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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid - Sowiport

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<strong>soFid</strong> - <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

<strong>Fachinformationsdienst</strong><br />

02/2005<br />

Frauen- und Geschlechterforschung<br />

GESIS-IZ Bonn 2005


<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong><br />

<strong>soFid</strong>


Frauen- und Geschlechterforschung<br />

Band 2005/2<br />

bearbeitet von<br />

Ulrike Adler<br />

Mit einem Beitrag von Almuthe Schlüter<br />

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005


ISSN: 0176-4349<br />

Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Institute e.V., Bonn<br />

bearbeitet von: Ulrike Adler<br />

Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch<br />

Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />

Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0<br />

Printed in Germany<br />

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft<br />

<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den<br />

Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />

© 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere<br />

ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch<br />

auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.


Inhalt<br />

Vorwort .............................................................................................................................................7<br />

Almuthe Schlüter<br />

Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa<br />

"Databases of Women Scientists" (DATAWOMSCI).....................................................................11<br />

Sachgebiete<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung.......25<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft .................................................52<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit ........................................................................................................97<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität ...........................................................120<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich........................................138<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung ................................................158<br />

Register<br />

Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................169<br />

Personenregister ............................................................................................................................171<br />

Sachregister...................................................................................................................................177<br />

Institutionenregister.......................................................................................................................189<br />

Anhang<br />

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................195<br />

Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................195


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 7<br />

Vorwort<br />

Vorwort zum <strong>soFid</strong> „Frauen- und Geschlechterforschung“<br />

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Fachinformationsdienst</strong>“ (<strong>soFid</strong>) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl<br />

spezieller Themenstellungen an. Jeder <strong>soFid</strong> hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil.<br />

Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.<br />

Quelle der im jeweiligen <strong>soFid</strong> enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken<br />

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem<br />

Sozialwissenschaften).<br />

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze,<br />

Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den<br />

zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“<br />

eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie<br />

hier den vollständigen Text des Dokuments.<br />

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen<br />

Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen<br />

zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur<br />

Verfügung.<br />

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise<br />

durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben<br />

werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden<br />

Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern,<br />

sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen<br />

wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte<br />

Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.<br />

* * *<br />

Der vorliegende <strong>Fachinformationsdienst</strong> enthält Arbeiten, die sich schwerpunktmäßig mit Themen<br />

der Frauenforschung oder Geschlechterforschung beschäftigen. Themen, die sich lediglich in Teilaspekten<br />

mit dieser Thematik auseinandersetzen, wurden außer Acht gelassen; dies hätte den Umfang<br />

gesprengt. Entsprechend den neueren Entwicklungen in dieser Forschungsdisziplin zur Generalisierung<br />

auf Geschlechtsnormen, Geschlechterbeziehungen, Geschlechterpolitik etc. wurden<br />

solche Arbeiten zur Geschlechterforschung im allgemeingültigen Sinn wie auch speziell zur Männerforschung<br />

mit einbezogen.<br />

Dies fand seinen Niederschlag in der Bezeichnung der Kapitel und auch im Namen des Bandes.<br />

Damit gibt dieser Dienst einen recht guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen<br />

Diskussion auf diesem Gebiet, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu stellen. Für


8 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

Vorwort<br />

zusätzliche Informationen zur Thematik „Frauen im Beruf“ verweise ich zudem auf den <strong>soFid</strong><br />

„Berufssoziologie“, der sich in einem eigenen Kapitel mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie,<br />

Privatleben und Beruf beschäftigt. Mit der Thematik „Frauen und Technik“ beschäftigt sich zudem<br />

ein Kapitel im <strong>soFid</strong> „Technology Assessment“, für den Bereich Sozialpolitik verweise ich auf den<br />

gleichnamigen <strong>Fachinformationsdienst</strong> hierzu.<br />

Die Auswahl der Titel wurde überwiegend auf der Basis der Klassifikation „Frauenforschung“<br />

getroffen, also einer intellektuellen thematischen Zuordnung zum Forschungsgebiet; zusätzlich<br />

erfolgte eine Ergänzung über Schlagwörter.<br />

Zu den einzelnen Kapiteln:<br />

Das erste Kapitel beinhaltet weitgehend die Arbeiten zum theoretischen Feminismus, Arbeiten mit<br />

feministischen Forschungsansätzen, theoretische und grundsätzliche Untersuchungen sowie neuerdings<br />

auch Arbeiten zur Männer- bzw. Geschlechterforschung.<br />

Dem Kapitel „Stellung der Frau in der Gesellschaft“ wurden Arbeiten zugeordnet, die - auf eher<br />

praxisbezogener Grundlage - allgemeingültige Aussagen zur Situation der Frau in der Gesellschaft<br />

machen. Dazu gehören Frauenpolitik einschließlich Gleichstellungsbemühungen, ferner Sozialpolitik<br />

mit ihren Auswirkungen auf frauenspezifische Belange, Gewalt gegen Frauen und Diskriminierung,<br />

Frauenbildung und das Bild der Frau in der deutschen Gesellschaft bzw. in Österreich und<br />

der Schweiz.<br />

Kapitel 3 „Frauenerwerbstätigkeit“ ist ein recht abgeschlossener Bereich. Er bezieht neben den<br />

Berufsverläufen und der beruflichen Situation von Frauen auch die Übergänge in den Beruf, Wiedereinstieg,<br />

Karrieremöglichkeiten und Arbeitslosigkeit mit ein.<br />

Das Kapitel „Geschlechterspezifische Sozialisation und Identität“ beschäftigt sich mit individuellen<br />

Schicksalen aus dem Blickwinkel des geschlechtsspezifischen Einflusses. Dies zeigt sich anhand<br />

von Lebensverläufen, unterschiedlicher Lebensplanung und Selbstbild oder der vermittelten<br />

Einstellung zum eigenen Geschlecht, ferner anhand von spezifischen Problemen wie Fertilität,<br />

Partnerschaft, Elternschaft und darau resultierenden individuellen Problemen und Bewältigungsstrategien.<br />

Geschlechtergerechte Erziehung und Sozialisation, Vorbilder, geschlechtsspezifische<br />

Stereotypen und Rollenmuster sind weitere Grundlagen für die geschlechtsspezifische Formung<br />

des Individuums und somit Thema dieses Kapitels.<br />

Das fünfte Kapitel umfasst interkulturelle bzw. internationale Untersuchungen zur Frauenthematik<br />

und Länderstudien zur Situation von Frauen oder dem Geschlechterverhältnis außerhalb von<br />

Deutschland, der Schweiz und Österreich.<br />

Kapitel 6 „Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung“ beschäftigt sich mit historischen<br />

Untersuchungen zur Geschlechterrolle, Frauengeschichtsforschung und feministischer Sozialgeschichte.<br />

Trotz der relativ groben Unterteilung in sechs Kapitel ergaben sich mitunter Zuordnungsschwierigkeiten,<br />

wenn mehrere Themenbereiche berührt waren. In solchen Fällen war der Schwerpunkt


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 9<br />

Vorwort<br />

der Arbeit ausschlaggebend. Arbeiten aus der Schweiz und Österreich wurden entsprechend dem<br />

Interesse der Abonnentinnen allen 6 Kapiteln inhaltlich zugeordnet.<br />

In dieser Ausgabe wird der Band des sozialwissenschaftlichen <strong>Fachinformationsdienst</strong>es durch<br />

einen fachwissenschaftlichen Beitrag zum EU-Projekt „DATAWOMSCI“ ergänzt.<br />

Wir bedanken uns beim Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) für<br />

ihre Kooperation<br />

Mit dieser Erweiterung unseres Dienstes streben wir eine weitere Vernetzung mit der Wissenschaft<br />

an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.


Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen-<br />

Datenbanken in Europa<br />

„Databases of Women Scientists“ (DATAWOMSCI)<br />

Almuthe Schlüter<br />

Einleitung<br />

Frauen sind in Führungspositionen der Wissenschaft in Deutschland und in Europa deutlich unterrepräsentiert.<br />

Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind daher ein wichtiges und nach wie vor wirksames<br />

Instrument, um dieser Situation entgegen zu wirken.<br />

Bisher gab es jedoch weder einen länderspezifischen noch einen internationalen Überblick über bereits<br />

bestehende Wissenschaftlerinnen-Datenbanken und auch keine zentrale Zugangsmöglichkeit.<br />

Ein Baustein, um diese Lücke zu schließen, stellt das durch die Europäische Kommission finanzierte<br />

Projekt „A study on DATAbases of WOmen SCIentists“ (DATAWOMSCI), das vom Kompetenzzentrum<br />

Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, Universität Bonn, eingeworben wurde dar.<br />

Im Rahmen dieses Projektes leitete und koordinierte das CEWS ein Konsortium von sechs Partnerinnen<br />

aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, England, Norwegen und der<br />

Tschechischen Republik).<br />

Aus dem Projekt gingen folgende Ergebnisse hervor:<br />

eine Analyse bestehender Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa,<br />

eine strukturierte Übersicht bestehender Wissenschaftlerinnen-Datenbanken,<br />

eine Liste von Organisationen, Institutionen und Netzwerken in den europäischen Ländern, in denen<br />

zur Zeit noch keine Wissenschaftlerinnen-Datenbanken existieren,<br />

Qualitätskriterien und Empfehlungen zum Aufbau neuer bzw. zur Verbesserung bereits bestehender<br />

Wissenschaftlerinnen-Datenbanken,<br />

eine technische Machbarkeitsstudie über die Perspektiven der Vernetzung von existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken,<br />

Empfehlungen zur zukünftigen Förderung und Nutzung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

auf nationaler und internationaler Ebene.<br />

Die Ergebnisse dieses Projektes dienen allen, die eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank betreiben<br />

oder in Zukunft eine derartige Datenbank aufbauen möchten. Sie helfen den Datenbank-NutzerInnen<br />

(WissenschaftlerInnen, ForscherInnen, nationalen und internationalen wissenschaftlichen und politischen<br />

Institutionen, Netzwerken etc.), sich in der bestehenden Datenbanklandschaft zurecht zu<br />

finden.<br />

Der vorliegende Artikel gibt einen Einblick in Inhalt und Ergebnisse des Projektes DATAWOMSCI.<br />

Die vollständigen Ergebnisse und zugleich eine praktische Handreichung finden sich in der Publikation<br />

„Databases of Women Scientists - Overview, Best Practice Guideline and Future Perspectives“,<br />

die als pdf-file über die CEWS-Website http://www.cews.org/EU/DATAWOMSCI kostenlos zu<br />

beziehen ist.


12 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />

Wissenschaftlerinnen in Europa - Datenbanken und andere Quellen<br />

Um eine klare Abgrenzung zu anderen Datensammlungen zu schaffen, formulierte das am Projekt<br />

beteiligte Konsortium folgende Definition von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken, die Ausgangspunkt<br />

für die Studie ist:<br />

„Datensammlungen, die zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft beitragen oder dazu<br />

verhelfen, mehr Frauen in Führungspositionen an Hochschulen, Forschungseinrichtungen, in<br />

Gremien, Kommissionen, Ausschüsse und in der industriellen Forschung zu positionieren.<br />

Diese Datensammlungen sollten (online/offline) sowohl Kontaktdaten über Wissenschaftlerinnen/Expertinnen<br />

als auch Informationen über ihre wissenschaftlichen Arbeits- und Forschungsgebiete<br />

und die Berufserfahrung bieten. Zudem sollten diese Daten in Form einer Datenbank<br />

zur Verfügung gestellt werden.“<br />

Auf der Grundlage dieser Definition erfolgte die Identifizierung der Datenbanken sowie deren Analyse<br />

mittels eines Fragebogens. Als Ergebnis können erstmalig der Ist-Zustand von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

in verschiedenen Ländern des zukünftigen europäischen Forschungsraums und<br />

die häufigsten Merkmale dieser Datenbanken beschrieben werden.<br />

Insgesamt wurden im Rahmen des DATAWOMSCI Projektes 31 Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

analysiert und ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass Datenbanken für Wissenschaftlerinnen in den<br />

europäischen Ländern in sehr unterschiedlichem Ausmaß etabliert sind.<br />

Deutschsprachige Länder<br />

Mehr als 50% aller in Europa existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind in Deutschland,<br />

Österreich oder der Schweiz angesiedelt; mehr als ein Drittel in Deutschland. In jedem der drei Länder<br />

existiert eine große interdisziplinäre und online verfügbare Wissenschaftlerinnen-Datenbank<br />

(FemConsult in Deutschland, FEMtech in Österreich und femdat in der Schweiz). FEMtech wurde<br />

zwar erst vor einem Jahr neu gegründet, erfüllt aber bereits alle Kriterien um die wichtigste interdisziplinäre<br />

und online verfügbare Wissenschaftlerinnen-Datenbank Österreichs zu werden. Andere<br />

deutschsprachige Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind wesentlich kleiner und meist fachspezifisch<br />

ausgerichtet.<br />

Nordeuropäische Länder, Großbritannien und Irland<br />

In jedem dieser Länder wurde mindestens eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank gefunden. Mit einer<br />

Ausnahme (Women’s Engineering Society Membership Database, UK) sind alle Datenbanken geographisch<br />

auf das jeweilige Land beschränkt.<br />

Ost- und zentraleuropäische Länder<br />

Insgesamt konnten zwei Wissenschaftlerinnen-Datenbanken berücksichtigt werden (eine in Ungarn<br />

und eine neu gegründete in der Tschechischen Republik).<br />

Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande<br />

Zwar existieren in diesen Ländern mehrere Netzwerke, die zum Thema Gleichstellung in der Wissenschaft<br />

arbeiten, jedoch gibt es mit Ausnahme einer Datenbank in den Niederlanden keine Wissenschaftlerinnen-Datenbank,<br />

die der Definition des vorliegenden Projektes entspricht.


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 13<br />

Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />

Südeuropäische Länder und Israel<br />

In diesen Ländern war es äußerst schwierig relevante Informationen zu erhalten. In Malta existiert eine<br />

von der Regierung geführte Wissenschaftlerinnen-Datenbank, die aber nicht öffentlich zugänglich<br />

ist. Ansonsten sind im Rahmen dieses Projektes keinerlei entsprechende Datenbanken bekannt<br />

geworden.<br />

Bei aller Unterschiedlichkeit bezüglich der Existenz von Datenbanken für Wissenschaftlerinnen in<br />

den Ländern des europäischen Forschungsraums weisen die bestehenden Datenbanken viele gemeinsame<br />

Merkmale auf.<br />

24 von 31 Datenbanken nannten die folgenden zwei Ziele, die mit der Datenbank verfolgt werden:<br />

Förderung von Frauen in Wissenschaft und Forschung,<br />

Netzwerkbildung von Wissenschaftlerinnen.<br />

In allen untersuchten Datenbanken sind Wissenschaftlerinnen bzw. Forscherinnen registriert. Darüber<br />

hinaus enthalten 55% der Datenbanken auch Expertinnen. Das bedeutet, dass in allen untersuchten<br />

Datenbanken Akademikerinnen registriert sind, aber nur in der Hälfte aller Datenbanken ausschließlich<br />

die Daten von Akademikerinnen aufgenommen werden.<br />

80% der Datenbanken nennen als NutzerInnen für die Recherche folgende Zielgruppen:<br />

Universitäten und Hochschulen,<br />

Einzelpersonen aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder politische Institutionen.<br />

Die meisten Datenbanken sind interdisziplinäre Datenbanken.<br />

Als persönliche Informationen der registrierten Personen werden gespeichert:<br />

Name,<br />

Adresse,<br />

höchster akademischer Abschluß,<br />

akademische Position,<br />

Kompetenz, Spezialisierung, Expertise,<br />

Tätigkeitsgebiet (z.B. Universität, Forschungseinrichtung, Unternehmen, Politik usw.).<br />

In den meisten untersuchten Datenbanken können sich ausschließlich Frauen registrieren.<br />

23 von 31 Datenbanken sind geographisch auf bestimmte Länder begrenzt. Zudem zeigte sich, dass<br />

die Nutzbarkeit häufig auch durch die verwendete Landessprache begrenzt ist (dies ist bei fünf weiteren<br />

Datenbanken der Fall). 28 von 31 Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sind geographisch<br />

begrenzt.<br />

Die Mehrzahl der Wissenschaftlerinnen-Datenbanken nutzten technische Datenbank-Software und<br />

ermöglichten eine online-Recherche. Weniger als die Hälfte aller Datenbanken verfügt über eine online-Registrierung<br />

oder -Neuaufnahme.<br />

25 der 31 Datenbanken ermöglichen die direkte Kontaktaufnahme zu den registrierten Wissenschaftlerinnen.<br />

Bei diesen Datenbanken handelt es sich sowohl um online- als auch um offline-verfügbare<br />

Datenbanken.


14 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />

Eine vollständige Liste der untersuchten Datenbanken mit ihren Merkmalen findet sich in der Publikation<br />

„Databases of Women Scientists - Overview, Best Practice Guideline and Future Perspectives“<br />

im Abschnitt „Women Scientists in Europe - Databases and other Resources“.<br />

Qualitätskriterien für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

Auf der Grundlage der Analyse bestehender Datenbanken wurden in dem Projekt Qualitätskriterien<br />

für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken entwickelt. Diese Kriterien und Mindeststandards sollen<br />

zum einen die Nutzung von Datenbanken effektiver gestalten. Zum anderen sollen sie die BetreiberInnen<br />

beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung solcher Datenbanken unterstützen.<br />

Grundvoraussetzungen<br />

Wissenschaftlerinnen-Datenbanken sollten speziell für Frauen in Wissenschaft und Forschung konzipiert<br />

werden; sie sind ein Instrument für die Durchsetzung von Chancengleichheit in der Wissenschaft.<br />

Um ein solches Vorhaben erfolgreich und effektiv umsetzen zu können, sollte eine Institution,<br />

die eine Wissenschaftlerinnen-Datenbank aufbaut oder überarbeitet, über Kenntnisse von Strukturen<br />

und Mechanismen in Wissenschaft und Forschung und von Gleichstellungsarbeit in diesem<br />

politischen Feld verfügen.<br />

Vor dem Aufbau einer neuen Datenbank sind deren Ziele, Form und Zielgruppen zu klären. Auch der<br />

Zeithorizont, in dem geplant wird, ist zu bestimmen. Eine Kontextanalyse zeigt, ob bereits ähnliche<br />

Datenbanken existieren, deren genaues Profil (Ziele, Zielgruppen, technisches und disziplinäres Profil)<br />

zu erheben ist. Im Vergleich zu bestehenden Datenbanken sind Innovation und Mehrwert der geplanten<br />

Datenbank sowie mögliche Kooperationen zu klären.<br />

Zur Vorarbeit gehört auch die Finanzplanung und die Sicherstellung der Finanzierung für einen mittelfristigen<br />

Zeitrahmen. Zu beachten ist dabei, dass nicht nur der inhaltliche und technische Aufbau<br />

(u.a. die Programmierung) einer Datenbank, sondern auch deren Pflege und Aktualisierung<br />

kostenintensiv sind.<br />

Erst wenn diese Aspekte und Fragen geklärt und die finanziellen Ressourcen gewährleistet sind, sind<br />

die Grundvoraussetzungen für den Aufbau einer Datenbank erfüllt. Auf dieser Basis sind die nachfolgenden<br />

Qualitätsstandards zu beachten.<br />

Datenbankinhalt und Datensammlung<br />

Die folgenden Kriterien werden als obligatorisch empfohlen:<br />

Die Ziele und die Zielgruppen der Datenbank müssen klar definiert und den NutzerInnen ersichtlich<br />

sein.<br />

Die Wissenschaftlerinnen-Datenbank muss von anderen Datensammlungen (Mailing-Listen, Mitgliederdaten,<br />

usw.).klar unterschieden werden können<br />

Die Datenbank sollte online-Suche und -Registrierung ermöglichen.<br />

Geographische und sprachliche Begrenzungen müssen transparent sein.<br />

Weitere Qualitätskriterien werden als wünschenswert empfohlen:


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 15<br />

Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />

Die Anzahl der gespeicherten Datensätze ist ein Qualitätskriterium. Hierbei ist zu bedenken, dass<br />

eine interdisziplinäre Datenbank mehr Wissenschaftlerinnen für einen Eintrag gewinnen kann als<br />

eine fachspezifische Datenbank.<br />

Die Aktualisierung der Datensätze sollte in regelmäßigen Abständen (mindestens 1x pro Jahr) erfolgen.<br />

Der Erhalt der aktualisierten Daten sollte bestätigt und das letzte Aktualisierungsdatum im<br />

Datensatz angegeben werden.<br />

In regelmäßigen Abständen sollte die Datenbank vor allem hinsichtlich Nutzen, Bedeutung und<br />

Bekanntheit evaluiert werden.<br />

Die Einbindung der Datenbank bzw. der Institution, die die Datenbank betreibt, in Netzwerke, erhöht<br />

ihre Bekanntheit und ihren Nutzen.<br />

Bezüglich der Speicherung der persönlichen Daten sind folgende Informationen unverzichtbar:<br />

Hinweis zum Datenschutz,<br />

Hinweis auf Datensicherheit,<br />

Name, Adresse und weitere Kontaktdaten,<br />

Geschlecht,<br />

höchster akademischer Abschluß,<br />

akademische Position,<br />

Kompetenzen, Spezialisierung und vorhandene Expertise.<br />

Bezüglich der Speicherung der persönlichen Daten sind folgende Informationen fakultativ und<br />

wünschenswert:<br />

Sprachkenntnisse,<br />

Projekterfahrung (Titel, Zeitraum, Ort),<br />

Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Organisationen (begrenzte Zahl von Angaben),<br />

Stipendien,<br />

Gremienerfahrungen,<br />

Publikationen (ggfs. in einem Archiv oder separaten Dokument),<br />

Berufserfahrung,<br />

Erfahrung in Drittmitteleinwerbung,<br />

Geburtsjahr<br />

Freitext-Feld.<br />

Technische Qualitätskriterien<br />

Die technischen Qualitätskriterien umfassen folgende Bereiche:<br />

Mehrsprachigkeit,<br />

Bedienbarkeit und NutzerInnenfreundlichkeit in Struktur, Inhalt und Navigation,<br />

Suche mit unterschiedlichen Suchmethoden (Freitext, Indices, Filter etc.) und Anzeige von mehr<br />

als einem Suchergebnis<br />

Online-Registrierungsformular: Vorschau des Formulars, Bestätigung per e-mail über erfolgten<br />

Datenbankeintrag, Generierung und Versand eines Passwords, Spam-Schutz.


16 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />

Technische Machbarkeitsstudie über die Perspektiven zur Vernetzung von<br />

Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

Im zukünftigen europäischen Forschungsraum erscheint es sinnvoll, dass Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

auch europaweit agieren. Eine Möglichkeit ist die Verknüpfung bestehender, nationaler<br />

Datenbanken. Eine solche Verknüpfung kann den Informationsaustausch zwischen Wissenschaftlerinnen<br />

erhöhen, die Kooperation zwischen den BetreiberInnen von Datenbanken verstärken und die<br />

Sichtbarkeit und Wahrnehmung sowohl von Wissenschaftlerinnen als auch von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

steigern. Die technische Machbarkeit einer Verknüpfung von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

wurde in dem Projekt DATAWOMSCI geprüft.<br />

Grundsätzlich ist der Aufbau einer Meta-Datenbank für Wissenschaftlerinnen-Datenbanken möglich.<br />

Als grundlegend stellte sich das Zusammenwirken von Inhalt und Technologie heraus. Die herausragende<br />

Bedeutung des Inhalts der miteinander zu verlinkenden Datenbanken erfordert eine enge<br />

Kooperation zwischen den zukünftigen PartnerInnen einer solchen Meta-Datenbank.<br />

Um das Zusammenwirken von Inhalt und technischen Aspekten genauer untersuchen zu können,<br />

wurden im Rahmen der Machbarkeitsstudie die folgenden fünf Datenbanken ausgewählt und auf der<br />

Basis eines technischen Fragebogens miteinander verglichen:<br />

CEC-WYS des Central European Research Centre for Women and Youth in Science, Tschechische<br />

Republik,<br />

FemConsult - Wissenschaftlerinnendatenbank des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft<br />

und Forschung CEWS, Deutschland,<br />

femdat - Die Schweizer Expertinnen-Datenbank, Schweiz,<br />

Kilden’s researcher database, sub base for women researchers von KILDEN (Norwegian Information<br />

and Documentation Centre for Women’s Studies and Gender Research), Norwegen,<br />

European Database of Women Experts in Science and Technology (SET) von WITEC UK, Großbritannien.<br />

Der Vorteil einer Meta-Datenbank ist offensichtlich: Die aufwändige, zeitintensive und meist frustrierende<br />

Suche nach unterschiedlichen nationalen oder internationalen Datenbanken über das Internet<br />

ist nicht erforderlich. Die Meta-Datenbank kann auf Anhieb einen Überblick über alle existierenden<br />

Datenbanken geben. Eine Meta-Datenbank verknüpft bereits existierende Wissenschaftlerinnen-Datenbanken,<br />

d.h. die bestehenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken werden nicht ersetzt,<br />

sondern die Meta-Datenbank macht jede einzelne von ihnen durch ein zentrales Portal zugänglich. In<br />

dem Projekt DATAWOMSCI wird eine solche Meta-Datenbank als „DATAWOMSCI Service<br />

Provider (DSP)“ konzipiert .<br />

Notwendig hierfür ist eine homogene Sammlung und Eingabe der Daten. Der Vergleich zwischen<br />

den fünf ausgewählten Wissenschaftlerinnen-Datenbanken zeigte, dass die Heterogenität der Daten<br />

eine große Problematik darstellt. Homogenität setzt nicht nur dieselben Ziele und Funktionalitäten<br />

der existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken voraus, sondern eine Einheitlichkeit bei Registrierungsmodalitäten,<br />

Suchoptionen, Nutzung von Passwörtern und eine klare Regelung bezüglich<br />

Mehrsprachigkeit. Neben dem Inhalt sind aber auch Aspekte wie Datenredundanz, Datenschutz, Datensicherheit<br />

und anderes von großer Bedeutung. Als ein Beispiel für diese Schwierigkeit sei die unterschiedliche<br />

Bezeichnung eines Feldes genannt, die es nahezu unmöglich macht, bestimmte Infor-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 17<br />

Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />

mation aus heterogenen Datenbanken zu beschaffen. So werden bereits die Informationen zum<br />

Namen der Wissenschaftlerinnen unter folgenden Feldbezeichnungen aufgeführt:<br />

Name<br />

Vorname - Nachname<br />

first name -familyname<br />

firstname - lastname<br />

first name - surname<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche Meta-Datenbank von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken ist<br />

daher eine enge Kooperation zwischen den BetreiberInnen der Datenbanken. Hilfreich ist an dieser<br />

Stelle auch die Verwendung der Qualitätskriterien, in denen auch konkrete Hinweise zur Vereinheitlichung<br />

von Wissenschaftlerinnen-Datenbanken gegeben werden.<br />

Zum Problem der Mehrsprachigkeit (Erläuterungen und Bezeichnungen der Datenbankfelder sowie<br />

Inhalte der einzelnen Datensätze in unterschiedlichen Sprachen) präferieren die Projektpartnerinnen<br />

die Lösung eines Monolingualen DATAWOMSCI Service Provider. Hierbei werden bei der Registrierung<br />

durch die Wissenschaftlerin nicht nur die Daten in der nationalen Sprache der jeweiligen<br />

Wissenschaftlerinnen-Datenbank eingegeben, sondern zusätzlich eine bestimmte Auswahl an Daten<br />

(z.B. Vorname, Nachname, Adresse, Berufserfahrung, Forschungsgebiete etc.) in einer international<br />

gängigen Sprache. Gegebenenfalls kann die Eingabe der zusätzlichen Daten durch englischsprachige<br />

Index-Listen und/oder Thesauri erleichtert werden.<br />

Dieses Modell einer Meta-Datenbank kann durch einen DATAWOMSCI Information Provider vervollständigt<br />

werden, der neben Informationen über Wissenschaftlerinnen-Datenbanken auch zusätzliche<br />

Unterstützung hinsichtlich der Nutzung der Meta-Datenbank und der lokalen Datenbanken bereitstellt.<br />

In einem Informationsprovider können auch offline-Datenbanken sowie Datenbanken, die<br />

aufgrund der technischen Voraussetzungen nicht in der Meta-Datenbank verknüpft werden können,<br />

aufgenommen werden (z.B. durch eine Verlinkung).<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Einführung eines DATAWOMSCI Service<br />

Providers (DSP) und eines DATAWOMSCI Information Provider (DIP) empfehlenswert ist und einen<br />

Schritt zu einer besseren Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen in Europa bewirken kann.<br />

Empfehlungen zur zukünftigen Förderung und Nutzung von<br />

Wissenschaftlerinnen-Datenbanken auf nationaler und internationaler Ebene<br />

Die Studie zu Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Europa zeigt deutlich, dass in den verschiedensten<br />

Bereichen Veränderungen vorgenommen werden sollten. Hierzu spricht das Konsortium des<br />

EU-Projektes DATAWOMSCI spezifische Empfehlungen aus.<br />

Auf europäischer Ebene sollten vor allem die Internationalisierung von Datenbanken und die Schaffung<br />

von Datenbank-Kooperationen finanziell gefördert werden. Für den Aufbau einer Meta-Datenbank<br />

ist dies unabdingbar. Eine solche Meta-Datenbank würde maßgeblich zur besseren Sicht- und<br />

Erreichbarkeit von Wissenschaftlerinnen beitragen und somit einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit<br />

im europäischen Forschungsraum leisten. Zugleich würde es die Bedeutung der einzelnen<br />

bereits existierenden Wissenschaftlerinnen-Datenbanken stärken.


18 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

Ergebnisse des EU-Projektes zu Wissenschaftlerinnen- Datenbanken in Europa<br />

Durch eine ExpertInnengruppe bestehend aus SoftwareprogrammiererInnen, DatenbankbetreiberInnen<br />

und internationalen ExpertInnen mit Kenntnissen über Wissenschaft und Chancengleichheit<br />

könnte eine europaweite Standardisierung im Datenbankbereich vorangetrieben werden. Ein solcher<br />

Erfahrungsaustausch würde wesentlich zur Harmonisierung nationaler und internationaler Klassifikationssysteme<br />

beitragen.<br />

Grundsätzlich ist eine nationale Förderung wünschenswert, um Datenbanken an europäische Qualitätsstandards<br />

anzupassen. Konkret empfehlen die Projektpartnerinnen auf nationaler Ebene unterschiedliche<br />

Maßnahmen in Abhängigkeit von der jeweiligen Ausgangslage. Angesichts der großen<br />

Anzahl an Wissenschaftlerinnen-Datenbanken in Deutschland sollte die Kooperation oder der Zusammenschluss<br />

zwischen Datenbanken gefördert werden, um so auch Synergien zu nutzen. In<br />

Schweden, Finnland, Großbritannien und Irland sollte der Auf- bzw. Ausbau online verfügbarer interdisziplinärer<br />

Datenbanken vorangetrieben werden. Für Norwegen und Dänemark empfehlen wir<br />

die Aufrechterhaltung bestehender Datenbanken und deren Weiterentwicklung finanziell zu fördern.<br />

Für die osteuropäischen Ländern sollte der Aufbau der CEC-WYS-Datenbank dahingehend beobachtet<br />

werden, inwiefern dieses Modell auf weitere osteuropäische Ländern übertragen werden kann.<br />

Zudem bedarf es der Nutzung aller bereits vorhandener Kenntnisse und Erfahrungen, um weitere<br />

Fortschritte im Datenbankbereich in diesen Ländern zu erzielen.<br />

Generell ist auf internationaler Ebene eine verstärkte Zusammenarbeit und Kooperation zwischen<br />

den nationalen und internationalen Datenbanken erforderlich. Mit der European Platform of Women<br />

Scientists wird zur Zeit eine zentrale Organisationsstruktur aufgebaut, die vom Standort Brüssel aus<br />

die Arbeit zahlreicher nationaler, regionaler und lokaler Netzwerke für Wissenschaftlerinnen im Sinne<br />

eines „Networking the Networks“ unterstützt und gleichzeitig politisch in die Europäische Kommission<br />

hinein wirken kann. Grundlegendes Ziel ist es, den Wissenschaftlerinnen ihre Einwirkungsmöglichkeiten<br />

in der europäischen Politikdebatte zu verdeutlichen und diese Möglichkeiten auch<br />

umfassend zu nutzen. Wir empfehlen daher allen Institutionen und Organisationen, die Wissenschaftlerinnen-Datenbanken<br />

aufbauen und/oder betreiben, in Zukunft diese European Platform of<br />

Women Scientists als Koordinations- und erste Kontaktstelle zu nutzen.<br />

Almuthe Schlüter<br />

1992-2000 Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft, Orientalischen Kunstgeschichte,<br />

Tibetologie und zusätzlich der Indologie in Marburg und Bonn; 2001-2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, Universität Bonn.


Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

Center of Excellence Women and Science (CEWS)<br />

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />

Das CEWS wird für den Zeitraum 2000 – 2005 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

als eine international ausgerichtete Informations- und Koordinierungsstelle für alle Aktivitäten und<br />

Kompetenzen im Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung gefördert.<br />

Das Projekt steht im Rahmen der von Bundesministerin Edelgard Bulmahn eingeleiteten Politik zur<br />

Durchsetzung von Chancengleichheit für Frauen in Bildung und Forschung. Ziel dieser Politik ist es,<br />

bis zum Jahr 2005 den Anteil von Frauen an den Professuren von 10,5 Prozent im Jahr 2000 auf 20<br />

Prozent und den Anteil von Frauen in Führungspositionen in den außerhochschulischen Forschungseinrichtungen<br />

von heute 5,1 Prozent ebenfalls deutlich zu erhöhen und damit die im internationalen<br />

Vergleich schlechte Positionierung Deutschlands zu verbessern.<br />

Das CEWS soll allen mit Chancengleichheit im Forschungs- und Wissenschaftsbereich und mit<br />

Frauen- und Gender-Forschung befassten wissenschaftlichen Einrichtungen und Organisationen,<br />

den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie<br />

Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland als Dienstleistungseinrichtung zur Verfügung stehen.<br />

Zentrale Aufgabe ist es, Instrumente und Strukturen zur Planung, Durchsetzung und Überwachung<br />

der Verwirklichung der Chancengleichheit und des Gender-Mainstreaming - Konzeptes im<br />

Bereich von Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu entwickeln, bei der Umsetzung unterstützend<br />

zu wirken und den politischen Institutionen in diesen Fragen zuzuarbeiten. Dabei hat sich<br />

das CEWS folgende Ziele gesetzt:<br />

eine deutliche Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen in Wissenschaft und Forschung,<br />

eine Effizienzsteigerung gleichstellungspolitischer Maßnahmen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

und<br />

die Verwirklichung des Gender-Mainstreaming als Grundsatz und Methode für alle Konzepte,<br />

Prozesse und Maßnahmen in Wissenschaft und Forschung.<br />

Vor diesem Hintergrund wurden fünf thematische Arbeitsschwerpunkte aufgebaut:<br />

1. Hochschulen<br />

2. Forschungseinrichtungen<br />

3. Europäische Zusammenarbeit<br />

4. Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult<br />

5. Frauen- und Genderforschung<br />

Arbeitsschwerpunkt Hochschulen<br />

Noch immer nimmt der Frauenanteil an deutschen Hochschulen mit steigendem Qualifikationsniveau<br />

stetig ab. Während inzwischen fast 50 Prozent der Studienanfänger weiblich sind, sind nur 10,5<br />

Prozent aller Professuren mit Frauen besetzt (Stand 2000). Um hier eine grundlegende Änderung er-


20 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

reichen zu können, sind gezielte Strategien und Maßnahmen erforderlich. Zentrales Anliegen im Arbeitsschwerpunkt<br />

Hochschulen ist es, diesen Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen.<br />

Zu den zentralen Aufgaben in diesem Bereich gehören insbesondere:<br />

die Information und Beratung über gleichstellungspolitische Instrumentarien und Fördermöglichkeiten<br />

für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulleitungen und Wissenschaftsorganisationen,<br />

die Analyse, Evaluation und Weiterentwicklung von gleichstellungspolitischen Instrumentarien<br />

an Hochschulen,<br />

die Entwicklung von Instrumenten zur Umsetzung des Gender - Mainstreaming an Hochschulen<br />

und anderen Einrichtungen,<br />

die Koordinierung und Unterstützung der Arbeit der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten<br />

an Hochschulen in Deutschland.<br />

Beispiele für die Arbeit in diesem Bereich sind:<br />

Hochschul- und Wissenschaftsprogramm (HWP) des Bundes und der Länder:<br />

Analyse der Umsetzung des Fachprogramms „Chancengleichheit“ in den Bundesländern und<br />

Evaluation des Frauenanteils in den übrigen Fachprogrammen. Konzept und Einstellung eines<br />

HWP-Portals in das Internet, Veröffentlichung einer HWP-Broschüre mit best-practice-Beispielen,<br />

Planung und Durchführung eines HWP-Kongresses.<br />

Entwicklung von Konzepten zur Initiierung gleichstellungspolitischer Prozesse an einzelnen<br />

Hochschulen.<br />

Veröffentlichung einer Synopse aller gleichstellungsrelevanten Bestimmungen in den Hochschulund<br />

Gleichstellungsgesetzen der Länder.<br />

Durchführung eines ExpertInnengesprächs zum Thema Mentoring an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />

Untersuchung zur Auswirkung der Änderung der Qualifizierungswege im Hochschulbereich auf<br />

die Karrierechancen von Frauen, z. B. Abschaffung der Habilitation – Einführung von Juniorprofessuren,<br />

im internationalen Vergleich.<br />

Indikatorengesteuerte Finanzverteilung und Gleichstellung im Ländervergleich.<br />

Mitarbeit als „statistical correspondent“ für Deutschland bei der Erstellung europaweiter Statistiken<br />

durch Eurogramme im Bereich Frauen in Wissenschaft und Forschung.<br />

Weiterführung und Aktualisierung eines Archivs der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten<br />

an Hochschulen.<br />

Arbeitsschwerpunkt Forschungseinrichtungen<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der außerhochschulischen Forschung in Deutschland sind die gemeinsam<br />

von Bund und Ländern geförderten Forschungseinrichtungen der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft<br />

Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren<br />

Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften<br />

Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 21<br />

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

Für diese gelten – im Gegensatz zu den Hochschulen - bisher bis auf wenige Ausnahmen keine<br />

gleichstellungsrechtlichen Regelungen. Gleichwohl sind auch in diesen Forschungseinrichtungen<br />

Maßnahmen ergriffen worden, um den Anteil an Wissenschaftlerinnen, insbesondere in Führungspositionen,<br />

zu erhöhen.<br />

Die an diesem Prozess Beteiligten zu beraten und zu begleiten ist ein zentrales Anliegen des Arbeitsschwerpunktes<br />

Forschungseinrichtungen, insbesondere<br />

die Beratung und Unterstützung der Geschäftsleitungen und aller weiterer mit Fragen der Chancengleichheit<br />

befassten Gremien und Instanzen der Forschungszentren bei der Entwicklung und<br />

Umsetzung gleichstellungspolitischer Instrumentarien,<br />

die Analyse, Evaluation und Weiterentwicklung von gleichstellungspolitischen Maßnahmen und<br />

Instrumenten,<br />

die Entwicklung und Fortschreibung eines übergreifenden Berichtssystems für die Forschungseinrichtungen,<br />

die Stärkung der Vernetzung der mit Fragen der Chancengleichheit befassten Gremien, Arbeitskreise<br />

und Projekte der Wissenschaftsorganisationen,<br />

die Verbesserung der Vernetzung der Wissenschaftlerinnen der Forschungsorganisationen, Vermittlung<br />

von Expertinnen, Referentinnen und Diskussionspartnerinnen.<br />

Im Arbeitsschwerpunkt Forschungseinrichtungen sind folgende Projekte eingebunden:<br />

Trainings-Seminare für Wissenschaftlerinnen zur erfolgreichen Drittmittel-Einwerbung in den<br />

Forschungs-Rahmenprogrammen der Europäischen Gemeinschaft.<br />

Erstellung eines Handbuches zum Thema „Chancengleichheit in den Forschungszentren“ als<br />

übergreifendes Berichtssystem mit tabellarischen Informationen über alle Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Chancengleichheit und statistischen Daten zur Personalsituation in jährlicher Fortschreibung.<br />

Vorbereitung einer Broschüre mit best-practice-Beispielen aus den Forschungseinrichtungen im<br />

Bereich Chancengleichheit.<br />

Durchführung und Dokumentation des internationalen Kongresses des Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung zum Thema „Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung – überholter<br />

Ansatz oder zukunftsweisende Politik?“ am 28.05. 2001 im Plenarsaal des Bundeshauses in<br />

Bonn mit 450 TeilnehmerInnen.<br />

Drehbuchbearbeitung, Herstellungsbegleitung, Reproduktion und Vermarktung des zwanzigminütigen<br />

Videofilms „Chancengleichheit – Chance für die Wissenschaft“, der in deutscher und englischer<br />

Fassung im CEWS kostenlos bestellt werden kann.<br />

Konzeptualisierung, organisatorische und wissenschaftliche Begleitung sowie Evaluierung der<br />

Ergebnisse eines bundesweiten Pilotprojektes zu Karriere- und Bewerbungstrainings sowie Coaching<br />

für zukünftige Professorinnen und zur Vorbereitung auf Juniorprofessuren, als erstem Baustein<br />

im Rahmen des Bundesprogrammes „Anstoß zum Aufstieg“. Die Karrieretrainings werden<br />

für bisher insgesamt 520 Wissenschaftlerinnen in den Jahren 2002/03 durchgeführt, eine erneute<br />

Ausschreibung ist für Winter 2002 geplant.


22 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

Arbeitsschwerpunkt Europäische Zusammenarbeit<br />

Mit dem Konzept des Gender Mainstreaming soll Chancengleichheit auch Eingang in die europäische<br />

Forschungs- und Wissenschaftspolitik finden. Im 5. Forschungsrahmenprogramm der EU wird<br />

ein Frauenanteil von 40 Prozent an den Marie-Curie-Stipendien und an allen beratenden Versammlungen<br />

und Gutachtergremien angestrebt.<br />

Ziel des Arbeitsschwerpunktes Europäische Zusammenarbeit ist eine Vernetzung und Koordinierung<br />

der Arbeit des Kompetenzzentrums mit europäischen und internationalen Netzwerken sowie eine<br />

Begleitung der EU-Förderprogramme, insbesondere:<br />

die Vermittlung von Unterstützung von Wissenschaftlerinnen bei der Beantragung der EU – Forschungsförderung,<br />

Erstellen von Materialien, Organisation von Beratungsseminaren,<br />

die Begleitung und Analyse von EU-Forschungsprogrammen hinsichtlich der Verwirklichung des<br />

Gender Mainstreaming,<br />

die Netzwerkarbeit mit europäischen und internationalen Einrichtungen im Bereich der Förderung<br />

von Wissenschaftlerinnen und<br />

die Zusammenarbeit mit dem Referat „Women and Science“ der Europäischen Kommission, der<br />

ETAN -Gruppe sowie der Helsinki-Gruppe.<br />

Projekte in diesem Bereich sind:<br />

Trainings-Seminare für Wissenschaftlerinnen zur erfolgreichen Drittmittel-Einwerbung in den<br />

Forschungsrahmenprogrammen der EU.<br />

Nutzung der Wissenschaftlerinnen-Datenbank FemConsult zur Gewinnung von Wissenschaftlerinnen<br />

als Gutachterinnen in den Evaluation Panels oder als Teilnehmerinnen von beratenden Versammlungen,<br />

z. B. in den Monitoring Panels der EU - Rahmenprogramme.<br />

Wissenschaftlerinnen – Datenbank FemConsult<br />

Ein wichtiges Modul für die Arbeit der Vernetzung und der Serviceleistung stellt die Datenbank<br />

FemConsult dar. FemConsult ist eine Datenbank für Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen aus<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz. FemConsult enthält z. Zt. ca. 7.000 aktualisierte Datensätze<br />

promovierter bzw. habilitierter Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen mit Namen, Anschriften,<br />

Fachrichtungen, Lehr- und Forschungsschwerpunkten sowie Hochschul- und Institutszugehörigkeit,<br />

Berufserfahrung und Venia Legendi. Sie ist damit die größte Datenbank dieser Art in Europa.<br />

Die Datenbank dient als „Nachwuchsbörse“ und als „Expertinnen- und Gutachterinnenbörse“.<br />

Mit FemConsult sollen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Ministerien sowie Frauen- und<br />

Gleichstellungsbeauftragte der Einrichtungen bei der Suche nach qualifizierten Wissenschaftlerinnen<br />

unterstützt werden, um den Frauenanteil bei der Besetzung von Professuren und anderer Führungspositionen<br />

im wissenschaftlichen Bereich zu erhöhen. Die Datenbank kann darüber hinaus<br />

auch bei der Suche nach Lehrstuhlvertretungen, Gutachterinnen und Expertinnen für Vorträge, Gremien-<br />

und Ausschusstätigkeiten genutzt werden.<br />

Die Datenbank soll im Laufe des Jahres 2002 ins Internet gestellt, international ausgebaut und vernetzt<br />

werden. Gleichzeitig wird die Datenbank erweitert durch Weiterentwicklung der Fächer- und<br />

Schwerpunktsystematik.


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 23<br />

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

Ein wichtiges Anliegen in diesem Zusammenhang ist das Bemühen um die Aufnahme weiterer Wissenschaftlerinnen,<br />

vorrangig auch aus den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und dem europäischen<br />

Ausland.<br />

Frauen- und Genderforschung<br />

Frauen- und Genderforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten in Lehre und Forschung sowohl innerhalb<br />

als auch außerhalb der Hochschulen und Forschungseinrichtungen etabliert. Im Arbeitsschwerpunkt<br />

Frauen- und Genderforschung soll ein Netzwerk zur Information über solche Institutionen,<br />

die Forschungsprojekte sowie deren Ergebnisse via Internetplattform aufgebaut werden; dies<br />

soll zur Herstellung und Vernetzung frauenforschungsförderlicher Strukturen beitragen, die dann<br />

gestaltenden Einfluss nehmen auf Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung.<br />

Dazu werden empirische Forschungsergebnisse und aktuelle Informationen aus dem Bereich Frauen<br />

in Wissenschaft und Forschung thematisch aufbereitet und öffentlich zugänglich gemacht.<br />

Das beinhaltet im einzelnen:<br />

die empirischen und theoretischen Arbeiten zu den Bedingungsfaktoren der Marginalisierung von<br />

Frauen im Wissenschaftsbetrieb,<br />

die spezifischen Interventionskonzepte und deren Evaluation,<br />

die Literaturdatenbank zu „Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung zum Thema Frauen<br />

in Wissenschaft und Forschung“ wird über den Server der Universitäts-Bibliothek im Internet<br />

zugänglich gemacht,<br />

die Ableitung von Empfehlungen auf der Grundlage des aktuellen Wissensstandes,<br />

die Vernetzung von WissenschaftlerInnen im Bereich Frauen- und Genderforschung und Erstellung<br />

einer diesbezüglichen „Institutionen-Datenbank“ und<br />

die Organisation von Tagungen, Kongressen und Workshops zu dieser Thematik.<br />

Das CEWS- Internetportal (www.cews.org), der regelmäßig erscheinende umfassende elektronische<br />

Newsletter und die Schriftenreihe cews publik spiegeln die vielfältigen Arbeitsbereiche und die umfassenden<br />

Ergebnisse der Arbeit des CEWS deutlich wider.<br />

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

Universität Bonn, Poppelsdorfer Allee 15, 53115 Bonn<br />

Tel. 0228 - 73 48 35, Fax: 0228 - 73 48 40<br />

cews-info@cews.uni-bonn.de


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 25<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[1-L] Bauer, Ingrid; Neissl, Julia (Hrsg.):<br />

Gender studies: Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck: Studien-Verl.<br />

2002, 189 S., ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H72549)<br />

INHALT: "Entlang interdisziplinärer Denkachsen der Geschlechterforschung werden im vorliegenden<br />

Band unterschiedliche Theoriemodelle - von den egalitären Ansätzen über differenztheoretische<br />

Positionierungen bis zum Konzept der Dekonstruktion - vorgeführt und ihre jeweiligen<br />

Fokussierungen auf Erkenntnisgewinne aber auch Defizite analysiert. In allen Disziplinen<br />

- sowohl den geistes- als auch den natur- und rechtswissenschaftlichen sowie theologischen<br />

- wird dabei deutlich, dass die historische Achse in der Frauen- und Geschlechterforschung<br />

für das Verständnis der Kategorie 'Geschlecht' eine wichtige Voraussetzung war und<br />

ist. Hinsichtlich der Perspektiven von Gender Studies sind differenzierte Sichtweisen auf die<br />

einzelnen Forschungsfelder wie die Frauenforschung, die Männerforschung oder eben die<br />

Geschlechterforschung notwendig. Die Ergebnisse der einzelnen Forschungsparadigmen sollten<br />

dabei nicht als für sich allein gültige 'Wahrheiten' festgeschrieben werden, gefordert wäre<br />

vielmehr ein diskursives Verhältnis zwischen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, die<br />

sich mit den Phänomenen 'Weiblichkeit' und 'Männlichkeit' auseinandersetzen, um die Forschungsergebnisse<br />

gegenseitig auch kritisch zu reflektieren. Die Beiträge dieses Buches spiegeln<br />

aktuelle Debatten in allen Fachrichtungen von der Analyse der politischen Vorgabe zum<br />

'Gender Mainstreaming' über historische und literaturwissenschaftliche Perspektiven bis zu<br />

Veränderungen in der Landschaftsplanung oder der Neuorientierungen in der Gehirnforschung."<br />

(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Bauer, Julia Neissl: Weigerung, den Status<br />

Quo zu bedienen. Das kritische Potential der Gender Studies (7-16); Elisabeth Holzleithner:<br />

Von der Gleichheit aller Bürger zum Gender Mainstreaming - ein Paradigmenwechsel?<br />

(17-34); Ingrid Bauer: Frauengeschichte, Männergeschichte, Geschlechtergeschichte Geschlechtersensible<br />

Geschichtswissenschaft (35-52); Gisela Riescher: 'Das Private ist politisch'.<br />

Die politische Theorie und das Öffentliche und das Private (53-66); Elisabeth Klaus:<br />

Die Konstruktion von Geschlecht im medialen Diskurs Befunde und Perspektiven der kommunikationswissenschaftlichen<br />

Geschlechterforschung (67-80); Christa Gürtler, Eva Hausbacher,<br />

Sigrid Schmid-Bortenschlager: Von der Frauenforschung zum Dekonstruktiven Feminismus<br />

in der Literaturwissenschaft (81-94); Roswitha Muttenthaler, Regina Wonisch: Visuelle<br />

Repräsentationen Genderforschung in Museen (95-108); Sigrid Schmitz: Hirnforschung<br />

und Geschlecht: Eine kritische Analyse im Rahmen der Genderforschung in den Naturwissenschaften<br />

(109-126); Michaela Moser: Göttliches Begehren.Zur theologischen Bedeutung<br />

der Geschlechterdifferenz (127.-142); Eva Cescutti: Das Geschlecht mittelalterlicher<br />

Mönche. Ansätze mittelalterlicher Gender-Forschung (143-154); Heide Studer: Mobilität und<br />

Geschlechterpositionen (155-170); Kornelia Hauser: Gender Studies zwischen Kulturkritik<br />

und politischer Affirmation? (171-186).


26 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[2-L] Beaufays, Sandra; Krais, Beate:<br />

Doing science - doing gender: die Produktion von WissenschaftlerInnen und die Reproduktion<br />

von Machtverhältnissen im wissenschaftlichen Feld, in: Feministische Studien : Zeitschrift<br />

für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 82-99 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Bei der Forschung der achtziger Jahre über die Frage, warum Frauen in wissenschaftlichen<br />

Spitzenpositionen Seltenheitswert haben, wurden die Erklärungen für die Unterrepräsentanz<br />

von Frauen wie auch die Ausnahmeerscheinung erfolgreicher weiblicher Karrieren in der<br />

Wissenschaft vornehmlich bei den Frauen und ihren spezifischen Sozialisationsprozessen und<br />

Identitätsentwicklungen selbst gesucht. In den neunziger Jahren konnten dagegen Hochschulforscherinnen<br />

zeigen, dass die Universität eine asymmetrische Konstruktion der Geschlechter<br />

reproduziert. Auf diesem Hintergrund wirft der Beitrag einen Blick auf das wissenschaftliche<br />

Alltagsgeschäft und befasst sich mit der sogenannten Wissenschaftskultur, d.h. den informellen<br />

Hierarchien, Sitten und Gebräuchen der "scientific community". Ziel ist, in Anlehnung an<br />

das Konzept der sozialen Felder von Pierre Bourdieu aufzudecken, dass die wissenschaftlichen<br />

Akteure Konstrukteure ihrer Realität sind. Die Praxis des wissenschaftlichen Feldes<br />

spiegelt sich in der illusio der Akteure wider. Die Analyse der Verschränkung von doing<br />

science und doing gender basiert auf Ergebnissen zweier empirischer Studien an deutschen<br />

Hochschulen und Forschungsinstituten, die unter der Leitung von Beate Krais in den letzten<br />

Jahren durchgeführt wurden. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie Ausschlussmechanismen in<br />

den Wissenschaftsbetrieben dazu führen, dass Frauen seltener zu "Mitspielerinnen" im wissenschaftlichen<br />

Feld werden und wie Machtverhältnisse zum Tragen kommen, die in das<br />

Verhältnis der Geschlechter eingelagert sind. (ICH)<br />

[3-L] Becker-Schmidt, Regina:<br />

Innovative Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung, in: Ursula Paravicini, Maren<br />

Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt:<br />

Books on Demand, 2003, S. 155-166, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-<br />

2004.6532)<br />

INHALT: Der Beitrag bilanziert die Forschungstätigkeit des Niedersächsischen Forschungsverbund<br />

für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaften, Technik und Medizin<br />

(NFFG). In den Jahren zwischen 1997 und 2002 liefen 69 Anträge aus 13 niedersächsischen<br />

Hochschulen beim NFFG ein. Je sechs Projekte aus den drei Schwerpunktsetzungen - Naturwissenschaften,<br />

Technik und Medizin - gelangten zur Förderung. Die Impulse, die von den<br />

hier geförderten Projekten ausgegangen sind, sind für die Autorin beachtlich. Das wird an<br />

einzelnen Beispielen demonstriert, die im Kontext internationaler feministischer Diskurse<br />

diskutiert werden. Die Projekte gruppieren sich nach den folgenden drei Feldern: (1) Feministische<br />

Wissenschaft - Erkenntnistheorie/Epistemologie; Wissenschaftskritik/Sozialkritik; (2)<br />

Frauenforschung/Geschlechterforschung; (3) Interdisziplinarität. Die Studien einer feministischen<br />

Wissenschaft betonen folgende erkenntnistheoretischen und epistemologischen Aspekten<br />

und Forderungen: (1) nicht zu unterschlagen, dass Wissen verkörpert ist (z.B. durch Geschlechtszugehörigkeit);<br />

(2) die raum-zeitliche Begrenztheit von Erkenntnis zu beachten; (3)<br />

die Verzerrungen zu reflektieren, die durch Universalisierung, "Geschlechtsblindheit" und die<br />

Verknüpfung von Wissen und Macht entstehen. (ICA2)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 27<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[4-L] Becker-Schmidt, Regina:<br />

Women's studies, gender studies and studies of genderbased societal arrangements in the<br />

natural sciences, technology and medicine, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.):<br />

Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003,<br />

S. 33-41, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)<br />

INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, welche Spielarten von "gender studies" für die Sozialwissenschaften,<br />

aber auch für Natur- und Technikwissenschaften und für die Medizin relevant<br />

sind. Genannt werden zunächst (1) komparative Studien, die nach der Varianz des Einflusses<br />

fragen, den Zeitgeschichte, soziale und ethnische Herkunft oder Erfahrungshintergründe<br />

von Frauen haben. Sie sind im Bereich der Gesundheitsforschung, der medizinischen<br />

Versorgung und Therapie ebenso angesiedelt wie in Feldern der Technikgenese, der Technikgestaltung<br />

oder des Umgangs mit Technik. Vergleiche zwischen Frauen aus verschiedenen<br />

sozialen Milieus, Regionen und Ethnien fördern z. B. zu Tage, wie gesellschafts- und kulturabhängig<br />

der Zusammenhang zwischen Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht und Marginalisierungs-<br />

bzw. Integrationsprozessen in den verschiedensten Wissensfeldern ist.(2) Die<br />

Geschlechterforschung deckt vor allem Benachteiligungen auf, welche Frauen im Vergleich<br />

zu Männern zugemutet werden. Mit Geschlechtszughörigkeit verbundene Diskriminierung ist<br />

aber nicht der einzige Bezugspunkt für Geschlechtervergleiche. (3) Feministische Erforschung<br />

der Wissensgenese und Wissenschaftsgeschichte. Epistemologie und Wissenschaftsgeschichte<br />

in diesem Sinne gehören - an einem internationalen Maßstab gemessen - zum etablierten<br />

Kanon von "gender studies". (ICA2)<br />

[5-L] Beck-Gernsheim, Elisabeth; Butler, Judith; Puigvert, Lídia (Hrsg.):<br />

Women & social transformation, (Counterpoints : studies in the postmodern theory of education,<br />

Vol. 242), New York: P. Lang 2003, IX, 149 S., ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-<br />

2004-1613)<br />

INHALT: Contents: Judith Butler: The Question of Social Transformation (1-28); Lidia Puigvert:<br />

Dialogic Feminism: 'Other Women's'. Contributions to the Social Transformation of Gender<br />

Relations (29-60); Elisabeth Beck-Gernsheim: Household-Migrant Women and Marriage-<br />

Migrant Women: Women in a Globalizing World (61-80); Judith Butler: Transformative Encounters<br />

(81-98); Lidia Puigvert: Equality of Differences (99-115); Gender and Social Transformation:<br />

A Dialogue (116-136); Feminism for the Twenty-First Century: A Press ConferenceInterview<br />

with Judith Butler, Lidia Puigvert, Elisabeth Beck-Gernsheim, and Ana Lebrón<br />

(137-144).<br />

[6-L] Beer, Ursula:<br />

Hausarbeit Revisited: geschlechtliche Arbeitsteilung, bürgerliches Liebesideal und gelebte<br />

Geschlechterarrangements, in: Christine Bauhardt (Hrsg.): Räume der Emanzipation, Wiesbaden:<br />

VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 34-57, ISBN: 3-531-14368-9 (Standort: UB Bochum(294)-<br />

CZA21729)<br />

INHALT: Die Verfasserin diskutiert das Arrangement der Geschlechter zwischen geschlechtlicher<br />

Arbeitsteilung und romantischem Liebesideal. Sie zeigt, wie stark die Ungleichheit der Geschlechter<br />

einerseits institutionell abgesichert und andererseits subjektiv internalisiert wird.


28 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

Sie konstatiert drei unterschiedliche und analytisch voneinander zu trennende Dimensionen<br />

des Begriffs Liebe: die gattungsgeschichtliche, die historisch-besondere und die Ungleichheits-Dimension.<br />

Als gattungsgeschichtliches Bedürfnis von Menschen findet Liebe in der<br />

bürgerlichen Gesellschaft ihren strukturell-symbolischen Ausdruck im Ideal der romantischen<br />

Liebe, das wiederum im Kontext eines hierarchischen Geschlechterverhältnisses steht. Als<br />

vierte Dimension tritt der Charakter der bürgerlichen Gesellschaft als einer Gesellschaft hinzu,<br />

in der soziale Beziehungen über Ware, Tausch und Geld vermittelt sind. (ICE2)<br />

[7-L] Boeckle, Bettina; Ruf, Michael (Hrsg.):<br />

Eine Frage des Geschlechts: ein Gender-Reader, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004,<br />

284 S., ISBN: 3-531-14271-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A810)<br />

INHALT: "Wir befinden uns im Wandel von feministischen Debatten hin zu Gender-Diskursen.<br />

Der interdisziplinäre Sammelband zeigt, was dieser Paradigmenwechsel in den Bereichen Arbeit,<br />

Finanzen, Gesundheit, Erziehung, Entwicklungszusammenarbeit, Kultur und Medien<br />

konkret bedeutet. Die Erkenntnis des 'Gender matters' ersetzt die bisherige Geschlechtsblindheit<br />

und zeigt, dass Gender bei der Analyse und Lösung unterschiedlichster Herausforderungen<br />

entscheidend ist. Durch die thematische Vielfalt der Artikel nimmt das Chamäleon Gender<br />

zunehmend Gestalt an und verdeutlicht, welche Chancen der Blick durch die Gender-<br />

Perspektive eröffnet." (Autorenreferat). Inhalstverzeichnis: Klaus Schwerma, Andrea von<br />

Marschall: Vom Mauerblümchen zum Straßenfeger? Geschlechtliche Gleichstellung als<br />

Querschnittsaufgabe in Organisationen und Unternehmen (21-38); Willi Walter: Genderforschung<br />

gleich Frauenforschung? Verschwinden des Geschlechts oder neue Erkenntnisdimension?<br />

(39-54); Uta Kletzing: Mit Gender Budgeting zum geschlechtergerechten Haushalt (55-<br />

72); Lena Hipp: Teilzeitarbeit - von einer Arbeitsmarktfalle für Frauen zu einer Arbeitsmarktbrücke<br />

für beide Geschlechter? Was die Bundesrepublik von anderen Ländern lernen<br />

kann (73-86); Marc Gärtner, Vera Riesenfeld: Geld oder Leben? Männliche Erwerbsorientierung<br />

und neue Lebensmodelle unter veränderten Arbeitsmarktbedingungen (87-106); Brigitte<br />

Sorg: ...Männer sterben früher und auch Frauen haben Herzinfarkt. Gesundheit und Geschlechtsbezug<br />

(107-116); Michael Ruf: HIV/AIDS und Gender (117-132); Martina Busche:<br />

Gender im (Re)Konstruktionsprozess: Perspektiven geschlechtsbezogener Bildung (133-152);<br />

Catrin Becher: Systeme des Nichtwissens, Expertentum und die Macht der Wissensproduktion:<br />

zur Konstruktion von Frauen und Gender in der Entwicklungszusammenarbeit (153-166);<br />

Daniela Hrzan: TOSTAN - Eine Herausforderung fir die Entwicklungstheorie? Weibliche<br />

Genitalverstümmelung im Kontext von Geschlecht, Kultur und postkolonialer Kritik (167-<br />

178); Bettina Boekle: Rechte nicht nur auf Papier: Wie brasilianische Gleichstellungsabteilungen<br />

im Großraum Sao Paulo Worte in Taten verwandeln (179-195); Stephanie Catani:<br />

Mythos 'Femme fatale' - Zur medialen Inszenierung weiblicher Leidenschaft im Film (195-<br />

206); Johanna Vollhardt: Der Einfluss des Faktors Geschlecht auf die Filmpräferenz (207-<br />

220); Vanessa Watkins: Der Cyberspace als Spielwiese der Geschlechterkonstruktion (221-<br />

234); Anja Michaelsen: Sushi und Muskeln. Zur Intersektionalität von ,Rasse' und<br />

,Geschlecht' (235-242); Michael Ruf: Gender plus ,Race' im Hollywood-Film (243-258); Dieter<br />

Dorn: Versuche der Eingrenzung von Grenzüberschreitungen männlich- weiblicher Erotik:<br />

Bi-, Poly-, Multi-Sexualitäten (259-272).


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 29<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[8-L] Braidotti, Rosi:<br />

Die materielle Grundlage virtueller Subjektivität, in: Feministische Studien : Zeitschrift für<br />

interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 100-113 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Grundlage der Überlegungen über die virtuelle Realität ist die Annahme, dass der virtuelle<br />

Raum der Informationsgesellschaft eine technologisch betriebene fortgeschrittene Kultur<br />

ist, in der sich massive Konzentration von Infrastrukturen neben komplexer weltweiter<br />

Zerstreuung findet. Es handelt sich um einen fortgeschrittenen Kapitalismus, um ein Paradox<br />

hochgradiger Mobilität bei den Kapitalströmen und bei Teilen der ökonomischen Eliten einerseits<br />

und hochgradiger Zentralisierung und großer Immobilität bei der Masse der Bevölkerung<br />

andererseits. Da globale Ökonomie nicht auf lineare Weise funktioniert, sondern netzförmig,<br />

zerstreut und polyzentrisch, plädiert die Autorin für die Notwendigkeit von neuen<br />

Denkschemata und Figurationen, mit denen die derzeit stattfindenden Wandlungen und<br />

Transformationen erklärt werden können. An innovativen Methoden werden besonders die<br />

Politik der Verortung (feministischer Materialismus) und eine Neubestimmung des sozialen<br />

Konstruktivismus diskutiert. Die Überlegungen demonstrieren, dass virtuelle Realität keine<br />

Abstraktion, sondern eine technologisch vermittelte soziale Realität ist, die materielle Verhältnisse<br />

erzeugt und eingebettete Subjekte bindet. (ICH)<br />

[9-L] Braun, Friederike; Sczesny, Sabine; Stahlberg, Dagmar:<br />

Cognitive effects of masculine generics in German: an overwiew of empirical findings, in:<br />

Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 1-21<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag präsentiert eine Reihe von Experimenten, die unter Probanden mit deutscher<br />

Muttersprache durchgeführt wurden und das Ziel hatten, den Einfluss verschiedener<br />

Typen deutscher Begrifflichkeiten auf die kognitive Inklusion von Frauen zu untersuchen.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass der Grad der Inklusion von Frauen bei geschlechtsneutralen begrifflichen<br />

Alternativen höher ist als bei männlichen Begriffen, eine Tendenz, die über unterschiedliche<br />

Untersuchungen hinweg konstant blieb. Die unterschiedlichen Alternativen riefen<br />

jedoch unterschiedliche Effekte hervor, die jeweils kontextabhängig waren. Die Ergebnisse<br />

werden im Hinblick auf ihre praktischen Konsequenzen in verschiedenen Situationen wie z.B.<br />

der Nominierung von Männern und Frauen für Auszeichnungen oder politische Ämter hin<br />

diskutiert. (Unübers.) (RG)<br />

[10-F] Brömer, Philip, PD Dr. (Bearbeitung):<br />

Salienz und Relevanz geschlechtsbezogener Identität<br />

INHALT: Geschlechtsbezogene Identität wurde in der psychologischen Forschung vor allem als<br />

Identifikation mit der Geschlechtsrolle untersucht. Diese Forschung erfolgte im wesentlichen<br />

aus entwicklungspsychologischer und persönlichkeitspsychologischer Perspektive und betont<br />

die personale Identität. Aus sozialpsychologischer Perspektive kann geschlechtsbezogene Identität<br />

aber auch als ein Aspekt der sozialen Identität gesehen werden, die durch die Identifikation<br />

mit der sozialen Kategorie 'Frau' oder 'Mann' zustande kommt und vor allem durch<br />

interkategoriale soziale Vergleiche bestimmt wird. Die sozialpsychologische Forschung hat


30 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

sich jedoch vor allem mit möglichen Konsequenzen der Identifikation mit einer sozialen Kategorie<br />

beschäftigt und die für die Anwendung des Ansatzes der sozialen Identität auf die geschlechtsbezogene<br />

Identität interessantere Frage nach den förderlichen und hinderlichen Bedingungen<br />

der Identifikation mit einer sozialen Kategorie eher vernachlässigt. Das geplante<br />

Forschungsvorhaben wird die beiden Desiderata der psychologischen Forschung zur geschlechtsbezogenen<br />

und zur sozialen Identität aufgreifen und auf der Basis gängiger Theorien<br />

zur sozialen Identität und zum sozialen Vergleich situative und kognitive Einflüsse auf die<br />

Identifikation mit dem eigenen Geschlecht und damit die temporäre Salienz und situative Relevanz<br />

der geschlechtsbezogenen Identität untersuchen.<br />

METHODE: Es sollen sieben experimentelle Studien mit mehr als 700 Teilnehmer/innen im<br />

Alter von 16-18 Jahren durchgeführt werden.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,<br />

Psychologisches Institut Abt. Sozial- und Persönlichkeitspsychologie (Friedrichstr. 21, 72072<br />

Tübingen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-29-78345, Fax: 07071-29-5899,<br />

e-mail: Philip.Broemer@uni-tuebingen.de)<br />

[11-L] Burbach, Christiane:<br />

Dimensionen des Gender Begriffes, in: Wege zum Menschen : Monatsschrift für Seelsorge und<br />

Beratung, heilendes und soziales Handeln, Jg. 56/2004, H. 4, S. 291-297<br />

INHALT: In diesem Artikel werden die fünf Dimensionen des inzwischen elaborierten Gender<br />

Begriffes differenziert und erläutert.<br />

[12-L] Butler, Judith:<br />

Transformative encounters, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.):<br />

Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 81-98, ISBN: 0-8204-<br />

6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613)<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit Lidia Puigverts Artikel über den Dialogischen Feminismus.<br />

Während die Autorin die Notwendigkeit des Dialogs auch im Hinblick auf soziale<br />

Transformation und die Entwicklung feministischer Theoriebildung betont, so merkt sie doch<br />

kritisch an, dass eine zentrale Voraussetzung für den Dialog die Anerkennung ist, die jedoch<br />

Frauen in der Moderne systematisch verweigert wird. Das Konzept des dialogischen Feminismus<br />

kommt ohne das Konzept der Anerkennung nicht aus. Es wird kritisiert, dass Puigverts<br />

Artikel davon ausgeht, dass soziale Transformation nur in der Moderne möglich ist, und<br />

dass sich alle Feministen daher mit der Moderne identifizieren sollten. Stattdessen plädiert die<br />

Autorin für eine kritische Distanz zum Begriff der Moderne, um im Sinne einer demokratischen<br />

Vision feministischer Politik zu hinterfragen, welche ihrer Ressourcen sinnvoll für einen<br />

feministischen Diskurs sind und welche nicht. (ICH)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 31<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[13-L] Butler, Judith:<br />

The question of social transformation, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert<br />

(Hrsg.): Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 1-28, ISBN:<br />

0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613)<br />

INHALT: In ihrem Beitrag befasst sich die Autorin mit der Frage, was soziale Transformation im<br />

Sinne des Feminismus bedeutet und welche Bedeutung die zugrunde liegenden Theorien für<br />

Prozesse sozialer Transformation haben. Die Theorie selbst wird dabei schon als transformativer<br />

Prozess aufgefasst, die jedoch durch soziale und politische Interventionen unterstützt<br />

werden muss. Mit Bezug auf ihr Werk "Gender Trouble" und die dort elaborierte feministische<br />

Theorie geht es auch um das Verhältnis von Normativität zu sozialen Normen als Teil<br />

der Kulturtheorie von Micheal Warner und Lauren Berlant. Diskutiert wird in diesem Rahmen<br />

die Forderung "erweiterter Normen für eine Garantie lebenswerten Lebens". Besonders<br />

mit Blick auf die Geschlechterfrage oder die Gewalt zwischen den Geschlechtern wird erörtert,<br />

was lebenswertes Leben ausmacht, welches die Bedingungen der Aufrechterhaltung minimaler<br />

biologischer Grundlagen des Lebens sind und was demokratische Politik dazu beitragen<br />

kann, konzeptionell die Möglichkeiten für eine Reproduktion lebenswerter Bedingungen<br />

und ihrer institutionellen Verwirklichung zu schaffen. (ICH)<br />

[14-L] Döge, Peter; Kassner, Karsten; Schambach, Gabriele (Hrsg.):<br />

Schaustelle Gender: aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung, (Wissenschaftliche<br />

Reihe, Bd. 151), Bielefeld: Kleine 2004, 212 S., ISBN: 3-89370-386-1 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-31A2951)<br />

INHALT: "Gender hat sich in den letzten Jahren zunehmend als Analysekategorie etabliert. Allerdings<br />

nimmt sie auch heute keinesfalls einen zentralen Platz im Mainstream der unterschiedlichen<br />

sozial-wissenschaftlichen Disziplinen in Deutschland ein. Vor diesem Hintergrund<br />

hat das Berliner Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung<br />

(IAIZ e.V.) in Kooperation mit dem Büro für Frauenförderung und Gleichstellung der Universität<br />

Lüneburg die Tagung 'Gender als Kategorie in den Sozialwissenschaften' veranstaltet.<br />

Im Rahmen der Tagung erfolgte eine aktuelle Standortbestimmung zum Stellenwert der Kategorie<br />

Gender in unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen (Soziologie, Politikwissenschaft,<br />

Erziehungs- und Kulturwissenschaften). Zugleich sind exemplarisch Ansätze<br />

von Nachwuchswissenschaftlerinnen zur Operationalisierung der Analysekategorie Gender in<br />

verschiedenen Bereichen sozialwissenschaftlicher Forschung präsentiert worden. Der vorliegende<br />

Band enthält die Tagungsbeiträge in aktualisierter und überarbeiteter Form." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Schambach: Vorwort (7-<br />

10); Andrea Maihofer: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung - modischer Trend oder<br />

bedeutsamer Perspektivenwechsel? (11-28); Michael Meuser: Geschlechterforschung und Soziologie<br />

der Männlichkeit (29-40); Katrin Schäfgen / Iris Peinl: Gender in der Soziologie: eigenständige<br />

Teildisziplin und / oder querliegende Mittlerin? (41-51); Vera Moser / Barbara<br />

Rendtorff: Geschlecht als Erklärungs- oder Beobachtungskategorie? Zum Stand der erziehungswissenschaftlichen<br />

Geschlechterforschung (52-60); Peter Döge: Vom Geschlecht zur<br />

Differenz - Perspektiven politikwissenschaftlicher Geschlechterforschung (61-83); Karsten<br />

Kassner: Alltägliche Lebensführung. Habitus und Geschlecht (84-108); Anneli Rüling: Wohlfahrtsstaat,<br />

Geschlechterverhältnisse und familiale Arbeitsteilung - theoretische Überlegungen<br />

(109-134); Daniela Rechenberger: Gender und Medien - Die Konstruktion von gender in


32 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

der japanischen Zeitungsberichtserstattung zur Problematik der 'Trostfrauen' (135-153); Uta<br />

Scheer: Gendered Cyborgs in der Fernsehserie Star Trek: Voyager (154-171); Gabriele<br />

Schambach: Genderaspekte in der Planung des Potsdamer Platzes in Berlin (172-190); Stefanie<br />

Kron: Geschlechterbeziehungen in internationalen Migrationsprozessen: Veränderungen<br />

in / an Orten der Herkunft (191-207).<br />

[15-L] Duval, Bettina; Welger, Andrea:<br />

Virtuelle Communities: das Netz als Sozialraum, in: Christina Schachtner, Gabriele Winker<br />

(Hrsg.): Virtuelle Räume - neue Öffentlichkeiten : Frauennetze im Internet, Frankfurt am Main:<br />

Campus Verl., 2005, S. 239-260, ISBN: 3-593-37726-8<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den gemeinschaftsstiftenden Elementen virtueller Communities,<br />

denn diese sind durch ihre Netzakteurinnen geprägt und erhalten so ihren unverwechselbaren<br />

Charakter, der nicht durch die technischen Grundlagen, sondern durch Inhalte<br />

und soziale Bedingungen wie Regeln und Verhaltenscodes geformt wird. Insofern werden<br />

Online-Gemeinschaften mit Gemeinschaftsmodellen aus dem Offline-Bereich vergleichbar.<br />

Die Ausführungen basieren auf Interviews mit Akteurinnen der virtuellen Frauen- und Mädchennetze<br />

femity, LeaNet, LizzyNet, Webgrrls und Womanticker sowie auf Analysen von<br />

Netzdiskussionen in Foren und Mailinglisten. Diskutiert werden neben den Handlungsmerkmalen<br />

und Regeln auch die emotionalen Merkmale, wie Sehnsucht nach emotionaler Bindung,<br />

Vertrauen, face-to-face-Kontakten sowie soziale Merkmale, z.B. die gemeinsame Identität<br />

als Basis der Gemeinschaftsbildung und der geteilte Sinnzusammenhang in Form von inhaltlichen<br />

Berührungspunkten wie Hobbys, Interessen etc. Dabei wird betont, dass sich die<br />

Zukunft des Sozialraums im virtuellen Netz konstituiert über die Entwicklung und den Austausch<br />

über gemeinsame Ziele, die eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und dauerhafte<br />

virtuelle Gemeinschaft darstellen. (ICH)<br />

[16-F] Ebeling, Kirsten Smilla, Jun.-Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Geschlecht und Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich als Legitimationsbasis für die<br />

Geschlechterverhältnisse des Menschen<br />

INHALT: Oftmals dienen die biologischen Theorien über Geschlecht und Fortpflanzung bei Tieren<br />

und Pflanzen der Legitimation der Geschlechterverhältnisse des Menschen. Wird zum<br />

Beispiel gleichgeschlechtliches Sexualverhalten verstärkt bei Tieren beobachtet und als natürlich<br />

erachtet, so wird auch Homosexualität beim Menschen leichter akzeptiert. Derartige Legitimationen<br />

menschlicher Geschlechterverhältnisse durch zoologische und botanische Darstellungen<br />

von Geschlecht und Fortpflanzungsformen sind schon in den Beschreibungen<br />

pflanzlicher Fortpflanzung durch Carl von Linnè und Erasmus Darwin im 18. Jahrhundert zu<br />

beobachten (Londa Schiebinger 1995) und finden sich in aktuellen Beobachtung von Transgenderphänomenen<br />

im Tierreich (Bruce Bagemihl 1999). Den Autor interessiert, warum Tiere<br />

und Pflanzen als Stellvertreter der Natur so häufig und selbstverständlich als Legitimationsbasis<br />

für die Verhältnisse des Menschen verwendet werden. Mittels einer empirischen Exploration<br />

wird dieser Frage nachgegangen.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung<br />

-ZFG- (26111 Oldenburg)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 33<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0441-798-4436, e-mail: kirsten-smilla.ebeling@uni-oldenburg.de)<br />

[17-L] Hauser, Kornelia:<br />

Gender Studies zwischen Kulturkritik und politischer Affirmation?, in: Ingrid Bauer, Julia<br />

Neissl (Hrsg.): Gender studies : Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck:<br />

Studien-Verl., 2002, S. 171-185, ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-<br />

3H72549)<br />

INHALT: Die Verfasserin spannt einen weiten Bogen von den theoretischen Positionen zu Beginn<br />

der Frauenforschung bis zu neueren Ansätzen aus der Männlichkeitsforschung, die sie<br />

als Voraussetzung für eine gesellschaftspraktische Umsetzung von Gender Studies bewertet.<br />

Die derzeit vorliegenden Ergebnisse sowohl auf dem Gebiet der Forschung als auch der Theorieentwicklung<br />

stuft sie allerdings als wenig vielversprechend ein und verweist hier auf Houellebecq<br />

und Schwanitz. Der Zusammenbruch der staatssozialistischen Länder und der Import<br />

von Poststrukturalismus und Diskurstheorie aus Frankreich und den USA haben, so die<br />

Verfasserin, die Wissenschaftslandschaft grundlegend verändert, vor allem dadurch dass die<br />

"Utopie einer für morgen bereitstehenden besseren Welt" verlorengegangen ist. (ICE2)<br />

[18-L] Heinz, Kathrin; Thiessen, Barbara (Hrsg.):<br />

Feministische Forschung - Nachhaltige Einsprüche, (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung,<br />

3), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 411 S., ISBN: 3-8100-3256-5<br />

INHALT: Der Band ist ein Kooperationsprodukt des Zentrums für feministische Studien an der<br />

Universität Bremen (ZFS); und des Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung<br />

an der Universität Oldenburg (ZFG). Als Diskussionsforen für inter- und transdisziplinäre<br />

Forschungsfragen stellen die Autorinnen mit diesem Band äneuere Untersuchungen<br />

zu Herausbildungen und Bedeutungen von Geschlecht' (10); aus politik-, sozial-, rechts-, kultur-<br />

sowie natur- und technikwissenschaftlicher Perspektive vor. 'Beispielhaft zeigen die Aufsätze,<br />

wie weit geschlechterkritische Inhalte in die Disziplinen eingedrungen sind und welche<br />

interdisziplinären Bezüge bereits bestehen.' (10). Aus dem Inhaltsverzeichnis: Impulse und<br />

Zusammenführungen Marianne Friese: Feministische Bildungsprozesse im Haus der Wissenschaft.<br />

Konzeptionen und institutionelle Erfahrungen von Frauenstudien/gender studies (23-<br />

45); Ilse Modelmog: Erkenntnisse brauchen Räume und Zeiten. Frauen erfinden sie (47-60);<br />

Analysen, Interventionen, Wirkungen: Ulrike Liebert: Geschlechterpolitik im europäischen<br />

Einigungsprojekt (89-109); Ursula Rust: Gender Mainstreaming - auch ein rechtliches Konzept?<br />

(111-121); Karin Gottschall: Erziehung und Bildung im deutschen Sozialstaat. Besonderheiten<br />

und Reformbedarfe im europäischen Vergleich (145-170); Grenzgänge und Überschreitungen<br />

Nachhaltige Verknüpfungen Adelheid Biesecker: Vorsorgendes Wirtschaften -<br />

Wege zu einer nachhaltigen Ökonomie (337-352); Maria-Eleonora Karsten: Hochschulmanagement<br />

- (ein); wesentlicher Ort für die Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit in Forschung,<br />

Lehre und Erkenntnisproduktion (389-407). (ZPol, VS)


34 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[19-L] Helduser, Urte; Marx, Daniela; Paulitz, Tanja; Pühl, Katharina (Hrsg.):<br />

Under construction?: konstruktivistische Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis,<br />

(Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 24), Frankfurt am Main: Campus Verl.<br />

2004, 292 S., ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042)<br />

INHALT: "Der Band versammelt kontroverse Beiträge zur vehement geführten Diskussion um<br />

konstruktivistische Positionen im Spektrum feministischer Theorien. Den Ausgangspunkt<br />

dieser Debatte bildet die Frage, wie Geschlecht bzw. gender und sex 'konstruiert' sind. Hieran<br />

knüpfen sich wissenschafts- und erkenntnistheoretische ebenso wie politische und soziale<br />

Fragen nach dem Gewinn - oder Verlust - einer solchen Perspektive in unterschiedlichen Disziplinen<br />

und Praxisfeldern. Vertreten sind namhafte Autorinnen und Autoren aus Sozial-,<br />

Kunst- und Kulturwissenschaften." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Katharina Pühl, Tanja<br />

Paulitz, Daniela Marx und Urte Helduser: Under construction? Konstruktivistische Perspektiven<br />

in feministischer Theorie und Forschungspraxis - zur Einführung (11-32); Andrea<br />

Maihofer: Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung (33-43); Judith<br />

Butler: Gender-Regulierungen (44-57); Angelika Wetterer: Widersprüche zwischen Diskurs<br />

und Praxis. Gegenstandsbezug und Erkenntnispotenziale einer sozialkonstruktivistischen Perspektive<br />

(58-67); Astrid Deuber-Mankowsky: Konstruktivistische Ursprungsphantasien. Die<br />

doppelte Lektion der Repräsentation (68-79); Mona Singer: The truth is not out there. Konstruktivismus,<br />

Realismus und Technowissenschaften (80-90); Anette Barkhaus und Anne<br />

Fleig: Lebendigkeit als kritischer Begriff. Einspruch gegen die 'bloße' Rede von Materialität<br />

(91-102); Tanja Paulitz: Engendering in Engineering. Zur Historisierung von Konstruktion als<br />

technische und vergeschlechtlichte Metapher (103-116); Werner van Treeck: Gefühlskonstruktionen<br />

und Geschlechterverhältnisse (117-126); Dorothea Dornhof: Geschlecht als wissenschaftliche<br />

