Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid - Sowiport
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid - Sowiport
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid - Sowiport
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>soFid</strong> - <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
<strong>Fachinformationsdienst</strong><br />
02/2005<br />
Frauen- und Geschlechterforschung<br />
GESIS-IZ Bonn 2005
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong><br />
<strong>soFid</strong>
Frauen- und Geschlechterforschung<br />
Band 2005/2<br />
bearbeitet von<br />
Ulrike Adler<br />
Mit einem Beitrag von Almuthe Schlüter<br />
Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005
ISSN: 0176-4349<br />
Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Institute e.V., Bonn<br />
bearbeitet von: Ulrike Adler<br />
Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch<br />
Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0<br />
Printed in Germany<br />
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft<br />
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den<br />
Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />
© 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere<br />
ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch<br />
auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt<br />
Vorwort .............................................................................................................................................7<br />
Almuthe Schlüter<br />
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa<br />
"Databases of Women Scientists" (DATAWOMSCI).....................................................................11<br />
Sachgebiete<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung.......25<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft .................................................52<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit ........................................................................................................97<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität ...........................................................120<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich........................................138<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung ................................................158<br />
Register<br />
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................169<br />
Personenregister ............................................................................................................................171<br />
Sachregister...................................................................................................................................177<br />
Institutionenregister.......................................................................................................................189<br />
Anhang<br />
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................195<br />
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................195
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 7<br />
Vorwort<br />
Vorwort zum <strong>soFid</strong> „Frauen- und Geschlechterforschung“<br />
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen<br />
<strong>Fachinformationsdienst</strong>“ (<strong>soFid</strong>) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl<br />
spezieller Themenstellungen an. Jeder <strong>soFid</strong> hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil.<br />
Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.<br />
Quelle der im jeweiligen <strong>soFid</strong> enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken<br />
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem<br />
Sozialwissenschaften).<br />
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze,<br />
Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den<br />
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“<br />
eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie<br />
hier den vollständigen Text des Dokuments.<br />
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen<br />
Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen<br />
zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur<br />
Verfügung.<br />
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise<br />
durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben<br />
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden<br />
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern,<br />
sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen<br />
wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte<br />
Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.<br />
* * *<br />
Der vorliegende <strong>Fachinformationsdienst</strong> enthält Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Themen<br />
der Frauenforschung oder Geschlechterforschung beschäftigen. Themen, die sich lediglich in Teilaspekten<br />
mit dieser Thematik auseinandersetzen, wurden außer Acht gelassen; dies hätte den Umfang<br />
gesprengt. Entsprechend den neueren Entwicklungen in dieser Forschungsdisziplin zur Generalisierung<br />
auf Geschlechtsnormen, Geschlechterbeziehungen, Geschlechterpolitik etc. wurden<br />
solche Arbeiten zur Geschlechterforschung im allgemeingültigen Sinn wie auch speziell zur Männerforschung<br />
mit einbezogen.<br />
Dies fand seinen Niederschlag in der Bezeichnung der Kapitel und auch im Namen des Bandes.<br />
Damit gibt dieser Dienst einen recht guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen<br />
Diskussion auf diesem Gebiet, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu stellen. Für
8 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
Vorwort<br />
zusätzliche Informationen zur Thematik „Frauen im Beruf“ verweise ich zudem auf den <strong>soFid</strong><br />
„Berufssoziologie“, der sich in einem eigenen Kapitel mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie,<br />
Privatleben und Beruf beschäftigt. Mit der Thematik „Frauen und Technik“ beschäftigt sich zudem<br />
ein Kapitel im <strong>soFid</strong> „Technology Assessment“, für den Bereich Sozialpolitik verweise ich auf den<br />
gleichnamigen <strong>Fachinformationsdienst</strong> hierzu.<br />
Die Auswahl der Titel wurde überwiegend auf der Basis der Klassifikation „Frauenforschung“<br />
getroffen, also einer intellektuellen thematischen Zuordnung zum Forschungsgebiet; zusätzlich<br />
erfolgte eine Ergänzung über Schlagwörter.<br />
Zu den einzelnen Kapiteln:<br />
Das erste Kapitel beinhaltet weitgehend die Arbeiten zum theoretischen Feminismus, Arbeiten mit<br />
feministischen Forschungsansätzen, theoretische und grundsätzliche Untersuchungen sowie neuerdings<br />
auch Arbeiten zur Männer- bzw. Geschlechterforschung.<br />
Dem Kapitel „Stellung der Frau in der Gesellschaft“ wurden Arbeiten zugeordnet, die - auf eher<br />
praxisbezogener Grundlage - allgemeingültige Aussagen zur Situation der Frau in der Gesellschaft<br />
machen. Dazu gehören Frauenpolitik einschließlich Gleichstellungsbemühungen, ferner Sozialpolitik<br />
mit ihren Auswirkungen auf frauenspezifische Belange, Gewalt gegen Frauen und Diskriminierung,<br />
Frauenbildung und das Bild der Frau in der deutschen Gesellschaft bzw. in Österreich und<br />
der Schweiz.<br />
Kapitel 3 „Frauenerwerbstätigkeit“ ist ein recht abgeschlossener Bereich. Er bezieht neben den<br />
Berufsverläufen und der beruflichen Situation von Frauen auch die Übergänge in den Beruf, Wiedereinstieg,<br />
Karrieremöglichkeiten und Arbeitslosigkeit mit ein.<br />
Das Kapitel „Geschlechterspezifische Sozialisation und Identität“ beschäftigt sich mit individuellen<br />
Schicksalen aus dem Blickwinkel des geschlechtsspezifischen Einflusses. Dies zeigt sich anhand<br />
von Lebensverläufen, unterschiedlicher Lebensplanung und Selbstbild oder der vermittelten<br />
Einstellung zum eigenen Geschlecht, ferner anhand von spezifischen Problemen wie Fertilität,<br />
Partnerschaft, Elternschaft und darau resultierenden individuellen Problemen und Bewältigungsstrategien.<br />
Geschlechtergerechte Erziehung und Sozialisation, Vorbilder, geschlechtsspezifische<br />
Stereotypen und Rollenmuster sind weitere Grundlagen für die geschlechtsspezifische Formung<br />
des Individuums und somit Thema dieses Kapitels.<br />
Das fünfte Kapitel umfasst interkulturelle bzw. internationale Untersuchungen zur Frauenthematik<br />
und Länderstudien zur Situation von Frauen oder dem Geschlechterverhältnis außerhalb von<br />
Deutschland, der Schweiz und Österreich.<br />
Kapitel 6 „Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung“ beschäftigt sich mit historischen<br />
Untersuchungen zur Geschlechterrolle, Frauengeschichtsforschung und feministischer Sozialgeschichte.<br />
Trotz der relativ groben Unterteilung in sechs Kapitel ergaben sich mitunter Zuordnungsschwierigkeiten,<br />
wenn mehrere Themenbereiche berührt waren. In solchen Fällen war der Schwerpunkt
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 9<br />
Vorwort<br />
der Arbeit ausschlaggebend. Arbeiten aus der Schweiz und Österreich wurden entsprechend dem<br />
Interesse der Abonnentinnen allen 6 Kapiteln inhaltlich zugeordnet.<br />
In dieser Ausgabe wird der Band des sozialwissenschaftlichen <strong>Fachinformationsdienst</strong>es durch<br />
einen fachwissenschaftlichen Beitrag zum EU-Projekt „DATAWOMSCI“ ergänzt.<br />
Wir bedanken uns beim Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) für<br />
ihre Kooperation<br />
Mit dieser Erweiterung unseres Dienstes streben wir eine weitere Vernetzung mit der Wissenschaft<br />
an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen-<br />
Datenbanken in Europa<br />
„Databases of Women Scientists“ (DATAWOMSCI)<br />
Almuthe Schlüter<br />
Einleitung<br />
Frauen sind in Führungspositionen der Wissenschaft in Deutschland und in Europa deutlich unterrepräsentiert.<br />
Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind daher ein wichtiges und nach wie vor wirksames<br />
Instrument, um dieser Situation entgegen zu wirken.<br />
Bisher gab es jedoch weder einen länderspezifischen noch einen internationalen Überblick über bereits<br />
bestehende Wissenschaftlerinnen-Datenbanken und auch keine zentrale Zugangsmöglichkeit.<br />
Ein Baustein, um diese Lücke zu schließen, stellt das durch die Europäische Kommission finanzierte<br />
Projekt „A study on DATAbases of WOmen SCIentists“ (DATAWOMSCI), das vom Kompetenzzentrum<br />
Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, Universität Bonn, eingeworben wurde dar.<br />
Im Rahmen dieses Projektes leitete und koordinierte das CEWS ein Konsortium von sechs Partnerinnen<br />
aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, England, Norwegen und der<br />
Tschechischen Republik).<br />
Aus dem Projekt gingen folgende Ergebnisse hervor:<br />
eine Analyse bestehender Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa,<br />
eine strukturierte Übersicht bestehender Wissenschaftlerinnen-Datenbanken,<br />
eine Liste von Organisationen, Institutionen und Netzwerken in den europäischen Ländern, in denen<br />
zur Zeit noch keine Wissenschaftlerinnen-Datenbanken existieren,<br />
Qualitätskriterien und Empfehlungen zum Aufbau neuer bzw. zur Verbesserung bereits bestehender<br />
Wissenschaftlerinnen-Datenbanken,<br />
eine technische Machbarkeitsstudie über die Perspektiven der Vernetzung von existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken,<br />
Empfehlungen zur zukünftigen Förderung und Nutzung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
auf nationaler und internationaler Ebene.<br />
Die Ergebnisse dieses Projektes dienen allen, die eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank betreiben<br />
oder in Zukunft eine derartige Datenbank aufbauen möchten. Sie helfen den Datenbank-NutzerInnen<br />
(WissenschaftlerInnen, ForscherInnen, nationalen und internationalen wissenschaftlichen und politischen<br />
Institutionen, Netzwerken etc.), sich in der bestehenden Datenbanklandschaft zurecht zu<br />
finden.<br />
Der vorliegende Artikel gibt einen Einblick in Inhalt und Ergebnisse des Projektes DATAWOMSCI.<br />
Die vollständigen Ergebnisse und zugleich eine praktische Handreichung finden sich in der Publikation<br />
„Databases of Women Scientists - Overview, Best Practice Guideline and Future Perspectives“,<br />
die als pdf-file über die CEWS-Website http://www.cews.org/EU/DATAWOMSCI kostenlos zu<br />
beziehen ist.
12 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />
Wissenschaftlerinnen in Europa - Datenbanken und andere Quellen<br />
Um eine klare Abgrenzung zu anderen Datensammlungen zu schaffen, formulierte das am Projekt<br />
beteiligte Konsortium folgende Definition von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken, die Ausgangspunkt<br />
für die Studie ist:<br />
„Datensammlungen, die zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft beitragen oder dazu<br />
verhelfen, mehr Frauen in Führungspositionen an Hochschulen, Forschungseinrichtungen, in<br />
Gremien, Kommissionen, Ausschüsse und in der industriellen Forschung zu positionieren.<br />
Diese Datensammlungen sollten (online/offline) sowohl Kontaktdaten über Wissenschaftlerinnen/Expertinnen<br />
als auch Informationen über ihre wissenschaftlichen Arbeits- und Forschungsgebiete<br />
und die Berufserfahrung bieten. Zudem sollten diese Daten in Form einer Datenbank<br />
zur Verfügung gestellt werden.“<br />
Auf der Grundlage dieser Definition erfolgte die Identifizierung der Datenbanken sowie deren Analyse<br />
mittels eines Fragebogens. Als Ergebnis können erstmalig der Ist-Zustand von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
in verschiedenen Ländern des zukünftigen europäischen Forschungsraums und<br />
die häufigsten Merkmale dieser Datenbanken beschrieben werden.<br />
Insgesamt wurden im Rahmen des DATAWOMSCI Projektes 31 Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
analysiert und ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass Datenbanken für Wissenschaftlerinnen in den<br />
europäischen Ländern in sehr unterschiedlichem Ausmaß etabliert sind.<br />
Deutschsprachige Länder<br />
Mehr als 50% aller in Europa existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind in Deutschland,<br />
Österreich oder der Schweiz angesiedelt; mehr als ein Drittel in Deutschland. In jedem der drei Länder<br />
existiert eine große interdisziplinäre und online verfügbare Wissenschaftlerinnen-Datenbank<br />
(FemConsult in Deutschland, FEMtech in Österreich und femdat in der Schweiz). FEMtech wurde<br />
zwar erst vor einem Jahr neu gegründet, erfüllt aber bereits alle Kriterien um die wichtigste interdisziplinäre<br />
und online verfügbare Wissenschaftlerinnen-Datenbank Österreichs zu werden. Andere<br />
deutschsprachige Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind wesentlich kleiner und meist fachspezifisch<br />
ausgerichtet.<br />
Nordeuropäische Länder, Großbritannien und Irland<br />
In jedem dieser Länder wurde mindestens eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank gefunden. Mit einer<br />
Ausnahme (Women’s Engineering Society Membership Database, UK) sind alle Datenbanken geographisch<br />
auf das jeweilige Land beschränkt.<br />
Ost- und zentraleuropäische Länder<br />
Insgesamt konnten zwei Wissenschaftlerinnen-Datenbanken berücksichtigt werden (eine in Ungarn<br />
und eine neu gegründete in der Tschechischen Republik).<br />
Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande<br />
Zwar existieren in diesen Ländern mehrere Netzwerke, die zum Thema Gleichstellung in der Wissenschaft<br />
arbeiten, jedoch gibt es mit Ausnahme einer Datenbank in den Niederlanden keine Wissenschaftlerinnen-Datenbank,<br />
die der Definition des vorliegenden Projektes entspricht.
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 13<br />
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />
Südeuropäische Länder und Israel<br />
In diesen Ländern war es äußerst schwierig relevante Informationen zu erhalten. In Malta existiert eine<br />
von der Regierung geführte Wissenschaftlerinnen-Datenbank, die aber nicht öffentlich zugänglich<br />
ist. Ansonsten sind im Rahmen dieses Projektes keinerlei entsprechende Datenbanken bekannt<br />
geworden.<br />
Bei aller Unterschiedlichkeit bezüglich der Existenz von Datenbanken für Wissenschaftlerinnen in<br />
den Ländern des europäischen Forschungsraums weisen die bestehenden Datenbanken viele gemeinsame<br />
Merkmale auf.<br />
24 von 31 Datenbanken nannten die folgenden zwei Ziele, die mit der Datenbank verfolgt werden:<br />
Förderung von Frauen in Wissenschaft und Forschung,<br />
Netzwerkbildung von Wissenschaftlerinnen.<br />
In allen untersuchten Datenbanken sind Wissenschaftlerinnen bzw. Forscherinnen registriert. Darüber<br />
hinaus enthalten 55% der Datenbanken auch Expertinnen. Das bedeutet, dass in allen untersuchten<br />
Datenbanken Akademikerinnen registriert sind, aber nur in der Hälfte aller Datenbanken ausschließlich<br />
die Daten von Akademikerinnen aufgenommen werden.<br />
80% der Datenbanken nennen als NutzerInnen für die Recherche folgende Zielgruppen:<br />
Universitäten und Hochschulen,<br />
Einzelpersonen aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder politische Institutionen.<br />
Die meisten Datenbanken sind interdisziplinäre Datenbanken.<br />
Als persönliche Informationen der registrierten Personen werden gespeichert:<br />
Name,<br />
Adresse,<br />
höchster akademischer Abschluß,<br />
akademische Position,<br />
Kompetenz, Spezialisierung, Expertise,<br />
Tätigkeitsgebiet (z.B. Universität, Forschungseinrichtung, Unternehmen, Politik usw.).<br />
In den meisten untersuchten Datenbanken können sich ausschließlich Frauen registrieren.<br />
23 von 31 Datenbanken sind geographisch auf bestimmte Länder begrenzt. Zudem zeigte sich, dass<br />
die Nutzbarkeit häufig auch durch die verwendete Landessprache begrenzt ist (dies ist bei fünf weiteren<br />
Datenbanken der Fall). 28 von 31 Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind geographisch<br />
begrenzt.<br />
Die Mehrzahl der Wissenschaftlerinnen-Datenbanken nutzten technische Datenbank-Software und<br />
ermöglichten eine online-Recherche. Weniger als die Hälfte aller Datenbanken verfügt über eine online-Registrierung<br />
oder -Neuaufnahme.<br />
25 der 31 Datenbanken ermöglichen die direkte Kontaktaufnahme zu den registrierten Wissenschaftlerinnen.<br />
Bei diesen Datenbanken handelt es sich sowohl um online- als auch um offline-verfügbare<br />
Datenbanken.
14 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />
Eine vollständige Liste der untersuchten Datenbanken mit ihren Merkmalen findet sich in der Publikation<br />
„Databases of Women Scientists - Overview, Best Practice Guideline and Future Perspectives“<br />
im Abschnitt „Women Scientists in Europe - Databases and other Resources“.<br />
Qualitätskriterien für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
Auf der Grundlage der Analyse bestehender Datenbanken wurden in dem Projekt Qualitätskriterien<br />
für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken entwickelt. Diese Kriterien und Mindeststandards sollen<br />
zum einen die Nutzung von Datenbanken effektiver gestalten. Zum anderen sollen sie die BetreiberInnen<br />
beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung solcher Datenbanken unterstützen.<br />
Grundvoraussetzungen<br />
Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sollten speziell für Frauen in Wissenschaft und Forschung konzipiert<br />
werden; sie sind ein Instrument für die Durchsetzung von Chancengleichheit in der Wissenschaft.<br />
Um ein solches Vorhaben erfolgreich und effektiv umsetzen zu können, sollte eine Institution,<br />
die eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank aufbaut oder überarbeitet, über Kenntnisse von Strukturen<br />
und Mechanismen in Wissenschaft und Forschung und von Gleichstellungsarbeit in diesem<br />
politischen Feld verfügen.<br />
Vor dem Aufbau einer neuen Datenbank sind deren Ziele, Form und Zielgruppen zu klären. Auch der<br />
Zeithorizont, in dem geplant wird, ist zu bestimmen. Eine Kontextanalyse zeigt, ob bereits ähnliche<br />
Datenbanken existieren, deren genaues Profil (Ziele, Zielgruppen, technisches und disziplinäres Profil)<br />
zu erheben ist. Im Vergleich zu bestehenden Datenbanken sind Innovation und Mehrwert der geplanten<br />
Datenbank sowie mögliche Kooperationen zu klären.<br />
Zur Vorarbeit gehört auch die Finanzplanung und die Sicherstellung der Finanzierung für einen mittelfristigen<br />
Zeitrahmen. Zu beachten ist dabei, dass nicht nur der inhaltliche und technische Aufbau<br />
(u.a. die Programmierung) einer Datenbank, sondern auch deren Pflege und Aktualisierung<br />
kostenintensiv sind.<br />
Erst wenn diese Aspekte und Fragen geklärt und die finanziellen Ressourcen gewährleistet sind, sind<br />
die Grundvoraussetzungen für den Aufbau einer Datenbank erfüllt. Auf dieser Basis sind die nachfolgenden<br />
Qualitätsstandards zu beachten.<br />
Datenbankinhalt und Datensammlung<br />
Die folgenden Kriterien werden als obligatorisch empfohlen:<br />
Die Ziele und die Zielgruppen der Datenbank müssen klar definiert und den NutzerInnen ersichtlich<br />
sein.<br />
Die Wissenschaftlerinnen-Datenbank muss von anderen Datensammlungen (Mailing-Listen, Mitgliederdaten,<br />
usw.).klar unterschieden werden können<br />
Die Datenbank sollte online-Suche und -Registrierung ermöglichen.<br />
Geographische und sprachliche Begrenzungen müssen transparent sein.<br />
Weitere Qualitätskriterien werden als wünschenswert empfohlen:
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 15<br />
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />
Die Anzahl der gespeicherten Datensätze ist ein Qualitätskriterium. Hierbei ist zu bedenken, dass<br />
eine interdisziplinäre Datenbank mehr Wissenschaftlerinnen für einen Eintrag gewinnen kann als<br />
eine fachspezifische Datenbank.<br />
Die Aktualisierung der Datensätze sollte in regelmäßigen Abständen (mindestens 1x pro Jahr) erfolgen.<br />
Der Erhalt der aktualisierten Daten sollte bestätigt und das letzte Aktualisierungsdatum im<br />
Datensatz angegeben werden.<br />
In regelmäßigen Abständen sollte die Datenbank vor allem hinsichtlich Nutzen, Bedeutung und<br />
Bekanntheit evaluiert werden.<br />
Die Einbindung der Datenbank bzw. der Institution, die die Datenbank betreibt, in Netzwerke, erhöht<br />
ihre Bekanntheit und ihren Nutzen.<br />
Bezüglich der Speicherung der persönlichen Daten sind folgende Informationen unverzichtbar:<br />
Hinweis zum Datenschutz,<br />
Hinweis auf Datensicherheit,<br />
Name, Adresse und weitere Kontaktdaten,<br />
Geschlecht,<br />
höchster akademischer Abschluß,<br />
akademische Position,<br />
Kompetenzen, Spezialisierung und vorhandene Expertise.<br />
Bezüglich der Speicherung der persönlichen Daten sind folgende Informationen fakultativ und<br />
wünschenswert:<br />
Sprachkenntnisse,<br />
Projekterfahrung (Titel, Zeitraum, Ort),<br />
Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Organisationen (begrenzte Zahl von Angaben),<br />
Stipendien,<br />
Gremienerfahrungen,<br />
Publikationen (ggfs. in einem Archiv oder separaten Dokument),<br />
Berufserfahrung,<br />
Erfahrung in Drittmitteleinwerbung,<br />
Geburtsjahr<br />
Freitext-Feld.<br />
Technische Qualitätskriterien<br />
Die technischen Qualitätskriterien umfassen folgende Bereiche:<br />
Mehrsprachigkeit,<br />
Bedienbarkeit und NutzerInnenfreundlichkeit in Struktur, Inhalt und Navigation,<br />
Suche mit unterschiedlichen Suchmethoden (Freitext, Indices, Filter etc.) und Anzeige von mehr<br />
als einem Suchergebnis<br />
Online-Registrierungsformular: Vorschau des Formulars, Bestätigung per e-mail über erfolgten<br />
Datenbankeintrag, Generierung und Versand eines Passwords, Spam-Schutz.
16 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />
Technische Machbarkeitsstudie über die Perspektiven zur Vernetzung von<br />
Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
Im zukünftigen europäischen Forschungsraum erscheint es sinnvoll, dass Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
auch europaweit agieren. Eine Möglichkeit ist die Verknüpfung bestehender, nationaler<br />
Datenbanken. Eine solche Verknüpfung kann den Informationsaustausch zwischen Wissenschaftlerinnen<br />
erhöhen, die Kooperation zwischen den BetreiberInnen von Datenbanken verstärken und die<br />
Sichtbarkeit und Wahrnehmung sowohl von Wissenschaftlerinnen als auch von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
steigern. Die technische Machbarkeit einer Verknüpfung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
wurde in dem Projekt DATAWOMSCI geprüft.<br />
Grundsätzlich ist der Aufbau einer Meta-Datenbank für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken möglich.<br />
Als grundlegend stellte sich das Zusammenwirken von Inhalt und Technologie heraus. Die herausragende<br />
Bedeutung des Inhalts der miteinander zu verlinkenden Datenbanken erfordert eine enge<br />
Kooperation zwischen den zukünftigen PartnerInnen einer solchen Meta-Datenbank.<br />
Um das Zusammenwirken von Inhalt und technischen Aspekten genauer untersuchen zu können,<br />
wurden im Rahmen der Machbarkeitsstudie die folgenden fünf Datenbanken ausgewählt und auf der<br />
Basis eines technischen Fragebogens miteinander verglichen:<br />
CEC-WYS des Central European Research Centre for Women and Youth in Science, Tschechische<br />
Republik,<br />
FemConsult - Wissenschaftlerinnendatenbank des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft<br />
und Forschung CEWS, Deutschland,<br />
femdat - Die Schweizer Expertinnen-Datenbank, Schweiz,<br />
Kilden’s researcher database, sub base for women researchers von KILDEN (Norwegian Information<br />
and Documentation Centre for Women’s Studies and Gender Research), Norwegen,<br />
European Database of Women Experts in Science and Technology (SET) von WITEC UK, Großbritannien.<br />
Der Vorteil einer Meta-Datenbank ist offensichtlich: Die aufwändige, zeitintensive und meist frustrierende<br />
Suche nach unterschiedlichen nationalen oder internationalen Datenbanken über das Internet<br />
ist nicht erforderlich. Die Meta-Datenbank kann auf Anhieb einen Überblick über alle existierenden<br />
Datenbanken geben. Eine Meta-Datenbank verknüpft bereits existierende Wissenschaftlerinnen-Datenbanken,<br />
d.h. die bestehenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken werden nicht ersetzt,<br />
sondern die Meta-Datenbank macht jede einzelne von ihnen durch ein zentrales Portal zugänglich. In<br />
dem Projekt DATAWOMSCI wird eine solche Meta-Datenbank als „DATAWOMSCI Service<br />
Provider (DSP)“ konzipiert .<br />
Notwendig hierfür ist eine homogene Sammlung und Eingabe der Daten. Der Vergleich zwischen<br />
den fünf ausgewählten Wissenschaftlerinnen-Datenbanken zeigte, dass die Heterogenität der Daten<br />
eine große Problematik darstellt. Homogenität setzt nicht nur dieselben Ziele und Funktionalitäten<br />
der existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken voraus, sondern eine Einheitlichkeit bei Registrierungsmodalitäten,<br />
Suchoptionen, Nutzung von Passwörtern und eine klare Regelung bezüglich<br />
Mehrsprachigkeit. Neben dem Inhalt sind aber auch Aspekte wie Datenredundanz, Datenschutz, Datensicherheit<br />
und anderes von großer Bedeutung. Als ein Beispiel für diese Schwierigkeit sei die unterschiedliche<br />
Bezeichnung eines Feldes genannt, die es nahezu unmöglich macht, bestimmte Infor-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 17<br />
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />
mation aus heterogenen Datenbanken zu beschaffen. So werden bereits die Informationen zum<br />
Namen der Wissenschaftlerinnen unter folgenden Feldbezeichnungen aufgeführt:<br />
Name<br />
Vorname - Nachname<br />
first name -familyname<br />
firstname - lastname<br />
first name - surname<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche Meta-Datenbank von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken ist<br />
daher eine enge Kooperation zwischen den BetreiberInnen der Datenbanken. Hilfreich ist an dieser<br />
Stelle auch die Verwendung der Qualitätskriterien, in denen auch konkrete Hinweise zur Vereinheitlichung<br />
von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken gegeben werden.<br />
Zum Problem der Mehrsprachigkeit (Erläuterungen und Bezeichnungen der Datenbankfelder sowie<br />
Inhalte der einzelnen Datensätze in unterschiedlichen Sprachen) präferieren die Projektpartnerinnen<br />
die Lösung eines Monolingualen DATAWOMSCI Service Provider. Hierbei werden bei der Registrierung<br />
durch die Wissenschaftlerin nicht nur die Daten in der nationalen Sprache der jeweiligen<br />
Wissenschaftlerinnen-Datenbank eingegeben, sondern zusätzlich eine bestimmte Auswahl an Daten<br />
(z.B. Vorname, Nachname, Adresse, Berufserfahrung, Forschungsgebiete etc.) in einer international<br />
gängigen Sprache. Gegebenenfalls kann die Eingabe der zusätzlichen Daten durch englischsprachige<br />
Index-Listen und/oder Thesauri erleichtert werden.<br />
Dieses Modell einer Meta-Datenbank kann durch einen DATAWOMSCI Information Provider vervollständigt<br />
werden, der neben Informationen über Wissenschaftlerinnen-Datenbanken auch zusätzliche<br />
Unterstützung hinsichtlich der Nutzung der Meta-Datenbank und der lokalen Datenbanken bereitstellt.<br />
In einem Informationsprovider können auch offline-Datenbanken sowie Datenbanken, die<br />
aufgrund der technischen Voraussetzungen nicht in der Meta-Datenbank verknüpft werden können,<br />
aufgenommen werden (z.B. durch eine Verlinkung).<br />
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Einführung eines DATAWOMSCI Service<br />
Providers (DSP) und eines DATAWOMSCI Information Provider (DIP) empfehlenswert ist und einen<br />
Schritt zu einer besseren Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen in Europa bewirken kann.<br />
Empfehlungen zur zukünftigen Förderung und Nutzung von<br />
Wissenschaftlerinnen-Datenbanken auf nationaler und internationaler Ebene<br />
Die Studie zu Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa zeigt deutlich, dass in den verschiedensten<br />
Bereichen Veränderungen vorgenommen werden sollten. Hierzu spricht das Konsortium des<br />
EU-Projektes DATAWOMSCI spezifische Empfehlungen aus.<br />
Auf europäischer Ebene sollten vor allem die Internationalisierung von Datenbanken und die Schaffung<br />
von Datenbank-Kooperationen finanziell gefördert werden. Für den Aufbau einer Meta-Datenbank<br />
ist dies unabdingbar. Eine solche Meta-Datenbank würde maßgeblich zur besseren Sicht- und<br />
Erreichbarkeit von Wissenschaftlerinnen beitragen und somit einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit<br />
im europäischen Forschungsraum leisten. Zugleich würde es die Bedeutung der einzelnen<br />
bereits existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken stärken.
18 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />
Durch eine ExpertInnengruppe bestehend aus SoftwareprogrammiererInnen, DatenbankbetreiberInnen<br />
und internationalen ExpertInnen mit Kenntnissen über Wissenschaft und Chancengleichheit<br />
könnte eine europaweite Standardisierung im Datenbankbereich vorangetrieben werden. Ein solcher<br />
Erfahrungsaustausch würde wesentlich zur Harmonisierung nationaler und internationaler Klassifikationssysteme<br />
beitragen.<br />
Grundsätzlich ist eine nationale Förderung wünschenswert, um Datenbanken an europäische Qualitätsstandards<br />
anzupassen. Konkret empfehlen die Projektpartnerinnen auf nationaler Ebene unterschiedliche<br />
Maßnahmen in Abhängigkeit von der jeweiligen Ausgangslage. Angesichts der großen<br />
Anzahl an Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Deutschland sollte die Kooperation oder der Zusammenschluss<br />
zwischen Datenbanken gefördert werden, um so auch Synergien zu nutzen. In<br />
Schweden, Finnland, Großbritannien und Irland sollte der Auf- bzw. Ausbau online verfügbarer interdisziplinärer<br />
Datenbanken vorangetrieben werden. Für Norwegen und Dänemark empfehlen wir<br />
die Aufrechterhaltung bestehender Datenbanken und deren Weiterentwicklung finanziell zu fördern.<br />
Für die osteuropäischen Ländern sollte der Aufbau der CEC-WYS-Datenbank dahingehend beobachtet<br />
werden, inwiefern dieses Modell auf weitere osteuropäische Ländern übertragen werden kann.<br />
Zudem bedarf es der Nutzung aller bereits vorhandener Kenntnisse und Erfahrungen, um weitere<br />
Fortschritte im Datenbankbereich in diesen Ländern zu erzielen.<br />
Generell ist auf internationaler Ebene eine verstärkte Zusammenarbeit und Kooperation zwischen<br />
den nationalen und internationalen Datenbanken erforderlich. Mit der European Platform of Women<br />
Scientists wird zur Zeit eine zentrale Organisationsstruktur aufgebaut, die vom Standort Brüssel aus<br />
die Arbeit zahlreicher nationaler, regionaler und lokaler Netzwerke für Wissenschaftlerinnen im Sinne<br />
eines „Networking the Networks“ unterstützt und gleichzeitig politisch in die Europäische Kommission<br />
hinein wirken kann. Grundlegendes Ziel ist es, den Wissenschaftlerinnen ihre Einwirkungsmöglichkeiten<br />
in der europäischen Politikdebatte zu verdeutlichen und diese Möglichkeiten auch<br />
umfassend zu nutzen. Wir empfehlen daher allen Institutionen und Organisationen, die Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />
aufbauen und/oder betreiben, in Zukunft diese European Platform of<br />
Women Scientists als Koordinations- und erste Kontaktstelle zu nutzen.<br />
Almuthe Schlüter<br />
1992-2000 Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft, Orientalischen Kunstgeschichte,<br />
Tibetologie und zusätzlich der Indologie in Marburg und Bonn; 2001-2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, Universität Bonn.
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
Center of Excellence Women and Science (CEWS)<br />
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />
Das CEWS wird für den Zeitraum 2000 – 2005 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
als eine international ausgerichtete Informations- und Koordinierungsstelle für alle Aktivitäten und<br />
Kompetenzen im Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung gefördert.<br />
Das Projekt steht im Rahmen der von Bundesministerin Edelgard Bulmahn eingeleiteten Politik zur<br />
Durchsetzung von Chancengleichheit für Frauen in Bildung und Forschung. Ziel dieser Politik ist es,<br />
bis zum Jahr 2005 den Anteil von Frauen an den Professuren von 10,5 Prozent im Jahr 2000 auf 20<br />
Prozent und den Anteil von Frauen in Führungspositionen in den außerhochschulischen Forschungseinrichtungen<br />
von heute 5,1 Prozent ebenfalls deutlich zu erhöhen und damit die im internationalen<br />
Vergleich schlechte Positionierung Deutschlands zu verbessern.<br />
Das CEWS soll allen mit Chancengleichheit im Forschungs- und Wissenschaftsbereich und mit<br />
Frauen- und Gender-Forschung befassten wissenschaftlichen Einrichtungen und Organisationen,<br />
den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie<br />
Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland als Dienstleistungseinrichtung zur Verfügung stehen.<br />
Zentrale Aufgabe ist es, Instrumente und Strukturen zur Planung, Durchsetzung und Überwachung<br />
der Verwirklichung der Chancengleichheit und des Gender-Mainstreaming - Konzeptes im<br />
Bereich von Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu entwickeln, bei der Umsetzung unterstützend<br />
zu wirken und den politischen Institutionen in diesen Fragen zuzuarbeiten. Dabei hat sich<br />
das CEWS folgende Ziele gesetzt:<br />
eine deutliche Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen in Wissenschaft und Forschung,<br />
eine Effizienzsteigerung gleichstellungspolitischer Maßnahmen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
und<br />
die Verwirklichung des Gender-Mainstreaming als Grundsatz und Methode für alle Konzepte,<br />
Prozesse und Maßnahmen in Wissenschaft und Forschung.<br />
Vor diesem Hintergrund wurden fünf thematische Arbeitsschwerpunkte aufgebaut:<br />
1. Hochschulen<br />
2. Forschungseinrichtungen<br />
3. Europäische Zusammenarbeit<br />
4. Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult<br />
5. Frauen- und Genderforschung<br />
Arbeitsschwerpunkt Hochschulen<br />
Noch immer nimmt der Frauenanteil an deutschen Hochschulen mit steigendem Qualifikationsniveau<br />
stetig ab. Während inzwischen fast 50 Prozent der Studienanfänger weiblich sind, sind nur 10,5<br />
Prozent aller Professuren mit Frauen besetzt (Stand 2000). Um hier eine grundlegende Änderung er-
20 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
reichen zu können, sind gezielte Strategien und Maßnahmen erforderlich. Zentrales Anliegen im Arbeitsschwerpunkt<br />
Hochschulen ist es, diesen Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen.<br />
Zu den zentralen Aufgaben in diesem Bereich gehören insbesondere:<br />
die Information und Beratung über gleichstellungspolitische Instrumentarien und Fördermöglichkeiten<br />
für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulleitungen und Wissenschaftsorganisationen,<br />
die Analyse, Evaluation und Weiterentwicklung von gleichstellungspolitischen Instrumentarien<br />
an Hochschulen,<br />
die Entwicklung von Instrumenten zur Umsetzung des Gender - Mainstreaming an Hochschulen<br />
und anderen Einrichtungen,<br />
die Koordinierung und Unterstützung der Arbeit der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten<br />
an Hochschulen in Deutschland.<br />
Beispiele für die Arbeit in diesem Bereich sind:<br />
Hochschul- und Wissenschaftsprogramm (HWP) des Bundes und der Länder:<br />
Analyse der Umsetzung des Fachprogramms „Chancengleichheit“ in den Bundesländern und<br />
Evaluation des Frauenanteils in den übrigen Fachprogrammen. Konzept und Einstellung eines<br />
HWP-Portals in das Internet, Veröffentlichung einer HWP-Broschüre mit best-practice-Beispielen,<br />
Planung und Durchführung eines HWP-Kongresses.<br />
Entwicklung von Konzepten zur Initiierung gleichstellungspolitischer Prozesse an einzelnen<br />
Hochschulen.<br />
Veröffentlichung einer Synopse aller gleichstellungsrelevanten Bestimmungen in den Hochschulund<br />
Gleichstellungsgesetzen der Länder.<br />
Durchführung eines ExpertInnengesprächs zum Thema Mentoring an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />
Untersuchung zur Auswirkung der Änderung der Qualifizierungswege im Hochschulbereich auf<br />
die Karrierechancen von Frauen, z. B. Abschaffung der Habilitation – Einführung von Juniorprofessuren,<br />
im internationalen Vergleich.<br />
Indikatorengesteuerte Finanzverteilung und Gleichstellung im Ländervergleich.<br />
Mitarbeit als „statistical correspondent“ für Deutschland bei der Erstellung europaweiter Statistiken<br />
durch Eurogramme im Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung.<br />
Weiterführung und Aktualisierung eines Archivs der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten<br />
an Hochschulen.<br />
Arbeitsschwerpunkt Forschungseinrichtungen<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der außerhochschulischen Forschung in Deutschland sind die gemeinsam<br />
von Bund und Ländern geförderten Forschungseinrichtungen der<br />
Fraunhofer-Gesellschaft<br />
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren<br />
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften<br />
Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 21<br />
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
Für diese gelten – im Gegensatz zu den Hochschulen - bisher bis auf wenige Ausnahmen keine<br />
gleichstellungsrechtlichen Regelungen. Gleichwohl sind auch in diesen Forschungseinrichtungen<br />
Maßnahmen ergriffen worden, um den Anteil an Wissenschaftlerinnen, insbesondere in Führungspositionen,<br />
zu erhöhen.<br />
Die an diesem Prozess Beteiligten zu beraten und zu begleiten ist ein zentrales Anliegen des Arbeitsschwerpunktes<br />
Forschungseinrichtungen, insbesondere<br />
die Beratung und Unterstützung der Geschäftsleitungen und aller weiterer mit Fragen der Chancengleichheit<br />
befassten Gremien und Instanzen der Forschungszentren bei der Entwicklung und<br />
Umsetzung gleichstellungspolitischer Instrumentarien,<br />
die Analyse, Evaluation und Weiterentwicklung von gleichstellungspolitischen Maßnahmen und<br />
Instrumenten,<br />
die Entwicklung und Fortschreibung eines übergreifenden Berichtssystems für die Forschungseinrichtungen,<br />
die Stärkung der Vernetzung der mit Fragen der Chancengleichheit befassten Gremien, Arbeitskreise<br />
und Projekte der Wissenschaftsorganisationen,<br />
die Verbesserung der Vernetzung der Wissenschaftlerinnen der Forschungsorganisationen, Vermittlung<br />
von Expertinnen, Referentinnen und Diskussionspartnerinnen.<br />
Im Arbeitsschwerpunkt Forschungseinrichtungen sind folgende Projekte eingebunden:<br />
Trainings-Seminare für Wissenschaftlerinnen zur erfolgreichen Drittmittel-Einwerbung in den<br />
Forschungs-Rahmenprogrammen der Europäischen Gemeinschaft.<br />
Erstellung eines Handbuches zum Thema „Chancengleichheit in den Forschungszentren“ als<br />
übergreifendes Berichtssystem mit tabellarischen Informationen über alle Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Chancengleichheit und statistischen Daten zur Personalsituation in jährlicher Fortschreibung.<br />
Vorbereitung einer Broschüre mit best-practice-Beispielen aus den Forschungseinrichtungen im<br />
Bereich Chancengleichheit.<br />
Durchführung und Dokumentation des internationalen Kongresses des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung zum Thema „Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung – überholter<br />
Ansatz oder zukunftsweisende Politik?“ am 28.05. 2001 im Plenarsaal des Bundeshauses in<br />
Bonn mit 450 TeilnehmerInnen.<br />
Drehbuchbearbeitung, Herstellungsbegleitung, Reproduktion und Vermarktung des zwanzigminütigen<br />
Videofilms „Chancengleichheit – Chance für die Wissenschaft“, der in deutscher und englischer<br />
Fassung im CEWS kostenlos bestellt werden kann.<br />
Konzeptualisierung, organisatorische und wissenschaftliche Begleitung sowie Evaluierung der<br />
Ergebnisse eines bundesweiten Pilotprojektes zu Karriere- und Bewerbungstrainings sowie Coaching<br />
für zukünftige Professorinnen und zur Vorbereitung auf Juniorprofessuren, als erstem Baustein<br />
im Rahmen des Bundesprogrammes „Anstoß zum Aufstieg“. Die Karrieretrainings werden<br />
für bisher insgesamt 520 Wissenschaftlerinnen in den Jahren 2002/03 durchgeführt, eine erneute<br />
Ausschreibung ist für Winter 2002 geplant.
22 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
Arbeitsschwerpunkt Europäische Zusammenarbeit<br />
Mit dem Konzept des Gender Mainstreaming soll Chancengleichheit auch Eingang in die europäische<br />
Forschungs- und Wissenschaftspolitik finden. Im 5. Forschungsrahmenprogramm der EU wird<br />
ein Frauenanteil von 40 Prozent an den Marie-Curie-Stipendien und an allen beratenden Versammlungen<br />
und Gutachtergremien angestrebt.<br />
Ziel des Arbeitsschwerpunktes Europäische Zusammenarbeit ist eine Vernetzung und Koordinierung<br />
der Arbeit des Kompetenzzentrums mit europäischen und internationalen Netzwerken sowie eine<br />
Begleitung der EU-Förderprogramme, insbesondere:<br />
die Vermittlung von Unterstützung von Wissenschaftlerinnen bei der Beantragung der EU – Forschungsförderung,<br />
Erstellen von Materialien, Organisation von Beratungsseminaren,<br />
die Begleitung und Analyse von EU-Forschungsprogrammen hinsichtlich der Verwirklichung des<br />
Gender Mainstreaming,<br />
die Netzwerkarbeit mit europäischen und internationalen Einrichtungen im Bereich der Förderung<br />
von Wissenschaftlerinnen und<br />
die Zusammenarbeit mit dem Referat „Women and Science“ der Europäischen Kommission, der<br />
ETAN -Gruppe sowie der Helsinki-Gruppe.<br />
Projekte in diesem Bereich sind:<br />
Trainings-Seminare für Wissenschaftlerinnen zur erfolgreichen Drittmittel-Einwerbung in den<br />
Forschungsrahmenprogrammen der EU.<br />
Nutzung der Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult zur Gewinnung von Wissenschaftlerinnen<br />
als Gutachterinnen in den Evaluation Panels oder als Teilnehmerinnen von beratenden Versammlungen,<br />
z. B. in den Monitoring Panels der EU - Rahmenprogramme.<br />
Wissenschaftlerinnen – Datenbank FemConsult<br />
Ein wichtiges Modul für die Arbeit der Vernetzung und der Serviceleistung stellt die Datenbank<br />
FemConsult dar. FemConsult ist eine Datenbank für Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen aus<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz. FemConsult enthält z. Zt. ca. 7.000 aktualisierte Datensätze<br />
promovierter bzw. habilitierter Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen mit Namen, Anschriften,<br />
Fachrichtungen, Lehr- und Forschungsschwerpunkten sowie Hochschul- und Institutszugehörigkeit,<br />
Berufserfahrung und Venia Legendi. Sie ist damit die größte Datenbank dieser Art in Europa.<br />
Die Datenbank dient als „Nachwuchsbörse“ und als „Expertinnen- und Gutachterinnenbörse“.<br />
Mit FemConsult sollen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Ministerien sowie Frauen- und<br />
Gleichstellungsbeauftragte der Einrichtungen bei der Suche nach qualifizierten Wissenschaftlerinnen<br />
unterstützt werden, um den Frauenanteil bei der Besetzung von Professuren und anderer Führungspositionen<br />
im wissenschaftlichen Bereich zu erhöhen. Die Datenbank kann darüber hinaus<br />
auch bei der Suche nach Lehrstuhlvertretungen, Gutachterinnen und Expertinnen für Vorträge, Gremien-<br />
und Ausschusstätigkeiten genutzt werden.<br />
Die Datenbank soll im Laufe des Jahres 2002 ins Internet gestellt, international ausgebaut und vernetzt<br />
werden. Gleichzeitig wird die Datenbank erweitert durch Weiterentwicklung der Fächer- und<br />
Schwerpunktsystematik.
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 23<br />
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
Ein wichtiges Anliegen in diesem Zusammenhang ist das Bemühen um die Aufnahme weiterer Wissenschaftlerinnen,<br />
vorrangig auch aus den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und dem europäischen<br />
Ausland.<br />
Frauen- und Genderforschung<br />
Frauen- und Genderforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten in Lehre und Forschung sowohl innerhalb<br />
als auch außerhalb der Hochschulen und Forschungseinrichtungen etabliert. Im Arbeitsschwerpunkt<br />
Frauen- und Genderforschung soll ein Netzwerk zur Information über solche Institutionen,<br />
die Forschungsprojekte sowie deren Ergebnisse via Internetplattform aufgebaut werden; dies<br />
soll zur Herstellung und Vernetzung frauenforschungsförderlicher Strukturen beitragen, die dann<br />
gestaltenden Einfluss nehmen auf Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung.<br />
Dazu werden empirische Forschungsergebnisse und aktuelle Informationen aus dem Bereich Frauen<br />
in Wissenschaft und Forschung thematisch aufbereitet und öffentlich zugänglich gemacht.<br />
Das beinhaltet im einzelnen:<br />
die empirischen und theoretischen Arbeiten zu den Bedingungsfaktoren der Marginalisierung von<br />
Frauen im Wissenschaftsbetrieb,<br />
die spezifischen Interventionskonzepte und deren Evaluation,<br />
die Literaturdatenbank zu „Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung zum Thema Frauen<br />
in Wissenschaft und Forschung“ wird über den Server der Universitäts-Bibliothek im Internet<br />
zugänglich gemacht,<br />
die Ableitung von Empfehlungen auf der Grundlage des aktuellen Wissensstandes,<br />
die Vernetzung von WissenschaftlerInnen im Bereich Frauen- und Genderforschung und Erstellung<br />
einer diesbezüglichen „Institutionen-Datenbank“ und<br />
die Organisation von Tagungen, Kongressen und Workshops zu dieser Thematik.<br />
Das CEWS- Internetportal (www.cews.org), der regelmäßig erscheinende umfassende elektronische<br />
Newsletter und die Schriftenreihe cews publik spiegeln die vielfältigen Arbeitsbereiche und die umfassenden<br />
Ergebnisse der Arbeit des CEWS deutlich wider.<br />
Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
Universität Bonn, Poppelsdorfer Allee 15, 53115 Bonn<br />
Tel. 0228 - 73 48 35, Fax: 0228 - 73 48 40<br />
cews-info@cews.uni-bonn.de
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 25<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[1-L] Bauer, Ingrid; Neissl, Julia (Hrsg.):<br />
Gender studies: Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck: Studien-Verl.<br />
2002, 189 S., ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H72549)<br />
INHALT: "Entlang interdisziplinärer Denkachsen der Geschlechterforschung werden im vorliegenden<br />
Band unterschiedliche Theoriemodelle - von den egalitären Ansätzen über differenztheoretische<br />
Positionierungen bis zum Konzept der Dekonstruktion - vorgeführt und ihre jeweiligen<br />
Fokussierungen auf Erkenntnisgewinne aber auch Defizite analysiert. In allen Disziplinen<br />
- sowohl den geistes- als auch den natur- und rechtswissenschaftlichen sowie theologischen<br />
- wird dabei deutlich, dass die historische Achse in der Frauen- und Geschlechterforschung<br />
für das Verständnis der Kategorie 'Geschlecht' eine wichtige Voraussetzung war und<br />
ist. Hinsichtlich der Perspektiven von Gender Studies sind differenzierte Sichtweisen auf die<br />
einzelnen Forschungsfelder wie die Frauenforschung, die Männerforschung oder eben die<br />
Geschlechterforschung notwendig. Die Ergebnisse der einzelnen Forschungsparadigmen sollten<br />
dabei nicht als für sich allein gültige 'Wahrheiten' festgeschrieben werden, gefordert wäre<br />
vielmehr ein diskursives Verhältnis zwischen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, die<br />
sich mit den Phänomenen 'Weiblichkeit' und 'Männlichkeit' auseinandersetzen, um die Forschungsergebnisse<br />
gegenseitig auch kritisch zu reflektieren. Die Beiträge dieses Buches spiegeln<br />
aktuelle Debatten in allen Fachrichtungen von der Analyse der politischen Vorgabe zum<br />
'Gender Mainstreaming' über historische und literaturwissenschaftliche Perspektiven bis zu<br />
Veränderungen in der Landschaftsplanung oder der Neuorientierungen in der Gehirnforschung."<br />
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Bauer, Julia Neissl: Weigerung, den Status<br />
Quo zu bedienen. Das kritische Potential der Gender Studies (7-16); Elisabeth Holzleithner:<br />
Von der Gleichheit aller Bürger zum Gender Mainstreaming - ein Paradigmenwechsel?<br />
(17-34); Ingrid Bauer: Frauengeschichte, Männergeschichte, Geschlechtergeschichte Geschlechtersensible<br />
Geschichtswissenschaft (35-52); Gisela Riescher: 'Das Private ist politisch'.<br />
Die politische Theorie und das Öffentliche und das Private (53-66); Elisabeth Klaus:<br />
Die Konstruktion von Geschlecht im medialen Diskurs Befunde und Perspektiven der kommunikationswissenschaftlichen<br />
Geschlechterforschung (67-80); Christa Gürtler, Eva Hausbacher,<br />
Sigrid Schmid-Bortenschlager: Von der Frauenforschung zum Dekonstruktiven Feminismus<br />
in der Literaturwissenschaft (81-94); Roswitha Muttenthaler, Regina Wonisch: Visuelle<br />
Repräsentationen Genderforschung in Museen (95-108); Sigrid Schmitz: Hirnforschung<br />
und Geschlecht: Eine kritische Analyse im Rahmen der Genderforschung in den Naturwissenschaften<br />
(109-126); Michaela Moser: Göttliches Begehren.Zur theologischen Bedeutung<br />
der Geschlechterdifferenz (127.-142); Eva Cescutti: Das Geschlecht mittelalterlicher<br />
Mönche. Ansätze mittelalterlicher Gender-Forschung (143-154); Heide Studer: Mobilität und<br />
Geschlechterpositionen (155-170); Kornelia Hauser: Gender Studies zwischen Kulturkritik<br />
und politischer Affirmation? (171-186).
26 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[2-L] Beaufays, Sandra; Krais, Beate:<br />
Doing science - doing gender: die Produktion von WissenschaftlerInnen und die Reproduktion<br />
von Machtverhältnissen im wissenschaftlichen Feld, in: Feministische Studien : Zeitschrift<br />
für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 82-99 (Standort:<br />
UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Bei der Forschung der achtziger Jahre über die Frage, warum Frauen in wissenschaftlichen<br />
Spitzenpositionen Seltenheitswert haben, wurden die Erklärungen für die Unterrepräsentanz<br />
von Frauen wie auch die Ausnahmeerscheinung erfolgreicher weiblicher Karrieren in der<br />
Wissenschaft vornehmlich bei den Frauen und ihren spezifischen Sozialisationsprozessen und<br />
Identitätsentwicklungen selbst gesucht. In den neunziger Jahren konnten dagegen Hochschulforscherinnen<br />
zeigen, dass die Universität eine asymmetrische Konstruktion der Geschlechter<br />
reproduziert. Auf diesem Hintergrund wirft der Beitrag einen Blick auf das wissenschaftliche<br />
Alltagsgeschäft und befasst sich mit der sogenannten Wissenschaftskultur, d.h. den informellen<br />
Hierarchien, Sitten und Gebräuchen der "scientific community". Ziel ist, in Anlehnung an<br />
das Konzept der sozialen Felder von Pierre Bourdieu aufzudecken, dass die wissenschaftlichen<br />
Akteure Konstrukteure ihrer Realität sind. Die Praxis des wissenschaftlichen Feldes<br />
spiegelt sich in der illusio der Akteure wider. Die Analyse der Verschränkung von doing<br />
science und doing gender basiert auf Ergebnissen zweier empirischer Studien an deutschen<br />
Hochschulen und Forschungsinstituten, die unter der Leitung von Beate Krais in den letzten<br />
Jahren durchgeführt wurden. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie Ausschlussmechanismen in<br />
den Wissenschaftsbetrieben dazu führen, dass Frauen seltener zu "Mitspielerinnen" im wissenschaftlichen<br />
Feld werden und wie Machtverhältnisse zum Tragen kommen, die in das<br />
Verhältnis der Geschlechter eingelagert sind. (ICH)<br />
[3-L] Becker-Schmidt, Regina:<br />
Innovative Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung, in: Ursula Paravicini, Maren<br />
Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt:<br />
Books on Demand, 2003, S. 155-166, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-<br />
2004.6532)<br />
INHALT: Der Beitrag bilanziert die Forschungstätigkeit des Niedersächsischen Forschungsverbund<br />
für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaften, Technik und Medizin<br />
(NFFG). In den Jahren zwischen 1997 und 2002 liefen 69 Anträge aus 13 niedersächsischen<br />
Hochschulen beim NFFG ein. Je sechs Projekte aus den drei Schwerpunktsetzungen - Naturwissenschaften,<br />
Technik und Medizin - gelangten zur Förderung. Die Impulse, die von den<br />
hier geförderten Projekten ausgegangen sind, sind für die Autorin beachtlich. Das wird an<br />
einzelnen Beispielen demonstriert, die im Kontext internationaler feministischer Diskurse<br />
diskutiert werden. Die Projekte gruppieren sich nach den folgenden drei Feldern: (1) Feministische<br />
Wissenschaft - Erkenntnistheorie/Epistemologie; Wissenschaftskritik/Sozialkritik; (2)<br />
Frauenforschung/Geschlechterforschung; (3) Interdisziplinarität. Die Studien einer feministischen<br />
Wissenschaft betonen folgende erkenntnistheoretischen und epistemologischen Aspekten<br />
und Forderungen: (1) nicht zu unterschlagen, dass Wissen verkörpert ist (z.B. durch Geschlechtszugehörigkeit);<br />
(2) die raum-zeitliche Begrenztheit von Erkenntnis zu beachten; (3)<br />
die Verzerrungen zu reflektieren, die durch Universalisierung, "Geschlechtsblindheit" und die<br />
Verknüpfung von Wissen und Macht entstehen. (ICA2)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 27<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[4-L] Becker-Schmidt, Regina:<br />
Women's studies, gender studies and studies of genderbased societal arrangements in the<br />
natural sciences, technology and medicine, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.):<br />
Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003,<br />
S. 33-41, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)<br />
INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, welche Spielarten von "gender studies" für die Sozialwissenschaften,<br />
aber auch für Natur- und Technikwissenschaften und für die Medizin relevant<br />
sind. Genannt werden zunächst (1) komparative Studien, die nach der Varianz des Einflusses<br />
fragen, den Zeitgeschichte, soziale und ethnische Herkunft oder Erfahrungshintergründe<br />
von Frauen haben. Sie sind im Bereich der Gesundheitsforschung, der medizinischen<br />
Versorgung und Therapie ebenso angesiedelt wie in Feldern der Technikgenese, der Technikgestaltung<br />
oder des Umgangs mit Technik. Vergleiche zwischen Frauen aus verschiedenen<br />
sozialen Milieus, Regionen und Ethnien fördern z. B. zu Tage, wie gesellschafts- und kulturabhängig<br />
der Zusammenhang zwischen Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht und Marginalisierungs-<br />
bzw. Integrationsprozessen in den verschiedensten Wissensfeldern ist.(2) Die<br />
Geschlechterforschung deckt vor allem Benachteiligungen auf, welche Frauen im Vergleich<br />
zu Männern zugemutet werden. Mit Geschlechtszughörigkeit verbundene Diskriminierung ist<br />
aber nicht der einzige Bezugspunkt für Geschlechtervergleiche. (3) Feministische Erforschung<br />
der Wissensgenese und Wissenschaftsgeschichte. Epistemologie und Wissenschaftsgeschichte<br />
in diesem Sinne gehören - an einem internationalen Maßstab gemessen - zum etablierten<br />
Kanon von "gender studies". (ICA2)<br />
[5-L] Beck-Gernsheim, Elisabeth; Butler, Judith; Puigvert, Lídia (Hrsg.):<br />
Women & social transformation, (Counterpoints : studies in the postmodern theory of education,<br />
Vol. 242), New York: P. Lang 2003, IX, 149 S., ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-<br />
2004-1613)<br />
INHALT: Contents: Judith Butler: The Question of Social Transformation (1-28); Lidia Puigvert:<br />
Dialogic Feminism: 'Other Women's'. Contributions to the Social Transformation of Gender<br />
Relations (29-60); Elisabeth Beck-Gernsheim: Household-Migrant Women and Marriage-<br />
Migrant Women: Women in a Globalizing World (61-80); Judith Butler: Transformative Encounters<br />
(81-98); Lidia Puigvert: Equality of Differences (99-115); Gender and Social Transformation:<br />
A Dialogue (116-136); Feminism for the Twenty-First Century: A Press ConferenceInterview<br />
with Judith Butler, Lidia Puigvert, Elisabeth Beck-Gernsheim, and Ana Lebrón<br />
(137-144).<br />
[6-L] Beer, Ursula:<br />
Hausarbeit Revisited: geschlechtliche Arbeitsteilung, bürgerliches Liebesideal und gelebte<br />
Geschlechterarrangements, in: Christine Bauhardt (Hrsg.): Räume der Emanzipation, Wiesbaden:<br />
VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 34-57, ISBN: 3-531-14368-9 (Standort: UB Bochum(294)-<br />
CZA21729)<br />
INHALT: Die Verfasserin diskutiert das Arrangement der Geschlechter zwischen geschlechtlicher<br />
Arbeitsteilung und romantischem Liebesideal. Sie zeigt, wie stark die Ungleichheit der Geschlechter<br />
einerseits institutionell abgesichert und andererseits subjektiv internalisiert wird.
28 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
Sie konstatiert drei unterschiedliche und analytisch voneinander zu trennende Dimensionen<br />
des Begriffs Liebe: die gattungsgeschichtliche, die historisch-besondere und die Ungleichheits-Dimension.<br />
Als gattungsgeschichtliches Bedürfnis von Menschen findet Liebe in der<br />
bürgerlichen Gesellschaft ihren strukturell-symbolischen Ausdruck im Ideal der romantischen<br />
Liebe, das wiederum im Kontext eines hierarchischen Geschlechterverhältnisses steht. Als<br />
vierte Dimension tritt der Charakter der bürgerlichen Gesellschaft als einer Gesellschaft hinzu,<br />
in der soziale Beziehungen über Ware, Tausch und Geld vermittelt sind. (ICE2)<br />
[7-L] Boeckle, Bettina; Ruf, Michael (Hrsg.):<br />
Eine Frage des Geschlechts: ein Gender-Reader, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004,<br />
284 S., ISBN: 3-531-14271-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A810)<br />
INHALT: "Wir befinden uns im Wandel von feministischen Debatten hin zu Gender-Diskursen.<br />
Der interdisziplinäre Sammelband zeigt, was dieser Paradigmenwechsel in den Bereichen Arbeit,<br />
Finanzen, Gesundheit, Erziehung, Entwicklungszusammenarbeit, Kultur und Medien<br />
konkret bedeutet. Die Erkenntnis des 'Gender matters' ersetzt die bisherige Geschlechtsblindheit<br />
und zeigt, dass Gender bei der Analyse und Lösung unterschiedlichster Herausforderungen<br />
entscheidend ist. Durch die thematische Vielfalt der Artikel nimmt das Chamäleon Gender<br />
zunehmend Gestalt an und verdeutlicht, welche Chancen der Blick durch die Gender-<br />
Perspektive eröffnet." (Autorenreferat). Inhalstverzeichnis: Klaus Schwerma, Andrea von<br />
Marschall: Vom Mauerblümchen zum Straßenfeger? Geschlechtliche Gleichstellung als<br />
Querschnittsaufgabe in Organisationen und Unternehmen (21-38); Willi Walter: Genderforschung<br />
gleich Frauenforschung? Verschwinden des Geschlechts oder neue Erkenntnisdimension?<br />
(39-54); Uta Kletzing: Mit Gender Budgeting zum geschlechtergerechten Haushalt (55-<br />
72); Lena Hipp: Teilzeitarbeit - von einer Arbeitsmarktfalle für Frauen zu einer Arbeitsmarktbrücke<br />
für beide Geschlechter? Was die Bundesrepublik von anderen Ländern lernen<br />
kann (73-86); Marc Gärtner, Vera Riesenfeld: Geld oder Leben? Männliche Erwerbsorientierung<br />
und neue Lebensmodelle unter veränderten Arbeitsmarktbedingungen (87-106); Brigitte<br />
Sorg: ...Männer sterben früher und auch Frauen haben Herzinfarkt. Gesundheit und Geschlechtsbezug<br />
(107-116); Michael Ruf: HIV/AIDS und Gender (117-132); Martina Busche:<br />
Gender im (Re)Konstruktionsprozess: Perspektiven geschlechtsbezogener Bildung (133-152);<br />
Catrin Becher: Systeme des Nichtwissens, Expertentum und die Macht der Wissensproduktion:<br />
zur Konstruktion von Frauen und Gender in der Entwicklungszusammenarbeit (153-166);<br />
Daniela Hrzan: TOSTAN - Eine Herausforderung fir die Entwicklungstheorie? Weibliche<br />
Genitalverstümmelung im Kontext von Geschlecht, Kultur und postkolonialer Kritik (167-<br />
178); Bettina Boekle: Rechte nicht nur auf Papier: Wie brasilianische Gleichstellungsabteilungen<br />
im Großraum Sao Paulo Worte in Taten verwandeln (179-195); Stephanie Catani:<br />
Mythos 'Femme fatale' - Zur medialen Inszenierung weiblicher Leidenschaft im Film (195-<br />
206); Johanna Vollhardt: Der Einfluss des Faktors Geschlecht auf die Filmpräferenz (207-<br />
220); Vanessa Watkins: Der Cyberspace als Spielwiese der Geschlechterkonstruktion (221-<br />
234); Anja Michaelsen: Sushi und Muskeln. Zur Intersektionalität von ,Rasse' und<br />
,Geschlecht' (235-242); Michael Ruf: Gender plus ,Race' im Hollywood-Film (243-258); Dieter<br />
Dorn: Versuche der Eingrenzung von Grenzüberschreitungen männlich- weiblicher Erotik:<br />
Bi-, Poly-, Multi-Sexualitäten (259-272).
