florian 125<br />

Schmeink, Martina 123<br />

Schmidt, Rudi 48<br />

Schmieder, Arnold 113<br />

Schneider, Nicole 95<br />

Scholl, Gerd 217<br />

Schönauer, Annika 96<br />

Schöttelndreier, Aira 123<br />

Schröder, Tim 4<br />

Schroeder, Wolfgang 18, 70<br />

Schubert, André 103<br />

Schule, Achim 136<br />

Schultheis, Franz 9<br />

Schulze, Tanja 19<br />

Schumann, Michael 14, 97, 126<br />

Schwarzer, J. 218<br />

Shire, Karen A. 102, 149<br />

Siegrist, J. 159<br />

Sonntag, Karlheinz 119<br />

Speidel, Frederic 35, 127, 219<br />

Sperling, Hans Joachim 97<br />

Sperling, Hans-Joachim 58<br />

Stagel, Wolfgang 77<br />

Stary, Christian 85<br />

Stegmaier, Ralf 119<br />

Stock, Manfred 20<br />

Stock, Patricia 150<br />

Stoll, Bettina 21<br />

Strasser, Hermann 22, 220<br />

Strauß, Jürgen 171<br />

Struck, Olaf 4<br />

Sutter, Matthias 6<br />

Swaminathan, Sushmita 196<br />

Sydow, Jörg 14<br />

Széll, György 23<br />

Szymenderski, Peggy 151<br />

T<br />

Tandolo, Riccardo 9<br />

Tech, Daniel 171<br />

Teichert, Volker 36<br />

Thiele, Silke 221, 222<br />

Thieler, Heinz-Siegmund 103<br />

Tian, Miao 223<br />

Tietel, Erhard 71<br />

Töngi, Claudia 143<br />

Trappmann, Vera 152<br />

Treeck, Werner van 98, 128, 153<br />

Trimpop, Rüdiger 172<br />

Tsertsvadze, Georgi 107<br />

Tullius, Knut 76<br />

Tünte, Markus 102<br />

Tyschak, Britta 103<br />

U<br />

Urspruch, Thekla 102<br />

Utsch, Andreas 122<br />

V<br />

Vartiainen, Matti 1<br />

Verwiebe, Roland 25<br />

Vogt, Marion 40, 60, 79, 168<br />

Volkholz, Volker 19<br />

Volmerg, Birgit 14<br />

Voskamp, Ulrich 73<br />

Voß, G. Günter 99, 118<br />

Voswinkel, Stephan 100


Personenregister 179<br />

W<br />

Waddington, Jeremy 199<br />

Wagels, Karen 154<br />

Wagner, Alexandra 129<br />

Wagner, Christine 9<br />

Wagner, Mathias 207<br />

Wagner, Richard E. 224<br />

Wassermann, Wolfram 69<br />

Weinert, Rainer 18<br />

Weise, Peter 101<br />

Weiß, Cornelia 99<br />

Weiss, Manfred 74<br />

Wessels, Jan 110<br />

Westermayer, Till 155<br />

Wieland, Josef 130<br />

Wingen, Sascha 103<br />

Winkler, Alfred 225<br />

Wittberg, Volker 156<br />

Wittke, Volker 73, 189<br />

Wolf, Harald 14, 15, 90<br />

Woll, Cornelia 226<br />

Wrage, Wiebke 157<br />

Z<br />

Zacher, Johannes 75<br />

Zeini, Sam 102<br />

Zellhuber, Brigitte 75<br />

Ziegler, Astrid 28<br />

Zölch, Martina 143<br />

Zschorlich, Christopher 108<br />

Zülch, Gert 150, 158


Sachregister 181<br />

A<br />

Abfindung 22, 43<br />

abhängig Beschäftigter 161<br />

Abrüstung 72<br />

Agrarpolitik 197<br />

Agrarprodukt 202<br />

Agrarproduktion 202<br />

Akteur 2, 186<br />

Akzeptanz 6<br />

Alltag 134, 151<br />

alte Bundesländer 4, 6, 189<br />

Altenpfleger 137<br />

älterer Arbeitnehmer 103, 119, 136, 146,<br />

156, 158, 163, 166, 168, 171<br />

altersadäquater Arbeitsplatz 19, 103, 163,<br />

166, 168<br />

Altersgruppe 95<br />

altersspezifische Faktoren 158<br />

Altersstruktur 103, 156<br />

Altersteilzeit 43<br />

Ambivalenz 99<br />

ambulante Versorgung 1<br />

Anarchie 213<br />

Angestellter 54, 90, 129<br />

Anreizsystem 117<br />

Arbeiter 58, 138<br />

Arbeitertätigkeit 168<br />

Arbeitgeber 6, 18, 24, 30, 41, 50, 70, 96<br />

Arbeitgeberverband 44, 116, 208<br />

Arbeitnehmer 6, 8, 19, 24, 30, 46, 47, 63,<br />

94, 106, 136, 144, 161, 170<br />

Arbeitnehmerbeteiligung 10, 28, 35, 38,<br />

39, 56, 69, 74, 97, 127<br />

Arbeitnehmerinteresse 41, 61, 86, 96<br />

Arbeitnehmerorganisation 96<br />

Arbeitnehmervertretung 8, 26, 31, 50, 59,<br />

61, 66, 127<br />

Arbeitsablauf 121<br />

Arbeitsanforderung 144, 158, 167<br />

Arbeitsbedingungen 1, 6, 11, 19, 38, 47,<br />

56, 58, 70, 75, 79, 85, 86, 89, 94, 96,<br />

100, 108, 114, 118, 119, 124, 127,<br />

129, 143, 145, 148, 149, 158, 159,<br />

160, 161, 164, 168, 169<br />

Sachregister<br />

Arbeitsbelastung 32, 106, 141, 143, 144,<br />

161, 163, 167, 168, 172<br />

Arbeitsbewertung 58<br />

Arbeitsbeziehungen 1, 3, 6, 8, 17, 18, 24,<br />

27, 30, 33, 48, 66, 69, 70, 71, 85, 88,<br />

89, 94, 101, 149, 200, 208<br />

Arbeitserlaubnis 94<br />

Arbeitsförderung 43<br />

Arbeitsforschung 14, 87, 141<br />

Arbeitsgestaltung 19, 58, 87, 92, 97, 106,<br />

119, 127, 139, 141, 145, 160, 163, 172<br />

Arbeitsgruppe 84<br />

Arbeitsintensität 86<br />

Arbeitskampf 41<br />

Arbeitskosten 41, 86<br />

Arbeitskraftunternehmer 61, 129<br />

Arbeitskultur 87, 90, 122, 129<br />

Arbeitsleistung 32, 48, 55, 65, 75, 101<br />

Arbeitslosenversicherung 205<br />

Arbeitslosigkeit 207<br />

Arbeitsmarkt 4, 47, 59, 70, 85, 94, 133,<br />

149<br />

Arbeitsmarktpolitik 9, 43<br />

Arbeitsnachfrage 51<br />

Arbeitsorganisation 1, 7, 11, 23, 33, 38,<br />

39, 57, 58, 81, 87, 89, 90, 93, 96, 97,<br />

100, 101, 102, 103, 108, 118, 126,<br />

128, 139, 140, 141, 143, 144, 155,<br />

157, 161<br />

Arbeitsorientierung 129<br />

Arbeitsplanung 160<br />

Arbeitsplatz 96, 102, 103, 124, 166, 194<br />

Arbeitsplatzsicherung 4, 8, 32, 41, 43, 46,<br />

50, 109<br />

Arbeitsplatzwechsel 1, 43, 164<br />

Arbeitspolitik 29, 61, 87, 93, 141, 148,<br />

195<br />

Arbeitsprozess 82, 91, 110, 160<br />

Arbeitspsychologie 160<br />

Arbeitsrecht 1, 23<br />

Arbeitsschutz 1, 169<br />

Arbeitssituation 8, 32, 145, 149, 161, 172<br />

Arbeitssucht 165<br />

Arbeitssystem 87, 95, 160<br />

Arbeitsteilung 7, 80, 106, 140, 186


182 Sachregister<br />

Arbeitsverhalten 90<br />

Arbeitsverhältnis 4, 6, 24, 31, 75, 76, 92,<br />