Tatsache. Intersexualität zwischen Reifizierung und Destabilisierung von<br />

Zweigeschlechtlichkeit (127-137); Volker Woltersdorff alias Lore Logorrhöe: Zwischen Unterwerfung<br />

und Befreiung Konstruktion schwuler Identitäten im Coming out (138-149); Katharina<br />

Liebsch: Klare Verhältnisse. Konstruktion von Geschlechterdifferenz als politische<br />

Strategie (150-164); Katharina Pühl und Birgit Sauer: Geschlechterverhältnisse im Neoliberalismus.<br />

Konstruktion, Transformation und feministisch-politische Perspektiven (165-179);<br />

Gülay Çaglar: Zum Begriff der Konstruktion in der feministischen Ökonomiekritik (180-<br />

194); Encarnaciôn Gutiérrez Rodriguez: Transversales Übersetzen als dekonstruktive Verstehenspraxis<br />

in den Gender Studies (195-207); Johanna Schaffer: Sichtbarkeit = politische<br />

Macht? Über die visuelle Verknappung von Handlungsfähigkeit (208-222); Katharina Pewny:<br />

'What's Left of Theatre?' Zur Politik theater- und performancetheoretischer Konstruktionen<br />

(223-235); Urte Helduser: Zum Engendering ästhetischer Theorien (236-250); Daniela Marx:<br />

Kommentierte Bibliographie. Zur Debatte um die Konstruiertheit der Kategorie Geschlecht -<br />

eine kommentierte Bibliographie (251-285).<br />

[20-L] Hertzfeldt, Hella; Schäfgen, Katrin; Veth, Silke (Hrsg.):<br />

GeschlechterVerhältnise: Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, (Texte / Rosa-<br />

Luxemburg-Stiftung, Bd. 18), Berlin: Dietz 2004, 339 S., ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-31A9193)<br />

INHALT: "Welche Herausforderungen entstehen aus den sich wandelnden Lebens- und Arbeitsverhältnissen<br />

für feministische Akteurinnen und Akteure? Welche Perspektiven eröffnen sich,<br />

welcher Strategien bedarf es? Und welche Bündnisse und welche Netzwerke sind zu ihrer


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 35<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

Umsetzung notwendig? Zur Beantwortung dieser Fragen wird ein breites Themenspektrum<br />

entfaltet, das von der Analyse aktueller Gendertheorien über die Behandlung geschlechtsspezifischer<br />

Aspekte der gegenwärtigen Wirtschafts- und Sozialpolitik bis hin zur Diskussion um<br />

sexuelle Gewalt reicht. Nicht ausgespart wird auch die hochbrisante Frage nach Geschlechterverhältnissen<br />

in Kriegs- und Nachkriegsgesellschaften. Die Analysen aus Politik, Wissenschaft<br />

und Praxis vermitteln ein umfassendes Bild der gegenwärtigen Diskussionen." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen und Silke Veth: Vorwort (9-<br />

13); Frigga Haug: Gender - Karriere eines Begriffs und was dahinter steckt (15-32); Sylka<br />

Scholz: 'Hegemoniale Männlichkeit' - Innovatives Konzept oder Leerformel (33-45); Lill-<br />

Ann Körber: Politiken der Männlichkeit und Politiken der Repräsentation in Werk und Rezeption<br />

Edvard Munchs (46-55); Heike Raab: Queer meets Gender - Prekäre Beziehung oder<br />

gelungene Koalition? (56-65); Heinz-Jürgen Voß: Queer zwischen kritischer Theorie und<br />

Praxisrelevanz (66-76); Ingrid Jungwirth: Zur Konstruktion von 'Weiß-Sein'- ein Perspektivenwechsel<br />

in der Auseinadersetzung mit Rassismus (77-91); Annette Dietrich: Weiß-Sein<br />

und Geschlecht im Kontext des deutschen Kolonialismus (92-100); Nancy Cheng: Weißes<br />

Coming-Out oder Wie schwarze Frauen weiße ausziehen. Critical Whiteness am Beispiel von<br />

'When night is falling' (101-112); Gisela Notz: Hauptsache Arbeit? Arbeit, Geschlecht und<br />

Politik (113-123); Brigitte Stolz-Willig: Familie und Arbeit zwischen Modernisierung und<br />

(Re-)Traditionalisierung (124-138); Gerda Heck und Susanne Spindler: 'Wir wissen, dass das<br />

Ausbeutung ist.' Geschlecht und Migration, Klischee und Widerspruch (139-155); Hannelore<br />

Buls: Hartz und die Leit/dkultur Familie (156-165); Katja Wolf: Parlamentarische Arbeits-<br />

und Sozialpolitik (166-173); Bettina Musiolek, Nina Ascoly und Ineke Zeldenrust: Die Clean<br />

Cloth Campaign und die Bekleidungsvermarkter - gezähmte Modemultis? (174-181); Christa<br />

Wichterich: Frauenbewegungen und feministische Globalisierungskritik (182-191); Regina<br />

Frey und Maria Kuhl: Wohin mit Gender Mainstreaming? Zum Für und Wider einer geschlechterpolitischen<br />

Strategie (192-208); Chris Schenk: Über Frauenpolitik, Gender Mainstreaming<br />

und die Notwendigkeit der Weiterentwicklung politischer Theorie und Praxis (209-<br />

220); Gunild Lattmann-Kretschmer: Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur? Gedanken zum<br />

Thema aus der Sicht einer kulturpolitischen Sprecherin des Sächsischen Landtages (221-230);<br />

Corinna Voigt-Kehlenbeck: 'Ach, ich weiß - ich bohr in der Nase und mach auf dumm.' Geschlechterreflexive<br />

Perspektiven und jugendliche Inszenierungen (231-242); Ilona Pache: Erfolgsgeschichte<br />

oder Auslaufmodell? Gratwanderungen in den Gender Studies (243-253);<br />

Christine Katz und Tanja Mölders: Aus(nahme)fälle in der Nachwuchsförderung - Qualifizierungen<br />

im Themenfeld Gender und Nachhaltigkeit (254-262); Regina Schleicher: Liasons<br />

manifesto - Netzfeminismus als Praxis von WissenschaftlerInnen (263-266); Ronald Lutz:<br />

Faszination der Gewalt (267-279); Britta Ferchland: Zur politischen Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes<br />

in Sachsen-Anhalt (280-289); Silke-Brigitta Gahleitner: Keine Regel ohne<br />

Ausnahme - Genderaspekte in der Bewältigung sexueller Gewalt (290-297); Constanze<br />

Ohms: Recht lesbisch? Das deutsche Gewaltschutzgesetz und Gewalt in lesbischen Beziehungen<br />

(298-308); Elvira Claßen: Informationsmacht oder -ohnmacht? Die Instrumentalisierung<br />

von Genderstrukturen im Krieg (309-329).<br />

[21-L] Jungwirth, Ingrid:<br />

Zur Auseinandersetzung mit Konstruktionen von 'Weiß-Sein': ein Perspektivenwechsel, in:<br />

Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus<br />

Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 77-91, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-31A9193)


36 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

INHALT: "Weiß-Sein" als Klassifikation für "rassialisierte Subjekte" einzuführen, ermöglicht die<br />

Untersuchung von Prozessen, durch die soziale AkteurInnen von Rassismus privilegiert werden.<br />

Dabei stellt der Perspektivenwechsel hin zu denjenigen, die von Rassismus profitieren,<br />

einen politischen Einsatz dar, erstens Rassialisierungsprozesse als Konstruktionsmodus sozialer<br />

Wirklichkeiten anzuerkennen und zu benennen, zweitens diejenigen zu klassifizieren, die<br />

als "nicht klassifiziert" gelten, und aus diesem Grund für das Allgemeine stehen. Drittens bedeutet<br />

dieser Perspektivenwechsel, diejenigen zu Objekten der Rassismusforschung zu machen,<br />

die als "rassialisierte Subjekte" andere zu "rassialisierten Objekten" machen. Viele Untersuchungen<br />

im Rahmen feministischer Theoriebildung und der "gay- and lesbian studies"<br />

bzw. "queer studies" zeigen, wie Konstruktionen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen<br />

auch über die Zuschreibung zu "Weiß-Sein" hergestellt werden. Die Autorin diskutiert in<br />

ihrem Beitrag die Frage, welche Bedeutung die Klassifizierung "whiteness" oder "Weiß-<br />

Sein", die in den USA und England im Rahmen von antirassistischen Bewegungen aufgekommen<br />

ist und für kultur- und sozialwissenschaftliche Untersuchungen von Rassismus und<br />

rassistischen Verhältnissen eingesetzt wird, für den deutschsprachigen Kontext haben kann.<br />

Sie schlägt für weitere Forschungen über das "Weiß-Sein" Pierre Bourdieus Theorie der symbolischen<br />

Gewalt vor, da sie eine gesellschaftstheoretische Formulierung von Bezeichnungsprozessen<br />

ermöglicht. (ICI2)<br />

[22-L] Klaus, Elisabeth:<br />

Die Konstruktion von Geschlecht im medialen Diskurs: Befunde und Perspektiven der<br />

kommunikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung, in: Ingrid Bauer, Julia Neissl<br />

(Hrsg.): Gender studies : Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck:<br />

Studien-Verl., 2002, S. 67-80, ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H72549)<br />

INHALT: Die Verfasserin stellt in ihrem Überblick über kommunikationswissenschaftliche Aspekte<br />

der Frauen- und Geschlechterforschung drei Strategien vor, die von jeweils unterschiedlichen<br />

erkenntnistheoretischen Positionen ausgehen und unterschiedliche Bedeutungsaspekte<br />

der Kategorie Gender in den Medien und im Journalismus deutlich machen. Während<br />

der die Anfänge der Frauenmedienforschung dominierende Gleichheitsansatz Frauen in erster<br />

Linie als Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse sieht, rückt der Differenzansatz Frauen als in<br />

den Medien Handelnde in den Blick. Eine Weiterentwicklung des Differenzansatzes in Richtung<br />

Poststrukturalismus und Dekonstruktivismus versteht Gender als soziales Konstrukt. Die<br />

drei genannten Strategien bestehen heute nebeneinander fort. Die Verfasserin zeigt, welche<br />

Konsequenzen sie jeweils in Bezug auf Medieninhalte, Journalismus und Rezipienten zeitigen.<br />

(ICE2)<br />

[23-L] Knapp, Gudrun-Axeli:<br />

"Intersectionality" - ein neues Paradigma feministischer Theorie?: zur transatlantischen<br />

Reise von "Race, Class, Gender", in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre<br />

Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23/2005, H. 1, S. 68-81 (Standort: UuStB Köln(38)-M<br />

XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Fokus der angloamerikanischen feministischen Diskurse hat sich in den letzten 20<br />

Jahren immer mehr auf Fragen von Ungleichheit und Differenz verschoben. Symbolisiert<br />

wird diese Entwicklung in der viel zitierten Triade von Race, Class, und Gender, die das Zu-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 37<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

sammenwirken unterschiedlicher Herrschaftsformen und Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen<br />

Formen sozialer Ungleichheit und kultureller Verschiedenheit in den Blick<br />

rückt. Inzwischen ist der von der US-amerikanischen Juristin Kimberlé Crenshaw geprägte<br />

Begriff "intersectionality" zum Leitbegriff geworden, der als paradigmatische Neuorientierung<br />

der Geschlechterforschung verstanden wird. Der Beitrag untersucht, wie die Triade Race,<br />

Class und Gender im deutschsprachigen Kontext aufgenommen wird und welche Bedeutung<br />

sie für die Zukunft feministischer Theorie hat. Ziel ist es, die Herausforderung zu verdeutlichen,<br />

die mit der Problematik der intersectionality für die Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

in Kernbereichen wie der Gesellschaftstheorie und der Ungleichheitsforschung verbunden<br />

ist. Dabei wird betont, dass die Intersektionalität ein bemerkenswertes Potenzial in<br />

sich birgt, über die europäische Moderne in einer neuen kategorialen Konstellation nachzudenken<br />

und zu einer Re-Inspektion der europäischen Moderne in ihrem historischen Zusammenhang<br />

aufzufordern. (ICH)<br />

[24-L] Krones, Tanja:<br />

Fortpflanzungsentscheidungen zwischen Schwangerschaftsabbruch und assistierter Reproduktion:<br />

eine kritische Evaluation der deutschen feministischen bioethischen Debatte, in:<br />

Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg.<br />

23/2005, H. 1, S. 24-39 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag stellt die aktuellen Argumentationsfiguren der deutschen feministischen<br />

bioethischen Debatte hinsichtlich möglicher Reproduktionsentscheidungen dar. Diese werden<br />

auf dem Hintergrund internationaler Diskurse und aktueller empirischer Ergebnisse eigener<br />

Studien kritisch mit Blick auf zentrale feministische Anliegen, insbesondere die Beachtung<br />

von Autonomie, Gleichheit und Differenz beleuchtet. Dabei werden zunächst die Grundzüge<br />

feministischer Bioethik und ihre Verortung innerhalb der feministischen Theoriebildung skizziert.<br />

Methodisches Ziel des Beitrags ist es, analog zum Ansatz Pierre Bourdieus eine selbstreflexive<br />

Anwendung des eigenen Instrumentariums vorzunehmen und den "blinden Fleck"<br />

im deutschen feministischen Bioethikdiskurs in seinen negativen Auswirkungen auf die Frauen<br />

sichtbar zu machen. Dabei wird das Thema Kinderlosigkeit in den Gesamtzusammenhang<br />

reproduktiver Entscheidungen von Frauen gestellt und im besonderen der historischargumentative<br />

Bruch der feministischen bioethischen Diskussion um Möglichkeiten und Gefahren<br />

der Reproduktionsmedizin und Pränataldiagnostik kritisiert. Stattdessen wird mehr<br />

Sensitivität in der Betrachtung unterschiedlicher Lebenssituationen, mehr Vertrauen in autonome<br />

Fortpflanzungsentscheidungen von Frauen und weniger Sozialdeterminismus in der<br />

feministischen Diskussion gefordert. (ICH)<br />

[25-L] Leitner, Andrea:<br />

Gender als mainstream: Doing Gender in Theorie und politischer Praxis, (Reihe Soziologie /<br />

Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie), Wien 2005, 20 S. (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

20050106670; Graue Literatur; URL: http://www.ihs.ac.at/publications/soc/rs70.pdf)<br />

INHALT: "Gender Mainstreaming wird als neues Konzept der Gleichstellungspolitik zwar vielfach<br />

zitiert, bleibt aber in seiner praktischen Umsetzung weit hinter den theoretischen Erwartungen<br />

zurück. Nicht zuletzt deshalb, weil dieser Ansatz meist losgelöst vom feministischen


38 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

Diskurs angewendet wird. Der vorliegende Beitrag geht den theoretischen Grundlagen von<br />

Gender Mainstreaming nach, indem der Ansatz des Doing Gender und der sozialen Konstruktion<br />

von Geschlecht beleuchtet und hinsichtlich seiner politischen Umsetzbarkeit diskutiert<br />

wird." (Autorenreferat)<br />

[26-L] Liebsch, Katharina:<br />

Klare Verhältnisse: Konstruktion von Geschlechterdifferenz als politische Strategie, in: Urte<br />

Helduser, Daniela Marx, Tanja Paulitz, Katharina Pühl (Hrsg.): Under construction? : konstruktivistische<br />

Perspektiven in feministischer Theorie und Forschungspraxis, Frankfurt am Main: Campus<br />

Verl., 2004, S. 150-161, ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042)<br />

INHALT: Die Autorin erörtert die Frage nach der Konstruktion eindeutiger Geschlechterdifferenz<br />

im Kontext von Enttraditionalisierung und Retraditionalisierung: Wie und mit Hilfe welcher<br />

Strategien ist es heute möglich, eindeutige, alle Pluralität ablehnende, moralisch begründete<br />

und traditionale Formen des Geschlechterverhältnisses zu entwerfen? Welche theoretischen<br />

Perspektiven können helfen, einen Geschlechterkonservatismus zu erklären und nachvollziehbar<br />

zu machen, und was leistet hier die Frage nach der Konstruktion von Geschlechterdifferenz<br />

als theoretische Perspektive? Die Autorin geht diesen Fragen am Beispiel des Evangelikalismus<br />

als einer aktuellen Form einer moralisierenden und traditionalen Sexualpolitik<br />

nach. Sie bezieht sich dabei auf eine kleine evangelikale Gruppe, die in den letzten Jahren<br />

häufiger in den Medien vertreten war und die unter dem Namen "Wahre Liebe wartet" voreheliche<br />

Enthaltsamkeit und eine sittliche Lebensführung unter Jugendlichen propagiert. Die<br />

Autorin betrachtet diese Form von Sexualpolitik inhaltlich und theoretisch unter zwei Aspekten:<br />

(1) Wie konstruieren die Akteure eine eindeutige, alle Pluralität ablehnende Moralität?<br />

Wie vollzieht sich die Konstruktion von Eindeutigkeit? (2) Wie und warum werden insbesondere<br />

Puritanismus und Tradition zur Leitlinie des Selbstverständnisses und des Handelns von<br />

Männern und Frauen gemacht? Welche Funktion erfüllt die Konstruktion von Tradition?<br />

(ICI2)<br />

[27-F] Löw, Christine (Bearbeitung):<br />

Antirassistische Feminismen im Zeitalter globaler Migration: eine wissenschaftskritische<br />

Untersuchung von Ethnizität in feministischen Theorien<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />

Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />

Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />

Main)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: C.Loew@soz.uni-frankfurt.de)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 39<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[28-L] Maihofer, Andrea:<br />

Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung, in: Urte Helduser, Daniela<br />

Marx, Tanja Paulitz, Katharina Pühl (Hrsg.): Under construction? : konstruktivistische Perspektiven<br />

in feministischer Theorie und Forschungspraxis, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S.<br />

33-43, ISBN: 3-593-37539-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5042)<br />

INHALT: In ihrem Buch "Geschlecht als Existenzweise" (1995) versuchte die Autorin u.a. zu<br />

zeigen, dass mit der bedeutsamen Einsicht in die soziale Konstruktion von Geschlecht die Gefahr<br />

einer theoretischen Verengung verbunden ist, indem ausschließlich soziale Konstruktionsprozesse<br />

und damit der Nachweis, dass, wo und vor allem wie Geschlecht sozial konstruiert<br />

wird, Gegenstand der Analyse sind. Vernachlässigt werden auf diese Weise - so die<br />

These - zwei andere zentrale Aspekte sozialer Konstruktion: zum einen die Analyse der Effekte<br />

sozialer Prozesse, d.h. der "Materialität", die sie annehmen, und zum anderen der Bezug<br />

auf den gesamtgesellschaftlichen Rahmen, in dem diese Prozesse jeweils stattfinden. Die Autorin<br />

greift im vorliegenden Beitrag die Frage des "Wie" sozialer Konstruktionsprozesse noch<br />

einmal auf, indem sie sich auf die ethnomethodologischen Konzeptualisierungen von Geschlecht<br />

als "Doing gender" im Anschluss an Erving Goffman bezieht. Denn dieser Strang de-<br />

/konstruktivistischer Konzeptionen ist neben dem diskurstheoretischen Verständnis von Geschlecht<br />

als "performativem Akt" im Anschluss an Judith Butler sowohl in der deutschsprachigen<br />

als auch in der anglo-amerikanischen Geschlechterdebatte nach wie vor dominant.<br />

(ICI2)<br />

[29-L] Maihofer, Andrea:<br />

Von der Frauen- zur Geschlechterforschung: modischer Trend oder bedeutsamer Perspektivenwechsel?,<br />

in: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Schambach (Hrsg.): Schaustelle Gender :<br />

aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung, Bielefeld: Kleine, 2004, S. 11-<br />

28, ISBN: 3-89370-386-1 (Standort: UuStB Köln(38)-31A2951)<br />

INHALT: Der Beitrag rekonstruiert die Entwicklung von der Frauen- zur Geschlechterforschung<br />

und bettet darin auch die Entstehung der Männer- resp. Männlichkeitsforschung ein. Mit dieser<br />

Entwicklung ist insgesamt eine folgenreiche theoretische Verschiebung verbunden, die zu<br />

einer Radikalisierung der Perspektive auf Geschlecht führt und zudem die Erforschung der<br />

Geschlechterverhältnisse wieder stärker an Fragen der Gesellschaftstheorie anbindet. Die Geschlechterforschung<br />

wird von der Autorin als eine Radikalisierung der mit der Frauenforschung<br />

aufkommenden Einsicht in die fundamentale Bedeutung von Geschlecht für die Erkenntnis<br />

der Gesellschaft verstanden. Der mit der Frauenforschung einsetzende theoretische<br />

Paradigmenwechsel und die Entstehung einer neuen eigenständigen Forschungsperspektive<br />

werden durch die Geschlechterforschung immens verbreitert und verstärkt. Der patriarchatskritische<br />

Impuls geht dabei keineswegs notwendigerweise verloren. Im Gegenteil: Die Kritik<br />

zielt jetzt überhaupt auf Geschlecht als zentrales gesellschaftliches Organisations- und Herrschaftsprinzip.<br />

Die Sicht auf die Dinge wird damit um ein Vielfaches grundlegender und<br />

komplexer. (ICA2)


40 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[30-L] Maltry, Karola; Holland-Cunz, Barbara; Köllhofer, Nina; Löchel, Rolf; Rausch, Renate<br />

(Hrsg.):<br />

Zukunftsbilder: wie Frauen in dreißig Jahren leben werden - Prognosen und Visionen,<br />

Frankfurt am Main: Helmer 2004, 196 S., ISBN: 3-89741-148-2 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.40597)<br />

INHALT: "Wie wird unsere Welt in dreißig Jahren aussehen? Wie werden Frauen und Männer<br />

dann leben? Geht es in kleinen Schritten voran oder droht ein globales Rollback? In den drei<br />

Jahrzehnten seit dem Siebziger-Jahre-Neustart der Frauenbewegung hat sich die geschlechterpolitische<br />

Lage in nicht wenigen Ländern der Erde deutlich verbessert. Doch nichts scheint<br />

sicher und absehbar zu sein in Zeiten von Globalisierung, neuen Kriegen, frauenpolitischer<br />

Ermüdung und gesellschaftlich umstrittenen Reformprojekten. Längerfristige Zukunftsvorstellungen<br />

zu entwickeln ist daher nicht einfach. In essayistischen Zukunftsbildern wagen renommierte<br />

Sozial- und Politikwissenschaftlerinnen in diesem Band Prognosen und Visionen<br />

zu den Themenbereichen Frauenbewegung, Frauenpolitik, institutionelle Teilhabe und Gender.<br />

Ergänzt werden ihre Perspektiven um die Ergebnisse der Delphi-Studie 'Zukunftswege<br />

von Frauen in Politik und Gesellschaft' des Zentrums für Gender Studies und feministische<br />

Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Ralf Löchel, Karola Maltry, Renate Rausch: Die Zukunft<br />

der Zukunftsforschung. Rückblick auf einen fünfjährigen Forschunsgprozess (7-18);<br />

Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Rolf Löchel, Karola Maltry, Renate Rausch: Zukunftswege<br />

von Frauen in Politik und Gesellschaft. Eine Delphi-Studie (19-62); Ute von<br />

Wrangell: Die Akteurinnen der Frauenpolitik. Auf-Brüche zu einem Szenario 2034 (63-85);<br />

Ilse Lenz: Zukunftsbilder und Zerrspiegel? Die möglichen Zukünfte der internationalen Frauenbewegungen<br />

(89-105); Mechthild Bereswill: Ein Blick auf die zukünftigen Balanceakte<br />

feministischer Politik. Vier Szenarien (109-119); Heike Kahlert: Szenarien sozialen Wandels<br />

nach der schönsten Revolution des 20. Jahrhunderts (123-132); Birgit Sauer: Das Ende der<br />

Politik ist der Anfang von Widerstand. Feminisierung und Basisdemokratie im Vereinigten<br />

Europa (135-150); Regina-Maria Dackweiler: Flaschengeister (153-160); Rolf Löchel:<br />

Nummy. Unterwegs im Jahr 2033 (163-171); Anja Ruf: Ein Abend mit Eva (175-183); Nina<br />

Köllhofer: Reflections (187-190).<br />

[31-L] Meuser, Michael:<br />

Gender Mainstreaming - Festschreibung oder Auflösung der Geschlechterdifferenz?: zum<br />

Verhältnis von Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik, in: Michael Meuser, Claudia<br />

Neusüß (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente, 2004, S. 322-<br />

336, ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur)<br />

INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit dem Verhältnis von Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik.<br />

Der Autor betrachtet die sich herausbildende Praxis des Gender Mainstreaming<br />

aus der Perspektive der Geschlechtertheorie. Von deren Seite wird die geschlechterpolitische<br />

Praxis mit der skeptischen Frage konfrontiert, ob es ihr gelingt, zu einer 'Dekonstruktion'<br />

der bipolaren Geschlechterordnung beizutragen, oder ob sie die bestehende Geschlechterdifferenz<br />

eher festschreibt. Der Autor zeichnet die Entwicklung von der Frauenforschung zu<br />

den gender studies sowie diejenige von der Frauenpolitik zu Gender Mainstreaming nach und<br />

fragt nach Parallelen in diesen Entwicklungen. Die Parallelität der Begrifflichkeit dürfe nicht<br />

darüber hinweg täuschen, dass der Begriff 'gender' in der wissenschaftlichen Diskussion und


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 41<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

der politischen Praxis unterschiedlich verwendet wird. Gender Mainstreaming unterliege der<br />

Gefahr, die in der Gesellschaft übliche Unterscheidung in 'die' Frauen und 'die' Männer zu<br />

bekräftigen, während die Geschlechtertheorie genau diese Einheitlichkeit auflöse. Allerdings<br />

argumentiert der Autor, dass das spannungsreiche Verhältnis von Geschlechtertheorie und<br />

Geschlechterpolitik nicht ungewöhnlich ist. Wissenschaft und Politik folgen unterschiedlichen<br />

Logiken. Es ist das übliche Verwendungsschicksal wissenschaftlicher Konzepte, gemäß<br />

den Relevanzen der politischen Praxis 'klein gearbeitet' zu werden." (Textauszug)<br />

[32-L] Meuser, Michael:<br />

Geschlechterforschung und Soziologie der Männlichkeit, in: Peter Döge, Karsten Kassner,<br />

Gabriele Schambach (Hrsg.): Schaustelle Gender : aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung,<br />

Bielefeld: Kleine, 2004, S. 29-40, ISBN: 3-89370-386-1 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-31A2951)<br />

INHALT: Der Autor skizziert in seinem Beitrag, warum und in welcher Hinsicht Männlichkeit(en)<br />

und die Strukturen männlicher Hegemonie im Rahmen einer Geschlechterforschung<br />

thematisiert werden sollten - unabhängig vom (biologischen) Geschlecht der Forschenden.<br />

Dies wird näher am Beispiel von vier zentralen empirischen Forschungsfeldern einer Soziologie<br />

der Männlichkeit - Männlichkeit und Wettbewerb, homosoziale Männergemeinschaften,<br />

männliche Dominanz und weibliche Anerkennung sowie dem Wandel von Männlichkeitskonstrukten<br />

- ausgeführt. Der Autor konzipiert Geschlecht als relationale Kategorie. Die zentrale<br />

Fragestellung einer Geschlechterforschung, die nach den Konstitutions- und Reproduktionsbedingungen<br />

von Männlichkeit fragt, wird folgendermaßen formuliert: Vor dem Hintergrund<br />

der rezenten Veränderungen im Arrangement der Geschlechter, welche bewirken, dass sich<br />

die männliche Herrschaft nicht mehr mit der Evidenz des Selbstverständlichen durchsetzt,<br />

sind sowohl die Strukturen männlicher Hegemonie zu entschlüsseln als auch Tendenzen eines<br />

Wandels tradierter Männlichkeitskonstruktionen zu erforschen. Daraus ergeben sich für die<br />

empirische Forschung die vier oben genannten Untersuchungsgegenstände. (ICA2)<br />

[33-L] Mogge-Grotjahn, Hildegard:<br />

Gender, Sex und Gender Studies: eine Einführung, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 20<br />

04, 253 S., ISBN: 3-7841-1531-4 (Standort: UuStB Köln(38)-31A672)<br />

INHALT: "Mit ihrem Lehrbuch trägt die Autorin zur Vermittlung von Gender-Kompetenzen für<br />

die Soziale Arbeit bei. Zugleich bietet sie eine allgemeine Einführung in die Entstehung und<br />

Entwicklung, in aktuelle Fragen und Kontroversen der feministischen Frauen- und der Geschlechterforschung.<br />

Die ersten Kapitel sind historisch und systematisch orientiert. In den<br />

weiteren Kapiteln geht es um Sozialisation und Identität, soziale Ungleichheit, Alter und<br />

Migration als Gender-Themen. Von einer soziologischen Betrachtung ausgehend, führt die<br />

Lektüre weiter in das breite Themenfeld der interdisziplinären Gender Studies. Die jedem<br />

Kapitel zugeordneten kommentierten Literaturhinweise und Quellentexte laden zur selbstständigen<br />

Vertiefung ein." (Autorenreferat)


42 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[34-L] Müller, Ursula:<br />

'Objektivität' und 'Wahrheit' sind komplizierter geworden: methodologische Probleme und<br />

Konsequenzen für die Frauen- und Geschlechterforschung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino<br />

(Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books<br />

on Demand, 2003, S. 59-77, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)<br />

INHALT: Der Beitrag konzentriert sich auf die Wissenschaft als Gegenstand der feministischen<br />

Kritik, um dann die Gesellschaftlichkeit der Frauen- und Geschlechterforschung zu verdeutlichen.<br />

Das Engagement der feministischen Wissenschaftskritik richtete sich früh auf den Objektivitätsanspruch<br />

der herrschenden Wissenschaft, die fast ausschließlich von Männern und<br />

noch dazu im Kontext eines näher zu bestimmenden Geschlechterverhältnisses entwickelt<br />

wurde. Der Objektivitätsanspruch der traditionellen Wissenschaft verkennt, so die frühe und<br />

auch die spätere elaborierte feministische Kritik, dass sie lediglich die Sichtweise des männlichen<br />

Geschlechts ausdrückt und somit selektiv ist, ohne dies zu bemerken. Die "Verzerrung"<br />

besteht darin, dass männliche Wissenschaftler "Weiblichkeit" mit Nicht-Wissenschaftlichkeit<br />

assoziieren, alle Bezüge zur Körperlichkeit, Emotionalität und Sinnlichkeit aus dem wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisprozess verbannen und diese Aspekte, die die "Objektivität" stören, an<br />

Frauen delegieren. Trotz der freien und gleichen Geburt nach der Französischen Revolution<br />

wurden Frauen noch für lange Zeit aus dem Status "Bürger" ferngehalten, selbständige Existenzmöglichkeiten<br />

außerhalb der Ehe blieben ihnen so gut wie verwehrt, von Bildung wurden<br />

sie weitgehend ferngehalten und jeder einzelne Schritt hin zur Beteiligung an der Wissenschaft<br />

musste mühsam und langwierig erkämpft werden. Diese gesellschaftliche Realität, so<br />

die These, prägte die Entwicklung der modernen Wissenschaft und die grundlegende Verkennung<br />

ihrer androzentrischen Grundlagen als "objektive" Wissenschaft. (ICA2)<br />

[35-L] Pasero, Ursula (Hrsg.):<br />

Gender - from Costs to Benefits, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, 298 S., ISBN: 3-531-14061-2<br />

INHALT: Unter dem Leitmotiv des Kosten-Nutzen-Paradigmas werden in diesem Band die Veränderungen<br />

im Verhältnis der Geschlechter im Kontext von Wirtschaft und Organisationen<br />

betrachten. Der erste Teil enthält Beiträge, in denen mithilfe von wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Konzepten (besonders der Humankapitaltheorie) die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten<br />

auf den Arbeitsmärkten verschiedener Länder sowie in weiteren gesellschaftlichen Bereichen<br />

untersucht werden. Im zweiten Teil werden anhand von Einzelfallstudien Prozesse<br />

des 'doing gender' in Organisationen veranschaulicht. Die Beiträge im dritten Teil haben verschiedene<br />

Gleichstellungsprojekte zum Thema. Der Sammelband dokumentiert das international<br />

besetzte 6. Symposion zur Geschlechterforschung, das im November 2002 in Kiel stattfand.<br />

Inhaltsverzeichnis: Ökonomische Betrachtungen: Ursula Pasero/Lutz Ohlendieck: Gary<br />

S. Becker revisited: Rational Choice, Humankapital, Diskriminierung (15-30); Marianne<br />

Saam: Gender in growth theory (31-43); Maria S. Floro: Macroeconomic policies, globalization<br />

and gender: Issues and challenges in an era of declining economic security (44-57); R.<br />

W. Connell: Scrambling in the ruins of patriarchy: Neo-liberalism and men's divided interests<br />

in gender change (58-69); Agneta Stark: Ageing and care: Gendered costs and benefits of societal<br />

progress in an international perspective (70-85); Elisabetta Ruspini: The social construction<br />

of health inequalities: The case of Italian women (86-100); Graca Leao Fernandez /<br />

Margarida Chagas Lopez: Gender, life cycle trajectories, and their determinants in the Portuguese<br />

labour market (101-110); Karin Astrid Siegmann: Foreign capital effects on gender


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 43<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

wage differentials in Indonesia (111-131). Gendering in Organisationen: Dana M. Britton:<br />

Gendering in Organizations: Lessons from the prison and other iron cages (135-150); Alice<br />

H. Eagly: More women on the top: The impact of gender roles and leadership style (151-<br />

169); Anke von Rennenkampff / Ulrich Kühnen / Sabine Sczesny: Die Attribution von<br />

Führungskompetenz in Abhängigkeit von geschlechtsstereotyper Kleidung (170-182); Lutz<br />

Ohlendieck: Die Anatomie des Glashauses: Ein Beitrag zum Verständnis des Glass-Ceiling-<br />

Phänomens (183-193); Marion Franke: Die Teilzeitfalle für Frauen - Firewalls im Topmanagement<br />

(194-209); Inger Jonsson: Part-time employment in Swedish retail trade: A gender<br />

perspective on the development of working time patterns (210-220); Sara Charlesworth: Paying<br />

the price: The cost of the equal employment opportunity in the Australian banking industry<br />

(221-235); Esther Ruiz Ben: Looking beyond the software boom: Gendered costs and<br />

benefits? (236-249). Konzepte zur Gleichstellung: Michel E. Domsch / Desiree H. Ladwig:<br />

Management Diversity: Das Hidden-Cost-Benefit-Phänomen (253-270); Karin Grasenick /<br />

Birgit Woitech: Die Bedeutung statistischer Grundlagen und kultureller Analysen für die<br />

Implementierung von Gender Mainstreaming (271-283); Gudrun Sander / Catherine Müller:<br />

Gleichstellungs-Controlling in Unternehmungen und öffentlichen Verwaltungen (284-298).<br />

(ZPol, VS)<br />

[36-L] Pohl, Rolf:<br />

Feindbild Frau: männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen, Zürich: Offizin<br />

Verl. 2004, 551 S., ISBN: 3-930345-36-6<br />

INHALT: "Sexuelle Gewalt ist männlich. Täglich konfrontieren uns die Medien mit Berichten<br />

über 'normale' sexuelle Belästigungen, Vergewaltigungen oder gar Sexualmorde. Was sind<br />

die tieferen Ursachen für dieses Verhalten? Rolf Pohl kommt zu der Erkenntnis, dass diesen<br />

Gewaltformen eine ambivalente bis feindselige Einstellung zu Frauen zugrunde liegt, die als<br />

Tendenz bei fast allen Männern nachweisbar ist. Weiblichkeit wird von Männern unbewusst<br />

als Bedrohung erlebt und deshalb abgewehrt. Pohl weist nach, dass die gängigen Erklärungsversuche<br />

zu kurz greifen, die sexuelle Gewalthandlungen ausschließlich als Ausdruck männlicher<br />

Macht deuten und die Sexualität des Mannes unberücksichtigt lassen. Der Autor verknüpft<br />

den Ursprung geschlechtsbezogener Gewalt mit der geschichtlich-gesellschaftlichen<br />

Entstehung und Entwicklung der männlichen Sexualität und ihrer phallisch-aggressiven Ausrichtung.<br />

Denn entscheidend sind nicht allein die Triebgrundlagen von Sexualität und Aggression,<br />

sondern ihre Bindung an das gemeinsame Objekt: die Frau. Die typisch männliche<br />

Gewaltbereitschaft entspringt einer aus Lust, Angst, Neid, Wut und Hass bestimmten unbewussten<br />

Einstellung zur Weiblichkeit. Anhand einschlägiger ethnologischer und kulturvergleichender<br />

Studien zeichnet der Autor zunächst nach, wie unter dem Druck vorherrschender<br />

Männlichkeitsbilder die Verbindungen von Sexualität und Aggressivität auch in die Körper<br />

eingeschrieben werden. Männliche Initiationsriten unter Ausschluss der Frauen und der gesellschaftlichen<br />

Abwertung von Weiblichkeit sind für die kulturelle Erzeugung hegemonialer<br />

Männlichkeit entscheidend. Im weiteren untersucht Pohl die Wege der männlichen Sozialisation<br />

in westlichen Gesellschaften und setzt sich kritisch mit psychoanalytischen Erklärungsansätzen<br />

auseinander, die er mit neueren sozialpsychologischen Forschungen konfrontiert.<br />

Abschließend diskutiert der Autor das Verhältnis von männlicher Sexualität und Destruktionslust<br />

am Beispiel von Massenvergewaltigungen unter Kriegsbedingungen aus jüngster Zeit.<br />

Hass und Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen, so die Kernthese des Autors, ist auch als Ergebnis<br />

einer Leugnung und Abwehr der männlichen, auf den weiblichen Körper gerichteten


44 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

Begierde zu verstehen. Die durch Frauen ausgelöste sexuelle Erregung bestätigt die Abhängigkeit<br />

des Mannes und entlarvt die im männlichen Autonomiewunsch enthaltene Idee vollkommener<br />

Beherrschung und Kontrolle als wahnhafte Illusion." (Autorenreferat)<br />

[37-L] Puigvert, Lídia:<br />

Equality od differences, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.):<br />

Women & social transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 99-115, ISBN: 0-8204-<br />

6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1613)<br />

INHALT: Der Beitrag stellt eine kritische Betrachtung von Judith Butlers Artikel "The question<br />

of social transformation" dar, in der die Autorin den anhaltenden Dialog und die Kollaboration<br />

mit den "anderen", d.h. nicht-akademischen Frauen als integralen Bestandteil der Geschlechterforschung<br />

betont. Ihre Auffassung, dass die akademische Frauenforschung nicht<br />

das exklusive Sprachrohr zur Artikulation sozialer Probleme aller Frauen darstellt, wird anhand<br />

eines intersubjektiven Dialogs zwischen Laia, einer feministischen Akademikerin, und<br />

Chelo, einer traditionellen Hausfrau, veranschaulicht. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die<br />

Reflektionen über die dringenden Fragen des Feminismus, wie sie auch in Butlers Werk verankert<br />

sind, neue Dimensionen erlangen können, wenn sie die Perspektiven aller "anderen"<br />

Frauen einschließt. Die soziale Transformation der Geschlechterverhältnisse hat einen Punkt<br />

erlangt, an dem es nicht nur um die Überwindung der traditionellen Kategorien von Männlichkeit<br />

und Weiblichkeit geht, sondern auch um die Überwindung der unterschiedlichen Typen<br />

von Weiblichkeit. (ICH)<br />

[38-L] Resch, Marianne; Pleiss, Cordula:<br />

"Leider haben wir hierzu keine Angebote oder Forschungen und planen sie auch nicht":<br />

zum Stand der Geschlechterforschung in der Arbeits- und Organisationspsychologie, in:<br />

Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 14/2005, H. 1,<br />

S. 44-60 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Seit über 15 Jahren wird die androzentrische Perspektive der deutschsprachigen Arbeits-<br />

und Organisationspsychologie kritisiert und gefordert, die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung<br />

zu berücksichtigen sowie bislang vernachlässigte Themen - wie etwa die unbezahlte<br />

Arbeit -in den Blick zu nehmen. Die Erstellung einer Expertise zum Stand der genderorientierten<br />

Arbeitsforschung in der Psychologie bot die Möglichkeit einer aktuellen Bestandsaufnahme.<br />

Umfrageergebnisse sowie Literatur- und Datenbankrecherchen zeigen, dass<br />

bislang weder hinsichtlich der Relevanz geschlechterbezogener Themen für Forschung und<br />

Lehre noch im Hinblick auf Qualitätskriterien geschlechterorientierter Forschung Konsens<br />

innerhalb der Disziplin besteht. Trotz positiver Ansätze aus jüngerer Zeit bedarf es weiterer<br />

Anstrengung, um eine geschlechtersensible Forschungsperspektive in der Arbeits- und Organisationspsychologie<br />

zu etablieren." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 45<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[39-L] Rodenstein, Marianne:<br />

From the local level to the global level and back again: how feminism has spread, in: Ulla<br />

Terlinden (Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and architecture,<br />

Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 19-40, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-<br />

3346)<br />

INHALT: Feministische Bewegungen weisen in verschiedenen Gesellschaften gemeinsame<br />

Merkmale auf. Feministische Theorien wie die Theorie der patriarchalen Gesellschaft und die<br />

postmoderne feministische politische Theorie haben einen bedeutenden Einfluss auf die feministische<br />

Politik. Eine wichtige Quelle für eine in der Praxis relevante feministische Theorie<br />

ist die Entwicklungspolitik für Frauen, beeinflusst von der globalen Frauenbewegung<br />

(Empowerment). Ein weiteres Ergebnis erfolgreichen Lobbyings seitens der internationalen<br />

Frauenbewegung sind die UN-Konferenzen und die hier entwickelten Strategien der UNO<br />

(Gender Mainstreaming). Eine dritte Ebene feministischer Politik betrifft das politische System<br />

der Nationalstaaten und die Rolle, die Frauen auf dieser Ebene spielen. (ICE)<br />

[40-L] Rose, Barbara:<br />

Sich Sorgen gestern, heute und morgen: alte und neue Kitchen Stories, in: Widersprüche :<br />

Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 24/2005,<br />

Nr. 2 = H. 92, S. 37-49 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Die Autorin knüpft mit dem Beitrag an den Tatbestand des doing gender an, indem sie<br />

die gegenwärtig geführte Care-Debatte aufgreift und an diese empirische sowie sozial- und<br />

arbeitsmarktpolitische Fakten anlegt, um die Orte des Sorgens, welche nach wie vor 'den<br />

Frauen gehören', zu identifizieren. Vor diesem Hintergrund rekapituliert sie den feministischen<br />

Diskurs um Care und fragt, welche Perspektiven dieser für eine Anerkennung von Care<br />

als gesellschaftlich notwendiger, als Gattungstätigkeit bieten kann." (Autorenreferat)<br />

[41-L] Schabus, Melitta:<br />

Geschlecht und Organisation: ein Vergleich zwischen betriebswirtschaftlichen Theorien und<br />

feministisch-utopischen Konzepten, München: Hampp 2004, 95 S., ISBN: 3-87988-846-9<br />

INHALT: "In einem Wechselspiel der Disziplin lässt die Autorin betriebswirtschaftliche Theorien<br />

und feministische Utopien aufeinanderprallen. Wo verzahnen sich diese so gegensätzlichen<br />

Herangehensweisen? Wie verhalten sie sich zueinander im Spiel der Anziehung und Abstoßung?<br />

Was wird aus den Utopien der feministischen Bewegung, wenn sie in betriebswirtschaftliche<br />

Theorien integriert werden? Und was ist der Ausweg aus dem Dilemma, wenn eine<br />

betriebswirtschaftliche Theorie die Utopie in seine Umklammerung zwingt? Die zentrale<br />

These der Autorin ist, dass die Widersprüchlichkeit des rational-technokratischen Ansatzes<br />

betriebswirtschaftlicher Theorien immer dann augenscheinlich wird, wenn gesellschaftspolitische<br />

Entwicklungen und ihre soziologisch-philosophischen Theorien dazu verwendet werden,<br />

eine Öffnung betriebswirtschaftlicher Theorien gegenüber gesellschaftspolitischen Forderungen<br />

vorzuspielen." (Autorenreferat)


46 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[42-L] Schinzel, Britta:<br />

Geschlechterverhältnis und Technikentwicklung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino<br />

(Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand,<br />

2003, S. 81-95, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)<br />

INHALT: Die Technik und ihre Produkte haben einen großen Einfluss auf die Gestaltung sozialer<br />

Kontexte: Sie können dazu beitragen, soziale und vermittelt auch Geschlechterbverhältnisse<br />

zu verfestigen, sie können sie aber auch umgekehrt verändern helfen. Der vorliegende Beitrag<br />

versucht dies an Beispielen aus der Informatik zu verdeutlichen. Die Autorin unterscheidet<br />

zunächst Ebenen der Analyse bzw. Artefakte.Durch die strukturelle und symbolische Ebene<br />

hindurch können sich Forschungen zum Verhältnis von Technik und Geschlecht auf der Ebene<br />

der Artefakte ansiedeln (Technology of Gender). Da diese Artefakte wiederum in der sozialen<br />

Welt symbolisch und strukturierend wirken, drehen sich so Ursachen und Wirkungen des<br />

Verhältnisses von Technik und Geschlecht in einer sich stets erneuernden Schleife des de-<br />

und regendering. Für das degendering sollten sich Analyse und Konstruktion auch eng koppeln.<br />

Technik und ihre Produkte sind immer ein Ausdruck der Gesellschaft, in der sie entwickelt<br />

werden. So ist es nicht überraschend, dass sich auch die Geschlechterverhältnisse in der<br />

westlichen Welt innerhalb von Technik abbilden. Die soziale Formung von Technik wird<br />

auch als Vergeschlechtlichung der Technik darin fassbar, dass soziale Strukturierungen und<br />

Strukturen technologisch rekonstruiert und in Software "eingebacken" werden und dass diese<br />

auf ihre soziale Umwelt zurückwirken und alte geschlechtliche Strukturen verfestigen.<br />

(ICA2)<br />

[43-L] Schmitz, Sigrid; Schinzel, Britta (Hrsg.):<br />

Grenzgänge: Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaften, Frankfurt am Main:<br />

Helmer 2004, 173 S., ISBN: 3-89741-155-5 (Standort: Techn. HSB Aachen(82)-Lf1004)<br />

INHALT: "Die Geschlechterforschung in den Technik- und Naturwissenschaften versucht Geschlechtergrenzen<br />

aufzulösen und Dichotomien zu dekonstruieren, wird jedoch auf Schritt<br />

und Tritt mit der Ungleichheit der Geschlechter konfrontiert. Indessen hat sich auch hier eine<br />

kritische Geschlechterforschung entwickelt, die die Situation von Frauen, die Geschlechterkonstruktionen<br />

und die methodisch-epistemologischen Vorgehensweisen analysiert. Die vorliegende<br />

Publikation bietet Einblicke in die theoretischen Grundlagen und aktuellen Diskussionen<br />

der Gender Studies in den Technik- und Naturwissenschaften mit dem Ziel, den Dialog<br />

mit den Gesellschaftswissenschaften zu fördern. Die Autorinnen liefern eine Reihe von<br />

Beispielen, von der konstruktiven Veränderung von 1T-Produkten beim E-Learning bis hin<br />

zur spannenden Frage der Wirkmacht 'neuer' Körperbilder in der digitalen Bildkultur." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Sigrid Schmitz: Einblicke: Genderforschung in Informatik und<br />

Naturwissenschaften im interdisziplinären Diskurs (7-12); Frances Grundy: Arbeiten an den<br />

Grenzlinien - Möglichkeitenund Probleme der Interdisziplinarität (13-29); Britta Schinzel:<br />

Epistemische Veränderungen an der Schnittstelle Informatik und Naturwissenschaften (30-<br />

49); Kerstin Palm: Was bringt die Genderforschung eigentlich den Naturwissenschaften? (50-<br />

64); Cecile K. M. Crutzen: Questioning Gender, Questioning E-Learning (65-88); Ruth<br />

Meßmer: Gender und Diversität in E-Learning:theoretische und technische Konzepte (89-98);<br />

Elisabeth Grunau: Navigationsstrategien beim Lernen im Netz - eine Frage des Geschlechts?<br />

(99-107); Katharina Schmidt: Topic Maps - Vernetzte Strukturen (108-117); Sigrid Schmitz:<br />

Körperlichkeit in Zeiten der Virtualität (118-132); Katrin Nikoleyczik: NormKörper: 'Ge-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 47<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

schlecht' und 'Rasse' in biomedizinischen Bildern (133-148); Bärbel Mauß: 'Genomic Imprinting'<br />

im Kontext feministischer Kritik (149-163); Britta Schinzel: Ausblicke (164-169).<br />

[44-L] Scholz, Sylka:<br />

'Hegemoniale Männlichkeit': Innovatives Konzept oder Leerformel?, in: Hella Hertzfeldt,<br />

Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik<br />

und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 33-45, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

31A9193)<br />

INHALT: Die Autorin stellt zunächst die zentralen Prämissen des Konzeptes "hegemoniale<br />

Männlichkeit" vor, welches von Robert W. Connell in den 1980er Jahren entwickelt wurde<br />

und Teil einer umfassend konzipierten "Soziologie der Männlichkeit" ist. Für die Organisation<br />

des Geschlechterverhältnisses sind nach Connell vor allem drei Dimensionen ausschlaggebend:<br />

Macht, Produktion/Arbeit und Sexualität. Connell orientiert sich in seiner Konzeptionalisierung<br />

des Geschlechterverhältnisses an feministischen, neomarxistischen und strukturalistischen<br />

Theorien, die die fundamentale Bedeutung der geschlechtlichen Arbeitsteilung<br />

und der gesellschaftlichen Kontrolle und kulturellen Konstruktion der Sexualität für die historische<br />

Grundlegung und Reproduktion männlicher Herrschaft herausgearbeitet haben. Die<br />

Autorin weist in ihrer Kritik an Connells Konzept darauf hin, dass man von verschiedenen<br />

Versionen hegemonialer Männlichkeit in einer Gesellschaft ausgehen muss. Sie schlägt ein<br />

anderes Verständnis von hegemonialer Männlichkeit vor, das sich am generativen Prinzip der<br />

sozialen Reproduktion von Männlichkeit orientiert. Als weiteres Arbeitsfeld bietet sich eine<br />

Verknüpfung von Connells und Bourdieus Ansatz an. Während Connell in seinen Arbeiten<br />

den Wandel von Männlichkeit(en) fokussiert, richtet sich Bourdieus Blick auf die permanente<br />

Reproduktion von männlicher Macht. Durch eine Verbindung beider Theorieansätze können<br />

nach Meinung der Autorin sowohl die Prozesse der Reproduktion als auch die der Transformation<br />

von Männlichkeit(en) und männlicher Hegemonie genauer analysiert werden. (ICI2)<br />

[45-L] Sommerbauer, Jutta:<br />

Differenzen zwischen Frauen: zur Positionsbestimmung und Kritik des postmodernen Feminismus,<br />

Münster: Unrast-Verl. 2003, 133 S., ISBN: 3-89771-300-4<br />

INHALT: Die aktuellen feministischen Diskussionen kreisen wesentlich um die Dekonstruktion<br />

von Geschlecht sowie die Ausdifferenzierung und Pluralisierung weiblicher Lebensentwürfe.<br />

Damit ist aber nicht selten die Entkoppelung der Debatte von politischen Forderungen und<br />

(gesamt)gesellschaftlicher Analyse verbunden, unter anderem auch deshalb, weil nicht mehr<br />

umstandslos mit der Kategorie 'Frau' argumentiert werden kann. Die Autorin diskutiert kritisch,<br />

inwieweit aktuelle feministische Theorieansätze und Debatten ihre politische Sprengkraft<br />

verloren haben und entwickelt erste Ansatzpunkte zu einer Repolitisierung feministischen<br />

Denkens. Sie wendet sich dagegen, dass alte Argumentationsstrategien wiederholt werden.<br />

Vielmehr fordert sie, die Kritik der jüngeren Theoretikerinnen zu verarbeiten und den<br />

wesentlichen gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen. (ZPol, VS)


48 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[46-L] Sturm, Gabriele:<br />

Das gesellschaftliche Geschlechterverhältnis als Konfliktfeld, in: Peter Imbusch, Ralf Zoll<br />

(Hrsg.): Friedens- und Konfliktforschung : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2005, S. 409-444, ISBN: 3-531-14426-X<br />

INHALT: Geschlecht ist, wie jede Kategorie gesellschaftlicher Ordnung, durch vorgängige gesellschaftliche<br />

Prozesse strukturiert und wirkt gleichzeitig strukturierend auf aktuelles und<br />

zukünftiges Geschehen ein. Damit verweisen Konflikte um Geschlecht auf aktuelle psychische<br />

oder soziale Probleme, auf veränderte öffentliche Diskurse, auf Unstimmigkeiten in individuellen<br />

oder kollektiven geschlechtsbezogenen Praktiken oder auf unangepasste Räume<br />

und Zeiten mit ihren jeweiligen materialisierten Geschlechtszuweisungen. Dies bedeutet nach<br />

der These der Autorin, dass sich eine wissenschaftliche Thematisierung von Geschlecht nicht<br />

länger auf eine biologisch bzw. anthropologisch begründete Unterscheidung von Genusgruppen<br />

berufen kann, sondern jeweils die Relevanzkriterien suchen muss, die den Problemstellungen<br />

angemessen sind. Die Autorin thematisiert das Geschlechterverhältnis als Konfliktfeld<br />

und unterscheidet vier verschiedene Analyseebenen: die Ebene der persönlichen Beziehungen<br />

zwischen Geschlechtsindividuen, die Ebene der überindividuellen Herstellung von<br />

Geschlechterdualität, die Ebene der Genusgruppendifferenz als Ordnungsraster sowie die Ebene<br />

der Geschlechterklassifikation und Sexuierung. Diese Untergliederung durchzieht die<br />

vorliegende Darstellung exemplarischer Konfliktgegenstände, der jeweiligen Akteure und<br />

Austragungsformen sowie der möglichen Konfliktregelungen. (ICI2)<br />

[47-L] Terlinden, Ulla:<br />

"Public man" and "private woman": discourse and practice in western societies, in: Ulla Terlinden<br />

(Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and architecture,<br />

Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 41-56, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-<br />

3346)<br />

INHALT: Die Verfasserin arbeitet die Einbettung des Geschlechterverhältnisses in den wirtschaftlichen<br />

und kulturellen Wandel der vergangenen Jahrhunderte heraus. Mit der wirtschaftlichen<br />

und physischen Trennung von Erwerbsarbeit und Haus entstehen Öffentlichkeit<br />

und Privatheit als neue kulturelle Sphären. Die häusliche Privatsphäre, in der die Hausfrau tätig<br />

ist, ist das Ergebnis der Verlagerung der Arbeit in Werkstätten und Fabriken. Aus dieser<br />

Trennung von Hausarbeit und Erwerbsarbeit leitet sich im bürgerlichen Diskurs ein Kanon<br />

kontrastierender Werte und Attribute ab, die den Gegensatz von Privatsphäre einerseits, Büro<br />

und Fabrik andererseits ebenso konstituieren wie den Gegensatz von Mann und Frau. Der utopische<br />

Diskurs propagiert andere Geschlechtsbilder, setzt sie aber nicht in gesellschaftliche<br />

Praxis um. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wird das normativ diskriminierende Bild der "privaten<br />

Frau" von renommierten Philosophen wie Arendt und Habermas unterstützt. Die Einbrüche,<br />

die Frauen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in Politik und Wirtschaft unternommen<br />

haben, machen jedoch den Weg für die Frau in die Öffentlichkeit frei. (ICEÜbers)<br />

[48-L] Terlinden, Ulla (Hrsg.):<br />

City and gender: international discourse on gender, urbanism and architecture, (Schriftenreihe<br />

der Internationalen Frauenuniversität 'Technik und Kultur', Bd. 12), Opladen: Leske u.<br />

Budrich 2003, 230 S., ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-3346)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 49<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

INHALT: Content: Ulla Terlinden: Visions of the City. Introduction (7-18); Marianne Rodenstein:<br />

From the Local Level to the Global Level and Back Again. How Feminism has Spread<br />

(19-40); Ulla Terlinden: 'Public Man' and 'Private Woman': Discourse and Practice in Western<br />

Societies (41-56); Ursula Paravicini: Public Spaces as a Contribution to Egalitarian Cities<br />

(57-82); Kerstin Dörhöfer: Symbols of Gender in Architecture and Urban Design (83-104);<br />

Rachel Kallus: Gender Reading of the Urban Space (105-132); Aysegul Baykan: Urban Geography<br />

and Women in the Periphery's Metropolis: The Example of Istanbul, Turkey (133-<br />

150); Ruth Becker: What's Wrong with a Female Head? (151-176); Giulietta Fadda: Urban<br />

Sustainability, Quality of Life and Gender (177-190); Beverly Willis: Towards a Sustainable<br />

City (191-208); Christine Bauhardt: Ways to Sustainable Transport: Gender and Mobility<br />

(209-228).<br />

[49-L] Villa, Paula-Irene:<br />

"Sich bewegen, um die Verhältnisse zu verändern": räumliche, subjektbezogene und politische<br />

Dimensionen des Bewegungsbegriffs in der feministischen Theorie und Praxis, in: Gabriele<br />

Klein (Hrsg.): Bewegung : sozial- und kulturwissenschaftliche Konzepte, Bielefeld: transcript<br />

Verl., 2004, S. 239-262, ISBN: 3-89942-199-X (Standort: ULB Münster(6)-3H80069)<br />

INHALT: Die Autorin thematisiert die räumlichen, subjektbezogenen und politischen Dimensionen<br />

von sozialen Bewegungen aus der Perspektive feministischer Theorie und Praxis. Sie<br />

zeichnet die verschiedenen metaphorischen Bedeutungen des Bewegungsbegriffs nach und<br />

diskutiert die Denkfigur des feministischen Subjekts, das sie als ein bewegtes, rastloses und<br />

nomadisches umschreibt. Sie versucht zu zeigen, dass vor allem Dynamik die Bewegungssemantik<br />

und die materiellen Praxen in den vorherrschenden Spielarten der feministischen Theorie<br />

und Praxis prägt. Die in-sich-ruhende Verwurzelung an einem symbolischen oder materiellen<br />

Ort scheint nicht Thema von Feministinnen zu sein, was wiederum nur aus der Verklammerung<br />

von feministischer Theorie und Praxis zu verstehen ist. Nur eine Perspektive, die<br />

die feministische Theorie in ihren komplexen Bezügen zur feministischen Bewegung einbettet,<br />

kann nach Ansicht der Autorin nachvollziehen, welche Spuren sozialer und politischer<br />

Reflexionen ihre Begriffe aufweisen. Sie weist abschließend auf die paradoxe Konvergenz<br />

von hegemonialen und marginalen Diskursen hin, wie sie in der Gleichzeitigkeit von ökonomischen<br />

Imperativen der Mobilität, der Dynamik und der Bindungslosigkeit einerseits und<br />

der feministischen Rastlosigkeit des Subjekts andererseits aufscheint. (ICI2)<br />

[50-L] Villa, Paula-Irene:<br />

Vom Sein und Werden: Sozialisation und Konstruktion von Geschlecht, in: DISKURS : Studien<br />

zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 14/2004, H. 2, S. 65-73 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Der Beitrag greift in die 'alte' und neu entflammte Debatte um die Brauchbarkeit des<br />

Konzepts der 'geschlechtsspezifischen Sozialisation' ein. Dabei stehen Konvergenzen sowie<br />

Differenzen von konstruktivistischen und sozialisationstheoretischen Perspektiven im Mittelpunkt.<br />

Ausgehend von Texten aus der ersten Frauenbewegung - vor allem Hedwig Dohm -<br />

über die existenzialistische Philosophie Simone de Beauvoirs bis zu Judith Butlers Begriff<br />

des 'postsouveränen Subjekts' werden Kernideen zum Zusammenhang zwischen individueller<br />

Sozialisation und Geschlecht als Strukturkategorie nachgezeichnet und kritisch diskutiert (Es-


50 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

sentialismus, Subjektbegriff, Prozesshaftigkeit), die ihrerseits eine der Grundfragen soziologischen<br />

Denkens betreffen - die nach dem Verhältnis von Struktur und Person bzw. Individuum<br />

und Gesellschaft. Am Ende steht ein Ausblick auf Möglichkeiten der Verknüpfung von Mikro-<br />

und Makroperspektive anhand der Kategorien 'Konstitution' und 'Konstruktion'." (Autorenreferat)<br />

[51-L] Voß, Heinz-Jürgen:<br />

Queer zwischen kritischer Theorie und Praxisrelevanz, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen,<br />

Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin:<br />

Dietz, 2004, S. 66-76, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193)<br />

INHALT: Der Autor stellt die radikale Kritik der normativen Zweigeschlechtlichkeit von so genannten<br />

"Queertheorien" vor, welche Unterdrückungs- und Abhängigkeitsverhältnisse aufbrechen<br />

und jedem Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen wollen. Dabei muss<br />

dem Autor zufolge einerseits auf feministische Theorien zurückgegriffen werden, um die<br />

patriarchalen Macht- und Herrschaftsverhältnisse deutlich zu machen und aufzulösen. Andererseits<br />

ist "queer" aber auch gefordert, über einen radikalen Feminismus hinauszugehen, um<br />

die Auswirkungen von Zweigeschlechtlichkeit, das Herausbilden kollektiver Identitäten, die<br />

Einteilung in Mehrheiten und Minderheiten sowie die Stilisierung "des Anderen" anzugreifen.<br />

Der Autor nimmt eine kritische Betrachtung von theoretischen Queerkonzepten in Bezug auf<br />

ihre Praxisrelevanz vor und skizziert abschließend die Vision einer "verqueeren Gesellschaft".<br />

(ICI2)<br />

[52-L] Walter, Willi:<br />

Genderforschung gleich Frauenforschung?: Verschwinden des Geschlechts oder neue Erkenntnisdimension?,<br />

in: Bettina Boeckle, Michael Ruf (Hrsg.): Eine Frage des Geschlechts : ein<br />

Gender-Reader, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 39-54, ISBN: 3-531-14271-2<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-31A810)<br />

INHALT: Die Tendenz zur Genderforschung wurde aus der Sicht der feministischen Frauenforschung<br />

vielfach kritisch diskutiert. Der Verfasser zeigt aus der Sicht der Männerforschung,<br />

dass die beliebige Verwendung des Genderbegriffs problematisch ist und zu einem mehrfachen<br />

Verschwinden des Geschlechts aus dem Forschungsbewusstsein führt: Das Geschlecht<br />

der Männer verschwindet auf der Ebene der Forschungsinhalte und das Geschlecht der forschenden<br />

Subjekte entschwindet aus dem reflexiven Bewusstsein. Die Wirkungsweise dieser<br />

beiden Mechanismen illustriert der Verfasser am Beispiel des Metzler-Lexikons zu Gender<br />

Studies/Geschlechterforschung und am Beispiel des Diskurses zu häuslicher Gewalt. Der<br />

Verfasser plädiert abschließend für eine ihrem Namen tatsächlich gerecht werdende Geschlechterforschung,<br />

die aus dem fruchtbaren Dialog bewusster Frauen- und Männerperspektiven<br />

entsteht. (ICE2)<br />

[53-L] Warnke, Krista; Lievenbrück, Berthild (Hrsg.):<br />

Gender studies: Dokumentation einer Annäherung, (Musik und : eine Schriftenreihe der Hochschule<br />

für Musik und Theater Hamburg. N. F., Bd. 5), Berlin: Weidler 2004, 260 S., ISBN: 3-<br />

89693-402-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2003.2081)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 51<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

INHALT: "Mit dieser Veröffentlichung wird eine Auswahl von Vorträgen der ersten und zweiten<br />

Ringvorlesung Gender Studies an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in den<br />

Jahren 1999-2001 dokumentiert. Der erste Teil des Buches enthält Themen aus dem Bereich<br />

der Musik: Bedeutung der Kategorie Gender für die Musikwissenschaft, Sozialgeschichte unter-schiedlicher<br />

Instrumente, Rolle der Frau in der Oper, geschlechtsspezifisches Verhalten<br />

bei Vorschulkindern. Im zweiten Teil werden unterschiedliche Wissensdisziplinen behandelt:<br />

Biologie, Sozialgeschichte, Architektur, Tanzkunst, Kunstgeschichte. Im dritten Teil werden<br />

19 Komponistinnen vorgestellt, die in den Jahren 1997-2001 an der Hochschule in Kone<br />

Workshops und Seminaren vortrugen. Das Buch ist eine Dokumentation der Annäherung an<br />

Gender und die Begegnung mit Komponistinnen in Vorträgen, Bilde und Notenhandschriften."<br />

(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Veronika Busch: Der-Die-Das Musik. Zur Bedeutung<br />

der Kategorie Gender für die Musikwissenschaft (17-24); Melanie Unseld: Ausposaunt!<br />

- Wie die Posaune zu einem 'unweiblichen' Instrument wurde (25-36); Gudrun Jalass: Von<br />

'weiblichen' und 'unweiblichen Instrumenten (37-43); Corinna Herr: Was ist aus Medea geworden?<br />

Die Rolle der Frau in der Oper (45-62); Juliane Ribke: Von Natur aus so? Einige<br />

Merkmale geschlechtsspezifischen Verhaltens bei Vorschulkindern (63-75); Kerstin Palm:<br />

Der Naturbezug der Musikanthropologie aus der Perspektive der feministischen Biologieforschung<br />

(81-89); Gunilla-Friederike Budde: 'Die Entdeckung der modernen Frau'. Zur Sozialgeschichte<br />

der Frauen im 20. Jahrhundert (91-108); Dörte Kuhlmann: Von Frauenzimmern<br />

und Frauenhäusern (109-121); Gabriele Klein: Performing Gender: Tanz, Kunst, Geschlecht<br />

(123-134); Peter Rautmann: Unerhört. Zur Wechselbeziehung künstlerischer Positionen von<br />

Künstlern und Künstlerinnen im 20. Jahrhundert (135-165); Peter Michael Hamel: Begegnungen<br />

mit Komponistinnen des 20. Jahrhunderts an der Hochschule für Musik und Theater<br />

(171-174); Jan Dvorak: Begegnung mit dem Neuen. Zwei Konzerte mit Werken zeitgenössischer<br />

Komponistinnen (175-177); Frangis Ali-Sade (178-179); Renate M. Birnstein (180-<br />

181); Violeta Dinescu (182-183); Sofia Gubaidulina (184-185); Adriana Hölszky (186-187);<br />

Babette Koblenz (188-189); Joan La Barbara (190-191); Elzbieta Sikora (192-193); Ruth<br />

Zechlin (194-195); Krista Warnke: Begegnungen mit asiatischen Komponistinnen Ost-<br />

West/West-Ost (196-199); Younghi Pagh-Paan (200-201); In-Sun Cho (202-203); Hope Lee<br />

(204-205); Darlen Bakke: hörenriechensehen. Charlotte Seither in der Komponistinnenreihe<br />

'Unerhört' (206-207); Charlotte Seither (208-209);Lena Blank: Ein Brief, der niemals abgeschickt<br />

wurde (210-211); Grete von Zieritz (212-213); Katja Prante/ Berthild Lievenbrück/Hano<br />

Andersen: Sechs Hamburger Komponistinnen: Rückblick auf ein Seminar<br />

(214-223); Felicitas Kuckuck (224); Nicola Kruse (225); Ulrike Schmid (226) Christine K.<br />

Brückner (227); Krista Warnke: Ein Himmel - eine Erde. Gespräch mit der Komponistin Jin-<br />

Ah Ahn (228-230); Jin-Ah Ahn (232-233); Beatrix Borchardt/Kirsten Reese/Sophie Fetthauer:<br />

http://mugi.hfmt-hamburg.de ist startklar! (234-242).<br />

[54-L] Wollrad, Eske:<br />

Weißsein im Widerspruch: feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion,<br />

Frankfurt am Main: Helmer 2005, 217 S., ISBN: 3-89741-176-8<br />

INHALT: Die Autorin problematisiert die Normativität von Weißsein als "Rasse"-Konstrukt und<br />

gewaltsame gesellschaftliche Realität. Sie beschreibt zunächst die Entstehung und die<br />

Schwerpunkte der angloamerikanischen "Critical Whiteness Studies" und untersucht ihre Bedeutung<br />

für den bundesdeutschen Kontext, wobei sie auch auf Schwachstellen der Rassismus-<br />

und Geschlechterforschung im Hinblick auf eine Auseinandersetzung mit postkolonialer The-


52 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

1 Theoretische Arbeiten zu Feminismus, Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

oriebildung hinweist. Sie erörtert ferner historische, theologische und philosophische Aspekte<br />

der Entstehung des Mythos "Weißsein" und beleuchtet das Verhältnis von Kultur, Hybriditätsdiskursen<br />

und Rassismus. Weitere Schwerpunkte ihrer Studie sind u.a. die Rolle von<br />

Weißsein als Ware, die Inszenierungen weißer Weiblichkeit im Hollywood-Film sowie die<br />

Hintergründe und Herausforderungen des Scheiterns von Schwarz-Weißen-Bündnissen. Die<br />

Autorin stellt abschließend einige praxisbezogene Ansätze und Materialien für die antirassistische<br />

Bündnisarbeit vor. (ICI)<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[55-F] Abu Sharkh, Miriam, Dr. (Leitung):<br />

Reducing gender-discrimination world wide: what works and why. The global spread and<br />

(unintended) impact of labor legislation and social movements<br />

INHALT: The proposal seeks to apply the world society and social movement paradigms to study<br />

gender discrimination in the labor market in a globalizing world. The purpose is both to<br />

widen the scope of gender studies and to advance the world society and social movement<br />

theories. Research in line with the world society paradigm has been criticized for not examining<br />

whether transnational norms are implemented and yield the desired outcomes. lt has also<br />

paid scant attention to gender issues in the labor market. Both limitations will be addressed in<br />

the proposed research project. The questions the research thereby asks are four. (1) Which<br />

types of nations ratify the antidiscrimination conventions of the International Labour Organization?<br />

(2) Does ratification prompt the implementation of anti-discrimination legislation into<br />

national Iaw? (3) Under which conditions does such ratification and national legislation impact<br />

women's labor market status? (4) What are the interaction and feedback effects of these<br />

processes an poverty, inequality and democratization? These questions will be addressed in a<br />

quantitative study with comparative, longitudinal data for all nation states through the modern<br />

post-World War II period. The quantitative results will be followed up by qualitative case<br />

studies in phase II.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Abu Sharkh, M. (Eisenacherstr. 109, 10777 Berlin)<br />

[56-L] Ahrens, Petra; Kletzing, Uta; Kühl, Jutta:<br />

Instrumente von Gender Mainstreaming in der Verwaltungspraxis, in: Michael Meuser,<br />

Claudia Neusüß (Hrsg.): Gender Mainstreaming : Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente,<br />

2004, S. 306-320, ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur)<br />

INHALT: "Die Autorinnen fokussieren in ihrem Beitrag auf die Frage von geeigneten Instrumenten<br />

in den Praxen der Verwaltung. Sie unterstreichen die Anschlussfähigkeit zu den Ansätzen<br />

der Verwaltungsmodernisierung. Die 'out-put'- und Kundenorientierung beinhalte, dass Vorhaben<br />

passgenau auf Zielgruppen zugeschnitten werden. Dies komme dem Ansatz des Gender<br />

Mainstreaming entgegen. Mit Blick auf die Vielzahl der Instrumente betonen sie, dass es<br />

zunehmend wichtiger werde, in der 'Fülle des Angebots' Kriterien für die Güte von Instrumenten<br />

zu entwickeln, um tragfähige Entscheidungen treffen zu können. Sie beschreiben ge-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 53<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

eignete Arbeitshilfen für verschiedene Handlungsfelder der internen und externen Steuerung<br />

von Verwaltungen sowie für den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Fünf qualitätssichernde<br />

Kriterien in der Handhabe von Instrumenten werden besonders herausgestellt: Praktikabilität,<br />

Verbindlichkeit, Entwicklungsoffenheit, Nachhaltigkeit sowie die Klarheit im Hinblick auf<br />

Gender. Nebst einer kritischen Würdigung der bislang seitens der Bundesregierung entwickelten<br />

Instrumente betonen sie die Bedeutung, Gender-Mainstreaming-Instrumente in die<br />

'Regelpraxis von Organisationshandeln zu integrieren'." (Textauszug)<br />

[57-F] Bachmann, Ruth; Rothmayr, Christine (Bearbeitung); Spreyermann, Christine (Leitung):<br />

Evaluation Bundesprogramm Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten<br />

INHALT: Das Bundesprogramm "Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten" soll<br />

den Anteil der Professorinnen bis zum Jahr 2006 von 7 auf 14% erhöhen! Das Programm,<br />

dessen erste Programmrunde von 2000 - 2003 dauert, setzt sich aus den drei Modulen, Anreizsystem,<br />

Mentoring und Kinderbetreuung, zusammen. Die Evaluation der ersten Programmrunde<br />

informiert über Inhalte, Umsetzung und Ergebnisse einzelner Projekte und des<br />

ganzen Programms. Sie macht Aussagen über die Zielerreichung und nimmt eine Bewertung<br />

der eingeschlagenen Strategien zur Implementation und Verankerung des Programms vor. Sie<br />

soll zudem die künftige Programmsteuerung, den Wissenstransfer und den Austausch über<br />

Good Practices unterstützen. (Zwischen)ergebnisse: Das Bundesprogramm Chancengleichheit<br />

fasst dank der Kombination dreier Themenfelder, der gewählten Verteilung von Entscheidungs-<br />

und Vollzugsverantwortung und der Kooperation zwischen Universitäten und Bundesprogramm<br />

bei der Finanzierung von Projekten erfolgreich Fuss. Das Programm ermöglicht<br />

die Schaffung von Gleichstellungsstellen und stärkt bereits bestehende Stellen. Die Tatsache,<br />

dass die Universitätsleitung verantwortlich zeichnet für die Projektgesuche und Programmreportings<br />

sowie bei der Projektfinanzierung in der Regel 50 Prozent Eigenleistungen beisteuert,<br />

stellt sicher, dass das Thema punktuell immer wieder auf höchster Führungsebene angesiedelt<br />

bleibt. Das Anreizmodul erweist sich als Modul, dem sich niemand annehmen will.<br />

Universitätsleitungen begegnen ihm mit grosser Skepsis. An keiner Universität werden Strategien<br />

entwickelt oder propagiert, wie die Chancen erhöht werden können, dass Frauen berufen<br />

werden. Die Fakultäten, die am meisten Einfluss nehmen können auf die Berufungsverfahren<br />

und die Nachwuchsförderung, sind weder aufgefordert, für die Frauenanteile an der<br />

Fakultät Verantwortung zu übernehmen noch profitieren sie direkt von den Anreiz-Geldern.<br />

Das Konzept des Bundesprogramms mit den drei strategischen Ansätzen "Anreiz", "Mentoring"<br />

und "Kinderbetreuung" ist attraktiv. Es bietet unterschiedlichen Akteuren und Akteurinnen<br />

Identifikationsmöglichkeiten. Grösste Akzeptanz geniesst das Modul 3 - Kinderbetreuung.<br />

Das Ziel, den Professorinnenanteil bis 2006 von 7 auf 14% zu erhöhen wird voraussichtlich<br />

nicht erreicht. Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?<br />

htm.sel0=8219 . ZEITRAUM: 2000-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />

METHODE: Persönliche leitfadengestützte Interviews mit allen Gleichstellungsbeauftragten der<br />

zehn Universitäten; persönliche leitfadengestützte Interviews mit Rektoren und weiteren Vertreter/-innen<br />

der Universitätsleitungen der zehn Universitäten; Dokumentenanalyse: Reportings<br />

der Universitäten zuhanden des Bundesprogramms, Jahresberichte der Universitäten,<br />

Universitätsreglemente, Projektdokumentationen usw.; Auswertung bestehender Statistiken:<br />

Statistik der Schweiz, Fachbereich Bildung und Wissenschaft, BFS. 1992-2003; schriftliche<br />

Befragung von Berufungskommissions-Präsident/-innen; persönliche leitfadengestützte Interviews<br />

mit Projektleiter/-innen acht ausgewählter Mentoring-Projekte; schriftliche Befragung


54 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

der Mentees der acht ausgewählten Mentoring-Projekte; schriftliche Befragung aller Personen,<br />

welche im Jahr 2002 ein Doktorat an einer CH-Universität abgeschlossen haben; schriftliche<br />

Befragung der Projektleiter/-innen von Modul 3-Projekten. Untersuchungsdesign: Querschnitt,<br />

Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert<br />

(Stichprobe: 10; Schweizer Universitäten; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview<br />

(Gleichstellungsbeauftragte, Rektoren und weitere Vertreter/-innen der Universitätsleitungen,<br />

Projektleiter/-innen der Mentoring-Projekte; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich (Berufungskommissions-Präsident/-innen, Mentees der Mentoring-Projekte,<br />

Personen, welche im Jahr 2002 ein Doktorat an einer CH-Universität abgeschlossen haben,<br />

Projektleiter/-innen von Modul 3-Projekten; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Spreyermann, Christine; Rothmayr, Christine; Bachmann, Ruth:<br />

Evaluation Bundesprogramm Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten. Bericht<br />

zu Umsetzung und Wirkungen des Programms 2000 bis 2003. Im Auftrag des Lenkungsausschusses<br />

Bundesprogramm Chancengleichheit, Bern 2004.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />

Bildung und Wissenschaft -BBW- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: INTERFACE Institut für Politikstudien (Seidenhofstrasse 12, 6003 Luzern,<br />

Schweiz); Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision (Maulbeerstrasse<br />

14, 3011 Bern, Schweiz); Université de Genève, Faculté des sciences économiques<br />

et sociales, Laboratoire de Recherches Sociales et Politiques Appliquées -RESOP- (40<br />

Bd du Pont-d'Arve, 1211 Genève, Schweiz)<br />

[58-L] Baer, Susanne; Kletzing, Uta:<br />

Strategien der Gleichstellungspolitik - zur Debatte um Gender Mainstreaming, in: Zeitschrift<br />

für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22/2004, H. 4, S. 3-20 (Standort: UustB<br />

Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Auf dem Hintergrund gleichstellungspolitischer Entwicklungen in Politik und Gesellschaft<br />

sowie Entwicklungen der Frauen- und Geschlechterforschung stellt der Beitrag Wissenschaftlerinnen<br />

vor, die auf der Basis feministischer Theorieentwicklung bei der praktischen<br />

Umsetzung von Gender Mainstreaming (GM) beratend unterstützen. Folgende Fragen<br />

werden analysiert: Was bedeutet GM als Ausrichtung des Verwaltungshandelns? Ist GM ein<br />

Erfolg versprechender Weg der Gleichstellungspolitik? Welche Rolle spielt die Theorie im<br />

Hinblick auf die Praxis zur Förderung von Gleichstellung von Frauen und Männern? Neben<br />

der Charakterisierung von GM diskutiert der Beitrag sowohl die Vorbehalte gegenüber GM<br />

als auch die Perspektive der Gleichstellungspolitik sowie das Verhältnis von Theorie und<br />

Praxis. Dabei wird betont, dass Theorie nie den politischen Diskurs ersetzen kann. GM ist<br />

zwar eine Strategie zur durchgängigen Förderung von Gleichstellung, kann jedoch nicht unbedingt<br />

als Erfolgsgarantie angesehen werden, da sie keine Machtverhältnisse verändert. Entscheidend<br />

ist die tatsächliche Durchsetzung von Gleichstellung. Sinnvoll wäre daher für die<br />

Zukunft eine größere Durchdringung von Forschungs- und Praxisfragen. (ICH)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 55<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[59-L] Behning, Ute; Sauer, Birgit (Hrsg.):<br />

Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen, (Politik der Geschlechterverhältnisse,<br />

25), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 240 S., ISBN: 3-593-37608-3<br />

INHALT: "Nach wie vor ist Gender Mainstreaming, dem entsprechend in allen Institutionen von<br />

Politik und Verwaltung das Geschlechterverhältnis berücksichtigt werden soll, ein höchst umstrittenes<br />

gleichstellungspolitisches Instrument. Trotz kontroverser Debatten um das Für und<br />

Wider gibt es noch keine stichhaltige Evaluation der bisherigen Praxis. Die Autorinnen dieses<br />

Bandes greifen neoinstitutionalistische und diskurstheoretische Ansätze der Policy-Forschung<br />

auf, die für die Analyse von Gender-Mainstreaming-Prozessen und eine entsprechende Politikberatung<br />

nutzbar gemacht werden können. Gender Mainstreaming sollte im Kontext von<br />

Regime- und Institutionenwandel, aber auch von Demokratisierung und Partizipation fortlaufend<br />

kritisch begleitet werden." (Autorenreferat)<br />

[60-L] Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen -BEIGEWUM-<br />

(Hrsg.):<br />

Frauen macht Budgets: Staatsfinanzen aus Geschlechterperspektive, Wien: Mandelbaum<br />

Verl. 2002, 215 S., ISBN: 3-85476-078-7 (Standort: Bayer. SB München(12)-2005.1377)<br />

INHALT: "Politikbereich erobern und im Sinne einer solidarischen und emanzipatorischen Gesellschaft<br />

umgestalten. Frauen, macht Budgets! Die Autorinnen nehmen erstmals das österreichische<br />

Budget unter die feministische Lupe und spannen den Bogen von der Theorie bis<br />

zur österreichischen Budgetpraxis. Die Kritik an der herrschenden Wirtschaftspolitik besteht<br />

im Aufzeigen der strukturellen Frauenbenachteiligung i9 der Budgetpolitik bis hin zum undurchschaubaren<br />

Männer dominierten Budgeterstellungsprozess. Im Anschluss daran finden<br />

sich Perspektiven und Ansätze zur 'Vergeschlechtlichung' (engendering) der wirtschaftspolitische<br />

Konzepte im Spannungsfeld von Frauen, Macht und Budgets." (Autorenreferat)<br />

[61-F] Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS-:<br />

Schutz- und Hilfsmaßnahmen für Heiratsmigrantinnen aus Drittstaaten in den Ländern der<br />

Europäischen Union (HeiRat II)<br />

INHALT: Heiratsmigration ist ein äußerst sensibles Thema, das bislang allerdings nur unzureichend<br />

erforscht worden ist. In diesem Projekt soll der Zugang von Migrantinnen, die durch<br />

Heirat in die EU kommen, zu sozialen und rechtlichen Beratungsmöglichkeiten untersucht<br />

werden. Ziel des Projekts ist es - aufbauend auf den Ergebnisse des ersten Teil des Projekts -<br />

eine Analyse der rechtlichen und sozialen Situation von Heiratsmigrantinnen in allen Ländern<br />

der Europäischen Union durchzuführen. Zu diesem Zweck sollen die bestehenden staatlichen<br />

und nicht-staatlichen Einrichtungen, Organisationen, Programme und Initiativen, die Hilfe<br />

und Schutz für diese Gruppe von Migrantinnen anbieten, interviewed werden, sowie deren<br />

Rolle und Einfluss analysiert werden. Weiterhin soll in HeiRat II auch die Rolle, bzw. Arbeitsweise,<br />

von Heiratsvermittlungsagenturen untersucht werden. Die Ergebnisse der Länderstudien,<br />

Empfehlungen sowie die bewährten Praktiken darüber, wie der Schutz der Heiratsmigrantinnen<br />

verbessert werden könnte, sollen im Rahmen einer Abschlusskonferenz mit<br />

Nichtregierungsorganisationen, Sozialarbeitern, Migranten- und Frauenorganisationen, sowie<br />

politischen Entscheidungsträgern und staatlichen Institutionen diskutiert werden. Auf diese


56 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

Weise liegt eine Zielsetzung des Projekts darin, einen Beitrag zu der EU-weiten Debatte über<br />