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 29<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[8-L] Braidotti, Rosi:<br />
Die materielle Grundlage virtueller Subjektivität, in: Feministische Studien : Zeitschrift für<br />
interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 100-113 (Standort:<br />
UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Grundlage der Überlegungen über die virtuelle Realität ist die Annahme, dass der virtuelle<br />
Raum der Informationsgesellschaft eine technologisch betriebene fortgeschrittene Kultur<br />
ist, in der sich massive Konzentration von Infrastrukturen neben komplexer weltweiter<br />
Zerstreuung findet. Es handelt sich um einen fortgeschrittenen Kapitalismus, um ein Paradox<br />
hochgradiger Mobilität bei den Kapitalströmen und bei Teilen der ökonomischen Eliten einerseits<br />
und hochgradiger Zentralisierung und großer Immobilität bei der Masse der Bevölkerung<br />
andererseits. Da globale Ökonomie nicht auf lineare Weise funktioniert, sondern netzförmig,<br />
zerstreut und polyzentrisch, plädiert die Autorin für die Notwendigkeit von neuen<br />
Denkschemata und Figurationen, mit denen die derzeit stattfindenden Wandlungen und<br />
Transformationen erklärt werden können. An innovativen Methoden werden besonders die<br />
Politik der Verortung (feministischer Materialismus) und eine Neubestimmung des sozialen<br />
Konstruktivismus diskutiert. Die Überlegungen demonstrieren, dass virtuelle Realität keine<br />
Abstraktion, sondern eine technologisch vermittelte soziale Realität ist, die materielle Verhältnisse<br />
erzeugt und eingebettete Subjekte bindet. (ICH)<br />
[9-L] Braun, Friederike; Sczesny, Sabine; Stahlberg, Dagmar:<br />
Cognitive effects of masculine generics in German: an overwiew of empirical findings, in:<br />
Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 1-21<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag präsentiert eine Reihe von Experimenten, die unter Probanden mit deutscher<br />
Muttersprache durchgeführt wurden und das Ziel hatten, den Einfluss verschiedener<br />
Typen deutscher Begrifflichkeiten auf die kognitive Inklusion von Frauen zu untersuchen.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass der Grad der Inklusion von Frauen bei geschlechtsneutralen begrifflichen<br />
Alternativen höher ist als bei männlichen Begriffen, eine Tendenz, die über unterschiedliche<br />
Untersuchungen hinweg konstant blieb. Die unterschiedlichen Alternativen riefen<br />
jedoch unterschiedliche Effekte hervor, die jeweils kontextabhängig waren. Die Ergebnisse<br />
werden im Hinblick auf ihre praktischen Konsequenzen in verschiedenen Situationen wie z.B.<br />
der Nominierung von Männern und Frauen für Auszeichnungen oder politische Ämter hin<br />
diskutiert. (Unübers.) (RG)<br />
[10-F] Brömer, Philip, PD Dr. (Bearbeitung):<br />
Salienz und Relevanz geschlechtsbezogener Identität<br />
INHALT: Geschlechtsbezogene Identität wurde in der psychologischen Forschung vor allem als<br />
Identifikation mit der Geschlechtsrolle untersucht. Diese Forschung erfolgte im wesentlichen<br />
aus entwicklungspsychologischer und persönlichkeitspsychologischer Perspektive und betont<br />
die personale Identität. Aus sozialpsychologischer Perspektive kann geschlechtsbezogene Identität<br />
aber auch als ein Aspekt der sozialen Identität gesehen werden, die durch die Identifikation<br />
mit der sozialen Kategorie 'Frau' oder 'Mann' zustande kommt und vor allem durch<br />
interkategoriale soziale Vergleiche bestimmt wird. Die sozialpsychologische Forschung hat
30 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
sich jedoch vor allem mit möglichen Konsequenzen der Identifikation mit einer sozialen Kategorie<br />
beschäftigt und die für die Anwendung des Ansatzes der sozialen Identität auf die geschlechtsbezogene<br />
Identität interessantere Frage nach den förderlichen und hinderlichen Bedingungen<br />
der Identifikation mit einer sozialen Kategorie eher vernachlässigt. Das geplante<br />
Forschungsvorhaben wird die beiden Desiderata der psychologischen Forschung zur geschlechtsbezogenen<br />
und zur sozialen Identität aufgreifen und auf der Basis gängiger Theorien<br />
zur sozialen Identität und zum sozialen Vergleich situative und kognitive Einflüsse auf die<br />
Identifikation mit dem eigenen Geschlecht und damit die temporäre Salienz und situative Relevanz<br />
der geschlechtsbezogenen Identität untersuchen.<br />
METHODE: Es sollen sieben experimentelle Studien mit mehr als 700 Teilnehmer/innen im<br />
Alter von 16-18 Jahren durchgeführt werden.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,<br />
Psychologisches Institut Abt. Sozial- und Persönlichkeitspsychologie (Friedrichstr. 21, 72072<br />
Tübingen)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-29-78345, Fax: 07071-29-5899,<br />
e-mail: Philip.Broemer@uni-tuebingen.de)<br />
[11-L] Burbach, Christiane:<br />
Dimensionen des Gender Begriffes, in: Wege zum Menschen : Monatsschrift für Seelsorge und<br />
Beratung, heilendes und soziales Handeln, Jg. 56/2004, H. 4, S. 291-297<br />
INHALT: In diesem Artikel werden die fünf Dimensionen des inzwischen elaborierten Gender<br />
Begriffes differenziert und erläutert.<br />
[12-L] Butler, Judith:<br />
Transformative encounters, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.):<br />
Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 81-98, ISBN: 0-8204-<br />
6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613)<br />
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit Lidia Puigverts Artikel über den Dialogischen Feminismus.<br />
Während die Autorin die Notwendigkeit des Dialogs auch im Hinblick auf soziale<br />
Transformation und die Entwicklung feministischer Theoriebildung betont, so merkt sie doch<br />
kritisch an, dass eine zentrale Voraussetzung für den Dialog die Anerkennung ist, die jedoch<br />
Frauen in der Moderne systematisch verweigert wird. Das Konzept des dialogischen Feminismus<br />
kommt ohne das Konzept der Anerkennung nicht aus. Es wird kritisiert, dass Puigverts<br />
Artikel davon ausgeht, dass soziale Transformation nur in der Moderne möglich ist, und<br />
dass sich alle Feministen daher mit der Moderne identifizieren sollten. Stattdessen plädiert die<br />
Autorin für eine kritische Distanz zum Begriff der Moderne, um im Sinne einer demokratischen<br />
Vision feministischer Politik zu hinterfragen, welche ihrer Ressourcen sinnvoll für einen<br />
feministischen Diskurs sind und welche nicht. (ICH)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 31<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[13-L] Butler, Judith:<br />
The question of social transformation, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert<br />
(Hrsg.): Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 1-28, ISBN:<br />
0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613)<br />
INHALT: In ihrem Beitrag befasst sich die Autorin mit der Frage, was soziale Transformation im<br />
Sinne des Feminismus bedeutet und welche Bedeutung die zugrunde liegenden Theorien für<br />
Prozesse sozialer Transformation haben. Die Theorie selbst wird dabei schon als transformativer<br />
Prozess aufgefasst, die jedoch durch soziale und politische Interventionen unterstützt<br />
werden muss. Mit Bezug auf ihr Werk "Gender Trouble" und die dort elaborierte feministische<br />
Theorie geht es auch um das Verhältnis von Normativität zu sozialen Normen als Teil<br />
der Kulturtheorie von Micheal Warner und Lauren Berlant. Diskutiert wird in diesem Rahmen<br />
die Forderung "erweiterter Normen für eine Garantie lebenswerten Lebens". Besonders<br />
mit Blick auf die Geschlechterfrage oder die Gewalt zwischen den Geschlechtern wird erörtert,<br />
was lebenswertes Leben ausmacht, welches die Bedingungen der Aufrechterhaltung minimaler<br />
biologischer Grundlagen des Lebens sind und was demokratische Politik dazu beitragen<br />
kann, konzeptionell die Möglichkeiten für eine Reproduktion lebenswerter Bedingungen<br />
und ihrer institutionellen Verwirklichung zu schaffen. (ICH)<br />
[14-L] Döge, Peter; Kassner, Karsten; Schambach, Gabriele (Hrsg.):<br />
Schaustelle Gender: aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung, (Wissenschaftliche<br />
Reihe, Bd. 151), Bielefeld: Kleine 2004, 212 S., ISBN: 3-89370-386-1 (Standort:<br />
UuStB Köln(38)-31A2951)<br />
INHALT: "Gender hat sich in den letzten Jahren zunehmend als Analysekategorie etabliert. Allerdings<br />
nimmt sie auch heute keinesfalls einen zentralen Platz im Mainstream der unterschiedlichen<br />
sozial-wissenschaftlichen Disziplinen in Deutschland ein. Vor diesem Hintergrund<br />
hat das Berliner Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung<br />
(IAIZ e.V.) in Kooperation mit dem Büro für Frauenförderung und Gleichstellung der Universität<br />
Lüneburg die Tagung 'Gender als Kategorie in den Sozialwissenschaften' veranstaltet.<br />
Im Rahmen der Tagung erfolgte eine aktuelle Standortbestimmung zum Stellenwert der Kategorie<br />
Gender in unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen (Soziologie, Politikwissenschaft,<br />
Erziehungs- und Kulturwissenschaften). Zugleich sind exemplarisch Ansätze<br />
von Nachwuchswissenschaftlerinnen zur Operationalisierung der Analysekategorie Gender in<br />
verschiedenen Bereichen sozialwissenschaftlicher Forschung präsentiert worden. Der vorliegende<br />
Band enthält die Tagungsbeiträge in aktualisierter und überarbeiteter Form." (Autorenreferat).<br />
Inhaltsverzeichnis: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Schambach: Vorwort (7-<br />
10); Andrea Maihofer: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung - modischer Trend oder<br />
bedeutsamer Perspektivenwechsel? (11-28); Michael Meuser: Geschlechterforschung und Soziologie<br />
der Männlichkeit (29-40); Katrin Schäfgen / Iris Peinl: Gender in der Soziologie: eigenständige<br />
Teildisziplin und / oder querliegende Mittlerin? (41-51); Vera Moser / Barbara<br />
Rendtorff: Geschlecht als Erklärungs- oder Beobachtungskategorie? Zum Stand der erziehungswissenschaftlichen<br />
Geschlechterforschung (52-60); Peter Döge: Vom Geschlecht zur<br />
Differenz - Perspektiven politikwissenschaftlicher Geschlechterforschung (61-83); Karsten<br />
Kassner: Alltägliche Lebensführung. Habitus und Geschlecht (84-108); Anneli Rüling: Wohlfahrtsstaat,<br />
Geschlechterverhältnisse und familiale Arbeitsteilung - theoretische Überlegungen<br />
(109-134); Daniela Rechenberger: Gender und Medien - Die Konstruktion von gender in
32 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
der japanischen Zeitungsberichtserstattung zur Problematik der 'Trostfrauen' (135-153); Uta<br />
Scheer: Gendered Cyborgs in der Fernsehserie Star Trek: Voyager (154-171); Gabriele<br />
Schambach: Genderaspekte in der Planung des Potsdamer Platzes in Berlin (172-190); Stefanie<br />
Kron: Geschlechterbeziehungen in internationalen Migrationsprozessen: Veränderungen<br />
in / an Orten der Herkunft (191-207).<br />
[15-L] Duval, Bettina; Welger, Andrea:<br />
Virtuelle Communities: das Netz als Sozialraum, in: Christina Schachtner, Gabriele Winker<br />
(Hrsg.): Virtuelle Räume - neue Öffentlichkeiten : Frauennetze im Internet, Frankfurt am Main:<br />
Campus Verl., 2005, S. 239-260, ISBN: 3-593-37726-8<br />
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den gemeinschaftsstiftenden Elementen virtueller Communities,<br />
denn diese sind durch ihre Netzakteurinnen geprägt und erhalten so ihren unverwechselbaren<br />
Charakter, der nicht durch die technischen Grundlagen, sondern durch Inhalte<br />
und soziale Bedingungen wie Regeln und Verhaltenscodes geformt wird. Insofern werden<br />
Online-Gemeinschaften mit Gemeinschaftsmodellen aus dem Offline-Bereich vergleichbar.<br />
Die Ausführungen basieren auf Interviews mit Akteurinnen der virtuellen Frauen- und Mädchennetze<br />
femity, LeaNet, LizzyNet, Webgrrls und Womanticker sowie auf Analysen von<br />
Netzdiskussionen in Foren und Mailinglisten. Diskutiert werden neben den Handlungsmerkmalen<br />
und Regeln auch die emotionalen Merkmale, wie Sehnsucht nach emotionaler Bindung,<br />
Vertrauen, face-to-face-Kontakten sowie soziale Merkmale, z.B. die gemeinsame Identität<br />
als Basis der Gemeinschaftsbildung und der geteilte Sinnzusammenhang in Form von inhaltlichen<br />
Berührungspunkten wie Hobbys, Interessen etc. Dabei wird betont, dass sich die<br />
Zukunft des Sozialraums im virtuellen Netz konstituiert über die Entwicklung und den Austausch<br />
über gemeinsame Ziele, die eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und dauerhafte<br />
virtuelle Gemeinschaft darstellen. (ICH)<br />
[16-F] Ebeling, Kirsten Smilla, Jun.-Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Geschlecht und Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich als Legitimationsbasis für die<br />
Geschlechterverhältnisse des Menschen<br />
INHALT: Oftmals dienen die biologischen Theorien über Geschlecht und Fortpflanzung bei Tieren<br />
und Pflanzen der Legitimation der Geschlechterverhältnisse des Menschen. Wird zum<br />
Beispiel gleichgeschlechtliches Sexualverhalten verstärkt bei Tieren beobachtet und als natürlich<br />
erachtet, so wird auch Homosexualität beim Menschen leichter akzeptiert. Derartige Legitimationen<br />
menschlicher Geschlechterverhältnisse durch zoologische und botanische Darstellungen<br />
von Geschlecht und Fortpflanzungsformen sind schon in den Beschreibungen<br />
pflanzlicher Fortpflanzung durch Carl von Linnè und Erasmus Darwin im 18. Jahrhundert zu<br />
beobachten (Londa Schiebinger 1995) und finden sich in aktuellen Beobachtung von Transgenderphänomenen<br />
im Tierreich (Bruce Bagemihl 1999). Den Autor interessiert, warum Tiere<br />
und Pflanzen als Stellvertreter der Natur so häufig und selbstverständlich als Legitimationsbasis<br />
für die Verhältnisse des Menschen verwendet werden. Mittels einer empirischen Exploration<br />
wird dieser Frage nachgegangen.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung<br />
-ZFG- (26111 Oldenburg)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 33<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0441-798-4436, e-mail: kirsten-smilla.ebeling@uni-oldenburg.de)<br />
[17-L] Hauser, Kornelia:<br />
Gender Studies zwischen Kulturkritik und politischer Affirmation?, in: Ingrid Bauer, Julia<br />
Neissl (Hrsg.): Gender studies : Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck:<br />
Studien-Verl., 2002, S. 171-185, ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-<br />
3H72549)<br />
INHALT: Die Verfasserin spannt einen weiten Bogen von den theoretischen Positionen zu Beginn<br />
der Frauenforschung bis zu neueren Ansätzen aus der Männlichkeitsforschung, die sie<br />
als Voraussetzung für eine gesellschaftspraktische Umsetzung von Gender Studies bewertet.<br />
Die derzeit vorliegenden Ergebnisse sowohl auf dem Gebiet der Forschung als auch der Theorieentwicklung<br />
stuft sie allerdings als wenig vielversprechend ein und verweist hier auf Houellebecq<br />
und Schwanitz. Der Zusammenbruch der staatssozialistischen Länder und der Import<br />
von Poststrukturalismus und Diskurstheorie aus Frankreich und den USA haben, so die<br />
Verfasserin, die Wissenschaftslandschaft grundlegend verändert, vor allem dadurch dass die<br />
"Utopie einer für morgen bereitstehenden besseren Welt" verlorengegangen ist. (ICE2)<br />
[18-L] Heinz, Kathrin; Thiessen, Barbara (Hrsg.):<br />
Feministische Forschung - Nachhaltige Einsprüche, (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung,<br />
3), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 411 S., ISBN: 3-8100-3256-5<br />
INHALT: Der Band ist ein Kooperationsprodukt des Zentrums für feministische Studien an der<br />
Universität Bremen (ZFS); und des Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung<br />
an der Universität Oldenburg (ZFG). Als Diskussionsforen für inter- und transdisziplinäre<br />
Forschungsfragen stellen die Autorinnen mit diesem Band äneuere Untersuchungen<br />
zu Herausbildungen und Bedeutungen von Geschlecht' (10); aus politik-, sozial-, rechts-, kultur-<br />
sowie natur- und technikwissenschaftlicher Perspektive vor. 'Beispielhaft zeigen die Aufsätze,<br />
wie weit geschlechterkritische Inhalte in die Disziplinen eingedrungen sind und welche<br />
interdisziplinären Bezüge bereits bestehen.' (10). Aus dem Inhaltsverzeichnis: Impulse und<br />
Zusammenführungen Marianne Friese: Feministische Bildungsprozesse im Haus der Wissenschaft.<br />
Konzeptionen und institutionelle Erfahrungen von Frauenstudien/gender studies (23-<br />
45); Ilse Modelmog: Erkenntnisse brauchen Räume und Zeiten. Frauen erfinden sie (47-60);<br />
Analysen, Interventionen, Wirkungen: Ulrike Liebert: Geschlechterpolitik im europäischen<br />
Einigungsprojekt (89-109); Ursula Rust: Gender Mainstreaming - auch ein rechtliches Konzept?<br />
(111-121); Karin Gottschall: Erziehung und Bildung im deutschen Sozialstaat. Besonderheiten<br />
und Reformbedarfe im europäischen Vergleich (145-170); Grenzgänge und Überschreitungen<br />
Nachhaltige Verknüpfungen Adelheid Biesecker: Vorsorgendes Wirtschaften -<br />
Wege zu einer nachhaltigen Ökonomie (337-352); Maria-Eleonora Karsten: Hochschulmanagement<br />
- (ein); wesentlicher Ort für die Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit in Forschung,<br />
Lehre und Erkenntnisproduktion (389-407). (ZPol, VS)
34 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[19-L] Helduser, Urte; Marx, Daniela; Paulitz, Tanja; Pühl, Katharina (Hrsg.):<br />
Under construction?: konstruktivistische Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis,<br />
(Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 24), Frankfurt am Main: Campus Verl.<br />
2004, 292 S., ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042)<br />
INHALT: "Der Band versammelt kontroverse Beiträge zur vehement geführten Diskussion um<br />
konstruktivistische Positionen im Spektrum feministischer Theorien. Den Ausgangspunkt<br />
dieser Debatte bildet die Frage, wie Geschlecht bzw. gender und sex 'konstruiert' sind. Hieran<br />
knüpfen sich wissenschafts- und erkenntnistheoretische ebenso wie politische und soziale<br />
Fragen nach dem Gewinn - oder Verlust - einer solchen Perspektive in unterschiedlichen Disziplinen<br />
und Praxisfeldern. Vertreten sind namhafte Autorinnen und Autoren aus Sozial-,<br />
Kunst- und Kulturwissenschaften." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Katharina Pühl, Tanja<br />
Paulitz, Daniela Marx und Urte Helduser: Under construction? Konstruktivistische Perspektiven<br />
in feministischer Theorie und Forschungspraxis - zur Einführung (11-32); Andrea<br />
Maihofer: Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung (33-43); Judith<br />
Butler: Gender-Regulierungen (44-57); Angelika Wetterer: Widersprüche zwischen Diskurs<br />
und Praxis. Gegenstandsbezug und Erkenntnispotenziale einer sozialkonstruktivistischen Perspektive<br />
(58-67); Astrid Deuber-Mankowsky: Konstruktivistische Ursprungsphantasien. Die<br />
doppelte Lektion der Repräsentation (68-79); Mona Singer: The truth is not out there. Konstruktivismus,<br />
Realismus und Technowissenschaften (80-90); Anette Barkhaus und Anne<br />
Fleig: Lebendigkeit als kritischer Begriff. Einspruch gegen die 'bloße' Rede von Materialität<br />
(91-102); Tanja Paulitz: Engendering in Engineering. Zur Historisierung von Konstruktion als<br />
technische und vergeschlechtlichte Metapher (103-116); Werner van Treeck: Gefühlskonstruktionen<br />
und Geschlechterverhältnisse (117-126); Dorothea Dornhof: Geschlecht als wissenschaftliche<br />
Tatsache. Intersexualität zwischen Reifizierung und Destabilisierung von<br />
Zweigeschlechtlichkeit (127-137); Volker Woltersdorff alias Lore Logorrhöe: Zwischen Unterwerfung<br />
und Befreiung Konstruktion schwuler Identitäten im Coming out (138-149); Katharina<br />
Liebsch: Klare Verhältnisse. Konstruktion von Geschlechterdifferenz als politische<br />
Strategie (150-164); Katharina Pühl und Birgit Sauer: Geschlechterverhältnisse im Neoliberalismus.<br />
Konstruktion, Transformation und feministisch-politische Perspektiven (165-179);<br />
Gülay Çaglar: Zum Begriff der Konstruktion in der feministischen Ökonomiekritik (180-<br />
194); Encarnaciôn Gutiérrez Rodriguez: Transversales Übersetzen als dekonstruktive Verstehenspraxis<br />
in den Gender Studies (195-207); Johanna Schaffer: Sichtbarkeit = politische<br />
Macht? Über die visuelle Verknappung von Handlungsfähigkeit (208-222); Katharina Pewny:<br />
'What's Left of Theatre?' Zur Politik theater- und performancetheoretischer Konstruktionen<br />
(223-235); Urte Helduser: Zum Engendering ästhetischer Theorien (236-250); Daniela Marx:<br />
Kommentierte Bibliographie. Zur Debatte um die Konstruiertheit der Kategorie Geschlecht -<br />
eine kommentierte Bibliographie (251-285).<br />
[20-L] Hertzfeldt, Hella; Schäfgen, Katrin; Veth, Silke (Hrsg.):<br />
GeschlechterVerhältnise: Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, (Texte / Rosa-<br />
Luxemburg-Stiftung, Bd. 18), Berlin: Dietz 2004, 339 S., ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-31A9193)<br />
INHALT: "Welche Herausforderungen entstehen aus den sich wandelnden Lebens- und Arbeitsverhältnissen<br />
für feministische Akteurinnen und Akteure? Welche Perspektiven eröffnen sich,<br />
welcher Strategien bedarf es? Und welche Bündnisse und welche Netzwerke sind zu ihrer
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 35<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
Umsetzung notwendig? Zur Beantwortung dieser Fragen wird ein breites Themenspektrum<br />
entfaltet, das von der Analyse aktueller Gendertheorien über die Behandlung geschlechtsspezifischer<br />
Aspekte der gegenwärtigen Wirtschafts- und Sozialpolitik bis hin zur Diskussion um<br />
sexuelle Gewalt reicht. Nicht ausgespart wird auch die hochbrisante Frage nach Geschlechterverhältnissen<br />
in Kriegs- und Nachkriegsgesellschaften. Die Analysen aus Politik, Wissenschaft<br />
und Praxis vermitteln ein umfassendes Bild der gegenwärtigen Diskussionen." (Autorenreferat).<br />
Inhaltsverzeichnis: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen und Silke Veth: Vorwort (9-<br />
13); Frigga Haug: Gender - Karriere eines Begriffs und was dahinter steckt (15-32); Sylka<br />
Scholz: 'Hegemoniale Männlichkeit' - Innovatives Konzept oder Leerformel (33-45); Lill-<br />
Ann Körber: Politiken der Männlichkeit und Politiken der Repräsentation in Werk und Rezeption<br />
Edvard Munchs (46-55); Heike Raab: Queer meets Gender - Prekäre Beziehung oder<br />
gelungene Koalition? (56-65); Heinz-Jürgen Voß: Queer zwischen kritischer Theorie und<br />
Praxisrelevanz (66-76); Ingrid Jungwirth: Zur Konstruktion von 'Weiß-Sein'- ein Perspektivenwechsel<br />
in der Auseinadersetzung mit Rassismus (77-91); Annette Dietrich: Weiß-Sein<br />
und Geschlecht im Kontext des deutschen Kolonialismus (92-100); Nancy Cheng: Weißes<br />
Coming-Out oder Wie schwarze Frauen weiße ausziehen. Critical Whiteness am Beispiel von<br />
'When night is falling' (101-112); Gisela Notz: Hauptsache Arbeit? Arbeit, Geschlecht und<br />
Politik (113-123); Brigitte Stolz-Willig: Familie und Arbeit zwischen Modernisierung und<br />
(Re-)Traditionalisierung (124-138); Gerda Heck und Susanne Spindler: 'Wir wissen, dass das<br />
Ausbeutung ist.' Geschlecht und Migration, Klischee und Widerspruch (139-155); Hannelore<br />
Buls: Hartz und die Leit/dkultur Familie (156-165); Katja Wolf: Parlamentarische Arbeits-<br />
und Sozialpolitik (166-173); Bettina Musiolek, Nina Ascoly und Ineke Zeldenrust: Die Clean<br />
Cloth Campaign und die Bekleidungsvermarkter - gezähmte Modemultis? (174-181); Christa<br />
Wichterich: Frauenbewegungen und feministische Globalisierungskritik (182-191); Regina<br />
Frey und Maria Kuhl: Wohin mit Gender Mainstreaming? Zum Für und Wider einer geschlechterpolitischen<br />
Strategie (192-208); Chris Schenk: Über Frauenpolitik, Gender Mainstreaming<br />
und die Notwendigkeit der Weiterentwicklung politischer Theorie und Praxis (209-<br />
220); Gunild Lattmann-Kretschmer: Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur? Gedanken zum<br />
Thema aus der Sicht einer kulturpolitischen Sprecherin des Sächsischen Landtages (221-230);<br />
Corinna Voigt-Kehlenbeck: 'Ach, ich weiß - ich bohr in der Nase und mach auf dumm.' Geschlechterreflexive<br />
Perspektiven und jugendliche Inszenierungen (231-242); Ilona Pache: Erfolgsgeschichte<br />
oder Auslaufmodell? Gratwanderungen in den Gender Studies (243-253);<br />
Christine Katz und Tanja Mölders: Aus(nahme)fälle in der Nachwuchsförderung - Qualifizierungen<br />
im Themenfeld Gender und Nachhaltigkeit (254-262); Regina Schleicher: Liasons<br />
manifesto - Netzfeminismus als Praxis von WissenschaftlerInnen (263-266); Ronald Lutz:<br />
Faszination der Gewalt (267-279); Britta Ferchland: Zur politischen Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes<br />
in Sachsen-Anhalt (280-289); Silke-Brigitta Gahleitner: Keine Regel ohne<br />
Ausnahme - Genderaspekte in der Bewältigung sexueller Gewalt (290-297); Constanze<br />
Ohms: Recht lesbisch? Das deutsche Gewaltschutzgesetz und Gewalt in lesbischen Beziehungen<br />
(298-308); Elvira Claßen: Informationsmacht oder -ohnmacht? Die Instrumentalisierung<br />
von Genderstrukturen im Krieg (309-329).<br />
[21-L] Jungwirth, Ingrid:<br />
Zur Auseinandersetzung mit Konstruktionen von 'Weiß-Sein': ein Perspektivenwechsel, in:<br />
Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus<br />
Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 77-91, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort:<br />
UuStB Köln(38)-31A9193)
36 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
INHALT: "Weiß-Sein" als Klassifikation für "rassialisierte Subjekte" einzuführen, ermöglicht die<br />
Untersuchung von Prozessen, durch die soziale AkteurInnen von Rassismus privilegiert werden.<br />
Dabei stellt der Perspektivenwechsel hin zu denjenigen, die von Rassismus profitieren,<br />
einen politischen Einsatz dar, erstens Rassialisierungsprozesse als Konstruktionsmodus sozialer<br />
Wirklichkeiten anzuerkennen und zu benennen, zweitens diejenigen zu klassifizieren, die<br />
als "nicht klassifiziert" gelten, und aus diesem Grund für das Allgemeine stehen. Drittens bedeutet<br />
dieser Perspektivenwechsel, diejenigen zu Objekten der Rassismusforschung zu machen,<br />
die als "rassialisierte Subjekte" andere zu "rassialisierten Objekten" machen. Viele Untersuchungen<br />
im Rahmen feministischer Theoriebildung und der "gay- and lesbian studies"<br />
bzw. "queer studies" zeigen, wie Konstruktionen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen<br />
auch über die Zuschreibung zu "Weiß-Sein" hergestellt werden. Die Autorin diskutiert in<br />
ihrem Beitrag die Frage, welche Bedeutung die Klassifizierung "whiteness" oder "Weiß-<br />
Sein", die in den USA und England im Rahmen von antirassistischen Bewegungen aufgekommen<br />
ist und für kultur- und sozialwissenschaftliche Untersuchungen von Rassismus und<br />
rassistischen Verhältnissen eingesetzt wird, für den deutschsprachigen Kontext haben kann.<br />
Sie schlägt für weitere Forschungen über das "Weiß-Sein" Pierre Bourdieus Theorie der symbolischen<br />
Gewalt vor, da sie eine gesellschaftstheoretische Formulierung von Bezeichnungsprozessen<br />
ermöglicht. (ICI2)<br />
[22-L] Klaus, Elisabeth:<br />
Die Konstruktion von Geschlecht im medialen Diskurs: Befunde und Perspektiven der<br />
kommunikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung, in: Ingrid Bauer, Julia Neissl<br />
(Hrsg.): Gender studies : Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck:<br />
Studien-Verl., 2002, S. 67-80, ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H72549)<br />
INHALT: Die Verfasserin stellt in ihrem Überblick über kommunikationswissenschaftliche Aspekte<br />
der Frauen- und Geschlechterforschung drei Strategien vor, die von jeweils unterschiedlichen<br />
erkenntnistheoretischen Positionen ausgehen und unterschiedliche Bedeutungsaspekte<br />
der Kategorie Gender in den Medien und im Journalismus deutlich machen. Während<br />
der die Anfänge der Frauenmedienforschung dominierende Gleichheitsansatz Frauen in erster<br />
Linie als Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse sieht, rückt der Differenzansatz Frauen als in<br />
den Medien Handelnde in den Blick. Eine Weiterentwicklung des Differenzansatzes in Richtung<br />
Poststrukturalismus und Dekonstruktivismus versteht Gender als soziales Konstrukt. Die<br />
drei genannten Strategien bestehen heute nebeneinander fort. Die Verfasserin zeigt, welche<br />
Konsequenzen sie jeweils in Bezug auf Medieninhalte, Journalismus und Rezipienten zeitigen.<br />
(ICE2)<br />
[23-L] Knapp, Gudrun-Axeli:<br />
"Intersectionality" - ein neues Paradigma feministischer Theorie?: zur transatlantischen<br />
Reise von "Race, Class, Gender", in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre<br />
Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 68-81 (Standort: UuStB Köln(38)-M<br />
XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Der Fokus der angloamerikanischen feministischen Diskurse hat sich in den letzten 20<br />
Jahren immer mehr auf Fragen von Ungleichheit und Differenz verschoben. Symbolisiert<br />
wird diese Entwicklung in der viel zitierten Triade von Race, Class, und Gender, die das Zu-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 37<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
sammenwirken unterschiedlicher Herrschaftsformen und Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen<br />
Formen sozialer Ungleichheit und kultureller Verschiedenheit in den Blick<br />
rückt. Inzwischen ist der von der US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw geprägte<br />
Begriff "intersectionality" zum Leitbegriff geworden, der als paradigmatische Neuorientierung<br />
der Geschlechterforschung verstanden wird. Der Beitrag untersucht, wie die Triade Race,<br />
Class und Gender im deutschsprachigen Kontext aufgenommen wird und welche Bedeutung<br />
sie für die Zukunft feministischer Theorie hat. Ziel ist es, die Herausforderung zu verdeutlichen,<br />
die mit der Problematik der intersectionality für die Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
in Kernbereichen wie der Gesellschaftstheorie und der Ungleichheitsforschung verbunden<br />
ist. Dabei wird betont, dass die Intersektionalität ein bemerkenswertes Potenzial in<br />
sich birgt, über die europäische Moderne in einer neuen kategorialen Konstellation nachzudenken<br />
und zu einer Re-Inspektion der europäischen Moderne in ihrem historischen Zusammenhang<br />
aufzufordern. (ICH)<br />
[24-L] Krones, Tanja:<br />
Fortpflanzungsentscheidungen zwischen Schwangerschaftsabbruch und assistierter Reproduktion:<br />
eine kritische Evaluation der deutschen feministischen bioethischen Debatte, in:<br />
Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg.<br />
23/2005, H. 1, S. 24-39 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag stellt die aktuellen Argumentationsfiguren der deutschen feministischen<br />
bioethischen Debatte hinsichtlich möglicher Reproduktionsentscheidungen dar. Diese werden<br />
auf dem Hintergrund internationaler Diskurse und aktueller empirischer Ergebnisse eigener<br />
Studien kritisch mit Blick auf zentrale feministische Anliegen, insbesondere die Beachtung<br />
von Autonomie, Gleichheit und Differenz beleuchtet. Dabei werden zunächst die Grundzüge<br />
feministischer Bioethik und ihre Verortung innerhalb der feministischen Theoriebildung skizziert.<br />
Methodisches Ziel des Beitrags ist es, analog zum Ansatz Pierre Bourdieus eine selbstreflexive<br />
Anwendung des eigenen Instrumentariums vorzunehmen und den "blinden Fleck"<br />
im deutschen feministischen Bioethikdiskurs in seinen negativen Auswirkungen auf die Frauen<br />
sichtbar zu machen. Dabei wird das Thema Kinderlosigkeit in den Gesamtzusammenhang<br />
reproduktiver Entscheidungen von Frauen gestellt und im besonderen der historischargumentative<br />
Bruch der feministischen bioethischen Diskussion um Möglichkeiten und Gefahren<br />
der Reproduktionsmedizin und Pränataldiagnostik kritisiert. Stattdessen wird mehr<br />
Sensitivität in der Betrachtung unterschiedlicher Lebenssituationen, mehr Vertrauen in autonome<br />
Fortpflanzungsentscheidungen von Frauen und weniger Sozialdeterminismus in der<br />
feministischen Diskussion gefordert. (ICH)<br />
[25-L] Leitner, Andrea:<br />
Gender als mainstream: Doing Gender in Theorie und politischer Praxis, (Reihe Soziologie /<br />
Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie), Wien 2005, 20 S. (Standort: UuStB Köln(38)-<br />
20050106670; Graue Literatur; URL: http://www.ihs.ac.at/publications/soc/rs70.pdf)<br />
INHALT: "Gender Mainstreaming wird als neues Konzept der Gleichstellungspolitik zwar vielfach<br />
zitiert, bleibt aber in seiner praktischen Umsetzung weit hinter den theoretischen Erwartungen<br />
zurück. Nicht zuletzt deshalb, weil dieser Ansatz meist losgelöst vom feministischen
38 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
Diskurs angewendet wird. Der vorliegende Beitrag geht den theoretischen Grundlagen von<br />
Gender Mainstreaming nach, indem der Ansatz des Doing Gender und der sozialen Konstruktion<br />
von Geschlecht beleuchtet und hinsichtlich seiner politischen Umsetzbarkeit diskutiert<br />
wird." (Autorenreferat)<br />
[26-L] Liebsch, Katharina:<br />
Klare Verhältnisse: Konstruktion von Geschlechterdifferenz als politische Strategie, in: Urte<br />
Helduser, Daniela Marx, Tanja Paulitz, Katharina Pühl (Hrsg.): Under construction? : konstruktivistische<br />
Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis, Frankfurt am Main: Campus<br />
Verl., 2004, S. 150-161, ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042)<br />
INHALT: Die Autorin erörtert die Frage nach der Konstruktion eindeutiger Geschlechterdifferenz<br />
im Kontext von Enttraditionalisierung und Retraditionalisierung: Wie und mit Hilfe welcher<br />
Strategien ist es heute möglich, eindeutige, alle Pluralität ablehnende, moralisch begründete<br />
und traditionale Formen des Geschlechterverhältnisses zu entwerfen? Welche theoretischen<br />
Perspektiven können helfen, einen Geschlechterkonservatismus zu erklären und nachvollziehbar<br />
zu machen, und was leistet hier die Frage nach der Konstruktion von Geschlechterdifferenz<br />
als theoretische Perspektive? Die Autorin geht diesen Fragen am Beispiel des Evangelikalismus<br />
als einer aktuellen Form einer moralisierenden und traditionalen Sexualpolitik<br />
nach. Sie bezieht sich dabei auf eine kleine evangelikale Gruppe, die in den letzten Jahren<br />
häufiger in den Medien vertreten war und die unter dem Namen "Wahre Liebe wartet" voreheliche<br />
Enthaltsamkeit und eine sittliche Lebensführung unter Jugendlichen propagiert. Die<br />
Autorin betrachtet diese Form von Sexualpolitik inhaltlich und theoretisch unter zwei Aspekten:<br />
(1) Wie konstruieren die Akteure eine eindeutige, alle Pluralität ablehnende Moralität?<br />
Wie vollzieht sich die Konstruktion von Eindeutigkeit? (2) Wie und warum werden insbesondere<br />
Puritanismus und Tradition zur Leitlinie des Selbstverständnisses und des Handelns von<br />
Männern und Frauen gemacht? Welche Funktion erfüllt die Konstruktion von Tradition?<br />
(ICI2)<br />
[27-F] Löw, Christine (Bearbeitung):<br />
Antirassistische Feminismen im Zeitalter globaler Migration: eine wissenschaftskritische<br />
Untersuchung von Ethnizität in feministischen Theorien<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />
Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />
Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />
Main)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: C.Loew@soz.uni-frankfurt.de)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 39<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[28-L] Maihofer, Andrea:<br />
Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung, in: Urte Helduser, Daniela<br />
Marx, Tanja Paulitz, Katharina Pühl (Hrsg.): Under construction? : konstruktivistische Perspektiven<br />
in feministischer Theorie und Forschungspraxis, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S.<br />
33-43, ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042)<br />
INHALT: In ihrem Buch "Geschlecht als Existenzweise" (1995) versuchte die Autorin u.a. zu<br />
zeigen, dass mit der bedeutsamen Einsicht in die soziale Konstruktion von Geschlecht die Gefahr<br />
einer theoretischen Verengung verbunden ist, indem ausschließlich soziale Konstruktionsprozesse<br />
und damit der Nachweis, dass, wo und vor allem wie Geschlecht sozial konstruiert<br />
wird, Gegenstand der Analyse sind. Vernachlässigt werden auf diese Weise - so die<br />
These - zwei andere zentrale Aspekte sozialer Konstruktion: zum einen die Analyse der Effekte<br />
sozialer Prozesse, d.h. der "Materialität", die sie annehmen, und zum anderen der Bezug<br />
auf den gesamtgesellschaftlichen Rahmen, in dem diese Prozesse jeweils stattfinden. Die Autorin<br />
greift im vorliegenden Beitrag die Frage des "Wie" sozialer Konstruktionsprozesse noch<br />
einmal auf, indem sie sich auf die ethnomethodologischen Konzeptualisierungen von Geschlecht<br />
als "Doing gender" im Anschluss an Erving Goffman bezieht. Denn dieser Strang de-<br />
/konstruktivistischer Konzeptionen ist neben dem diskurstheoretischen Verständnis von Geschlecht<br />
als "performativem Akt" im Anschluss an Judith Butler sowohl in der deutschsprachigen<br />
als auch in der anglo-amerikanischen Geschlechterdebatte nach wie vor dominant.<br />
(ICI2)<br />
[29-L] Maihofer, Andrea:<br />
Von der Frauen- zur Geschlechterforschung: modischer Trend oder bedeutsamer Perspektivenwechsel?,<br />
in: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Schambach (Hrsg.): Schaustelle Gender :<br />
aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung, Bielefeld: Kleine, 2004, S. 11-<br />
28, ISBN: 3-89370-386-1 (Standort: UuStB Köln(38)-31A2951)<br />
INHALT: Der Beitrag rekonstruiert die Entwicklung von der Frauen- zur Geschlechterforschung<br />
und bettet darin auch die Entstehung der Männer- resp. Männlichkeitsforschung ein. Mit dieser<br />
Entwicklung ist insgesamt eine folgenreiche theoretische Verschiebung verbunden, die zu<br />
einer Radikalisierung der Perspektive auf Geschlecht führt und zudem die Erforschung der<br />
Geschlechterverhältnisse wieder stärker an Fragen der Gesellschaftstheorie anbindet. Die Geschlechterforschung<br />
wird von der Autorin als eine Radikalisierung der mit der Frauenforschung<br />
aufkommenden Einsicht in die fundamentale Bedeutung von Geschlecht für die Erkenntnis<br />
der Gesellschaft verstanden. Der mit der Frauenforschung einsetzende theoretische<br />
Paradigmenwechsel und die Entstehung einer neuen eigenständigen Forschungsperspektive<br />
werden durch die Geschlechterforschung immens verbreitert und verstärkt. Der patriarchatskritische<br />
Impuls geht dabei keineswegs notwendigerweise verloren. Im Gegenteil: Die Kritik<br />
zielt jetzt überhaupt auf Geschlecht als zentrales gesellschaftliches Organisations- und Herrschaftsprinzip.<br />
Die Sicht auf die Dinge wird damit um ein Vielfaches grundlegender und<br />
komplexer. (ICA2)
40 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[30-L] Maltry, Karola; Holland-Cunz, Barbara; Köllhofer, Nina; Löchel, Rolf; Rausch, Renate<br />
(Hrsg.):<br />
Zukunftsbilder: wie Frauen in dreißig Jahren leben werden - Prognosen und Visionen,<br />
Frankfurt am Main: Helmer 2004, 196 S., ISBN: 3-89741-148-2 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.40597)<br />
INHALT: "Wie wird unsere Welt in dreißig Jahren aussehen? Wie werden Frauen und Männer<br />
dann leben? Geht es in kleinen Schritten voran oder droht ein globales Rollback? In den drei<br />
Jahrzehnten seit dem Siebziger-Jahre-Neustart der Frauenbewegung hat sich die geschlechterpolitische<br />
Lage in nicht wenigen Ländern der Erde deutlich verbessert. Doch nichts scheint<br />
sicher und absehbar zu sein in Zeiten von Globalisierung, neuen Kriegen, frauenpolitischer<br />
Ermüdung und gesellschaftlich umstrittenen Reformprojekten. Längerfristige Zukunftsvorstellungen<br />
zu entwickeln ist daher nicht einfach. In essayistischen Zukunftsbildern wagen renommierte<br />
Sozial- und Politikwissenschaftlerinnen in diesem Band Prognosen und Visionen<br />
zu den Themenbereichen Frauenbewegung, Frauenpolitik, institutionelle Teilhabe und Gender.<br />
Ergänzt werden ihre Perspektiven um die Ergebnisse der Delphi-Studie 'Zukunftswege<br />
von Frauen in Politik und Gesellschaft' des Zentrums für Gender Studies und feministische<br />
Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Ralf Löchel, Karola Maltry, Renate Rausch: Die Zukunft<br />
der Zukunftsforschung. Rückblick auf einen fünfjährigen Forschunsgprozess (7-18);<br />
Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Rolf Löchel, Karola Maltry, Renate Rausch: Zukunftswege<br />
von Frauen in Politik und Gesellschaft. Eine Delphi-Studie (19-62); Ute von<br />
Wrangell: Die Akteurinnen der Frauenpolitik. Auf-Brüche zu einem Szenario 2034 (63-85);<br />
Ilse Lenz: Zukunftsbilder und Zerrspiegel? Die möglichen Zukünfte der internationalen Frauenbewegungen<br />
(89-105); Mechthild Bereswill: Ein Blick auf die zukünftigen Balanceakte<br />
feministischer Politik. Vier Szenarien (109-119); Heike Kahlert: Szenarien sozialen Wandels<br />
nach der schönsten Revolution des 20. Jahrhunderts (123-132); Birgit Sauer: Das Ende der<br />
Politik ist der Anfang von Widerstand. Feminisierung und Basisdemokratie im Vereinigten<br />
Europa (135-150); Regina-Maria Dackweiler: Flaschengeister (153-160); Rolf Löchel:<br />
Nummy. Unterwegs im Jahr 2033 (163-171); Anja Ruf: Ein Abend mit Eva (175-183); Nina<br />
Köllhofer: Reflections (187-190).<br />
[31-L] Meuser, Michael:<br />
Gender Mainstreaming - Festschreibung oder Auflösung der Geschlechterdifferenz?: zum<br />
Verhältnis von Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik, in: Michael Meuser, Claudia<br />
Neusüß (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente, 2004, S. 322-<br />
336, ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur)<br />
INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit dem Verhältnis von Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik.<br />
Der Autor betrachtet die sich herausbildende Praxis des Gender Mainstreaming<br />
aus der Perspektive der Geschlechtertheorie. Von deren Seite wird die geschlechterpolitische<br />
Praxis mit der skeptischen Frage konfrontiert, ob es ihr gelingt, zu einer 'Dekonstruktion'<br />
der bipolaren Geschlechterordnung beizutragen, oder ob sie die bestehende Geschlechterdifferenz<br />
eher festschreibt. Der Autor zeichnet die Entwicklung von der Frauenforschung zu<br />
den gender studies sowie diejenige von der Frauenpolitik zu Gender Mainstreaming nach und<br />
fragt nach Parallelen in diesen Entwicklungen. Die Parallelität der Begrifflichkeit dürfe nicht<br />
darüber hinweg täuschen, dass der Begriff 'gender' in der wissenschaftlichen Diskussion und
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 41<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
der politischen Praxis unterschiedlich verwendet wird. Gender Mainstreaming unterliege der<br />
Gefahr, die in der Gesellschaft übliche Unterscheidung in 'die' Frauen und 'die' Männer zu<br />
bekräftigen, während die Geschlechtertheorie genau diese Einheitlichkeit auflöse. Allerdings<br />
argumentiert der Autor, dass das spannungsreiche Verhältnis von Geschlechtertheorie und<br />
Geschlechterpolitik nicht ungewöhnlich ist. Wissenschaft und Politik folgen unterschiedlichen<br />
Logiken. Es ist das übliche Verwendungsschicksal wissenschaftlicher Konzepte, gemäß<br />
den Relevanzen der politischen Praxis 'klein gearbeitet' zu werden." (Textauszug)<br />
[32-L] Meuser, Michael:<br />
Geschlechterforschung und Soziologie der Männlichkeit, in: Peter Döge, Karsten Kassner,<br />
Gabriele Schambach (Hrsg.): Schaustelle Gender : aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung,<br />
Bielefeld: Kleine, 2004, S. 29-40, ISBN: 3-89370-386-1 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-31A2951)<br />
INHALT: Der Autor skizziert in seinem Beitrag, warum und in welcher Hinsicht Männlichkeit(en)<br />
und die Strukturen männlicher Hegemonie im Rahmen einer Geschlechterforschung<br />
thematisiert werden sollten - unabhängig vom (biologischen) Geschlecht der Forschenden.<br />
Dies wird näher am Beispiel von vier zentralen empirischen Forschungsfeldern einer Soziologie<br />
der Männlichkeit - Männlichkeit und Wettbewerb, homosoziale Männergemeinschaften,<br />
männliche Dominanz und weibliche Anerkennung sowie dem Wandel von Männlichkeitskonstrukten<br />
- ausgeführt. Der Autor konzipiert Geschlecht als relationale Kategorie. Die zentrale<br />
Fragestellung einer Geschlechterforschung, die nach den Konstitutions- und Reproduktionsbedingungen<br />
von Männlichkeit fragt, wird folgendermaßen formuliert: Vor dem Hintergrund<br />
der rezenten Veränderungen im Arrangement der Geschlechter, welche bewirken, dass sich<br />
die männliche Herrschaft nicht mehr mit der Evidenz des Selbstverständlichen durchsetzt,<br />
sind sowohl die Strukturen männlicher Hegemonie zu entschlüsseln als auch Tendenzen eines<br />
Wandels tradierter Männlichkeitskonstruktionen zu erforschen. Daraus ergeben sich für die<br />
empirische Forschung die vier oben genannten Untersuchungsgegenstände. (ICA2)<br />
[33-L] Mogge-Grotjahn, Hildegard:<br />
Gender, Sex und Gender Studies: eine Einführung, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 20<br />
04, 253 S., ISBN: 3-7841-1531-4 (Standort: UuStB Köln(38)-31A672)<br />
INHALT: "Mit ihrem Lehrbuch trägt die Autorin zur Vermittlung von Gender-Kompetenzen für<br />
die Soziale Arbeit bei. Zugleich bietet sie eine allgemeine Einführung in die Entstehung und<br />
Entwicklung, in aktuelle Fragen und Kontroversen der feministischen Frauen- und der Geschlechterforschung.<br />
Die ersten Kapitel sind historisch und systematisch orientiert. In den<br />
weiteren Kapiteln geht es um Sozialisation und Identität, soziale Ungleichheit, Alter und<br />
Migration als Gender-Themen. Von einer soziologischen Betrachtung ausgehend, führt die<br />
Lektüre weiter in das breite Themenfeld der interdisziplinären Gender Studies. Die jedem<br />
Kapitel zugeordneten kommentierten Literaturhinweise und Quellentexte laden zur selbstständigen<br />
Vertiefung ein." (Autorenreferat)
42 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[34-L] Müller, Ursula:<br />
'Objektivität' und 'Wahrheit' sind komplizierter geworden: methodologische Probleme und<br />
Konsequenzen für die Frauen- und Geschlechterforschung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino<br />
(Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books<br />
on Demand, 2003, S. 59-77, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)<br />
INHALT: Der Beitrag konzentriert sich auf die Wissenschaft als Gegenstand der feministischen<br />
Kritik, um dann die Gesellschaftlichkeit der Frauen- und Geschlechterforschung zu verdeutlichen.<br />
Das Engagement der feministischen Wissenschaftskritik richtete sich früh auf den Objektivitätsanspruch<br />
der herrschenden Wissenschaft, die fast ausschließlich von Männern und<br />
noch dazu im Kontext eines näher zu bestimmenden Geschlechterverhältnisses entwickelt<br />
wurde. Der Objektivitätsanspruch der traditionellen Wissenschaft verkennt, so die frühe und<br />
auch die spätere elaborierte feministische Kritik, dass sie lediglich die Sichtweise des männlichen<br />
Geschlechts ausdrückt und somit selektiv ist, ohne dies zu bemerken. Die "Verzerrung"<br />
besteht darin, dass männliche Wissenschaftler "Weiblichkeit" mit Nicht-Wissenschaftlichkeit<br />
assoziieren, alle Bezüge zur Körperlichkeit, Emotionalität und Sinnlichkeit aus dem wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisprozess verbannen und diese Aspekte, die die "Objektivität" stören, an<br />
Frauen delegieren. Trotz der freien und gleichen Geburt nach der Französischen Revolution<br />
wurden Frauen noch für lange Zeit aus dem Status "Bürger" ferngehalten, selbständige Existenzmöglichkeiten<br />
außerhalb der Ehe blieben ihnen so gut wie verwehrt, von Bildung wurden<br />
sie weitgehend ferngehalten und jeder einzelne Schritt hin zur Beteiligung an der Wissenschaft<br />
musste mühsam und langwierig erkämpft werden. Diese gesellschaftliche Realität, so<br />
die These, prägte die Entwicklung der modernen Wissenschaft und die grundlegende Verkennung<br />
ihrer androzentrischen Grundlagen als "objektive" Wissenschaft. (ICA2)<br />
[35-L] Pasero, Ursula (Hrsg.):<br />
Gender - from Costs to Benefits, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, 298 S., ISBN: 3-531-14061-2<br />
INHALT: Unter dem Leitmotiv des Kosten-Nutzen-Paradigmas werden in diesem Band die Veränderungen<br />
im Verhältnis der Geschlechter im Kontext von Wirtschaft und Organisationen<br />
betrachten. Der erste Teil enthält Beiträge, in denen mithilfe von wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Konzepten (besonders der Humankapitaltheorie) die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten<br />
auf den Arbeitsmärkten verschiedener Länder sowie in weiteren gesellschaftlichen Bereichen<br />
untersucht werden. Im zweiten Teil werden anhand von Einzelfallstudien Prozesse<br />
des 'doing gender' in Organisationen veranschaulicht. Die Beiträge im dritten Teil haben verschiedene<br />
Gleichstellungsprojekte zum Thema. Der Sammelband dokumentiert das international<br />
besetzte 6. Symposion zur Geschlechterforschung, das im November 2002 in Kiel stattfand.<br />
Inhaltsverzeichnis: Ökonomische Betrachtungen: Ursula Pasero/Lutz Ohlendieck: Gary<br />
S. Becker revisited: Rational Choice, Humankapital, Diskriminierung (15-30); Marianne<br />
Saam: Gender in growth theory (31-43); Maria S. Floro: Macroeconomic policies, globalization<br />
and gender: Issues and challenges in an era of declining economic security (44-57); R.<br />
W. Connell: Scrambling in the ruins of patriarchy: Neo-liberalism and men's divided interests<br />
in gender change (58-69); Agneta Stark: Ageing and care: Gendered costs and benefits of societal<br />
progress in an international perspective (70-85); Elisabetta Ruspini: The social construction<br />
of health inequalities: The case of Italian women (86-100); Graca Leao Fernandez /<br />
Margarida Chagas Lopez: Gender, life cycle trajectories, and their determinants in the Portuguese<br />
labour market (101-110); Karin Astrid Siegmann: Foreign capital effects on gender
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 43<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
wage differentials in Indonesia (111-131). Gendering in Organisationen: Dana M. Britton:<br />
Gendering in Organizations: Lessons from the prison and other iron cages (135-150); Alice<br />
H. Eagly: More women on the top: The impact of gender roles and leadership style (151-<br />
169); Anke von Rennenkampff / Ulrich Kühnen / Sabine Sczesny: Die Attribution von<br />
Führungskompetenz in Abhängigkeit von geschlechtsstereotyper Kleidung (170-182); Lutz<br />
Ohlendieck: Die Anatomie des Glashauses: Ein Beitrag zum Verständnis des Glass-Ceiling-<br />
Phänomens (183-193); Marion Franke: Die Teilzeitfalle für Frauen - Firewalls im Topmanagement<br />
(194-209); Inger Jonsson: Part-time employment in Swedish retail trade: A gender<br />
perspective on the development of working time patterns (210-220); Sara Charlesworth: Paying<br />
the price: The cost of the equal employment opportunity in the Australian banking industry<br />
(221-235); Esther Ruiz Ben: Looking beyond the software boom: Gendered costs and<br />
benefits? (236-249). Konzepte zur Gleichstellung: Michel E. Domsch / Desiree H. Ladwig:<br />
Management Diversity: Das Hidden-Cost-Benefit-Phänomen (253-270); Karin Grasenick /<br />
Birgit Woitech: Die Bedeutung statistischer Grundlagen und kultureller Analysen für die<br />
Implementierung von Gender Mainstreaming (271-283); Gudrun Sander / Catherine Müller:<br />
Gleichstellungs-Controlling in Unternehmungen und öffentlichen Verwaltungen (284-298).<br />
(ZPol, VS)<br />
[36-L] Pohl, Rolf:<br />
Feindbild Frau: männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen, Zürich: Offizin<br />
Verl. 2004, 551 S., ISBN: 3-930345-36-6<br />
INHALT: "Sexuelle Gewalt ist männlich. Täglich konfrontieren uns die Medien mit Berichten<br />
über 'normale' sexuelle Belästigungen, Vergewaltigungen oder gar Sexualmorde. Was sind<br />
die tieferen Ursachen für dieses Verhalten? Rolf Pohl kommt zu der Erkenntnis, dass diesen<br />
Gewaltformen eine ambivalente bis feindselige Einstellung zu Frauen zugrunde liegt, die als<br />
Tendenz bei fast allen Männern nachweisbar ist. Weiblichkeit wird von Männern unbewusst<br />
als Bedrohung erlebt und deshalb abgewehrt. Pohl weist nach, dass die gängigen Erklärungsversuche<br />
zu kurz greifen, die sexuelle Gewalthandlungen ausschließlich als Ausdruck männlicher<br />
Macht deuten und die Sexualität des Mannes unberücksichtigt lassen. Der Autor verknüpft<br />
den Ursprung geschlechtsbezogener Gewalt mit der geschichtlich-gesellschaftlichen<br />
Entstehung und Entwicklung der männlichen Sexualität und ihrer phallisch-aggressiven Ausrichtung.<br />
Denn entscheidend sind nicht allein die Triebgrundlagen von Sexualität und Aggression,<br />
sondern ihre Bindung an das gemeinsame Objekt: die Frau. Die typisch männliche<br />
Gewaltbereitschaft entspringt einer aus Lust, Angst, Neid, Wut und Hass bestimmten unbewussten<br />
Einstellung zur Weiblichkeit. Anhand einschlägiger ethnologischer und kulturvergleichender<br />
Studien zeichnet der Autor zunächst nach, wie unter dem Druck vorherrschender<br />
Männlichkeitsbilder die Verbindungen von Sexualität und Aggressivität auch in die Körper<br />
eingeschrieben werden. Männliche Initiationsriten unter Ausschluss der Frauen und der gesellschaftlichen<br />
Abwertung von Weiblichkeit sind für die kulturelle Erzeugung hegemonialer<br />
Männlichkeit entscheidend. Im weiteren untersucht Pohl die Wege der männlichen Sozialisation<br />
in westlichen Gesellschaften und setzt sich kritisch mit psychoanalytischen Erklärungsansätzen<br />
auseinander, die er mit neueren sozialpsychologischen Forschungen konfrontiert.<br />
Abschließend diskutiert der Autor das Verhältnis von männlicher Sexualität und Destruktionslust<br />
am Beispiel von Massenvergewaltigungen unter Kriegsbedingungen aus jüngster Zeit.<br />
Hass und Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen, so die Kernthese des Autors, ist auch als Ergebnis<br />
einer Leugnung und Abwehr der männlichen, auf den weiblichen Körper gerichteten
44 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
Begierde zu verstehen. Die durch Frauen ausgelöste sexuelle Erregung bestätigt die Abhängigkeit<br />
des Mannes und entlarvt die im männlichen Autonomiewunsch enthaltene Idee vollkommener<br />
Beherrschung und Kontrolle als wahnhafte Illusion." (Autorenreferat)<br />
[37-L] Puigvert, Lídia:<br />
Equality od differences, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.):<br />
Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 99-115, ISBN: 0-8204-<br />
6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613)<br />
INHALT: Der Beitrag stellt eine kritische Betrachtung von Judith Butlers Artikel "The question<br />
of social transformation" dar, in der die Autorin den anhaltenden Dialog und die Kollaboration<br />
mit den "anderen", d.h. nicht-akademischen Frauen als integralen Bestandteil der Geschlechterforschung<br />
betont. Ihre Auffassung, dass die akademische Frauenforschung nicht<br />
das exklusive Sprachrohr zur Artikulation sozialer Probleme aller Frauen darstellt, wird anhand<br />
eines intersubjektiven Dialogs zwischen Laia, einer feministischen Akademikerin, und<br />
Chelo, einer traditionellen Hausfrau, veranschaulicht. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die<br />
Reflektionen über die dringenden Fragen des Feminismus, wie sie auch in Butlers Werk verankert<br />
sind, neue Dimensionen erlangen können, wenn sie die Perspektiven aller "anderen"<br />
Frauen einschließt. Die soziale Transformation der Geschlechterverhältnisse hat einen Punkt<br />
erlangt, an dem es nicht nur um die Überwindung der traditionellen Kategorien von Männlichkeit<br />
und Weiblichkeit geht, sondern auch um die Überwindung der unterschiedlichen Typen<br />
von Weiblichkeit. (ICH)<br />
[38-L] Resch, Marianne; Pleiss, Cordula:<br />
"Leider haben wir hierzu keine Angebote oder Forschungen und planen sie auch nicht":<br />
zum Stand der Geschlechterforschung in der Arbeits- und Organisationspsychologie, in:<br />
Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 14/2005, H. 1,<br />
S. 44-60 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Seit über 15 Jahren wird die androzentrische Perspektive der deutschsprachigen Arbeits-<br />
und Organisationspsychologie kritisiert und gefordert, die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung<br />
zu berücksichtigen sowie bislang vernachlässigte Themen - wie etwa die unbezahlte<br />
Arbeit -in den Blick zu nehmen. Die Erstellung einer Expertise zum Stand der genderorientierten<br />
Arbeitsforschung in der Psychologie bot die Möglichkeit einer aktuellen Bestandsaufnahme.<br />
Umfrageergebnisse sowie Literatur- und Datenbankrecherchen zeigen, dass<br />
bislang weder hinsichtlich der Relevanz geschlechterbezogener Themen für Forschung und<br />
Lehre noch im Hinblick auf Qualitätskriterien geschlechterorientierter Forschung Konsens<br />
innerhalb der Disziplin besteht. Trotz positiver Ansätze aus jüngerer Zeit bedarf es weiterer<br />
Anstrengung, um eine geschlechtersensible Forschungsperspektive in der Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
zu etablieren." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 45<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[39-L] Rodenstein, Marianne:<br />
From the local level to the global level and back again: how feminism has spread, in: Ulla<br />
Terlinden (Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and architecture,<br />
Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 19-40, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-<br />
3346)<br />
INHALT: Feministische Bewegungen weisen in verschiedenen Gesellschaften gemeinsame<br />
Merkmale auf. Feministische Theorien wie die Theorie der patriarchalen Gesellschaft und die<br />
postmoderne feministische politische Theorie haben einen bedeutenden Einfluss auf die feministische<br />
Politik. Eine wichtige Quelle für eine in der Praxis relevante feministische Theorie<br />
ist die Entwicklungspolitik für Frauen, beeinflusst von der globalen Frauenbewegung<br />
(Empowerment). Ein weiteres Ergebnis erfolgreichen Lobbyings seitens der internationalen<br />
Frauenbewegung sind die UN-Konferenzen und die hier entwickelten Strategien der UNO<br />
(Gender Mainstreaming). Eine dritte Ebene feministischer Politik betrifft das politische System<br />
der Nationalstaaten und die Rolle, die Frauen auf dieser Ebene spielen. (ICE)<br />
[40-L] Rose, Barbara:<br />
Sich Sorgen gestern, heute und morgen: alte und neue Kitchen Stories, in: Widersprüche :<br />
Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 24/2005,<br />
Nr. 2 = H. 92, S. 37-49 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: "Die Autorin knüpft mit dem Beitrag an den Tatbestand des doing gender an, indem sie<br />
die gegenwärtig geführte Care-Debatte aufgreift und an diese empirische sowie sozial- und<br />
arbeitsmarktpolitische Fakten anlegt, um die Orte des Sorgens, welche nach wie vor 'den<br />
Frauen gehören', zu identifizieren. Vor diesem Hintergrund rekapituliert sie den feministischen<br />
Diskurs um Care und fragt, welche Perspektiven dieser für eine Anerkennung von Care<br />
als gesellschaftlich notwendiger, als Gattungstätigkeit bieten kann." (Autorenreferat)<br />
[41-L] Schabus, Melitta:<br />
Geschlecht und Organisation: ein Vergleich zwischen betriebswirtschaftlichen Theorien und<br />
feministisch-utopischen Konzepten, München: Hampp 2004, 95 S., ISBN: 3-87988-846-9<br />
INHALT: "In einem Wechselspiel der Disziplin lässt die Autorin betriebswirtschaftliche Theorien<br />
und feministische Utopien aufeinanderprallen. Wo verzahnen sich diese so gegensätzlichen<br />
Herangehensweisen? Wie verhalten sie sich zueinander im Spiel der Anziehung und Abstoßung?<br />
Was wird aus den Utopien der feministischen Bewegung, wenn sie in betriebswirtschaftliche<br />
Theorien integriert werden? Und was ist der Ausweg aus dem Dilemma, wenn eine<br />
betriebswirtschaftliche Theorie die Utopie in seine Umklammerung zwingt? Die zentrale<br />
These der Autorin ist, dass die Widersprüchlichkeit des rational-technokratischen Ansatzes<br />
betriebswirtschaftlicher Theorien immer dann augenscheinlich wird, wenn gesellschaftspolitische<br />
Entwicklungen und ihre soziologisch-philosophischen Theorien dazu verwendet werden,<br />
eine Öffnung betriebswirtschaftlicher Theorien gegenüber gesellschaftspolitischen Forderungen<br />
vorzuspielen." (Autorenreferat)
46 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[42-L] Schinzel, Britta:<br />
Geschlechterverhältnis und Technikentwicklung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino<br />
(Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand,<br />
2003, S. 81-95, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)<br />
INHALT: Die Technik und ihre Produkte haben einen großen Einfluss auf die Gestaltung sozialer<br />
Kontexte: Sie können dazu beitragen, soziale und vermittelt auch Geschlechterbverhältnisse<br />
zu verfestigen, sie können sie aber auch umgekehrt verändern helfen. Der vorliegende Beitrag<br />
versucht dies an Beispielen aus der Informatik zu verdeutlichen. Die Autorin unterscheidet<br />
zunächst Ebenen der Analyse bzw. Artefakte.Durch die strukturelle und symbolische Ebene<br />
hindurch können sich Forschungen zum Verhältnis von Technik und Geschlecht auf der Ebene<br />
der Artefakte ansiedeln (Technology of Gender). Da diese Artefakte wiederum in der sozialen<br />
Welt symbolisch und strukturierend wirken, drehen sich so Ursachen und Wirkungen des<br />
Verhältnisses von Technik und Geschlecht in einer sich stets erneuernden Schleife des de-<br />
und regendering. Für das degendering sollten sich Analyse und Konstruktion auch eng koppeln.<br />
Technik und ihre Produkte sind immer ein Ausdruck der Gesellschaft, in der sie entwickelt<br />
werden. So ist es nicht überraschend, dass sich auch die Geschlechterverhältnisse in der<br />
westlichen Welt innerhalb von Technik abbilden. Die soziale Formung von Technik wird<br />
auch als Vergeschlechtlichung der Technik darin fassbar, dass soziale Strukturierungen und<br />
Strukturen technologisch rekonstruiert und in Software "eingebacken" werden und dass diese<br />
auf ihre soziale Umwelt zurückwirken und alte geschlechtliche Strukturen verfestigen.<br />
(ICA2)<br />
[43-L] Schmitz, Sigrid; Schinzel, Britta (Hrsg.):<br />
Grenzgänge: Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaften, Frankfurt am Main:<br />
Helmer 2004, 173 S., ISBN: 3-89741-155-5 (Standort: Techn. HSB Aachen(82)-Lf1004)<br />
INHALT: "Die Geschlechterforschung in den Technik- und Naturwissenschaften versucht Geschlechtergrenzen<br />
aufzulösen und Dichotomien zu dekonstruieren, wird jedoch auf Schritt<br />
und Tritt mit der Ungleichheit der Geschlechter konfrontiert. Indessen hat sich auch hier eine<br />
kritische Geschlechterforschung entwickelt, die die Situation von Frauen, die Geschlechterkonstruktionen<br />
und die methodisch-epistemologischen Vorgehensweisen analysiert. Die vorliegende<br />
Publikation bietet Einblicke in die theoretischen Grundlagen und aktuellen Diskussionen<br />
der Gender Studies in den Technik- und Naturwissenschaften mit dem Ziel, den Dialog<br />
mit den Gesellschaftswissenschaften zu fördern. Die Autorinnen liefern eine Reihe von<br />
Beispielen, von der konstruktiven Veränderung von 1T-Produkten beim E-Learning bis hin<br />
zur spannenden Frage der Wirkmacht 'neuer' Körperbilder in der digitalen Bildkultur." (Autorenreferat).<br />
Inhaltsverzeichnis: Sigrid Schmitz: Einblicke: Genderforschung in Informatik und<br />
Naturwissenschaften im interdisziplinären Diskurs (7-12); Frances Grundy: Arbeiten an den<br />
Grenzlinien - Möglichkeitenund Probleme der Interdisziplinarität (13-29); Britta Schinzel:<br />
Epistemische Veränderungen an der Schnittstelle Informatik und Naturwissenschaften (30-<br />
49); Kerstin Palm: Was bringt die Genderforschung eigentlich den Naturwissenschaften? (50-<br />
64); Cecile K. M. Crutzen: Questioning Gender, Questioning E-Learning (65-88); Ruth<br />
Meßmer: Gender und Diversität in E-Learning:theoretische und technische Konzepte (89-98);<br />
Elisabeth Grunau: Navigationsstrategien beim Lernen im Netz - eine Frage des Geschlechts?<br />
(99-107); Katharina Schmidt: Topic Maps - Vernetzte Strukturen (108-117); Sigrid Schmitz:<br />
Körperlichkeit in Zeiten der Virtualität (118-132); Katrin Nikoleyczik: NormKörper: 'Ge-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 47<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
schlecht' und 'Rasse' in biomedizinischen Bildern (133-148); Bärbel Mauß: 'Genomic Imprinting'<br />
im Kontext feministischer Kritik (149-163); Britta Schinzel: Ausblicke (164-169).<br />
[44-L] Scholz, Sylka:<br />
'Hegemoniale Männlichkeit': Innovatives Konzept oder Leerformel?, in: Hella Hertzfeldt,<br />
Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik<br />
und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 33-45, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />
31A9193)<br />
INHALT: Die Autorin stellt zunächst die zentralen Prämissen des Konzeptes "hegemoniale<br />
Männlichkeit" vor, welches von Robert W. Connell in den 1980er Jahren entwickelt wurde<br />
und Teil einer umfassend konzipierten "Soziologie der Männlichkeit" ist. Für die Organisation<br />
des Geschlechterverhältnisses sind nach Connell vor allem drei Dimensionen ausschlaggebend:<br />
Macht, Produktion/Arbeit und Sexualität. Connell orientiert sich in seiner Konzeptionalisierung<br />
des Geschlechterverhältnisses an feministischen, neomarxistischen und strukturalistischen<br />
Theorien, die die fundamentale Bedeutung der geschlechtlichen Arbeitsteilung<br />
und der gesellschaftlichen Kontrolle und kulturellen Konstruktion der Sexualität für die historische<br />
Grundlegung und Reproduktion männlicher Herrschaft herausgearbeitet haben. Die<br />
Autorin weist in ihrer Kritik an Connells Konzept darauf hin, dass man von verschiedenen<br />
Versionen hegemonialer Männlichkeit in einer Gesellschaft ausgehen muss. Sie schlägt ein<br />
anderes Verständnis von hegemonialer Männlichkeit vor, das sich am generativen Prinzip der<br />
sozialen Reproduktion von Männlichkeit orientiert. Als weiteres Arbeitsfeld bietet sich eine<br />
Verknüpfung von Connells und Bourdieus Ansatz an. Während Connell in seinen Arbeiten<br />
den Wandel von Männlichkeit(en) fokussiert, richtet sich Bourdieus Blick auf die permanente<br />
Reproduktion von männlicher Macht. Durch eine Verbindung beider Theorieansätze können<br />
nach Meinung der Autorin sowohl die Prozesse der Reproduktion als auch die der Transformation<br />
von Männlichkeit(en) und männlicher Hegemonie genauer analysiert werden. (ICI2)<br />
[45-L] Sommerbauer, Jutta:<br />
Differenzen zwischen Frauen: zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus,<br />
Münster: Unrast-Verl. 2003, 133 S., ISBN: 3-89771-300-4<br />
INHALT: Die aktuellen feministischen Diskussionen kreisen wesentlich um die Dekonstruktion<br />
von Geschlecht sowie die Ausdifferenzierung und Pluralisierung weiblicher Lebensentwürfe.<br />
Damit ist aber nicht selten die Entkoppelung der Debatte von politischen Forderungen und<br />
(gesamt)gesellschaftlicher Analyse verbunden, unter anderem auch deshalb, weil nicht mehr<br />
umstandslos mit der Kategorie 'Frau' argumentiert werden kann. Die Autorin diskutiert kritisch,<br />
inwieweit aktuelle feministische Theorieansätze und Debatten ihre politische Sprengkraft<br />
verloren haben und entwickelt erste Ansatzpunkte zu einer Repolitisierung feministischen<br />
Denkens. Sie wendet sich dagegen, dass alte Argumentationsstrategien wiederholt werden.<br />
Vielmehr fordert sie, die Kritik der jüngeren Theoretikerinnen zu verarbeiten und den<br />
wesentlichen gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen. (ZPol, VS)
48 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[46-L] Sturm, Gabriele:<br />
Das gesellschaftliche Geschlechterverhältnis als Konfliktfeld, in: Peter Imbusch, Ralf Zoll<br />
(Hrsg.): Friedens- und Konfliktforschung : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />
2005, S. 409-444, ISBN: 3-531-14426-X<br />
INHALT: Geschlecht ist, wie jede Kategorie gesellschaftlicher Ordnung, durch vorgängige gesellschaftliche<br />
Prozesse strukturiert und wirkt gleichzeitig strukturierend auf aktuelles und<br />
zukünftiges Geschehen ein. Damit verweisen Konflikte um Geschlecht auf aktuelle psychische<br />
oder soziale Probleme, auf veränderte öffentliche Diskurse, auf Unstimmigkeiten in individuellen<br />
oder kollektiven geschlechtsbezogenen Praktiken oder auf unangepasste Räume<br />
und Zeiten mit ihren jeweiligen materialisierten Geschlechtszuweisungen. Dies bedeutet nach<br />
der These der Autorin, dass sich eine wissenschaftliche Thematisierung von Geschlecht nicht<br />
länger auf eine biologisch bzw. anthropologisch begründete Unterscheidung von Genusgruppen<br />
berufen kann, sondern jeweils die Relevanzkriterien suchen muss, die den Problemstellungen<br />
angemessen sind. Die Autorin thematisiert das Geschlechterverhältnis als Konfliktfeld<br />
und unterscheidet vier verschiedene Analyseebenen: die Ebene der persönlichen Beziehungen<br />
zwischen Geschlechtsindividuen, die Ebene der überindividuellen Herstellung von<br />
Geschlechterdualität, die Ebene der Genusgruppendifferenz als Ordnungsraster sowie die Ebene<br />
der Geschlechterklassifikation und Sexuierung. Diese Untergliederung durchzieht die<br />
vorliegende Darstellung exemplarischer Konfliktgegenstände, der jeweiligen Akteure und<br />
Austragungsformen sowie der möglichen Konfliktregelungen. (ICI2)<br />
[47-L] Terlinden, Ulla:<br />
"Public man" and "private woman": discourse and practice in western societies, in: Ulla Terlinden<br />
(Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and architecture,<br />
Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 41-56, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-<br />
3346)<br />
INHALT: Die Verfasserin arbeitet die Einbettung des Geschlechterverhältnisses in den wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Wandel der vergangenen Jahrhunderte heraus. Mit der wirtschaftlichen<br />
und physischen Trennung von Erwerbsarbeit und Haus entstehen Öffentlichkeit<br />
und Privatheit als neue kulturelle Sphären. Die häusliche Privatsphäre, in der die Hausfrau tätig<br />
ist, ist das Ergebnis der Verlagerung der Arbeit in Werkstätten und Fabriken. Aus dieser<br />
Trennung von Hausarbeit und Erwerbsarbeit leitet sich im bürgerlichen Diskurs ein Kanon<br />
kontrastierender Werte und Attribute ab, die den Gegensatz von Privatsphäre einerseits, Büro<br />
und Fabrik andererseits ebenso konstituieren wie den Gegensatz von Mann und Frau. Der utopische<br />
Diskurs propagiert andere Geschlechtsbilder, setzt sie aber nicht in gesellschaftliche<br />
Praxis um. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wird das normativ diskriminierende Bild der "privaten<br />
Frau" von renommierten Philosophen wie Arendt und Habermas unterstützt. Die Einbrüche,<br />
die Frauen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in Politik und Wirtschaft unternommen<br />
haben, machen jedoch den Weg für die Frau in die Öffentlichkeit frei. (ICEÜbers)<br />
[48-L] Terlinden, Ulla (Hrsg.):<br />
City and gender: international discourse on gender, urbanism and architecture, (Schriftenreihe<br />
der Internationalen Frauenuniversität 'Technik und Kultur', Bd. 12), Opladen: Leske u.<br />
Budrich 2003, 230 S., ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-3346)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 49<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
INHALT: Content: Ulla Terlinden: Visions of the City. Introduction (7-18); Marianne Rodenstein:<br />
From the Local Level to the Global Level and Back Again. How Feminism has Spread<br />
(19-40); Ulla Terlinden: 'Public Man' and 'Private Woman': Discourse and Practice in Western<br />
Societies (41-56); Ursula Paravicini: Public Spaces as a Contribution to Egalitarian Cities<br />
(57-82); Kerstin Dörhöfer: Symbols of Gender in Architecture and Urban Design (83-104);<br />
Rachel Kallus: Gender Reading of the Urban Space (105-132); Aysegul Baykan: Urban Geography<br />
and Women in the Periphery's Metropolis: The Example of Istanbul, Turkey (133-<br />
150); Ruth Becker: What's Wrong with a Female Head? (151-176); Giulietta Fadda: Urban<br />
Sustainability, Quality of Life and Gender (177-190); Beverly Willis: Towards a Sustainable<br />
City (191-208); Christine Bauhardt: Ways to Sustainable Transport: Gender and Mobility<br />
(209-228).<br />
[49-L] Villa, Paula-Irene:<br />
"Sich bewegen, um die Verhältnisse zu verändern": räumliche, subjektbezogene und politische<br />
Dimensionen des Bewegungsbegriffs in der feministischen Theorie und Praxis, in: Gabriele<br />
Klein (Hrsg.): Bewegung : sozial- und kulturwissenschaftliche Konzepte, Bielefeld: transcript<br />
Verl., 2004, S. 239-262, ISBN: 3-89942-199-X (Standort: ULB Münster(6)-3H80069)<br />
INHALT: Die Autorin thematisiert die räumlichen, subjektbezogenen und politischen Dimensionen<br />
von sozialen Bewegungen aus der Perspektive feministischer Theorie und Praxis. Sie<br />
zeichnet die verschiedenen metaphorischen Bedeutungen des Bewegungsbegriffs nach und<br />
diskutiert die Denkfigur des feministischen Subjekts, das sie als ein bewegtes, rastloses und<br />
nomadisches umschreibt. Sie versucht zu zeigen, dass vor allem Dynamik die Bewegungssemantik<br />
und die materiellen Praxen in den vorherrschenden Spielarten der feministischen Theorie<br />
und Praxis prägt. Die in-sich-ruhende Verwurzelung an einem symbolischen oder materiellen<br />
Ort scheint nicht Thema von Feministinnen zu sein, was wiederum nur aus der Verklammerung<br />
von feministischer Theorie und Praxis zu verstehen ist. Nur eine Perspektive, die<br />
die feministische Theorie in ihren komplexen Bezügen zur feministischen Bewegung einbettet,<br />
kann nach Ansicht der Autorin nachvollziehen, welche Spuren sozialer und politischer<br />
Reflexionen ihre Begriffe aufweisen. Sie weist abschließend auf die paradoxe Konvergenz<br />
von hegemonialen und marginalen Diskursen hin, wie sie in der Gleichzeitigkeit von ökonomischen<br />
Imperativen der Mobilität, der Dynamik und der Bindungslosigkeit einerseits und<br />
der feministischen Rastlosigkeit des Subjekts andererseits aufscheint. (ICI2)<br />
[50-L] Villa, Paula-Irene:<br />
Vom Sein und Werden: Sozialisation und Konstruktion von Geschlecht, in: DISKURS : Studien<br />
zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 14/2004, H. 2, S. 65-73 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Der Beitrag greift in die 'alte' und neu entflammte Debatte um die Brauchbarkeit des<br />
Konzepts der 'geschlechtsspezifischen Sozialisation' ein. Dabei stehen Konvergenzen sowie<br />
Differenzen von konstruktivistischen und sozialisationstheoretischen Perspektiven im Mittelpunkt.<br />
Ausgehend von Texten aus der ersten Frauenbewegung - vor allem Hedwig Dohm -<br />
über die existenzialistische Philosophie Simone de Beauvoirs bis zu Judith Butlers Begriff<br />
des 'postsouveränen Subjekts' werden Kernideen zum Zusammenhang zwischen individueller<br />
Sozialisation und Geschlecht als Strukturkategorie nachgezeichnet und kritisch diskutiert (Es-
50 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
sentialismus, Subjektbegriff, Prozesshaftigkeit), die ihrerseits eine der Grundfragen soziologischen<br />
Denkens betreffen - die nach dem Verhältnis von Struktur und Person bzw. Individuum<br />
und Gesellschaft. Am Ende steht ein Ausblick auf Möglichkeiten der Verknüpfung von Mikro-<br />
und Makroperspektive anhand der Kategorien 'Konstitution' und 'Konstruktion'." (Autorenreferat)<br />
[51-L] Voß, Heinz-Jürgen:<br />
Queer zwischen kritischer Theorie und Praxisrelevanz, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen,<br />
Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin:<br />
Dietz, 2004, S. 66-76, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193)<br />
INHALT: Der Autor stellt die radikale Kritik der normativen Zweigeschlechtlichkeit von so genannten<br />
"Queertheorien" vor, welche Unterdrückungs- und Abhängigkeitsverhältnisse aufbrechen<br />
und jedem Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen wollen. Dabei muss<br />
dem Autor zufolge einerseits auf feministische Theorien zurückgegriffen werden, um die<br />
patriarchalen Macht- und Herrschaftsverhältnisse deutlich zu machen und aufzulösen. Andererseits<br />
ist "queer" aber auch gefordert, über einen radikalen Feminismus hinauszugehen, um<br />
die Auswirkungen von Zweigeschlechtlichkeit, das Herausbilden kollektiver Identitäten, die<br />
Einteilung in Mehrheiten und Minderheiten sowie die Stilisierung "des Anderen" anzugreifen.<br />
Der Autor nimmt eine kritische Betrachtung von theoretischen Queerkonzepten in Bezug auf<br />
ihre Praxisrelevanz vor und skizziert abschließend die Vision einer "verqueeren Gesellschaft".<br />
(ICI2)<br />
[52-L] Walter, Willi:<br />
Genderforschung gleich Frauenforschung?: Verschwinden des Geschlechts oder neue Erkenntnisdimension?,<br />
in: Bettina Boeckle, Michael Ruf (Hrsg.): Eine Frage des Geschlechts : ein<br />
Gender-Reader, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 39-54, ISBN: 3-531-14271-2<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-31A810)<br />
INHALT: Die Tendenz zur Genderforschung wurde aus der Sicht der feministischen Frauenforschung<br />
vielfach kritisch diskutiert. Der Verfasser zeigt aus der Sicht der Männerforschung,<br />
dass die beliebige Verwendung des Genderbegriffs problematisch ist und zu einem mehrfachen<br />
Verschwinden des Geschlechts aus dem Forschungsbewusstsein führt: Das Geschlecht<br />
der Männer verschwindet auf der Ebene der Forschungsinhalte und das Geschlecht der forschenden<br />
Subjekte entschwindet aus dem reflexiven Bewusstsein. Die Wirkungsweise dieser<br />
beiden Mechanismen illustriert der Verfasser am Beispiel des Metzler-Lexikons zu Gender<br />
Studies/Geschlechterforschung und am Beispiel des Diskurses zu häuslicher Gewalt. Der<br />
Verfasser plädiert abschließend für eine ihrem Namen tatsächlich gerecht werdende Geschlechterforschung,<br />
die aus dem fruchtbaren Dialog bewusster Frauen- und Männerperspektiven<br />
entsteht. (ICE2)<br />
[53-L] Warnke, Krista; Lievenbrück, Berthild (Hrsg.):<br />
Gender studies: Dokumentation einer Annäherung, (Musik und : eine Schriftenreihe der Hochschule<br />
für Musik und Theater Hamburg. N. F., Bd. 5), Berlin: Weidler 2004, 260 S., ISBN: 3-<br />
89693-402-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2003.2081)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 51<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
INHALT: "Mit dieser Veröffentlichung wird eine Auswahl von Vorträgen der ersten und zweiten<br />
Ringvorlesung Gender Studies an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in den<br />
Jahren 1999-2001 dokumentiert. Der erste Teil des Buches enthält Themen aus dem Bereich<br />
der Musik: Bedeutung der Kategorie Gender für die Musikwissenschaft, Sozialgeschichte unter-schiedlicher<br />
Instrumente, Rolle der Frau in der Oper, geschlechtsspezifisches Verhalten<br />
bei Vorschulkindern. Im zweiten Teil werden unterschiedliche Wissensdisziplinen behandelt:<br />
Biologie, Sozialgeschichte, Architektur, Tanzkunst, Kunstgeschichte. Im dritten Teil werden<br />
19 Komponistinnen vorgestellt, die in den Jahren 1997-2001 an der Hochschule in Kone<br />
Workshops und Seminaren vortrugen. Das Buch ist eine Dokumentation der Annäherung an<br />
Gender und die Begegnung mit Komponistinnen in Vorträgen, Bilde und Notenhandschriften."<br />
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Veronika Busch: Der-Die-Das Musik. Zur Bedeutung<br />
der Kategorie Gender für die Musikwissenschaft (17-24); Melanie Unseld: Ausposaunt!<br />
- Wie die Posaune zu einem 'unweiblichen' Instrument wurde (25-36); Gudrun Jalass: Von<br />
'weiblichen' und 'unweiblichen Instrumenten (37-43); Corinna Herr: Was ist aus Medea geworden?<br />
Die Rolle der Frau in der Oper (45-62); Juliane Ribke: Von Natur aus so? Einige<br />
Merkmale geschlechtsspezifischen Verhaltens bei Vorschulkindern (63-75); Kerstin Palm:<br />
Der Naturbezug der Musikanthropologie aus der Perspektive der feministischen Biologieforschung<br />
(81-89); Gunilla-Friederike Budde: 'Die Entdeckung der modernen Frau'. Zur Sozialgeschichte<br />
der Frauen im 20. Jahrhundert (91-108); Dörte Kuhlmann: Von Frauenzimmern<br />
und Frauenhäusern (109-121); Gabriele Klein: Performing Gender: Tanz, Kunst, Geschlecht<br />
(123-134); Peter Rautmann: Unerhört. Zur Wechselbeziehung künstlerischer Positionen von<br />
Künstlern und Künstlerinnen im 20. Jahrhundert (135-165); Peter Michael Hamel: Begegnungen<br />
mit Komponistinnen des 20. Jahrhunderts an der Hochschule für Musik und Theater<br />
(171-174); Jan Dvorak: Begegnung mit dem Neuen. Zwei Konzerte mit Werken zeitgenössischer<br />
Komponistinnen (175-177); Frangis Ali-Sade (178-179); Renate M. Birnstein (180-<br />
181); Violeta Dinescu (182-183); Sofia Gubaidulina (184-185); Adriana Hölszky (186-187);<br />
Babette Koblenz (188-189); Joan La Barbara (190-191); Elzbieta Sikora (192-193); Ruth<br />
Zechlin (194-195); Krista Warnke: Begegnungen mit asiatischen Komponistinnen Ost-<br />
West/West-Ost (196-199); Younghi Pagh-Paan (200-201); In-Sun Cho (202-203); Hope Lee<br />
(204-205); Darlen Bakke: hörenriechensehen. Charlotte Seither in der Komponistinnenreihe<br />
'Unerhört' (206-207); Charlotte Seither (208-209);Lena Blank: Ein Brief, der niemals abgeschickt<br />
wurde (210-211); Grete von Zieritz (212-213); Katja Prante/ Berthild Lievenbrück/Hano<br />
Andersen: Sechs Hamburger Komponistinnen: Rückblick auf ein Seminar<br />
(214-223); Felicitas Kuckuck (224); Nicola Kruse (225); Ulrike Schmid (226) Christine K.<br />
Brückner (227); Krista Warnke: Ein Himmel - eine Erde. Gespräch mit der Komponistin Jin-<br />
Ah Ahn (228-230); Jin-Ah Ahn (232-233); Beatrix Borchardt/Kirsten Reese/Sophie Fetthauer:<br />
http://mugi.hfmt-hamburg.de ist startklar! (234-242).<br />
[54-L] Wollrad, Eske:<br />
Weißsein im Widerspruch: feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion,<br />
Frankfurt am Main: Helmer 2005, 217 S., ISBN: 3-89741-176-8<br />
INHALT: Die Autorin problematisiert die Normativität von Weißsein als "Rasse"-Konstrukt und<br />
gewaltsame gesellschaftliche Realität. Sie beschreibt zunächst die Entstehung und die<br />
Schwerpunkte der angloamerikanischen "Critical Whiteness Studies" und untersucht ihre Bedeutung<br />
für den bundesdeutschen Kontext, wobei sie auch auf Schwachstellen der Rassismus-<br />
und Geschlechterforschung im Hinblick auf eine Auseinandersetzung mit postkolonialer The-
52 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
oriebildung hinweist. Sie erörtert ferner historische, theologische und philosophische Aspekte<br />
der Entstehung des Mythos "Weißsein" und beleuchtet das Verhältnis von Kultur, Hybriditätsdiskursen<br />
und Rassismus. Weitere Schwerpunkte ihrer Studie sind u.a. die Rolle von<br />
Weißsein als Ware, die Inszenierungen weißer Weiblichkeit im Hollywood-Film sowie die<br />
Hintergründe und Herausforderungen des Scheiterns von Schwarz-Weißen-Bündnissen. Die<br />
Autorin stellt abschließend einige praxisbezogene Ansätze und Materialien für die antirassistische<br />
Bündnisarbeit vor. (ICI)<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[55-F] Abu Sharkh, Miriam, Dr. (Leitung):<br />
Reducing gender-discrimination world wide: what works and why. The global spread and<br />
(unintended) impact of labor legislation and social movements<br />
INHALT: The proposal seeks to apply the world society and social movement paradigms to study<br />
gender discrimination in the labor market in a globalizing world. The purpose is both to<br />
widen the scope of gender studies and to advance the world society and social movement<br />
theories. Research in line with the world society paradigm has been criticized for not examining<br />
whether transnational norms are implemented and yield the desired outcomes. lt has also<br />
paid scant attention to gender issues in the labor market. Both limitations will be addressed in<br />
the proposed research project. The questions the research thereby asks are four. (1) Which<br />
types of nations ratify the antidiscrimination conventions of the International Labour Organization?<br />
(2) Does ratification prompt the implementation of anti-discrimination legislation into<br />
national Iaw? (3) Under which conditions does such ratification and national legislation impact<br />
women's labor market status? (4) What are the interaction and feedback effects of these<br />
processes an poverty, inequality and democratization? These questions will be addressed in a<br />
quantitative study with comparative, longitudinal data for all nation states through the modern<br />
post-World War II period. The quantitative results will be followed up by qualitative case<br />
studies in phase II.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Abu Sharkh, M. (Eisenacherstr. 109, 10777 Berlin)<br />
[56-L] Ahrens, Petra; Kletzing, Uta; Kühl, Jutta:<br />
Instrumente von Gender Mainstreaming in der Verwaltungspraxis, in: Michael Meuser,<br />
Claudia Neusüß (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente,<br />
2004, S. 306-320, ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur)<br />
INHALT: "Die Autorinnen fokussieren in ihrem Beitrag auf die Frage von geeigneten Instrumenten<br />
in den Praxen der Verwaltung. Sie unterstreichen die Anschlussfähigkeit zu den Ansätzen<br />
der Verwaltungsmodernisierung. Die 'out-put'- und Kundenorientierung beinhalte, dass Vorhaben<br />
passgenau auf Zielgruppen zugeschnitten werden. Dies komme dem Ansatz des Gender<br />
Mainstreaming entgegen. Mit Blick auf die Vielzahl der Instrumente betonen sie, dass es<br />
zunehmend wichtiger werde, in der 'Fülle des Angebots' Kriterien für die Güte von Instrumenten<br />
zu entwickeln, um tragfähige Entscheidungen treffen zu können. Sie beschreiben ge-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 53<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
eignete Arbeitshilfen für verschiedene Handlungsfelder der internen und externen Steuerung<br />
von Verwaltungen sowie für den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Fünf qualitätssichernde<br />
Kriterien in der Handhabe von Instrumenten werden besonders herausgestellt: Praktikabilität,<br />
Verbindlichkeit, Entwicklungsoffenheit, Nachhaltigkeit sowie die Klarheit im Hinblick auf<br />
Gender. Nebst einer kritischen Würdigung der bislang seitens der Bundesregierung entwickelten<br />
Instrumente betonen sie die Bedeutung, Gender-Mainstreaming-Instrumente in die<br />
'Regelpraxis von Organisationshandeln zu integrieren'." (Textauszug)<br />
[57-F] Bachmann, Ruth; Rothmayr, Christine (Bearbeitung); Spreyermann, Christine (Leitung):<br />
Evaluation Bundesprogramm Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten<br />
INHALT: Das Bundesprogramm "Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten" soll<br />
den Anteil der Professorinnen bis zum Jahr 2006 von 7 auf 14% erhöhen! Das Programm,<br />
dessen erste Programmrunde von 2000 - 2003 dauert, setzt sich aus den drei Modulen, Anreizsystem,<br />
Mentoring und Kinderbetreuung, zusammen. Die Evaluation der ersten Programmrunde<br />
informiert über Inhalte, Umsetzung und Ergebnisse einzelner Projekte und des<br />
ganzen Programms. Sie macht Aussagen über die Zielerreichung und nimmt eine Bewertung<br />
der eingeschlagenen Strategien zur Implementation und Verankerung des Programms vor. Sie<br />
soll zudem die künftige Programmsteuerung, den Wissenstransfer und den Austausch über<br />
Good Practices unterstützen. (Zwischen)ergebnisse: Das Bundesprogramm Chancengleichheit<br />
fasst dank der Kombination dreier Themenfelder, der gewählten Verteilung von Entscheidungs-<br />
und Vollzugsverantwortung und der Kooperation zwischen Universitäten und Bundesprogramm<br />
bei der Finanzierung von Projekten erfolgreich Fuss. Das Programm ermöglicht<br />
die Schaffung von Gleichstellungsstellen und stärkt bereits bestehende Stellen. Die Tatsache,<br />
dass die Universitätsleitung verantwortlich zeichnet für die Projektgesuche und Programmreportings<br />
sowie bei der Projektfinanzierung in der Regel 50 Prozent Eigenleistungen beisteuert,<br />
stellt sicher, dass das Thema punktuell immer wieder auf höchster Führungsebene angesiedelt<br />
bleibt. Das Anreizmodul erweist sich als Modul, dem sich niemand annehmen will.<br />
Universitätsleitungen begegnen ihm mit grosser Skepsis. An keiner Universität werden Strategien<br />
entwickelt oder propagiert, wie die Chancen erhöht werden können, dass Frauen berufen<br />
werden. Die Fakultäten, die am meisten Einfluss nehmen können auf die Berufungsverfahren<br />
und die Nachwuchsförderung, sind weder aufgefordert, für die Frauenanteile an der<br />
Fakultät Verantwortung zu übernehmen noch profitieren sie direkt von den Anreiz-Geldern.<br />
Das Konzept des Bundesprogramms mit den drei strategischen Ansätzen "Anreiz", "Mentoring"<br />
und "Kinderbetreuung" ist attraktiv. Es bietet unterschiedlichen Akteuren und Akteurinnen<br />
Identifikationsmöglichkeiten. Grösste Akzeptanz geniesst das Modul 3 - Kinderbetreuung.<br />
Das Ziel, den Professorinnenanteil bis 2006 von 7 auf 14% zu erhöhen wird voraussichtlich<br />
nicht erreicht. Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?<br />
htm.sel0=8219 . ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: Persönliche leitfadengestützte Interviews mit allen Gleichstellungsbeauftragten der<br />
zehn Universitäten; persönliche leitfadengestützte Interviews mit Rektoren und weiteren Vertreter/-innen<br />
der Universitätsleitungen der zehn Universitäten; Dokumentenanalyse: Reportings<br />
der Universitäten zuhanden des Bundesprogramms, Jahresberichte der Universitäten,<br />
Universitätsreglemente, Projektdokumentationen usw.; Auswertung bestehender Statistiken:<br />
Statistik der Schweiz, Fachbereich Bildung und Wissenschaft, BFS. 1992-2003; schriftliche<br />
Befragung von Berufungskommissions-Präsident/-innen; persönliche leitfadengestützte Interviews<br />
mit Projektleiter/-innen acht ausgewählter Mentoring-Projekte; schriftliche Befragung
54 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
der Mentees der acht ausgewählten Mentoring-Projekte; schriftliche Befragung aller Personen,<br />
welche im Jahr 2002 ein Doktorat an einer CH-Universität abgeschlossen haben; schriftliche<br />
Befragung der Projektleiter/-innen von Modul 3-Projekten. Untersuchungsdesign: Querschnitt,<br />
Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert<br />
(Stichprobe: 10; Schweizer Universitäten; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview<br />
(Gleichstellungsbeauftragte, Rektoren und weitere Vertreter/-innen der Universitätsleitungen,<br />
Projektleiter/-innen der Mentoring-Projekte; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung,<br />
schriftlich (Berufungskommissions-Präsident/-innen, Mentees der Mentoring-Projekte,<br />
Personen, welche im Jahr 2002 ein Doktorat an einer CH-Universität abgeschlossen haben,<br />
Projektleiter/-innen von Modul 3-Projekten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />
des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Spreyermann, Christine; Rothmayr, Christine; Bachmann, Ruth:<br />
Evaluation Bundesprogramm Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten. Bericht<br />
zu Umsetzung und Wirkungen des Programms 2000 bis 2003. Im Auftrag des Lenkungsausschusses<br />
Bundesprogramm Chancengleichheit, Bern 2004.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Bildung und Wissenschaft -BBW- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: INTERFACE Institut für Politikstudien (Seidenhofstrasse 12, 6003 Luzern,<br />
Schweiz); Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision (Maulbeerstrasse<br />
14, 3011 Bern, Schweiz); Université de Genève, Faculté des sciences économiques<br />
et sociales, Laboratoire de Recherches Sociales et Politiques Appliquées -RESOP- (40<br />
Bd du Pont-d'Arve, 1211 Genève, Schweiz)<br />
[58-L] Baer, Susanne; Kletzing, Uta:<br />
Strategien der Gleichstellungspolitik - zur Debatte um Gender Mainstreaming, in: Zeitschrift<br />
für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22/2004, H. 4, S. 3-20 (Standort: UustB<br />
Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Auf dem Hintergrund gleichstellungspolitischer Entwicklungen in Politik und Gesellschaft<br />
sowie Entwicklungen der Frauen- und Geschlechterforschung stellt der Beitrag Wissenschaftlerinnen<br />
vor, die auf der Basis feministischer Theorieentwicklung bei der praktischen<br />
Umsetzung von Gender Mainstreaming (GM) beratend unterstützen. Folgende Fragen<br />
werden analysiert: Was bedeutet GM als Ausrichtung des Verwaltungshandelns? Ist GM ein<br />
Erfolg versprechender Weg der Gleichstellungspolitik? Welche Rolle spielt die Theorie im<br />
Hinblick auf die Praxis zur Förderung von Gleichstellung von Frauen und Männern? Neben<br />
der Charakterisierung von GM diskutiert der Beitrag sowohl die Vorbehalte gegenüber GM<br />
als auch die Perspektive der Gleichstellungspolitik sowie das Verhältnis von Theorie und<br />
Praxis. Dabei wird betont, dass Theorie nie den politischen Diskurs ersetzen kann. GM ist<br />
zwar eine Strategie zur durchgängigen Förderung von Gleichstellung, kann jedoch nicht unbedingt<br />
als Erfolgsgarantie angesehen werden, da sie keine Machtverhältnisse verändert. Entscheidend<br />
ist die tatsächliche Durchsetzung von Gleichstellung. Sinnvoll wäre daher für die<br />
Zukunft eine größere Durchdringung von Forschungs- und Praxisfragen. (ICH)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 55<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[59-L] Behning, Ute; Sauer, Birgit (Hrsg.):<br />
Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen, (Politik der Geschlechterverhältnisse,<br />
25), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 240 S., ISBN: 3-593-37608-3<br />
INHALT: "Nach wie vor ist Gender Mainstreaming, dem entsprechend in allen Institutionen von<br />
Politik und Verwaltung das Geschlechterverhältnis berücksichtigt werden soll, ein höchst umstrittenes<br />
gleichstellungspolitisches Instrument. Trotz kontroverser Debatten um das Für und<br />
Wider gibt es noch keine stichhaltige Evaluation der bisherigen Praxis. Die Autorinnen dieses<br />
Bandes greifen neoinstitutionalistische und diskurstheoretische Ansätze der Policy-Forschung<br />
auf, die für die Analyse von Gender-Mainstreaming-Prozessen und eine entsprechende Politikberatung<br />
nutzbar gemacht werden können. Gender Mainstreaming sollte im Kontext von<br />
Regime- und Institutionenwandel, aber auch von Demokratisierung und Partizipation fortlaufend<br />
kritisch begleitet werden." (Autorenreferat)<br />
[60-L] Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen -BEIGEWUM-<br />
(Hrsg.):<br />
Frauen macht Budgets: Staatsfinanzen aus Geschlechterperspektive, Wien: Mandelbaum<br />
Verl. 2002, 215 S., ISBN: 3-85476-078-7 (Standort: Bayer. SB München(12)-2005.1377)<br />
INHALT: "Politikbereich erobern und im Sinne einer solidarischen und emanzipatorischen Gesellschaft<br />
umgestalten. Frauen, macht Budgets! Die Autorinnen nehmen erstmals das österreichische<br />
Budget unter die feministische Lupe und spannen den Bogen von der Theorie bis<br />
zur österreichischen Budgetpraxis. Die Kritik an der herrschenden Wirtschaftspolitik besteht<br />
im Aufzeigen der strukturellen Frauenbenachteiligung i9 der Budgetpolitik bis hin zum undurchschaubaren<br />
Männer dominierten Budgeterstellungsprozess. Im Anschluss daran finden<br />
sich Perspektiven und Ansätze zur 'Vergeschlechtlichung' (engendering) der wirtschaftspolitische<br />
Konzepte im Spannungsfeld von Frauen, Macht und Budgets." (Autorenreferat)<br />
[61-F] Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS-:<br />
Schutz- und Hilfsmaßnahmen für Heiratsmigrantinnen aus Drittstaaten in den Ländern der<br />
Europäischen Union (HeiRat II)<br />
INHALT: Heiratsmigration ist ein äußerst sensibles Thema, das bislang allerdings nur unzureichend<br />