94, 149<br />

Arbeitsvertrag 162<br />

Arbeitswelt 1, 19, 25, 86, 98, 100, 147,<br />

149, 153, 154<br />

Arbeitszeit 8, 25, 45, 51, 55, 56, 83, 86,<br />

89, 104, 133, 134, 142, 144, 148, 150,<br />

157, 172<br />

Arbeitszeitflexibilität 1, 39, 45, 83, 89,<br />

104, 141, 144, 148, 150, 172<br />

Arbeitszeitpolitik 45, 89, 141, 142, 148<br />

Arbeitszeitwunsch 142<br />

Arbeitszufriedenheit 8, 11, 32, 76, 86, 141,<br />

164, 170<br />

Armut 207<br />

Arzt 203<br />

Assessment-Center 11<br />

Aufsichtsrat 63<br />

ausländischer Arbeitnehmer 31<br />

Außenhandel 226<br />

außeruniversitäre Forschung 145<br />

B<br />

Bank 139<br />

Bankgewerbe 8<br />

Baugewerbe 136, 168<br />

befristetes Arbeitsverhältnis 6<br />

Begriffsbildung 188<br />

Behinderter 109<br />

Belegschaft 71, 103, 146, 156<br />

Belgien 9, 205<br />

Bereitschaft 117<br />

Beruf 8, 32, 64, 131, 136<br />

berufliche Integration 109, 149, 174<br />

beruflicher Aufstieg 104, 165<br />

berufliche Selbständigkeit 78, 133, 169<br />

berufliche Sozialisation 66<br />

berufliche Weiterbildung 76, 89, 97, 103,<br />

126, 166, 192<br />

Berufsbild 111, 192, 203<br />

Berufsbildung 109, 189, 192<br />

Berufsgruppe 32<br />

Berufsmobilität 1<br />

Berufspraxis 151<br />

Berufsrolle 20<br />

Berufssoziologie 20, 111<br />

berufstätige Frau 31, 124, 145, 149<br />

Berufstätigkeit 139<br />

Berufsverband 20<br />

Berufswahl 137<br />

Beschäftigtenstruktur 156<br />

Beschäftigung 92, 96<br />

Beschäftigungsbedingungen 4, 24, 47, 55,<br />

73, 75, 96, 124, 127<br />

Beschäftigungseffekt 47, 85, 89, 124<br />

Beschäftigungsfähigkeit 103, 136<br />

Beschäftigungsförderung 136, 191<br />

Beschäftigungsform 24, 31, 39, 77, 162<br />

Beschäftigungspolitik 9, 191<br />

Beschäftigungssystem 4<br />

Besteuerung 176, 210<br />

Best Practice 195<br />

betrieblicher Sozialplan 43<br />

betriebliche Sozialpolitik 124<br />

Betriebsansiedlung 218<br />

Betriebsgründung 169, 194<br />

Betriebsklima 107, 114, 117<br />

Betriebsrat 8, 26, 28, 29, 30, 33, 34, 35,<br />

36, 41, 43, 45, 46, 50, 52, 53, 56, 59,<br />

61, 62, 64, 66, 67, 68, 69, 71, 74, 83,<br />

86, 115, 120, 141, 142, 208<br />

Betriebsstillegung 13<br />

Betriebsverfassungsgesetz 34, 35, 43, 50,<br />

52<br />

Betriebsverlagerung 41, 46<br />

betriebswirtschaftliche Faktoren 50<br />

Betriebszugehörigkeit 125<br />

Betroffener 142<br />

Bevölkerungsentwicklung 19, 119, 136,<br />

156<br />

Beziehungsarbeit 134<br />

Bildung 135<br />

Bildungsbedarf 169<br />

Bildungsbeteiligung 166<br />

Bildungsniveau 135<br />

Bindung 15, 90, 125, 170<br />

Biotechnik 12<br />

Brandenburg 68, 152<br />

Bundesministerium 104<br />

Bündnis für Arbeit 191<br />

bürgerschaftliches Engagement 68, 105,<br />

190<br />

Burnout 11, 92, 172<br />

Bürokratie 20<br />

Bürokratisierung 121


Sachregister 183<br />

C<br />

Call Center 96, 140<br />

Chancengleichheit 140, 149<br />

China 214<br />

CNC-Technik 160<br />

Computer 173<br />

computervermittelte Kommunikation 82<br />

Corporate Citizenship 5, 105, 190<br />

Corporate Governance 10, 21, 126<br />

D<br />

Dänemark 9, 205<br />

Datenschutz 1<br />

DDR 48<br />

demographische Alterung 158<br />

demographische Faktoren 108, 218<br />

Demokratie 23, 191<br />

Demokratisierung 23<br />

Deregulierung 23, 70, 149<br />

Deutsches Reich 176, 212<br />

Dezentralisation 18, 44, 83, 195<br />

Dialog 114<br />

Dienstleistung 39, 55, 92, 132, 150, 215<br />

Dienstleistungsberuf 90, 140, 155<br />

Dienstleistungsunternehmen 69, 75, 131,<br />

155, 226<br />

Diversifikation 221<br />

Dritte Welt 94<br />

Durkheim, E. 20, 177<br />

E<br />

EG 74<br />

Ehrenamt 64<br />

Einfluss 83<br />

Einkommen 47, 133<br />

Einstellungsbildung 224<br />

Eisenbahn 47<br />

Eisen- und Stahlindustrie 84<br />

Electronic Business 93, 196, 215<br />

Elektrizitätswirtschaft 47<br />

Elektroindustrie 8, 54, 58, 103<br />

Elektronik 73<br />

Elite 65, 129<br />

Emotionalität 98, 151<br />

Empathie 151<br />

Empowerment 109<br />

Energiewirtschaft 47<br />

Entgrenzung 14, 39, 56, 86, 99, 100, 145,<br />

147<br />

Entlassung 6<br />

Entscheidungskriterium 121<br />

Entscheidungsprozess 116<br />

Entwicklungsland 214, 223<br />

Erbschaft 206<br />

Ernährung 221, 222<br />

Ernährungsberatung 221<br />

Erwerbsarbeit 15, 39, 57, 98, 151<br />

Erwerbsbeteiligung 9<br />

Erwerbsform 92<br />

Erwerbstätiger 32, 161<br />

Erwerbstätigkeit 78<br />

Erwerbsverlauf 92, 161<br />

EU 17, 27, 60, 79, 197, 226<br />

EU-Beitritt 207<br />

EU-Erweiterung 30, 53, 209<br />

EU-Politik 196, 197<br />

Europa 70, 73, 94, 196, 199<br />

europäische Integration 17, 209<br />

Europäischer Betriebsrat 53<br />

europäische Sozialpolitik 10, 53, 74, 209<br />

Europäisches Recht 74<br />

europäische Zusammenarbeit 46<br />

Europäisierung 10, 209<br />

EU-Staat 10, 74, 208<br />

F<br />

Facharbeiter 76<br />

Fachkraft 86<br />

Fachwissen 125<br />

Fairness 6<br />

Familie 132, 147, 151, 172, 206<br />

Familie-Beruf 8, 32, 89, 124, 132, 144,<br />

145, 149, 153<br />

Familienarbeit 134<br />

Fehler 173<br />

Feminismus 87<br />

Fernsehen 15, 63<br />

Fertigung 73, 76, 158, 160<br />

Fertigungsverfahren 106<br />

Fest 158<br />

Finanzkrise 225<br />

Finanzmarkt 187<br />

Finanzpolitik 176, 210, 224<br />

Finanzpsychologie 210<br />

Finanztheorie 212<br />

Finanzverfassung 224<br />

Finanzwissenschaft 176, 212<br />

Finnland 205


184 Sachregister<br />

Firmentarifvertrag 135<br />