Themen wie in etwa Familienzusammenführung zu leisten. Das Projekt beschäftigt sich mit<br />

Zuwanderinnen aus Drittstaaten, die entweder in Immigrantenfamilien einheiraten, oder einen<br />

autochthonen Mann (bzw. EU-Staatsbürger) heiraten, und von denen man annimmt, dass sie<br />

eine potentielle Opfergruppe darstellen. Heiratsmigration tritt in den unterschiedlichsten<br />

Formen auf, die alle mitberücksichtigt werden sollen, allerdings fällt sie meist unter die Kategorie<br />

der Familienzusammenführung. Die Untersuchung wird sich mit regulären Ehen,<br />

Zwangsehen, sowie arrangierten Ehen befassen. Neue Entwicklungen der gesetzlichen Bestimmungen<br />

der EU-Mitgliedsstaaten welche den rechtlichen und damit auch sozialen Status<br />

der Heiratsmigrantinnen bestimmen, sollen analysiert werden. Die Hauptunterschiede in der<br />

rechtlichen Handhabung der einzelnen Mitgliedsstaaten bestehen in den Bestimmungen bezüglich<br />

eines unabhängigen Aufenthaltsrechts für die Frauen, insbesondere in Krisen- und<br />

Scheidungssituationen. Es gilt insb. die jeweilige rechtliche und soziale Situation von Frauen<br />

die in Immigrantenfamilien, bzw. autochthone Familien einheiraten, zu vergleichen. Besondere<br />

Beachtung wird der Existenz und der Rolle nationaler und internationaler Heiratsvermittlungsagenturen<br />

geschenkt werden, die Ehen zwischen Angehörigen von Drittstaaten und EU-<br />

Bürgern vermitteln. Sie reichen von Familien- und Nachbarschaftsnetzwerken, bis hin zu<br />

transnationalen kommerziellen Agenturen, die Ihren Service im Internet anbieten. Man kann<br />

davon ausgehen, dass die Kommerzialisierung dieses Bereichs sich so weit entwickelt hat,<br />

dass mittlerweile ledige Männer aus EU-Mitgliedsstaaten ihre Partnerinnen aus fast jedem beliebigen<br />

Land auswählen können. Seit Anfang der 90er Jahre haben diese Agenturen ihre<br />

"Leistungen" auf Osteuropa, Südasien und Lateinamerika erweitert. GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Europäische Union<br />

METHODE: Die Informationen, die während der ersten Phase des HeiRat-Projekts gesammelt<br />

wurden, werden durch Interviews mit Vertretern von Institutionen die in den jeweiligen EU-<br />

Ländern mit Migrantinnen, insb. Heiratsmigrantinnen, arbeiten, ergänzt und vertieft. Sowohl<br />

die Interviews als auch die Auswertung der Informationen sollen sich auf Schutzmaßnahmen<br />

konzentrieren, die den Heiratsmigrantinnen zur Verfügung stehen. Auf Grundlage dieser Informationen,<br />

sollen bewährte Praktiken und Empfehlungen entwickelt werden. Ein Hauptschwerpunkt<br />

des Projekts liegt darin, das Networking der einschlägigen Institutionen und Organisationen<br />

zu verbessern, ein themenspezifisches Netzwerk zu entwickeln und einen Beitrag<br />

dazu zu leisten, die "good practices" auf die internationale Ebene zu übertragen. Eine europäische<br />

Konferenz, die zum Ende des Projekts organisiert werden wird, soll dazu beitragen,<br />

die Verbindung zwischen den einzelnen Akteuren herzustellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung<br />

sollen in ganz Europa verbreitet werden.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Justiz und<br />

Inneres<br />

INSTITUTION: Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- (Schliemannstr.<br />

23, 10437 Berlin); Universita degli Studi Firenze, Dipartimento die Scienze dell'Educazione e<br />

dei Processi Culturali e Formativi (Via del Parione, 11 b, 50123 Firenze, Italien)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 030-44651-065, Fax: 030-4441085, e-mail: info@emz-berlin.de)<br />

[62-F] Biermann, Ingrid, Dr. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Die Geschlechterpolitik der Europäischen Union - Institutionalisierung von Gleichberechtigungsnormen<br />

im supranationalen und globalen Kontext


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 57<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

INHALT: Das Ziel des Vorhabens ist es, am Beispiel der Geschlechterpolitik die Institutionalisierung<br />

von supranationalen Normen auf der europäischen Gemeinschaftsebene zu erforschen.<br />

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Gleichberechtigungsnormen im Kräftefeld supranationaler<br />

und globaler Systemebenen verbreitet und institutionalisiert werden. Zur Beantwortung<br />

sollen zwei qualitative Teilprojekte durchgeführt werden. Das erste Projekt erforscht die Institutionalisierung<br />

von Gleichberechtigungsnormen, indem es die organisationale und kognitive<br />

Strukturierung der EU-Geschlechterpolitik untersucht. Das zweite Projekt untersucht externe<br />

Einflüsse globaler Gleichberechtigungsnormen auf die EU und fragt, ob Akteure globale<br />

Vorbilder von der Ebene der UN auf die der EU übersetzt haben und welche Innovationen<br />

damit ermöglicht wurden. Hierbei werden zwei Phasen der EU-Geschlechterpolitik unterschieden:<br />

Das an wirtschaftlicher Marktgleichheit orientierte Gleichberechtigungsverständnis<br />

prägt die erste Phase (1970-1990), die Ausweitung und Neubestimmung in Richtung auf<br />

Frauenrechte als Menschrechte prägt die zweite Phase (ab 1990er Jahre). Im deutschsprachigen<br />

Raum ist dieses Vorhaben das erste Projekt, das sich mit der besonderen organisationalen<br />

und kognitiven Ebene der EU-Geschlechterpolitik in einem globalen Kontext beschäftigt.<br />

ZEITRAUM: 1957-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa, Osteuropa<br />

METHODE: Institutionentheoretische Ansätze (Bach, Lepsius, Meyer et al.) und themenanalytische<br />

Ansätze (Nedelmann); Dokumenten-, Aktenanalyse, Inhaltsanalyse; offene qualitative<br />

Interviews mit ausgewählten ExpertInnen; Sekundäranalyse von Individualdaten. Untersuchungsdesign:<br />

Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Dokumente der<br />

EU: rechtliche Normen, Programme, zu institutionellen Strukturen, Ergebnisberichte). Aktenanalyse,<br />

offen (Selbstdarstellung/ Stellungnahmen von Frauen-NGOs mit Bezug zur EU).<br />

Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; ausgewählte ExpertInnen). Sekundäranalyse von<br />

Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Wobbe, T.: From protecting to promoting: evolving EU sex equality<br />

norms in an organisational field. in: Shaw, Jo; Wiener, A. (eds.): European Law Journal,<br />

special issue on constitutionalism, 2003, 9, pp. 88-108.+++Biermann, Ingrid: Die Frauen- und<br />

Geschlechterpolitik der Europäischen Union: rechtliche Normen, Programme, AkteurInnen.<br />

in: IFF-Info, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung, Univ. Bielefeld,<br />

Jg. 21, 2004, Nr. 28, S. 137-142. ARBEITSPAPIERE: Wobbe, Theresa: Integration und<br />

Konflikt: Supranationale Geschlechterpolitik der Europäischen Union. Vortrag, 26. Juni<br />

2003, Tagung der Sektion Politische Soziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie,<br />

insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: mtheresa.wobbe@uni-erfurt.de); Bearbeiterin<br />

(e-mail: ingrid.biermann@uni-erfurt.de)<br />

[63-L] Blome, Eva; Erfmeier, Alexandra; Gülcher, Nina; Smasal, Kerstin; Smykalla, Sandra:<br />

Handbuch zur universitären Gleichstellungspolitik: von der Frauenförderung zum Gendermanagement?,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 308 S.<br />

INHALT: "Universitäre Gleichstellungspolitik bewegt sich derzeit im Spannungsfeld von aktuellen<br />

geschlechtertheoretischen Debatten und den Reformbestrebungen an deutschen Hochschulen.<br />

Das Handbuch will der zunehmenden Komplexität universitärer Gleichstellungsarbeit<br />

Rechnung tragen und zu ihrer Professionalisierung beitragen. Der erste Teil vermittelt


58 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

theoretische Grundlagen und regt zur Reflexion der Erkenntnisse aus der Geschlechterforschung<br />

an, die die gleichstellungspolitische Praxis beeinflussen. Im zweiten Teil liegt der<br />

Schwerpunkt auf den konkreten Aufgabenfeldern und Handlungsmöglichkeiten von Gleichstellungsbeauftragten<br />

an der Hochschule. In der Verschränkung von Theorie und Praxis sollen<br />

Paradoxien gleichstellungspolitischen Handelns als Herausforderung produktiv gemacht<br />

werden." (Autorenreferat)<br />

[64-L] Borgwardt, Rafaela; Eichholz, Erik; Sievers, Andrea; Wachendorf, Petra:<br />

Festung Fachbereich?: Frauen und Gleichstellung in Organisationskultur, Personalauswahl<br />

und Lehre des Fachbereichs Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg<br />

1974 bis 2000, (Wissenschaftliche Reihe, 146), Bielefeld: Kleine 2003, 171 S., ISBN: 3-89370-<br />

373-X<br />

INHALT: Die Autorinnen und Autoren untersuchen die Veränderungen bei der Beteiligung von<br />

Frauen in Lehre und Forschung sowie die Einbeziehung geschlechtsspezifischer Inhalte im<br />

Lehrangebot am Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg.<br />

Im ersten Beitrag geben Borgwardt und Eichholz einen Überblick über die Entwicklungen am<br />

Fachbereich insgesamt; in den nachfolgenden Beiträgen wird die recht unterschiedliche Situation<br />

der einzelnen Institute behandelt. Die Spanne reicht von weitgehender Gleichstellung am<br />

Institut für Journalistik bis zu deutlicher männlicher Dominanz am inzwischen ausgegliederten<br />

Philosophischen Seminar. Die auf schwierigen und aufwändigen Recherchen beruhende<br />

Analyse ist auf den wissenschaftlichen Bereich beschränkt; die Verwaltung wurde nicht berücksichtigt.<br />

Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Frauenförderpreises der Universität<br />

Hamburg, den der Fachbereich im Jahr 2000 erhalten hatte. Aus dem Inhalt: Rafaela Borgwardt<br />

/ Erik Eichholz: Der Fachbereich: Prozesse der Partizipation unter den Bedingungen<br />

einer androzentrischen Organisationskultur (12-94); Rafaela Borgwardt: Positionierung auf<br />

zerklüftetem Terrain. Frauen am Institut für Soziologie und die Kategorie Geschlecht in der<br />

Lehre (95-111); Andrea Sievers: '... an sich ist das eine ziemlich normale Zeitverschiebung.'<br />

Zur Situation von Frauen am Institut für Politische Wissenschaft (112-125); Petra Wachendorf:<br />

'Dem Lehrauftrag ... 'Die Rolle der Frau in der politischen Philosophie' ... ist eine Priorität<br />

zugemessen worden': Frauen und Frauenforschung am Philosophischen Seminar (126-<br />

139); Rafaela Borgwardt: Mit halbem Ohr. Geschichte von Frauen am Institut für Sozial- und<br />

Wirtschaftsgeschichte (140-150); Petra Wachendorf: Feminismus und Harmonie: Frauen und<br />

Gender Studies am Institut für Journalistik (151-155). (ZPol, VS)<br />

[65-F] Brunzema, Imke, Dipl.-Des.; Caio, Andrea; Polzin, Silja, M.A.; Rautenstrauch, Christina,<br />

Dipl.-Päd.; Reckmeyer, Anne, Dipl.-Inform.; Kröhnert-Othmann, Susanne, M.A.; Vieth, Joensa<br />

A., M.A.; Baiker-Birk, Renate; Brunner, Josi; Pinkvoss, Kirsten; Burgdorf, Mirjam, M.A.; Rossie,<br />

Ute; Sandführ, Stefan; Schüring, Thomas; Zimmermann, Caroline, Dipl.-Psych.; Piek, Nadine;<br />

Wendebourg, Elisabeth (Bearbeitung); Müller, Ursula, Prof.Dr.; Lenz, Ilse, Prof.Dr.; Schulz, Ulrike;<br />

Knapp, Gudrun-Axeli, Prof.Dr.; Becker-Schmidt, Regina, Prof.Dr.; Polzin, Silja, M.A. (Leitung):<br />

Geschlechterstudien Online mit VINGS - Virtual International Gender Studies<br />

INHALT: Das Projekt VINGS hat das Ziel, ein bundesweit einmaliges, multimedial aufbereitetes<br />

Studienangebot im Bereich der Geschlechterforschung zu realisieren. Virtual International


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 59<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

Gender Studies bietet Studierenden ein neuartiges netzbasiertes Studienprogramm an, das im<br />

Sommersemester 2002 gestartet ist. Im Brennpunkt stehen die Kategorie Geschlecht und der<br />

gesellschaftliche Wandel von Geschlechterverhältnissen. Darüber hinaus bietet VINGS ein<br />

Weiterbildungsprogramm für Berufstätige an, das via Internet für Gleichstellungs- und Führungsaufgaben<br />

qualifiziert. Gefördert wird das hochschul-übergreifende Verbundprojekt im<br />

Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung "Neue Medien in der Bildung".<br />

VINGS wird unter der Konsortialführung des Interdisziplinären Frauenforschungs-<br />

Zentrums der Universität Bielefeld in Kooperation mit der Fern-Universität Hagen, der Ruhr-<br />

Universität Bochum und der Universität Hannover realisiert. Online-Studium: Im internationalen<br />

Vergleich beginnen sich Gender Studies in Deutschland erst langsam zu etablieren. Vor<br />

diesem Hintergrund bietet VINGS Studierenden die Chance, über einzelne Angebote geschlechterforschungsbezogener<br />

Seminare an der einen oder anderen Fakultät der eigenen<br />

Hochschule hinaus einen kohärenten Kanon von Forschungsperspektiven und -feldern via Internet<br />

zu studieren. Erstmals wird in Deutschland ein so umfassendes Studienangebot im Bereich<br />

der Geschlechterforschung für das Lehren und Lernen in Computernetzen mediendidaktisch<br />

aufbereitet. Studierende, die Interesse an einem Studium der Geschlechterforschung haben,<br />

können VINGS weitgehend via Computer mit Internetanschluss und Webbrowser studieren.<br />

Die Umsetzung der Lehr-/ Lernprozesse umfasst verschiedene Lernszenarien. Vor dem<br />

Hintergrund unterschiedlicher Lehrtraditionen gilt es im Verbundprojekt VINGS, mediendidaktische<br />

Konzeptionen für neue Formen vernetzten Lernens zu entwerfen und zu erproben,<br />

die sowohl den Anforderungen der Studierenden der beteiligten Präsenzuniversitäten als auch<br />

den Bedingungen des Fernlehrens und -lernens gerecht werden. Dabei kommt der Einbeziehung<br />

der Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung zur Entwicklung geeigneter<br />

mediendidaktischer Lösungen eine herausragende Bedeutung zu. Die in VINGS erprobten<br />

Lösungen sind Gegenstand einer projektinternen Evaluation. Weitere Informationen unter:<br />

http://www.vings.de .<br />

METHODE: VINGS-Studienprogramm: Das innovative Studienprogramm ist modular konzipiert<br />

und entspricht dem Umfang nach einem Master oder Magisternebenfach. Ein Abschluß kann<br />

während der Projektlaufzeit noch nicht erzielt werden, doch ist eine Zertifizierung einzelner<br />

Kurse möglich. In einem ersten Probedurchlauf wird das zunächst über vier Semester angelegte<br />

virtuelle Kursangebot vom Sommersemester 2002 bis zum Wintersemester 2003/2004<br />

angeboten. VINGS steht weiblichen und männlichen Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen<br />

offen. Das vornehmlich mit Beteiligung der Sozial- und Kulturwissenschaften<br />

konzipierte Curriculum ist problemorientiert angelegt. Im Mittelpunkt des Studiums stehen<br />

vier Themenfelder: 1. Globalisierung, Europäisierung, Regionalisierung; 2. gesellschaftliche<br />

Transformationen im Verhältnis von Arbeit und Geschlecht; 3. Körper, Sexualität, Gesundheit;<br />

4. Geschlechterverhältnisse und Umbrüche in Lebensformen. Förderung von Medienkompetenz:<br />

Die Förderung von Medienkompetenz wird in VINGS auf drei Ebenen verwirklicht.<br />

1. Curriculum: Der Einführungskurs "Studieren im Netz" vermittelt die Grundlagen des<br />

Lernens und wissenschaftlichen Arbeitens in Computernetzen sowie eine Einführung in die<br />

medienkritische Reflexion. 2. Didaktik: Die Verankerung im mediendidaktischen Konzept<br />

von VINGS als ein Leitprinzip ermöglicht es Studierenden und Lehrenden, diese grundlegende<br />

kulturelle und soziale Kompetenz in verschiedenen Kontexten - immer auch aus der Perspektive<br />

der Geschlechterforschung - zu erproben und weiterzuentwickeln. 3. Qualifizierung:<br />

Im Bereich der Entwicklung multimedialer Lehr- und Lernmaterialien sowie der Förderung<br />

und Moderation von Lernprozessen in Computernetzen werden völlig neue Anforderungen an<br />

Lehrende in Hochschulen gestellt. Im Rahmen des Projekts werden Workshops für Fachautorinnen<br />

und Lehrende veranstaltet, in denen die für das Lehren und Lernen im Netz notwendi-


60 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

gen Kompetenzen insbesondere auch unter Einbeziehung von Erkenntnissen im Bereich der<br />

Frauen- und Geschlechterforschung vermittelt werden.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Zentrum für Fernstudienentwicklung -ZFE- (In der Krone<br />

17, 58084 Hagen); Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie<br />

und Sozialpsychologie Fach Sozialpsychologie (Im Moore 21, 30167 Hannover); Universität<br />

Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Frauen- und Sozialstrukturforschung<br />

(44780 Bochum); Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen-<br />

und Geschlechterforschung -IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Institution (e-mail: infos@VINGS.de)<br />

[66-F] Daniels, Judith, M.A.; Lehmann, Jasmin, M.A. (Bearbeitung); Mischau, Anina, Ph.D.<br />

(Leitung):<br />

Prozesse des "doing gender" in der Mathematik<br />

INHALT: Auch wenn noch immer eine ungleiche Verteilung der Geschlechter auf die einzelnen<br />

Studiengänge der Mathematik zu beobachten ist, Männer also noch immer deutlich häufiger<br />

Diplomstudiengänge der Mathematik, Frauen hingegen entsprechende Lehramtsstudiengänge<br />

wählen, so kann dennoch angenommen werden, dass die seit Jahren steigenden Studentinnenanteile<br />

auf eine (langsame aber kontinuierliche) "Angleichung" des Geschlechterverhältnisses<br />

in der Mathematik hindeutet - zumindest auf der Ebene der Studierenden. Inwieweit diese<br />

Annahme stimmt, ist eine zentrale Ausgangsfrage dieses Forschungsprojektes, das seine theoretische<br />

Verortung in dem organisationssoziologischen Ansatz von Joan Acker findet. Um<br />

Auffassungen entgegenzutreten, wonach Organisationen und in unserem Falle Fachbereiche<br />

an Universitäten als geschlechtsneutrale soziale Gebilde zu verstehen sind, entwickelt und beschreibt<br />

Joan Acker in ihrem Aufsatz "Gendering organizational theory" von 1992 vier Prozesse<br />

oder Prozesskategorien, die dafür verantwortlich zu machen sind, dass im Gegenteil<br />

Organisationen als "gendered" zu bezeichnen sind und dass "gendering" ständig reproduziert<br />

wird. Diese sind: 1. die (Re-)Produktion von geschlechtsspezifischen Bereichen (Segmentation<br />

und Segregation); 2. die (Re-)Produktion von Symbolen, Vorstellungen und Bewusstseinsformen,<br />

die geschlechtsspezifische Ungleichheiten legitimieren oder selten auch ablehnen<br />

(Symbolische Ordnung); 3. Interaktionsprozesse zwischen Individuen, die geschlechtsspezifische<br />

Herrschafts- und Unterordnungsstrukturen manifestieren und Allianzen sowie Exklusionen<br />

bewirken (Interaktive Ordnung); mentale Prozesse, die im Individuum ablaufen, wenn es<br />

bewusst Organisationen als geschlechtsstrukturierte Gebilde konzipiert sowohl im Hinblick<br />

auf Strukturen als auch auf die Kultur einer Organisation (Kognitive Ordnung). Acker zufolge<br />

spielt sich der Prozess des "gendering" in einem weiten gesellschaftlichen Rahmen ab, eben<br />

entsprechend der skizzierten Zusammenhänge, in einem Rahmen, der gesellschaftliche und<br />

organisationale Gegebenheiten in eine Wechselwirkung miteinander stellt. In dieser Studie<br />

wird der Ansatz von Acker zu folgender These modifiziert: Nicht nur die Universität als Organisation,<br />

sondern auch wissenschaftliche Disziplinen sind geschlechtsstrukturiert, d.h.<br />

strukturelle, symbolische, interaktionale und mentale Prozesse des "doing gender" tragen dazu<br />

bei, dass Hochschuldisziplinen und in diesem Fall die Mathematik, keine neutralen sozialen<br />

Gebilde sind, sondern Geschlechterasymmetrien reproduzieren. Was geschieht nun, so die<br />

forschungsleitende Frage, wenn sich ein Aspekt des von Acker beschriebenen "circulus vitiosus"<br />

ändert? Hat dies Auswirkungen auf die restlichen Aspekte? Im Falle der Mathematik las-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 61<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

sen sich Änderungen auf der strukturellen Ebene beobachten, der Anteil der Studentinnen in<br />

diesem Fach steigt, d.h. das Ausmaß der Segmentation geht zurück. Ändern sich dadurch<br />

auch die Prozesse auf der symbolischen, der interaktionalen und der mentalen Ebene? Bedeutet<br />

dies, dass auf allen Ebenen Unterschiede zwischen den Geschlechtern verschwinden oder<br />

sich zumindest nivellieren, d.h. statistisch nicht mehr signifikant sind? ZEITRAUM: Erhebungszeitraum:<br />

WS 2002/03 bis WS 2003/04<br />

METHODE: Quantitative und qualitative Erhebung unter Mathematikstudierenden an acht bzw.<br />

sechs Universitäten in Deutschland. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN-<br />

NUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 741). Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: 63). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Daniels, J.; Mischau, A.: Geschlecht und "Fachkulturen" in der<br />

Mathematik. in: IFF Info - Zeitschrift des Interdisziplinären Frauenforschungs-Zentrum, Jg.<br />

20, 2003, Nr. 26, S. 91-102.+++Mischau, A.; Lehmann, J.; Daniels, J.: Geschlechterverhältnisse,<br />

Geschlechterasymmetrien und Geschlechterstereotypen (in) der Mathematik - Ergebnisse<br />

aus einer qualitativen Studie unter Mathematikstudierenden. in: IFF Info - Zeitschrift<br />

des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 21, 2004, Nr. 28,<br />

S. 36-50.+++Mischau, A.; Blättel-Mink, B.; Daniels, J.; Lehmann, J.: Doing gender in mathematics.<br />

Indications for more gender equality in German universities? IFF-Forschungsreihe,<br />

Bd. 16. Bielefeld 2004, 79 S. ISBN 3-932869-16-8.+++Mischau, A.; Daniels, J.; Lehmann,<br />

J.; Petersen, K.: Geschlecht und "Fachkulturen" in der Mathematik - Ergebnisse einer empirischen<br />

Studie an der Universität Bielefeld. IFF-Forschungsreihe, Bd. 17. Bielefeld 2004, 107<br />

S. ISBN 3-932869-17-6.<br />

ART: Habilitation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGE-<br />

BER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und<br />

Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung<br />

-IFF- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0521-106-4573, e-mail: anina.mischau@uni-bielefeld.de)<br />

[67-F] Ebach, Judith, Dipl.-Psych.; Husel, Gaby, Dipl.-Päd.; Müller, Stephanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung);<br />

Sander, Elisabeth, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung):<br />

Ada-Lovelace-Projekt - Mentorinnen-Netzwerk für Frauen in Technik und Naturwissenschaft<br />

INHALT: Ziel des Projektes ist die Gewinnung von Mädchen für technisch-naturwissenschaftliche<br />

Studiengänge und Berufe. Studentinnen und Auszubildende entsprechender Fachbereiche<br />

und Berufe werden als Mentorinnen gewonnen und geschult. Sie suchen Schülerinnen<br />

in Gymnasien auf und stellen sich ihnen mit der eigenen Biografie als Modelle vor. Außerdem<br />

laden sie die Mädchen zu "Schnuppertagen" an die Hochschulen ein, um ihnen dort<br />

Einblick in den Studienalltag zu vermitteln bzw. ihnen zu ermöglichen chemisch-physikalische<br />

Experimente durchzuführen oder im Internet zu surfen. Studentinnen und Schülerinnen<br />

führen gemeinsam Betriebsbesichtigungen durch, um den Kontakt zwischen Schule, Hochschule<br />

und den Betrieben zu intensivieren. Ada-Lovelace-Mentorinnen werben für die Projektziele<br />

auf Messen und anderen öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen. Durch Tagungen<br />

und Kongresse werden Veränderungen von Studienangeboten in technisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fächern thematisiert. ZEITRAUM: seit August 1997 GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Rheinland-Pfalz


62 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

METHODE: Mentoring; Modelling; School-to-work. Untersuchungsdesign: Querschnitt DA-<br />

TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Schülerinnen, LehrerInnen aus<br />

Schule und Hochschulen, Personalverantwortliche in Behörden; Auswahlverfahren: Zufall).<br />

Gruppendiskussion (Schülerinnen, Expertinnen - Fachfrauen in Technik und Naturwissenschaft;<br />

Auswahlverfahren: Zufall). Expertengespräch (Berufsberaterinnen, Ausbilderinnen,<br />

Absolventinnen; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte<br />

Befragung, online; Schülerinnenfragebögen; Expertinnenfragebögen. Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Neuhäuser-Metternich, S.; Hummrich, M.: Ada-Lovelace-Projekt:<br />

ein Netzwerk zur Gewinnung von Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge.<br />

2. Fachtagung Frauen- und Gender-Forschung in Rheinland-Pfalz, Univ. Mainz, 30.-31.10.19<br />

98. Dokumentation: Frauen in Kultur und Gesellschaft, Sektion 4 Naturwissenschaften. Tübingen:<br />

Stauffenburg Verl. 1998.+++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S.: Technikdistanz<br />

bei Frauen. Kritische Anmerkungen zu einem umstrittenen Begriff. Kongreß "Frauen in Naturwissenschaft<br />

und Technik" vom 21.-23.5.1998, Univ. Mainz. Dokumentation: Frauen<br />

Macht Europa, Frauen in der Technik. Darmstadt: FiT-Verl. 1999.+++Neuhäuser-Metternich,<br />

S.: Das Ada-Lovelace-Projekt: Empowerment of Women in Naturwissenschaft und Technik.<br />

24. Kongreß "Frauen in Naturwissenschaft und Technik" vom 21.-23.5.1998, Univ. Mainz.<br />

Dokumentation: Frauen Macht Europa, Frauen in der Technik. Darmstadt: FiT-Verl. 1999.<br />

+++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S. (Hrsg).: Moderation einer Ada-Lovelace-Mentorinnengruppe.<br />

Die Rolle der Dozentin. (Beiträge v. A. Jesse, M. Hummrich, F. Lorenz, E.<br />

Kaiser, M. Grimm von Essen, B. Pinger). Ada-Lovelace-Schriftenreihe, H. 3. 1999. ISBN 3-<br />

935858-02-7.+++Neuhäuser-Metternich, S.: The Ada-Lovelace-Project: Mentoring for<br />

Women into Science and Technology, World Engineeer's Convention, 19-21 June 2000. in:<br />

Professional Congress: Women in Science and Technology. Proceedings. Düsseldorf: VDI-<br />

Verl. 2000, pp. 87-92.+++Dies.: "Die Basis verbreitern - das Leitbild verändern". Ziele und<br />

erste Ergebnisse des Ada-Lovelace-Mentorinnen-Netzwerkes zur Gewinnung von Frauen für<br />

technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe. Tübingen: Stauffenburg Verl.<br />

2001.+++Sander, E.; Neuhäuser-Metternich, S. (Hrsg.): Ein Frauen-Tutorium in der Informatik.<br />

Erste Bestandsaufnahme (Beiträge v. A. Jesse, M. Knapp). Ada-Lovelace-Schriftenreihe,<br />

H. 5. 2001. ISBN 3-935858-04-3.+++Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg).: Mädchen in der Berufswahlentscheidung:<br />

Bewertung der Informationsveranstaltungen des Ada-Lovelace-Projektes<br />

durch Schülerinnen. Rückmeldungen von Schülerinnen der 10. bis 12. Jahrgangsstufe, die an<br />

Schulbesuchen der Ada-Lovelace-Mentorinnen teilgenommen haben, wurden von Frau Grietje<br />

Paul im Rahmen einer Diplomarbeit am Psychologischen Institut der Universität Koblenz<br />

ausgewertet. Ada-Lovelace-Schriftenreihe, H. 8. 2002. ISBN 3-935858-08-6.+++Buss, S.:<br />

Berufsorientierende Schulangebote als Möglichkeit der Aufweichung von Geschlechterstereotypen.<br />

in: Pädagogische Beiträge (ISSN 1619-2788), 2003, H. 2, S. 16.+++Lauscher, S.:<br />

Naturwissenschaftlich-technische Berufe und die Arbeit des Ada-Lovelace-Projektes aus der<br />

Sicht verschiedener Personengruppen. in: Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg.): Ada-Lovelace-<br />

Schriftenreihe, H. 9. 2003.+++Ebach, J.: Naturwissenschaft und Technik - nicht nur für Männer!<br />

Das Ada-Lovelace-Projekt stellt sich vor. in: Standard: Abweichung. Dokumentation, 29.<br />

Kongress von Frauen in Naturwissenschaft und Technik. Kirchlinteln: Hoho-Verl. Hoffmann<br />

& Hoyer 2004, S. 436-442.+++Jesse, A.: Evaluation ausgewählter Veranstaltungen des Ada-<br />

Lovelace-Projektes im Zeitraum 1999 bis 2002. in: Sander, E.; Ebach, J. (Hrsg.): Ada-<br />

Lovelace-Schriftenreihe, H. 10. 2004.+++Sander, E.: Ausgewählte Evaluationsstudien zum<br />

Ada-Lovelace-Projekt. in: Löther, Andrea (Hrsg.): Erfolg und Wirksamkeit von Gleichstellungsmaßnahmen<br />

an Hochschulen. Bielefeld: Kleine 2004.+++Ebach, J.: Schülerinnen für


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 63<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

Naturwissenschaft und Technik begeistern. Das Ada-Lovelace-Projekt stellt sich vor. in:<br />

Steinbrenner, Diana; Kajatin, Claudia; Mertens, Eva-Maria (Hrsg.): Technik und Geschlecht.<br />

Rostock: Koch 2005.+++S.a. http://www.uni-koblenz.de/~alp/publik.htm . ARBEITSPAPIE-<br />

RE: Neuhäuser-Metternich, S.: Moderation Workshop 1: Mentoring - Frauen Wege in die<br />

Technik öffnen! Frauen auf dem Weg nach oben begleiten! Internationale Konferenz "Frauen<br />

in der Informationsgesellschaft" im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft am 17.-<br />

18.04.1999 auf der TOP'99 in Düsseldorf. in: Koordinierungsstelle der Initiative Frauen geben<br />

Technik neue Impulse: Frauen in der Informationsgesellschaft (dt. u. engl.). Bielefeld 20<br />

00, S. 27-30.+++Ebach, J.: Ada-Lovelace-Mentorinnen-Netzwerk für Frauen in Technik und<br />

Naturwissenschaften - Bestandsaufnahme und Ausblick nach fünf Jahren Ada-Lovelace-<br />

Projekt. 2003.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1997-08 AUFTRAGGEBER: Bundesagentur für<br />

Arbeit Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland; Land Rheinland-Pfalz Ministerium für<br />

Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten<br />

und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land Rheinland-Pfalz Ministerium<br />

für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur; Land Rheinland-Pfalz Ministerium<br />

für Bildung, Frauen und Jugend FINANZIERER: Siemens AG; Verein Deutscher Ingenieure<br />

e.V. -VDI-; Forschungszentrum Jülich GmbH; Deutsche Telekom AG Generaldirektion<br />

INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften,<br />

Institut für Psychologie (Postfach 201602, 56016 Koblenz)<br />

KONTAKT: Ebach, Judith (Tel. 0261-287-1938, Fax: 0261-287-1942,<br />

e-mail: ebach@uni-koblenz.de)<br />

[68-L] Edinger, Michael; Holfert, Claudia:<br />

Frauen im Parlament: Eroberung einer Männerbastion?: politischer Werdegang, Verbleibschancen<br />

und Aufstiegsperspektiven von Parlamentarierinnen im vereinten Deutschland, in:<br />

Gesellschaft Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 54/2005,<br />

H. 1, S. 29-40 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; UuStB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Dieser Beitrag analysiert die spezifischen Chancenstrukturen weiblicher Abgeordneter<br />

im Deutschen Bundestag nach der Wiedervereinigung. Die Autoren beschreiben die Wandlung<br />

in der öffentlichen Wahrnehmung der Politikerinnen, von mitunter belächelten Randfiguren<br />

zum gewöhnlichen Erscheinungsbild in deutschen Parlamenten. Diese Entwicklung der<br />

"Verweiblichung" wird geschildert und die Frage aufgeworfen: "Gibt es spezifische Karrierepfade<br />

für Frauen auf dem Weg ins Parlament und, falls ja, sind die mutmaßlichen Unterschiede<br />

zu den männlichen Kollegen dann zugleich Ausdruck anderer Chancenstrukturen für Frauen?"<br />

Die Untersuchung zeigt, dass sich im vereinten Deutschland kaum noch geschlechtsspezifische<br />

Karrierewege für Parlamentarier feststellen lassen: "Weibliche Abgeordnete haben<br />

weitgehend die gleichen Etappen auf dem Weg ins Mandat zurückgelegt wie ihre männlichen<br />

Kollegen." Die nächsten Kapitel widmen sich dem Verbleib von Politikerinnen im Parlament<br />

und den Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen in der Politik. Die Autoren kommen zu dem<br />

Schluss: "Angesichts der in diesem Bereich gestiegenen Präsenz von Frauen müsste es überraschen,<br />

wenn sich zukünftig nicht auch in Spitzenpositionen eine stärker proportionale Verteilung<br />

ergeben sollte." (ICB)


64 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[69-L] Feuerbach, Susanne:<br />

Geschlechterdemokratische Beteiligung im Rahmen kommunaler Sozialplanung, (Beiträge<br />

zur Demokratieentwicklung von unten, 19), Bonn: Stiftung Mitarbeit 2003, 281 S., ISBN: 3-92<br />

8053-80-9<br />

INHALT: Wie lässt sich die Chancengleichheit von Männern und Frauen in Beteiligungsprozessen<br />

entwickeln und fördern? Diese Frage will Feuerbach am Beispiel von zwei Segmenten<br />

der kommunalen Sozialplanung beantworten. Zunächst analysiert sie die strukturellen Voraussetzungen<br />

einer geschlechterdemokratischen Beteiligung und untersucht dann anhand einer<br />

qualitativen Inhaltsanalyse von ausgewählten Konzepten, Empfehlungen, Rahmenplänen<br />

und Projektberichten aus der Alten- und Jugendhilfeplanung die Beteiligungspraxis der bundesdeutschen<br />

kommunalen Sozialplanung. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Diskrepanz<br />

zwischen Anspruch und Realität und bestätigen weitgehend die Existenz geschlechtsspezifischer<br />

Beteiligungsmuster. Die Arbeit schließt mit der Formulierung von Strategien und notwendigen<br />

Bedingungen für die Realisierung einer geschlechterdemokratischen Beteiligung,<br />

die nicht lediglich auf die Gleichstellung von Mann und Frau, sondern auf die Gleichberechtigung<br />

und Gleichwertigkeit aller Lebensentwürfe jenseits körperlicher und kultursoziologischer<br />

Unterschiede zielt. (ZPol, VS)<br />

[70-F] Franzke, Astrid, Dr.phil. (Bearbeitung); Franzke, Astrid, Dr.phil.; Gotzmann, Helga, Dipl.-<br />

Soz.Wiss. (Leitung):<br />

Mentoringprogramme für Frauen an niedersächsischen Hochschulen - institutionelle Potentiale<br />

und Veränderungen<br />

INHALT: Ziel dieser Evaluation ist es, zu untersuchen, wie Strukturen, Potenziale und Innovationen<br />

im Kontext der Mentoringzusammenhänge so gestaltet werden können, dass neue Optionen<br />

für die Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen entstehen. Zentrale Hypothese: Je enger<br />

Mentoring mit dem Hochschulbetrieb verzahnt ist und je besser es auf dessen Zielgruppen<br />

und Interessen zugeschnitten ist, desto nachhaltiger der Erfolg. Spezielle Fragestellungen:<br />

Welche Impulse gehen von Mentoringprojekten für die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses und als Wettbewerbsfaktor für die Erhöhung der weiblichen Studierendenzahlen<br />

aus? Welche Innovationen sind die Fachbereiche/ Institute bereit mitzugehen?<br />

Welche Strukturellen Hindernisse lassen sich durch Mentoring sichtbar machen und dabei<br />

wie abbauen? Was sind Bedingungen erfolgreicher Implementierungen? ZEITRAUM:<br />

Febr. 2003 bis Okt. 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen<br />

METHODE: Über drei leitfadengestützte Interviews je Projekt sollen verschiedene Kompetenz-<br />

und Entscheidungsträger der Hochschule zu den strukturellen Potenzialen von Mentoring befragt<br />

werden. Durch eine zielgruppenvergleichende Untersuchung (Schülerinnen, Studentinnen,<br />

Nachwuchswissenschaftlerinnen) werden Implementierungsoptionen erhoben. DATEN-<br />

GEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives<br />

Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-08 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Landeskonferenz<br />

Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter -LNHF- FINANZIERER: Land<br />

Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 65<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

INSTITUTION: Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZIF- der<br />

HAWK Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der Universität Hildesheim<br />

(Goschentor 1, 31134 Hildesheim)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: franzke@rz.uni-hildesheim.de, Tel. 05121-883-191)<br />

[71-F] Gerfin, Michael, Prof.; Bütikofer, Aline (Bearbeitung); Strub, Silvia (Leitung):<br />

Gesamtwirtschaftliche Lohnanalysen im Rahmen der Evaluation des Gleichstellungsgesetzes<br />

INHALT: Untersuchtungsgegenstand ist die Durchführung einer vergleichenden Analyse der<br />

Löhne von Frauen und Männern in der Schweiz anhand der Lohnstrukturerhebung 1998,<br />

2000 und 2002. Die Analysen in Teil A sollen Erkenntnisse zu den folgenden Punkten liefern:<br />

Integration der Frauen bei den Unternehmen (Hierarchie, Anforderungsniveau der Stelle,<br />

etc.); Identifizieren und Messen der wichtigsten Lohnunterschiede zwischen Frauen und<br />

Männern und ihre zeitliche Entwicklung aufgrund der Personenmerkmale der LohnbezügerInnen<br />

sowie nach Wirtschaftszweigen und Großregionen; Beschreibung und Messung einer<br />

allfälligen Lohndiskriminierung und ihre zeitliche Entwicklung. Identifizierung und Messung<br />

von Lohnunterschieden, welche a) objektiv gesehen auf die unterschiedliche strukturelle Zusammensetzung<br />

der LohnbezügerInnen zurückzuführen sind und b) nicht erklärt werden können<br />

(Lohndiskriminierung). Es ist aufzuzeigen, wie sich seit der Inkraftsetzung des Gleichstellungsgesetzes<br />

die Lohnunterschiede bzw. die Lohndiskriminierung zeitlich verändert haben.<br />

Verschiedene empirische Studien zu Lohnstrukturen zeigen, dass die Beschreibung und<br />

Veränderung der Lohnstruktur mit den herkömmlichen Analyse-Methoden nur ungenügend<br />

abgebildet wird. Die OLS-Regressionen orientieren sich an Mittelwerten und geben keine<br />

Auskunft über die unteren bzw. oberen Ränder der Lohnverteilung. Doch es gibt vermehrt<br />

Hinweise darauf, dass das Ausmaß der Diskriminierung nicht auf allen Lohn-Niveaus gleich<br />

ausgeprägt ist. Deshalb basiert die ökonometrische Literatur zu Lohnstrukturen zunehmend<br />

auf Verfahren, die es erlauben, die gesamte Lohnverteilung zu analysieren. Dieses Argument<br />

trifft insbesondere auch auf die Untersuchung von Lohnunterschieden zwischen Frauen und<br />

Männern zu. Diesem Anspruch wird im vorliegenden Forschungsprojekt Rechnung getragen,<br />

indem in Teil B die Entwicklung der Lohnunterschiede mittels so genannter Quantilsregressionen<br />

analysiert wird. ZEITRAUM: 1998-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />

METHODE: deskriptiv-statistische Analysen; Regressionsanalysen (OLS und Quantilsregressionen);<br />

Oaxaca-Blinder-Zerlegung DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />

Statistik -BfS- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département<br />

VWL Volkswirtschaftliches Institut (Vereinsweg 23, 3012 Bern, Schweiz); Büro für<br />

Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007 Bern, Schweiz)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: silvia.strub@buerobass.ch)<br />

[72-F] Goeke, Stephanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):<br />

Empowermentprozesse bei Frauen mit geistiger Behinderung - eine qualitative Untersuchung<br />

im Stil der Grounded Theory


66 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

INHALT: Die Frauenforschung als auch die Sonderpädagogik haben sich bisher vermehrt der<br />

Lebenssituation der Frauen mit Körperbehinderung gewidmet. Die Probleme und Widersprüche<br />

der Lebenssituation von Frauen mit geistiger Behinderung blieben, bis auf einige wenige<br />

Arbeiten (Friske 1995), unberücksichtigt. Da eine differenzierte Auseinandersetzung mit der<br />

Kategorie Geschlecht fehlt, steht im Vordergrund meist die geschlechtsneutrale Arbeit in der<br />

Geistigbehindertenpädagogik, ohne dabei die besondere Situation von Frauen und Männern<br />

mit geistiger Behinderung zu berücksichtigen. Die vielfältigen Benachteiligungen, denen die<br />

Frauen mit geistiger Behinderung ausgesetzt sind, kumulieren im Laufe des Lebens und verstärken<br />

sich, so dass von einer mehrfachen Diskriminierung gesprochen werden kann. Dabei<br />

sind die Möglichkeiten der Selbstbestimmung stark eingeschränkt. Geeignete Sozialisationsvorbilder<br />

und Rollenmodelle gibt es kaum, was zu einer Verunsicherung der Frauen führen<br />

kann. Im Zentrum der Forschung steht dabei die Frage nach dem Verlauf des Empowermentprozesses<br />

bei Frauen mit geistiger Behinderung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: In der Arbeit wird folgender Fragestellung nachgegangen: Wie gestaltet sich der<br />

Prozess der Selbstermächtigung bei Frauen mit geistiger Behinderung? Unter welchen Bedingungen<br />

gelingt es Frauen mit geistiger Behinderung sich zu empowern? Dazu wurde Kontakt<br />

zum Veranstalter eines Bildungsangebots für Frauen mit geistiger Behinderung hergestellt.<br />

Die Frauen mit geistiger Behinderung nahmen an einer 3-teiligen Seminarreihe zum Thema<br />

Selbstbestimmung und Empowerment teil. Innerhalb eines Jahres (2004) wurden 12 Frauen<br />

mit geistiger Behinderung zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten interviewt. Ausgehend von<br />

der Annahme, dass Frauen und Männer mit geistiger Behinderung an qualitativen Interviews<br />

teilnehmen können, wenn entsprechende Rahmenbedingungen hergestellt werden, wurden<br />

Leitfadeninterviews geführt. Zusätzliche Hilfsmittel wie z.B. Fotos wurden eingesetzt. Im Stil<br />

der Grounded Theory werden die Interviews anschließend ausgewertet. Ziel der Forschung<br />

ist, sich der Lebenssituation der Frauen zu nähern und den Prozess der Selbstermächtigung zu<br />

betrachten, wobei es um die Herausarbeitung der förderlichen und hemmenden Bedingungen<br />

geht und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Empowermentkonzept erfolgen soll.<br />

DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Frauen mit geistiger Behinderung).<br />

ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2002-06 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: nein<br />

FINANZIERER: Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches<br />

Institut Arbeitsgruppe Sonderpädagogik (55099 Mainz)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: stephaniegoeke@gmx.de)<br />

[73-F] Gramespacher, Elke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):<br />

Gender Mainstreaming an Hauptschulen<br />

INHALT: Gender Mainstreaming als relativ neues europolitisches Programm wird voraussichtlich<br />

auch auf Schulen in Baden-Württemberg zukommen. Um dieses Programm gezielt einsetzen<br />

zu können, sollten vorab gendering Prozesse empirisch beleuchtet werden. Gendering Prozesse<br />

sind Prozesse geschlechtsbezogener Unterscheidungen, die Benachteiligungen oder Bevorzugungen<br />

erzeugen können. Im Rahmen von Unterricht lassen sich vor allem im Schulsport<br />

gendering Prozesse beobachten. Sie erhalten hier durch den direkten Körper- und Bewegungsbezug<br />

besondere Relevanz. Gendering Prozesse sind im Rahmen von Hauptschule bzw.<br />

im Schulsport von Hauptschulen aus unterschiedlichen Gründen zu erwarten. Die zentrale un-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 67<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

tersuchungsleitende Fragestellung lautet: Welche gendering Prozesse sind im Rahmen von<br />

Hauptschule und im Schulsport der Hauptschulen zu finden? Auf der Grundlage der empirisch<br />

gewonnenen Befunde sollen dann erste konzeptionelle Überlegungen dargelegt werden,<br />

wie Gender Mainstreaming an Hauptschulen eingeführt und auf den Schulsport bezogen werden<br />

könnte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg<br />

METHODE: Für die theoretische Arbeit wird auf der Folie sozialkonstruktivistischer Geschlechtertheorie<br />

(Hirschauer 1994; 2001) Gender Mainstreaming zunächst näher bestimmt. Schule<br />

wird vor allem bezogen auf die zentralen Funktionen verstanden (Fend 1980) und schließlich<br />

wird geschlechtsbezogene Schulentwicklung (Koch-Priewe 1997; 1998) in den theoretischen<br />

Rahmen aufgenommen. Im Anschluss an die Theoriearbeit wurde an N=400 Hauptschulen in<br />

Baden-Württemberg zwei Fragebogen gesandt, die sich zum einen an SchulleiterInnen und<br />

zum anderen an Fachbereichsleitungen Sport richteten. Abgeschlossen wird die empirische<br />

Arbeit mit einer qualitativen Studie, in der vorrangig ExpertInneninterviews geführt werden.<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät,<br />

Institut für Erziehungswissenschaft Abt. II Unterrichtsforschung und Weiterbildung (79085<br />

Freiburg im Breisgau)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0761-203-4544,<br />

e-mail: Elke.Gramespacher@sport.uni-freiburg.de)<br />

[74-F] Guggisberg, Jürg; Schär Moser, Marianne; Baillod, Jürg; Freivogel, Elisabeth; Wissmann,<br />

Judith (Bearbeitung); Stutz, Heidi (Leitung):<br />

Evaluation der Wirksamkeit des Gleichstellungsgesetzes<br />

INHALT: Der Evaluationsauftrag geht auf eine Motion der Nationalrätin Vreni Hubmann<br />

(02.3142) zurück. Hubmann verlangte, dass Rachekündigungen in privatrechtlichen Arbeitsverhältnissen<br />

nichtig statt anfechtbar sein sollen und dass die Dauer des Kündigungsschutzes<br />

angemessen verlängert werden soll (Änderung Art 10 GlG). Da das Thema der Rachekündigung<br />

nicht für sich allein untersucht werden kann, wurde die Evaluation ausgedehnt auf die<br />

Frage, inwiefern das Gleichstellungsgesetz (GlG) seinem Anspruch gerecht wird. Mögliche<br />

Schwachstellen des Gesetzes sollen aufgezeigt und ein allfälliger Reformbedarf ermittelt<br />

werden. Die Aktivitäten und Tätigkeitsfelder des Eidg. Büros für die Gleichstellung von Frau<br />

und Mann sind nicht Gegenstand der Evaluation, insbesondere auch nicht die Finanzhilfen<br />

nach Gleichstellungsgesetz. Diese beiden Bereiche wurden bereits in früheren Evaluationen<br />

untersucht. Die Evaluation umfasst drei Ebenen: Eruierung und Auswertung der Fälle zum<br />

Gleichstellungsgesetz (Gerichte und Schlichtungsstellen); Befragung verschiedener an der<br />

Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes Beteiligter zu ihren Erfahrungen; statistische Auswertung<br />

der Löhne und der beruflichen Stellung von Frauen und Männern (aufgrund der<br />

Lohnstrukturerhebung LSE) als wichtigste Indikatoren für eine ungleiche Erwerbssituation.<br />

Der dritte Punkt ist in einem separaten Auftrag des Bundesamts für Statistik geregelt und<br />

nicht Teil des hier vorgestellten Projekts. Die hier untersuchten Themenbereiche sind: Bekanntheitsgrad<br />

des GlG und seiner Regelungen; Einfluss des GlG auf Entwicklung und Stand<br />

der Gleichstellung im Erwerbsleben; konkrete Diskriminierungsfälle: auf den Ebenen Betrieb,<br />

Beratung, Schlichtungsstellen und Gerichte; neue Regelungen im GlG: Verbandsklagen, Beweislasterleichterung,<br />

Kündigungsschutz und sexuelle Belästigung sowie - Rechtsentwicklung.<br />

Als Referenzpunkte der Wirkungsbeurteilung dienen die Probleme bei der Durchsetzung<br />

gleicher Rechte für Frau und Mann, die das Gleichstellungsgesetz lösen wollte: Fehlen-


68 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

de Sensibilisierung für Diskriminierung (Instrument im Gesetz: Allgemeines Diskriminierungsverbot);<br />

Exponierung (Instrument: Verbandsklagerecht); schwierige Beweisführung (Instrument:<br />

Beweislasterleichterung); fehlender Kündigungsschutz (Instrument: Kündigungsschutz);<br />

fehlende Unterstützung (Instrument: Schlichtungsstellen, Finanzhilfen an Beratungsstellen);<br />

kostspielige Verfahren (Instrument: Kostenlosigkeit des Verfahrens); Tabuthema sexuelle<br />

Belästigung (Instrument: Haftung des Arbeitgebers für sex. Belästigung). ZEITRAUM:<br />

1996-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />

METHODE: Das Forschungsdesign kombiniert quantitative und qualitative Methoden und besteht<br />

aus folgenden Bausteinen: Baustein 1: Literatur- und Dokumentenanalyse. Baustein 2:<br />

Befragung aller zuständigen Gerichte und statistische Grobauswertung der Gerichtsurteile.<br />

Standardisierte Befragung schriftlich, Vollerhebung. Baustein 3: Befragung der Schlichtungsstellen<br />

und Auswertung der Schlichtungsfälle. Standardisierte Befragung schriftlich, Vollerhebung.<br />

Baustein 4: Befragung von Organisationen und Beratungsstellen der Arbeitnehmendensseite.<br />

Standardisierte Befragung schriftlich Stichprobe von 1'510 Vertreter/innen von<br />

Gewerkschaften, Berufsverbänden, Frauenorganisationen, spezialisierten Beratungsstellen,<br />

Männerorganisationen und Gleichstellungsbüros aus der ganzen Schweiz. Baustein 5: Unternehmensbefragung.<br />

Standardisierte Befragung schriftlich, repräsentative geschichtete Stichprobe<br />

von 5767 Unternehmen und Verwaltungen aus Privatwirtschaft und Öffentlichem Sektor.<br />

Baustein 6: Inhaltsanalytische Auswertung der Gerichtsfälle aus einzelnen Kantonen. Inhaltsanalyse,<br />

offen. Baustein 7: Qualitative Vertiefung durch persönliche Interviews mit Akteurinnen<br />

und Akteuren, die professionell mit dem Gleichstellungsgesetz zu tun haben. Halbstandardisierte,<br />

leitfadenbasierte Interviews mit 20 Vertreter/innen von Gewerkschaften, Berufsverbänden,<br />

Frauenorganisationen, spezialisierten Beratungsstellen, Gleichstellungsbüros<br />

und Anwaltskanzleien.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Eidgenössisches<br />

Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007<br />

Bern, Schweiz); Büro a&o - Büro für arbeits- und organisationspsychologische Forschung<br />

(Waaghausgasse 5, 3011 Bern, Schweiz); Janiak Freivogel und Partner (Hauptstr. 104, 4102<br />

Binningen, Schweiz)<br />

[75-L] Heitzmann, Karin:<br />

Frauenarmut in Österreich: geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der Armutspopulation,<br />

in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main:<br />

P. Lang, 2004, S. 59-74, ISBN: 3-631-52593-1<br />

INHALT: "Im Beitrag von Karin Heitzmann stehen erstmals arme Frauen, und zwar einkommensarme<br />

Frauen im Mittelpunkt der Analyse. Sie arbeitet vor allem die geschlechtsspezifischen<br />

Ungleichheiten in der Armutsbetroffenheit von Männern und Frauen heraus und kommt<br />

zum Schluss, dass Ungleichheiten nicht nur die Gesamtbevölkerung, sondern auch die unterste<br />

Einkommensschicht prägen. Ein interessanter Aspekt wird durch die Einbeziehung von Sozialleistungen<br />

in die Analyse aufgedeckt: Zwar verringern Sozialleistungen Armut für Männer<br />

und Frauen beträchtlich, allerdings erhöht sich die geschlechtsspezifische Ungleichheit<br />

mit den Sozialleistungen sogar noch. Dies führt die Autorin zu einem ihrer Lösungsvorschläge<br />

aus der Frauenarmut, die am Ende ihres Beitrags angeführt sind: eine Reformierung des<br />

Sozialsystems in einer Weise, dass Lebensspezifika von Frauen in gleicher Weise eine soziale<br />

Absicherung erfahren wie die Lebensspezifika von Männern. Eine - auch im Sinne des Gen-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 69<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

der Mainstreaming - Gleichstellung (und monetäre Gleichbewertung) der weiblichen und<br />

männlichen 'Norm' müsste zu einer deutlich stärkeren vertikalen (zwischen Beitragsleistenden<br />

und Leistungsempfängerinnen) und horizontalen (zwischen den Geschlechtern) Umverteilung<br />

führen. Dies hätte eine Besserstellung der Situation der Frauen zur Folge. Eine Verbesserung<br />

der Position von armen Frauen (und armen Männern), ohne gleichzeitig eine Verschlechterung<br />

der Position von nicht armen Männern (und nicht-armen Frauen) herbeizuführen, wäre<br />

zwar politisch akzeptabel, aber wohl illusorisch. Ein alternativer Weg aus der Frauenarmut ist<br />

nach Ansicht der Autorin in einer Veränderung des Gesellschaftssystems - im Hinblick auf<br />

eine gleiche Verteilung der Arbeitslasten zwischen Männern und Frauen - zu sehen. Auch<br />

diesen Weg sieht sie in der kurzen und mittleren Frist als kaum bewältigbar an." (Autorenreferat)<br />

[76-L] Heitzmann, Karin; Schmidt, Angelika (Hrsg.):<br />

Wege aus der Frauenarmut, (Frauen, Forschung und Wirtschaft, Bd. 14), Frankfurt am Main: P.<br />

Lang 2004, 257 S., ISBN: 3-631-52593-1<br />

INHALT: "In diesem Sammelband finden sich vielfältige Ansätze auf der Suche nach Wegen aus<br />

der Frauenarmut. Es beginnt mit Lösungen, die von supranationalen Organisationen der Europäischen<br />

Union vorgeschlagen und verfolgt werden, wie z. B. die Europäische Sozialpolitik<br />

oder die Politik des Gender Mainstreaming. Etliche Beiträge beziehen sich auf nationale Politiken<br />

und Maßnahmen, die Wege aus der Frauenarmut darstellen sollen, andere fokussieren<br />

auf Möglichkeiten, die der Arbeitsmarkt bzw. Erwerbsorganisationen bieten. Es wird aber<br />

beispielsweise auch die Frage gestellt, ob eine zunehmende Politisierung ein möglicher Ausweg<br />

aus der Frauenarmut sein könnte, oder wie eine neue Geschlechter- und Gesellschaftsordnung<br />

aussehen müsste, die Frauen (und Männern) das gute Leben außerhalb der Armut ermöglichen<br />

würde." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karin Heitzmann und Angelika<br />

Schmidt: Wege aus der Frauenarmut: Ein Wegweiser durch den Sammelband (9-18); Silvia<br />

Angelo: Was hat der Euro mit den Frauen zu tun? Auswirkungen der Europäischen Wirtschafts-<br />

und Beschäftigungspolitik auf Frauen (19-34); Andrea Leitner: Gender Mainstreaming<br />

als erfolgreiche Strategie für Einkommensgleichheit von Frauen und Männern? (35-58);<br />

Karin Heitzmann: Frauenarmut in Österreich: Geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der<br />

Armutspopulation (59-74); Ulrike Mühlberger: Wege aus der Frauenarmut durch Arbeitsmarktpartizipation<br />

(75-89); Monika Heinrich und Angelika Schmidt: Schlüsselcodes statt<br />

Schlüsselqualifikationen für Frauen; Konsequenzen atypischer Beschäftigungsformen beim<br />

organisationalen Eintritt (91-121); Edeltraud Hanappi-Egger: Organisationsbezogene Ausschließungsmechanismen<br />

von Frauen am Beispiel des technisch-naturwissenschaftlichen Bereichs<br />

(123-135); Regine Bendel und Angelika Schmidt 'Firewalls' und Gender Mainstreaming:<br />

Durchbruch oder weiterer Ausschluss von Frauen aus Führungspositionen? (137-170);<br />

Ulrike Schneider: Es lohnt sich - es lohnt sich nicht... Selbstständigkeit als Option der ökonomischen<br />

Existenzsicherung (171-189); Margit Appel: Politisierung von Frauen als Strategie<br />

gegen Frauenarmut (191-212); Michaela Moser: 'Eine zweite kopernikanische Wende': Die<br />

Care-Perspektive als Alternative (213-226; Helene Schrolmberger und Manuela Vollmann:<br />

Armut verhindern: Möglichkeiten Arbeitsmarkt-Politischer Prävention (227-239); Karin<br />

Heitzmann und Angelika Schmidt: Wege aus der Frauenarmut: Ein Blick auf die Wanderkarte<br />

(241-257).


70 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[77-F] Hildebrandt, Karin, Dr. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Wissenschaftliche Begleitung der Berichterstattung der Thüringer Landesregierung nach<br />

dem Thüringer Gleichstellungsgesetz (ThürGleichG)<br />

INHALT: Nach Paragraph 13 Abs. 1 des am 12. November 1998 in Kraft getretenen Thüringer<br />

Gleichstellungsgesetzes (ThürGleichG) hat die Landesregierung dem Landtag in jeder Legislaturperiode<br />

einen Erfahrungsbericht über die Situation der Frauen in den Verwaltungen sowie<br />

über die Anwendung dieses Gesetzes in den Dienststellen des Landes vorzulegen. Der<br />

erste Bericht hat sechs Jahre nach In-Kraft-Treten des Gesetzes zu erfolgen. Es ist das Ziel,<br />

die wissenschaftliche Auswertung der Anwendung des Thüringer Gleichstellungsgesetzes<br />

durchzuführen und die Umsetzung und Wirksamkeit des Gesetzes zu untersuchen. Der Erste<br />

Zwischenbericht wurde am 15. Oktober 2003 vorgelegt. Er beinhaltet Ergebnisse über die<br />

Personalsituation (Frauen/ Männer) im öffentlichen Dienst des Freistaats Thüringen 1999-<br />

2002, über die Umsetzung der Regelungen zum Gesetz sowie einen umfangreichen Materialanhang.<br />

ZEITRAUM: 1999-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Freistaat Thüringen<br />

METHODE: Auswertung quantitativer Daten, die durch Interviews ergänzt und spezifiziert werden.<br />

DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Personalstandsstatistik des TLS -<br />

Frauenförderstatistik-). Aktenanalyse, offen (Frauenförderpläne der Dienststellen; Auswahlverfahren:<br />

total). Qualitatives Interview (FBA/ Gleichstellungsbeauftragte; Auswahlverfahren:<br />

total, Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (FBA/ GBA; Auswahlverfahren: total).<br />

Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Wissenschaftliche Begleitung<br />

der Berichterstattung der Landesregierung gemäß Paragraph 13 Abs.1 ThürGleichG. Erfurt,<br />

15. Oktober 2003, Universität Erfurt, Lehrstuhl für Geschlechtersoziologie (nichtveröffentl.<br />

erster Zwischenbericht).<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-05 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Freistaat<br />

Thüringen Staatskanzlei FINANZIERER: Freistaat Thüringen Ministerium für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst<br />

INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie,<br />

insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-7374926, e-mail: karin.hildebrandt@uni-erfurt.de)<br />

[78-F] Hochheiser, Katrin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Wobbe, Theresa, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Politische Karrieren Thüringer Parlamentarier und Parlamentarierinnen (1990-2002) (Teilprojekt<br />

1 im Rahmen des Gesamtprojekts "Geschlechter-Politiken")<br />

INHALT: Im Zentrum des (Teil-)Projekts steht die Frage nach den Karrierechancen von Männern<br />

und Frauen in der Politik. Ausgangsannahme ist, dass Männer und Frauen über die gleiche<br />

formale Zugangsberechtigung zur Politik verfügen, ihre Aufstiegschancen aber dennoch unterschiedlich<br />

sind. Mit dem Projekt soll geprüft werden, ob und inwieweit nicht-formale, verdeckte<br />

Mechanismen bei der Rekrutierung und dem Aufstieg von Politikern und Politikerinnen<br />

unterschiedliche Ein- und Aufstiegsmuster der Geschlechter bewirken. Ziel des Projekts<br />

ist, formale und informale Bedingungen der politischen Karriere von Thüringer Parlamentarier<br />

und Parlamentarierinnen der ersten drei Legislaturperioden im Hinblick auf die Relevanz<br />

der Kategorie Geschlecht zu erforschen. ZEITRAUM: 1990-2004 GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Thüringen


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 71<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

METHODE: Theoretische Anbindung: Das Forschungsprojekt bezieht sich v.a. auf elitentheoretische,<br />

organisations- und interaktionssoziologische Ansätze sowie auf Ansätze aus der Karriere-<br />

und Segregationsforschung und erweitert diese. Methodischer Ansatz: Im Projekt werden<br />

sowohl quantitative als auch qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung angewendet.<br />

Die Untersuchung ist systematisch vergleichend angelegt. Zunächst wurden mittels<br />

einer Analyse der Handbücher des Thüringer Landtags Strukturdaten der Abgeordneten erhoben.<br />

Über standardisierte Fragebögen sollen zudem Informationen über den politischen Karriereverlauf<br />

der Parlamentarierinnen und Parlamentarier gewonnen werden. Ziel ist es festzustellen,<br />

ob sich bei den innerparteilichen Rekrutierungsmustern Differenzen nach dem Geschlecht<br />

zeigen. Der qualitative Teil der Forschung besteht zum einen aus der Durchführung<br />

von leitfadengestützten qualitativen Interviews und Experteninterviews. Zudem sollen halbstandardisierte<br />

Beobachtungen in Plenar-, Fraktions- und Ausschusssitzungen durchgeführt<br />

werden. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Handbücher des Thüringer<br />

Landtags der ersten drei Legislaturperioden -1990-2004-). Beobachtung, nicht teilnehmend<br />

(Plenar-, Fraktions- und Ausschusssitzungen des Thüringer Landtags). Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: 22 -geplant-; Abgeordnete des Thüringer Landtags; Auswahlverfahren: theoretical<br />

sampling). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 160 -geplant-; alle Abgeordneten<br />

des Thüringer Landtags der ersten drei Wahlperioden -1990-2004-). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Freistaat Thüringen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />

INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie,<br />

insb. Geschlechtersoziologie (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-737-4925, e-mail: katrin.hochheiser@uni-erfurt.de)<br />

[79-L] Holland-Cunz, Barbara; Köllhofer, Nina; Löchel, Rolf; Maltry, Karola; Rausch, Renate:<br />

Zukunftswege von Frauen in Politik und Gesellschaft: eine Delphi-Studie, in: Karola Maltry,<br />

Barbara Holland-Cunz, Nina Köllhofer, Rolf Löchel, Renate Rausch (Hrsg.): Zukunftsbilder : wie<br />

Frauen in dreißig Jahren leben werden - Prognosen und Visionen, Frankfurt am Main: Helmer,<br />

2004, S. 19-62, ISBN: 3-89741-148-2 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.40597)<br />

INHALT: Die im vorliegende Beitrag dargestellte Delphi-Studie "Zukunftswege von Frauen in<br />

Politik und Gesellschaft" wurde vom Arbeitskreis "Zukunft" des Zentrums für Gender Studies<br />

und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg durchgeführt. Die<br />

Delphi-Studie will einen feministischen Zukunftsdiskurs anzuregen. Diese Methode der Zukunftsforschung<br />

bietet sich an, weil sich das Thema aufgrund seiner Komplexität und Interdisziplinarität<br />

einer Bearbeitung durch andere Prognoseverfahren, wie z. B. Hochrechnungen,<br />

entzieht. Im Ergebnis der Studie dominiert ein skeptischer, verhalten optimistischer Blick auf<br />

die Zukunft. Reformerische Politik wird von allen Expertinnen gewünscht und erwartet,<br />

gleichzeitig wird aber auch prognostiziert, dass die bereits erreichten wie die künftigen quantitativen<br />

Veränderungen zugunsten von Frauen keine qualitative Veränderung des hierarchischen<br />

Geschlechterverhältnisses bewirken werden. Die Prozesse des Gender Mainstreaming,<br />

der Institutionalisierung, Professionalisierung und Netzwerkbildung, welche die Frauenbewegung<br />

und Frauenpolitik heute charakterisieren, werden sich nach Einschätzung der Expertinnen<br />

in Zukunft fortsetzen und noch an Bedeutung gewinnen. Utopische Visionen und<br />

systemtranszendierende Ziele der Frauenbewegung scheinen zurückzutreten hinter der Anpassung<br />

an realpolitische Handlungsmöglichkeiten. (ICA2)


72 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[80-F] Hullen, Gert, Dr.; Ruckdeschel, Kerstin, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Höhn, Charlotte,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

GGS - Generations and Gender Survey<br />

INHALT: Der Generations and Gender Survey (GGS) ist eine multidisziplinäre Paneluntersuchung<br />

zur Familiendynamik und den Familienbeziehungen in Industrieländern. Es geht um<br />

das Verständnis der Faktoren - einschließlich der politischen Interventionen -, die die Entwicklung<br />

der zentralen Familienbeziehungen beeinflussen. Der Fokus liegt dabei auf Eltern-<br />

Kind-Beziehungen über alle Generationen hinweg und auf den Beziehungen zwischen Partnern.<br />

Daneben werden Themenbereiche wie Haushaltsorganisation, Kinderwunsch, Gesundheit,<br />

Erwerbsleben sowie individuelle Orientierungen und Werthaltungen erhoben. Der GGS<br />

versteht sich in der Nachfolge des Family and Fertility Surveys und des Population Policy<br />

Acceptance Surveys, die 1992 in Deutschland vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung<br />

durchgeführt wurden. Auch er wird von der Economic Commission for Europe der Vereinten<br />

Nationen (UNECE) in Genf koordiniert und von Mitgliedsländern selbst durchgeführt. Die<br />

Stichprobe der Befragung 2005 umfasst 10.000 Befragte im Alter von 18 bis 79 Jahren. Da<br />

die Entwicklung von Familienbeziehungen im Zeitablauf abgebildet werden soll, ist nach der<br />

Ersterhebung wenigstens eine Wiederholungsbefragung notwendig. Geplant ist ein zeitlicher<br />

Abstand von etwa drei Jahren. Internationale Projekthomepage: http://www.unece.org/ead/<br />

pau/ggp .<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

face to face (Stichprobe: 10.000; deutsche Bevölkerung in Privathaushalten, Alter 18 bis 79<br />

Jahre; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIB- (Postfach 5528, 65180 Wiesbaden)<br />

KONTAKT: Hullen, Gert (Dr. Tel. 0611-752363, e-mail: gert.hullen@destatis.de); Ruckdeschel,<br />

Kerstin (Tel. 0611-752813, e-mail: kerstin.ruckdeschel@destatis.de)<br />

[81-F] Katz, Christine, Dr.; Mayer, Marion, Dipl.-Soz.Päd.; Thiem, Anja, M.A.; Grüning, Juliane<br />

(Bearbeitung); Inden-Heinrich, Helga (Leitung):<br />

Gender Greenstreaming - Geschlechtergerechtigkeit im Natur- und Umweltschutz<br />

INHALT: Das Projekt baut auf Ergebnissen der Vorstudie "Gender Mainstreaming - Relevanz<br />

und Herausforderung für Naturschutz- und Umweltverbände" (Laufzeit Oktober 2002 bis<br />

Februar 2003) auf, welche die Universität Lüneburg im Auftrag des DNR durchgeführt hat.<br />

Im Rahmen eines Gender Mainstreaming Prozesses werden gemeinsam mit den Verbandsmitgliedern<br />

des DNR Ansätze und Möglichkeiten erarbeitet, Genderaspekte in die tägliche<br />

Arbeit zu integrieren. Zentrales Anliegen des Projektes ist der Anstoß bzw. die Begleitung<br />

von verbandseigenen und Verbände übergreifenden Aktivitäten sowie von Modellprojekten,<br />

in denen es um ein Sichtbarmachen von Genderaspekten und ihr Zusammendenken mit Umweltthemen<br />

geht. Die Sensibilisierung für die Geschlechterbezüge in der täglichen Arbeitsorganisation<br />

eröffnet strukturelle Innovationen und alternative Handlungsoptionen, die für die<br />

Entscheidungsprozesse der jeweiligen Organisation fruchtbar gemacht werden können. Auf<br />

diese Weise wird Gender zu einer Art Prüfkategorie, nach der die verbandsspezifischen<br />

Handlungsabläufe begutachtet und gestaltet werden können. Um den heterogenen Strukturen


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 73<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

der Mitgliedsverbände und ihrer häufig basisdemokratischen Tradition gerecht werden zu<br />

können, geht es in dem Vorhaben auch um eine Ergänzung des Top-Down-Instrumentes<br />

durch Bottom-Up-Prinzipien. Das Konzept Gender Mainstreaming wurde 1997 auf europäischer<br />

Ebene im Amsterdamer Vertrag verankert, in dem alle Staaten der Europäischen Union<br />

sich verpflichteten, das Prinzip anzuwenden. Die Bundesrepublik Deutschland hat 1999 einen<br />

Kabinettsbeschluss verabschiedet, mit dem die Aufforderung an alle öffentlichen Organisationen<br />

und Institutionen erging, in jegliche Entscheidungsprozesse die Perspektive der Geschlechterverhältnisse<br />

zu integrieren. Gender Mainstreaming ist zunächst eine Strategie der<br />

Organisations- und Personalentwicklung für alle gesellschaftlichen Bereiche. Sie soll eine<br />

gleichberechtigte Teilhabe der Geschlechter in allen Phasen der Planung und Umsetzung von<br />

Projekten sichern und gleichzeitig die unterschiedlichen Fähigkeiten der Geschlechter für den<br />

Prozess verfügbar machen. Neben rechtlichen und politischen Vorgaben wird das Prinzip<br />

Gender Mainstreaming auch in die Mittelvergabe einbezogen. Bedeutende öffentliche Geldgeber<br />

prüfen inwieweit beantragte Projekt- und Forschungsvorhaben Themen mit einbinden,<br />

die auf Geschlechterverhältnisse fokussieren. Die Arbeit der Verbände erfolgt in einigen Bereichen<br />

in enger Anbindung an finanzielle Förderungen durch öffentliche Institutionen. Dies<br />

unterstreicht die Relevanz, die dem begonnenen Prozess zukommt: der Sensibilisierung für<br />

verbandsspezifischen Hindernisse und Chancengleichheit verhindernde Strukturen, die Erarbeitung<br />

ihrer Lösungsmöglichkeiten sowie das Eröffnen neuer Inhalte, in dem Umweltthemen<br />

und Geschlechterfragen in Modellprojekten zusammengedacht und reflektiert werden. Neben<br />

der Begleitung und Unterstützung durch externe Experten/innen baut das Projekt vor allem<br />

auf eine aktive Beteiligung und Mitgestaltung seitens der unter dem Dachverband des DNR<br />

versammelten Verbände. Sie sind explizit dazu aufgefordert, sich aktiv in dem gemeinsamen<br />

Prozess einzubringen. Eine regelmäßige Berichterstattung wird in einem Newsletter über die<br />

Homepage des DNR erfolgen. Die erste Ausgabe erscheint im September 2004.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER:<br />

Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände<br />

e.V. FINANZIERER: Umweltbundesamt; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien<br />

Arbeitsgruppe Umweltplanung (21332 Lüneburg)<br />

KONTAKT: Katz, Christine (Dr. Tel. 04131-78-2966, e-mail: gendergreen@uni-lueneburg.de)<br />

[82-F] Knab, Maria, Prof.Dr.; Kaschuba, Gerrit, Dr.; Bartjes, Heinz, Dr.; Weide, Alexandra;<br />

Kabs, Kai (Bearbeitung):<br />

Geschlechterverhältnisse in der Selbsthilfe. Zur Gender-Perspektive in der fachlichen Selbsthilfeunterstützung<br />

INHALT: Ausgangssituation: Eine wichtige Voraussetzung für produktive Praxisforschung ist<br />

das Interesse der Praxis an Forschung. Da das Forschungsvorhaben von der Praxisseite, konkret<br />

von einer langjährigen Mitarbeiterin einer Selbsthilfekontaktstelle, angeregt wurde und in<br />

Kooperation mit dem bundesweiten Fachverband, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen<br />

(DAG SHG) e.V. entwickelt wurde, war diese Voraussetzung erfüllt. Das Forschungsvorhaben<br />

ist im Kontext der in den letzten Jahrzehnten enormen thematischen und<br />

quantitativen Ausdehnung von Selbsthilfeaktivitäten zu sehen, mit denen neue, für unsere Gesellschaft<br />

so wichtige Unterstützungskulturen entwickelt werden. Ziele: Mit diesem handlungsorientierten<br />

Forschungsprojekt soll in Erfahrung gebracht werden, wie die Ausgangsbe-


74 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

dingungen, Interessen von Frauen und Männern sowie geschlechterbezogene Zuschreibungsprozesse<br />

in der Selbsthilfe und der professionellen Selbsthilfeunterstützung Berücksichtigung<br />

finden. Das Projekt zielte auf ein erstes Aufschließen des Themas. Zentrale Fragen des Projektes:<br />

Welche Konstruktionen von Geschlecht kommen im Diskurs zwischen Professionellen,<br />

in SH-Gruppen und zwischen SH-Gruppen und Professionellen zum Ausdruck? Welche<br />

Hinweise auf Geschlechterstereotype und auf diese Stereotype veränderndes Handeln enthalten<br />

diese Konstrukte? Welche Bedeutung kommt dem Geschlechterverhältnis und seiner Veränderung<br />

in einer gesellschaftlich neuen Unterstützungskultur wie der Selbsthilfe zu? Welche<br />

Gender-bezogenen Lernprozesse von Frauen und Männer finden in der Selbsthilfe statt und<br />

wie können diese durch Professionelle gefördert werden? Welche innovativen Impulse von<br />

Seiten der Selbsthilfegruppen nehmen Professionelle auf?<br />

METHODE: Geschlechterforschung in der Perspektive von Geschlecht als soziale Strukturkategorie<br />

und als soziales Konstrukt. Grundlegend ist der Ansatz als Forschung zur Praxisentwicklung<br />

zu verstehen. Diesem Ansatz liegt folgende Annahme zugrunde: Im Selbsthilfehandeln<br />

und in der professionellen Unterstützung werden Aspekte der Gender-Perspektive bereits<br />

berücksichtigt; da dieses Thema bisher jedoch kaum Bestandteil eines 'offiziellen' fachlichen<br />

Diskurses ist, findet ein Austausch über die Art der Berücksichtigung bisher nur vereinzelt<br />

statt. Bereits vorhandenes Gender bezogenes Wissen, aber auch Lücken und 'blinde Flecken'<br />

der Unterstützungsinstitutionen gilt es mit dem Forschungsvorhaben der Wahrnehmung und<br />

der Reflexion zugänglich zu machen, um es zu einem Bestandteil eines fachlichen Diskurses<br />

zu entwickeln. Die Datenerhebung erfolgte über: a) Analyse von Materialien der Selbsthilfebewegung<br />

und fachlicher Selbsthilfeunterstützung; b) Einzelinterviews und Gruppendiskussionen<br />

mit Professionellen aus der Selbsthilfeunterstützung; Gruppendiskussionen mit einzelnen<br />

Selbsthilfegruppen und im Rahmen von Selbsthilfetagen. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse,<br />

offen. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Knab, Maria; Bartjes, Heinz: Geschlechterverhältnisse in der<br />

Selbsthilfe. Einblicke in ein aktuelles Praxisforschungsprojekt. in: Deutsche Arbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfegruppen e.V.: Selbsthilfegruppenjahrbuch 2003. Gießen 2003.+++Dies.: Geschlechterverhältnisse<br />

in der Selbsthilfe. in: TIPP. Selbsthilfe-Magazin, Jg. 2, 2004, H.<br />

2.+++Kaschuba, Gerrit: Selbsthilfebewegung und fachliche Selbsthilfeunterstützung aus der<br />

Perspektive praxisbezogener Geschlechterforschung (Erscheinungsort noch unklar).<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst<br />

INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik<br />

(Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt); Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung<br />

e.V. (Wöhrdstr. 25, 72072 Tübingen)<br />

KONTAKT: Knab, Maria (Prof.Dr. e-mail: knab@efh-darmstadt.de o. Mr_knab@yahoo.de)<br />

[83-F] Kohlmann, Annette, Dr.; Lang, Stefan, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Bender, Stefan (Leitung):<br />

Women, work, and motherhood: changing employment penalties for motherhood in West<br />

Germany after 1945 - a comparative analysis of cohorts born in 1934-1971<br />

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: seit 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westdeutschland<br />

METHODE: empirische Arbeit mit dem VDR-Datensatz<br />

ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 75<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -<br />

IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: stefan.bender@iab.de)<br />

[84-L] Kortendiek, Beate:<br />

Die Kehrseite von Emanzipation?: zur Wohnungslosigkeit von Frauen, in: Christine Bauhardt<br />

(Hrsg.): Räume der Emanzipation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S, 148-162, ISBN:<br />

3-531-14368-9 (Standort: UB Bochum(294)-CZA21729)<br />

INHALT: Eigene Räume sind neben einem existenzsichernden Einkommen grundlegende Voraussetzung<br />

für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen. Wohnverhältnisse und Wohnbedürfnisse<br />

von Frauen differenzieren sich je nach Lebenslage und materieller Situation. Frauen<br />

können aufgrund von Wohnungslosigkeit an den Rand der Gesellschaft geraten, gerade weil<br />

sie aus patriarchalen Verhältnissen ausbrechen wollen. Man kann drei Formen von Wohnungslosigkeit<br />

unterscheiden: die akute Wohnungslosigkeit (Obdachlosigkeit), die latente<br />

Wohnungslosigkeit (prekäre Wohnverhältnisse) und die bevorstehende Wohnungslosigkeit.<br />

Wie Wege in die Wohnungslosigkeit aussehen, zeigt die Verfasserin anhand von Fallbeispielen<br />

von Heimen und Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen. Ein frauengerechtes Hilfesystem<br />

muss Frauenräume in dreifacher Hinsicht schaffen: (1) als materiellen Frauenraum zur<br />

Gewährung von Schutz und zur Sicherstellung der Grundversorgung, (2) als sozialen Frauenraum<br />

der Parteilichkeit, Akzeptanz und Toleranz und (3) als Entwicklungsraum von Arbeit,<br />

Selbsthilfe und Empowerment. (ICE2)<br />

[85-L] Kunze, Jan-Peter:<br />

Das Geschlechterverhältnis als Machtprozess: die Machtbalance der Geschlechter in Westdeutschland<br />

seit 1945, (Figurationen : Schriften zur Zivilisations- und Prozesstheorie, Bd. 6),<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 447 S., ISBN: 3-8100-4101-7<br />

INHALT: "Jan-Peter Kunze analysiert einen Vorgang, der in Deutschland seit Jahrzehnten viel<br />

diskutiert, aber bisher wenig verstanden wird: den Wandel des Machtverhältnisses zwischen<br />

Männern und Frauen seit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Nach der notwendigen Klärung<br />

von Basiskategorien der Machttheorie wendet sich der Autor den wichtigsten Schauplätzen<br />

dieses gesellschaftlichen Wandlungsprozesses zu: Erwerbssphäre, Bildungssystem, Familien-<br />

und Privatbeziehungen. Wo waren welche Zugewinne an Einfluss- und Gestaltungschancen<br />

für Frauen zu verzeichnen, wo ging dies schnell, wo langsam vonstatten? Zentrale Absicht<br />

der Arbeit ist es, den Machtzuwachs von Frauen nicht nur umfassend zu dokumentieren, sondern<br />

auch zu erklären. Hierzu wird ein Modell entwickelt, das plausibel macht, dass die Erklärung<br />

weniger in den Effekten internationalen Handelns von Einzelnen oder Gruppen als<br />

vielmehr in einem Bündel eigendynamischer, langfristiger sozialer Prozesse zu suchen ist."<br />

(Autorenreferat)<br />

[86-L] Löther, Andrea (Hrsg.):<br />

Erfolg und Wirksamkeit von Gleichstellungsmaßnahmen an Hochschulen, (Frauen in Wissenschaft<br />

und Forschung, no. 3), Bielefeld: Kleine 2004, 263 S., ISBN: 3-89370-399-3


76 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

INHALT: "Gleichstellungsmaßnahmen sind seit 15 Jahren Bestandteil der Reformbestrebungen<br />

an Hochschulen. Vor allem die von Bund und Ländern gemeinsam getragenen Hochschulsonderprogramme<br />

und seit 2001 das Hochschul- und Wissenschaftsprogramm stellen die finanziellen<br />

Ressourcen für qualifizierungsbezogene Maßnahmen, Projekte zur Erhöhung des<br />

Studentinnenanteils in naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen und Maßnahmen zur<br />

Etablierung der Frauen- und Geschlechterforschung zur Verfügung.Der vorliegende Band<br />

gibt erstmals einen Überblick über Evaluationen dieser gleichstellungspolitischen Maßnahmen.<br />

Evaluationen sollen die Qualität der Gleichstellungspolitik sichern und zugleich notwendige<br />

Anpassungen und Veränderungen aufzeigen. Der Band ermöglicht die kritische Bilanz<br />

dieser Studien.Vorgestellt werden Evaluationsstudien zu Maßnahmen und Programmen<br />

einzelner Bundesländer und Hochschulen sowie zu den Modulen des Bundesprogramms<br />

Chancengleichheit der Schweiz. Diese Studien werden ergänzt durch einen Überblick über<br />

die Entwicklung gleichstellungspolitischer Programme in Deutschland und durch rechtsphilosophische<br />

Überlegungen zum Thema Frauenförderung und Gerechtigkeit. Ein Literaturüberblick<br />

rundet die Zusammenstellung von Evaluationsstudien ab." Autorenreferat. Inhaltsverzeichnis:<br />