erforscht worden ist. In diesem Projekt soll der Zugang von Migrantinnen, die durch<br />
Heirat in die EU kommen, zu sozialen und rechtlichen Beratungsmöglichkeiten untersucht<br />
werden. Ziel des Projekts ist es - aufbauend auf den Ergebnisse des ersten Teil des Projekts -<br />
eine Analyse der rechtlichen und sozialen Situation von Heiratsmigrantinnen in allen Ländern<br />
der Europäischen Union durchzuführen. Zu diesem Zweck sollen die bestehenden staatlichen<br />
und nicht-staatlichen Einrichtungen, Organisationen, Programme und Initiativen, die Hilfe<br />
und Schutz für diese Gruppe von Migrantinnen anbieten, interviewed werden, sowie deren<br />
Rolle und Einfluss analysiert werden. Weiterhin soll in HeiRat II auch die Rolle, bzw. Arbeitsweise,<br />
von Heiratsvermittlungsagenturen untersucht werden. Die Ergebnisse der Länderstudien,<br />
Empfehlungen sowie die bewährten Praktiken darüber, wie der Schutz der Heiratsmigrantinnen<br />
verbessert werden könnte, sollen im Rahmen einer Abschlusskonferenz mit<br />
Nichtregierungsorganisationen, Sozialarbeitern, Migranten- und Frauenorganisationen, sowie<br />
politischen Entscheidungsträgern und staatlichen Institutionen diskutiert werden. Auf diese
56 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
Weise liegt eine Zielsetzung des Projekts darin, einen Beitrag zu der EU-weiten Debatte über<br />
Themen wie in etwa Familienzusammenführung zu leisten. Das Projekt beschäftigt sich mit<br />
Zuwanderinnen aus Drittstaaten, die entweder in Immigrantenfamilien einheiraten, oder einen<br />
autochthonen Mann (bzw. EU-Staatsbürger) heiraten, und von denen man annimmt, dass sie<br />
eine potentielle Opfergruppe darstellen. Heiratsmigration tritt in den unterschiedlichsten<br />
Formen auf, die alle mitberücksichtigt werden sollen, allerdings fällt sie meist unter die Kategorie<br />
der Familienzusammenführung. Die Untersuchung wird sich mit regulären Ehen,<br />
Zwangsehen, sowie arrangierten Ehen befassen. Neue Entwicklungen der gesetzlichen Bestimmungen<br />
der EU-Mitgliedsstaaten welche den rechtlichen und damit auch sozialen Status<br />
der Heiratsmigrantinnen bestimmen, sollen analysiert werden. Die Hauptunterschiede in der<br />
rechtlichen Handhabung der einzelnen Mitgliedsstaaten bestehen in den Bestimmungen bezüglich<br />
eines unabhängigen Aufenthaltsrechts für die Frauen, insbesondere in Krisen- und<br />
Scheidungssituationen. Es gilt insb. die jeweilige rechtliche und soziale Situation von Frauen<br />
die in Immigrantenfamilien, bzw. autochthone Familien einheiraten, zu vergleichen. Besondere<br />
Beachtung wird der Existenz und der Rolle nationaler und internationaler Heiratsvermittlungsagenturen<br />
geschenkt werden, die Ehen zwischen Angehörigen von Drittstaaten und EU-<br />
Bürgern vermitteln. Sie reichen von Familien- und Nachbarschaftsnetzwerken, bis hin zu<br />
transnationalen kommerziellen Agenturen, die Ihren Service im Internet anbieten. Man kann<br />
davon ausgehen, dass die Kommerzialisierung dieses Bereichs sich so weit entwickelt hat,<br />
dass mittlerweile ledige Männer aus EU-Mitgliedsstaaten ihre Partnerinnen aus fast jedem beliebigen<br />
Land auswählen können. Seit Anfang der 90er Jahre haben diese Agenturen ihre<br />
"Leistungen" auf Osteuropa, Südasien und Lateinamerika erweitert. GEOGRAPHISCHER<br />
RAUM: Europäische Union<br />
METHODE: Die Informationen, die während der ersten Phase des HeiRat-Projekts gesammelt<br />
wurden, werden durch Interviews mit Vertretern von Institutionen die in den jeweiligen EU-<br />
Ländern mit Migrantinnen, insb. Heiratsmigrantinnen, arbeiten, ergänzt und vertieft. Sowohl<br />
die Interviews als auch die Auswertung der Informationen sollen sich auf Schutzmaßnahmen<br />
konzentrieren, die den Heiratsmigrantinnen zur Verfügung stehen. Auf Grundlage dieser Informationen,<br />
sollen bewährte Praktiken und Empfehlungen entwickelt werden. Ein Hauptschwerpunkt<br />
des Projekts liegt darin, das Networking der einschlägigen Institutionen und Organisationen<br />
zu verbessern, ein themenspezifisches Netzwerk zu entwickeln und einen Beitrag<br />
dazu zu leisten, die "good practices" auf die internationale Ebene zu übertragen. Eine europäische<br />
Konferenz, die zum Ende des Projekts organisiert werden wird, soll dazu beitragen,<br />
die Verbindung zwischen den einzelnen Akteuren herzustellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung<br />
sollen in ganz Europa verbreitet werden.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Justiz und<br />
Inneres<br />
INSTITUTION: Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- (Schliemannstr.<br />
23, 10437 Berlin); Universita degli Studi Firenze, Dipartimento die Scienze dell'Educazione e<br />
dei Processi Culturali e Formativi (Via del Parione, 11 b, 50123 Firenze, Italien)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-44651-065, Fax: 030-4441085, e-mail: info@emz-berlin.de)<br />
[62-F] Biermann, Ingrid, Dr. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Die Geschlechterpolitik der Europäischen Union - Institutionalisierung von Gleichberechtigungsnormen<br />
im supranationalen und globalen Kontext
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 57<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
INHALT: Das Ziel des Vorhabens ist es, am Beispiel der Geschlechterpolitik die Institutionalisierung<br />
von supranationalen Normen auf der europäischen Gemeinschaftsebene zu erforschen.<br />
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Gleichberechtigungsnormen im Kräftefeld supranationaler<br />
und globaler Systemebenen verbreitet und institutionalisiert werden. Zur Beantwortung<br />
sollen zwei qualitative Teilprojekte durchgeführt werden. Das erste Projekt erforscht die Institutionalisierung<br />
von Gleichberechtigungsnormen, indem es die organisationale und kognitive<br />
Strukturierung der EU-Geschlechterpolitik untersucht. Das zweite Projekt untersucht externe<br />
Einflüsse globaler Gleichberechtigungsnormen auf die EU und fragt, ob Akteure globale<br />
Vorbilder von der Ebene der UN auf die der EU übersetzt haben und welche Innovationen<br />
damit ermöglicht wurden. Hierbei werden zwei Phasen der EU-Geschlechterpolitik unterschieden:<br />
Das an wirtschaftlicher Marktgleichheit orientierte Gleichberechtigungsverständnis<br />
prägt die erste Phase (1970-1990), die Ausweitung und Neubestimmung in Richtung auf<br />
Frauenrechte als Menschrechte prägt die zweite Phase (ab 1990er Jahre). Im deutschsprachigen<br />
Raum ist dieses Vorhaben das erste Projekt, das sich mit der besonderen organisationalen<br />
und kognitiven Ebene der EU-Geschlechterpolitik in einem globalen Kontext beschäftigt.<br />
ZEITRAUM: 1957-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa, Osteuropa<br />
METHODE: Institutionentheoretische Ansätze (Bach, Lepsius, Meyer et al.) und themenanalytische<br />
Ansätze (Nedelmann); Dokumenten-, Aktenanalyse, Inhaltsanalyse; offene qualitative<br />
Interviews mit ausgewählten ExpertInnen; Sekundäranalyse von Individualdaten. Untersuchungsdesign:<br />
Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Dokumente der<br />
EU: rechtliche Normen, Programme, zu institutionellen Strukturen, Ergebnisberichte). Aktenanalyse,<br />
offen (Selbstdarstellung/ Stellungnahmen von Frauen-NGOs mit Bezug zur EU).<br />
Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; ausgewählte ExpertInnen). Sekundäranalyse von<br />
Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wobbe, T.: From protecting to promoting: evolving EU sex equality<br />
norms in an organisational field. in: Shaw, Jo; Wiener, A. (eds.): European Law Journal,<br />
special issue on constitutionalism, 2003, 9, pp. 88-108.+++Biermann, Ingrid: Die Frauen- und<br />
Geschlechterpolitik der Europäischen Union: rechtliche Normen, Programme, AkteurInnen.<br />
in: IFF-Info, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung, Univ. Bielefeld,<br />
Jg. 21, 2004, Nr. 28, S. 137-142. ARBEITSPAPIERE: Wobbe, Theresa: Integration und<br />
Konflikt: Supranationale Geschlechterpolitik der Europäischen Union. Vortrag, 26. Juni<br />
2003, Tagung der Sektion Politische Soziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie,<br />
insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: mtheresa.wobbe@uni-erfurt.de); Bearbeiterin<br />
(e-mail: ingrid.biermann@uni-erfurt.de)<br />
[63-L] Blome, Eva; Erfmeier, Alexandra; Gülcher, Nina; Smasal, Kerstin; Smykalla, Sandra:<br />
Handbuch zur universitären Gleichstellungspolitik: von der Frauenförderung zum Gendermanagement?,<br />
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 308 S.<br />
INHALT: "Universitäre Gleichstellungspolitik bewegt sich derzeit im Spannungsfeld von aktuellen<br />
geschlechtertheoretischen Debatten und den Reformbestrebungen an deutschen Hochschulen.<br />
Das Handbuch will der zunehmenden Komplexität universitärer Gleichstellungsarbeit<br />
Rechnung tragen und zu ihrer Professionalisierung beitragen. Der erste Teil vermittelt
58 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
theoretische Grundlagen und regt zur Reflexion der Erkenntnisse aus der Geschlechterforschung<br />
an, die die gleichstellungspolitische Praxis beeinflussen. Im zweiten Teil liegt der<br />
Schwerpunkt auf den konkreten Aufgabenfeldern und Handlungsmöglichkeiten von Gleichstellungsbeauftragten<br />
an der Hochschule. In der Verschränkung von Theorie und Praxis sollen<br />
Paradoxien gleichstellungspolitischen Handelns als Herausforderung produktiv gemacht<br />
werden." (Autorenreferat)<br />
[64-L] Borgwardt, Rafaela; Eichholz, Erik; Sievers, Andrea; Wachendorf, Petra:<br />
Festung Fachbereich?: Frauen und Gleichstellung in Organisationskultur, Personalauswahl<br />
und Lehre des Fachbereichs Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg<br />
1974 bis 2000, (Wissenschaftliche Reihe, 146), Bielefeld: Kleine 2003, 171 S., ISBN: 3-89370-<br />
373-X<br />
INHALT: Die Autorinnen und Autoren untersuchen die Veränderungen bei der Beteiligung von<br />
Frauen in Lehre und Forschung sowie die Einbeziehung geschlechtsspezifischer Inhalte im<br />
Lehrangebot am Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg.<br />
Im ersten Beitrag geben Borgwardt und Eichholz einen Überblick über die Entwicklungen am<br />
Fachbereich insgesamt; in den nachfolgenden Beiträgen wird die recht unterschiedliche Situation<br />
der einzelnen Institute behandelt. Die Spanne reicht von weitgehender Gleichstellung am<br />
Institut für Journalistik bis zu deutlicher männlicher Dominanz am inzwischen ausgegliederten<br />
Philosophischen Seminar. Die auf schwierigen und aufwändigen Recherchen beruhende<br />
Analyse ist auf den wissenschaftlichen Bereich beschränkt; die Verwaltung wurde nicht berücksichtigt.<br />
Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Frauenförderpreises der Universität<br />
Hamburg, den der Fachbereich im Jahr 2000 erhalten hatte. Aus dem Inhalt: Rafaela Borgwardt<br />
/ Erik Eichholz: Der Fachbereich: Prozesse der Partizipation unter den Bedingungen<br />
einer androzentrischen Organisationskultur (12-94); Rafaela Borgwardt: Positionierung auf<br />
zerklüftetem Terrain. Frauen am Institut für Soziologie und die Kategorie Geschlecht in der<br />
Lehre (95-111); Andrea Sievers: '... an sich ist das eine ziemlich normale Zeitverschiebung.'<br />
Zur Situation von Frauen am Institut für Politische Wissenschaft (112-125); Petra Wachendorf:<br />
'Dem Lehrauftrag ... 'Die Rolle der Frau in der politischen Philosophie' ... ist eine Priorität<br />
zugemessen worden': Frauen und Frauenforschung am Philosophischen Seminar (126-<br />
139); Rafaela Borgwardt: Mit halbem Ohr. Geschichte von Frauen am Institut für Sozial- und<br />
Wirtschaftsgeschichte (140-150); Petra Wachendorf: Feminismus und Harmonie: Frauen und<br />
Gender Studies am Institut für Journalistik (151-155). (ZPol, VS)<br />
[65-F] Brunzema, Imke, Dipl.-Des.; Caio, Andrea; Polzin, Silja, M.A.; Rautenstrauch, Christina,<br />
Dipl.-Päd.; Reckmeyer, Anne, Dipl.-Inform.; Kröhnert-Othmann, Susanne, M.A.; Vieth, Joensa<br />
A., M.A.; Baiker-Birk, Renate; Brunner, Josi; Pinkvoss, Kirsten; Burgdorf, Mirjam, M.A.; Rossie,<br />
Ute; Sandführ, Stefan; Schüring, Thomas; Zimmermann, Caroline, Dipl.-Psych.; Piek, Nadine;<br />
Wendebourg, Elisabeth (Bearbeitung); Müller, Ursula, Prof.Dr.; Lenz, Ilse, Prof.Dr.; Schulz, Ulrike;<br />
Knapp, Gudrun-Axeli, Prof.Dr.; Becker-Schmidt, Regina, Prof.Dr.; Polzin, Silja, M.A. (Leitung):<br />
Geschlechterstudien Online mit VINGS - Virtual International Gender Studies<br />
INHALT: Das Projekt VINGS hat das Ziel, ein bundesweit einmaliges, multimedial aufbereitetes<br />
Studienangebot im Bereich der Geschlechterforschung zu realisieren. Virtual International
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 59<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
Gender Studies bietet Studierenden ein neuartiges netzbasiertes Studienprogramm an, das im<br />
Sommersemester 2002 gestartet ist. Im Brennpunkt stehen die Kategorie Geschlecht und der<br />
gesellschaftliche Wandel von Geschlechterverhältnissen. Darüber hinaus bietet VINGS ein<br />
Weiterbildungsprogramm für Berufstätige an, das via Internet für Gleichstellungs- und Führungsaufgaben<br />
qualifiziert. Gefördert wird das hochschul-übergreifende Verbundprojekt im<br />
Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung "Neue Medien in der Bildung".<br />
VINGS wird unter der Konsortialführung des Interdisziplinären Frauenforschungs-<br />
Zentrums der Universität Bielefeld in Kooperation mit der Fern-Universität Hagen, der Ruhr-<br />
Universität Bochum und der Universität Hannover realisiert. Online-Studium: Im internationalen<br />
Vergleich beginnen sich Gender Studies in Deutschland erst langsam zu etablieren. Vor<br />
diesem Hintergrund bietet VINGS Studierenden die Chance, über einzelne Angebote geschlechterforschungsbezogener<br />
Seminare an der einen oder anderen Fakultät der eigenen<br />
Hochschule hinaus einen kohärenten Kanon von Forschungsperspektiven und -feldern via Internet<br />
zu studieren. Erstmals wird in Deutschland ein so umfassendes Studienangebot im Bereich<br />
der Geschlechterforschung für das Lehren und Lernen in Computernetzen mediendidaktisch<br />
aufbereitet. Studierende, die Interesse an einem Studium der Geschlechterforschung haben,<br />
können VINGS weitgehend via Computer mit Internetanschluss und Webbrowser studieren.<br />
Die Umsetzung der Lehr-/ Lernprozesse umfasst verschiedene Lernszenarien. Vor dem<br />
Hintergrund unterschiedlicher Lehrtraditionen gilt es im Verbundprojekt VINGS, mediendidaktische<br />
Konzeptionen für neue Formen vernetzten Lernens zu entwerfen und zu erproben,<br />
die sowohl den Anforderungen der Studierenden der beteiligten Präsenzuniversitäten als auch<br />
den Bedingungen des Fernlehrens und -lernens gerecht werden. Dabei kommt der Einbeziehung<br />
der Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung zur Entwicklung geeigneter<br />
mediendidaktischer Lösungen eine herausragende Bedeutung zu. Die in VINGS erprobten<br />
Lösungen sind Gegenstand einer projektinternen Evaluation. Weitere Informationen unter:<br />
http://www.vings.de .<br />
METHODE: VINGS-Studienprogramm: Das innovative Studienprogramm ist modular konzipiert<br />
und entspricht dem Umfang nach einem Master oder Magisternebenfach. Ein Abschluß kann<br />
während der Projektlaufzeit noch nicht erzielt werden, doch ist eine Zertifizierung einzelner<br />
Kurse möglich. In einem ersten Probedurchlauf wird das zunächst über vier Semester angelegte<br />
virtuelle Kursangebot vom Sommersemester 2002 bis zum Wintersemester 2003/2004<br />
angeboten. VINGS steht weiblichen und männlichen Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen<br />
offen. Das vornehmlich mit Beteiligung der Sozial- und Kulturwissenschaften<br />
konzipierte Curriculum ist problemorientiert angelegt. Im Mittelpunkt des Studiums stehen<br />
vier Themenfelder: 1. Globalisierung, Europäisierung, Regionalisierung; 2. gesellschaftliche<br />
Transformationen im Verhältnis von Arbeit und Geschlecht; 3. Körper, Sexualität, Gesundheit;<br />
4. Geschlechterverhältnisse und Umbrüche in Lebensformen. Förderung von Medienkompetenz:<br />
Die Förderung von Medienkompetenz wird in VINGS auf drei Ebenen verwirklicht.<br />
1. Curriculum: Der Einführungskurs "Studieren im Netz" vermittelt die Grundlagen des<br />
Lernens und wissenschaftlichen Arbeitens in Computernetzen sowie eine Einführung in die<br />
medienkritische Reflexion. 2. Didaktik: Die Verankerung im mediendidaktischen Konzept<br />
von VINGS als ein Leitprinzip ermöglicht es Studierenden und Lehrenden, diese grundlegende<br />
kulturelle und soziale Kompetenz in verschiedenen Kontexten - immer auch aus der Perspektive<br />
der Geschlechterforschung - zu erproben und weiterzuentwickeln. 3. Qualifizierung:<br />
Im Bereich der Entwicklung multimedialer Lehr- und Lernmaterialien sowie der Förderung<br />
und Moderation von Lernprozessen in Computernetzen werden völlig neue Anforderungen an<br />
Lehrende in Hochschulen gestellt. Im Rahmen des Projekts werden Workshops für Fachautorinnen<br />
und Lehrende veranstaltet, in denen die für das Lehren und Lernen im Netz notwendi-
60 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
gen Kompetenzen insbesondere auch unter Einbeziehung von Erkenntnissen im Bereich der<br />
Frauen- und Geschlechterforschung vermittelt werden.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Zentrum für Fernstudienentwicklung -ZFE- (In der Krone<br />
17, 58084 Hagen); Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie<br />
und Sozialpsychologie Fach Sozialpsychologie (Im Moore 21, 30167 Hannover); Universität<br />
Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Frauen- und Sozialstrukturforschung<br />
(44780 Bochum); Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen-<br />
und Geschlechterforschung -IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />
KONTAKT: Institution (e-mail: infos@VINGS.de)<br />
[66-F] Daniels, Judith, M.A.; Lehmann, Jasmin, M.A. (Bearbeitung); Mischau, Anina, Ph.D.<br />
(Leitung):<br />
Prozesse des "doing gender" in der Mathematik<br />
INHALT: Auch wenn noch immer eine ungleiche Verteilung der Geschlechter auf die einzelnen<br />
Studiengänge der Mathematik zu beobachten ist, Männer also noch immer deutlich häufiger<br />
Diplomstudiengänge der Mathematik, Frauen hingegen entsprechende Lehramtsstudiengänge<br />
wählen, so kann dennoch angenommen werden, dass die seit Jahren steigenden Studentinnenanteile<br />
auf eine (langsame aber kontinuierliche) "Angleichung" des Geschlechterverhältnisses<br />
in der Mathematik hindeutet - zumindest auf der Ebene der Studierenden. Inwieweit diese<br />
Annahme stimmt, ist eine zentrale Ausgangsfrage dieses Forschungsprojektes, das seine theoretische<br />
Verortung in dem organisationssoziologischen Ansatz von Joan Acker findet. Um<br />
Auffassungen entgegenzutreten, wonach Organisationen und in unserem Falle Fachbereiche<br />
an Universitäten als geschlechtsneutrale soziale Gebilde zu verstehen sind, entwickelt und beschreibt<br />
Joan Acker in ihrem Aufsatz "Gendering organizational theory" von 1992 vier Prozesse<br />
oder Prozesskategorien, die dafür verantwortlich zu machen sind, dass im Gegenteil<br />
Organisationen als "gendered" zu bezeichnen sind und dass "gendering" ständig reproduziert<br />
wird. Diese sind: 1. die (Re-)Produktion von geschlechtsspezifischen Bereichen (Segmentation<br />
und Segregation); 2. die (Re-)Produktion von Symbolen, Vorstellungen und Bewusstseinsformen,<br />
die geschlechtsspezifische Ungleichheiten legitimieren oder selten auch ablehnen<br />
(Symbolische Ordnung); 3. Interaktionsprozesse zwischen Individuen, die geschlechtsspezifische<br />
Herrschafts- und Unterordnungsstrukturen manifestieren und Allianzen sowie Exklusionen<br />
bewirken (Interaktive Ordnung); mentale Prozesse, die im Individuum ablaufen, wenn es<br />
bewusst Organisationen als geschlechtsstrukturierte Gebilde konzipiert sowohl im Hinblick<br />
auf Strukturen als auch auf die Kultur einer Organisation (Kognitive Ordnung). Acker zufolge<br />
spielt sich der Prozess des "gendering" in einem weiten gesellschaftlichen Rahmen ab, eben<br />
entsprechend der skizzierten Zusammenhänge, in einem Rahmen, der gesellschaftliche und<br />
organisationale Gegebenheiten in eine Wechselwirkung miteinander stellt. In dieser Studie<br />
wird der Ansatz von Acker zu folgender These modifiziert: Nicht nur die Universität als Organisation,<br />
sondern auch wissenschaftliche Disziplinen sind geschlechtsstrukturiert, d.h.<br />
strukturelle, symbolische, interaktionale und mentale Prozesse des "doing gender" tragen dazu<br />
bei, dass Hochschuldisziplinen und in diesem Fall die Mathematik, keine neutralen sozialen<br />
Gebilde sind, sondern Geschlechterasymmetrien reproduzieren. Was geschieht nun, so die<br />
forschungsleitende Frage, wenn sich ein Aspekt des von Acker beschriebenen "circulus vitiosus"<br />
ändert? Hat dies Auswirkungen auf die restlichen Aspekte? Im Falle der Mathematik las-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 61<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
sen sich Änderungen auf der strukturellen Ebene beobachten, der Anteil der Studentinnen in<br />
diesem Fach steigt, d.h. das Ausmaß der Segmentation geht zurück. Ändern sich dadurch<br />
auch die Prozesse auf der symbolischen, der interaktionalen und der mentalen Ebene? Bedeutet<br />
dies, dass auf allen Ebenen Unterschiede zwischen den Geschlechtern verschwinden oder<br />
sich zumindest nivellieren, d.h. statistisch nicht mehr signifikant sind? ZEITRAUM: Erhebungszeitraum:<br />
WS 2002/03 bis WS 2003/04<br />
METHODE: Quantitative und qualitative Erhebung unter Mathematikstudierenden an acht bzw.<br />
sechs Universitäten in Deutschland. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN-<br />
NUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 741). Qualitatives Interview<br />
(Stichprobe: 63). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Daniels, J.; Mischau, A.: Geschlecht und "Fachkulturen" in der<br />
Mathematik. in: IFF Info - Zeitschrift des Interdisziplinären Frauenforschungs-Zentrum, Jg.<br />
20, 2003, Nr. 26, S. 91-102.+++Mischau, A.; Lehmann, J.; Daniels, J.: Geschlechterverhältnisse,<br />
Geschlechterasymmetrien und Geschlechterstereotypen (in) der Mathematik - Ergebnisse<br />
aus einer qualitativen Studie unter Mathematikstudierenden. in: IFF Info - Zeitschrift<br />
des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 21, 2004, Nr. 28,<br />
S. 36-50.+++Mischau, A.; Blättel-Mink, B.; Daniels, J.; Lehmann, J.: Doing gender in mathematics.<br />
Indications for more gender equality in German universities? IFF-Forschungsreihe,<br />
Bd. 16. Bielefeld 2004, 79 S. ISBN 3-932869-16-8.+++Mischau, A.; Daniels, J.; Lehmann,<br />
J.; Petersen, K.: Geschlecht und "Fachkulturen" in der Mathematik - Ergebnisse einer empirischen<br />
Studie an der Universität Bielefeld. IFF-Forschungsreihe, Bd. 17. Bielefeld 2004, 107<br />
S. ISBN 3-932869-17-6.<br />
ART: Habilitation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGE-<br />
BER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und<br />
Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung<br />
-IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0521-106-4573, e-mail: anina.mischau@uni-bielefeld.de)<br />
[67-F] Ebach, Judith, Dipl.-Psych.; Husel, Gaby, Dipl.-Päd.; Müller, Stephanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung);<br />
Sander, Elisabeth, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung):<br />
Ada-Lovelace-Projekt - Mentorinnen-Netzwerk für Frauen in Technik und Naturwissenschaft<br />
INHALT: Ziel des Projektes ist die Gewinnung von Mädchen für technisch-naturwissenschaftliche<br />
Studiengänge und Berufe. Studentinnen und Auszubildende entsprechender Fachbereiche<br />
und Berufe werden als Mentorinnen gewonnen und geschult. Sie suchen Schülerinnen<br />
in Gymnasien auf und stellen sich ihnen mit der eigenen Biografie als Modelle vor. Außerdem<br />
laden sie die Mädchen zu "Schnuppertagen" an die Hochschulen ein, um ihnen dort<br />
Einblick in den Studienalltag zu vermitteln bzw. ihnen zu ermöglichen chemisch-physikalische<br />
Experimente durchzuführen oder im Internet zu surfen. Studentinnen und Schülerinnen<br />
führen gemeinsam Betriebsbesichtigungen durch, um den Kontakt zwischen Schule, Hochschule<br />
und den Betrieben zu intensivieren. Ada-Lovelace-Mentorinnen werben für die Projektziele<br />
auf Messen und anderen öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen. Durch Tagungen<br />
und Kongresse werden Veränderungen von Studienangeboten in technisch-naturwissenschaftlichen<br />
Fächern thematisiert. ZEITRAUM: seit August 1997 GEOGRAPHISCHER<br />
RAUM: Rheinland-Pfalz
62 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
METHODE: Mentoring; Modelling; School-to-work. Untersuchungsdesign: Querschnitt DA-<br />
TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Schülerinnen, LehrerInnen aus<br />
Schule und Hochschulen, Personalverantwortliche in Behörden; Auswahlverfahren: Zufall).<br />
Gruppendiskussion (Schülerinnen, Expertinnen - Fachfrauen in Technik und Naturwissenschaft;<br />
Auswahlverfahren: Zufall). Expertengespräch (Berufsberaterinnen, Ausbilderinnen,<br />
Absolventinnen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte<br />
Befragung, online; Schülerinnenfragebögen; Expertinnenfragebögen. Feldarbeit<br />
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Neuhäuser-Metternich, S.; Hummrich, M.: Ada-Lovelace-Projekt:<br />
ein Netzwerk zur Gewinnung von Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge.<br />
2. Fachtagung Frauen- und Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz, Univ. Mainz, 30.-31.10.19<br />
98. Dokumentation: Frauen in Kultur und Gesellschaft, Sektion 4 Naturwissenschaften. Tübingen:<br />
Stauffenburg Verl. 1998.+++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S.: Technikdistanz<br />
bei Frauen. Kritische Anmerkungen zu einem umstrittenen Begriff. Kongreß "Frauen in Naturwissenschaft<br />
und Technik" vom 21.-23.5.1998, Univ. Mainz. Dokumentation: Frauen<br />
Macht Europa, Frauen in der Technik. Darmstadt: FiT-Verl. 1999.+++Neuhäuser-Metternich,<br />
S.: Das Ada-Lovelace-Projekt: Empowerment of Women in Naturwissenschaft und Technik.<br />
24. Kongreß "Frauen in Naturwissenschaft und Technik" vom 21.-23.5.1998, Univ. Mainz.<br />
Dokumentation: Frauen Macht Europa, Frauen in der Technik. Darmstadt: FiT-Verl. 1999.<br />
+++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S. (Hrsg).: Moderation einer Ada-Lovelace-Mentorinnengruppe.<br />
Die Rolle der Dozentin. (Beiträge v. A. Jesse, M. Hummrich, F. Lorenz, E.<br />
Kaiser, M. Grimm von Essen, B. Pinger). Ada-Lovelace-Schriftenreihe, H. 3. 1999. ISBN 3-<br />
935858-02-7.+++Neuhäuser-Metternich, S.: The Ada-Lovelace-Project: Mentoring for<br />
Women into Science and Technology, World Engineeer's Convention, 19-21 June 2000. in:<br />
Professional Congress: Women in Science and Technology. Proceedings. Düsseldorf: VDI-<br />
Verl. 2000, pp. 87-92.+++Dies.: "Die Basis verbreitern - das Leitbild verändern". Ziele und<br />
erste Ergebnisse des Ada-Lovelace-Mentorinnen-Netzwerkes zur Gewinnung von Frauen für<br />
technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe. Tübingen: Stauffenburg Verl.<br />
2001.+++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S. (Hrsg.): Ein Frauen-Tutorium in der Informatik.<br />
Erste Bestandsaufnahme (Beiträge v. A. Jesse, M. Knapp). Ada-Lovelace-Schriftenreihe,<br />
H. 5. 2001. ISBN 3-935858-04-3.+++Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg).: Mädchen in der Berufswahlentscheidung:<br />
Bewertung der Informationsveranstaltungen des Ada-Lovelace-Projektes<br />
durch Schülerinnen. Rückmeldungen von Schülerinnen der 10. bis 12. Jahrgangsstufe, die an<br />
Schulbesuchen der Ada-Lovelace-Mentorinnen teilgenommen haben, wurden von Frau Grietje<br />
Paul im Rahmen einer Diplomarbeit am Psychologischen Institut der Universität Koblenz<br />
ausgewertet. Ada-Lovelace-Schriftenreihe, H. 8. 2002. ISBN 3-935858-08-6.+++Buss, S.:<br />
Berufsorientierende Schulangebote als Möglichkeit der Aufweichung von Geschlechterstereotypen.<br />
in: Pädagogische Beiträge (ISSN 1619-2788), 2003, H. 2, S. 16.+++Lauscher, S.:<br />
Naturwissenschaftlich-technische Berufe und die Arbeit des Ada-Lovelace-Projektes aus der<br />
Sicht verschiedener Personengruppen. in: Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg.): Ada-Lovelace-<br />
Schriftenreihe, H. 9. 2003.+++Ebach, J.: Naturwissenschaft und Technik - nicht nur für Männer!<br />
Das Ada-Lovelace-Projekt stellt sich vor. in: Standard: Abweichung. Dokumentation, 29.<br />
Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik. Kirchlinteln: Hoho-Verl. Hoffmann<br />
& Hoyer 2004, S. 436-442.+++Jesse, A.: Evaluation ausgewählter Veranstaltungen des Ada-<br />
Lovelace-Projektes im Zeitraum 1999 bis 2002. in: Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg.): Ada-<br />
Lovelace-Schriftenreihe, H. 10. 2004.+++Sander, E.: Ausgewählte Evaluationsstudien zum<br />
Ada-Lovelace-Projekt. in: Löther, Andrea (Hrsg.): Erfolg und Wirksamkeit von Gleichstellungsmaßnahmen<br />
an Hochschulen. Bielefeld: Kleine 2004.+++Ebach, J.: Schülerinnen für
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 63<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
Naturwissenschaft und Technik begeistern. Das Ada-Lovelace-Projekt stellt sich vor. in:<br />
Steinbrenner, Diana; Kajatin, Claudia; Mertens, Eva-Maria (Hrsg.): Technik und Geschlecht.<br />
Rostock: Koch 2005.+++S.a. http://www.uni-koblenz.de/~alp/publik.htm . ARBEITSPAPIE-<br />
RE: Neuhäuser-Metternich, S.: Moderation Workshop 1: Mentoring - Frauen Wege in die<br />
Technik öffnen! Frauen auf dem Weg nach oben begleiten! Internationale Konferenz "Frauen<br />
in der Informationsgesellschaft" im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft am 17.-<br />
18.04.1999 auf der TOP'99 in Düsseldorf. in: Koordinierungsstelle der Initiative Frauen geben<br />
Technik neue Impulse: Frauen in der Informationsgesellschaft (dt. u. engl.). Bielefeld 20<br />
00, S. 27-30.+++Ebach, J.: Ada-Lovelace-Mentorinnen-Netzwerk für Frauen in Technik und<br />
Naturwissenschaften - Bestandsaufnahme und Ausblick nach fünf Jahren Ada-Lovelace-<br />
Projekt. 2003.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1997-08 AUFTRAGGEBER: Bundesagentur für<br />
Arbeit Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland; Land Rheinland-Pfalz Ministerium für<br />
Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten<br />
und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Rheinland-Pfalz Ministerium<br />
für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur; Land Rheinland-Pfalz Ministerium<br />
für Bildung, Frauen und Jugend FINANZIERER: Siemens AG; Verein Deutscher Ingenieure<br />
e.V. -VDI-; Forschungszentrum Jülich GmbH; Deutsche Telekom AG Generaldirektion<br />
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften,<br />
Institut für Psychologie (Postfach 201602, 56016 Koblenz)<br />
KONTAKT: Ebach, Judith (Tel. 0261-287-1938, Fax: 0261-287-1942,<br />
e-mail: ebach@uni-koblenz.de)<br />
[68-L] Edinger, Michael; Holfert, Claudia:<br />
Frauen im Parlament: Eroberung einer Männerbastion?: politischer Werdegang, Verbleibschancen<br />
und Aufstiegsperspektiven von Parlamentarierinnen im vereinten Deutschland, in:<br />
Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 54/2005,<br />
H. 1, S. 29-40 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den<br />
Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Dieser Beitrag analysiert die spezifischen Chancenstrukturen weiblicher Abgeordneter<br />
im Deutschen Bundestag nach der Wiedervereinigung. Die Autoren beschreiben die Wandlung<br />
in der öffentlichen Wahrnehmung der Politikerinnen, von mitunter belächelten Randfiguren<br />
zum gewöhnlichen Erscheinungsbild in deutschen Parlamenten. Diese Entwicklung der<br />
"Verweiblichung" wird geschildert und die Frage aufgeworfen: "Gibt es spezifische Karrierepfade<br />
für Frauen auf dem Weg ins Parlament und, falls ja, sind die mutmaßlichen Unterschiede<br />
zu den männlichen Kollegen dann zugleich Ausdruck anderer Chancenstrukturen für Frauen?"<br />
Die Untersuchung zeigt, dass sich im vereinten Deutschland kaum noch geschlechtsspezifische<br />
Karrierewege für Parlamentarier feststellen lassen: "Weibliche Abgeordnete haben<br />
weitgehend die gleichen Etappen auf dem Weg ins Mandat zurückgelegt wie ihre männlichen<br />
Kollegen." Die nächsten Kapitel widmen sich dem Verbleib von Politikerinnen im Parlament<br />
und den Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen in der Politik. Die Autoren kommen zu dem<br />
Schluss: "Angesichts der in diesem Bereich gestiegenen Präsenz von Frauen müsste es überraschen,<br />
wenn sich zukünftig nicht auch in Spitzenpositionen eine stärker proportionale Verteilung<br />
ergeben sollte." (ICB)
64 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[69-L] Feuerbach, Susanne:<br />
Geschlechterdemokratische Beteiligung im Rahmen kommunaler Sozialplanung, (Beiträge<br />
zur Demokratieentwicklung von unten, 19), Bonn: Stiftung Mitarbeit 2003, 281 S., ISBN: 3-92<br />
8053-80-9<br />
INHALT: Wie lässt sich die Chancengleichheit von Männern und Frauen in Beteiligungsprozessen<br />
entwickeln und fördern? Diese Frage will Feuerbach am Beispiel von zwei Segmenten<br />
der kommunalen Sozialplanung beantworten. Zunächst analysiert sie die strukturellen Voraussetzungen<br />
einer geschlechterdemokratischen Beteiligung und untersucht dann anhand einer<br />
qualitativen Inhaltsanalyse von ausgewählten Konzepten, Empfehlungen, Rahmenplänen<br />
und Projektberichten aus der Alten- und Jugendhilfeplanung die Beteiligungspraxis der bundesdeutschen<br />
kommunalen Sozialplanung. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Diskrepanz<br />
zwischen Anspruch und Realität und bestätigen weitgehend die Existenz geschlechtsspezifischer<br />
Beteiligungsmuster. Die Arbeit schließt mit der Formulierung von Strategien und notwendigen<br />
Bedingungen für die Realisierung einer geschlechterdemokratischen Beteiligung,<br />
die nicht lediglich auf die Gleichstellung von Mann und Frau, sondern auf die Gleichberechtigung<br />
und Gleichwertigkeit aller Lebensentwürfe jenseits körperlicher und kultursoziologischer<br />
Unterschiede zielt. (ZPol, VS)<br />
[70-F] Franzke, Astrid, Dr.phil. (Bearbeitung); Franzke, Astrid, Dr.phil.; Gotzmann, Helga, Dipl.-<br />
Soz.Wiss. (Leitung):<br />
Mentoringprogramme für Frauen an niedersächsischen Hochschulen - institutionelle Potentiale<br />
und Veränderungen<br />
INHALT: Ziel dieser Evaluation ist es, zu untersuchen, wie Strukturen, Potenziale und Innovationen<br />
im Kontext der Mentoringzusammenhänge so gestaltet werden können, dass neue Optionen<br />
für die Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen entstehen. Zentrale Hypothese: Je enger<br />
Mentoring mit dem Hochschulbetrieb verzahnt ist und je besser es auf dessen Zielgruppen<br />
und Interessen zugeschnitten ist, desto nachhaltiger der Erfolg. Spezielle Fragestellungen:<br />
Welche Impulse gehen von Mentoringprojekten für die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses und als Wettbewerbsfaktor für die Erhöhung der weiblichen Studierendenzahlen<br />
aus? Welche Innovationen sind die Fachbereiche/ Institute bereit mitzugehen?<br />
Welche Strukturellen Hindernisse lassen sich durch Mentoring sichtbar machen und dabei<br />
wie abbauen? Was sind Bedingungen erfolgreicher Implementierungen? ZEITRAUM:<br />
Febr. 2003 bis Okt. 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen<br />
METHODE: Über drei leitfadengestützte Interviews je Projekt sollen verschiedene Kompetenz-<br />
und Entscheidungsträger der Hochschule zu den strukturellen Potenzialen von Mentoring befragt<br />
werden. Durch eine zielgruppenvergleichende Untersuchung (Schülerinnen, Studentinnen,<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen) werden Implementierungsoptionen erhoben. DATEN-<br />
GEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives<br />
Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />
des Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-08 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Landeskonferenz<br />
Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter -LNHF- FINANZIERER: Land<br />
Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 65<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
INSTITUTION: Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZIF- der<br />
HAWK Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der Universität Hildesheim<br />
(Goschentor 1, 31134 Hildesheim)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: franzke@rz.uni-hildesheim.de, Tel. 05121-883-191)<br />
[71-F] Gerfin, Michael, Prof.; Bütikofer, Aline (Bearbeitung); Strub, Silvia (Leitung):<br />
Gesamtwirtschaftliche Lohnanalysen im Rahmen der Evaluation des Gleichstellungsgesetzes<br />
INHALT: Untersuchtungsgegenstand ist die Durchführung einer vergleichenden Analyse der<br />
Löhne von Frauen und Männern in der Schweiz anhand der Lohnstrukturerhebung 1998,<br />
2000 und 2002. Die Analysen in Teil A sollen Erkenntnisse zu den folgenden Punkten liefern:<br />
Integration der Frauen bei den Unternehmen (Hierarchie, Anforderungsniveau der Stelle,<br />
etc.); Identifizieren und Messen der wichtigsten Lohnunterschiede zwischen Frauen und<br />
Männern und ihre zeitliche Entwicklung aufgrund der Personenmerkmale der LohnbezügerInnen<br />
sowie nach Wirtschaftszweigen und Großregionen; Beschreibung und Messung einer<br />
allfälligen Lohndiskriminierung und ihre zeitliche Entwicklung. Identifizierung und Messung<br />
von Lohnunterschieden, welche a) objektiv gesehen auf die unterschiedliche strukturelle Zusammensetzung<br />
der LohnbezügerInnen zurückzuführen sind und b) nicht erklärt werden können<br />
(Lohndiskriminierung). Es ist aufzuzeigen, wie sich seit der Inkraftsetzung des Gleichstellungsgesetzes<br />
die Lohnunterschiede bzw. die Lohndiskriminierung zeitlich verändert haben.<br />
Verschiedene empirische Studien zu Lohnstrukturen zeigen, dass die Beschreibung und<br />
Veränderung der Lohnstruktur mit den herkömmlichen Analyse-Methoden nur ungenügend<br />
abgebildet wird. Die OLS-Regressionen orientieren sich an Mittelwerten und geben keine<br />
Auskunft über die unteren bzw. oberen Ränder der Lohnverteilung. Doch es gibt vermehrt<br />
Hinweise darauf, dass das Ausmaß der Diskriminierung nicht auf allen Lohn-Niveaus gleich<br />
ausgeprägt ist. Deshalb basiert die ökonometrische Literatur zu Lohnstrukturen zunehmend<br />
auf Verfahren, die es erlauben, die gesamte Lohnverteilung zu analysieren. Dieses Argument<br />
trifft insbesondere auch auf die Untersuchung von Lohnunterschieden zwischen Frauen und<br />
Männern zu. Diesem Anspruch wird im vorliegenden Forschungsprojekt Rechnung getragen,<br />
indem in Teil B die Entwicklung der Lohnunterschiede mittels so genannter Quantilsregressionen<br />
analysiert wird. ZEITRAUM: 1998-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: deskriptiv-statistische Analysen; Regressionsanalysen (OLS und Quantilsregressionen);<br />
Oaxaca-Blinder-Zerlegung DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Statistik -BfS- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département<br />
VWL Volkswirtschaftliches Institut (Vereinsweg 23, 3012 Bern, Schweiz); Büro für<br />
Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007 Bern, Schweiz)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: silvia.strub@buerobass.ch)<br />
[72-F] Goeke, Stephanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):<br />
Empowermentprozesse bei Frauen mit geistiger Behinderung - eine qualitative Untersuchung<br />
im Stil der Grounded Theory
66 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
INHALT: Die Frauenforschung als auch die Sonderpädagogik haben sich bisher vermehrt der<br />
Lebenssituation der Frauen mit Körperbehinderung gewidmet. Die Probleme und Widersprüche<br />
der Lebenssituation von Frauen mit geistiger Behinderung blieben, bis auf einige wenige<br />
Arbeiten (Friske 1995), unberücksichtigt. Da eine differenzierte Auseinandersetzung mit der<br />
Kategorie Geschlecht fehlt, steht im Vordergrund meist die geschlechtsneutrale Arbeit in der<br />
Geistigbehindertenpädagogik, ohne dabei die besondere Situation von Frauen und Männern<br />
mit geistiger Behinderung zu berücksichtigen. Die vielfältigen Benachteiligungen, denen die<br />
Frauen mit geistiger Behinderung ausgesetzt sind, kumulieren im Laufe des Lebens und verstärken<br />
sich, so dass von einer mehrfachen Diskriminierung gesprochen werden kann. Dabei<br />
sind die Möglichkeiten der Selbstbestimmung stark eingeschränkt. Geeignete Sozialisationsvorbilder<br />
und Rollenmodelle gibt es kaum, was zu einer Verunsicherung der Frauen führen<br />
kann. Im Zentrum der Forschung steht dabei die Frage nach dem Verlauf des Empowermentprozesses<br />
bei Frauen mit geistiger Behinderung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
METHODE: In der Arbeit wird folgender Fragestellung nachgegangen: Wie gestaltet sich der<br />
Prozess der Selbstermächtigung bei Frauen mit geistiger Behinderung? Unter welchen Bedingungen<br />
gelingt es Frauen mit geistiger Behinderung sich zu empowern? Dazu wurde Kontakt<br />
zum Veranstalter eines Bildungsangebots für Frauen mit geistiger Behinderung hergestellt.<br />
Die Frauen mit geistiger Behinderung nahmen an einer 3-teiligen Seminarreihe zum Thema<br />
Selbstbestimmung und Empowerment teil. Innerhalb eines Jahres (2004) wurden 12 Frauen<br />
mit geistiger Behinderung zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten interviewt. Ausgehend von<br />
der Annahme, dass Frauen und Männer mit geistiger Behinderung an qualitativen Interviews<br />
teilnehmen können, wenn entsprechende Rahmenbedingungen hergestellt werden, wurden<br />
Leitfadeninterviews geführt. Zusätzliche Hilfsmittel wie z.B. Fotos wurden eingesetzt. Im Stil<br />
der Grounded Theory werden die Interviews anschließend ausgewertet. Ziel der Forschung<br />
ist, sich der Lebenssituation der Frauen zu nähern und den Prozess der Selbstermächtigung zu<br />
betrachten, wobei es um die Herausarbeitung der förderlichen und hemmenden Bedingungen<br />
geht und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Empowermentkonzept erfolgen soll.<br />
DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Frauen mit geistiger Behinderung).<br />
ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2002-06 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: nein<br />
FINANZIERER: Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches<br />
Institut Arbeitsgruppe Sonderpädagogik (55099 Mainz)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: stephaniegoeke@gmx.de)<br />
[73-F] Gramespacher, Elke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):<br />
Gender Mainstreaming an Hauptschulen<br />
INHALT: Gender Mainstreaming als relativ neues europolitisches Programm wird voraussichtlich<br />
auch auf Schulen in Baden-Württemberg zukommen. Um dieses Programm gezielt einsetzen<br />
zu können, sollten vorab gendering Prozesse empirisch beleuchtet werden. Gendering Prozesse<br />
sind Prozesse geschlechtsbezogener Unterscheidungen, die Benachteiligungen oder Bevorzugungen<br />
erzeugen können. Im Rahmen von Unterricht lassen sich vor allem im Schulsport<br />
gendering Prozesse beobachten. Sie erhalten hier durch den direkten Körper- und Bewegungsbezug<br />
besondere Relevanz. Gendering Prozesse sind im Rahmen von Hauptschule bzw.<br />
im Schulsport von Hauptschulen aus unterschiedlichen Gründen zu erwarten. Die zentrale un-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 67<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
tersuchungsleitende Fragestellung lautet: Welche gendering Prozesse sind im Rahmen von<br />
Hauptschule und im Schulsport der Hauptschulen zu finden? Auf der Grundlage der empirisch<br />
gewonnenen Befunde sollen dann erste konzeptionelle Überlegungen dargelegt werden,<br />
wie Gender Mainstreaming an Hauptschulen eingeführt und auf den Schulsport bezogen werden<br />
könnte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg<br />
METHODE: Für die theoretische Arbeit wird auf der Folie sozialkonstruktivistischer Geschlechtertheorie<br />
(Hirschauer 1994; 2001) Gender Mainstreaming zunächst näher bestimmt. Schule<br />
wird vor allem bezogen auf die zentralen Funktionen verstanden (Fend 1980) und schließlich<br />
wird geschlechtsbezogene Schulentwicklung (Koch-Priewe 1997; 1998) in den theoretischen<br />
Rahmen aufgenommen. Im Anschluss an die Theoriearbeit wurde an N=400 Hauptschulen in<br />
Baden-Württemberg zwei Fragebogen gesandt, die sich zum einen an SchulleiterInnen und<br />
zum anderen an Fachbereichsleitungen Sport richteten. Abgeschlossen wird die empirische<br />
Arbeit mit einer qualitativen Studie, in der vorrangig ExpertInneninterviews geführt werden.<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät,<br />
Institut für Erziehungswissenschaft Abt. II Unterrichtsforschung und Weiterbildung (79085<br />
Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0761-203-4544,<br />
e-mail: Elke.Gramespacher@sport.uni-freiburg.de)<br />
[74-F] Guggisberg, Jürg; Schär Moser, Marianne; Baillod, Jürg; Freivogel, Elisabeth; Wissmann,<br />
Judith (Bearbeitung); Stutz, Heidi (Leitung):<br />
Evaluation der Wirksamkeit des Gleichstellungsgesetzes<br />
INHALT: Der Evaluationsauftrag geht auf eine Motion der Nationalrätin Vreni Hubmann<br />
(02.3142) zurück. Hubmann verlangte, dass Rachekündigungen in privatrechtlichen Arbeitsverhältnissen<br />
nichtig statt anfechtbar sein sollen und dass die Dauer des Kündigungsschutzes<br />
angemessen verlängert werden soll (Änderung Art 10 GlG). Da das Thema der Rachekündigung<br />
nicht für sich allein untersucht werden kann, wurde die Evaluation ausgedehnt auf die<br />
Frage, inwiefern das Gleichstellungsgesetz (GlG) seinem Anspruch gerecht wird. Mögliche<br />
Schwachstellen des Gesetzes sollen aufgezeigt und ein allfälliger Reformbedarf ermittelt<br />
werden. Die Aktivitäten und Tätigkeitsfelder des Eidg. Büros für die Gleichstellung von Frau<br />
und Mann sind nicht Gegenstand der Evaluation, insbesondere auch nicht die Finanzhilfen<br />
nach Gleichstellungsgesetz. Diese beiden Bereiche wurden bereits in früheren Evaluationen<br />
untersucht. Die Evaluation umfasst drei Ebenen: Eruierung und Auswertung der Fälle zum<br />
Gleichstellungsgesetz (Gerichte und Schlichtungsstellen); Befragung verschiedener an der<br />
Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes Beteiligter zu ihren Erfahrungen; statistische Auswertung<br />
der Löhne und der beruflichen Stellung von Frauen und Männern (aufgrund der<br />
Lohnstrukturerhebung LSE) als wichtigste Indikatoren für eine ungleiche Erwerbssituation.<br />
Der dritte Punkt ist in einem separaten Auftrag des Bundesamts für Statistik geregelt und<br />
nicht Teil des hier vorgestellten Projekts. Die hier untersuchten Themenbereiche sind: Bekanntheitsgrad<br />
des GlG und seiner Regelungen; Einfluss des GlG auf Entwicklung und Stand<br />
der Gleichstellung im Erwerbsleben; konkrete Diskriminierungsfälle: auf den Ebenen Betrieb,<br />
Beratung, Schlichtungsstellen und Gerichte; neue Regelungen im GlG: Verbandsklagen, Beweislasterleichterung,<br />
Kündigungsschutz und sexuelle Belästigung sowie - Rechtsentwicklung.<br />
Als Referenzpunkte der Wirkungsbeurteilung dienen die Probleme bei der Durchsetzung<br />
gleicher Rechte für Frau und Mann, die das Gleichstellungsgesetz lösen wollte: Fehlen-
68 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
de Sensibilisierung für Diskriminierung (Instrument im Gesetz: Allgemeines Diskriminierungsverbot);<br />
Exponierung (Instrument: Verbandsklagerecht); schwierige Beweisführung (Instrument:<br />
Beweislasterleichterung); fehlender Kündigungsschutz (Instrument: Kündigungsschutz);<br />
fehlende Unterstützung (Instrument: Schlichtungsstellen, Finanzhilfen an Beratungsstellen);<br />
kostspielige Verfahren (Instrument: Kostenlosigkeit des Verfahrens); Tabuthema sexuelle<br />
Belästigung (Instrument: Haftung des Arbeitgebers für sex. Belästigung). ZEITRAUM:<br />
1996-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: Das Forschungsdesign kombiniert quantitative und qualitative Methoden und besteht<br />
aus folgenden Bausteinen: Baustein 1: Literatur- und Dokumentenanalyse. Baustein 2:<br />
Befragung aller zuständigen Gerichte und statistische Grobauswertung der Gerichtsurteile.<br />
Standardisierte Befragung schriftlich, Vollerhebung. Baustein 3: Befragung der Schlichtungsstellen<br />
und Auswertung der Schlichtungsfälle. Standardisierte Befragung schriftlich, Vollerhebung.<br />
Baustein 4: Befragung von Organisationen und Beratungsstellen der Arbeitnehmendensseite.<br />
Standardisierte Befragung schriftlich Stichprobe von 1'510 Vertreter/innen von<br />
Gewerkschaften, Berufsverbänden, Frauenorganisationen, spezialisierten Beratungsstellen,<br />
Männerorganisationen und Gleichstellungsbüros aus der ganzen Schweiz. Baustein 5: Unternehmensbefragung.<br />
Standardisierte Befragung schriftlich, repräsentative geschichtete Stichprobe<br />
von 5767 Unternehmen und Verwaltungen aus Privatwirtschaft und Öffentlichem Sektor.<br />
Baustein 6: Inhaltsanalytische Auswertung der Gerichtsfälle aus einzelnen Kantonen. Inhaltsanalyse,<br />
offen. Baustein 7: Qualitative Vertiefung durch persönliche Interviews mit Akteurinnen<br />
und Akteuren, die professionell mit dem Gleichstellungsgesetz zu tun haben. Halbstandardisierte,<br />
leitfadenbasierte Interviews mit 20 Vertreter/innen von Gewerkschaften, Berufsverbänden,<br />
Frauenorganisationen, spezialisierten Beratungsstellen, Gleichstellungsbüros<br />
und Anwaltskanzleien.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Eidgenössisches<br />
Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007<br />
Bern, Schweiz); Büro a&o - Büro für arbeits- und organisationspsychologische Forschung<br />
(Waaghausgasse 5, 3011 Bern, Schweiz); Janiak Freivogel und Partner (Hauptstr. 104, 4102<br />
Binningen, Schweiz)<br />
[75-L] Heitzmann, Karin:<br />
Frauenarmut in Österreich: geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der Armutspopulation,<br />
in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main:<br />
P. Lang, 2004, S. 59-74, ISBN: 3-631-52593-1<br />
INHALT: "Im Beitrag von Karin Heitzmann stehen erstmals arme Frauen, und zwar einkommensarme<br />
Frauen im Mittelpunkt der Analyse. Sie arbeitet vor allem die geschlechtsspezifischen<br />
Ungleichheiten in der Armutsbetroffenheit von Männern und Frauen heraus und kommt<br />
zum Schluss, dass Ungleichheiten nicht nur die Gesamtbevölkerung, sondern auch die unterste<br />
Einkommensschicht prägen. Ein interessanter Aspekt wird durch die Einbeziehung von Sozialleistungen<br />
in die Analyse aufgedeckt: Zwar verringern Sozialleistungen Armut für Männer<br />
und Frauen beträchtlich, allerdings erhöht sich die geschlechtsspezifische Ungleichheit<br />
mit den Sozialleistungen sogar noch. Dies führt die Autorin zu einem ihrer Lösungsvorschläge<br />
aus der Frauenarmut, die am Ende ihres Beitrags angeführt sind: eine Reformierung des<br />
Sozialsystems in einer Weise, dass Lebensspezifika von Frauen in gleicher Weise eine soziale<br />
Absicherung erfahren wie die Lebensspezifika von Männern. Eine - auch im Sinne des Gen-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 69<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
der Mainstreaming - Gleichstellung (und monetäre Gleichbewertung) der weiblichen und<br />
männlichen 'Norm' müsste zu einer deutlich stärkeren vertikalen (zwischen Beitragsleistenden<br />
und Leistungsempfängerinnen) und horizontalen (zwischen den Geschlechtern) Umverteilung<br />
führen. Dies hätte eine Besserstellung der Situation der Frauen zur Folge. Eine Verbesserung<br />
der Position von armen Frauen (und armen Männern), ohne gleichzeitig eine Verschlechterung<br />
der Position von nicht armen Männern (und nicht-armen Frauen) herbeizuführen, wäre<br />
zwar politisch akzeptabel, aber wohl illusorisch. Ein alternativer Weg aus der Frauenarmut ist<br />
nach Ansicht der Autorin in einer Veränderung des Gesellschaftssystems - im Hinblick auf<br />
eine gleiche Verteilung der Arbeitslasten zwischen Männern und Frauen - zu sehen. Auch<br />
diesen Weg sieht sie in der kurzen und mittleren Frist als kaum bewältigbar an." (Autorenreferat)<br />
[76-L] Heitzmann, Karin; Schmidt, Angelika (Hrsg.):<br />
Wege aus der Frauenarmut, (Frauen, Forschung und Wirtschaft, Bd. 14), Frankfurt am Main: P.<br />
Lang 2004, 257 S., ISBN: 3-631-52593-1<br />
INHALT: "In diesem Sammelband finden sich vielfältige Ansätze auf der Suche nach Wegen aus<br />
der Frauenarmut. Es beginnt mit Lösungen, die von supranationalen Organisationen der Europäischen<br />
Union vorgeschlagen und verfolgt werden, wie z. B. die Europäische Sozialpolitik<br />
oder die Politik des Gender Mainstreaming. Etliche Beiträge beziehen sich auf nationale Politiken<br />
und Maßnahmen, die Wege aus der Frauenarmut darstellen sollen, andere fokussieren<br />
auf Möglichkeiten, die der Arbeitsmarkt bzw. Erwerbsorganisationen bieten. Es wird aber<br />
beispielsweise auch die Frage gestellt, ob eine zunehmende Politisierung ein möglicher Ausweg<br />
aus der Frauenarmut sein könnte, oder wie eine neue Geschlechter- und Gesellschaftsordnung<br />
aussehen müsste, die Frauen (und Männern) das gute Leben außerhalb der Armut ermöglichen<br />
würde." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karin Heitzmann und Angelika<br />
Schmidt: Wege aus der Frauenarmut: Ein Wegweiser durch den Sammelband (9-18); Silvia<br />
Angelo: Was hat der Euro mit den Frauen zu tun? Auswirkungen der Europäischen Wirtschafts-<br />
und Beschäftigungspolitik auf Frauen (19-34); Andrea Leitner: Gender Mainstreaming<br />
als erfolgreiche Strategie für Einkommensgleichheit von Frauen und Männern? (35-58);<br />
Karin Heitzmann: Frauenarmut in Österreich: Geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der<br />
Armutspopulation (59-74); Ulrike Mühlberger: Wege aus der Frauenarmut durch Arbeitsmarktpartizipation<br />
(75-89); Monika Heinrich und Angelika Schmidt: Schlüsselcodes statt<br />
Schlüsselqualifikationen für Frauen; Konsequenzen atypischer Beschäftigungsformen beim<br />
organisationalen Eintritt (91-121); Edeltraud Hanappi-Egger: Organisationsbezogene Ausschließungsmechanismen<br />
von Frauen am Beispiel des technisch-naturwissenschaftlichen Bereichs<br />
(123-135); Regine Bendel und Angelika Schmidt 'Firewalls' und Gender Mainstreaming:<br />
Durchbruch oder weiterer Ausschluss von Frauen aus Führungspositionen? (137-170);<br />
Ulrike Schneider: Es lohnt sich - es lohnt sich nicht... Selbstständigkeit als Option der ökonomischen<br />
Existenzsicherung (171-189); Margit Appel: Politisierung von Frauen als Strategie<br />
gegen Frauenarmut (191-212); Michaela Moser: 'Eine zweite kopernikanische Wende': Die<br />
Care-Perspektive als Alternative (213-226; Helene Schrolmberger und Manuela Vollmann:<br />
Armut verhindern: Möglichkeiten Arbeitsmarkt-Politischer Prävention (227-239); Karin<br />
Heitzmann und Angelika Schmidt: Wege aus der Frauenarmut: Ein Blick auf die Wanderkarte<br />
(241-257).
70 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[77-F] Hildebrandt, Karin, Dr. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Wissenschaftliche Begleitung der Berichterstattung der Thüringer Landesregierung nach<br />
dem Thüringer Gleichstellungsgesetz (ThürGleichG)<br />
INHALT: Nach Paragraph 13 Abs. 1 des am 12. November 1998 in Kraft getretenen Thüringer<br />
Gleichstellungsgesetzes (ThürGleichG) hat die Landesregierung dem Landtag in jeder Legislaturperiode<br />
einen Erfahrungsbericht über die Situation der Frauen in den Verwaltungen sowie<br />
über die Anwendung dieses Gesetzes in den Dienststellen des Landes vorzulegen. Der<br />
erste Bericht hat sechs Jahre nach In-Kraft-Treten des Gesetzes zu erfolgen. Es ist das Ziel,<br />
die wissenschaftliche Auswertung der Anwendung des Thüringer Gleichstellungsgesetzes<br />
durchzuführen und die Umsetzung und Wirksamkeit des Gesetzes zu untersuchen. Der Erste<br />
Zwischenbericht wurde am 15. Oktober 2003 vorgelegt. Er beinhaltet Ergebnisse über die<br />
Personalsituation (Frauen/ Männer) im öffentlichen Dienst des Freistaats Thüringen 1999-<br />
2002, über die Umsetzung der Regelungen zum Gesetz sowie einen umfangreichen Materialanhang.<br />
ZEITRAUM: 1999-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Freistaat Thüringen<br />
METHODE: Auswertung quantitativer Daten, die durch Interviews ergänzt und spezifiziert werden.<br />
DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Personalstandsstatistik des TLS -<br />
Frauenförderstatistik-). Aktenanalyse, offen (Frauenförderpläne der Dienststellen; Auswahlverfahren:<br />
total). Qualitatives Interview (FBA/ Gleichstellungsbeauftragte; Auswahlverfahren:<br />
total, Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (FBA/ GBA; Auswahlverfahren: total).<br />
Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wissenschaftliche Begleitung<br />
der Berichterstattung der Landesregierung gemäß Paragraph 13 Abs.1 ThürGleichG. Erfurt,<br />
15. Oktober 2003, Universität Erfurt, Lehrstuhl für Geschlechtersoziologie (nichtveröffentl.<br />
erster Zwischenbericht).<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-05 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Freistaat<br />
Thüringen Staatskanzlei FINANZIERER: Freistaat Thüringen Ministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst<br />
INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie,<br />
insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-7374926, e-mail: karin.hildebrandt@uni-erfurt.de)<br />
[78-F] Hochheiser, Katrin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Politische Karrieren Thüringer Parlamentarier und Parlamentarierinnen (1990-2002) (Teilprojekt<br />
1 im Rahmen des Gesamtprojekts "Geschlechter-Politiken")<br />
INHALT: Im Zentrum des (Teil-)Projekts steht die Frage nach den Karrierechancen von Männern<br />
und Frauen in der Politik. Ausgangsannahme ist, dass Männer und Frauen über die gleiche<br />
formale Zugangsberechtigung zur Politik verfügen, ihre Aufstiegschancen aber dennoch unterschiedlich<br />
sind. Mit dem Projekt soll geprüft werden, ob und inwieweit nicht-formale, verdeckte<br />
Mechanismen bei der Rekrutierung und dem Aufstieg von Politikern und Politikerinnen<br />
unterschiedliche Ein- und Aufstiegsmuster der Geschlechter bewirken. Ziel des Projekts<br />
ist, formale und informale Bedingungen der politischen Karriere von Thüringer Parlamentarier<br />
und Parlamentarierinnen der ersten drei Legislaturperioden im Hinblick auf die Relevanz<br />
der Kategorie Geschlecht zu erforschen. ZEITRAUM: 1990-2004 GEOGRAPHISCHER<br />
RAUM: Thüringen
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 71<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
METHODE: Theoretische Anbindung: Das Forschungsprojekt bezieht sich v.a. auf elitentheoretische,<br />
organisations- und interaktionssoziologische Ansätze sowie auf Ansätze aus der Karriere-<br />
und Segregationsforschung und erweitert diese. Methodischer Ansatz: Im Projekt werden<br />
sowohl quantitative als auch qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung angewendet.<br />
Die Untersuchung ist systematisch vergleichend angelegt. Zunächst wurden mittels<br />
einer Analyse der Handbücher des Thüringer Landtags Strukturdaten der Abgeordneten erhoben.<br />
Über standardisierte Fragebögen sollen zudem Informationen über den politischen Karriereverlauf<br />
der Parlamentarierinnen und Parlamentarier gewonnen werden. Ziel ist es festzustellen,<br />
ob sich bei den innerparteilichen Rekrutierungsmustern Differenzen nach dem Geschlecht<br />
zeigen. Der qualitative Teil der Forschung besteht zum einen aus der Durchführung<br />
von leitfadengestützten qualitativen Interviews und Experteninterviews. Zudem sollen halbstandardisierte<br />
Beobachtungen in Plenar-, Fraktions- und Ausschusssitzungen durchgeführt<br />
werden. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Handbücher des Thüringer<br />
Landtags der ersten drei Legislaturperioden -1990-2004-). Beobachtung, nicht teilnehmend<br />
(Plenar-, Fraktions- und Ausschusssitzungen des Thüringer Landtags). Qualitatives Interview<br />
(Stichprobe: 22 -geplant-; Abgeordnete des Thüringer Landtags; Auswahlverfahren: theoretical<br />
sampling). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 160 -geplant-; alle Abgeordneten<br />
des Thüringer Landtags der ersten drei Wahlperioden -1990-2004-). Feldarbeit<br />
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Freistaat Thüringen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />
INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie,<br />
insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-737-4925, e-mail: katrin.hochheiser@uni-erfurt.de)<br />
[79-L] Holland-Cunz, Barbara; Köllhofer, Nina; Löchel, Rolf; Maltry, Karola; Rausch, Renate:<br />
Zukunftswege von Frauen in Politik und Gesellschaft: eine Delphi-Studie, in: Karola Maltry,<br />
Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Rolf Löchel, Renate Rausch (Hrsg.): Zukunftsbilder : wie<br />
Frauen in dreißig Jahren leben werden - Prognosen und Visionen, Frankfurt am Main: Helmer,<br />
2004, S. 19-62, ISBN: 3-89741-148-2 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.40597)<br />
INHALT: Die im vorliegende Beitrag dargestellte Delphi-Studie "Zukunftswege von Frauen in<br />
Politik und Gesellschaft" wurde vom Arbeitskreis "Zukunft" des Zentrums für Gender Studies<br />
und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg durchgeführt. Die<br />
Delphi-Studie will einen feministischen Zukunftsdiskurs anzuregen. Diese Methode der Zukunftsforschung<br />
bietet sich an, weil sich das Thema aufgrund seiner Komplexität und Interdisziplinarität<br />
einer Bearbeitung durch andere Prognoseverfahren, wie z. B. Hochrechnungen,<br />
entzieht. Im Ergebnis der Studie dominiert ein skeptischer, verhalten optimistischer Blick auf<br />
die Zukunft. Reformerische Politik wird von allen Expertinnen gewünscht und erwartet,<br />
gleichzeitig wird aber auch prognostiziert, dass die bereits erreichten wie die künftigen quantitativen<br />
Veränderungen zugunsten von Frauen keine qualitative Veränderung des hierarchischen<br />
Geschlechterverhältnisses bewirken werden. Die Prozesse des Gender Mainstreaming,<br />
der Institutionalisierung, Professionalisierung und Netzwerkbildung, welche die Frauenbewegung<br />
und Frauenpolitik heute charakterisieren, werden sich nach Einschätzung der Expertinnen<br />
in Zukunft fortsetzen und noch an Bedeutung gewinnen. Utopische Visionen und<br />
systemtranszendierende Ziele der Frauenbewegung scheinen zurückzutreten hinter der Anpassung<br />
an realpolitische Handlungsmöglichkeiten. (ICA2)
72 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[80-F] Hullen, Gert, Dr.; Ruckdeschel, Kerstin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Höhn, Charlotte,<br />
Prof.Dr. (Leitung):<br />
GGS - Generations and Gender Survey<br />
INHALT: Der Generations and Gender Survey (GGS) ist eine multidisziplinäre Paneluntersuchung<br />
zur Familiendynamik und den Familienbeziehungen in Industrieländern. Es geht um<br />
das Verständnis der Faktoren - einschließlich der politischen Interventionen -, die die Entwicklung<br />
der zentralen Familienbeziehungen beeinflussen. Der Fokus liegt dabei auf Eltern-<br />
Kind-Beziehungen über alle Generationen hinweg und auf den Beziehungen zwischen Partnern.<br />
Daneben werden Themenbereiche wie Haushaltsorganisation, Kinderwunsch, Gesundheit,<br />
Erwerbsleben sowie individuelle Orientierungen und Werthaltungen erhoben. Der GGS<br />
versteht sich in der Nachfolge des Family and Fertility Surveys und des Population Policy<br />
Acceptance Surveys, die 1992 in Deutschland vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung<br />
durchgeführt wurden. Auch er wird von der Economic Commission for Europe der Vereinten<br />
Nationen (UNECE) in Genf koordiniert und von Mitgliedsländern selbst durchgeführt. Die<br />
Stichprobe der Befragung 2005 umfasst 10.000 Befragte im Alter von 18 bis 79 Jahren. Da<br />
die Entwicklung von Familienbeziehungen im Zeitablauf abgebildet werden soll, ist nach der<br />
Ersterhebung wenigstens eine Wiederholungsbefragung notwendig. Geplant ist ein zeitlicher<br />
Abstand von etwa drei Jahren. Internationale Projekthomepage: http://www.unece.org/ead/<br />
pau/ggp .<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
face to face (Stichprobe: 10.000; deutsche Bevölkerung in Privathaushalten, Alter 18 bis 79<br />
Jahre; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution<br />
INSTITUTION: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIB- (Postfach 5528, 65180 Wiesbaden)<br />
KONTAKT: Hullen, Gert (Dr. Tel. 0611-752363, e-mail: gert.hullen@destatis.de); Ruckdeschel,<br />
Kerstin (Tel. 0611-752813, e-mail: kerstin.ruckdeschel@destatis.de)<br />
[81-F] Katz, Christine, Dr.; Mayer, Marion, Dipl.-Soz.Päd.; Thiem, Anja, M.A.; Grüning, Juliane<br />
(Bearbeitung); Inden-Heinrich, Helga (Leitung):<br />
Gender Greenstreaming - Geschlechtergerechtigkeit im Natur- und Umweltschutz<br />
INHALT: Das Projekt baut auf Ergebnissen der Vorstudie "Gender Mainstreaming - Relevanz<br />
und Herausforderung für Naturschutz- und Umweltverbände" (Laufzeit Oktober 2002 bis<br />
Februar 2003) auf, welche die Universität Lüneburg im Auftrag des DNR durchgeführt hat.<br />
Im Rahmen eines Gender Mainstreaming Prozesses werden gemeinsam mit den Verbandsmitgliedern<br />
des DNR Ansätze und Möglichkeiten erarbeitet, Genderaspekte in die tägliche<br />
Arbeit zu integrieren. Zentrales Anliegen des Projektes ist der Anstoß bzw. die Begleitung<br />
von verbandseigenen und Verbände übergreifenden Aktivitäten sowie von Modellprojekten,<br />
in denen es um ein Sichtbarmachen von Genderaspekten und ihr Zusammendenken mit Umweltthemen<br />
geht. Die Sensibilisierung für die Geschlechterbezüge in der täglichen Arbeitsorganisation<br />
eröffnet strukturelle Innovationen und alternative Handlungsoptionen, die für die<br />
Entscheidungsprozesse der jeweiligen Organisation fruchtbar gemacht werden können. Auf<br />
diese Weise wird Gender zu einer Art Prüfkategorie, nach der die verbandsspezifischen<br />
Handlungsabläufe begutachtet und gestaltet werden können. Um den heterogenen Strukturen
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 73<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
der Mitgliedsverbände und ihrer häufig basisdemokratischen Tradition gerecht werden zu<br />
können, geht es in dem Vorhaben auch um eine Ergänzung des Top-Down-Instrumentes<br />
durch Bottom-Up-Prinzipien. Das Konzept Gender Mainstreaming wurde 1997 auf europäischer<br />
Ebene im Amsterdamer Vertrag verankert, in dem alle Staaten der Europäischen Union<br />
sich verpflichteten, das Prinzip anzuwenden. Die Bundesrepublik Deutschland hat 1999 einen<br />
Kabinettsbeschluss verabschiedet, mit dem die Aufforderung an alle öffentlichen Organisationen<br />
und Institutionen erging, in jegliche Entscheidungsprozesse die Perspektive der Geschlechterverhältnisse<br />
zu integrieren. Gender Mainstreaming ist zunächst eine Strategie der<br />
Organisations- und Personalentwicklung für alle gesellschaftlichen Bereiche. Sie soll eine<br />
gleichberechtigte Teilhabe der Geschlechter in allen Phasen der Planung und Umsetzung von<br />
Projekten sichern und gleichzeitig die unterschiedlichen Fähigkeiten der Geschlechter für den<br />
Prozess verfügbar machen. Neben rechtlichen und politischen Vorgaben wird das Prinzip<br />
Gender Mainstreaming auch in die Mittelvergabe einbezogen. Bedeutende öffentliche Geldgeber<br />
prüfen inwieweit beantragte Projekt- und Forschungsvorhaben Themen mit einbinden,<br />
die auf Geschlechterverhältnisse fokussieren. Die Arbeit der Verbände erfolgt in einigen Bereichen<br />
in enger Anbindung an finanzielle Förderungen durch öffentliche Institutionen. Dies<br />
unterstreicht die Relevanz, die dem begonnenen Prozess zukommt: der Sensibilisierung für<br />
verbandsspezifischen Hindernisse und Chancengleichheit verhindernde Strukturen, die Erarbeitung<br />
ihrer Lösungsmöglichkeiten sowie das Eröffnen neuer Inhalte, in dem Umweltthemen<br />
und Geschlechterfragen in Modellprojekten zusammengedacht und reflektiert werden. Neben<br />
der Begleitung und Unterstützung durch externe Experten/innen baut das Projekt vor allem<br />
auf eine aktive Beteiligung und Mitgestaltung seitens der unter dem Dachverband des DNR<br />
versammelten Verbände. Sie sind explizit dazu aufgefordert, sich aktiv in dem gemeinsamen<br />
Prozess einzubringen. Eine regelmäßige Berichterstattung wird in einem Newsletter über die<br />
Homepage des DNR erfolgen. Die erste Ausgabe erscheint im September 2004.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER:<br />
Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände<br />
e.V. FINANZIERER: Umweltbundesamt; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien<br />
Arbeitsgruppe Umweltplanung (21332 Lüneburg)<br />
KONTAKT: Katz, Christine (Dr. Tel. 04131-78-2966, e-mail: gendergreen@uni-lueneburg.de)<br />
[82-F] Knab, Maria, Prof.Dr.; Kaschuba, Gerrit, Dr.; Bartjes, Heinz, Dr.; Weide, Alexandra;<br />
Kabs, Kai (Bearbeitung):<br />
Geschlechterverhältnisse in der Selbsthilfe. Zur Gender-Perspektive in der fachlichen Selbsthilfeunterstützung<br />
INHALT: Ausgangssituation: Eine wichtige Voraussetzung für produktive Praxisforschung ist<br />
das Interesse der Praxis an Forschung. Da das Forschungsvorhaben von der Praxisseite, konkret<br />
von einer langjährigen Mitarbeiterin einer Selbsthilfekontaktstelle, angeregt wurde und in<br />
Kooperation mit dem bundesweiten Fachverband, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen<br />
(DAG SHG) e.V. entwickelt wurde, war diese Voraussetzung erfüllt. Das Forschungsvorhaben<br />
ist im Kontext der in den letzten Jahrzehnten enormen thematischen und<br />
quantitativen Ausdehnung von Selbsthilfeaktivitäten zu sehen, mit denen neue, für unsere Gesellschaft<br />
so wichtige Unterstützungskulturen entwickelt werden. Ziele: Mit diesem handlungsorientierten<br />
Forschungsprojekt soll in Erfahrung gebracht werden, wie die Ausgangsbe-
74 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
dingungen, Interessen von Frauen und Männern sowie geschlechterbezogene Zuschreibungsprozesse<br />
in der Selbsthilfe und der professionellen Selbsthilfeunterstützung Berücksichtigung<br />
finden. Das Projekt zielte auf ein erstes Aufschließen des Themas. Zentrale Fragen des Projektes:<br />
Welche Konstruktionen von Geschlecht kommen im Diskurs zwischen Professionellen,<br />
in SH-Gruppen und zwischen SH-Gruppen und Professionellen zum Ausdruck? Welche<br />
Hinweise auf Geschlechterstereotype und auf diese Stereotype veränderndes Handeln enthalten<br />
diese Konstrukte? Welche Bedeutung kommt dem Geschlechterverhältnis und seiner Veränderung<br />
in einer gesellschaftlich neuen Unterstützungskultur wie der Selbsthilfe zu? Welche<br />
Gender-bezogenen Lernprozesse von Frauen und Männer finden in der Selbsthilfe statt und<br />
wie können diese durch Professionelle gefördert werden? Welche innovativen Impulse von<br />
Seiten der Selbsthilfegruppen nehmen Professionelle auf?<br />
METHODE: Geschlechterforschung in der Perspektive von Geschlecht als soziale Strukturkategorie<br />
und als soziales Konstrukt. Grundlegend ist der Ansatz als Forschung zur Praxisentwicklung<br />
zu verstehen. Diesem Ansatz liegt folgende Annahme zugrunde: Im Selbsthilfehandeln<br />
und in der professionellen Unterstützung werden Aspekte der Gender-Perspektive bereits<br />
berücksichtigt; da dieses Thema bisher jedoch kaum Bestandteil eines 'offiziellen' fachlichen<br />
Diskurses ist, findet ein Austausch über die Art der Berücksichtigung bisher nur vereinzelt<br />
statt. Bereits vorhandenes Gender bezogenes Wissen, aber auch Lücken und 'blinde Flecken'<br />
der Unterstützungsinstitutionen gilt es mit dem Forschungsvorhaben der Wahrnehmung und<br />
der Reflexion zugänglich zu machen, um es zu einem Bestandteil eines fachlichen Diskurses<br />
zu entwickeln. Die Datenerhebung erfolgte über: a) Analyse von Materialien der Selbsthilfebewegung<br />
und fachlicher Selbsthilfeunterstützung; b) Einzelinterviews und Gruppendiskussionen<br />
mit Professionellen aus der Selbsthilfeunterstützung; Gruppendiskussionen mit einzelnen<br />
Selbsthilfegruppen und im Rahmen von Selbsthilfetagen. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse,<br />
offen. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />
des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Knab, Maria; Bartjes, Heinz: Geschlechterverhältnisse in der<br />
Selbsthilfe. Einblicke in ein aktuelles Praxisforschungsprojekt. in: Deutsche Arbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfegruppen e.V.: Selbsthilfegruppenjahrbuch 2003. Gießen 2003.+++Dies.: Geschlechterverhältnisse<br />
in der Selbsthilfe. in: TIPP. Selbsthilfe-Magazin, Jg. 2, 2004, H.<br />
2.+++Kaschuba, Gerrit: Selbsthilfebewegung und fachliche Selbsthilfeunterstützung aus der<br />
Perspektive praxisbezogener Geschlechterforschung (Erscheinungsort noch unklar).<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst<br />
INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik<br />
(Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt); Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung<br />
e.V. (Wöhrdstr. 25, 72072 Tübingen)<br />
KONTAKT: Knab, Maria (Prof.Dr. e-mail: knab@efh-darmstadt.de o. Mr_knab@yahoo.de)<br />
[83-F] Kohlmann, Annette, Dr.; Lang, Stefan, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Bender, Stefan (Leitung):<br />
Women, work, and motherhood: changing employment penalties for motherhood in West<br />
Germany after 1945 - a comparative analysis of cohorts born in 1934-1971<br />
INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: seit 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westdeutschland<br />
METHODE: empirische Arbeit mit dem VDR-Datensatz<br />
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 75<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -<br />
IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: stefan.bender@iab.de)<br />
[84-L] Kortendiek, Beate:<br />
Die Kehrseite von Emanzipation?: zur Wohnungslosigkeit von Frauen, in: Christine Bauhardt<br />
(Hrsg.): Räume der Emanzipation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S, 148-162, ISBN:<br />
3-531-14368-9 (Standort: UB Bochum(294)-CZA21729)<br />
INHALT: Eigene Räume sind neben einem existenzsichernden Einkommen grundlegende Voraussetzung<br />
für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen. Wohnverhältnisse und Wohnbedürfnisse<br />
von Frauen differenzieren sich je nach Lebenslage und materieller Situation. Frauen<br />
können aufgrund von Wohnungslosigkeit an den Rand der Gesellschaft geraten, gerade weil<br />
sie aus patriarchalen Verhältnissen ausbrechen wollen. Man kann drei Formen von Wohnungslosigkeit<br />
unterscheiden: die akute Wohnungslosigkeit (Obdachlosigkeit), die latente<br />
Wohnungslosigkeit (prekäre Wohnverhältnisse) und die bevorstehende Wohnungslosigkeit.<br />
Wie Wege in die Wohnungslosigkeit aussehen, zeigt die Verfasserin anhand von Fallbeispielen<br />
von Heimen und Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen. Ein frauengerechtes Hilfesystem<br />
muss Frauenräume in dreifacher Hinsicht schaffen: (1) als materiellen Frauenraum zur<br />
Gewährung von Schutz und zur Sicherstellung der Grundversorgung, (2) als sozialen Frauenraum<br />
der Parteilichkeit, Akzeptanz und Toleranz und (3) als Entwicklungsraum von Arbeit,<br />
Selbsthilfe und Empowerment. (ICE2)<br />
[85-L] Kunze, Jan-Peter:<br />
Das Geschlechterverhältnis als Machtprozess: die Machtbalance der Geschlechter in Westdeutschland<br />
seit 1945, (Figurationen : Schriften zur Zivilisations- und Prozesstheorie, Bd. 6),<br />
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 447 S., ISBN: 3-8100-4101-7<br />
INHALT: "Jan-Peter Kunze analysiert einen Vorgang, der in Deutschland seit Jahrzehnten viel<br />
diskutiert, aber bisher wenig verstanden wird: den Wandel des Machtverhältnisses zwischen<br />
Männern und Frauen seit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Nach der notwendigen Klärung<br />
von Basiskategorien der Machttheorie wendet sich der Autor den wichtigsten Schauplätzen<br />
dieses gesellschaftlichen Wandlungsprozesses zu: Erwerbssphäre, Bildungssystem, Familien-<br />
und Privatbeziehungen. Wo waren welche Zugewinne an Einfluss- und Gestaltungschancen<br />
für Frauen zu verzeichnen, wo ging dies schnell, wo langsam vonstatten? Zentrale Absicht<br />
der Arbeit ist es, den Machtzuwachs von Frauen nicht nur umfassend zu dokumentieren, sondern<br />
auch zu erklären. Hierzu wird ein Modell entwickelt, das plausibel macht, dass die Erklärung<br />
weniger in den Effekten internationalen Handelns von Einzelnen oder Gruppen als<br />
vielmehr in einem Bündel eigendynamischer, langfristiger sozialer Prozesse zu suchen ist."<br />
(Autorenreferat)<br />
[86-L] Löther, Andrea (Hrsg.):<br />
Erfolg und Wirksamkeit von Gleichstellungsmaßnahmen an Hochschulen, (Frauen in Wissenschaft<br />
und Forschung, no. 3), Bielefeld: Kleine 2004, 263 S., ISBN: 3-89370-399-3
76 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
INHALT: "Gleichstellungsmaßnahmen sind seit 15 Jahren Bestandteil der Reformbestrebungen<br />
an Hochschulen. Vor allem die von Bund und Ländern gemeinsam getragenen Hochschulsonderprogramme<br />
und seit 2001 das Hochschul- und Wissenschaftsprogramm stellen die finanziellen<br />
Ressourcen für qualifizierungsbezogene Maßnahmen, Projekte zur Erhöhung des<br />
Studentinnenanteils in naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen und Maßnahmen zur<br />
Etablierung der Frauen- und Geschlechterforschung zur Verfügung.Der vorliegende Band<br />
gibt erstmals einen Überblick über Evaluationen dieser gleichstellungspolitischen Maßnahmen.<br />
Evaluationen sollen die Qualität der Gleichstellungspolitik sichern und zugleich notwendige<br />
Anpassungen und Veränderungen aufzeigen. Der Band ermöglicht die kritische Bilanz<br />
dieser Studien.Vorgestellt werden Evaluationsstudien zu Maßnahmen und Programmen<br />
einzelner Bundesländer und Hochschulen sowie zu den Modulen des Bundesprogramms<br />
Chancengleichheit der Schweiz. Diese Studien werden ergänzt durch einen Überblick über<br />
die Entwicklung gleichstellungspolitischer Programme in Deutschland und durch rechtsphilosophische<br />
Überlegungen zum Thema Frauenförderung und Gerechtigkeit. Ein Literaturüberblick<br />
rundet die Zusammenstellung von Evaluationsstudien ab." Autorenreferat. Inhaltsverzeichnis:<br />
Andrea Löther: Evaluation von Gleichstellungsmaßnahmen (9-21); Andrea Löther/Brigitte<br />
Mühlenbruch: Gleichstellungspolitik in den Hochschulsonderprogrammen und im<br />
Hochschul- und Wissenschaftsprogramm (22-37); Ute Sacksofsky: Frauenförderung und Gerechtigkeit<br />
(38-52); Sigrid Metz-Göckel: Etablierung von Gender Studies-Studiengängen an<br />
bundesdeutschen Hochschulen (53-69); Götz Schindler, Gerdi Steward: Evaluation des Lehrauftragsprogramms<br />
zur Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses an bayerischen<br />
Fachhochschulen (70-90); Barbara Krischer: Evaluierung und Controlling der Programme<br />
zur 'Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre' des Hochschulsonderprogramms<br />
III (HSP III) und des Hochschul und Wissenschaftsprogramms<br />
(HWP) - Qualifizierungsbezogene Maßnahmen in Bayern (HWP) (91-110); Margot Körber-<br />
Weik: Mathilde-Planck-Programm für Fachhochschulen in Baden-Württemberg (111-121);<br />
Inken Lind: Evaluation des Lise Meitner-Habilitationsprogramms (122-147); Christine<br />
Rothmayr: Das Bundesprogramm Chancengleichheit in der Schweiz: Evaluation der Module<br />
'Anreizsystem' und 'Mentoring' (148-170); Astrid Franzke: Mentoring an Hochschulen - innovative<br />
Potenziale zur Steigerung des Frauenanteils in Naturwissenschaft und Technik? -<br />
Ergebnisse einer niedersächsischen Evaluationsstudie (171-185); Ingeborg Wender: 'step in -<br />
mentoring & mobilität' (186-217); Elisabeth Sander: Ada-Lovelace-Mentorinnen-Projekt<br />
(218-241); Christine Weiß: 'Femina Technica' als Teil des Bremer Verbundprojektes 'Frauen<br />
studieren Naturwissenschaft und Technik' (242-257).<br />
[87-L] Löther, Andrea (Hrsg.):<br />
Mentoring-Programme für Frauen in der Wissenschaft, (Frauen in Wissenschaft und Forschung,<br />
1), Bielefeld: Kleine 2003, 152 S., ISBN: 3-89370-378-0<br />
INHALT: Mehrere Studien beweisen, dass Frauen in der Wissenschaft einen deutlich schlechteren<br />
Zugang zu informellen Beziehungen haben als Männer, sodass seit einigen Jahren im<br />
deutschsprachigen Raum Mentoring-Programme als gleichstellungspolitisches Instrument<br />
entwickelt werden. Diese Programme richten sich an Schülerinnen, Studentinnen, Absolventinnen,<br />
Doktorandinnen und Habilitandinnen, die durch unterschiedliche Arten des Mentoring<br />
gezielt gefördert werden sollen. Der Band beschäftigt sich mit Erfolgsfaktoren, Schwierigkeiten<br />
und Chancen von Mentoring sowie mit konkreten Beispielen. Neben dem klassischen<br />
'one-to-one'-Mentoring werden auch neuere Konzepte, wie etwa das 'Peer'-Mentoring, vorge-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 77<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
stellt. Der Band enthält außerdem eine ausführliche Übersicht über mehr als 40 Projekte an<br />
deutschsprachigen Hochschulen. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Andrea Löther: Mentoring-<br />
Programme für Frauen in Wissenschaft und Forschung (9-28); Elisabeth Maurer und Ursula<br />
Meyerhofer: Peer-Mentoring - Erste Erfahrungen mit der Mentoring Werkstatt an der Universität<br />
Zürich (29-40); Irene Hofmann-Lun: Mentoring für Frauen - Ergebnisse einer Evaluationsstudie<br />
(41-51); Ulrike Petersen: Mentoring als gleichstellungspolitisches Instrument für<br />
Frauen in der Wissenschaft (52-65); Dagmar Höppel: Mentoring für High Potentials (Habilitandinnen).<br />
Besonderheiten eines Mentoring-Programms für Hochqualifizierte (66-88); Andrea<br />
Löther: Fachgespräch Mentoring: Diskussionsergebnisse (89-110); Andrea Löther unter<br />
Mitwirkung von Susanne Fleger: Mentoring-Programme für Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />
- ein Überblick (111-142). (ZPol, VS)<br />
[88-F] Marjanen, Katja, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Drobnic, Sonja, Prof.Ph.D. (Betreuung):<br />
Economic dependency, gender and housework in Germany and Finland<br />
INHALT: Eine Konsequenz der zunehmenden Frauenerwerbstätigkeit ist eine Verschiebung vom<br />
traditionellen männlichen Ernährermodell zu Doppelverdienerhaushalten. Diese Zunahme der<br />
Doppelverdienerhaushalte zeigt an, dass Geschlechtertrollen sich hinsichtlich der Verteilung<br />
von Erwerbsarbeit ändern. Aber gibt es auch Veränderungen in der Aufteilung von Hausarbeit?<br />
Wie bewältigen Einzelpersonen die neuen Anforderungen, angesichts konkurrierender<br />
Zeitansprüche im Haushalt und sich verändernden Governance-Strukturen? International vergleichende<br />
Studien haben eine große Vielzahl von Formen der Aufteilung von Erwerbsarbeit<br />
in gegenwärtigen Gesellschaften gezeigt. Wird die Aufteilung der Hausarbeit auch durch institutionelle<br />
Kontexte und neue Governance-Strukturen beeinflusst? In welchem Verhältnis<br />
steht Globalisierung zu den veränderten Erwerbs- und Familienmodellen? Gegründet auf<br />
Theorien der ökonomischen Abhängigkeit und von Geschlechterrollen, sowie Modelle der<br />
Wohlfahrtsstaatsregime, konzentriert sich dieses Projekt auf die Aufteilung der Hausarbeit in<br />
Deutschland und Finnland. In Deutschland kombinieren Frauen häufig Erwerbstätigkeit und<br />
Familie, indem sie teilzeitbeschäftigt sind, während ganztägige Erwerbstätigkeit für finnische<br />
Frauen typisch ist, selbst wenn sie kleine Kinder haben. Die Frage wird aufgeworfen, ob länderspezifische<br />
Unterschiede auch in der Verteilung der Haushaltsarbeit gefunden werden<br />
können, und ob die Muster der Hausarbeit von unterschiedlichen Governance-Strukturen oder<br />
von den individuellen Präferenzen bestimmt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland, Finnland<br />
METHODE: Die empirische Analyse basiert auf einer Befragung zum Thema 'Family and Changing<br />
Gender Roles III', durchgeführt im Rahmen des International Social Survey Program<br />
(ISSP).<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Hamburg, Department Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie<br />
Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-7213, Fax: 040-42838-2499,<br />
e-mail: katja.marjanen@uni-hamburg.de)
78 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[89-L] May, Michael:<br />
Gender Mainstreaming und die Disziplin Soziale Arbeit, in: Widersprüche : Zeitschrift für<br />
sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 24/2005, Nr. 2 = H. 92, S.<br />
97-113 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Der Verfasser beginnt seinen Beitrag mit einer methodologischen Vorbemerkung zu<br />
den verschiedenen Blickwinkeln, aus denen es das Konzept des Gender Mainstreaming kritisch<br />
zu analysieren gilt. Er fragt dann nach dem gesellschaftspolitischen Kontext der Entstehung<br />
von Gender Mainstreaming sowie nach den rechtlichen Grundlagen dieses Konzepts,<br />
besonders in Hinblick auf den Hochschulbereich. Es schließt sich eine kritische Analyse des<br />
Instrumentariums von Gender Mainstreaming an, die pädagogische und erziehungswissenschaftliche<br />
Fragestellungen einbezieht. Abschließend erörtert der Verfasser die Zielsetzung<br />
von Gender Mainstreaming in der Disziplin der Sozialarbeit, wobei er zwischen einer personellen,<br />
einer materiellen und einer inhaltlichen Komponente von Gleichstellung unterscheidet.<br />
(ICE2)<br />
[90-F] Metz-Göckel, Sigrid, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Vision und Mission: die Integration von Gender in den Mainstream europäischer Forschung<br />
INHALT: Legitimation politischer Entscheidungen durch die Hinzuziehung wissenschaftlicher<br />
Expertenräte und anderer think-tanks bei der forschungspolitischen Programmentwicklung<br />
werfen die Frage nach der Neu- und Umdefinitionen von Zugehörigkeiten zu den Steuerungseliten<br />
des wissenschaftlichen Feldes auf. Mit der Idee eines europäischen Forschungsraumes,<br />
entwickelt von forschungspolitisch zuständigen Entscheidungsträgern auf der europäischen<br />
Ebene, greifen wir eine Thematik auf, in der sich die Vision eines gemeinsamen Europa mit<br />
der Mission verbindet, "subtile Diskriminierungen von Frauen aufzuspüren, um geschlechtsneutrale<br />
Vorstellungen von Exzellenz und Leistung zu erarbeiten." (Aktionsplan "Women and<br />
Science" der Europäischen Kommission, S. 5) Neben der Frage, ob es geschlechtsneutrale<br />
Kriterien überhaupt geben kann, verbindet sich mit dieser Vision eine erhöhte Nachfrage nach<br />
dem Wissen von Expertinnen über den Einfluss der Kategorie Geschlecht in der Wissenschaft.<br />
METHODE: Im Mittelpunkt der Politikfeldanalyse steht Gender Mainstreaming als Konzeption,<br />
die auf Qualitätssicherung in der Forschung unter Einbeziehung der Geschlechterperspektive<br />
abzielt. Auf der Basis von Dokumentenanalysen und ca. 20 offenen Interviews mit beteiligten<br />
Akteur/innen auf der europäischen und nationalen forschungspolitischen Ebene, der Verwaltung<br />
und Experten aus der Wissenschaft wird die Implementation von Gender Mainstreaming<br />
qualitativ rekonstruiert; neben sozialtheoretischen kommen politikwissenschaftliche und organisationssoziologische<br />
Theorieperspektiven zum Tragen. Untersuchungsdesign: Politikfeldanalyse<br />
DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Feldarbeit<br />
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum (44221 Dortmund)<br />
KONTAKT: Metz-Göckel, Sigrid (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5530, e-mail: smetzgoeckel@unidortmund.de);<br />
Zimmermann, Karin (Dr. e-mail: karin.zimmermann@uni-dortmund.de)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 79<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[91-L] Meuser, Michael; Neusüß, Claudia (Hrsg.):<br />
Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente, (Schriftenreihe / Bundeszentrale<br />
für politische Bildung, Bd. 418), Bonn 2004, 366 S., ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB<br />
Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur)<br />
INHALT: "Gender Mainstreaming ist ein gleichstellungspolitisches Konzept, das seinen Ursprung<br />
in einem entwicklungspolitischen Zusammenhang hat. Erstmals auf der dritten Weltfrauenkonferenz<br />
der Vereinten Nationen 1985 in Nairobi diskutiert und auf der vierten Weltfrauenkonferenz<br />
1995 in Peking als neue Gleichstellungsstrategie propagiert, wurde es 1997 im<br />
Amsterdamer Vertrag als verbindliche Aufgabe für die Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />
Union festgeschrieben. Neunzehn Jahre nach Nairobi, neun Jahre nach Peking und sieben<br />
Jahre nach Amsterdam ist das Instrument des Gender Mainstreaming sowohl in der geschlechterpolitischen<br />
Diskussion als auch in der geschlechterpolitischen Praxis so weit präsent,<br />
dass es möglich ist, eine erste Bilanz zu ziehen. Die Zahl der Publikationen zu Gender<br />
Mainstreaming ist in den letzten Jahren stark angestiegen und neben programmatischen Beiträgen<br />
und einer Vielzahl von Umsetzungsempfehlungen für unterschiedliche Arbeitsfelder<br />
liegen auch schon einige empirische Studien vor, die sich mit der Praxis von Gender<br />
Mainstreaming befassen. Die Bilanz, die dieses Buch zu ziehen versucht, betrifft den Stellenwert,<br />
der Gender Mainstreaming in der Geschlechterforschung zugemessen wird, die politischen<br />
Kontroversen und die Umsetzung von Gender Mainstreaming." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis:<br />
Michael Meuser, Claudia Neusüß: Gender Mainstreaming - eine Einführung<br />
(9-22); Regina Frey: Entwicklungslinien: zur Entstehung von Gender Mainstreaming in internationalen<br />
Zusammenhängen (24-39); Silke Roth: Gender Mainstreaming - eine neue Phase<br />
der Frauenbewegung in Deutschland (40-51); Mechthild Bereswill: "Gender" als neue Humanressource?<br />
Gender Mainstreaming und Geschlechterdemokratie zwischen Ökonomisierung<br />
und Gesellschaftskritik (52-70); Susanne Baer: Geschlecht und Recht - zur rechtspolitischen<br />
Steuerung der Geschlechterverhältnisse (71-83); Alison E. Woodward: Gender<br />
Mainstreaming als Instrument zur Innovation von Institutionen (86-102); Stephan Höying,<br />
Ralf Lange: Gender Mainstreaming - ein Ansatz zur Auflösung männerbündischer Arbeits-<br />
und Organisationskultur? (103-119); Ute Behning: Implementation von Gender Mainstreaming<br />
auf europäischer Ebene: Geschlechtergleichstellung ohne Zielvorstellung? (122-134);<br />
Peter Doge, Barbara Stiegler: Gender Mainstreaming in Deutschland (135-157); Elizabeth<br />
Villagómez, Maribel Martínez: Gender Mainstreaming in Spanien (158-168); Birgit Sauer:<br />
Ein ewiges Pilotprojekt? Gender Mainstreaming in Österreich (169-181); Bozena Choluj,<br />
Claudia Neusüß: Geschlechtergleichstellung in Polen - zwischen historischem Erbe, kulturellen<br />
Eigenheiten und neuen Herausforderungen (182-193); Lars Jalmert: Männer und Geschlechterpolitik<br />
in Schweden (194-205); Dörthe Jung: Neue Führungskultur, Kundenorientierung,<br />
Flexibilisierung: die private Wirtschaft braucht Gender Mainstreaming (206-217); Ellen<br />
Kuhlmann, Petra Kolip: Gender Mainstreaming im Gesundheitssystem (220-231); Heidrun<br />
Hoppe, Elke Nyssen: Gender Mainstreaming: neue Gleichstellungsimpulse für die Schule?<br />
Begründungen und Ansatzpunkte (232-243); Karin Derichs-Kunstmann: Konsequenzen<br />
von Gender Mainstreaming für die politische Bildung (244-256); Barbara Riedmüller:<br />
Gleichstellungspolitik und der Umbau des Sozialstaats (257-72); Gabriele Schambach, Henning<br />
von Bargen: Gender Mainstreaming als Organisationsveränderungsprozess - Instrumente<br />
zur Umsetzung von Gender Mainstreaming (274-290); Birgit Erbe: Gender Budgeting - Verteilungsfragen<br />
neu gestellt in der Haushaltspolitik. Grundlagen, Instrumente, Herausforderungen<br />
(291-305); Petra Ahrens, Uta Kletzing, Jutta Kühl: Instrumente von Gender Mainstreaming<br />
in der Verwaltungspraxis (306-320); Michael Meuser: Gender Mainstreaming: Fest-
80 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
schreibung oder Auflösung der Geschlechterdifferenz? Zum Verhältnis von Geschlechterforschung<br />
und Geschlechterpolitik (322-336); Michael Kimmel: Frauenforschung, Männerforschung,<br />
Geschlechterforschung: einige persönliche Überlegungen (337-355).<br />
[92-F] Naumann, Ingela; Wersig, Maria (Bearbeitung); Berghan, Sabine, PD Dr.; Beblo, Miriam,<br />
Prof.Dr. (Leitung):<br />
Ehegattenunterhalt und sozialrechtliches Subsidiaritätsprinzip als Hindernisse für eine konsequente<br />
Gleichstellung von Frauen in der Existenzsicherung ("Ernährermodell")<br />
INHALT: Untersucht werden die Schnittstellen zwischen Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht und<br />
dem Recht des Ehegattenunterhalts im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit der Gleichberechtigung<br />
der Geschlechter und dem aktiven Gleichstellungsgebot (3 Abs. 2 GG). Damit sollen<br />
Wege zur Überwindung des männlichen Ernährermodells in der deutschen Existenzsicherung<br />
aufgezeigt werden. Kontext/ Problemlage: Frauen sind im deutschen System der Existenzsicherung<br />
weniger als Männer in das Erwerbssystem integriert und daher in viel höherem Maße<br />
auf Ehegattenunterhalt und/ oder subsidiäre Sozialleistungen angewiesen. Darin ist eine rechtlich<br />
relevante Benachteiligung und ein Hindernis für die Verwirklichung von Gleichstellung<br />
zu vermuten. Dem Erwerbs-, Sozial- und Steuersystem wohnt wegen seiner Bezogenheit auf<br />
Unterhalt und Ehe ein Double-Bind-Mechanismus inne, der es Frauen trotz formaler Geschlechtsneutralität<br />
des Rechts nahe legt, in bestimmten Situationen auf die Alternativsicherung<br />
über die Ehe auszuweichen. Sie gelten dann als versorgt. Ausgedrückt wird die widersprüchliche<br />
Beeinflussung vor allem durch die Bevorzugung des männlichen Ernährers im<br />
Arbeitsleben, durch die negative Anreizwirkung des Ehegattensplittings und durch die sozialrechtliche<br />
Ehegattensubsidiarität (Nachrangigkeit von Sozialleistungen gegenüber ehelichem<br />
oder nachehelichem Unterhalt). Fragestellung: In dem Projekt sollen die deutschen Regelungsstrukturen<br />
an den Schnittstellen von Familienrecht, Arbeitsrecht, Steuer- und Sozialrecht<br />
unter geschlechterpolitischen Aspekten untersucht werden. Normativ geht es darum festzustellen,<br />
inwieweit die im deutschen System relativ starke Verweisung von Frauen auf die (Alternativ-)Versorgung<br />
durch Unterhalt mittelbar diskriminierend wirkt und gegen höherrangige<br />
Normen verstößt. Daran schließt sich die Frage nach legislativer oder justizieller Reform<br />
bzw. Abhilfe an. Sozialwissenschaftlich soll untersucht werden, inwieweit der soziale Wandel<br />
in den Einstellungen und Arrangements von Frauen und Männern im Hinblick auf das Spannungsverhältnis<br />
zwischen eigenständiger Existenzsicherung und ehelicher Unterhaltssolidarität<br />
gesetzliche Reformen nahe legt und wie diese aussehen könnten. Dabei sind auch die<br />
volkswirtschaftlichen Veränderungsdesiderate zu skizzieren, um Unterhalt durch Erwerbseinkommen<br />
zu ersetzen. (S.a. http://www.fu-berlin.de/ernaehrermodell/ ).<br />
METHODE: Das Projekt ist interdisziplinär angelegt, d.h. es wird im Zusammenspiel juristischer,<br />
sozialwissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektiven und Methoden, bearbeitet.<br />
Die juristisch-normativen Fragestellungen werden rechtsdogmatisch-hermeneutisch<br />
bearbeitet, Rechtstatsachen und strukturelle Auswirkungen sind mit soziologischen Methoden<br />
zu erfassen, der Reformbedarf erfordert eine politikwissenschaftliche Vorgehensweise. Die<br />
empirischen Untersuchungsteile sind überwiegend sekundäranalytisch angelegt, die Einstellungen<br />
von Paaren sollen durch eigene qualitative Interviews der Projektbearbeiterinnen bzw.<br />
durch Diskussionsforen untersucht werden. Die ökonometrischen Teile werden von einer dem<br />
Projekt mittels Werkvertrag verbundenen Wissenschaftlerin bearbeitet, die sich vor allem mit<br />
den sozialstatistischen und ökonomischen Aspekten der Unterhaltssituation beschäftigt.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.fu-berlin.de/ernaehrermodell/veroff.html .
