Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid - Sowiport
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<strong>soFid</strong> - <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
<strong>Fachinformationsdienst</strong><br />
02/2005<br />
Gesundheitsforschung<br />
GESIS-IZ Bonn 2005
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong><br />
<strong>soFid</strong>
Gesundheitsforschung<br />
Band 2005/2<br />
bearbeitet von<br />
Gisela Ross-Strajhar<br />
Mit einem Beitrag von<br />
K. W. Lauterbach, M. Lüngen, B. Stollenwerk,<br />
A. Gerber, G. Klever-Deichert<br />
Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005
ISSN: 0176-4438<br />
Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Institute e.V., Bonn<br />
bearbeitet von: Gisela Ross-Strajhar<br />
Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch<br />
Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0<br />
Printed in Germany<br />
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft<br />
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den<br />
Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />
© 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere<br />
ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch<br />
auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt<br />
Vorwort .............................................................................................................................................7<br />
K. W. Lauterbach, M. Lüngen, B. Stollenwerk, A. Gerber, G. Klever-Deichert<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung...............................................11<br />
Sachgebiete<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie<br />
Gentechik ............................................................................................................................33<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie ....................72<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung...........................................................................................................................115<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis......................................................................152<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin ............................................................170<br />
Register<br />
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................197<br />
Personenregister ............................................................................................................................199<br />
Sachregister...................................................................................................................................207<br />
Institutionenregister.......................................................................................................................217<br />
Anhang<br />
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................225<br />
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................225
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 7<br />
Vorwort<br />
Vorwort zum <strong>soFid</strong> „Gesundheitsforschung“<br />
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen<br />
<strong>Fachinformationsdienst</strong>“ (<strong>soFid</strong>) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl<br />
spezieller Themenstellungen an. Jeder <strong>soFid</strong> hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil.<br />
Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.<br />
Quelle der im jeweiligen <strong>soFid</strong> enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken<br />
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem<br />
Sozialwissenschaften).<br />
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze,<br />
Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den<br />
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“<br />
eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie<br />
hier den vollständigen Text des Dokuments.<br />
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen<br />
Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen<br />
zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur<br />
Verfügung.<br />
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise<br />
durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben<br />
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden<br />
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern,<br />
sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen<br />
wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte<br />
Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.<br />
* * *<br />
Der <strong>soFid</strong> „Medizinsoziologie und Sozialmedizin“ wird seit 16 Jahren in dieser Form herausgegeben,<br />
um einen schnellen, aktuellen Überblick über das Fachgebiet zu geben. Über einen so langen<br />
Zeitraum ändern sich die Gesellschaft und die sie bewegenden Themen, in ähnlicher Weise verlagern<br />
sich die Schwerpunkte des Forschungsinteresses. Aus diesem Grund haben wir bereits vor<br />
einem Jahr eine Neuorientierung des <strong>soFid</strong>s vorgenommen. Der veränderten inhaltlichen Ausgestaltung<br />
folgt nun die Umbennung des Themenbereichs in „Gesundheitsforschung“.<br />
Nach wie vor spiegelt dieser <strong>Fachinformationsdienst</strong> den Stand der wissenschaftlichen Diskussion<br />
in den Bereichen Medizinsoziologie und Sozialmedizin wider, zusätzlich nimmt das neue Fachgebiet<br />
der Gesundheitswissenschaften mit seinen verschiedenen Aspekten breiten Raum ein, soweit<br />
sozialwissenschaftliche Fragestellungen behandelt werden.