Flächentarifvertrag 44, 135<br />

Flugzeugindustrie 226<br />

Fluktuation 51<br />

Förderungsmaßnahme 124<br />

Fordismus 100<br />

Forschungsansatz 29, 99<br />

Forschungsumsetzung 117<br />

Forschung und Entwicklung 55<br />

Forstarbeiter 155<br />

Forstberuf 155<br />

Forstwirtschaft 155<br />

Frankreich 9<br />

Frau 31, 94, 123, 133, 134, 139, 140, 145,<br />

153, 194<br />

Frauenbild 123<br />

Frauenerwerbstätigkeit 77, 87, 94, 123,<br />

124, 133, 141, 145, 149, 153<br />

Frauenforschung 87<br />

Frauenfrage 142<br />

freier Beruf 15, 61<br />

freier Mitarbeiter 92<br />

Freizeit 172<br />

Fremdbild 123<br />

Fremdenverkehr 225<br />

Führung 122<br />

Führungskraft 114, 122, 129, 143, 195<br />

Führungsposition 104<br />

Führungsstil 122<br />

Funktionalismus 20<br />

Fusion 199<br />

G<br />

ganzheitlicher Ansatz 195<br />

Gastgewerbe 79<br />

GATS 47<br />

Gefährdung 9, 163<br />

Gefühlsarbeit 134<br />

Gemeinschaftsaufgaben 28<br />

Gender Mainstreaming 113<br />

Generation 171<br />

Generationenverhältnis 171, 206<br />

Genussmittel 198<br />

Gerechtigkeit 6, 57, 113, 171<br />

geringfügige Beschäftigung 77<br />

Geschäftsführung 26<br />

Geschäftspolitik 96, 223<br />

Geschichtsbild 220<br />

Geschichtsschreibung 220<br />

Geschlecht 87, 140, 154<br />

Geschlechterforschung 87, 140<br />

Geschlechterpolitik 99, 154<br />

Geschlechterverhältnis 140, 153, 186<br />

Geschlechtsrolle 100, 140<br />

geschlechtsspezifische Faktoren 87, 98,<br />

107, 123, 134, 139, 140, 142, 165, 186<br />

Gesellschaftspolitik 89<br />

Gesellschaftstheorie 16, 20<br />

Gesetzesnovellierung 34, 35<br />

gesetzliche Regelung 4, 34, 77<br />

Gesundheit 1, 163, 193<br />

gesundheitliche Folgen 159, 168<br />

Gesundheitsberuf 1<br />

Gesundheitsverhalten 169, 221<br />

Gesundheitsvorsorge 11, 169<br />

Gesundheitswesen 150<br />

Gesundheitszustand 89<br />

Gewerkschaft 2, 8, 18, 27, 28, 29, 31, 34,<br />

40, 41, 45, 53, 61, 63, 64, 66, 68, 70,<br />

71, 83, 129, 142, 148, 199, 205, 208<br />

Gewerkschaftspolitik 29, 61, 72, 141<br />

Gewinnbeteiligung 107, 170<br />

Gleichbehandlung 1<br />

Gleichberechtigung 109, 140<br />

Gleichgewicht 24<br />

Gleichstellung 149<br />

Globalisierung 2, 23, 36, 46, 68, 73, 93,<br />

94, 127, 180, 195, 214, 226<br />

Governance 176<br />

Grenzgebiet 207<br />

Großbetrieb 180<br />

Großbritannien 47, 190<br />

Grundgesetz 191<br />

Gruppenarbeit 51, 82, 84, 126, 141, 160<br />

Gruppendynamik 107<br />

Güterverkehr 79<br />

H<br />

Habitus 66, 67<br />

Handel 193, 207<br />

Handelspolitik 226<br />

Handlung 21, 186, 188<br />

Handlungsorientierung 6, 21, 66<br />

Handlungsspielraum 32, 50, 57, 88, 153<br />

Handlungssystem 20, 167<br />

Handlungstheorie 16<br />

Handwerk 69, 136, 156<br />

Hausarbeit 94


Sachregister 185<br />

häusliche Pflege 56<br />

Hierarchie 139<br />

hoch Qualifizierter 26, 90, 117, 125, 129<br />

Hochschule 104, 143<br />

Hochschulverwaltung 104<br />

Hochtechnologie 73<br />

homo oeconomicus 186<br />

Hörfunk 63<br />

Humanisierung der Arbeit 81<br />

Humanität 151<br />

Humankapital 19, 65<br />

I<br />

Ich-AG 169<br />

Ideengeschichte 213<br />

Identifikation 26, 90, 129<br />

Identität 57, 68, 182<br />

Identitätsbildung 57<br />

Ideologie 18<br />

IG BCE 64<br />

IG Metall 64<br />

illegale Beschäftigung 94<br />

Image 220<br />

Industriegesellschaft 177, 215<br />

industrielle Beziehungen 2, 3, 10, 15, 17,<br />

18, 23, 37, 44, 46, 47, 48, 58, 68, 70,<br />

71, 74, 88, 93, 112, 115, 127, 128,<br />

148, 171, 189, 191, 205, 208, 209<br />

Industriepolitik 2<br />

Industrieproduktion 1, 80<br />

Informationsfluss 117<br />

Informationsgesellschaft 196<br />

Informationstechnik 1, 82, 122<br />

Informationstechnologie 80, 85, 196<br />

informelle Struktur 208<br />

Ingenieur 153<br />

Innovation 7, 51, 73, 87, 91, 93, 97, 106,<br />

117, 119, 188, 221<br />

Innovationsfähigkeit 73, 156<br />

Innovationspotential 81<br />

Insolvenz 225<br />

Institutionalisierung 67<br />

Institutionalismus 12<br />

institutionelle Faktoren 12, 66, 96, 141<br />

institutioneller Wandel 200<br />

Inszenierung 154<br />

Interdisziplinarität 7<br />

Interessenpolitik 68<br />

Interessenvertretung 8, 15, 26, 29, 30, 31,<br />

39, 43, 45, 55, 56, 61, 66, 68, 116,<br />

141, 142, 226<br />

interkulturelle Kompetenz 152<br />

internationale Anerkennung 32<br />

internationale Arbeitsteilung 85, 94<br />

internationale Politik 213<br />

internationaler Vergleich 9, 27, 127, 168,<br />

180, 190, 215, 226<br />

internationaler Wettbewerb 47, 180<br />

internationales Regime 209, 213<br />

internationale Wirtschaftsbeziehungen 226<br />

internationale Zusammenarbeit 1, 53<br />

Internationalisierung 7, 127, 180<br />

Internet 15, 90<br />

Italien 9, 215<br />

IT-Beruf 38, 56, 61, 86, 163<br />

IT-Branche 3, 38, 39, 61, 80, 82, 163, 185<br />

J<br />

Jahresarbeitszeit 157<br />

Japan 176, 216<br />

Job Rotation 84<br />

Job Sharing 143<br />

Journalismus 15<br />

K<br />

Kapitalismus 20, 23, 99, 100, 177, 187,<br />

189, 195, 213<br />

KAPOVAZ 144<br />

Karriere 92, 129, 139, 165<br />

Klassengesellschaft 20<br />

Kleinbetrieb 21, 38, 49, 69, 141, 148, 152,<br />

155, 190, 208, 225<br />

Klimaschutz 197<br />

Kollektiv 46<br />

Kollektivverhandlung 40<br />

Kommunalverwaltung 142<br />

Kommunikation 5, 62, 112, 114, 116, 121,<br />

122<br />

Kommunikationsmittel 82<br />

Kommunikationsraum 82<br />

Kommunikationssystem 100<br />