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 81<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-<br />
Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich (Ihnestr. 22, 14195<br />
Berlin)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: berghahn@zedat.fu-berlin.de)<br />
[93-L] Nohr, Barbara; Veth, Silke (Hrsg.):<br />
Gender Mainstreaming: kritische Reflexionen einer neuen Strategie, (Texte / Rosa-Luxemburg-Stiftung,<br />
7), Berlin: Dietz 2002, 160 S., ISBN: 3-320-02987-8<br />
INHALT: Ist Gender Mainstreaming die Zauberformel für eine tatsächliche Gleichstellung der<br />
Geschlechter oder versteckt sich dahinter 'nur die neueste List männerbündischer Institutionen<br />
(...), mit der Frauen auch weiterhin ferngehalten werden sollen?' (9). Die Beiträge bewegen<br />
sich mit ihren differenzierten Analysen zwischen diesen beiden Polen und setzen sich kritisch<br />
mit dem Begriff und seinen Implikationen aus theoretischer und praktischer Perspektive<br />
auseinander. Der Band geht auf eine Tagung des Bundes demokratischer WissenschaftlerInnen<br />
(BdWi) und der Rosa-Luxemburg-Stiftung vom Herbst 2000 zurück. Aus dem Inhaltsverzeichnis:<br />
Hintergründe: Claudia von Braunmühl: Gender Mainstreaming: neue Konzepte -<br />
neue Chancen (17-25); Gabriele Rosenstreich: Gender Mainstreaming: für wen? (26-36);<br />
Kontexte: Sünne Andresen: Gender Mainstreaming: eine Strategie zum geschlechtergerechten<br />
Umbau von Organisationen? (39-47); Barbara Nohr: Diversity, Total-E-Quality und Gedöhns<br />
(48-55); Stephan Höyng / Klaus Schwerma: Gender Mainstreaming - Möglichkeiten und<br />
Grenzen aus der Perspektive von Männern (56-62); Ute Giebhardt: Gender Mainstreaming:<br />
positive Impulse für den Wissenschaftsbetrieb? (63-68); Praktiken: Regina Frey / Gabriele<br />
Zdunnek: Gender Mainstreaming in der Entwicklungspolitik: Ansätze, Instrumente und Erfahrungen<br />
(71-79); Sylvia Skrabs: Gender Mainstreaming in der Tarifpolitik (80-88); Brigitte<br />
Stepanek: Gleichstellung und Gender Mainstreaming in der Arbeit des Frauenbildungsnetzes<br />
(FBNO); - nationale und internationale Erfahrungen (89-97); Monika Stein: Gender Mainstreaming<br />
- ein gleichstellungspolitisches Erfolgsrezept für Hochschulen? (98-105); Christine<br />
Rabe: Umsetzung von Gender Mainstreaming im Stadtbezirk (106-111); Leah C. Czollek /<br />
Heike Weinbach: Gender- und Gerechtigkeits-Trainings: Machtverhältnisse begreifen und<br />
verändern (112-122); Verortungen: Susanne Schunter-Kleemann: Gender Mainstreaming<br />
Workfare und 'Dritte Wege' des Neoliberalismus (125-140); Johannes Dingler / Regine Frey:<br />
Von der Praxis zur Gender-Theorie: Impulse postmoderner Feminismen (141-157). (ZPol,<br />
VS)<br />
[94-L] Notz, Gisela:<br />
Hauptsache Arbeit? Arbeit, Geschlecht und Politik, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke<br />
Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin:<br />
Dietz, 2004, S. 113-123, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193)<br />
INHALT: Die Autorin möchte mit ihren Ausführungen dazu anregen, einen erweiterten Arbeitsbegriff,<br />
wie er in der soziologischen Frauenforschung bereits genutzt wird, auch zum Gegenstand<br />
von Arbeitsmarktforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik zu machen. Sie nimmt<br />
dabei Abgrenzungen zu einem inflationären Arbeitsbegriff vor, mit welchem behauptet wird,
82 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
dass alles, was Menschen in ihrer wachen Zeit tun, Arbeit sei. Die Autorin skizziert darüber<br />
hinaus Handlungsoptionen für das Politikfeld Arbeit und betont, dass eine bloße Erweiterung<br />
des Arbeitsbegriffs nicht ausreicht, sondern dass strukturelle Veränderungen in allen Bereichen<br />
menschlicher Arbeit und in den Formen des sozialen Zusammenlebens notwendig sind.<br />
Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Tatsache, dass sowohl im Bereich der bezahlt geleisteten<br />
Arbeiten als auch im Bereich der unbezahlt geleisteten Arbeiten gesellschaftlich<br />
notwendige und nützliche Tätigkeiten verrichtet werden. Die feministische Kritik der Arbeit<br />
in kapitalistischen Verhältnissen zielt dabei über die Forderung nach Einbeziehung aller jetzt<br />
unbezahlt geleisteten Arbeiten in die Lohnform hinaus. Diese Kritik sollte nach Meinung der<br />
Autorin mit einem neuen Utopiebegriff verbunden werden, d.h. es sollte eine Verallgemeinerung<br />
der gesellschaftlichen Gesamtarbeit (bezahlter und unbezahlter, auch gemeinwesenorientierter<br />
und ehrenamtlicher Arbeit) auf alle angestrebt sowie ein Recht auf existenzsichernde,<br />
sinnvolle und selbstbestimmte Arbeit für alle Menschen verankert werden. (ICI2)<br />
[95-F] Odierna, Simone, Dr. (Leitung):<br />
Politische Aktivität junger Frauen in der Bundesrepublik. Explorative Studie zum Engagement<br />
junger Frauen in Non-Profit-Organisationen am Beispiel der IG Metall<br />
INHALT: Die Kurzstudie untersucht individuelle und organisationsbezogene Hintergründe von<br />
politischer Aktivität im Kontext von Non-Profit-Organisationen, zu denen auch die Gewerkschaften<br />
gerechnet werden können. In einigen Gewerkschaften sind Frauen teilweise unterrepräsentiert.<br />
Es wird untersucht, wie und unter welchen Bedingungen es jungen Frauen gelingt,<br />
Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen. Kontext/ Problemlage: Non-Profit-<br />
Organisationen spielen im modernen Sozialstaat eine elementare Rolle für das Gemeinwesen<br />
und die Integration der Gesellschaft. Sie sind ein wesentliches Feld für politisches Engagement,<br />
für aktive politische Partizipation. Unter den Gewerkschaftsmitgliedern sind Frauen<br />
nach wie vor unterrepräsentiert. Sie nehmen sich damit die Möglichkeit, über die Gewerkschaften<br />
als politisch einflussreiche Großorganisationen auf die Gestaltung der Arbeitswelt<br />
Einfluss zu nehmen. In vielen Gewerkschaften wird seit Jahren ein Rückgang junger Mitglieder<br />
verzeichnet. Die demographische Entwicklung allein reicht als Erklärung dieses Phänomens<br />
nicht aus. Besonders positiv zu vermerken ist andererseits, dass die Aktivität der organisierten<br />
jungen Frauen überproportional hoch ist: der Anteil weiblicher Jugend- und Auszubildendenvertretungsmitglieder<br />
zeigt eine steigende Tendenz. Es stellt sich die Frage, warum<br />
hier die Aktivität so groß ist, später das Engagement aber abflacht. Fragestellung: Bei der<br />
explorativen Studie in der IG Metall (als Beispiel für eine Non-Profit-Organisation) geht es<br />
darum, zu untersuchen, welche Erfahrungen die jungen Frauen machen, die den Weg in die<br />
Gewerkschaften trotz mancher Vorbehalte und Barrieren finden. Frauen von Mitte 20 bis ca.<br />
40 Jahre sind in einer Phase, in der sie sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders<br />
auseinander setzen müssen. Wenn sie zusätzlich noch gesellschaftlich, politisch oder<br />
gewerkschaftlich aktiv sein wollen, stehen sie vor besonderen Schwierigkeiten. Folgende<br />
Leitfragen wurden untersucht: Unter welchen Bedingungen sind junge Frauen in Organisationen<br />
bereit, sich zu engagieren? Welche Erfahrungen machen junge Frauen, die sich in "männlichen<br />
Organisationen" engagieren? Darstellung der Ergebnisse: Junge Frauen werden aktiv,<br />
um sich für andere einzusetzen und um zu helfen. Sich für Ideale einzusetzen, Solidarität zu<br />
üben, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen, "mitmischen" und "etwas verändern,<br />
bewegen, verbessern wollen" ist ihnen wichtig. Anstoß zur Aktivität gibt das Bedürfnis<br />
nach betriebsbezogenen und allgemeinen Informationen, nach politischer und allgemeiner
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 83<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
Bildung und nach sozialen Kontakten in der IG Metall. Fördernde Bedingungen für Aktivität<br />
sind Unterstützung und Beratung beim Engagement durch MentorInnen und die Einbeziehung<br />
in Jugendarbeit, Vertrauensleutearbeit oder den Betriebsrat. Zugangsweg in die Gewerkschaftsarbeit<br />
ist vorrangig der Jugendbereich. Der Übergang von der Jugendarbeit in die<br />
Erwachsenenarbeit funktioniert bei von MentorInnen aktiv geförderter Integration von jungen<br />
Frauen in die Gewerkschaftsarbeit. Ortsfrauenausschüsse müssen sich umorientieren und sich<br />
auf die junge Frauen interessierenden Aktivitäten und Themen einlassen. GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Die individuellen und organisationsabhängigen Hintergründe politischer Aktivität in<br />
Non-Profit-Organisationen sind mit Hilfe folgender Instrumente erhoben worden: a) 20 teilstandardisierte,<br />
leitfadengestützte Telefoninterviews in fünf Verwaltungsstellen. Zielgruppe:<br />
Gewerkschafterinnen, Altersklassen bis 40 Jahre, um die verschiedenen Lebenssituationen<br />
und Erfahrungen zu berücksichtigen; b) vier metaplangestützte Gruppendiskussionen in vier<br />
weiteren Verwaltungsstellen von ca. 1 Stunde reiner Interviewzeit. Zielgruppe: Gewerkschafterinnen<br />
aller aktiven Altersklassen; c) schriftliche Befragung der Gruppendiskussionsteilnehmerinnen.<br />
Die Wahl der Methoden erfolgt aus inhaltlichen und pragmatischen Gründen.<br />
Eine repräsentative Erhebung mit einem geschlossenen Fragebogen entfällt im Rahmen einer<br />
explorativen Studie der vorgesehenen Größenordnung. Zur Auswertung wurden qualitative<br />
Inhaltsanalysen der Interviews, Gruppendiskussionen und offenen Fragen im Fragebogen<br />
vorgenommen.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Odierna, Simone: Politische<br />
Aktivitäten junger Frauen in Non-Profit-Organisationen am Beispiel junger Frauen in der IG<br />
Metall. Abschlussbericht. München 2004, 120 S.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Moderation-Coaching-Consult (Veldenerstr. 44, 80687 München)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: simone.odierna@ibla.m.shuttle.de)<br />
[96-F] Oppenheimer, Christa, M.A. (Bearbeitung); Brückner, Margrit, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen, die im Rhein-Main-Gebiet sexuelle<br />
Dienstleistungen anbieten<br />
INHALT: Schwerpunkte: Gewalterfahrungen, Gesundheitssituation und evtl. Hilfebedarf bei<br />
Prostituierten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-Main-Gebiet<br />
METHODE: Ziel der Studie ist zum einen auf der Basis der Kenntnisse von Gewaltprävalenzen<br />
die Ermittlung des Hilfebedarfes im Rhein-Main-Gebiet für Frauen, die gewaltdurchdrungenen<br />
Arbeitssituationen ausgesetzt sind - wie bei der Straßenprostitution, dem Drogenstrich -<br />
aber auch für jene Frauen, die als sogenannte "gehobene" Prostituierte tätig sind. Zum zweiten<br />
sollen Erkenntnisse über die Bekanntheit der neuen rechtlichen Bedingungen bei den<br />
Prostituierten selbst und zugleich die Auswirkungen dieser Änderungen für die Arbeit der<br />
Hilfeeinrichtungen gesammelt werden, und zum dritten durch die neuen Erkenntnisse die<br />
Ausbildungsbedingungen für SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen in diesem Bereich<br />
komplettiert werden. Die bei der Bundesstudie in Frankfurt erhobenen Daten zu Prostituierten<br />
werden in dieser Untersuchung in einer Sekundärauswertung analysiert und durch zusätzliche<br />
Daten erweitert. Ergänzend sind qualitative Interviews mit Prostituierten selbst und mit professionellen<br />
MitarbeiterInnen der unterschiedlichen Institutionen und Behörden - z.B. Gesundheitsämter,<br />
Polizei, Hilfevereine - durchgeführt, die weitergehende Erkenntnisse zu den<br />
Gewalterfahrungen von Prostituierten und gleichzeitig zum veränderten Hilfebedarf ange-
84 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
sichts sozial und rechtlich verbesserter Rahmenbedingungen ermöglichen. DATENGEWIN-<br />
NUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: min. 30; Auswahlverfahren: Zufall).<br />
Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; ausgewählte Experten. Stichprobe: ca. 8;<br />
Prostituierte). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 30; ausgewählte Datensätze<br />
für den Raum Frankfurt/ Main. Herkunft der Daten: Bundesstudie von 2004 "Lebenssituation,<br />
Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland - Teilpopulation Prostitutierte";<br />
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit,<br />
Studiengang Sozialarbeit (Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: Brueckn@Fb4.FH-Frankfurt.de); Bearbeiterin<br />
(e-mail: CHROP@gmx.de)<br />
[97-L] Pasero, Ursula; Priddat, Birger P. (Hrsg.):<br />
Organisationen und Netzwerke: der Fall Gender, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004,<br />
258 S., ISBN: 3-531-14255-0 (Standort: UuStB Köln(38)-31A7052)<br />
INHALT: "Wie arbeiten hochqualifizierte Frauen und Männer in Organisationen und Netzwerken<br />
zusammen, wie sind sie positioniert? Wo endet die 'klassische' Arbeitsteilung, in der Männer<br />
entscheiden und Frauen zuarbeiten? Wo entsteht der neue Gender Mix auf Augenhöhe? Unternehmen,<br />
in denen Frauen und Männer gleichrangig kooperieren, können ihr Potenzial ausschöpfen<br />
und sich besser im internationalen Wettbewerb aufstellen. In diesem Band thematisieren<br />
Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen, wie sich Geschlechterverhältnisse<br />
in Organisationen und Netzwerken zukünftig entwickeln könnten." (Autorenreferat).<br />
Inhaltsverzeichnis: Ursula Pasero & Birger P. Priddat: Vorwort (7-12); Christiane Funken: Zu<br />
Chancen und Risiken von (in)formellen Organisationsstrukturen für die Karrieren von Frauen<br />
und Männern (13-44); Johanna Hofbauer: Distinktion - Bewegung an betrieblichen Geschlechtergrenzen<br />
(45-64); Gertraude Krell: Gefühl und Geschlecht in Bürokratie, Gemeinschaft<br />
und ICH-AG (65-92); Michael Meuser: Von Frauengleichstellungspolitik zu Gender<br />
Mainstreaming: Organisationsveränderung durch Geschlechterpolitik? (93-112); Renate Ortlieb<br />
& Simone Rokitte: New Economy - neue Geschlechterverhältnisse? (113-142); Ursula<br />
Pasero: Gender Trouble in Organisationen und die Erreichbarkeit von Führung (143-164);<br />
Birger P. Priddat: Vom Gender Trouble zur Gender-Kooperation (165-198); Nicoline Scheidegger<br />
& Margit Osterloh: One network fits all? Effekte von Netzwerkcharakteristika auf<br />
Karrieren (199-226); Sylvia M. Wilz: Relevanz, Kontext und Kontingenz: Zur neuen Unübersichtlichkeit<br />
in der Gendered Organization (227-258).<br />
[98-L] Pinl, Claudia:<br />
Gender Mainstreaming: vom radikalen Gedanken zur technokratischen Umsetzung, in: Blätter<br />
für deutsche und internationale Politik, Jg. 50/2005, H. 7, S. 877-883 (Standort: UB Bonn(5)-<br />
Z59/69; UuStB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Ursprünglich in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit entstanden, hat das<br />
Konzept des Gender Mainstreaming seit der 4. UN-Weltfrauenkonferenz auch in den industrialisierten<br />
Staaten einen fulminanten Aufschwung erlebt. Die Autorin fragt, was von der ra-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 85<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
dikalen Idee, die Geschlechterperspektive in alle politischen Handlungskonzepte zu integrieren,<br />
übrig geblieben ist. Angesichts ihrer institutionell-technokratischen Umsetzung fordert<br />
sie eine Repolitisierung frauenpolitischer Netzwerke" (Autorenreferat)<br />
[99-F] Radtke, Sabine (Bearbeitung); Doll-Tepper, Gudrun, Prof.Dr.; Pfister, Gertrud, Prof.Dr.Dr.<br />
(Leitung):<br />
Frauen an die Spitze - Aktionsbündnis zur Steigerung des Frauenanteils in den Führungspositionen<br />
des Sports<br />
INHALT: 1. Wissen über die Geschlechterverteilung in Führungsgremien des Sports und über die<br />
Ursachen der Dominanz männlicher Funktionäre bereitstellen; 2. Maßnahmen der Frauenförderung<br />
und Gender Mainstreaming dauerhaft im Ehrenamt von Sportorganisationen verankern;<br />
3. den Frauenanteil in den Führungsgremien des Sports erhöhen; 4. gleichberechtigter<br />
Zugang zu Einfluss und Mitbestimmung schaffen; 5. Erfahrungen und Kompetenzen von<br />
Frauen nutzen; 6. das Defizit an Führungskräften abbauen. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Das Projekt ist Ansätzen konstruktivistischer Geschlechtertheorien sowie der Arbeits-<br />
und Organisationssoziologie verpflichtet. Organisationsanalyse der Entscheidungsgremien<br />
im deutschen Sport; 7 empirische Untersuchungen (qualitativ und quantitativ); Evaluation<br />
der Praxismaßnahmen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives<br />
Interview. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10; Experten des deutschen<br />
Sportsystems; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch<br />
(Stichprobe: 23; weibliche Führungskräfte; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 17; Drop-<br />
Outs; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 18; Spitzensportler; Auswahlverfahren: Zufall).<br />
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 413; Präsidiumsmitglieder Sportorganisationen;<br />
Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 321; Übungsleiterinnen Deutscher Turner-Bund;<br />
Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Doll-Tepper, Gudrun; Pfister, Gertrud (Hrsg.): Hat Führung ein<br />
Geschlecht? Genderarrangements in Entscheidungsgremien des deutschen Sports. Wissenschaftliche<br />
Berichte und Materialien, Bd. 3. Sport & Buch Strauß 2004.+++Radtke, Sabine:<br />
Workshop 1D - access to decision-making positions. in: Fraisse, F.; Petit, D. (eds.): Géme<br />
Confirence Europèenne Femmes et Sport. Actes - Proceedings 2004.+++Weitere Informationen<br />
unter: http://femtotop.de/ . ARBEITSPAPIERE: Radtke, Sabine: Ausstieg aus der Führung:<br />
geschlechtsspezifische Ursachenanalyse für den vorzeitigen Karriereabbruch von männlichen<br />
und weiblichen Führungskräften in Sportverbänden (Drop-Out-Studie).+++Dies.: Einstieg<br />
in die Führung? Das Führungskräftepotenzial von ehemaligen Hochleistungssportlerinnen<br />
und Hochleistungssportlern für das deutsche Sportsystem.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich<br />
Integrationspädagogik, Bewegung und Sport (Fabeckstr. 69, 14195 Berlin)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-83-852521, e-mail: sradtke@zedat.fu-berlin.de)
86 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[100-L] Roemheld, Regine (Hrsg.):<br />
Wie geht es Ihnen, Madame Europe?: Gendering in Politik und Verfassung in der Europäischen<br />
Union, (Frauen, Gesellschaft, Kritik, 39), Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. 2002, 156 S.,<br />
ISBN: 3-8255-0379-8<br />
INHALT: Wo bringt Europa den Frauen einen Gewinn? Wo trägt Europa zur Verbesserung der<br />
Situation von Frauen bei? Diese und weitere Fragen diskutieren die acht Autorinnen. Sie erläutern<br />
Gender-Aspekte in der Debatte um Grund- und Menschenrechte in Bezug auf die Verträge<br />
und eine künftige europäische Verfassung und stellen Frauenstrategien als Gender-<br />
Mainstreaming in der Politik im Allgemeinen und in der EU im Besonderen vor. Als beispielhaft<br />
für die EU-Frauenpolitik wird die überwiegend von Frauen gestaltete schwedische<br />
Frauenpolitik bezeichnet, sie habe 'Vorbildcharakter' (6). Die Kehrseite, das Problem des<br />
Frauen- und Menschenhandels in Europa, beschreiben die beiden grünen Mitglieder im Europäischen<br />
Parlament (Breyer/Sörensen) und benennen die noch vorhandenen Defizite sowie<br />
den Handlungsbedarf der europäischen Politik. Einen wichtigen Impuls für die EU in Sachen<br />
Gender-Mainstreaming gab Artikel 3, Absatz 2 des Amsterdamer Vertrages. Er sieht vor, dass<br />
die Gemeinschaft darauf hinwirkt, in allen wesentlichen Bereichen der Europapolitik<br />
äUngleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern'.<br />
Auf diese Weise 'haben die EU-Staaten die Strategie des Gender-Mainstreaming in ihrem<br />
zentralen Rechtsfundament verankert und damit für alle öffentlichen und nicht-öffentlichen<br />
Policy-Sektoren als verbindlich erklärt' (4). Aus dem Inhaltsverzeichnis: Frauen in Politik und<br />
Verwaltung: Regine Roemheld: Justitia, wo bleibt die Gerechtigkeit? Über Gendering, Frauen-<br />
und (soziale) Grundrechte in Europa (7-28); Bente Stig: Menschenrechte - Frauenrechte<br />
(29-41); Iris Roemheld: Gender in der Entwicklungszusammenarbeit. Terres des Femmes als<br />
Vorreiter im internationalen Kampf für Frauenrechte (43-62). B. Frauenstrategien in der europäischen<br />
Politik: Marianne Weg: Gender Mainstreaming als Politikmethode für Geschlechterdemokratie<br />
(63-90); Lissy Gröner: Frauen gestalten Europa. Gender Mainstreaming in der<br />
Europäischen Union (91-97); Gunilla Fürst / Kaj Fölster: Gleichstellung: Der schwedische<br />
Weg. Gender Mainstreaming - eine lang bewährte Strategie (99-135); Hiltrud Breyer / Patsy<br />
Sörensen: Frauenhandel in der EU (137-154). (ZPol, VS)<br />
[101-L] Roloff, Christine; Selent, Petra (Hrsg.):<br />
Hochschulreform und Gender Mainstreaming: Geschlechtergerechtigkeit als Querschnittaufgabe,<br />
(Wissenschaftliche Reihe NFFG, 149), Bielefeld: Kleine 2003, 320 S., ISBN: 3-89370-<br />
381-0<br />
INHALT: Ziel des von der VolkswagenStiftung finanzierten und an der Universität Dortmund<br />
durchgeführten Projektes QueR war es, die Hochschulreform mit einer Förderung der Gleichstellung<br />
der Geschlechter sowie einer stärkeren Einbeziehung der Geschlechterperspektive in<br />
Lehre und Forschung zu verbinden. Der Band dokumentiert die Abschlusstagung des Projektes,<br />
die im Januar 2003 in Dortmund stattfand. Die Beiträge vermitteln einen Überblick über<br />
die Konzeption des Dortmunder Gesamtprojektes und bieten Erfahrungsberichte aus den einzelnen<br />
Fachbereichen. Zudem enthält das Buch Berichte über Gleichstellungsbemühungen an<br />
anderen deutschen und europäischen Universitäten. Die Darstellung ist thematisch in fünf Bereiche<br />
unterteilt, die auch die zentralen Ansatzpunkte des Dortmunder Projektes darstellten,<br />
nämlich Hochschulmanagement, Gender Mainstreaming, neue Steuerungsinstrumente,<br />
Gleichstellungsstrategien in den Fachbereichen und Personalentwicklung. Vorangestellt wur-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 87<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
den verschiedene Beiträge, in denen das Thema aus übergreifender Perspektive diskutiert<br />
wird. Aus dem Inhaltsverzeichnis: I. Entwicklungen und Perspektiven international: Christine<br />
Roloff / Petra Selent / Carsten Pfaff: Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie - Viereinhalb<br />
Jahre Projekt 'QueR' an der Universität Dortmund (35-55) Ayla Neusel: Zukunftsentwürfe<br />
für die Universität (56-73); Teresa Rees: Gender Mainstreaming: Women in Science (74-<br />
83); Maya Widmer: Das Bundesprogramm Chancengleichheit und seine Wirkung auf die<br />
schweizerische Hochschullandschaft (84-97); Gabriele Moser: Frauenförderung und Personalentwicklung<br />
an der Universität Wien (98-111); II. Hochschulmanagement kreativ und geschlechtergerecht<br />
gestalten: Andrea Kaus / Anja Tillmann: Geschlechtergerechtigkeit als<br />
Querschnittaufgabe - Innovationsimpulse am Beispiel der Ruhr-Universität Bochum (RUB)<br />
(118-129); Anneliese Niehoff: 'Die Geschlechterbrille aufsetzen ...'. Gender Mainstreaming<br />
an der Universität Bremen (130-143); Sigrid Michel: Hochschulmanagement kreativ und geschlechtergerecht<br />
mit Unterstützung der Gleichstellungsbeauftragten gestalten - Fallbeispiel<br />
Fachhochschule Dortmund (144-161); III. Von der Frauenförderung zum Gender Mainstreaming:<br />
Helen Füger: Knacknüsse der Gleichstellungsarbeit an Westschweizer Universitäten.<br />
Erfahrungen der Universität Freiburg (175-181); Barbara Lischetti: Die Frauenbeauftragte -<br />
ein Auslaufmodell? Erfahrungen mit Gender Mainstreaming an der Universität Bern (182-<br />
190); IV. Entwicklung und Einflüsse der neuen Steuerung: Anke Burkhardt: Sachsen-Anhalt:<br />
Hochschulsteuerung und Gender Mainstreaming - Chancengleichheit als Leistungsindikator<br />
(195-212); Mechthild Koreuber / Andrea Güttner: Zielvereinbarungen und formelgebundene<br />
Mittelvergabe: Kommunikation versus Operationalisierung (213-223); V. Fachbereiche auf<br />
dem Weg: Rafaela Borgwardt / Erik Eichholz: Keine Via regia zur Gleichstellung: Ein Vergleich<br />
von klassischer Frauenförderung und ökonomischem Motivationsmodell an einem<br />
Fachbereich 1985 bis 2000 (231-241); Kerstin Wasgien / Bettina Wirtz: Zwei Fakultäten auf<br />
dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit. Erfahrungen aus den Reformprojekten in Maschinenbau<br />
und Raumplanung (242-253); Monika Kil: Fachbereichsentwicklung: Akteure/-innen<br />
und Evaluation (254-265); VI. Perspektive Personalentwicklung in der Wissenschaft: Elisabeth<br />
Maurer: Geschlechtergerechte Personalförderung an der Universität Zürich? Qualifikationsstellen<br />
und Pflichtenhefte für den Mittelbau (274-282); Barbara Hey / Roswith Roth / Ilse<br />
Wieser: Frauen an der Universität Graz: Kompetenzen und Vernetzungsstrategien zur Etablierung<br />
einer symmetrischen Geschlechterkultur (283-294); Sabine Mertel / Maria-Elenora<br />
Karsten: 'Eine wissenschaftliche Karriere gestalten' - Einblicke und Ausblicke in geschlechtergerechte<br />
Personalentwicklung im Spektrum biographischer Kompetenz und Institutionenkultur<br />
(295-311). (ZPol, VS)<br />
[102-L] Sauer, Birgit:<br />
Geschlecht und Politik: institutionelle Verhältnisse, Verhinderungen und Chancen, (Alte und<br />
neue Ungleichheiten : Transformationen und Perspektiven von Geschlechterverhältnissen in unterschiedlichen<br />
gesellschaftlichen Bereichen, Bd. 1), Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2004, 106 S., ISBN:<br />
3-936846-89-8 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MS2900/314)<br />
INHALT: "Zum Wintersemester 2001/2002 konnte in Rheinland-Pfalz eine internationale und<br />
interdisziplinäre Gastprofessur Frauen- und Geschlechterforschung etabliert werden. Erste<br />
Inhaberin der Gastprofessur, die vom Institut für Politikwissenschaft an der Universität Mainz<br />
ausgerichtet wurde, war die Politikwissenschaftlerin Ao. Prof. Dr. Birgit Sauer von der Universität<br />
Wien, Österreich. Ihre Vorträge, die im Kontext der Gastprofessur gehalten wurden,<br />
liegen nun in diesem ersten Band der Dokumentation zur Gastprofessur auch in schriftlicher
88 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
Form vor." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Das "bewundernswert Männliche" des Staates.<br />
Überlegungen zum Geschlechterverhältnis in der Politik (13-26); II. "Geschlechterdemokratie".<br />
Institutionelle Verhältnisse, Verhinderungen und Chancen (27-40); III. "Politologie<br />
der Gefühle". Emotionen in der Frauen- und Geschlechterforschung (41-56); IV. Zivilgesellschaft<br />
versus Staat? Plädoyer für ein hegemonietheoretisch-geschlechterkritisches Konzept<br />
der Zivilgesellschaft(57-74); V. Der Staat als geschlechtsspezifisches Gewaltverhältnis. Überlegungen<br />
zur Dauerhaftigkeit männlicher Gewaltoligopole (75-103).<br />
[103-L] Schenk, Chris:<br />
Über Frauenpolitik, Gender Mainstreaming und die Notwendigkeit der Weiterentwicklung<br />
politischer Theorie und Praxis, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.):<br />
GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S.<br />
209-220, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193)<br />
INHALT: Die Geschlechterfrage ist nach Meinung des Autors nach wie vor ungelöst, denn der<br />
Anteil von Frauen an den gesellschaftlichen Ressourcen, wie Einkommen, beruflichen Entwicklungschancen,<br />
Anteil an Führungspositionen etc., ist immer noch deutlich geringer als<br />
der der Männer. Die Frauenpolitik hat die herrschenden Zustände in den Geschlechterverhältnissen<br />
als patriarchale Strukturen thematisiert und zum öffentlichen Thema gemacht. Sie hat<br />
dafür gesorgt, dass im öffentlichen Dienst, an Universitäten und in Betrieben Frauenfördermaßnahmen<br />
angeboten, Frauenbeauftragte eingesetzt und Landesgleichstellungsgesetze verabschiedet<br />
wurden. Angesichts des ausgebliebenen Durchbruchs ist jedoch zu fragen, ob nicht<br />
der frauenpolitische Ansatz selbst Denkblockaden geschaffen hat und dadurch weitergehenden<br />
Veränderungen im Wege stand bzw. immer noch steht. Die Engführung der Geschlechterverhältnisse<br />
als Frauenfrage beinhaltet Implikationen, deren Gültigkeit nach Ansicht des<br />
Autors entweder von Anfang an fraglich war oder zumindest in heutiger Zeit bestreitbar ist:<br />
Frauen sind als Kollektivsubjekte und als Opfer der Männerherrschaft zu verstehen und als<br />
solche in ihren Entwicklungsmöglichkeiten beschnitten worden - folglich defizitär und daher<br />
auf frauenpolitische Hilfe angewiesen. Diese Grundannahmen werden im vorliegenden Beitrag<br />
einer kritischen Betrachtung unterzogen sowie die frauenpolitischen Perspektiven von<br />
"Gender Mainstreaming" und "Managing Diversity" herausgestellt. (ICI2)<br />
[104-F] Schmähl, Winfried, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Alterssicherung von Frauen<br />
INHALT: Die Gestaltung der Alterssicherung von Frauen ist ein seit langem diskutiertes Thema.<br />
Dabei standen zumeist die gesetzlichen Systeme (insbesondere die gesetzliche Rentenversicherung)<br />
im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit sich ändernden<br />
familialen Strukturen, gestiegener Erwerbsbeteiligung, sich wandelnden normativen Vorstellungen<br />
sind immer wieder Vorschläge zur Veränderung der Struktur der Alterssicherung<br />
(z.B. mehr eigenständige, weniger "abgeleitete" Alterssicherung) entwickelt worden. Die<br />
Tendenz zu einer Reduzierung gesetzlicher Systeme und deren partielle Substitution durch<br />
private Vorsorge hat - wie auch manche früheren gesetzgeberischen Maßnahmen (z.B. hinsichtlich<br />
der Altersgrenzen) - geschlechtsspezifische Auswirkungen. Die Analyse solcher geschlechtsspezifischen<br />
Aspekte ist einerseits ein "Querschnittsthema" (und berührt deshalb<br />
auch andere Projekte, so zur privaten Vorsorge oder zur Alterssicherung von Selbständigen),
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 89<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
erfährt aber auch eine Bündelung im Rahmen dieses Vorhabens, um den besonderen Stellenwert<br />
dieser Frage im Rahmen von Reformkonzepten herauszuarbeiten. Zur Vorbereitung und<br />
im Rahmen einer von der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte durchgeführten Tagung<br />
wurden konzeptionelle Vorstellungen entwickelt.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmähl, Winfried: Alterssicherung von Frauen im Prozess ökonomischen,<br />
gesellschaftlichen und politischen Wandels - zugleich zur Einführung in das<br />
Thema des Kolloquiums". in: Schmähl, Winfried; Michaelis, Klaus (Hg.): Alterssicherung<br />
von Frauen. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2000, S. 9-35. ISBN 3-531-13566-X.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Wirtschaftswissenschaftliche<br />
Abteilung (Postfach 330440, 28334 Bremen)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-4055, Fax: 0421-218-7540,<br />
e-mail: schmaehl@zes.uni-bremen.de)<br />
[105-F] Schmidt-Koddenberg, Angelika, Prof.Dr.; Genenger-Stricker, Marianne, Prof.Dr.; Hasenjürgen,<br />
Brigitte, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Transkulturelles und interreligiöses Lernhaus der Frauen<br />
INHALT: Das Projekt zielt auf die Vernetzung bestehender Initiativen und Organisationen zum<br />
Thema Migration und zugleich auf die Ansprache von Frauen verschiedener kultureller Herkunft,<br />
die mehr Austausch suchen, sich ehrenamtlich engagieren möchten oder berufliche<br />
Perspektiven anstreben. Religion ist dabei als ein hervorragender Anknüpfungspunkt zu verstehen.<br />
Das Projekt ist anwendungsorientiert, d.h.: Es qualifiziert Frauen verschiedener kultureller<br />
Herkunft durch die Vermittlung von Techniken und Methoden (skills), von allgemeiner<br />
Sachkompetenz (basics) und von berufsbezogenen Kenntnissen (net and practice). Dafür wird<br />
ein Curriculum 'Cultural worker' (Arbeitstitel) entwickelt. Weitere Projektziele sind, Multiplikatorinnen<br />
auszubilden, die Kultur des Austauschs zu fördern und vor allem die Partizipation<br />
von Frauen zu erhöhen.<br />
METHODE: anwendungsorientiert; differenziertes Forschungsdesign; Mix aus qualitativen und<br />
quantitativen Erhebungsmethoden; wissenschaftlich begleitet durch KFH-KollegInnen, in<br />
Kooperation mit der überparteilichen Fraueninitiative 'Berlin - Stadt der Frauen'<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Münster, FB Sozialwesen<br />
(Piusallee 89, 48147 Münster); Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt.<br />
Köln, FB Sozialwesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln)<br />
KONTAKT: Hasenjürgen, Brigitte (Prof.Dr. e-mail: b.hasenjuergen@kfhnw.de); Schmidt-<br />
Koddenberg, Angelika (Prof.Dr. e-mail: a.schmidt-koddenberg@kfhnw.de)<br />
[106-L] Schubert-Lehnhardt, Viola:<br />
Kein Haushalt ist geschlechtsneutral: geschlechtergerechte Haushaltsführung als Beitrag zur<br />
Demokratisierung der Gesellschaft, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen,<br />
2005, H. 173, S. 212-222 (URL:<br />
http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/173/173_Schubert.pdf)
90 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
INHALT: Die Verfasserin stellt zunächst die Folgen der Gesetzesnovellen in den Bereichen Arbeitsmarkt-<br />
und Gesundheitspolitik in Deutschland unter geschlechtsspezifischer Perspektive<br />
dar. Aufgrund ähnlicher Erfahrungen wurden international Forderungen nach einer Strategie<br />
des Gender Budgeting laut. In einigen Ländern ist diese politische Strategie bereits umgesetzt<br />
worden. Der Beitrag beschreibt die Annahmen, die Schritte und Instrumente dieser Strategie,<br />
um dann einen Überblick über entsprechende Initiativen in Deutschland zu geben. Abschließend<br />
wird diskutiert, wie diese Strategie zur Demokratisierung der Gesellschaft insgesamt<br />
beitragen kann. (ICEÜbers)<br />
[107-F] Schulze, Eva, Dr. (Leitung):<br />
Stiften Frauen anders? Untersuchung zu Stiftungsaktitäten von und für Frauen<br />
INHALT: Zum ersten Mal wird eine umfassende Studie zu deutschen Stifterinnen vorgelegt.<br />
Enthalten sind Ergebnisse zu den Motiven, eine Stiftung zu gründen, den Zielen, die Frauen<br />
mit ihrer Stiftung verfolgen und die Stiftungstätigkeit. Eine Beschreibung des Sozialprofils,<br />
der Wert- und Lebensorientierungen vervollständigen die Ergebnisse zu den Stifterinnen.<br />
Kontext/ Problemlage: Der Stellenwert von Stiftungen wird wegen der tief greifenden Sparmaßnahmen<br />
der öffentlichen Hand immer wichtiger. Bislang gibt es wenig Forschungen über<br />
das deutsche Stiftungswesen. Fragen zur gesellschaftlichen Rolle des stifterischen Handelns<br />
sind kaum bearbeitet. Vor allem fehlten gesicherte Aussagen zu den StifterInnen als Personen,<br />
deren Motive, Erwartungen und Ziele, die sie mit der Gründung einer Stiftung verbinden.<br />
Insbesondere das Potential von Stiftungen von Frauen für Frauen ist weitgehend unbekannt.<br />
Deutlich ist jedoch, dass es immer mehr vermögende Frauen gibt und geben wird. Bis<br />
2010 werden Vermögen von ca. 2 Billionen Euro vererbt ("Erbschaftswelle" seit Anfang der<br />
90er Jahre). Bislang gibt es wenig Erkenntnisse darüber, wie Frauen mit ihrem Reichtum umgehen.<br />
Nur ein kleiner Teil wird zu Stifterinnen. Fragestellung: Die zentrale Fragestellung ist,<br />
ob Frauen anders stiften als Männer. Weiterhin ist von Interesse, was Frauen bewegt, eine<br />
Stiftung zu gründen und welche Zwecke sie damit verbinden. So wurde z.B. angenommen,<br />
dass Frauen stärker für soziale Zwecke eintreten als Männer und weniger häufig in den Gremien<br />
der Stiftung mitarbeiten. Darüber hinaus ist von Interesse, wie vermögende Frauen stärker<br />
zu stifterischem Handeln animiert werden können. Darstellung der Ergebnisse: Ein Drittel<br />
der Befragten der "Bertelsmann StifterStudie" sind weiblich. Die Stifterinnen sind hoch gebildet,<br />
verheiratet, im Durchschnitt 69 Jahre alt und über die Hälfte ist kinderlos. Dass für die<br />
Stiftung verwendete Vermögen stammt bei Frauen häufiger als bei Männern aus Erbschaften<br />
oder Schenkungen. Stifterinnen wollen häufiger als Stifter die Rolle der Frau in der Gesellschaft<br />
stärken. Des Weiteren wollen sie mit der Stiftungsgründung häufiger als Männer das<br />
Andenken an eine nahe stehende Person wahren und sie meinen auch häufiger als Männer,<br />
der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen. Die wichtigsten Motive für eine Stiftungsgründung<br />
sind vorwiegend der Wunsch, "etwas bewegen zu wollen", "Verantwortungsbewusstsein<br />
gegenüber den Mitmenschen" zu übernehmen sowie das Anliegen "konkrete Missstände<br />
bekämpfen" zu wollen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Anfang 2004 wurde eine schriftliche Befragung im Rahmen der "Bertelsmann StifterStudie"<br />
durchgeführt. Auf Grundlage der Datenbasis des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen<br />
wurden StifterInnen einbezogen, die seit 1990 eine Stiftung gegründet haben. Insgesamt<br />
wurden 1666 Fragebögen verschickt. Der Rücklauf betrug rd. 38 Prozent (630 Fragebögen).<br />
Die Analyse der Daten im Hinblick auf die vorliegende Stifterinnen-Studie wurde durch<br />
die vergleichende Analyse der Daten der Stifter und Stifterinnen herausgearbeitet.