Andrea Löther: Evaluation von Gleichstellungsmaßnahmen (9-21); Andrea Löther/Brigitte<br />

Mühlenbruch: Gleichstellungspolitik in den Hochschulsonderprogrammen und im<br />

Hochschul- und Wissenschaftsprogramm (22-37); Ute Sacksofsky: Frauenförderung und Gerechtigkeit<br />

(38-52); Sigrid Metz-Göckel: Etablierung von Gender Studies-Studiengängen an<br />

bundesdeutschen Hochschulen (53-69); Götz Schindler, Gerdi Steward: Evaluation des Lehrauftragsprogramms<br />

zur Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses an bayerischen<br />

Fachhochschulen (70-90); Barbara Krischer: Evaluierung und Controlling der Programme<br />

zur 'Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre' des Hochschulsonderprogramms<br />

III (HSP III) und des Hochschul und Wissenschaftsprogramms<br />

(HWP) - Qualifizierungsbezogene Maßnahmen in Bayern (HWP) (91-110); Margot Körber-<br />

Weik: Mathilde-Planck-Programm für Fachhochschulen in Baden-Württemberg (111-121);<br />

Inken Lind: Evaluation des Lise Meitner-Habilitationsprogramms (122-147); Christine<br />

Rothmayr: Das Bundesprogramm Chancengleichheit in der Schweiz: Evaluation der Module<br />

'Anreizsystem' und 'Mentoring' (148-170); Astrid Franzke: Mentoring an Hochschulen - innovative<br />

Potenziale zur Steigerung des Frauenanteils in Naturwissenschaft und Technik? -<br />

Ergebnisse einer niedersächsischen Evaluationsstudie (171-185); Ingeborg Wender: 'step in -<br />

mentoring & mobilität' (186-217); Elisabeth Sander: Ada-Lovelace-Mentorinnen-Projekt<br />

(218-241); Christine Weiß: 'Femina Technica' als Teil des Bremer Verbundprojektes 'Frauen<br />

studieren Naturwissenschaft und Technik' (242-257).<br />

[87-L] Löther, Andrea (Hrsg.):<br />

Mentoring-Programme für Frauen in der Wissenschaft, (Frauen in Wissenschaft und Forschung,<br />

1), Bielefeld: Kleine 2003, 152 S., ISBN: 3-89370-378-0<br />

INHALT: Mehrere Studien beweisen, dass Frauen in der Wissenschaft einen deutlich schlechteren<br />

Zugang zu informellen Beziehungen haben als Männer, sodass seit einigen Jahren im<br />

deutschsprachigen Raum Mentoring-Programme als gleichstellungspolitisches Instrument<br />

entwickelt werden. Diese Programme richten sich an Schülerinnen, Studentinnen, Absolventinnen,<br />

Doktorandinnen und Habilitandinnen, die durch unterschiedliche Arten des Mentoring<br />

gezielt gefördert werden sollen. Der Band beschäftigt sich mit Erfolgsfaktoren, Schwierigkeiten<br />

und Chancen von Mentoring sowie mit konkreten Beispielen. Neben dem klassischen<br />

'one-to-one'-Mentoring werden auch neuere Konzepte, wie etwa das 'Peer'-Mentoring, vorge-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 77<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

stellt. Der Band enthält außerdem eine ausführliche Übersicht über mehr als 40 Projekte an<br />

deutschsprachigen Hochschulen. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Andrea Löther: Mentoring-<br />

Programme für Frauen in Wissenschaft und Forschung (9-28); Elisabeth Maurer und Ursula<br />

Meyerhofer: Peer-Mentoring - Erste Erfahrungen mit der Mentoring Werkstatt an der Universität<br />

Zürich (29-40); Irene Hofmann-Lun: Mentoring für Frauen - Ergebnisse einer Evaluationsstudie<br />

(41-51); Ulrike Petersen: Mentoring als gleichstellungspolitisches Instrument für<br />

Frauen in der Wissenschaft (52-65); Dagmar Höppel: Mentoring für High Potentials (Habilitandinnen).<br />

Besonderheiten eines Mentoring-Programms für Hochqualifizierte (66-88); Andrea<br />

Löther: Fachgespräch Mentoring: Diskussionsergebnisse (89-110); Andrea Löther unter<br />

Mitwirkung von Susanne Fleger: Mentoring-Programme für Frauen in Wissenschaft und Forschung<br />

- ein Überblick (111-142). (ZPol, VS)<br />

[88-F] Marjanen, Katja, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Drobnic, Sonja, Prof.Ph.D. (Betreuung):<br />

Economic dependency, gender and housework in Germany and Finland<br />

INHALT: Eine Konsequenz der zunehmenden Frauenerwerbstätigkeit ist eine Verschiebung vom<br />

traditionellen männlichen Ernährermodell zu Doppelverdienerhaushalten. Diese Zunahme der<br />

Doppelverdienerhaushalte zeigt an, dass Geschlechtertrollen sich hinsichtlich der Verteilung<br />

von Erwerbsarbeit ändern. Aber gibt es auch Veränderungen in der Aufteilung von Hausarbeit?<br />

Wie bewältigen Einzelpersonen die neuen Anforderungen, angesichts konkurrierender<br />

Zeitansprüche im Haushalt und sich verändernden Governance-Strukturen? International vergleichende<br />

Studien haben eine große Vielzahl von Formen der Aufteilung von Erwerbsarbeit<br />

in gegenwärtigen Gesellschaften gezeigt. Wird die Aufteilung der Hausarbeit auch durch institutionelle<br />

Kontexte und neue Governance-Strukturen beeinflusst? In welchem Verhältnis<br />

steht Globalisierung zu den veränderten Erwerbs- und Familienmodellen? Gegründet auf<br />

Theorien der ökonomischen Abhängigkeit und von Geschlechterrollen, sowie Modelle der<br />

Wohlfahrtsstaatsregime, konzentriert sich dieses Projekt auf die Aufteilung der Hausarbeit in<br />

Deutschland und Finnland. In Deutschland kombinieren Frauen häufig Erwerbstätigkeit und<br />

Familie, indem sie teilzeitbeschäftigt sind, während ganztägige Erwerbstätigkeit für finnische<br />

Frauen typisch ist, selbst wenn sie kleine Kinder haben. Die Frage wird aufgeworfen, ob länderspezifische<br />

Unterschiede auch in der Verteilung der Haushaltsarbeit gefunden werden<br />

können, und ob die Muster der Hausarbeit von unterschiedlichen Governance-Strukturen oder<br />

von den individuellen Präferenzen bestimmt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland, Finnland<br />

METHODE: Die empirische Analyse basiert auf einer Befragung zum Thema 'Family and Changing<br />

Gender Roles III', durchgeführt im Rahmen des International Social Survey Program<br />

(ISSP).<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, Department Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie<br />

Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-7213, Fax: 040-42838-2499,<br />

e-mail: katja.marjanen@uni-hamburg.de)


78 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[89-L] May, Michael:<br />

Gender Mainstreaming und die Disziplin Soziale Arbeit, in: Widersprüche : Zeitschrift für<br />

sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 24/2005, Nr. 2 = H. 92, S.<br />

97-113 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Verfasser beginnt seinen Beitrag mit einer methodologischen Vorbemerkung zu<br />

den verschiedenen Blickwinkeln, aus denen es das Konzept des Gender Mainstreaming kritisch<br />

zu analysieren gilt. Er fragt dann nach dem gesellschaftspolitischen Kontext der Entstehung<br />

von Gender Mainstreaming sowie nach den rechtlichen Grundlagen dieses Konzepts,<br />

besonders in Hinblick auf den Hochschulbereich. Es schließt sich eine kritische Analyse des<br />

Instrumentariums von Gender Mainstreaming an, die pädagogische und erziehungswissenschaftliche<br />

Fragestellungen einbezieht. Abschließend erörtert der Verfasser die Zielsetzung<br />

von Gender Mainstreaming in der Disziplin der Sozialarbeit, wobei er zwischen einer personellen,<br />

einer materiellen und einer inhaltlichen Komponente von Gleichstellung unterscheidet.<br />

(ICE2)<br />

[90-F] Metz-Göckel, Sigrid, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Vision und Mission: die Integration von Gender in den Mainstream europäischer Forschung<br />

INHALT: Legitimation politischer Entscheidungen durch die Hinzuziehung wissenschaftlicher<br />

Expertenräte und anderer think-tanks bei der forschungspolitischen Programmentwicklung<br />

werfen die Frage nach der Neu- und Umdefinitionen von Zugehörigkeiten zu den Steuerungseliten<br />

des wissenschaftlichen Feldes auf. Mit der Idee eines europäischen Forschungsraumes,<br />

entwickelt von forschungspolitisch zuständigen Entscheidungsträgern auf der europäischen<br />

Ebene, greifen wir eine Thematik auf, in der sich die Vision eines gemeinsamen Europa mit<br />

der Mission verbindet, "subtile Diskriminierungen von Frauen aufzuspüren, um geschlechtsneutrale<br />

Vorstellungen von Exzellenz und Leistung zu erarbeiten." (Aktionsplan "Women and<br />

Science" der Europäischen Kommission, S. 5) Neben der Frage, ob es geschlechtsneutrale<br />

Kriterien überhaupt geben kann, verbindet sich mit dieser Vision eine erhöhte Nachfrage nach<br />

dem Wissen von Expertinnen über den Einfluss der Kategorie Geschlecht in der Wissenschaft.<br />

METHODE: Im Mittelpunkt der Politikfeldanalyse steht Gender Mainstreaming als Konzeption,<br />

die auf Qualitätssicherung in der Forschung unter Einbeziehung der Geschlechterperspektive<br />

abzielt. Auf der Basis von Dokumentenanalysen und ca. 20 offenen Interviews mit beteiligten<br />

Akteur/innen auf der europäischen und nationalen forschungspolitischen Ebene, der Verwaltung<br />

und Experten aus der Wissenschaft wird die Implementation von Gender Mainstreaming<br />

qualitativ rekonstruiert; neben sozialtheoretischen kommen politikwissenschaftliche und organisationssoziologische<br />

Theorieperspektiven zum Tragen. Untersuchungsdesign: Politikfeldanalyse<br />

DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum (44221 Dortmund)<br />

KONTAKT: Metz-Göckel, Sigrid (Prof.Dr. Tel. 0231-755-5530, e-mail: smetzgoeckel@unidortmund.de);<br />

Zimmermann, Karin (Dr. e-mail: karin.zimmermann@uni-dortmund.de)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 79<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[91-L] Meuser, Michael; Neusüß, Claudia (Hrsg.):<br />

Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente, (Schriftenreihe / Bundeszentrale<br />

für politische Bildung, Bd. 418), Bonn 2004, 366 S., ISBN: 3-89331-508-X (Standort: UB<br />

Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur)<br />

INHALT: "Gender Mainstreaming ist ein gleichstellungspolitisches Konzept, das seinen Ursprung<br />

in einem entwicklungspolitischen Zusammenhang hat. Erstmals auf der dritten Weltfrauenkonferenz<br />

der Vereinten Nationen 1985 in Nairobi diskutiert und auf der vierten Weltfrauenkonferenz<br />

1995 in Peking als neue Gleichstellungsstrategie propagiert, wurde es 1997 im<br />

Amsterdamer Vertrag als verbindliche Aufgabe für die Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />

Union festgeschrieben. Neunzehn Jahre nach Nairobi, neun Jahre nach Peking und sieben<br />

Jahre nach Amsterdam ist das Instrument des Gender Mainstreaming sowohl in der geschlechterpolitischen<br />

Diskussion als auch in der geschlechterpolitischen Praxis so weit präsent,<br />

dass es möglich ist, eine erste Bilanz zu ziehen. Die Zahl der Publikationen zu Gender<br />

Mainstreaming ist in den letzten Jahren stark angestiegen und neben programmatischen Beiträgen<br />

und einer Vielzahl von Umsetzungsempfehlungen für unterschiedliche Arbeitsfelder<br />

liegen auch schon einige empirische Studien vor, die sich mit der Praxis von Gender<br />

Mainstreaming befassen. Die Bilanz, die dieses Buch zu ziehen versucht, betrifft den Stellenwert,<br />

der Gender Mainstreaming in der Geschlechterforschung zugemessen wird, die politischen<br />

Kontroversen und die Umsetzung von Gender Mainstreaming." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis:<br />

Michael Meuser, Claudia Neusüß: Gender Mainstreaming - eine Einführung<br />

(9-22); Regina Frey: Entwicklungslinien: zur Entstehung von Gender Mainstreaming in internationalen<br />

Zusammenhängen (24-39); Silke Roth: Gender Mainstreaming - eine neue Phase<br />

der Frauenbewegung in Deutschland (40-51); Mechthild Bereswill: "Gender" als neue Humanressource?<br />

Gender Mainstreaming und Geschlechterdemokratie zwischen Ökonomisierung<br />

und Gesellschaftskritik (52-70); Susanne Baer: Geschlecht und Recht - zur rechtspolitischen<br />

Steuerung der Geschlechterverhältnisse (71-83); Alison E. Woodward: Gender<br />

Mainstreaming als Instrument zur Innovation von Institutionen (86-102); Stephan Höying,<br />

Ralf Lange: Gender Mainstreaming - ein Ansatz zur Auflösung männerbündischer Arbeits-<br />

und Organisationskultur? (103-119); Ute Behning: Implementation von Gender Mainstreaming<br />

auf europäischer Ebene: Geschlechtergleichstellung ohne Zielvorstellung? (122-134);<br />

Peter Doge, Barbara Stiegler: Gender Mainstreaming in Deutschland (135-157); Elizabeth<br />

Villagómez, Maribel Martínez: Gender Mainstreaming in Spanien (158-168); Birgit Sauer:<br />

Ein ewiges Pilotprojekt? Gender Mainstreaming in Österreich (169-181); Bozena Choluj,<br />

Claudia Neusüß: Geschlechtergleichstellung in Polen - zwischen historischem Erbe, kulturellen<br />

Eigenheiten und neuen Herausforderungen (182-193); Lars Jalmert: Männer und Geschlechterpolitik<br />

in Schweden (194-205); Dörthe Jung: Neue Führungskultur, Kundenorientierung,<br />

Flexibilisierung: die private Wirtschaft braucht Gender Mainstreaming (206-217); Ellen<br />

Kuhlmann, Petra Kolip: Gender Mainstreaming im Gesundheitssystem (220-231); Heidrun<br />

Hoppe, Elke Nyssen: Gender Mainstreaming: neue Gleichstellungsimpulse für die Schule?<br />

Begründungen und Ansatzpunkte (232-243); Karin Derichs-Kunstmann: Konsequenzen<br />

von Gender Mainstreaming für die politische Bildung (244-256); Barbara Riedmüller:<br />

Gleichstellungspolitik und der Umbau des Sozialstaats (257-72); Gabriele Schambach, Henning<br />

von Bargen: Gender Mainstreaming als Organisationsveränderungsprozess - Instrumente<br />

zur Umsetzung von Gender Mainstreaming (274-290); Birgit Erbe: Gender Budgeting - Verteilungsfragen<br />

neu gestellt in der Haushaltspolitik. Grundlagen, Instrumente, Herausforderungen<br />

(291-305); Petra Ahrens, Uta Kletzing, Jutta Kühl: Instrumente von Gender Mainstreaming<br />

in der Verwaltungspraxis (306-320); Michael Meuser: Gender Mainstreaming: Fest-


80 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

schreibung oder Auflösung der Geschlechterdifferenz? Zum Verhältnis von Geschlechterforschung<br />

und Geschlechterpolitik (322-336); Michael Kimmel: Frauenforschung, Männerforschung,<br />

Geschlechterforschung: einige persönliche Überlegungen (337-355).<br />

[92-F] Naumann, Ingela; Wersig, Maria (Bearbeitung); Berghan, Sabine, PD Dr.; Beblo, Miriam,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Ehegattenunterhalt und sozialrechtliches Subsidiaritätsprinzip als Hindernisse für eine konsequente<br />

Gleichstellung von Frauen in der Existenzsicherung ("Ernährermodell")<br />

INHALT: Untersucht werden die Schnittstellen zwischen Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht und<br />

dem Recht des Ehegattenunterhalts im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit der Gleichberechtigung<br />

der Geschlechter und dem aktiven Gleichstellungsgebot (3 Abs. 2 GG). Damit sollen<br />

Wege zur Überwindung des männlichen Ernährermodells in der deutschen Existenzsicherung<br />

aufgezeigt werden. Kontext/ Problemlage: Frauen sind im deutschen System der Existenzsicherung<br />

weniger als Männer in das Erwerbssystem integriert und daher in viel höherem Maße<br />

auf Ehegattenunterhalt und/ oder subsidiäre Sozialleistungen angewiesen. Darin ist eine rechtlich<br />

relevante Benachteiligung und ein Hindernis für die Verwirklichung von Gleichstellung<br />

zu vermuten. Dem Erwerbs-, Sozial- und Steuersystem wohnt wegen seiner Bezogenheit auf<br />

Unterhalt und Ehe ein Double-Bind-Mechanismus inne, der es Frauen trotz formaler Geschlechtsneutralität<br />

des Rechts nahe legt, in bestimmten Situationen auf die Alternativsicherung<br />

über die Ehe auszuweichen. Sie gelten dann als versorgt. Ausgedrückt wird die widersprüchliche<br />

Beeinflussung vor allem durch die Bevorzugung des männlichen Ernährers im<br />

Arbeitsleben, durch die negative Anreizwirkung des Ehegattensplittings und durch die sozialrechtliche<br />

Ehegattensubsidiarität (Nachrangigkeit von Sozialleistungen gegenüber ehelichem<br />

oder nachehelichem Unterhalt). Fragestellung: In dem Projekt sollen die deutschen Regelungsstrukturen<br />

an den Schnittstellen von Familienrecht, Arbeitsrecht, Steuer- und Sozialrecht<br />

unter geschlechterpolitischen Aspekten untersucht werden. Normativ geht es darum festzustellen,<br />

inwieweit die im deutschen System relativ starke Verweisung von Frauen auf die (Alternativ-)Versorgung<br />

durch Unterhalt mittelbar diskriminierend wirkt und gegen höherrangige<br />

Normen verstößt. Daran schließt sich die Frage nach legislativer oder justizieller Reform<br />

bzw. Abhilfe an. Sozialwissenschaftlich soll untersucht werden, inwieweit der soziale Wandel<br />

in den Einstellungen und Arrangements von Frauen und Männern im Hinblick auf das Spannungsverhältnis<br />

zwischen eigenständiger Existenzsicherung und ehelicher Unterhaltssolidarität<br />

gesetzliche Reformen nahe legt und wie diese aussehen könnten. Dabei sind auch die<br />

volkswirtschaftlichen Veränderungsdesiderate zu skizzieren, um Unterhalt durch Erwerbseinkommen<br />

zu ersetzen. (S.a. http://www.fu-berlin.de/ernaehrermodell/ ).<br />

METHODE: Das Projekt ist interdisziplinär angelegt, d.h. es wird im Zusammenspiel juristischer,<br />

sozialwissenschaftlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektiven und Methoden, bearbeitet.<br />

Die juristisch-normativen Fragestellungen werden rechtsdogmatisch-hermeneutisch<br />

bearbeitet, Rechtstatsachen und strukturelle Auswirkungen sind mit soziologischen Methoden<br />

zu erfassen, der Reformbedarf erfordert eine politikwissenschaftliche Vorgehensweise. Die<br />

empirischen Untersuchungsteile sind überwiegend sekundäranalytisch angelegt, die Einstellungen<br />

von Paaren sollen durch eigene qualitative Interviews der Projektbearbeiterinnen bzw.<br />

durch Diskussionsforen untersucht werden. Die ökonometrischen Teile werden von einer dem<br />

Projekt mittels Werkvertrag verbundenen Wissenschaftlerin bearbeitet, die sich vor allem mit<br />

den sozialstatistischen und ökonomischen Aspekten der Unterhaltssituation beschäftigt.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.fu-berlin.de/ernaehrermodell/veroff.html .


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 81<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-<br />

Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich (Ihnestr. 22, 14195<br />

Berlin)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: berghahn@zedat.fu-berlin.de)<br />

[93-L] Nohr, Barbara; Veth, Silke (Hrsg.):<br />

Gender Mainstreaming: kritische Reflexionen einer neuen Strategie, (Texte / Rosa-Luxemburg-Stiftung,<br />

7), Berlin: Dietz 2002, 160 S., ISBN: 3-320-02987-8<br />

INHALT: Ist Gender Mainstreaming die Zauberformel für eine tatsächliche Gleichstellung der<br />

Geschlechter oder versteckt sich dahinter 'nur die neueste List männerbündischer Institutionen<br />

(...), mit der Frauen auch weiterhin ferngehalten werden sollen?' (9). Die Beiträge bewegen<br />

sich mit ihren differenzierten Analysen zwischen diesen beiden Polen und setzen sich kritisch<br />

mit dem Begriff und seinen Implikationen aus theoretischer und praktischer Perspektive<br />

auseinander. Der Band geht auf eine Tagung des Bundes demokratischer WissenschaftlerInnen<br />

(BdWi) und der Rosa-Luxemburg-Stiftung vom Herbst 2000 zurück. Aus dem Inhaltsverzeichnis:<br />

Hintergründe: Claudia von Braunmühl: Gender Mainstreaming: neue Konzepte -<br />

neue Chancen (17-25); Gabriele Rosenstreich: Gender Mainstreaming: für wen? (26-36);<br />

Kontexte: Sünne Andresen: Gender Mainstreaming: eine Strategie zum geschlechtergerechten<br />

Umbau von Organisationen? (39-47); Barbara Nohr: Diversity, Total-E-Quality und Gedöhns<br />

(48-55); Stephan Höyng / Klaus Schwerma: Gender Mainstreaming - Möglichkeiten und<br />

Grenzen aus der Perspektive von Männern (56-62); Ute Giebhardt: Gender Mainstreaming:<br />

positive Impulse für den Wissenschaftsbetrieb? (63-68); Praktiken: Regina Frey / Gabriele<br />

Zdunnek: Gender Mainstreaming in der Entwicklungspolitik: Ansätze, Instrumente und Erfahrungen<br />

(71-79); Sylvia Skrabs: Gender Mainstreaming in der Tarifpolitik (80-88); Brigitte<br />

Stepanek: Gleichstellung und Gender Mainstreaming in der Arbeit des Frauenbildungsnetzes<br />

(FBNO); - nationale und internationale Erfahrungen (89-97); Monika Stein: Gender Mainstreaming<br />

- ein gleichstellungspolitisches Erfolgsrezept für Hochschulen? (98-105); Christine<br />

Rabe: Umsetzung von Gender Mainstreaming im Stadtbezirk (106-111); Leah C. Czollek /<br />

Heike Weinbach: Gender- und Gerechtigkeits-Trainings: Machtverhältnisse begreifen und<br />

verändern (112-122); Verortungen: Susanne Schunter-Kleemann: Gender Mainstreaming<br />

Workfare und 'Dritte Wege' des Neoliberalismus (125-140); Johannes Dingler / Regine Frey:<br />

Von der Praxis zur Gender-Theorie: Impulse postmoderner Feminismen (141-157). (ZPol,<br />

VS)<br />

[94-L] Notz, Gisela:<br />

Hauptsache Arbeit? Arbeit, Geschlecht und Politik, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke<br />

Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin:<br />

Dietz, 2004, S. 113-123, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193)<br />

INHALT: Die Autorin möchte mit ihren Ausführungen dazu anregen, einen erweiterten Arbeitsbegriff,<br />

wie er in der soziologischen Frauenforschung bereits genutzt wird, auch zum Gegenstand<br />

von Arbeitsmarktforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik zu machen. Sie nimmt<br />

dabei Abgrenzungen zu einem inflationären Arbeitsbegriff vor, mit welchem behauptet wird,


82 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

dass alles, was Menschen in ihrer wachen Zeit tun, Arbeit sei. Die Autorin skizziert darüber<br />

hinaus Handlungsoptionen für das Politikfeld Arbeit und betont, dass eine bloße Erweiterung<br />

des Arbeitsbegriffs nicht ausreicht, sondern dass strukturelle Veränderungen in allen Bereichen<br />

menschlicher Arbeit und in den Formen des sozialen Zusammenlebens notwendig sind.<br />

Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Tatsache, dass sowohl im Bereich der bezahlt geleisteten<br />

Arbeiten als auch im Bereich der unbezahlt geleisteten Arbeiten gesellschaftlich<br />

notwendige und nützliche Tätigkeiten verrichtet werden. Die feministische Kritik der Arbeit<br />

in kapitalistischen Verhältnissen zielt dabei über die Forderung nach Einbeziehung aller jetzt<br />

unbezahlt geleisteten Arbeiten in die Lohnform hinaus. Diese Kritik sollte nach Meinung der<br />

Autorin mit einem neuen Utopiebegriff verbunden werden, d.h. es sollte eine Verallgemeinerung<br />

der gesellschaftlichen Gesamtarbeit (bezahlter und unbezahlter, auch gemeinwesenorientierter<br />

und ehrenamtlicher Arbeit) auf alle angestrebt sowie ein Recht auf existenzsichernde,<br />

sinnvolle und selbstbestimmte Arbeit für alle Menschen verankert werden. (ICI2)<br />

[95-F] Odierna, Simone, Dr. (Leitung):<br />

Politische Aktivität junger Frauen in der Bundesrepublik. Explorative Studie zum Engagement<br />

junger Frauen in Non-Profit-Organisationen am Beispiel der IG Metall<br />

INHALT: Die Kurzstudie untersucht individuelle und organisationsbezogene Hintergründe von<br />

politischer Aktivität im Kontext von Non-Profit-Organisationen, zu denen auch die Gewerkschaften<br />

gerechnet werden können. In einigen Gewerkschaften sind Frauen teilweise unterrepräsentiert.<br />

Es wird untersucht, wie und unter welchen Bedingungen es jungen Frauen gelingt,<br />

Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen. Kontext/ Problemlage: Non-Profit-<br />

Organisationen spielen im modernen Sozialstaat eine elementare Rolle für das Gemeinwesen<br />

und die Integration der Gesellschaft. Sie sind ein wesentliches Feld für politisches Engagement,<br />

für aktive politische Partizipation. Unter den Gewerkschaftsmitgliedern sind Frauen<br />

nach wie vor unterrepräsentiert. Sie nehmen sich damit die Möglichkeit, über die Gewerkschaften<br />

als politisch einflussreiche Großorganisationen auf die Gestaltung der Arbeitswelt<br />

Einfluss zu nehmen. In vielen Gewerkschaften wird seit Jahren ein Rückgang junger Mitglieder<br />

verzeichnet. Die demographische Entwicklung allein reicht als Erklärung dieses Phänomens<br />

nicht aus. Besonders positiv zu vermerken ist andererseits, dass die Aktivität der organisierten<br />

jungen Frauen überproportional hoch ist: der Anteil weiblicher Jugend- und Auszubildendenvertretungsmitglieder<br />

zeigt eine steigende Tendenz. Es stellt sich die Frage, warum<br />

hier die Aktivität so groß ist, später das Engagement aber abflacht. Fragestellung: Bei der<br />

explorativen Studie in der IG Metall (als Beispiel für eine Non-Profit-Organisation) geht es<br />

darum, zu untersuchen, welche Erfahrungen die jungen Frauen machen, die den Weg in die<br />

Gewerkschaften trotz mancher Vorbehalte und Barrieren finden. Frauen von Mitte 20 bis ca.<br />

40 Jahre sind in einer Phase, in der sie sich mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders<br />

auseinander setzen müssen. Wenn sie zusätzlich noch gesellschaftlich, politisch oder<br />

gewerkschaftlich aktiv sein wollen, stehen sie vor besonderen Schwierigkeiten. Folgende<br />

Leitfragen wurden untersucht: Unter welchen Bedingungen sind junge Frauen in Organisationen<br />

bereit, sich zu engagieren? Welche Erfahrungen machen junge Frauen, die sich in "männlichen<br />

Organisationen" engagieren? Darstellung der Ergebnisse: Junge Frauen werden aktiv,<br />

um sich für andere einzusetzen und um zu helfen. Sich für Ideale einzusetzen, Solidarität zu<br />

üben, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen, "mitmischen" und "etwas verändern,<br />

bewegen, verbessern wollen" ist ihnen wichtig. Anstoß zur Aktivität gibt das Bedürfnis<br />

nach betriebsbezogenen und allgemeinen Informationen, nach politischer und allgemeiner


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 83<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

Bildung und nach sozialen Kontakten in der IG Metall. Fördernde Bedingungen für Aktivität<br />

sind Unterstützung und Beratung beim Engagement durch MentorInnen und die Einbeziehung<br />

in Jugendarbeit, Vertrauensleutearbeit oder den Betriebsrat. Zugangsweg in die Gewerkschaftsarbeit<br />

ist vorrangig der Jugendbereich. Der Übergang von der Jugendarbeit in die<br />

Erwachsenenarbeit funktioniert bei von MentorInnen aktiv geförderter Integration von jungen<br />

Frauen in die Gewerkschaftsarbeit. Ortsfrauenausschüsse müssen sich umorientieren und sich<br />

auf die junge Frauen interessierenden Aktivitäten und Themen einlassen. GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Die individuellen und organisationsabhängigen Hintergründe politischer Aktivität in<br />

Non-Profit-Organisationen sind mit Hilfe folgender Instrumente erhoben worden: a) 20 teilstandardisierte,<br />

leitfadengestützte Telefoninterviews in fünf Verwaltungsstellen. Zielgruppe:<br />

Gewerkschafterinnen, Altersklassen bis 40 Jahre, um die verschiedenen Lebenssituationen<br />

und Erfahrungen zu berücksichtigen; b) vier metaplangestützte Gruppendiskussionen in vier<br />

weiteren Verwaltungsstellen von ca. 1 Stunde reiner Interviewzeit. Zielgruppe: Gewerkschafterinnen<br />

aller aktiven Altersklassen; c) schriftliche Befragung der Gruppendiskussionsteilnehmerinnen.<br />

Die Wahl der Methoden erfolgt aus inhaltlichen und pragmatischen Gründen.<br />

Eine repräsentative Erhebung mit einem geschlossenen Fragebogen entfällt im Rahmen einer<br />

explorativen Studie der vorgesehenen Größenordnung. Zur Auswertung wurden qualitative<br />

Inhaltsanalysen der Interviews, Gruppendiskussionen und offenen Fragen im Fragebogen<br />

vorgenommen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Odierna, Simone: Politische<br />

Aktivitäten junger Frauen in Non-Profit-Organisationen am Beispiel junger Frauen in der IG<br />

Metall. Abschlussbericht. München 2004, 120 S.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Moderation-Coaching-Consult (Veldenerstr. 44, 80687 München)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: simone.odierna@ibla.m.shuttle.de)<br />

[96-F] Oppenheimer, Christa, M.A. (Bearbeitung); Brückner, Margrit, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen, die im Rhein-Main-Gebiet sexuelle<br />

Dienstleistungen anbieten<br />

INHALT: Schwerpunkte: Gewalterfahrungen, Gesundheitssituation und evtl. Hilfebedarf bei<br />

Prostituierten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-Main-Gebiet<br />

METHODE: Ziel der Studie ist zum einen auf der Basis der Kenntnisse von Gewaltprävalenzen<br />

die Ermittlung des Hilfebedarfes im Rhein-Main-Gebiet für Frauen, die gewaltdurchdrungenen<br />

Arbeitssituationen ausgesetzt sind - wie bei der Straßenprostitution, dem Drogenstrich -<br />

aber auch für jene Frauen, die als sogenannte "gehobene" Prostituierte tätig sind. Zum zweiten<br />

sollen Erkenntnisse über die Bekanntheit der neuen rechtlichen Bedingungen bei den<br />

Prostituierten selbst und zugleich die Auswirkungen dieser Änderungen für die Arbeit der<br />

Hilfeeinrichtungen gesammelt werden, und zum dritten durch die neuen Erkenntnisse die<br />

Ausbildungsbedingungen für SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen in diesem Bereich<br />

komplettiert werden. Die bei der Bundesstudie in Frankfurt erhobenen Daten zu Prostituierten<br />

werden in dieser Untersuchung in einer Sekundärauswertung analysiert und durch zusätzliche<br />

Daten erweitert. Ergänzend sind qualitative Interviews mit Prostituierten selbst und mit professionellen<br />

MitarbeiterInnen der unterschiedlichen Institutionen und Behörden - z.B. Gesundheitsämter,<br />

Polizei, Hilfevereine - durchgeführt, die weitergehende Erkenntnisse zu den<br />

Gewalterfahrungen von Prostituierten und gleichzeitig zum veränderten Hilfebedarf ange-


84 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

sichts sozial und rechtlich verbesserter Rahmenbedingungen ermöglichen. DATENGEWIN-<br />

NUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: min. 30; Auswahlverfahren: Zufall).<br />

Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; ausgewählte Experten. Stichprobe: ca. 8;<br />

Prostituierte). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 30; ausgewählte Datensätze<br />

für den Raum Frankfurt/ Main. Herkunft der Daten: Bundesstudie von 2004 "Lebenssituation,<br />

Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland - Teilpopulation Prostitutierte";<br />

Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit,<br />

Studiengang Sozialarbeit (Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: Brueckn@Fb4.FH-Frankfurt.de); Bearbeiterin<br />

(e-mail: CHROP@gmx.de)<br />

[97-L] Pasero, Ursula; Priddat, Birger P. (Hrsg.):<br />

Organisationen und Netzwerke: der Fall Gender, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004,<br />

258 S., ISBN: 3-531-14255-0 (Standort: UuStB Köln(38)-31A7052)<br />

INHALT: "Wie arbeiten hochqualifizierte Frauen und Männer in Organisationen und Netzwerken<br />

zusammen, wie sind sie positioniert? Wo endet die 'klassische' Arbeitsteilung, in der Männer<br />

entscheiden und Frauen zuarbeiten? Wo entsteht der neue Gender Mix auf Augenhöhe? Unternehmen,<br />

in denen Frauen und Männer gleichrangig kooperieren, können ihr Potenzial ausschöpfen<br />

und sich besser im internationalen Wettbewerb aufstellen. In diesem Band thematisieren<br />

Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen, wie sich Geschlechterverhältnisse<br />

in Organisationen und Netzwerken zukünftig entwickeln könnten." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Ursula Pasero & Birger P. Priddat: Vorwort (7-12); Christiane Funken: Zu<br />

Chancen und Risiken von (in)formellen Organisationsstrukturen für die Karrieren von Frauen<br />

und Männern (13-44); Johanna Hofbauer: Distinktion - Bewegung an betrieblichen Geschlechtergrenzen<br />

(45-64); Gertraude Krell: Gefühl und Geschlecht in Bürokratie, Gemeinschaft<br />

und ICH-AG (65-92); Michael Meuser: Von Frauengleichstellungspolitik zu Gender<br />

Mainstreaming: Organisationsveränderung durch Geschlechterpolitik? (93-112); Renate Ortlieb<br />

& Simone Rokitte: New Economy - neue Geschlechterverhältnisse? (113-142); Ursula<br />

Pasero: Gender Trouble in Organisationen und die Erreichbarkeit von Führung (143-164);<br />

Birger P. Priddat: Vom Gender Trouble zur Gender-Kooperation (165-198); Nicoline Scheidegger<br />

& Margit Osterloh: One network fits all? Effekte von Netzwerkcharakteristika auf<br />

Karrieren (199-226); Sylvia M. Wilz: Relevanz, Kontext und Kontingenz: Zur neuen Unübersichtlichkeit<br />

in der Gendered Organization (227-258).<br />

[98-L] Pinl, Claudia:<br />

Gender Mainstreaming: vom radikalen Gedanken zur technokratischen Umsetzung, in: Blätter<br />

für deutsche und internationale Politik, Jg. 50/2005, H. 7, S. 877-883 (Standort: UB Bonn(5)-<br />

Z59/69; UuStB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Ursprünglich in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit entstanden, hat das<br />

Konzept des Gender Mainstreaming seit der 4. UN-Weltfrauenkonferenz auch in den industrialisierten<br />

Staaten einen fulminanten Aufschwung erlebt. Die Autorin fragt, was von der ra-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 85<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

dikalen Idee, die Geschlechterperspektive in alle politischen Handlungskonzepte zu integrieren,<br />

übrig geblieben ist. Angesichts ihrer institutionell-technokratischen Umsetzung fordert<br />

sie eine Repolitisierung frauenpolitischer Netzwerke" (Autorenreferat)<br />

[99-F] Radtke, Sabine (Bearbeitung); Doll-Tepper, Gudrun, Prof.Dr.; Pfister, Gertrud, Prof.Dr.Dr.<br />

(Leitung):<br />

Frauen an die Spitze - Aktionsbündnis zur Steigerung des Frauenanteils in den Führungspositionen<br />

des Sports<br />

INHALT: 1. Wissen über die Geschlechterverteilung in Führungsgremien des Sports und über die<br />

Ursachen der Dominanz männlicher Funktionäre bereitstellen; 2. Maßnahmen der Frauenförderung<br />

und Gender Mainstreaming dauerhaft im Ehrenamt von Sportorganisationen verankern;<br />

3. den Frauenanteil in den Führungsgremien des Sports erhöhen; 4. gleichberechtigter<br />

Zugang zu Einfluss und Mitbestimmung schaffen; 5. Erfahrungen und Kompetenzen von<br />

Frauen nutzen; 6. das Defizit an Führungskräften abbauen. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Das Projekt ist Ansätzen konstruktivistischer Geschlechtertheorien sowie der Arbeits-<br />

und Organisationssoziologie verpflichtet. Organisationsanalyse der Entscheidungsgremien<br />

im deutschen Sport; 7 empirische Untersuchungen (qualitativ und quantitativ); Evaluation<br />

der Praxismaßnahmen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives<br />

Interview. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 10; Experten des deutschen<br />

Sportsystems; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch<br />

(Stichprobe: 23; weibliche Führungskräfte; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 17; Drop-<br />

Outs; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 18; Spitzensportler; Auswahlverfahren: Zufall).<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 413; Präsidiumsmitglieder Sportorganisationen;<br />

Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 321; Übungsleiterinnen Deutscher Turner-Bund;<br />

Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Doll-Tepper, Gudrun; Pfister, Gertrud (Hrsg.): Hat Führung ein<br />

Geschlecht? Genderarrangements in Entscheidungsgremien des deutschen Sports. Wissenschaftliche<br />

Berichte und Materialien, Bd. 3. Sport & Buch Strauß 2004.+++Radtke, Sabine:<br />

Workshop 1D - access to decision-making positions. in: Fraisse, F.; Petit, D. (eds.): Géme<br />

Confirence Europèenne Femmes et Sport. Actes - Proceedings 2004.+++Weitere Informationen<br />

unter: http://femtotop.de/ . ARBEITSPAPIERE: Radtke, Sabine: Ausstieg aus der Führung:<br />

geschlechtsspezifische Ursachenanalyse für den vorzeitigen Karriereabbruch von männlichen<br />

und weiblichen Führungskräften in Sportverbänden (Drop-Out-Studie).+++Dies.: Einstieg<br />

in die Führung? Das Führungskräftepotenzial von ehemaligen Hochleistungssportlerinnen<br />

und Hochleistungssportlern für das deutsche Sportsystem.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich<br />

Integrationspädagogik, Bewegung und Sport (Fabeckstr. 69, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-83-852521, e-mail: sradtke@zedat.fu-berlin.de)


86 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[100-L] Roemheld, Regine (Hrsg.):<br />

Wie geht es Ihnen, Madame Europe?: Gendering in Politik und Verfassung in der Europäischen<br />

Union, (Frauen, Gesellschaft, Kritik, 39), Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. 2002, 156 S.,<br />

ISBN: 3-8255-0379-8<br />

INHALT: Wo bringt Europa den Frauen einen Gewinn? Wo trägt Europa zur Verbesserung der<br />

Situation von Frauen bei? Diese und weitere Fragen diskutieren die acht Autorinnen. Sie erläutern<br />

Gender-Aspekte in der Debatte um Grund- und Menschenrechte in Bezug auf die Verträge<br />

und eine künftige europäische Verfassung und stellen Frauenstrategien als Gender-<br />

Mainstreaming in der Politik im Allgemeinen und in der EU im Besonderen vor. Als beispielhaft<br />

für die EU-Frauenpolitik wird die überwiegend von Frauen gestaltete schwedische<br />

Frauenpolitik bezeichnet, sie habe 'Vorbildcharakter' (6). Die Kehrseite, das Problem des<br />

Frauen- und Menschenhandels in Europa, beschreiben die beiden grünen Mitglieder im Europäischen<br />

Parlament (Breyer/Sörensen) und benennen die noch vorhandenen Defizite sowie<br />

den Handlungsbedarf der europäischen Politik. Einen wichtigen Impuls für die EU in Sachen<br />

Gender-Mainstreaming gab Artikel 3, Absatz 2 des Amsterdamer Vertrages. Er sieht vor, dass<br />

die Gemeinschaft darauf hinwirkt, in allen wesentlichen Bereichen der Europapolitik<br />

äUngleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern'.<br />

Auf diese Weise 'haben die EU-Staaten die Strategie des Gender-Mainstreaming in ihrem<br />

zentralen Rechtsfundament verankert und damit für alle öffentlichen und nicht-öffentlichen<br />

Policy-Sektoren als verbindlich erklärt' (4). Aus dem Inhaltsverzeichnis: Frauen in Politik und<br />

Verwaltung: Regine Roemheld: Justitia, wo bleibt die Gerechtigkeit? Über Gendering, Frauen-<br />

und (soziale) Grundrechte in Europa (7-28); Bente Stig: Menschenrechte - Frauenrechte<br />

(29-41); Iris Roemheld: Gender in der Entwicklungszusammenarbeit. Terres des Femmes als<br />

Vorreiter im internationalen Kampf für Frauenrechte (43-62). B. Frauenstrategien in der europäischen<br />

Politik: Marianne Weg: Gender Mainstreaming als Politikmethode für Geschlechterdemokratie<br />

(63-90); Lissy Gröner: Frauen gestalten Europa. Gender Mainstreaming in der<br />

Europäischen Union (91-97); Gunilla Fürst / Kaj Fölster: Gleichstellung: Der schwedische<br />

Weg. Gender Mainstreaming - eine lang bewährte Strategie (99-135); Hiltrud Breyer / Patsy<br />

Sörensen: Frauenhandel in der EU (137-154). (ZPol, VS)<br />

[101-L] Roloff, Christine; Selent, Petra (Hrsg.):<br />

Hochschulreform und Gender Mainstreaming: Geschlechtergerechtigkeit als Querschnittaufgabe,<br />

(Wissenschaftliche Reihe NFFG, 149), Bielefeld: Kleine 2003, 320 S., ISBN: 3-89370-<br />

381-0<br />

INHALT: Ziel des von der VolkswagenStiftung finanzierten und an der Universität Dortmund<br />

durchgeführten Projektes QueR war es, die Hochschulreform mit einer Förderung der Gleichstellung<br />

der Geschlechter sowie einer stärkeren Einbeziehung der Geschlechterperspektive in<br />

Lehre und Forschung zu verbinden. Der Band dokumentiert die Abschlusstagung des Projektes,<br />

die im Januar 2003 in Dortmund stattfand. Die Beiträge vermitteln einen Überblick über<br />

die Konzeption des Dortmunder Gesamtprojektes und bieten Erfahrungsberichte aus den einzelnen<br />

Fachbereichen. Zudem enthält das Buch Berichte über Gleichstellungsbemühungen an<br />

anderen deutschen und europäischen Universitäten. Die Darstellung ist thematisch in fünf Bereiche<br />

unterteilt, die auch die zentralen Ansatzpunkte des Dortmunder Projektes darstellten,<br />

nämlich Hochschulmanagement, Gender Mainstreaming, neue Steuerungsinstrumente,<br />

Gleichstellungsstrategien in den Fachbereichen und Personalentwicklung. Vorangestellt wur-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 87<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

den verschiedene Beiträge, in denen das Thema aus übergreifender Perspektive diskutiert<br />

wird. Aus dem Inhaltsverzeichnis: I. Entwicklungen und Perspektiven international: Christine<br />

Roloff / Petra Selent / Carsten Pfaff: Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie - Viereinhalb<br />

Jahre Projekt 'QueR' an der Universität Dortmund (35-55) Ayla Neusel: Zukunftsentwürfe<br />

für die Universität (56-73); Teresa Rees: Gender Mainstreaming: Women in Science (74-<br />

83); Maya Widmer: Das Bundesprogramm Chancengleichheit und seine Wirkung auf die<br />

schweizerische Hochschullandschaft (84-97); Gabriele Moser: Frauenförderung und Personalentwicklung<br />

an der Universität Wien (98-111); II. Hochschulmanagement kreativ und geschlechtergerecht<br />

gestalten: Andrea Kaus / Anja Tillmann: Geschlechtergerechtigkeit als<br />

Querschnittaufgabe - Innovationsimpulse am Beispiel der Ruhr-Universität Bochum (RUB)<br />

(118-129); Anneliese Niehoff: 'Die Geschlechterbrille aufsetzen ...'. Gender Mainstreaming<br />

an der Universität Bremen (130-143); Sigrid Michel: Hochschulmanagement kreativ und geschlechtergerecht<br />

mit Unterstützung der Gleichstellungsbeauftragten gestalten - Fallbeispiel<br />

Fachhochschule Dortmund (144-161); III. Von der Frauenförderung zum Gender Mainstreaming:<br />

Helen Füger: Knacknüsse der Gleichstellungsarbeit an Westschweizer Universitäten.<br />

Erfahrungen der Universität Freiburg (175-181); Barbara Lischetti: Die Frauenbeauftragte -<br />

ein Auslaufmodell? Erfahrungen mit Gender Mainstreaming an der Universität Bern (182-<br />

190); IV. Entwicklung und Einflüsse der neuen Steuerung: Anke Burkhardt: Sachsen-Anhalt:<br />

Hochschulsteuerung und Gender Mainstreaming - Chancengleichheit als Leistungsindikator<br />

(195-212); Mechthild Koreuber / Andrea Güttner: Zielvereinbarungen und formelgebundene<br />

Mittelvergabe: Kommunikation versus Operationalisierung (213-223); V. Fachbereiche auf<br />

dem Weg: Rafaela Borgwardt / Erik Eichholz: Keine Via regia zur Gleichstellung: Ein Vergleich<br />

von klassischer Frauenförderung und ökonomischem Motivationsmodell an einem<br />

Fachbereich 1985 bis 2000 (231-241); Kerstin Wasgien / Bettina Wirtz: Zwei Fakultäten auf<br />

dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit. Erfahrungen aus den Reformprojekten in Maschinenbau<br />

und Raumplanung (242-253); Monika Kil: Fachbereichsentwicklung: Akteure/-innen<br />

und Evaluation (254-265); VI. Perspektive Personalentwicklung in der Wissenschaft: Elisabeth<br />

Maurer: Geschlechtergerechte Personalförderung an der Universität Zürich? Qualifikationsstellen<br />

und Pflichtenhefte für den Mittelbau (274-282); Barbara Hey / Roswith Roth / Ilse<br />

Wieser: Frauen an der Universität Graz: Kompetenzen und Vernetzungsstrategien zur Etablierung<br />

einer symmetrischen Geschlechterkultur (283-294); Sabine Mertel / Maria-Elenora<br />

Karsten: 'Eine wissenschaftliche Karriere gestalten' - Einblicke und Ausblicke in geschlechtergerechte<br />

Personalentwicklung im Spektrum biographischer Kompetenz und Institutionenkultur<br />

(295-311). (ZPol, VS)<br />

[102-L] Sauer, Birgit:<br />

Geschlecht und Politik: institutionelle Verhältnisse, Verhinderungen und Chancen, (Alte und<br />

neue Ungleichheiten : Transformationen und Perspektiven von Geschlechterverhältnissen in unterschiedlichen<br />

gesellschaftlichen Bereichen, Bd. 1), Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2004, 106 S., ISBN:<br />

3-936846-89-8 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MS2900/314)<br />

INHALT: "Zum Wintersemester 2001/2002 konnte in Rheinland-Pfalz eine internationale und<br />

interdisziplinäre Gastprofessur Frauen- und Geschlechterforschung etabliert werden. Erste<br />

Inhaberin der Gastprofessur, die vom Institut für Politikwissenschaft an der Universität Mainz<br />

ausgerichtet wurde, war die Politikwissenschaftlerin Ao. Prof. Dr. Birgit Sauer von der Universität<br />

Wien, Österreich. Ihre Vorträge, die im Kontext der Gastprofessur gehalten wurden,<br />

liegen nun in diesem ersten Band der Dokumentation zur Gastprofessur auch in schriftlicher


88 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

Form vor." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Das "bewundernswert Männliche" des Staates.<br />

Überlegungen zum Geschlechterverhältnis in der Politik (13-26); II. "Geschlechterdemokratie".<br />

Institutionelle Verhältnisse, Verhinderungen und Chancen (27-40); III. "Politologie<br />

der Gefühle". Emotionen in der Frauen- und Geschlechterforschung (41-56); IV. Zivilgesellschaft<br />

versus Staat? Plädoyer für ein hegemonietheoretisch-geschlechterkritisches Konzept<br />

der Zivilgesellschaft(57-74); V. Der Staat als geschlechtsspezifisches Gewaltverhältnis. Überlegungen<br />

zur Dauerhaftigkeit männlicher Gewaltoligopole (75-103).<br />

[103-L] Schenk, Chris:<br />

Über Frauenpolitik, Gender Mainstreaming und die Notwendigkeit der Weiterentwicklung<br />

politischer Theorie und Praxis, in: Hella Hertzfeldt, Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.):<br />

GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S.<br />

209-220, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9193)<br />

INHALT: Die Geschlechterfrage ist nach Meinung des Autors nach wie vor ungelöst, denn der<br />

Anteil von Frauen an den gesellschaftlichen Ressourcen, wie Einkommen, beruflichen Entwicklungschancen,<br />

Anteil an Führungspositionen etc., ist immer noch deutlich geringer als<br />

der der Männer. Die Frauenpolitik hat die herrschenden Zustände in den Geschlechterverhältnissen<br />

als patriarchale Strukturen thematisiert und zum öffentlichen Thema gemacht. Sie hat<br />

dafür gesorgt, dass im öffentlichen Dienst, an Universitäten und in Betrieben Frauenfördermaßnahmen<br />

angeboten, Frauenbeauftragte eingesetzt und Landesgleichstellungsgesetze verabschiedet<br />

wurden. Angesichts des ausgebliebenen Durchbruchs ist jedoch zu fragen, ob nicht<br />

der frauenpolitische Ansatz selbst Denkblockaden geschaffen hat und dadurch weitergehenden<br />

Veränderungen im Wege stand bzw. immer noch steht. Die Engführung der Geschlechterverhältnisse<br />

als Frauenfrage beinhaltet Implikationen, deren Gültigkeit nach Ansicht des<br />

Autors entweder von Anfang an fraglich war oder zumindest in heutiger Zeit bestreitbar ist:<br />

Frauen sind als Kollektivsubjekte und als Opfer der Männerherrschaft zu verstehen und als<br />

solche in ihren Entwicklungsmöglichkeiten beschnitten worden - folglich defizitär und daher<br />

auf frauenpolitische Hilfe angewiesen. Diese Grundannahmen werden im vorliegenden Beitrag<br />

einer kritischen Betrachtung unterzogen sowie die frauenpolitischen Perspektiven von<br />

"Gender Mainstreaming" und "Managing Diversity" herausgestellt. (ICI2)<br />

[104-F] Schmähl, Winfried, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Alterssicherung von Frauen<br />

INHALT: Die Gestaltung der Alterssicherung von Frauen ist ein seit langem diskutiertes Thema.<br />

Dabei standen zumeist die gesetzlichen Systeme (insbesondere die gesetzliche Rentenversicherung)<br />

im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit sich ändernden<br />

familialen Strukturen, gestiegener Erwerbsbeteiligung, sich wandelnden normativen Vorstellungen<br />

sind immer wieder Vorschläge zur Veränderung der Struktur der Alterssicherung<br />

(z.B. mehr eigenständige, weniger "abgeleitete" Alterssicherung) entwickelt worden. Die<br />

Tendenz zu einer Reduzierung gesetzlicher Systeme und deren partielle Substitution durch<br />

private Vorsorge hat - wie auch manche früheren gesetzgeberischen Maßnahmen (z.B. hinsichtlich<br />

der Altersgrenzen) - geschlechtsspezifische Auswirkungen. Die Analyse solcher geschlechtsspezifischen<br />

Aspekte ist einerseits ein "Querschnittsthema" (und berührt deshalb<br />

auch andere Projekte, so zur privaten Vorsorge oder zur Alterssicherung von Selbständigen),


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 89<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

erfährt aber auch eine Bündelung im Rahmen dieses Vorhabens, um den besonderen Stellenwert<br />

dieser Frage im Rahmen von Reformkonzepten herauszuarbeiten. Zur Vorbereitung und<br />

im Rahmen einer von der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte durchgeführten Tagung<br />

wurden konzeptionelle Vorstellungen entwickelt.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmähl, Winfried: Alterssicherung von Frauen im Prozess ökonomischen,<br />

gesellschaftlichen und politischen Wandels - zugleich zur Einführung in das<br />

Thema des Kolloquiums". in: Schmähl, Winfried; Michaelis, Klaus (Hg.): Alterssicherung<br />

von Frauen. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2000, S. 9-35. ISBN 3-531-13566-X.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Wirtschaftswissenschaftliche<br />

Abteilung (Postfach 330440, 28334 Bremen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-4055, Fax: 0421-218-7540,<br />

e-mail: schmaehl@zes.uni-bremen.de)<br />

[105-F] Schmidt-Koddenberg, Angelika, Prof.Dr.; Genenger-Stricker, Marianne, Prof.Dr.; Hasenjürgen,<br />

Brigitte, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Transkulturelles und interreligiöses Lernhaus der Frauen<br />

INHALT: Das Projekt zielt auf die Vernetzung bestehender Initiativen und Organisationen zum<br />

Thema Migration und zugleich auf die Ansprache von Frauen verschiedener kultureller Herkunft,<br />

die mehr Austausch suchen, sich ehrenamtlich engagieren möchten oder berufliche<br />

Perspektiven anstreben. Religion ist dabei als ein hervorragender Anknüpfungspunkt zu verstehen.<br />

Das Projekt ist anwendungsorientiert, d.h.: Es qualifiziert Frauen verschiedener kultureller<br />

Herkunft durch die Vermittlung von Techniken und Methoden (skills), von allgemeiner<br />

Sachkompetenz (basics) und von berufsbezogenen Kenntnissen (net and practice). Dafür wird<br />

ein Curriculum 'Cultural worker' (Arbeitstitel) entwickelt. Weitere Projektziele sind, Multiplikatorinnen<br />

auszubilden, die Kultur des Austauschs zu fördern und vor allem die Partizipation<br />

von Frauen zu erhöhen.<br />

METHODE: anwendungsorientiert; differenziertes Forschungsdesign; Mix aus qualitativen und<br />

quantitativen Erhebungsmethoden; wissenschaftlich begleitet durch KFH-KollegInnen, in<br />

Kooperation mit der überparteilichen Fraueninitiative 'Berlin - Stadt der Frauen'<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

INSTITUTION: Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Münster, FB Sozialwesen<br />

(Piusallee 89, 48147 Münster); Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt.<br />

Köln, FB Sozialwesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln)<br />

KONTAKT: Hasenjürgen, Brigitte (Prof.Dr. e-mail: b.hasenjuergen@kfhnw.de); Schmidt-<br />

Koddenberg, Angelika (Prof.Dr. e-mail: a.schmidt-koddenberg@kfhnw.de)<br />

[106-L] Schubert-Lehnhardt, Viola:<br />

Kein Haushalt ist geschlechtsneutral: geschlechtergerechte Haushaltsführung als Beitrag zur<br />

Demokratisierung der Gesellschaft, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen,<br />

2005, H. 173, S. 212-222 (URL:<br />

http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/173/173_Schubert.pdf)


90 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

INHALT: Die Verfasserin stellt zunächst die Folgen der Gesetzesnovellen in den Bereichen Arbeitsmarkt-<br />

und Gesundheitspolitik in Deutschland unter geschlechtsspezifischer Perspektive<br />

dar. Aufgrund ähnlicher Erfahrungen wurden international Forderungen nach einer Strategie<br />

des Gender Budgeting laut. In einigen Ländern ist diese politische Strategie bereits umgesetzt<br />

worden. Der Beitrag beschreibt die Annahmen, die Schritte und Instrumente dieser Strategie,<br />

um dann einen Überblick über entsprechende Initiativen in Deutschland zu geben. Abschließend<br />

wird diskutiert, wie diese Strategie zur Demokratisierung der Gesellschaft insgesamt<br />

beitragen kann. (ICEÜbers)<br />

[107-F] Schulze, Eva, Dr. (Leitung):<br />

Stiften Frauen anders? Untersuchung zu Stiftungsaktitäten von und für Frauen<br />

INHALT: Zum ersten Mal wird eine umfassende Studie zu deutschen Stifterinnen vorgelegt.<br />

Enthalten sind Ergebnisse zu den Motiven, eine Stiftung zu gründen, den Zielen, die Frauen<br />

mit ihrer Stiftung verfolgen und die Stiftungstätigkeit. Eine Beschreibung des Sozialprofils,<br />

der Wert- und Lebensorientierungen vervollständigen die Ergebnisse zu den Stifterinnen.<br />

Kontext/ Problemlage: Der Stellenwert von Stiftungen wird wegen der tief greifenden Sparmaßnahmen<br />

der öffentlichen Hand immer wichtiger. Bislang gibt es wenig Forschungen über<br />

das deutsche Stiftungswesen. Fragen zur gesellschaftlichen Rolle des stifterischen Handelns<br />

sind kaum bearbeitet. Vor allem fehlten gesicherte Aussagen zu den StifterInnen als Personen,<br />

deren Motive, Erwartungen und Ziele, die sie mit der Gründung einer Stiftung verbinden.<br />

Insbesondere das Potential von Stiftungen von Frauen für Frauen ist weitgehend unbekannt.<br />

Deutlich ist jedoch, dass es immer mehr vermögende Frauen gibt und geben wird. Bis<br />

2010 werden Vermögen von ca. 2 Billionen Euro vererbt ("Erbschaftswelle" seit Anfang der<br />

90er Jahre). Bislang gibt es wenig Erkenntnisse darüber, wie Frauen mit ihrem Reichtum umgehen.<br />

Nur ein kleiner Teil wird zu Stifterinnen. Fragestellung: Die zentrale Fragestellung ist,<br />

ob Frauen anders stiften als Männer. Weiterhin ist von Interesse, was Frauen bewegt, eine<br />

Stiftung zu gründen und welche Zwecke sie damit verbinden. So wurde z.B. angenommen,<br />

dass Frauen stärker für soziale Zwecke eintreten als Männer und weniger häufig in den Gremien<br />

der Stiftung mitarbeiten. Darüber hinaus ist von Interesse, wie vermögende Frauen stärker<br />

zu stifterischem Handeln animiert werden können. Darstellung der Ergebnisse: Ein Drittel<br />

der Befragten der "Bertelsmann StifterStudie" sind weiblich. Die Stifterinnen sind hoch gebildet,<br />

verheiratet, im Durchschnitt 69 Jahre alt und über die Hälfte ist kinderlos. Dass für die<br />

Stiftung verwendete Vermögen stammt bei Frauen häufiger als bei Männern aus Erbschaften<br />

oder Schenkungen. Stifterinnen wollen häufiger als Stifter die Rolle der Frau in der Gesellschaft<br />

stärken. Des Weiteren wollen sie mit der Stiftungsgründung häufiger als Männer das<br />

Andenken an eine nahe stehende Person wahren und sie meinen auch häufiger als Männer,<br />

der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen. Die wichtigsten Motive für eine Stiftungsgründung<br />

sind vorwiegend der Wunsch, "etwas bewegen zu wollen", "Verantwortungsbewusstsein<br />

gegenüber den Mitmenschen" zu übernehmen sowie das Anliegen "konkrete Missstände<br />

bekämpfen" zu wollen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Anfang 2004 wurde eine schriftliche Befragung im Rahmen der "Bertelsmann StifterStudie"<br />

durchgeführt. Auf Grundlage der Datenbasis des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen<br />

wurden StifterInnen einbezogen, die seit 1990 eine Stiftung gegründet haben. Insgesamt<br />

wurden 1666 Fragebögen verschickt. Der Rücklauf betrug rd. 38 Prozent (630 Fragebögen).<br />

Die Analyse der Daten im Hinblick auf die vorliegende Stifterinnen-Studie wurde durch<br />

die vergleichende Analyse der Daten der Stifter und Stifterinnen herausgearbeitet.


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 91<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schulze, Eva; Meyer, Sibylle;<br />

Budnick, Andrea; Frickel, Sybille; Vers, Susann: Stiften Frauen anders? Untersuchung zu<br />

Stiftungsaktivitäten von und für Frauen. Berlin 2004. 62 S.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Berlin-Brandenburg Institut für Sozialforschung und sozialwissenschaftliche<br />

Praxis e.V. (Ansbacher Str. 5, 10787 Berlin)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: e.schulze@bis-berlin.de)<br />

[108-F] Smolka, Adelheid, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Rupp, Marina, Dr. (Leitung):<br />

Wege aus der häuslichen Gewalt<br />

INHALT: Dieses Projekt dient der wissenschaftlichen Begleitung und Auswertung eines Modellversuchs,<br />

den das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und<br />

Frauen durchführt. Ziel dieses Modellversuchs ist die Verbesserung der Beratungssituation<br />

von Opfern häuslicher Gewalt durch die Unterstützung vorhandener Beratungseinrichtungen.<br />

Für die Dauer von 16 Monaten wird dazu in bestehenden Beratungseinrichtungen die Beratungskapazität<br />

für Fragen im Zusammenhang mit dem Gewaltschutzgesetz aufgestockt. Da<br />

Frauenhäuser über besondere Erfahrung und fachliche Qualifikation (z.B. in Sicherheitsfragen)<br />

für die Beratung von Opfern häuslicher Gewalt verfügen und bereits ambulante Beratung<br />

anbieten, schienen sie als Projektträger besonders geeignet. Im Rahmen des Modellprojekts<br />

sollen zudem fachliche, organisatorische und finanzielle Rahmenbedingungen im Zusammenhang<br />

mit der Beratung nach dem Gewaltschutzgesetz geklärt werden. Die wissenschaftliche<br />

Begleitung des Modellprojekts bezieht sich zunächst auf die Fragestellung, welcher<br />

Bedarf durch die Beratungsstelle auf welche Art und Weise gedeckt wird. Weitergehendes<br />

Ziel ist die Entwicklung von Leitlinien für einen effektiven Schutz von Betroffenen in<br />

Form einer Handreichung für Beratungseinrichtungen, Polizei und Justiz. GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Bayern<br />

METHODE: Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojektes Im Rahmen des Modellprojekts<br />

werden die Personalkapazitäten in externen Beratungsstellen von sechs bayerischen Frauenhäusern<br />

zeitlich befristet aufgestockt. Diese Beratungsstellen und das jeweils zugehörige<br />

Frauenhaus werden in die wissenschaftliche Begleitung einbezogen, zwei bis drei weitere<br />

bayerische Frauenhäuser nehmen als kleine Vergleichsgruppe an der Studie teil. Die wissenschaftliche<br />

Begleitung umfasst eine umfangreiche Datenerhebung, die quantitative und qualitative<br />

Elemente verbindet. Erfassung des Beratungsanfalls in allen bayerischen Frauenhäusern<br />

und Notrufen: Für die Laufzeit des Projekts wird an allen bayerischen Frauenhäusern<br />

und Notrufen (letztere fakultativ) eine einfache Statistik über (ambulante) Beratungen geführt,<br />

um einen generellen quantitativen Überblick über das Beratungsgeschehen im Zusammenhang<br />

mit dem GewSchG zu erhalten. Erfassung der Arbeit der Beratungsstellen durch einen<br />

Erhebungsbogen. Um Umfang und inhaltliche Aspekte der geleisteten Beratungstätigkeit<br />

darzulegen, wird die Arbeit der Beratungsstellen dokumentiert. Hierzu wird jede qualifizierte<br />

ambulante Beratung nach dem Gewaltschutzgesetz mit Hilfe eines standardisierten und differenzierten<br />

Instruments erfasst. Erhoben werden zum einen Merkmale der beratenen Opfer von<br />

Gewalt und der Gewaltbeziehung, zum anderen Merkmale der Beratung. Neben inhaltlichen<br />

Aspekten sind dies auch organisatorische und prozessuale Charakteristika. Die Erhebung erfolgt<br />

während der gesamten Projektlaufzeit. Erfassung der strukturellen Rahmenbedingungen:<br />

Nachdem in den einzelnen Modellstandorten teilweise sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen<br />

zu berücksichtigen sind, sollen diese Besonderheiten entsprechend dokumentiert und


92 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

in der Auswertung des Projekts berücksichtigt werden. Basis für diese Deskriptionen sind u.a.<br />

die Sachstands- und Jahresberichte der entsprechenden Frauenhäuser. Qualitative Befragungen:<br />

Ergänzend zu den standardisierten Erhebungen ist es notwendig, die Arbeit der Modellberatungsstellen<br />

aus unterschiedlichen Perspektiven qualitativ zu bewerten. Hierzu werden<br />

leitfadenbasierte Interviews mit verschiedenen Beteiligten bzw. Experten durchgeführt. Auswertung,<br />

Feedback und Dokumentation Die aus den verschiedenen Quellen erzielten Erkenntnisse<br />

werden in Besprechungsrunden an alle beteiligten Stellen zurückgegeben, so dass<br />

ggf. weitere Verbesserungsschritte unternommen werden können, und zwar sowohl hinsichtlich<br />

der Kooperation wie auch hinsichtlich der konkreten Gestaltung des Beratungsangebotes.<br />

Entwicklung eines Leitfadens für die Beratungspraxis. Aus den bisherigen Arbeiten im Themengebiet<br />

ergeben sich zwei grundlegende Erkenntnisse: Erstens ist das Gewaltschutzgesetz<br />

sehr komplex und stellt damit hohe Anforderungen an die Beratung. Zweitens sind durch den<br />

Beratungsanlass selbst, d.h. seiner Problematik und seiner Dynamik, spezielle Bedingungen<br />

vorgegeben, denen im Interesse der Betroffenen Rechnung getragen werden muss. Beispielsweise<br />

erfordert es oftmals eine längere Zeit und mehrere Anläufe, ehe sich Betroffene aus einer<br />

Gewaltbeziehung lösen können. Daher hat sich das Modellprojekt als zweiten Arbeitsschritt<br />

zum Ziel gesetzt, einen Leitfaden für die Beratungspraxis zu entwickeln, der sowohl<br />

wesentliche Inhalte des Gewaltschutzes als auch zum Beratungssetting, deren Ablauf etc. enthält.<br />

Das breit gefächerte Themenspektrum wird gemeinsam mit den Beraterinnen der Modellberatungsstellen,<br />

dem fachlichen Beirat des Modellprojektes und weiteren Expert(inn)en<br />

entwickelt. Der Leitfaden soll zu Beginn des Jahres 2006 zur Verfügung stehen. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (geförderete<br />

Beratungseinrichtungen -Beratungsstellen für häusliche Gewalt an Frauenhäuseren-<br />

und Vergleichsgruppe; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat<br />

Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />

FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm<br />

4, 96047 Bamberg)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0951-96525-27, e-mail: marina.rupp@ifb.uni-bamberg.de)<br />

[109-F] Spreyermann, Christine (Leitung):<br />

Mentoring Deutschschweiz. Programm für Wissenschaftlerinnen zur Unterstützung einer<br />

Akademischen Karriere<br />

INHALT: Mentoring, ein Instrument zur individuellen Nachwuchsförderung, ist eines der Massnahmenmodule<br />

des Bundesprogramms für Chancengleichheit (Modul 2), das zur Verdoppelung<br />

des prozentualen Anteils von Professorinnen in der Schweiz bis zum Jahr 2006 von 7%<br />

auf 14% beitragen soll. Mit Mentoring-Programmen sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

zur gezielten Laufbahnplanung angeregt, in ihrem Selbstverständnis als Wissenschaftlerinnen<br />

gestärkt und durch Vernetzung besser in den Wissenschaftsbetrieb integriert werden. Mentoring<br />

Deutschschweiz ist ein interuniversitäres und fächerübergreifendes Programm für fortgeschrittene<br />

Doktorandinnen, Postdoktorandinnen und Habilitandinnen. Das gut ein Jahr dauernde<br />

Programm bietet ein One-to-One Mentoring und ein begleitendes Rahmenprogramm<br />

Mentoring Deutschschweiz ist ein Kooperationsprojekt der Gleichstellungsstellen der Universitäten<br />

Basel, Bern, Freiburg, Luzern, St. Gallen, Zürich und der ETH Zürich. Das Projekt ist


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 93<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

an der Abteilung für die Gleichstellung von Frauen und Männern (AfG) der Universität Bern<br />

angesiedelt. (Zwischen)ergebnisse: Die begleitende Evaluation zeigt, dass die Anzahl und<br />

Unterschiedlichkeit der 45 Programmteilnehmerinnen und 39 MentorInnen ein gutes Ausgangspotential<br />

zum Netzwerken bilden, das auch genutzt wird. Das Programm verfügt über<br />

hilfreiche Instrumente zur effizienten Nutzung und Gestaltung der Mentoring-Beziehung und<br />

über ein Rahmenprogramm, die sich je mit ihren Leistungen ergänzen. Unterschiedliche, sehr<br />

heterogene Zielgruppen können von den Leistungen profitieren. Die Mentees verzeichnen als<br />

Programmleistungen Unterstützung im Bereich Vernetzung mit Frauen gleicher Qualifikationsstufe<br />

wie auch mit ProfessorInnen. Sie geben an, Unterstützung im Hinblick auf karrierespezifisches<br />

Wissen und Strategien (Feedback zur eigenen Qualifikation, Klärung der Karriereziele,<br />

Kenntnisse über das Funktionieren des Wissenschaftssystems, Laufbahnstrategien)<br />

und Unterstützung bezüglich persönlicher Kompetenzen (Selbstsicherheit, zielgerichtetes Arbeiten,<br />

Selbstverständnis als Wissenschafterin) erhalten zu haben. Die Teilnahme führt bei<br />

zwei Dritteln der Mentees zu einer Klärung der Karriereziele, und bei der Hälfte der Befragten<br />

zu einer grösseren Motivation, eine akademische Karriere anzustreben. Trotz kurzer Programmzeit<br />

weisen die Mentees erste konkrete Qualifizierungsschritte aus und schreiben Mentoring<br />

Deutschschweiz zu, einen Beitrag zur Erreichung dieser Schritte geleistet zu haben.<br />

Doktorandinnen und Mentees der Fachbereiche BW-Nat-Med ziehen insgesamt eine positivere<br />

Bilanz. Dies kann in Beziehung zu einer besseren Betreuungssituation in diesen Fachbereichen<br />

gesehen werden wie auch zu möglicherweise offeneren Zukunftsperspektiven der Doktorandinnen.<br />

ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />

METHODE: Die Evaluation ist als begleitende formative Evaluation angelegt. Die Fragestellungen<br />

sollen arbeitsteilig mit internem Monitoring, externer Begleitung und schriftlicher Befragung<br />

von allen Teilnehmerinnen nach Programmabschluss beantwortet werden. Das Monitoring<br />

hält systematisch fest, welche Meilensteine erreicht, welche Angebote genutzt und wie<br />

diese bewertet werden. Alle Rückmeldungen sind persönlich zuordenbar. Regelmässige Evaluationsgespräche<br />

zwischen Programmverantwortlichen und mir erlauben auf der einen Seite<br />

den aktuellen Stand sowie die eingesetzten Monitoringinstrumente zu reflektieren als auch<br />

weitere Instrumente zu entwickeln. Mentoren und Mentorinnen ziehen schriftliche Bilanz in<br />

einem persönlichen Online-Fragebogen (Schlussfeedback). Der Fragebogen der Mentees ist<br />

so angelegt, dass er einen Vergleich mit der gesamtschweizerischen Teilnehmendenbefragung<br />

von Modul 2 erlaubt. Die Auswertung geschieht nach Qualifikationsstufen (doktorierend<br />

bzw. habilitierend), Fachbereichen (Soz-Phil-Jus und BW-Nat-Med), Ausprägung des Ausgangsprofils<br />

und nach dem Grad des Commitments. Untersuchungsdesign: Zeitreihe, Zeitpunkt<br />

DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Mentorinnen und Mentees;<br />

Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Projektverantwortliche; Auswahlverfahren:<br />

total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Spreyermann, Christine: Mentoring Deutschschweiz. Programm<br />

für Wissenschaftlerinnen zur Unterstützung einer Akademischen Karriere. Evaluation des<br />

zweiten Programms von September 2002 bis Januar 2004 im Auftrag von Mentoring<br />

Deutschschweiz. Bern 2004.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Univ. Bern Abt.<br />

für die Gleichstellung von Frauen und Männern FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision (Maulbeerstrasse<br />

14, 3011 Bern, Schweiz)


94 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

110-L] Stiegler, Barbara:<br />

Geschlechter in Verhältnissen: Denkanstöße für die Arbeit in Gender Mainstreaming Prozessen,<br />

(Expertisen zur Frauenforschung), Bonn 2004, 35 S., ISBN: 3-89892-211-1 (Graue Literatur;<br />

URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/02613.pdf)<br />

INHALT: Der gegenwärtige Umbau des Sozialstaates mit seinen ökonomischen und sozialen<br />

Verwerfungen erschwert die Umsetzung von Gender Mainstreaming, denn Geschlechterfragen<br />

werden im Mainstream eher als Randproblematik angesehen und weniger in ihrem Beitrag<br />

zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen geschätzt. Auch das mangelhafte Verständnis<br />

und Wissen um die Geschlechterverhältnisse ist eine der Bremsen, die Prozesse blockieren<br />

kann. Vor diesem Hintergrund liefert die Expertise Denkanstösse für die Arbeit in<br />

Gender Mainstreaming-Prozessen. Im ersten Kapitel geht es um die Frage: Was ist Geschlecht?<br />

Es werden Dimensionen von Geschlecht vorgestellt und traditionelle Geschlechterkonzepte<br />

mit alternativen Geschlechterkonzepten konfrontiert. Im zweiten Kapitel wird am<br />

Beispiel der Familie und des Arbeitsmarktes deutlich gemacht, dass Gender nicht nur eine<br />

Kategorie zur Beschreibung von Personen ist, sondern dass Gender auch ein konstitutives<br />

Merkmal von gesellschaftlichen Strukturen ist und politische Strategien leitet. Im dritten Kapitel<br />

werden geschlechterpolitische Zielsetzungen formuliert, die den alternativen Vorstellungen<br />

von Geschlecht entsprechen. Im vierten Kapitel wird abschließend die Debatte um verschiedene<br />

geschlechterpolitische Strategien aufgenommen. Dabei werden Antidiskriminierungsstrategien,<br />

Gender Mainstreaming und Managing Diversity auf ihre Reichweite hin analysiert.<br />

(ICG2)<br />

[111-F] Stürzer, Monika; Dressel, Christian; Heß-Meining, Ulrike; Lohel, Vera; Wolf, Karin<br />

(Bearbeitung); Cornelißen, Waltraud, Priv.Doz. Dr. (Leitung):<br />

Kommentierter Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland<br />

INHALT: Gleichstellung, deren Wandel in: Bildung, Ausbildung, Weiterbildung; Erwerbstätigkeit;<br />

Einkommen; Familie/ Lebensformen; Vereinbarkeit; politische Partizipation/ bürgerschaftliches<br />

Engagement; soziale Sicherung; Gesundheit; Behinderung; Gewalt. ZEITRAUM:<br />

1970-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Es wird davon ausgegangen, dass die traditionelle Geschlechterordnung in einigen<br />

Bereichen aufbricht und sich in den letzten Jahrzehnten (im Westen teilweise nah dem Osten)<br />

Angleichungstendenzen bis in die Gegenwart zeigen lassen. Sekundäranalyse repräsentativer<br />

Daten, der amtlichen Statistik. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten<br />

(Herkunft der Daten: amtliche Statistik - IAB-Stichprobe, Berufsbildungsbericht, Labour<br />

Force Survey, Allbus, Alterssurvey 2003, Familiensurvey, Jugendsurvey, BZgA-Studie Männerleben,<br />

DJI Zahlenspiegel; Auswahlverfahren: verschieden).<br />

ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER:<br />

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Geschlechterforschung und Frauenpolitik<br />

(Postfach 900352, 81503 München)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: cornelissen@dji.de)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 95<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

[112-L] Stutzer, Erich:<br />

Frauen mit Courage und Weitblick: Erfolge einer über 100-jährigen Entwicklung, in: Statistisches<br />

Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, H. 10, S. 3-8 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8819)<br />

INHALT: "'Frauen mit Courage und Weitblick' - ein Titel mit einem Doppelcharakter. Es ist<br />

sowohl eine Feststellung über Frauen im Südwesten wie auch eine Handlungsaufforderung.<br />

In Baden-Württemberg gibt es Frauen mit Courage und Weitblick, und wir brauchen (noch<br />

mehr) Frauen mit Courage und Weitblick. Wie es um die Lebenssituation der Frauen im Südwesten<br />

bestellt ist, wird in diesem Beitrag in ausgewählten Lebensbereichen vorgestellt. Hierzu<br />

wird im Wesentlichen auf die Daten der amtlichen Statistik zurückgegriffen. Damit ist<br />

auch gewährleistet, dass ein objektives und neutrales Bild der Lage von Frauen in Baden-<br />

Württemberg entsteht." (Autorenreferat)<br />

[113-F] Terlinden, Ulla, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

International women's university project - Bereich "city and gender". Entwicklung, Durchführung<br />

und Evaluation international ausgerichteter Studien<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />

Austauschdienst -DAAD-; Internationale Frauenuniversität GmbH<br />

INSTITUTION: Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe<br />

Geschlechterforschung in Architektur und Planung (Gottschalkstr. 28, 34109<br />

Kassel)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-804-3208, Fax: 0561-804-3599,<br />

e-mail: terlinden@uni-kassel.de)<br />

[114-F] Theuerkauf, Sarah (Bearbeitung); Epiney, Astrid (Leitung):<br />

Commentary of article 141 EC<br />

INHALT: Art. 141 EGV Die zentrale Norm des europäischen Rechts zur Gleichstellung zwischen<br />

Männern und Frauen, nämlich der Grundsatz des gleichen Entgelts für gleiche oder gleichwertige<br />

Arbeit, befindet sich in Art. 141 EGV. Zahlreiche Richtlinien konkretisieren den Anwendungsbereich<br />

des Grundsatzes der Gleichbehandlung, insbesondere die sog. "Gleichbehandlungsrichtlinie"<br />

(Richtlinie 76/207), die den Grundsatz der Gleichbehandlung auf andere<br />

Bereiche des Arbeitslebens ausdehnt. Der Kommentar analysiert und bewertet den rechtlichen<br />

Bedeutungsgehalt der in Art. 141 EGV normierten Begriffe und des dazugehörigen Sekundärrechts,<br />

insbesondere der Richtlinie 76/207, unter besonderer Berücksichtigung der umfangreichen<br />

Rechtsprechung des EuGH. ZEITRAUM: 9/2003 bis 1/2004 GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Europa<br />

METHODE: Kommentierung der Bestimmung des Art. 141 unter Analyse der Rechtsprechung<br />

des EuGH<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Epiney, A.; Theuerkauf, S.: Article 141 EC-treaty. in: Campbell,<br />

C.; Herzog, P.; Zagel, G. (eds.): The law of the European Union - a commentary of the treaties.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Center for International<br />

Legal Studies -CILS- Salzburg, AU FINANZIERER: Auftraggeber


96 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

INSTITUTION: Universität Fribourg, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Europarecht<br />

(Av. de Beauregard 11, 1700 Fribourg, Schweiz)<br />

[115-F] Thiem, Anja, M.A. (Bearbeitung); Hofmeister, Sabine, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Die Bedeutung öffentlicher Räume im ländlichen Raum für Frauen. Analyse der geschlechtsspezifischen<br />

Raumaneignung von Frauen am Beispiel einer ausgewählten Gemeinde in<br />

Mecklenburg-Vorpommern (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Im ländlichen Raum ist, bedingt durch die infrastrukturellen Transformationsprozesse,<br />

ein Funktionsverlust der Dörfer zu beobachten, die zu Schlafstätten von Pendlern werden. Mit<br />

dem Vorhaben soll der Frage nachgegangen werden, welcher Zusammenhang zwischen der<br />

gesellschaftlichen Sozialisation und der Entstehung von spezifischen Raumstrukturen sowie<br />

der geschlechtsspezifischen Nutzung dieser Räume in Bezug auf den öffentlichen Raum besteht.<br />

Dem liegt die Annahme zugrunde, dass die Raumordnung ihrer gesellschaftlichen Aufgabe<br />

im Hinblick auf die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen dann nicht nachkommen<br />

kann, wenn die darin lebenden Menschen isoliert von der gesellschaftlichhistorischen<br />

Lebenswelt betrachtet werden und Raumstruktur und Gesellschaftsstruktur nicht<br />

als eng miteinander verbunden und als sich wandelnde, werdende und gewordene gesehen<br />

werden. In dem Promotionsvorhaben soll der öffentliche Raum sichtbar gemacht werden, der<br />

von Frauen für soziale Kontakte und Kommunikation genutzt wird. Es werden handlungsorientierte<br />

Ansätze entwickelt für ein an den Lebenssituationen der Dorfbewohnerinnen orientiertes<br />

Leitbild, dass den öffentlichen Raum beinhaltet, der Möglichkeiten für soziale Kontakte<br />

und Kommunikation gibt. In diesem Zusammenhang sollen die Instrumente der Raumordnung<br />

im Hinblick auf die Berücksichtigung weiblicher Lebenswelten analysiert werden. Es<br />

wird eine Fallstudienanalyse in zwei ausgewählten Dörfern durchgeführt. Ziel des Promotionsvorhabens<br />

ist es, die bisher überwiegend androzentrisch geprägte Sichtweise auf die Entstehung<br />

von Raumstrukturen durch eine weibliche Sichtweise zu erweitern und damit das<br />

Leitbild der Nachhaltigen Raumentwicklung zu konkretisieren. Die Forschungsergebnisse<br />

sollen Impulse zur Berücksichtigung von gesellschaftlichen Lebenssituationen in der Raumplanung<br />

geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern<br />

METHODE: Deutungsmusteranalyse; qualitative Interviews; Auswertung nach Grounded Theory<br />

DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend (Stand der Forschung:<br />

gesellschaftliches Leben im Dorf). y 10 (Frauen im Dorf; Auswahlfverfahren:<br />

Schneeballsystem). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Thiem, Anja: Zwischen räumlicher Planung und lebensweltlicher<br />

Realität: ländliche Räume im Wandel - Frauen im ländlichen Raum. in: Hofmeister, Sabine;<br />

Mölders, Tanja; Karsten, Maria-Eleonora (Hrsg.): Zwischentöne gestalten: Dialoge zur Verbindung<br />

von Geschlechterverhältnissen und Nachhaltigkeit. Wissenschaftliche Reihe, Bd.<br />

150. Bielefeld: Kleine 2003, S. 92-102. ISBN 3-89370-382-9:+++Dies.: Öffentliche Räume<br />

für Frauen im ländlichen Raum - ein Beitrag zur kulturellen Vielfalt. in: Hogenmüller, Daniel;<br />

Smeddinck, Ulrich; Tils, Ralf (Hrsg.): Landwirtschaft im Spektrum der Umweltwissenschaften.<br />

Umweltrecht und Umweltpolitik, Bd. 10. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2002, S.<br />

59-67. ISBN 3-7890-8089-6.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-06 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Stipendium; Graduiertenförderung<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien<br />