Kommunikationstechnologie 82, 85, 196<br />

Kommunikationsverhalten 175<br />

Kompetenzverteilung 121<br />

Komplexität 13<br />

Konsum 198, 204<br />

Konsumfunktion 215


186 Sachregister<br />

Konsumverhalten 193, 196, 198, 217, 221,<br />

222<br />

Kontinuität 133<br />

Konzern 53, 112<br />

Koordination 7, 180<br />

Körperlichkeit 154<br />

Kosten 49<br />

Kostensenkung 11, 41, 75, 86<br />

Kraftfahrzeugindustrie 46, 76, 83, 93, 97,<br />

112, 127, 128, 179, 195, 218<br />

Krankenhaus 11, 91, 150<br />

Krankenpflege 1, 55<br />

Krankenpfleger 11<br />

Krankenschwester 11<br />

Krisenmanagement 50, 225<br />

Kulturberuf 15<br />

kulturelle Faktoren 53, 152, 214<br />

Kulturindustrie 15<br />

Kundenorientierung 11<br />

Kündigung 43<br />

Kurzarbeit 43<br />

Kybernetik 13<br />

L<br />

Ladenöffnungszeit 142<br />

ländlicher Raum 155<br />

Landwirt 197<br />

Landwirtschaft 197<br />

Lean Management 88<br />

Lebensalter 146, 171<br />

Lebensbedingungen 100<br />

Lebenslauf 134, 212<br />

Lebensmittel 193, 198, 221, 222<br />

Lebensplanung 133, 134<br />

Lebenssituation 89, 133, 145, 172<br />

Lebensstil 217<br />

Lebensweise 132, 151, 178, 217<br />

Lebenswelt 25<br />

Lehrpersonal 143<br />

Leiharbeit 6<br />

Leistungsbewertung 54<br />

Leistungsdruck 54<br />

Leistungsfähigkeit 51, 65, 156, 158, 174<br />

Leistungsnorm 54<br />

Leistungsorientierung 65<br />

Leistungsverhalten 81<br />

Leitbild 10, 17, 165, 186, 203<br />

Lernen 102, 117, 160<br />

lernende Organisation 109, 112<br />

Lernort 76<br />

Lernprogramm 169<br />

Lernprozess 81, 160<br />

Liberalisierung 47, 149, 226<br />

Lobby 226<br />

Lohn 6, 15, 51, 54, 58, 135, 171<br />

Lohnarbeit 20<br />

Lohnfindung 59<br />

Lohnform 75<br />

Lohnhöhe 8, 32, 75, 117<br />

Lohnpolitik 48, 97<br />

Lohnunterschied 135<br />

Loyalität 129<br />

Luhmann, N. 177<br />

M<br />

Macht 46, 59, 114, 171<br />

Management 15, 33, 37, 46, 48, 96, 108,<br />

115, 118, 125, 127, 128, 129, 130, 195<br />

Manager 42, 104<br />

Mann 134, 137, 139<br />

Männerberuf 137, 153<br />

Marketing 183<br />

Markt 101, 187, 213<br />

Marktforschung 211<br />

Marktmechanismus 213<br />

Marktordnung 47, 213<br />

Marktversagen 213<br />

Marktwirtschaft 30, 70, 149, 180, 213<br />

Marx, K. 20, 177<br />

Marxismus 213<br />

marxistische Soziologie 16<br />

Maschine 13<br />

Medienberuf 15<br />

Medienpolitik 63<br />

Medienwirtschaft 3, 15, 92, 184<br />

Medizintechnik 192<br />

Meister 126<br />

Mensch 13, 211<br />

Menschenbild 186<br />

menschliches Versagen 173<br />

Mensch-Maschine-System 1, 13, 95<br />

Mentalität 90<br />

Metallindustrie 8, 44, 54, 58, 59, 103<br />

Migrant 31<br />

Mindesteinkommen 60<br />

Ministerium 104<br />

Mitarbeiter 88, 108, 122, 125, 131, 136,<br />

170


Sachregister 187<br />

Mitbestimmung 8, 10, 23, 28, 34, 35, 36,<br />

43, 45, 49, 51, 52, 53, 55, 63, 66, 67,<br />

69, 74, 83, 93, 108, 115, 126<br />

Mitgliedschaft 44<br />

Mittelbetrieb 21, 49, 69, 141, 148, 152,<br />

190, 208, 225<br />

Mitteleuropa 70<br />

Mittelstand 69, 190<br />

Mobiltelefon 73<br />

Modellversuch 35<br />

Moderne 177<br />

Modernisierung 97<br />

Moral 101, 130, 224<br />

Motiv 184<br />

Motivation 31, 81, 90, 101, 102, 123, 164,<br />

166, 170, 186<br />

Multimedia 160, 185<br />

multinationales Unternehmen 46, 53, 74,<br />

182<br />

N<br />

nachhaltige Entwicklung 99<br />

Nachhaltigkeit 36, 197, 217<br />

Nahost 214<br />

Nahrungsmittel 193, 198<br />

Nahrungs- und Genussmittelgewerbe 193,<br />

221<br />

Neoliberalismus 23, 70, 186<br />

Netzwerk 1, 2, 5, 7, 81, 102, 152, 179,<br />

181, 192, 199<br />

neue Bundesländer 4, 6, 33, 48, 66, 67,<br />

189<br />

neue Medien 15, 26, 90, 196<br />

Neuordnung 99<br />

New Economy 3, 26, 61<br />

Niedriglohn 73, 94<br />

Norm 171<br />

Normierung 121<br />

Normverletzung 202<br />

O<br />

Objekt 29<br />

öffentliche Aufgaben 223<br />

öffentliche Dienstleistung 47<br />

öffentliche Förderung 28<br />

öffentliche Hand 176, 210, 216<br />

öffentlicher Haushalt 176, 210, 216<br />

Öffentlicher Personennahverkehr 47, 62<br />

öffentliche Verwaltung 104<br />

Öffentlichkeit 87<br />

Öffentlichkeitsarbeit 220<br />

Ökonomie 180<br />

ökonomische Entwicklung 93, 187<br />

ökonomische Faktoren 193<br />

ökonomischer Wandel 33, 48, 187, 195<br />

ökonomische Theorie 6, 13<br />

Ökonomisierung 186<br />

Ökoprodukt 202<br />

Online-Dienst 11<br />

Ordnungspolitik 201<br />

Organisationen 27, 30<br />

Organisationsentwicklung 81, 88, 109,<br />

160, 219<br />

Organisationsform 128<br />

Organisationsgrad 44, 205<br />

Organisationshandeln 88<br />

Organisationskultur 26, 88, 90<br />

Organisationspsychologie 160<br />

Organisationssoziologie 20<br />

Organisationsstruktur 1, 5, 58, 116, 121,<br />

128, 140, 180<br />

organisatorischer Wandel 11, 93, 97, 106,<br />

112, 141<br />

organisierter Kapitalismus 42, 200<br />

Österreich 9, 38, 47, 77, 79, 85, 96, 145,<br />

164, 168, 204, 215, 225<br />

Osterweiterung 17, 53, 152, 209<br />

Osteuropa 70, 94<br />

Outsourcing 6, 73, 159<br />

P<br />

Pareto, V. 210<br />

Parsons, T. 20, 177<br />

Partizipation 23, 37<br />

Patient 203<br />

Personal 156, 158<br />

Personalabbau 43, 129, 159<br />

Personalbeurteilung 121<br />

Personaleinsatz 55, 150<br />

Personaleinstellung 115, 121<br />

Personalentwicklung 103, 109, 119, 120,<br />

158, 160, 166, 183<br />

Personalführung 102, 125<br />

Personalplanung 103, 108, 150<br />