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 91<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schulze, Eva; Meyer, Sibylle;<br />
Budnick, Andrea; Frickel, Sybille; Vers, Susann: Stiften Frauen anders? Untersuchung zu<br />
Stiftungsaktivitäten von und für Frauen. Berlin 2004. 62 S.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Berlin-Brandenburg Institut für Sozialforschung und sozialwissenschaftliche<br />
Praxis e.V. (Ansbacher Str. 5, 10787 Berlin)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: e.schulze@bis-berlin.de)<br />
[108-F] Smolka, Adelheid, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Rupp, Marina, Dr. (Leitung):<br />
Wege aus der häuslichen Gewalt<br />
INHALT: Dieses Projekt dient der wissenschaftlichen Begleitung und Auswertung eines Modellversuchs,<br />
den das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und<br />
Frauen durchführt. Ziel dieses Modellversuchs ist die Verbesserung der Beratungssituation<br />
von Opfern häuslicher Gewalt durch die Unterstützung vorhandener Beratungseinrichtungen.<br />
Für die Dauer von 16 Monaten wird dazu in bestehenden Beratungseinrichtungen die Beratungskapazität<br />
für Fragen im Zusammenhang mit dem Gewaltschutzgesetz aufgestockt. Da<br />
Frauenhäuser über besondere Erfahrung und fachliche Qualifikation (z.B. in Sicherheitsfragen)<br />
für die Beratung von Opfern häuslicher Gewalt verfügen und bereits ambulante Beratung<br />
anbieten, schienen sie als Projektträger besonders geeignet. Im Rahmen des Modellprojekts<br />
sollen zudem fachliche, organisatorische und finanzielle Rahmenbedingungen im Zusammenhang<br />
mit der Beratung nach dem Gewaltschutzgesetz geklärt werden. Die wissenschaftliche<br />
Begleitung des Modellprojekts bezieht sich zunächst auf die Fragestellung, welcher<br />
Bedarf durch die Beratungsstelle auf welche Art und Weise gedeckt wird. Weitergehendes<br />
Ziel ist die Entwicklung von Leitlinien für einen effektiven Schutz von Betroffenen in<br />
Form einer Handreichung für Beratungseinrichtungen, Polizei und Justiz. GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Bayern<br />
METHODE: Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojektes Im Rahmen des Modellprojekts<br />
werden die Personalkapazitäten in externen Beratungsstellen von sechs bayerischen Frauenhäusern<br />
zeitlich befristet aufgestockt. Diese Beratungsstellen und das jeweils zugehörige<br />
Frauenhaus werden in die wissenschaftliche Begleitung einbezogen, zwei bis drei weitere<br />
bayerische Frauenhäuser nehmen als kleine Vergleichsgruppe an der Studie teil. Die wissenschaftliche<br />
Begleitung umfasst eine umfangreiche Datenerhebung, die quantitative und qualitative<br />
Elemente verbindet. Erfassung des Beratungsanfalls in allen bayerischen Frauenhäusern<br />
und Notrufen: Für die Laufzeit des Projekts wird an allen bayerischen Frauenhäusern<br />
und Notrufen (letztere fakultativ) eine einfache Statistik über (ambulante) Beratungen geführt,<br />
um einen generellen quantitativen Überblick über das Beratungsgeschehen im Zusammenhang<br />
mit dem GewSchG zu erhalten. Erfassung der Arbeit der Beratungsstellen durch einen<br />
Erhebungsbogen. Um Umfang und inhaltliche Aspekte der geleisteten Beratungstätigkeit<br />
darzulegen, wird die Arbeit der Beratungsstellen dokumentiert. Hierzu wird jede qualifizierte<br />
ambulante Beratung nach dem Gewaltschutzgesetz mit Hilfe eines standardisierten und differenzierten<br />
Instruments erfasst. Erhoben werden zum einen Merkmale der beratenen Opfer von<br />
Gewalt und der Gewaltbeziehung, zum anderen Merkmale der Beratung. Neben inhaltlichen<br />
Aspekten sind dies auch organisatorische und prozessuale Charakteristika. Die Erhebung erfolgt<br />
während der gesamten Projektlaufzeit. Erfassung der strukturellen Rahmenbedingungen:<br />
Nachdem in den einzelnen Modellstandorten teilweise sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen<br />
zu berücksichtigen sind, sollen diese Besonderheiten entsprechend dokumentiert und
92 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
in der Auswertung des Projekts berücksichtigt werden. Basis für diese Deskriptionen sind u.a.<br />
die Sachstands- und Jahresberichte der entsprechenden Frauenhäuser. Qualitative Befragungen:<br />
Ergänzend zu den standardisierten Erhebungen ist es notwendig, die Arbeit der Modellberatungsstellen<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven qualitativ zu bewerten. Hierzu werden<br />
leitfadenbasierte Interviews mit verschiedenen Beteiligten bzw. Experten durchgeführt. Auswertung,<br />
Feedback und Dokumentation Die aus den verschiedenen Quellen erzielten Erkenntnisse<br />
werden in Besprechungsrunden an alle beteiligten Stellen zurückgegeben, so dass<br />
ggf. weitere Verbesserungsschritte unternommen werden können, und zwar sowohl hinsichtlich<br />
der Kooperation wie auch hinsichtlich der konkreten Gestaltung des Beratungsangebotes.<br />
Entwicklung eines Leitfadens für die Beratungspraxis. Aus den bisherigen Arbeiten im Themengebiet<br />
ergeben sich zwei grundlegende Erkenntnisse: Erstens ist das Gewaltschutzgesetz<br />
sehr komplex und stellt damit hohe Anforderungen an die Beratung. Zweitens sind durch den<br />
Beratungsanlass selbst, d.h. seiner Problematik und seiner Dynamik, spezielle Bedingungen<br />
vorgegeben, denen im Interesse der Betroffenen Rechnung getragen werden muss. Beispielsweise<br />
erfordert es oftmals eine längere Zeit und mehrere Anläufe, ehe sich Betroffene aus einer<br />
Gewaltbeziehung lösen können. Daher hat sich das Modellprojekt als zweiten Arbeitsschritt<br />
zum Ziel gesetzt, einen Leitfaden für die Beratungspraxis zu entwickeln, der sowohl<br />
wesentliche Inhalte des Gewaltschutzes als auch zum Beratungssetting, deren Ablauf etc. enthält.<br />
Das breit gefächerte Themenspektrum wird gemeinsam mit den Beraterinnen der Modellberatungsstellen,<br />
dem fachlichen Beirat des Modellprojektes und weiteren Expert(inn)en<br />
entwickelt. Der Leitfaden soll zu Beginn des Jahres 2006 zur Verfügung stehen. Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (geförderete<br />
Beratungseinrichtungen -Beratungsstellen für häusliche Gewalt an Frauenhäuseren-<br />
und Vergleichsgruppe; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat<br />
Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />
FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm<br />
4, 96047 Bamberg)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0951-96525-27, e-mail: marina.rupp@ifb.uni-bamberg.de)<br />
[109-F] Spreyermann, Christine (Leitung):<br />
Mentoring Deutschschweiz. Programm für Wissenschaftlerinnen zur Unterstützung einer<br />
Akademischen Karriere<br />
INHALT: Mentoring, ein Instrument zur individuellen Nachwuchsförderung, ist eines der Massnahmenmodule<br />
des Bundesprogramms für Chancengleichheit (Modul 2), das zur Verdoppelung<br />
des prozentualen Anteils von Professorinnen in der Schweiz bis zum Jahr 2006 von 7%<br />
auf 14% beitragen soll. Mit Mentoring-Programmen sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
zur gezielten Laufbahnplanung angeregt, in ihrem Selbstverständnis als Wissenschaftlerinnen<br />
gestärkt und durch Vernetzung besser in den Wissenschaftsbetrieb integriert werden. Mentoring<br />
Deutschschweiz ist ein interuniversitäres und fächerübergreifendes Programm für fortgeschrittene<br />
Doktorandinnen, Postdoktorandinnen und Habilitandinnen. Das gut ein Jahr dauernde<br />
Programm bietet ein One-to-One Mentoring und ein begleitendes Rahmenprogramm<br />
Mentoring Deutschschweiz ist ein Kooperationsprojekt der Gleichstellungsstellen der Universitäten<br />
Basel, Bern, Freiburg, Luzern, St. Gallen, Zürich und der ETH Zürich. Das Projekt ist
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 93<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
an der Abteilung für die Gleichstellung von Frauen und Männern (AfG) der Universität Bern<br />
angesiedelt. (Zwischen)ergebnisse: Die begleitende Evaluation zeigt, dass die Anzahl und<br />
Unterschiedlichkeit der 45 Programmteilnehmerinnen und 39 MentorInnen ein gutes Ausgangspotential<br />
zum Netzwerken bilden, das auch genutzt wird. Das Programm verfügt über<br />
hilfreiche Instrumente zur effizienten Nutzung und Gestaltung der Mentoring-Beziehung und<br />
über ein Rahmenprogramm, die sich je mit ihren Leistungen ergänzen. Unterschiedliche, sehr<br />
heterogene Zielgruppen können von den Leistungen profitieren. Die Mentees verzeichnen als<br />
Programmleistungen Unterstützung im Bereich Vernetzung mit Frauen gleicher Qualifikationsstufe<br />
wie auch mit ProfessorInnen. Sie geben an, Unterstützung im Hinblick auf karrierespezifisches<br />
Wissen und Strategien (Feedback zur eigenen Qualifikation, Klärung der Karriereziele,<br />
Kenntnisse über das Funktionieren des Wissenschaftssystems, Laufbahnstrategien)<br />
und Unterstützung bezüglich persönlicher Kompetenzen (Selbstsicherheit, zielgerichtetes Arbeiten,<br />
Selbstverständnis als Wissenschafterin) erhalten zu haben. Die Teilnahme führt bei<br />
zwei Dritteln der Mentees zu einer Klärung der Karriereziele, und bei der Hälfte der Befragten<br />
zu einer grösseren Motivation, eine akademische Karriere anzustreben. Trotz kurzer Programmzeit<br />
weisen die Mentees erste konkrete Qualifizierungsschritte aus und schreiben Mentoring<br />
Deutschschweiz zu, einen Beitrag zur Erreichung dieser Schritte geleistet zu haben.<br />
Doktorandinnen und Mentees der Fachbereiche BW-Nat-Med ziehen insgesamt eine positivere<br />
Bilanz. Dies kann in Beziehung zu einer besseren Betreuungssituation in diesen Fachbereichen<br />
gesehen werden wie auch zu möglicherweise offeneren Zukunftsperspektiven der Doktorandinnen.<br />
ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: Die Evaluation ist als begleitende formative Evaluation angelegt. Die Fragestellungen<br />
sollen arbeitsteilig mit internem Monitoring, externer Begleitung und schriftlicher Befragung<br />
von allen Teilnehmerinnen nach Programmabschluss beantwortet werden. Das Monitoring<br />
hält systematisch fest, welche Meilensteine erreicht, welche Angebote genutzt und wie<br />
diese bewertet werden. Alle Rückmeldungen sind persönlich zuordenbar. Regelmässige Evaluationsgespräche<br />
zwischen Programmverantwortlichen und mir erlauben auf der einen Seite<br />
den aktuellen Stand sowie die eingesetzten Monitoringinstrumente zu reflektieren als auch<br />
weitere Instrumente zu entwickeln. Mentoren und Mentorinnen ziehen schriftliche Bilanz in<br />
einem persönlichen Online-Fragebogen (Schlussfeedback). Der Fragebogen der Mentees ist<br />
so angelegt, dass er einen Vergleich mit der gesamtschweizerischen Teilnehmendenbefragung<br />
von Modul 2 erlaubt. Die Auswertung geschieht nach Qualifikationsstufen (doktorierend<br />
bzw. habilitierend), Fachbereichen (Soz-Phil-Jus und BW-Nat-Med), Ausprägung des Ausgangsprofils<br />
und nach dem Grad des Commitments. Untersuchungsdesign: Zeitreihe, Zeitpunkt<br />
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Mentorinnen und Mentees;<br />
Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Projektverantwortliche; Auswahlverfahren:<br />
total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Spreyermann, Christine: Mentoring Deutschschweiz. Programm<br />
für Wissenschaftlerinnen zur Unterstützung einer Akademischen Karriere. Evaluation des<br />
zweiten Programms von September 2002 bis Januar 2004 im Auftrag von Mentoring<br />
Deutschschweiz. Bern 2004.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Univ. Bern Abt.<br />
für die Gleichstellung von Frauen und Männern FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision (Maulbeerstrasse<br />
14, 3011 Bern, Schweiz)
94 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
110-L] Stiegler, Barbara:<br />
Geschlechter in Verhältnissen: Denkanstöße für die Arbeit in Gender Mainstreaming Prozessen,<br />
(Expertisen zur Frauenforschung), Bonn 2004, 35 S., ISBN: 3-89892-211-1 (Graue Literatur;<br />
URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/02613.pdf)<br />
INHALT: Der gegenwärtige Umbau des Sozialstaates mit seinen ökonomischen und sozialen<br />
Verwerfungen erschwert die Umsetzung von Gender Mainstreaming, denn Geschlechterfragen<br />
werden im Mainstream eher als Randproblematik angesehen und weniger in ihrem Beitrag<br />
zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen geschätzt. Auch das mangelhafte Verständnis<br />
und Wissen um die Geschlechterverhältnisse ist eine der Bremsen, die Prozesse blockieren<br />
kann. Vor diesem Hintergrund liefert die Expertise Denkanstösse für die Arbeit in<br />
Gender Mainstreaming-Prozessen. Im ersten Kapitel geht es um die Frage: Was ist Geschlecht?<br />
Es werden Dimensionen von Geschlecht vorgestellt und traditionelle Geschlechterkonzepte<br />
mit alternativen Geschlechterkonzepten konfrontiert. Im zweiten Kapitel wird am<br />
Beispiel der Familie und des Arbeitsmarktes deutlich gemacht, dass Gender nicht nur eine<br />
Kategorie zur Beschreibung von Personen ist, sondern dass Gender auch ein konstitutives<br />
Merkmal von gesellschaftlichen Strukturen ist und politische Strategien leitet. Im dritten Kapitel<br />
werden geschlechterpolitische Zielsetzungen formuliert, die den alternativen Vorstellungen<br />
von Geschlecht entsprechen. Im vierten Kapitel wird abschließend die Debatte um verschiedene<br />
geschlechterpolitische Strategien aufgenommen. Dabei werden Antidiskriminierungsstrategien,<br />
Gender Mainstreaming und Managing Diversity auf ihre Reichweite hin analysiert.<br />
(ICG2)<br />
[111-F] Stürzer, Monika; Dressel, Christian; Heß-Meining, Ulrike; Lohel, Vera; Wolf, Karin<br />
(Bearbeitung); Cornelißen, Waltraud, Priv.Doz. Dr. (Leitung):<br />
Kommentierter Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland<br />
INHALT: Gleichstellung, deren Wandel in: Bildung, Ausbildung, Weiterbildung; Erwerbstätigkeit;<br />
Einkommen; Familie/ Lebensformen; Vereinbarkeit; politische Partizipation/ bürgerschaftliches<br />
Engagement; soziale Sicherung; Gesundheit; Behinderung; Gewalt. ZEITRAUM:<br />
1970-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Es wird davon ausgegangen, dass die traditionelle Geschlechterordnung in einigen<br />
Bereichen aufbricht und sich in den letzten Jahrzehnten (im Westen teilweise nah dem Osten)<br />
Angleichungstendenzen bis in die Gegenwart zeigen lassen. Sekundäranalyse repräsentativer<br />
Daten, der amtlichen Statistik. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten<br />
(Herkunft der Daten: amtliche Statistik - IAB-Stichprobe, Berufsbildungsbericht, Labour<br />
Force Survey, Allbus, Alterssurvey 2003, Familiensurvey, Jugendsurvey, BZgA-Studie Männerleben,<br />
DJI Zahlenspiegel; Auswahlverfahren: verschieden).<br />
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER:<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Geschlechterforschung und Frauenpolitik<br />
(Postfach 900352, 81503 München)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: cornelissen@dji.de)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 95<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
[112-L] Stutzer, Erich:<br />
Frauen mit Courage und Weitblick: Erfolge einer über 100-jährigen Entwicklung, in: Statistisches<br />
Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, H. 10, S. 3-8 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8819)<br />
INHALT: "'Frauen mit Courage und Weitblick' - ein Titel mit einem Doppelcharakter. Es ist<br />
sowohl eine Feststellung über Frauen im Südwesten wie auch eine Handlungsaufforderung.<br />
In Baden-Württemberg gibt es Frauen mit Courage und Weitblick, und wir brauchen (noch<br />
mehr) Frauen mit Courage und Weitblick. Wie es um die Lebenssituation der Frauen im Südwesten<br />
bestellt ist, wird in diesem Beitrag in ausgewählten Lebensbereichen vorgestellt. Hierzu<br />
wird im Wesentlichen auf die Daten der amtlichen Statistik zurückgegriffen. Damit ist<br />
auch gewährleistet, dass ein objektives und neutrales Bild der Lage von Frauen in Baden-<br />
Württemberg entsteht." (Autorenreferat)<br />
[113-F] Terlinden, Ulla, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
International women's university project - Bereich "city and gender". Entwicklung, Durchführung<br />
und Evaluation international ausgerichteter Studien<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />
Austauschdienst -DAAD-; Internationale Frauenuniversität GmbH<br />
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe<br />
Geschlechterforschung in Architektur und Planung (Gottschalkstr. 28, 34109<br />
Kassel)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-804-3208, Fax: 0561-804-3599,<br />
e-mail: terlinden@uni-kassel.de)<br />
[114-F] Theuerkauf, Sarah (Bearbeitung); Epiney, Astrid (Leitung):<br />
Commentary of article 141 EC<br />
INHALT: Art. 141 EGV Die zentrale Norm des europäischen Rechts zur Gleichstellung zwischen<br />
Männern und Frauen, nämlich der Grundsatz des gleichen Entgelts für gleiche oder gleichwertige<br />
Arbeit, befindet sich in Art. 141 EGV. Zahlreiche Richtlinien konkretisieren den Anwendungsbereich<br />
des Grundsatzes der Gleichbehandlung, insbesondere die sog. "Gleichbehandlungsrichtlinie"<br />
(Richtlinie 76/207), die den Grundsatz der Gleichbehandlung auf andere<br />
Bereiche des Arbeitslebens ausdehnt. Der Kommentar analysiert und bewertet den rechtlichen<br />
Bedeutungsgehalt der in Art. 141 EGV normierten Begriffe und des dazugehörigen Sekundärrechts,<br />
insbesondere der Richtlinie 76/207, unter besonderer Berücksichtigung der umfangreichen<br />
Rechtsprechung des EuGH. ZEITRAUM: 9/2003 bis 1/2004 GEOGRAPHISCHER<br />
RAUM: Europa<br />
METHODE: Kommentierung der Bestimmung des Art. 141 unter Analyse der Rechtsprechung<br />
des EuGH<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Epiney, A.; Theuerkauf, S.: Article 141 EC-treaty. in: Campbell,<br />
C.; Herzog, P.; Zagel, G. (eds.): The law of the European Union - a commentary of the treaties.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Center for International<br />
Legal Studies -CILS- Salzburg, AU FINANZIERER: Auftraggeber
96 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
INSTITUTION: Universität Fribourg, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Europarecht<br />
(Av. de Beauregard 11, 1700 Fribourg, Schweiz)<br />
[115-F] Thiem, Anja, M.A. (Bearbeitung); Hofmeister, Sabine, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Die Bedeutung öffentlicher Räume im ländlichen Raum für Frauen. Analyse der geschlechtsspezifischen<br />
Raumaneignung von Frauen am Beispiel einer ausgewählten Gemeinde in<br />
Mecklenburg-Vorpommern (Arbeitstitel)<br />
INHALT: Im ländlichen Raum ist, bedingt durch die infrastrukturellen Transformationsprozesse,<br />
ein Funktionsverlust der Dörfer zu beobachten, die zu Schlafstätten von Pendlern werden. Mit<br />
dem Vorhaben soll der Frage nachgegangen werden, welcher Zusammenhang zwischen der<br />
gesellschaftlichen Sozialisation und der Entstehung von spezifischen Raumstrukturen sowie<br />
der geschlechtsspezifischen Nutzung dieser Räume in Bezug auf den öffentlichen Raum besteht.<br />
Dem liegt die Annahme zugrunde, dass die Raumordnung ihrer gesellschaftlichen Aufgabe<br />
im Hinblick auf die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen dann nicht nachkommen<br />
kann, wenn die darin lebenden Menschen isoliert von der gesellschaftlichhistorischen<br />
Lebenswelt betrachtet werden und Raumstruktur und Gesellschaftsstruktur nicht<br />
als eng miteinander verbunden und als sich wandelnde, werdende und gewordene gesehen<br />
werden. In dem Promotionsvorhaben soll der öffentliche Raum sichtbar gemacht werden, der<br />
von Frauen für soziale Kontakte und Kommunikation genutzt wird. Es werden handlungsorientierte<br />
Ansätze entwickelt für ein an den Lebenssituationen der Dorfbewohnerinnen orientiertes<br />
Leitbild, dass den öffentlichen Raum beinhaltet, der Möglichkeiten für soziale Kontakte<br />
und Kommunikation gibt. In diesem Zusammenhang sollen die Instrumente der Raumordnung<br />
im Hinblick auf die Berücksichtigung weiblicher Lebenswelten analysiert werden. Es<br />
wird eine Fallstudienanalyse in zwei ausgewählten Dörfern durchgeführt. Ziel des Promotionsvorhabens<br />
ist es, die bisher überwiegend androzentrisch geprägte Sichtweise auf die Entstehung<br />
von Raumstrukturen durch eine weibliche Sichtweise zu erweitern und damit das<br />
Leitbild der Nachhaltigen Raumentwicklung zu konkretisieren. Die Forschungsergebnisse<br />
sollen Impulse zur Berücksichtigung von gesellschaftlichen Lebenssituationen in der Raumplanung<br />
geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern<br />
METHODE: Deutungsmusteranalyse; qualitative Interviews; Auswertung nach Grounded Theory<br />
DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend (Stand der Forschung:<br />
gesellschaftliches Leben im Dorf). y 10 (Frauen im Dorf; Auswahlfverfahren:<br />
Schneeballsystem). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Thiem, Anja: Zwischen räumlicher Planung und lebensweltlicher<br />
Realität: ländliche Räume im Wandel - Frauen im ländlichen Raum. in: Hofmeister, Sabine;<br />
Mölders, Tanja; Karsten, Maria-Eleonora (Hrsg.): Zwischentöne gestalten: Dialoge zur Verbindung<br />
von Geschlechterverhältnissen und Nachhaltigkeit. Wissenschaftliche Reihe, Bd.<br />
150. Bielefeld: Kleine 2003, S. 92-102. ISBN 3-89370-382-9:+++Dies.: Öffentliche Räume<br />
für Frauen im ländlichen Raum - ein Beitrag zur kulturellen Vielfalt. in: Hogenmüller, Daniel;<br />
Smeddinck, Ulrich; Tils, Ralf (Hrsg.): Landwirtschaft im Spektrum der Umweltwissenschaften.<br />
Umweltrecht und Umweltpolitik, Bd. 10. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2002, S.<br />
59-67. ISBN 3-7890-8089-6.<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-06 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Stipendium; Graduiertenförderung<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien<br />
Arbeitsgruppe Umweltplanung (21332 Lüneburg)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 97<br />
2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-78-2967, Fax: 04131-78-2532,<br />
e-mail: anja.thiem@uni-lueneburg.de)<br />
[116-L] Wichterich, Christa:<br />
Frauenbewegungen und feministische Globalisierungskritik, in: Hella Hertzfeldt, Katrin<br />
Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und<br />
Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 182-191, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />
31A9193)<br />
INHALT: Feministische Kritik an der Globalisierung artikulierten in den 1990er Jahren zum<br />
einen Frauenbewegungen und Aktivistinnen aus ihren politischen Praktiken heraus, zum anderen<br />
feministische Wissenschaftlerinnen. Das NRO-Forum bei der 4. Weltfrauenkonferenz<br />
1995 in Beijing war die erste globale Plattform, auf der Frauen aus allen Kontinenten die neoliberale<br />
Globalisierung zu einem zentralen Thema machten. Zwischen zwei Achsen der Kritik,<br />
nämlich am Neoliberalismus und an den Fundamentalismen, spannte sich die Auseinandersetzung<br />
um die Globalisierung. Frauenorganisationen, die vorher strategisch vor allem auf<br />
Lobbying und die politische Verhandlungskultur der UN-Konferenzen gesetzt hatten, reihten<br />
sich in die globalisierungskritische Bewegung ein, wobei sich jedoch Ende der neunziger Jahre<br />
bei vielen Aktivistinnen eine Ernüchterung über die geringe Wirkung ihrer Anstrengungen<br />
einstellte. Von daher stellte sich die Frage nach den Adressaten für geschlechterpolitische<br />
Forderungen, dem politischen Ort der Auseinandersetzung und den Strategien neu. Ein Signal<br />
für eine andere politische Strategie transnationaler Vernetzung und eine "Globalisierung von<br />
unten" setzten Frauen im Jahr 2000 mit dem Weltmarsch "Olymp". Die Autorin beschreibt im<br />
vorliegenden Beitrag die Entwicklungen und Ziele der neuen sozialen Frauenbewegungen<br />
und erörtert feministische Perspektiven zwischen Widerstand und Identitätsfindung. (ICI2)<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
[117-L] Algan, Yann; Cahuc, Pierre:<br />
Job protection: the macho hypothesis, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der<br />
Arbeit GmbH, 1192), Bonn 2004, 35 S.; 473 KB (Graue Literatur;<br />
URL: ftp://ftp.iza.org/dps/dp1192.pdf)<br />
INHALT: "This paper shows that employment protection is influenced by the male breadwinner<br />
conception which is itself shaped by religions. First, by using international individual surveys,<br />
we document that Catholics, Muslims and Orthodoxs are more likely to support such 'macho<br />
values' than Protestants and atheists. Second, we develop a model showing that such a macho<br />
bias yields support to job protection legislation. This prediction is strongly supported by<br />
OECD panel data regressions including country-fixed effects." (author's abstract)
98 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
[118-L] Angelo, Silvia:<br />
Was hat der Euro mit den Frauen zu tun?: Auswirkungen der Europäischen Wirtschafts-<br />
und Beschäftigungspolitik auf Frauen, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege<br />
aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 19-34, ISBN: 3-631-52593-1<br />
INHALT: "Silvia Angelo bezieht sich in ihrem Beitrag nicht nur auf arme, sondern auf alle erwerbsfähigen<br />
Frauen, indem sie unterstreicht, dass Frauen in den EU-Mitgliedstaaten generell<br />
im Hinblick auf Erwerbstätigkeit und Erwerbseinkommen, Arbeitslosigkeit und schließlich<br />
Einkommensarmut gegenüber Männern benachteiligt sind. Als mögliche Wege aus der Benachteiligung<br />
von Frauen untersucht sie zum einen den so genannten Luxemburg-Prozess, der<br />
die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zum Ziel hat, zum anderen die europäische Strategie zur<br />
Förderung des sozialen Zusammenhalts bzw. der sozialen Eingliederung, die letztlich auch<br />
ein Mittel zur Armutsbekämpfung darstellt. Als effizienteste Form der Armutsbekämpfung<br />
wird darin die Integration in den Arbeitsmarkt gesehen. Angelo erkennt zwar an, dass beide<br />
Strategien, national und supranational, öffentliche Debatten angekurbelt haben, auf Grund der<br />
- unhinterfragten - Vormachtstellung der neoklassisch-monetaristischen Wirtschaftspolitik<br />
weisen sie bislang jedoch kaum nennenswerte realpolitische Wirkungen auf. Angesichts der<br />
aktuellen Prioritätensetzung bleibt Silvia Angelo zudem skeptisch, dass sozialpolitische EU-<br />
Strategien in nächster Zukunft an Bedeutung zunehmen werden." (Autorenreferat)<br />
[119-L] Baur, Christine; Fleischer, Eva; Schober, Paul:<br />
Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt: Grundlagenwissen für Projekte, Unternehmen<br />
und Politik, Innsbruck: Studien-Verl. 2005, 212 S., ISBN: 3-7065-4035-5<br />
INHALT: "Wo liegen die Wurzeln des Begriffs Gender Mainstreaming? Welche theoretischen<br />
und rechtlichen Grundlagen gibt es und wie kann Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt<br />
umgesetzt werden? Im Buch werden feministische Theorien und zentrale Begriffe der Gleichstellungspolitik<br />
aus wissenschaftlicher und rechtlicher Sicht diskutiert. Aktuelle Themengebiete<br />
wie Berufswahl, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Einkommensverteilung, Gleichbehandlung<br />
und Gleichstellung finden hier besondere Berücksichtigung. Es enthält Informationen<br />
über die Förderlandschaft der Europäischen Union sowie über aktuelle Gender<br />
Mainstreaming-Projekte in Tirol. Die beiliegende CD-Rom enthält eine Sammlung aktueller<br />
Publikationen, Checklisten, Leitfäden, Links und Kontakte für die Umsetzung von Gender<br />
Mainstreaming. Alle Daten der WoMen-Studie können mittels einer neu entwickelten Einstiegsversion<br />
der Forschungssoftware GABEK - WinRelan selbstständig erforscht werden."<br />
(Autorenreferat)<br />
[120-L] Busse, Anja:<br />
Zicken unter sich: Konflikte und Lösungen im weiblichen Konkurrenzkampf, Zürich: Orell<br />
Füssli 2004, 192 S., ISBN: 3-280-05091-X (Standort: Techn. HSB Aachen(82)-Lf183)<br />
INHALT: "Tag für Tag herrscht in Betrieben Kleinkrieg unter Frauen, denn es gibt immer irgendwo<br />
eine Konkurrentin - ob es nun um die Liebe (oder auch nur die Aufmerksamkeit) eines<br />
Mannes geht oder die bevorstehende Beförderung. Frauen gehen mit Konflikten untereinander<br />
völlig anders um als Männer. Konflikte werden mit härteren Bandagen geführt und beeinträchtigen<br />
allzu häufig nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die persönliche Karriere
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 99<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
und sogar den Erfolg des Unternehmens. Dieses Buch basiert auf Ergebnissen wissenschaftlicher<br />
Untersuchungen. Es weist berufstätige Frauen auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede<br />
im Handling mit Konflikten und in der Konfliktbewältigung hin. Und es zeigt Wege,<br />
interfeminine Konflikte konstruktiv zu lösen." (Autorenreferat)<br />
[121-F] Dieterle, Annegret, Prof.; Hennige, Ute, Prof.Dr.; Steinhilber, Beate, Prof.Dr. (Bearbeitung);<br />
Hennige, Ute, Prof.Dr.; Steinhilber, Beate, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Chancengeminderte junge Frauen beim Übergang in das Erwerbsleben<br />
INHALT: Gegenstand und Ziel: Gegenstand des Projekts ist die Untersuchung der Übergangswege<br />
chancengeminderter junger Frauen von der Schule in die Arbeit. Unter Chancenminderung<br />
soll dabei die Ausstattung mit relativ geringen kulturellen, materiellen und sozialen Ressourcen<br />
verstanden werden; es geht also um junge Frauen, die eine relativ glücklose Schullaufbahn<br />
hinter sich gebracht haben, in instabilen oder ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
leben, über nur dürftige oder brüchige soziale Netze verfügen und von Ausgrenzung oder<br />
sozialem Abstieg bedroht sind. Ziel unserer Untersuchung ist es, über eine mehrjährige Zeitspanne<br />
hinweg die Lebens- und Berufspläne bzw. -wege sowie die individuellen Bewältigungsstrategien<br />
dieses Personenkreises zu verfolgen, um zu erfahren, ob und ggf. wie sich<br />
von Arbeitsmarktrisiken betroffene junge Frauen trotz brüchiger Erwerbsbiographien Fähigkeiten<br />
und Kompetenzen zu gelingender Lebensbewältigung aneignen und wie sie diese entfalten.<br />
Zu diesem Zweck wurden rund zwanzig junge Frauen mit schwachem Hauptschulabschluss<br />
drei Jahre lang mittels narrativ-lebensgeschichtlicher und teilstrukturierter Interviews<br />
befragt. Eines der Hauptergebnisse ist, dass die jungen Frauen bei allen Widrigkeiten, denen<br />
sie ausgesetzt sind (z.B. von Seiten der Schule, der AusbilderInnen, im Hinblick auf ihre eingeschränkte<br />
Berufswahl, den geringen Lohn, die zusätzlichen häuslichen Verpflichtungen,<br />
denen sie nachzukommen haben u.a.) die berufliche Qualifikation über einen dreijährigen<br />
Lehrberuf für unverzichtbar halten, weil für sie eine abgeschlossene Lehre selbst auf unterem<br />
Niveau nicht nur Beweis für die Mindestgüte und den Wert einer Arbeitskraft, sondern auch<br />
für ihren eigenen, persönlichen Wert ist. Dabei ahnen oder wissen sie, dass die Chance, dass<br />
sie mit ihrem Lehrberuf - meist sog. Sackgassenberufe mit geringem gesellschaftlichen Ansehen<br />
wie Verkäuferin, Arzt-/ Zahnarzthelferin oder Friseurin - Berufe "gewählt" haben, die ihnen<br />
weder eine selbständige Lebensführung noch einen qualifizierten Arbeitsplatz garantieren.<br />
Die Ergebnisse werden auf der Grundlage des sog. Confidence Game von Goffman, mit<br />
dem sich Mikroprozesse der Herstellung und Festigung sozialer Positionen im gesellschaftlichen<br />
Raum illustrieren lassen, und des subjektorientierten Modells von Scherr interpretiert,<br />
und es wird gezeigt, dass die jungen Frauen sowohl Opfer von Täuschungs- und Selbsttäuschungsmanövern<br />
wie auch Akteurinnen selbstbestimmten und selbstbewussten Handelns<br />
sind.<br />
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch<br />
Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hennige, U.; Steinhilber, B.: Chancengeminderte junge Frauen<br />
beim Übergang ins Erwerbsleben: das BVJ - Frust oder Chance. in: Pohl, Axel; Schneider,<br />
Sabine (Hrsg.): Sackgassen, Umleitungen, Überholspuren? Ausgrenzungsrisiken und neue<br />
Perspektiven im Übergang in die Arbeit. Tübingen: Neuling-Verl. 2000, S. 59-82. ISBN 3-<br />
922859-55-0.+++Dies.: "Weil ohne Lehre bist du nichts wert!" Chancengeminderte junge<br />
Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben. in: Unsere Jugend, Zeitschrift für Studium und Praxis<br />
der Sozialpädagogik, 2002, H. 2, S. 392-400.+++Dies.: "Mädchen, lern' und mach' was!" -
100 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
junge Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben. Forschungs- und Projektbericht, 21. Freiburg:<br />
Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V. an der EFH Freiburg 2005.+++Dies.: Vom<br />
Wert einer Ausbildung. in: Positionen, Zeitschrift des Verbandes baden-württembergischer<br />
Wissenschaftlerinnen, 2002, H. 24.<br />
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />
FINANZIERER: Südwest-AG der Evangelischen Fachhochschulen, Karlsruhe<br />
INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie<br />
und Religionspädagogik, FB Sozialpädagogik (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau);<br />
Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung<br />
-IAF- (Ringelbachstr. 221, 72762 Reutlingen)<br />
KONTAKT: Hennige, Ute (Prof.Dr. Tel. 07141-965550, e-mail: u.hennige@efh-ludwigsburg.de)<br />
[122-F] Freitag, Namara, Dipl.-Soz.Wiss.; Grimm, Natalie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung);<br />
Baethge, Martin, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Gemeinschaftsinitiative EQUAL Entwicklungspartnerschaft "Frauen in t.i.m.e." - Teilprojekt:<br />
Evaluation<br />
INHALT: Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL ist Teil der Strategie der Europäischen Union,<br />
mehr und bessere Arbeitsplätze zu schaffen und dafür zu sorgen, dass niemandem der Zugang<br />
zu diesen Beschäftigungen versperrt wird. Für die Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Arbeit als nationale Koordinierungsstelle und Programmverwaltungsbehörde<br />
für die inhaltliche und finanzielle Umsetzung des Förderprogramms verantwortlich.<br />
EQUAL erprobt neue integrative Konzepte zur Bekämpfung von Diskriminierungen<br />
und Ungleichheiten im Arbeitsleben sowie bei der Arbeitssuche. Dazu werden in einem<br />
geographisch bzw. sektoral begrenzten Bereich die relevanten Akteure in Entwicklungspartnerschaften<br />
(EP) zusammengebracht. Insgesamt nehmen in der Bundesrepublik 109 Entwicklungspartnerschaften<br />
an der Umsetzung von EQUAL teil. Auf Initiative der Volkshochschule<br />
Göttingen hat sich Anfang 2002 die Entwicklungspartnerschaft (EP) "Frauen in<br />
t.i.m.e." (telekommunikation - information - multimedia - elearning) zusammengefunden. Sie<br />
setzt sich u.a. aus Bildungsträgern, Gleichstellungsstellen, Unternehmen, dem Arbeitsamt und<br />
Gewerkschaften der Region Göttingen-Hannover-Verden zusammen und wird von der VHS<br />
Göttingen koordiniert. Darüber hinaus besteht eine transnationale Partnerschaft mit Projekten<br />
in Spanien und den Niederlanden. "Frauen in t.i.m.e." ist im beschäftigungspolitischen Pfeiler<br />
"Chancengleichheit für Frauen und Männer" angesiedelt und beschäftigt sich dort mit dem<br />
Themenbereich "Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt". Ziel<br />
der EP ist es, Mädchen und Frauen neue Perspektiven und Qualifikationen im Bereich der IT-<br />
Berufe und -Anwendungsgebiete zu vermitteln und damit die Position von Frauen auf dem<br />
Arbeitsmarkt zu stärken. Spezifische Zugangsbarrieren und Entwicklungshemmnisse auf dem<br />
Qualifizierungs- und Arbeitsmarkt sollen identifiziert, benannt und abgebaut werden. Zur Zeit<br />
werden 11 Teilprojekte umgesetzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Göttingen-Hannover-Verden<br />
METHODE: Das SOFI führt seit September 2002 die wissenschaftliche Begleitung dieser Maßnahme<br />
durch. Zur Durchführung der Evaluation arbeitet das SOFI in der Kerngruppe der EP<br />
mit, indem es die Beteiligten mittels Rückmeldung von Evaluations-Ergebnissen darin unterstützt,<br />
den Stand der Umsetzung zu reflektieren und die Maßnahmen gezielter zu steuern. Zur<br />
Informationsbeschaffung werden einerseits Expertengespräche mit Mitgliedern der Entwick-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 101<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
lungspartnerschaft sowie den Verantwortlichen der Teilprojekte durchgeführt, andererseits<br />
werden auf der Ebene der Teilnehmerinnen ausgewählte Projekte begleitet.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion<br />
Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds- <br />
INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI-<br />
(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen)<br />
KONTAKT: Freitag, Namara (e-mail: nfreita@gwdg.de)<br />
[123-F] Frey, Michael, Dipl.-Soz.; Kirschbaum, Almut, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nickel, Hildegard<br />
Maria, Prof.Dr.; Hüning, Hasko, Dipl.-Pol. (Leitung):<br />
Vermarktlichung und Subjektivierung der Arbeit? Neue Arbeitspolitik und betriebliche<br />
Geschlechterverhältnisse<br />
INHALT: Das Projekt untersucht auf betrieblicher Ebene, ob und wie sich im Rahmen von Vermarktlichung<br />
eine neue Arbeitspolitik durchsetzt und welche Effekte das auf Arbeitsanforderungen,<br />
Arbeitszeit und Entgeltstrukturen - innerhalb wie auch zwischen den Genusgruppen -<br />
hat. Empirisches Feld ist die (Schienen-)Verkehrsbranche mit dem zentralen Hauptakteur<br />
Deutsche Bahn AG sowie ihren zahlreichen markt- und branchenbezogenen, relativ selbständigen<br />
Unternehmenseinheiten. Die Untersuchung zielt auf die wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch<br />
wichtige Frage nach Gestaltungsoptionen für eine solidarische Arbeits- und<br />
Geschlechterpolitik, die soziale Differenzierungen integriert, statt auf Basis von (Geschlechter)Differenz<br />
und mit Bezug auf unternehmensrelevanten Wirtschaftlichkeitsgewinn zu polarisieren.<br />
Konkret werden folgende Dimensionen untersucht: Die mit der Vermarktlichung<br />
verbundenen Veränderungen in der Arbeitsorganisation und die Anforderungen in der Arbeit.<br />
Es geht um die Frage, ob sich eine "neue Subjektivierung der Arbeit", d.h. größere Eigenverantwortung,<br />
Selbstorganisation, Entscheidungsbefugnisse und Komplexität in den Arbeitsanforderungen<br />
zeigen lassen. Wenn ja, trifft das nur für bestimmte Tätigkeitsgruppen zu oder ist<br />
von einem generellen Trend auszugehen? Wird dieser Prozess durch eine innovative betriebliche<br />
Arbeitspolitik abgestützt, so dass es tatsächlich zu qualifizierterer, kooperativ-solidarischer<br />
Arbeit kommt und auch individuelle Lebenslagen, wie beispielsweise Unterschiede<br />
zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten, berücksichtigt und sozial integriert werden?<br />
Sind möglicherweise insbesondere weibliche Angestellte Trägerinnen dieser Veränderung?<br />
Die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die betriebliche Arbeitszeitpolitik wird vom Unternehmen<br />
zunehmend als Hebel zum Umbau der Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen genutzt.<br />
Im Mittelpunkt dabei steht die konsequente Ausrichtung der betrieblichen Arbeitszeitstrukturen<br />
an die Erfordernisse des Marktes. Eine marktorientierte Arbeitszeitgestaltung zielt<br />
auf die flexible Anpassung der betrieblichen Arbeitskraftnutzung an den tatsächlichen Arbeitsanfall.<br />
Neue Arbeitszeitmodelle wie z.B. Arbeitszeitkonten tragen diesen betrieblichen<br />
Kalkülen Rechnung. Doch nicht nur: So könnte durch einen variablen Arbeitseinsatz die Synchronisation<br />
von Arbeit und Leben verbessert werden. Davon könnten beide Geschlechter<br />
profitieren. Zugleich könnten aber stattdessen die Kräfte der Polarisierung der Lebenssphären<br />
verstärkt Beschäftigte mit Betreuungsaufgaben im privaten Bereich in diesem Prozess verlieren.<br />
Die Variabilisierung der Entgeltstrukturen. Es geht um die Frage, inwieweit die tarifliche<br />
Entlohnung durch leistungs- bzw. ertragsabhängige Vergütung durchlöchert bzw. variabilisiert<br />
wird, für welche Beschäftigtengruppen das gilt und mit welchen Effekten das auf Seiten<br />
der Beschäftigten einhergeht. Die Grundlagen des betrieblichen Lohn- und Gehaltsgefüges
102 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
stammen noch aus der tayloristischen Lohn-Leistungs-Regulation und werden nun den Veränderungen<br />
angepasst. So hat im Zuge der Durchsetzung der Marktsteuerung die Ausweitung<br />
der erfolgsabhängigen Entgeltbestandteile deutlich zugenommen ("Privatisierung der Leistungsbemessung"<br />
qua Zielvereinbarungen). Der Formwandel von übertariflichen Zahlungen<br />
hin zu ertragsabhängigen Entgelten drückt das verschobene Kräfteverhältnis auf der betrieblichen<br />
Ebene zuungunsten der Beschäftigten aus. Kann aber bei ertragsabhängiger Entlohnung<br />
ein Fortschritt in Richtung Demokratisierung der Unternehmensverfassung und damit auch<br />
der Demokratisierung der betrieblichen Geschlechterverhältnisse gelingen? Wie wäre unter<br />
diesen Bedingungen eine Entgeltpolitik zu entwerfen, die sich nicht vollends der Grundsätze<br />
solidarischer Umverteilung entledigt?<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften<br />
Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden<br />
6, 10099 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-<br />
Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und<br />
Politikfeldanalysen (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)<br />
KONTAKT: Frey, Michael (Tel. 030-2093-4326, Fax: 030-2093-4340,<br />
e-mail: michael.frey@rz.hu-berlin.de); Kirschbaum, Almut (Tel. 030-2093-1863,<br />
e-mail: almut.kirschbaum@sowi.hu-berlin.de)<br />
[124-F] Gartner, Hermann, Dr. (Bearbeitung); Allmendinger, Jutta, Prof.Ph.D. (Leitung):<br />
Was tun Betriebe zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern? Auswirkungen<br />
auf die Produktivität und auf die Situation von Frauen<br />
INHALT: Die Betriebe sind eine der zentralen Schaltstellen, welche über die beruflichen Perspektiven<br />
von Frauen und Männern entscheiden. Im Sommer 2001 wurde daher zwischen der<br />
Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft eine Vereinbarung geschlossen,<br />
die Initiativen und Maßnahmen der Betriebe zur Verbesserung der Chancengleichheit<br />
befördern sollten. Untersuchungen aus anderen Ländern weisen darauf hin, dass Betriebe<br />
von sich aus einen Anreiz haben können, familienfreundliche Maßnahmen anzubieten, da diese<br />
aufgrund besserer Motivation der Beschäftigten und mehr Möglichkeiten in der Personalrekrutierung<br />
produktiver sind. Zentrale Forschungsfragen sind daher: Erstens, sind Betriebe<br />
mit Vereinbarungen zur Verbesserung der Chancengleichheit effizienter als andere? Dies<br />
lässt sich messen an Größen wie etwa den Umsatz pro Beschäftigten und an der Entwicklung<br />
der Beschäftigtenzahl. Zweitens, wie verändert sich die Situation von Frauen in diesen Betrieben?<br />
Indikatoren hierbei sind die gezahlten Löhne, die Lohnunterschiede zwischen Männer<br />
und Frauen, die Verweildauer von Männern und Frauen in den Betrieben und die Positionierung<br />
von Frauen und Männern in den verschiedenen Hierarchieebenen der Betriebe.<br />
METHODE: Zur Analyse der Fragen wird auf das IAB-Betriebspanel sowie auf den Linked-<br />
Employer-Employee Datensatz des IAB zurückgegriffen. Angewandt werden hierzu verschiedene<br />
ökonometrische Methoden wie Mehrebenenmodelle oder Hazardratenmodelle.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Deutsches Jugendinstitut<br />
e.V. FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -<br />
IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-179-3386, e-mail: hermann.gartner@iab.de)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 103<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
[125-L] Hammer, Veronika:<br />
Die Transformation kulturellen Kapitals: berufliche Weiterbildung für Risikogruppen allein<br />
erziehender Frauen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 362 S., ISBN: 3-531-14360-3<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-32A2009)<br />
INHALT: "Der Band macht mit einem empirisch und theoretisch qualifizierten Weiterbildungsprofil<br />
bekannt. Der dabei zugrundeliegende Ansatz liefert für die sozialwissenschaftliche<br />
Theoriebildung, für die Bildungsdiskussion und für die Praxis in Beruflicher Weiterbildung<br />
und Sozialer Arbeit neue Ansatzpunkte. Die Konvergenzen aus den Kapitalformen von Pierre<br />
Bourdieu und aus den Spielräumen des Lebenslagen-Ansatzes bieten das 'Kulturelle Kapital'<br />
als ein Konzept an, das es erlaubt, Aspekte sozialer Ungleichheiten bei der Analyse subjektiver<br />
Bildungsprozesse auf der Ebene der Lebenslage zu erschließen. Kulturelles Kapital ist<br />
dabei keine flüchtige Mode, sondern ein beständiger Kapitalwert auf der Basis der Eigenkultur<br />
von Gruppen." (Autorenreferat)<br />
[126-F] Hammer, Veronika, Dr. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Die Transformation kulturellen Kapitals - berufliche Weiterbildung für Risikogruppen allein<br />
erziehender Frauen<br />
INHALT: Fragestellung: Mit welchem Profil kann berufliche Weiterbildung allein erziehende<br />
Frauen in den neuen Bundesländern am ehesten unterstützen? ZEITRAUM: 1989-2000<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Neue Bundesländer<br />
METHODE: Theorie: Habitus-Konzept von Pierre Bourdieu in Kopplung mit dem Lebenslage-<br />
Ansatz. Methode: quantitative und qualitative Interviews. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe;<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts;<br />
Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hammer, V.: Die Transformation kulturellen Kapitals - berufliche<br />
Weiterbildung für Risikogruppen allein erziehender Frauen. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss.<br />
2004, 362 S. ISBN 3-531-14360-3.+++Dies.: Alleinerziehende in den neuen Bundesländern:<br />
Kinderbetreuung und Selbsthilfeorientiert. Aspekte der Freire-Pädagogik, Nr. 8<br />
(Ringheftung). Oldenburg: Verl. Dialogische Erziehung 2001. ISBN 3-934129-14-5.+++<br />
Dies.: Frauen nach der Familienphase - ein Orientierungskurs in der Praxis. Oldenburg: Verl.<br />
Dialogische Erziehung 2002. ISBN 3-934129-27-7.+++Dies.: Qualifizierung allein erziehender<br />
Frauen für den ersten Arbeitsmarkt. in: Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN<br />
0342-2275), Jg. 52, 2001, Nr. 9, S. 336-340.+++Dies.: Modellentwicklung eines beruflichen<br />
Qualifizierungskonzeptes für allein erziehende Frauen in den neuen Bundesländern. in: NDV-<br />
Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge (ISSN 0012-<br />
1185), 2001, H. 10, S. 343-347.+++Dies.: Impulse für Alleinerziehende zur Gestaltung ihrer<br />
sozialen Lebenswelt. in: Dabisch, Joachim (Hrsg.): Neue Wege suchen. Zur Pädagogik Paulo<br />
Freires. Oldenburg 2001, S. 61-69. ISBN 3-934129-09-9.+++Hammer, V.; Schmitt, Christian:<br />
Computer in der Familie. Umgang und Auswirkungen. Ifb-Materialien, Nr. 2/2002. Bamberg:<br />
Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg 2002.<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie<br />
(Postfach 900221, 99105 Erfurt)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09261-96035, e-mail: hammer.autolny@t-online.de)
104 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
[127-L] Heinrich, Monika; Schmidt, Angelika:<br />
Schlüsselcodes statt Schlüsselqualifikationen für Frauen: Konsequenzen atypischer Beschäftigungsformen<br />
beim organisationalen Eintritt, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.):<br />
Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 91-121, ISBN: 3-631-52593-1<br />
INHALT: "Monika Heinrich und Angelika Schmidt fokussieren in ihrem Beitrag vor allem auf<br />
Frauen im erwerbsfähigen Alter, die eine Erwerbstätigkeit anstreben. Vielfach stehen diese<br />
Frauen dem Erwerbsarbeitsmarkt aber auf Grund von Betreuungspflichten nicht Vollzeit zur<br />
Verfügung. Heinrich und Schmidt analysieren den Gehalt von atypischen Beschäftigungsformen<br />
als einen Weg für Frauen, Doppel- und Mehrfachbelastungen zu begegnen. Dabei<br />
handelt es sich um durchaus unterschiedliche Arbeitsformen, die sich im Gegensatz zur typischen<br />
Beschäftigung im Hinblick auf den Ort der Arbeitsleistung (Leiharbeit, Telearbeit), die<br />
Arbeitsdauer (Befristung der Arbeitsverhältnisse) und/oder die Arbeitszeit (z. B. Teilzeitarbeit)<br />
unterscheiden bzw. eine sozialversicherungs- oder steuerrechtliche Sonderstellung aufweisen<br />
(z. B. neue Selbstständige). Flexible Arbeitsformen eröffnen zwar vielen Frauen und<br />
vor allem Frauen mit Betreuungspflichten oft erst die Möglichkeit, überhaupt am Erwerbsarbeitsmarkt<br />
teilnehmen zu können, doch mit diesen Arbeitsformen sind auch erhebliche<br />
Nachteile (z. B. Aufstiegschancen, Einkommen, erwartete Flexibilität der Arbeitnehmerinnen<br />
etc.) verbunden. Als wesentliche Eintrittsbedingungen (und Aufstiegbedingungen) für Frauen<br />
in Organisationen werden von den Autorinnen neben den nach wie vor wesentlichen beruflichen<br />
und sozialen Qualifikationen die 'Verfügbarkeit' in der und für die Organisation, die Fähigkeit<br />
zum Selbstmanagement und das Bilden und Pflegen von Netzwerken genannt." (Autorenreferat)<br />
[128-F] Heinze, Anja (Bearbeitung); Wolf, Elke, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Ungleichheit in Unternehmen: wie beeinflussen betriebliche Merkmale, Unternehmenspolitik<br />
und institutionelle Rahmenbedingungen das geschlechtsspezifische Lohndifferenzial? (Teilprojekt<br />
P17 im Rahmen des Gesamtprojekts "Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen<br />
Arbeitsmärkten")<br />
INHALT: Auf der Suche nach den Ursachen geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Positionierung<br />
von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt wurden Unternehmen als Ort der<br />
Entstehung und Auftrechterhaltung von Ungleichheit zwischen Männer und Frauen lange Zeit<br />
vernachlässigt. Erstmalig soll im Rahmen dieses Forschungsprojekt in einer repräsentativen<br />
empirischen Analyse der Einfluss von Unternehmenspolitik sowie weitere betrieblicher und<br />
institutioneller Merkmale auf die geschlechtspezifischen Lohnunterschiede innerhalb von Unternehmen<br />
betrachtet werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die betrieblichen<br />
Gleichstellungsmaßnahmen als Determinante der Lohnunterschiede gelegt werden. Weiterhin<br />
wird untersucht, wie das betriebliche Lohndifferenzial zwischen Männern und Frauen über<br />
die Lohnverteilung variiert und ob sich die Einflussfaktoren unterschiedlich auf das geschlechtsspezifische<br />
Lohndifferenzial von Niedrig- und Hochverdienern auswirken. Die<br />
"Linked Employer-Employee"-Daten (LIAB), die am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />
für Forschungszwecke genutzt werden können, stellen hierfür eine ideale Datenbasis<br />
dar. Die Analyse grenzt sich durch die betriebsspezifische Perspektive eindeutig von der<br />
bisherigen Forschung zur geschlechtsspezifischen Lohndifferenz ab, die in der Regel den<br />
durchschnittlichen Lohnunterschied aller Beschäftigten oder bestimmten Arbeitnehmergruppen<br />
untersucht.
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 105<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach<br />
103443, 68034 Mannheim)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: heinze@zew.de, Tel. 0621-1235-153, Fax: 0621-1235-225)<br />
[129-F] Henninger, Annette, Dr (Bearbeitung); Gottschall, Karin, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Neue Erwerbsformen und Wandel von Geschlechterarrangements (Teilprojekt im Forschungsnetzwerk<br />
"Grenzen der Entgrenzung von Arbeit")<br />
INHALT: Das Teilprojekt untersucht aus erwerbs- und gendersoziologischer Sicht Erwerbsbiographien<br />
und Arrangements von Arbeit und Leben bei Alleinselbständigen in den Berufsfeldern<br />
Journalismus, Webdesign und Softwareentwicklung. Angenommen wird, dass der hohe<br />
Grad an Autonomie in diesen Beschäftigungsverhältnissen auf neuen und alten Bindungen im<br />
Hinblick auf das Marktverhalten und die Gestaltung des Privatlebens beruht. Grenzen der<br />
Entgrenzung von Arbeit könnten darin bestehen, dass die neuen Erwerbsformen und -verläufe<br />
biografisch nicht stabil, nur für bestimmte Personengruppen (Männer statt Frauen, Kinderlose<br />
statt Eltern) oder unter Rückgriff auf spezifische partnerschaftliche Arrangements realisierbar<br />
sind. ZEITRAUM: 2002/03 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (Berlin,<br />
Köln, Hamburg)<br />
METHODE: Methodisch ist das Projekt überwiegend als qualitative Querschnittsstudie angelegt.<br />
Durchgeführt wurden 18 Expertengespräche, eine Fragebogenerhebung unter alleinselbständigen<br />
Mitgliedern einschlägiger Berufsverbände (N=185) und 39 erwerbsbiografische Interviews.<br />
Ergänzend wurde eine Sekundäranalyse erwerbstruktureller und haushaltsbezogener<br />
Daten durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives<br />
Interview (Stichprobe: 39; alleinselbständige JournalistInnen, Webdesigner, SoftwareentwicklerInnen;<br />
Auswahlverfahren: theoriegeleitetes Sampling). Expertengespräch (Stichprobe:<br />
18; Vertreter von Berufs-/ Branchenverbänden, Gewerkschaften). Fragebogenerhebung<br />
(Stichprobe: N=185; alleinselbständige Mitglieder einschlägiger Berufsverbände). Sekundäranalyse<br />
von Aggregatdaten (berufs- und haushaltsbezogene Daten; Herkunft der Daten:<br />
SOEP und Mikrozensus, branchenspezifische Erhebungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />
des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Betzelt, Sigrid; Gottschall, Karin: Media and the publishing professions<br />
as forerunners of pioneer work and life patterns? in: Zollinger Giele, Janet; Holst,<br />
Elke (eds.): Changing life patterns in Western industrial societies. London: Elsevier 2004, pp.<br />
257-280.+++Gottschall, Karin: New forms of employment in Germany: labor market regulation<br />
and its gendered implications. Occasional Paper Series, Number B. Detroit/ USA: Wayne<br />
State Univ., College of Urban, Labor and Metropolitan Affairs 2002.+++Henninger, Annette:<br />
Freelancer in den Neuen Medien: jenseits standardisierter Muster von Arbeit und Leben? in:<br />
Kahlert, Heike; Jajatin, Claudia (Hrsg.): Arbeit und Vernetzung im Informationszeitalter. Wie<br />
neue Technologien die Geschlechterverhältnisse verändern. Frankfurt a.M. u.a.: Campus<br />
2004, S. 143-165.+++Henninger, Annette: Local heroes im globalen Informationsraum. Software-Unternehmen<br />
in Ost- und Westdeutschland und in den USA im Vergleich. in: Hirschfelder,<br />
Gunther; Huber, Birgit (Hrsg.): Die Virtualisierung der Arbeit. Zur Ethnographie neuer<br />
Arbeits- und Organisationsformen. Frankfurt a.M. u.a.: Campus 2004, S. 89-113.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung
106 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im<br />
Wohlfahrtsstaat (Postfach 330440, 28334 Bremen)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4398, e-mail: a.henninger@zes.uni-bremen.de)<br />
[130-L] Jepsen, Maria:<br />
Some reflections on an gender analysis of flexicurity, in: Transfer : European Review of Labour<br />
and Research, Vol. 10/2004, No. 2, S. 321-325<br />
INHALT: Die Autorin kritisiert das Fehlen einer Gender-Perspektive in zahlreichen Beiträgen<br />
zum Thema Flexicurity. Dabei sind Frauen in viel stärkerem Maße als Männer von Flexicurity<br />
betroffen, beispielsweise durch die Tatsache, dass Frauen häufiger als Männer geringfügig<br />
beschäftigt sind und unbezahlte Hausarbeit leisten. Die zusätzliche Sicherheit, die Flexicurity<br />
gewährleisten soll, ist jedoch für Frauen nicht ausreichend. Die Abwesenheit von Frauen auf<br />
dem Arbeitsmarkt, z.B. wegen Kindererziehung, und auch Teilzeitarbeit wirkt sich nach wie<br />
vor negativ auf den Berufsverlauf und auf die Einkommensentwicklung von Frauen aus. Nur<br />
unter den richtigen politischen Bedingungen kann das Paradigma der Flexicurity bzw. des<br />
Übergangsarbeitsmarktes zur Geschlechtergleichberechtigung beitragen. Hierzu gehört auch<br />
die gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Männern und Frauen.<br />
Nur die stärkere Beteiligung von Männern an unbezahlter Arbeit ermöglicht Frauen eine<br />
Wahlmöglichkeit in Hinblick auf bezahlte Arbeit. (IAB)<br />
[131-F] Kießler, Otfried, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Analyse der Entstehung und Verfestigung weiblicher Technikdistanzskepsis, -akzeptanz und<br />
-kompetenz für Berufssituationen von Frauen und daraus abzuleitende Strategievorschläge<br />
für Unternehmen<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung<br />
-IBB- (34109 Kassel)<br />
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0561-804-2798, e-mail: kiessler@wirtschaft.uni-kassel.de)<br />
[132-F] Kirschenbauer, Annette, Dipl.-Soz. Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Siegel, Tilla, Prof.Dr.<br />
(Betreuung):<br />
IT-Consulting: "neue" Branche - "neue" Chancen für Frauen?<br />
INHALT: Im Bereich neuer Dienstleistungen - wie der IT-Consulting Branche - ist über die Innovationsfähigkeit<br />
von Frauen noch wenig bekannt, aber es besteht die Möglichkeit, dass Frauen<br />
Beteiligte statt Ausgegrenzte sein könnten. In einer Situation, in der diese Gegebenheiten<br />
(betriebliche Reorganisationsprozesse, gesellschaftliche Veränderungen) neu definiert werden,<br />
könnten die Chancen gerade darin liegen, dass Frauen in diese Neudefinition eingreifen<br />
und zu Akteurinnen werden. In welche Richtungen allerdings Grenzverschiebungen stattfinden<br />
können, lässt sich gegenwärtig noch nicht beantworten. Es sind hier Prozesse angestoßen,<br />
die als prinzipiell offen begriffen werden müssen. Genau hier ist der Ansatzpunkt des Promotionsvorhabens<br />
zu sehen. Es wird untersucht, wie sich neue Berufsfelder bzw. -formen und
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 107<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
die (Re)organisation der Geschlechterverhältnisse verbinden. Sehr wahrscheinlich sind widersprüchliche<br />
Tendenzen zu erwarten.<br />
METHODE: Empirische Studie: Transparentmachung der Branche. Im quantitativen Teil sollen<br />
Daten ausgewählter IT-Consulting Unternehmen sowie einem Internet-Freiberufler-Portal<br />
ausgewertet werden. Im qualitativen Teil sollen Interviews mit IT-Consultants geführt werden,<br />
um die eigene Einschätzung der Beteiligten herauszuarbeiten. Beobachtungen (Protokolle)<br />
konnten aufgrund der eigenen beruflichen Tätigkeit in der Branche durchgeführt werden.<br />
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />
Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />
Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />
Main)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: AnKirschen@aol.com)<br />
[133-F] Koch, Sabine C., Dr. (Bearbeitung); Kruse, Lenelis, Prof.Dr.; Thimm, Caja, Prof.Dr.<br />
(Leitung):<br />
Die kommunikative Konstruktion von Geschlecht in beruflichen Settings (WorkComm)<br />
(Schwerpunkt: Professionalisierung - Organisation - Geschlecht)<br />
INHALT: Ziel des Projekts ist es, die Kommunikation in beruflichen Kontexten mit sprach- und<br />
sozialpsychologischen und linguistischen Methoden zu untersuchen. Dazu werden in einer<br />
ersten Forschungsphase die Einstellungen und Erfahrungen von Angestellten und Selbständigen<br />
bezüglich sprachlicher Kommunikation und präferierter Kommunikationsstile in beruflichen<br />
Settings erhoben und ein Erfahrungs- sowie Erwartungsprofil erstellt. In einer zweiten<br />
Phase wird an in natürlichen Kontexten gewonnenem Sprachmaterial empirisch überprüft,<br />
wie Mitarbeiter in Teambesprechungen kommunizieren. Die empirische Grundlage bilden reale<br />
Besprechungen von Arbeitsteams in kleinen und mittleren Unternehmen. Siehe unter:<br />
http://www.workcomm.uni-hd.de . ZEITRAUM: insgesamt 1998-2002 (Erhebungszeitaum)<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland<br />
METHODE: Kommunikationspsychologie/ Geschlechterforschung (T), sprach- und sozialpsychologisch,<br />
sowie linguistische Methodik: Construction of Gender; Doing Gender; Communities<br />
of Practice; Gender in Context Model. Stichprobe 1: Halbstandardisierte Inhaltsanalyse<br />
und qualitatives Interview (n=26): 13 Männer und Frauen -15 angestellt und 11 selbständig-<br />
unterschiedlicher Arbeitsbereiche werden in Tiefeninterviews zur Relevanz von Kommunikation<br />
am Arbeitsplatz, ihren Kommunikationseinstellungen und -erfahrungen befragt. Erste<br />
Geschlechterunterschiede wurden beobachtet (siehe Publikation). Stichproben 2a-2d: Experiment:<br />
In der Dissertation von Sabine Koch wurden Experimente durchgeführt, die die qualitativen<br />
Analysen ergänzten, insbesondere: Reaktionen affektiver Art auf männliche und weibliche<br />
Autoritäten, verbale und nonverbale Kommunikation von Geschlecht in Team- und Führungssituationen,<br />
unterschiedliche Einschätzung von Personen auf Grund unterschiedlicher<br />
Hypothesen über deren Geschlecht (siehe Publikation); Population: überwiegend Studenten.<br />
Stichprobe: 3: Nicht teilnehmende Beobachtung, Gesprächsanalye von Transkripten, Clusteranalyse<br />
und Bewegungsanalyse (n=130 -20 Gruppen-) 20 Arbeitsteams wurden in ihren<br />
Routine-Teamsitzungen in verschiedenen Organisationen aufgezeichnet. Ausgewertet wurden<br />
insbesondere dominanz- und unterstützungsbezogene Verhaltensweisen mit o.g. und u.g. Methoden).<br />
Teil der Stichprobe 3: a) qualitatives Interview (n=ca. 80); b) standardisierte Befragung,<br />
face to face (n=ca. 80); c) standardisierte Befragung, schriftlich (n=ca. 80) Einzelinter-
108 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
views mit Fragebögen, die nach den Teamsitzungen von Projektmitgliedern durchgeführt<br />
wurden. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Feldstudie (Beobachtung, Interview, Fragebogen).<br />
DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, halbstandardisiert; Qualitatives Interview<br />
(Stichprobe: n=26; 13 Männer und 13 Frauen; Auswahlverfahren: Bekannte 2. und 3. Grades,<br />
auf die die Kriterien zutrafen). Experiment (Stichprobe: n=64, n=64, n=80, n= 126 -334 insgesamt-;<br />
Auswahlverfahren: Zufall -Selbstselektion-). Beobachtung, nicht teilnehmend; Gesprächsanalyse<br />
(von Transkripten); Clusteranalyse; Bewegungsanalyse (Stichprobe: n=130;<br />
20 Arbeitsteams; Auswahlverfahren: Anschrift von Betrieben -Selbstselektion-). Qualitatives<br />
Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich<br />
(Stichprobe: n=ca. 80; Einzelinterviews mit Fragebögen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />
des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.workcomm.uni-hd.de/content/deutsch/<br />
Publikationen_deutsch/publikationen-deutsch.html . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: http://<br />
www.workcomm.uni-hd.de/content/deutsch/Publikationen_deutsch/publikationen-deutsch.<br />
html .<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie<br />
Lehrgebiet Ökologische Psychologie (Fleyerstr. 204, 58084 Hagen)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-547297, e-mail: sabine.koch@urz.uni-heidelberg.de)<br />
[134-L] Kocher, Eva:<br />
Geschlecht und Arbeit im Recht - die rechtliche Regelung von Arbeit aus feministischer und<br />
gender-orientierter Sicht: Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA<br />
- Netzwerk feministische Arbeitsforschung, (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische<br />
Arbeitsforschung, 6/2004), Marburg 2003, 77 S. (Graue Literatur;<br />
URL: https://www.gendanetz.de/files/document45.pdf)<br />
INHALT: Der Beitrag beleuchtet aus einer feministischen und gender-orientierten Perspektive die<br />
rechtliche Regelung sowohl der Produktions- und Erwerbsarbeit als auch der Reproduktions-<br />
und nicht materiell entgoltenen Arbeit. Die Analyse geht dabei von der Annahme aus, dass<br />
die ungleiche Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit zwischen den Geschlechtern einerseits<br />
Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern begründet, aufrechterhält und vertieft<br />
und andererseits die Entfaltungsfreiheit aller Menschen einschränkt. Die Ausführungen orientieren<br />
sich an den folgenden Leitfragen: (1) Wo spiegeln sich in der rechtlichen Regelung von<br />
Arbeit die geschlechtsspezifische Teilung der Arbeit und Herrschaftsverhältnisse zwischen<br />
den Geschlechtern? (2) Inwiefern trägt die rechtliche Regelung von Arbeit zu einer Vertiefung<br />
dieser Teilungen bei? (3) Wo finden sich im Recht emanzipatorische Potenziale, das<br />
heißt: Wie und wo wird über Recht versucht, bestehende Teilungen und Herrschaftsverhältnisse<br />
aufzuheben und zu ändern? Die Beantwortung beginnt mit einer knappen Darstellung<br />
der rechtlichen Regelung von 'Arbeits'-Tätigkeiten. Demnach bestimmt sich die rechtliche<br />
Regulierung nach dem Arbeits- und Sozialrecht, dem Zivilrecht oder dem Familienrecht. Auf<br />
dieser Grundlage wird in einem zweiten Schritt auf die tatbestandliche Abgrenzung dieser<br />
Regelungsbereiche (Anwendungsbereiche) sowie auf die Rechtsfolgen (d.h. die Inhalte der<br />
rechtlichen Regulierung, Regelungsbereiche) eingegangen. Der dritte Schritt befasst sich sodann<br />
mit der Funktionsweise und den Inhalten der arbeitsrechtlichen Diskriminierungsverbote<br />
sowie den Gleichstellungsverpflichtungen und -rechten. Im Anschluss werden entsprechende
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 109<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
Entwicklungsperspektiven vorgestellt und zwar: (1) Prozessorientierte Antidiskriminierungs-<br />
und Gleichstellungskonzepte, (2) die Verbesserung der Durchsetzungsverfahren sowie (3) der<br />
Diskriminierungsschutz im Zivilrecht. Der fünfte Abschnitt informiert abschließend über Personen<br />
und (außer-)universitäre Institutionen (Forschung, Lehre, Publikationsorgane, Verbände),<br />
die sich im Interesse der Gleichstellung der Geschlechter kritisch mit dem Arbeitsrecht<br />
und den rechtlichen und sozial-ökonomischen Strukturen auseinandersetzen. (ICG2)<br />
[135-F] Kopel, Mechthild (Leitung):<br />
Betriebliches Gleichstellungsmanagement in der Metall- und Elektroindustrie - ein Benchmarkingprojekt<br />
INHALT: Das Projekt hat zum Ziel, Erfolgsbedingungen einer wirksamen betrieblichen Gleichstellungspolitik<br />
in Verbindung mit den strukturellen Wandlungsprozessen in der Metall- und<br />
Elektroindustrie zu identifizieren. Gleichstellung von Unternehmen heißt, differenzierte Interessen<br />
und Lebenslagen ernst nehmen und wirkliche Wahlmöglichkeiten für männliche und<br />
weibliche Beschäftigte gleichermaßen sichern. Kontext/ Problemlage: Die übergeordnete<br />
Zielstellung besteht darin, auf der Basis empirischer Fallstudien und unter Berücksichtigung<br />
sektoraler und regionaler Kontextfaktoren, Anforderungen und Erfolgsbedingungen einer<br />
wirksamen betriebliche Gleichstellungspolitik zu beschreiben und Handlungsempfehlungen<br />
für betriebliche AkteurInnen zu erarbeiten. Das Vorhaben soll in und mit sechs Betrieben der<br />
Metall-/Elektroindustrie durchgeführt werden. Die Auswahl dieses Untersuchungsfeldes geht<br />
auf folgende Überlegungen zurück: a) männerdominierte Branche; damit ein Bereich mit besonders<br />
großem gleichstellungspolitischem Handlungsbedarf, b) sektorale Wandlungsprozesse<br />
in der Branche, die Chancen sowie Risiken für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen<br />
im Erwerbsleben beinhalten, c) Umsetzung des neuen Entgeltrahmentarifvertrags (ERA);<br />
(Neu-)Aushandlung genderrelevanter Fragen, z.B. Eingruppierung, Arbeitszeitorganisation,<br />
Leistungskriterien usw., d) Bedeutung der betrieblichen Humanisierungsoffensive sowie<br />
Work Life Balance. Fragestellung: Welche Ausgangs- und Rahmenbedingungen (struktureller<br />
Wandel in der Branche) beeinflussen die Realisierung der gleichstellungspolitischen Aktivitäten?<br />
Was kann betriebliche Gleichstellungspolitik leisten? Welche Elemente, Strategien und<br />
Konzepte führen zum Erfolg? Die Basis bilden betriebliche Fallstudien in Betrieben der Metall-<br />
und Elektroindustrie. Es wird zum einen eine Analyse des vorhandenen Gleichstellungsmanagements,<br />
der jeweils verfolgten Konzepte und der gleichstellungspolitischen Instrumente<br />
durchgeführt. Zum anderen sollen die gleichstellungspolitischen Erfolge in drei<br />
Handlungsfeldern analysiert werden: der betrieblichen Arbeitszeitgestaltung, der Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie (Work Life Balance) und der Personalentwicklung inklusive der<br />
Personalrekrutierung, Qualifizierung und der Auswahl von Führungskräften.<br />
METHODE: Mit Hilfe von Interviews/Fragebögen wird erfasst, wie die interne Kommunikation,<br />
die Führungskultur, die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung sowie der Karriereentwicklung,<br />
die Arbeitszeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beurteilt werden und<br />
gleichberechtigte Chancen für weibliche und männliche Beschäftigte erzielt werden können.<br />
Die betrieblichen AkteurInnen werden aktiv in die Bestandsaufnahme im Betrieb einbezogen<br />
und sind PartnerInnen bei der Diskussion und Fixierung der Ergebnisse. Auf der Basis der<br />
Ergebnisse der Betriebsfallstudien erfolgt ein Vergleich zwischen den Gleichstellungspolitiken<br />
der Betriebe. So können Erfolgsfaktoren eines wirksamen betrieblichen Gleichstellungsmanagements<br />
identifiziert werden. Gemeinsam mit den Benchmarking-Teams werden die Er-
110 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
gebnisse der empirischen Erhebung diskutiert und Vorschläge für die Optimierung des<br />
Gleichstellungsmanagements in den beteiligten Unternehmen erarbeitet.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg (Wallstr. 61-65, 10179<br />
Berlin)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: mkopel@isa-consult.de)<br />
[136-L] Leitner, Andrea:<br />
Gender Mainstreaming als erfolgreiche Strategie für Einkommensgleichheit von Frauen und<br />
Männern?, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt<br />
am Main: P. Lang, 2004, S. 35-58, ISBN: 3-631-52593-1<br />
INHALT: "Im Beitrag von Andrea Leitner geht es um eine spezifische Gruppe von Frauen, nämlich<br />
jene, die im Erwerbsleben stehen. Zentraler Aspekt sind dabei die Unterschiede im Erwerbseinkommen<br />
von Männern und Frauen, die nur zum Teil auf unterschiedliche Qualifikationen,<br />
Berufe, Branchen oder Arbeitszeiten zurückzuführen sind, zu einem wesentlichen Teil<br />
aber schlicht auf Diskriminierung basieren. In den 1990er Jahren wurden zwar einige rechtliche<br />
Regelungen (z. B. Gleichbehandlungsgesetz) und institutionelle Neuerungen (z. B. Implementierung<br />
der Gleichbehandlungsanwältin) zur Reduktion der Einkommensunterschiede<br />
zwischen Männern und Frauen in Österreich ein-geführt, doch diese brachten nach Ansicht<br />
Leitners kaum Verbesserungen für Frauen. Die Strategie des Gender Mainstreaming verspricht<br />
- zumindest theoretisch - eine Reduktion der Erwerbseinkommensungleichheit. Realpolitisch<br />
ist Leitner allerdings weniger von dem Konzept überzeugt: Einer starken Rolle des<br />
Arbeitsmarktservice (AMS) und des Europäischen Sozialfonds in der Umsetzung der Politik<br />
des Gender Mainstreaming steht eine abnehmende Rolle der Regierung und der Sozialpartner<br />
gegenüber. Zur Verbesserung der Wirksamkeit von Gender Mainstreaming schlägt Leitner<br />
die koordinierte Vorgehensweise aller Akteurinnen vor (Regierung, AMS, Sozialpartner). Zusätzlich<br />
zu Gender Mainstreaming würde eine Förderung der Weiterbildung von Frauen oder<br />
der Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation im Arbeitsmarkt die Unterschiede in den<br />
Erwerbseinkommen verringern. Wesentlich wäre zudem nach Ansicht der Autorin die partnerschaftliche<br />
Teilung der Familienarbeit. Obwohl die Politik darauf keinen direkten Einfluss<br />
nimmt, werden - oft entgegengesetzte - indirekte Anreize gesetzt (z. B. Kindergeld). In diesem<br />
Zusammenhang verweist Leitner auf die Vermischung von Frauenpolitik und Familienpolitik<br />
und auf die Gefahr, Maßnahmen der Familienpolitik als Gender Mainstreaming 'zu<br />
verkaufen'." (Autorenreferat)<br />
[137-L] Lindecke, Christiane:<br />
Geschlechterpolitik im Betrieb, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und<br />
Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 58/2005, H. 6, S. 322-328<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.econdoc.de/ de/indexwsi.htm)<br />
INHALT: "Vereinbarungen zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern sowie<br />
zu Gunsten familienfreundlicher Arbeitsbedingungen finden sich nur in einer Minderheit der<br />
Betriebe und Dienststellen. Allerdings haben sich viele Betriebs- und Personalräte in den letzten<br />
zwei Jahren mit diesen Fragen beschäftigt und schreiben diesen Themen auch einen mitt-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 111<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
leren Stellenwert zu. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind dabei in der aktuellen Befragung<br />
wichtiger als die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Der<br />
Anteil der Frauen in den Betriebs- und Personalräten steigt, aber es gibt immer noch überproportional<br />
häufig männliche Betriebsratsvorsitzende. Der Vergleich zwischen öffentlichem<br />
Dienst und Privatwirtschaft bestätigt die 'Vorreiterrolle' des öffentlichen Dienstes sowohl für<br />
Familienfreundlichkeit als auch zur Förderung von Chancengleichheit." (Autorenreferat)<br />
[138-L] Maier, Friederike:<br />
Volkswirtschaftliche Arbeitsmarktanalysen und -theorien und Frauenarbeit: Expertise im<br />
Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung,<br />
(Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 10/2004), Marburg<br />
2004, 60 S. (Graue Literatur; URL: https://www.gendanetz.de/files/document50.pdf)<br />
INHALT: Eine der großen Veränderungen auf den Arbeitsmärkten der entwickelten westlichen<br />
Industrieländer ist die steigende Integration von Frauen in die bezahlte Erwerbsarbeit. Vor<br />
diesem Hintergrund untersucht die Studie in einem ersten Schritt, wie die ökonomischen<br />
Theorien generell das Thema Frauen und Arbeit behandeln. Im Anschluss folgt eine Auseinandersetzung<br />
mit der Frage, wie ökonomische Arbeitsmarkttheorien auf Veränderungen in<br />
der geschlechtsspezifischen Zusammensetzung der Arbeitsmärkte reagiert haben, wie und mit<br />
welchen theoretischen und empirischen Arbeiten auf die 'Feminisierung' der Arbeitsmärkte<br />
eingegangen wurde und wird. Dazu gehören die Analyseebenen der mikro- und makroökonomischen<br />
Betrachtung sowie neoklassische und institutionalistische Arbeitsmarkttheorien.<br />
Ferner findet in einem dritten Schritt ein Exkurs zur Geschlechterdimension in den Analysen<br />
und Empfehlungen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung statt. Die Ausführungen schließen mit einer kritischen Zwischenbilanz der ökonomischen<br />
Arbeitsmarktforschung aus der Perspektive eines feministischen Ansatzes, dem es<br />
nicht nur darum geht, die Wirklichkeit der Geschlechter widergespiegelt zu sehen, sondern<br />
auch Ansätze zur Veränderung und Verbesserung der Situation der Frauen zu entwickeln.<br />
(ICG2)<br />
[139-F] Matthies, Hildegard, Dr. (Bearbeitung):<br />
Organisation und Geschlecht: eine Rekonstruktion und Reinterpretation empirischer Befunde<br />
am Beispiel von wissensbasierten Tätigkeitsfeldern<br />
INHALT: Das Forschungsvorhaben setzt am Diskurs der Geschlechterforschung über die Rolle<br />
von Organisationen bei der vertikalen Segregation der Geschlechter an. Dabei geht es um folgende<br />
Fragen: Setzt sich in Organisationen lediglich die gesellschaftlich verankerte Geschlechterordnung<br />
fort, oder schaffen sich Organisationen ihre eigenen Welten? Wie weit<br />
reicht diese Fähigkeit zur Autopoiesis im Hinblick auf die Rolle von Geschlecht? Sind Organisationen<br />
per se geschlechtsneutral? Wird Geschlecht erst in einem zweiten Schritt, nämlich<br />
über Personen bzw. über soziales Handeln, zu einem Faktor sozialer Differenzierung? Wie<br />
kontingent bzw. kontextabhängig sind diese Prozesse des 'gendering'? Lassen sich strukturelle<br />
Zusammenhänge identifizieren, durch welche die zweigeschlechtlichen Klassifizierungen unterstützt<br />
oder restringiert werden? Diese Fragen stehen im Zentrum des Vorhabens.<br />
METHODE: Es wurden Befunde einschlägiger empirischer Sudien zu Organisation und Geschlecht<br />
fallbezogen rekonstruiert und einer vergleichenden Analyse und Reinterpretation un-
112 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
terzogen. Der analytische Rahmen wird mithilfe neoinstitutionalistischer und differenzierungstheoretischer<br />
Ansätze konzeptualisiert. Die vergleichende Interpretation der Befunde erfolgt<br />
aus einer strukturationstheoretischen Perspektive, der zufolge sich Struktur und Handlung<br />
wechselseitig konstituieren. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf Studien zu den beruflichen<br />
Entwicklungschancen von Männern und Frauen in wissensbasierten Tätigkeitsfeldern.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH (Reichpietschufer 50,<br />
10785 Berlin)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-25491-599, Fax: 030-25491-582,<br />
e-mail: matthies@wz-berlin.de)<br />
[140-L] Mettler-von Meibom, Barbara:<br />
Frauen in Führungspositionen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S.<br />
35-37<br />
INHALT: In Anlehnung an das Buch "Macchiavelli für Frauen" von Harriet Rubin plädiert die<br />
Autorin dafür, dass Frauen in Führungspositionen ihre Macht aus dem Bewußtsein der eigenen<br />
Identität und Stärke schöpfen. Wo Frauen den eigenen Erfahrungsraum annehmen,<br />
sprengen und transformieren sie die Regeln patriarchaler Machtausübung. Sie schaffen neue<br />
Regeln, "und zwar solche, die Macht und Liebe miteinander verbinden". (PT)<br />
[141-L] Mühlberger, Ulrike:<br />
Wege aus der Frauenarmut durch Arbeitsmarktpartizipation, in: Karin Heitzmann, Angelika<br />
Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 75-89, ISBN:<br />
3-631-52593-1<br />
INHALT: "Ulrike Mühlberger konzentriert sich in ihrem Beitrag vor allem auf jene Gruppe von<br />
Frauen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie sich am Erwerbsarbeitsmarkt beteiligen oder<br />
nicht bzw. in welchem Ausmaß sie eine Beschäftigung anbieten können. In diesem Zusammenhang<br />
verweist die Autorin nicht nur auf ökonomische Determinanten, sondern auch auf<br />
soziale Strukturen und Präferenzen, die Einfluss auf diese Entscheidung haben: eine Entscheidung,<br />
die im Fall der Aufnahme der Erwerbsarbeit mit der Akquirierung eigener Ressourcen<br />
- und damit der Möglichkeit, Einkommensarmut zu entgehen - einhergeht. Die Autorin<br />
verweist auf politisch gesetzte Anreize, die positiven Einfluss auf die Arbeitsangebotsentscheidung<br />
haben. Beispielsweise besteht ein negativer Zusammenhang zwischen den Kosten<br />
für die Kinderbetreuung und der (vollzeitbeschäftigten) Arbeitsmarktpartizipation. Aber auch<br />
die Einführung von flexiblen Arbeitsmodellen (vor allem Teilzeitarbeit) bzw. die Ausweitung<br />
des Dienstleistungssektors haben sich - wie empirisch nachgewiesen wurde - positiv auf die<br />
Frauenbeschäftigung ausgewirkt. Auch die verstärkte Verankerung von Frauen in Interessenorganisationen<br />
wird von der Autorin als Möglichkeit eines direkten Effektes auf die Frauenbeschäftigung<br />
gesehen." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 113<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
[142-F] Müller, Petra, Dr.; Kurtz, Beate (Bearbeitung):<br />
Gender Mainstreaming im Kontext der Aktiven Arbeitsmarktpolitik. Spezifische Entwicklungen<br />
bei beruflicher Weiterbildung und beschäftigungsbegleitenden Maßnahmen nach<br />
dem SGB III sowie maßnahmeübergreifende Chancen und Hemmnisse der Implementation<br />
INHALT: Gender Mainstreaming bedeutet - ausgehend von der Definition des Europarates von<br />
1998 (Europarat 1998) und anknüpfend an den aktuellen Stand der wissenschaftliche Diskussion<br />
- eine Doppelstrategie: Gender Mainstreaming umfasst zum einen spezifische Konzepte<br />
und Projekte der Frauenförderung. Zum zweiten stellt Gender Mainstreaming darüber hinausgehend<br />
eine Querschnittsthematik dar, die auf eine geschlechtsspezifische Sensibilisierung aller<br />
politischen Strategien und Prozesse und ihrer Evaluation gerichtet ist. Gender Mainstreaming<br />
ist im Aufgabenspektrum der Bundesanstalt für Arbeit in zweifacher Weise verankert:<br />
Zum einen ist die Bundesanstalt für Arbeit an die gesetzlichen Vorgaben des SGB III gebunden<br />
und muss diese bei der Gestaltung ihrer Aufgaben berücksichtigen. Der gesetzliche Auftrag<br />
reicht von der Umsetzung von Gender Mainstreaming bei Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung<br />
(Paragraph 8 SGB III) bis zur geschlechtsspezifischen Dokumentation der<br />
Umsetzungsergebnisse (Paragraph 11 SGB III). Zum zweiten definiert die Bundesanstalt für<br />
Arbeit Gender Mainstreaming seit 1998 als Teil ihrer organisationsbezogenen Geschäftspolitik.<br />
Zentrales Ziel des Projektes ist es, Chancen und Hemmnisse der Realisierung von Gender<br />
Mainstreaming als Querschnittsziel der Aktiven Arbeitsmarktpolitik einerseits aus der Perspektive<br />
der praktischen Umsetzung in den Arbeitsämtern in den Blick zu nehmen. Andererseits<br />
soll der Stand der Umsetzung durch eine Vertiefung mikroanalytischer Evaluation auf<br />
Teilnehmerebene eruiert werden. Die Verknüpfung von qualitativer Implementationsforschung<br />
und mikroanalytischer Evaluation macht es möglich, die Vielfalt der Dimensionen der<br />
Problematik von Gender Mainstreaming weiter zu erhellen. Die Chancen und Hemmnisse der<br />
Implementation werden in der Studie maßnahmeübergreifend in den Blick genommen. Hier<br />
geht es darum, Erkenntnisse über die "Operationalisierung" von Gender Mainstreaming bei<br />
der Planung und Umsetzung von Maßnahmen der Aktiven Arbeitsmarktpolitik in den Arbeitsämtern<br />
zu gewinnen. Auf der Grundlage der "Expertise vor Ort" können Informationen<br />
gewonnen werden, die sich aus den bislang vorhandenen statistischen Daten nicht erschließen<br />
lassen und die einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Ergebnisse liefern können. Auf<br />
der Basis der Maßnahme-Teilnehmer-Grunddatei (MTG) ist eine erweiterte Deskription der<br />
Zugänge hinsichtlich geschlechtsspezifischer Aspekte (inkl. Berücksichtigung von Mehrfachbenachteiligung)<br />
exemplarisch für "Maßnahmen der berufliche Weiterbildung" (FbW) und<br />
"beschäftigungsbegleitende Maßnahmen" vorgesehen. Ziel ist es zu überprüfen, ob teilnehmerbezogene<br />
sichtbare Unterschiede hinsichtlich des Zugangs in FbW und beschäftigungsbegleitende<br />
Maßnahmen vorliegen, diese gegebenenfalls kenntlich zu machen und somit Informationen<br />
über mögliche Zugangsselektivitäten zu erhalten. Darüber hinaus soll ein Überblick<br />
über mögliche Unterschiede in der Höhe der Verbleibsquote für verschiedene Personengruppen<br />
und Förderarten gegeben werden.<br />
METHODE: projektbezogene Aufbereitung prozessproduzierter Daten der BA; bivariate und<br />
multivariate Analysen zu Zugang und Verbleib von Teilnehmer/innen an FbW und beschäftigungsbegleitenden<br />
Leistungen; Implementationsanalyse: a) Internet- und Vorort-Recherche<br />
zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der BA, b) qualitative Experteninterviews innerhalb<br />
der BA (Zentrale, Regionaldirektionen) und außerhalb der BA (Wissenschaft), c)<br />
standardisierte Online-Befragung der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in<br />
den Arbeitsämtern (Vollerhebung) DATENGEWINNUNG: Analyse (Prozessdaten der BA zu<br />
FbW und beschäftigungsbegleitenden Leistungen). Implementationsanalyse (Stichprobe: 50;
114 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
Arbeitsämter - explorative Recherchen im Internet und Intranet sowie Vorort-Recherechen).<br />
Qualitatives Experteninterview. Standardisierte Befragung, online (Beauftragte für Chancengleichheit<br />
am Arbeitsmarkt in den Arbeitsämtern; Auswahlverfahren: total).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller, Petra; Kurtz, Beate: Active labour market policy and gender<br />
mainstreaming in Germany. Gender-specific aspects of participation and destination in selected<br />
instruments of the Federal Employment Service. in: IAB Labour Market Research Topics,<br />
2003, No. 50, S. 1-28 ( http://doku.iab.de/topics/2003/topics50.pdf ) .<br />
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Bundesanstalt für Arbeit<br />
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -<br />
IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterinnen (Tel. 0911-179-5645, -179-326628,<br />
e-mail: Petra.Mueller@iab.de, Beate.Kurtz@iab.de)<br />
[143-F] Pechan, Jutta, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung):<br />
Männlich dominierte Berufe - Berufswahl weiblicher Auszubildender<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung<br />
und Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie (Nußallee 21, 53115<br />
Bonn)<br />
[144-F] Plogstedt, Sibylle, Dr. (Leitung):<br />
Zur Geschichte der feministischen Projekte. Vom Kollektiv zur Unternehmerin?<br />
INHALT: Frauenprojekte zählen zu den alternativen und kollektiven Betrieben. Sie wurden nach<br />
sozialistischfeministischen Prinzipien organisiert: alle sind gleich, alle erhalten den gleichen<br />
Lohn und alle tun alles, keine Macht für Niemand. Der linke theoretische Mantel wurde um<br />
den antipatriarchalen Ansatz erweitert. Gefragt waren Autonomie, Ganzheitlich, Betroffenheit<br />
und Gleichheit. Kontext/ Problemlage: Aufgrund des Extremistenerlasses für den Öffentlichen<br />
Dienst verzichteten Mitte der 70er Jahre viele junge Frauen auf eine Karriere im Wissenschaftsbereich.<br />
Sie strömten in die alternativen Betriebe und entsprechend in die Frauenprojekte.<br />
Das Ziel war Öffentlichkeitsarbeit für die Frauenbewegung: Ein Öffentlichmachen<br />
der Gewalt gegen Frauen, des Missbrauchs und all der Entdeckungen, die die neue Frauenbewegung<br />
machte. Wachstum und Gewinnstreben waren lange kein Ziel der Projekte. Zweck<br />
der Projekte war die Ausweitung der Frauenbewegung. Die Projekte waren Anlaufpunkte für<br />
neue bzw. betroffene Frauen. Geschaffen werden sollten selbst organisierte Arbeitsplätze für<br />
Frauen. Service war kein Ziel. Unprofessionelles und armes Auftreten der Projekte war damals<br />
hoch professionell, weil die Zielgruppe ein antikapitalistisches und antipatriarchales<br />
Verhalten erwartete. Fragestellung: Aus der Zwischenstellung zwischen sozialistischfeministischem<br />
Ansprüchen sowie der wirtschaftlichen sinnvollen Abläufe in den Betrieben<br />
entstand eine Problemlage für die feministischen Unternehmerinnen. Wie gingen die feministischen<br />
Kollektivunternehmerinnen mit den Ansprüchen der Frauenbewegung um? Wie war<br />
das Verhältnis zwischen Aufklärung nach außen und Tabus im Inneren. Wie sind die Projektfrauen<br />
mit den Tabus wie dem von Macht und Gleichheit oder dem von Schönheit, Männern
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 115<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
usw. umgegangen. Und wie gingen die Projekte damit um, dass die Frauenbewegung in den<br />
vergangenen Jahren an Einfluss verloren hat. Welchen Einfluss hatte zum Beispiel die Wende<br />
in der DDR auf die Frauenprojekte. Wann haben sich die Frauenbetriebe der notwendigen<br />
Professionalisierung gestellt? Wie wird die Nachfolgefrage in den heutigen Frauenbetrieben<br />
geregelt? Und welche Wachstumsmodelle gibt es für Frauenbetriebe, die vielfach zu kleinen<br />
und übersichtlichen Betriebsgrößen gehören? Darstellung der Ergebnisse: Die Frauenbewegung<br />
erwies sich als Jobmaschinerie. Geschätzt wird, dass mehr als 10.000 Stellen in Selbstorganisation<br />
entstanden sind. Die ideellen Voraussetzungen von Gleichheit und Verzicht auf<br />
Macht haben zu einer Vielzahl von Tabus und zu Konflikten geführt. Supervisionen hatten oft<br />
keine Wirkung, weil die Mitglieder der Kollektive nicht einig waren, etwas zu verändern. Mit<br />
der Wende und der Vereinigung Deutschlands entstanden in den neuen Bundesländern mehr<br />
Frauenprojekte als es sie in den alten Bundesländern gab. Die Leitung der Projekte übernahmen<br />
nunmehr Geschäftsführerinnen, auch im Westen. Mit dem Rückgang der Frauenbewegung<br />
mussten die Frauenprojekte sich den veränderten Bedürfnissen und dem Wettbewerb<br />
stellen. Nachfolgerinnen für die feministischen Betriebe zu finden, ist derzeit nicht leicht. Ein<br />
Wachstumsmodell für kleinere Frauenbetriebe ist in den Frauengewerbehöfen im Entstehen.<br />
METHODE: Die vorliegende Arbeit ist eine Literaturstudie mit einer qualitativen Befragung. Die<br />
qualitativen Interviews sind der Hauptteil der Studie, da die Literatur über Frauenprojekte bis<br />
Mitte der 90er Jahre reicht. Um die Forschungslücke zu schließen, wurden 14 Frauen aus 12<br />
Projekten und Frauenbetrieben befragt. Die Befragung erfolgte an Hand eines Interviewleitfadens.<br />
Die Interviews dauerten zwischen 60 und 150 Minuten. Grundlage für die Auswahl<br />
der Interviewpartnerinnen war die Länge der Zugehörigkeit in den Projekten. Durch die Intensität<br />
der Gespräche ist eine Innensicht über die Projekte entstanden, wie es sie bisher über<br />
den Zeitraum von den 70er Jahren bis zum Jahr 2004 noch nicht gibt.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Plogstedt, Sibylle: Frauenbetriebe.<br />
Vom Kollektiv zur Einzelunternehmerin. Abschlussbericht. 2005. 220 S.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Plogstedt, S. (Am Büchel 100a, 53173 Bonn)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: splogstedt@t-online.de)<br />
[145-L] Ruiz Ben, Esther:<br />
Arbeit und Geschlecht in der Informatik: Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten<br />
Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung, (Discussion Papers / GendA -<br />
Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 9/2004), Marburg 2003, 79 S. (Graue Literatur;<br />
URL: https://www.gendanetz.de/files/document49.pdf)<br />
INHALT: Der Beitrag widmet sich aus einer feministischen und gender-orientierten Perspektive<br />
der Aufarbeitung des Themenfeldes 'Arbeit und Geschlecht in der Informatik'. In einer kurzen<br />
Einleitung werden zunächst die Begriffe 'IT-Branche' sowie die amtlichen Klassifikationen in<br />
diesem Bereich grundlegend erklärt. Im ersten Kapitel folgt dann ein chronologischer Überblick<br />
über die Forschungsperspektiven im Bereich Arbeit und Geschlecht in der Informatik in<br />
Deutschland. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf das Thema der Professionalisierung der<br />
Softwareentwicklung in Bezug auf die Konstruktion von Geschlecht, um sodann die Entgrenzung<br />
von Arbeit und Leben in der Informatik aus einer gender-orientierten Perspektive heraus<br />
zu thematisieren. Im vierten Kapitel werden die wichtigsten AkteurInnen auf der akademischen<br />
und der beruflichen Ebene der Informatik aufgeführt. Dabei ist es auch wichtig, die<br />
verschiedenen Initiativen und Netzwerke, die sich mit der Beteiligung von Frauen in der In-
116 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
formatik beschäftigen, zu betrachten. Gegenstand des fünften Kapitels ist das Selbstverständnis<br />
der Informatik als Disziplin und ihre Entwicklung in Bezug auf die berufliche Praxis. Angesichts<br />
der Ergebnisse der kommentierten Studien über Arbeit und Geschlecht in der Informatik<br />
lassen sich die optimistischen Erfolgsaussichten bezüglich der Beteiligung von Frauen<br />
in der Informatik nicht bestätigen. Die scheinbare Offenheit der IT-Branche, die mit Begriffen<br />
wie 'Flexibilität', 'Autonomie' oder 'Mobilität' Konnotationen von Jugendlichkeit und Emanzipation<br />
in sich birgt, verschleiert eher die Transformation bzw. Anpassung von Ausgrenzungsmechanismen,<br />
die sich insbesondere für Frauen bzw. für die Konstruktion von Geschlechterbedeutungen<br />
ergeben. Abschließend werden offene Fragen formuliert, die dazu<br />
dienen sollen, dieses Gebiet aus der Perspektive der feministischen und geschlechtssensiblen<br />
Forschung genauer und weiterführend zu analysieren. (ICG2)<br />
[146-L] Schnatmeyer, Dagmar:<br />
Frauen und Führung: berufliche Segregation und neue Konzepte zur Chancengleichheit,<br />
Bonn 2003, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc2003/<br />
schnatmeyer03_01.pdf; http://deposit.ddb.de/ep/netpub/30/16/11/969111630/_data_stat/schnatmeyer03_01.pdf)<br />
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, warum es für Frauen so schwierig ist, in<br />
berufliche Top-Positionen aufzusteigen, und mit welchen Maßnahmen aktuelle Modelle<br />
Chancengleichheit in der Arbeitswelt durchsetzen wollen. Die hier vorgestellten neuen Konzepte<br />
haben ihren Ursprung größtenteils in den USA und werden in unterschiedlichem Ausmaß<br />
auch in Europa angewendet. Die Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf die Lage<br />
in Deutschland, einige der angeführten Studien wurden in der Schweiz durchgeführt. Im ersten<br />
Teil geht es um den Begriff der beruflichen Segregation, der etwas genauer erläutert wird.<br />
Anschließend folgen Ausführungen zum Begriff der 'gläsernen Decke', die verhindert, dass<br />
Frauen ab einer bestimmten Position beruflich nicht mehr weiter aufsteigen können. Daraus<br />
resultiert die Frage, wie man einer 'gläsernen Decke' entgegenwirken kann. Im zweiten Teil<br />
werden die drei wichtigsten neuen Modelle zur Realisierung von Chancengleichheit beschrieben:<br />
(1) Managing Diversity, (2) Work-Life-Balance und (3) Gender Mainstreaming. Im dritten<br />
Teil werden die beschriebenen Konzepte miteinander verglichen und kritisch hinterfragt.<br />
Was bisher in Deutschland hauptsächlich zu beobachten ist, sind Gender-Trainings und Sensibilisierungsmaßnahmen,<br />
die entweder firmenintern oder aber von externen Unternehmensberatungen<br />
durchgeführt werden. Es kann der Eindruck entstehen, dass diese Maßnahmen<br />
sehr effektiv sind, um damit öffentlich im Sinne einer innovativen Firmenpolitik zu werben.<br />
Gleichzeitig sind sie aber so 'ungefährlich', dass sie die bisherigen (Macht)Strukturen nicht<br />
beeinträchtigen. Ein großer Nachteil der neuen beruflichen Modelle zur Chancengleichheit ist<br />
ferner die fehlende rechtliche Grundlage. Die bisherige Bilanz lässt vermuten, dass es noch<br />
eine lange Zeit dauern wird, bis zumindest 20% des 'European Round Table of Industrials'<br />
weiblich sind. (ICG2)<br />
[147-F] Sommerfeld, Peter, Prof.Dr.rer.soc.; Bühlmann, Felix, Lic.soc.; Krattiger, Barbara (Bearbeitung);<br />
Nadai, Eva, Prof.Dr.phil. (Leitung):<br />
(De-)Professionalisierung und Geschlecht: soziale Arbeit zwischen Beruf und freiwilligem<br />
Engagement
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 117<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
INHALT: In der neueren Geschlechterforschung sind Professionen ein bevorzugtes Untersuchungsfeld<br />
zur Analyse von Prozessen geschlechtlicher Differenzierung. Dabei konzentriert<br />
sich das Interesse zur Zeit schwergewichtig auf die Mechanismen des Ausschlusses der Frauen<br />
aus männlichen Professionen, während die Problematik von Professionalisierung in Frauendomänen<br />
etwas in den Hintergrund gerückt ist. In Mainstream-Professionstheorien werden<br />
weibliche Berufe zwar thematisiert, dies allerdings gerade unter Absehung von Geschlecht.<br />
Im vorliegenden Projekt steht die Soziale Arbeit im Zentrum, ein Beruf, dem sowohl in klassischen<br />
wie in neueren theoretischen Ansätzen ein Professionalisierungsdefizit attestiert wird.<br />
Soziale Hilfe hat sich historisch gleichzeitig zu einem Beruf und zu Freiwilligenarbeit ausdifferenziert,<br />
und beide Formen sind konstitutiv mit weiblich codierten Kompetenzen wie z.B.<br />
'Fürsorglichkeit' verwoben. Die 'Weiblichkeit' sozialer Hilfe und die Parallelität von Beruf<br />
und Ehrenamt sind bestimmende Parameter für die Professionalisierungsbemühungen in der<br />
Sozialen Arbeit, die zudem durch die aktuellen politischen Tendenzen zur Propagierung von<br />
Wohlfahrtspluralismus und Freiwilligenarbeit weiter unter Druck gerät. Die Studie fokussiert<br />
auf die Schnittstelle zwischen Beruf und Freiwilligenarbeit und fragt nach den Implikationen<br />
von Abgrenzungsproblemen für die Professionalisierung der Sozialen Arbeit: Wie werden in<br />
einer sozialen Arena aus Sozialer Arbeit, Freiwilligenarbeit und Politik die Grenzen zwischen<br />
Beruflichkeit und Ehrenamtlichkeit ausgehandelt und legitimiert, und welche Rolle spielt dabei<br />
die faktische und symbolische Feminisierung sozialer Hilfe? Wie gestaltet sich die konkrete<br />
Kooperation von Sozialarbeitenden und Freiwilligen und wie unterscheidet sich professionelles<br />
von Laienhandeln? Ergebnisse: s. http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.<br />
sel0=6890 . ZEITRAUM: 2001-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Bern und Kanton<br />
Solothurn<br />
METHODE: Es handelt sich um eine qualitative Studie nach dem Verfahren der grounded theory.<br />
Untersucht werden kontrastierende Konstellationen von Freiwilligenarbeit und Sozialer Arbeit:<br />
1. ehrenamtliche Sozialbehörden als Vorgesetzte der Sozialarbeitenden im Rahmen der<br />
kommunalen öffentlichen Sozialhilfe; 2. Freiwillige in ausführender Basisarbeit im Rahmen<br />
einer kantonalen Bewährungshilfe; 3. Gemeinwesenarbeit im Rahmen städtischer Quartierzentren,<br />
wo die Sozialarbeitenden zwischen Freiwilligen an der Basis und Ehrenamtlichen in<br />
Vorständen der Trägervereine der Zentren stehen. Die Studie umfasst 33 qualitative Interviews<br />
mit Sozialarbeiter/innen und Freiwilligen, eine Gruppendiskussion mit Professionsvertreter/innen<br />
und die Analyse 'natürlicher' Protokolle zum Verhältnis von Freiwilligenarbeit<br />
und professioneller Sozialer Arbeit. DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse,<br />
offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Nadai, E.: Helfen kann jeder -<br />
Soziale Arbeit zwischen Profession und Freiwilligenarbeit. Referat auf der Tagung "Soziale<br />
Arbeit und Freiwilligenarbeit: Kooperation, Koexistenz, Konkurrenz?", 16. Mai 2001, Gottlieb-Duttweiler-Institut,<br />
Rüschlikon.+++Nadai, E.; Bühlmann, F.; Krattiger, B.; Sommerfeld,<br />
P.: (De-)Professionalisierung und Geschlecht: Soziale Arbeit zwischen Beruf und freiwilligem<br />
Engagement. Zwischenbericht an den Schweizerischen Nationalfonds, Febr. 2002.+++<br />
Bühlmann, F.; Krattiger, B.; Sommerfeld, P.: (De-)Professionalisierung und Geschlecht. Zum<br />
Grenzverlauf zwischen freiwilliger und professioneller Sozialer Arbeit. Referat auf der Tagung<br />
der Empirie AG der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Univ. Bielefeld,<br />
29.6.2001.+++Nadai, E.; Sommerfeld, P.: Von Fürsorglichkeit zu Fachlichkeit. Entgeschlechtlichung<br />
als Professionalisierungsstrategie der Sozialen Arbeit. Referat auf der Tagung<br />
Anregung zur Selbstreflexion des Arbeitskreises Professionelles Handeln, Katholische Hochschule<br />
für Soziale Arbeit, Saarbrücken, 7.-8.6.2002.+++Nadai, E.; Sommerfeld, P.; Bühlmann,<br />
F.; Krattiger, B.: Fürsorgliche Verstrickung. Soziale Arbeit zwischen Profession und
118 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
Freiwilligenarbeit. Schlussbericht an den Schweizerischen Nationalfonds. Olten: Fachhochschule<br />
Solothurn Nordwestschweiz 2003.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales,<br />
Bereich Soziales (Riggenbachstr. 16, 4601 Olten, Schweiz)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: eva.nadai@fhso.ch)<br />
[148-F] Steffen, Isabelle (Bearbeitung); Linder, Wolf, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Frauenerwerbstätigkeit unter dem Blickwinkel von Politik, Ökonomie und Gesellschaft<br />
INHALT: Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen.<br />
Seit den 1960er Jahren hat die Zahl der Frauen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen, in der<br />
Schweiz wie in den anderen Industriestaaten stark zugenommen. Mit einer Erwerbsquote von<br />
über 70 Prozent weist die Schweiz im internationalen Vergleich eine der höchsten Frauenerwerbsquotenüberhaupt<br />
auf. Während im internationalen Vergleich jedoch drei Viertel der Arbeitnehmerinnen<br />
einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, ist dieser Anteil in der Schweiz mit<br />
rund 50 Prozent außergewöhnlich gering. Wird diese Tatsache für die Messung der Arbeitsmarktintegration<br />
von Frauen berücksichtigt, nimmt die Schweiz in der Rangliste der OECD-<br />
Länder einen Platz im hinteren Mittelfeld ein. Vor dem Hintergrund dieser Bemerkungen soll<br />
die Dissertation Antworten auf folgende Fragen geben: Wie ist die Situation der Frauen auf<br />
dem Schweizer Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich aktuell und im Zeitvergleich tatsächlich<br />
einzuschätzen? Womit lässt sich das Niveau und die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit<br />
in der Schweiz erklären? Wie lässt sie sich möglicherweise beeinflussen? Bisherige<br />
Studien zu diesem Thema waren in erster Linie ökonomischen und soziologischen Ansätzen<br />
verpflichtet und stellten den individuellen Entscheid der Frauen in Abhängigkeit von<br />
Kosten-Nutzenüberlegungen, bzw. von gesellschaftlichen Faktoren in den Vordergrund, während<br />
die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen in der Politikwissenschaft ein relativ wenig erforschtes<br />
Gebiet darstellt. Vor dem Hintergrund des bestehenden Forschungsstandes soll die<br />
Dissertation den Theorie- und Forschungsstand auf drei Ebenen erweitern: 1) Die Stärkung<br />
des politikwissenschaftlichen Ansatzes: Obwohl sich politikwissenschaftliche Faktoren für<br />
die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit theoretisch aufdrängen, fanden sie bisher kaum systematisch<br />
Eingang in die Forschung. Es soll deshalb untersucht werden, inwiefern die Politik<br />
die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen beeinflusst. Der Dissertation wird hierzu ein komparativ-institutionalistischer<br />
Ansatz der Arbeitsmarktforschung zu Grunde gelegt. Dahinter steht<br />
die Annahme, dass soziale und politische Institutionen und Instrumente auf der Makro- und<br />
Mesoebene wesentliche Erklärungsfaktoren für die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen darstellen.<br />
Die zentrale These spricht nicht zuletzt dem Einfluss von konkreten Policies einen<br />
wesentlichen Stellenwert für die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit zu und kann als Erweiterung<br />
bisheriger politisch-institutioneller Erklärungsansätze verstanden werden. Dies in dem<br />
Sinne als betont wird, dass nicht nur die politischen Institutionen und Werte, sondern auch die<br />
daraus folgende Politik, bzw. ihre Inhalte von Bedeutung sind. 2) Die Kombination von politikwissenschaftlichen,<br />
ökonomischen und soziologischen Theoriesträngen: Die meisten bisherigen<br />
Studien wählten einen relativ engen theoretischen disziplinenspezifischen Fokus. Doch<br />
gerade das Beleuchten der Frauenerwerbstätigkeit aus verschiedenen Perspektiven kann möglicherweise<br />
einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis des Phänomens leisten. Es<br />
ist deshalb Ziel dieser Untersuchung, die Frauenerwerbstätigkeit unter Einbezug der drei
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 119<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
Theoriestränge von verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Erklärungskraft der<br />
Ansätze gegeneinander abzuwägen. Die Kombination von Individual- und Kontextebene:<br />
Neben dem Einbezug verschiedener Theoriestränge dürfte auch die Betrachtung mehrerer<br />
Analyseebenen von Bedeutung sein. Der Dissertation liegt die Annahme zu Grunde, dass ein<br />
Wechselverhältnis zwischen dem individuellen Verhalten von Frauen und ihrem Umfeld besteht.<br />
Insbesondere ist der Entscheid einer Frau, am Arbeitsmarkt teilzunehmen, geprägt vom<br />
gesellschaftlichen, strukturellen und institutionellen Kontext. Indem Individual- und Kontextebene<br />
kombiniert werden, soll diesem Zusammenspiel Rechnung getragen werden. ZEIT-<br />
RAUM: 1980-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz (einerseits auf der Ebene der Kantone<br />
andererseits im internationalen Vergleich)<br />
METHODE: Ziel der Studie ist es, die Arbeitsmarktintegration der Schweizer Frauen sowie deren<br />
Bestimmungsfaktoren zu untersuchen. Hierzu wird ein mehrstufiges Verfahren gewählt, das<br />
nicht zuletzt die Integration der verschiedenen Forschungsansätze und damit eine differenzierte<br />
Analyse erlaubt. Teil 1 soll dazu dienen, die Schweiz im internationalen Vergleich einzuordnen<br />
- dies zum einen durch Deskription, jedoch ebenfalls durch die Analyse der Bestimmungsgründe,<br />
welche die Position der Schweiz erklären können. Im 2. Teil soll daraufhin<br />
die bisherige Forschung in dem Sinne weiter entwickelt werden, als individuelle und kontextuelle<br />
Erklärungsgrößen nicht nur getrennt, sondern kombiniert getestet werden. 1. Teil: Die<br />
Frauenerwerbstätigkeit in der Schweiz: Die Beschreibung und Einordnung der Schweizer<br />
Gegebenheiten soll in mehreren Schritten und mit einer Mix aus sowohl qualitativen als auch<br />
quantitativen Verfahren erfolgen. Im Zentrum steht einerseits ein quantitativer Vergleich der<br />
OECD-Staaten auf Makroebene, andererseits eine Fallstudie zur Schweiz unter Anwendung<br />
der Erklärungsgrößen, die sich im internationalen Vergleich als wichtig erwiesen haben. Damit<br />
sollen Bestimmungsgrößen auf Kontextebene ausgemacht werden, welche die Arbeitsmarktpartizipation<br />
der Schweizer Frauen möglicherweise beeinflussen und erklären können.<br />
2. Teil: Kombination von individuellen und Kontextfaktoren - eine Mehrebenenanalyse: Wie<br />
oben erläutert, liegt der Untersuchung ein integraler Forschungsansatz zu Grunde. Zum einen<br />
wird die potentielle Erklärungskraft sowohl der politikwissenschaftlichen als auch der soziologischen<br />
und ökonomischen Theorien unterstellt. Zum anderen wird davon ausgegangen,<br />
dass politische, kulturelle und ökonomische Rahmenbedingungen einen wichtigen Einfluss<br />
auf den Entscheid der Frauen, am Arbeitsmarkt zu partizipieren, ausüben. Um die Wirkung<br />
von Kontextfaktoren auf das individuelle Arbeitsmarktverhalten systematisch überprüfen zu<br />
können, ist es wichtig, dass individuelle Variablen und Kontextgrößen nicht nur nebeneinander,<br />
sondern kombiniert analysiert werden. Diese Kombination von Individual- und<br />
Kontextfaktoren kann mittels Mehrebenenanalyse geschehen. Dabei bilden Individualdaten<br />
aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung die erste Datenebene, die durch Kontextfaktoren<br />
auf kantonaler Ebene ergänzt werden. Jede Frau im Sample kann damit einer Untereinheit,<br />
einem Kanton, zugeordnet werden, der unterschiedliche Rahmenbedingungen bietet. Untersuchungsdesign:<br />
Quer- und Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von<br />
Aggregatdaten (Stichprobe: bis 30; OECD-Staaten; Auswahlverfahren: gemäß OECD-Statistiken).<br />
Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 30.610; weibliche Schweizer Bevölkerung;<br />
Auswahlverfahren: Stichprobe gemäß SAKE). Akten- und Dokumentenanalyse,<br />
offen; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 26; Schweizer Kantone - kantonale<br />
Kontextfaktoren, insb. Policies; Auswahlverfahren: total).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Steffen, I.: Stärken und<br />
Schwächen gepoolter Zeitreihen-Designs am Beispiel der Frauenerwerbsbeteiligung in 22<br />
OECD-Staaten. Paper präsentiert am Jahreskongress der schweizerischen Vereinigung für politische<br />
Wissenschaft, 18./19. Nov. 2004, Balsthal.