Arbeitsgruppe Umweltplanung (21332 Lüneburg)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 97<br />

2 Geschlechterpolitik, Stellung der Frau in der Gesellschaft<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-78-2967, Fax: 04131-78-2532,<br />

e-mail: anja.thiem@uni-lueneburg.de)<br />

[116-L] Wichterich, Christa:<br />

Frauenbewegungen und feministische Globalisierungskritik, in: Hella Hertzfeldt, Katrin<br />

Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik und<br />

Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 182-191, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

31A9193)<br />

INHALT: Feministische Kritik an der Globalisierung artikulierten in den 1990er Jahren zum<br />

einen Frauenbewegungen und Aktivistinnen aus ihren politischen Praktiken heraus, zum anderen<br />

feministische Wissenschaftlerinnen. Das NRO-Forum bei der 4. Weltfrauenkonferenz<br />

1995 in Beijing war die erste globale Plattform, auf der Frauen aus allen Kontinenten die neoliberale<br />

Globalisierung zu einem zentralen Thema machten. Zwischen zwei Achsen der Kritik,<br />

nämlich am Neoliberalismus und an den Fundamentalismen, spannte sich die Auseinandersetzung<br />

um die Globalisierung. Frauenorganisationen, die vorher strategisch vor allem auf<br />

Lobbying und die politische Verhandlungskultur der UN-Konferenzen gesetzt hatten, reihten<br />

sich in die globalisierungskritische Bewegung ein, wobei sich jedoch Ende der neunziger Jahre<br />

bei vielen Aktivistinnen eine Ernüchterung über die geringe Wirkung ihrer Anstrengungen<br />

einstellte. Von daher stellte sich die Frage nach den Adressaten für geschlechterpolitische<br />

Forderungen, dem politischen Ort der Auseinandersetzung und den Strategien neu. Ein Signal<br />

für eine andere politische Strategie transnationaler Vernetzung und eine "Globalisierung von<br />

unten" setzten Frauen im Jahr 2000 mit dem Weltmarsch "Olymp". Die Autorin beschreibt im<br />

vorliegenden Beitrag die Entwicklungen und Ziele der neuen sozialen Frauenbewegungen<br />

und erörtert feministische Perspektiven zwischen Widerstand und Identitätsfindung. (ICI2)<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

[117-L] Algan, Yann; Cahuc, Pierre:<br />

Job protection: the macho hypothesis, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der<br />

Arbeit GmbH, 1192), Bonn 2004, 35 S.; 473 KB (Graue Literatur;<br />

URL: ftp://ftp.iza.org/dps/dp1192.pdf)<br />

INHALT: "This paper shows that employment protection is influenced by the male breadwinner<br />

conception which is itself shaped by religions. First, by using international individual surveys,<br />

we document that Catholics, Muslims and Orthodoxs are more likely to support such 'macho<br />

values' than Protestants and atheists. Second, we develop a model showing that such a macho<br />

bias yields support to job protection legislation. This prediction is strongly supported by<br />

OECD panel data regressions including country-fixed effects." (author's abstract)


98 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

[118-L] Angelo, Silvia:<br />

Was hat der Euro mit den Frauen zu tun?: Auswirkungen der Europäischen Wirtschafts-<br />

und Beschäftigungspolitik auf Frauen, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege<br />

aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 19-34, ISBN: 3-631-52593-1<br />

INHALT: "Silvia Angelo bezieht sich in ihrem Beitrag nicht nur auf arme, sondern auf alle erwerbsfähigen<br />

Frauen, indem sie unterstreicht, dass Frauen in den EU-Mitgliedstaaten generell<br />

im Hinblick auf Erwerbstätigkeit und Erwerbseinkommen, Arbeitslosigkeit und schließlich<br />

Einkommensarmut gegenüber Männern benachteiligt sind. Als mögliche Wege aus der Benachteiligung<br />

von Frauen untersucht sie zum einen den so genannten Luxemburg-Prozess, der<br />

die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zum Ziel hat, zum anderen die europäische Strategie zur<br />

Förderung des sozialen Zusammenhalts bzw. der sozialen Eingliederung, die letztlich auch<br />

ein Mittel zur Armutsbekämpfung darstellt. Als effizienteste Form der Armutsbekämpfung<br />

wird darin die Integration in den Arbeitsmarkt gesehen. Angelo erkennt zwar an, dass beide<br />

Strategien, national und supranational, öffentliche Debatten angekurbelt haben, auf Grund der<br />

- unhinterfragten - Vormachtstellung der neoklassisch-monetaristischen Wirtschaftspolitik<br />

weisen sie bislang jedoch kaum nennenswerte realpolitische Wirkungen auf. Angesichts der<br />

aktuellen Prioritätensetzung bleibt Silvia Angelo zudem skeptisch, dass sozialpolitische EU-<br />

Strategien in nächster Zukunft an Bedeutung zunehmen werden." (Autorenreferat)<br />

[119-L] Baur, Christine; Fleischer, Eva; Schober, Paul:<br />

Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt: Grundlagenwissen für Projekte, Unternehmen<br />

und Politik, Innsbruck: Studien-Verl. 2005, 212 S., ISBN: 3-7065-4035-5<br />

INHALT: "Wo liegen die Wurzeln des Begriffs Gender Mainstreaming? Welche theoretischen<br />

und rechtlichen Grundlagen gibt es und wie kann Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt<br />

umgesetzt werden? Im Buch werden feministische Theorien und zentrale Begriffe der Gleichstellungspolitik<br />

aus wissenschaftlicher und rechtlicher Sicht diskutiert. Aktuelle Themengebiete<br />

wie Berufswahl, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Einkommensverteilung, Gleichbehandlung<br />

und Gleichstellung finden hier besondere Berücksichtigung. Es enthält Informationen<br />

über die Förderlandschaft der Europäischen Union sowie über aktuelle Gender<br />

Mainstreaming-Projekte in Tirol. Die beiliegende CD-Rom enthält eine Sammlung aktueller<br />

Publikationen, Checklisten, Leitfäden, Links und Kontakte für die Umsetzung von Gender<br />

Mainstreaming. Alle Daten der WoMen-Studie können mittels einer neu entwickelten Einstiegsversion<br />

der Forschungssoftware GABEK - WinRelan selbstständig erforscht werden."<br />

(Autorenreferat)<br />

[120-L] Busse, Anja:<br />

Zicken unter sich: Konflikte und Lösungen im weiblichen Konkurrenzkampf, Zürich: Orell<br />

Füssli 2004, 192 S., ISBN: 3-280-05091-X (Standort: Techn. HSB Aachen(82)-Lf183)<br />

INHALT: "Tag für Tag herrscht in Betrieben Kleinkrieg unter Frauen, denn es gibt immer irgendwo<br />

eine Konkurrentin - ob es nun um die Liebe (oder auch nur die Aufmerksamkeit) eines<br />

Mannes geht oder die bevorstehende Beförderung. Frauen gehen mit Konflikten untereinander<br />

völlig anders um als Männer. Konflikte werden mit härteren Bandagen geführt und beeinträchtigen<br />

allzu häufig nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die persönliche Karriere


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 99<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

und sogar den Erfolg des Unternehmens. Dieses Buch basiert auf Ergebnissen wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen. Es weist berufstätige Frauen auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede<br />

im Handling mit Konflikten und in der Konfliktbewältigung hin. Und es zeigt Wege,<br />

interfeminine Konflikte konstruktiv zu lösen." (Autorenreferat)<br />

[121-F] Dieterle, Annegret, Prof.; Hennige, Ute, Prof.Dr.; Steinhilber, Beate, Prof.Dr. (Bearbeitung);<br />

Hennige, Ute, Prof.Dr.; Steinhilber, Beate, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Chancengeminderte junge Frauen beim Übergang in das Erwerbsleben<br />

INHALT: Gegenstand und Ziel: Gegenstand des Projekts ist die Untersuchung der Übergangswege<br />

chancengeminderter junger Frauen von der Schule in die Arbeit. Unter Chancenminderung<br />

soll dabei die Ausstattung mit relativ geringen kulturellen, materiellen und sozialen Ressourcen<br />

verstanden werden; es geht also um junge Frauen, die eine relativ glücklose Schullaufbahn<br />

hinter sich gebracht haben, in instabilen oder ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

leben, über nur dürftige oder brüchige soziale Netze verfügen und von Ausgrenzung oder<br />

sozialem Abstieg bedroht sind. Ziel unserer Untersuchung ist es, über eine mehrjährige Zeitspanne<br />

hinweg die Lebens- und Berufspläne bzw. -wege sowie die individuellen Bewältigungsstrategien<br />

dieses Personenkreises zu verfolgen, um zu erfahren, ob und ggf. wie sich<br />

von Arbeitsmarktrisiken betroffene junge Frauen trotz brüchiger Erwerbsbiographien Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen zu gelingender Lebensbewältigung aneignen und wie sie diese entfalten.<br />

Zu diesem Zweck wurden rund zwanzig junge Frauen mit schwachem Hauptschulabschluss<br />

drei Jahre lang mittels narrativ-lebensgeschichtlicher und teilstrukturierter Interviews<br />

befragt. Eines der Hauptergebnisse ist, dass die jungen Frauen bei allen Widrigkeiten, denen<br />

sie ausgesetzt sind (z.B. von Seiten der Schule, der AusbilderInnen, im Hinblick auf ihre eingeschränkte<br />

Berufswahl, den geringen Lohn, die zusätzlichen häuslichen Verpflichtungen,<br />

denen sie nachzukommen haben u.a.) die berufliche Qualifikation über einen dreijährigen<br />

Lehrberuf für unverzichtbar halten, weil für sie eine abgeschlossene Lehre selbst auf unterem<br />

Niveau nicht nur Beweis für die Mindestgüte und den Wert einer Arbeitskraft, sondern auch<br />

für ihren eigenen, persönlichen Wert ist. Dabei ahnen oder wissen sie, dass die Chance, dass<br />

sie mit ihrem Lehrberuf - meist sog. Sackgassenberufe mit geringem gesellschaftlichen Ansehen<br />

wie Verkäuferin, Arzt-/ Zahnarzthelferin oder Friseurin - Berufe "gewählt" haben, die ihnen<br />

weder eine selbständige Lebensführung noch einen qualifizierten Arbeitsplatz garantieren.<br />

Die Ergebnisse werden auf der Grundlage des sog. Confidence Game von Goffman, mit<br />

dem sich Mikroprozesse der Herstellung und Festigung sozialer Positionen im gesellschaftlichen<br />

Raum illustrieren lassen, und des subjektorientierten Modells von Scherr interpretiert,<br />

und es wird gezeigt, dass die jungen Frauen sowohl Opfer von Täuschungs- und Selbsttäuschungsmanövern<br />

wie auch Akteurinnen selbstbestimmten und selbstbewussten Handelns<br />

sind.<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch<br />

Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hennige, U.; Steinhilber, B.: Chancengeminderte junge Frauen<br />

beim Übergang ins Erwerbsleben: das BVJ - Frust oder Chance. in: Pohl, Axel; Schneider,<br />

Sabine (Hrsg.): Sackgassen, Umleitungen, Überholspuren? Ausgrenzungsrisiken und neue<br />

Perspektiven im Übergang in die Arbeit. Tübingen: Neuling-Verl. 2000, S. 59-82. ISBN 3-<br />

922859-55-0.+++Dies.: "Weil ohne Lehre bist du nichts wert!" Chancengeminderte junge<br />

Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben. in: Unsere Jugend, Zeitschrift für Studium und Praxis<br />

der Sozialpädagogik, 2002, H. 2, S. 392-400.+++Dies.: "Mädchen, lern' und mach' was!" -


100 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

junge Frauen auf dem Weg ins Erwerbsleben. Forschungs- und Projektbericht, 21. Freiburg:<br />

Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V. an der EFH Freiburg 2005.+++Dies.: Vom<br />

Wert einer Ausbildung. in: Positionen, Zeitschrift des Verbandes baden-württembergischer<br />

Wissenschaftlerinnen, 2002, H. 24.<br />

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />

FINANZIERER: Südwest-AG der Evangelischen Fachhochschulen, Karlsruhe<br />

INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie<br />

und Religionspädagogik, FB Sozialpädagogik (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau);<br />

Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung<br />

-IAF- (Ringelbachstr. 221, 72762 Reutlingen)<br />

KONTAKT: Hennige, Ute (Prof.Dr. Tel. 07141-965550, e-mail: u.hennige@efh-ludwigsburg.de)<br />

[122-F] Freitag, Namara, Dipl.-Soz.Wiss.; Grimm, Natalie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung);<br />

Baethge, Martin, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Gemeinschaftsinitiative EQUAL Entwicklungspartnerschaft "Frauen in t.i.m.e." - Teilprojekt:<br />

Evaluation<br />

INHALT: Die Gemeinschaftsinitiative EQUAL ist Teil der Strategie der Europäischen Union,<br />

mehr und bessere Arbeitsplätze zu schaffen und dafür zu sorgen, dass niemandem der Zugang<br />

zu diesen Beschäftigungen versperrt wird. Für die Bundesrepublik Deutschland ist das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Arbeit als nationale Koordinierungsstelle und Programmverwaltungsbehörde<br />

für die inhaltliche und finanzielle Umsetzung des Förderprogramms verantwortlich.<br />

EQUAL erprobt neue integrative Konzepte zur Bekämpfung von Diskriminierungen<br />

und Ungleichheiten im Arbeitsleben sowie bei der Arbeitssuche. Dazu werden in einem<br />

geographisch bzw. sektoral begrenzten Bereich die relevanten Akteure in Entwicklungspartnerschaften<br />

(EP) zusammengebracht. Insgesamt nehmen in der Bundesrepublik 109 Entwicklungspartnerschaften<br />

an der Umsetzung von EQUAL teil. Auf Initiative der Volkshochschule<br />

Göttingen hat sich Anfang 2002 die Entwicklungspartnerschaft (EP) "Frauen in<br />

t.i.m.e." (telekommunikation - information - multimedia - elearning) zusammengefunden. Sie<br />

setzt sich u.a. aus Bildungsträgern, Gleichstellungsstellen, Unternehmen, dem Arbeitsamt und<br />

Gewerkschaften der Region Göttingen-Hannover-Verden zusammen und wird von der VHS<br />

Göttingen koordiniert. Darüber hinaus besteht eine transnationale Partnerschaft mit Projekten<br />

in Spanien und den Niederlanden. "Frauen in t.i.m.e." ist im beschäftigungspolitischen Pfeiler<br />

"Chancengleichheit für Frauen und Männer" angesiedelt und beschäftigt sich dort mit dem<br />

Themenbereich "Abbau geschlechtsspezifischer Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt". Ziel<br />

der EP ist es, Mädchen und Frauen neue Perspektiven und Qualifikationen im Bereich der IT-<br />

Berufe und -Anwendungsgebiete zu vermitteln und damit die Position von Frauen auf dem<br />

Arbeitsmarkt zu stärken. Spezifische Zugangsbarrieren und Entwicklungshemmnisse auf dem<br />

Qualifizierungs- und Arbeitsmarkt sollen identifiziert, benannt und abgebaut werden. Zur Zeit<br />

werden 11 Teilprojekte umgesetzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Göttingen-Hannover-Verden<br />

METHODE: Das SOFI führt seit September 2002 die wissenschaftliche Begleitung dieser Maßnahme<br />

durch. Zur Durchführung der Evaluation arbeitet das SOFI in der Kerngruppe der EP<br />

mit, indem es die Beteiligten mittels Rückmeldung von Evaluations-Ergebnissen darin unterstützt,<br />

den Stand der Umsetzung zu reflektieren und die Maßnahmen gezielter zu steuern. Zur<br />

Informationsbeschaffung werden einerseits Expertengespräche mit Mitgliedern der Entwick-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 101<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

lungspartnerschaft sowie den Verantwortlichen der Teilprojekte durchgeführt, andererseits<br />

werden auf der Ebene der Teilnehmerinnen ausgewählte Projekte begleitet.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion<br />

Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds- <br />

INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI-<br />

(Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen)<br />

KONTAKT: Freitag, Namara (e-mail: nfreita@gwdg.de)<br />

[123-F] Frey, Michael, Dipl.-Soz.; Kirschbaum, Almut, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nickel, Hildegard<br />

Maria, Prof.Dr.; Hüning, Hasko, Dipl.-Pol. (Leitung):<br />

Vermarktlichung und Subjektivierung der Arbeit? Neue Arbeitspolitik und betriebliche<br />

Geschlechterverhältnisse<br />

INHALT: Das Projekt untersucht auf betrieblicher Ebene, ob und wie sich im Rahmen von Vermarktlichung<br />

eine neue Arbeitspolitik durchsetzt und welche Effekte das auf Arbeitsanforderungen,<br />

Arbeitszeit und Entgeltstrukturen - innerhalb wie auch zwischen den Genusgruppen -<br />

hat. Empirisches Feld ist die (Schienen-)Verkehrsbranche mit dem zentralen Hauptakteur<br />

Deutsche Bahn AG sowie ihren zahlreichen markt- und branchenbezogenen, relativ selbständigen<br />

Unternehmenseinheiten. Die Untersuchung zielt auf die wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch<br />

wichtige Frage nach Gestaltungsoptionen für eine solidarische Arbeits- und<br />

Geschlechterpolitik, die soziale Differenzierungen integriert, statt auf Basis von (Geschlechter)Differenz<br />

und mit Bezug auf unternehmensrelevanten Wirtschaftlichkeitsgewinn zu polarisieren.<br />

Konkret werden folgende Dimensionen untersucht: Die mit der Vermarktlichung<br />

verbundenen Veränderungen in der Arbeitsorganisation und die Anforderungen in der Arbeit.<br />

Es geht um die Frage, ob sich eine "neue Subjektivierung der Arbeit", d.h. größere Eigenverantwortung,<br />

Selbstorganisation, Entscheidungsbefugnisse und Komplexität in den Arbeitsanforderungen<br />

zeigen lassen. Wenn ja, trifft das nur für bestimmte Tätigkeitsgruppen zu oder ist<br />

von einem generellen Trend auszugehen? Wird dieser Prozess durch eine innovative betriebliche<br />

Arbeitspolitik abgestützt, so dass es tatsächlich zu qualifizierterer, kooperativ-solidarischer<br />

Arbeit kommt und auch individuelle Lebenslagen, wie beispielsweise Unterschiede<br />

zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten, berücksichtigt und sozial integriert werden?<br />

Sind möglicherweise insbesondere weibliche Angestellte Trägerinnen dieser Veränderung?<br />

Die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Die betriebliche Arbeitszeitpolitik wird vom Unternehmen<br />

zunehmend als Hebel zum Umbau der Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen genutzt.<br />

Im Mittelpunkt dabei steht die konsequente Ausrichtung der betrieblichen Arbeitszeitstrukturen<br />

an die Erfordernisse des Marktes. Eine marktorientierte Arbeitszeitgestaltung zielt<br />

auf die flexible Anpassung der betrieblichen Arbeitskraftnutzung an den tatsächlichen Arbeitsanfall.<br />

Neue Arbeitszeitmodelle wie z.B. Arbeitszeitkonten tragen diesen betrieblichen<br />

Kalkülen Rechnung. Doch nicht nur: So könnte durch einen variablen Arbeitseinsatz die Synchronisation<br />

von Arbeit und Leben verbessert werden. Davon könnten beide Geschlechter<br />

profitieren. Zugleich könnten aber stattdessen die Kräfte der Polarisierung der Lebenssphären<br />

verstärkt Beschäftigte mit Betreuungsaufgaben im privaten Bereich in diesem Prozess verlieren.<br />

Die Variabilisierung der Entgeltstrukturen. Es geht um die Frage, inwieweit die tarifliche<br />

Entlohnung durch leistungs- bzw. ertragsabhängige Vergütung durchlöchert bzw. variabilisiert<br />

wird, für welche Beschäftigtengruppen das gilt und mit welchen Effekten das auf Seiten<br />

der Beschäftigten einhergeht. Die Grundlagen des betrieblichen Lohn- und Gehaltsgefüges


102 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

stammen noch aus der tayloristischen Lohn-Leistungs-Regulation und werden nun den Veränderungen<br />

angepasst. So hat im Zuge der Durchsetzung der Marktsteuerung die Ausweitung<br />

der erfolgsabhängigen Entgeltbestandteile deutlich zugenommen ("Privatisierung der Leistungsbemessung"<br />

qua Zielvereinbarungen). Der Formwandel von übertariflichen Zahlungen<br />

hin zu ertragsabhängigen Entgelten drückt das verschobene Kräfteverhältnis auf der betrieblichen<br />

Ebene zuungunsten der Beschäftigten aus. Kann aber bei ertragsabhängiger Entlohnung<br />

ein Fortschritt in Richtung Demokratisierung der Unternehmensverfassung und damit auch<br />

der Demokratisierung der betrieblichen Geschlechterverhältnisse gelingen? Wie wäre unter<br />

diesen Bedingungen eine Entgeltpolitik zu entwerfen, die sich nicht vollends der Grundsätze<br />

solidarischer Umverteilung entledigt?<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften<br />

Lehrbereich Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse (Unter den Linden<br />

6, 10099 Berlin); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-<br />

Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und<br />

Politikfeldanalysen (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Frey, Michael (Tel. 030-2093-4326, Fax: 030-2093-4340,<br />

e-mail: michael.frey@rz.hu-berlin.de); Kirschbaum, Almut (Tel. 030-2093-1863,<br />

e-mail: almut.kirschbaum@sowi.hu-berlin.de)<br />

[124-F] Gartner, Hermann, Dr. (Bearbeitung); Allmendinger, Jutta, Prof.Ph.D. (Leitung):<br />

Was tun Betriebe zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern? Auswirkungen<br />

auf die Produktivität und auf die Situation von Frauen<br />

INHALT: Die Betriebe sind eine der zentralen Schaltstellen, welche über die beruflichen Perspektiven<br />

von Frauen und Männern entscheiden. Im Sommer 2001 wurde daher zwischen der<br />

Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft eine Vereinbarung geschlossen,<br />

die Initiativen und Maßnahmen der Betriebe zur Verbesserung der Chancengleichheit<br />

befördern sollten. Untersuchungen aus anderen Ländern weisen darauf hin, dass Betriebe<br />

von sich aus einen Anreiz haben können, familienfreundliche Maßnahmen anzubieten, da diese<br />

aufgrund besserer Motivation der Beschäftigten und mehr Möglichkeiten in der Personalrekrutierung<br />

produktiver sind. Zentrale Forschungsfragen sind daher: Erstens, sind Betriebe<br />

mit Vereinbarungen zur Verbesserung der Chancengleichheit effizienter als andere? Dies<br />

lässt sich messen an Größen wie etwa den Umsatz pro Beschäftigten und an der Entwicklung<br />

der Beschäftigtenzahl. Zweitens, wie verändert sich die Situation von Frauen in diesen Betrieben?<br />

Indikatoren hierbei sind die gezahlten Löhne, die Lohnunterschiede zwischen Männer<br />

und Frauen, die Verweildauer von Männern und Frauen in den Betrieben und die Positionierung<br />

von Frauen und Männern in den verschiedenen Hierarchieebenen der Betriebe.<br />

METHODE: Zur Analyse der Fragen wird auf das IAB-Betriebspanel sowie auf den Linked-<br />

Employer-Employee Datensatz des IAB zurückgegriffen. Angewandt werden hierzu verschiedene<br />

ökonometrische Methoden wie Mehrebenenmodelle oder Hazardratenmodelle.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Deutsches Jugendinstitut<br />

e.V. FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -<br />

IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-179-3386, e-mail: hermann.gartner@iab.de)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 103<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

[125-L] Hammer, Veronika:<br />

Die Transformation kulturellen Kapitals: berufliche Weiterbildung für Risikogruppen allein<br />

erziehender Frauen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 362 S., ISBN: 3-531-14360-3<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-32A2009)<br />

INHALT: "Der Band macht mit einem empirisch und theoretisch qualifizierten Weiterbildungsprofil<br />

bekannt. Der dabei zugrundeliegende Ansatz liefert für die sozialwissenschaftliche<br />

Theoriebildung, für die Bildungsdiskussion und für die Praxis in Beruflicher Weiterbildung<br />

und Sozialer Arbeit neue Ansatzpunkte. Die Konvergenzen aus den Kapitalformen von Pierre<br />

Bourdieu und aus den Spielräumen des Lebenslagen-Ansatzes bieten das 'Kulturelle Kapital'<br />

als ein Konzept an, das es erlaubt, Aspekte sozialer Ungleichheiten bei der Analyse subjektiver<br />

Bildungsprozesse auf der Ebene der Lebenslage zu erschließen. Kulturelles Kapital ist<br />

dabei keine flüchtige Mode, sondern ein beständiger Kapitalwert auf der Basis der Eigenkultur<br />

von Gruppen." (Autorenreferat)<br />

[126-F] Hammer, Veronika, Dr. (Bearbeitung); Klein, Michael, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Die Transformation kulturellen Kapitals - berufliche Weiterbildung für Risikogruppen allein<br />

erziehender Frauen<br />

INHALT: Fragestellung: Mit welchem Profil kann berufliche Weiterbildung allein erziehende<br />

Frauen in den neuen Bundesländern am ehesten unterstützen? ZEITRAUM: 1989-2000<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Neue Bundesländer<br />

METHODE: Theorie: Habitus-Konzept von Pierre Bourdieu in Kopplung mit dem Lebenslage-<br />

Ansatz. Methode: quantitative und qualitative Interviews. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe;<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts;<br />

Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hammer, V.: Die Transformation kulturellen Kapitals - berufliche<br />

Weiterbildung für Risikogruppen allein erziehender Frauen. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss.<br />

2004, 362 S. ISBN 3-531-14360-3.+++Dies.: Alleinerziehende in den neuen Bundesländern:<br />

Kinderbetreuung und Selbsthilfeorientiert. Aspekte der Freire-Pädagogik, Nr. 8<br />

(Ringheftung). Oldenburg: Verl. Dialogische Erziehung 2001. ISBN 3-934129-14-5.+++<br />

Dies.: Frauen nach der Familienphase - ein Orientierungskurs in der Praxis. Oldenburg: Verl.<br />

Dialogische Erziehung 2002. ISBN 3-934129-27-7.+++Dies.: Qualifizierung allein erziehender<br />

Frauen für den ersten Arbeitsmarkt. in: Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN<br />

0342-2275), Jg. 52, 2001, Nr. 9, S. 336-340.+++Dies.: Modellentwicklung eines beruflichen<br />

Qualifizierungskonzeptes für allein erziehende Frauen in den neuen Bundesländern. in: NDV-<br />

Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge (ISSN 0012-<br />

1185), 2001, H. 10, S. 343-347.+++Dies.: Impulse für Alleinerziehende zur Gestaltung ihrer<br />

sozialen Lebenswelt. in: Dabisch, Joachim (Hrsg.): Neue Wege suchen. Zur Pädagogik Paulo<br />

Freires. Oldenburg 2001, S. 61-69. ISBN 3-934129-09-9.+++Hammer, V.; Schmitt, Christian:<br />

Computer in der Familie. Umgang und Auswirkungen. Ifb-Materialien, Nr. 2/2002. Bamberg:<br />

Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg 2002.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-08 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie<br />

(Postfach 900221, 99105 Erfurt)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09261-96035, e-mail: hammer.autolny@t-online.de)


104 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

[127-L] Heinrich, Monika; Schmidt, Angelika:<br />

Schlüsselcodes statt Schlüsselqualifikationen für Frauen: Konsequenzen atypischer Beschäftigungsformen<br />

beim organisationalen Eintritt, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.):<br />

Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 91-121, ISBN: 3-631-52593-1<br />

INHALT: "Monika Heinrich und Angelika Schmidt fokussieren in ihrem Beitrag vor allem auf<br />

Frauen im erwerbsfähigen Alter, die eine Erwerbstätigkeit anstreben. Vielfach stehen diese<br />

Frauen dem Erwerbsarbeitsmarkt aber auf Grund von Betreuungspflichten nicht Vollzeit zur<br />

Verfügung. Heinrich und Schmidt analysieren den Gehalt von atypischen Beschäftigungsformen<br />

als einen Weg für Frauen, Doppel- und Mehrfachbelastungen zu begegnen. Dabei<br />

handelt es sich um durchaus unterschiedliche Arbeitsformen, die sich im Gegensatz zur typischen<br />

Beschäftigung im Hinblick auf den Ort der Arbeitsleistung (Leiharbeit, Telearbeit), die<br />

Arbeitsdauer (Befristung der Arbeitsverhältnisse) und/oder die Arbeitszeit (z. B. Teilzeitarbeit)<br />

unterscheiden bzw. eine sozialversicherungs- oder steuerrechtliche Sonderstellung aufweisen<br />

(z. B. neue Selbstständige). Flexible Arbeitsformen eröffnen zwar vielen Frauen und<br />

vor allem Frauen mit Betreuungspflichten oft erst die Möglichkeit, überhaupt am Erwerbsarbeitsmarkt<br />

teilnehmen zu können, doch mit diesen Arbeitsformen sind auch erhebliche<br />

Nachteile (z. B. Aufstiegschancen, Einkommen, erwartete Flexibilität der Arbeitnehmerinnen<br />

etc.) verbunden. Als wesentliche Eintrittsbedingungen (und Aufstiegbedingungen) für Frauen<br />

in Organisationen werden von den Autorinnen neben den nach wie vor wesentlichen beruflichen<br />

und sozialen Qualifikationen die 'Verfügbarkeit' in der und für die Organisation, die Fähigkeit<br />

zum Selbstmanagement und das Bilden und Pflegen von Netzwerken genannt." (Autorenreferat)<br />

[128-F] Heinze, Anja (Bearbeitung); Wolf, Elke, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Ungleichheit in Unternehmen: wie beeinflussen betriebliche Merkmale, Unternehmenspolitik<br />

und institutionelle Rahmenbedingungen das geschlechtsspezifische Lohndifferenzial? (Teilprojekt<br />

P17 im Rahmen des Gesamtprojekts "Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen<br />

Arbeitsmärkten")<br />

INHALT: Auf der Suche nach den Ursachen geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Positionierung<br />

von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt wurden Unternehmen als Ort der<br />

Entstehung und Auftrechterhaltung von Ungleichheit zwischen Männer und Frauen lange Zeit<br />

vernachlässigt. Erstmalig soll im Rahmen dieses Forschungsprojekt in einer repräsentativen<br />

empirischen Analyse der Einfluss von Unternehmenspolitik sowie weitere betrieblicher und<br />

institutioneller Merkmale auf die geschlechtspezifischen Lohnunterschiede innerhalb von Unternehmen<br />

betrachtet werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die betrieblichen<br />

Gleichstellungsmaßnahmen als Determinante der Lohnunterschiede gelegt werden. Weiterhin<br />

wird untersucht, wie das betriebliche Lohndifferenzial zwischen Männern und Frauen über<br />

die Lohnverteilung variiert und ob sich die Einflussfaktoren unterschiedlich auf das geschlechtsspezifische<br />

Lohndifferenzial von Niedrig- und Hochverdienern auswirken. Die<br />

"Linked Employer-Employee"-Daten (LIAB), die am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

für Forschungszwecke genutzt werden können, stellen hierfür eine ideale Datenbasis<br />

dar. Die Analyse grenzt sich durch die betriebsspezifische Perspektive eindeutig von der<br />

bisherigen Forschung zur geschlechtsspezifischen Lohndifferenz ab, die in der Regel den<br />

durchschnittlichen Lohnunterschied aller Beschäftigten oder bestimmten Arbeitnehmergruppen<br />

untersucht.


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 105<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach<br />

103443, 68034 Mannheim)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: heinze@zew.de, Tel. 0621-1235-153, Fax: 0621-1235-225)<br />

[129-F] Henninger, Annette, Dr (Bearbeitung); Gottschall, Karin, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Neue Erwerbsformen und Wandel von Geschlechterarrangements (Teilprojekt im Forschungsnetzwerk<br />

"Grenzen der Entgrenzung von Arbeit")<br />

INHALT: Das Teilprojekt untersucht aus erwerbs- und gendersoziologischer Sicht Erwerbsbiographien<br />

und Arrangements von Arbeit und Leben bei Alleinselbständigen in den Berufsfeldern<br />

Journalismus, Webdesign und Softwareentwicklung. Angenommen wird, dass der hohe<br />

Grad an Autonomie in diesen Beschäftigungsverhältnissen auf neuen und alten Bindungen im<br />

Hinblick auf das Marktverhalten und die Gestaltung des Privatlebens beruht. Grenzen der<br />

Entgrenzung von Arbeit könnten darin bestehen, dass die neuen Erwerbsformen und -verläufe<br />

biografisch nicht stabil, nur für bestimmte Personengruppen (Männer statt Frauen, Kinderlose<br />

statt Eltern) oder unter Rückgriff auf spezifische partnerschaftliche Arrangements realisierbar<br />

sind. ZEITRAUM: 2002/03 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (Berlin,<br />

Köln, Hamburg)<br />

METHODE: Methodisch ist das Projekt überwiegend als qualitative Querschnittsstudie angelegt.<br />

Durchgeführt wurden 18 Expertengespräche, eine Fragebogenerhebung unter alleinselbständigen<br />

Mitgliedern einschlägiger Berufsverbände (N=185) und 39 erwerbsbiografische Interviews.<br />

Ergänzend wurde eine Sekundäranalyse erwerbstruktureller und haushaltsbezogener<br />

Daten durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives<br />

Interview (Stichprobe: 39; alleinselbständige JournalistInnen, Webdesigner, SoftwareentwicklerInnen;<br />

Auswahlverfahren: theoriegeleitetes Sampling). Expertengespräch (Stichprobe:<br />

18; Vertreter von Berufs-/ Branchenverbänden, Gewerkschaften). Fragebogenerhebung<br />

(Stichprobe: N=185; alleinselbständige Mitglieder einschlägiger Berufsverbände). Sekundäranalyse<br />

von Aggregatdaten (berufs- und haushaltsbezogene Daten; Herkunft der Daten:<br />

SOEP und Mikrozensus, branchenspezifische Erhebungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Betzelt, Sigrid; Gottschall, Karin: Media and the publishing professions<br />

as forerunners of pioneer work and life patterns? in: Zollinger Giele, Janet; Holst,<br />

Elke (eds.): Changing life patterns in Western industrial societies. London: Elsevier 2004, pp.<br />

257-280.+++Gottschall, Karin: New forms of employment in Germany: labor market regulation<br />

and its gendered implications. Occasional Paper Series, Number B. Detroit/ USA: Wayne<br />

State Univ., College of Urban, Labor and Metropolitan Affairs 2002.+++Henninger, Annette:<br />

Freelancer in den Neuen Medien: jenseits standardisierter Muster von Arbeit und Leben? in:<br />

Kahlert, Heike; Jajatin, Claudia (Hrsg.): Arbeit und Vernetzung im Informationszeitalter. Wie<br />

neue Technologien die Geschlechterverhältnisse verändern. Frankfurt a.M. u.a.: Campus<br />

2004, S. 143-165.+++Henninger, Annette: Local heroes im globalen Informationsraum. Software-Unternehmen<br />

in Ost- und Westdeutschland und in den USA im Vergleich. in: Hirschfelder,<br />

Gunther; Huber, Birgit (Hrsg.): Die Virtualisierung der Arbeit. Zur Ethnographie neuer<br />

Arbeits- und Organisationsformen. Frankfurt a.M. u.a.: Campus 2004, S. 89-113.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung


106 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im<br />

Wohlfahrtsstaat (Postfach 330440, 28334 Bremen)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4398, e-mail: a.henninger@zes.uni-bremen.de)<br />

[130-L] Jepsen, Maria:<br />

Some reflections on an gender analysis of flexicurity, in: Transfer : European Review of Labour<br />

and Research, Vol. 10/2004, No. 2, S. 321-325<br />

INHALT: Die Autorin kritisiert das Fehlen einer Gender-Perspektive in zahlreichen Beiträgen<br />

zum Thema Flexicurity. Dabei sind Frauen in viel stärkerem Maße als Männer von Flexicurity<br />

betroffen, beispielsweise durch die Tatsache, dass Frauen häufiger als Männer geringfügig<br />

beschäftigt sind und unbezahlte Hausarbeit leisten. Die zusätzliche Sicherheit, die Flexicurity<br />

gewährleisten soll, ist jedoch für Frauen nicht ausreichend. Die Abwesenheit von Frauen auf<br />

dem Arbeitsmarkt, z.B. wegen Kindererziehung, und auch Teilzeitarbeit wirkt sich nach wie<br />

vor negativ auf den Berufsverlauf und auf die Einkommensentwicklung von Frauen aus. Nur<br />

unter den richtigen politischen Bedingungen kann das Paradigma der Flexicurity bzw. des<br />

Übergangsarbeitsmarktes zur Geschlechtergleichberechtigung beitragen. Hierzu gehört auch<br />

die gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen Männern und Frauen.<br />

Nur die stärkere Beteiligung von Männern an unbezahlter Arbeit ermöglicht Frauen eine<br />

Wahlmöglichkeit in Hinblick auf bezahlte Arbeit. (IAB)<br />

[131-F] Kießler, Otfried, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Analyse der Entstehung und Verfestigung weiblicher Technikdistanzskepsis, -akzeptanz und<br />

-kompetenz für Berufssituationen von Frauen und daraus abzuleitende Strategievorschläge<br />

für Unternehmen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung<br />

-IBB- (34109 Kassel)<br />

KONTAKT: Betreuer (Tel. 0561-804-2798, e-mail: kiessler@wirtschaft.uni-kassel.de)<br />

[132-F] Kirschenbauer, Annette, Dipl.-Soz. Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Siegel, Tilla, Prof.Dr.<br />

(Betreuung):<br />

IT-Consulting: "neue" Branche - "neue" Chancen für Frauen?<br />

INHALT: Im Bereich neuer Dienstleistungen - wie der IT-Consulting Branche - ist über die Innovationsfähigkeit<br />

von Frauen noch wenig bekannt, aber es besteht die Möglichkeit, dass Frauen<br />

Beteiligte statt Ausgegrenzte sein könnten. In einer Situation, in der diese Gegebenheiten<br />

(betriebliche Reorganisationsprozesse, gesellschaftliche Veränderungen) neu definiert werden,<br />

könnten die Chancen gerade darin liegen, dass Frauen in diese Neudefinition eingreifen<br />

und zu Akteurinnen werden. In welche Richtungen allerdings Grenzverschiebungen stattfinden<br />

können, lässt sich gegenwärtig noch nicht beantworten. Es sind hier Prozesse angestoßen,<br />

die als prinzipiell offen begriffen werden müssen. Genau hier ist der Ansatzpunkt des Promotionsvorhabens<br />

zu sehen. Es wird untersucht, wie sich neue Berufsfelder bzw. -formen und


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 107<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

die (Re)organisation der Geschlechterverhältnisse verbinden. Sehr wahrscheinlich sind widersprüchliche<br />

Tendenzen zu erwarten.<br />

METHODE: Empirische Studie: Transparentmachung der Branche. Im quantitativen Teil sollen<br />

Daten ausgewählter IT-Consulting Unternehmen sowie einem Internet-Freiberufler-Portal<br />

ausgewertet werden. Im qualitativen Teil sollen Interviews mit IT-Consultants geführt werden,<br />

um die eigene Einschätzung der Beteiligten herauszuarbeiten. Beobachtungen (Protokolle)<br />

konnten aufgrund der eigenen beruflichen Tätigkeit in der Branche durchgeführt werden.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />

Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />

Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />

Main)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: AnKirschen@aol.com)<br />

[133-F] Koch, Sabine C., Dr. (Bearbeitung); Kruse, Lenelis, Prof.Dr.; Thimm, Caja, Prof.Dr.<br />

(Leitung):<br />

Die kommunikative Konstruktion von Geschlecht in beruflichen Settings (WorkComm)<br />

(Schwerpunkt: Professionalisierung - Organisation - Geschlecht)<br />

INHALT: Ziel des Projekts ist es, die Kommunikation in beruflichen Kontexten mit sprach- und<br />

sozialpsychologischen und linguistischen Methoden zu untersuchen. Dazu werden in einer<br />

ersten Forschungsphase die Einstellungen und Erfahrungen von Angestellten und Selbständigen<br />

bezüglich sprachlicher Kommunikation und präferierter Kommunikationsstile in beruflichen<br />

Settings erhoben und ein Erfahrungs- sowie Erwartungsprofil erstellt. In einer zweiten<br />

Phase wird an in natürlichen Kontexten gewonnenem Sprachmaterial empirisch überprüft,<br />

wie Mitarbeiter in Teambesprechungen kommunizieren. Die empirische Grundlage bilden reale<br />

Besprechungen von Arbeitsteams in kleinen und mittleren Unternehmen. Siehe unter:<br />

http://www.workcomm.uni-hd.de . ZEITRAUM: insgesamt 1998-2002 (Erhebungszeitaum)<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland<br />

METHODE: Kommunikationspsychologie/ Geschlechterforschung (T), sprach- und sozialpsychologisch,<br />

sowie linguistische Methodik: Construction of Gender; Doing Gender; Communities<br />

of Practice; Gender in Context Model. Stichprobe 1: Halbstandardisierte Inhaltsanalyse<br />

und qualitatives Interview (n=26): 13 Männer und Frauen -15 angestellt und 11 selbständig-<br />

unterschiedlicher Arbeitsbereiche werden in Tiefeninterviews zur Relevanz von Kommunikation<br />

am Arbeitsplatz, ihren Kommunikationseinstellungen und -erfahrungen befragt. Erste<br />

Geschlechterunterschiede wurden beobachtet (siehe Publikation). Stichproben 2a-2d: Experiment:<br />

In der Dissertation von Sabine Koch wurden Experimente durchgeführt, die die qualitativen<br />

Analysen ergänzten, insbesondere: Reaktionen affektiver Art auf männliche und weibliche<br />

Autoritäten, verbale und nonverbale Kommunikation von Geschlecht in Team- und Führungssituationen,<br />

unterschiedliche Einschätzung von Personen auf Grund unterschiedlicher<br />

Hypothesen über deren Geschlecht (siehe Publikation); Population: überwiegend Studenten.<br />

Stichprobe: 3: Nicht teilnehmende Beobachtung, Gesprächsanalye von Transkripten, Clusteranalyse<br />

und Bewegungsanalyse (n=130 -20 Gruppen-) 20 Arbeitsteams wurden in ihren<br />

Routine-Teamsitzungen in verschiedenen Organisationen aufgezeichnet. Ausgewertet wurden<br />

insbesondere dominanz- und unterstützungsbezogene Verhaltensweisen mit o.g. und u.g. Methoden).<br />

Teil der Stichprobe 3: a) qualitatives Interview (n=ca. 80); b) standardisierte Befragung,<br />

face to face (n=ca. 80); c) standardisierte Befragung, schriftlich (n=ca. 80) Einzelinter-


108 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

views mit Fragebögen, die nach den Teamsitzungen von Projektmitgliedern durchgeführt<br />

wurden. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Feldstudie (Beobachtung, Interview, Fragebogen).<br />

DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, halbstandardisiert; Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: n=26; 13 Männer und 13 Frauen; Auswahlverfahren: Bekannte 2. und 3. Grades,<br />

auf die die Kriterien zutrafen). Experiment (Stichprobe: n=64, n=64, n=80, n= 126 -334 insgesamt-;<br />

Auswahlverfahren: Zufall -Selbstselektion-). Beobachtung, nicht teilnehmend; Gesprächsanalyse<br />

(von Transkripten); Clusteranalyse; Bewegungsanalyse (Stichprobe: n=130;<br />

20 Arbeitsteams; Auswahlverfahren: Anschrift von Betrieben -Selbstselektion-). Qualitatives<br />

Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich<br />

(Stichprobe: n=ca. 80; Einzelinterviews mit Fragebögen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.workcomm.uni-hd.de/content/deutsch/<br />

Publikationen_deutsch/publikationen-deutsch.html . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: http://<br />

www.workcomm.uni-hd.de/content/deutsch/Publikationen_deutsch/publikationen-deutsch.<br />

html .<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie<br />

Lehrgebiet Ökologische Psychologie (Fleyerstr. 204, 58084 Hagen)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-547297, e-mail: sabine.koch@urz.uni-heidelberg.de)<br />

[134-L] Kocher, Eva:<br />

Geschlecht und Arbeit im Recht - die rechtliche Regelung von Arbeit aus feministischer und<br />

gender-orientierter Sicht: Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA<br />

- Netzwerk feministische Arbeitsforschung, (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische<br />

Arbeitsforschung, 6/2004), Marburg 2003, 77 S. (Graue Literatur;<br />

URL: https://www.gendanetz.de/files/document45.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag beleuchtet aus einer feministischen und gender-orientierten Perspektive die<br />

rechtliche Regelung sowohl der Produktions- und Erwerbsarbeit als auch der Reproduktions-<br />

und nicht materiell entgoltenen Arbeit. Die Analyse geht dabei von der Annahme aus, dass<br />

die ungleiche Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit zwischen den Geschlechtern einerseits<br />

Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern begründet, aufrechterhält und vertieft<br />

und andererseits die Entfaltungsfreiheit aller Menschen einschränkt. Die Ausführungen orientieren<br />

sich an den folgenden Leitfragen: (1) Wo spiegeln sich in der rechtlichen Regelung von<br />

Arbeit die geschlechtsspezifische Teilung der Arbeit und Herrschaftsverhältnisse zwischen<br />

den Geschlechtern? (2) Inwiefern trägt die rechtliche Regelung von Arbeit zu einer Vertiefung<br />

dieser Teilungen bei? (3) Wo finden sich im Recht emanzipatorische Potenziale, das<br />

heißt: Wie und wo wird über Recht versucht, bestehende Teilungen und Herrschaftsverhältnisse<br />

aufzuheben und zu ändern? Die Beantwortung beginnt mit einer knappen Darstellung<br />

der rechtlichen Regelung von 'Arbeits'-Tätigkeiten. Demnach bestimmt sich die rechtliche<br />

Regulierung nach dem Arbeits- und Sozialrecht, dem Zivilrecht oder dem Familienrecht. Auf<br />

dieser Grundlage wird in einem zweiten Schritt auf die tatbestandliche Abgrenzung dieser<br />

Regelungsbereiche (Anwendungsbereiche) sowie auf die Rechtsfolgen (d.h. die Inhalte der<br />

rechtlichen Regulierung, Regelungsbereiche) eingegangen. Der dritte Schritt befasst sich sodann<br />

mit der Funktionsweise und den Inhalten der arbeitsrechtlichen Diskriminierungsverbote<br />

sowie den Gleichstellungsverpflichtungen und -rechten. Im Anschluss werden entsprechende


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 109<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

Entwicklungsperspektiven vorgestellt und zwar: (1) Prozessorientierte Antidiskriminierungs-<br />

und Gleichstellungskonzepte, (2) die Verbesserung der Durchsetzungsverfahren sowie (3) der<br />

Diskriminierungsschutz im Zivilrecht. Der fünfte Abschnitt informiert abschließend über Personen<br />

und (außer-)universitäre Institutionen (Forschung, Lehre, Publikationsorgane, Verbände),<br />

die sich im Interesse der Gleichstellung der Geschlechter kritisch mit dem Arbeitsrecht<br />

und den rechtlichen und sozial-ökonomischen Strukturen auseinandersetzen. (ICG2)<br />

[135-F] Kopel, Mechthild (Leitung):<br />

Betriebliches Gleichstellungsmanagement in der Metall- und Elektroindustrie - ein Benchmarkingprojekt<br />

INHALT: Das Projekt hat zum Ziel, Erfolgsbedingungen einer wirksamen betrieblichen Gleichstellungspolitik<br />

in Verbindung mit den strukturellen Wandlungsprozessen in der Metall- und<br />

Elektroindustrie zu identifizieren. Gleichstellung von Unternehmen heißt, differenzierte Interessen<br />

und Lebenslagen ernst nehmen und wirkliche Wahlmöglichkeiten für männliche und<br />

weibliche Beschäftigte gleichermaßen sichern. Kontext/ Problemlage: Die übergeordnete<br />

Zielstellung besteht darin, auf der Basis empirischer Fallstudien und unter Berücksichtigung<br />

sektoraler und regionaler Kontextfaktoren, Anforderungen und Erfolgsbedingungen einer<br />

wirksamen betriebliche Gleichstellungspolitik zu beschreiben und Handlungsempfehlungen<br />

für betriebliche AkteurInnen zu erarbeiten. Das Vorhaben soll in und mit sechs Betrieben der<br />

Metall-/Elektroindustrie durchgeführt werden. Die Auswahl dieses Untersuchungsfeldes geht<br />

auf folgende Überlegungen zurück: a) männerdominierte Branche; damit ein Bereich mit besonders<br />

großem gleichstellungspolitischem Handlungsbedarf, b) sektorale Wandlungsprozesse<br />

in der Branche, die Chancen sowie Risiken für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen<br />

im Erwerbsleben beinhalten, c) Umsetzung des neuen Entgeltrahmentarifvertrags (ERA);<br />

(Neu-)Aushandlung genderrelevanter Fragen, z.B. Eingruppierung, Arbeitszeitorganisation,<br />

Leistungskriterien usw., d) Bedeutung der betrieblichen Humanisierungsoffensive sowie<br />

Work Life Balance. Fragestellung: Welche Ausgangs- und Rahmenbedingungen (struktureller<br />

Wandel in der Branche) beeinflussen die Realisierung der gleichstellungspolitischen Aktivitäten?<br />

Was kann betriebliche Gleichstellungspolitik leisten? Welche Elemente, Strategien und<br />

Konzepte führen zum Erfolg? Die Basis bilden betriebliche Fallstudien in Betrieben der Metall-<br />

und Elektroindustrie. Es wird zum einen eine Analyse des vorhandenen Gleichstellungsmanagements,<br />

der jeweils verfolgten Konzepte und der gleichstellungspolitischen Instrumente<br />

durchgeführt. Zum anderen sollen die gleichstellungspolitischen Erfolge in drei<br />

Handlungsfeldern analysiert werden: der betrieblichen Arbeitszeitgestaltung, der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie (Work Life Balance) und der Personalentwicklung inklusive der<br />

Personalrekrutierung, Qualifizierung und der Auswahl von Führungskräften.<br />

METHODE: Mit Hilfe von Interviews/Fragebögen wird erfasst, wie die interne Kommunikation,<br />

die Führungskultur, die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung sowie der Karriereentwicklung,<br />

die Arbeitszeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beurteilt werden und<br />

gleichberechtigte Chancen für weibliche und männliche Beschäftigte erzielt werden können.<br />

Die betrieblichen AkteurInnen werden aktiv in die Bestandsaufnahme im Betrieb einbezogen<br />

und sind PartnerInnen bei der Diskussion und Fixierung der Ergebnisse. Auf der Basis der<br />

Ergebnisse der Betriebsfallstudien erfolgt ein Vergleich zwischen den Gleichstellungspolitiken<br />

der Betriebe. So können Erfolgsfaktoren eines wirksamen betrieblichen Gleichstellungsmanagements<br />

identifiziert werden. Gemeinsam mit den Benchmarking-Teams werden die Er-


110 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

gebnisse der empirischen Erhebung diskutiert und Vorschläge für die Optimierung des<br />

Gleichstellungsmanagements in den beteiligten Unternehmen erarbeitet.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg (Wallstr. 61-65, 10179<br />

Berlin)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: mkopel@isa-consult.de)<br />

[136-L] Leitner, Andrea:<br />

Gender Mainstreaming als erfolgreiche Strategie für Einkommensgleichheit von Frauen und<br />

Männern?, in: Karin Heitzmann, Angelika Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt<br />

am Main: P. Lang, 2004, S. 35-58, ISBN: 3-631-52593-1<br />

INHALT: "Im Beitrag von Andrea Leitner geht es um eine spezifische Gruppe von Frauen, nämlich<br />

jene, die im Erwerbsleben stehen. Zentraler Aspekt sind dabei die Unterschiede im Erwerbseinkommen<br />

von Männern und Frauen, die nur zum Teil auf unterschiedliche Qualifikationen,<br />

Berufe, Branchen oder Arbeitszeiten zurückzuführen sind, zu einem wesentlichen Teil<br />

aber schlicht auf Diskriminierung basieren. In den 1990er Jahren wurden zwar einige rechtliche<br />

Regelungen (z. B. Gleichbehandlungsgesetz) und institutionelle Neuerungen (z. B. Implementierung<br />

der Gleichbehandlungsanwältin) zur Reduktion der Einkommensunterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen in Österreich ein-geführt, doch diese brachten nach Ansicht<br />

Leitners kaum Verbesserungen für Frauen. Die Strategie des Gender Mainstreaming verspricht<br />

- zumindest theoretisch - eine Reduktion der Erwerbseinkommensungleichheit. Realpolitisch<br />

ist Leitner allerdings weniger von dem Konzept überzeugt: Einer starken Rolle des<br />

Arbeitsmarktservice (AMS) und des Europäischen Sozialfonds in der Umsetzung der Politik<br />

des Gender Mainstreaming steht eine abnehmende Rolle der Regierung und der Sozialpartner<br />

gegenüber. Zur Verbesserung der Wirksamkeit von Gender Mainstreaming schlägt Leitner<br />

die koordinierte Vorgehensweise aller Akteurinnen vor (Regierung, AMS, Sozialpartner). Zusätzlich<br />

zu Gender Mainstreaming würde eine Förderung der Weiterbildung von Frauen oder<br />

der Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation im Arbeitsmarkt die Unterschiede in den<br />

Erwerbseinkommen verringern. Wesentlich wäre zudem nach Ansicht der Autorin die partnerschaftliche<br />

Teilung der Familienarbeit. Obwohl die Politik darauf keinen direkten Einfluss<br />

nimmt, werden - oft entgegengesetzte - indirekte Anreize gesetzt (z. B. Kindergeld). In diesem<br />

Zusammenhang verweist Leitner auf die Vermischung von Frauenpolitik und Familienpolitik<br />

und auf die Gefahr, Maßnahmen der Familienpolitik als Gender Mainstreaming 'zu<br />

verkaufen'." (Autorenreferat)<br />

[137-L] Lindecke, Christiane:<br />

Geschlechterpolitik im Betrieb, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 58/2005, H. 6, S. 322-328<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.econdoc.de/ de/indexwsi.htm)<br />

INHALT: "Vereinbarungen zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern sowie<br />

zu Gunsten familienfreundlicher Arbeitsbedingungen finden sich nur in einer Minderheit der<br />

Betriebe und Dienststellen. Allerdings haben sich viele Betriebs- und Personalräte in den letzten<br />

zwei Jahren mit diesen Fragen beschäftigt und schreiben diesen Themen auch einen mitt-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 111<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

leren Stellenwert zu. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind dabei in der aktuellen Befragung<br />

wichtiger als die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Der<br />

Anteil der Frauen in den Betriebs- und Personalräten steigt, aber es gibt immer noch überproportional<br />

häufig männliche Betriebsratsvorsitzende. Der Vergleich zwischen öffentlichem<br />

Dienst und Privatwirtschaft bestätigt die 'Vorreiterrolle' des öffentlichen Dienstes sowohl für<br />

Familienfreundlichkeit als auch zur Förderung von Chancengleichheit." (Autorenreferat)<br />

[138-L] Maier, Friederike:<br />

Volkswirtschaftliche Arbeitsmarktanalysen und -theorien und Frauenarbeit: Expertise im<br />

Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung,<br />

(Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 10/2004), Marburg<br />

2004, 60 S. (Graue Literatur; URL: https://www.gendanetz.de/files/document50.pdf)<br />

INHALT: Eine der großen Veränderungen auf den Arbeitsmärkten der entwickelten westlichen<br />

Industrieländer ist die steigende Integration von Frauen in die bezahlte Erwerbsarbeit. Vor<br />

diesem Hintergrund untersucht die Studie in einem ersten Schritt, wie die ökonomischen<br />

Theorien generell das Thema Frauen und Arbeit behandeln. Im Anschluss folgt eine Auseinandersetzung<br />

mit der Frage, wie ökonomische Arbeitsmarkttheorien auf Veränderungen in<br />

der geschlechtsspezifischen Zusammensetzung der Arbeitsmärkte reagiert haben, wie und mit<br />

welchen theoretischen und empirischen Arbeiten auf die 'Feminisierung' der Arbeitsmärkte<br />

eingegangen wurde und wird. Dazu gehören die Analyseebenen der mikro- und makroökonomischen<br />

Betrachtung sowie neoklassische und institutionalistische Arbeitsmarkttheorien.<br />

Ferner findet in einem dritten Schritt ein Exkurs zur Geschlechterdimension in den Analysen<br />

und Empfehlungen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung statt. Die Ausführungen schließen mit einer kritischen Zwischenbilanz der ökonomischen<br />

Arbeitsmarktforschung aus der Perspektive eines feministischen Ansatzes, dem es<br />

nicht nur darum geht, die Wirklichkeit der Geschlechter widergespiegelt zu sehen, sondern<br />

auch Ansätze zur Veränderung und Verbesserung der Situation der Frauen zu entwickeln.<br />

(ICG2)<br />

[139-F] Matthies, Hildegard, Dr. (Bearbeitung):<br />

Organisation und Geschlecht: eine Rekonstruktion und Reinterpretation empirischer Befunde<br />

am Beispiel von wissensbasierten Tätigkeitsfeldern<br />

INHALT: Das Forschungsvorhaben setzt am Diskurs der Geschlechterforschung über die Rolle<br />

von Organisationen bei der vertikalen Segregation der Geschlechter an. Dabei geht es um folgende<br />

Fragen: Setzt sich in Organisationen lediglich die gesellschaftlich verankerte Geschlechterordnung<br />

fort, oder schaffen sich Organisationen ihre eigenen Welten? Wie weit<br />

reicht diese Fähigkeit zur Autopoiesis im Hinblick auf die Rolle von Geschlecht? Sind Organisationen<br />

per se geschlechtsneutral? Wird Geschlecht erst in einem zweiten Schritt, nämlich<br />

über Personen bzw. über soziales Handeln, zu einem Faktor sozialer Differenzierung? Wie<br />

kontingent bzw. kontextabhängig sind diese Prozesse des 'gendering'? Lassen sich strukturelle<br />

Zusammenhänge identifizieren, durch welche die zweigeschlechtlichen Klassifizierungen unterstützt<br />

oder restringiert werden? Diese Fragen stehen im Zentrum des Vorhabens.<br />

METHODE: Es wurden Befunde einschlägiger empirischer Sudien zu Organisation und Geschlecht<br />

fallbezogen rekonstruiert und einer vergleichenden Analyse und Reinterpretation un-


112 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

terzogen. Der analytische Rahmen wird mithilfe neoinstitutionalistischer und differenzierungstheoretischer<br />

Ansätze konzeptualisiert. Die vergleichende Interpretation der Befunde erfolgt<br />

aus einer strukturationstheoretischen Perspektive, der zufolge sich Struktur und Handlung<br />

wechselseitig konstituieren. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf Studien zu den beruflichen<br />

Entwicklungschancen von Männern und Frauen in wissensbasierten Tätigkeitsfeldern.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH (Reichpietschufer 50,<br />

10785 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-25491-599, Fax: 030-25491-582,<br />

e-mail: matthies@wz-berlin.de)<br />

[140-L] Mettler-von Meibom, Barbara:<br />

Frauen in Führungspositionen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S.<br />

35-37<br />

INHALT: In Anlehnung an das Buch "Macchiavelli für Frauen" von Harriet Rubin plädiert die<br />

Autorin dafür, dass Frauen in Führungspositionen ihre Macht aus dem Bewußtsein der eigenen<br />

Identität und Stärke schöpfen. Wo Frauen den eigenen Erfahrungsraum annehmen,<br />

sprengen und transformieren sie die Regeln patriarchaler Machtausübung. Sie schaffen neue<br />

Regeln, "und zwar solche, die Macht und Liebe miteinander verbinden". (PT)<br />

[141-L] Mühlberger, Ulrike:<br />

Wege aus der Frauenarmut durch Arbeitsmarktpartizipation, in: Karin Heitzmann, Angelika<br />

Schmidt (Hrsg.): Wege aus der Frauenarmut, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 75-89, ISBN:<br />

3-631-52593-1<br />

INHALT: "Ulrike Mühlberger konzentriert sich in ihrem Beitrag vor allem auf jene Gruppe von<br />

Frauen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie sich am Erwerbsarbeitsmarkt beteiligen oder<br />

nicht bzw. in welchem Ausmaß sie eine Beschäftigung anbieten können. In diesem Zusammenhang<br />

verweist die Autorin nicht nur auf ökonomische Determinanten, sondern auch auf<br />

soziale Strukturen und Präferenzen, die Einfluss auf diese Entscheidung haben: eine Entscheidung,<br />

die im Fall der Aufnahme der Erwerbsarbeit mit der Akquirierung eigener Ressourcen<br />

- und damit der Möglichkeit, Einkommensarmut zu entgehen - einhergeht. Die Autorin<br />

verweist auf politisch gesetzte Anreize, die positiven Einfluss auf die Arbeitsangebotsentscheidung<br />

haben. Beispielsweise besteht ein negativer Zusammenhang zwischen den Kosten<br />

für die Kinderbetreuung und der (vollzeitbeschäftigten) Arbeitsmarktpartizipation. Aber auch<br />

die Einführung von flexiblen Arbeitsmodellen (vor allem Teilzeitarbeit) bzw. die Ausweitung<br />

des Dienstleistungssektors haben sich - wie empirisch nachgewiesen wurde - positiv auf die<br />

Frauenbeschäftigung ausgewirkt. Auch die verstärkte Verankerung von Frauen in Interessenorganisationen<br />

wird von der Autorin als Möglichkeit eines direkten Effektes auf die Frauenbeschäftigung<br />

gesehen." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 113<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

[142-F] Müller, Petra, Dr.; Kurtz, Beate (Bearbeitung):<br />

Gender Mainstreaming im Kontext der Aktiven Arbeitsmarktpolitik. Spezifische Entwicklungen<br />

bei beruflicher Weiterbildung und beschäftigungsbegleitenden Maßnahmen nach<br />

dem SGB III sowie maßnahmeübergreifende Chancen und Hemmnisse der Implementation<br />

INHALT: Gender Mainstreaming bedeutet - ausgehend von der Definition des Europarates von<br />

1998 (Europarat 1998) und anknüpfend an den aktuellen Stand der wissenschaftliche Diskussion<br />

- eine Doppelstrategie: Gender Mainstreaming umfasst zum einen spezifische Konzepte<br />

und Projekte der Frauenförderung. Zum zweiten stellt Gender Mainstreaming darüber hinausgehend<br />

eine Querschnittsthematik dar, die auf eine geschlechtsspezifische Sensibilisierung aller<br />

politischen Strategien und Prozesse und ihrer Evaluation gerichtet ist. Gender Mainstreaming<br />

ist im Aufgabenspektrum der Bundesanstalt für Arbeit in zweifacher Weise verankert:<br />

Zum einen ist die Bundesanstalt für Arbeit an die gesetzlichen Vorgaben des SGB III gebunden<br />

und muss diese bei der Gestaltung ihrer Aufgaben berücksichtigen. Der gesetzliche Auftrag<br />

reicht von der Umsetzung von Gender Mainstreaming bei Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung<br />

(Paragraph 8 SGB III) bis zur geschlechtsspezifischen Dokumentation der<br />

Umsetzungsergebnisse (Paragraph 11 SGB III). Zum zweiten definiert die Bundesanstalt für<br />

Arbeit Gender Mainstreaming seit 1998 als Teil ihrer organisationsbezogenen Geschäftspolitik.<br />

Zentrales Ziel des Projektes ist es, Chancen und Hemmnisse der Realisierung von Gender<br />

Mainstreaming als Querschnittsziel der Aktiven Arbeitsmarktpolitik einerseits aus der Perspektive<br />

der praktischen Umsetzung in den Arbeitsämtern in den Blick zu nehmen. Andererseits<br />

soll der Stand der Umsetzung durch eine Vertiefung mikroanalytischer Evaluation auf<br />

Teilnehmerebene eruiert werden. Die Verknüpfung von qualitativer Implementationsforschung<br />

und mikroanalytischer Evaluation macht es möglich, die Vielfalt der Dimensionen der<br />

Problematik von Gender Mainstreaming weiter zu erhellen. Die Chancen und Hemmnisse der<br />

Implementation werden in der Studie maßnahmeübergreifend in den Blick genommen. Hier<br />

geht es darum, Erkenntnisse über die "Operationalisierung" von Gender Mainstreaming bei<br />

der Planung und Umsetzung von Maßnahmen der Aktiven Arbeitsmarktpolitik in den Arbeitsämtern<br />

zu gewinnen. Auf der Grundlage der "Expertise vor Ort" können Informationen<br />

gewonnen werden, die sich aus den bislang vorhandenen statistischen Daten nicht erschließen<br />

lassen und die einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Ergebnisse liefern können. Auf<br />

der Basis der Maßnahme-Teilnehmer-Grunddatei (MTG) ist eine erweiterte Deskription der<br />

Zugänge hinsichtlich geschlechtsspezifischer Aspekte (inkl. Berücksichtigung von Mehrfachbenachteiligung)<br />

exemplarisch für "Maßnahmen der berufliche Weiterbildung" (FbW) und<br />

"beschäftigungsbegleitende Maßnahmen" vorgesehen. Ziel ist es zu überprüfen, ob teilnehmerbezogene<br />

sichtbare Unterschiede hinsichtlich des Zugangs in FbW und beschäftigungsbegleitende<br />

Maßnahmen vorliegen, diese gegebenenfalls kenntlich zu machen und somit Informationen<br />

über mögliche Zugangsselektivitäten zu erhalten. Darüber hinaus soll ein Überblick<br />

über mögliche Unterschiede in der Höhe der Verbleibsquote für verschiedene Personengruppen<br />

und Förderarten gegeben werden.<br />

METHODE: projektbezogene Aufbereitung prozessproduzierter Daten der BA; bivariate und<br />

multivariate Analysen zu Zugang und Verbleib von Teilnehmer/innen an FbW und beschäftigungsbegleitenden<br />

Leistungen; Implementationsanalyse: a) Internet- und Vorort-Recherche<br />

zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der BA, b) qualitative Experteninterviews innerhalb<br />

der BA (Zentrale, Regionaldirektionen) und außerhalb der BA (Wissenschaft), c)<br />

standardisierte Online-Befragung der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in<br />

den Arbeitsämtern (Vollerhebung) DATENGEWINNUNG: Analyse (Prozessdaten der BA zu<br />

FbW und beschäftigungsbegleitenden Leistungen). Implementationsanalyse (Stichprobe: 50;


114 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

Arbeitsämter - explorative Recherchen im Internet und Intranet sowie Vorort-Recherechen).<br />

Qualitatives Experteninterview. Standardisierte Befragung, online (Beauftragte für Chancengleichheit<br />

am Arbeitsmarkt in den Arbeitsämtern; Auswahlverfahren: total).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller, Petra; Kurtz, Beate: Active labour market policy and gender<br />

mainstreaming in Germany. Gender-specific aspects of participation and destination in selected<br />

instruments of the Federal Employment Service. in: IAB Labour Market Research Topics,<br />

2003, No. 50, S. 1-28 ( http://doku.iab.de/topics/2003/topics50.pdf ) .<br />

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Bundesanstalt für Arbeit<br />

INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -<br />

IAB- (Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterinnen (Tel. 0911-179-5645, -179-326628,<br />

e-mail: Petra.Mueller@iab.de, Beate.Kurtz@iab.de)<br />

[143-F] Pechan, Jutta, Dipl.-Ökotroph. (Bearbeitung):<br />

Männlich dominierte Berufe - Berufswahl weiblicher Auszubildender<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung<br />

und Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie (Nußallee 21, 53115<br />

Bonn)<br />

[144-F] Plogstedt, Sibylle, Dr. (Leitung):<br />

Zur Geschichte der feministischen Projekte. Vom Kollektiv zur Unternehmerin?<br />

INHALT: Frauenprojekte zählen zu den alternativen und kollektiven Betrieben. Sie wurden nach<br />

sozialistischfeministischen Prinzipien organisiert: alle sind gleich, alle erhalten den gleichen<br />

Lohn und alle tun alles, keine Macht für Niemand. Der linke theoretische Mantel wurde um<br />

den antipatriarchalen Ansatz erweitert. Gefragt waren Autonomie, Ganzheitlich, Betroffenheit<br />

und Gleichheit. Kontext/ Problemlage: Aufgrund des Extremistenerlasses für den Öffentlichen<br />

Dienst verzichteten Mitte der 70er Jahre viele junge Frauen auf eine Karriere im Wissenschaftsbereich.<br />

Sie strömten in die alternativen Betriebe und entsprechend in die Frauenprojekte.<br />

Das Ziel war Öffentlichkeitsarbeit für die Frauenbewegung: Ein Öffentlichmachen<br />

der Gewalt gegen Frauen, des Missbrauchs und all der Entdeckungen, die die neue Frauenbewegung<br />

machte. Wachstum und Gewinnstreben waren lange kein Ziel der Projekte. Zweck<br />

der Projekte war die Ausweitung der Frauenbewegung. Die Projekte waren Anlaufpunkte für<br />

neue bzw. betroffene Frauen. Geschaffen werden sollten selbst organisierte Arbeitsplätze für<br />

Frauen. Service war kein Ziel. Unprofessionelles und armes Auftreten der Projekte war damals<br />

hoch professionell, weil die Zielgruppe ein antikapitalistisches und antipatriarchales<br />

Verhalten erwartete. Fragestellung: Aus der Zwischenstellung zwischen sozialistischfeministischem<br />

Ansprüchen sowie der wirtschaftlichen sinnvollen Abläufe in den Betrieben<br />

entstand eine Problemlage für die feministischen Unternehmerinnen. Wie gingen die feministischen<br />

Kollektivunternehmerinnen mit den Ansprüchen der Frauenbewegung um? Wie war<br />

das Verhältnis zwischen Aufklärung nach außen und Tabus im Inneren. Wie sind die Projektfrauen<br />

mit den Tabus wie dem von Macht und Gleichheit oder dem von Schönheit, Männern


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 115<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

usw. umgegangen. Und wie gingen die Projekte damit um, dass die Frauenbewegung in den<br />

vergangenen Jahren an Einfluss verloren hat. Welchen Einfluss hatte zum Beispiel die Wende<br />

in der DDR auf die Frauenprojekte. Wann haben sich die Frauenbetriebe der notwendigen<br />

Professionalisierung gestellt? Wie wird die Nachfolgefrage in den heutigen Frauenbetrieben<br />

geregelt? Und welche Wachstumsmodelle gibt es für Frauenbetriebe, die vielfach zu kleinen<br />

und übersichtlichen Betriebsgrößen gehören? Darstellung der Ergebnisse: Die Frauenbewegung<br />

erwies sich als Jobmaschinerie. Geschätzt wird, dass mehr als 10.000 Stellen in Selbstorganisation<br />

entstanden sind. Die ideellen Voraussetzungen von Gleichheit und Verzicht auf<br />

Macht haben zu einer Vielzahl von Tabus und zu Konflikten geführt. Supervisionen hatten oft<br />

keine Wirkung, weil die Mitglieder der Kollektive nicht einig waren, etwas zu verändern. Mit<br />

der Wende und der Vereinigung Deutschlands entstanden in den neuen Bundesländern mehr<br />

Frauenprojekte als es sie in den alten Bundesländern gab. Die Leitung der Projekte übernahmen<br />

nunmehr Geschäftsführerinnen, auch im Westen. Mit dem Rückgang der Frauenbewegung<br />

mussten die Frauenprojekte sich den veränderten Bedürfnissen und dem Wettbewerb<br />

stellen. Nachfolgerinnen für die feministischen Betriebe zu finden, ist derzeit nicht leicht. Ein<br />

Wachstumsmodell für kleinere Frauenbetriebe ist in den Frauengewerbehöfen im Entstehen.<br />

METHODE: Die vorliegende Arbeit ist eine Literaturstudie mit einer qualitativen Befragung. Die<br />

qualitativen Interviews sind der Hauptteil der Studie, da die Literatur über Frauenprojekte bis<br />

Mitte der 90er Jahre reicht. Um die Forschungslücke zu schließen, wurden 14 Frauen aus 12<br />

Projekten und Frauenbetrieben befragt. Die Befragung erfolgte an Hand eines Interviewleitfadens.<br />

Die Interviews dauerten zwischen 60 und 150 Minuten. Grundlage für die Auswahl<br />

der Interviewpartnerinnen war die Länge der Zugehörigkeit in den Projekten. Durch die Intensität<br />

der Gespräche ist eine Innensicht über die Projekte entstanden, wie es sie bisher über<br />

den Zeitraum von den 70er Jahren bis zum Jahr 2004 noch nicht gibt.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Plogstedt, Sibylle: Frauenbetriebe.<br />

Vom Kollektiv zur Einzelunternehmerin. Abschlussbericht. 2005. 220 S.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Plogstedt, S. (Am Büchel 100a, 53173 Bonn)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: splogstedt@t-online.de)<br />

[145-L] Ruiz Ben, Esther:<br />

Arbeit und Geschlecht in der Informatik: Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten<br />

Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung, (Discussion Papers / GendA -<br />

Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 9/2004), Marburg 2003, 79 S. (Graue Literatur;<br />

URL: https://www.gendanetz.de/files/document49.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag widmet sich aus einer feministischen und gender-orientierten Perspektive<br />

der Aufarbeitung des Themenfeldes 'Arbeit und Geschlecht in der Informatik'. In einer kurzen<br />

Einleitung werden zunächst die Begriffe 'IT-Branche' sowie die amtlichen Klassifikationen in<br />

diesem Bereich grundlegend erklärt. Im ersten Kapitel folgt dann ein chronologischer Überblick<br />

über die Forschungsperspektiven im Bereich Arbeit und Geschlecht in der Informatik in<br />

Deutschland. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf das Thema der Professionalisierung der<br />

Softwareentwicklung in Bezug auf die Konstruktion von Geschlecht, um sodann die Entgrenzung<br />

von Arbeit und Leben in der Informatik aus einer gender-orientierten Perspektive heraus<br />

zu thematisieren. Im vierten Kapitel werden die wichtigsten AkteurInnen auf der akademischen<br />

und der beruflichen Ebene der Informatik aufgeführt. Dabei ist es auch wichtig, die<br />

verschiedenen Initiativen und Netzwerke, die sich mit der Beteiligung von Frauen in der In-


116 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

formatik beschäftigen, zu betrachten. Gegenstand des fünften Kapitels ist das Selbstverständnis<br />

der Informatik als Disziplin und ihre Entwicklung in Bezug auf die berufliche Praxis. Angesichts<br />

der Ergebnisse der kommentierten Studien über Arbeit und Geschlecht in der Informatik<br />

lassen sich die optimistischen Erfolgsaussichten bezüglich der Beteiligung von Frauen<br />

in der Informatik nicht bestätigen. Die scheinbare Offenheit der IT-Branche, die mit Begriffen<br />

wie 'Flexibilität', 'Autonomie' oder 'Mobilität' Konnotationen von Jugendlichkeit und Emanzipation<br />

in sich birgt, verschleiert eher die Transformation bzw. Anpassung von Ausgrenzungsmechanismen,<br />

die sich insbesondere für Frauen bzw. für die Konstruktion von Geschlechterbedeutungen<br />

ergeben. Abschließend werden offene Fragen formuliert, die dazu<br />

dienen sollen, dieses Gebiet aus der Perspektive der feministischen und geschlechtssensiblen<br />

Forschung genauer und weiterführend zu analysieren. (ICG2)<br />

[146-L] Schnatmeyer, Dagmar:<br />

Frauen und Führung: berufliche Segregation und neue Konzepte zur Chancengleichheit,<br />

Bonn 2003, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc2003/<br />

schnatmeyer03_01.pdf; http://deposit.ddb.de/ep/netpub/30/16/11/969111630/_data_stat/schnatmeyer03_01.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, warum es für Frauen so schwierig ist, in<br />

berufliche Top-Positionen aufzusteigen, und mit welchen Maßnahmen aktuelle Modelle<br />

Chancengleichheit in der Arbeitswelt durchsetzen wollen. Die hier vorgestellten neuen Konzepte<br />

haben ihren Ursprung größtenteils in den USA und werden in unterschiedlichem Ausmaß<br />

auch in Europa angewendet. Die Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf die Lage<br />

in Deutschland, einige der angeführten Studien wurden in der Schweiz durchgeführt. Im ersten<br />

Teil geht es um den Begriff der beruflichen Segregation, der etwas genauer erläutert wird.<br />

Anschließend folgen Ausführungen zum Begriff der 'gläsernen Decke', die verhindert, dass<br />

Frauen ab einer bestimmten Position beruflich nicht mehr weiter aufsteigen können. Daraus<br />

resultiert die Frage, wie man einer 'gläsernen Decke' entgegenwirken kann. Im zweiten Teil<br />

werden die drei wichtigsten neuen Modelle zur Realisierung von Chancengleichheit beschrieben:<br />

(1) Managing Diversity, (2) Work-Life-Balance und (3) Gender Mainstreaming. Im dritten<br />

Teil werden die beschriebenen Konzepte miteinander verglichen und kritisch hinterfragt.<br />

Was bisher in Deutschland hauptsächlich zu beobachten ist, sind Gender-Trainings und Sensibilisierungsmaßnahmen,<br />

die entweder firmenintern oder aber von externen Unternehmensberatungen<br />

durchgeführt werden. Es kann der Eindruck entstehen, dass diese Maßnahmen<br />

sehr effektiv sind, um damit öffentlich im Sinne einer innovativen Firmenpolitik zu werben.<br />

Gleichzeitig sind sie aber so 'ungefährlich', dass sie die bisherigen (Macht)Strukturen nicht<br />

beeinträchtigen. Ein großer Nachteil der neuen beruflichen Modelle zur Chancengleichheit ist<br />

ferner die fehlende rechtliche Grundlage. Die bisherige Bilanz lässt vermuten, dass es noch<br />

eine lange Zeit dauern wird, bis zumindest 20% des 'European Round Table of Industrials'<br />

weiblich sind. (ICG2)<br />

[147-F] Sommerfeld, Peter, Prof.Dr.rer.soc.; Bühlmann, Felix, Lic.soc.; Krattiger, Barbara (Bearbeitung);<br />

Nadai, Eva, Prof.Dr.phil. (Leitung):<br />

(De-)Professionalisierung und Geschlecht: soziale Arbeit zwischen Beruf und freiwilligem<br />

Engagement


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 117<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

INHALT: In der neueren Geschlechterforschung sind Professionen ein bevorzugtes Untersuchungsfeld<br />

zur Analyse von Prozessen geschlechtlicher Differenzierung. Dabei konzentriert<br />

sich das Interesse zur Zeit schwergewichtig auf die Mechanismen des Ausschlusses der Frauen<br />

aus männlichen Professionen, während die Problematik von Professionalisierung in Frauendomänen<br />

etwas in den Hintergrund gerückt ist. In Mainstream-Professionstheorien werden<br />

weibliche Berufe zwar thematisiert, dies allerdings gerade unter Absehung von Geschlecht.<br />

Im vorliegenden Projekt steht die Soziale Arbeit im Zentrum, ein Beruf, dem sowohl in klassischen<br />

wie in neueren theoretischen Ansätzen ein Professionalisierungsdefizit attestiert wird.<br />

Soziale Hilfe hat sich historisch gleichzeitig zu einem Beruf und zu Freiwilligenarbeit ausdifferenziert,<br />

und beide Formen sind konstitutiv mit weiblich codierten Kompetenzen wie z.B.<br />

'Fürsorglichkeit' verwoben. Die 'Weiblichkeit' sozialer Hilfe und die Parallelität von Beruf<br />

und Ehrenamt sind bestimmende Parameter für die Professionalisierungsbemühungen in der<br />

Sozialen Arbeit, die zudem durch die aktuellen politischen Tendenzen zur Propagierung von<br />

Wohlfahrtspluralismus und Freiwilligenarbeit weiter unter Druck gerät. Die Studie fokussiert<br />

auf die Schnittstelle zwischen Beruf und Freiwilligenarbeit und fragt nach den Implikationen<br />

von Abgrenzungsproblemen für die Professionalisierung der Sozialen Arbeit: Wie werden in<br />

einer sozialen Arena aus Sozialer Arbeit, Freiwilligenarbeit und Politik die Grenzen zwischen<br />

Beruflichkeit und Ehrenamtlichkeit ausgehandelt und legitimiert, und welche Rolle spielt dabei<br />

die faktische und symbolische Feminisierung sozialer Hilfe? Wie gestaltet sich die konkrete<br />

Kooperation von Sozialarbeitenden und Freiwilligen und wie unterscheidet sich professionelles<br />

von Laienhandeln? Ergebnisse: s. http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.<br />

sel0=6890 . ZEITRAUM: 2001-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Bern und Kanton<br />

Solothurn<br />

METHODE: Es handelt sich um eine qualitative Studie nach dem Verfahren der grounded theory.<br />

Untersucht werden kontrastierende Konstellationen von Freiwilligenarbeit und Sozialer Arbeit:<br />

1. ehrenamtliche Sozialbehörden als Vorgesetzte der Sozialarbeitenden im Rahmen der<br />

kommunalen öffentlichen Sozialhilfe; 2. Freiwillige in ausführender Basisarbeit im Rahmen<br />

einer kantonalen Bewährungshilfe; 3. Gemeinwesenarbeit im Rahmen städtischer Quartierzentren,<br />

wo die Sozialarbeitenden zwischen Freiwilligen an der Basis und Ehrenamtlichen in<br />

Vorständen der Trägervereine der Zentren stehen. Die Studie umfasst 33 qualitative Interviews<br />

mit Sozialarbeiter/innen und Freiwilligen, eine Gruppendiskussion mit Professionsvertreter/innen<br />

und die Analyse 'natürlicher' Protokolle zum Verhältnis von Freiwilligenarbeit<br />

und professioneller Sozialer Arbeit. DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse,<br />

offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Nadai, E.: Helfen kann jeder -<br />

Soziale Arbeit zwischen Profession und Freiwilligenarbeit. Referat auf der Tagung "Soziale<br />

Arbeit und Freiwilligenarbeit: Kooperation, Koexistenz, Konkurrenz?", 16. Mai 2001, Gottlieb-Duttweiler-Institut,<br />

Rüschlikon.+++Nadai, E.; Bühlmann, F.; Krattiger, B.; Sommerfeld,<br />

P.: (De-)Professionalisierung und Geschlecht: Soziale Arbeit zwischen Beruf und freiwilligem<br />

Engagement. Zwischenbericht an den Schweizerischen Nationalfonds, Febr. 2002.+++<br />

Bühlmann, F.; Krattiger, B.; Sommerfeld, P.: (De-)Professionalisierung und Geschlecht. Zum<br />

Grenzverlauf zwischen freiwilliger und professioneller Sozialer Arbeit. Referat auf der Tagung<br />

der Empirie AG der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Univ. Bielefeld,<br />

29.6.2001.+++Nadai, E.; Sommerfeld, P.: Von Fürsorglichkeit zu Fachlichkeit. Entgeschlechtlichung<br />

als Professionalisierungsstrategie der Sozialen Arbeit. Referat auf der Tagung<br />

Anregung zur Selbstreflexion des Arbeitskreises Professionelles Handeln, Katholische Hochschule<br />

für Soziale Arbeit, Saarbrücken, 7.-8.6.2002.+++Nadai, E.; Sommerfeld, P.; Bühlmann,<br />

F.; Krattiger, B.: Fürsorgliche Verstrickung. Soziale Arbeit zwischen Profession und


118 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

Freiwilligenarbeit. Schlussbericht an den Schweizerischen Nationalfonds. Olten: Fachhochschule<br />

Solothurn Nordwestschweiz 2003.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales,<br />

Bereich Soziales (Riggenbachstr. 16, 4601 Olten, Schweiz)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: eva.nadai@fhso.ch)<br />

[148-F] Steffen, Isabelle (Bearbeitung); Linder, Wolf, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Frauenerwerbstätigkeit unter dem Blickwinkel von Politik, Ökonomie und Gesellschaft<br />

INHALT: Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen.<br />

Seit den 1960er Jahren hat die Zahl der Frauen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen, in der<br />

Schweiz wie in den anderen Industriestaaten stark zugenommen. Mit einer Erwerbsquote von<br />

über 70 Prozent weist die Schweiz im internationalen Vergleich eine der höchsten Frauenerwerbsquotenüberhaupt<br />

auf. Während im internationalen Vergleich jedoch drei Viertel der Arbeitnehmerinnen<br />

einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, ist dieser Anteil in der Schweiz mit<br />

rund 50 Prozent außergewöhnlich gering. Wird diese Tatsache für die Messung der Arbeitsmarktintegration<br />

von Frauen berücksichtigt, nimmt die Schweiz in der Rangliste der OECD-<br />

Länder einen Platz im hinteren Mittelfeld ein. Vor dem Hintergrund dieser Bemerkungen soll<br />

die Dissertation Antworten auf folgende Fragen geben: Wie ist die Situation der Frauen auf<br />

dem Schweizer Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich aktuell und im Zeitvergleich tatsächlich<br />

einzuschätzen? Womit lässt sich das Niveau und die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit<br />

in der Schweiz erklären? Wie lässt sie sich möglicherweise beeinflussen? Bisherige<br />

Studien zu diesem Thema waren in erster Linie ökonomischen und soziologischen Ansätzen<br />

verpflichtet und stellten den individuellen Entscheid der Frauen in Abhängigkeit von<br />

Kosten-Nutzenüberlegungen, bzw. von gesellschaftlichen Faktoren in den Vordergrund, während<br />

die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen in der Politikwissenschaft ein relativ wenig erforschtes<br />

Gebiet darstellt. Vor dem Hintergrund des bestehenden Forschungsstandes soll die<br />

Dissertation den Theorie- und Forschungsstand auf drei Ebenen erweitern: 1) Die Stärkung<br />

des politikwissenschaftlichen Ansatzes: Obwohl sich politikwissenschaftliche Faktoren für<br />

die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit theoretisch aufdrängen, fanden sie bisher kaum systematisch<br />

Eingang in die Forschung. Es soll deshalb untersucht werden, inwiefern die Politik<br />

die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen beeinflusst. Der Dissertation wird hierzu ein komparativ-institutionalistischer<br />

Ansatz der Arbeitsmarktforschung zu Grunde gelegt. Dahinter steht<br />

die Annahme, dass soziale und politische Institutionen und Instrumente auf der Makro- und<br />

Mesoebene wesentliche Erklärungsfaktoren für die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen darstellen.<br />

Die zentrale These spricht nicht zuletzt dem Einfluss von konkreten Policies einen<br />

wesentlichen Stellenwert für die Erklärung der Frauenerwerbstätigkeit zu und kann als Erweiterung<br />

bisheriger politisch-institutioneller Erklärungsansätze verstanden werden. Dies in dem<br />

Sinne als betont wird, dass nicht nur die politischen Institutionen und Werte, sondern auch die<br />

daraus folgende Politik, bzw. ihre Inhalte von Bedeutung sind. 2) Die Kombination von politikwissenschaftlichen,<br />

ökonomischen und soziologischen Theoriesträngen: Die meisten bisherigen<br />

Studien wählten einen relativ engen theoretischen disziplinenspezifischen Fokus. Doch<br />

gerade das Beleuchten der Frauenerwerbstätigkeit aus verschiedenen Perspektiven kann möglicherweise<br />

einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis des Phänomens leisten. Es<br />

ist deshalb Ziel dieser Untersuchung, die Frauenerwerbstätigkeit unter Einbezug der drei


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 119<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

Theoriestränge von verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Erklärungskraft der<br />

Ansätze gegeneinander abzuwägen. Die Kombination von Individual- und Kontextebene:<br />

Neben dem Einbezug verschiedener Theoriestränge dürfte auch die Betrachtung mehrerer<br />

Analyseebenen von Bedeutung sein. Der Dissertation liegt die Annahme zu Grunde, dass ein<br />

Wechselverhältnis zwischen dem individuellen Verhalten von Frauen und ihrem Umfeld besteht.<br />

Insbesondere ist der Entscheid einer Frau, am Arbeitsmarkt teilzunehmen, geprägt vom<br />

gesellschaftlichen, strukturellen und institutionellen Kontext. Indem Individual- und Kontextebene<br />

kombiniert werden, soll diesem Zusammenspiel Rechnung getragen werden. ZEIT-<br />

RAUM: 1980-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz (einerseits auf der Ebene der Kantone<br />

andererseits im internationalen Vergleich)<br />

METHODE: Ziel der Studie ist es, die Arbeitsmarktintegration der Schweizer Frauen sowie deren<br />

Bestimmungsfaktoren zu untersuchen. Hierzu wird ein mehrstufiges Verfahren gewählt, das<br />

nicht zuletzt die Integration der verschiedenen Forschungsansätze und damit eine differenzierte<br />

Analyse erlaubt. Teil 1 soll dazu dienen, die Schweiz im internationalen Vergleich einzuordnen<br />

- dies zum einen durch Deskription, jedoch ebenfalls durch die Analyse der Bestimmungsgründe,<br />

welche die Position der Schweiz erklären können. Im 2. Teil soll daraufhin<br />

die bisherige Forschung in dem Sinne weiter entwickelt werden, als individuelle und kontextuelle<br />

Erklärungsgrößen nicht nur getrennt, sondern kombiniert getestet werden. 1. Teil: Die<br />

Frauenerwerbstätigkeit in der Schweiz: Die Beschreibung und Einordnung der Schweizer<br />

Gegebenheiten soll in mehreren Schritten und mit einer Mix aus sowohl qualitativen als auch<br />

quantitativen Verfahren erfolgen. Im Zentrum steht einerseits ein quantitativer Vergleich der<br />

OECD-Staaten auf Makroebene, andererseits eine Fallstudie zur Schweiz unter Anwendung<br />

der Erklärungsgrößen, die sich im internationalen Vergleich als wichtig erwiesen haben. Damit<br />

sollen Bestimmungsgrößen auf Kontextebene ausgemacht werden, welche die Arbeitsmarktpartizipation<br />

der Schweizer Frauen möglicherweise beeinflussen und erklären können.<br />

2. Teil: Kombination von individuellen und Kontextfaktoren - eine Mehrebenenanalyse: Wie<br />

oben erläutert, liegt der Untersuchung ein integraler Forschungsansatz zu Grunde. Zum einen<br />

wird die potentielle Erklärungskraft sowohl der politikwissenschaftlichen als auch der soziologischen<br />

und ökonomischen Theorien unterstellt. Zum anderen wird davon ausgegangen,<br />

dass politische, kulturelle und ökonomische Rahmenbedingungen einen wichtigen Einfluss<br />

auf den Entscheid der Frauen, am Arbeitsmarkt zu partizipieren, ausüben. Um die Wirkung<br />

von Kontextfaktoren auf das individuelle Arbeitsmarktverhalten systematisch überprüfen zu<br />

können, ist es wichtig, dass individuelle Variablen und Kontextgrößen nicht nur nebeneinander,<br />

sondern kombiniert analysiert werden. Diese Kombination von Individual- und<br />

Kontextfaktoren kann mittels Mehrebenenanalyse geschehen. Dabei bilden Individualdaten<br />

aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung die erste Datenebene, die durch Kontextfaktoren<br />

auf kantonaler Ebene ergänzt werden. Jede Frau im Sample kann damit einer Untereinheit,<br />

einem Kanton, zugeordnet werden, der unterschiedliche Rahmenbedingungen bietet. Untersuchungsdesign:<br />

Quer- und Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von<br />

Aggregatdaten (Stichprobe: bis 30; OECD-Staaten; Auswahlverfahren: gemäß OECD-Statistiken).<br />

Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 30.610; weibliche Schweizer Bevölkerung;<br />

Auswahlverfahren: Stichprobe gemäß SAKE). Akten- und Dokumentenanalyse,<br />

offen; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 26; Schweizer Kantone - kantonale<br />

Kontextfaktoren, insb. Policies; Auswahlverfahren: total).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Steffen, I.: Stärken und<br />

Schwächen gepoolter Zeitreihen-Designs am Beispiel der Frauenerwerbsbeteiligung in 22<br />

OECD-Staaten. Paper präsentiert am Jahreskongress der schweizerischen Vereinigung für politische<br />

Wissenschaft, 18./19. Nov. 2004, Balsthal.