Personalpolitik 24, 26, 33, 55, 69, 96, 103,<br />

108, 121, 124, 149, 166, 174<br />

Personalwesen 115<br />

Personalwirtschaft 170


188 Sachregister<br />

personenbezogene Dienstleistung 11, 55,<br />

75<br />

Pflege 11, 91, 168<br />

Pflegeberuf 86, 167<br />

Pflegedienst 39, 86<br />

Pflegepersonal 150<br />

Polen 30, 207<br />

politische Einstellung 9<br />

politische Entwicklung 27<br />

politische Faktoren 196<br />

politische Partizipation 86<br />

politischer Akteur 63<br />

politischer Einfluss 226<br />

politischer Wandel 201<br />

politische Soziologie 224<br />

politisches System 191<br />

politische Steuerung 196<br />

Polizei 113<br />

Polizeibeamter 151<br />

Post 47<br />

Postfordismus 186<br />

postindustrielle Gesellschaft 23, 155<br />

postkommunistische Gesellschaft 70<br />

postsozialistisches Land 9, 27, 30, 53, 112,<br />

207<br />

Präferenzordnung 224<br />

Prävention 202<br />

Privathaushalt 94, 215<br />

Privatsphäre 172<br />

Privatunternehmen 75<br />

Problembewusstsein 193<br />

Produktgestaltung 36<br />

Produktionsumstellung 72<br />

Produktionsverhältnisse 33<br />

Produktionsweise 200<br />

Produktivität 19, 51<br />

Produzent 202<br />

Projektmanagement 102, 111, 128<br />

Prozess 7<br />

psychische Belastung 163<br />

psychische Faktoren 125, 144, 160, 170<br />

psychische Folgen 151<br />

Psychologe 162<br />

psychosoziale Faktoren 32, 157<br />

Psychotherapeut 11<br />

Public Private Partnership 105<br />

Q<br />

Qualifikation 43, 62, 76, 81, 109, 131,<br />

136, 138, 192<br />

Qualifikationsanforderungen 76, 103, 192<br />

Qualifikationserwerb 62, 84<br />

Qualifikationsniveau 108<br />

Qualifikationsstruktur 76<br />

Qualifikationsverwertung 103<br />

Qualifikationswandel 76<br />

Qualitätskontrolle 88<br />

Qualitätssicherung 11<br />

R<br />

Rahmenbedingung 12, 21, 63, 106, 112,<br />

172<br />

Rationalisierung 37, 76, 159, 183<br />

Rationalität 20, 98<br />

Realitätsbezug 220<br />

rechtliche Faktoren 60<br />

Rechtsradikalismus 9<br />

Reformpolitik 201<br />

Regelung 58, 172<br />

Regierung 226<br />

Region 2, 68, 103, 219<br />

regionale Entwicklung 207<br />

regionale Faktoren 192, 207<br />

regionaler Unterschied 189<br />

Regionalisierung 2<br />

Regulierung 4, 54, 83, 141, 213<br />

Reichtum 22<br />

Rezession 191<br />

Reziprozität 6<br />

Rheinland-Pfalz 136<br />

Risikoverhalten 169<br />

Rolle 5<br />

Rückkopplung 84<br />

Ruhrgebiet 103, 192<br />

Rumänien 27<br />

Rüstungskonversion 72<br />

S<br />

Sachsen 2, 35, 68<br />

Schattenwirtschaft 94<br />

schichtspezifische Faktoren 207<br />

Schleswig-Holstein 193<br />

Schlüsselqualifikation 131<br />

Schumpeter, J. 176, 210<br />

Schweden 47, 205<br />

Schweiz 9, 143, 215


Sachregister 189<br />

Schwerarbeit 168<br />

sektorale Verteilung 32<br />

Selbständiger 78, 169<br />

Selbstbestimmung 90, 139<br />

Selbstbild 123<br />

Selbstorganisation 54, 56, 86, 118<br />

Selbststeuerung 169, 191<br />

Selbstverantwortung 26, 144<br />

Selbstverwirklichung 57, 139<br />

Shareholder Value 126<br />

Sicherheit 193<br />

Simmel, G. 177<br />

Simulation 150, 160<br />

Slowakei 53<br />

SOEP 135<br />

Software 38<br />

Solidarität 3, 42<br />

Sozialarbeit 164<br />

Sozialarbeiter 164<br />

soziale Anerkennung 57, 114, 171<br />

soziale Beziehungen 15, 24, 82, 86, 89,<br />

181<br />

soziale Dienste 39, 141, 167<br />

soziale Faktoren 108, 195, 218<br />

soziale Gerechtigkeit 59<br />

soziale Integration 5<br />

soziale Kompetenz 84<br />

soziale Konstruktion 220<br />

soziale Lage 9<br />

soziale Norm 98, 101<br />

soziale Position 64<br />

sozialer Aufstieg 20<br />

sozialer Prozess 186<br />

sozialer Status 129<br />

sozialer Wandel 4, 7, 29, 71, 175, 188<br />

soziale Sicherung 205<br />

soziales Netzwerk 82, 181<br />

soziales Verhalten 107, 114<br />

soziale Ungleichheit 135<br />

soziale Verantwortung 5, 21, 108<br />

Sozialgesetzbuch 43<br />

Sozialisation 67<br />

Sozialkapital 64, 181<br />

Sozialordnung 17<br />

Sozialpartnerschaft 18<br />

Sozialverträglichkeit 43, 98, 144<br />

Sozialwirtschaft 75, 174<br />

soziokulturelle Faktoren 42, 81<br />

Soziologe 212<br />

soziologische Theorie 13, 16, 176, 177,<br />

188, 212<br />

sozioökonomische Entwicklung 9, 178<br />

sozioökonomische Faktoren 215, 218, 221<br />

sozioökonomische Lage 9<br />

Spanien 46<br />

Spieltheorie 117<br />

Sprachkenntnisse 152<br />

Staat 176, 224<br />

staatliche Einflussnahme 191<br />

staatliche Lenkung 191, 200, 213<br />

Staatsverschuldung 216<br />

Stadt 190<br />

Stadtteil 142<br />

Standardisierung 76, 121, 195<br />

Standort 50, 73<br />

Standortverlagerung 214<br />

Stellenbeschreibung 143<br />

Steuerhinterziehung 176<br />

Strafrecht 41<br />

strategisches Management 181<br />

Streik 41<br />

Streikrecht 41<br />

Stress 1, 144, 159, 172<br />

Strukturpolitik 2, 68<br />

Student 203<br />

Studiengang 192<br />

Subjekt 29<br />

Subjektivität 57, 99, 100<br />

Subsystem 215<br />

Systemtheorie 13<br />

T<br />

Tarif 50, 55, 58, 75<br />

Tarifautonomie 191<br />

Tariflohn 58, 75<br />

Tarifpartner 18, 44, 208<br />

Tarifpolitik 44, 48, 75, 116, 148, 208<br />

Tarifverhandlung 41, 208<br />

Tarifvertrag 15, 40, 41, 44, 54, 58, 83<br />

Tätigkeit 119, 143, 161, 166, 168<br />

Taylorismus 118<br />

Teamarbeit 82, 84, 102<br />

technischer Fortschritt 80<br />

technischer Wandel 80, 106<br />

Technokratie 183<br />

Technologie 7<br />

Teilzeitarbeit 104, 133, 143<br />