120 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
3 Frauenerwerbstätigkeit<br />
ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein<br />
FINANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département<br />
Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft (Unitobler, Lerchenweg 36, 3000<br />
Bern, Schweiz)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: steffen@ipw.unibe.ch)<br />
[149-L] Strub, Silvia; Stutz, Heidi:<br />
Macht Arbeit Frauen arm?, in: <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> : Frauen- und<br />
Geschlechterforschung, Bd. 2/2004, S. 11-20<br />
(URL: http://www.gesis.org/Information/<strong>soFid</strong>/pdf/Frauen_2004-2.pdf)<br />
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Armutsrisiko von Frauen in der Schweiz im Kontext<br />
ihrer (un-)entgeltlichen Arbeitstätigkeiten. Dabei orientieren sich die Ausführungen an<br />
der These, wonach nicht die Arbeit, sondern die Arbeitsteilung das Armutsrisiko von Frauen<br />
erhöht. Diese Entwicklung wird anhand von fünf Faktoren und entsprechendem empirischen<br />
Datenmaterial für den Zeitraum von 1991 bis 2002 aufgezeigt: (1) die traditionelle Rollenverteilung<br />
in ihrer ganzen Breite, (2) die damit verbundene Erwerbsreduktion von Müttern, (3)<br />
Lohnungleichheit, (4) erhöhte Erwerbslosigkeit und Unterbeschäftigung unter Frauen sowie<br />
(5) das System sozialer Sicherung, das auf die Lohnhöhe ausgerichtet ist. Vor diesem Hintergrund<br />
plädieren die Autorinnen für eine Armutsbekämpfung in Form einer gleichberechtigten<br />
Teilnahme der Frauen am Berufsleben. (ICG2)<br />
[150-F] Universität Regensburg:<br />
Entwicklung von Strategien zur praktischen Umsetzung von Gender Mainstreaming in Unternehmen,<br />
Organisationen und Betrieben<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik<br />
und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies (93040 Regensburg)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0941-943-3855,<br />
e-mail: gender.studies@paedagogik.uni-regensburg.de)<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
[151-F] Althans, Birgit, Dr. (Bearbeitung):<br />
Bewegte Kindheiten. Im Spielraum von Körper, Geschlecht und Begehren<br />
INHALT: Wie inszenieren Kinder in den 5. und 6. Klassen einer Schule eines Berliner Innenstadtbezirks<br />
Geschlecht, wie überschreiten sie Geschlechtergrenzen und wann tritt die Kategorie<br />
Geschlecht in den Hintergrund? Der ethnographische Beitrag zur Kindheitsforschung
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 121<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
beschreibt Bedingungen des Aufwachsens in einer globalisierten Welt, in der Medien eine<br />
starke Rolle spielen, und stellt spezifische und kompetente Bearbeitungsformen von Differenz<br />
und Heterogenität von 10-13jährigen Kindern am Übergang zur Jugend vor. Sie erarbeitet<br />
methodische Umsetzungen der aktuellen Debatte zur Kritik an der Kategorie Geschlecht an<br />
der Schnittstelle von Kultur- und Sozialwissenschaften.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich<br />
Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie<br />
und Erziehung (Arnimallee 11, 14195 Berlin)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-52730, Fax: 030-838-56698,<br />
e-mail: balthans@zedat.fu-berlin.de)<br />
[152-L] Beuth, Kirsten; Dorgerloh, Annette; Müller, Ulrike (Hrsg.):<br />
Ins Machbare entgrenzen: Utopien und alternative Lebensentwürfe von Frauen, (Schriftenreihe<br />
des Frauenstudien- und -bildungszentrums der EKD, Bd. 2), Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-<br />
Ges. 2004, 184 S., ISBN: 3-8255-0484-0 (Standort: UB Siegen(467)-31OGX6245)<br />
INHALT: "Angesichts eines um sich greifenden Sozialdarwinismus, der vom Recht des Stärkeren<br />
ausgeht, und von Politik und Wirtschaft bedient wird, gewinnt der Wunsch nach lebbaren Utopien<br />
an Bedeutung. In diesem Buch wird eine Annäherung an den Utopiebegriff und eine<br />
Positionierung aus unterschiedlichen Perspektiven und Lebenshaltungen von Frauen unternommen.<br />
Frauen haben in Geschichte und Gegenwart eine Vielfalt von Utopien und Projekten<br />
mit utopischem Potential entwickelt, in denen sie ihre Lebensformen und ihr jeweiliges<br />
politisches, soziales, wissenschaftliches oder künstlerisches Engagement mit einem theoretischen<br />
Anspruch verbinden. Auf diese Weise sind Gesellschaftsentwürfe und Modelle auf sehr<br />
unterschiedlichen Theorie- und Praxisfeldern entstanden, deren Entdeckung oder Wiederentdeckung<br />
sich allemal lohnt. Die Palette reicht von politischen und künstlerischen Umorientierungen<br />
über Wohn- und Wirtschaftsmodelle bis zu Landschaftsentwürfen. Die Publikation<br />
verfolgt zwei inhaltliche Intentionen: Zum einen lassen sich die immer noch zu wenig bekannten,<br />
aber bedeutenden und vor allem auch originellen Leistungen von Frauen auf diesem<br />
Gebiet - zumindest ausschnitthaft - transparent machen. Zum anderen - und darin besteht die<br />
besondere Attraktivität dieser Veröffentlichung - können und sollen in Konfrontation mit den<br />
dramatischen Problemen unserer Zeit, wie Umweltzerstörung und der Verlust von bezahlter<br />
Arbeit und sozialer Sicherheit, innovative Denkansätze, Modelle und konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />
aus weiblicher Perspektive für die aktuelle Diskussion um Lebenswerte und<br />
Gesellschaftsentwürfe unserer Zukunft gewonnen und vorgestellt werden. So kann die Lektüre<br />
dazu ermutigen, eigene Utopien ins Machbare zu entgrenzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Ulrike Müller: Zur Herkunft und zum Verständnis des Utopiebegriffs (3-19); Dorothee<br />
Sölle: Eine Utopie der Arbeit (20-30); Ilona Scheidle: Beginen - Mittelalter, Spiritualität<br />
und Aktualität (31-40); Annette Dorgerloh: Paradies auf Erden? Gartenentwürfe von Frauen<br />
(41-51); Kirsten Beuth: Man nannte sie 'Walküre der Revolution'. Die politischen und persönlichen<br />
Utopien der Alexandra Kollontai (52-65); Ada Raev: Utopie und Realität. Bühnen- und<br />
Festgestaltungen russischer Avantgardistinnen (66-83); Kirsten Beuth: 'Keine unnötigen Experimente'.<br />
Frauen am Bauhaus (84-92); Ulrike Müller: Fragmente über Literatur und Utopie<br />
(93-100); Antje Schrupp: Blicke in parallele Welten. Frauen und Science Fiction (101-116);<br />
Ingeborg Reichle: Visionen vom 'Neuen Menschen'? Kunst im Zeitalter der Gen- und Reproduktionsmedizin<br />
(117-128); Christiane Dietrich: Spirituelle Utopie (129-142); Barbara Mer-
122 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
lau: attac - Eine andere Welt ist möglich. Ein Interview (143-152); Sabine Werth: Eine real<br />
existierende Utopie - Die Geschichte der Berliner Tafel e.V. (153-161); Samira Kenawi:<br />
Licht am Ende des Tunnels. Aus dem wirtschaftlichen Zerfall für die Zukunft lernen (162-<br />
180).<br />
[153-F] Böhmann, Marc, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Vinçon, Inge, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Genderbezogenes Sprachverhalten beim Argumentieren und Diskutieren im Deutschunterricht<br />
der Hauptschule. Die Rolle geschlechtergetrennten Unterrichts bei der Behandlung<br />
literarischer Texte<br />
INHALT: In diesem Teilprojekt des Forschungs- und Nachwuchs-Kollegs soll mittels genderbezogener,<br />
vor allem qualitativ-empirischer Unterrichtsforschung untersucht werden, wie Schülerinnen<br />
und Schüler der Sekundarstufe I (Hauptschule, Klasse 7/8/9) in koedukativen und<br />
geschlechtergetrennten Gruppen diskutierend und argumentierend mit literarischen Texten<br />
umgehen. Es nehmen insgesamt sechs Hauptschulklassen am Projekt teil. Das Ziel ist, zu erfahren,<br />
a) wie in Hauptschulklassen diskutierend und argumentierend mit literarischen Texten<br />
umgegangen wird, b) welche Diskussions- bzw. Argumentationskompetenzen die Schüler/<br />
innen besitzen bzw. gegebenenfalls erwerben, c) inwiefern es vor diesem Hintergrund für<br />
welche einzelne, gfs. Gruppen von Schüler/innen (orientiert am Leseverhalten) sinnvoll sein<br />
kann, Deutschunterricht teilweise geschlechtergetrennt durchzuführen. Das Forschungsvorhaben<br />
bewegt sich damit an der Schnittstelle sprachdidaktischer, literaturdidaktischer, genderbezogener<br />
und schulpädagogischer Fragestellungen. Es bietet eine Kombination genderbezogener<br />
Forschungsrichtungen, die es bislang nocht nicht gibt: a) Es geht über die traditionelle<br />
(quantitative) Analysekategorie des biologischen Geschlechts hinaus und fragt nach Zusammenhängen<br />
zwischen dem sozial-kulturellen Geschlecht in seiner Ausprägung als subjektives<br />
Geschlecht ("gender") im Bereich der Lesesozialisation und der Rezeption literarischer<br />
Texte im schulischen Kontext. b) Es untersucht das sprachliche Handeln von Schüler/innen<br />
im Umgang mit literarischen Texten im Vergleich zwischen koedukativen und geschlechtergetrennten<br />
Unterrichtssettings und bezieht damit das Prinzip der ?Reflexiven Koedukation?<br />
auf den Deutschunterricht. Damit nimmt es eine häufig vorgeschlagene, aber bislang nie untersuchte<br />
Organisationsform des Deutschunterrichts unter die Lupe.<br />
METHODE: Gendertheorie (Trautner); empirische Unterrichtsforschung (Becker-Mrotzek; Deppermann).<br />
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen;<br />
Qualitatives Interview (Stichprobe: 6; LehrerInnen; Auswahlverfahren: total). Experiment<br />
(Stichprobe: 6; geschlechtergetrennte Unterrichtsstunden; Auswahlverfahren: total). Beobachtung,<br />
teilnehmend (Stichprobe: 6; Klassen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung,<br />
schriftlich (Stichprobe: 120; Schülerfragebögen; Auswahlverfahren: total). Unterrichtsanalyse<br />
nach Transkription. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Böhmann, Marc: Genderspezifisches Diskutieren und Argumentieren.<br />
Erste Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zum geschlechtergetrennten Literaturunterricht<br />
in der Hauptschule. in: Der Deutschunterricht, 2005, 5, S. 80-86.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution<br />
INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für<br />
Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-477372)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 123<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
[154-L] Brandt, Oliver; Cornelißen, Waltraud:<br />
Berufsfindung in einer geschlechterkodierten Welt: praxistheoretische Ansätze können der<br />
Berufsfindungsforschung neue Ansätze geben, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien,<br />
Jg. 22/2004, H. 4, S. 21-38 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie<br />
über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag stellt empirische Befunde vor, die den Berufsfindungsprozess von jungen<br />
Frauen und Männern in seinen Anfängen beleuchten und Erklärungen für geschlechterdifferenzierte<br />
Berufsfindungsprozesse geben. Diverse strukturtheoretische und subjekttheoretische<br />
Ansätze werden auf ihren Erklärungswert hin untersucht. Dabei wird festgestellt, dass die Geschlechtersegregation<br />
nicht allein durch antizipierte Selektionsprozesse im Ausbildungssystem<br />
zu erklären ist. Berufliche Vorstellungen und Wünsche von Kindern, die sich aus dem<br />
Alltagswissen und aus der Einbettung in institutionellen Arrangements der Geschlechter speisen,<br />
reproduzieren die geschlechtliche Segregation der Erwachsenenwelt. Gefordert wird daher<br />
eine frühe, geschlechterbewusste Berufsorientierung, die spielerische Entwicklung von<br />
Selbstentwürfen und Mut zu "untypischen" Berufsentscheidungen fördert, eine stärker individualisierte<br />
Berufsberatung sowie eine Einbeziehung der Betriebe mit dem Ziel, die Jugendlichen<br />
mit unbekannten Berufsfeldern vertraut zu machen und informelle Geschlechtergrenzen<br />
im Betrieb reflektiert abzubauen. (ICH)<br />
[155-L] Burdewick, Ingrid:<br />
Geschlechtersozialisation und politische Partizipation: biografische Orientierungen männlicher<br />
und weiblicher Jugendlicher, in: Wege zum Menschen : Monatsschrift für Seelsorge und<br />
Beratung, heilendes und soziales Handeln, Jg. 56/2004, H. 4, S. 298-310<br />
INHALT: In dem Beitrag werden zentrale Ergebnisse einer qualitativen empirischen Studie zur<br />
politischen Partizipation und Sozialisation männlicher und weiblicher Jugendlicher vorgestellt<br />
und auf Basis einschlägiger Untersuchungen zum Themenbereich Geschlechtersozialisation<br />
und Politik, zur "weiblichen Moral" sowie zum Verhältnis der Geschlechter gegenüber<br />
dem Bereich der etablierten Politik diskutiert.<br />
[156-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Analyse von Tagebuchaufzeichnungen und Lebensbeschreibungen von Frauen einer Familie<br />
über drei Generationen<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: AGIS<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut<br />
für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111<br />
Oldenburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: ilse.droege.modelmog@uni-oldenburg.de)<br />
[157-F] Eickhorst, Andreas, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Keller, Heidi, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Vater - Erleben, integrative Kompetenzen und Wohlbefinden. Eine quer- und längsschnittliche<br />
Studie an 40 deutschen Vätern 19-20 Monate alter Kinder
124 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
INHALT: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Erleben der Vaterschaft von deutschen Vätern<br />
mit Kindern im Alter von drei und 19-20 Monaten. Es werden ausgewählte Komponenten des<br />
Vater-Erlebens (Rollenerleben, Elterntheorien, Selbstkonzept) untersucht, ihre längsschnittliche<br />
Stabilität geprüft und ihr Einfluss auf das väterliche Wohlbefinden betrachtet. Dazu wird<br />
das Konzept des "subjective well-being" herangezogen. Des Weiteren wird versucht, "integrative<br />
Kompetenzen" zu konzeptionalisieren, die bei der Bearbeitung und Integration des Erlebens<br />
helfen und für das Wohlbefinden der Väter förderlich sind. Für dieses Vorhaben werden<br />
die Konzepte Kohärenzgefühl und Handlungsorientierung verwendet. Durch die Berücksichtigung<br />
dieser integrativen Kompetenzen der Väter soll ein Schwerpunkt auf den salutogenetischen<br />
Aspekten von Vaterschaft wie beispielsweise den väterlichen Ressourcen für einen<br />
angemessenen und das Wohlbefinden fördernden Umgang mit Erlebensinhalten liegen. Diese<br />
Arbeit will ferner dazu beitragen, die Rolle der Väter in der frühen Lebenszeit ihrer Kinder<br />
näher zu bestimmen. Dazu ist es notwendig, neben dem Verhalten der Väter, welches heutzutage<br />
erfreulicherweise bereits Gegenstand einer zunehmenden Zahl von Veröffentlichungen<br />
ist, auch das Erleben der Vaterschaft aus der Sicht der Väter zu betrachten. ZEITRAUM: 2001<br />
bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Norddeutschland (hpts. Osnabrück)<br />
METHODE: Den theoretischen Hintergrund der Arbeit bildet zum einen das Paradigma der Soziobiologie,<br />
zum anderen die Sichtweise einer kulturinformierten Entwicklungspsychologie.<br />
Das Spannungsfeld von Biologie und Kultur stellt den Rahmen für das "Komponentenmodell<br />
des Elternverhaltens" (Keller, 2003), an welchem sich die verwendete Methodik orientiert.<br />
Weitere Grundlagen der Arbeit sind der Ansätze der independenten und interdependenten<br />
Selbstkonzepte von Markus und Kitayama (z.B. 2001), des subjektiven Wohlbefindens (z.B.<br />
Diener & Lucas 1999) und der integrativen Kompetenzen (siehe http://www.gkik.uniosnabrueck.de<br />
). Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte<br />
Befragung, face to face; Psychologischer Test (Stichprobe: 40; deutsche Väter eines<br />
erstgeborenen 19-20 Monate alten gesunden Kindes; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit<br />
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative<br />
Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten"<br />
(49069 Osnabrück)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0541-500-87188, e-mail: a.eickhorst@freenet.de)<br />
[158-L] Elling, Agnes:<br />
'They (don't) have the right build for it': social constructions of gender and sport, in: Claudia<br />
Kugelmann, Gertrud Pfister, Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport : Differenz<br />
und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft",<br />
Hamburg: Czwalina Verl., 2004, S. 21-34, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133)<br />
INHALT: Die Verfasserin zeigt, welche Gender-Konstruktionen männliche und weibliche Jugendliche<br />
unterschiedlicher ethnischer Herkunft mit Sport und mit bestimmten Sportarten<br />
verbinden. Auf der Grundlage der Ergebnisse einer Befragung (n=1025) werden mit dem Geschlecht<br />
verbundene Integrations- und Austauschverhältnisse im Sport identifiziert. Die Untersuchung<br />
zeigt, dass Sport nicht nur Respekt für andere ethnische Gruppen fördern kann,<br />
sondern bei vielen jungen Menschen auch als neutral in Bezug auf Geschlecht und ethnische
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 125<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
Zugehörigkeit gilt. Es zeigen sich jedoch auch naturalistische Stereotypen in Bezug auf Geschlecht<br />
und Ethnie, vor allem bei männlichen Jugendlichen. (ICE2)<br />
[159-F] Fischer, Ute Luise, Dr. (Bearbeitung):<br />
Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung - Tendenzen der Bewährungsdynamik bei Männern<br />
und Frauen innerhalb und außerhalb der Erwerbsarbeit<br />
INHALT: Rekonstruktion aktueller Ausformungen der Leistungsethik und ihrer möglichen Transformation<br />
im Bewährungsfeld Beruf sowie neuer Formen der Bewährung und Quellen von<br />
Sinn außerhalb der Erwerbsarbeit. Im Fokus steht die Frage nach einer Geschlechtsspezifik<br />
der Antworten auf die Sinnfrage. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Theoretisch wird auf die strukturale Soziologie, das Lebenspraxis-Konzept von<br />
Oevermann (2000) sowie sein Modell der Struktur von Religiosität und Bewährungsdynamik<br />
(Oevermann 1995) Bezug genommen. Auch methodisch stützt sich die Arbeit auf die von<br />
Oevermann entwickelte objektive Hermeneutik und darin insbesondere die Sequenzanalyse<br />
von offen biografischen Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt, zwei Generationenlagerungen<br />
(geboren ca. 1960 sowie ca. 1980) DATENGEWINNUNG: Biographisches Interview<br />
(Stichprobe: ca. 30; Auswahlverfahren: qualitatives Sample). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />
des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, U.L.: Projektskizze Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung.<br />
in: Journal Netzwerk Frauenforschung, 2002, Nr. 14, S. 46-49. ARBEITSPAPIERE: Fischer,<br />
Ute Luise: Scheitern und Werden - eine Fallrekonstruktion über biografische Krisen der beruflichen<br />
und familialen Bewährung. 17 S.+++Fischer, Ute Luise; Scheid, Claudia: Karriere<br />
statt Kinder? Niedrige Geburtenraten als Symptom einer Krise familialer und beruflicher Bewährung.<br />
14 S.+++Fischer, Ute Luise: Scheitern und Werden - Fallrekonstruktionen als Untersuchungsmethode<br />
in der Biographieforschung gezeigt am Beispiel von Differenzlinien in<br />
der biographischen Bewährung. Vortrag auf der Veranstaltung I der Sektion Biographieforschung<br />
"Achsen der Differenz und biographische Konfigurationen", Soziologiekongreß in<br />
München, 8.10.2004, 13 S.<br />
ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />
Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie (Otto-Hahn-Str.<br />
4, 44221 Dortmund)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-3292 -Sekr.-, e-mail: Ute.Fischer@uni-dortmund.de)<br />
[160-L] Flaake, Karin:<br />
Adoleszentes Begehren - sexuelle Wünsche, Fantasien und Beziehungen junger Frauen, in:<br />
Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22/2004, H. 4, S. 58-76 (Standort:<br />
UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: In den letzten Jahren haben sich die Spielräume für junge Frauen, ein eigenes Begehren<br />
zu entwickeln, den eigenen Wünschen und Fantasien folgen und ihnen in Beziehungen zu anderen<br />
nachgehen zu können, deutlich erweitert. Es bestehen akzeptierte Möglichkeiten der<br />
Empfängnisverhütung, und homosexuelle Beziehungen haben öffentliche Wahrnehmung und<br />
weitgehend Akzeptanz gefunden. Trotzdem haben sich für die jungen Frauen Tabuisierungen
126 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
und Kanalisierungen sexueller Wünsche in Richtung eines heterosexuell bezogenen Begehrtwerdens<br />
entwickelt, die die Entwicklung eigenen Wünschens und Wollens zunächst blockieren<br />
können. Solche Blockaden lassen sich erst in späteren lebensgeschichtlichen Phasen,<br />
wenn das Selbstbewusstsein stabiler geworden ist, leichter auflösen, als das in der unsicheren<br />
lebensgeschichtlichen Phase der Adoleszenz möglich wäre. (ICH2)<br />
[161-L] Frauen geben Technik neue Impulse e.V. an der Fachhochschule Bielefeld (Hrsg.):<br />
Girls' Day: Mädchen-Zukunftstag ; Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen ;<br />
Evaluationsergebnisse 2003, Bielefeld: Bertelsmann 2004, 172 S., ISBN: 3-7639-3207-0<br />
INHALT: Der so genannte Girls' Day ist eine jährliche Veranstaltung für Schülerinnen der Klassen<br />
5 bis 10, an dem 2003 etwa 95.000 Mädchen teilgenommen hatten. An diesem Tag besuchen<br />
die Schülerinnen Unternehmen und andere Organisationen, um dort den Arbeitsalltag in<br />
eher männlich konnotierten Berufsfeldern - wie beispielsweise technischen Berufen - kennen<br />
zu lernen. Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse einer Evaluation der Girls' Days aus den Jahren<br />
2002 und 2003. Die teilnehmenden Mädchen selbst sowie die beteiligten Lehrkräfte und<br />
Unternehmen wurden schriftlich befragt; dabei konnten über 31.000 Fragebögen ausgewertet<br />
werden. Auf dieser Basis entwickeln die Autorinnen Ansatzpunkte für Verbesserungen. Abschließend<br />
diskutieren sie die Auswirkungen des Aktionstages auf die Berufsorientierung der<br />
Teilnehmerinnen. (ZPol, VS)<br />
[162-L] Frink, Helen H.:<br />
Lebenswege ostdeutscher Frauen: Interviews und Berichte, Schkeuditz: GNN Verl. 2004, 283<br />
S., ISBN: 3-89819-152-4 (Standort: THB Aachen(82)-Le9760)<br />
INHALT: Die Verfasserin beschreibt das Leben von Frauen in der DDR und nach der Wiedervereinigung.<br />
Sie stellt das politische und rechtliche System der DDR dar, diskutiert Religion und<br />
Erziehung und fragt, wie Frauen mit dem Übergang zum Kapitalismus umgingen. Dabei wird<br />
gezeigt, in wie fern der Kapitalismus viele berufstätige Frauen an die Peripherie drängte, indem<br />
er ihnen ihre Arbeitsplätze nahm und sie in den vorzeitigen Ruhestand oder "zurück an<br />
den Herd" schickte. Die Verfasserin beschreibt die Situation von Rentnerinnen, die schwierige<br />
Lage der Frauen in ländlichen Gebieten, den Neustart mancher Frauen in der Schönheits-<br />
und Modeindustrie und den viel versprechenden Erfolg einer neuen Gruppe von Unternehmerinnen.<br />
(ICE2)<br />
[163-F] Grunow, Daniela, Dipl.-Soz.; Rost, Harald, Dipl.-Soz.; Schulz, Florian, Dipl.-Soz. (Bearbeitung);<br />
Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr.; Rupp, Marina, Dr. (Leitung):<br />
Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess (kooptiertes Begleitprojekt des DFG-Schwerpunktprogramms<br />
"Beziehungs- und Familienentwicklung")<br />
INHALT: Von den Verbesserungen der Bildungs-, Erwerbs- und Karrierechancen der Frauen<br />
wurde vielfach erwartet, dass sie zu einem deutlichen Abbau der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung<br />
in der Familie führen. Neuere Studien deuten aber darauf hin, dass sich trotz der<br />
tief greifenden Umgestaltung privater Lebensformen und der steigenden Erwerbsbeteiligung<br />
(verheirateter) Frauen, im Bereich der innerfamilialen Arbeitsteilung erstaunlich wenig ver-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 127<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
ändert hat. Das Anliegen dieses Forschungsvorhabens ist es deswegen, die familiale Arbeitsteilung<br />
in der Beziehungs- und Familienentwicklung mit Hilfe einer innovativen Kombination<br />
qualitativer und quantitativer Längsschnittmethoden zu beschreiben und zu erklären. Das<br />
Projekt greift dabei auf Theorien der kontext- und situationsbezogenen (Wahl-)Handlungen<br />
interdependenter Akteure zurück und versucht nicht nur die Entwicklung von Umfang und<br />
Art der geschlechtsspezifischen Tätigkeiten quantitativ zu bestimmen, sondern auch die damit<br />
verbundenen dynamischen Entscheidungsprozesse qualitativ zu entschlüsseln. Das Projekt<br />
wird vor allem vorhandene Datensätze ausschöpfen und deren Grenzen zur Analyse innerfamilialer<br />
Arbeitsteilung identifizieren. Auf dieser Basis wird es auch einen Beitrag zur Entwicklung<br />
neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente<br />
zur Untersuchung der innerfamilialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts<br />
des neuen DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung" leisten.<br />
METHODE: Nutzung quantitativer Längsschnittdatensätze (Sozioökonomisches Panel, Bamberger-Ehepaar-Panel,<br />
Bamberger-NEL-Panel) zur dynamischen Analyse der familialen Arbeitsteilung;<br />
Durchführung einer qualitativen Befragung von 25 (Ehe-)Paaren mit ausgewählten<br />
Ressourcenkombinationen zur Erfassung von Entscheidungsprozessen familialer Arbeitsteilung;<br />
Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente<br />
zur Untersuchung der familialen Arbeitsteilung im Rahmen des<br />
Testpanelprojekts des DFG-Schwerpunktprogramms 1161<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie<br />
Lehrstuhl für Soziologie I (Postfach 1549, 96045 Bamberg); Staatsinstitut für Familienforschung<br />
an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg)<br />
KONTAKT: Blossfeld, Hans-Peter (Prof.Dr. Tel. 0951-96525-12,<br />
e-mail: hans-peter.blossfeld@sowi.uni-bamberg.de); Rupp, Marina (Dr. Tel. 0951-96525-27,<br />
e-mail: marina.rupp@ifb.uni-bamberg.de)<br />
[164-L] Haubner, Angela:<br />
Ausländische Inländerinnen - Migrantentöchter in der Postmoderne, Hannover 2004, 276,<br />
260 S. (Graue Literatur; URL: http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh04/387184767.zip;<br />
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=972565418)<br />
INHALT: "Der semantische Widerspruch des Titels versucht, die Paradoxie des Lebens von jungen<br />
Frauen zugewanderter Herkunft zu umreißen: 'Ausländische Inländerinnen'. Sie sind als<br />
Nachkommen von Arbeitsmigranten in Deutschland geboren, aufgewachsen und leben hier.<br />
Einige haben einen deutschen Pass. Sind sie nun Inländerinnen, Ausländerinnen oder vielleicht<br />
doch ausländische Inländerinnen? Die der Arbeit zugrunde liegende Forschungsfragestellung<br />
lautet: Wie erleben Migrantentöchter vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der<br />
Post-moderne ihre eigene Lebenssituation? Lässt sich Weidachers 'Normalitätsannahme'; dass<br />
Migrantenjugendliche Einstellungen, Wertorientierungen und Verhaltensmuster mit gleichaltrigen<br />
Deutschen teilen, auch geschlechtsspezifisch auf Migrantentöchter übertragen? Die Dissertation<br />
analysiert die Ursachen und Konsequenzen dieser Problematik unter verschiedenen<br />
Perspektiven und mit unterschiedlichen Methoden. Zentrale Thesen der Dissertation: 1. Ausgangspunkt<br />
ist die 'Normalitätsannahme', die Weidacher für die Untersuchung von Migrantenjugendlichen<br />
aufgestellt hat, die aber bisher nicht in die Forschung über Migrantentöchter<br />
eingeflossen ist. 2. Migrantentöchter können besonders gut, besser als Menschen mit nur ei-
128 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
nem kulturellen Hintergrund, mit den Anforderungen des Lebens der postmodernen, individualisierten<br />
Welt umgehen, denn sie müssen sich aufgrund ihrer Biographie ihr ganzes Leben<br />
damit auseinandersetzen. 3. In Deutschland geborene junge Frauen nichtdeutscher Herkunft<br />
leben in sehr vielfältigen Lebenszusammenhängen; sie haben unterschiedliche Biographien<br />
und Bildungsabschlüsse, die sich nicht mit dem defizitorientierten Ansatz der Kulturkonflikthypothese<br />
erklären lassen. 4. Migrantentöchter können nicht ausschließlich im Kontext<br />
migrationssoziologischer Konzepte - und damit als separate Gruppe - gesehen, sondern sie<br />
müssen als ein Teil der weiblichen Jugendlichen in Deutschland wahrgenommen werden.<br />
Forschungsmaterie und Aufbau der Arbeit: Die Dissertation gliedert sich in 3 Teile: Der erste<br />
Teil ist eine geschichtliche Hinführung. Es werden Grundkenntnisse über Migration, Migrantenkinder<br />
und die pädagogischen Konzepte im Umgang mit Migrantenkindern vermittelt. Im<br />
Zusammenhang mit den zentralen Thesen steht die Analyse der bisherigen Forschung zu<br />
Migrantentöchtern. Es fragt sich, warum die Kulturkonflikthypothese als Erklärungsmuster<br />
für die Lebenssituation von Migrantentöchtern so dominant war. Der zweite Teil greift in kritischer<br />
Diskussion der Tradition aktuelle Theoriedebatten zur Beschreibung des Aufwachsens<br />
in Deutschland auf. Statt Migrantentächter wie bisher als Sondergruppe der Jugendlichen zu<br />
betrachten, wird von der Normalitätsannahme ausgegangen und ein anderer theoretischer Bezugsrahmen<br />
gewählt. Es geht um die Zusammenführung soziologischer und pädagogischer<br />
Erklärungskonzeptionen zur Analyse der Lebenswirklichkeit von Migrantentöchtern: die Perspektiven<br />
Gesellschaftsanalyse, Sozialisation - weiblich und Jugend. Der dritte Teil beinhaltet<br />
die eigene qualitativ empirische Untersuchung von 21 Migrantentöchtern, deren Eltern oder<br />
Großeltern als Arbeitskräfte angeworben wurden. Sie sind in Deutschland geboren und aufgewachsen<br />
und leben weiterhin hier." (Textauszug)<br />
[165-L] Haug, Frigga:<br />
Der Weg, der in die Welt, nicht ins Haus führt, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie<br />
und Sozialwissenschaften, Jg. 47/2005, H. 1 = H. 259, S. 43-53 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6;<br />
UuStB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: In ihrem stark autobiographisch gefärbten Essay setzt sich die Verfasserin mit dem<br />
Spannungsfeld auseinander, "in dem Frauenleben sich vielfältig zurechtrückt". Dabei spielen<br />
Frauenfiguren aus der Literatur ebenso eine Rolle wie Vertreterinnen der "ersten" Frauenbewegung<br />
und die Geschichte der "neuen" Frauenbewegung. Thematisiert wird auch das "Liebesverlangen"<br />
in seiner Verknüpfung mit der klassischen Frauenrolle als Hausfrau. Hier beschreibt<br />
die Verfasserin, wie es ihr selbst nach vielerlei Schwierigkeiten gelang, den Weg zu<br />
finden, "der in die Welt, nicht ins Haus führt". (ICE)<br />
[166-F] Heilmann, Christa M., Priv.Doz. Dr.; Braun, Angelika, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Geschlechtsspezifische interkulturelle Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen anhand<br />
synchronisierter Fernsehserien<br />
INHALT: Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Fokus Geschlechterdifferenzen: Theoretische<br />
Neuorientierungen, soziokulturelle Differenzierungsprozesse und internationale Entwicklungen"<br />
bearbeiteten die Projektmitarbeiter das Thema "Geschlechtsspezifische interkulturelle<br />
Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen anhand synchronisierter Fernsehserien".<br />
Aus der Erkenntnis, dass Rollenkonstituierungen, Persönlichkeitsprofile und Geschlechtszu-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 129<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
schreibungen immer als ein Ergebnis von Attribution und Darstellung zu betrachten sind, also<br />
einerseits vom Bild der Gesellschaft, das diese von den jeweiligen Konstituenten transportiert,<br />
abhängen, jedoch andererseits auch über den Kommunikationsprozess auf dieses Bild<br />
Einfluss genommen wird, musste ein Forschungsansatz gefunden werden, der diese Attribuierungen<br />
und Darstellungen abzubilden vermag. Der subjektive Höreindruck von Probanden,<br />
der letztlich die materielle Grundlage für Attribuierungen bildet, stellt einen komplizierten<br />
multifaktoriellen Perzeptionsprozess dar. Da die Phonetik messbare akustische Daten, die<br />
Sprechwissenschaft wahrnehmbare Daten erhebt, die gleichermaßen in diesen Prozess einfließen,<br />
erweisen sich beide als für eine solche Untersuchung ideal geeignete komplementäre<br />
Fachgebiete. Es erschien daher sinnvoll, das Forschungsvorhaben interdisziplinär anzulegen.<br />
Ziel des Gesamtprojektes ist die Klärung der Frage, inwieweit Rollen auch über stimmliche<br />
Parameter von Emotionen konstruiert werden, ob Unterschiede in diesem Zusammenhang für<br />
weibliche Darstellerinnen im Vergleich mit den männlichen belegbar sind und in welcher<br />
Weise im Prozess des Synchronisierens der Transfer in die jeweils anderen Sprachen stattfindet.<br />
Das zentrale Forschungsinteresse besteht in der Suche nach validierbaren Erkenntnissen<br />
über die Bedeutung stimmlicher Parameter für Geschlechtsrollenkonstituierungen bei unterschiedlichen<br />
Emotionen. Der dominante Ansatz des Forschungsprojektes ist die Annahme,<br />
dass sich die eingesetzten Stimmen in Originalfilmen und den jeweiligen Synchronfassungen<br />
nicht nur dahingehend unterscheiden, dass interkulturell gesehen unterschiedliche Hörerwartungen<br />
bestehen, sondern dass kulturtransformatorisch über die differenten auditiven Eindrücke<br />
verschiedenartige Bilder vermittelt werden. Diese Rollenbilder können auf zwei Ebenen<br />
beobachtet werden: Auf der Basis von Persönlichkeitsattribuierungen sowie durch die Darstellung<br />
affektiver Zustände (Emotionen). Das weitere Ziel der Untersuchung ist, festzustellen,<br />
wie Emotionen in verschiedenen Sprachen kodiert werden, und ob diese Gefühlszustände<br />
von Hörerinnen und Hörern anderer Muttersprachen zutreffend benannt werden können. Die<br />
Darstellung der Emotionen durch weibliche und männliche Sprechende wurde u.a. an der<br />
Grundfrequenz untersucht, d.h. die Sprechstimmlage der Betreffenden wurde analysiert. Im<br />
Ergebnis kann gesagt werden, dass bei deutschen und amerikanischen Sprecherinnen die<br />
Grundfrequenz von kalter Wut über Trauer, neutraler Stimmgebung zu Freude, Angst und<br />
heißer Wut kontinuierlich ansteigt, während die japanische Synchronsprecherin in der neutralen<br />
Situation den tiefsten Bereich verwendete. Bei den männlichen Sprechern fand sich die<br />
heiße Wut ebenfalls in den höchsten Bereichen, während die tiefen übereinstimmend bei allen<br />
Sprachen bei der Trauer lagen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Frauen und<br />
Männer über alle drei Kulturen die eher nach innen gerichteten Emotionen (Trauer, kalte<br />
Wut, Neutralität) in den tieferen, die mehr nach außen gerichteten Emotionen (heiße Wut,<br />
Freude) überwiegend in den höheren Frequenzbereichen ausdrückten. Dieser Befund bestätigt<br />
ältere Untersuchungsergebnisse. Hervorzuheben gilt, dass die japanische Synchronsprecherin<br />
mit ihrer Stimme in die höchsten Bereiche führt und sie zugleich am stärksten variiert. Hier<br />
zeichnet sich möglicherweise ein kultureller Unterschied ab.<br />
METHODE: Anhand von Synchronisationen von Fernsehserien soll untersucht werden, inwieweit<br />
kulturell geprägte Rollenbilder einerseits über stimmliche Parameter konstituiert und andererseits<br />
über anders wirkende Stimmen von Synchronsprecherinnen interkulturell transformiert<br />
werden. Bisherige Ergebnisse zur Persönlichkeitsattribuierung zeigen einen deutlichen<br />
Trend zur Stereotypenbildung, d.h. der Sprachteilhaber bzw. die Sprachteilhaberin ist durchaus<br />
in der Lage, prototypische Merkmale bestimmter Persönlichkeitsstrukturen zuverlässig zu<br />
identifizieren. Die Situation wird allerdings dadurch kompliziert, dass die Stereotype kulturabhängig<br />
sein dürften. Da davon ausgegangen werden kann, dass Schauspieler/innen bzw.<br />
Synchronsprecher/innen in erster Linie auf solche Stereotype rekurrieren, muss sich die Um-
130 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
setzungen prototypischer Merkmale durch die Beschreibung non- und paraverbaler Mittel<br />
fassen lassen. Die Auswahl der untersuchten Kulturkreise und somit auch der Sprachen erfolgte<br />
anhand folgender Kriterien: Der Synchronisations- und Untertitelungstradition der einzelnen<br />
der Länder, der Verfügbarkeit des Filmmaterials und schließlich der Vergleichbarkeit<br />
der Ergebnisse mit anderen - überwiegend monokulturellen - Untersuchungen zur Beteiligung<br />
von stimm- und körpersprachlichen Merkmalen an der Konstituierung von Rollenbildern und<br />
der Abbildung affektiver Zustände. Auf dem deutschen Fernsehmarkt überwiegt US-amerikanisches<br />
Filmmaterial quantitativ. Die Kombination US-amerikanischer Film - deutschsprachige<br />
Synchronisation ist also maßgeblich für die Seh- und auch Hörerfahrung deutscher Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer und sollte folglich maßgeblich für die Konstituierung von Stereotypen<br />
verantwortlich sein. Die japanische Synchronisation lässt aufgrund der kulturellen<br />
Divergenz besondere Schwierigkeiten für die interkulturelle Transformation der Darstellung<br />
von Rollen und affektiven Zuständen erwarten. Als Material wurde die US-amerikanische<br />
Fernsehserie "Ally McBeal" herangezogen. Das Perzeptionsexperiment besteht aus vier Teilen:<br />
1. Die auditive Darbietung neutraler Szenen mit einer Dauer von je ca. einer Minute der<br />
beiden Hauptfiguren in allen drei Sprachen, das heißt, in insgesamt sechs Bedingungen. Hier<br />
nehmen die Hörer/innen anhand semantischer Differentiale eine Persönlichkeitseinschätzung<br />
der Sprecherin/ des Sprechers vor, welche diese hinsichtlich des Charakters, der sozialen Rolle,<br />
Bildung/ Intelligenz und Attraktivität beschreiben. 2. Die visuelle Darbietung aller szenischen<br />
Ausschnitte. Hierbei sollen die dargestellten Emotionen der 45 Szenen benannt werden<br />
(forced choice). 3. Die auditive Darbietung aller Szenen in jeweils drei Sprachen. Insgesamt<br />
handelte es sich um 135 Ausschnitte, in denen wiederum Emotionen beurteilt wurden. 4.<br />
Schließlich wurden alle Stimuli sowohl akustisch als auch auditiv (in drei Sprachen = 135<br />
Ausschnitte) dargeboten. 5. Jeweils 10% der Stimuli wurden zweimal dargeboten, um durch<br />
einen Vergleich zwischen Test und Retest die Reliabilität der Hörerurteile einschätzen zu<br />
können. Als Versuchspersonen (Hörer) fungierten insgesamt 118 männliche und weibliche<br />
Teilnehmende aus den drei betroffenen Kulturkreisen. Genderbezogene Forschung in geisteswissenschaftlichen<br />
Bereichen bedient sich gewöhnlich soziologischer, hermeneutischer<br />
und psychologischer Forschungsmethoden, um Fragestellungen zu untersuchen und gedankliche<br />
Annäherungen an ein kompliziertes soziokulturelles Konstrukt zu ermöglichen. Mentale<br />
Durchdringung und empirische Absicherung sind die zentralen Vorgehensweisen dieser Forschungsrichtungen.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Marburg, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung<br />
(Karl-von-Frisch-Str. 8a, 35032 Marburg)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 06421-28-24823, Fax. 06421-28-24841,<br />
e-mail:genderzukunft@mailer.uni-marburg.de)<br />
[167-F] Hertling, Anke, M.A. (Leitung):<br />
Transportiertes Geschlecht. Gender and mobility culture<br />
INHALT: Forschungsdisziplinen wie "History of Transport" und "Mobility Culture", die besonders<br />
im angelsächsischen Wissenschaftsbetrieb Eingang fanden, konzentrieren sich nicht<br />
mehr wie die androzentrische "interne Verkehrsgeschichte" auf die Darstellungen der verkehrstechnischen<br />
Erfindungen, auf das Wirken der Ingenieure und Unternehmer, sondern auf<br />
die soziokulturellen Handlungskontexte, das heißt auf Aneignung und Konsumtion von Verkehrstechnik.<br />
Während es bereits Konsens in den Forschungen zur Haushalts- und Informati-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 131<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
onstechnik darüber gibt, dass der Umgang mit Technik geschlechtsspezifisch besetzt ist, offeriert<br />
dieser Paradigmenwechsel in der Verkehrs- und Transportgeschichte auch eine Gender-<br />
Perspektive. Die Frage nach der geschlechtsspezifischen Aneignung und Konsumtion von<br />
Verkehrstechnik motivieren Ende der neunziger Jahre erste soziologische Untersuchungen<br />
zum Automobil. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass das Automobil entsprechend der geschlechtsspezifischen<br />
Arbeitsteilung von Männern und Frauen unterschiedlich genutzt wird.<br />
Vergleichbare Analysen zu Kutsche und Eisenbahn fehlen bislang. Die Frauenreiseforschung<br />
zeigte aber, dass Mobilität bereits im Kutschenzeitalter im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen<br />
Rollenmustern steht. Der Kontext von Geschlecht und zeitgenössischer Verkehrstechnik<br />
wurde jedoch zugunsten des Ansatzes, Frauenreisen als emanzipativen Ausbruch<br />
aus Rollenerwartungen zu lesen, in der Frauenreiseforschung kaum Bedeutung zugewiesen.<br />
Erst die Literaturwissenschaftlerin Annegret Pelz leistet in dem Kapitel "Gehäusefahrten"<br />
ihrer 1993 veröffentlichten Publikation Reisen durch die eigene Fremde. Reiseliteratur<br />
von Frauen als autogeographische Schriften einen herausragenden ersten Beitrag zur historischen<br />
Bedeutung von Geschlecht im Aneignungs- und Nutzungsprozess von Transportmitteln<br />
und dessen Folgen für die weibliche Mobilität. Mit kulturhistorischen Ausführungen<br />
zur Kutsche verifiziert Pelz ihre These, dass reisende Frauen nur gesellschaftlich akzeptiert<br />
sind, solange sie sich in domestizierten Gehäuseformen wie Kutsche, Automobil oder Eisenbahn<br />
bewegen. Sowohl Pelz' Ausführungen als auch die soziologischen Untersuchungen zum<br />
Automobil machen deutlich, dass geschlechtsspezifische Zuschreibungen Bestandteil der kulturellen<br />
Implikationen von Transportmitteln sind. Ausgehend von der These, dass die Nutzung<br />
von Verkehrstechnik geschlechtsspezifisch besetzt ist, soll ein Workshop zeitgenössische<br />
Diskurse zu Transport- und Reiseverkehrsmitteln hinsichtlich eines Gender-Ansatzes rekontextualisieren.<br />
Dabei sollen einmal technische Erzeugnisse wie das Damenfahrrad, das<br />
Damenabteil im Eisenbahnverkehr oder das zu Beginn des 20. Jahrhunderts speziell für weibliche<br />
Nutzerinnen entwickelte E-Auto im Mittelpunkt stehen, um dessen Funktion im Kontext<br />
geschlechtsspezifischer Handlungsräume zu untersuchen. Darüber hinaus bietet sich ein breiter<br />
zu untersuchender Textkorpus an, der literarische und mediale Inszenierungen von Technik<br />
mit einbeziehen soll, um auch die symbolischen Prägnanzbildungen von Geschlecht in<br />
Technisierungsprozessen offen zu legen. In dem Fokus, Geschlecht als kulturelle Inszenierungspraktiken<br />
und nicht als biologische Gegebenheiten zu verstehen, liegt das Potential, geschlechtsspezifische<br />
Zuschreibungen auch bei technischen Artefakten wie Kutsche, Auto, Eisenbahn<br />
zu extrapolieren und damit die traditionellen technischen und ökonomischen Untersuchungen<br />
zur Verkehrsgeschichte um die Kategorie Geschlecht zu erweitern.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hertling, A.: Representing<br />
gender. Automobility in discourse of femininity in the Weimar Republic. 2004, 6 p.<br />
Download: http://www.carstudies.de/gender/repr_gender/representinggender.pdf .<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung<br />
(Mönchebergstr. 21A, 34109 Kassel); Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe<br />
Kulturforschung (Gottschalkstr. 26, 34109 Kassel)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: hertling@uni-kassel.de)
132 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
[168-L] Kugelmann, Claudia; Pfister, Gertrud; Zipprich, Christa (Hrsg.):<br />
Geschlechterforschung im Sport: Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-<br />
Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", (Schriften der Deutschen Vereinigung<br />
für Sportwissenschaft, Bd. 143), Hamburg: Czwalina Verl. 2004, 156 S., ISBN: 3-88020-<br />
440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133)<br />
INHALT: "Dieser Band spiegelt die vielfältigen Diskurse und intensiven Forschungsaktivitäten<br />
der Kommission 'Frauenforschung in der Sportwissenschaft' der dvs und ihre Vernetzung mit<br />
der 'scientific community' in Europa wider. Er enthält Beiträge von Autorinnen und Autoren<br />
aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Österreich, die aktuelle und<br />
wichtige Themen der Frauen- und Gender-Forschung aufgreifen. Der Band gibt somit einen<br />
hervorragenden Überblick über die derzeit diskutierten Trends, Theorien, Methoden und Ergebnisse<br />
der Frauen- und Geschlechterforschung in der Sportwissenschaft. Alle Beiträge kreisen<br />
von unterschiedlichen Perspektiven ausgehend um Fragen von Differenz und Gleichheit,<br />
d.h. darum, wie Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Geschlechter zu erklären sind,<br />
welche Auswirkungen sie haben und wie mit ihnen umzugehen ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Anja Voss: Geschlechterkonstruktionen im Sport jugendlicher Mädchen -<br />
Lesarten und Spielweisen (9-20); Agnes Elling: 'They (don't) have the right build for it': Social<br />
constructions of gender and sport (21-34); Kai Fasting: Female Athletes' Experiences of<br />
Sexual Harassment (35-44); Gunter A. Pilz: Mädchen und junge Frauen in gewaltbereiten<br />
rechten Fußballszenen (45-58); Gertrud Pfister: Gender, Sport und Massenmedien (59-88);<br />
Rosa Diketmüller: Mediale Inszenierung und Rezeption von Frauen/-Sport in Filmen - am<br />
Beispiel "Kick it like Beckham" (89-104); Laila Ottensen, Ulla Habermann: Care Capital and<br />
Women in Sports Organisations (105-120); Rosa Diketmüller: Genderperspektiven in der Gesundheitsförderung<br />
von älteren Frauen im ländlichen Raum (121-134); Claudia Kugelmann,<br />
Silke Sinning: Wie lernen Mädchen Fußball-Spielen? Ein Exempel zur adressatenbezogenen<br />
Sportspieldidaktik (135-152).<br />
[169-L] Lübke, Valeska:<br />
CyberGender: Geschlecht und Körper im Internet, Frankfurt am Main: Helmer 2005, 269 S.<br />
INHALT: Die Autorin setzt sich am Beispiel verschiedener virtueller Geschlechterrepräsentationen<br />
mit dem subversiven Potential des Internet auseinander und geht der Frage nach, inwieweit<br />
sich dort die traditionellen Grenzziehungen von Mann-Frau, Mensch-Maschine und Realität-Virtualität<br />
noch aufrecht erhalten lassen. Den Ausgangspunkt ihrer Studie bildet die<br />
Spannung zwischen optimistischen und pessimistischen feministischen Positionen sowie die<br />
Diskussion um das dekonstruktivistische Potential des Internet in Bezug auf die Geschlechterkategorie.<br />
Es werden also zwei Ebenen untersucht: Auf der ersten Ebene gilt es zu klären,<br />
in welchem Umfang Frauen und Männer am Netzgeschehen jeweils teilhaben, wie sich der<br />
Zugang verteilt und welche Online-Medien von wem in welcher Weise genutzt werden. Auf<br />
der zweiten Ebene wird die Frage diskutiert, ob das Internet die Kategorie Geschlecht und die<br />
damit verbundenen Grenzziehungen revolutionieren kann. Die forschungsleitende These der<br />
Autorin lautet: Sobald es nicht mehr möglich ist, auf das Wahrnehmungsmuster "Geschlecht"<br />
zurückzugreifen und jemanden schnell und sicher zu identifizieren, müssten sich alltagstheoretische<br />
Annahmen über Geschlechtlichkeit revidieren, weil ihnen die Basis für Unterscheidungskriterien<br />
verloren geht. Auf dem Hintergrund verschiedener Forschungsansätze zur<br />
computervermittelten Kommunikation (CMC) untersucht die Autorin, wie Männer und Frau-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 133<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
en die verschiedenen Netzangebote wie E-Mail, Chat, virtuelle Rollenspiele oder Mailinglisten<br />
nutzen und wie sie miteinander kommunizieren. Sie analysiert ferner drei von Firmen<br />
zu PR-Zwecken eingesetzte Software-Agenten ("Chatterbots"). In der Art und Weise,<br />
wie diese konversationsfähigen Kunstfiguren im Dialog mit dem User systematisch dessen<br />
Geschlecht zu erschließen versuchen, wird deutlich, wie sich die Geschlechterdifferenz und<br />
die zweigeschlechtliche Norm als Selbstverständlichkeiten in Netz-Produktionen einschreiben.<br />
(ICI2)<br />
[170-F] Mailbeck, Dieter (Bearbeitung); Schneider, Werner, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Männer im Umbruch. Zur veränderten Situation des Mannes im partnerschaftlichen Arrangement<br />
der Geschlechter<br />
INHALT: Inhalt der Dissertation ist eine Analyse der veränderten Situation und Position des<br />
Mannes in der ehelichen bzw. partnerschaftlichen Beziehung vor dem Hintergrund und unter<br />
dem Einfluss der sich wandelnden weiblichen und männlichen Geschlechterrollen in den letzten<br />
drei Jahrzehnten. Dazu werden insbesondere die Theorien, empirischen Befunde und Erkenntnisse<br />
der (sog. 'kritischen') Männerforschung dahingehend untersucht, welche Hinweise<br />
und Erklärungen sie für die konstatierten tiefgreifenden Veränderungen in den gültigen Ordnungen<br />
der Geschlechterverhältnisse und den damit verbundenen Neuorientierungen des<br />
Mannes in seinen alltäglichen Geschlechterbeziehungen zur Verfügung stellen.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2003-06 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur<br />
für Soziologie und Sozialkunde (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)<br />
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5570, Fax: 0821-598-5639,<br />
e-mail: liselotte.winterholler@phil.uni-augsburg.de)<br />
[171-L] Miemietz, Bärbel (Hrsg.):<br />
Blickpunkt: Frauen- und Geschlechterstudien, (SOFIE : Schriftenreihe zur Frauenforschung<br />
Universität des Saarlandes, Bd. 18), St. Ingbert: Röhrig 2004, 297 S., ISBN: 3-86110-376-1<br />
(Standort: UB Bonn(5)-2004-6885)<br />
INHALT: "Der vorliegende Sammelband vereint nahezu vollständig die Beiträge, die im Juni<br />
2003 auf der Tagung Blickpunkt: Frauen- und Geschlechterstudien an der Universität des<br />
Saarlandes vorgetragen wurden. Zusätzlich wurden einige Beiträge von Wissenschaftlerinnen<br />
der Universität des Saarlandes aufgenommen, die bei der Tagung nicht dabei sein konnten.<br />
Ziel der Tagung war es, die Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität des Saarlandes<br />
und diejenigen, die diese Forschung tragen, zu stärken und Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftlern, die zu Genderthemen forschen, fächerübergreifend ein Forum zu Präsentation,<br />
Austausch und Vernetzung zu bieten. Anglistik, Archäologie, Germanistik, Geschichte,<br />
Kunstgeschichte, Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaft, Romanistik, Sportwissenschaft<br />
und Theologie treten so über das gemeinsame Interesse an der Genderthematik in diesem<br />
Sammelband miteinander in einen Dialog." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Herdis Behmann:<br />
Wie weiblich sind Naturwissenschaften? Stereotypen bei der Berufswahl Jugendlicher<br />
(13-24); Dagmar Unz: Zwischen Freude und Verachtung. Wenn Männer und Frauen Nachrichten<br />
sehen (25-38); Diana Zellner: Sehen Frauen und Männer anders fern? Empathische
134 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
Geschlechtsunterschiede in der Wirkung von Filmen (39-44); Kerstin Waßmann: Molekulare<br />
Mechanismen der Vasoprotektion durch Steroidhormone: Verhinderung der günstigen Östrogen-Effekte<br />
durch Progesteron (45-46); Claudia Bubel: 'Men don't want a woman who's too<br />
self-sufficient': The linguistic (re)construction of female identities in Sex and the City (47-<br />
60); Alice Spitz: Infighting (at dose quarters). The representation of motherdaughter disputes<br />
in contemporary plays by women (61-74); Martina Ghosh-Schellhorn: Phoolan-Devi - die<br />
'Bandit Queen' (75-78); Tatiana Bisanti: '...e non trovo la parola', 'non ho accesso alla parola':<br />
Die negierte und die gemarterte Sprache in der Lyrik Amelia Rossellis und Jolanda Insanas<br />
(79-94); Susanne Kleinert: Literarisches Paar und Familienroman: Elsa Morante und Alberto<br />
Moravia (95-96); Monika Wehrheim: 'Dieser Mann ist ohne Kleider eine Frau' Geschlechtsidentität<br />
und Geschlechtsparodie bei Carmen Boullosa (97-110); Barbara Paul: Männlichkeitskonstruktionen<br />
am Bauhaus. Der Künstler als (Mit-)Konstrukteur einer neuen Gesellschaft:<br />
Laszlo Moholy-Nagy (111-114); Barbara Duttenhöfer: Emanzipation zwischen Mode<br />
und Konsum. Journalistinnen vor dem Ersten Weltkrieg (115-130); Amelie Burrer: Petra Michaelys<br />
Weg als Journalistin. Berufsfindung in Kriegs- und Nachkriegszeiten (131-134); Bärbel<br />
Kühn: Weiblich, ledig, erfolgreich. Ein Frauenporträt aus dem 19. Jahrhundert (135-150);<br />
Anne Katharina Pfeifer: Olimpia Fulvia Morata - supra communem modum semper existimata<br />
(151-160); Gesine Jordan: Wohnen am heiligen Ort. Besitz und Handlungsspielraum von<br />
Frauen im Frühen Mittelalter am Beispiel einer quasimonastischen Lebensform (161-174);<br />
Anne Conrad: Der Gott der Patriarchen und Frau Weisheit. Gender-Forschung in der Theologie<br />
- Beispiele und Perspektiven (175-186); Gaby Langenhagen: Libera sunt matrimonia -<br />
Aspekte des römischen Ehescheidungsrechtes (187-204); Michelle Froese: Berühmt und berüchtigt<br />
- politisch aktive Römerinnen im 1. Jh. v. Chr (205-216); Carola Reinsberg: Frauenbilder<br />
- Männerbilder. Zur Genese des Frauenbildes in der griechischen Kunst (217-238); Maria<br />
Deoudi: Bendis - eine fremde Göttin für attische Frauen (239-248); Anna Vazaki: 'Gute'<br />
Schülerinnen. Mädchenunterricht in attischen Vasenbildern der klassischen Zeit (249-264);<br />
Ilse Hartmann-Tews, Hannah Cho-Heinze, Michaela Rose, Christoph Igel: Was heißt gendern?<br />
Ansätze und Erfahrungen aus dem BMBF-Projekt 'eBuT' (265-282); Annette Keinhorst:<br />
Wissensmanagement aus Genderperspektive. Fraueninformationseinrichtungen und<br />
frauenspezifische Informationsgewinnung im Internet (283-292).<br />
[172-L] Müller, Ulrich:<br />
Regionale Unterschiede im generativen Verhalten großstädtischer Frauen in Abhängigkeit<br />
von sozialstrukturellen Verteilungen: Ergebnisse einer Studie bei 2.076 Frauen in Ostberlin,<br />
Berlin 2002, 179 S. (Graue Literatur; URL: http://dochost.rz.hu-berlin.de/dissertationen/muellerulrich-2002-10-29/PDF/Mueller.pdf;<br />
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=966049403&dok_<br />
var=d1&dok_ext=pdf&filename=966049403.pdf)<br />
INHALT: "Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern Einstellungen und Verhaltensweisen der<br />
Frauen zu Familienplanung und Geburtenregelung auch zwischen den Wohnbezirken einer<br />
Stadt unterschiedlich sind, welche Ursachen dafür vorliegen und ob infolgedessen eine regionale<br />
Differenzierung bei der medizinischen Betreuung und der sozialen Beratung und Unterstützung<br />
erforderlich ist. Mit 3000 zufällig ausgewählten Probandinnen wurden rund 1% der<br />
Ostberliner Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren in die Untersuchung einbezogen. Bei<br />
der Prüfung der Abhängigkeit der Familienplanung und des Kinderwunsches von der vorliegenden<br />
sozioökonomischen Situation der Frauen beziehungsweise der Paare wurde eine jeweilige<br />
Regionalanalyse erstellt. Um die soziale Situation der Frau darzustellen, wurden Indi-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 135<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
katoren wie Alter der Frau, Anzahl der geborenen Kinder, Familienstand, Bildungsgrad und<br />
Erwerbstätigkeit der Frau einbezogen. Entsprechend der regionalen Gliederung Ostberlins in<br />
11 (Stadt-)Bezirke wurde untersucht, ob und in welcher Weise sich die Auffassungen, Meinungen<br />
und Verhaltensweisen der dort lebenden Frauen hinsichtlich der von ihnen gewünschten<br />
Kinderzahl, der Argumente für einen fehlenden (aktuellen) Kinderwunsch, der Kenntnis,<br />
Einstellung und praktizierten Kontrazeption, vorangegangener Schwangerschaftsabbrüche<br />
und der Meinung zum Abbruch sowie zum Beginn und der Häufigkeit sexueller Kontakte unterscheiden.<br />
Auffallend ist der hohe Anteil junger Frauen mit einer hohen Frequenz sexueller<br />
Kontakte, allerdings ohne eine Schwangerschaft anzustreben. Der größte Teil der Verhütung<br />
wird durch die Frauen abgedeckt. Dies gilt ebenfalls für den Umgang mit nicht gewollten<br />
Schwangerschaften bis hin zur Durchführung einer Abruptio. In der vorliegenden Studie gab<br />
knapp ein Drittel der Frauen bereits durchgeführte Schwangerschaftsabbrüche an. Dieses Abbruchverhalten<br />
korreliert mit einer oft sehr späten Information über kontrazeptive Möglichkeiten<br />
sowie deren Anwendung und muss Grund genug sein, das Wissen um eine gezielte<br />
Geburtenregulierung zu intensivieren und je nach regionalen Bedürfnissen umzusetzen. Bei<br />
fast allen diesen inhaltlichen Bereichen sind Unterschiede nach dem Wohnsitz der Frau zu erkennen,<br />
die mit einem Signifikanzniveau von 5% Irrtumswahrscheinlichkeit statistisch gesichert<br />
werden konnten. Damit konnte die Grundhypothese, dass auch innerhalb einer großstädtischen<br />
Population regionale Unterschiede im generativen Verhalten bei Frauen und Paaren<br />
bestehen, bestätigt werden. Die regionalen Unterschiede im generativen Verhalten sind vorrangig<br />
auf die in den einzelnen Bezirken vorhandenen Sozialstrukturen der Frauen im gebärfähigen<br />
Alter zurückzuführen." (Autorenreferat)<br />
[173-F] Oberth, Christa; Taufkirch, Tina (Bearbeitung); Oberth, Christa (Leitung):<br />
Girls just do IT! - Berufswahl mit Zukunft - Förderung der Berufsfindungsprozesse bei<br />
Mädchen und jungen Frauen<br />
INHALT: Noch immer nutzen zu wenig Mädchen und junge Frauen die beruflichen Chancen, die<br />
sich durch die Wahl eines Berufs im IT-Bereich eröffnen und entscheiden sich für einen dieser<br />
"typischen Männerberufe". Zahlreiche Appelle von Seiten der Wirtschaft und Politik<br />
konnten an diesem Umstand bisher nur wenig ändern. Im Rahmen des Projekts "Girls just do<br />
IT!" werden Mädchen und junge Frauen systematisch an die neuen IT-Berufe herangeführt.<br />
Sie entdecken die vielfältigen Möglichkeiten der neuen Medien sowie den Umgang mit ihnen<br />
spielerisch, sie lernen die vielversprechenden beruflichen Perspektiven der IT-Berufe kennen<br />
und bauen auf diese Weise Vorbehalte gegenüber dem Medium "Computer" ab.<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
schriftlich (Stichprobe: n=69, n=57; Projektteilnehmerinnen; Auswahlverfahren: total).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt zum Projekt.<br />
Nürnberg 2004.+++Fischer von Mollard, S.; Oberth, C.: Girls just do IT - Berufswahl<br />
mit Zukunft. Verbleibstudie zum Projektdurchlauf im Jahr 2002. Nürnberg: Copy Treffpunkt<br />
2004.+++Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH (Hrsg.): "Es lohnt sich, die<br />
Beziehung von Frauen und Technik auszubauen". in: f-bb Newsletter 2004, 3, S. 4. Nürnberg<br />
2004.+++Oberth, C.; Windsheimer, A.: Girls just do IT! - Berufswahl mit Zukunft. Evaluation<br />
zum Projektverlauf im Jahr 2003. Nürnberg: Copy Treffpunkt 2004.+++Beyer, C.: Ein Internet-Projekt<br />
und seine Folgen. in: Nürnberger Nachrichten, 05. Juli 2004, S. 24.+++Nur für<br />
Girls. in: Nürnberger Nachrichten, 18. Februar 2004, S. 22.+++Frauen, die für die Technik<br />
begeistern wollen. in: Nürnberger Zeitung, 19. März 2004, S. 11.+++bfz gGmbH (Hrsg.):
136 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
Girls just do IT! Informationsblatt zum Projekt. Nürnberg 2003.+++Oberth, C.; Windsheimer,<br />
A.: Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft, Evaluation zum Projektverlauf im Jahr 2002.<br />
Nürnberg: Copy Treffpunkt Nürnberg 2003.+++Girls just do IT - und zeigen's der Männerwelt.<br />
Projekt für Mädchen im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnologie.<br />
in: Nürnberger Nachrichten, 1./2. Februar 2003, S. 12.+++Die IT-Welt gestürmt - im<br />
Herbst beginnen Lisa und Eva mit ihrer Ausbildung. in: Nürnberger Nachrichten, 8. April<br />
2003, S. 14.+++Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft. in: DIE - Zeitschrift für Erwachsenenbildung,<br />
2003, 2, S. 9.+++Bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt zum<br />
Projekt. Nürnberg 2002.+++bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft.<br />
in: bfz im Blick - Zeitschrift für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 2002, H. 1, S. 32-<br />
34.+++Berufswahl mit Zukunft - "Girls just do IT!" geht in die zweite Runde - Vorbehalte<br />
abbauen. in: Nürnberger Nachrichten, 5. März 2002, S. 13.+++IT-Welt erobern - die ersten<br />
Teilnehmerinnen sind begeistert - "keine Hexerei". in: Nürnberger Nachrichten, 16. April<br />
2002, S. 10.+++Oberth, C.: Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft, Evaluation zum Projektverlauf<br />
im Jahr 2001. Nürnberg: Copy Treffpunkt Nürnberg 2002.+++Zentrum für Ausbildungsmanagement<br />
Bayern (Hrsg.): Girls just do IT! Positive Zwischenbilanz des von der<br />
bfz Bildungsforschung durchgeführten Pilotprojekts. in: zab informiert, Jg. 1, Nürnberg: U-<br />
NIQ Werbeagentur 2002, S. 4.+++bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt<br />
zum Projekt. Nürnberg 2001.+++Mädchen an die Mäuse. in: Nürnberger Nachrichten, Nürnberg<br />
28./29. April 2001, S. 18.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat<br />
Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />
FINANZIERER: Freistaat Bayern; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten<br />
und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-<br />
INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft<br />
-bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-45, Fax: 0911-27958-60, e-mail: oberth.christa@f-bb.de)<br />
[174-F] Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina (Bearbeitung):<br />
Frauen in der Migration. Zur Rekonstruktion der Subjektpositionen in Hinsicht auf Geschlecht,<br />
Ethnizität und Differenz in Biographien von Migrantinnen<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />
Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />
Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />
Main)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: ruokonen@stud.uni-frankfurt.de)<br />
[175-L] Schmitz, Sigrid:<br />
Informationstechnische Darstellung, kritische Reflexion und Dekonstruktion von Gender in<br />
der Hirnforschung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche<br />
Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003, S. 133-151, ISBN: 3-<br />
8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 137<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
INHALT: Der Beitrag versucht, folgende Fragen zu beantworten: Welche Probleme und Chancen<br />
bietet die informationstechnische Bearbeitung und Präsentation für die aktuelle Hirnforschung?<br />
Wie kann ein Rückgriff auf feministische Forschung in Naturwissenschaft und<br />
Technik dazu beitragen, einer unreflektierten Naturalisierung von Geschlechterstereotypen in<br />
der Hirnforschung einen reflektierten und diskursiven Raum entgegen zu setzen? Analysiert<br />
wird zunächst der populärwissenschaftliche Diskussionsraum zu Geschlecht und Gehirn, zu<br />
Geschlecht und Körper. Hier existieren eine Vielzahl von stereotypisierten Differenzen zwischen<br />
Frauen und Männern von Fähigkeits- oder Verhaltensunterschieden bis hin zur sexuellen<br />
Orientierung, deren biologische Manifestierung durch neue wissenschaftliche Befunde<br />
aus der modernen Hirnforschung angeblich "belegt" wird. Alte und neue Mythen naturalisierter<br />
Geschlechterstereotype erleben in diesem Raum eine Renaissance, indem sie in ein Konzept<br />
genetischer Determinationen und Prädispositionen bzw. hormoneller Wirkungen eingebettet<br />
werden, die unser Tun und Lassen, unser Denken und Fühlen bestimmten. Um dieser<br />
Entwicklung gegenzusteuern, wurde das Projekt "GERDA's Herstory - Gender embodied?"<br />
initiiert. Dieses Informationssystem soll den Nutzerinnen (1) einen Blick hinter die Geschlechterstereotype<br />
in den Neurowissenschaften eröffnen; (2) einen Eindruck und eine Bewertung<br />
der widersprüchlichen Befundlage zu Geschlecht und Gehirn bieten und (3) aufzeigen,<br />
wie wissenschaftliche "Erkenntnisse" in wissenschaftlicher und öffentlicher Darstellung<br />
präsentiert, produziert und manipuliert werden. (ICA2)<br />
[176-F] Speng, Maria (Bearbeitung); Richter, Sigrun, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Geschlechtsrollenstereotype bei Kindern<br />
INHALT: Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Geschlechtsrollenstereotype von Kindern der<br />
vierten Jahrgangsstufe. Es wird den Fragen nachgegangen, in welchem Maße die tradierten<br />
Geschlechtsrollenstereotype bei Grundschulkindern auftreten und ob diese durch eine unterrichtliche<br />
Thematisierung der Problematik verändert werden können. Dazu wurde in insgesamt<br />
vier Klassen ein etwa 13-stündiges Unterrichtsmodell durchgeführt. In zwei der Klassen<br />
erfolgte der Unterricht koedukativ, in zwei anderen monoedukativ. Zwei weitere Klassen, die<br />
keinen gezielten Unterricht erfuhren, dienten als Kontrollgruppe. Zur Messung der Effektivität<br />
der Intervention wurden vor und unmittelbar nach der Durchführung, sowie zwei Monate<br />
danach die Geschlechtsrollenstereotype der Kinder mit einem standardisierten Fragebogen<br />
gemessen, der auf der Grundlage einer qualitativ ausgewerteten Aufsatzerhebung konstruiert<br />
wurde.<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik<br />
und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies (93040 Regensburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: maria.spreng@gmx.de)<br />
[177-L] Voss, Anja:<br />