120 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

3 Frauenerwerbstätigkeit<br />

ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein<br />

FINANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département<br />

Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft (Unitobler, Lerchenweg 36, 3000<br />

Bern, Schweiz)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: steffen@ipw.unibe.ch)<br />

[149-L] Strub, Silvia; Stutz, Heidi:<br />

Macht Arbeit Frauen arm?, in: <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> : Frauen- und<br />

Geschlechterforschung, Bd. 2/2004, S. 11-20<br />

(URL: http://www.gesis.org/Information/<strong>soFid</strong>/pdf/Frauen_2004-2.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Armutsrisiko von Frauen in der Schweiz im Kontext<br />

ihrer (un-)entgeltlichen Arbeitstätigkeiten. Dabei orientieren sich die Ausführungen an<br />

der These, wonach nicht die Arbeit, sondern die Arbeitsteilung das Armutsrisiko von Frauen<br />

erhöht. Diese Entwicklung wird anhand von fünf Faktoren und entsprechendem empirischen<br />

Datenmaterial für den Zeitraum von 1991 bis 2002 aufgezeigt: (1) die traditionelle Rollenverteilung<br />

in ihrer ganzen Breite, (2) die damit verbundene Erwerbsreduktion von Müttern, (3)<br />

Lohnungleichheit, (4) erhöhte Erwerbslosigkeit und Unterbeschäftigung unter Frauen sowie<br />

(5) das System sozialer Sicherung, das auf die Lohnhöhe ausgerichtet ist. Vor diesem Hintergrund<br />

plädieren die Autorinnen für eine Armutsbekämpfung in Form einer gleichberechtigten<br />

Teilnahme der Frauen am Berufsleben. (ICG2)<br />

[150-F] Universität Regensburg:<br />

Entwicklung von Strategien zur praktischen Umsetzung von Gender Mainstreaming in Unternehmen,<br />

Organisationen und Betrieben<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik<br />

und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies (93040 Regensburg)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0941-943-3855,<br />

e-mail: gender.studies@paedagogik.uni-regensburg.de)<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

[151-F] Althans, Birgit, Dr. (Bearbeitung):<br />

Bewegte Kindheiten. Im Spielraum von Körper, Geschlecht und Begehren<br />

INHALT: Wie inszenieren Kinder in den 5. und 6. Klassen einer Schule eines Berliner Innenstadtbezirks<br />

Geschlecht, wie überschreiten sie Geschlechtergrenzen und wann tritt die Kategorie<br />

Geschlecht in den Hintergrund? Der ethnographische Beitrag zur Kindheitsforschung


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 121<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

beschreibt Bedingungen des Aufwachsens in einer globalisierten Welt, in der Medien eine<br />

starke Rolle spielen, und stellt spezifische und kompetente Bearbeitungsformen von Differenz<br />

und Heterogenität von 10-13jährigen Kindern am Übergang zur Jugend vor. Sie erarbeitet<br />

methodische Umsetzungen der aktuellen Debatte zur Kritik an der Kategorie Geschlecht an<br />

der Schnittstelle von Kultur- und Sozialwissenschaften.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich<br />

Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie<br />

und Erziehung (Arnimallee 11, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-52730, Fax: 030-838-56698,<br />

e-mail: balthans@zedat.fu-berlin.de)<br />

[152-L] Beuth, Kirsten; Dorgerloh, Annette; Müller, Ulrike (Hrsg.):<br />

Ins Machbare entgrenzen: Utopien und alternative Lebensentwürfe von Frauen, (Schriftenreihe<br />

des Frauenstudien- und -bildungszentrums der EKD, Bd. 2), Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-<br />

Ges. 2004, 184 S., ISBN: 3-8255-0484-0 (Standort: UB Siegen(467)-31OGX6245)<br />

INHALT: "Angesichts eines um sich greifenden Sozialdarwinismus, der vom Recht des Stärkeren<br />

ausgeht, und von Politik und Wirtschaft bedient wird, gewinnt der Wunsch nach lebbaren Utopien<br />

an Bedeutung. In diesem Buch wird eine Annäherung an den Utopiebegriff und eine<br />

Positionierung aus unterschiedlichen Perspektiven und Lebenshaltungen von Frauen unternommen.<br />

Frauen haben in Geschichte und Gegenwart eine Vielfalt von Utopien und Projekten<br />

mit utopischem Potential entwickelt, in denen sie ihre Lebensformen und ihr jeweiliges<br />

politisches, soziales, wissenschaftliches oder künstlerisches Engagement mit einem theoretischen<br />

Anspruch verbinden. Auf diese Weise sind Gesellschaftsentwürfe und Modelle auf sehr<br />

unterschiedlichen Theorie- und Praxisfeldern entstanden, deren Entdeckung oder Wiederentdeckung<br />

sich allemal lohnt. Die Palette reicht von politischen und künstlerischen Umorientierungen<br />

über Wohn- und Wirtschaftsmodelle bis zu Landschaftsentwürfen. Die Publikation<br />

verfolgt zwei inhaltliche Intentionen: Zum einen lassen sich die immer noch zu wenig bekannten,<br />

aber bedeutenden und vor allem auch originellen Leistungen von Frauen auf diesem<br />

Gebiet - zumindest ausschnitthaft - transparent machen. Zum anderen - und darin besteht die<br />

besondere Attraktivität dieser Veröffentlichung - können und sollen in Konfrontation mit den<br />

dramatischen Problemen unserer Zeit, wie Umweltzerstörung und der Verlust von bezahlter<br />

Arbeit und sozialer Sicherheit, innovative Denkansätze, Modelle und konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

aus weiblicher Perspektive für die aktuelle Diskussion um Lebenswerte und<br />

Gesellschaftsentwürfe unserer Zukunft gewonnen und vorgestellt werden. So kann die Lektüre<br />

dazu ermutigen, eigene Utopien ins Machbare zu entgrenzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Ulrike Müller: Zur Herkunft und zum Verständnis des Utopiebegriffs (3-19); Dorothee<br />

Sölle: Eine Utopie der Arbeit (20-30); Ilona Scheidle: Beginen - Mittelalter, Spiritualität<br />

und Aktualität (31-40); Annette Dorgerloh: Paradies auf Erden? Gartenentwürfe von Frauen<br />

(41-51); Kirsten Beuth: Man nannte sie 'Walküre der Revolution'. Die politischen und persönlichen<br />

Utopien der Alexandra Kollontai (52-65); Ada Raev: Utopie und Realität. Bühnen- und<br />

Festgestaltungen russischer Avantgardistinnen (66-83); Kirsten Beuth: 'Keine unnötigen Experimente'.<br />

Frauen am Bauhaus (84-92); Ulrike Müller: Fragmente über Literatur und Utopie<br />

(93-100); Antje Schrupp: Blicke in parallele Welten. Frauen und Science Fiction (101-116);<br />

Ingeborg Reichle: Visionen vom 'Neuen Menschen'? Kunst im Zeitalter der Gen- und Reproduktionsmedizin<br />

(117-128); Christiane Dietrich: Spirituelle Utopie (129-142); Barbara Mer-


122 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

lau: attac - Eine andere Welt ist möglich. Ein Interview (143-152); Sabine Werth: Eine real<br />

existierende Utopie - Die Geschichte der Berliner Tafel e.V. (153-161); Samira Kenawi:<br />

Licht am Ende des Tunnels. Aus dem wirtschaftlichen Zerfall für die Zukunft lernen (162-<br />

180).<br />

[153-F] Böhmann, Marc, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Vinçon, Inge, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Genderbezogenes Sprachverhalten beim Argumentieren und Diskutieren im Deutschunterricht<br />

der Hauptschule. Die Rolle geschlechtergetrennten Unterrichts bei der Behandlung<br />

literarischer Texte<br />

INHALT: In diesem Teilprojekt des Forschungs- und Nachwuchs-Kollegs soll mittels genderbezogener,<br />

vor allem qualitativ-empirischer Unterrichtsforschung untersucht werden, wie Schülerinnen<br />

und Schüler der Sekundarstufe I (Hauptschule, Klasse 7/8/9) in koedukativen und<br />

geschlechtergetrennten Gruppen diskutierend und argumentierend mit literarischen Texten<br />

umgehen. Es nehmen insgesamt sechs Hauptschulklassen am Projekt teil. Das Ziel ist, zu erfahren,<br />

a) wie in Hauptschulklassen diskutierend und argumentierend mit literarischen Texten<br />

umgegangen wird, b) welche Diskussions- bzw. Argumentationskompetenzen die Schüler/<br />

innen besitzen bzw. gegebenenfalls erwerben, c) inwiefern es vor diesem Hintergrund für<br />

welche einzelne, gfs. Gruppen von Schüler/innen (orientiert am Leseverhalten) sinnvoll sein<br />

kann, Deutschunterricht teilweise geschlechtergetrennt durchzuführen. Das Forschungsvorhaben<br />

bewegt sich damit an der Schnittstelle sprachdidaktischer, literaturdidaktischer, genderbezogener<br />

und schulpädagogischer Fragestellungen. Es bietet eine Kombination genderbezogener<br />

Forschungsrichtungen, die es bislang nocht nicht gibt: a) Es geht über die traditionelle<br />

(quantitative) Analysekategorie des biologischen Geschlechts hinaus und fragt nach Zusammenhängen<br />

zwischen dem sozial-kulturellen Geschlecht in seiner Ausprägung als subjektives<br />

Geschlecht ("gender") im Bereich der Lesesozialisation und der Rezeption literarischer<br />

Texte im schulischen Kontext. b) Es untersucht das sprachliche Handeln von Schüler/innen<br />

im Umgang mit literarischen Texten im Vergleich zwischen koedukativen und geschlechtergetrennten<br />

Unterrichtssettings und bezieht damit das Prinzip der ?Reflexiven Koedukation?<br />

auf den Deutschunterricht. Damit nimmt es eine häufig vorgeschlagene, aber bislang nie untersuchte<br />

Organisationsform des Deutschunterrichts unter die Lupe.<br />

METHODE: Gendertheorie (Trautner); empirische Unterrichtsforschung (Becker-Mrotzek; Deppermann).<br />

Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen;<br />

Qualitatives Interview (Stichprobe: 6; LehrerInnen; Auswahlverfahren: total). Experiment<br />

(Stichprobe: 6; geschlechtergetrennte Unterrichtsstunden; Auswahlverfahren: total). Beobachtung,<br />

teilnehmend (Stichprobe: 6; Klassen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich (Stichprobe: 120; Schülerfragebögen; Auswahlverfahren: total). Unterrichtsanalyse<br />

nach Transkription. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Böhmann, Marc: Genderspezifisches Diskutieren und Argumentieren.<br />

Erste Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zum geschlechtergetrennten Literaturunterricht<br />

in der Hauptschule. in: Der Deutschunterricht, 2005, 5, S. 80-86.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für<br />

Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-477372)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 123<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

[154-L] Brandt, Oliver; Cornelißen, Waltraud:<br />

Berufsfindung in einer geschlechterkodierten Welt: praxistheoretische Ansätze können der<br />

Berufsfindungsforschung neue Ansätze geben, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien,<br />

Jg. 22/2004, H. 4, S. 21-38 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag stellt empirische Befunde vor, die den Berufsfindungsprozess von jungen<br />

Frauen und Männern in seinen Anfängen beleuchten und Erklärungen für geschlechterdifferenzierte<br />

Berufsfindungsprozesse geben. Diverse strukturtheoretische und subjekttheoretische<br />

Ansätze werden auf ihren Erklärungswert hin untersucht. Dabei wird festgestellt, dass die Geschlechtersegregation<br />

nicht allein durch antizipierte Selektionsprozesse im Ausbildungssystem<br />

zu erklären ist. Berufliche Vorstellungen und Wünsche von Kindern, die sich aus dem<br />

Alltagswissen und aus der Einbettung in institutionellen Arrangements der Geschlechter speisen,<br />

reproduzieren die geschlechtliche Segregation der Erwachsenenwelt. Gefordert wird daher<br />

eine frühe, geschlechterbewusste Berufsorientierung, die spielerische Entwicklung von<br />

Selbstentwürfen und Mut zu "untypischen" Berufsentscheidungen fördert, eine stärker individualisierte<br />

Berufsberatung sowie eine Einbeziehung der Betriebe mit dem Ziel, die Jugendlichen<br />

mit unbekannten Berufsfeldern vertraut zu machen und informelle Geschlechtergrenzen<br />

im Betrieb reflektiert abzubauen. (ICH)<br />

[155-L] Burdewick, Ingrid:<br />

Geschlechtersozialisation und politische Partizipation: biografische Orientierungen männlicher<br />

und weiblicher Jugendlicher, in: Wege zum Menschen : Monatsschrift für Seelsorge und<br />

Beratung, heilendes und soziales Handeln, Jg. 56/2004, H. 4, S. 298-310<br />

INHALT: In dem Beitrag werden zentrale Ergebnisse einer qualitativen empirischen Studie zur<br />

politischen Partizipation und Sozialisation männlicher und weiblicher Jugendlicher vorgestellt<br />

und auf Basis einschlägiger Untersuchungen zum Themenbereich Geschlechtersozialisation<br />

und Politik, zur "weiblichen Moral" sowie zum Verhältnis der Geschlechter gegenüber<br />

dem Bereich der etablierten Politik diskutiert.<br />

[156-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Analyse von Tagebuchaufzeichnungen und Lebensbeschreibungen von Frauen einer Familie<br />

über drei Generationen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: AGIS<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut<br />

für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111<br />

Oldenburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: ilse.droege.modelmog@uni-oldenburg.de)<br />

[157-F] Eickhorst, Andreas, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Keller, Heidi, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Vater - Erleben, integrative Kompetenzen und Wohlbefinden. Eine quer- und längsschnittliche<br />

Studie an 40 deutschen Vätern 19-20 Monate alter Kinder


124 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

INHALT: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Erleben der Vaterschaft von deutschen Vätern<br />

mit Kindern im Alter von drei und 19-20 Monaten. Es werden ausgewählte Komponenten des<br />

Vater-Erlebens (Rollenerleben, Elterntheorien, Selbstkonzept) untersucht, ihre längsschnittliche<br />

Stabilität geprüft und ihr Einfluss auf das väterliche Wohlbefinden betrachtet. Dazu wird<br />

das Konzept des "subjective well-being" herangezogen. Des Weiteren wird versucht, "integrative<br />

Kompetenzen" zu konzeptionalisieren, die bei der Bearbeitung und Integration des Erlebens<br />

helfen und für das Wohlbefinden der Väter förderlich sind. Für dieses Vorhaben werden<br />

die Konzepte Kohärenzgefühl und Handlungsorientierung verwendet. Durch die Berücksichtigung<br />

dieser integrativen Kompetenzen der Väter soll ein Schwerpunkt auf den salutogenetischen<br />

Aspekten von Vaterschaft wie beispielsweise den väterlichen Ressourcen für einen<br />

angemessenen und das Wohlbefinden fördernden Umgang mit Erlebensinhalten liegen. Diese<br />

Arbeit will ferner dazu beitragen, die Rolle der Väter in der frühen Lebenszeit ihrer Kinder<br />

näher zu bestimmen. Dazu ist es notwendig, neben dem Verhalten der Väter, welches heutzutage<br />

erfreulicherweise bereits Gegenstand einer zunehmenden Zahl von Veröffentlichungen<br />

ist, auch das Erleben der Vaterschaft aus der Sicht der Väter zu betrachten. ZEITRAUM: 2001<br />

bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Norddeutschland (hpts. Osnabrück)<br />

METHODE: Den theoretischen Hintergrund der Arbeit bildet zum einen das Paradigma der Soziobiologie,<br />

zum anderen die Sichtweise einer kulturinformierten Entwicklungspsychologie.<br />

Das Spannungsfeld von Biologie und Kultur stellt den Rahmen für das "Komponentenmodell<br />

des Elternverhaltens" (Keller, 2003), an welchem sich die verwendete Methodik orientiert.<br />

Weitere Grundlagen der Arbeit sind der Ansätze der independenten und interdependenten<br />

Selbstkonzepte von Markus und Kitayama (z.B. 2001), des subjektiven Wohlbefindens (z.B.<br />

Diener & Lucas 1999) und der integrativen Kompetenzen (siehe http://www.gkik.uniosnabrueck.de<br />

). Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte<br />

Befragung, face to face; Psychologischer Test (Stichprobe: 40; deutsche Väter eines<br />

erstgeborenen 19-20 Monate alten gesunden Kindes; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative<br />

Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten"<br />

(49069 Osnabrück)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0541-500-87188, e-mail: a.eickhorst@freenet.de)<br />

[158-L] Elling, Agnes:<br />

'They (don't) have the right build for it': social constructions of gender and sport, in: Claudia<br />

Kugelmann, Gertrud Pfister, Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport : Differenz<br />

und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft",<br />

Hamburg: Czwalina Verl., 2004, S. 21-34, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133)<br />

INHALT: Die Verfasserin zeigt, welche Gender-Konstruktionen männliche und weibliche Jugendliche<br />

unterschiedlicher ethnischer Herkunft mit Sport und mit bestimmten Sportarten<br />

verbinden. Auf der Grundlage der Ergebnisse einer Befragung (n=1025) werden mit dem Geschlecht<br />

verbundene Integrations- und Austauschverhältnisse im Sport identifiziert. Die Untersuchung<br />

zeigt, dass Sport nicht nur Respekt für andere ethnische Gruppen fördern kann,<br />

sondern bei vielen jungen Menschen auch als neutral in Bezug auf Geschlecht und ethnische


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 125<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

Zugehörigkeit gilt. Es zeigen sich jedoch auch naturalistische Stereotypen in Bezug auf Geschlecht<br />

und Ethnie, vor allem bei männlichen Jugendlichen. (ICE2)<br />

[159-F] Fischer, Ute Luise, Dr. (Bearbeitung):<br />

Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung - Tendenzen der Bewährungsdynamik bei Männern<br />

und Frauen innerhalb und außerhalb der Erwerbsarbeit<br />

INHALT: Rekonstruktion aktueller Ausformungen der Leistungsethik und ihrer möglichen Transformation<br />

im Bewährungsfeld Beruf sowie neuer Formen der Bewährung und Quellen von<br />

Sinn außerhalb der Erwerbsarbeit. Im Fokus steht die Frage nach einer Geschlechtsspezifik<br />

der Antworten auf die Sinnfrage. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Theoretisch wird auf die strukturale Soziologie, das Lebenspraxis-Konzept von<br />

Oevermann (2000) sowie sein Modell der Struktur von Religiosität und Bewährungsdynamik<br />

(Oevermann 1995) Bezug genommen. Auch methodisch stützt sich die Arbeit auf die von<br />

Oevermann entwickelte objektive Hermeneutik und darin insbesondere die Sequenzanalyse<br />

von offen biografischen Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt, zwei Generationenlagerungen<br />

(geboren ca. 1960 sowie ca. 1980) DATENGEWINNUNG: Biographisches Interview<br />

(Stichprobe: ca. 30; Auswahlverfahren: qualitatives Sample). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, U.L.: Projektskizze Geschlechtsspezifische Sinnerfüllung.<br />

in: Journal Netzwerk Frauenforschung, 2002, Nr. 14, S. 46-49. ARBEITSPAPIERE: Fischer,<br />

Ute Luise: Scheitern und Werden - eine Fallrekonstruktion über biografische Krisen der beruflichen<br />

und familialen Bewährung. 17 S.+++Fischer, Ute Luise; Scheid, Claudia: Karriere<br />

statt Kinder? Niedrige Geburtenraten als Symptom einer Krise familialer und beruflicher Bewährung.<br />

14 S.+++Fischer, Ute Luise: Scheitern und Werden - Fallrekonstruktionen als Untersuchungsmethode<br />

in der Biographieforschung gezeigt am Beispiel von Differenzlinien in<br />

der biographischen Bewährung. Vortrag auf der Veranstaltung I der Sektion Biographieforschung<br />

"Achsen der Differenz und biographische Konfigurationen", Soziologiekongreß in<br />

München, 8.10.2004, 13 S.<br />

ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />

Soziologie Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie (Otto-Hahn-Str.<br />

4, 44221 Dortmund)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-3292 -Sekr.-, e-mail: Ute.Fischer@uni-dortmund.de)<br />

[160-L] Flaake, Karin:<br />

Adoleszentes Begehren - sexuelle Wünsche, Fantasien und Beziehungen junger Frauen, in:<br />

Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22/2004, H. 4, S. 58-76 (Standort:<br />

UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: In den letzten Jahren haben sich die Spielräume für junge Frauen, ein eigenes Begehren<br />

zu entwickeln, den eigenen Wünschen und Fantasien folgen und ihnen in Beziehungen zu anderen<br />

nachgehen zu können, deutlich erweitert. Es bestehen akzeptierte Möglichkeiten der<br />

Empfängnisverhütung, und homosexuelle Beziehungen haben öffentliche Wahrnehmung und<br />

weitgehend Akzeptanz gefunden. Trotzdem haben sich für die jungen Frauen Tabuisierungen


126 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

und Kanalisierungen sexueller Wünsche in Richtung eines heterosexuell bezogenen Begehrtwerdens<br />

entwickelt, die die Entwicklung eigenen Wünschens und Wollens zunächst blockieren<br />

können. Solche Blockaden lassen sich erst in späteren lebensgeschichtlichen Phasen,<br />

wenn das Selbstbewusstsein stabiler geworden ist, leichter auflösen, als das in der unsicheren<br />

lebensgeschichtlichen Phase der Adoleszenz möglich wäre. (ICH2)<br />

[161-L] Frauen geben Technik neue Impulse e.V. an der Fachhochschule Bielefeld (Hrsg.):<br />

Girls' Day: Mädchen-Zukunftstag ; Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen ;<br />

Evaluationsergebnisse 2003, Bielefeld: Bertelsmann 2004, 172 S., ISBN: 3-7639-3207-0<br />

INHALT: Der so genannte Girls' Day ist eine jährliche Veranstaltung für Schülerinnen der Klassen<br />

5 bis 10, an dem 2003 etwa 95.000 Mädchen teilgenommen hatten. An diesem Tag besuchen<br />

die Schülerinnen Unternehmen und andere Organisationen, um dort den Arbeitsalltag in<br />

eher männlich konnotierten Berufsfeldern - wie beispielsweise technischen Berufen - kennen<br />

zu lernen. Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse einer Evaluation der Girls' Days aus den Jahren<br />

2002 und 2003. Die teilnehmenden Mädchen selbst sowie die beteiligten Lehrkräfte und<br />

Unternehmen wurden schriftlich befragt; dabei konnten über 31.000 Fragebögen ausgewertet<br />

werden. Auf dieser Basis entwickeln die Autorinnen Ansatzpunkte für Verbesserungen. Abschließend<br />

diskutieren sie die Auswirkungen des Aktionstages auf die Berufsorientierung der<br />

Teilnehmerinnen. (ZPol, VS)<br />

[162-L] Frink, Helen H.:<br />

Lebenswege ostdeutscher Frauen: Interviews und Berichte, Schkeuditz: GNN Verl. 2004, 283<br />

S., ISBN: 3-89819-152-4 (Standort: THB Aachen(82)-Le9760)<br />

INHALT: Die Verfasserin beschreibt das Leben von Frauen in der DDR und nach der Wiedervereinigung.<br />

Sie stellt das politische und rechtliche System der DDR dar, diskutiert Religion und<br />

Erziehung und fragt, wie Frauen mit dem Übergang zum Kapitalismus umgingen. Dabei wird<br />

gezeigt, in wie fern der Kapitalismus viele berufstätige Frauen an die Peripherie drängte, indem<br />

er ihnen ihre Arbeitsplätze nahm und sie in den vorzeitigen Ruhestand oder "zurück an<br />

den Herd" schickte. Die Verfasserin beschreibt die Situation von Rentnerinnen, die schwierige<br />

Lage der Frauen in ländlichen Gebieten, den Neustart mancher Frauen in der Schönheits-<br />

und Modeindustrie und den viel versprechenden Erfolg einer neuen Gruppe von Unternehmerinnen.<br />

(ICE2)<br />

[163-F] Grunow, Daniela, Dipl.-Soz.; Rost, Harald, Dipl.-Soz.; Schulz, Florian, Dipl.-Soz. (Bearbeitung);<br />

Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr.; Rupp, Marina, Dr. (Leitung):<br />

Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess (kooptiertes Begleitprojekt des DFG-Schwerpunktprogramms<br />

"Beziehungs- und Familienentwicklung")<br />

INHALT: Von den Verbesserungen der Bildungs-, Erwerbs- und Karrierechancen der Frauen<br />

wurde vielfach erwartet, dass sie zu einem deutlichen Abbau der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung<br />

in der Familie führen. Neuere Studien deuten aber darauf hin, dass sich trotz der<br />

tief greifenden Umgestaltung privater Lebensformen und der steigenden Erwerbsbeteiligung<br />

(verheirateter) Frauen, im Bereich der innerfamilialen Arbeitsteilung erstaunlich wenig ver-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 127<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

ändert hat. Das Anliegen dieses Forschungsvorhabens ist es deswegen, die familiale Arbeitsteilung<br />

in der Beziehungs- und Familienentwicklung mit Hilfe einer innovativen Kombination<br />

qualitativer und quantitativer Längsschnittmethoden zu beschreiben und zu erklären. Das<br />

Projekt greift dabei auf Theorien der kontext- und situationsbezogenen (Wahl-)Handlungen<br />

interdependenter Akteure zurück und versucht nicht nur die Entwicklung von Umfang und<br />

Art der geschlechtsspezifischen Tätigkeiten quantitativ zu bestimmen, sondern auch die damit<br />

verbundenen dynamischen Entscheidungsprozesse qualitativ zu entschlüsseln. Das Projekt<br />

wird vor allem vorhandene Datensätze ausschöpfen und deren Grenzen zur Analyse innerfamilialer<br />

Arbeitsteilung identifizieren. Auf dieser Basis wird es auch einen Beitrag zur Entwicklung<br />

neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente<br />

zur Untersuchung der innerfamilialen Arbeitsteilung im Rahmen des Testpanelprojekts<br />

des neuen DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung" leisten.<br />

METHODE: Nutzung quantitativer Längsschnittdatensätze (Sozioökonomisches Panel, Bamberger-Ehepaar-Panel,<br />

Bamberger-NEL-Panel) zur dynamischen Analyse der familialen Arbeitsteilung;<br />

Durchführung einer qualitativen Befragung von 25 (Ehe-)Paaren mit ausgewählten<br />

Ressourcenkombinationen zur Erfassung von Entscheidungsprozessen familialer Arbeitsteilung;<br />

Beitrag zur Entwicklung neuer theoriegeleiteter quantitativer und qualitativer Längsschnitterhebungsinstrumente<br />

zur Untersuchung der familialen Arbeitsteilung im Rahmen des<br />

Testpanelprojekts des DFG-Schwerpunktprogramms 1161<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie<br />

Lehrstuhl für Soziologie I (Postfach 1549, 96045 Bamberg); Staatsinstitut für Familienforschung<br />

an der Universität Bamberg -ifb- (Heinrichsdamm 4, 96047 Bamberg)<br />

KONTAKT: Blossfeld, Hans-Peter (Prof.Dr. Tel. 0951-96525-12,<br />

e-mail: hans-peter.blossfeld@sowi.uni-bamberg.de); Rupp, Marina (Dr. Tel. 0951-96525-27,<br />

e-mail: marina.rupp@ifb.uni-bamberg.de)<br />

[164-L] Haubner, Angela:<br />

Ausländische Inländerinnen - Migrantentöchter in der Postmoderne, Hannover 2004, 276,<br />

260 S. (Graue Literatur; URL: http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh04/387184767.zip;<br />

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=972565418)<br />

INHALT: "Der semantische Widerspruch des Titels versucht, die Paradoxie des Lebens von jungen<br />

Frauen zugewanderter Herkunft zu umreißen: 'Ausländische Inländerinnen'. Sie sind als<br />

Nachkommen von Arbeitsmigranten in Deutschland geboren, aufgewachsen und leben hier.<br />

Einige haben einen deutschen Pass. Sind sie nun Inländerinnen, Ausländerinnen oder vielleicht<br />

doch ausländische Inländerinnen? Die der Arbeit zugrunde liegende Forschungsfragestellung<br />

lautet: Wie erleben Migrantentöchter vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der<br />

Post-moderne ihre eigene Lebenssituation? Lässt sich Weidachers 'Normalitätsannahme'; dass<br />

Migrantenjugendliche Einstellungen, Wertorientierungen und Verhaltensmuster mit gleichaltrigen<br />

Deutschen teilen, auch geschlechtsspezifisch auf Migrantentöchter übertragen? Die Dissertation<br />

analysiert die Ursachen und Konsequenzen dieser Problematik unter verschiedenen<br />

Perspektiven und mit unterschiedlichen Methoden. Zentrale Thesen der Dissertation: 1. Ausgangspunkt<br />

ist die 'Normalitätsannahme', die Weidacher für die Untersuchung von Migrantenjugendlichen<br />

aufgestellt hat, die aber bisher nicht in die Forschung über Migrantentöchter<br />

eingeflossen ist. 2. Migrantentöchter können besonders gut, besser als Menschen mit nur ei-


128 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

nem kulturellen Hintergrund, mit den Anforderungen des Lebens der postmodernen, individualisierten<br />

Welt umgehen, denn sie müssen sich aufgrund ihrer Biographie ihr ganzes Leben<br />

damit auseinandersetzen. 3. In Deutschland geborene junge Frauen nichtdeutscher Herkunft<br />

leben in sehr vielfältigen Lebenszusammenhängen; sie haben unterschiedliche Biographien<br />

und Bildungsabschlüsse, die sich nicht mit dem defizitorientierten Ansatz der Kulturkonflikthypothese<br />

erklären lassen. 4. Migrantentöchter können nicht ausschließlich im Kontext<br />

migrationssoziologischer Konzepte - und damit als separate Gruppe - gesehen, sondern sie<br />

müssen als ein Teil der weiblichen Jugendlichen in Deutschland wahrgenommen werden.<br />

Forschungsmaterie und Aufbau der Arbeit: Die Dissertation gliedert sich in 3 Teile: Der erste<br />

Teil ist eine geschichtliche Hinführung. Es werden Grundkenntnisse über Migration, Migrantenkinder<br />

und die pädagogischen Konzepte im Umgang mit Migrantenkindern vermittelt. Im<br />

Zusammenhang mit den zentralen Thesen steht die Analyse der bisherigen Forschung zu<br />

Migrantentöchtern. Es fragt sich, warum die Kulturkonflikthypothese als Erklärungsmuster<br />

für die Lebenssituation von Migrantentöchtern so dominant war. Der zweite Teil greift in kritischer<br />

Diskussion der Tradition aktuelle Theoriedebatten zur Beschreibung des Aufwachsens<br />

in Deutschland auf. Statt Migrantentächter wie bisher als Sondergruppe der Jugendlichen zu<br />

betrachten, wird von der Normalitätsannahme ausgegangen und ein anderer theoretischer Bezugsrahmen<br />

gewählt. Es geht um die Zusammenführung soziologischer und pädagogischer<br />

Erklärungskonzeptionen zur Analyse der Lebenswirklichkeit von Migrantentöchtern: die Perspektiven<br />

Gesellschaftsanalyse, Sozialisation - weiblich und Jugend. Der dritte Teil beinhaltet<br />

die eigene qualitativ empirische Untersuchung von 21 Migrantentöchtern, deren Eltern oder<br />

Großeltern als Arbeitskräfte angeworben wurden. Sie sind in Deutschland geboren und aufgewachsen<br />

und leben weiterhin hier." (Textauszug)<br />

[165-L] Haug, Frigga:<br />

Der Weg, der in die Welt, nicht ins Haus führt, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie<br />

und Sozialwissenschaften, Jg. 47/2005, H. 1 = H. 259, S. 43-53 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6;<br />

UuStB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: In ihrem stark autobiographisch gefärbten Essay setzt sich die Verfasserin mit dem<br />

Spannungsfeld auseinander, "in dem Frauenleben sich vielfältig zurechtrückt". Dabei spielen<br />

Frauenfiguren aus der Literatur ebenso eine Rolle wie Vertreterinnen der "ersten" Frauenbewegung<br />

und die Geschichte der "neuen" Frauenbewegung. Thematisiert wird auch das "Liebesverlangen"<br />

in seiner Verknüpfung mit der klassischen Frauenrolle als Hausfrau. Hier beschreibt<br />

die Verfasserin, wie es ihr selbst nach vielerlei Schwierigkeiten gelang, den Weg zu<br />

finden, "der in die Welt, nicht ins Haus führt". (ICE)<br />

[166-F] Heilmann, Christa M., Priv.Doz. Dr.; Braun, Angelika, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Geschlechtsspezifische interkulturelle Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen anhand<br />

synchronisierter Fernsehserien<br />

INHALT: Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Fokus Geschlechterdifferenzen: Theoretische<br />

Neuorientierungen, soziokulturelle Differenzierungsprozesse und internationale Entwicklungen"<br />

bearbeiteten die Projektmitarbeiter das Thema "Geschlechtsspezifische interkulturelle<br />

Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen anhand synchronisierter Fernsehserien".<br />

Aus der Erkenntnis, dass Rollenkonstituierungen, Persönlichkeitsprofile und Geschlechtszu-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 129<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

schreibungen immer als ein Ergebnis von Attribution und Darstellung zu betrachten sind, also<br />

einerseits vom Bild der Gesellschaft, das diese von den jeweiligen Konstituenten transportiert,<br />

abhängen, jedoch andererseits auch über den Kommunikationsprozess auf dieses Bild<br />

Einfluss genommen wird, musste ein Forschungsansatz gefunden werden, der diese Attribuierungen<br />

und Darstellungen abzubilden vermag. Der subjektive Höreindruck von Probanden,<br />

der letztlich die materielle Grundlage für Attribuierungen bildet, stellt einen komplizierten<br />

multifaktoriellen Perzeptionsprozess dar. Da die Phonetik messbare akustische Daten, die<br />

Sprechwissenschaft wahrnehmbare Daten erhebt, die gleichermaßen in diesen Prozess einfließen,<br />

erweisen sich beide als für eine solche Untersuchung ideal geeignete komplementäre<br />

Fachgebiete. Es erschien daher sinnvoll, das Forschungsvorhaben interdisziplinär anzulegen.<br />

Ziel des Gesamtprojektes ist die Klärung der Frage, inwieweit Rollen auch über stimmliche<br />

Parameter von Emotionen konstruiert werden, ob Unterschiede in diesem Zusammenhang für<br />

weibliche Darstellerinnen im Vergleich mit den männlichen belegbar sind und in welcher<br />

Weise im Prozess des Synchronisierens der Transfer in die jeweils anderen Sprachen stattfindet.<br />

Das zentrale Forschungsinteresse besteht in der Suche nach validierbaren Erkenntnissen<br />

über die Bedeutung stimmlicher Parameter für Geschlechtsrollenkonstituierungen bei unterschiedlichen<br />

Emotionen. Der dominante Ansatz des Forschungsprojektes ist die Annahme,<br />

dass sich die eingesetzten Stimmen in Originalfilmen und den jeweiligen Synchronfassungen<br />

nicht nur dahingehend unterscheiden, dass interkulturell gesehen unterschiedliche Hörerwartungen<br />

bestehen, sondern dass kulturtransformatorisch über die differenten auditiven Eindrücke<br />

verschiedenartige Bilder vermittelt werden. Diese Rollenbilder können auf zwei Ebenen<br />

beobachtet werden: Auf der Basis von Persönlichkeitsattribuierungen sowie durch die Darstellung<br />

affektiver Zustände (Emotionen). Das weitere Ziel der Untersuchung ist, festzustellen,<br />

wie Emotionen in verschiedenen Sprachen kodiert werden, und ob diese Gefühlszustände<br />

von Hörerinnen und Hörern anderer Muttersprachen zutreffend benannt werden können. Die<br />

Darstellung der Emotionen durch weibliche und männliche Sprechende wurde u.a. an der<br />

Grundfrequenz untersucht, d.h. die Sprechstimmlage der Betreffenden wurde analysiert. Im<br />

Ergebnis kann gesagt werden, dass bei deutschen und amerikanischen Sprecherinnen die<br />

Grundfrequenz von kalter Wut über Trauer, neutraler Stimmgebung zu Freude, Angst und<br />

heißer Wut kontinuierlich ansteigt, während die japanische Synchronsprecherin in der neutralen<br />

Situation den tiefsten Bereich verwendete. Bei den männlichen Sprechern fand sich die<br />

heiße Wut ebenfalls in den höchsten Bereichen, während die tiefen übereinstimmend bei allen<br />

Sprachen bei der Trauer lagen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Frauen und<br />

Männer über alle drei Kulturen die eher nach innen gerichteten Emotionen (Trauer, kalte<br />

Wut, Neutralität) in den tieferen, die mehr nach außen gerichteten Emotionen (heiße Wut,<br />

Freude) überwiegend in den höheren Frequenzbereichen ausdrückten. Dieser Befund bestätigt<br />

ältere Untersuchungsergebnisse. Hervorzuheben gilt, dass die japanische Synchronsprecherin<br />

mit ihrer Stimme in die höchsten Bereiche führt und sie zugleich am stärksten variiert. Hier<br />

zeichnet sich möglicherweise ein kultureller Unterschied ab.<br />

METHODE: Anhand von Synchronisationen von Fernsehserien soll untersucht werden, inwieweit<br />

kulturell geprägte Rollenbilder einerseits über stimmliche Parameter konstituiert und andererseits<br />

über anders wirkende Stimmen von Synchronsprecherinnen interkulturell transformiert<br />

werden. Bisherige Ergebnisse zur Persönlichkeitsattribuierung zeigen einen deutlichen<br />

Trend zur Stereotypenbildung, d.h. der Sprachteilhaber bzw. die Sprachteilhaberin ist durchaus<br />

in der Lage, prototypische Merkmale bestimmter Persönlichkeitsstrukturen zuverlässig zu<br />

identifizieren. Die Situation wird allerdings dadurch kompliziert, dass die Stereotype kulturabhängig<br />

sein dürften. Da davon ausgegangen werden kann, dass Schauspieler/innen bzw.<br />

Synchronsprecher/innen in erster Linie auf solche Stereotype rekurrieren, muss sich die Um-


130 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

setzungen prototypischer Merkmale durch die Beschreibung non- und paraverbaler Mittel<br />

fassen lassen. Die Auswahl der untersuchten Kulturkreise und somit auch der Sprachen erfolgte<br />

anhand folgender Kriterien: Der Synchronisations- und Untertitelungstradition der einzelnen<br />

der Länder, der Verfügbarkeit des Filmmaterials und schließlich der Vergleichbarkeit<br />

der Ergebnisse mit anderen - überwiegend monokulturellen - Untersuchungen zur Beteiligung<br />

von stimm- und körpersprachlichen Merkmalen an der Konstituierung von Rollenbildern und<br />

der Abbildung affektiver Zustände. Auf dem deutschen Fernsehmarkt überwiegt US-amerikanisches<br />

Filmmaterial quantitativ. Die Kombination US-amerikanischer Film - deutschsprachige<br />

Synchronisation ist also maßgeblich für die Seh- und auch Hörerfahrung deutscher Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer und sollte folglich maßgeblich für die Konstituierung von Stereotypen<br />

verantwortlich sein. Die japanische Synchronisation lässt aufgrund der kulturellen<br />

Divergenz besondere Schwierigkeiten für die interkulturelle Transformation der Darstellung<br />

von Rollen und affektiven Zuständen erwarten. Als Material wurde die US-amerikanische<br />

Fernsehserie "Ally McBeal" herangezogen. Das Perzeptionsexperiment besteht aus vier Teilen:<br />

1. Die auditive Darbietung neutraler Szenen mit einer Dauer von je ca. einer Minute der<br />

beiden Hauptfiguren in allen drei Sprachen, das heißt, in insgesamt sechs Bedingungen. Hier<br />

nehmen die Hörer/innen anhand semantischer Differentiale eine Persönlichkeitseinschätzung<br />

der Sprecherin/ des Sprechers vor, welche diese hinsichtlich des Charakters, der sozialen Rolle,<br />

Bildung/ Intelligenz und Attraktivität beschreiben. 2. Die visuelle Darbietung aller szenischen<br />

Ausschnitte. Hierbei sollen die dargestellten Emotionen der 45 Szenen benannt werden<br />

(forced choice). 3. Die auditive Darbietung aller Szenen in jeweils drei Sprachen. Insgesamt<br />

handelte es sich um 135 Ausschnitte, in denen wiederum Emotionen beurteilt wurden. 4.<br />

Schließlich wurden alle Stimuli sowohl akustisch als auch auditiv (in drei Sprachen = 135<br />

Ausschnitte) dargeboten. 5. Jeweils 10% der Stimuli wurden zweimal dargeboten, um durch<br />

einen Vergleich zwischen Test und Retest die Reliabilität der Hörerurteile einschätzen zu<br />

können. Als Versuchspersonen (Hörer) fungierten insgesamt 118 männliche und weibliche<br />

Teilnehmende aus den drei betroffenen Kulturkreisen. Genderbezogene Forschung in geisteswissenschaftlichen<br />

Bereichen bedient sich gewöhnlich soziologischer, hermeneutischer<br />

und psychologischer Forschungsmethoden, um Fragestellungen zu untersuchen und gedankliche<br />

Annäherungen an ein kompliziertes soziokulturelles Konstrukt zu ermöglichen. Mentale<br />

Durchdringung und empirische Absicherung sind die zentralen Vorgehensweisen dieser Forschungsrichtungen.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Marburg, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung<br />

(Karl-von-Frisch-Str. 8a, 35032 Marburg)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 06421-28-24823, Fax. 06421-28-24841,<br />

e-mail:genderzukunft@mailer.uni-marburg.de)<br />

[167-F] Hertling, Anke, M.A. (Leitung):<br />

Transportiertes Geschlecht. Gender and mobility culture<br />

INHALT: Forschungsdisziplinen wie "History of Transport" und "Mobility Culture", die besonders<br />

im angelsächsischen Wissenschaftsbetrieb Eingang fanden, konzentrieren sich nicht<br />

mehr wie die androzentrische "interne Verkehrsgeschichte" auf die Darstellungen der verkehrstechnischen<br />

Erfindungen, auf das Wirken der Ingenieure und Unternehmer, sondern auf<br />

die soziokulturellen Handlungskontexte, das heißt auf Aneignung und Konsumtion von Verkehrstechnik.<br />

Während es bereits Konsens in den Forschungen zur Haushalts- und Informati-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 131<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

onstechnik darüber gibt, dass der Umgang mit Technik geschlechtsspezifisch besetzt ist, offeriert<br />

dieser Paradigmenwechsel in der Verkehrs- und Transportgeschichte auch eine Gender-<br />

Perspektive. Die Frage nach der geschlechtsspezifischen Aneignung und Konsumtion von<br />

Verkehrstechnik motivieren Ende der neunziger Jahre erste soziologische Untersuchungen<br />

zum Automobil. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass das Automobil entsprechend der geschlechtsspezifischen<br />

Arbeitsteilung von Männern und Frauen unterschiedlich genutzt wird.<br />

Vergleichbare Analysen zu Kutsche und Eisenbahn fehlen bislang. Die Frauenreiseforschung<br />

zeigte aber, dass Mobilität bereits im Kutschenzeitalter im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen<br />

Rollenmustern steht. Der Kontext von Geschlecht und zeitgenössischer Verkehrstechnik<br />

wurde jedoch zugunsten des Ansatzes, Frauenreisen als emanzipativen Ausbruch<br />

aus Rollenerwartungen zu lesen, in der Frauenreiseforschung kaum Bedeutung zugewiesen.<br />

Erst die Literaturwissenschaftlerin Annegret Pelz leistet in dem Kapitel "Gehäusefahrten"<br />

ihrer 1993 veröffentlichten Publikation Reisen durch die eigene Fremde. Reiseliteratur<br />

von Frauen als autogeographische Schriften einen herausragenden ersten Beitrag zur historischen<br />

Bedeutung von Geschlecht im Aneignungs- und Nutzungsprozess von Transportmitteln<br />

und dessen Folgen für die weibliche Mobilität. Mit kulturhistorischen Ausführungen<br />

zur Kutsche verifiziert Pelz ihre These, dass reisende Frauen nur gesellschaftlich akzeptiert<br />

sind, solange sie sich in domestizierten Gehäuseformen wie Kutsche, Automobil oder Eisenbahn<br />

bewegen. Sowohl Pelz' Ausführungen als auch die soziologischen Untersuchungen zum<br />

Automobil machen deutlich, dass geschlechtsspezifische Zuschreibungen Bestandteil der kulturellen<br />

Implikationen von Transportmitteln sind. Ausgehend von der These, dass die Nutzung<br />

von Verkehrstechnik geschlechtsspezifisch besetzt ist, soll ein Workshop zeitgenössische<br />

Diskurse zu Transport- und Reiseverkehrsmitteln hinsichtlich eines Gender-Ansatzes rekontextualisieren.<br />

Dabei sollen einmal technische Erzeugnisse wie das Damenfahrrad, das<br />

Damenabteil im Eisenbahnverkehr oder das zu Beginn des 20. Jahrhunderts speziell für weibliche<br />

Nutzerinnen entwickelte E-Auto im Mittelpunkt stehen, um dessen Funktion im Kontext<br />

geschlechtsspezifischer Handlungsräume zu untersuchen. Darüber hinaus bietet sich ein breiter<br />

zu untersuchender Textkorpus an, der literarische und mediale Inszenierungen von Technik<br />

mit einbeziehen soll, um auch die symbolischen Prägnanzbildungen von Geschlecht in<br />

Technisierungsprozessen offen zu legen. In dem Fokus, Geschlecht als kulturelle Inszenierungspraktiken<br />

und nicht als biologische Gegebenheiten zu verstehen, liegt das Potential, geschlechtsspezifische<br />

Zuschreibungen auch bei technischen Artefakten wie Kutsche, Auto, Eisenbahn<br />

zu extrapolieren und damit die traditionellen technischen und ökonomischen Untersuchungen<br />

zur Verkehrsgeschichte um die Kategorie Geschlecht zu erweitern.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hertling, A.: Representing<br />

gender. Automobility in discourse of femininity in the Weimar Republic. 2004, 6 p.<br />

Download: http://www.carstudies.de/gender/repr_gender/representinggender.pdf .<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung<br />

(Mönchebergstr. 21A, 34109 Kassel); Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe<br />

Kulturforschung (Gottschalkstr. 26, 34109 Kassel)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: hertling@uni-kassel.de)


132 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

[168-L] Kugelmann, Claudia; Pfister, Gertrud; Zipprich, Christa (Hrsg.):<br />

Geschlechterforschung im Sport: Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-<br />

Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", (Schriften der Deutschen Vereinigung<br />

für Sportwissenschaft, Bd. 143), Hamburg: Czwalina Verl. 2004, 156 S., ISBN: 3-88020-<br />

440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133)<br />

INHALT: "Dieser Band spiegelt die vielfältigen Diskurse und intensiven Forschungsaktivitäten<br />

der Kommission 'Frauenforschung in der Sportwissenschaft' der dvs und ihre Vernetzung mit<br />

der 'scientific community' in Europa wider. Er enthält Beiträge von Autorinnen und Autoren<br />

aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Österreich, die aktuelle und<br />

wichtige Themen der Frauen- und Gender-Forschung aufgreifen. Der Band gibt somit einen<br />

hervorragenden Überblick über die derzeit diskutierten Trends, Theorien, Methoden und Ergebnisse<br />

der Frauen- und Geschlechterforschung in der Sportwissenschaft. Alle Beiträge kreisen<br />

von unterschiedlichen Perspektiven ausgehend um Fragen von Differenz und Gleichheit,<br />

d.h. darum, wie Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Geschlechter zu erklären sind,<br />

welche Auswirkungen sie haben und wie mit ihnen umzugehen ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Anja Voss: Geschlechterkonstruktionen im Sport jugendlicher Mädchen -<br />

Lesarten und Spielweisen (9-20); Agnes Elling: 'They (don't) have the right build for it': Social<br />

constructions of gender and sport (21-34); Kai Fasting: Female Athletes' Experiences of<br />

Sexual Harassment (35-44); Gunter A. Pilz: Mädchen und junge Frauen in gewaltbereiten<br />

rechten Fußballszenen (45-58); Gertrud Pfister: Gender, Sport und Massenmedien (59-88);<br />

Rosa Diketmüller: Mediale Inszenierung und Rezeption von Frauen/-Sport in Filmen - am<br />

Beispiel "Kick it like Beckham" (89-104); Laila Ottensen, Ulla Habermann: Care Capital and<br />

Women in Sports Organisations (105-120); Rosa Diketmüller: Genderperspektiven in der Gesundheitsförderung<br />

von älteren Frauen im ländlichen Raum (121-134); Claudia Kugelmann,<br />

Silke Sinning: Wie lernen Mädchen Fußball-Spielen? Ein Exempel zur adressatenbezogenen<br />

Sportspieldidaktik (135-152).<br />

[169-L] Lübke, Valeska:<br />

CyberGender: Geschlecht und Körper im Internet, Frankfurt am Main: Helmer 2005, 269 S.<br />

INHALT: Die Autorin setzt sich am Beispiel verschiedener virtueller Geschlechterrepräsentationen<br />

mit dem subversiven Potential des Internet auseinander und geht der Frage nach, inwieweit<br />

sich dort die traditionellen Grenzziehungen von Mann-Frau, Mensch-Maschine und Realität-Virtualität<br />

noch aufrecht erhalten lassen. Den Ausgangspunkt ihrer Studie bildet die<br />

Spannung zwischen optimistischen und pessimistischen feministischen Positionen sowie die<br />

Diskussion um das dekonstruktivistische Potential des Internet in Bezug auf die Geschlechterkategorie.<br />

Es werden also zwei Ebenen untersucht: Auf der ersten Ebene gilt es zu klären,<br />

in welchem Umfang Frauen und Männer am Netzgeschehen jeweils teilhaben, wie sich der<br />

Zugang verteilt und welche Online-Medien von wem in welcher Weise genutzt werden. Auf<br />

der zweiten Ebene wird die Frage diskutiert, ob das Internet die Kategorie Geschlecht und die<br />

damit verbundenen Grenzziehungen revolutionieren kann. Die forschungsleitende These der<br />

Autorin lautet: Sobald es nicht mehr möglich ist, auf das Wahrnehmungsmuster "Geschlecht"<br />

zurückzugreifen und jemanden schnell und sicher zu identifizieren, müssten sich alltagstheoretische<br />

Annahmen über Geschlechtlichkeit revidieren, weil ihnen die Basis für Unterscheidungskriterien<br />

verloren geht. Auf dem Hintergrund verschiedener Forschungsansätze zur<br />

computervermittelten Kommunikation (CMC) untersucht die Autorin, wie Männer und Frau-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 133<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

en die verschiedenen Netzangebote wie E-Mail, Chat, virtuelle Rollenspiele oder Mailinglisten<br />

nutzen und wie sie miteinander kommunizieren. Sie analysiert ferner drei von Firmen<br />

zu PR-Zwecken eingesetzte Software-Agenten ("Chatterbots"). In der Art und Weise,<br />

wie diese konversationsfähigen Kunstfiguren im Dialog mit dem User systematisch dessen<br />

Geschlecht zu erschließen versuchen, wird deutlich, wie sich die Geschlechterdifferenz und<br />

die zweigeschlechtliche Norm als Selbstverständlichkeiten in Netz-Produktionen einschreiben.<br />

(ICI2)<br />

[170-F] Mailbeck, Dieter (Bearbeitung); Schneider, Werner, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Männer im Umbruch. Zur veränderten Situation des Mannes im partnerschaftlichen Arrangement<br />

der Geschlechter<br />

INHALT: Inhalt der Dissertation ist eine Analyse der veränderten Situation und Position des<br />

Mannes in der ehelichen bzw. partnerschaftlichen Beziehung vor dem Hintergrund und unter<br />

dem Einfluss der sich wandelnden weiblichen und männlichen Geschlechterrollen in den letzten<br />

drei Jahrzehnten. Dazu werden insbesondere die Theorien, empirischen Befunde und Erkenntnisse<br />

der (sog. 'kritischen') Männerforschung dahingehend untersucht, welche Hinweise<br />

und Erklärungen sie für die konstatierten tiefgreifenden Veränderungen in den gültigen Ordnungen<br />

der Geschlechterverhältnisse und den damit verbundenen Neuorientierungen des<br />

Mannes in seinen alltäglichen Geschlechterbeziehungen zur Verfügung stellen.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2003-06 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur<br />

für Soziologie und Sozialkunde (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)<br />

KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5570, Fax: 0821-598-5639,<br />

e-mail: liselotte.winterholler@phil.uni-augsburg.de)<br />

[171-L] Miemietz, Bärbel (Hrsg.):<br />

Blickpunkt: Frauen- und Geschlechterstudien, (SOFIE : Schriftenreihe zur Frauenforschung<br />

Universität des Saarlandes, Bd. 18), St. Ingbert: Röhrig 2004, 297 S., ISBN: 3-86110-376-1<br />

(Standort: UB Bonn(5)-2004-6885)<br />

INHALT: "Der vorliegende Sammelband vereint nahezu vollständig die Beiträge, die im Juni<br />

2003 auf der Tagung Blickpunkt: Frauen- und Geschlechterstudien an der Universität des<br />

Saarlandes vorgetragen wurden. Zusätzlich wurden einige Beiträge von Wissenschaftlerinnen<br />

der Universität des Saarlandes aufgenommen, die bei der Tagung nicht dabei sein konnten.<br />

Ziel der Tagung war es, die Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität des Saarlandes<br />

und diejenigen, die diese Forschung tragen, zu stärken und Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftlern, die zu Genderthemen forschen, fächerübergreifend ein Forum zu Präsentation,<br />

Austausch und Vernetzung zu bieten. Anglistik, Archäologie, Germanistik, Geschichte,<br />

Kunstgeschichte, Medizin, Psychologie, Rechtswissenschaft, Romanistik, Sportwissenschaft<br />

und Theologie treten so über das gemeinsame Interesse an der Genderthematik in diesem<br />

Sammelband miteinander in einen Dialog." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Herdis Behmann:<br />

Wie weiblich sind Naturwissenschaften? Stereotypen bei der Berufswahl Jugendlicher<br />

(13-24); Dagmar Unz: Zwischen Freude und Verachtung. Wenn Männer und Frauen Nachrichten<br />

sehen (25-38); Diana Zellner: Sehen Frauen und Männer anders fern? Empathische


134 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

Geschlechtsunterschiede in der Wirkung von Filmen (39-44); Kerstin Waßmann: Molekulare<br />

Mechanismen der Vasoprotektion durch Steroidhormone: Verhinderung der günstigen Östrogen-Effekte<br />

durch Progesteron (45-46); Claudia Bubel: 'Men don't want a woman who's too<br />

self-sufficient': The linguistic (re)construction of female identities in Sex and the City (47-<br />

60); Alice Spitz: Infighting (at dose quarters). The representation of motherdaughter disputes<br />

in contemporary plays by women (61-74); Martina Ghosh-Schellhorn: Phoolan-Devi - die<br />

'Bandit Queen' (75-78); Tatiana Bisanti: '...e non trovo la parola', 'non ho accesso alla parola':<br />

Die negierte und die gemarterte Sprache in der Lyrik Amelia Rossellis und Jolanda Insanas<br />

(79-94); Susanne Kleinert: Literarisches Paar und Familienroman: Elsa Morante und Alberto<br />

Moravia (95-96); Monika Wehrheim: 'Dieser Mann ist ohne Kleider eine Frau' Geschlechtsidentität<br />

und Geschlechtsparodie bei Carmen Boullosa (97-110); Barbara Paul: Männlichkeitskonstruktionen<br />

am Bauhaus. Der Künstler als (Mit-)Konstrukteur einer neuen Gesellschaft:<br />

Laszlo Moholy-Nagy (111-114); Barbara Duttenhöfer: Emanzipation zwischen Mode<br />

und Konsum. Journalistinnen vor dem Ersten Weltkrieg (115-130); Amelie Burrer: Petra Michaelys<br />

Weg als Journalistin. Berufsfindung in Kriegs- und Nachkriegszeiten (131-134); Bärbel<br />

Kühn: Weiblich, ledig, erfolgreich. Ein Frauenporträt aus dem 19. Jahrhundert (135-150);<br />

Anne Katharina Pfeifer: Olimpia Fulvia Morata - supra communem modum semper existimata<br />

(151-160); Gesine Jordan: Wohnen am heiligen Ort. Besitz und Handlungsspielraum von<br />

Frauen im Frühen Mittelalter am Beispiel einer quasimonastischen Lebensform (161-174);<br />

Anne Conrad: Der Gott der Patriarchen und Frau Weisheit. Gender-Forschung in der Theologie<br />

- Beispiele und Perspektiven (175-186); Gaby Langenhagen: Libera sunt matrimonia -<br />

Aspekte des römischen Ehescheidungsrechtes (187-204); Michelle Froese: Berühmt und berüchtigt<br />

- politisch aktive Römerinnen im 1. Jh. v. Chr (205-216); Carola Reinsberg: Frauenbilder<br />

- Männerbilder. Zur Genese des Frauenbildes in der griechischen Kunst (217-238); Maria<br />

Deoudi: Bendis - eine fremde Göttin für attische Frauen (239-248); Anna Vazaki: 'Gute'<br />

Schülerinnen. Mädchenunterricht in attischen Vasenbildern der klassischen Zeit (249-264);<br />

Ilse Hartmann-Tews, Hannah Cho-Heinze, Michaela Rose, Christoph Igel: Was heißt gendern?<br />

Ansätze und Erfahrungen aus dem BMBF-Projekt 'eBuT' (265-282); Annette Keinhorst:<br />

Wissensmanagement aus Genderperspektive. Fraueninformationseinrichtungen und<br />

frauenspezifische Informationsgewinnung im Internet (283-292).<br />

[172-L] Müller, Ulrich:<br />

Regionale Unterschiede im generativen Verhalten großstädtischer Frauen in Abhängigkeit<br />

von sozialstrukturellen Verteilungen: Ergebnisse einer Studie bei 2.076 Frauen in Ostberlin,<br />

Berlin 2002, 179 S. (Graue Literatur; URL: http://dochost.rz.hu-berlin.de/dissertationen/muellerulrich-2002-10-29/PDF/Mueller.pdf;<br />

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=966049403&dok_<br />

var=d1&dok_ext=pdf&filename=966049403.pdf)<br />

INHALT: "Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern Einstellungen und Verhaltensweisen der<br />

Frauen zu Familienplanung und Geburtenregelung auch zwischen den Wohnbezirken einer<br />

Stadt unterschiedlich sind, welche Ursachen dafür vorliegen und ob infolgedessen eine regionale<br />

Differenzierung bei der medizinischen Betreuung und der sozialen Beratung und Unterstützung<br />

erforderlich ist. Mit 3000 zufällig ausgewählten Probandinnen wurden rund 1% der<br />

Ostberliner Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren in die Untersuchung einbezogen. Bei<br />

der Prüfung der Abhängigkeit der Familienplanung und des Kinderwunsches von der vorliegenden<br />

sozioökonomischen Situation der Frauen beziehungsweise der Paare wurde eine jeweilige<br />

Regionalanalyse erstellt. Um die soziale Situation der Frau darzustellen, wurden Indi-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 135<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

katoren wie Alter der Frau, Anzahl der geborenen Kinder, Familienstand, Bildungsgrad und<br />

Erwerbstätigkeit der Frau einbezogen. Entsprechend der regionalen Gliederung Ostberlins in<br />

11 (Stadt-)Bezirke wurde untersucht, ob und in welcher Weise sich die Auffassungen, Meinungen<br />

und Verhaltensweisen der dort lebenden Frauen hinsichtlich der von ihnen gewünschten<br />

Kinderzahl, der Argumente für einen fehlenden (aktuellen) Kinderwunsch, der Kenntnis,<br />

Einstellung und praktizierten Kontrazeption, vorangegangener Schwangerschaftsabbrüche<br />

und der Meinung zum Abbruch sowie zum Beginn und der Häufigkeit sexueller Kontakte unterscheiden.<br />

Auffallend ist der hohe Anteil junger Frauen mit einer hohen Frequenz sexueller<br />

Kontakte, allerdings ohne eine Schwangerschaft anzustreben. Der größte Teil der Verhütung<br />

wird durch die Frauen abgedeckt. Dies gilt ebenfalls für den Umgang mit nicht gewollten<br />

Schwangerschaften bis hin zur Durchführung einer Abruptio. In der vorliegenden Studie gab<br />

knapp ein Drittel der Frauen bereits durchgeführte Schwangerschaftsabbrüche an. Dieses Abbruchverhalten<br />

korreliert mit einer oft sehr späten Information über kontrazeptive Möglichkeiten<br />

sowie deren Anwendung und muss Grund genug sein, das Wissen um eine gezielte<br />

Geburtenregulierung zu intensivieren und je nach regionalen Bedürfnissen umzusetzen. Bei<br />

fast allen diesen inhaltlichen Bereichen sind Unterschiede nach dem Wohnsitz der Frau zu erkennen,<br />

die mit einem Signifikanzniveau von 5% Irrtumswahrscheinlichkeit statistisch gesichert<br />

werden konnten. Damit konnte die Grundhypothese, dass auch innerhalb einer großstädtischen<br />

Population regionale Unterschiede im generativen Verhalten bei Frauen und Paaren<br />

bestehen, bestätigt werden. Die regionalen Unterschiede im generativen Verhalten sind vorrangig<br />

auf die in den einzelnen Bezirken vorhandenen Sozialstrukturen der Frauen im gebärfähigen<br />

Alter zurückzuführen." (Autorenreferat)<br />

[173-F] Oberth, Christa; Taufkirch, Tina (Bearbeitung); Oberth, Christa (Leitung):<br />

Girls just do IT! - Berufswahl mit Zukunft - Förderung der Berufsfindungsprozesse bei<br />

Mädchen und jungen Frauen<br />

INHALT: Noch immer nutzen zu wenig Mädchen und junge Frauen die beruflichen Chancen, die<br />

sich durch die Wahl eines Berufs im IT-Bereich eröffnen und entscheiden sich für einen dieser<br />

"typischen Männerberufe". Zahlreiche Appelle von Seiten der Wirtschaft und Politik<br />

konnten an diesem Umstand bisher nur wenig ändern. Im Rahmen des Projekts "Girls just do<br />

IT!" werden Mädchen und junge Frauen systematisch an die neuen IT-Berufe herangeführt.<br />

Sie entdecken die vielfältigen Möglichkeiten der neuen Medien sowie den Umgang mit ihnen<br />

spielerisch, sie lernen die vielversprechenden beruflichen Perspektiven der IT-Berufe kennen<br />

und bauen auf diese Weise Vorbehalte gegenüber dem Medium "Computer" ab.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich (Stichprobe: n=69, n=57; Projektteilnehmerinnen; Auswahlverfahren: total).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt zum Projekt.<br />

Nürnberg 2004.+++Fischer von Mollard, S.; Oberth, C.: Girls just do IT - Berufswahl<br />

mit Zukunft. Verbleibstudie zum Projektdurchlauf im Jahr 2002. Nürnberg: Copy Treffpunkt<br />

2004.+++Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH (Hrsg.): "Es lohnt sich, die<br />

Beziehung von Frauen und Technik auszubauen". in: f-bb Newsletter 2004, 3, S. 4. Nürnberg<br />

2004.+++Oberth, C.; Windsheimer, A.: Girls just do IT! - Berufswahl mit Zukunft. Evaluation<br />

zum Projektverlauf im Jahr 2003. Nürnberg: Copy Treffpunkt 2004.+++Beyer, C.: Ein Internet-Projekt<br />

und seine Folgen. in: Nürnberger Nachrichten, 05. Juli 2004, S. 24.+++Nur für<br />

Girls. in: Nürnberger Nachrichten, 18. Februar 2004, S. 22.+++Frauen, die für die Technik<br />

begeistern wollen. in: Nürnberger Zeitung, 19. März 2004, S. 11.+++bfz gGmbH (Hrsg.):


136 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

Girls just do IT! Informationsblatt zum Projekt. Nürnberg 2003.+++Oberth, C.; Windsheimer,<br />

A.: Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft, Evaluation zum Projektverlauf im Jahr 2002.<br />

Nürnberg: Copy Treffpunkt Nürnberg 2003.+++Girls just do IT - und zeigen's der Männerwelt.<br />

Projekt für Mädchen im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnologie.<br />

in: Nürnberger Nachrichten, 1./2. Februar 2003, S. 12.+++Die IT-Welt gestürmt - im<br />

Herbst beginnen Lisa und Eva mit ihrer Ausbildung. in: Nürnberger Nachrichten, 8. April<br />

2003, S. 14.+++Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft. in: DIE - Zeitschrift für Erwachsenenbildung,<br />

2003, 2, S. 9.+++Bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt zum<br />

Projekt. Nürnberg 2002.+++bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft.<br />

in: bfz im Blick - Zeitschrift für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 2002, H. 1, S. 32-<br />

34.+++Berufswahl mit Zukunft - "Girls just do IT!" geht in die zweite Runde - Vorbehalte<br />

abbauen. in: Nürnberger Nachrichten, 5. März 2002, S. 13.+++IT-Welt erobern - die ersten<br />

Teilnehmerinnen sind begeistert - "keine Hexerei". in: Nürnberger Nachrichten, 16. April<br />

2002, S. 10.+++Oberth, C.: Girls just do IT! Berufswahl mit Zukunft, Evaluation zum Projektverlauf<br />

im Jahr 2001. Nürnberg: Copy Treffpunkt Nürnberg 2002.+++Zentrum für Ausbildungsmanagement<br />

Bayern (Hrsg.): Girls just do IT! Positive Zwischenbilanz des von der<br />

bfz Bildungsforschung durchgeführten Pilotprojekts. in: zab informiert, Jg. 1, Nürnberg: U-<br />

NIQ Werbeagentur 2002, S. 4.+++bfz gGmbH (Hrsg.): Girls just do IT! Informationsblatt<br />

zum Projekt. Nürnberg 2001.+++Mädchen an die Mäuse. in: Nürnberger Nachrichten, Nürnberg<br />

28./29. April 2001, S. 18.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat<br />

Bayern Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />

FINANZIERER: Freistaat Bayern; Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten<br />

und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-<br />

INSTITUTION: bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft<br />

-bfz- gGmbH (Obere Turnstr. 8, 90429 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0911-27958-45, Fax: 0911-27958-60, e-mail: oberth.christa@f-bb.de)<br />

[174-F] Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina (Bearbeitung):<br />

Frauen in der Migration. Zur Rekonstruktion der Subjektpositionen in Hinsicht auf Geschlecht,<br />

Ethnizität und Differenz in Biographien von Migrantinnen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />

Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />

Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />

Main)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: ruokonen@stud.uni-frankfurt.de)<br />

[175-L] Schmitz, Sigrid:<br />

Informationstechnische Darstellung, kritische Reflexion und Dekonstruktion von Gender in<br />

der Hirnforschung, in: Ursula Paravicini, Maren Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche<br />

Kolloquien 1999-2002, Norderstedt: Books on Demand, 2003, S. 133-151, ISBN: 3-<br />

8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.6532)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 137<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

INHALT: Der Beitrag versucht, folgende Fragen zu beantworten: Welche Probleme und Chancen<br />

bietet die informationstechnische Bearbeitung und Präsentation für die aktuelle Hirnforschung?<br />

Wie kann ein Rückgriff auf feministische Forschung in Naturwissenschaft und<br />

Technik dazu beitragen, einer unreflektierten Naturalisierung von Geschlechterstereotypen in<br />

der Hirnforschung einen reflektierten und diskursiven Raum entgegen zu setzen? Analysiert<br />

wird zunächst der populärwissenschaftliche Diskussionsraum zu Geschlecht und Gehirn, zu<br />

Geschlecht und Körper. Hier existieren eine Vielzahl von stereotypisierten Differenzen zwischen<br />

Frauen und Männern von Fähigkeits- oder Verhaltensunterschieden bis hin zur sexuellen<br />

Orientierung, deren biologische Manifestierung durch neue wissenschaftliche Befunde<br />

aus der modernen Hirnforschung angeblich "belegt" wird. Alte und neue Mythen naturalisierter<br />

Geschlechterstereotype erleben in diesem Raum eine Renaissance, indem sie in ein Konzept<br />

genetischer Determinationen und Prädispositionen bzw. hormoneller Wirkungen eingebettet<br />

werden, die unser Tun und Lassen, unser Denken und Fühlen bestimmten. Um dieser<br />

Entwicklung gegenzusteuern, wurde das Projekt "GERDA's Herstory - Gender embodied?"<br />

initiiert. Dieses Informationssystem soll den Nutzerinnen (1) einen Blick hinter die Geschlechterstereotype<br />

in den Neurowissenschaften eröffnen; (2) einen Eindruck und eine Bewertung<br />

der widersprüchlichen Befundlage zu Geschlecht und Gehirn bieten und (3) aufzeigen,<br />

wie wissenschaftliche "Erkenntnisse" in wissenschaftlicher und öffentlicher Darstellung<br />

präsentiert, produziert und manipuliert werden. (ICA2)<br />

[176-F] Speng, Maria (Bearbeitung); Richter, Sigrun, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Geschlechtsrollenstereotype bei Kindern<br />

INHALT: Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Geschlechtsrollenstereotype von Kindern der<br />

vierten Jahrgangsstufe. Es wird den Fragen nachgegangen, in welchem Maße die tradierten<br />

Geschlechtsrollenstereotype bei Grundschulkindern auftreten und ob diese durch eine unterrichtliche<br />

Thematisierung der Problematik verändert werden können. Dazu wurde in insgesamt<br />

vier Klassen ein etwa 13-stündiges Unterrichtsmodell durchgeführt. In zwei der Klassen<br />

erfolgte der Unterricht koedukativ, in zwei anderen monoedukativ. Zwei weitere Klassen, die<br />

keinen gezielten Unterricht erfuhren, dienten als Kontrollgruppe. Zur Messung der Effektivität<br />

der Intervention wurden vor und unmittelbar nach der Durchführung, sowie zwei Monate<br />

danach die Geschlechtsrollenstereotype der Kinder mit einem standardisierten Fragebogen<br />

gemessen, der auf der Grundlage einer qualitativ ausgewerteten Aufsatzerhebung konstruiert<br />

wurde.<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik<br />

und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies (93040 Regensburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: maria.spreng@gmx.de)<br />

[177-L] Voss, Anja:<br />

Geschlechterkonstruktionen im Sport jugendlicher Mädchen - Lesarten und Spielweisen, in:<br />

Claudia Kugelmann, Gertrud Pfister, Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport :<br />

Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der<br />

Sportwissenschaft", Hamburg: Czwalina Verl., 2004, S. 9-20, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB<br />

Wuppertal(468)-21KQFF133)


138 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

4 Geschlechtsspezifische Sozialisation und Identität<br />

INHALT: Die Verfasserin gibt zunächst einen Überblick über sozialkonstruktivistische Lesarten<br />

von Geschlecht. Sie zeigt sodann, welchen Gewinn diese Lesarten für die Erweiterung von<br />

Interpretationsperspektiven auf soziale Konstruktionsprozesse von Geschlecht im Sport versprechen.<br />

Hierzu werden narrative Interviewpassagen herangezogen, in denen Kodierungen<br />

für kategorial erfassbare Konstruktionsprozesse von Geschlecht sichtbar werden. Diese Narrationen<br />

ermöglichen es, über die aufgestellten Kategorien geschlechtliche Handlungen und<br />

Kommunikationsweisen von Menschen in sportlichen Lebenswelten zu beobachten und zu erfassen.<br />

Die Analysen zur alltäglichen interaktiven und situationsspezifischen sozialen Konstruktion<br />

von Geschlecht müssen mit Analysen von Strukturen der Geschlechterverhältnisse<br />

in modernen Gesellschaften in Verbindung gebracht werden. (ICE2)<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

[178-L] Aithal, Vathsala:<br />

Von den Subalternen lernen?: Frauen in Indien im Kampf um Wasser und soziale Transformation,<br />

Frankfurt am Main: Helmer 2004, 223 S., ISBN: 3-89741-161-X (Standort: UB Frankfurt<br />

a. M.(30)-D11678)<br />

INHALT: Die Untersuchung lehnt sich auf theoretischer Ebene an die Ansätze der Subaltern<br />

Studies und der Postcolonial Studies an. Empirisch fußt sie auf einer qualitativen Studie in<br />

Indien, die in den Jahren 1990 bis 2000 durchgeführt wurde. An der Schnittstellen von Frauenforschung,<br />

Umweltforschung und Aktionsforschung fragt die Verfasserin, welche Barrieren<br />

ein Lernen von "Subalternen" behindern und welche Rollen hierbei die Konstruktion von<br />

Weiblichkeit und "Orientalismen" in den Wissenschaften spielen. Gleichzeitig wird das Konzept<br />

des Empowerment kritisch hinterfragt. Als Beispiel dient die Versorgung mit Wasser,<br />

der ein hoher Stellenwert in der konkreten Lebensrealität von Frauen zukommt. (ICE2)<br />

[179-L] Allmendinger, Jutta; Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang:<br />

Zweiverdienerpaare und ihre Geldarrangements: Überlegungen für einen internationalen<br />

Vergleich, in: Sigrid Leitner, Ilona Ostner, Margit Schratzenstaller (Hrsg.): Jahrbuch für Europa-<br />

und Nordamerika-Studien : Folge 7/2003, Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnis im Umbruch<br />

; was kommt nach dem Ernährermodell?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 85-<br />

104, ISBN: 3-8100-3934-9<br />

INHALT: Über selbst verdientes Geld zu verfügen, wird für Frauen mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit.<br />

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden finanziellen Gleichheit in Paarbeziehungen<br />

wird der Frage nachgegangen, ob diese Entwicklung mit einer höheren Egalität und<br />

einem Zugewinn an Rechten, Einfluss und Verhandlungsmacht von Frauen einhergeht. Die<br />

Grundlagen für einen internationalen Vergleich der Geldarrangements und ihrer Einbettung in<br />

institutionelle Rahmenbedingungen werden vorgestellt. Verglichen werden sollen Zweiverdienerpaare<br />

in Ländern unterschiedlichen wohlfahrtsstaatlichen Typus (konservativ, postautoriär,<br />

sozialdemokratisch, liberal). Es soll untersucht werden, wer in Zweiverdienerpaaren das<br />

Geld verwaltet, sowie individuelle und haushaltsbezogene Politiken des Gebens und Nehmens,<br />

z.B. Steuersplitting, Erb- und Unterhaltsrecht. Dabei werden selbst zu organisierende


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 139<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

und staatliche vororganisiserte Modalitäten der Sicherheitserbringung unterschieden. Die<br />

Auswirkungen der Geldarrangements auf die Paarbeziehungen sollen sowohl auf der finanziellen<br />

als auch auf der kulturellen Ebene analysiert werden. (IAB)<br />

[180-F] Al-Rebholz, Anil (Bearbeitung):<br />

Konkurrierende Konzeptionen von Zivilgesellschaft und die Formierung unterschiedlicher<br />

intellektueller Praxen in der Türkei der 90er Jahre - liberale, radial-feministische und kurdisch-feministische<br />

Diskurse im Vergleich<br />

INHALT: The observation that the concept civil society became very popular and widespread<br />

among very different social actors, institutions and movements (ranging from feminist<br />

movements to Islamic movements, from politicians of the parties in opposition to the<br />

spokesman of government) and the rise of accompanying discourses like "Critique of State"<br />

and "Identity Crisis in Turkish Society" since mid 1980s have constituted my main research<br />

interest. The popularization of civil society discourse is not specific to Turkey. Not only East<br />