Telearbeit 1, 102


190 Sachregister<br />

Telekommunikation 55, 226<br />

tertiärer Sektor 39, 56, 141, 215<br />

Theorie-Praxis 63<br />

Tochtergesellschaft 112<br />

Tourismus 225<br />

Transferleistung 133<br />

Transformation 2, 33, 48, 66, 70, 207<br />

Tschechische Republik 30, 53, 112<br />

Türkei 214<br />

Typologie 45, 188, 197<br />

U<br />

überbetriebliche Ausbildung 109<br />

Überlebensstrategie 207<br />

Umsatz 96<br />

Umweltfaktoren 217<br />

Umweltschutz 51<br />

Ungarn 9, 27, 30<br />

Unternehmen 2, 5, 12, 13, 21, 34, 37, 45,<br />

46, 51, 57, 73, 82, 84, 88, 101, 105,<br />

106, 109, 112, 120, 121, 125, 127,<br />

139, 152, 156, 174, 175, 180, 181,<br />

182, 183, 184, 185, 214, 217, 218,<br />

220, 223<br />

Unternehmensberatung 183<br />

Unternehmensführung 10, 21, 33, 42, 46,<br />

48, 53, 69, 71, 72, 93, 97, 118, 121,<br />

126, 200, 214<br />

Unternehmensgründung 123, 188<br />

Unternehmenskultur 36, 96, 108, 112, 114,<br />

115, 129, 182<br />

Unternehmensplanung 50<br />

Unternehmenspolitik 12, 55, 96, 126, 146,<br />

152, 171, 223, 226<br />

Unternehmer 20, 21, 42, 69, 123, 136, 188,<br />

194<br />

Unternehmerverband 2<br />

USA 46, 149, 226<br />

V<br />

Verantwortung 21, 105<br />

Verantwortungsethik 21<br />

Verbandspolitik 116<br />

Verbraucher 193, 204, 221, 222<br />

Verbraucherschutz 196<br />

Verdrängung 98<br />

Verhaltensänderung 196, 217<br />

Verhandlung 46, 50, 226<br />

Versicherungsgewerbe 8<br />

Verteilung 144<br />

Vertrag 162<br />

Vertragsbedingungen 24<br />

Vertrauen 26, 64, 114, 179, 196<br />

Vertrauensleute 64<br />

Vertrieb 183<br />

Verwaltung 146, 183<br />

Verwaltungshandeln 173<br />

Virtualisierung 82, 160<br />

virtuelle Gemeinschaft 1, 122<br />

virtuelle Realität 102<br />

virtuelles Unternehmen 92<br />

Vorgesetzter 107<br />

Vorruhestand 43<br />

W<br />

Wahrnehmung 8, 161<br />

Wald 155<br />

Wasserwirtschaft 47<br />

Weber, M. 20, 121, 177<br />

Weimarer Republik 121<br />

Weiterbildung 8, 51, 62, 166<br />

Welthandel 226<br />

Wert 20, 130<br />

Wertorientierung 8, 100, 171<br />

Wertschöpfung 192<br />

Wertsystem 24<br />

Wettbewerb 75, 86, 107, 209<br />

Wettbewerbsbedingungen 127<br />

Wettbewerbsfähigkeit 83, 180<br />

Widerstand 127<br />

Wien 164<br />

Willensbildung 116<br />

Wirtschaft 42, 70, 146, 177, 226<br />

wirtschaftliche Folgen 51, 52<br />

wirtschaftliches Handeln 5, 179, 188, 191,<br />

202<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit 46<br />

Wirtschaftlichkeit 96<br />

Wirtschaftsethik 21<br />

Wirtschaftsförderung 28, 96<br />

Wirtschaftsgeschichte 220<br />

Wirtschaftsordnung 180<br />

Wirtschaftspolitik 213<br />

Wirtschaftszweig 12, 103<br />

Wissen 7, 106, 108, 110, 125, 138<br />

Wissenschaftler 145<br />

wissenschaftliche Arbeit 55, 117<br />

Wissensgesellschaft 141


Sachregister 191<br />

Wissensmanagement 1, 125<br />

Wissenstransfer 7, 110, 112, 117<br />

Wochenarbeitszeit 157<br />

Wohlfahrtsstaat 205<br />

Wohlfahrtsverband 75<br />

Work-life-balance 104, 145, 172<br />

Z<br />

Zeit 25<br />

Zeitaufwand 55<br />

Zeitbudget 89<br />

Zeitökonomie 157<br />

Zeitpolitik 134, 142<br />

Zeitsouveränität 104, 134, 144<br />

Zeitverwendung 89<br />

Zielvereinbarung 54<br />

Zivilgesellschaft 5<br />

Zivilrecht 41<br />

Zukunftsfähigkeit 106<br />

Zulieferer 73, 179<br />

Zweite Republik 38<br />

zwischenbetriebliche Kooperation 1, 102,<br />

184, 185


Institutionenregister 193<br />

Institutionenregister<br />

ARÖW Gesellschaft für Arbeits-, Reorganisations- und ökologische Wirtschaftsberatung mbH<br />

92<br />

Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft -FAL- 197<br />

Büro für Sozialforschung - Kasseler Verein für angewandte Sozialforschung e.V. 69<br />

Catholic University of Louvain, Hoger Instituut voor de Arbeid 9, 60<br />

Center for Corporate Citizenship e.V. 190<br />

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Informationsgesellschaft und<br />

Wettbewerb 196<br />

Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik 147<br />

empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH 196<br />

Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für vergleichende Kultur-<br />

und Sozialanthropologie 94<br />

Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF-<br />

137<br />

Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, FB Wirtschaft 01 211<br />

Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld, Institut für den Mittelstand in Lippe -IML- 156, 169<br />

Fachhochschule Esslingen Hochschule für Sozialwesen 137<br />

Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Jean Monnet Chair of European<br />

Integration 27, 30<br />

Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft 123<br />

Fachhochschule Kempten, FB Allgemeinwissenschaften und Betriebswirtschaft 75<br />

Fachhochschule Koblenz RheinAhrCampus Remagen, FB Betriebs- und Sozialwirtschaft 109<br />

Fachhochschule Konstanz, FB Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 130<br />

Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing und Personalmanagement<br />

120<br />

Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung und<br />

Employability -IBE- 124<br />

Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 91<br />

Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Institut Mensch und<br />

Organisation -IMO- 143<br />

FATK Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur e.V. an der Universität Tübingen 58<br />

Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum 34, 219


194 Institutionenregister<br />

Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt GmbH -FIA- 129<br />

Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- 9, 39, 40, 47, 60, 79, 80, 85, 167, 168<br />

Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management Lehrstuhl für Strategisches<br />

Management 181<br />

Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management Lehrstuhl für Unternehmenskooperation<br />

14<br />

gaus - medien bildung politikberatung GmbH 92, 103<br />

Gesellschaft für Arbeitsschutz und Humanisierungsforschung mbH -GfAH- Volkholz und Partner<br />

19<br />

Gewerkschaft der Bau - Holz 168<br />

Hamburger Institut für Sozialforschung 188<br />

Industriegewerkschaft Metall Verwaltungsstelle Dortmund 103<br />

INFO-Institut Organisationsentwicklung und Unternehmenspolitik an der Hochschule für Technik<br />

und Wirtschaft des Saarlandes 49<br />

Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen 192<br />

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 178<br />

Institut für interdisziplinäre Nonprofit-Forschung -NPO-Institut- an der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien 39<br />

Institut für Mittelstandsforschung 69<br />

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung -IÖW- gGmbH Regionalbüro Nordrhein-Westfalen<br />

217<br />

Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. -ISF- 39, 54, 55, 178<br />

Institut für Technik der Betriebsführung Forschungsstelle im Deutschen Handwerksinstitut e.V.<br />

136<br />

Institut für Unternehmensforschung und -führung an der Martin-Luther-Universität Halle-<br />

Wittenberg e.V. 218<br />

Instituto di Ricerche Economiche e Sociali 85<br />

Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie gGmbH -INIFES- 178<br />

ISA Consult GmbH Beratungsgesellschaft für Innovation, Strukturpolitik und Arbeit 50<br />

ISW - Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften 77<br />

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien Abt. Konsumentenpolitik 204<br />

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung 12, 42, 46, 180, 200, 214, 226<br />

Max-Planck-Institut für Ökonomik Abt. Strategische Interaktion 6<br />

Prospektiv - Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen mbH 19


Institutionenregister 195<br />

Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen<br />

Arbeitsbereich Arbeit und Wirtschaft Projektgruppe Logistik und Dienstleistung<br />

-Prolog- 146<br />

Simon Frazer University Vancouver 85<br />

Soziale Innovation research & consult GmbH 103<br />

Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- 152, 171<br />

Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 39, 58<br />

Technische Hochschule Aachen, FB 04 Fak. für Maschinenwesen, Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft<br />

95<br />

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für<br />

Industrie- und Techniksoziologie 151<br />

Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften 184, 185<br />

Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />

184, 185<br />

Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut<br />

für Soziologie 53, 129<br />

Università Cattolica del Sacro Cuore Milano 9<br />

Universita degli studi di Trento 215<br />

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg "Märkte und<br />

Sozialräume in Europa" 5<br />

Universität Basel, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Soziologie 143<br />

Universität Basel, Ressort Chancengleichheit 143<br />

Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE V Arbeit und Organisation Professur für Arbeitssoziologie<br />

und Sozialwissenschaften 132, 133, 134<br />

Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE VIII Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie<br />

Arbeitsbereich Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung in Entwicklungsländern<br />

207<br />

Universität Bochum 39<br />

Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl für Arbeits- und<br />

Wirtschaftssoziologie 192<br />

Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Organisationssoziologie<br />

und Mitbestimmungsforschung 14<br />

Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und<br />

Wirtschaftssoziologie Abt. Wirtschafts- und Agrarpolitik 197<br />

Universität Bremen 39


196 Institutionenregister<br />

Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Psychologie und<br />

Sozialforschung 14<br />

Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik 14, 78<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Professur für Soziologie 215<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Institut<br />

für Verwaltungswissenschaft 223<br />

Universität der Bundeswehr München, Fak. für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />

Institut für Personal- und Organisationsforschung Professur für Allgemeine BWL, Entscheidungs-<br />

und Organisationsforschung, Personalwirtschaft 125<br />

Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur<br />

für Frauenforschung 104, 123, 186<br />

Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie<br />

Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie 92<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie<br />

Professorship Comparative Sociology and Japanese Society 102<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie<br />

Professur Empirische Sozialstrukturanalyse 25<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie<br />

Professur für Soziologie II 22, 220<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Ingenieurwissenschaften, Institut für Informatik<br />

und Interaktive Systeme Fachgebiet Kooperative und Lernunterstützende Systeme 102<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft,<br />

Department Management and Marketing Lehrstuhl für Personal und Unternehmensführung<br />

102<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Labor für Organisationsentwicklung<br />

-OrgLab- 195<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissenschaftliches<br />

Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie<br />

161, 162, 165<br />

Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management Professur für Arbeits-<br />

und Organisationspsychologie 157<br />

Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie 14, 178<br />

Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl Prof.Dr.<br />

Wittke 73<br />

Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Politikwissenschaft 31<br />

Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Politikwissenschaft Professur<br />

für politische Theorie und Ideengeschichte 213<br />

Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Wirtschafts-<br />

und Umweltsoziologie 201


Institutionenregister 197<br />

Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL und Bevölkerungsökonomie<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsethik 105, 213<br />

Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

und Operations Research 218<br />

Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften<br />

Institut für Kriminologische Sozialforschung 202<br />

Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Sozialwissenschaften<br />

Institut für Politische Wissenschaft Arbeitsstelle Medien und Politik 63<br />

Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Wirtschaft und<br />

Politik Fachgebiet Soziologie 64, 199<br />

Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach<br />

Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Griese 194<br />

Universität Hannover, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Empirische Wirtschaftsforschung<br />

51<br />

Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches<br />

Institut AE Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie 119<br />

Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl<br />

für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie 172<br />

Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie 48, 66<br />

Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl<br />

für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie 2, 37, 68, 187<br />

Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Professur<br />

für Wirtschafts- und Sozialstruktur 4<br />

Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen<br />

nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung 4, 6<br />

Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation<br />

150, 158<br />

Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie Fachgebiet Arbeits-<br />

und Sozialpolitik 98, 128, 153, 173<br />

Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie Fachgebiet Betriebs-<br />

und Industriesoziologie 128<br />

Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Ernährungswirtschaft<br />

und Verbrauchslehre Abt. Haushalts- und verbraucherorientierte Gesundheitsökonomik<br />

193, 198, 221, 222<br />

Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Human Resource Management -<br />

ZHRM- 138, 182<br />

Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Sozialwissenschaften Abt.<br />

für Politikwissenschaft 9


198 Institutionenregister<br />

Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

203<br />

Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie<br />

Forschungsbereich Gesellschaft und Familie 206<br />

Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Finanzen 218<br />

Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Abt. Personal<br />

und Führung 24<br />

Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Abt. Strategisches<br />

Management und Tourismusmanagement 131, 175<br />

Universität Lüneburg, FB Wirtschaft, Institut für elektronische Geschäftsprozesse 122<br />

Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Differenzielle Psychologie, Eignungsdiagnostik,<br />

Organisationspsychologie 166<br />

Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Evaluation und Organisation<br />

122<br />

Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Graduiertenkolleg "Geschlechterverhältnisse<br />

im Spannungsfeld von Arbeit, Politik und Kultur" 65, 154<br />

Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Schulpädagogik 174<br />

Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Risikoforschung und Versicherungswirtschaft<br />

-INRIVER- 13<br />

Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für<br />

Rechtswissenschaften Lehrstuhl Arbeitsrecht 14<br />

Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften 72<br />

Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Methodologische Grundlagen der<br />