Geschlechterkonstruktionen im Sport jugendlicher Mädchen - Lesarten und Spielweisen, in:<br />
Claudia Kugelmann, Gertrud Pfister, Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport :<br />
Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der<br />
Sportwissenschaft", Hamburg: Czwalina Verl., 2004, S. 9-20, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB<br />
Wuppertal(468)-21KQFF133)
138 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />
INHALT: Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über sozialkonstruktivistische Lesarten<br />
von Geschlecht. Sie zeigt sodann, welchen Gewinn diese Lesarten für die Erweiterung von<br />
Interpretationsperspektiven auf soziale Konstruktionsprozesse von Geschlecht im Sport versprechen.<br />
Hierzu werden narrative Interviewpassagen herangezogen, in denen Kodierungen<br />
für kategorial erfassbare Konstruktionsprozesse von Geschlecht sichtbar werden. Diese Narrationen<br />
ermöglichen es, über die aufgestellten Kategorien geschlechtliche Handlungen und<br />
Kommunikationsweisen von Menschen in sportlichen Lebenswelten zu beobachten und zu erfassen.<br />
Die Analysen zur alltäglichen interaktiven und situationsspezifischen sozialen Konstruktion<br />
von Geschlecht müssen mit Analysen von Strukturen der Geschlechterverhältnisse<br />
in modernen Gesellschaften in Verbindung gebracht werden. (ICE2)<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
[178-L] Aithal, Vathsala:<br />
Von den Subalternen lernen?: Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation,<br />
Frankfurt am Main: Helmer 2004, 223 S., ISBN: 3-89741-161-X (Standort: UB Frankfurt<br />
a. M.(30)-D11678)<br />
INHALT: Die Untersuchung lehnt sich auf theoretischer Ebene an die Ansätze der Subaltern<br />
Studies und der Postcolonial Studies an. Empirisch fußt sie auf einer qualitativen Studie in<br />
Indien, die in den Jahren 1990 bis 2000 durchgeführt wurde. An der Schnittstellen von Frauenforschung,<br />
Umweltforschung und Aktionsforschung fragt die Verfasserin, welche Barrieren<br />
ein Lernen von "Subalternen" behindern und welche Rollen hierbei die Konstruktion von<br />
Weiblichkeit und "Orientalismen" in den Wissenschaften spielen. Gleichzeitig wird das Konzept<br />
des Empowerment kritisch hinterfragt. Als Beispiel dient die Versorgung mit Wasser,<br />
der ein hoher Stellenwert in der konkreten Lebensrealität von Frauen zukommt. (ICE2)<br />
[179-L] Allmendinger, Jutta; Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang:<br />
Zweiverdienerpaare und ihre Geldarrangements: Überlegungen für einen internationalen<br />
Vergleich, in: Sigrid Leitner, Ilona Ostner, Margit Schratzenstaller (Hrsg.): Jahrbuch für Europa-<br />
und Nordamerika-Studien : Folge 7/2003, Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnis im Umbruch<br />
; was kommt nach dem Ernährermodell?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 85-<br />
104, ISBN: 3-8100-3934-9<br />
INHALT: Über selbst verdientes Geld zu verfügen, wird für Frauen mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit.<br />
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden finanziellen Gleichheit in Paarbeziehungen<br />
wird der Frage nachgegangen, ob diese Entwicklung mit einer höheren Egalität und<br />
einem Zugewinn an Rechten, Einfluss und Verhandlungsmacht von Frauen einhergeht. Die<br />
Grundlagen für einen internationalen Vergleich der Geldarrangements und ihrer Einbettung in<br />
institutionelle Rahmenbedingungen werden vorgestellt. Verglichen werden sollen Zweiverdienerpaare<br />
in Ländern unterschiedlichen wohlfahrtsstaatlichen Typus (konservativ, postautoriär,<br />
sozialdemokratisch, liberal). Es soll untersucht werden, wer in Zweiverdienerpaaren das<br />
Geld verwaltet, sowie individuelle und haushaltsbezogene Politiken des Gebens und Nehmens,<br />
z.B. Steuersplitting, Erb- und Unterhaltsrecht. Dabei werden selbst zu organisierende
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 139<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
und staatliche vororganisiserte Modalitäten der Sicherheitserbringung unterschieden. Die<br />
Auswirkungen der Geldarrangements auf die Paarbeziehungen sollen sowohl auf der finanziellen<br />
als auch auf der kulturellen Ebene analysiert werden. (IAB)<br />
[180-F] Al-Rebholz, Anil (Bearbeitung):<br />
Konkurrierende Konzeptionen von Zivilgesellschaft und die Formierung unterschiedlicher<br />
intellektueller Praxen in der Türkei der 90er Jahre - liberale, radial-feministische und kurdisch-feministische<br />
Diskurse im Vergleich<br />
INHALT: The observation that the concept civil society became very popular and widespread<br />
among very different social actors, institutions and movements (ranging from feminist<br />
movements to Islamic movements, from politicians of the parties in opposition to the<br />
spokesman of government) and the rise of accompanying discourses like "Critique of State"<br />
and "Identity Crisis in Turkish Society" since mid 1980s have constituted my main research<br />
interest. The popularization of civil society discourse is not specific to Turkey. Not only East<br />
European and other countries but also academic literature has witnessed the enormous popularization<br />
of civil society discourse. Accordingly, it is possible to identify six different types<br />
of its usage in the literature. While some approaches concentrating on individual identity<br />
rights and freedoms against a strong state, and the regulation of associational life in laws and<br />
the debates in public sphere; some other take social movements, the question of democratization<br />
and the relationship between state and society to the centre of their analyses. In my work,<br />
I emphasize the importance of an approach which evaluates the question of civil society in the<br />
framework of state-society relationship, not forgetting the double sided character of this relationship.<br />
Following that, I see coup d'etat of 1980 in Turkey as a new regulation of statesociety<br />
relationship made necessary by changing global and regional conditions within which<br />
the Turkish state found itself. Parallel to the examination of development of the concept civil<br />
society and components and phases of civil society discourse over time in Turkey, I focus on<br />
liberal and radical feminist discourse with respect to their positioning against the so called official<br />
ideology. These two discourses have commonalities as well as differences. They do<br />
both emphasize the importance of individual and recognition of differences, demanding space<br />
for ethnic, religious and gender differences. While the liberals emphasize free market economy<br />
and declare notion of tolerance and living together in harmony as important for a social<br />
order, the feminists ask for social justice and criticize the patriarchal nature of Turkish Republic.<br />
With these two different methods, analysis of meanings that civil society discourse<br />
took in Turkey and different usages by feminist and liberal intellectuals, it is intended to gain<br />
a proper understanding of civil society discourse in Turkish context. ZEITRAUM: 1990er Jahre<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Türkei<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />
Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />
Main)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: alanil@stud.uni-frankfurt.de)
140 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
[181-F] Apedjinou, Dela, Dr. (Bearbeitung); Nestvogel, Renate, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Afrikanerinnen in Deutschland: Lebenslagen, Erwartungen und Erfahrungen<br />
INHALT: Frauen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara bilden eine Gruppe von Zugewanderten<br />
in Deutschland, die zwar ähnlich heterogen ist wie andere "ethnische" Gruppen<br />
(von Akademikerinnen bis hin zu "Illegalen"), die aber überwiegend in mehrfacher Hinsicht<br />
benachteiligt ist. Zu dem unsicheren Status, den sie mit den meisten Migrantinnen teilen,<br />
kommt eine sehr geringe Aufnahmequote für Menschen aus afrikanischen Ländern hinzu. Als<br />
Frauen haben sie noch geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt als Männer, als (häufig)<br />
Mütter sind sie zeitlich weniger disponibel, und als Schwarze sind sie vielfältigen Diskriminierungen<br />
und Abwertungen von Teilen der deutschen Gesellschaft ausgesetzt. In einer ersten<br />
Phase des Vorhabens ging es um Folgendes: a) die Zusammenstellung von Literatur zum<br />
Thema; b) bundesweite Kontakte zu entsprechenden Behörden, Forschungsinstitutionen,<br />
Wohlfahrtseinrichtungen, Migranten- und Flüchtlingsberatungsstellen, Kirchen, Trägerorganisationen<br />
für Stipendien, Ausbildungshilfen, Selbsthilfegruppen, Selbstorganisationen; c)<br />
erste Gespräche mit Frauen aus afrikanischen Ländern zu Motivation und Umständen der<br />
Zuwanderung nach Deutschland, zu Fragen der Partizipation und Integration bezüglich Erfahrungen<br />
mit den gesetzlichen Grundlagen, politischen Rechten, Alltagserfahrungen mit Behörden,<br />
Arbeitgebern, Vermietern, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Erfahrungen mit<br />
Diskriminierung, zu Eigenaktivitäten, Selbstorganisationen und Netzwerken; d) die Erstellung<br />
einer entsprechenden Adressen- und Aktivitätenkartei und Mithilfe bei der Vernetzung<br />
relevanter Initiativen, Einrichtungen und Privatpersonen. Aus der Bestandsaufnahme wurden<br />
weitergehende Forschungsfragen und ein Forschungskonzept in Kooperation mit Vertreterinnen<br />
der betroffenen Gruppen entwickelt sowie eine Befragung von 250 Personen per Fragebogen<br />
und von 50 Personen per Interview in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die Ergebnisse<br />
des Vorhabens sollen einen Beitrag zu einem besseren Verständnis dieser Gruppe, ihrer<br />
Lebenslagen, Erwartungen und Erfahrungen in Deutschland leisten und der Perspektive einer<br />
Minderheit mehr Raum in dieser Gesellschaft verschaffen. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Deutschland/ Nordrhein-Westfalen<br />
METHODE: Migrationstheorien; Globalisierungsansätze; Rassismus-/ Vorurteilsforschung DA-<br />
TENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Auswahlverfahren:<br />
Zufall). Fragebogen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Fachgebiet<br />
Vergleichende Erziehungswissenschaft, Sozialisationsforschung (45117 Essen)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: renate.nestvogel@uni-essen.de)<br />
[182-F] Atmaca, Delal, Dr.; Lipke, Isabel (Bearbeitung); Young, Brigitte, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Zur Notwendigkeit einer Gender Agenda für die Doha Welthandelsrunde der WTO<br />
INHALT: Mit der "Doha-Welthandelsrunde" der Welthandelsorganisation (WTO) werden gegenwärtig<br />
die Weichen für eine neue Dimension ökonomischer Liberalisierung gestellt. Das<br />
Projekt untersucht die für Frauen und Männer teilweise sehr unterschiedlichen Auswirkungen<br />
ausgewählter Handelsabkommen und -verhandlungen mit dem Ziel, eine genderspezifische<br />
Agenda für den aktuellen Verhandlungsprozess aufzustellen. Kontext/ Problemlage: Das ursprüngliche<br />
Mandat der WTO ("Freier internationaler Handel mit Waren") wird durch die
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 141<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
WTO-Mitgliedstaaten in der "Doha-Runde" wesentlich erweitert: In den Abkommen und<br />
Verhandlungen über weltweite Liberalisierung geht es nun um Kategorien wie Rechte an<br />
geistigem Eigentum, Investitionen, den Handel mit Dienstleistungen (Wasserversorgung, Gesundheit,<br />
Bildung, Finanzdienstleistungen etc.) oder den weltweit freien Personenverkehr<br />
("Mode 4"). Frauen sind - etwa als Konsumentin, Produzentin oder Beschäftigte - in vielfacher<br />
Weise und oft anders als Männer von den Folgen von Liberalisierung betroffen. Mit<br />
Blick auf Kategorien wie Armut, Beschäftigung, Löhne/ Gehälter, aber auch den ganzen Sektor<br />
der "care economy" differieren die Effekte regional und branchenspezifisch. Das Mandat<br />
der WTO berücksichtigt diese gesamte Dimension bislang nicht. Eine "Genderagenda" könnte<br />
diese Lücke schließen und zur Gestaltung sozial ausgewogener weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />
beitragen. Fragestellung: Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt<br />
anhand ausgewählter Branchen und Regionen: Welche genderspezifischen Folgen ergeben<br />
sich durch die betrachteten WTO-Abkommen? Welche unterschiedlichen Auswirkungen hat<br />
die Liberalisierung und Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge (GATS) sowie von transnationalen<br />
Investitionen auf Frauen und Männer? Folgende Thesen werden dabei im Rahmen<br />
dieses Projekts überprüft: 1. Die progressive Handelsliberalisierung von öffentlicher Daseinsvorsorge<br />
im Dienstleistungsabkommen GATS hat unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen<br />
und Männer in Entwicklungsländern und in Industriestaaten. 2. Die Liberalisierung der Handelsregime<br />
drängt vor allem Frauen in den ungeschützten informellen Bereich. Ein übergreifendes<br />
Ziel besteht in der Aufstellung von genderspezifischen Kriterien bzw. Indikatoren und<br />
der Entwicklung von Handlungsempfehlungen, die auf den aktuellen politischen Entscheidungsprozess<br />
und seine Akteure zugeschnitten sind.<br />
METHODE: Im Rahmen der Studie werden zunächst die relevanten offiziellen WTO-Dokumente<br />
gesichtet und ausgewertet. Für die Eruierung der Gendereffekte und - darauf aufbauend - bei<br />
der Entwicklung von genderspezifischen Handelsindikatoren sind dann drei, aufeinander bezogene,<br />
methodische Zugänge erforderlich: 1. Auswertung von Sekundärliteratur und Fallstudien;<br />
2. Auswertung von Primärdaten (insbes. UN, WTO, ILO, Weltbank) und von empirischen<br />
Studien; 3. Durchführung von ExpertInneninterviews. Angesichts der geringen Erforschtheit<br />
des Gegenstandes und der - mit Blick auf politische Gestaltung von Globalisierung<br />
- hohen Aktualität des Themas sind begleitend ExpertInnen-Workshops vorgesehen;<br />
damit wird eine enge Verzahnung von "Theorie und Praxis" im Sinne des Stakeholder-Dialogs<br />
angestrebt. Eine empirische Überprüfung der Indikatoren mit Blick auf ihre Koordinierungs-,<br />
Monitoring- und Umsetzungsfunktionen wird beispielhaft für verschiedene Regionen<br />
durchgeführt.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,<br />
Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft (Schlossplatz 7,<br />
48149 Münster)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: byoung@uni-muenster.de)<br />
[183-L] Baykan, Aysegul:<br />
Urban geography and women in the periphery's metropolis: the example of Istanbul, Turkey,<br />
in: Ulla Terlinden (Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and<br />
architecture, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 133-149, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB<br />
Bonn(5)-2003-3346)
142 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
INHALT: Die Verfasserin betrachtet den urbanen Raum als Kartierung überlappender Prozesse<br />
von historischer Bedeutung. Frauen werden als Agenten und Betroffene des Zusammenspiels<br />
dieser Kartierungen gesehen. In diesem Sinne wird eine Unterscheidung getroffen zwischen<br />
der Stadt der Frauen aus dem Bürgertum, der durch die Stellung der Frauen im und zum entwicklungspolitischen<br />
Prozess geprägten Stadt (women in development-Ansatz) und der Stadt<br />
der neoliberalen Post-Development-Ära. Mit diesen unterschiedlichen historischen Ausprägungen<br />
sind unterschiedliche Modelle sozialer Exklusion und Inklusion von Frauen verbunden.<br />
Positiv für die Lage der Frauen haben sich die weltweite feministische Bewegung und -<br />
im Fall der Türkei - auch das Bestreben um eine Aufnahme in die EU ausgewirkt. (ICE)<br />
[184-L] Beck-Gernsheim, Elisabeth:<br />
Household-migrant women and marriage-migrant women: women in a globalizing world, in:<br />
Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social transformation,<br />
Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 61-80, ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-<br />
1613)<br />
INHALT: Auf dem Hintergrund zweier Entwicklungstrends, nämlich zum einen des Wandels der<br />
Geschlechterrollen, zum anderen der zunehmenden Öffnung internationaler Grenzen durch<br />
Globalisierungsprozesse, untersucht der Beitrag die durch diese radikalen Veränderungen<br />
entstandenen neuen sozialen Ungleichheiten, die sich nicht nur im Ungleichgewicht zwischen<br />
mehr entwickelten und weniger entwickelten Regionen ausdrücken, sondern auch zwischen<br />
Frauen aus diesen Regionen. Diskutiert wird vor allem die Situation von Haushalts- und Heiratsmigrantinnen,<br />
die ganz besonders durch Ungleichheits- und Abhängigkeitsverhältnisse<br />
gekennzeichnet ist. Gleichzeitig jedoch wird herausgearbeitet, dass diese Frauen nicht nur<br />
"passive Opfer" sind, sondern aktive Subjekte, die ihr Leben nach ihren Wertemaßstäben und<br />
Idealen ausrichten. Für Frauenforscherinnen gilt daher die Herausforderung, diese Differenzen<br />
anzuerkennen und mit ihnen zu leben. (ICH)<br />
[185-L] Belinszki, Eszter:<br />
Zwischen Gleichheitsnorm und Differenzerfahrung: Geschlechterkonstruktionen ungarischer<br />
JournalistInnen, Bochum 2004, 420 S. (Graue Literatur; URL: http://www-brs.ub.ruhr-unibochum.de/netahtml/HSS/Diss/BelinszkiEszter/diss.pdf;<br />
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn<br />
=969940556&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969940556.pdf)<br />
INHALT: "Diese Dissertation beschäftigt sich mit den Begriffen der Geschlechterdifferenz und<br />
Geschlechtergleichheit in Ungarn Mitte der 1990er Jahre, im Spannungsfeld zwischen 40jähriger<br />
sozialistischer Gleichheitsrhetorik und der Wiederbelebung von traditionellen Geschlechterideologien<br />
nach der Wende sowie im Kontext widersprüchlicher Lebensrealitäten<br />
von Frauen und Männern. Als empirisches Feld dient der Journalismusberuf. Beruf wird dabei<br />
als ein zentraler Teil der Subjektkonstitution konzipiert. Das erkenntnisleitende Interesse<br />
fokussiert darauf, wie Geschlecht im journalistischen Berufskonzept der Subjekte gedeutet<br />
wird? Wie werden berufliche Vorstellungen und vergeschlechtlichte Lebensentwürfe miteinander<br />
verknüpft und als Teile der Subjektkonstitution integriert? Diesen Fragen wird auf der<br />
Basis qualitativ ausgewerteter Interviews mit ungarischen Journalistinnen und Journalisten<br />
nachgegangen." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 143<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
[186-L] Bradley, Harriet; Healy, Geraldine; Mukherjee, Nupur:<br />
Including minority ethnic women: trade union strategies in the UK, in: Jens Lind, Herman<br />
Knudsen, Henning Jorgensen (Hrsg.): Labour and employment regulation in Europe, Frankfurt am<br />
Main: P. Lang, 2004, S. 47-69, ISBN: 0-8204-6624-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A8025)<br />
INHALT: Gegenstand des Beitrags sind die Rolle, die Gewerkschaften bei der Inklusion und<br />
Repräsentation farbiger Arbeiterinnen spielen, sowie die Erfahrungen, die farbige Gewerkschafterinnen<br />
in der Arbeitswelt machen. Der Beitrag basiert auf Fallstudien zu vier britischen<br />
Gewerkschaften: CWU, NATFHE, UNISON, USDAW. Neben Dokumentenanalysen<br />
wurden Interviews mit Gewerkschaftsführern zur Politik ihrer Gewerkschaften in Bezug auf<br />
Ethnizität und Geschlecht sowie Tiefeninterviews mit Gewerkschaftsaktivistinnen durchgeführt,<br />
die ethnischen Minderheiten angehören. Der Beitrag macht die exkludierenden Kräfte<br />
in Organisationen und in der Gesellschaft sichtbar, denen sich Arbeiterinnen aus ethnischen<br />
Minderheiten ausgesetzt sehen. Er zeigt gleichzeitig den inkludierenden Charakter vieler gewerkschaftlicher<br />
Initiativen, die farbige Arbeiterinnen als Gewerkschaftsmitglieder und Gewerkschaftsaktivistinnen<br />
einbeziehen, und verweist auf weiteren Handlungsbedarf auf diesem<br />
Gebiet. (ICE)<br />
[187-L] Braig, Marianne:<br />
Frauen in Lateinamerika - ein ungenutztes Potential?, in: Dieter Nohlen, Hartmut Sangmeister<br />
(Hrsg.): Macht, Markt, Meinungen : Demokratie, Wirtschaft und Gesellschaft in Lateinamerika,<br />
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 147-166, ISBN: 3-531-14343-3 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-31A6895)<br />
INHALT: "Marianne Braig setzt sich in ihrem Beitrag mit der häufig gestellten Frage auseinander,<br />
ob die Frauen in Lateinamerika ein bislang ungenutztes Potenzial darstellen, das es auf<br />
der Suche nach brachliegenden Ressourcen für den Entwicklungsprozess zu mobilisieren gälte.<br />
Implizit wird bei dieser Frage von der Unsichtbarkeit der ökonomischen Aktivitäten von<br />
Frauen auf deren Unterauslastung geschlossen. Es wird jedoch insbesondere an Hand des mexikanischen<br />
Beispiels gezeigt, dass die Vorstellung von den ungenutzten Potenzialen der<br />
Frauen eine an der lateinamerikanischen Wirklichkeit vorbeigehende Wahrnehmung gesellschaftlicher<br />
Arbeitsteilung und ihrer Veränderungen ist. Tatsächlich ist die Arbeit von Frauen<br />
in Lateinamerika einem vielschichtigen Umstrukturierungsprozess unterworfen. Für die Autorin<br />
sind es die Frauen, die durch Ausweitung unbezahlter Eigenarbeit oder ehren-amtlicher,<br />
kommunitärer Aktivitäten die Folgelasten der neoliberal inspirierten 'Modernisierungsrevolution'<br />
tragen, in deren Verlauf sozialstaatliche, familienorientierte Sicherungsnetze geschwächt<br />
bzw. abgeschafft wurden." (Autorenreferat)<br />
[188-L] Cileli, Serap:<br />
Frauen in der Türkei: zwischen Mittelalter und Moderne, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift<br />
für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 56/2005, H. 401, S. 22-28 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.hss.de/downloads/PolStudien401.pdf)<br />
INHALT: Vor dem Hintergrund der Frage, ob die Türkei nun zu Europa und in die Europäische<br />
Union (EU) gehört, befasst sich der Beitrag mit der sozialen Rolle und Situation der Frau in
144 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
dem südosteuropäischen Land. Die Ausführungen über den Wert der moslemisch-türkischen<br />
Frau nach traditioneller Auffassung gliedert sich in die Aspekte (1) Gewalt und Diskriminierung,<br />
(2) Bildung sowie (3) Sexualität und Ehre. Die Entwicklung der letzten Jahre ist nach<br />
Einschätzung der Autorin zu begrüßen, doch muss man sehen, wie die Reformen im Alltag<br />
umgesetzt werden. Die Türkei muss vor dem Beitritt zur EU die europäischen Standards der<br />
Menschenrechte erfüllen. Dazu muss sich die Türkei - ohne den ständigen Druck der EU, ohne<br />
Fremdsteuerung - aus innerer Dynamik selbst entscheiden und ihre Reformbereitschaft<br />
beweisen. (ICG2)<br />
[189-L] Ebeku, Kaniye S. A.:<br />
African women and participation in public life and governance: relevant laws and overview<br />
of recent experience, in: Verfassung und Recht in Übersee : Vierteljahreszeitschrift für Fragen<br />
der Verfassungs- und Rechtsentwicklung der Staaten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas, Jg.<br />
38/2005, H. 1, S. 56-77 (Standort: UuStB Köln(38)-XF160; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "There can be no doubt today that the human rights of women and of the girl-child are<br />
an inalienable, integral and indivisible part of universal human rights. These rights include the<br />
right to participate in public life and governance of their country. Over the years, the struggle<br />
of human/ women's rights activists has resulted in legal provisions both at the international<br />
and national levels designed to promote women's right to participate in public life and governance.<br />
Significantly, apart from being States Parties to the relevant international instruments,<br />
a few African countries have also made national legal/ constitutional provisions for the<br />
purpose of ensuring women's participation in governance and in decision-making structures<br />
of the country. This article seeks to provide an overview of some recent experience of African<br />
women relating to the issue of participation in the public life and governance of their countries<br />
against the background of relevant international and national instruments. It will be<br />
shown that there is an enormous and increasing body of relevant instruments/ laws. On the<br />
contrary, while African women have recorded some progress or made some gains in recent<br />
years, it will be contended here that there is still inequality and discrimination against women<br />
in the field of participation in governance and decision-making structures in most African<br />
countries, contrary to the relevant laws which remain largely unimplemented." (author's abstract)<br />
[190-L] Eichler, Margrit; Fuchs, Judith; Maschewsky, Kris; Maschewsky-Schneider, Ulrike<br />
(Bearbeitung):<br />
Zu mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern: Erkennen und Vermeiden von<br />
Gender Bias in der Gesundheitsforschung, (Blaue Reihe / Berliner Zentrum Public Health,<br />
2002-04), Berlin 2002, 77 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.bzph.de/e4/e91/reihe_name99/public_Item541/2002-04_ger.pdf)<br />
INHALT: Im Jahr 1995 wird von der kanadischen Regierung eine Politik beschlossen, die von<br />
den Ministerien verlangt, Geschlechteranalysen bei allen neuen Politik- und Gesetzesvorlagen<br />
durchzuführen. Das kanadische Gesundheitsministerium verpflichtet sich, dieses als Standardverfahren<br />
sicher zu stellen und praktisch in allen Bereichen, einschließlich der Forschung,<br />
anzuwenden. Dem gemäß wird für den Bereich 'Gender Bias - Gender Research' ein
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 145<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
Handbuch entwickelt, um das kanadische Gesundheitsministerium bei der Planung, Durchführung<br />
und Evaluation der Forschung zu unterstützen und zwar in einer für beide Geschlechter<br />
gerechten und angemessenen Weise. Das praxisnahe Instrument, das in Frage-Antwort-<br />
Komplexe gegliedert ist, konzentriert sich auf drei wesentliche Problemfelder des Gender Bias:<br />
(1) Androzentrismus, (2) Geschlechtsinsensibilität und (3) doppelte Bewertungsmaßstäbe.<br />
Darüber hinaus werden eine Reihe von Komponenten des qualitativen und quantitativen Forschungsprozesses<br />
beschrieben: (1) Forschungsfrage, (2) Forschungsdesign, (3) Forschungsmethoden<br />
und Datensammlung, (4) Datenanalyse und -interpretation sowie zugrundeliegende<br />
theoretische Konzepte, (5) Sprachgebrauch, (6) visuelle Darstellung, (7) Titel, (8) Kurzdarstellung<br />
(Abstract) und (9) Literaturüberblick. Abschließend werden die drei Problemfelder<br />
des Gender Bias mit den Komponenten des Forschungsprozesses in Form einer Matrix in Beziehung<br />
gesetzt. Dabei werden als praktische Hilfen im Forschungsprozess für die drei Problemfelder<br />
die möglichen Verzerrungseffekte in den einzelnen Komponenten des Forschungsprozesses<br />
zusammengestellt. (ICG2)<br />
[191-L] Fasting, Kari:<br />
Female athletes' experiences of sexual harassment, in: Claudia Kugelmann, Gertrud Pfister,<br />
Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport : Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge<br />
aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", Hamburg: Czwalina<br />
Verl., 2004, S. 35-44, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133)<br />
INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf terminologischer Ebene mit den Begriffen sexuelle<br />
Belästigung und sexueller Missbrauch auseinander. Sie gibt im Folgenden einen Überblick<br />
über den einschlägigen Forschungsstand, um vor diesem Hintergrund die Ergebnisse eines<br />
norwegischen Forschungsprojekts vorzustellen (Females, Elite Sports and Sexual Harassment,<br />
2000). Der erste Teil dieses Projekts bestand in einer Befragung aller norwegischen<br />
Spitzensportlerinnen (n=660), die das Ausmaß der Problematik im norwegischen Sport sichtbar<br />
macht. Im zweiten Teil wurden qualitative Interviews mit einer Stichprobe von Sportlerinnen<br />
durchgeführt, die Opfer sexueller Belästigung geworden waren (n=25). Hier werden<br />
Risikofaktoren, Reaktionen auf sexuelle Belästigung und Folgen von Belästigungserfahrungen<br />
sichtbar. (ICE)<br />
[192-L] Ferro, Katarina; Wolfsberger, Margit (Hrsg.):<br />
Gender and power in the Pacific: women's strategies in a world of change, (Novara: Beiträge<br />
zur Pazifik-Forschung, 2), Münster: Lit Verl. 2003, 241 S., ISBN: 3-8258-6710-2<br />
INHALT: In diesem Jahresband der Österreichisch-Südpazifischen Gesellschaft blicken die Autorinnen<br />
hinter die westlich konstruierte Kulisse von Südseeromantik und exotischer Idylle der<br />
Pazifischen Inseln. Sie thematisieren das Verhältnis von Macht - verstanden als die 'Möglichkeit<br />
des Sich-Durchsetzens' (14) - und Geschlecht aus primär sozial- und kulturanthropologischer<br />
Perspektive. Vor dem Hintergrund des sozioökonomischen und politischen Wandels untersuchen<br />
sie die Veränderungen der Geschlechterverhältnisse in einzelnen Gesellschaften der<br />
Palau-Inseln, Papua Neuguineas und Neuseelands. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Berit<br />
Gustafsson: 'In Papua New Guinea We Never Talk About Gender.' Traditional Male and Female<br />
Roles and Gender Relations in Modern Society (21-44); Gerit Gönitzer: Der Kontrast<br />
zur Diversifikation: Die androzentrischen Machtstrukturen in Papua-Neuguinea (45-67); Gab-
146 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
riele Stuerzenhofecker: Gender and Consumption in the Aluni Valley, Southern Highlands<br />
Province - Papua New Guinea (69-91); Claudia Lauterbach: 'Bitang ma bitang.'<br />
Geschlechterbalance und Modernisierung in Palau (93-125); Christine Binder-Fritz: Growing<br />
Old in Aotearoa/New Zealand: Maori Women's Perceptions of Aging (127-157); Helen Connor:<br />
Land, Notions of 'Home' and Cultural Space: The Location and Articulation of Power<br />
and Gender in Maori Society (159-184); Gabriele Habinger: Inseln der Desillusion. Weibliche<br />
Blicke auf die Südsee (185-228). (ZPol, VS)<br />
[193-F] Fuchs, Stefan; Hanson, Sandra, Prof.Dr.; Kennelly, Ivy, Prof.Ph.D. (Bearbeitung); Hanson,<br />
Sandra, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Perceptions of fairness: attitudes about opportunity and status among women scientists in<br />
Germany and the U.S.<br />
INHALT: This award supports Sandra Hanson and a junior faculty member from Catholic University<br />
in a collaboration with Stefan Fuchs of the Department of Sociology at the University<br />
of Munich, Germany. The project will analyze differences in attitudes about opportunity,<br />
status, and inequality among women in science and technology occupations in the former<br />
East Germany, West Germany, and the US. It will also compare attitudes of female scientists<br />
with non-scientists and male scientists. Changes over time in women scientists' attitudes will<br />
also be considered. One hypothesis is that the experiences of women scientists in the former<br />
East Germany will result in a very different set of ideas about what it takes to get ahead,<br />
about their own socio-economic position and mobility, and about reasons for inequality than<br />
will be found among from West Germany and the US. Examination of mobility-related attitudes<br />
in an important area of social mobility research since those attitudes provide insight into<br />
the relation between the structure of political and socio-economic systems and the structure of<br />
mobility attitudes at the individual and country levels. The project also has an educational objective.<br />
The project will allow a junior faculty member to benefit from performing research in<br />
another country. She will develop a heightened appreciation of the world while also learning<br />
important new technical skills. ZEITRAUM: 1988-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland, USA<br />
METHODE: Datenanalyse (multivariate); Interviewanalysen; Interviews; ISSP<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hanson, Sandra; Fuchs, Stefan; Aisenbrey, Silke; Kravets, Nataliya:<br />
Attitudes toward gender, work, and family among men and women scientists in Germany<br />
and the United States. in: Journal of Women and Minorities in Science and Engineering,<br />
2004, 10, S. 99-130.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: National<br />
Science Foundation -NSF- FINANZIERER: Auftraggeber; Standard Grant 0233241<br />
(Western Europe Program)<br />
INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />
(Konradstr. 6, 80801 München)<br />
KONTAKT: Fuchs, Stefan (Tel. 0911-179-3539, e-mail: Stefan.Fuchs@Iab.de)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 147<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
[194-L] Germer, Andrea:<br />
Historische Frauenforschung in Japan: die Rekonstruktion der Vergangenheit in Takamure<br />
Itsues "Geschichte der Frau" (Josei no rekishi), (Monographien aus dem Deutschen Institut für<br />
Japanstudien, Bd. 35), München: iudicium Verl. 2003, 425 S., ISBN: 3-89129-504-9 (Standort:<br />
UB Bochum(294)-LOA3300)<br />
INHALT: Die Kategorie Geschlecht - als historisch kontingentes, soziales Rollenarsenal verstanden<br />
- ist auch in Japan zu einem Instrument der historischen Analyse avanciert. Der vorliegende<br />
Band rekonstruiert, dass es in Japan eigene und innovative Entwicklungen in der Historischen<br />
Frauenforschung gegeben hat. Im Hauptteil der Arbeit legt die Autorin eine wissenschaftsgeschichtliche<br />
Untersuchung der von der Pionierin der japanischen Frauengeschichtsforschung,<br />
Takamure Itsue (1894-1964), verfassten "Geschichte der Frau" vor. Mit der Analyse<br />
des Werkes und seiner Einordnung in den biographischen, politischen, sozialen und wissenschaftlichen<br />
Kontext soll ein Beitrag zur Geschichtstheorie und insbesondere zur Theorie<br />
der Historischen Frauenforschung, zur japanischen Wissenschaftsgeschichte und zur Ideengeschichte<br />
des modernen Japan geleistet werden. Themenkomplexe sind "Die Ehe", "Die Mütter",<br />
"Liebe, Sexualität und Prostitution" sowie "Die weibliche Kultur" und deren kritische<br />
Diskussion. Takamure Itsues Geschichtsdeutungen werden in den Zusammenhang des aktuellen<br />
Themas der nationalen Selbstbehauptungsdiskurse in Asien eingeordnet, einen multidisziplinären<br />
Forschungsschwerpunkt am Deutschen Institut für Japanstudien. (ICA2)<br />
[195-L] Hartmann-Tews, Ilse:<br />
Women and sport in comparative and international perspectives, in: Georg Anders, Joachim<br />
Mrazek, Gilbert Norden, Otmar Weiss (Hrsg.): European integration and sport : selected papers of<br />
the 1st conference of the european association for sociology of sport, Münster: Lit Verl., 2004, S.<br />
87-97, ISBN: 3-8258-7614-4 (Standort: UB Bielefeld(361)-BX600E8I6S)<br />
INHALT: Die Verfasserin zeigt in ihrem Überblick über den internationalen Forschungsstand,<br />
dass geschlechtsspezifischen Hierarchien - in unterschiedlichem Ausmaß - in allen Gesellschaften<br />
und entsprechend auch im Bereich des Sports fortbestehen. Sie unterscheidet drei<br />
Varianten der Förderung von Mädchen- und Frauensport: (1) spezifische Programme zur Förderung<br />
von Mädchen- und Frauensport; (2) Aufbau von Organisationen, die die Interessen<br />
des Frauensports national und international vertreten; (3) Gender Mainstreaming, Verankerung<br />
von Geschlechtergerechtigkeit in sportpolitischen Programmen. Die Verfasser befürwortet<br />
eine Kombination von Gender Mainstreaming und speziellen Fördermaßnahmen als besten<br />
Weg zum Abbau bestehender Geschlechterhierarchien im Sport. (ICE)<br />
[196-L] Incesu, Fatma:<br />
Die Stellung der Frauen in der kurdischen Gesellschaft, (Europäische Hochschulschriften.<br />
Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 497), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 135 S., ISBN: 3-631-<br />
52826-4 (Standort: UB Duisburg(464)-01OGX6350)<br />
INHALT: "Die Unterdrückung des kurdischen Volkes sorgt seit Jahren sowohl auf der politischen<br />
als auch auf der militärischen Arena für Schlagzeilen. Dabei erfahren die Verhältnisse in der<br />
Türkei besondere Aufmerksamkeit. Neben den Menschenrechtsverletzungen, Guerillakämpfen,<br />
Anschlägen und Organisationsverboten wurde die soziale und die damit verbundene
148 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
Auseinandersetzung der Frauenbewegung von den europäischen Wissenschaftlern unkritisch<br />
hingenommen. Die Studie beschäftigt sich mit einer Reihe von Fragen hinsichtlich des Wesens<br />
der kurdischen Gesellschaft und der Rolle, die Frauen darin spielen. Dabei analysiert sie<br />
den islamischen Fundamentalismus, die Position der politischen Parteien zu der aufgezeigten<br />
Problematik und zeigt zugleich Lösungsmöglichkeiten für die Frauenbewegung auf." (Autorenreferat)<br />
[197-F] Kopel, Mechthild (Leitung):<br />
Gender-Index - eine Erfahrung aus Schweden für Deutschland<br />
INHALT: Der Gender-Index in Schweden basiert auf 13 statistische Variablen. Den Gender-<br />
Vergleich unter den Kommunen/ Landkreisen macht das Stat. Zentralamt (Schweden) per<br />
Mausklick möglich und stellt sich dar als eine Landkarte der Chancengleichheit: Wo es am<br />
dunkelsten ist, leuchtet die Chancengleichheit am hellsten. Es soll der Weg geebnet werden<br />
für eine Übertragbarkeit der Erfahrungen auf die BRD. Kontext/ Problemlage: Der Gender-<br />
Index bietet über fundiertes Datenmaterial eine Orientierung zur realen Situation von Frauen<br />
und Männern. Die unabdingbare Notwendigkeit einer detaillierten nach Geschlecht differenzierten<br />
Daten- und Informationsbasis für gezieltes und praxisbezogenes Handeln in Regionen<br />
in der Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik ist ein zentraler Aspekt, der im Rahmen des von der<br />
HBS geförderten Projektes "Gender Mainstreaming - Strukturpolitik auf dem Weg zu neuen<br />
Konzepten, Instrumenten und Implementationsstrategien" herausgearbeitet wurde. Gegenstand<br />
des Forschungs- und Transfervorhabens war u.a. eine vergleichende Analyse der Methoden<br />
und Implementationsstrategien des Gender Mainstreaming in Schweden und ausgewählten<br />
Teilregionen der Bundesrepublik. Hierbei ergab sich, dass aus der schwedischen Praxis<br />
der Gender-Index für die bundesdeutsche gleichstellungsorientierte Wirtschafts- und Strukturpolitik<br />
als ein zukunftsweisendes Instrument darstellt. Fragestellung: Im Einzelnen sollen<br />
a) die Relevanz der Indikatoren für die bundesdeutsche chancengleichheitsorientierte Arbeitsmarkt-<br />
und Strukturpolitik geprüft werden; b) die Vergleichbarkeit und Nutzenabwägung<br />
der unterschiedlichen Informationsquellen abgeschätzt werden; c) Wege und Möglichkeiten<br />
der öffentlichkeitswirksamen Präsentation ausgelotet werden. Mit dem Gender-Index wird eine<br />
Lücke in der Bundesrepublik geschlossen. Es besteht zwar eine Fülle von geschlechtsspezifischen<br />
Daten, aber diese sind bislang noch nicht zusammengeführt. Die Aus- und Bewertung<br />
erfolgt lediglich punktuell und die Zugänglichkeit ist - insbesondere für wirtschaftsnahe<br />
Akteur/innen - unübersichtlich, weil zu fragmentarisch. Nutzer/innen sind Städte und Gemeinden,<br />
die wissen wollen, wie sie im Vergleich mit anderen Kommunen dastehen sowie<br />
Unternehmen für die Standortfindung und einzelne Personen, die entscheiden, wo sie ihre<br />
Zelte aufschlagen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweden, Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Die entsprechend der o.g. Aufgabenstellung zu erfolgenden Arbeitsschritte sind<br />
Auswahl und Bestimmung der Variablen für den Gender-Index, Prüfung der Vergleichbarkeit<br />
der Informationsquellen, Erarbeitung des Gender-Index für vier Modellregionen (eine ländliche<br />
und eine urbane Region sowie je eine Region aus Ost- und Westdeutschland), Aufbereitung<br />
der Materialien für eine öffentlichkeitswirksame Präsentation.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg (Wallstr. 61-65, 10179<br />
Berlin)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: mkopel@isa-consult.de)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 149<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
[198-F] Kupfer, Antonia (Bearbeitung):<br />
DoktorandInnen in den USA - Ausbildungsprogramme und Karrierewege auf dem Weg zur<br />
festen Professur<br />
INHALT: Am Beispiel der Graduate School der Universität Washington sollen exemplarisch die<br />
Organisation und Inhalte der Ausbildung von DoktorandInnen aufgezeigt werden. Mit Hilfe<br />
der Untersuchung der Karrierewege von Promovierten in der Wissenschaft soll ein Verständnis<br />
über die universitäre Personalpolitik ermöglicht werden. Die Erkenntnisse sollen in Anregungen<br />
für deutsche Hochschulen übersetzt werden. Kontext/ Problemlage: Unsere Gesellschaften<br />
sind durch die wachsende Bedeutung von wissenschaftlichem Wissen gekennzeichnet.<br />
Hochschulen sind nach wie vor die zentralen Orte, an denen wissenschaftliches Wissen<br />
erzeugt und vermittelt wird. DoktorandInnen als ForscherInnen und ProfessorInnen als AusbildnerInnen<br />
nehmen zentrale Stellungen in diesem Prozess ein. Die Umstände und Modi sowie<br />
die Bestandteile dieser Wissenserzeugung erhalten daher eine wesentliche Bedeutung für<br />
die Entwicklung unserer Gesellschaften. Mit Hilfe des Forschungsprojekts soll die Erforschung<br />
eines sich durch ein hohes Maß an Internationalität und Interdisziplinarität auszeichnenden<br />
DoktorandInnenprogramms an der Graduate School der Universität Washington und<br />
der Karrierewege von DoktorandInnen in einem Land, das ihnen im Anschluss an die Promotion<br />
den Zugang zur Professur ermöglicht, zu wichtigen und konkreten Verbesserungsvorschlägen<br />
zur Ausgestaltung der (Post-)Promotionsphase in Deutschland führen. Fragestellung:<br />
Mit Hilfe des Projekts soll herausgefunden werden, wie Internationalität und Interdisziplinarität<br />
in der Ausbildung von DoktorandInnen verankert und vermittelt werden können.<br />
Die Untersuchung der Karrierewege von Promovierten innerhalb der Wissenschaft soll zu Erkenntnissen<br />
über Bestandteile einer wissenschaftlerInnenfreundlichen Personalpolitik an<br />
Hochschulen führen. GEOGRAPHISCHER RAUM: USA<br />
METHODE: Mit Hilfe von Dokumentenanalysen, teilnehmender Beobachtung und Interviews<br />
soll die aktuelle Ausgestaltung der Ausbildung von DoktorandInnen der Graduate School der<br />
Universität Washington sowie die Karrierewege ehemaliger DoktorandInnen erforscht werden.<br />
Zur Entwicklung von Evaluationskriterien für die Beurteilung der interdiziplinären und<br />
internationalen Elemente der Forschung und Ausbildung der DoktorandInnen soll zum einen<br />
ein Konzept über die zukünftige quantitative Datenerhebung der an der DoktorandInnenausbildung<br />
beteiligten Organisationseinheiten entwickelt werden. Zum anderen werden qualitative<br />
Daten in fokussierten Leitfadeninterviews mit beteiligten ExpertInnen der Administration,<br />
Forschung, Lehre und den DoktorandInnen und Promovierten erhoben werden. Sämtliche Daten<br />
werden geschlechterdifferenziert erhoben und dienen zur konzeptionellen Weiterentwicklung<br />
von Programmen der DoktorandInnenausbildung und der Personalpolitik an Hochschulen.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Kupfer, A. (Neue Hochstr. 8, 13347 Berlin)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: antonia.kupfer@web.de)<br />
[199-L] Ley, Katharina; Karrer, Christina:<br />
Über-Lebenskünstlerinnen: Frauen im neuen Südafrika, Wettingen: eFeF-Verl. 2004, 196 S.,<br />
ISBN: 3-905561-62-X (Standort: ULB Münster(6)-3F54291)<br />
INHALT: "Die politische Apartheid in Südafrika wurde 1994 überwunden, doch die soziale und<br />
wirtschaftliche Trennung zwischen Weissen, Farbigen und Schwarzen besteht weiterhin. Es
150 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
braucht Zeit und Mut, die tief in der Gesellschaft verankerten Trennungen zu überwinden und<br />
die Diskriminierungen abzubauen. Die beiden Autorinnen, Katharina Ley und Cristina Karrer<br />
haben die Lebensgeschichten von zwölf Südafrikanerinnen aufgezeichnet. Sie dokumentieren<br />
den täglichen Überlebenskampf und den Lebensmut dieser Frauen." (Autorenreferat)<br />
[200-L] Midori, Ito:<br />
The history of feminist sociology in Japan, in: Ilja Srubar, Shingo Shimada (Hrsg.): Jahrbuch für<br />
Soziologiegeschichte : 2005, Development of sociology in Japan, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />
2005, S. 203-217, ISBN: 3-531-14513-4<br />
INHALT: Das Thema "Frauen" als akademisches Problem erschien in der japanischen Gesellschaft<br />
in den zweiten Hälfte der 1970er Jahre auf dem Bildschirm. Der vorliegende Beitrag<br />
rekonstruiert die historische Entwicklung feministischer Ansätze in Japan und zeigt dabei,<br />
dass das Thema und Problem schon zuvor - wenn auch nur sporadisch - behandelt worden ist.<br />
Erst ab den 1980 Jahren kann von einer Institutionalisierung einer soziologischen Frauen- und<br />
Geschlechterforschung gesprochen werden. Der gegenwärtige Forschungsstand ist unübersichtlich,<br />
da sich auch die Frauenforschung in Japan in eine Vielzahl von Ansätzen und Strömungen<br />
diversifiziert hat. Die japanische feministisch orientierte Soziologie hat jedoch ein<br />
durchgängiges Thema seit den ersten Anfängen der Modernisierung und Europäisierung in<br />
der Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Widersprüche zwischen der Idealisierung der Frau als<br />
Mutter und einer zu allen Zeiten im modernen Japan hohen Erwerbstätigkeit der japanischen<br />
Frauen. (ICA)<br />
[201-F] Moket, Soraya (Bearbeitung); Hamm, Bernd, Prof.Dr.rer.pol.Dr.h.c. (Betreuung):<br />
Politische Partizipation marokkanischer Frauen im Demokratisierungsprozess Marokkos<br />
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Marokko<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Siedlungs-, Umwelt- und<br />
Planungssoziologie (Universitätsring 15, 54286 Trier)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0651-201-2727, Fax: 0651-201-3930,<br />
e-mail: takvorian@uni-trier.de)<br />
[202-L] Nguedjeu Nkwenkam, Angeline:<br />
Nonformale Bildung und Berufsbildung zum Empowerment von Frauen für den informellen<br />
Sektor: eine Studie aus dem Kameruner Grasland, Heidelberg 2003, 194 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2003/3223/pdf/Non-formale_Bildung.pdf;http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=96706516x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=96706516x.pdf)<br />
INHALT: "Die vorliegende Studie versteht sich als ein Versuch, am Beispiel des anglophonen<br />
Teils von Kamerun die ganze Problematik der Frauenforschung auf dem Kontinent unter dem<br />
Begriff 'empowerment' in der Praxis zu analysieren. Im Rahmen einer wissenschaftlichen<br />
Grundlagenforschung zur Situation von Frauen werden die Literatur sowie die soziodemographischen<br />
und historischen Gegebenheiten zum kamerunischen Grasland dargestellt, um
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 151<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
die Komplexität der Beziehung zwischen Theorie und Praxis zu analysieren. Aus einer holistischen<br />
Perspektive wird das Ineinandergreifen verschiedener Faktoren - etwa der Kolonialisierung,<br />
der christlichen Religion und ihrer jeweiligen Einflüsse auf die Frauenbilder thematisiert.<br />
Die Auseinandersetzung mit den begrifflichen Schwerpunkten, Bildung, Berufsbildung,<br />
Informeller Sektor und Empowerment bestimmt weitgehend die Gedankenrichtung des theoretischen<br />
Teils. Die empirische Untersuchung hat, trotz ihres Pilotcharakters, eine formative<br />
Evaluation zum Ziel. Im Sinne eines Methodenpluralismus verwendet die Autorin verschiedene<br />
qualitative und quantitative Methoden. Zum tieferen Verständnis werden geschichtliche<br />
Aspekte ausführlich berücksichtigt. Die hier aufgeführten Fallstudien zeigen, dass informelle<br />
Wissensvermittlung besonders für Mädchen und Frauen mancherorts erfolgreicher sein kann<br />
als die schulische Allgemeinbildung. Auch Erwachsene können so mehr Bildung vergleichsweise<br />
kostengünstig erwerben. Will man hier die Bewertung der Debatte um die Situation der<br />
Kamerunerin an dem Stand der internationalen Debatte messen, so wird man feststellen, dass<br />
sich Kamerun noch auf WID-Ebene bewegt. Daraus lässt sich schließen, dass der Weg zum<br />
Empowerment von Frauen hier noch weit ist. Es ist in dessen nicht angebracht von einer radikalen<br />
Veränderung der Frau durch die Bildung, Berufsbildung und sogar deren politische Partizipation<br />
zu sprechen. Für die Bäuerin auf dem Land ist es vor allem wichtig ihre Kinder versorgen<br />
zu können. Für die Angestellte in der Stadt ist es genauso wichtig. Wichtig für beide<br />
ist es, die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt zu bekommen. Für Frauen soll das Wohl<br />
der Kinder oberste Priorität sein dürfen. Ihnen aber sollten die Fördermöglichkeiten durch<br />
Bildung, Berufsbildung und politische Partizipation für ihre Entfaltung gegeben werden. Mit<br />
ihrer aktiven Beteiligung am Veränderungsprozess soll ihnen frei stehen zu entscheiden, welchen<br />
Weg sie gehen wollen. Alle Förderprogramme sind wertvoll, solange sie den Zielgruppen<br />
eine günstige Lebensperspektive eröffnen." (Autorenreferat)<br />
[203-L] Niranjana, Tejaswini:<br />
Indische Diaspora in Trinidad: weibliche Sexualität und Nationalismus, in: Soziale Welt,<br />
Sonderband, 2004, Nr. 15, S. 249-266<br />
INHALT: Im Rahmen einer sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Konfigurationen<br />
der Moderne in Indiens Gesellschaft erläutert die Autorin das Zusammenspiel von Frau,<br />
Modernität und 'Indertum' in Trinidad seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf diese Weise wird<br />
hier eine Konstruktion 'der Frau' in Indien vorgenommen, die nicht in einen westlichen<br />
metropolitanen Kontext eingebettet ist. Fast 45 Prozent der Bevölkerung der Insel stammen<br />
vom indischen Subkontinent, als Nachkommen von Kontraktarbeitern, die zwischen 1845<br />
und 1917 von dorthin gebracht wurden. Fast ebenso viele Menschen stammen aus afrikanischen<br />
Ländern. Die Ausführungen berücksichtigen die folgenden Aspekte: (1) Nationalismus<br />
und das Kontraktsystem der Sklaverei sowie (2) Ethnizität und Populärkultur am Beispiel der<br />
Musikform des Chutney-Soca. Die Autorin versteht den Beitrag mit seinem begrifflichen<br />
Rahmen als Ausgangspunkt bzw. Anregung für weitere Untersuchungen zum Forschungsgegenstand<br />
der Modernität und Geschlechterbeziehungen. (ICG2)
152 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
[204-L] Puigvert, Lídia:<br />
Dialogic feminism: "other women's" contributions to the social transformation of gender<br />
relations, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social<br />
transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 29-60, ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB<br />
Bonn(5)-2004-1613)<br />
INHALT: Der Beitrag berichtet über die feministische Zusammenarbeit von Akademikerinnen<br />
und nicht-akademischen Frauengruppen am Beispiel einer ländlichen Arbeitsgruppe am Erwachsenenbildungszentrum<br />
in El Bierzo, Spanien. Ziel ist es, an diesem Fallbeispiel die Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit mit diesen ländlichen Frauen in ihrem alltäglichen Überlebenskampf<br />
um egalitäre Perspektiven für die soziale Transformation der Geschlechterverhältnisse<br />
aufzuzeigen und deren Relevanz für die Frauenbewegung und feministische Theoriebildung<br />
in der vorliegenden Analyse herauszuarbeiten. Nach einer Diskussion der Entwicklung<br />
des Feminismus im Prozess der Modernisierung wird die Arbeit verschiedener akademischer<br />
und nicht-akademischer Frauengruppen und Netzwerke vorgestellt und deren Einflüsse auf<br />
den theoretischen Diskurs im intellektuellen Feminismus analysiert. Gefordert wird ein egalitärer<br />
Dialog, in dem die Stimmen und Kämpfe der Frauen, denen die Möglichkeit der Artikulation<br />
fehlt, mit einbezogen werden. (ICH)<br />
[205-L] Randzio-Plath, Christa (Hrsg.):<br />
Frauen und Globalisierung: zur Geschlechtergerechtigkeit in der Dritten Welt, Bonn: J. H.<br />
W. Dietz Nachf. 2004, 258 S., ISBN: 3-8012-0344-1<br />
INHALT: In mehr als 50 Kurzbeiträgen beleuchten Autorinnen aus der Ersten und Dritten Welt,<br />
aus Politik, Gewerkschaften, Kirchen und NGOs die vielschichtigen Zusammenhänge von<br />
Globalisierung, Armut, Unterentwicklung und Diskriminierung von Frauen aus unterschiedlichen<br />
Perspektiven. Neben Beiträgen, die die Auswirkungen der Globalisierung auf die wirtschaftliche,<br />
politische und soziale Situation von Frauen behandeln, enthält der Band meist<br />
ein- bis zweiseitige Alltagsskizzen und Kurzbeschreibungen von entwicklungspolitischen<br />
Frauenprojekten. Zur Sprache kommen Themen wie Landwirtschaft und Stadtplanung, Umweltbewegung,<br />
Religion, Kultur, Menschenrechte, Macht, Armut, Welthandel, Arbeit, Bildung,<br />
Krieg, Genitalverstümmelung und häusliche Gewalt. Damit dokumentiert der Band die<br />
Vielzahl von Themen, die mit der Frage der Geschlechtergerechtigkeit angesprochen ist. Aus<br />
dem Inhaltsverzeichnis: 1. Berge werden langsam erklommen - Frauen und Globalisierung:<br />
Brigitte Young: Widersprüchlichkeiten der Globalisierung (18-24); Uta Ruppert: Frauenpolitik<br />
in der Globalisierung: Zwischen feministischer Kritik, Gender-Mainstreaming und Empowerment<br />
(25-29); 2. Ohne Frauen geht es nicht - Frauen und Weltwirtschaft: Ursula Engelen-Kefer:<br />
Frauen im Arbeitsleben der Dritten Welt (42-49); Sigrid Skarpelis-Sperk: Welthandel<br />
macht die Frauen arm (50-54); Karin Junker: Frauen ans Netz (63-69); Wilma Simon:<br />
Frauenpolitik als Teil internationaler Sozialpolitik (70-73); 3. Den eigenen Garten bewässern<br />
- Frauen, Bildung und Ausbildung: Inge Wettig-Danielmeier: Bildung und Ausbildung -<br />
Schlüssel zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung (76-80); 4. Mein Leben ist nur<br />
ein schmutziger Penny - Frauen und ihre Rechte: Eva-Maria Eberle: Der UN-Prozess und die<br />
Frauenrechte (104-108); Barbara Lochbihler: Frauenrechte verlangen Einsatz (113-117); 5.<br />
Kein Zustand dauert ewig - Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: Renate Wilke-Launer:<br />
Krieg gegen Frauen (126-131); Christa Randzio-Plath: Frauen gegen Krieg (132-137); Amsatou<br />
Sidibe: Genitalverstümmelung und Frauenrechte (143-146); 6. Worte bringen den Reis
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 153<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
nicht zum Kochen - Frauen auf dem Land, Frauen in den Städten: Birgit Rodenberg: Frauen<br />
und Armut (164-168); Rita Schäfer Geschlechterverhältnisse und Landwirtschaft in Afrika<br />
(169-172); Charna Furman: Frauen und Stadtentwicklung (192-196); 7. Uns kriegen sie nicht<br />
klein - Frauen, Weltkulturen und Empowerment: Katjana Amirpur: Frauen und Islam (204-<br />
298); Monika Griefahn: Kulturpolitik in islamischen Ländern ist (auch) Frauenförderung<br />
(212-215); Christa Randzio-Plath: Weit entfernt von einer Geschlechterdemokratie (219-225)<br />
Ana Silvia Monzon: Frauen und Macht in Guatemala (226-229) Irene Dankelman: Gender<br />
bestimmt die internationale Umweltbewegung (239-243). (ZPol, VS)<br />
[206-F] Rudolph, Brigitte; Klement, Carmen (Bearbeitung); Allmendinger, Jutta, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Transformation als Katalysator für weibliche Arbeitsmarkt-Inklusion oder Exklusion? Ideal<br />
und Realität von Geschlechtergleichheit in den EU-Beitrittsländern Polen, Tschechien und<br />
Ungarn<br />
INHALT: Angesichts der im Mai 2004 erfolgten EU-Erweiterung rücken insbesondere die östlichen<br />
Beitrittsländer vermehrt in die öffentliche Aufmerksamkeit. Das beantragte Vorhaben<br />
untersucht drei dieser Länder - Polen, Ungarn und Tschechien - und richtet seinen Blick auf<br />
das jeweilige Geschlechterverhältnis und die weibliche Arbeitsmarktpartizipation. Gefragt<br />
wird, ob Frauen eher Gewinnerinnen oder Verliererinnen der wirtschaftlichen Transformation<br />
seit 1989 sind und wie sich ihre gesellschaftliche Partizipation nach dem EU-Beitritt gestalten<br />
wird. Vorgesehen ist zum einen die Erstellung einer Literaturstudie zum aktuellen Forschungsstand,<br />
und zum anderen sollen ExpertInneninterviews mit Wissenschaftlerinnen und<br />
Politikerinnen aus den betreffenden Ländern und Vertreterinnen der EU durchgeführt werden.<br />
Diese Interviews sollen zum einen über den aktuellen wissenschaftlichen und politischen<br />
Diskurs wenige Monate nach der EU-Erweiterung Aufschluss geben, zum anderen sollen sie<br />
zur Herstellung bzw. Verfestigung der interdisziplinären Zusammenarbeit dienen. GEOGRA-<br />
PHISCHER RAUM: Polen, Tschechische Republik, Ungarn<br />
METHODE: Um die aufgeworfenen Fragen zu beantworten, ist eine ländervergleichende Sekundäranalyse<br />
aufgrund bereits vorhandener Forschung und der entsprechenden Literatur zum<br />
Thema Arbeitsmarkt und Sozialpolitik in den Ländern Polen, Ungarn und Tschechien geplant.<br />
Darüber hinaus sollen Veröffentlichungen aus Wissenschaft und Politik zum Thema<br />
EU-Osterweiterung und ihrer Bedeutungsrelevanz für die wirtschaftliche und ökonomische<br />
Lage von Frauen der genannten Länder einbezogen werden. Deutschland und die bisherigen<br />
EU-Mitgliedsländer würden bei einem solchen Ländervergleich zwischen Polen, Ungarn und<br />
Tschechien sozusagen als Kontrastfolie hinzugezogen werden. Über diese grundlagentheoretische<br />
Herangehensweise hinaus sind als Vorarbeit im Hinblick auf eine möglicherweise größer<br />
angelegte weiterführende empirische Forschung zum Thema der europäisch vergleichenden<br />
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ExpertInnen-Interviews geplant.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Institut für<br />
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- FINANZIERER:<br />
Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />
Arbeitsbereich Prof.Dr. Wilkesmann, Prof.Ph.D. Allmendinger (Konradstr. 6, 80801 München)<br />
KONTAKT: Rudolph, Brigitte (Tel. 089-2180-3926,<br />
e-mail: brigitte.rudolph@soziologie.uni-muenchen.de)
154 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
[207-L] Rumpf, Mechthild; Gerhard, Ute; Jansen, Mechthild M. (Hrsg.):<br />
Facetten islamischer Welten: Geschlechterordnungen, Frauen- und Menschenrechte in der<br />
Diskussion, Bielefeld: transcript Verl. 2003, 316 S., ISBN: 3-89942-153-1<br />
INHALT: Mit den Terrorangriffen vom 11. September 2001 und der dadurch veränderten Weltlage<br />
ist einmal mehr deutlich geworden, wie wenig wir 'die Probleme anscheinend entfernter<br />
Regionen verstehen, wie wenig wir über den Islam und seine Welten, über die Musliminnen,<br />
die unter uns leben, wissen und wie notwendig zugleich eine kritische Reflexion über das<br />
Bild der so genannten westlichen Welt vor dem Hintergrund anderer Kulturen ist' (7). Diese<br />
Überlegungen waren Motiv und Fragestellung einer internationalen Konferenz, die vom Cornelia<br />
Goethe Centrum für Frauenstudien (CGC); in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale<br />
für politische Bildung (HLZ); im Oktober 2002 in Frankfurt a. M. durchgeführt wurde.<br />
Die Beiträge beschäftigen sich mit der Vielfalt des Islams und seinen unterschiedlichen<br />
Strömungen und thematisieren das Verhältnis von Islam, Geschlecht und Menschenrechten.<br />
Aus dem Inhaltsverzeichnis: Islam und Geschlechterordnungen. Konturen eines Konfliktfeldes:<br />
Mechthild Rumpf: Einleitung: 'Islam ist eine Religion'. Einsprüche gegen Kulturalisierung,<br />
Politisierung und männliche Deutungsmacht (13-31); Renate Kreile: Identitätspolitik,<br />
Geschlechterordnung und Perspektiven der Demokratisierung im Vorderen Orient (32-52);<br />
Ziba Mir-Hosseini: Neue Überlegungen zum Geschlechterverhältnis im Islam. Perspektiven<br />
der Gerechtigkeit und Gleichheit für Frauen (53-81); Menschenrechte und Geschlecht im islamischen<br />
Diskurs: Ute Gerhard: Einleitung: Menschenrechte sind Frauenrechte. Überlegungen<br />
zu Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit im Islam (85-102); Ann Elizabeth Mayer:<br />
Die Konvention über die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau und der politische<br />
Charakter 'religiöser' Vorbehalte (103-122); Heiner Bielefeldt: 'Westliche' versus 'islamische'<br />
Menschenrechte? Zur Kritik an kulturalistischen Vereinnahmungen der Menschenrechtsidee<br />
(123-142); Lise J. Abid: Die Debatte um Gender und Menschenrechte im Islam<br />
(143-162); Katajun Amipur: Sind Islam und Menschenrechte vereinbar? Zeitgenössische<br />
Menschenrechtsbegründungen: Von der demokratieorientierten Deutung des Korans zur Akzeptanz<br />
außer-religiöser Werte (163-178); Gabriele Britz: Verfassungsrechtliche Fragen islamischer<br />
Bekleidungsvorschriften für Frauen (179-191); Religiöse Orientierungen, Selbstkonzepte<br />
junger Musliminnen und islamische Bewegung: Mechthild Rumpf: Einleitung: Positionierung<br />
im islamischen Diskursfeld. Religiöses Selbstverständnis junger Musliminnen im<br />
Spannungsfeld von Identitätspolitik und multiplen Identitätskonstruktionen (195-218); Gerdien<br />
Jonker: Vor den Toren: Bildung, Macht und Glauben aus der Sicht religiöser muslimischer<br />
Frauen (219-241); Barbara Pusch: Neue muslimische Frauen in der Türkei. Einblicke in<br />
ihre Lebenswelt (242-256); Gritt Klinkhammer: Moderne Formen islamischer Lebensführung.<br />
Musliminnen der zweiten Generation in Deutschland (257-271); Yasemin Karakacoclu:<br />
Islam und Moderne, Bildung und Integration. Einstellungen türkisch-muslimischer Studentinnen<br />
erziehungswissenschaftlicher Fächer (272-289); Sigrid Nökel: Islam, Interkulturalität<br />
und Bio-Politik. Überlegungen zur Integration des Islams im europäischen Kontext (390-<br />
312). (ZPol, VS)<br />
[208-L] Scantlebury, Kathryn:<br />
Learning from flyy girls: feminist research ethics in urban schools, in: Forum Qualitative<br />
Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol.<br />
6/2005, No. 1, 8 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-05/05-1-32-d.htm)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 155<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
INHALT: "Feministische Forschungsethik ist insbesondere an Fragen der Identität und Subjektivität<br />
- bezogen auf den Forscher/die Forscherin und auf das Forschungssubjekt - interessiert.<br />
Feministische Forschung will transformativ sein, indem sie sich mit Ungerechtigkeiten gegen<br />
Mädchen und Frauen beschäftigt. Im Falle von afrikanisch-amerikanischen Mädchen, die<br />
städtische Schulen besuchen, ereignen sich diese Ungerechtigkeiten innerhalb und außerhalb<br />
des Klassenraums." (Autorenreferat)<br />
[209-L] Schäfer, Rita:<br />
Gender und ländliche Entwicklung in Afrika: eine kommentierte Bibliographie, (Spektrum :<br />
Berliner Reihe zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Entwicklungsländern, Bd. 75), Münster:<br />
Lit Verl. 2003, XVII, 448 S., ISBN: 3-8258-5053-6 (Standort: UB Bielefeld(361)-IA44<br />
8KA00S294(2))<br />
INHALT: "Diese kommentierte Bibliographie bietet einen umfassenden Überblick über den Forschungsstand<br />
zur Frauen- und Geschlechterforschung in ländlichen Gebieten Afrikas. Die<br />
Darstellung basiert auf der Auswertung von über 100 ethnologischen, soziologischen, agrarwissenschaftlichen<br />
und entwicklungspolitischen Fachzeitschriften. Darüber hinaus wurden<br />
zahlreiche Monographien und Sammelbände ausgewertet. Einzigartig ist die Dokumentation<br />
der veröffentlichten und unveröffentlichten Beiträge afrikanischer Wissenschaftlerinnen und<br />
Entwicklungsexpertinnen zur Thematik. indem diese Bibliographie europäische, amerikanische<br />
und afrikanische Literatur einbezieht, informiert sie mit über 1500 Titeln und Kommentaren<br />
in umfassender Weise über die Forschungserkenntnisse und Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Sie richtet sich daher an Wissenschaftler, Studierende und Mitarbeiter<br />
in Entwicklungsprojekten." (Autorenreferat)<br />
[210-F] Schwarzer, Beatrix, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Ruppert, Uta, Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung):<br />
Verhältnisse von race und gender in Südafrika<br />
INHALT: Fragestellung: Welchen Veränderungen/ Kontinuitäten unterliegen die Kategorien race<br />
und gender im südafrikanischen Transformationsprozess und wie stehen diese Veränderungen/<br />
Kontinuitäten im Verhältnis? Hypothese: Die Veränderungen innerhalb der Kategorien<br />
wirken sich verstärkend/ abschwächend auf die Veränderung der anderen Kategorie aus.<br />
Deutlich wird dies vor allem im Bereich politischer Motivation und Bewegungen aber auch<br />
im Bezug auf Selbstbeschreibung/ Definition. These: Differenzierung der Selbstbeschreibungen<br />
und politischen Betätigungsfelder mit gleichzeitigen Kontinuitäten und Grenzziehungen.<br />
ZEITRAUM: 1988-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Südafrika<br />
METHODE: Beleuchtung des Zusammenhangs von Individuum - Gesellschaft mit Hilfe der<br />
ideologischen Staatsapparate von Althusser und dem Identitätsbegriff von Hall. Spezielle<br />
Gender-Betrachtung anhand verschiedener "black feminism" Theorien und Ansätze (z.B.<br />
Mohanty, Spivak ...). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,<br />
offen (jedes Editorial der Zeitschrift "Agenda"; Auswahlverfahren: total). Qualitatives<br />
Interview (Stichprobe: 20-30; Expertinnen, die Mitarbeiterinnen der Zeitschrift waren/<br />
sind; Auswahlverfahren: selektiert). Diskursanalyse (Material im Archiv von "Agenda", ansonsten<br />
Informationen aus Interviews; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />
des Projekts.