European and other countries but also academic literature has witnessed the enormous popularization<br />

of civil society discourse. Accordingly, it is possible to identify six different types<br />

of its usage in the literature. While some approaches concentrating on individual identity<br />

rights and freedoms against a strong state, and the regulation of associational life in laws and<br />

the debates in public sphere; some other take social movements, the question of democratization<br />

and the relationship between state and society to the centre of their analyses. In my work,<br />

I emphasize the importance of an approach which evaluates the question of civil society in the<br />

framework of state-society relationship, not forgetting the double sided character of this relationship.<br />

Following that, I see coup d'etat of 1980 in Turkey as a new regulation of statesociety<br />

relationship made necessary by changing global and regional conditions within which<br />

the Turkish state found itself. Parallel to the examination of development of the concept civil<br />

society and components and phases of civil society discourse over time in Turkey, I focus on<br />

liberal and radical feminist discourse with respect to their positioning against the so called official<br />

ideology. These two discourses have commonalities as well as differences. They do<br />

both emphasize the importance of individual and recognition of differences, demanding space<br />

for ethnic, religious and gender differences. While the liberals emphasize free market economy<br />

and declare notion of tolerance and living together in harmony as important for a social<br />

order, the feminists ask for social justice and criticize the patriarchal nature of Turkish Republic.<br />

With these two different methods, analysis of meanings that civil society discourse<br />

took in Turkey and different usages by feminist and liberal intellectuals, it is intended to gain<br />

a proper understanding of civil society discourse in Turkish context. ZEITRAUM: 1990er Jahre<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Türkei<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />

Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />

Main)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: alanil@stud.uni-frankfurt.de)


140 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

[181-F] Apedjinou, Dela, Dr. (Bearbeitung); Nestvogel, Renate, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Afrikanerinnen in Deutschland: Lebenslagen, Erwartungen und Erfahrungen<br />

INHALT: Frauen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara bilden eine Gruppe von Zugewanderten<br />

in Deutschland, die zwar ähnlich heterogen ist wie andere "ethnische" Gruppen<br />

(von Akademikerinnen bis hin zu "Illegalen"), die aber überwiegend in mehrfacher Hinsicht<br />

benachteiligt ist. Zu dem unsicheren Status, den sie mit den meisten Migrantinnen teilen,<br />

kommt eine sehr geringe Aufnahmequote für Menschen aus afrikanischen Ländern hinzu. Als<br />

Frauen haben sie noch geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt als Männer, als (häufig)<br />

Mütter sind sie zeitlich weniger disponibel, und als Schwarze sind sie vielfältigen Diskriminierungen<br />

und Abwertungen von Teilen der deutschen Gesellschaft ausgesetzt. In einer ersten<br />

Phase des Vorhabens ging es um Folgendes: a) die Zusammenstellung von Literatur zum<br />

Thema; b) bundesweite Kontakte zu entsprechenden Behörden, Forschungsinstitutionen,<br />

Wohlfahrtseinrichtungen, Migranten- und Flüchtlingsberatungsstellen, Kirchen, Trägerorganisationen<br />

für Stipendien, Ausbildungshilfen, Selbsthilfegruppen, Selbstorganisationen; c)<br />

erste Gespräche mit Frauen aus afrikanischen Ländern zu Motivation und Umständen der<br />

Zuwanderung nach Deutschland, zu Fragen der Partizipation und Integration bezüglich Erfahrungen<br />

mit den gesetzlichen Grundlagen, politischen Rechten, Alltagserfahrungen mit Behörden,<br />

Arbeitgebern, Vermietern, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Erfahrungen mit<br />

Diskriminierung, zu Eigenaktivitäten, Selbstorganisationen und Netzwerken; d) die Erstellung<br />

einer entsprechenden Adressen- und Aktivitätenkartei und Mithilfe bei der Vernetzung<br />

relevanter Initiativen, Einrichtungen und Privatpersonen. Aus der Bestandsaufnahme wurden<br />

weitergehende Forschungsfragen und ein Forschungskonzept in Kooperation mit Vertreterinnen<br />

der betroffenen Gruppen entwickelt sowie eine Befragung von 250 Personen per Fragebogen<br />

und von 50 Personen per Interview in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

des Vorhabens sollen einen Beitrag zu einem besseren Verständnis dieser Gruppe, ihrer<br />

Lebenslagen, Erwartungen und Erfahrungen in Deutschland leisten und der Perspektive einer<br />

Minderheit mehr Raum in dieser Gesellschaft verschaffen. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Deutschland/ Nordrhein-Westfalen<br />

METHODE: Migrationstheorien; Globalisierungsansätze; Rassismus-/ Vorurteilsforschung DA-<br />

TENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Auswahlverfahren:<br />

Zufall). Fragebogen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Fachgebiet<br />

Vergleichende Erziehungswissenschaft, Sozialisationsforschung (45117 Essen)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: renate.nestvogel@uni-essen.de)<br />

[182-F] Atmaca, Delal, Dr.; Lipke, Isabel (Bearbeitung); Young, Brigitte, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Zur Notwendigkeit einer Gender Agenda für die Doha Welthandelsrunde der WTO<br />

INHALT: Mit der "Doha-Welthandelsrunde" der Welthandelsorganisation (WTO) werden gegenwärtig<br />

die Weichen für eine neue Dimension ökonomischer Liberalisierung gestellt. Das<br />

Projekt untersucht die für Frauen und Männer teilweise sehr unterschiedlichen Auswirkungen<br />

ausgewählter Handelsabkommen und -verhandlungen mit dem Ziel, eine genderspezifische<br />

Agenda für den aktuellen Verhandlungsprozess aufzustellen. Kontext/ Problemlage: Das ursprüngliche<br />

Mandat der WTO ("Freier internationaler Handel mit Waren") wird durch die


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 141<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

WTO-Mitgliedstaaten in der "Doha-Runde" wesentlich erweitert: In den Abkommen und<br />

Verhandlungen über weltweite Liberalisierung geht es nun um Kategorien wie Rechte an<br />

geistigem Eigentum, Investitionen, den Handel mit Dienstleistungen (Wasserversorgung, Gesundheit,<br />

Bildung, Finanzdienstleistungen etc.) oder den weltweit freien Personenverkehr<br />

("Mode 4"). Frauen sind - etwa als Konsumentin, Produzentin oder Beschäftigte - in vielfacher<br />

Weise und oft anders als Männer von den Folgen von Liberalisierung betroffen. Mit<br />

Blick auf Kategorien wie Armut, Beschäftigung, Löhne/ Gehälter, aber auch den ganzen Sektor<br />

der "care economy" differieren die Effekte regional und branchenspezifisch. Das Mandat<br />

der WTO berücksichtigt diese gesamte Dimension bislang nicht. Eine "Genderagenda" könnte<br />

diese Lücke schließen und zur Gestaltung sozial ausgewogener weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

beitragen. Fragestellung: Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt<br />

anhand ausgewählter Branchen und Regionen: Welche genderspezifischen Folgen ergeben<br />

sich durch die betrachteten WTO-Abkommen? Welche unterschiedlichen Auswirkungen hat<br />

die Liberalisierung und Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge (GATS) sowie von transnationalen<br />

Investitionen auf Frauen und Männer? Folgende Thesen werden dabei im Rahmen<br />

dieses Projekts überprüft: 1. Die progressive Handelsliberalisierung von öffentlicher Daseinsvorsorge<br />

im Dienstleistungsabkommen GATS hat unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen<br />

und Männer in Entwicklungsländern und in Industriestaaten. 2. Die Liberalisierung der Handelsregime<br />

drängt vor allem Frauen in den ungeschützten informellen Bereich. Ein übergreifendes<br />

Ziel besteht in der Aufstellung von genderspezifischen Kriterien bzw. Indikatoren und<br />

der Entwicklung von Handlungsempfehlungen, die auf den aktuellen politischen Entscheidungsprozess<br />

und seine Akteure zugeschnitten sind.<br />

METHODE: Im Rahmen der Studie werden zunächst die relevanten offiziellen WTO-Dokumente<br />

gesichtet und ausgewertet. Für die Eruierung der Gendereffekte und - darauf aufbauend - bei<br />

der Entwicklung von genderspezifischen Handelsindikatoren sind dann drei, aufeinander bezogene,<br />

methodische Zugänge erforderlich: 1. Auswertung von Sekundärliteratur und Fallstudien;<br />

2. Auswertung von Primärdaten (insbes. UN, WTO, ILO, Weltbank) und von empirischen<br />

Studien; 3. Durchführung von ExpertInneninterviews. Angesichts der geringen Erforschtheit<br />

des Gegenstandes und der - mit Blick auf politische Gestaltung von Globalisierung<br />

- hohen Aktualität des Themas sind begleitend ExpertInnen-Workshops vorgesehen;<br />

damit wird eine enge Verzahnung von "Theorie und Praxis" im Sinne des Stakeholder-Dialogs<br />

angestrebt. Eine empirische Überprüfung der Indikatoren mit Blick auf ihre Koordinierungs-,<br />

Monitoring- und Umsetzungsfunktionen wird beispielhaft für verschiedene Regionen<br />

durchgeführt.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,<br />

Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft (Schlossplatz 7,<br />

48149 Münster)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: byoung@uni-muenster.de)<br />

[183-L] Baykan, Aysegul:<br />

Urban geography and women in the periphery's metropolis: the example of Istanbul, Turkey,<br />

in: Ulla Terlinden (Hrsg.): City and gender : international discourse on gender, urbanism and<br />

architecture, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 133-149, ISBN: 3-8100-3495-9 (Standort: UB<br />

Bonn(5)-2003-3346)


142 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

INHALT: Die Verfasserin betrachtet den urbanen Raum als Kartierung überlappender Prozesse<br />

von historischer Bedeutung. Frauen werden als Agenten und Betroffene des Zusammenspiels<br />

dieser Kartierungen gesehen. In diesem Sinne wird eine Unterscheidung getroffen zwischen<br />

der Stadt der Frauen aus dem Bürgertum, der durch die Stellung der Frauen im und zum entwicklungspolitischen<br />

Prozess geprägten Stadt (women in development-Ansatz) und der Stadt<br />

der neoliberalen Post-Development-Ära. Mit diesen unterschiedlichen historischen Ausprägungen<br />

sind unterschiedliche Modelle sozialer Exklusion und Inklusion von Frauen verbunden.<br />

Positiv für die Lage der Frauen haben sich die weltweite feministische Bewegung und -<br />

im Fall der Türkei - auch das Bestreben um eine Aufnahme in die EU ausgewirkt. (ICE)<br />

[184-L] Beck-Gernsheim, Elisabeth:<br />

Household-migrant women and marriage-migrant women: women in a globalizing world, in:<br />

Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social transformation,<br />

Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 61-80, ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-<br />

1613)<br />

INHALT: Auf dem Hintergrund zweier Entwicklungstrends, nämlich zum einen des Wandels der<br />

Geschlechterrollen, zum anderen der zunehmenden Öffnung internationaler Grenzen durch<br />

Globalisierungsprozesse, untersucht der Beitrag die durch diese radikalen Veränderungen<br />

entstandenen neuen sozialen Ungleichheiten, die sich nicht nur im Ungleichgewicht zwischen<br />

mehr entwickelten und weniger entwickelten Regionen ausdrücken, sondern auch zwischen<br />

Frauen aus diesen Regionen. Diskutiert wird vor allem die Situation von Haushalts- und Heiratsmigrantinnen,<br />

die ganz besonders durch Ungleichheits- und Abhängigkeitsverhältnisse<br />

gekennzeichnet ist. Gleichzeitig jedoch wird herausgearbeitet, dass diese Frauen nicht nur<br />

"passive Opfer" sind, sondern aktive Subjekte, die ihr Leben nach ihren Wertemaßstäben und<br />

Idealen ausrichten. Für Frauenforscherinnen gilt daher die Herausforderung, diese Differenzen<br />

anzuerkennen und mit ihnen zu leben. (ICH)<br />

[185-L] Belinszki, Eszter:<br />

Zwischen Gleichheitsnorm und Differenzerfahrung: Geschlechterkonstruktionen ungarischer<br />

JournalistInnen, Bochum 2004, 420 S. (Graue Literatur; URL: http://www-brs.ub.ruhr-unibochum.de/netahtml/HSS/Diss/BelinszkiEszter/diss.pdf;<br />

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn<br />

=969940556&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969940556.pdf)<br />

INHALT: "Diese Dissertation beschäftigt sich mit den Begriffen der Geschlechterdifferenz und<br />

Geschlechtergleichheit in Ungarn Mitte der 1990er Jahre, im Spannungsfeld zwischen 40jähriger<br />

sozialistischer Gleichheitsrhetorik und der Wiederbelebung von traditionellen Geschlechterideologien<br />

nach der Wende sowie im Kontext widersprüchlicher Lebensrealitäten<br />

von Frauen und Männern. Als empirisches Feld dient der Journalismusberuf. Beruf wird dabei<br />

als ein zentraler Teil der Subjektkonstitution konzipiert. Das erkenntnisleitende Interesse<br />

fokussiert darauf, wie Geschlecht im journalistischen Berufskonzept der Subjekte gedeutet<br />

wird? Wie werden berufliche Vorstellungen und vergeschlechtlichte Lebensentwürfe miteinander<br />

verknüpft und als Teile der Subjektkonstitution integriert? Diesen Fragen wird auf der<br />

Basis qualitativ ausgewerteter Interviews mit ungarischen Journalistinnen und Journalisten<br />

nachgegangen." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 143<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

[186-L] Bradley, Harriet; Healy, Geraldine; Mukherjee, Nupur:<br />

Including minority ethnic women: trade union strategies in the UK, in: Jens Lind, Herman<br />

Knudsen, Henning Jorgensen (Hrsg.): Labour and employment regulation in Europe, Frankfurt am<br />

Main: P. Lang, 2004, S. 47-69, ISBN: 0-8204-6624-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A8025)<br />

INHALT: Gegenstand des Beitrags sind die Rolle, die Gewerkschaften bei der Inklusion und<br />

Repräsentation farbiger Arbeiterinnen spielen, sowie die Erfahrungen, die farbige Gewerkschafterinnen<br />

in der Arbeitswelt machen. Der Beitrag basiert auf Fallstudien zu vier britischen<br />

Gewerkschaften: CWU, NATFHE, UNISON, USDAW. Neben Dokumentenanalysen<br />

wurden Interviews mit Gewerkschaftsführern zur Politik ihrer Gewerkschaften in Bezug auf<br />

Ethnizität und Geschlecht sowie Tiefeninterviews mit Gewerkschaftsaktivistinnen durchgeführt,<br />

die ethnischen Minderheiten angehören. Der Beitrag macht die exkludierenden Kräfte<br />

in Organisationen und in der Gesellschaft sichtbar, denen sich Arbeiterinnen aus ethnischen<br />

Minderheiten ausgesetzt sehen. Er zeigt gleichzeitig den inkludierenden Charakter vieler gewerkschaftlicher<br />

Initiativen, die farbige Arbeiterinnen als Gewerkschaftsmitglieder und Gewerkschaftsaktivistinnen<br />

einbeziehen, und verweist auf weiteren Handlungsbedarf auf diesem<br />

Gebiet. (ICE)<br />

[187-L] Braig, Marianne:<br />

Frauen in Lateinamerika - ein ungenutztes Potential?, in: Dieter Nohlen, Hartmut Sangmeister<br />

(Hrsg.): Macht, Markt, Meinungen : Demokratie, Wirtschaft und Gesellschaft in Lateinamerika,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 147-166, ISBN: 3-531-14343-3 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-31A6895)<br />

INHALT: "Marianne Braig setzt sich in ihrem Beitrag mit der häufig gestellten Frage auseinander,<br />

ob die Frauen in Lateinamerika ein bislang ungenutztes Potenzial darstellen, das es auf<br />

der Suche nach brachliegenden Ressourcen für den Entwicklungsprozess zu mobilisieren gälte.<br />

Implizit wird bei dieser Frage von der Unsichtbarkeit der ökonomischen Aktivitäten von<br />

Frauen auf deren Unterauslastung geschlossen. Es wird jedoch insbesondere an Hand des mexikanischen<br />

Beispiels gezeigt, dass die Vorstellung von den ungenutzten Potenzialen der<br />

Frauen eine an der lateinamerikanischen Wirklichkeit vorbeigehende Wahrnehmung gesellschaftlicher<br />

Arbeitsteilung und ihrer Veränderungen ist. Tatsächlich ist die Arbeit von Frauen<br />

in Lateinamerika einem vielschichtigen Umstrukturierungsprozess unterworfen. Für die Autorin<br />

sind es die Frauen, die durch Ausweitung unbezahlter Eigenarbeit oder ehren-amtlicher,<br />

kommunitärer Aktivitäten die Folgelasten der neoliberal inspirierten 'Modernisierungsrevolution'<br />

tragen, in deren Verlauf sozialstaatliche, familienorientierte Sicherungsnetze geschwächt<br />

bzw. abgeschafft wurden." (Autorenreferat)<br />

[188-L] Cileli, Serap:<br />

Frauen in der Türkei: zwischen Mittelalter und Moderne, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift<br />

für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 56/2005, H. 401, S. 22-28 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.hss.de/downloads/PolStudien401.pdf)<br />

INHALT: Vor dem Hintergrund der Frage, ob die Türkei nun zu Europa und in die Europäische<br />

Union (EU) gehört, befasst sich der Beitrag mit der sozialen Rolle und Situation der Frau in


144 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

dem südosteuropäischen Land. Die Ausführungen über den Wert der moslemisch-türkischen<br />

Frau nach traditioneller Auffassung gliedert sich in die Aspekte (1) Gewalt und Diskriminierung,<br />

(2) Bildung sowie (3) Sexualität und Ehre. Die Entwicklung der letzten Jahre ist nach<br />

Einschätzung der Autorin zu begrüßen, doch muss man sehen, wie die Reformen im Alltag<br />

umgesetzt werden. Die Türkei muss vor dem Beitritt zur EU die europäischen Standards der<br />

Menschenrechte erfüllen. Dazu muss sich die Türkei - ohne den ständigen Druck der EU, ohne<br />

Fremdsteuerung - aus innerer Dynamik selbst entscheiden und ihre Reformbereitschaft<br />

beweisen. (ICG2)<br />

[189-L] Ebeku, Kaniye S. A.:<br />

African women and participation in public life and governance: relevant laws and overview<br />

of recent experience, in: Verfassung und Recht in Übersee : Vierteljahreszeitschrift für Fragen<br />

der Verfassungs- und Rechtsentwicklung der Staaten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas, Jg.<br />

38/2005, H. 1, S. 56-77 (Standort: UuStB Köln(38)-XF160; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "There can be no doubt today that the human rights of women and of the girl-child are<br />

an inalienable, integral and indivisible part of universal human rights. These rights include the<br />

right to participate in public life and governance of their country. Over the years, the struggle<br />

of human/ women's rights activists has resulted in legal provisions both at the international<br />

and national levels designed to promote women's right to participate in public life and governance.<br />

Significantly, apart from being States Parties to the relevant international instruments,<br />

a few African countries have also made national legal/ constitutional provisions for the<br />

purpose of ensuring women's participation in governance and in decision-making structures<br />

of the country. This article seeks to provide an overview of some recent experience of African<br />

women relating to the issue of participation in the public life and governance of their countries<br />

against the background of relevant international and national instruments. It will be<br />

shown that there is an enormous and increasing body of relevant instruments/ laws. On the<br />

contrary, while African women have recorded some progress or made some gains in recent<br />

years, it will be contended here that there is still inequality and discrimination against women<br />

in the field of participation in governance and decision-making structures in most African<br />

countries, contrary to the relevant laws which remain largely unimplemented." (author's abstract)<br />

[190-L] Eichler, Margrit; Fuchs, Judith; Maschewsky, Kris; Maschewsky-Schneider, Ulrike<br />

(Bearbeitung):<br />

Zu mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern: Erkennen und Vermeiden von<br />

Gender Bias in der Gesundheitsforschung, (Blaue Reihe / Berliner Zentrum Public Health,<br />

2002-04), Berlin 2002, 77 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.bzph.de/e4/e91/reihe_name99/public_Item541/2002-04_ger.pdf)<br />

INHALT: Im Jahr 1995 wird von der kanadischen Regierung eine Politik beschlossen, die von<br />

den Ministerien verlangt, Geschlechteranalysen bei allen neuen Politik- und Gesetzesvorlagen<br />

durchzuführen. Das kanadische Gesundheitsministerium verpflichtet sich, dieses als Standardverfahren<br />

sicher zu stellen und praktisch in allen Bereichen, einschließlich der Forschung,<br />

anzuwenden. Dem gemäß wird für den Bereich 'Gender Bias - Gender Research' ein


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 145<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

Handbuch entwickelt, um das kanadische Gesundheitsministerium bei der Planung, Durchführung<br />

und Evaluation der Forschung zu unterstützen und zwar in einer für beide Geschlechter<br />

gerechten und angemessenen Weise. Das praxisnahe Instrument, das in Frage-Antwort-<br />

Komplexe gegliedert ist, konzentriert sich auf drei wesentliche Problemfelder des Gender Bias:<br />

(1) Androzentrismus, (2) Geschlechtsinsensibilität und (3) doppelte Bewertungsmaßstäbe.<br />

Darüber hinaus werden eine Reihe von Komponenten des qualitativen und quantitativen Forschungsprozesses<br />

beschrieben: (1) Forschungsfrage, (2) Forschungsdesign, (3) Forschungsmethoden<br />

und Datensammlung, (4) Datenanalyse und -interpretation sowie zugrundeliegende<br />

theoretische Konzepte, (5) Sprachgebrauch, (6) visuelle Darstellung, (7) Titel, (8) Kurzdarstellung<br />

(Abstract) und (9) Literaturüberblick. Abschließend werden die drei Problemfelder<br />

des Gender Bias mit den Komponenten des Forschungsprozesses in Form einer Matrix in Beziehung<br />

gesetzt. Dabei werden als praktische Hilfen im Forschungsprozess für die drei Problemfelder<br />

die möglichen Verzerrungseffekte in den einzelnen Komponenten des Forschungsprozesses<br />

zusammengestellt. (ICG2)<br />

[191-L] Fasting, Kari:<br />

Female athletes' experiences of sexual harassment, in: Claudia Kugelmann, Gertrud Pfister,<br />

Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport : Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge<br />

aus der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", Hamburg: Czwalina<br />

Verl., 2004, S. 35-44, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133)<br />

INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf terminologischer Ebene mit den Begriffen sexuelle<br />

Belästigung und sexueller Missbrauch auseinander. Sie gibt im Folgenden einen Überblick<br />

über den einschlägigen Forschungsstand, um vor diesem Hintergrund die Ergebnisse eines<br />

norwegischen Forschungsprojekts vorzustellen (Females, Elite Sports and Sexual Harassment,<br />

2000). Der erste Teil dieses Projekts bestand in einer Befragung aller norwegischen<br />

Spitzensportlerinnen (n=660), die das Ausmaß der Problematik im norwegischen Sport sichtbar<br />

macht. Im zweiten Teil wurden qualitative Interviews mit einer Stichprobe von Sportlerinnen<br />

durchgeführt, die Opfer sexueller Belästigung geworden waren (n=25). Hier werden<br />

Risikofaktoren, Reaktionen auf sexuelle Belästigung und Folgen von Belästigungserfahrungen<br />

sichtbar. (ICE)<br />

[192-L] Ferro, Katarina; Wolfsberger, Margit (Hrsg.):<br />

Gender and power in the Pacific: women's strategies in a world of change, (Novara: Beiträge<br />

zur Pazifik-Forschung, 2), Münster: Lit Verl. 2003, 241 S., ISBN: 3-8258-6710-2<br />

INHALT: In diesem Jahresband der Österreichisch-Südpazifischen Gesellschaft blicken die Autorinnen<br />

hinter die westlich konstruierte Kulisse von Südseeromantik und exotischer Idylle der<br />

Pazifischen Inseln. Sie thematisieren das Verhältnis von Macht - verstanden als die 'Möglichkeit<br />

des Sich-Durchsetzens' (14) - und Geschlecht aus primär sozial- und kulturanthropologischer<br />

Perspektive. Vor dem Hintergrund des sozioökonomischen und politischen Wandels untersuchen<br />

sie die Veränderungen der Geschlechterverhältnisse in einzelnen Gesellschaften der<br />

Palau-Inseln, Papua Neuguineas und Neuseelands. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Berit<br />

Gustafsson: 'In Papua New Guinea We Never Talk About Gender.' Traditional Male and Female<br />

Roles and Gender Relations in Modern Society (21-44); Gerit Gönitzer: Der Kontrast<br />

zur Diversifikation: Die androzentrischen Machtstrukturen in Papua-Neuguinea (45-67); Gab-


146 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

riele Stuerzenhofecker: Gender and Consumption in the Aluni Valley, Southern Highlands<br />

Province - Papua New Guinea (69-91); Claudia Lauterbach: 'Bitang ma bitang.'<br />

Geschlechterbalance und Modernisierung in Palau (93-125); Christine Binder-Fritz: Growing<br />

Old in Aotearoa/New Zealand: Maori Women's Perceptions of Aging (127-157); Helen Connor:<br />

Land, Notions of 'Home' and Cultural Space: The Location and Articulation of Power<br />

and Gender in Maori Society (159-184); Gabriele Habinger: Inseln der Desillusion. Weibliche<br />

Blicke auf die Südsee (185-228). (ZPol, VS)<br />

[193-F] Fuchs, Stefan; Hanson, Sandra, Prof.Dr.; Kennelly, Ivy, Prof.Ph.D. (Bearbeitung); Hanson,<br />

Sandra, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Perceptions of fairness: attitudes about opportunity and status among women scientists in<br />

Germany and the U.S.<br />

INHALT: This award supports Sandra Hanson and a junior faculty member from Catholic University<br />

in a collaboration with Stefan Fuchs of the Department of Sociology at the University<br />

of Munich, Germany. The project will analyze differences in attitudes about opportunity,<br />

status, and inequality among women in science and technology occupations in the former<br />

East Germany, West Germany, and the US. It will also compare attitudes of female scientists<br />

with non-scientists and male scientists. Changes over time in women scientists' attitudes will<br />

also be considered. One hypothesis is that the experiences of women scientists in the former<br />

East Germany will result in a very different set of ideas about what it takes to get ahead,<br />

about their own socio-economic position and mobility, and about reasons for inequality than<br />

will be found among from West Germany and the US. Examination of mobility-related attitudes<br />

in an important area of social mobility research since those attitudes provide insight into<br />

the relation between the structure of political and socio-economic systems and the structure of<br />

mobility attitudes at the individual and country levels. The project also has an educational objective.<br />

The project will allow a junior faculty member to benefit from performing research in<br />

another country. She will develop a heightened appreciation of the world while also learning<br />

important new technical skills. ZEITRAUM: 1988-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland, USA<br />

METHODE: Datenanalyse (multivariate); Interviewanalysen; Interviews; ISSP<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hanson, Sandra; Fuchs, Stefan; Aisenbrey, Silke; Kravets, Nataliya:<br />

Attitudes toward gender, work, and family among men and women scientists in Germany<br />

and the United States. in: Journal of Women and Minorities in Science and Engineering,<br />

2004, 10, S. 99-130.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: National<br />

Science Foundation -NSF- FINANZIERER: Auftraggeber; Standard Grant 0233241<br />

(Western Europe Program)<br />

INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />

(Konradstr. 6, 80801 München)<br />

KONTAKT: Fuchs, Stefan (Tel. 0911-179-3539, e-mail: Stefan.Fuchs@Iab.de)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 147<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

[194-L] Germer, Andrea:<br />

Historische Frauenforschung in Japan: die Rekonstruktion der Vergangenheit in Takamure<br />

Itsues "Geschichte der Frau" (Josei no rekishi), (Monographien aus dem Deutschen Institut für<br />

Japanstudien, Bd. 35), München: iudicium Verl. 2003, 425 S., ISBN: 3-89129-504-9 (Standort:<br />

UB Bochum(294)-LOA3300)<br />

INHALT: Die Kategorie Geschlecht - als historisch kontingentes, soziales Rollenarsenal verstanden<br />

- ist auch in Japan zu einem Instrument der historischen Analyse avanciert. Der vorliegende<br />

Band rekonstruiert, dass es in Japan eigene und innovative Entwicklungen in der Historischen<br />

Frauenforschung gegeben hat. Im Hauptteil der Arbeit legt die Autorin eine wissenschaftsgeschichtliche<br />

Untersuchung der von der Pionierin der japanischen Frauengeschichtsforschung,<br />

Takamure Itsue (1894-1964), verfassten "Geschichte der Frau" vor. Mit der Analyse<br />

des Werkes und seiner Einordnung in den biographischen, politischen, sozialen und wissenschaftlichen<br />

Kontext soll ein Beitrag zur Geschichtstheorie und insbesondere zur Theorie<br />

der Historischen Frauenforschung, zur japanischen Wissenschaftsgeschichte und zur Ideengeschichte<br />

des modernen Japan geleistet werden. Themenkomplexe sind "Die Ehe", "Die Mütter",<br />

"Liebe, Sexualität und Prostitution" sowie "Die weibliche Kultur" und deren kritische<br />

Diskussion. Takamure Itsues Geschichtsdeutungen werden in den Zusammenhang des aktuellen<br />

Themas der nationalen Selbstbehauptungsdiskurse in Asien eingeordnet, einen multidisziplinären<br />

Forschungsschwerpunkt am Deutschen Institut für Japanstudien. (ICA2)<br />

[195-L] Hartmann-Tews, Ilse:<br />

Women and sport in comparative and international perspectives, in: Georg Anders, Joachim<br />

Mrazek, Gilbert Norden, Otmar Weiss (Hrsg.): European integration and sport : selected papers of<br />

the 1st conference of the european association for sociology of sport, Münster: Lit Verl., 2004, S.<br />

87-97, ISBN: 3-8258-7614-4 (Standort: UB Bielefeld(361)-BX600E8I6S)<br />

INHALT: Die Verfasserin zeigt in ihrem Überblick über den internationalen Forschungsstand,<br />

dass geschlechtsspezifischen Hierarchien - in unterschiedlichem Ausmaß - in allen Gesellschaften<br />

und entsprechend auch im Bereich des Sports fortbestehen. Sie unterscheidet drei<br />

Varianten der Förderung von Mädchen- und Frauensport: (1) spezifische Programme zur Förderung<br />

von Mädchen- und Frauensport; (2) Aufbau von Organisationen, die die Interessen<br />

des Frauensports national und international vertreten; (3) Gender Mainstreaming, Verankerung<br />

von Geschlechtergerechtigkeit in sportpolitischen Programmen. Die Verfasser befürwortet<br />

eine Kombination von Gender Mainstreaming und speziellen Fördermaßnahmen als besten<br />

Weg zum Abbau bestehender Geschlechterhierarchien im Sport. (ICE)<br />

[196-L] Incesu, Fatma:<br />

Die Stellung der Frauen in der kurdischen Gesellschaft, (Europäische Hochschulschriften.<br />

Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 497), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 135 S., ISBN: 3-631-<br />

52826-4 (Standort: UB Duisburg(464)-01OGX6350)<br />

INHALT: "Die Unterdrückung des kurdischen Volkes sorgt seit Jahren sowohl auf der politischen<br />

als auch auf der militärischen Arena für Schlagzeilen. Dabei erfahren die Verhältnisse in der<br />

Türkei besondere Aufmerksamkeit. Neben den Menschenrechtsverletzungen, Guerillakämpfen,<br />

Anschlägen und Organisationsverboten wurde die soziale und die damit verbundene


148 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

Auseinandersetzung der Frauenbewegung von den europäischen Wissenschaftlern unkritisch<br />

hingenommen. Die Studie beschäftigt sich mit einer Reihe von Fragen hinsichtlich des Wesens<br />

der kurdischen Gesellschaft und der Rolle, die Frauen darin spielen. Dabei analysiert sie<br />

den islamischen Fundamentalismus, die Position der politischen Parteien zu der aufgezeigten<br />

Problematik und zeigt zugleich Lösungsmöglichkeiten für die Frauenbewegung auf." (Autorenreferat)<br />

[197-F] Kopel, Mechthild (Leitung):<br />

Gender-Index - eine Erfahrung aus Schweden für Deutschland<br />

INHALT: Der Gender-Index in Schweden basiert auf 13 statistische Variablen. Den Gender-<br />

Vergleich unter den Kommunen/ Landkreisen macht das Stat. Zentralamt (Schweden) per<br />

Mausklick möglich und stellt sich dar als eine Landkarte der Chancengleichheit: Wo es am<br />

dunkelsten ist, leuchtet die Chancengleichheit am hellsten. Es soll der Weg geebnet werden<br />

für eine Übertragbarkeit der Erfahrungen auf die BRD. Kontext/ Problemlage: Der Gender-<br />

Index bietet über fundiertes Datenmaterial eine Orientierung zur realen Situation von Frauen<br />

und Männern. Die unabdingbare Notwendigkeit einer detaillierten nach Geschlecht differenzierten<br />

Daten- und Informationsbasis für gezieltes und praxisbezogenes Handeln in Regionen<br />

in der Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik ist ein zentraler Aspekt, der im Rahmen des von der<br />

HBS geförderten Projektes "Gender Mainstreaming - Strukturpolitik auf dem Weg zu neuen<br />

Konzepten, Instrumenten und Implementationsstrategien" herausgearbeitet wurde. Gegenstand<br />

des Forschungs- und Transfervorhabens war u.a. eine vergleichende Analyse der Methoden<br />

und Implementationsstrategien des Gender Mainstreaming in Schweden und ausgewählten<br />

Teilregionen der Bundesrepublik. Hierbei ergab sich, dass aus der schwedischen Praxis<br />

der Gender-Index für die bundesdeutsche gleichstellungsorientierte Wirtschafts- und Strukturpolitik<br />

als ein zukunftsweisendes Instrument darstellt. Fragestellung: Im Einzelnen sollen<br />

a) die Relevanz der Indikatoren für die bundesdeutsche chancengleichheitsorientierte Arbeitsmarkt-<br />

und Strukturpolitik geprüft werden; b) die Vergleichbarkeit und Nutzenabwägung<br />

der unterschiedlichen Informationsquellen abgeschätzt werden; c) Wege und Möglichkeiten<br />

der öffentlichkeitswirksamen Präsentation ausgelotet werden. Mit dem Gender-Index wird eine<br />

Lücke in der Bundesrepublik geschlossen. Es besteht zwar eine Fülle von geschlechtsspezifischen<br />

Daten, aber diese sind bislang noch nicht zusammengeführt. Die Aus- und Bewertung<br />

erfolgt lediglich punktuell und die Zugänglichkeit ist - insbesondere für wirtschaftsnahe<br />

Akteur/innen - unübersichtlich, weil zu fragmentarisch. Nutzer/innen sind Städte und Gemeinden,<br />

die wissen wollen, wie sie im Vergleich mit anderen Kommunen dastehen sowie<br />

Unternehmen für die Standortfindung und einzelne Personen, die entscheiden, wo sie ihre<br />

Zelte aufschlagen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweden, Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Die entsprechend der o.g. Aufgabenstellung zu erfolgenden Arbeitsschritte sind<br />

Auswahl und Bestimmung der Variablen für den Gender-Index, Prüfung der Vergleichbarkeit<br />

der Informationsquellen, Erarbeitung des Gender-Index für vier Modellregionen (eine ländliche<br />

und eine urbane Region sowie je eine Region aus Ost- und Westdeutschland), Aufbereitung<br />

der Materialien für eine öffentlichkeitswirksame Präsentation.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg (Wallstr. 61-65, 10179<br />

Berlin)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: mkopel@isa-consult.de)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 149<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

[198-F] Kupfer, Antonia (Bearbeitung):<br />

DoktorandInnen in den USA - Ausbildungsprogramme und Karrierewege auf dem Weg zur<br />

festen Professur<br />

INHALT: Am Beispiel der Graduate School der Universität Washington sollen exemplarisch die<br />

Organisation und Inhalte der Ausbildung von DoktorandInnen aufgezeigt werden. Mit Hilfe<br />

der Untersuchung der Karrierewege von Promovierten in der Wissenschaft soll ein Verständnis<br />

über die universitäre Personalpolitik ermöglicht werden. Die Erkenntnisse sollen in Anregungen<br />

für deutsche Hochschulen übersetzt werden. Kontext/ Problemlage: Unsere Gesellschaften<br />

sind durch die wachsende Bedeutung von wissenschaftlichem Wissen gekennzeichnet.<br />

Hochschulen sind nach wie vor die zentralen Orte, an denen wissenschaftliches Wissen<br />

erzeugt und vermittelt wird. DoktorandInnen als ForscherInnen und ProfessorInnen als AusbildnerInnen<br />

nehmen zentrale Stellungen in diesem Prozess ein. Die Umstände und Modi sowie<br />

die Bestandteile dieser Wissenserzeugung erhalten daher eine wesentliche Bedeutung für<br />

die Entwicklung unserer Gesellschaften. Mit Hilfe des Forschungsprojekts soll die Erforschung<br />

eines sich durch ein hohes Maß an Internationalität und Interdisziplinarität auszeichnenden<br />

DoktorandInnenprogramms an der Graduate School der Universität Washington und<br />

der Karrierewege von DoktorandInnen in einem Land, das ihnen im Anschluss an die Promotion<br />

den Zugang zur Professur ermöglicht, zu wichtigen und konkreten Verbesserungsvorschlägen<br />

zur Ausgestaltung der (Post-)Promotionsphase in Deutschland führen. Fragestellung:<br />

Mit Hilfe des Projekts soll herausgefunden werden, wie Internationalität und Interdisziplinarität<br />

in der Ausbildung von DoktorandInnen verankert und vermittelt werden können.<br />

Die Untersuchung der Karrierewege von Promovierten innerhalb der Wissenschaft soll zu Erkenntnissen<br />

über Bestandteile einer wissenschaftlerInnenfreundlichen Personalpolitik an<br />

Hochschulen führen. GEOGRAPHISCHER RAUM: USA<br />

METHODE: Mit Hilfe von Dokumentenanalysen, teilnehmender Beobachtung und Interviews<br />

soll die aktuelle Ausgestaltung der Ausbildung von DoktorandInnen der Graduate School der<br />

Universität Washington sowie die Karrierewege ehemaliger DoktorandInnen erforscht werden.<br />

Zur Entwicklung von Evaluationskriterien für die Beurteilung der interdiziplinären und<br />

internationalen Elemente der Forschung und Ausbildung der DoktorandInnen soll zum einen<br />

ein Konzept über die zukünftige quantitative Datenerhebung der an der DoktorandInnenausbildung<br />

beteiligten Organisationseinheiten entwickelt werden. Zum anderen werden qualitative<br />

Daten in fokussierten Leitfadeninterviews mit beteiligten ExpertInnen der Administration,<br />

Forschung, Lehre und den DoktorandInnen und Promovierten erhoben werden. Sämtliche Daten<br />

werden geschlechterdifferenziert erhoben und dienen zur konzeptionellen Weiterentwicklung<br />

von Programmen der DoktorandInnenausbildung und der Personalpolitik an Hochschulen.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Kupfer, A. (Neue Hochstr. 8, 13347 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: antonia.kupfer@web.de)<br />

[199-L] Ley, Katharina; Karrer, Christina:<br />

Über-Lebenskünstlerinnen: Frauen im neuen Südafrika, Wettingen: eFeF-Verl. 2004, 196 S.,<br />

ISBN: 3-905561-62-X (Standort: ULB Münster(6)-3F54291)<br />

INHALT: "Die politische Apartheid in Südafrika wurde 1994 überwunden, doch die soziale und<br />

wirtschaftliche Trennung zwischen Weissen, Farbigen und Schwarzen besteht weiterhin. Es


150 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

braucht Zeit und Mut, die tief in der Gesellschaft verankerten Trennungen zu überwinden und<br />

die Diskriminierungen abzubauen. Die beiden Autorinnen, Katharina Ley und Cristina Karrer<br />

haben die Lebensgeschichten von zwölf Südafrikanerinnen aufgezeichnet. Sie dokumentieren<br />

den täglichen Überlebenskampf und den Lebensmut dieser Frauen." (Autorenreferat)<br />

[200-L] Midori, Ito:<br />

The history of feminist sociology in Japan, in: Ilja Srubar, Shingo Shimada (Hrsg.): Jahrbuch für<br />

Soziologiegeschichte : 2005, Development of sociology in Japan, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2005, S. 203-217, ISBN: 3-531-14513-4<br />

INHALT: Das Thema "Frauen" als akademisches Problem erschien in der japanischen Gesellschaft<br />

in den zweiten Hälfte der 1970er Jahre auf dem Bildschirm. Der vorliegende Beitrag<br />

rekonstruiert die historische Entwicklung feministischer Ansätze in Japan und zeigt dabei,<br />

dass das Thema und Problem schon zuvor - wenn auch nur sporadisch - behandelt worden ist.<br />

Erst ab den 1980 Jahren kann von einer Institutionalisierung einer soziologischen Frauen- und<br />

Geschlechterforschung gesprochen werden. Der gegenwärtige Forschungsstand ist unübersichtlich,<br />

da sich auch die Frauenforschung in Japan in eine Vielzahl von Ansätzen und Strömungen<br />

diversifiziert hat. Die japanische feministisch orientierte Soziologie hat jedoch ein<br />

durchgängiges Thema seit den ersten Anfängen der Modernisierung und Europäisierung in<br />

der Mitte des 19. Jahrhunderts: Die Widersprüche zwischen der Idealisierung der Frau als<br />

Mutter und einer zu allen Zeiten im modernen Japan hohen Erwerbstätigkeit der japanischen<br />

Frauen. (ICA)<br />

[201-F] Moket, Soraya (Bearbeitung); Hamm, Bernd, Prof.Dr.rer.pol.Dr.h.c. (Betreuung):<br />

Politische Partizipation marokkanischer Frauen im Demokratisierungsprozess Marokkos<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Marokko<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Siedlungs-, Umwelt- und<br />

Planungssoziologie (Universitätsring 15, 54286 Trier)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0651-201-2727, Fax: 0651-201-3930,<br />

e-mail: takvorian@uni-trier.de)<br />

[202-L] Nguedjeu Nkwenkam, Angeline:<br />

Nonformale Bildung und Berufsbildung zum Empowerment von Frauen für den informellen<br />

Sektor: eine Studie aus dem Kameruner Grasland, Heidelberg 2003, 194 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2003/3223/pdf/Non-formale_Bildung.pdf;http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=96706516x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=96706516x.pdf)<br />

INHALT: "Die vorliegende Studie versteht sich als ein Versuch, am Beispiel des anglophonen<br />

Teils von Kamerun die ganze Problematik der Frauenforschung auf dem Kontinent unter dem<br />

Begriff 'empowerment' in der Praxis zu analysieren. Im Rahmen einer wissenschaftlichen<br />

Grundlagenforschung zur Situation von Frauen werden die Literatur sowie die soziodemographischen<br />

und historischen Gegebenheiten zum kamerunischen Grasland dargestellt, um


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 151<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

die Komplexität der Beziehung zwischen Theorie und Praxis zu analysieren. Aus einer holistischen<br />

Perspektive wird das Ineinandergreifen verschiedener Faktoren - etwa der Kolonialisierung,<br />

der christlichen Religion und ihrer jeweiligen Einflüsse auf die Frauenbilder thematisiert.<br />

Die Auseinandersetzung mit den begrifflichen Schwerpunkten, Bildung, Berufsbildung,<br />

Informeller Sektor und Empowerment bestimmt weitgehend die Gedankenrichtung des theoretischen<br />

Teils. Die empirische Untersuchung hat, trotz ihres Pilotcharakters, eine formative<br />

Evaluation zum Ziel. Im Sinne eines Methodenpluralismus verwendet die Autorin verschiedene<br />

qualitative und quantitative Methoden. Zum tieferen Verständnis werden geschichtliche<br />

Aspekte ausführlich berücksichtigt. Die hier aufgeführten Fallstudien zeigen, dass informelle<br />

Wissensvermittlung besonders für Mädchen und Frauen mancherorts erfolgreicher sein kann<br />

als die schulische Allgemeinbildung. Auch Erwachsene können so mehr Bildung vergleichsweise<br />

kostengünstig erwerben. Will man hier die Bewertung der Debatte um die Situation der<br />

Kamerunerin an dem Stand der internationalen Debatte messen, so wird man feststellen, dass<br />

sich Kamerun noch auf WID-Ebene bewegt. Daraus lässt sich schließen, dass der Weg zum<br />

Empowerment von Frauen hier noch weit ist. Es ist in dessen nicht angebracht von einer radikalen<br />

Veränderung der Frau durch die Bildung, Berufsbildung und sogar deren politische Partizipation<br />

zu sprechen. Für die Bäuerin auf dem Land ist es vor allem wichtig ihre Kinder versorgen<br />

zu können. Für die Angestellte in der Stadt ist es genauso wichtig. Wichtig für beide<br />

ist es, die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt zu bekommen. Für Frauen soll das Wohl<br />

der Kinder oberste Priorität sein dürfen. Ihnen aber sollten die Fördermöglichkeiten durch<br />

Bildung, Berufsbildung und politische Partizipation für ihre Entfaltung gegeben werden. Mit<br />

ihrer aktiven Beteiligung am Veränderungsprozess soll ihnen frei stehen zu entscheiden, welchen<br />

Weg sie gehen wollen. Alle Förderprogramme sind wertvoll, solange sie den Zielgruppen<br />

eine günstige Lebensperspektive eröffnen." (Autorenreferat)<br />

[203-L] Niranjana, Tejaswini:<br />

Indische Diaspora in Trinidad: weibliche Sexualität und Nationalismus, in: Soziale Welt,<br />

Sonderband, 2004, Nr. 15, S. 249-266<br />

INHALT: Im Rahmen einer sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Konfigurationen<br />

der Moderne in Indiens Gesellschaft erläutert die Autorin das Zusammenspiel von Frau,<br />

Modernität und 'Indertum' in Trinidad seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf diese Weise wird<br />

hier eine Konstruktion 'der Frau' in Indien vorgenommen, die nicht in einen westlichen<br />

metropolitanen Kontext eingebettet ist. Fast 45 Prozent der Bevölkerung der Insel stammen<br />

vom indischen Subkontinent, als Nachkommen von Kontraktarbeitern, die zwischen 1845<br />

und 1917 von dorthin gebracht wurden. Fast ebenso viele Menschen stammen aus afrikanischen<br />

Ländern. Die Ausführungen berücksichtigen die folgenden Aspekte: (1) Nationalismus<br />

und das Kontraktsystem der Sklaverei sowie (2) Ethnizität und Populärkultur am Beispiel der<br />

Musikform des Chutney-Soca. Die Autorin versteht den Beitrag mit seinem begrifflichen<br />

Rahmen als Ausgangspunkt bzw. Anregung für weitere Untersuchungen zum Forschungsgegenstand<br />

der Modernität und Geschlechterbeziehungen. (ICG2)


152 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

[204-L] Puigvert, Lídia:<br />

Dialogic feminism: "other women's" contributions to the social transformation of gender<br />

relations, in: Elisabeth Beck-Gernsheim, Judith Butler, Lídia Puigvert (Hrsg.): Women & social<br />

transformation, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 29-60, ISBN: 0-8204-6708-1 (Standort: UB<br />

Bonn(5)-2004-1613)<br />

INHALT: Der Beitrag berichtet über die feministische Zusammenarbeit von Akademikerinnen<br />

und nicht-akademischen Frauengruppen am Beispiel einer ländlichen Arbeitsgruppe am Erwachsenenbildungszentrum<br />

in El Bierzo, Spanien. Ziel ist es, an diesem Fallbeispiel die Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit mit diesen ländlichen Frauen in ihrem alltäglichen Überlebenskampf<br />

um egalitäre Perspektiven für die soziale Transformation der Geschlechterverhältnisse<br />

aufzuzeigen und deren Relevanz für die Frauenbewegung und feministische Theoriebildung<br />

in der vorliegenden Analyse herauszuarbeiten. Nach einer Diskussion der Entwicklung<br />

des Feminismus im Prozess der Modernisierung wird die Arbeit verschiedener akademischer<br />

und nicht-akademischer Frauengruppen und Netzwerke vorgestellt und deren Einflüsse auf<br />

den theoretischen Diskurs im intellektuellen Feminismus analysiert. Gefordert wird ein egalitärer<br />

Dialog, in dem die Stimmen und Kämpfe der Frauen, denen die Möglichkeit der Artikulation<br />

fehlt, mit einbezogen werden. (ICH)<br />

[205-L] Randzio-Plath, Christa (Hrsg.):<br />

Frauen und Globalisierung: zur Geschlechtergerechtigkeit in der Dritten Welt, Bonn: J. H.<br />

W. Dietz Nachf. 2004, 258 S., ISBN: 3-8012-0344-1<br />

INHALT: In mehr als 50 Kurzbeiträgen beleuchten Autorinnen aus der Ersten und Dritten Welt,<br />

aus Politik, Gewerkschaften, Kirchen und NGOs die vielschichtigen Zusammenhänge von<br />

Globalisierung, Armut, Unterentwicklung und Diskriminierung von Frauen aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven. Neben Beiträgen, die die Auswirkungen der Globalisierung auf die wirtschaftliche,<br />

politische und soziale Situation von Frauen behandeln, enthält der Band meist<br />

ein- bis zweiseitige Alltagsskizzen und Kurzbeschreibungen von entwicklungspolitischen<br />

Frauenprojekten. Zur Sprache kommen Themen wie Landwirtschaft und Stadtplanung, Umweltbewegung,<br />

Religion, Kultur, Menschenrechte, Macht, Armut, Welthandel, Arbeit, Bildung,<br />

Krieg, Genitalverstümmelung und häusliche Gewalt. Damit dokumentiert der Band die<br />

Vielzahl von Themen, die mit der Frage der Geschlechtergerechtigkeit angesprochen ist. Aus<br />

dem Inhaltsverzeichnis: 1. Berge werden langsam erklommen - Frauen und Globalisierung:<br />

Brigitte Young: Widersprüchlichkeiten der Globalisierung (18-24); Uta Ruppert: Frauenpolitik<br />

in der Globalisierung: Zwischen feministischer Kritik, Gender-Mainstreaming und Empowerment<br />

(25-29); 2. Ohne Frauen geht es nicht - Frauen und Weltwirtschaft: Ursula Engelen-Kefer:<br />

Frauen im Arbeitsleben der Dritten Welt (42-49); Sigrid Skarpelis-Sperk: Welthandel<br />

macht die Frauen arm (50-54); Karin Junker: Frauen ans Netz (63-69); Wilma Simon:<br />

Frauenpolitik als Teil internationaler Sozialpolitik (70-73); 3. Den eigenen Garten bewässern<br />

- Frauen, Bildung und Ausbildung: Inge Wettig-Danielmeier: Bildung und Ausbildung -<br />

Schlüssel zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung (76-80); 4. Mein Leben ist nur<br />

ein schmutziger Penny - Frauen und ihre Rechte: Eva-Maria Eberle: Der UN-Prozess und die<br />

Frauenrechte (104-108); Barbara Lochbihler: Frauenrechte verlangen Einsatz (113-117); 5.<br />

Kein Zustand dauert ewig - Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: Renate Wilke-Launer:<br />

Krieg gegen Frauen (126-131); Christa Randzio-Plath: Frauen gegen Krieg (132-137); Amsatou<br />

Sidibe: Genitalverstümmelung und Frauenrechte (143-146); 6. Worte bringen den Reis


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 153<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

nicht zum Kochen - Frauen auf dem Land, Frauen in den Städten: Birgit Rodenberg: Frauen<br />

und Armut (164-168); Rita Schäfer Geschlechterverhältnisse und Landwirtschaft in Afrika<br />

(169-172); Charna Furman: Frauen und Stadtentwicklung (192-196); 7. Uns kriegen sie nicht<br />

klein - Frauen, Weltkulturen und Empowerment: Katjana Amirpur: Frauen und Islam (204-<br />

298); Monika Griefahn: Kulturpolitik in islamischen Ländern ist (auch) Frauenförderung<br />

(212-215); Christa Randzio-Plath: Weit entfernt von einer Geschlechterdemokratie (219-225)<br />

Ana Silvia Monzon: Frauen und Macht in Guatemala (226-229) Irene Dankelman: Gender<br />

bestimmt die internationale Umweltbewegung (239-243). (ZPol, VS)<br />

[206-F] Rudolph, Brigitte; Klement, Carmen (Bearbeitung); Allmendinger, Jutta, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Transformation als Katalysator für weibliche Arbeitsmarkt-Inklusion oder Exklusion? Ideal<br />

und Realität von Geschlechtergleichheit in den EU-Beitrittsländern Polen, Tschechien und<br />

Ungarn<br />

INHALT: Angesichts der im Mai 2004 erfolgten EU-Erweiterung rücken insbesondere die östlichen<br />

Beitrittsländer vermehrt in die öffentliche Aufmerksamkeit. Das beantragte Vorhaben<br />

untersucht drei dieser Länder - Polen, Ungarn und Tschechien - und richtet seinen Blick auf<br />

das jeweilige Geschlechterverhältnis und die weibliche Arbeitsmarktpartizipation. Gefragt<br />

wird, ob Frauen eher Gewinnerinnen oder Verliererinnen der wirtschaftlichen Transformation<br />

seit 1989 sind und wie sich ihre gesellschaftliche Partizipation nach dem EU-Beitritt gestalten<br />

wird. Vorgesehen ist zum einen die Erstellung einer Literaturstudie zum aktuellen Forschungsstand,<br />

und zum anderen sollen ExpertInneninterviews mit Wissenschaftlerinnen und<br />

Politikerinnen aus den betreffenden Ländern und Vertreterinnen der EU durchgeführt werden.<br />

Diese Interviews sollen zum einen über den aktuellen wissenschaftlichen und politischen<br />

Diskurs wenige Monate nach der EU-Erweiterung Aufschluss geben, zum anderen sollen sie<br />

zur Herstellung bzw. Verfestigung der interdisziplinären Zusammenarbeit dienen. GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Polen, Tschechische Republik, Ungarn<br />

METHODE: Um die aufgeworfenen Fragen zu beantworten, ist eine ländervergleichende Sekundäranalyse<br />

aufgrund bereits vorhandener Forschung und der entsprechenden Literatur zum<br />

Thema Arbeitsmarkt und Sozialpolitik in den Ländern Polen, Ungarn und Tschechien geplant.<br />

Darüber hinaus sollen Veröffentlichungen aus Wissenschaft und Politik zum Thema<br />

EU-Osterweiterung und ihrer Bedeutungsrelevanz für die wirtschaftliche und ökonomische<br />

Lage von Frauen der genannten Länder einbezogen werden. Deutschland und die bisherigen<br />

EU-Mitgliedsländer würden bei einem solchen Ländervergleich zwischen Polen, Ungarn und<br />

Tschechien sozusagen als Kontrastfolie hinzugezogen werden. Über diese grundlagentheoretische<br />

Herangehensweise hinaus sind als Vorarbeit im Hinblick auf eine möglicherweise größer<br />

angelegte weiterführende empirische Forschung zum Thema der europäisch vergleichenden<br />

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ExpertInnen-Interviews geplant.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Institut für<br />

Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- FINANZIERER:<br />

Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />

Arbeitsbereich Prof.Dr. Wilkesmann, Prof.Ph.D. Allmendinger (Konradstr. 6, 80801 München)<br />

KONTAKT: Rudolph, Brigitte (Tel. 089-2180-3926,<br />

e-mail: brigitte.rudolph@soziologie.uni-muenchen.de)


154 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

[207-L] Rumpf, Mechthild; Gerhard, Ute; Jansen, Mechthild M. (Hrsg.):<br />

Facetten islamischer Welten: Geschlechterordnungen, Frauen- und Menschenrechte in der<br />

Diskussion, Bielefeld: transcript Verl. 2003, 316 S., ISBN: 3-89942-153-1<br />

INHALT: Mit den Terrorangriffen vom 11. September 2001 und der dadurch veränderten Weltlage<br />

ist einmal mehr deutlich geworden, wie wenig wir 'die Probleme anscheinend entfernter<br />

Regionen verstehen, wie wenig wir über den Islam und seine Welten, über die Musliminnen,<br />

die unter uns leben, wissen und wie notwendig zugleich eine kritische Reflexion über das<br />

Bild der so genannten westlichen Welt vor dem Hintergrund anderer Kulturen ist' (7). Diese<br />

Überlegungen waren Motiv und Fragestellung einer internationalen Konferenz, die vom Cornelia<br />

Goethe Centrum für Frauenstudien (CGC); in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale<br />

für politische Bildung (HLZ); im Oktober 2002 in Frankfurt a. M. durchgeführt wurde.<br />

Die Beiträge beschäftigen sich mit der Vielfalt des Islams und seinen unterschiedlichen<br />

Strömungen und thematisieren das Verhältnis von Islam, Geschlecht und Menschenrechten.<br />

Aus dem Inhaltsverzeichnis: Islam und Geschlechterordnungen. Konturen eines Konfliktfeldes:<br />

Mechthild Rumpf: Einleitung: 'Islam ist eine Religion'. Einsprüche gegen Kulturalisierung,<br />

Politisierung und männliche Deutungsmacht (13-31); Renate Kreile: Identitätspolitik,<br />

Geschlechterordnung und Perspektiven der Demokratisierung im Vorderen Orient (32-52);<br />

Ziba Mir-Hosseini: Neue Überlegungen zum Geschlechterverhältnis im Islam. Perspektiven<br />

der Gerechtigkeit und Gleichheit für Frauen (53-81); Menschenrechte und Geschlecht im islamischen<br />

Diskurs: Ute Gerhard: Einleitung: Menschenrechte sind Frauenrechte. Überlegungen<br />

zu Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit im Islam (85-102); Ann Elizabeth Mayer:<br />

Die Konvention über die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau und der politische<br />

Charakter 'religiöser' Vorbehalte (103-122); Heiner Bielefeldt: 'Westliche' versus 'islamische'<br />

Menschenrechte? Zur Kritik an kulturalistischen Vereinnahmungen der Menschenrechtsidee<br />

(123-142); Lise J. Abid: Die Debatte um Gender und Menschenrechte im Islam<br />

(143-162); Katajun Amipur: Sind Islam und Menschenrechte vereinbar? Zeitgenössische<br />

Menschenrechtsbegründungen: Von der demokratieorientierten Deutung des Korans zur Akzeptanz<br />

außer-religiöser Werte (163-178); Gabriele Britz: Verfassungsrechtliche Fragen islamischer<br />

Bekleidungsvorschriften für Frauen (179-191); Religiöse Orientierungen, Selbstkonzepte<br />

junger Musliminnen und islamische Bewegung: Mechthild Rumpf: Einleitung: Positionierung<br />

im islamischen Diskursfeld. Religiöses Selbstverständnis junger Musliminnen im<br />

Spannungsfeld von Identitätspolitik und multiplen Identitätskonstruktionen (195-218); Gerdien<br />

Jonker: Vor den Toren: Bildung, Macht und Glauben aus der Sicht religiöser muslimischer<br />

Frauen (219-241); Barbara Pusch: Neue muslimische Frauen in der Türkei. Einblicke in<br />

ihre Lebenswelt (242-256); Gritt Klinkhammer: Moderne Formen islamischer Lebensführung.<br />

Musliminnen der zweiten Generation in Deutschland (257-271); Yasemin Karakacoclu:<br />

Islam und Moderne, Bildung und Integration. Einstellungen türkisch-muslimischer Studentinnen<br />

erziehungswissenschaftlicher Fächer (272-289); Sigrid Nökel: Islam, Interkulturalität<br />

und Bio-Politik. Überlegungen zur Integration des Islams im europäischen Kontext (390-<br />

312). (ZPol, VS)<br />

[208-L] Scantlebury, Kathryn:<br />

Learning from flyy girls: feminist research ethics in urban schools, in: Forum Qualitative<br />

Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol.<br />

6/2005, No. 1, 8 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-05/05-1-32-d.htm)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 155<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

INHALT: "Feministische Forschungsethik ist insbesondere an Fragen der Identität und Subjektivität<br />

- bezogen auf den Forscher/die Forscherin und auf das Forschungssubjekt - interessiert.<br />

Feministische Forschung will transformativ sein, indem sie sich mit Ungerechtigkeiten gegen<br />

Mädchen und Frauen beschäftigt. Im Falle von afrikanisch-amerikanischen Mädchen, die<br />

städtische Schulen besuchen, ereignen sich diese Ungerechtigkeiten innerhalb und außerhalb<br />

des Klassenraums." (Autorenreferat)<br />

[209-L] Schäfer, Rita:<br />

Gender und ländliche Entwicklung in Afrika: eine kommentierte Bibliographie, (Spektrum :<br />

Berliner Reihe zu Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Entwicklungsländern, Bd. 75), Münster:<br />

Lit Verl. 2003, XVII, 448 S., ISBN: 3-8258-5053-6 (Standort: UB Bielefeld(361)-IA44<br />

8KA00S294(2))<br />

INHALT: "Diese kommentierte Bibliographie bietet einen umfassenden Überblick über den Forschungsstand<br />

zur Frauen- und Geschlechterforschung in ländlichen Gebieten Afrikas. Die<br />

Darstellung basiert auf der Auswertung von über 100 ethnologischen, soziologischen, agrarwissenschaftlichen<br />

und entwicklungspolitischen Fachzeitschriften. Darüber hinaus wurden<br />

zahlreiche Monographien und Sammelbände ausgewertet. Einzigartig ist die Dokumentation<br />

der veröffentlichten und unveröffentlichten Beiträge afrikanischer Wissenschaftlerinnen und<br />

Entwicklungsexpertinnen zur Thematik. indem diese Bibliographie europäische, amerikanische<br />

und afrikanische Literatur einbezieht, informiert sie mit über 1500 Titeln und Kommentaren<br />

in umfassender Weise über die Forschungserkenntnisse und Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Sie richtet sich daher an Wissenschaftler, Studierende und Mitarbeiter<br />

in Entwicklungsprojekten." (Autorenreferat)<br />

[210-F] Schwarzer, Beatrix, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Ruppert, Uta, Prof.Dr.rer.soc. (Betreuung):<br />

Verhältnisse von race und gender in Südafrika<br />

INHALT: Fragestellung: Welchen Veränderungen/ Kontinuitäten unterliegen die Kategorien race<br />

und gender im südafrikanischen Transformationsprozess und wie stehen diese Veränderungen/<br />

Kontinuitäten im Verhältnis? Hypothese: Die Veränderungen innerhalb der Kategorien<br />

wirken sich verstärkend/ abschwächend auf die Veränderung der anderen Kategorie aus.<br />

Deutlich wird dies vor allem im Bereich politischer Motivation und Bewegungen aber auch<br />

im Bezug auf Selbstbeschreibung/ Definition. These: Differenzierung der Selbstbeschreibungen<br />

und politischen Betätigungsfelder mit gleichzeitigen Kontinuitäten und Grenzziehungen.<br />

ZEITRAUM: 1988-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Südafrika<br />

METHODE: Beleuchtung des Zusammenhangs von Individuum - Gesellschaft mit Hilfe der<br />

ideologischen Staatsapparate von Althusser und dem Identitätsbegriff von Hall. Spezielle<br />

Gender-Betrachtung anhand verschiedener "black feminism" Theorien und Ansätze (z.B.<br />

Mohanty, Spivak ...). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,<br />

offen (jedes Editorial der Zeitschrift "Agenda"; Auswahlverfahren: total). Qualitatives<br />

Interview (Stichprobe: 20-30; Expertinnen, die Mitarbeiterinnen der Zeitschrift waren/<br />

sind; Auswahlverfahren: selektiert). Diskursanalyse (Material im Archiv von "Agenda", ansonsten<br />

Informationen aus Interviews; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.


156 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-04 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für vergleichende<br />

Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen Lehrstuhl Politikwissenschaft<br />

und politische Soziologie, insb. Entwicklungsländer (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt<br />

am Main); Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />

Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: bschwarzer@soz.uni-frankfurt.de)<br />

[211-L] Stillman, Linda J.:<br />

Culture and communication: a study of NGO woman-to-woman communication styles at the<br />

United Nations, Bonn 2005, IV, 255 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_online/phil_fak/2005/stillman_linda/0527.pdf)<br />

INHALT: Die Studie analysiert unter Berücksichtigung des jeweiligen kulturellen Hintergrunds<br />

das Kommunikationsverhalten zwischen Frauen, die bei nichtstaatlichen Organisationen<br />

(NGO) der Vereinten Nationen (UN) tätig sind. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet<br />

die Annahme, dass die Kultur die Ausgestaltung des Kommunikationsstils prägt. Demnach<br />

beeinflusst eine Vielzahl von Kommunikationsformen die Interaktionen unter Frauen, welche<br />

als Repräsentanten verschiedener NRO der UN im Hauptquartier in New York arbeiten. Die<br />

Ausführungen beginnen mit einem akademischen Überblick zu dem Untersuchungsgegenstand<br />

der Geschlechterkommunikation aus biologischer, soziologischer und kultureller Perspektive.<br />

Im Anschluss folgt eine Beschreibung des historischen Hintergrundes der heutigen<br />

Organisationsstruktur der UN und ihrer sechs Hauptorgane. Ferner werden jene Abteilungen<br />

und Konferenzen in der UN vorgestellt, die sich mit den rechtlichen und sozialen Belangen<br />

der Frauen befassen. Der daran anknüpfende empirische Teil der Untersuchung im Zeitraum<br />

von 2002 bis 2004 gliedert sich in die folgenden quantitativen und qualitativen methodischen<br />

Vorgehensweisen: (1) eine umfangreiche Befragung mittels Fragebogen im Rahmen einer alljährlichen<br />

internationalen Frauenkonferenz der UN, (2) teilnehmende Beobachtung bei drei<br />

weiteren Frauenkonferenzen sowie (3) vier Interviews mit UN/NRO-Vertreterinnen. Die<br />

Frauen stammen aus den sieben Kulturregionen Afrika (Sub-Sahara), Mittlerer Osten, Nordafrika,<br />

Ostasien und Pazifik, Südasien, Europa und Zentralasien, Lateinamerika und Karibik<br />

sowie Nordamerika (USA und Kanada). Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend<br />

mit Blick auf die Eingangshypothese erörtert. In einer Stellungnahme weist die<br />

Autorin darauf hin, dass ein verbessertes Bewusstsein für den Einfluss der Kultur auf die<br />

Kommunikationsstile die UN/NRO-Frauengemeinschaft bei ihrer Arbeit stärken würde.<br />

(ICG2)<br />

[212-F] Tuider, Elisabeth, Dr.; et alii (Bearbeitung):<br />

Geschlecht & Globalisierung "Identitäten und gesellschaftliche Verortungen im mexikanischen<br />

Transformationsprozess"<br />

INHALT: Die Vieldimensionalität der Globalisierungsprozesse bringt widersprüchliche und ungleichzeitige<br />

Konsequenzen mit sich: Verfestigung hierarchischer (Geschlechter- bzw. Hegemonial-)verhältnisse<br />

auf neuem ethnisierten Niveau und gleichzeitig Enthierarchisierung<br />

(vgl. Hannerz 1996, Lenz 2000); Deterritorialisierung, Entortung, transnationale Durchdrin-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 157<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

gung des Lokalen (Appadurai 1991) und Rückbindung ganzer Bevölkerungsgruppen, z.B.<br />

Flüchtlinge aus Lateinamerika, an das nationale Territorium (vgl. Baumann 1996). Im gesamten<br />

Forschungsprojekt wird der Fragen nachgegangen, ob durch die Globalisierungsprozesse<br />

die Grenzen zwischen den Geschlechtern und den Angehörigen unterschiedlicher kulturellethnischer<br />

Gruppen sozialstrukturell und kulturell uneindeutiger werden? Oder ob die weltweite<br />

Umstrukturierung von Arbeitsverhältnissen (am Bsp. der mexikanischen Maquiladora-<br />

Industrie und des Wissenschaftssystems) und der Abbau (bzw. weiterhin fehlende Aufbau)<br />

der sozialen Sicherungssysteme auf dem Rücken von Frauen und Menschen der Peripherie<br />

ausgetragen wird? Ausgehend von den politischen, ökonomischen und kulturellen Transformationsprozessen<br />

in Mexiko beinhaltet das Forschungsprojekt das Anliegen, die Auswirkungen<br />

dieser gesellschaftlichen Veränderungen auf vergeschlechtlichende und ethnifizierende<br />

Aspekte zu beleuchten. Im Fokus der Analyse stehen dabei die Alltagspraxen, Subjektpositionen<br />

und Identitätskonstruktionen vor dem Hintergrund der politischen und ökonomischen<br />

Transformationsprozesse in Mexiko. Diese sollen an der Schnittstelle von Geschlechtersoziologie,<br />

Transformations- und Wissenschaftsforschung, Cultural- und Postkolonial-Studies analysiert<br />

werden. Eine Gruppe von 12 Studierenden nimmt an diesem einjährigen Forschungsprojekt<br />

teil. Neben zwei vor- und einem nachbereitenden Seminar ist im Februar 2004 ein 3wöchiger<br />

Forschungsaufenthalt in Mexiko D.F. und San Christobal für die Datenerhebung<br />

geplant. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mexiko<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,<br />

Institut für Soziologie (Scharnhorststr. 121, 48151 Münster)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-83-23191, e-mail: tuider@uni-muenster.de)<br />

[213-L] Wacker, Marie-Theres; Kick, Hermes A. (Hrsg.):<br />

Frauenbewegung und Frauentheologie in Südkorea: gesammelte Beiträge, (Theologische<br />

Frauenforschung in Europa, Bd. 16), Münster: Lit Verl. 2004, XIV, 182 S., ISBN: 3-8258-7370-6<br />

(Standort: ULB Münster(6)-3F53122)<br />

INHALT: Mit dem vorliegenden Band gesammelter Veröffentlichungen der südkoreanischen<br />

Theologin wird ihr wissenschaftliches Lebenswerk für den deutschsprachigen Raum sichtbar<br />

gemacht und gewürdigt. Die Beiträge der Südkoreanerin spiegeln ihr Engagement für eine<br />

Kulturhermeneutik, die zu vermitteln hat zwischen Fremdem, ohne es zu nivellieren, und damit<br />

verwoben für eine Theologie, die die Stimmen von Frauen, vor allem der Entrechteten<br />

oder Marginalisierten, artikuliert. Der erste Beitrag bietet eine Gesellschaftsanalyse Südkoreas<br />

auf dem Weg von einem agrarischen Land der Zwei-Drittel-Welt zu einer führenden Wirtschaftsmacht<br />

in Ostasien und buchstabiert diesen Kontext geschlechtsspezifisch im Blick auf<br />

die koreanischen Frauen durch. Der zweite Beitrag situiert in diese Gesellschaftsanalyse hinein<br />

die Aufbrüche der christlichen Frauen in Korea. Im dritten Beitrag geht es um die spezifische<br />

Weise des Theologietreibens in der "Frauentheologie" Südkoreas, für die das Stichwort<br />

"Lebenshermeneutik" zentral ist. Der vierte Beitrag ist biographischer Art; er lässt im deutschen<br />

Sprachraum lebende feministische Theologinnen in Form von Interviews zum Thema<br />

des "Lebens mit Kindern" zu Wort kommen. Der fünfte Beitrag stellt eine exegetische "Miniatur"<br />

dar, in der sozialgeschichtliche Bibelauslegung mit interkultureller Hermeneutik verbunden<br />

ist. Die beiden letzten Beiträge kreisen um das Phänomen des Schamanismus und<br />

seine Bedeutung für die koreanische Gesellschaft. (ICA2)


158 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

5 Frauenbild und Geschlechtsrolle im interkulturellen Vergleich<br />

[214-L] Zwengel, Almut:<br />

Kampf für die eigene Unterdrückung?: das Engagement von Frauen für eine islamische<br />

Politik am Beispiel Algeriens, in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg.<br />

22/2004, H. 4, S. 77-91 (Standort: UustB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Frauen werden im Allgemeinen als Opfer islamischer Politik betrachtet. Dies scheint<br />

eine verkürzende und vereinfachende Sichtweise, angesichts der Tatsache, dass sich auch<br />

Frauen für eine solche Politik engagieren. Im Folgenden wird gefragt, mit welchen Chancen<br />

ein solches Engagement verbunden sein kann. Hierzu wird zunächst dargelegt, warum eine<br />

Politik im Sinne des Islam zumeist als frauenfeindlich eingeordnet wird. Dann wird exemplarisch<br />

der algerische Kontext unter besonderer Berücksichtigung der Stellung der Frau vorgestellt.<br />

Das Engagement von Frauen für eine islamische Politik wird auf diesen Kontext bezogen<br />

und zugleich in einer allgemeineren, grundsätzlichen Weise diskutiert. Das Fallbeispiel<br />

Algerien bietet sich an, da es im Hinblick auf diese Fragestellung bisher kaum betrachtet<br />

wurde. Außerdem scheint es nach den Anschlägen vom 11. September 2001 von besonderem<br />

Interesse. Auch in Algerien wurden und werden von, häufig in Afghanistan ausgebildeten,<br />

Kämpfern Massenmorde im Namen des Islam verübt. Es handelt sich hier allerdings um einen<br />

national begrenzten Konflikt, der nur vor dem Hintergrund der spezifischen algerischen<br />

Situation zu verstehen ist." (Autorenreferat)<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

[215-L] Almer, Daniela (Verf.v.Geleitworten,u.ä.); Ziegler, Petra (Verf.v.Geleitworten,u.ä.):<br />

30 Jahre Frauenhausbewegung in Europa, (Reihe Dokumentation, 28), Wien: Milena Verl.<br />

2004, 135 S., ISBN: 3-85286-121-7<br />

INHALT: Der dreißigste Jahrestag der Gründung des ersten europäischen Frauenhauses in London<br />

war der Anlass für die gleichnamige Fachtagung, die 2002 in Wien stattfand. Der Band<br />

vermittelt einen Überblick über Zahlen und Daten zum Thema Gewalt gegen Frauen und<br />

Kinder weltweit, die zeigen, wie aktuell das Problem nach wie vor ist. Zudem werden bestehende<br />

Initiativen und Maßnahmen gegen diesen Missstand skizziert. Außerdem werden die<br />

Aktivitäten, Erfolge und Schwierigkeiten ausgewählter, überwiegend bereits langjährig bestehender<br />

Frauenhäuser beziehungsweise Projekte und Initiativen vor dem Hintergrund der<br />

jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen in der Türkei, in Österreich, Großbritannien,<br />

Schweden, Ungarn und Kroatien umrissen. Im Anhang finden sich verschiedene Kontaktadressen<br />

zum Thema. Der Schwerpunkt der Publikation liegt auf der Situation in Europa. Aus<br />

dem Inhaltsverzeichnis: Christa Prets: Initiativen und Maßnahmen der Europäischen Union<br />

zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Kindern in der Familie (12-31); Carol Hageman-<br />

White: Gegen Gewalt an Frauen und Kindern handeln. Forschungsperspektiven im europäischen<br />

Maßstab (32-43); Gülsun Kanat: Erfahrungen aus der Arbeit in 'Mor Cati', autonomes<br />

Frauenhaus in der Türkei (44-52); Györgyi Toth: Gewalt gegen Frauen als Menschenrechtsverletzung<br />

(53-64); Neva Tölle: Gesellschaft im Umbruch: Frauenhausarbeit in Kroatien (65-<br />

70); Angela Beausang: Schwedische Perspektiven im Kampf gegen Gewalt an Frauen (71-<br />

77); Kate Arnot: 30 Jahre Frauenhäuser in Europa: Wie es begann (78-83); Rosa Logar: Glo-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 159<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

bal denken - lokal handeln. Die Frauenbewegung gegen Gewalt in Österreich (84-124). (ZPol,<br />

VS)<br />

[216-L] Budde, Gunilla-Friederike (Hrsg.):<br />

Frauen der Intelligenz: Akademikerinnen in der DDR 1945 bis 1975, (Kritische Studien zur<br />

Geschichtswissenschaft, 162), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003, 446 S., ISBN: 3-525-<br />

35143-7<br />

INHALT: Jenseits des nur quantitativen Blickes auf den Akademikerinnen-Anteil will die Autorin<br />

anhand von Qualifikations-, Berufs- und Karrierewegen empirisch untersuchen, 'wie weit (in<br />

der DDR) Emanzipationsrhetorik und Emanzipationsrealität auseinander klafften' (14). Budde<br />

verortet ihre Arbeit 'im Schnittfeld von Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte' (22); besonders<br />

in letzterer Hinsicht sucht sie stets auch den Kontrast zwischen den Akademikerinnen<br />

und ihren männlichen Kollegen. Gleiches gilt aber auch für die Gegensätze zwischen der<br />

DDR und der Bundesrepublik. Als Quellen wurden v. a. ministerielle Akten, Akten des ZK<br />

der SED, des FDGB, des DFD und der FDJ herangezogen, aber auch private Eingaben und<br />

Leserbriefe, die als 'Ersatzöffentlichkeit' (24) mitunter ebenso aufschlussreich seien. Zwei<br />

auflagenstarke Frauenzeitschriften als Beispiel für die staatlich gelenkten Medien werden ebenso<br />

analysiert wie belletristische Zeugnisse, Romane oder Spielfilme, insofern sie zur<br />

Zeichnung weiblicher Selbstbilder in der DDR geeignet erscheinen. Umfangreiches biografisches<br />

Material sowie zwanzig lebensgeschichtliche Interviews der Autorin sollen Lücken in<br />

den staatlichen Quellen schließen und zugleich als Korrektiv dienen. Aus dem Inhaltsverzeichnis:<br />

Vorstellungen und Vorkehrungen. Politik mit den 'Frauen der Intelligenz' Hofierte<br />

Außenseiter: Die 'Intelligenz' im 'Arbeiter- und Bauern-Staat' Zwischen Stolz und Vorurteil:<br />

Zum zwiespältigen Etikett 'Frauen der Intelligenz' Ein Fanal und die Folgen: Das 'Frauenkommunique'<br />

von 1961 Vorstufen und Variationen. Studium und neue Ausbildungswege<br />

Vorgeschichten: Studentinnen vor 1945 Die äStunde der Studentinnen'? Zur Zäsur 1945<br />

Klasse und Geschlecht: Grenzen des Elitenwechsels Bedarf und Bedürfnis: Studienfachwahl<br />

und Studienfachlenkung Andere Wege: Neue Aufstiegsschleusen Verwirklichungen und Veränderungen.<br />

Frauen in akademischen Berufen Wissenschaftlerinnen Richterinnen Ärztinnen<br />

Lehrerinnen Profession und Geschlecht: Feminisierung und Deprofessionalisierung Vereinbarungen<br />

und Verweigerungen. Akademikerinnen zwischen Familie und Karriere Das Ideal der<br />

Vereinbarkeit: Familienpolitische Vorstellungen Option oder Mythos? Familie und Karriere<br />

Karriereverweigerinnen: Fremd- und selbstgebremster Ehrgeiz (ZPol, VS)<br />

[217-L] Dietrich, Anette:<br />

Weiß-Sein und Geschlecht im Kontext des deutschen Kolonialismus, in: Hella Hertzfeldt,<br />

Katrin Schäfgen, Silke Veth (Hrsg.): GeschlechterVerhältniss : Analysen aus Wissenschaft, Politik<br />

und Praxis, Berlin: Dietz, 2004, S. 92-100, ISBN: 3-320-02055-2 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

31A9193)<br />

INHALT: Die Bedeutung des Kolonialismus in Deutschland wird aufgrund seiner vergleichbar<br />

kurzen Dauer meist als marginal eingeschätzt. Dennoch besitzt der Kolonialismus ein Strukturierungspotential<br />

für die deutsche Moderne, die Herausbildung des deutschen Nationalstaates<br />

und die Vorstellung eines nationalen homogenen "Weißen Raumes" bzw. die Konstruktion<br />

nationaler Identität, insbesondere aber auch für die entstehenden Rassediskurse in


160 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

Deutschland. Während im angloamerikanischen Raum eine unüberschaubare Menge an Forschungsarbeiten<br />

zum Kolonialismus und Postkolonialismus erschienen ist, beginnt in<br />

Deutschland erst allmählich eine Aufarbeitung des Kolonialismus und dessen Auswirkungen<br />

auf die Etablierung rassistischer Strukturen. Die Autorin diskutiert zunächst die Bedeutsamkeit<br />

des Kolonialismus für eine europäische bzw. deutsche Moderne und weist auf die enge<br />

Verbindung der Konstrukte von "Rasse", "Nation", "Geschlecht" und "Klasse" hin. Anschließend<br />

beschreibt sie die Partizipation von Frauen(verbänden) an der Ausgestaltung des kolonialen<br />

und nationalen Projektes und skizziert die Debatten der Frauenbewegung zur Problematik<br />

der "Mischehen" sowie zur Rolle der Frauen als Hüterinnen deutscher Kultur. (ICI2)<br />

[218-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Leitung):<br />

Frauenkultur im Nationalsozialismus in der Region. Eine empirische Studie über historisches<br />

und aktuelles Geschichtsbewusstsein<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: AGIP<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut<br />

für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111<br />

Oldenburg)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: ilse.droege.modelmog@uni-oldenburg.de)<br />

[219-F] Dröge-Modelmog, Ilse, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Nationalsozialismus und Gegenwart. Eine empirische Studie über historische und aktuelle<br />

Kulturmuster von Frauen in der Region<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut<br />

für Soziologie Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen (Postfach 2503, 26111<br />

Oldenburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: ilse.droege.modelmog@uni-oldenburg.de)<br />

[220-F] Gippert, Wofgang, Dr. (Bearbeitung); Kleinau, Elke, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Nation und Geschlecht. Konstruktionen nationaler Identität in Autobiographien deutscher<br />

Lehrerinnen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert<br />

INHALT: Ziel des Projektes ist es, aus der Perspektive historischer, interkulturell und international<br />

vergleichender Bildungsforschung einen Beitrag zur Konstruktion nationaler Identitäten<br />

in autobiographischen Zeugnissen von Lehrerinnen zu leisten. Ausgangspunkt der Überlegungen<br />

ist die These, dass Bildung im Prozess der nationalen Identitätsfindung eine entscheidende<br />

Rolle zukommt. Lehrerinnen war als so genannte Bildungs- bzw. Kulturträgerinnen eine<br />

wichtige Funktion bei der Konstruktion einer nationalen Identität zugedacht. Das Projekt<br />

will vor allem der Frage nachgehen, welche Bedeutung der Vorstellung von einem einheitlichen<br />

Nationalcharakter in den Autobiographien zugemessen wurde und wie dieser Konstruk-


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 161<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

tionsprozess in der Auseinandersetzung mit Fremden, die aus dem Konstrukt eines homogenen<br />

deutschen Nationalvolkes ausgeschlossen werden, verlief. ZEITRAUM: 1870-1918<br />

METHODE: Das Projekt folgt dem theoretisch-methodischen Ansatz einer "Sozialgeschichte in<br />

der Erweiterung", die sich unter dem Einfluss der Frauen- und Geschlechtergeschichte, der<br />

historischen Sozialisationsforschung und der Biographieforschung verstärkt den Menschen<br />

als HandlungsträgerInnen von Geschichte zugewandt hat.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik<br />

Abt. für Allgemeine Pädagogik (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4735, e-mail: elke-kleinau@web.de)<br />

[221-L] Heininger, Bernhard; Böhm, Stephanie; Sals, Ulrike (Hrsg.):<br />

Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion, (Geschlecht - Symbol - Religion, Bd.<br />

2), (5. Internationales Symposium "Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion",<br />

2003, Würzburg), Münster: Lit Verl. 2004, 123 S., ISBN: 3-8258-7812-0 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-relo430h468)<br />