Sozialwissenschaften 113<br />

Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Soziologie und Sozialpsychologie<br />

113<br />

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie,<br />

Institut für Politikwissenschaft 116<br />

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie,<br />

Institut für Soziologie Lehrstuhl Soziologie 21<br />

Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl<br />

für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie 170<br />

Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie 33<br />

Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsschwerpunkt<br />

Industrielle Entwicklung 111<br />

Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für Soziologie 177<br />

Universität Würzburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches Institut<br />

Lehrstuhl für BWL und Marketing 179


Institutionenregister 199<br />

Université de Neuchâtel, Faculté des sciences économiques et sociales, Institut de sociologie et de<br />

science politique 9<br />

University of Manchester, Institute of Science and Technology -UMIST- 39, 79<br />

Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung e.V. 103<br />

VDI-VDE Innovation + Technik GmbH 110<br />

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 135<br />

Zentrum für soziale Innovation 39


ANHANG


Hinweise 203<br />

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur<br />

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen<br />

Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen<br />

Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit<br />

einem Standortvermerk versehen.<br />

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr<br />

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur<br />

der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.<br />

Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen<br />

die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über<br />

das Bibliothekenleitsystem.<br />

Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst<br />

der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.<br />

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln<br />

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek<br />

Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt<br />

werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“<br />

sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax<br />

oder elektronisch erfolgen.<br />

Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige<br />

4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen<br />

Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per<br />

Fax möglich.<br />

Zur Benutzung der Forschungsnachweise<br />

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.<br />

Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung<br />

oder an den/die Wissenschaftler(in).<br />

Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis<br />

genannt ist.


Informations- und Dienstleistungsangebot des<br />

Informationszentrums Sozialwissenschaften<br />

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />

(IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.<br />

Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren<br />

nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten<br />

für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen.<br />

Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:<br />

• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und<br />

Literaturhinweisen (SOLIS)<br />

• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit<br />

• Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />

• Informationsdienste zu ausgewählten Themen<br />

• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung<br />

• Internet-Service<br />

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv<br />

für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen,<br />

Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der<br />

Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.<br />

Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in<br />

Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung<br />

unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer<br />

von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft<br />

und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations-<br />

und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.<br />

Die Datenbanken FORIS und SOLIS<br />

FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)<br />

Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der<br />

letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.<br />

Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren<br />

sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der<br />

am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.<br />

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung,<br />

Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />

Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,<br />

Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre<br />

Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />

Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.<br />

Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen<br />

Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die<br />

Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-


DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen<br />

Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung<br />

werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter<br />

IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt<br />

für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten<br />

sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.<br />

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)<br />

Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.<br />

Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur<br />

(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich<br />

oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer<br />

Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.<br />

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung,<br />

Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung,<br />

Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie<br />

weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />

Gerontologie oder Sozialwesen.<br />

Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise<br />

Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000<br />

Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue<br />

Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut<br />

für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle<br />

Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur<br />

für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft<br />

und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere<br />

Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation<br />

in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung<br />

in Frankfurt/Main.<br />

Zugang zu den Datenbanken<br />

Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig.<br />

Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende<br />

Hosts zugänglich:<br />

STN International GBI<br />

The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt-<br />

Information Network schaftliche Information mbH<br />

Postfach 24 65 Postfach 81 03 60<br />

76012 Karlsruhe 81903 München<br />

Deutschland Deutschland<br />

Tel.:+49 (0)7247-80 85 55 Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0<br />

www.stn-international.de www.gbi.de/_de<br />

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der<br />

Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für<br />

das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei<br />

zugänglich.


infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise<br />

für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex<br />

seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des<br />

Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services<br />

Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences<br />

Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex<br />

in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und<br />

in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).<br />

Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken<br />

- ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre<br />

für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine<br />

Aufnahme in FORIS mitzuteilen.<br />

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken<br />

Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende<br />

Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften.<br />

Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher<br />

Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.<br />

Auftragsrecherchen<br />

In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken<br />

FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen<br />

und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten<br />

zusammengestellt.<br />

Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />

Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West-<br />

Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation<br />

mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.<br />

Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem<br />

Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in<br />

englischer Sprache erscheint.


<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> - <strong>soFid</strong><br />

Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung<br />

bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM<br />

bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig<br />

zu einem Themenbereich informieren wollen.<br />

<strong>soFid</strong> ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:<br />

• Allgemeine Soziologie<br />

• Berufssoziologie<br />

• Bevölkerungsforschung<br />

• Bildungsforschung<br />

• Familienforschung<br />

• Frauen- und Geschlechterforschung<br />

• Freizeit - Sport - Tourismus<br />

• Gesellschaftlicher Wandel in den<br />

neuen Bundesländern<br />

• Gesundheitsforschung<br />

• Industrie- und Betriebssoziologie<br />

• Internationale Beziehungen +<br />

Friedens- und Konfliktforschung<br />

• Jugendforschung<br />

• Kommunikationswissenschaft:<br />

Massenkommunikation - Medien -<br />

Sprache<br />

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet<br />

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie<br />

• Kultursoziologie + Kunstsoziologie<br />

• Methoden und Instrumente der<br />

Sozialwissenschaften<br />

• Migration und ethnische Minderheiten<br />

• Organisations- und Verwaltungsfor-<br />

schung<br />

• Osteuropaforschung<br />

• Politische Soziologie<br />

• Religionsforschung<br />

• Soziale Probleme<br />

• Sozialpolitik<br />

• Sozialpsychologie<br />

• Stadt- und Regionalforschung<br />

• Umweltforschung<br />

• Wissenschafts- und Technikforschung<br />

Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline<br />

Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf<br />

Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche<br />

Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,<br />

Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden<br />

unter www.gesis.org/Information/sowiNet.<br />

Forschungsübersichten<br />

Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden<br />

in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.


Internet-Service<br />

Die Institute der GESIS (Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.)<br />

IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)<br />

ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und<br />

ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)<br />

bieten unter<br />

www.gesis.org<br />

gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu<br />

Informations- und Datenbeständen.<br />

Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang<br />

zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer<br />

Datenbanken und Informationssammlungen:<br />

• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben<br />

zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den<br />

Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft,<br />

Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft<br />

sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),<br />

Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre<br />

Forschung oder öffentlicher Bereich).<br />

Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen<br />

Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink<br />

zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank<br />

FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).<br />

• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet<br />

Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern.<br />

Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen,<br />

Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung.<br />

Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch<br />

weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt<br />

(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).<br />

• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in<br />

einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften,<br />

die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig<br />

für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen<br />

sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage<br />

der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank<br />

SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten<br />

Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen<br />

zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert<br />

werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller<br />

ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format<br />

abgerufen werden.


Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in<br />

alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt<br />

über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.<br />

Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:<br />

• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu<br />

Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie<br />

• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,<br />

Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen<br />

Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und<br />

zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.<br />

Elektronischer Service des IZ<br />

Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet<br />

sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version<br />

bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über<br />

listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname<br />

Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.<br />

Für den Newsletter gilt:<br />

listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Text im Betreff: subscribe oenews<br />

***<br />

Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive<br />

Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:<br />

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm<br />

GESIS - Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.<br />

Informationszentrum<br />

Sozialwissenschaften<br />

Abteilung Informationstransfer<br />

Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa<br />

53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin<br />

Deutschland Deutschland<br />

Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0<br />

Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310<br />

E-mail:iz@bonn.iz-soz.de E-mail:iz@berlin.iz-soz.de

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