156 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für vergleichende<br />
Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen Lehrstuhl Politikwissenschaft<br />
und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt<br />
am Main); Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />
Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: bschwarzer@soz.uni-frankfurt.de)<br />
[211-L] Stillman, Linda J.:<br />
Culture and communication: a study of NGO woman-to-woman communication styles at the<br />
United Nations, Bonn 2005, IV, 255 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_online/phil_fak/2005/stillman_linda/0527.pdf)<br />
INHALT: Die Studie analysiert unter Berücksichtigung des jeweiligen kulturellen Hintergrunds<br />
das Kommunikationsverhalten zwischen Frauen, die bei nichtstaatlichen Organisationen<br />
(NGO) der Vereinten Nationen (UN) tätig sind. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet<br />
die Annahme, dass die Kultur die Ausgestaltung des Kommunikationsstils prägt. Demnach<br />
beeinflusst eine Vielzahl von Kommunikationsformen die Interaktionen unter Frauen, welche<br />
als Repräsentanten verschiedener NRO der UN im Hauptquartier in New York arbeiten. Die<br />
Ausführungen beginnen mit einem akademischen Überblick zu dem Untersuchungsgegenstand<br />
der Geschlechterkommunikation aus biologischer, soziologischer und kultureller Perspektive.<br />
Im Anschluss folgt eine Beschreibung des historischen Hintergrundes der heutigen<br />
Organisationsstruktur der UN und ihrer sechs Hauptorgane. Ferner werden jene Abteilungen<br />
und Konferenzen in der UN vorgestellt, die sich mit den rechtlichen und sozialen Belangen<br />
der Frauen befassen. Der daran anknüpfende empirische Teil der Untersuchung im Zeitraum<br />
von 2002 bis 2004 gliedert sich in die folgenden quantitativen und qualitativen methodischen<br />
Vorgehensweisen: (1) eine umfangreiche Befragung mittels Fragebogen im Rahmen einer alljährlichen<br />
internationalen Frauenkonferenz der UN, (2) teilnehmende Beobachtung bei drei<br />
weiteren Frauenkonferenzen sowie (3) vier Interviews mit UN/NRO-Vertreterinnen. Die<br />
Frauen stammen aus den sieben Kulturregionen Afrika (Sub-Sahara), Mittlerer Osten, Nordafrika,<br />
Ostasien und Pazifik, Südasien, Europa und Zentralasien, Lateinamerika und Karibik<br />
sowie Nordamerika (USA und Kanada). Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend<br />
mit Blick auf die Eingangshypothese erörtert. In einer Stellungnahme weist die<br />
Autorin darauf hin, dass ein verbessertes Bewusstsein für den Einfluss der Kultur auf die<br />
Kommunikationsstile die UN/NRO-Frauengemeinschaft bei ihrer Arbeit stärken würde.<br />
(ICG2)<br />
[212-F] Tuider, Elisabeth, Dr.; et alii (Bearbeitung):<br />
Geschlecht & Globalisierung "Identitäten und gesellschaftliche Verortungen im mexikanischen<br />
Transformationsprozess"<br />
INHALT: Die Vieldimensionalität der Globalisierungsprozesse bringt widersprüchliche und ungleichzeitige<br />
Konsequenzen mit sich: Verfestigung hierarchischer (Geschlechter- bzw. Hegemonial-)verhältnisse<br />
auf neuem ethnisierten Niveau und gleichzeitig Enthierarchisierung<br />
(vgl. Hannerz 1996, Lenz 2000); Deterritorialisierung, Entortung, transnationale Durchdrin-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 157<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
gung des Lokalen (Appadurai 1991) und Rückbindung ganzer Bevölkerungsgruppen, z.B.<br />
Flüchtlinge aus Lateinamerika, an das nationale Territorium (vgl. Baumann 1996). Im gesamten<br />
Forschungsprojekt wird der Fragen nachgegangen, ob durch die Globalisierungsprozesse<br />
die Grenzen zwischen den Geschlechtern und den Angehörigen unterschiedlicher kulturellethnischer<br />
Gruppen sozialstrukturell und kulturell uneindeutiger werden? Oder ob die weltweite<br />
Umstrukturierung von Arbeitsverhältnissen (am Bsp. der mexikanischen Maquiladora-<br />
Industrie und des Wissenschaftssystems) und der Abbau (bzw. weiterhin fehlende Aufbau)<br />
der sozialen Sicherungssysteme auf dem Rücken von Frauen und Menschen der Peripherie<br />
ausgetragen wird? Ausgehend von den politischen, ökonomischen und kulturellen Transformationsprozessen<br />
in Mexiko beinhaltet das Forschungsprojekt das Anliegen, die Auswirkungen<br />
dieser gesellschaftlichen Veränderungen auf vergeschlechtlichende und ethnifizierende<br />
Aspekte zu beleuchten. Im Fokus der Analyse stehen dabei die Alltagspraxen, Subjektpositionen<br />
und Identitätskonstruktionen vor dem Hintergrund der politischen und ökonomischen<br />
Transformationsprozesse in Mexiko. Diese sollen an der Schnittstelle von Geschlechtersoziologie,<br />
Transformations- und Wissenschaftsforschung, Cultural- und Postkolonial-Studies analysiert<br />
werden. Eine Gruppe von 12 Studierenden nimmt an diesem einjährigen Forschungsprojekt<br />
teil. Neben zwei vor- und einem nachbereitenden Seminar ist im Februar 2004 ein 3wöchiger<br />
Forschungsaufenthalt in Mexiko D.F. und San Christobal für die Datenerhebung<br />
geplant. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mexiko<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,<br />
Institut für Soziologie (Scharnhorststr. 121, 48151 Münster)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-83-23191, e-mail: tuider@uni-muenster.de)<br />
[213-L] Wacker, Marie-Theres; Kick, Hermes A. (Hrsg.):<br />
Frauenbewegung und Frauentheologie in Südkorea: gesammelte Beiträge, (Theologische<br />
Frauenforschung in Europa, Bd. 16), Münster: Lit Verl. 2004, XIV, 182 S., ISBN: 3-8258-7370-6<br />
(Standort: ULB Münster(6)-3F53122)<br />
INHALT: Mit dem vorliegenden Band gesammelter Veröffentlichungen der südkoreanischen<br />
Theologin wird ihr wissenschaftliches Lebenswerk für den deutschsprachigen Raum sichtbar<br />
gemacht und gewürdigt. Die Beiträge der Südkoreanerin spiegeln ihr Engagement für eine<br />
Kulturhermeneutik, die zu vermitteln hat zwischen Fremdem, ohne es zu nivellieren, und damit<br />
verwoben für eine Theologie, die die Stimmen von Frauen, vor allem der Entrechteten<br />
oder Marginalisierten, artikuliert. Der erste Beitrag bietet eine Gesellschaftsanalyse Südkoreas<br />
auf dem Weg von einem agrarischen Land der Zwei-Drittel-Welt zu einer führenden Wirtschaftsmacht<br />
in Ostasien und buchstabiert diesen Kontext geschlechtsspezifisch im Blick auf<br />
die koreanischen Frauen durch. Der zweite Beitrag situiert in diese Gesellschaftsanalyse hinein<br />
die Aufbrüche der christlichen Frauen in Korea. Im dritten Beitrag geht es um die spezifische<br />
Weise des Theologietreibens in der "Frauentheologie" Südkoreas, für die das Stichwort<br />
"Lebenshermeneutik" zentral ist. Der vierte Beitrag ist biographischer Art; er lässt im deutschen<br />
Sprachraum lebende feministische Theologinnen in Form von Interviews zum Thema<br />
des "Lebens mit Kindern" zu Wort kommen. Der fünfte Beitrag stellt eine exegetische "Miniatur"<br />
dar, in der sozialgeschichtliche Bibelauslegung mit interkultureller Hermeneutik verbunden<br />
ist. Die beiden letzten Beiträge kreisen um das Phänomen des Schamanismus und<br />
seine Bedeutung für die koreanische Gesellschaft. (ICA2)
158 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />
[214-L] Zwengel, Almut:<br />
Kampf für die eigene Unterdrückung?: das Engagement von Frauen für eine islamische<br />
Politik am Beispiel Algeriens, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg.<br />
22/2004, H. 4, S. 77-91 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: "Frauen werden im Allgemeinen als Opfer islamischer Politik betrachtet. Dies scheint<br />
eine verkürzende und vereinfachende Sichtweise, angesichts der Tatsache, dass sich auch<br />
Frauen für eine solche Politik engagieren. Im Folgenden wird gefragt, mit welchen Chancen<br />
ein solches Engagement verbunden sein kann. Hierzu wird zunächst dargelegt, warum eine<br />
Politik im Sinne des Islam zumeist als frauenfeindlich eingeordnet wird. Dann wird exemplarisch<br />
der algerische Kontext unter besonderer Berücksichtigung der Stellung der Frau vorgestellt.<br />
Das Engagement von Frauen für eine islamische Politik wird auf diesen Kontext bezogen<br />
und zugleich in einer allgemeineren, grundsätzlichen Weise diskutiert. Das Fallbeispiel<br />
Algerien bietet sich an, da es im Hinblick auf diese Fragestellung bisher kaum betrachtet<br />
wurde. Außerdem scheint es nach den Anschlägen vom 11. September 2001 von besonderem<br />
Interesse. Auch in Algerien wurden und werden von, häufig in Afghanistan ausgebildeten,<br />
Kämpfern Massenmorde im Namen des Islam verübt. Es handelt sich hier allerdings um einen<br />
national begrenzten Konflikt, der nur vor dem Hintergrund der spezifischen algerischen<br />
Situation zu verstehen ist." (Autorenreferat)<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
[215-L] Almer, Daniela (Verf.v.Geleitworten,u.ä.); Ziegler, Petra (Verf.v.Geleitworten,u.ä.):<br />
30 Jahre Frauenhausbewegung in Europa, (Reihe Dokumentation, 28), Wien: Milena Verl.<br />
2004, 135 S., ISBN: 3-85286-121-7<br />
INHALT: Der dreißigste Jahrestag der Gründung des ersten europäischen Frauenhauses in London<br />
war der Anlass für die gleichnamige Fachtagung, die 2002 in Wien stattfand. Der Band<br />
vermittelt einen Überblick über Zahlen und Daten zum Thema Gewalt gegen Frauen und<br />
Kinder weltweit, die zeigen, wie aktuell das Problem nach wie vor ist. Zudem werden bestehende<br />
Initiativen und Maßnahmen gegen diesen Missstand skizziert. Außerdem werden die<br />
Aktivitäten, Erfolge und Schwierigkeiten ausgewählter, überwiegend bereits langjährig bestehender<br />
Frauenhäuser beziehungsweise Projekte und Initiativen vor dem Hintergrund der<br />
jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen in der Türkei, in Österreich, Großbritannien,<br />
Schweden, Ungarn und Kroatien umrissen. Im Anhang finden sich verschiedene Kontaktadressen<br />
zum Thema. Der Schwerpunkt der Publikation liegt auf der Situation in Europa. Aus<br />
dem Inhaltsverzeichnis: Christa Prets: Initiativen und Maßnahmen der Europäischen Union<br />
zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Kindern in der Familie (12-31); Carol Hageman-<br />
White: Gegen Gewalt an Frauen und Kindern handeln. Forschungsperspektiven im europäischen<br />
Maßstab (32-43); Gülsun Kanat: Erfahrungen aus der Arbeit in 'Mor Cati', autonomes<br />
Frauenhaus in der Türkei (44-52); Györgyi Toth: Gewalt gegen Frauen als Menschenrechtsverletzung<br />
(53-64); Neva Tölle: Gesellschaft im Umbruch: Frauenhausarbeit in Kroatien (65-<br />
70); Angela Beausang: Schwedische Perspektiven im Kampf gegen Gewalt an Frauen (71-<br />
77); Kate Arnot: 30 Jahre Frauenhäuser in Europa: Wie es begann (78-83); Rosa Logar: Glo-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 159<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
bal denken - lokal handeln. Die Frauenbewegung gegen Gewalt in Österreich (84-124). (ZPol,<br />
VS)<br />
[216-L] Budde, Gunilla-Friederike (Hrsg.):<br />
Frauen der Intelligenz: Akademikerinnen in der DDR 1945 bis 1975, (Kritische Studien zur<br />
Geschichtswissenschaft, 162), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003, 446 S., ISBN: 3-525-<br />
35143-7<br />
INHALT: Jenseits des nur quantitativen Blickes auf den Akademikerinnen-Anteil will die Autorin<br />
anhand von Qualifikations-, Berufs- und Karrierewegen empirisch untersuchen, 'wie weit (in<br />
der DDR) Emanzipationsrhetorik und Emanzipationsrealität auseinander klafften' (14). Budde<br />
verortet ihre Arbeit 'im Schnittfeld von Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte' (22); besonders<br />
in letzterer Hinsicht sucht sie stets auch den Kontrast zwischen den Akademikerinnen<br />
und ihren männlichen Kollegen. Gleiches gilt aber auch für die Gegensätze zwischen der<br />
DDR und der Bundesrepublik. Als Quellen wurden v. a. ministerielle Akten, Akten des ZK<br />
der SED, des FDGB, des DFD und der FDJ herangezogen, aber auch private Eingaben und<br />
Leserbriefe, die als 'Ersatzöffentlichkeit' (24) mitunter ebenso aufschlussreich seien. Zwei<br />
auflagenstarke Frauenzeitschriften als Beispiel für die staatlich gelenkten Medien werden ebenso<br />
analysiert wie belletristische Zeugnisse, Romane oder Spielfilme, insofern sie zur<br />
Zeichnung weiblicher Selbstbilder in der DDR geeignet erscheinen. Umfangreiches biografisches<br />
Material sowie zwanzig lebensgeschichtliche Interviews der Autorin sollen Lücken in<br />
den staatlichen Quellen schließen und zugleich als Korrektiv dienen. Aus dem Inhaltsverzeichnis:<br />
Vorstellungen und Vorkehrungen. Politik mit den 'Frauen der Intelligenz' Hofierte<br />
Außenseiter: Die 'Intelligenz' im 'Arbeiter- und Bauern-Staat' Zwischen Stolz und Vorurteil:<br />
Zum zwiespältigen Etikett 'Frauen der Intelligenz' Ein Fanal und die Folgen: Das 'Frauenkommunique'<br />
von 1961 Vorstufen und Variationen. Studium und neue Ausbildungswege<br />
Vorgeschichten: Studentinnen vor 1945 Die äStunde der Studentinnen'? Zur Zäsur 1945<br />
Klasse und Geschlecht: Grenzen des Elitenwechsels Bedarf und Bedürfnis: Studienfachwahl<br />
und Studienfachlenkung Andere Wege: Neue Aufstiegsschleusen Verwirklichungen und Veränderungen.<br />
Frauen in akademischen Berufen Wissenschaftlerinnen Richterinnen Ärztinnen<br />
Lehrerinnen Profession und Geschlecht: Feminisierung und Deprofessionalisierung Vereinbarungen<br />
und Verweigerungen. Akademikerinnen zwischen Familie und Karriere Das Ideal der<br />
Vereinbarkeit: Familienpolitische Vorstellungen Option oder Mythos? Familie und Karriere<br />
Karriereverweigerinnen: Fremd- und selbstgebremster Ehrgeiz (ZPol, VS)<br />
[217-L] Dietrich, Anette:<br />
Weiß-Sein und Geschlecht im Kontext des deutschen Kolonialismus, in: Hella Hertzfeldt,<br />
Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik<br />
und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 92-100, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />
31A9193)<br />
INHALT: Die Bedeutung des Kolonialismus in Deutschland wird aufgrund seiner vergleichbar<br />
kurzen Dauer meist als marginal eingeschätzt. Dennoch besitzt der Kolonialismus ein Strukturierungspotential<br />
für die deutsche Moderne, die Herausbildung des deutschen Nationalstaates<br />
und die Vorstellung eines nationalen homogenen "Weißen Raumes" bzw. die Konstruktion<br />
nationaler Identität, insbesondere aber auch für die entstehenden Rassediskurse in
160 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
Deutschland. Während im angloamerikanischen Raum eine unüberschaubare Menge an Forschungsarbeiten<br />
zum Kolonialismus und Postkolonialismus erschienen ist, beginnt in<br />
Deutschland erst allmählich eine Aufarbeitung des Kolonialismus und dessen Auswirkungen<br />
auf die Etablierung rassistischer Strukturen. Die Autorin diskutiert zunächst die Bedeutsamkeit<br />
des Kolonialismus für eine europäische bzw. deutsche Moderne und weist auf die enge<br />
Verbindung der Konstrukte von "Rasse", "Nation", "Geschlecht" und "Klasse" hin. Anschließend<br />
beschreibt sie die Partizipation von Frauen(verbänden) an der Ausgestaltung des kolonialen<br />
und nationalen Projektes und skizziert die Debatten der Frauenbewegung zur Problematik<br />
der "Mischehen" sowie zur Rolle der Frauen als Hüterinnen deutscher Kultur. (ICI2)<br />
[218-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Leitung):<br />
Frauenkultur im Nationalsozialismus in der Region. Eine empirische Studie über historisches<br />
und aktuelles Geschichtsbewusstsein<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: AGIP<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut<br />
für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111<br />
Oldenburg)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: ilse.droege.modelmog@uni-oldenburg.de)<br />
[219-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Nationalsozialismus und Gegenwart. Eine empirische Studie über historische und aktuelle<br />
Kulturmuster von Frauen in der Region<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut<br />
für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111<br />
Oldenburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: ilse.droege.modelmog@uni-oldenburg.de)<br />
[220-F] Gippert, Wofgang, Dr. (Bearbeitung); Kleinau, Elke, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Nation und Geschlecht. Konstruktionen nationaler Identität in Autobiographien deutscher<br />
Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert<br />
INHALT: Ziel des Projektes ist es, aus der Perspektive historischer, interkulturell und international<br />
vergleichender Bildungsforschung einen Beitrag zur Konstruktion nationaler Identitäten<br />
in autobiographischen Zeugnissen von Lehrerinnen zu leisten. Ausgangspunkt der Überlegungen<br />
ist die These, dass Bildung im Prozess der nationalen Identitätsfindung eine entscheidende<br />
Rolle zukommt. Lehrerinnen war als so genannte Bildungs- bzw. Kulturträgerinnen eine<br />
wichtige Funktion bei der Konstruktion einer nationalen Identität zugedacht. Das Projekt<br />
will vor allem der Frage nachgehen, welche Bedeutung der Vorstellung von einem einheitlichen<br />
Nationalcharakter in den Autobiographien zugemessen wurde und wie dieser Konstruk-
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 161<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
tionsprozess in der Auseinandersetzung mit Fremden, die aus dem Konstrukt eines homogenen<br />
deutschen Nationalvolkes ausgeschlossen werden, verlief. ZEITRAUM: 1870-1918<br />
METHODE: Das Projekt folgt dem theoretisch-methodischen Ansatz einer "Sozialgeschichte in<br />
der Erweiterung", die sich unter dem Einfluss der Frauen- und Geschlechtergeschichte, der<br />
historischen Sozialisationsforschung und der Biographieforschung verstärkt den Menschen<br />
als HandlungsträgerInnen von Geschichte zugewandt hat.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik<br />
Abt. für Allgemeine Pädagogik (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4735, e-mail: elke-kleinau@web.de)<br />
[221-L] Heininger, Bernhard; Böhm, Stephanie; Sals, Ulrike (Hrsg.):<br />
Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion, (Geschlecht - Symbol - Religion, Bd.<br />
2), (5. Internationales Symposium "Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion",<br />
2003, Würzburg), Münster: Lit Verl. 2004, 123 S., ISBN: 3-8258-7812-0 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-relo430h468)<br />
INHALT: "Mit dem vorliegenden zweiten Band der Reihe 'Geschlecht - Symbol - Religion' präsentiert<br />
das Würzburger Graduiertenkolleg 'Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen<br />
Symbolsystemen' die Ergebnisse seines 5. Internationalen Symposiums, das unter dem<br />
Titel 'Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion' vom 16.- 18. Januar 2003 in<br />
Würzburg stattfand. Die Reihe der Beiträge zeigt, dass sich Vertreterinnen und (ein) Vertreter<br />
verschiedener Disziplinen zu einem fruchtbaren Dialog zusammengefunden haben: die Palette<br />
der Fächer reicht von der Vor- und Frühgeschichte und der Klassischen Archäologie über<br />
die Alttestamentliche und Neutestamentliche Exegese sowie die Fundamentaltheologie bis<br />
hin zur Ethnologie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bettina Arnold: Machtbeziehungen<br />
und Geschlechterdifferenz in der vorgeschichtlichen Eisenzeit Europas (9-34); Cornelia Isler-<br />
Kerényi: Gewalt, Geschlecht, Gesetz. Dionysos und die Vasenmaler Athens im 6. Jahrhundert<br />
v.Chr (35-54); Gerlinde Baumann: Gott als vergewaltigender Soldat im Alten Testament? Ein<br />
Vergleich von Jes 47,2f und Nah 3,4-7 (55-68); Mary E. Shields: 'Therefore, O Whore, Hear<br />
the Word of the Lord' (Ezek 16.35). Gender, Power and Identity Issues of the Biblical MarriageMetaphor<br />
in the Hebrew Prophets (69-86);Oda Wischmeyer: Machtverständnis und Geschlechterdifferenz<br />
im Urchristentum am Beispiel des Epheserbriefs (87-96); Raymund<br />
Schwager: Die Rolle der Geschlechterdifferenz im Kontext von Religion und Gewalt (97-<br />
106); Susanne Schröter: Religiöse Symbolik und soziale Praxis in Indonesien (107-124).<br />
[222-F] Jacobi, Juliane, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung im europäischen Vergleich<br />
INHALT: Geplant ist eine monographische Darstellung der Mädchen- und Frauenbildung im<br />
Kontext der neueren und neuesten Bildungsgeschichte in Europa. Dafür bedarf es zum einen<br />
noch ausführlicher Recherchearbeiten, für die ein Forschungsantrag in Vorbereitung ist. Auf<br />
der Grundlage der z.T. sehr verstreuten und methodisch von unterschiedlichen Ansätzen her<br />
entwickelten und bisher publizierten Einzelarbeiten sowie dem komparatistischen Ansatz, den<br />
die Bearbeiterin mit dem Band "Frauen und Schule" für die Berufsgeschichte der Lehrerinnen
162 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
im internationalen Vergleich vorgelegt hat, müssen zunächst die Forschungslücken systematisch<br />
ausgewiesen werden. Ausgewählte komparatistische Einzeluntersuchungen zum Thema:<br />
Hochschulzugang, Lehrerinnenbildung, Koedukation und Entwicklung der Bildungspartizipation<br />
im 20. Jahrhundert werden die Untersuchung strukturieren. Die Gastprofessur der Bearbeiterin<br />
an der Central European University ermöglicht es, eine gewisse Ausweitung der Perspektive<br />
auf Mittel- und Osteuropa vorzunehmen. (Magisterarbeitsthemen im Rahmen des<br />
Gender Studies Program). Der Schwerpunkt der Darstellung wird auf der zweiten Hälfte des<br />
19. und auf dem 20. Jahrhundert liegen.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut<br />
für Pädagogik Professur für Historische Pädagogik, Historische Sozialisationsforschung<br />
(Postfach 601553, 14415 Potsdam)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0331-977-2130, Fax: 0331-977-2089,<br />
e-mail: jacobi@rz.uni-potsdam.de)<br />
[223-F] Lichtenstern, Sonja (Bearbeitung); Matthes, Eva, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen deutscher und englischer Frauenbewegung<br />
um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert unter der Perspektive der Geschlechtertheorie<br />
INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der deutschen<br />
und englischen Frauenbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert unter der<br />
Perspektive der Geschlechtertheorie. Betrachtet man den aktuellen Stand der Forschung, so<br />
muss man feststellen, dass es sowohl zur deutschen als auch zur englischen Frauenbewegung<br />
eine Vielzahl von Untersuchungen gibt, dass sie sich jedoch fast alle jeweils auf die Nationalgeschichte<br />
beziehen und damit auch die vergleichende Perspektive außen vor bleibt. Untersuchungen<br />
zur englischen Frauenbewegung in deutscher Sprache liegen fast nicht vor. Gerade<br />
für die Pädagogik ist es jedoch ein Desiderat, ihre nationalen Perspektiven zu transzendieren<br />
und somit Übereinstimmungen und Unterschiede in den Entwicklungen klar herauszuarbeiten.<br />
Die leitenden Fragestellungen dieses Vergleichs-Projekts werden daher sein: Wie werden<br />
die differenztheoretischen Konzepte der Geschlechtertheorie jeweils begründet? Ist die Idee<br />
der "geistigen Mütterlichkeit" eine spezifisch deutsche? In wieweit wurde in den Konzepten<br />
der damaligen Frauenbewegung bereits über Geschlecht als soziale Konstruktion nachgedacht?<br />
ZEITRAUM: Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Deutschland, England<br />
METHODE: Texthermeneutik; Quellenkritik; Diskursanalyse<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl<br />
für Pädagogik (Universitätsstr. 10, 86159 Augsburg)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0821-598-5573 od. -5574, e-mail: eva.matthes@phil.uni-augsburg.de)<br />
[224-L] Mecke, Irmtraut:<br />
Zeitzeuginnen - arbeitslos: wie drei ostdeutsche Frauen die Wendezeit erlebten ; zwei Betrachtungsweisen,<br />
Hamburg: Diplomica 2004, 209, XXIV S., ISBN: 3-8324-7639-3 (Standort:<br />
SUB Hamburg(18)-A441952)
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 163<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
INHALT: "Drei Bewohnerinnen der ehemaligen DDR erleben die Wiedervereinigung beider<br />
deutscher Staaten und die Zeit danach, jede auf ihre Weise. Das, was sie verbindet, ihre Arbeitslosigkeit,<br />
trennt sie von anderen. Weil es außer diesen drei Frauen noch viele Betroffene<br />
- zu viele mit dieser Gemeinsamkeit - gibt, stellen sich eine Reihe von Fragen: etwa ob historische,<br />
milieubedingte oder gendertypische Prägungen zu den Handlungsformen und Reaktionen<br />
der Betroffenen auf den Verlauf ihrer Berufsbiographie führten; oder aber wie ihr Umgang<br />
mit Handlungsräumen vor, in und nach der Wende war und schließlich, inwieweit sich<br />
Entscheidungs- und oder Erleidensprozesse formiert haben. Einzelfalluntersuchungen nachgezeichneten<br />
Veränderungen im Gefüge von Lebensgemeinschaften und deren Auswirkungen<br />
helfen Einzelschicksale sozialgeschichtlich einzubinden. Dies wird im ersten Teil des Buches<br />
dargestellt. Als Quellenmaterial dienen fallinterne Kontrastierungen dreier Interviews, die in<br />
Form einer Gesamtkontrastierung im Rahmen einerwissenschaftlichen Studie herausgearbeitet<br />
worden sind, und die den zweiten Teil des Buches ausmachen." (Autorenreferat)<br />
[225-F] Notz, Gisela, Dr.phil. (Bearbeitung); Notz, Gisela, Dr.phil. (Leitung):<br />
Sozialdemokratinnen im Deutschen Bundestag 1957-1969<br />
INHALT: Untersucht wird die politische und wirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik<br />
Deutschland, die (Frauen)Politik der SPD in der Bundesrepublik Deutschland und spezielle<br />
Politikbereiche wie die Rolle der SPD bei atomarer Aufrüstung, Notstandsgesetzgebung, Familienpolitik<br />
etc. Biografien (Lebensgeschichten) von 12 Politikerinnen komplettieren das<br />
beabsichtigte Buch. ZEITRAUM: 1957-1969 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
METHODE: Interviews mit Zeitzeuginnen; Primär- und Sekundärliteratur; Biografien; Auswertung<br />
von Archivmaterial DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen.<br />
Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; ZeitzeugInnen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />
des Projekts.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution<br />
INSTITUTION: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Historisches Forschungszentrum Forschungsabt.<br />
Sozial- und Zeitgeschichte (53170 Bonn)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-883467, e-mail: gisela.notz@fes.de)<br />
[226-L] Radonic, Ljiljana:<br />
Die friedfertige Antisemitin?: kritische Theorie über Geschlechterverhältnis und Antisemitismus,<br />
(Europäische Hochschulschriften. Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 508), Frankfurt am<br />
Main: P. Lang 2004, 178 S., ISBN: 3-631-53306-3 (Standort: UB Passau(739)-02MS3400R131)<br />
INHALT: "Sind Frauen ebenso antisemitisch wie Männer oder doch das friedfertige Geschlecht,<br />
wie Margarete Mitscherlich beteuert? Um das klären zu können, wird Freuds Weiblichkeitstheorie<br />
der heutigen Zeit angepasst, die Entstehung von Geschlechterrollen erörtert. Um den<br />
Antisemitismus von Frauen zu untersuchen, folgt eine Analyse des Phänomens Antisemitismus,<br />
gemäß den Erkenntnissen der Kritischen Theorie. Ein Überblick über Täterinnen im Nationalsozialismus<br />
und den Umgang der Frauenbewegung mit dem Thema Antisemitismus ermöglicht<br />
eine Theorie des weiblichen autoritären Charakters: Trotz ihrer oft beteuerten Friedfertigkeit<br />
funktioniert der Antisemitismus bei Frauen ebenso wie bei Männern. Bloß die In-
164 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
halte, welche auf Jüdinnen und Juden projiziert werden, unterscheiden sich entsprechend den<br />
unterschiedlichen Geschlechterrollen." (Autorenreferat)<br />
[227-L] Reizaki, Marina:<br />
Das weibliche Selbstbildnis auf Chios: verspielte Ikonen der Frauen in der Ägäis, (Frauenkulturen<br />
- Männerkulturen, Bd. 9), Münster: Lit Verl. 2002, 336 S., ISBN: 3-8258-5826-X (Standort:<br />
Bayer. SB München(12)-2003.919)<br />
INHALT: Die Dissertation rekonstruiert die "soziale Poetik" der Geschlechter in Griechenland.<br />
Nach diesem "kulturellen Modell" repräsentieren Männer den politischen Logos, wobei Frauen<br />
sich als schwarzgekleidet und klagend darstellen. Sie manipulieren und herrschen in einem<br />
magisch-religiösen Kulturbereich, in dem Hochzeit, Geburt, Tod und Auswanderung paradigmatisch<br />
ein bestimmtes, kosmisches Bild fragmentarisch wiederholen. Die Studie zeigt,<br />
dass im Süden von Chios, in einer endogamen Gesellschaft mit vielen spezifischen sozialen<br />
Merkmalen der Ägäis, die verschiedenen Ikonen von Frauen entgegen dieser Folklore nicht<br />
subordiniert, verborgen, domestiziert, zerbrochen und fragmentiert, sondern vielmehr durch<br />
gesellschaftliche und kulturelle weibliche Dominanz gekennzeichnet sind. Diese Gesellschaft<br />
stellt eine andere kulturelle Version von Identifizierungsvorbildern für Männer und Frauen<br />
dar als die des oben genannten Schwarz-Weiß-Modells und als die des europäischen 18. Jahrhunderts.<br />
Frauen in dieser Gesellschaft betonen die "ikonische" Seite ihrer Selbstdarstellung.<br />
Die Autorin resümiert, dass in diesem Fall die Rede nicht mehr von "sozialer Poetik" sein<br />
kann, sondern vielmehr von "Poesie der Zeit im Spiel um das Leben". Eine Poesie, die sich in<br />
den vielen performativ präsentierten Ikonen des Alltags ereignet. (ICA2)<br />
[228-F] Scheuer, Helmut, Prof.Dr.; Seibert, Peter, Prof.Dr. (Bearbeitung); Hertling, Anke, M.A.<br />
(Leitung):<br />
Automobile Reisekultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
INHALT: Automobilität und damit auch automobiles Reisen steht im Zusammenhang mit der<br />
spezifischen Zeiterfahrung der Moderne. Ausgehend von der Frage nach den neuen Möglichkeiten,<br />
die das Reisen mit dem Automobil im Gegensatz zum Reisen mit der Kutsche oder<br />
Eisenbahn eröffnet, sollen anhand von ausgewählten Reisetexten aus der frühen Automobilzeit<br />
spezifisch moderne Reiseparadigmen formuliert werden. Im Mittelpunkt stehen die Fragen<br />
nach den neuen Raum- und Zeitwahrnehmungen, deren literarische Repräsentation am<br />
Beispiel der im Text entworfenen Landschaftsbilder und der literarischen Konstituierung des<br />
Fremden. Neben den Reisetexten sollen auch die auf den Reisen entstandenen Filme unter<br />
diesen Gesichtspunkten analysiert werden. Einen besonderen Stellenwert bei der Untersuchung<br />
automobiler Reisetexte soll der Autorin und Rennfahrerin Clärenore Stinnes eingeräumt<br />
werden, die im Jahr 1927 eine automobile Weltreise unternimmt. Stinnes erfährt als<br />
"modernster Mädchentypus" sowohl vor und während als auch nach der Fahrt eine hohe Presseresonanz.<br />
Stehen reisende Frauen im 19. Jahrhundert noch unter dem Aspekt des Ausbruchs<br />
aus der Rolle der Hausfrau und Mutter in öffentlicher Diskussion, stellt sich die Frage nach<br />
dem sich verändernden Weiblichkeitsentwurf zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ausführlich<br />
soll dabei das im öffentlichen Diskurs dargestellte Bild der autofahrenden "Neuen Frau" hinsichtlich<br />
emanzipatorischer Konzepte untersucht werden. ZEITRAUM: Beginn des 20. Jahrhunderts
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 165<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hertling, A.: Representing<br />
gender. Automobility in discourse of femininity in the Weimar Republic. 2004, 6 p.<br />
Download: http://www.carstudies.de/gender/repr_gender/representinggender.pdf .<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung (Gottschalkstr.<br />
26, 34109 Kassel)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: hertling@uni-kassel.de)<br />
[229-F] Schoeps, Julius H., Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Georg Simmels Geschlechtertheorien im Fin de Siècle Berlin<br />
INHALT: Über mehr als 20 Jahre hat sich Georg Simmel mit Fragen zur Philosophie und Soziologie<br />
der Geschlechter auseinandergesetzt. Gegenstand des Projektes ist die erstmalige systematische<br />
Darstellung und Verknüpfung dieses anhaltenden Interesses mit den tief greifenden<br />
Umbrüchen in den Geschlechterverhältnissen an einem Knotenpunkt europäischer Modernisierung:<br />
der Großstadt Berlin des fin de siècle. Simmels kontinuierliche Beschäftigung mit<br />
den Geschlechterverhältnissen wird untersucht als ein Reflexionsprozess, an dessen Diskontinuitäten<br />
sich die realen gesellschaftlich-politischen Umbrüche in den Geschlechterverhältnissen<br />
abbildeten, die kulturell-intellektuellen Diskurse, die sie begleiteten sowie die biographische<br />
Erfahrung des älter werdenden Mannes. Für die Zwecke dieser Untersuchung werden<br />
vier Werkphasen unterschieden, für die - im Mannheimschen Sinn - Georg Simmels eigener<br />
sozialer, politischer und kultureller Ort herausgearbeitet werden soll. Das Projekt ist interdisziplinär<br />
angelegt: Es ist ebenso Teil der Geschichte der Soziologie, wie der Kultur- und Geschlechtergeschichte.<br />
Leitende Hypothese des Projektes ist, dass Geschlecht in dem Maße an<br />
systematischer Bedeutung für die Konstruktion und Analyse von gesellschaftlicher Wirklichkeit<br />
gewinnt, wie im Zuge gesellschaftlicher Modernisierung Geschlechterrollen sich pluralisieren,<br />
in sich brüchig und zum Feld sozialer, politischer und kultureller Auseinandersetzung<br />
werden." (Autorenreferat) GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität<br />
Potsdam (Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0331-28094-0, Fax: 0331-28094-50,<br />
e-mail: moses@mmz.uni-potsdam.de)<br />
[230-L] Schwarzer, Alice:<br />
Alice im Männerland: eine Zwischenbilanz, München: Droemer Knaur 2004, 419 S., ISBN: 3-<br />
426-77681-2<br />
INHALT: Würde das Wort 'Frau' durch 'Jude' oder 'Schwarzer' ersetzt, wäre die Diskriminierung<br />
offensichtlich und der Aufschrei groß, meint Schwarzer. Sie kann diese Behauptung gut belegen,<br />
nicht nur bei Themen wie Prostitution oder Abtreibung. Schwarzer hat für dieses Buch<br />
Beiträge der vergangenen 30 Jahre zusammengefasst und kommentiert. Dokumentiert werden<br />
damit die Bestrebungen der deutschen Frauen nach Gleichberechtigung und der Anteil, den<br />
Schwarzer selbst daran hatte. Leider muss sie auch immer wieder das Scheitern beschreiben,<br />
so wie im Fall der Politikerinnen Schwaetzer und Süßmuth, oder die Arroganz der vermeint-
166 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
lich Bessergestellten wie die der Kanzlergattin Schröder-Köpf. Meinungsfreudig wie man es<br />
von ihr kennt, schreibt Schwarzer außerdem u. a. über Recht und Gerechtigkeit (und zeigt,<br />
dass Gerichte mitunter Frauen eindeutig benachteiligen), Frauen und die Bundeswehr, die<br />
Gotteskrieger und den Schleier sowie über Krieg und Frieden. (ZPol, VS)<br />
[231-L] Stambolis, Barbara:<br />
Zum Wandel der Geschlechtertopographie am Beispiel männlicher und weiblicher Klubs, in:<br />
Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg.<br />
23/2005, H. 1, S. 114-128 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: Der Wunsch nach weiblicher Selbstorganisation findet sich sowohl in Zeugnissen der<br />
bürgerlichen Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts als auch in Selbstzeugnissen von Politikerinnen<br />
des 20. Jahrhunderts, im Zusammenhang der zweiten Frauenbewegung und weiblicher<br />
Service-Klubs der Gegenwart, deren deutsche Anfänge in der Weimarer Republik liegen. Als<br />
Beispiel für eine Selbstorganisation von Frauen untersucht der Beitrag die weibliche Klubbewegung,<br />
die in den vereinigten Staaten seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert eine zunehmende<br />
Rolle spielte und sich im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auch in Europa verbreitete.<br />
Die Überlegungen verdeutlichen, dass weibliche Klubs als eine Reaktion auf die Ausgrenzung<br />
von Frauen aus männlichen Netzwerken zu werten sind, wie u.a. am Beispiel des Berliner<br />
Soroptimist-Klubs oder Zonta aufgezeigt wird. Abschließend geht der Beitrag auf die<br />
weiblichen Service-Klubs der Gegenwart ein, die heute internationale mehrere Hunderttausende<br />
Mitglieder umfassende Organisationen darstellen. (ICH)<br />
[232-F] Weber, Ines, Dr. (Bearbeitung):<br />
Una lex de viris et de feminis (Ein Gesetz über Männer und Frauen). Zur Religions- und<br />
Gesellschaftsgeschichte der Ehe im frühen Mittelalter<br />
INHALT: Form der Eheschließung im frühen Mittelalter; Frage nach beteiligten Personen; Konsequenzen<br />
für das Verständnis ehelicher Delikte; Beteiligung verschiedener sozialer Gruppen;<br />
Auswirkungen auf die Struktur des frühen Mittelalters. ZEITRAUM: 6. bis 13. Jahrhundert<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa<br />
METHODE: Religions-, Gesellschafts-, Sozial-, Kulturgeschichte<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: erscheint in der Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters.<br />
Stuttgart 2005.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 1998-07 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Universität Tübingen, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Mittlere<br />
und Neuere Kirchengeschichte (Liebermeisterstr. 12, 72076 Tübingen)<br />
[233-F] Wunder, Anke (Bearbeitung); Hering, Sabine, Univ.-Prof.Dr.phil. (Betreuung):<br />
Mobilisierung und Demobilisierung von Frauenarbeit nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />
INHALT: keine Angaben
<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 167<br />
6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft,<br />
Fach Erziehungswissenschaft Lehrstuhl Sozialpädagogik, insb. Bildungs- und Erziehungsarbeit<br />
mit Mädchen und Frauen (Adolf-Reichwein-Str. 2, 57068 Siegen)<br />
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0271-740-4245 o. -4485, Fax: 0271-740-2504,<br />
e-mail: hering@paedagogik.uni-siegen.de)
Register 169<br />
Hinweise zur Registerbenutzung<br />
Sachregister<br />
Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.<br />
Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.<br />
Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch<br />
Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.<br />
• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig<br />
zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.<br />
Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit<br />
vom jeweiligen Zusammenhang.<br />
• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.<br />
Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich<br />
bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.<br />
Personenregister<br />
Aufgeführt sind<br />
• bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;<br />
• bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.<br />
Institutionenregister<br />
Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer<br />
oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im<br />
Register.<br />
Sortierung<br />
Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert.<br />
Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe<br />
Z.<br />
Nummerierung<br />
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur-<br />
und Forschungsnachweise.
Personenregister 171<br />
A<br />
Abu Sharkh, Miriam 55<br />
Ahrens, Petra 56<br />
Aithal, Vathsala 178<br />
Algan, Yann 117<br />
Allmendinger, Jutta 124, 179, 206<br />
Almer, Daniela 215<br />
Al-Rebholz, Anil 180<br />
Althans, Birgit 151<br />
Angelo, Silvia 118<br />
Apedjinou, Dela 181<br />
Atmaca, Delal 182<br />
B<br />
Bachmann, Ruth 57<br />
Baer, Susanne 58<br />
Baethge, Martin 122<br />
Baiker-Birk, Renate 65<br />
Baillod, Jürg 74<br />
Bartjes, Heinz 82<br />
Bauer, Ingrid 1<br />
Baur, Christine 119<br />
Baykan, Aysegul 183<br />
Beaufays, Sandra 2<br />
Beblo, Miriam 92<br />
Becker-Schmidt, Regina 3, 4, 65<br />
Beck-Gernsheim, Elisabeth 5, 184<br />
Beer, Ursula 6<br />
Behning, Ute 59<br />
Belinszki, Eszter 185<br />
Bender, Stefan 83<br />
Berghan, Sabine 92<br />
Beuth, Kirsten 152<br />
Biermann, Ingrid 62<br />
Blome, Eva 63<br />
Blossfeld, Hans-Peter 163<br />
Boeckle, Bettina 7<br />
Böhm, Stephanie 221<br />
Böhmann, Marc 153<br />
Borgwardt, Rafaela 64<br />
Bradley, Harriet 186<br />
Braidotti, Rosi 8<br />
Braig, Marianne 187<br />
Brandt, Oliver 154<br />
Braun, Angelika 166<br />
Personenregister<br />
Braun, Friederike 9<br />
Brömer, Philip 10<br />
Brückner, Margrit 96<br />
Brunner, Josi 65<br />
Brunzema, Imke 65<br />
Budde, Gunilla-Friederike 216<br />
Bühlmann, Felix 147<br />
Burbach, Christiane 11<br />
Burdewick, Ingrid 155<br />
Burgdorf, Mirjam 65<br />
Busse, Anja 120<br />
Bütikofer, Aline 71<br />
Butler, Judith 5, 12, 13<br />
C<br />
Cahuc, Pierre 117<br />
Caio, Andrea 65<br />
Cileli, Serap 188<br />
Cornelißen, Waltraud 111, 154<br />
D<br />
Daniels, Judith 66<br />
Dieterle, Annegret 121<br />
Dietrich, Anette 217<br />
Döge, Peter 14<br />
Doll-Tepper, Gudrun 99<br />
Dorgerloh, Annette 152<br />
Dressel, Christian 111<br />
Drobnic, Sonja 88<br />
Dröge-Modelmog, Ilse 156, 218, 219<br />
Duval, Bettina 15<br />
E<br />
Ebach, Judith 67<br />
Ebeku, Kaniye S. A. 189<br />
Ebeling, Kirsten Smilla 16<br />
Edinger, Michael 68<br />
Eichholz, Erik 64<br />
Eichler, Margrit 190<br />
Eickhorst, Andreas 157<br />
Elling, Agnes 158<br />
Epiney, Astrid 114<br />
Erfmeier, Alexandra 63
172 Personenregister<br />
F<br />
Fasting, Kari 191<br />
Ferro, Katarina 192<br />
Feuerbach, Susanne 69<br />
Fischer, Ute Luise 159<br />
Flaake, Karin 160<br />
Fleischer, Eva 119<br />
Franzke, Astrid 70<br />
Freitag, Namara 122<br />
Freivogel, Elisabeth 74<br />
Frey, Michael 123<br />
Frink, Helen H. 162<br />
Fuchs, Judith 190<br />
Fuchs, Stefan 193<br />
G<br />
Gartner, Hermann 124<br />
Genenger-Stricker, Marianne 105<br />
Gerfin, Michael 71<br />
Gerhard, Ute 207<br />
Germer, Andrea 194<br />
Gippert, Wofgang 220<br />
Goeke, Stephanie 72<br />
Gottschall, Karin 129<br />
Gotzmann, Helga 70<br />
Gramespacher, Elke 73<br />
Grimm, Natalie 122<br />
Grüning, Juliane 81<br />
Grunow, Daniela 163<br />
Guggisberg, Jürg 74<br />
Gülcher, Nina 63<br />
H<br />
Hamm, Bernd 201<br />
Hammer, Veronika 125, 126<br />
Hanson, Sandra 193<br />
Hartmann-Tews, Ilse 195<br />
Hasenjürgen, Brigitte 105<br />
Haubner, Angela 164<br />
Haug, Frigga 165<br />
Hauser, Kornelia 17<br />
Healy, Geraldine 186<br />
Heilmann, Christa M. 166<br />
Heininger, Bernhard 221<br />
Heinrich, Monika 127<br />
Heinz, Kathrin 18<br />
Heinze, Anja 128<br />
Heitzmann, Karin 75, 76<br />
Helduser, Urte 19<br />
Hennige, Ute 121<br />
Henninger, Annette 129<br />
Hering, Sabine 233<br />
Hertling, Anke 167, 228<br />
Hertzfeldt, Hella 20<br />
Heß-Meining, Ulrike 111<br />
Hildebrandt, Karin 77<br />
Hochheiser, Katrin 78<br />
Hofmeister, Sabine 115<br />
Höhn, Charlotte 80<br />
Holfert, Claudia 68<br />
Holland-Cunz, Barbara 30, 79<br />
Hullen, Gert 80<br />
Hüning, Hasko 123<br />
Husel, Gaby 67<br />
I<br />
Incesu, Fatma 196<br />
Inden-Heinrich, Helga 81<br />
J<br />
Jacobi, Juliane 222<br />
Jansen, Mechthild M. 207<br />
Jepsen, Maria 130<br />
Jungwirth, Ingrid 21<br />
K<br />
Kabs, Kai 82<br />
Karrer, Christina 199<br />
Kaschuba, Gerrit 82<br />
Kassner, Karsten 14<br />
Katz, Christine 81<br />
Keller, Heidi 157<br />
Kennelly, Ivy 193<br />
Kick, Hermes A. 213<br />
Kießler, Otfried 131<br />
Kirschbaum, Almut 123<br />
Kirschenbauer, Annette 132<br />
Klaus, Elisabeth 22<br />
Klein, Michael 126<br />
Kleinau, Elke 220<br />
Klement, Carmen 206<br />
Kletzing, Uta 56, 58<br />
Knab, Maria 82<br />
Knapp, Gudrun-Axeli 23, 65<br />
Koch, Sabine C. 133<br />
Kocher, Eva 134<br />
Kohlmann, Annette 83<br />
Köllhofer, Nina 30, 79
Personenregister 173<br />
Kopel, Mechthild 135, 197<br />
Kortendiek, Beate 84<br />
Krais, Beate 2<br />
Krattiger, Barbara 147<br />
Kröhnert-Othmann, Susanne 65<br />
Krones, Tanja 24<br />
Kruse, Lenelis 133<br />
Kugelmann, Claudia 168<br />
Kühl, Jutta 56<br />
Kunze, Jan-Peter 85<br />
Kupfer, Antonia 198<br />
Kurtz, Beate 142<br />
L<br />
Lang, Stefan 83<br />
Lehmann, Jasmin 66<br />
Leitner, Andrea 25, 136<br />
Lenz, Ilse 65<br />
Ley, Katharina 199<br />
Lichtenstern, Sonja 223<br />
Liebsch, Katharina 26<br />
Lievenbrück, Berthild 53<br />
Lindecke, Christiane 137<br />
Linder, Wolf 148<br />
Lipke, Isabel 182<br />
Löchel, Rolf 30, 79<br />
Lohel, Vera 111<br />
Löther, Andrea 86, 87<br />
Löw, Christine 27<br />
Lübke, Valeska 169<br />
Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang 179<br />
M<br />
Maier, Friederike 138<br />
Maihofer, Andrea 28, 29<br />
Mailbeck, Dieter 170<br />
Maltry, Karola 30, 79<br />
Marjanen, Katja 88<br />
Marx, Daniela 19<br />
Maschewsky, Kris 190<br />
Maschewsky-Schneider, Ulrike 190<br />
Matthes, Eva 223<br />
Matthies, Hildegard 139<br />
May, Michael 89<br />
Mayer, Marion 81<br />
Mecke, Irmtraut 224<br />
Mettler-von Meibom, Barbara 140<br />
Metz-Göckel, Sigrid 90<br />
Meuser, Michael 31, 32, 91<br />
Midori, Ito 200<br />
Miemietz, Bärbel 171<br />
Mischau, Anina 66<br />
Mogge-Grotjahn, Hildegard 33<br />
Moket, Soraya 201<br />
Mühlberger, Ulrike 141<br />
Mukherjee, Nupur 186<br />
Müller, Petra 142<br />
Müller, Stephanie 67<br />
Müller, Ulrich 172<br />
Müller, Ulrike 152<br />
Müller, Ursula 34, 65<br />
N<br />
Nadai, Eva 147<br />
Naumann, Ingela 92<br />
Neissl, Julia 1<br />
Nestvogel, Renate 181<br />
Neusüß, Claudia 91<br />
Nguedjeu Nkwenkam, Angeline 202<br />
Nickel, Hildegard Maria 123<br />
Niranjana, Tejaswini 203<br />
Nohr, Barbara 93<br />
Notz, Gisela 94, 225<br />
O<br />
Oberth, Christa 173<br />
Odierna, Simone 95<br />
Oppenheimer, Christa 96<br />
P<br />
Pasero, Ursula 35, 97<br />
Paulitz, Tanja 19<br />
Pechan, Jutta 143<br />
Pfister, Gertrud 99, 168<br />
Piek, Nadine 65<br />
Pinkvoss, Kirsten 65<br />
Pinl, Claudia 98<br />
Pleiss, Cordula 38<br />
Plogstedt, Sibylle 144<br />
Pohl, Rolf 36<br />
Polzin, Silja 65<br />
Priddat, Birger P. 97<br />
Pühl, Katharina 19<br />
Puigvert, Lídia 5, 37, 204<br />
R<br />
Radonic, Ljiljana 226<br />
Radtke, Sabine 99
174 Personenregister<br />
Randzio-Plath, Christa 205<br />
Rausch, Renate 30, 79<br />
Rautenstrauch, Christina 65<br />
Reckmeyer, Anne 65<br />
Reizaki, Marina 227<br />
Resch, Marianne 38<br />
Richter, Sigrun 176<br />
Rodenstein, Marianne 39<br />
Roemheld, Regine 100<br />
Roloff, Christine 101<br />
Rose, Barbara 40<br />
Rossie, Ute 65<br />
Rost, Harald 163<br />
Rothmayr, Christine 57<br />
Ruckdeschel, Kerstin 80<br />
Rudolph, Brigitte 206<br />
Ruf, Michael 7<br />
Ruiz Ben, Esther 145<br />
Rumpf, Mechthild 207<br />
Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina 174<br />
Rupp, Marina 108, 163<br />
Ruppert, Uta 210<br />
S<br />
Sals, Ulrike 221<br />
Sander, Elisabeth 67<br />
Sandführ, Stefan 65<br />
Sauer, Birgit 59, 102<br />
Scantlebury, Kathryn 208<br />
Schabus, Melitta 41<br />
Schäfer, Rita 209<br />
Schäfgen, Katrin 20<br />
Schambach, Gabriele 14<br />
Schär Moser, Marianne 74<br />
Schenk, Chris 103<br />
Scheuer, Helmut 228<br />
Schinzel, Britta 42, 43<br />
Schmähl, Winfried 104<br />
Schmidt, Angelika 76, 127<br />
Schmidt-Koddenberg, Angelika 105<br />
Schmitz, Sigrid 43, 175<br />
Schnatmeyer, Dagmar 146<br />
Schneider, Werner 170<br />
Schober, Paul 119<br />
Schoeps, Julius H. 229<br />
Scholz, Sylka 44<br />
Schubert-Lehnhardt, Viola 106<br />
Schulz, Florian 163<br />
Schulz, Ulrike 65<br />
Schulze, Eva 107<br />
Schüring, Thomas 65<br />
Schwarzer, Alice 230<br />
Schwarzer, Beatrix 210<br />
Sczesny, Sabine 9<br />
Seibert, Peter 228<br />
Selent, Petra 101<br />
Siegel, Tilla 132<br />
Sievers, Andrea 64<br />
Smasal, Kerstin 63<br />
Smolka, Adelheid 108<br />
Smykalla, Sandra 63<br />
Sommerbauer, Jutta 45<br />
Sommerfeld, Peter 147<br />
Speng, Maria 176<br />
Spreyermann, Christine 57, 109<br />
Stahlberg, Dagmar 9<br />
Stambolis, Barbara 231<br />
Steffen, Isabelle 148<br />
Steinhilber, Beate 121<br />
Stiegler, Barbara 110<br />
Stillman, Linda J. 211<br />
Strub, Silvia 71, 149<br />
Sturm, Gabriele 46<br />
Stürzer, Monika 111<br />
Stutz, Heidi 74, 149<br />
Stutzer, Erich 112<br />
T<br />
Taufkirch, Tina 173<br />
Terlinden, Ulla 47, 48, 113<br />
Theuerkauf, Sarah 114<br />
Thiem, Anja 81, 115<br />
Thiessen, Barbara 18<br />
Thimm, Caja 133<br />
Tuider, Elisabeth 212<br />
V<br />
Veth, Silke 20, 93<br />
Vieth, Joensa A. 65<br />
Villa, Paula-Irene 49, 50<br />
Vinçon, Inge 153<br />
Voss, Anja 177<br />
Voß, Heinz-Jürgen 51<br />
W<br />
Wachendorf, Petra 64<br />
Wacker, Marie-Theres 213<br />
Walter, Willi 52
Personenregister 175<br />
Warnke, Krista 53<br />
Weber, Ines 232<br />
Weide, Alexandra 82<br />
Welger, Andrea 15<br />
Wendebourg, Elisabeth 65<br />
Wersig, Maria 92<br />
Wichterich, Christa 116<br />
Wissmann, Judith 74<br />
Wobbe, Theresa 62, 77, 78<br />
Wolf, Elke 128<br />
Wolf, Karin 111<br />
Wolfsberger, Margit 192<br />
Wollrad, Eske 54<br />
Wunder, Anke 233<br />
Y<br />
Young, Brigitte 182<br />
Z<br />
Ziegler, Petra 215<br />
Zimmermann, Caroline 65<br />
Zipprich, Christa 168<br />
Zwengel, Almut 214
Sachregister 177<br />
A<br />
Abgeordneter 68, 78, 225<br />
Adoleszenz 160<br />
Afrika 189, 199, 201, 202, 209, 210, 211,<br />
214<br />
Afrikaner 181, 208<br />
Afrika südlich der Sahara 199, 202, 209,<br />
210, 211<br />
agenda setting function 176<br />
Aggression 36<br />
AIDS 199<br />
Akademikerin 37, 57, 109, 198, 204, 216<br />
Akteur 46, 62, 135<br />
Algerien 214<br />
allein erziehender Elternteil 125, 126<br />
Alltag 14, 170, 181, 199<br />
alte Bundesländer 144, 193<br />
Alter 33<br />
alter Mensch 168<br />
Altersgrenze 104<br />
Altersversorgung 104<br />
Androzentrismus 190<br />
Angestellter 133<br />
Antidiskriminierungsgesetz 55, 110<br />
Antike 171, 221, 227<br />
Antirassismus 27<br />
Antisemitismus 226<br />
arabische Länder 201, 214<br />
Arbeit 7, 20, 94, 114, 134, 145, 149, 205,<br />
233<br />
Arbeitnehmer 134<br />
Arbeitsamt 142<br />
Arbeitsanforderung 123<br />
Arbeitsbedingungen 96, 137<br />
Arbeitsförderung 142<br />
Arbeitsforschung 134, 145<br />
Arbeitsgesellschaft 94<br />
Arbeitsmarktentwicklung 138<br />
Arbeitsmarktforschung 138<br />
Arbeitsmarktpolitik 106, 142, 197<br />
Arbeitsmarktsegmentation 136<br />
Arbeitsmarkttheorie 138<br />
Arbeitsmigration 184<br />
Arbeitsorganisation 123<br />
Arbeitsplatz 58, 122, 144<br />
Sachregister<br />
Arbeitsplatzsicherung 130<br />
Arbeitspolitik 94, 123<br />
Arbeitspsychologie 38<br />
Arbeitsrecht 92, 134<br />
Arbeitsteilung 6, 14, 40, 44, 88, 94, 119,<br />
130, 136, 149, 163, 200<br />
Arbeitsverhältnis 76, 127, 149, 212<br />
Arbeitswelt 119, 121<br />
Arbeitszeit 35, 135<br />
Arbeitszeitflexibilität 123<br />
Armut 55, 75, 76, 118, 141, 149, 205<br />
Asien 61, 178, 180, 188, 194, 196, 200,<br />
203, 211, 213, 215, 221<br />
Attac 152<br />
Attribution 166<br />
Ausbeutung 8, 184<br />
Ausbildung 111, 198<br />
Ausländer 184<br />
außerschulische Bildung 202<br />
Auszubildender 143<br />
Autopoiesis 139<br />
B<br />
Baden-Württemberg 73, 86, 112<br />
bauliche Umwelt 48<br />
Bayern 86, 108<br />
Bedeutung 9<br />
Beeinflussbarkeit 176<br />
befristetes Arbeitsverhältnis 127<br />
Behinderung 111<br />
Benachteiligtenförderung 214<br />
Benchmarking 135<br />
Beratungsstelle 108<br />
Berichterstattung 77<br />
Berlin 129, 151, 172, 229<br />
berufliche Integration 118, 138, 141, 149<br />
beruflicher Aufstieg 68, 78, 146<br />
berufliche Selbständigkeit 76, 129<br />
berufliches Selbstverständnis 127<br />
berufliche Weiterbildung 105, 122, 125,<br />
126, 142<br />
Berufsaussicht 121, 173, 206<br />
Berufsbildung 121, 154<br />
Berufseinmündung 121<br />
Berufsfeld 132
178 Sachregister<br />
Berufsfindung 121, 154<br />
Berufskonzept 147<br />
Berufsmobilität 193<br />
Berufsnachwuchs 57, 70, 109<br />
Berufsorientierung 154, 161<br />
Berufsrolle 185<br />
Berufssituation 131<br />
Berufstätigkeit 88<br />
Berufswahl 67, 119, 143, 154, 161, 171,<br />
173<br />
Berufswunsch 154<br />
Beschäftigung 35<br />
Beschäftigungsform 130<br />
Beschäftigungspolitik 76, 118<br />
Betrieb 120, 123, 124, 128, 135, 137, 144,<br />
150<br />
betriebliche Sozialpolitik 137<br />
Betriebsrat 137<br />
Bevölkerungsentwicklung 80<br />
Bibel 221<br />
Bild 227<br />
Bildung 7, 18, 111, 188, 199, 202, 205,<br />
222<br />
Bildungschance 121, 214<br />
Bildungsniveau 188, 204<br />
Bildungswesen 85<br />
Bioethik 24<br />
Biographie 156, 174, 220<br />
Biologie 16, 53, 175<br />
biologische Faktoren 16<br />
Biologismus 110, 175<br />
Biomedizin 43<br />
Bremen 86<br />
Budget 60, 106<br />
Bundesanstalt für Arbeit 142<br />
Bundesrat 68<br />
Bundestag 68, 225<br />
Bundeswehr 230<br />
Bürgerbeteiligung 189<br />
bürgerliche Gesellschaft 6<br />
Bürgertum 183<br />
C<br />
Christentum 221<br />
Computer 65, 173<br />
computervermittelte Kommunikation 169<br />
Curriculum 65<br />
D<br />
Daten 197<br />
Datenaufbereitung 190<br />
Datengewinnung 190<br />
Datenverarbeitung 190<br />
DDR 162, 216, 224<br />
Dekonstruktivismus 1, 22, 45, 175<br />
Delikt 232<br />
Demobilisierung 233<br />
Demokratisierung 30, 55, 59, 106, 201,<br />
207<br />
Deutscher 220<br />
Deutsches Kaiserreich 220<br />
deutsche Sprache 9<br />
Deutsches Reich 229, 233<br />
Deutschland 223<br />
deutschsprachige Schweiz 109<br />
Deutschunterricht 153<br />
Diagnostik 24<br />
Dialog 12, 37, 204<br />
Dienstleistung 132<br />
Distinktion 97<br />
Doppelrolle 119<br />
Dorf 115<br />
dritte Generation 164<br />
Drittes Reich 218, 219<br />
Dritte Welt 184, 205<br />
Dual Career Couple 179<br />
E<br />
Ehe 26, 61, 92, 194, 232<br />
Ehemann 149<br />
Ehepaar 179<br />
Ehre 188<br />
Ehrenamt 99, 105, 147<br />
Eigenarbeit 94<br />
Einfluss 10, 128, 132<br />
Einkommen 111, 119<br />
Einkommenspolitik 136<br />
Einkommensumverteilung 71<br />
Einkommensunterschied 76, 136<br />
Einstellung 80, 176, 193<br />
Einstellungsänderung 176<br />
Eisenbahn 167<br />
Electronic Learning 43<br />
Elektroindustrie 135<br />
Eltern-Kind-Beziehung 80<br />
Elternschaft 157<br />
Emotionalität 15, 97, 102, 166
Sachregister 179<br />
Empfängnisverhütung 160, 172<br />
Empowerment 39, 72, 84, 178, 199, 202<br />
Engagement 111, 147<br />
Entberuflichung 147<br />
Entwicklungshilfe 7, 100<br />
Entwicklungshilfepolitik 209<br />
Entwicklungsland 61, 178, 180, 187, 188,<br />
196, 199, 201, 202, 203, 209, 210,<br />
211, 212, 214, 215, 221<br />
Entwicklungspolitik 183, 187, 205, 209<br />
Erfahrung 181<br />
Erfolgskontrolle 59<br />
Erkenntnis 3<br />
Erkenntnisinteresse 4<br />
Erkenntnistheorie 3<br />
Erleben 157<br />
Erster Weltkrieg 233<br />
Erwerbsarbeit 6, 47, 88, 159<br />
Erwerbsbeteiligung 76, 104, 122, 130,<br />
132, 141, 148<br />
Erwerbsform 129<br />
Erwerbslosigkeit 149<br />
Erwerbstätigkeit 85, 88, 111, 112, 200<br />
Erwerbsverlauf 129<br />
Erziehung 7, 130, 162<br />
Erziehungswissenschaft 14<br />
Ethik 208<br />
ethnische Gruppe 181, 186, 212<br />
ethnische Herkunft 105<br />
Ethnizität 23, 27, 158, 174, 186, 203<br />
EU 61, 62, 100, 118, 119<br />
EU-Beitritt 183, 188<br />
EU-Erweiterung 206<br />
Europa 61, 90, 114, 206, 211, 217, 222,<br />
231<br />
europäische Sozialpolitik 118<br />
Europäisches Recht 114<br />
Europaparlament 100<br />
Europapolitik 30<br />
EU-Vertrag 100<br />
Evaluation 57, 109<br />
evangelische Kirche 117<br />
EWWU 118<br />
Exklusion 66, 76, 158, 183, 186, 206, 231<br />
Expertenbefragung 79<br />
F<br />
Fachbereich 64<br />
Fachhochschule 86<br />
Familie 14, 20, 40, 52, 80, 85, 88, 108,<br />
110, 111, 119, 126, 135, 145, 156,<br />
162, 163, 179, 188, 194, 216<br />
Familienplanung 24, 172<br />
Familienpolitik 80, 88, 137<br />
Familienrecht 92, 134<br />
Familienzusammenführung 61<br />
Fan 168<br />
Fernsehen 14, 171<br />
Fernsehserie 166<br />
Fernuniversität 65<br />
Figuration 85<br />
Finnland 88<br />
Forschung 2, 18, 52, 134, 208<br />
Forschungsansatz 19, 21, 28, 44, 51, 54,<br />
190<br />
Forschungsbericht 190<br />
Forschungsdokumentation 190<br />
Forschungsgegenstand 38<br />
Forschungspolitik 90<br />
Forschungspraxis 19, 190<br />
Forschungsprojekt 113, 119<br />
Forschungsstand 14, 29, 32, 138, 145, 206<br />
frankophones Afrika 201, 202, 214<br />
Frauenbeauftragte 101<br />
Frauenberuf 68, 147<br />
Frauenbewegung 24, 30, 33, 39, 48, 50,<br />
79, 91, 116, 119, 144, 165, 183, 196,<br />
204, 213, 217, 223, 226, 230<br />
Frauenfeindlichkeit 182<br />
Frauenförderung 58, 63, 70, 86, 87, 89, 99,<br />
103, 142, 146, 182, 195<br />
Frauenhaus 84, 108, 215<br />
Frauenorganisation 116, 134, 145, 204,<br />
211, 217, 231<br />
Freimaurer 231<br />
Führungskraft 99, 140, 146<br />
Führungsposition 99, 140<br />
Fundamentalismus 180, 196<br />
Fußball 168<br />
G<br />
Gartenbau 152<br />
Gehalt 145<br />
Gehirn 175<br />
geistige Behinderung 72<br />
Gender Mainstreaming 1, 11, 18, 25, 31,<br />
33, 35, 39, 56, 58, 59, 66, 73, 76, 81,<br />
89, 90, 91, 97, 98, 100, 101, 103, 106,
180 Sachregister<br />
110, 119, 134, 136, 142, 146, 150,<br />
195, 197<br />
Generation 80, 156<br />
generatives Verhalten 24, 172<br />
Gentechnologie 152<br />
Gerechtigkeit 18, 230<br />
Gerichtsentscheidung 74<br />
geringfügige Beschäftigung 130<br />
Geschäftsführung 144<br />
Geschäftspolitik 142<br />
Geschichtsbewusstsein 218<br />
Geschichtswissenschaft 1, 194<br />
Geschlechterpolitik 91<br />
Geschlechterverteilung 68<br />
Gesellschaft 28, 30, 42, 50, 51, 54, 79,<br />
112, 148, 213, 232<br />
Gesellschaftsordnung 46<br />
Gesellschaftstheorie 29<br />
Gesellschaftswissenschaft 23<br />
Gesetzesvollzug 77<br />
gesetzliche Regelung 77, 108<br />
Gesundheit 7, 80, 96, 111, 190<br />
Gesundheitspolitik 106<br />
Gesundheitsvorsorge 168<br />
Gesundheitswissenschaft 190<br />
Gewalt 20, 36, 52, 96, 102, 108, 111, 188,<br />
199, 205, 214, 215, 221<br />
Gewaltbereitschaft 36, 168<br />
Gewerkschaft 95, 186<br />
Gewerkschaftsarbeit 95<br />
Gewerkschaftspolitik 186<br />
Gleichberechtigung 35, 62, 68, 69, 93, 99,<br />
103, 110, 149, 190, 207, 213, 231<br />
Gleichheit 23, 37, 62<br />
Gleichstellungsstelle 74, 101<br />
Globalisierung 5, 8, 27, 30, 35, 55, 62,<br />
116, 184, 205, 212<br />
Goffman, E. 28<br />
Griechenland 227<br />
Großbritannien 21, 186, 215, 223<br />
Großstadt 172<br />
Grundschule 176<br />
Gruppe 46, 232<br />
Guerilla 196<br />
H<br />
Habitus 14, 126<br />
Hamburg 64, 129<br />
Handlung 15<br />
Handlungsorientierung 26, 94<br />
Handlungsspielraum 160<br />
Hardware 42<br />
Hauptschule 73, 153<br />
Hausarbeit 6, 47, 88, 130, 184<br />
Hausfrau 165<br />
Haushaltspolitik 60, 106<br />
Hegemonie 32, 44<br />
Heirat 61, 184, 232<br />
Heiratsmigration 61<br />
Hermeneutik 213<br />
Herrschaft 23, 46<br />
Hessen 96<br />
Hilfeleistung 40<br />
historische Sozialforschung 194<br />
hoch Qualifizierter 87<br />
Hochschule 2, 18, 57, 63, 64, 65, 66, 70,<br />
86, 87, 89, 101, 109, 113, 198<br />
Hochschullehrer 57, 198<br />
Hochschulpolitik 20, 86, 101<br />
Hochschulrecht 89<br />
Hochschulverwaltung 101<br />
Hochschulzugang 222<br />
Homosexualität 32, 63, 160<br />
Humanismus 8<br />
Humankapital 91, 126<br />
I<br />
Identifikation 15<br />
Identitätsbildung 10, 220<br />
IG Metall 95<br />
Image 227<br />
Implementation 57, 70, 91, 142, 197<br />
Index 197<br />
Indien 178, 203<br />
Indikatorensystem 197<br />
Individuum 46, 50<br />
Indonesien 221<br />
Industrialisierung 187<br />
Industriegesellschaft 138<br />
Industriestaat 148<br />
Informatik 42, 43, 145<br />
Information 67<br />
Informationsberuf 122<br />
Informationsquelle 197<br />
Informationstechnik 175<br />
Informationstechnologie 145<br />
Information und Dokumentation 171<br />
informeller Sektor 202
Sachregister 181<br />
informelle Struktur 97, 202<br />
Inklusion 158, 183, 186, 206<br />
Innovationsfähigkeit 132<br />
Institutionalisierung 62<br />
Institutionalismus 59<br />
institutionelle Faktoren 102<br />
Intellektueller 180<br />
Interaktion 211<br />
interdisziplinäre Forschung 3<br />
Interdisziplinarität 3, 29, 43, 198<br />
interkulturelle Faktoren 151, 166, 184<br />
interkulturelle Kommunikation 105<br />
interkultureller Vergleich 113<br />
internationale Politik 39<br />
internationales Abkommen 182<br />
internationale Wirtschaftsbeziehungen 182<br />
internationale Zusammenarbeit 113<br />
Internet 15, 65, 169<br />
interpersonelle Kommunikation 133<br />
Intervention 176<br />
Islam 117, 207, 214<br />
Islamismus 196<br />
IT-Beruf 67, 122, 129, 132, 173<br />
IT-Branche 132<br />
J<br />
Japan 194, 200<br />
Journalismus 22, 64, 129<br />
Journalist 171, 185<br />
Judentum 221<br />
Judenverfolgung 226<br />
Jugend 164<br />
Jugendhilfe 33<br />
Jugendlicher 26, 151, 155, 158, 160, 164,<br />
177<br />
Junge 154<br />
junger Erwachsener 95, 121, 168<br />
K<br />
Kamerun 202<br />
Kapitalismus 8, 23, 94<br />
Karibischer Raum 203<br />
Karriere 2, 68, 78, 97, 198<br />
Kategorie 10, 29, 32<br />
katholische Kirche 117<br />
Kind 53, 130, 151, 176<br />
Kinderlosigkeit 112<br />
Kinderwunsch 80, 172<br />
Klassifikation 21<br />
Kleinbetrieb 144<br />
Kleinkind 157<br />
Kloster 1<br />
Koedukation 153, 176, 222<br />
Kognition 9<br />
kognitive Faktoren 10<br />
Kollektiv 144<br />
Kolonialismus 217<br />
Kommentar 114<br />
Kommerzialisierung 61<br />
Kommunalpolitik 59, 69<br />
Kommunalverwaltung 77<br />
Kommunikation 211<br />
Kommunikationswissenschaft 1, 22<br />
Komponist 53<br />
Konferenz 211<br />
Konfliktbereitschaft 120<br />
Konfliktbewältigung 120<br />
Konfliktregelung 46<br />
Konfliktverhalten 120<br />
Konsens 223<br />
Konstruktion 133<br />
Konstruktivismus 19, 28, 50, 177<br />
Körper 3, 151, 160, 169<br />
Körperlichkeit 43, 151<br />
Kosten-Nutzen-Analyse 35<br />
Kraftfahrzeug 167, 228<br />
Kreisverwaltung 77<br />
Krieg 20, 205<br />
Kriegsverbrechen 36<br />
Kritische Theorie 226<br />
Kroatien 215<br />
Kultur 7, 54, 205, 211, 218<br />
kulturelle Faktoren 211, 227, 229<br />
kulturelle Identität 117, 212<br />
kulturelles System 219<br />
kulturelles Verhalten 211, 219<br />
kulturelle Vielfalt 211<br />
Kulturkritik 1, 17<br />
Kündigungsschutz 74, 117<br />
Kunst 152, 171<br />
Künstler 53<br />
Kurde 180, 196<br />
Kurdistan 196<br />
L<br />
Landesverwaltung 77<br />
ländliche Entwicklung 209<br />
Landwirtschaft 205
182 Sachregister<br />
Lateinamerika 61, 187, 203, 211, 212<br />
Leben 13<br />
Lebenslauf 156, 162, 199, 224<br />
Lebensperspektive 69, 152<br />
Lebenssituation 72, 96, 115, 126, 162,<br />
164, 170, 172, 181<br />
Lebensweise 111, 163<br />
Lebenswelt 213<br />
Legislaturperiode 78<br />
Legitimation 16<br />
Lehramt 66<br />
Lehre 65<br />
Lehrer 220<br />
Lehrerbildung 66, 222<br />
Leiharbeit 127<br />
Leistungsorientierung 159<br />
Leistungssport 191<br />
Leitbild 200<br />
Lernen 65, 178<br />
Lernprozess 82<br />
Leseverhalten 153<br />
Liberalisierung 182<br />
Liberalismus 180<br />
Liebe 6, 165, 194<br />
Literatur 152, 153, 165, 167, 171, 190,<br />
227, 228<br />
Literaturwissenschaft 1<br />
Lohn 71, 74, 123, 135<br />
Lohnarbeit 94<br />
Lohnhöhe 114, 134, 149<br />
Lohnpolitik 123<br />
Lohnunterschied 71, 124, 128, 149<br />
M<br />
Macht 3, 20, 44, 85, 140, 192, 205, 221<br />
Mädchen 15, 33, 67, 154, 160, 161, 168,<br />
171, 173, 177, 208, 222<br />
Makroebene 138<br />
Management 101, 135, 146<br />
Managementansatz 146<br />
Mann 10, 32, 47, 52, 57, 58, 69, 82, 85,<br />
93, 107, 109, 111, 112, 117, 119, 124,<br />
136, 154, 159, 163, 169, 170, 171, 231<br />
Männerberuf 68, 143, 161, 173<br />
Männlichkeit 9, 14, 17, 32, 34, 36, 37, 44<br />
Markt 123<br />
Marokko 201<br />
Massenmedien 14, 168<br />
Materialismus 8<br />
Mathematik 66<br />
Mecklenburg-Vorpommern 115<br />
Medien 7, 20, 22<br />
Medienberuf 67<br />
Medizin 4<br />
Medizintechnik 24<br />
Mehrebenenanalyse 42<br />
Mehrfachbelastung 127<br />
Mensch 16<br />
Menschenhandel 100<br />
Menschenrechte 62, 100, 188, 189, 205<br />
Mentalität 140<br />
Mentoring 57, 67, 70, 86, 87, 95, 109<br />
Messung 71<br />
Metallindustrie 135<br />
Methodologie 4, 190<br />
Metropole 48, 183<br />
Mexiko 187, 212<br />
Migrant 61, 164, 174, 184<br />
Migration 5, 8, 14, 27, 33, 105, 174, 181,<br />
184<br />
Mikroebene 138<br />
Minderheit 186<br />
Mitbestimmung 99<br />
Mittelalter 1, 232<br />
Mittelamerika 187, 203, 212<br />
Mobilisierung 233<br />
Mobilität 167<br />
Modellversuch 67, 99, 108<br />
Moderne 203, 217<br />
Modernisierung 12, 192, 200, 229<br />
Moral 26<br />
Motiv 107<br />
Motivation 67, 95, 107, 181, 210<br />
Multimedia 122<br />
Museum 1<br />
Musik 53, 203<br />
Muslim 207<br />
Mutter 83, 126, 149, 194, 200<br />
Mütterlichkeit 223<br />
Mutterschaft 83<br />
Mythos 227<br />
N<br />
nachhaltige Entwicklung 48<br />
Nachkriegszeit 233<br />
Nahost 180, 188, 196, 211, 215<br />
Nation 55, 217, 220<br />
nationale Identität 220
Sachregister 183<br />
Nationalismus 203<br />
Nationalsozialismus 218, 219, 226<br />
Natur 16<br />
Naturschutz 81<br />
Naturwissenschaft 1, 4, 43, 67<br />
neoklassische Theorie 138<br />
Neoliberalismus 30, 183<br />
Netzgemeinschaft 169<br />
Netzwerk 15, 65, 67, 99<br />
neue Bundesländer 78, 125, 126, 144, 162,<br />
193, 224<br />
neue Medien 65, 173<br />
New Economy 97<br />
Nichterwerbstätigkeit 130<br />
nichtstaatliche Organisation 211<br />
Niederlande 3, 122<br />
Niedersachsen 70<br />
Nomadismus 8<br />
Non-Profit-Organisation 95<br />
Nordafrika 201, 209, 211, 214<br />
Nordamerika 21, 23, 54, 193, 198, 208,<br />
211<br />
Nordrhein-Westfalen 84, 129, 181<br />
Norm 62, 114<br />
Norweger 191<br />
O<br />
Obdachlosigkeit 84<br />
Objektivität 34<br />
OECD 117<br />
öffentliche Ausgaben 60<br />
öffentliche Förderung 81<br />
öffentlicher Dienst 77, 137<br />
öffentlicher Haushalt 60, 106<br />
öffentlicher Sektor 134<br />
öffentliche Verwaltung 56, 91<br />
Öffentlichkeit 47, 48, 115, 189<br />
Öffentlichkeitsarbeit 56<br />
Ökonomie 8, 148<br />
ökonomische Faktoren 148<br />
ökonomische Theorie 41, 138<br />
Oper 53<br />
Opfer 108<br />
Organisationen 97, 139, 150, 196<br />
Organisationsanalyse 99<br />
Organisationshandeln 66<br />
Organisationskultur 64, 91<br />
Organisationspsychologie 38<br />
Organisationsstruktur 97<br />
organisatorischer Wandel 91<br />
Orientierung 67<br />
Ostafrika 209<br />
Ostasien 194, 200, 211, 213<br />
Österreich 60, 75, 76, 91, 101, 119, 136,<br />
141, 215<br />
Osteuropa 61, 62, 206<br />
P<br />
Pädagogik 223<br />
Paradigma 23, 167<br />
Parlament 68, 78<br />
Partnerschaft 129, 170<br />
Patriarchat 32, 34, 46<br />
Pazifischer Raum 192<br />
Personaleinstellung 64<br />
Personalentwicklung 81, 101, 135<br />
Personalpolitik 63, 124, 198<br />
Personalrat 137<br />
Persönlichkeitsmerkmal 166<br />
Philosophie 64, 229<br />
Polen 91, 206<br />
Politik 30, 55, 62, 68, 79, 102, 148, 155,<br />
189, 214<br />
Politiker 68, 78<br />
Politikwissenschaft 30<br />
politische Aktivität 95<br />
politische Bewegung 49, 180, 210<br />
politische Bildung 59, 91<br />
politische Einstellung 59<br />
politische Entscheidung 90<br />
politische Entwicklung 180, 201<br />
politische Faktoren 58, 148<br />
politische Herrschaft 217<br />
politischer Wandel 5, 13, 192<br />
politische Situation 225<br />
politische Strategie 20, 26, 103, 116, 142<br />
politisches Verhalten 214<br />
politische Theorie 103<br />
Politisierung 76<br />
Popkultur 203<br />
Postmoderne 12, 39, 45, 50, 164<br />
postsozialistisches Land 91, 206, 215<br />
Praxis 20, 103<br />
Praxisbezug 51<br />
private Vorsorge 104<br />
Privathaushalt 80, 88, 179<br />
Privatsphäre 1, 47, 48, 129<br />
Privatwirtschaft 91, 134, 137
184 Sachregister<br />
Produktivität 124<br />
Professionalisierung 144, 145, 147<br />
Programmentwicklung 90<br />
prosoziales Verhalten 40<br />
Prostitution 96, 194<br />
Protestantismus 117<br />
Psychoanalyse 226<br />
Puritanismus 26<br />
Q<br />
qualitative Methode 79<br />
R<br />
Radikalismus 180<br />
Rahmenbedingung 108, 128, 182<br />
Rasse 7, 21, 23, 54, 210, 217<br />
Rassismus 21, 54, 217<br />
Ratifizierung 55<br />
Raum 49<br />
Raumnutzung 115<br />
Raumordnung 115<br />
Raumplanung 14<br />
realer Sozialismus 162<br />
Realität 206<br />
Recht 62, 114, 117, 134, 207<br />
Rechtsauslegung 114<br />
Rechtspolitik 91<br />
Rechtsprechung 114<br />
Rechtstatsache 77<br />
Region 218, 219<br />
regionaler Unterschied 172<br />
Reise 167, 228<br />
Rekrutierung 78<br />
Religion 54, 105, 117, 162, 205, 221, 232<br />
religiöse Bewegung 26<br />
Rentenversicherung 104<br />
Rentner 162<br />
Repräsentation 175<br />
Reproduktion 24, 44<br />
Reproduktionsmedizin 24<br />
Republik Südafrika 199, 210<br />
Rezension 12<br />
Rezeption 153, 171<br />
Rezipientenforschung 22<br />
Rhein-Main-Gebiet 96<br />
Richtlinie 114<br />
Rollenbild 47<br />
Rollenverteilung 179<br />
Rollenzuschreibung 166<br />
S<br />
Salutogenese 157<br />
Schamanismus 213<br />
Schiedsverfahren 74<br />
Schienenverkehr 123<br />
Schulabschluss 112<br />
Schule 73, 91, 208<br />
Schüler 153, 176<br />
Schülerin 67<br />
Schulklasse 176<br />
Schwangerschaft 24<br />
Schwangerschaftsabbruch 24, 172<br />
Schweden 91, 100, 197, 215<br />
Schweiz 57, 71, 74, 86, 87, 101, 109, 146,<br />
147, 148, 149<br />
Science Fiction 152<br />
Segregation 66, 130, 145, 146, 154<br />
Sekundarstufe I 153<br />
Selbständiger 133<br />
Selbstbestimmung 72<br />
Selbstbewusstsein 160<br />
Selbstbild 157, 174, 210, 227<br />
Selbstdarstellung 151, 227<br />
Selbsthilfe 82, 126<br />
Selbstorganisation 144, 181, 231<br />
Sexualität 7, 16, 26, 36, 44, 46, 160, 188,<br />
194, 203<br />
sexuelle Belästigung 36, 74, 134, 168, 191<br />
sexueller Missbrauch 36, 63, 191<br />
Sicherheit 96<br />
Simmel, G. 229<br />
Sinn 159<br />
Sklaverei 203<br />
Software 42, 145<br />
Sozialarbeit 33, 89, 96, 147<br />
soziale Anerkennung 121<br />
soziale Bewegung 49, 55, 82, 116, 210<br />
soziale Beziehungen 40, 85, 115<br />
soziale Differenzierung 139<br />
soziale Entwicklung 112<br />
soziale Faktoren 139, 148<br />
soziale Gerechtigkeit 100<br />
soziale Integration 181<br />
soziale Klasse 23, 217<br />
soziale Konstruktion 19, 21, 22, 25, 26,<br />
28, 50, 54, 158, 168, 169, 177, 178,<br />
223
Sachregister 185<br />
soziale Lage 61, 172, 183, 188, 196<br />
soziale Mobilität 49, 193<br />
soziale Norm 13<br />
soziale Partizipation 181, 189<br />
soziale Position 124, 138, 188, 214<br />
sozialer Aufstieg 216<br />
sozialer Konflikt 46<br />
sozialer Raum 169<br />
sozialer Status 61<br />
soziale Sicherung 75, 92, 111, 130, 149,<br />
212<br />
soziales Netzwerk 97<br />
soziales Problem 46<br />
soziales Verhalten 59, 188<br />
soziale Ungleichheit 23, 33, 48, 55, 71, 75,<br />
184, 189<br />
soziale Unterstützung 82<br />
soziale Wahrnehmung 169<br />
Sozialgeschichte 64, 194<br />
Sozialisationsforschung 50<br />
Sozialkapital 125, 126<br />
Sozialpädagogik 96<br />
Sozialplanung 69<br />
Sozialrecht 92, 134<br />
Sozialstruktur 14, 29, 42, 213<br />
Sozialwissenschaft 14, 23, 29, 64<br />
Sozialzeit 147<br />
soziokulturelle Faktoren 179<br />
Soziologie 14, 32, 229<br />
soziologische Theorie 27<br />
sozioökonomische Faktoren 179<br />
sozioökonomische Lage 172<br />
Spanien 91, 122, 204<br />
SPD 225<br />
Spielfilm 7, 168<br />
Spiritualität 152<br />
Sport 99, 158, 168, 177, 195<br />
Sportler 191<br />
Sportpädagogik 168<br />
Sportunterricht 73<br />
Sportverband 99<br />
Sportverein 168<br />
Sprache 9, 190, 211<br />
Sprachgebrauch 9<br />
Sprachverhalten 153<br />
Sprechen 166<br />
Staat 55, 102<br />
Stadt 48, 113, 183<br />
Städtebau 59<br />
Stadtentwicklung 48<br />
Stadtplanung 14, 48, 205<br />
Stadtverkehr 48<br />
Stellenbesetzung 63<br />
Stereotyp 82, 158, 175, 176, 227<br />
Steuerrecht 92<br />
Steuersystem 92<br />
Stiftung 107<br />
Strukturpolitik 197<br />
Studentin 216<br />
Studienfach 67<br />
Studiengang 86<br />
Studienwahl 66, 67<br />
Subjekt 8, 49<br />
Subjektivität 8, 50<br />
Subsidiaritätsprinzip 92<br />
Südasien 61, 178, 203, 211<br />
Süddeutschland 133<br />
Südkorea 213<br />
südliches Afrika 199, 210<br />
Südostasien 221<br />
Symbol 48<br />
T<br />
Tarifvertrag 135<br />
Team 133<br />
Technik 18, 42, 131<br />
Technikfeindlichkeit 131<br />
Technikgenese 4, 42<br />
technische Ausbildung 67<br />
technischer Beruf 67, 161<br />
Teilzeitarbeit 35, 88, 127, 130, 145, 148<br />
Telearbeit 127, 145<br />
Telekommunikation 122<br />
Terrorismus 214<br />
Text 153, 228<br />
Theologie 1, 171, 213<br />
Theoriebildung 17, 23, 24<br />
Theorie-Praxis 13, 39, 49, 58<br />
Thüringen 77, 78<br />
Tier 16<br />
Tochter 164<br />
Tradition 26<br />
traditionelle Gesellschaft 214<br />
Transport 167<br />
Tschechische Republik 206<br />
Türkei 180, 188, 196, 215
186 Sachregister<br />
U<br />
Übergangsarbeitsmarkt 130<br />
Umweltschutz 81, 205<br />
Umweltschutzorganisation 81<br />
Ungar 185<br />
Ungarn 206, 215<br />
Ungleichheit 35, 66, 128, 193<br />
UNO 39, 211<br />
Unterbeschäftigung 149<br />
Unterdrückung 214<br />
Unterentwicklung 205<br />
Unterhalt 92<br />
Unternehmen 71, 97, 120, 128, 131, 135,<br />
150<br />
Unternehmensberatung 132<br />
Unternehmensgründung 162<br />
Unternehmenspolitik 128<br />
Unternehmer 144<br />
Unterricht 64, 171, 176<br />
Urbanität 48<br />
Urgesellschaft 221<br />
USA 21, 23, 54, 193, 198, 208<br />
Utopie 17, 94, 152<br />
V<br />
Vater 157<br />
Verband 81, 99<br />
Verein 231<br />
Verfassung 59<br />
Verfassungsrecht 134<br />
Vergewaltigung 36<br />
Verkehr 48, 167<br />
Verkehrsmittel 228<br />
Vermögen 179<br />
Versorgung 178<br />
Vertrauen 15<br />
Verwaltung 100<br />
Verwaltungshandeln 56<br />
Viktimisierung 184<br />
Virtualisierung 8<br />
virtuelle Gemeinschaft 15<br />
virtuelle Realität 8, 15, 169<br />
Völkermord 226<br />
Volkswirtschaft 138<br />
Vorbild 117, 179<br />
Vorschulalter 53<br />
W<br />
Wahrheit 34<br />
Wahrnehmung 166<br />
Wasser 178<br />
Weimarer Republik 228<br />
Weiterbildung 111, 145<br />
Weltgesellschaft 30, 55<br />
Welthandel 205<br />
Weltwirtschaft 182<br />
Wende 224<br />
Wertorientierung 80<br />
Wertwandel 179<br />
Westafrika 209<br />
Westeuropa 62<br />
westliche Welt 47<br />
Widerstand 116<br />
Wiederaufbau 233<br />
Wiedervereinigung 162<br />
wirtschaftliche Lage 225<br />
Wirtschaftsentwicklung 138<br />
Wirtschaftspolitik 60, 76, 118<br />
Wirtschaftszweig 71<br />
Wissen 3, 4, 82<br />
Wissenschaft 3, 4, 20, 34, 87, 90, 93<br />
Wissenschaftler 2, 57, 87, 101, 109, 193,<br />
216<br />
wissenschaftliche Arbeit 2<br />
wissenschaftliche Begleitung 59<br />
Wissenschaftsbetrieb 2<br />
Wissenschaftsdisziplin 66<br />
Wissenschaftsforschung 2<br />
Wissenschaftsgeschichte 34<br />
Wohlbefinden 157<br />
Wohlfahrtsstaat 14, 179<br />
Wohnen 84<br />
Wohnung 84<br />
WTO 182<br />
Z<br />
Zentralafrika 202, 209<br />
Zentralasien 211<br />
Zivilgesellschaft 102, 180<br />
Zivilrecht 134<br />
Zukunft 30, 79<br />
Zukunftsforschung 30, 79<br />
Zuwanderung 181<br />
zweite Generation 164<br />
Zweiter Weltkrieg 233<br />
19. Jahrhundert 223, 231
Sachregister 187<br />
20. Jahrhundert 222, 223, 228, 231<br />
21. Jahrhundert 100
Institutionenregister 189<br />
Institutionenregister<br />
Berlin-Brandenburg Institut für Sozialforschung und sozialwissenschaftliche Praxis e.V. 107<br />
Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- 61<br />
bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH<br />
173<br />
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIB- 80<br />
Büro a&o - Büro für arbeits- und organisationspsychologische Forschung 74<br />
Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- 71, 74<br />
Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Geschlechterforschung und Frauenpolitik 111<br />
Evangelische Fachhochschule Darmstadt, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik 82<br />
Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik,<br />
FB Sozialpädagogik 121<br />
Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF-<br />
121<br />
Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengang Sozialarbeit<br />
96<br />
Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Bereich Soziales<br />
147<br />
Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie Lehrgebiet<br />
Ökologische Psychologie 133<br />
Fernuniversität Hagen, Zentrum für Fernstudienentwicklung -ZFE- 65<br />
Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Integrationspädagogik,<br />
Bewegung und Sport 99<br />
Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft<br />
und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung<br />
151<br />
Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft<br />
Bereich Innenpolitik und Systemvergleich 92<br />
Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft<br />
Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen 123<br />
Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Historisches Forschungszentrum Forschungsabt. Sozial- und Zeitgeschichte<br />
225<br />
Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich<br />
Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse 123<br />
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 83, 124, 142
190 Institutionenregister<br />
INTERFACE Institut für Politikstudien 57<br />
ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg 135, 197<br />
Janiak Freivogel und Partner 74<br />
Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen 105<br />
Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Münster, FB Sozialwesen 105<br />
Moderation-Coaching-Consult 95<br />
Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam 229<br />
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für Deutsche Sprache<br />
und Literatur und ihre Didaktik 153<br />
Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision 57, 109<br />
Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 122<br />
Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- 108, 163<br />
Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. 82<br />
Universita degli Studi Firenze, Dipartimento die Scienze dell'Educazione e dei Processi Culturali e<br />
Formativi 61<br />
Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik<br />
223<br />
Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie<br />
und Sozialkunde 170<br />
Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Lehrstuhl für<br />
Soziologie I 163<br />
Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département Sozialwissenschaften<br />
Institut für Politikwissenschaft 148<br />
Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département VWL Volkswirtschaftliches<br />
Institut 71<br />
Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF-<br />
65, 66<br />
Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Frauen- und Sozialstrukturforschung<br />
65<br />
Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und<br />
Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie 143<br />
Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im Wohlfahrtsstaat 129<br />
Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung 104<br />
Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum 90<br />
Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie<br />
Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie 159
Institutionenregister 191<br />
Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Fachgebiet Vergleichende<br />
Erziehungswissenschaft, Sozialisationsforschung 181<br />
Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie 126<br />
Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie, insb. Geschlechtersoziologie<br />
62, 77, 78<br />
Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für vergleichende Politikwissenschaft<br />
und Internationale Beziehungen Lehrstuhl Politikwissenschaft und politische Soziologie,<br />
insb. Entwicklungsländer 210<br />
Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />
Gesellschaftswissenschaften 27, 132, 174, 180, 210<br />
Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Erziehungswissenschaft<br />
Abt. II Unterrichtsforschung und Weiterbildung 73<br />
Universität Fribourg, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Europarecht 114<br />
Universität Hamburg, Department Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden<br />
der empirischen Sozialforschung 88<br />
Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach<br />
Sozialpsychologie 65<br />
Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe Geschlechterforschung<br />
in Architektur und Planung 113<br />
Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung -IBB- 131<br />
Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung 167<br />
Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung 167, 228<br />
Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Psychologie<br />
67<br />
Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik Abt. für Allgemeine<br />
Pädagogik 220<br />
Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Arbeitsgruppe<br />
Umweltplanung 81, 115<br />
Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches Institut Arbeitsgruppe<br />
Sonderpädagogik 72<br />
Universität Marburg, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung 166<br />
Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie 193<br />
Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Arbeitsbereich<br />
Prof.Dr. Wilkesmann, Prof.Ph.D. Allmendinger 206<br />
Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />
Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft 182<br />
Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie<br />
212
192 Institutionenregister<br />
Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie<br />
Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen 156, 218, 219<br />
Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -ZFG-<br />
16<br />
Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative Kompetenzen<br />
und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" 157<br />
Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Pädagogik<br />
Professur für Historische Pädagogik, Historische Sozialisationsforschung 222<br />
Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft,<br />
Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies 150, 176<br />
Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Erziehungswissenschaft<br />
Lehrstuhl Sozialpädagogik, insb. Bildungs- und Erziehungsarbeit mit<br />
Mädchen und Frauen 233<br />
Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie<br />
201<br />
Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches<br />
Institut Abt. Sozial- und Persönlichkeitspsychologie 10<br />
Universität Tübingen, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte<br />
232<br />
Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Laboratoire de Recherches<br />
Sociales et Politiques Appliquées -RESOP- 57<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH 139<br />
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 128<br />
Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZIF- der HAWK Fachhochschule<br />
Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der Universität Hildesheim 70
ANHANG
Hinweise 195<br />
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur<br />
Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen<br />
Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen<br />
Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit<br />
einem Standortvermerk versehen.<br />
Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr<br />
Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur<br />
der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.<br />
Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen<br />
die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über<br />
das Bibliothekenleitsystem.<br />
Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst<br />
der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.<br />
Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln<br />
Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek<br />
Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt<br />
werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“<br />
sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax<br />
oder elektronisch erfolgen.<br />
Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige<br />
2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen<br />
Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per<br />
Fax möglich.<br />
Zur Benutzung der Forschungsnachweise<br />
Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.<br />
Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung<br />
oder an den/die Wissenschaftler(in).<br />
Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis<br />
genannt ist.
Informations- und Dienstleistungsangebot des<br />
Informationszentrums Sozialwissenschaften<br />
Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />
(IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.<br />
Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren<br />
nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten<br />
für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen.<br />
Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:<br />
• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und<br />
Literaturhinweisen (SOLIS)<br />
• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit<br />
• Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />
• Informationsdienste zu ausgewählten Themen<br />
• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung<br />
• Internet-Service<br />
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv<br />
für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen,<br />
Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der<br />
„Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.<br />
Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in<br />
Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung<br />
unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer<br />
von und nach Osteuropa.<br />
Die Datenbanken FORIS und SOLIS<br />
FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)<br />
Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der<br />
letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.<br />
Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren<br />
sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der<br />
am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.<br />
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung,<br />
Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />
Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,<br />
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre<br />
Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />
Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.<br />
Bestand der letzten 10 Jahre: über 40.000 Forschungsprojektbeschreibungen<br />
Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die<br />
Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-<br />
DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen<br />
Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Er-
hebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter<br />
IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der<br />
Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten<br />
sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.<br />
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)<br />
Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.<br />
Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur<br />
(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich<br />
oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer<br />
Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.<br />
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung,<br />
Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung,<br />
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie<br />
weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung,<br />
Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.<br />
Bestand: Sommer 2005 ca. 320.000 Literaturnachweise<br />
Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000<br />
Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue<br />
Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut<br />
für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle<br />
Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur<br />
für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft<br />
und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere<br />
Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation<br />
in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung<br />
in Frankfurt/Main.<br />
Zugang zu den Datenbanken<br />
Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig.<br />
Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende<br />
Hosts zugänglich:<br />
STN International GBI<br />
The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt-<br />
Information Network schaftliche Information mbH<br />
Postfach 24 65 Postfach 81 03 60<br />
D-76012 Karlsruhe D-81903 München<br />
Tel. (0 72 47) 80 85 55 Tel. (0 89) 99 28 79-0<br />
www.stn-international.de www.gbi.de/_de<br />
An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der<br />
Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für<br />
das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei<br />
zugänglich.
infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise<br />
für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS - auch in Kombination<br />
mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de).<br />
Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken<br />
- ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für<br />
inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme<br />
in FORIS mitzuteilen.<br />
Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken<br />
Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende<br />
Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften.<br />
Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher<br />
Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.<br />
Auftragsrecherchen<br />
In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken<br />
FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen<br />
und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten<br />
zusammengestellt.<br />
Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />
Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West-<br />
Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation<br />
mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.<br />
Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem<br />
Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in<br />
englischer Sprache erscheint.
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> - <strong>soFid</strong><br />
Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung<br />
bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM<br />
bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig<br />
zu einem Themenbereich informieren wollen.<br />
<strong>soFid</strong> ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:<br />
• Allgemeine Soziologie<br />
• Berufssoziologie<br />
• Bevölkerungsforschung<br />
• Bildungsforschung<br />
• Familienforschung<br />
• Frauen- und Geschlechterforschung<br />
• Freizeit - Sport - Tourismus<br />
• Gesellschaftlicher Wandel in den<br />
neuen Bundesländern<br />
• Gesundheitsforschung<br />
• Industrie- und Betriebssoziologie<br />
• Internationale Beziehungen +<br />
Friedens- und Konfliktforschung<br />
• Jugendforschung<br />
• Kommunikationswissenschaft:<br />
Massenkommunikation - Medien -<br />
Sprache<br />
sowiNet - Aktuelle Themen im Internet<br />
• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie<br />
• Kultursoziologie + Kunstsoziologie<br />
• Methoden und Instrumente der<br />
Sozialwissenschaften<br />
• Migration und ethnische Minderheiten<br />
• Organisations- und Verwaltungsfor-<br />
schung<br />
• Osteuropaforschung<br />
• Politische Soziologie<br />
• Religionsforschung<br />
• Soziale Probleme<br />
• Sozialpolitik<br />
• Sozialpsychologie<br />
• Stadt- und Regionalforschung<br />
• Technology Assessment<br />
• Umweltforschung<br />
• Wissenschafts- und Technikforschung<br />
Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline<br />
Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf<br />
Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche<br />
Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,<br />
Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden<br />
unter www.gesis.org/Information/SowiNet.<br />
Forschungsübersichten<br />
Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden<br />
in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.
Internet-Service<br />
Die Institute der GESIS (Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.)<br />
IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)<br />
ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und<br />
ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)<br />
bieten unter<br />
www.gesis.org<br />
gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu<br />
Informations- und Datenbeständen.<br />
Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang<br />
zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer<br />
Datenbanken und Informationssammlungen:<br />
• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben<br />
zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den<br />
Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft,<br />
Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft<br />
sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),<br />
Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre<br />
Forschung oder öffentlicher Bereich).<br />
Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen<br />
Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink<br />
zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank<br />
FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).<br />
• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet<br />
Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern.<br />
Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen,<br />
Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung.<br />
Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch<br />
weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt<br />
(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).<br />
• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in<br />
einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften,<br />
die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig<br />
für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen<br />
sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage<br />
der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank<br />
SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten<br />
Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen<br />
zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert<br />
werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller<br />
ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format<br />
abgerufen werden.
Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in<br />
alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt<br />
über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.<br />
Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:<br />
• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu<br />
Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie<br />
• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,<br />
Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen<br />
Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und<br />
zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.<br />
Elektronischer Service des IZ<br />
Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet,<br />
sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version<br />
bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über<br />
listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname<br />
Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.<br />
Für den Newsletter gilt:<br />
listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Text im Betreff: subscribe oenews<br />
***<br />
Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive<br />
Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick<br />
unter:<br />
www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm<br />
GESIS - Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Infrastruktureinrichtungen e.V.<br />
Informationszentrum<br />
Sozialwissenschaften<br />
Abteilung Informationstransfer<br />
Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa<br />
53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin<br />
Telefon: (0228)2281-0 Telefon: (030) 23 36 11-0<br />
Telefax: (0228) 22 81-120 Telefax: (030) 23 36 11-310<br />
e-mail:iz@bonn.iz-soz.de e-mail:iz@berlin.iz-soz.de