INHALT: "Mit dem vorliegenden zweiten Band der Reihe 'Geschlecht - Symbol - Religion' präsentiert<br />

das Würzburger Graduiertenkolleg 'Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen<br />

Symbolsystemen' die Ergebnisse seines 5. Internationalen Symposiums, das unter dem<br />

Titel 'Machtbeziehungen, Geschlechterdifferenz und Religion' vom 16.- 18. Januar 2003 in<br />

Würzburg stattfand. Die Reihe der Beiträge zeigt, dass sich Vertreterinnen und (ein) Vertreter<br />

verschiedener Disziplinen zu einem fruchtbaren Dialog zusammengefunden haben: die Palette<br />

der Fächer reicht von der Vor- und Frühgeschichte und der Klassischen Archäologie über<br />

die Alttestamentliche und Neutestamentliche Exegese sowie die Fundamentaltheologie bis<br />

hin zur Ethnologie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bettina Arnold: Machtbeziehungen<br />

und Geschlechterdifferenz in der vorgeschichtlichen Eisenzeit Europas (9-34); Cornelia Isler-<br />

Kerényi: Gewalt, Geschlecht, Gesetz. Dionysos und die Vasenmaler Athens im 6. Jahrhundert<br />

v.Chr (35-54); Gerlinde Baumann: Gott als vergewaltigender Soldat im Alten Testament? Ein<br />

Vergleich von Jes 47,2f und Nah 3,4-7 (55-68); Mary E. Shields: 'Therefore, O Whore, Hear<br />

the Word of the Lord' (Ezek 16.35). Gender, Power and Identity Issues of the Biblical MarriageMetaphor<br />

in the Hebrew Prophets (69-86);Oda Wischmeyer: Machtverständnis und Geschlechterdifferenz<br />

im Urchristentum am Beispiel des Epheserbriefs (87-96); Raymund<br />

Schwager: Die Rolle der Geschlechterdifferenz im Kontext von Religion und Gewalt (97-<br />

106); Susanne Schröter: Religiöse Symbolik und soziale Praxis in Indonesien (107-124).<br />

[222-F] Jacobi, Juliane, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung im europäischen Vergleich<br />

INHALT: Geplant ist eine monographische Darstellung der Mädchen- und Frauenbildung im<br />

Kontext der neueren und neuesten Bildungsgeschichte in Europa. Dafür bedarf es zum einen<br />

noch ausführlicher Recherchearbeiten, für die ein Forschungsantrag in Vorbereitung ist. Auf<br />

der Grundlage der z.T. sehr verstreuten und methodisch von unterschiedlichen Ansätzen her<br />

entwickelten und bisher publizierten Einzelarbeiten sowie dem komparatistischen Ansatz, den<br />

die Bearbeiterin mit dem Band "Frauen und Schule" für die Berufsgeschichte der Lehrerinnen


162 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

im internationalen Vergleich vorgelegt hat, müssen zunächst die Forschungslücken systematisch<br />

ausgewiesen werden. Ausgewählte komparatistische Einzeluntersuchungen zum Thema:<br />

Hochschulzugang, Lehrerinnenbildung, Koedukation und Entwicklung der Bildungspartizipation<br />

im 20. Jahrhundert werden die Untersuchung strukturieren. Die Gastprofessur der Bearbeiterin<br />

an der Central European University ermöglicht es, eine gewisse Ausweitung der Perspektive<br />

auf Mittel- und Osteuropa vorzunehmen. (Magisterarbeitsthemen im Rahmen des<br />

Gender Studies Program). Der Schwerpunkt der Darstellung wird auf der zweiten Hälfte des<br />

19. und auf dem 20. Jahrhundert liegen.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut<br />

für Pädagogik Professur für Historische Pädagogik, Historische Sozialisationsforschung<br />

(Postfach 601553, 14415 Potsdam)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0331-977-2130, Fax: 0331-977-2089,<br />

e-mail: jacobi@rz.uni-potsdam.de)<br />

[223-F] Lichtenstern, Sonja (Bearbeitung); Matthes, Eva, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen deutscher und englischer Frauenbewegung<br />

um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert unter der Perspektive der Geschlechtertheorie<br />

INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der deutschen<br />

und englischen Frauenbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert unter der<br />

Perspektive der Geschlechtertheorie. Betrachtet man den aktuellen Stand der Forschung, so<br />

muss man feststellen, dass es sowohl zur deutschen als auch zur englischen Frauenbewegung<br />

eine Vielzahl von Untersuchungen gibt, dass sie sich jedoch fast alle jeweils auf die Nationalgeschichte<br />

beziehen und damit auch die vergleichende Perspektive außen vor bleibt. Untersuchungen<br />

zur englischen Frauenbewegung in deutscher Sprache liegen fast nicht vor. Gerade<br />

für die Pädagogik ist es jedoch ein Desiderat, ihre nationalen Perspektiven zu transzendieren<br />

und somit Übereinstimmungen und Unterschiede in den Entwicklungen klar herauszuarbeiten.<br />

Die leitenden Fragestellungen dieses Vergleichs-Projekts werden daher sein: Wie werden<br />

die differenztheoretischen Konzepte der Geschlechtertheorie jeweils begründet? Ist die Idee<br />

der "geistigen Mütterlichkeit" eine spezifisch deutsche? In wieweit wurde in den Konzepten<br />

der damaligen Frauenbewegung bereits über Geschlecht als soziale Konstruktion nachgedacht?<br />

ZEITRAUM: Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Deutschland, England<br />

METHODE: Texthermeneutik; Quellenkritik; Diskursanalyse<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl<br />

für Pädagogik (Universitätsstr. 10, 86159 Augsburg)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0821-598-5573 od. -5574, e-mail: eva.matthes@phil.uni-augsburg.de)<br />

[224-L] Mecke, Irmtraut:<br />

Zeitzeuginnen - arbeitslos: wie drei ostdeutsche Frauen die Wendezeit erlebten ; zwei Betrachtungsweisen,<br />

Hamburg: Diplomica 2004, 209, XXIV S., ISBN: 3-8324-7639-3 (Standort:<br />

SUB Hamburg(18)-A441952)


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 163<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

INHALT: "Drei Bewohnerinnen der ehemaligen DDR erleben die Wiedervereinigung beider<br />

deutscher Staaten und die Zeit danach, jede auf ihre Weise. Das, was sie verbindet, ihre Arbeitslosigkeit,<br />

trennt sie von anderen. Weil es außer diesen drei Frauen noch viele Betroffene<br />

- zu viele mit dieser Gemeinsamkeit - gibt, stellen sich eine Reihe von Fragen: etwa ob historische,<br />

milieubedingte oder gendertypische Prägungen zu den Handlungsformen und Reaktionen<br />

der Betroffenen auf den Verlauf ihrer Berufsbiographie führten; oder aber wie ihr Umgang<br />

mit Handlungsräumen vor, in und nach der Wende war und schließlich, inwieweit sich<br />

Entscheidungs- und oder Erleidensprozesse formiert haben. Einzelfalluntersuchungen nachgezeichneten<br />

Veränderungen im Gefüge von Lebensgemeinschaften und deren Auswirkungen<br />

helfen Einzelschicksale sozialgeschichtlich einzubinden. Dies wird im ersten Teil des Buches<br />

dargestellt. Als Quellenmaterial dienen fallinterne Kontrastierungen dreier Interviews, die in<br />

Form einer Gesamtkontrastierung im Rahmen einerwissenschaftlichen Studie herausgearbeitet<br />

worden sind, und die den zweiten Teil des Buches ausmachen." (Autorenreferat)<br />

[225-F] Notz, Gisela, Dr.phil. (Bearbeitung); Notz, Gisela, Dr.phil. (Leitung):<br />

Sozialdemokratinnen im Deutschen Bundestag 1957-1969<br />

INHALT: Untersucht wird die politische und wirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik<br />

Deutschland, die (Frauen)Politik der SPD in der Bundesrepublik Deutschland und spezielle<br />

Politikbereiche wie die Rolle der SPD bei atomarer Aufrüstung, Notstandsgesetzgebung, Familienpolitik<br />

etc. Biografien (Lebensgeschichten) von 12 Politikerinnen komplettieren das<br />

beabsichtigte Buch. ZEITRAUM: 1957-1969 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Interviews mit Zeitzeuginnen; Primär- und Sekundärliteratur; Biografien; Auswertung<br />

von Archivmaterial DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen.<br />

Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; ZeitzeugInnen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Historisches Forschungszentrum Forschungsabt.<br />

Sozial- und Zeitgeschichte (53170 Bonn)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-883467, e-mail: gisela.notz@fes.de)<br />

[226-L] Radonic, Ljiljana:<br />

Die friedfertige Antisemitin?: kritische Theorie über Geschlechterverhältnis und Antisemitismus,<br />

(Europäische Hochschulschriften. Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 508), Frankfurt am<br />

Main: P. Lang 2004, 178 S., ISBN: 3-631-53306-3 (Standort: UB Passau(739)-02MS3400R131)<br />

INHALT: "Sind Frauen ebenso antisemitisch wie Männer oder doch das friedfertige Geschlecht,<br />

wie Margarete Mitscherlich beteuert? Um das klären zu können, wird Freuds Weiblichkeitstheorie<br />

der heutigen Zeit angepasst, die Entstehung von Geschlechterrollen erörtert. Um den<br />

Antisemitismus von Frauen zu untersuchen, folgt eine Analyse des Phänomens Antisemitismus,<br />

gemäß den Erkenntnissen der Kritischen Theorie. Ein Überblick über Täterinnen im Nationalsozialismus<br />

und den Umgang der Frauenbewegung mit dem Thema Antisemitismus ermöglicht<br />

eine Theorie des weiblichen autoritären Charakters: Trotz ihrer oft beteuerten Friedfertigkeit<br />

funktioniert der Antisemitismus bei Frauen ebenso wie bei Männern. Bloß die In-


164 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

halte, welche auf Jüdinnen und Juden projiziert werden, unterscheiden sich entsprechend den<br />

unterschiedlichen Geschlechterrollen." (Autorenreferat)<br />

[227-L] Reizaki, Marina:<br />

Das weibliche Selbstbildnis auf Chios: verspielte Ikonen der Frauen in der Ägäis, (Frauenkulturen<br />

- Männerkulturen, Bd. 9), Münster: Lit Verl. 2002, 336 S., ISBN: 3-8258-5826-X (Standort:<br />

Bayer. SB München(12)-2003.919)<br />

INHALT: Die Dissertation rekonstruiert die "soziale Poetik" der Geschlechter in Griechenland.<br />

Nach diesem "kulturellen Modell" repräsentieren Männer den politischen Logos, wobei Frauen<br />

sich als schwarzgekleidet und klagend darstellen. Sie manipulieren und herrschen in einem<br />

magisch-religiösen Kulturbereich, in dem Hochzeit, Geburt, Tod und Auswanderung paradigmatisch<br />

ein bestimmtes, kosmisches Bild fragmentarisch wiederholen. Die Studie zeigt,<br />

dass im Süden von Chios, in einer endogamen Gesellschaft mit vielen spezifischen sozialen<br />

Merkmalen der Ägäis, die verschiedenen Ikonen von Frauen entgegen dieser Folklore nicht<br />

subordiniert, verborgen, domestiziert, zerbrochen und fragmentiert, sondern vielmehr durch<br />

gesellschaftliche und kulturelle weibliche Dominanz gekennzeichnet sind. Diese Gesellschaft<br />

stellt eine andere kulturelle Version von Identifizierungsvorbildern für Männer und Frauen<br />

dar als die des oben genannten Schwarz-Weiß-Modells und als die des europäischen 18. Jahrhunderts.<br />

Frauen in dieser Gesellschaft betonen die "ikonische" Seite ihrer Selbstdarstellung.<br />

Die Autorin resümiert, dass in diesem Fall die Rede nicht mehr von "sozialer Poetik" sein<br />

kann, sondern vielmehr von "Poesie der Zeit im Spiel um das Leben". Eine Poesie, die sich in<br />

den vielen performativ präsentierten Ikonen des Alltags ereignet. (ICA2)<br />

[228-F] Scheuer, Helmut, Prof.Dr.; Seibert, Peter, Prof.Dr. (Bearbeitung); Hertling, Anke, M.A.<br />

(Leitung):<br />

Automobile Reisekultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

INHALT: Automobilität und damit auch automobiles Reisen steht im Zusammenhang mit der<br />

spezifischen Zeiterfahrung der Moderne. Ausgehend von der Frage nach den neuen Möglichkeiten,<br />

die das Reisen mit dem Automobil im Gegensatz zum Reisen mit der Kutsche oder<br />

Eisenbahn eröffnet, sollen anhand von ausgewählten Reisetexten aus der frühen Automobilzeit<br />

spezifisch moderne Reiseparadigmen formuliert werden. Im Mittelpunkt stehen die Fragen<br />

nach den neuen Raum- und Zeitwahrnehmungen, deren literarische Repräsentation am<br />

Beispiel der im Text entworfenen Landschaftsbilder und der literarischen Konstituierung des<br />

Fremden. Neben den Reisetexten sollen auch die auf den Reisen entstandenen Filme unter<br />

diesen Gesichtspunkten analysiert werden. Einen besonderen Stellenwert bei der Untersuchung<br />

automobiler Reisetexte soll der Autorin und Rennfahrerin Clärenore Stinnes eingeräumt<br />

werden, die im Jahr 1927 eine automobile Weltreise unternimmt. Stinnes erfährt als<br />

"modernster Mädchentypus" sowohl vor und während als auch nach der Fahrt eine hohe Presseresonanz.<br />

Stehen reisende Frauen im 19. Jahrhundert noch unter dem Aspekt des Ausbruchs<br />

aus der Rolle der Hausfrau und Mutter in öffentlicher Diskussion, stellt sich die Frage nach<br />

dem sich verändernden Weiblichkeitsentwurf zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ausführlich<br />

soll dabei das im öffentlichen Diskurs dargestellte Bild der autofahrenden "Neuen Frau" hinsichtlich<br />

emanzipatorischer Konzepte untersucht werden. ZEITRAUM: Beginn des 20. Jahrhunderts


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 165<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hertling, A.: Representing<br />

gender. Automobility in discourse of femininity in the Weimar Republic. 2004, 6 p.<br />

Download: http://www.carstudies.de/gender/repr_gender/representinggender.pdf .<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung (Gottschalkstr.<br />

26, 34109 Kassel)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: hertling@uni-kassel.de)<br />

[229-F] Schoeps, Julius H., Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Georg Simmels Geschlechtertheorien im Fin de Siècle Berlin<br />

INHALT: Über mehr als 20 Jahre hat sich Georg Simmel mit Fragen zur Philosophie und Soziologie<br />

der Geschlechter auseinandergesetzt. Gegenstand des Projektes ist die erstmalige systematische<br />

Darstellung und Verknüpfung dieses anhaltenden Interesses mit den tief greifenden<br />

Umbrüchen in den Geschlechterverhältnissen an einem Knotenpunkt europäischer Modernisierung:<br />

der Großstadt Berlin des fin de siècle. Simmels kontinuierliche Beschäftigung mit<br />

den Geschlechterverhältnissen wird untersucht als ein Reflexionsprozess, an dessen Diskontinuitäten<br />

sich die realen gesellschaftlich-politischen Umbrüche in den Geschlechterverhältnissen<br />

abbildeten, die kulturell-intellektuellen Diskurse, die sie begleiteten sowie die biographische<br />

Erfahrung des älter werdenden Mannes. Für die Zwecke dieser Untersuchung werden<br />

vier Werkphasen unterschieden, für die - im Mannheimschen Sinn - Georg Simmels eigener<br />

sozialer, politischer und kultureller Ort herausgearbeitet werden soll. Das Projekt ist interdisziplinär<br />

angelegt: Es ist ebenso Teil der Geschichte der Soziologie, wie der Kultur- und Geschlechtergeschichte.<br />

Leitende Hypothese des Projektes ist, dass Geschlecht in dem Maße an<br />

systematischer Bedeutung für die Konstruktion und Analyse von gesellschaftlicher Wirklichkeit<br />

gewinnt, wie im Zuge gesellschaftlicher Modernisierung Geschlechterrollen sich pluralisieren,<br />

in sich brüchig und zum Feld sozialer, politischer und kultureller Auseinandersetzung<br />

werden." (Autorenreferat) GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität<br />

Potsdam (Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0331-28094-0, Fax: 0331-28094-50,<br />

e-mail: moses@mmz.uni-potsdam.de)<br />

[230-L] Schwarzer, Alice:<br />

Alice im Männerland: eine Zwischenbilanz, München: Droemer Knaur 2004, 419 S., ISBN: 3-<br />

426-77681-2<br />

INHALT: Würde das Wort 'Frau' durch 'Jude' oder 'Schwarzer' ersetzt, wäre die Diskriminierung<br />

offensichtlich und der Aufschrei groß, meint Schwarzer. Sie kann diese Behauptung gut belegen,<br />

nicht nur bei Themen wie Prostitution oder Abtreibung. Schwarzer hat für dieses Buch<br />

Beiträge der vergangenen 30 Jahre zusammengefasst und kommentiert. Dokumentiert werden<br />

damit die Bestrebungen der deutschen Frauen nach Gleichberechtigung und der Anteil, den<br />

Schwarzer selbst daran hatte. Leider muss sie auch immer wieder das Scheitern beschreiben,<br />

so wie im Fall der Politikerinnen Schwaetzer und Süßmuth, oder die Arroganz der vermeint-


166 <strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

lich Bessergestellten wie die der Kanzlergattin Schröder-Köpf. Meinungsfreudig wie man es<br />

von ihr kennt, schreibt Schwarzer außerdem u. a. über Recht und Gerechtigkeit (und zeigt,<br />

dass Gerichte mitunter Frauen eindeutig benachteiligen), Frauen und die Bundeswehr, die<br />

Gotteskrieger und den Schleier sowie über Krieg und Frieden. (ZPol, VS)<br />

[231-L] Stambolis, Barbara:<br />

Zum Wandel der Geschlechtertopographie am Beispiel männlicher und weiblicher Klubs, in:<br />

Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg.<br />

23/2005, H. 1, S. 114-128 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Der Wunsch nach weiblicher Selbstorganisation findet sich sowohl in Zeugnissen der<br />

bürgerlichen Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts als auch in Selbstzeugnissen von Politikerinnen<br />

des 20. Jahrhunderts, im Zusammenhang der zweiten Frauenbewegung und weiblicher<br />

Service-Klubs der Gegenwart, deren deutsche Anfänge in der Weimarer Republik liegen. Als<br />

Beispiel für eine Selbstorganisation von Frauen untersucht der Beitrag die weibliche Klubbewegung,<br />

die in den vereinigten Staaten seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert eine zunehmende<br />

Rolle spielte und sich im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auch in Europa verbreitete.<br />

Die Überlegungen verdeutlichen, dass weibliche Klubs als eine Reaktion auf die Ausgrenzung<br />

von Frauen aus männlichen Netzwerken zu werten sind, wie u.a. am Beispiel des Berliner<br />

Soroptimist-Klubs oder Zonta aufgezeigt wird. Abschließend geht der Beitrag auf die<br />

weiblichen Service-Klubs der Gegenwart ein, die heute internationale mehrere Hunderttausende<br />

Mitglieder umfassende Organisationen darstellen. (ICH)<br />

[232-F] Weber, Ines, Dr. (Bearbeitung):<br />

Una lex de viris et de feminis (Ein Gesetz über Männer und Frauen). Zur Religions- und<br />

Gesellschaftsgeschichte der Ehe im frühen Mittelalter<br />

INHALT: Form der Eheschließung im frühen Mittelalter; Frage nach beteiligten Personen; Konsequenzen<br />

für das Verständnis ehelicher Delikte; Beteiligung verschiedener sozialer Gruppen;<br />

Auswirkungen auf die Struktur des frühen Mittelalters. ZEITRAUM: 6. bis 13. Jahrhundert<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa<br />

METHODE: Religions-, Gesellschafts-, Sozial-, Kulturgeschichte<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: erscheint in der Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters.<br />

Stuttgart 2005.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 1998-07 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Tübingen, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Mittlere<br />

und Neuere Kirchengeschichte (Liebermeisterstr. 12, 72076 Tübingen)<br />

[233-F] Wunder, Anke (Bearbeitung); Hering, Sabine, Univ.-Prof.Dr.phil. (Betreuung):<br />

Mobilisierung und Demobilisierung von Frauenarbeit nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />

INHALT: keine Angaben


<strong>soFid</strong> Frauen- und Geschlechterforschung 2005/2 167<br />

6 Historische Frauenforschung und Geschlechterforschung<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft,<br />

Fach Erziehungswissenschaft Lehrstuhl Sozialpädagogik, insb. Bildungs- und Erziehungsarbeit<br />

mit Mädchen und Frauen (Adolf-Reichwein-Str. 2, 57068 Siegen)<br />

KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0271-740-4245 o. -4485, Fax: 0271-740-2504,<br />

e-mail: hering@paedagogik.uni-siegen.de)


Register 169<br />

Hinweise zur Registerbenutzung<br />

Sachregister<br />

Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.<br />

Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.<br />

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch<br />

Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.<br />

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig<br />

zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.<br />

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit<br />

vom jeweiligen Zusammenhang.<br />

• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.<br />

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich<br />

bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.<br />

Personenregister<br />

Aufgeführt sind<br />

• bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;<br />

• bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.<br />

Institutionenregister<br />

Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer<br />

oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im<br />

Register.<br />

Sortierung<br />

Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert.<br />

Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe<br />

Z.<br />

Nummerierung<br />

Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur-<br />

und Forschungsnachweise.


Personenregister 171<br />

A<br />

Abu Sharkh, Miriam 55<br />

Ahrens, Petra 56<br />

Aithal, Vathsala 178<br />

Algan, Yann 117<br />

Allmendinger, Jutta 124, 179, 206<br />

Almer, Daniela 215<br />

Al-Rebholz, Anil 180<br />

Althans, Birgit 151<br />

Angelo, Silvia 118<br />

Apedjinou, Dela 181<br />

Atmaca, Delal 182<br />

B<br />

Bachmann, Ruth 57<br />

Baer, Susanne 58<br />

Baethge, Martin 122<br />

Baiker-Birk, Renate 65<br />

Baillod, Jürg 74<br />

Bartjes, Heinz 82<br />

Bauer, Ingrid 1<br />

Baur, Christine 119<br />

Baykan, Aysegul 183<br />

Beaufays, Sandra 2<br />

Beblo, Miriam 92<br />

Becker-Schmidt, Regina 3, 4, 65<br />

Beck-Gernsheim, Elisabeth 5, 184<br />

Beer, Ursula 6<br />

Behning, Ute 59<br />

Belinszki, Eszter 185<br />

Bender, Stefan 83<br />

Berghan, Sabine 92<br />

Beuth, Kirsten 152<br />

Biermann, Ingrid 62<br />

Blome, Eva 63<br />

Blossfeld, Hans-Peter 163<br />

Boeckle, Bettina 7<br />

Böhm, Stephanie 221<br />

Böhmann, Marc 153<br />

Borgwardt, Rafaela 64<br />

Bradley, Harriet 186<br />

Braidotti, Rosi 8<br />

Braig, Marianne 187<br />

Brandt, Oliver 154<br />

Braun, Angelika 166<br />

Personenregister<br />

Braun, Friederike 9<br />

Brömer, Philip 10<br />

Brückner, Margrit 96<br />

Brunner, Josi 65<br />

Brunzema, Imke 65<br />

Budde, Gunilla-Friederike 216<br />

Bühlmann, Felix 147<br />

Burbach, Christiane 11<br />

Burdewick, Ingrid 155<br />

Burgdorf, Mirjam 65<br />

Busse, Anja 120<br />

Bütikofer, Aline 71<br />

Butler, Judith 5, 12, 13<br />

C<br />

Cahuc, Pierre 117<br />

Caio, Andrea 65<br />

Cileli, Serap 188<br />

Cornelißen, Waltraud 111, 154<br />

D<br />

Daniels, Judith 66<br />

Dieterle, Annegret 121<br />

Dietrich, Anette 217<br />

Döge, Peter 14<br />

Doll-Tepper, Gudrun 99<br />

Dorgerloh, Annette 152<br />

Dressel, Christian 111<br />

Drobnic, Sonja 88<br />

Dröge-Modelmog, Ilse 156, 218, 219<br />

Duval, Bettina 15<br />

E<br />

Ebach, Judith 67<br />

Ebeku, Kaniye S. A. 189<br />

Ebeling, Kirsten Smilla 16<br />

Edinger, Michael 68<br />

Eichholz, Erik 64<br />

Eichler, Margrit 190<br />

Eickhorst, Andreas 157<br />

Elling, Agnes 158<br />

Epiney, Astrid 114<br />

Erfmeier, Alexandra 63


172 Personenregister<br />

F<br />

Fasting, Kari 191<br />

Ferro, Katarina 192<br />

Feuerbach, Susanne 69<br />

Fischer, Ute Luise 159<br />

Flaake, Karin 160<br />

Fleischer, Eva 119<br />

Franzke, Astrid 70<br />

Freitag, Namara 122<br />

Freivogel, Elisabeth 74<br />

Frey, Michael 123<br />

Frink, Helen H. 162<br />

Fuchs, Judith 190<br />

Fuchs, Stefan 193<br />

G<br />

Gartner, Hermann 124<br />

Genenger-Stricker, Marianne 105<br />

Gerfin, Michael 71<br />

Gerhard, Ute 207<br />

Germer, Andrea 194<br />

Gippert, Wofgang 220<br />

Goeke, Stephanie 72<br />

Gottschall, Karin 129<br />

Gotzmann, Helga 70<br />

Gramespacher, Elke 73<br />

Grimm, Natalie 122<br />

Grüning, Juliane 81<br />

Grunow, Daniela 163<br />

Guggisberg, Jürg 74<br />

Gülcher, Nina 63<br />

H<br />

Hamm, Bernd 201<br />

Hammer, Veronika 125, 126<br />

Hanson, Sandra 193<br />

Hartmann-Tews, Ilse 195<br />

Hasenjürgen, Brigitte 105<br />

Haubner, Angela 164<br />

Haug, Frigga 165<br />

Hauser, Kornelia 17<br />

Healy, Geraldine 186<br />

Heilmann, Christa M. 166<br />

Heininger, Bernhard 221<br />

Heinrich, Monika 127<br />

Heinz, Kathrin 18<br />

Heinze, Anja 128<br />

Heitzmann, Karin 75, 76<br />

Helduser, Urte 19<br />

Hennige, Ute 121<br />

Henninger, Annette 129<br />

Hering, Sabine 233<br />

Hertling, Anke 167, 228<br />

Hertzfeldt, Hella 20<br />

Heß-Meining, Ulrike 111<br />

Hildebrandt, Karin 77<br />

Hochheiser, Katrin 78<br />

Hofmeister, Sabine 115<br />

Höhn, Charlotte 80<br />

Holfert, Claudia 68<br />

Holland-Cunz, Barbara 30, 79<br />

Hullen, Gert 80<br />

Hüning, Hasko 123<br />

Husel, Gaby 67<br />

I<br />

Incesu, Fatma 196<br />

Inden-Heinrich, Helga 81<br />

J<br />

Jacobi, Juliane 222<br />

Jansen, Mechthild M. 207<br />

Jepsen, Maria 130<br />

Jungwirth, Ingrid 21<br />

K<br />

Kabs, Kai 82<br />

Karrer, Christina 199<br />

Kaschuba, Gerrit 82<br />

Kassner, Karsten 14<br />

Katz, Christine 81<br />

Keller, Heidi 157<br />

Kennelly, Ivy 193<br />

Kick, Hermes A. 213<br />

Kießler, Otfried 131<br />

Kirschbaum, Almut 123<br />

Kirschenbauer, Annette 132<br />

Klaus, Elisabeth 22<br />

Klein, Michael 126<br />

Kleinau, Elke 220<br />

Klement, Carmen 206<br />

Kletzing, Uta 56, 58<br />

Knab, Maria 82<br />

Knapp, Gudrun-Axeli 23, 65<br />

Koch, Sabine C. 133<br />

Kocher, Eva 134<br />

Kohlmann, Annette 83<br />

Köllhofer, Nina 30, 79


Personenregister 173<br />

Kopel, Mechthild 135, 197<br />

Kortendiek, Beate 84<br />

Krais, Beate 2<br />

Krattiger, Barbara 147<br />

Kröhnert-Othmann, Susanne 65<br />

Krones, Tanja 24<br />

Kruse, Lenelis 133<br />

Kugelmann, Claudia 168<br />

Kühl, Jutta 56<br />

Kunze, Jan-Peter 85<br />

Kupfer, Antonia 198<br />

Kurtz, Beate 142<br />

L<br />

Lang, Stefan 83<br />

Lehmann, Jasmin 66<br />

Leitner, Andrea 25, 136<br />

Lenz, Ilse 65<br />

Ley, Katharina 199<br />

Lichtenstern, Sonja 223<br />

Liebsch, Katharina 26<br />

Lievenbrück, Berthild 53<br />

Lindecke, Christiane 137<br />

Linder, Wolf 148<br />

Lipke, Isabel 182<br />

Löchel, Rolf 30, 79<br />

Lohel, Vera 111<br />

Löther, Andrea 86, 87<br />

Löw, Christine 27<br />

Lübke, Valeska 169<br />

Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang 179<br />

M<br />

Maier, Friederike 138<br />

Maihofer, Andrea 28, 29<br />

Mailbeck, Dieter 170<br />

Maltry, Karola 30, 79<br />

Marjanen, Katja 88<br />

Marx, Daniela 19<br />

Maschewsky, Kris 190<br />

Maschewsky-Schneider, Ulrike 190<br />

Matthes, Eva 223<br />

Matthies, Hildegard 139<br />

May, Michael 89<br />

Mayer, Marion 81<br />

Mecke, Irmtraut 224<br />

Mettler-von Meibom, Barbara 140<br />

Metz-Göckel, Sigrid 90<br />

Meuser, Michael 31, 32, 91<br />

Midori, Ito 200<br />

Miemietz, Bärbel 171<br />

Mischau, Anina 66<br />

Mogge-Grotjahn, Hildegard 33<br />

Moket, Soraya 201<br />

Mühlberger, Ulrike 141<br />

Mukherjee, Nupur 186<br />

Müller, Petra 142<br />

Müller, Stephanie 67<br />

Müller, Ulrich 172<br />

Müller, Ulrike 152<br />

Müller, Ursula 34, 65<br />

N<br />

Nadai, Eva 147<br />

Naumann, Ingela 92<br />

Neissl, Julia 1<br />

Nestvogel, Renate 181<br />

Neusüß, Claudia 91<br />

Nguedjeu Nkwenkam, Angeline 202<br />

Nickel, Hildegard Maria 123<br />

Niranjana, Tejaswini 203<br />

Nohr, Barbara 93<br />

Notz, Gisela 94, 225<br />

O<br />

Oberth, Christa 173<br />

Odierna, Simone 95<br />

Oppenheimer, Christa 96<br />

P<br />

Pasero, Ursula 35, 97<br />

Paulitz, Tanja 19<br />

Pechan, Jutta 143<br />

Pfister, Gertrud 99, 168<br />

Piek, Nadine 65<br />

Pinkvoss, Kirsten 65<br />

Pinl, Claudia 98<br />

Pleiss, Cordula 38<br />

Plogstedt, Sibylle 144<br />

Pohl, Rolf 36<br />

Polzin, Silja 65<br />

Priddat, Birger P. 97<br />

Pühl, Katharina 19<br />

Puigvert, Lídia 5, 37, 204<br />

R<br />

Radonic, Ljiljana 226<br />

Radtke, Sabine 99


174 Personenregister<br />

Randzio-Plath, Christa 205<br />

Rausch, Renate 30, 79<br />

Rautenstrauch, Christina 65<br />

Reckmeyer, Anne 65<br />

Reizaki, Marina 227<br />

Resch, Marianne 38<br />

Richter, Sigrun 176<br />

Rodenstein, Marianne 39<br />

Roemheld, Regine 100<br />

Roloff, Christine 101<br />

Rose, Barbara 40<br />

Rossie, Ute 65<br />

Rost, Harald 163<br />

Rothmayr, Christine 57<br />

Ruckdeschel, Kerstin 80<br />

Rudolph, Brigitte 206<br />

Ruf, Michael 7<br />

Ruiz Ben, Esther 145<br />

Rumpf, Mechthild 207<br />

Ruokonen-Engler, Minna-Kristiina 174<br />

Rupp, Marina 108, 163<br />

Ruppert, Uta 210<br />

S<br />

Sals, Ulrike 221<br />

Sander, Elisabeth 67<br />

Sandführ, Stefan 65<br />

Sauer, Birgit 59, 102<br />

Scantlebury, Kathryn 208<br />

Schabus, Melitta 41<br />

Schäfer, Rita 209<br />

Schäfgen, Katrin 20<br />

Schambach, Gabriele 14<br />

Schär Moser, Marianne 74<br />

Schenk, Chris 103<br />

Scheuer, Helmut 228<br />

Schinzel, Britta 42, 43<br />

Schmähl, Winfried 104<br />

Schmidt, Angelika 76, 127<br />

Schmidt-Koddenberg, Angelika 105<br />

Schmitz, Sigrid 43, 175<br />

Schnatmeyer, Dagmar 146<br />

Schneider, Werner 170<br />

Schober, Paul 119<br />

Schoeps, Julius H. 229<br />

Scholz, Sylka 44<br />

Schubert-Lehnhardt, Viola 106<br />

Schulz, Florian 163<br />

Schulz, Ulrike 65<br />

Schulze, Eva 107<br />

Schüring, Thomas 65<br />

Schwarzer, Alice 230<br />

Schwarzer, Beatrix 210<br />

Sczesny, Sabine 9<br />

Seibert, Peter 228<br />

Selent, Petra 101<br />

Siegel, Tilla 132<br />

Sievers, Andrea 64<br />

Smasal, Kerstin 63<br />

Smolka, Adelheid 108<br />

Smykalla, Sandra 63<br />

Sommerbauer, Jutta 45<br />

Sommerfeld, Peter 147<br />

Speng, Maria 176<br />

Spreyermann, Christine 57, 109<br />

Stahlberg, Dagmar 9<br />

Stambolis, Barbara 231<br />

Steffen, Isabelle 148<br />

Steinhilber, Beate 121<br />

Stiegler, Barbara 110<br />

Stillman, Linda J. 211<br />

Strub, Silvia 71, 149<br />

Sturm, Gabriele 46<br />

Stürzer, Monika 111<br />

Stutz, Heidi 74, 149<br />

Stutzer, Erich 112<br />

T<br />

Taufkirch, Tina 173<br />

Terlinden, Ulla 47, 48, 113<br />

Theuerkauf, Sarah 114<br />

Thiem, Anja 81, 115<br />

Thiessen, Barbara 18<br />

Thimm, Caja 133<br />

Tuider, Elisabeth 212<br />

V<br />

Veth, Silke 20, 93<br />

Vieth, Joensa A. 65<br />

Villa, Paula-Irene 49, 50<br />

Vinçon, Inge 153<br />

Voss, Anja 177<br />

Voß, Heinz-Jürgen 51<br />

W<br />

Wachendorf, Petra 64<br />

Wacker, Marie-Theres 213<br />

Walter, Willi 52


Personenregister 175<br />

Warnke, Krista 53<br />

Weber, Ines 232<br />

Weide, Alexandra 82<br />

Welger, Andrea 15<br />

Wendebourg, Elisabeth 65<br />

Wersig, Maria 92<br />

Wichterich, Christa 116<br />

Wissmann, Judith 74<br />

Wobbe, Theresa 62, 77, 78<br />

Wolf, Elke 128<br />

Wolf, Karin 111<br />

Wolfsberger, Margit 192<br />

Wollrad, Eske 54<br />

Wunder, Anke 233<br />

Y<br />

Young, Brigitte 182<br />

Z<br />

Ziegler, Petra 215<br />

Zimmermann, Caroline 65<br />

Zipprich, Christa 168<br />

Zwengel, Almut 214


Sachregister 177<br />

A<br />

Abgeordneter 68, 78, 225<br />

Adoleszenz 160<br />

Afrika 189, 199, 201, 202, 209, 210, 211,<br />

214<br />

Afrikaner 181, 208<br />

Afrika südlich der Sahara 199, 202, 209,<br />

210, 211<br />

agenda setting function 176<br />

Aggression 36<br />

AIDS 199<br />

Akademikerin 37, 57, 109, 198, 204, 216<br />

Akteur 46, 62, 135<br />

Algerien 214<br />

allein erziehender Elternteil 125, 126<br />

Alltag 14, 170, 181, 199<br />

alte Bundesländer 144, 193<br />

Alter 33<br />

alter Mensch 168<br />

Altersgrenze 104<br />

Altersversorgung 104<br />

Androzentrismus 190<br />

Angestellter 133<br />

Antidiskriminierungsgesetz 55, 110<br />

Antike 171, 221, 227<br />

Antirassismus 27<br />

Antisemitismus 226<br />

arabische Länder 201, 214<br />

Arbeit 7, 20, 94, 114, 134, 145, 149, 205,<br />

233<br />

Arbeitnehmer 134<br />

Arbeitsamt 142<br />

Arbeitsanforderung 123<br />

Arbeitsbedingungen 96, 137<br />

Arbeitsförderung 142<br />

Arbeitsforschung 134, 145<br />

Arbeitsgesellschaft 94<br />

Arbeitsmarktentwicklung 138<br />

Arbeitsmarktforschung 138<br />

Arbeitsmarktpolitik 106, 142, 197<br />

Arbeitsmarktsegmentation 136<br />

Arbeitsmarkttheorie 138<br />

Arbeitsmigration 184<br />

Arbeitsorganisation 123<br />

Arbeitsplatz 58, 122, 144<br />

Sachregister<br />

Arbeitsplatzsicherung 130<br />

Arbeitspolitik 94, 123<br />

Arbeitspsychologie 38<br />

Arbeitsrecht 92, 134<br />

Arbeitsteilung 6, 14, 40, 44, 88, 94, 119,<br />

130, 136, 149, 163, 200<br />

Arbeitsverhältnis 76, 127, 149, 212<br />

Arbeitswelt 119, 121<br />

Arbeitszeit 35, 135<br />

Arbeitszeitflexibilität 123<br />

Armut 55, 75, 76, 118, 141, 149, 205<br />

Asien 61, 178, 180, 188, 194, 196, 200,<br />

203, 211, 213, 215, 221<br />

Attac 152<br />

Attribution 166<br />

Ausbeutung 8, 184<br />

Ausbildung 111, 198<br />

Ausländer 184<br />

außerschulische Bildung 202<br />

Auszubildender 143<br />

Autopoiesis 139<br />

B<br />

Baden-Württemberg 73, 86, 112<br />

bauliche Umwelt 48<br />

Bayern 86, 108<br />

Bedeutung 9<br />

Beeinflussbarkeit 176<br />

befristetes Arbeitsverhältnis 127<br />

Behinderung 111<br />

Benachteiligtenförderung 214<br />

Benchmarking 135<br />

Beratungsstelle 108<br />

Berichterstattung 77<br />

Berlin 129, 151, 172, 229<br />

berufliche Integration 118, 138, 141, 149<br />

beruflicher Aufstieg 68, 78, 146<br />

berufliche Selbständigkeit 76, 129<br />

berufliches Selbstverständnis 127<br />

berufliche Weiterbildung 105, 122, 125,<br />

126, 142<br />

Berufsaussicht 121, 173, 206<br />

Berufsbildung 121, 154<br />

Berufseinmündung 121<br />

Berufsfeld 132


178 Sachregister<br />

Berufsfindung 121, 154<br />

Berufskonzept 147<br />

Berufsmobilität 193<br />

Berufsnachwuchs 57, 70, 109<br />

Berufsorientierung 154, 161<br />

Berufsrolle 185<br />

Berufssituation 131<br />

Berufstätigkeit 88<br />

Berufswahl 67, 119, 143, 154, 161, 171,<br />

173<br />

Berufswunsch 154<br />

Beschäftigung 35<br />

Beschäftigungsform 130<br />

Beschäftigungspolitik 76, 118<br />

Betrieb 120, 123, 124, 128, 135, 137, 144,<br />

150<br />

betriebliche Sozialpolitik 137<br />

Betriebsrat 137<br />

Bevölkerungsentwicklung 80<br />

Bibel 221<br />

Bild 227<br />

Bildung 7, 18, 111, 188, 199, 202, 205,<br />

222<br />

Bildungschance 121, 214<br />

Bildungsniveau 188, 204<br />

Bildungswesen 85<br />

Bioethik 24<br />

Biographie 156, 174, 220<br />

Biologie 16, 53, 175<br />

biologische Faktoren 16<br />

Biologismus 110, 175<br />

Biomedizin 43<br />

Bremen 86<br />

Budget 60, 106<br />

Bundesanstalt für Arbeit 142<br />

Bundesrat 68<br />

Bundestag 68, 225<br />

Bundeswehr 230<br />

Bürgerbeteiligung 189<br />

bürgerliche Gesellschaft 6<br />

Bürgertum 183<br />

C<br />

Christentum 221<br />

Computer 65, 173<br />

computervermittelte Kommunikation 169<br />

Curriculum 65<br />

D<br />

Daten 197<br />

Datenaufbereitung 190<br />

Datengewinnung 190<br />

Datenverarbeitung 190<br />

DDR 162, 216, 224<br />

Dekonstruktivismus 1, 22, 45, 175<br />

Delikt 232<br />

Demobilisierung 233<br />

Demokratisierung 30, 55, 59, 106, 201,<br />

207<br />

Deutscher 220<br />

Deutsches Kaiserreich 220<br />

deutsche Sprache 9<br />

Deutsches Reich 229, 233<br />

Deutschland 223<br />

deutschsprachige Schweiz 109<br />

Deutschunterricht 153<br />

Diagnostik 24<br />

Dialog 12, 37, 204<br />

Dienstleistung 132<br />

Distinktion 97<br />

Doppelrolle 119<br />

Dorf 115<br />

dritte Generation 164<br />

Drittes Reich 218, 219<br />

Dritte Welt 184, 205<br />

Dual Career Couple 179<br />

E<br />

Ehe 26, 61, 92, 194, 232<br />

Ehemann 149<br />

Ehepaar 179<br />

Ehre 188<br />

Ehrenamt 99, 105, 147<br />

Eigenarbeit 94<br />

Einfluss 10, 128, 132<br />

Einkommen 111, 119<br />

Einkommenspolitik 136<br />

Einkommensumverteilung 71<br />

Einkommensunterschied 76, 136<br />

Einstellung 80, 176, 193<br />

Einstellungsänderung 176<br />

Eisenbahn 167<br />

Electronic Learning 43<br />

Elektroindustrie 135<br />

Eltern-Kind-Beziehung 80<br />

Elternschaft 157<br />

Emotionalität 15, 97, 102, 166


Sachregister 179<br />

Empfängnisverhütung 160, 172<br />

Empowerment 39, 72, 84, 178, 199, 202<br />

Engagement 111, 147<br />

Entberuflichung 147<br />

Entwicklungshilfe 7, 100<br />

Entwicklungshilfepolitik 209<br />

Entwicklungsland 61, 178, 180, 187, 188,<br />

196, 199, 201, 202, 203, 209, 210,<br />

211, 212, 214, 215, 221<br />

Entwicklungspolitik 183, 187, 205, 209<br />

Erfahrung 181<br />

Erfolgskontrolle 59<br />

Erkenntnis 3<br />

Erkenntnisinteresse 4<br />

Erkenntnistheorie 3<br />

Erleben 157<br />

Erster Weltkrieg 233<br />

Erwerbsarbeit 6, 47, 88, 159<br />

Erwerbsbeteiligung 76, 104, 122, 130,<br />

132, 141, 148<br />

Erwerbsform 129<br />

Erwerbslosigkeit 149<br />

Erwerbstätigkeit 85, 88, 111, 112, 200<br />

Erwerbsverlauf 129<br />

Erziehung 7, 130, 162<br />

Erziehungswissenschaft 14<br />

Ethik 208<br />

ethnische Gruppe 181, 186, 212<br />

ethnische Herkunft 105<br />

Ethnizität 23, 27, 158, 174, 186, 203<br />

EU 61, 62, 100, 118, 119<br />

EU-Beitritt 183, 188<br />

EU-Erweiterung 206<br />

Europa 61, 90, 114, 206, 211, 217, 222,<br />

231<br />

europäische Sozialpolitik 118<br />

Europäisches Recht 114<br />

Europaparlament 100<br />

Europapolitik 30<br />

EU-Vertrag 100<br />

Evaluation 57, 109<br />

evangelische Kirche 117<br />

EWWU 118<br />

Exklusion 66, 76, 158, 183, 186, 206, 231<br />

Expertenbefragung 79<br />

F<br />

Fachbereich 64<br />

Fachhochschule 86<br />

Familie 14, 20, 40, 52, 80, 85, 88, 108,<br />

110, 111, 119, 126, 135, 145, 156,<br />

162, 163, 179, 188, 194, 216<br />

Familienplanung 24, 172<br />

Familienpolitik 80, 88, 137<br />

Familienrecht 92, 134<br />

Familienzusammenführung 61<br />

Fan 168<br />

Fernsehen 14, 171<br />

Fernsehserie 166<br />

Fernuniversität 65<br />

Figuration 85<br />

Finnland 88<br />

Forschung 2, 18, 52, 134, 208<br />

Forschungsansatz 19, 21, 28, 44, 51, 54,<br />

190<br />

Forschungsbericht 190<br />

Forschungsdokumentation 190<br />

Forschungsgegenstand 38<br />

Forschungspolitik 90<br />

Forschungspraxis 19, 190<br />

Forschungsprojekt 113, 119<br />

Forschungsstand 14, 29, 32, 138, 145, 206<br />

frankophones Afrika 201, 202, 214<br />

Frauenbeauftragte 101<br />

Frauenberuf 68, 147<br />

Frauenbewegung 24, 30, 33, 39, 48, 50,<br />

79, 91, 116, 119, 144, 165, 183, 196,<br />

204, 213, 217, 223, 226, 230<br />

Frauenfeindlichkeit 182<br />

Frauenförderung 58, 63, 70, 86, 87, 89, 99,<br />

103, 142, 146, 182, 195<br />

Frauenhaus 84, 108, 215<br />

Frauenorganisation 116, 134, 145, 204,<br />

211, 217, 231<br />

Freimaurer 231<br />

Führungskraft 99, 140, 146<br />

Führungsposition 99, 140<br />

Fundamentalismus 180, 196<br />

Fußball 168<br />

G<br />

Gartenbau 152<br />

Gehalt 145<br />

Gehirn 175<br />

geistige Behinderung 72<br />

Gender Mainstreaming 1, 11, 18, 25, 31,<br />

33, 35, 39, 56, 58, 59, 66, 73, 76, 81,<br />

89, 90, 91, 97, 98, 100, 101, 103, 106,


180 Sachregister<br />

110, 119, 134, 136, 142, 146, 150,<br />

195, 197<br />

Generation 80, 156<br />

generatives Verhalten 24, 172<br />

Gentechnologie 152<br />

Gerechtigkeit 18, 230<br />

Gerichtsentscheidung 74<br />

geringfügige Beschäftigung 130<br />

Geschäftsführung 144<br />

Geschäftspolitik 142<br />

Geschichtsbewusstsein 218<br />

Geschichtswissenschaft 1, 194<br />

Geschlechterpolitik 91<br />

Geschlechterverteilung 68<br />

Gesellschaft 28, 30, 42, 50, 51, 54, 79,<br />

112, 148, 213, 232<br />

Gesellschaftsordnung 46<br />

Gesellschaftstheorie 29<br />

Gesellschaftswissenschaft 23<br />

Gesetzesvollzug 77<br />

gesetzliche Regelung 77, 108<br />

Gesundheit 7, 80, 96, 111, 190<br />

Gesundheitspolitik 106<br />

Gesundheitsvorsorge 168<br />

Gesundheitswissenschaft 190<br />

Gewalt 20, 36, 52, 96, 102, 108, 111, 188,<br />

199, 205, 214, 215, 221<br />

Gewaltbereitschaft 36, 168<br />

Gewerkschaft 95, 186<br />

Gewerkschaftsarbeit 95<br />

Gewerkschaftspolitik 186<br />

Gleichberechtigung 35, 62, 68, 69, 93, 99,<br />

103, 110, 149, 190, 207, 213, 231<br />

Gleichheit 23, 37, 62<br />

Gleichstellungsstelle 74, 101<br />

Globalisierung 5, 8, 27, 30, 35, 55, 62,<br />

116, 184, 205, 212<br />

Goffman, E. 28<br />

Griechenland 227<br />

Großbritannien 21, 186, 215, 223<br />

Großstadt 172<br />

Grundschule 176<br />

Gruppe 46, 232<br />

Guerilla 196<br />

H<br />

Habitus 14, 126<br />

Hamburg 64, 129<br />

Handlung 15<br />

Handlungsorientierung 26, 94<br />

Handlungsspielraum 160<br />

Hardware 42<br />

Hauptschule 73, 153<br />

Hausarbeit 6, 47, 88, 130, 184<br />

Hausfrau 165<br />

Haushaltspolitik 60, 106<br />

Hegemonie 32, 44<br />

Heirat 61, 184, 232<br />

Heiratsmigration 61<br />

Hermeneutik 213<br />

Herrschaft 23, 46<br />

Hessen 96<br />

Hilfeleistung 40<br />

historische Sozialforschung 194<br />

hoch Qualifizierter 87<br />

Hochschule 2, 18, 57, 63, 64, 65, 66, 70,<br />

86, 87, 89, 101, 109, 113, 198<br />

Hochschullehrer 57, 198<br />

Hochschulpolitik 20, 86, 101<br />

Hochschulrecht 89<br />

Hochschulverwaltung 101<br />

Hochschulzugang 222<br />

Homosexualität 32, 63, 160<br />

Humanismus 8<br />

Humankapital 91, 126<br />

I<br />

Identifikation 15<br />

Identitätsbildung 10, 220<br />

IG Metall 95<br />

Image 227<br />

Implementation 57, 70, 91, 142, 197<br />

Index 197<br />

Indien 178, 203<br />

Indikatorensystem 197<br />

Individuum 46, 50<br />

Indonesien 221<br />

Industrialisierung 187<br />

Industriegesellschaft 138<br />

Industriestaat 148<br />

Informatik 42, 43, 145<br />

Information 67<br />

Informationsberuf 122<br />

Informationsquelle 197<br />

Informationstechnik 175<br />

Informationstechnologie 145<br />

Information und Dokumentation 171<br />

informeller Sektor 202


Sachregister 181<br />

informelle Struktur 97, 202<br />

Inklusion 158, 183, 186, 206<br />

Innovationsfähigkeit 132<br />

Institutionalisierung 62<br />

Institutionalismus 59<br />

institutionelle Faktoren 102<br />

Intellektueller 180<br />

Interaktion 211<br />

interdisziplinäre Forschung 3<br />

Interdisziplinarität 3, 29, 43, 198<br />

interkulturelle Faktoren 151, 166, 184<br />

interkulturelle Kommunikation 105<br />

interkultureller Vergleich 113<br />

internationale Politik 39<br />

internationales Abkommen 182<br />

internationale Wirtschaftsbeziehungen 182<br />

internationale Zusammenarbeit 113<br />

Internet 15, 65, 169<br />

interpersonelle Kommunikation 133<br />

Intervention 176<br />

Islam 117, 207, 214<br />

Islamismus 196<br />

IT-Beruf 67, 122, 129, 132, 173<br />

IT-Branche 132<br />

J<br />

Japan 194, 200<br />

Journalismus 22, 64, 129<br />

Journalist 171, 185<br />

Judentum 221<br />

Judenverfolgung 226<br />

Jugend 164<br />

Jugendhilfe 33<br />

Jugendlicher 26, 151, 155, 158, 160, 164,<br />

177<br />

Junge 154<br />

junger Erwachsener 95, 121, 168<br />

K<br />

Kamerun 202<br />

Kapitalismus 8, 23, 94<br />

Karibischer Raum 203<br />

Karriere 2, 68, 78, 97, 198<br />

Kategorie 10, 29, 32<br />

katholische Kirche 117<br />

Kind 53, 130, 151, 176<br />

Kinderlosigkeit 112<br />

Kinderwunsch 80, 172<br />

Klassifikation 21<br />

Kleinbetrieb 144<br />

Kleinkind 157<br />

Kloster 1<br />

Koedukation 153, 176, 222<br />

Kognition 9<br />

kognitive Faktoren 10<br />

Kollektiv 144<br />

Kolonialismus 217<br />

Kommentar 114<br />

Kommerzialisierung 61<br />

Kommunalpolitik 59, 69<br />

Kommunalverwaltung 77<br />

Kommunikation 211<br />

Kommunikationswissenschaft 1, 22<br />

Komponist 53<br />

Konferenz 211<br />

Konfliktbereitschaft 120<br />

Konfliktbewältigung 120<br />

Konfliktregelung 46<br />

Konfliktverhalten 120<br />

Konsens 223<br />

Konstruktion 133<br />

Konstruktivismus 19, 28, 50, 177<br />

Körper 3, 151, 160, 169<br />

Körperlichkeit 43, 151<br />

Kosten-Nutzen-Analyse 35<br />

Kraftfahrzeug 167, 228<br />

Kreisverwaltung 77<br />

Krieg 20, 205<br />

Kriegsverbrechen 36<br />

Kritische Theorie 226<br />

Kroatien 215<br />

Kultur 7, 54, 205, 211, 218<br />

kulturelle Faktoren 211, 227, 229<br />

kulturelle Identität 117, 212<br />

kulturelles System 219<br />

kulturelles Verhalten 211, 219<br />

kulturelle Vielfalt 211<br />

Kulturkritik 1, 17<br />

Kündigungsschutz 74, 117<br />

Kunst 152, 171<br />

Künstler 53<br />

Kurde 180, 196<br />

Kurdistan 196<br />

L<br />

Landesverwaltung 77<br />

ländliche Entwicklung 209<br />

Landwirtschaft 205


182 Sachregister<br />

Lateinamerika 61, 187, 203, 211, 212<br />

Leben 13<br />

Lebenslauf 156, 162, 199, 224<br />

Lebensperspektive 69, 152<br />

Lebenssituation 72, 96, 115, 126, 162,<br />

164, 170, 172, 181<br />

Lebensweise 111, 163<br />

Lebenswelt 213<br />

Legislaturperiode 78<br />

Legitimation 16<br />

Lehramt 66<br />

Lehre 65<br />

Lehrer 220<br />

Lehrerbildung 66, 222<br />

Leiharbeit 127<br />

Leistungsorientierung 159<br />

Leistungssport 191<br />

Leitbild 200<br />

Lernen 65, 178<br />

Lernprozess 82<br />

Leseverhalten 153<br />

Liberalisierung 182<br />

Liberalismus 180<br />

Liebe 6, 165, 194<br />

Literatur 152, 153, 165, 167, 171, 190,<br />

227, 228<br />

Literaturwissenschaft 1<br />

Lohn 71, 74, 123, 135<br />

Lohnarbeit 94<br />

Lohnhöhe 114, 134, 149<br />

Lohnpolitik 123<br />

Lohnunterschied 71, 124, 128, 149<br />

M<br />

Macht 3, 20, 44, 85, 140, 192, 205, 221<br />

Mädchen 15, 33, 67, 154, 160, 161, 168,<br />

171, 173, 177, 208, 222<br />

Makroebene 138<br />

Management 101, 135, 146<br />

Managementansatz 146<br />

Mann 10, 32, 47, 52, 57, 58, 69, 82, 85,<br />

93, 107, 109, 111, 112, 117, 119, 124,<br />

136, 154, 159, 163, 169, 170, 171, 231<br />

Männerberuf 68, 143, 161, 173<br />

Männlichkeit 9, 14, 17, 32, 34, 36, 37, 44<br />

Markt 123<br />

Marokko 201<br />

Massenmedien 14, 168<br />

Materialismus 8<br />

Mathematik 66<br />

Mecklenburg-Vorpommern 115<br />

Medien 7, 20, 22<br />

Medienberuf 67<br />

Medizin 4<br />

Medizintechnik 24<br />

Mehrebenenanalyse 42<br />

Mehrfachbelastung 127<br />

Mensch 16<br />

Menschenhandel 100<br />

Menschenrechte 62, 100, 188, 189, 205<br />

Mentalität 140<br />

Mentoring 57, 67, 70, 86, 87, 95, 109<br />

Messung 71<br />

Metallindustrie 135<br />

Methodologie 4, 190<br />

Metropole 48, 183<br />

Mexiko 187, 212<br />

Migrant 61, 164, 174, 184<br />

Migration 5, 8, 14, 27, 33, 105, 174, 181,<br />

184<br />

Mikroebene 138<br />

Minderheit 186<br />

Mitbestimmung 99<br />

Mittelalter 1, 232<br />

Mittelamerika 187, 203, 212<br />

Mobilisierung 233<br />

Mobilität 167<br />

Modellversuch 67, 99, 108<br />

Moderne 203, 217<br />

Modernisierung 12, 192, 200, 229<br />

Moral 26<br />

Motiv 107<br />

Motivation 67, 95, 107, 181, 210<br />

Multimedia 122<br />

Museum 1<br />

Musik 53, 203<br />

Muslim 207<br />

Mutter 83, 126, 149, 194, 200<br />

Mütterlichkeit 223<br />

Mutterschaft 83<br />

Mythos 227<br />

N<br />

nachhaltige Entwicklung 48<br />

Nachkriegszeit 233<br />

Nahost 180, 188, 196, 211, 215<br />

Nation 55, 217, 220<br />

nationale Identität 220


Sachregister 183<br />

Nationalismus 203<br />

Nationalsozialismus 218, 219, 226<br />

Natur 16<br />

Naturschutz 81<br />

Naturwissenschaft 1, 4, 43, 67<br />

neoklassische Theorie 138<br />

Neoliberalismus 30, 183<br />

Netzgemeinschaft 169<br />

Netzwerk 15, 65, 67, 99<br />

neue Bundesländer 78, 125, 126, 144, 162,<br />

193, 224<br />

neue Medien 65, 173<br />

New Economy 97<br />

Nichterwerbstätigkeit 130<br />

nichtstaatliche Organisation 211<br />

Niederlande 3, 122<br />

Niedersachsen 70<br />

Nomadismus 8<br />

Non-Profit-Organisation 95<br />

Nordafrika 201, 209, 211, 214<br />

Nordamerika 21, 23, 54, 193, 198, 208,<br />

211<br />

Nordrhein-Westfalen 84, 129, 181<br />

Norm 62, 114<br />

Norweger 191<br />

O<br />

Obdachlosigkeit 84<br />

Objektivität 34<br />

OECD 117<br />

öffentliche Ausgaben 60<br />

öffentliche Förderung 81<br />

öffentlicher Dienst 77, 137<br />

öffentlicher Haushalt 60, 106<br />

öffentlicher Sektor 134<br />

öffentliche Verwaltung 56, 91<br />

Öffentlichkeit 47, 48, 115, 189<br />

Öffentlichkeitsarbeit 56<br />

Ökonomie 8, 148<br />

ökonomische Faktoren 148<br />

ökonomische Theorie 41, 138<br />

Oper 53<br />

Opfer 108<br />

Organisationen 97, 139, 150, 196<br />

Organisationsanalyse 99<br />

Organisationshandeln 66<br />

Organisationskultur 64, 91<br />

Organisationspsychologie 38<br />

Organisationsstruktur 97<br />

organisatorischer Wandel 91<br />

Orientierung 67<br />

Ostafrika 209<br />

Ostasien 194, 200, 211, 213<br />

Österreich 60, 75, 76, 91, 101, 119, 136,<br />

141, 215<br />

Osteuropa 61, 62, 206<br />

P<br />

Pädagogik 223<br />

Paradigma 23, 167<br />

Parlament 68, 78<br />

Partnerschaft 129, 170<br />

Patriarchat 32, 34, 46<br />

Pazifischer Raum 192<br />

Personaleinstellung 64<br />

Personalentwicklung 81, 101, 135<br />

Personalpolitik 63, 124, 198<br />

Personalrat 137<br />

Persönlichkeitsmerkmal 166<br />

Philosophie 64, 229<br />

Polen 91, 206<br />

Politik 30, 55, 62, 68, 79, 102, 148, 155,<br />

189, 214<br />

Politiker 68, 78<br />

Politikwissenschaft 30<br />

politische Aktivität 95<br />

politische Bewegung 49, 180, 210<br />

politische Bildung 59, 91<br />

politische Einstellung 59<br />

politische Entscheidung 90<br />

politische Entwicklung 180, 201<br />

politische Faktoren 58, 148<br />

politische Herrschaft 217<br />

politischer Wandel 5, 13, 192<br />

politische Situation 225<br />

politische Strategie 20, 26, 103, 116, 142<br />

politisches Verhalten 214<br />

politische Theorie 103<br />

Politisierung 76<br />

Popkultur 203<br />

Postmoderne 12, 39, 45, 50, 164<br />

postsozialistisches Land 91, 206, 215<br />

Praxis 20, 103<br />

Praxisbezug 51<br />

private Vorsorge 104<br />

Privathaushalt 80, 88, 179<br />

Privatsphäre 1, 47, 48, 129<br />

Privatwirtschaft 91, 134, 137


184 Sachregister<br />

Produktivität 124<br />

Professionalisierung 144, 145, 147<br />

Programmentwicklung 90<br />

prosoziales Verhalten 40<br />

Prostitution 96, 194<br />

Protestantismus 117<br />

Psychoanalyse 226<br />

Puritanismus 26<br />

Q<br />

qualitative Methode 79<br />

R<br />

Radikalismus 180<br />

Rahmenbedingung 108, 128, 182<br />

Rasse 7, 21, 23, 54, 210, 217<br />

Rassismus 21, 54, 217<br />

Ratifizierung 55<br />

Raum 49<br />

Raumnutzung 115<br />

Raumordnung 115<br />

Raumplanung 14<br />

realer Sozialismus 162<br />

Realität 206<br />

Recht 62, 114, 117, 134, 207<br />

Rechtsauslegung 114<br />

Rechtspolitik 91<br />

Rechtsprechung 114<br />

Rechtstatsache 77<br />

Region 218, 219<br />

regionaler Unterschied 172<br />

Reise 167, 228<br />

Rekrutierung 78<br />

Religion 54, 105, 117, 162, 205, 221, 232<br />

religiöse Bewegung 26<br />

Rentenversicherung 104<br />

Rentner 162<br />

Repräsentation 175<br />

Reproduktion 24, 44<br />

Reproduktionsmedizin 24<br />

Republik Südafrika 199, 210<br />

Rezension 12<br />

Rezeption 153, 171<br />

Rezipientenforschung 22<br />

Rhein-Main-Gebiet 96<br />

Richtlinie 114<br />

Rollenbild 47<br />

Rollenverteilung 179<br />

Rollenzuschreibung 166<br />

S<br />

Salutogenese 157<br />

Schamanismus 213<br />

Schiedsverfahren 74<br />

Schienenverkehr 123<br />

Schulabschluss 112<br />

Schule 73, 91, 208<br />

Schüler 153, 176<br />

Schülerin 67<br />

Schulklasse 176<br />

Schwangerschaft 24<br />

Schwangerschaftsabbruch 24, 172<br />

Schweden 91, 100, 197, 215<br />

Schweiz 57, 71, 74, 86, 87, 101, 109, 146,<br />

147, 148, 149<br />

Science Fiction 152<br />

Segregation 66, 130, 145, 146, 154<br />

Sekundarstufe I 153<br />

Selbständiger 133<br />

Selbstbestimmung 72<br />

Selbstbewusstsein 160<br />

Selbstbild 157, 174, 210, 227<br />

Selbstdarstellung 151, 227<br />

Selbsthilfe 82, 126<br />

Selbstorganisation 144, 181, 231<br />

Sexualität 7, 16, 26, 36, 44, 46, 160, 188,<br />

194, 203<br />

sexuelle Belästigung 36, 74, 134, 168, 191<br />

sexueller Missbrauch 36, 63, 191<br />

Sicherheit 96<br />

Simmel, G. 229<br />

Sinn 159<br />

Sklaverei 203<br />

Software 42, 145<br />

Sozialarbeit 33, 89, 96, 147<br />

soziale Anerkennung 121<br />

soziale Bewegung 49, 55, 82, 116, 210<br />

soziale Beziehungen 40, 85, 115<br />

soziale Differenzierung 139<br />

soziale Entwicklung 112<br />

soziale Faktoren 139, 148<br />

soziale Gerechtigkeit 100<br />

soziale Integration 181<br />

soziale Klasse 23, 217<br />

soziale Konstruktion 19, 21, 22, 25, 26,<br />

28, 50, 54, 158, 168, 169, 177, 178,<br />

223


Sachregister 185<br />

soziale Lage 61, 172, 183, 188, 196<br />

soziale Mobilität 49, 193<br />

soziale Norm 13<br />

soziale Partizipation 181, 189<br />

soziale Position 124, 138, 188, 214<br />

sozialer Aufstieg 216<br />

sozialer Konflikt 46<br />

sozialer Raum 169<br />

sozialer Status 61<br />

soziale Sicherung 75, 92, 111, 130, 149,<br />

212<br />

soziales Netzwerk 97<br />

soziales Problem 46<br />

soziales Verhalten 59, 188<br />

soziale Ungleichheit 23, 33, 48, 55, 71, 75,<br />

184, 189<br />

soziale Unterstützung 82<br />

soziale Wahrnehmung 169<br />

Sozialgeschichte 64, 194<br />

Sozialisationsforschung 50<br />

Sozialkapital 125, 126<br />

Sozialpädagogik 96<br />

Sozialplanung 69<br />

Sozialrecht 92, 134<br />

Sozialstruktur 14, 29, 42, 213<br />

Sozialwissenschaft 14, 23, 29, 64<br />

Sozialzeit 147<br />

soziokulturelle Faktoren 179<br />

Soziologie 14, 32, 229<br />

soziologische Theorie 27<br />

sozioökonomische Faktoren 179<br />

sozioökonomische Lage 172<br />

Spanien 91, 122, 204<br />

SPD 225<br />

Spielfilm 7, 168<br />

Spiritualität 152<br />

Sport 99, 158, 168, 177, 195<br />

Sportler 191<br />

Sportpädagogik 168<br />

Sportunterricht 73<br />

Sportverband 99<br />

Sportverein 168<br />

Sprache 9, 190, 211<br />

Sprachgebrauch 9<br />

Sprachverhalten 153<br />

Sprechen 166<br />

Staat 55, 102<br />

Stadt 48, 113, 183<br />

Städtebau 59<br />

Stadtentwicklung 48<br />

Stadtplanung 14, 48, 205<br />

Stadtverkehr 48<br />

Stellenbesetzung 63<br />

Stereotyp 82, 158, 175, 176, 227<br />

Steuerrecht 92<br />

Steuersystem 92<br />

Stiftung 107<br />

Strukturpolitik 197<br />

Studentin 216<br />

Studienfach 67<br />

Studiengang 86<br />

Studienwahl 66, 67<br />

Subjekt 8, 49<br />

Subjektivität 8, 50<br />

Subsidiaritätsprinzip 92<br />

Südasien 61, 178, 203, 211<br />

Süddeutschland 133<br />

Südkorea 213<br />

südliches Afrika 199, 210<br />

Südostasien 221<br />

Symbol 48<br />

T<br />

Tarifvertrag 135<br />

Team 133<br />

Technik 18, 42, 131<br />

Technikfeindlichkeit 131<br />

Technikgenese 4, 42<br />

technische Ausbildung 67<br />

technischer Beruf 67, 161<br />

Teilzeitarbeit 35, 88, 127, 130, 145, 148<br />

Telearbeit 127, 145<br />

Telekommunikation 122<br />

Terrorismus 214<br />

Text 153, 228<br />

Theologie 1, 171, 213<br />

Theoriebildung 17, 23, 24<br />

Theorie-Praxis 13, 39, 49, 58<br />

Thüringen 77, 78<br />

Tier 16<br />

Tochter 164<br />

Tradition 26<br />

traditionelle Gesellschaft 214<br />

Transport 167<br />

Tschechische Republik 206<br />

Türkei 180, 188, 196, 215


186 Sachregister<br />

U<br />

Übergangsarbeitsmarkt 130<br />

Umweltschutz 81, 205<br />

Umweltschutzorganisation 81<br />

Ungar 185<br />

Ungarn 206, 215<br />

Ungleichheit 35, 66, 128, 193<br />

UNO 39, 211<br />

Unterbeschäftigung 149<br />

Unterdrückung 214<br />

Unterentwicklung 205<br />

Unterhalt 92<br />

Unternehmen 71, 97, 120, 128, 131, 135,<br />

150<br />

Unternehmensberatung 132<br />

Unternehmensgründung 162<br />

Unternehmenspolitik 128<br />

Unternehmer 144<br />

Unterricht 64, 171, 176<br />

Urbanität 48<br />

Urgesellschaft 221<br />

USA 21, 23, 54, 193, 198, 208<br />

Utopie 17, 94, 152<br />

V<br />

Vater 157<br />

Verband 81, 99<br />

Verein 231<br />

Verfassung 59<br />

Verfassungsrecht 134<br />

Vergewaltigung 36<br />

Verkehr 48, 167<br />

Verkehrsmittel 228<br />

Vermögen 179<br />

Versorgung 178<br />

Vertrauen 15<br />

Verwaltung 100<br />

Verwaltungshandeln 56<br />

Viktimisierung 184<br />

Virtualisierung 8<br />

virtuelle Gemeinschaft 15<br />

virtuelle Realität 8, 15, 169<br />

Völkermord 226<br />

Volkswirtschaft 138<br />

Vorbild 117, 179<br />

Vorschulalter 53<br />

W<br />

Wahrheit 34<br />

Wahrnehmung 166<br />

Wasser 178<br />

Weimarer Republik 228<br />

Weiterbildung 111, 145<br />

Weltgesellschaft 30, 55<br />

Welthandel 205<br />

Weltwirtschaft 182<br />

Wende 224<br />

Wertorientierung 80<br />

Wertwandel 179<br />

Westafrika 209<br />

Westeuropa 62<br />

westliche Welt 47<br />

Widerstand 116<br />

Wiederaufbau 233<br />

Wiedervereinigung 162<br />

wirtschaftliche Lage 225<br />

Wirtschaftsentwicklung 138<br />

Wirtschaftspolitik 60, 76, 118<br />

Wirtschaftszweig 71<br />

Wissen 3, 4, 82<br />

Wissenschaft 3, 4, 20, 34, 87, 90, 93<br />

Wissenschaftler 2, 57, 87, 101, 109, 193,<br />

216<br />

wissenschaftliche Arbeit 2<br />

wissenschaftliche Begleitung 59<br />

Wissenschaftsbetrieb 2<br />

Wissenschaftsdisziplin 66<br />

Wissenschaftsforschung 2<br />

Wissenschaftsgeschichte 34<br />

Wohlbefinden 157<br />

Wohlfahrtsstaat 14, 179<br />

Wohnen 84<br />

Wohnung 84<br />

WTO 182<br />

Z<br />

Zentralafrika 202, 209<br />

Zentralasien 211<br />

Zivilgesellschaft 102, 180<br />

Zivilrecht 134<br />

Zukunft 30, 79<br />

Zukunftsforschung 30, 79<br />

Zuwanderung 181<br />

zweite Generation 164<br />

Zweiter Weltkrieg 233<br />

19. Jahrhundert 223, 231


Sachregister 187<br />

20. Jahrhundert 222, 223, 228, 231<br />

21. Jahrhundert 100


Institutionenregister 189<br />

Institutionenregister<br />

Berlin-Brandenburg Institut für Sozialforschung und sozialwissenschaftliche Praxis e.V. 107<br />

Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- 61<br />

bfz Bildungsforschung Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH<br />

173<br />

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung -BIB- 80<br />

Büro a&o - Büro für arbeits- und organisationspsychologische Forschung 74<br />

Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- 71, 74<br />

Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Geschlechterforschung und Frauenpolitik 111<br />

Evangelische Fachhochschule Darmstadt, FB Sozialarbeit, Sozialpädagogik 82<br />

Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik,<br />

FB Sozialpädagogik 121<br />

Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Institut für angewandte Forschung -IAF-<br />

121<br />

Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengang Sozialarbeit<br />

96<br />

Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Bereich Soziales<br />

147<br />

Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie Lehrgebiet<br />

Ökologische Psychologie 133<br />

Fernuniversität Hagen, Zentrum für Fernstudienentwicklung -ZFE- 65<br />

Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Integrationspädagogik,<br />

Bewegung und Sport 99<br />

Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft<br />

und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Anthropologie und Erziehung<br />

151<br />

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft<br />

Bereich Innenpolitik und Systemvergleich 92<br />

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft<br />

Bereich Ökonomische Analyse politischer Systeme und Politikfeldanalysen 123<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Historisches Forschungszentrum Forschungsabt. Sozial- und Zeitgeschichte<br />

225<br />

Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Lehrbereich<br />

Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse 123<br />

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit -IAB- 83, 124, 142


190 Institutionenregister<br />

INTERFACE Institut für Politikstudien 57<br />

ISA Consult GmbH Niederlassung Berlin-Brandenburg 135, 197<br />

Janiak Freivogel und Partner 74<br />

Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen 105<br />

Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Münster, FB Sozialwesen 105<br />

Moderation-Coaching-Consult 95<br />

Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-Jüdische Studien an der Universität Potsdam 229<br />

Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für Deutsche Sprache<br />

und Literatur und ihre Didaktik 153<br />

Sfinx - Büro für Sozialforschung, Evaluationsberatung und Supervision 57, 109<br />

Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 122<br />

Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg -ifb- 108, 163<br />

Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. 82<br />

Universita degli Studi Firenze, Dipartimento die Scienze dell'Educazione e dei Processi Culturali e<br />

Formativi 61<br />

Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik<br />

223<br />

Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie<br />

und Sozialkunde 170<br />

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Lehrstuhl für<br />

Soziologie I 163<br />

Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département Sozialwissenschaften<br />

Institut für Politikwissenschaft 148<br />

Universität Bern, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Département VWL Volkswirtschaftliches<br />

Institut 71<br />

Universität Bielefeld, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -IFF-<br />

65, 66<br />

Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Soziologie Lehrstuhl Frauen- und Sozialstrukturforschung<br />

65<br />

Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Agrarpolitik, Marktforschung und<br />

Wirtschaftssoziologie Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie 143<br />

Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Abt. Geschlechterpolitik im Wohlfahrtsstaat 129<br />

Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung 104<br />

Universität Dortmund, Hochschuldidaktisches Zentrum 90<br />

Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Soziologie<br />

Lehrstuhl Allgemeine Soziologie, insb. Arbeitssoziologie 159


Institutionenregister 191<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Fachgebiet Vergleichende<br />

Erziehungswissenschaft, Sozialisationsforschung 181<br />

Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Bildungssoziologie 126<br />

Universität Erfurt, Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie, insb. Geschlechtersoziologie<br />

62, 77, 78<br />

Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für vergleichende Politikwissenschaft<br />

und Internationale Beziehungen Lehrstuhl Politikwissenschaft und politische Soziologie,<br />

insb. Entwicklungsländer 210<br />

Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />

Gesellschaftswissenschaften 27, 132, 174, 180, 210<br />

Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Erziehungswissenschaft<br />

Abt. II Unterrichtsforschung und Weiterbildung 73<br />

Universität Fribourg, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Europarecht 114<br />

Universität Hamburg, Department Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Methoden<br />

der empirischen Sozialforschung 88<br />

Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach<br />

Sozialpsychologie 65<br />

Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe Geschlechterforschung<br />

in Architektur und Planung 113<br />

Universität Kassel, FB 07 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Berufsbildung -IBB- 131<br />

Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung 167<br />

Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung 167, 228<br />

Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Psychologie<br />

67<br />

Universität Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Pädagogik Abt. für Allgemeine<br />

Pädagogik 220<br />

Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Arbeitsgruppe<br />

Umweltplanung 81, 115<br />

Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Pädagogisches Institut Arbeitsgruppe<br />

Sonderpädagogik 72<br />

Universität Marburg, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung 166<br />

Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie 193<br />

Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Arbeitsbereich<br />

Prof.Dr. Wilkesmann, Prof.Ph.D. Allmendinger 206<br />

Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />

Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft 182<br />

Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie<br />

212


192 Institutionenregister<br />

Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie<br />

Arbeitsgruppe Kultur von Frauen, Gender-Kulturen 156, 218, 219<br />

Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung -ZFG-<br />

16<br />

Universität Osnabrück, FB Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg "Integrative Kompetenzen<br />

und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" 157<br />

Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Pädagogik<br />

Professur für Historische Pädagogik, Historische Sozialisationsforschung 222<br />

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft,<br />

Institut für Pädagogik Professur für Gender Studies 150, 176<br />

Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft, Fach Erziehungswissenschaft<br />

Lehrstuhl Sozialpädagogik, insb. Bildungs- und Erziehungsarbeit mit<br />

Mädchen und Frauen 233<br />

Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie<br />

201<br />

Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches<br />

Institut Abt. Sozial- und Persönlichkeitspsychologie 10<br />

Universität Tübingen, Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte<br />

232<br />

Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Laboratoire de Recherches<br />

Sociales et Politiques Appliquées -RESOP- 57<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH 139<br />

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 128<br />

Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZIF- der HAWK Fachhochschule<br />

Hildesheim-Holzminden-Göttingen und der Universität Hildesheim 70


ANHANG


Hinweise 195<br />

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur<br />

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen<br />

Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen<br />

Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit<br />

einem Standortvermerk versehen.<br />

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr<br />

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur<br />

der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.<br />

Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen<br />

die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über<br />

das Bibliothekenleitsystem.<br />

Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst<br />

der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.<br />

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln<br />

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek<br />

Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt<br />

werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“<br />

sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax<br />

oder elektronisch erfolgen.<br />

Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige<br />

2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen<br />

Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per<br />

Fax möglich.<br />

Zur Benutzung der Forschungsnachweise<br />

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.<br />

Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung<br />

oder an den/die Wissenschaftler(in).<br />

Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis<br />

genannt ist.


Informations- und Dienstleistungsangebot des<br />

Informationszentrums Sozialwissenschaften<br />

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />

(IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.<br />

Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren<br />

nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten<br />

für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen.<br />

Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:<br />

• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und<br />

Literaturhinweisen (SOLIS)<br />

• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit<br />

• Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />

• Informationsdienste zu ausgewählten Themen<br />

• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung<br />

• Internet-Service<br />

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv<br />

für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen,<br />

Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der<br />

„Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.<br />

Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in<br />

Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung<br />

unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer<br />

von und nach Osteuropa.<br />

Die Datenbanken FORIS und SOLIS<br />

FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)<br />

Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der<br />

letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.<br />

Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren<br />

sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der<br />

am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.<br />

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung,<br />

Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />

Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,<br />

Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre<br />

Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />

Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.<br />

Bestand der letzten 10 Jahre: über 40.000 Forschungsprojektbeschreibungen<br />

Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die<br />

Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-<br />

DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen<br />

Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Er-


hebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter<br />

IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der<br />

Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten<br />

sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.<br />

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)<br />

Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.<br />

Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur<br />

(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich<br />

oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer<br />

Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.<br />

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung,<br />

Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung,<br />

Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie<br />

weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung,<br />

Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.<br />

Bestand: Sommer 2005 ca. 320.000 Literaturnachweise<br />

Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000<br />

Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue<br />

Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut<br />

für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle<br />

Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur<br />

für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft<br />

und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere<br />

Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation<br />

in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung<br />

in Frankfurt/Main.<br />

Zugang zu den Datenbanken<br />

Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig.<br />

Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende<br />

Hosts zugänglich:<br />

STN International GBI<br />

The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt-<br />

Information Network schaftliche Information mbH<br />

Postfach 24 65 Postfach 81 03 60<br />

D-76012 Karlsruhe D-81903 München<br />

Tel. (0 72 47) 80 85 55 Tel. (0 89) 99 28 79-0<br />

www.stn-international.de www.gbi.de/_de<br />

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der<br />

Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für<br />

das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei<br />

zugänglich.


infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise<br />

für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS - auch in Kombination<br />

mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de).<br />

Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken<br />

- ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für<br />

inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme<br />

in FORIS mitzuteilen.<br />

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken<br />

Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende<br />

Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften.<br />

Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher<br />

Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.<br />

Auftragsrecherchen<br />

In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken<br />

FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen<br />

und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten<br />

zusammengestellt.<br />

Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />

Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West-<br />

Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation<br />

mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.<br />

Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem<br />

Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in<br />

englischer Sprache erscheint.


<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> - <strong>soFid</strong><br />

Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung<br />

bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM<br />

bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig<br />

zu einem Themenbereich informieren wollen.<br />

<strong>soFid</strong> ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:<br />

• Allgemeine Soziologie<br />

• Berufssoziologie<br />

• Bevölkerungsforschung<br />

• Bildungsforschung<br />

• Familienforschung<br />

• Frauen- und Geschlechterforschung<br />

• Freizeit - Sport - Tourismus<br />

• Gesellschaftlicher Wandel in den<br />

neuen Bundesländern<br />

• Gesundheitsforschung<br />

• Industrie- und Betriebssoziologie<br />

• Internationale Beziehungen +<br />

Friedens- und Konfliktforschung<br />

• Jugendforschung<br />

• Kommunikationswissenschaft:<br />

Massenkommunikation - Medien -<br />

Sprache<br />

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet<br />

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie<br />

• Kultursoziologie + Kunstsoziologie<br />

• Methoden und Instrumente der<br />

Sozialwissenschaften<br />

• Migration und ethnische Minderheiten<br />

• Organisations- und Verwaltungsfor-<br />

schung<br />

• Osteuropaforschung<br />

• Politische Soziologie<br />

• Religionsforschung<br />

• Soziale Probleme<br />

• Sozialpolitik<br />

• Sozialpsychologie<br />

• Stadt- und Regionalforschung<br />

• Technology Assessment<br />

• Umweltforschung<br />

• Wissenschafts- und Technikforschung<br />

Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline<br />

Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf<br />

Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche<br />

Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,<br />

Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden<br />

unter www.gesis.org/Information/SowiNet.<br />

Forschungsübersichten<br />

Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden<br />

in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.


Internet-Service<br />

Die Institute der GESIS (Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.)<br />

IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)<br />

ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und<br />

ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)<br />

bieten unter<br />

www.gesis.org<br />

gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu<br />

Informations- und Datenbeständen.<br />

Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang<br />

zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer<br />

Datenbanken und Informationssammlungen:<br />

• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben<br />

zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den<br />

Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft,<br />

Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft<br />

sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),<br />

Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre<br />

Forschung oder öffentlicher Bereich).<br />

Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen<br />

Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink<br />

zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank<br />

FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).<br />

• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet<br />

Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern.<br />

Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen,<br />

Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung.<br />

Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch<br />

weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt<br />

(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).<br />

• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in<br />

einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften,<br />

die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig<br />

für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen<br />

sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage<br />

der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank<br />

SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten<br />

Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen<br />

zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert<br />

werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller<br />

ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format<br />

abgerufen werden.


Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in<br />

alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt<br />

über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.<br />

Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:<br />

• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu<br />

Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie<br />

• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,<br />

Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen<br />

Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und<br />

zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.<br />

Elektronischer Service des IZ<br />

Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet,<br />

sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version<br />

bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über<br />

listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname<br />

Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.<br />

Für den Newsletter gilt:<br />

listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Text im Betreff: subscribe oenews<br />

***<br />

Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive<br />

Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick<br />

unter:<br />

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm<br />

GESIS - Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V.<br />

Informationszentrum<br />

Sozialwissenschaften<br />

Abteilung Informationstransfer<br />

Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa<br />

53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin<br />

Telefon: (0228)2281-0 Telefon: (030) 23 36 11-0<br />

Telefax: (0228) 22 81-120 Telefax: (030) 23 36 11-310<br />

e-mail:iz@bonn.iz-soz.de e-mail:iz@berlin.iz-soz.de

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