8 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Vorwort<br />
So finden Sie jetzt folgende Themenbereiche im <strong>soFid</strong>:<br />
Kapitel 1 informiert über die Forschung zu Gesundheit und Krankheit allgemein sowie zu Geschichte,<br />
Methode, Theorie, Politik, Datenlage und neuen Entwicklungen in dem Bereich. Dort<br />
finden sich ggf. auch Nachweise zur Bio- und Gentechnologie mit den Aspekten von PID Präimplantationsdiagnostik,<br />
In-vitro-Fertilisation, Verfahren der Humanklonierung, der Embryonenteilung<br />
und der Zellkernverpflanzung etc. und die damit berührten grundsätzlichen Fragen zur<br />
Ethik in der medizinischen Forschung.<br />
Kapitel 2 befasst sich mit dem Gesundheitswesen als solchem, dessen Krise die Politik mit diversen<br />
staatlichen Steuerungsmaßnahmen seit Ende der 70er Jahre zu meistern versucht.<br />
Die Informationen betreffen alle beteiligten Institutionen im Gesundheitssystem: die Krankenkassen,<br />
die ambulante Versorgung der Patienten durchführende Ärzteschaft, und es geht um die stationäre<br />
Versorgung im Krankenhaus. Schließlich bietet dieser <strong>soFid</strong> auch Informationen über die<br />
Krankenpflegeverbände, die Arzneimittelversorgung gewährleistenden Apotheken sowie die<br />
pharmazeutische Industrie als Arzneimittelproduzenten. In diesem Abschnitt der Dokumentation<br />
werden gleichfalls Arbeiten eingeordnet, die sich mit der Ökonomie des Gesundheitssystems befassen.<br />
Mit der Gesundheitskultur befasst sich Kapitel 3. Hier wird dokumentiert, wie sich in unserer<br />
Gesellschaft mit den verschiedenen Lebensbereichen ein neues Körperbewusstsein entwickelt,<br />
Einstellungen und Verhaltensweisen sich ändern und Gewohnheiten sich herausbilden, die darauf<br />
abstellen, die eigene Gesundheit zu erhalten und verantwortlich mit ihr umzugehen.<br />
Solche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention werden oftmals von den Krankenkassen<br />
initiiert und kommen z.B. in Schulen und in Betrieben der Privatwirtschaft oder des öffentlichen<br />
Dienstes zum Einsatz. In diesem Abschnitt des <strong>soFid</strong>'s finden sich dementsprechend auch<br />
Dokumente zu Public Health, verstanden als kollektive Gesundheit der gesamten Bevölkerung,<br />
sowie zur Gesundheitsberichterstattung.<br />
Kapitel 4 umfasst den Bereich der Medizinsoziologie und informiert z.B. über den Einfluss des<br />
Faktors „soziale Sicherheit“ auf Art, Form, Verlauf und Bewältigungsstrategien von Krankheit.<br />
Gleichfalls interessiert in diesem Kontext auch das häufig als wenig vertrauensvoll, sondern eher<br />
als entfremdet empfundene Arzt-Patient-Verhältnis.<br />
Die klassischen Themen der sozialwissenschaftlich-medizinischen Forschung befinden sich in<br />
Kapitel 5: Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin.<br />
Sofern die hier dokumentierten Informationen thematische Bezüge zu mehreren Kapitel haben,<br />
wurde die Zuordnung zu einem Gliederungspunkt nach dem inhaltlichen Schwerpunkt vorgenommen.<br />
Einige Nachweise von Literatur und Forschungsprojekten sind von ihrem thematischen Zuschnitt<br />
her relativ breit angelegt bzw. behandeln interdisziplinäre Fragestellungen. Solche Informationen<br />
befinden sich z.T. (auch) in anderen <strong>Fachinformationsdienst</strong>en, da der Umfang dieses Bandes<br />
sonst zu groß würde.<br />
So enthält der <strong>soFid</strong> „Technology Assessment“ gleichfalls Informationen zu dem Bereich Bio- und<br />
Gentechnologien; Nachweise zu „Gesundheitspolitik“ der Band „Sozialpolitik“; zur Arbeitsmedizin<br />
der <strong>soFid</strong> „Industrie- und Betriebssoziologie“; zu den Feldern Krankheit, Pflege, Rehabilitati-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 9<br />
Vorwort<br />
on, AIDS und Sucht der Band „Soziale Probleme“; zu Qualitätsmanagement im medizinischen<br />
Bereich schließlich der Band „Organisations- und Verwaltungsforschung“.<br />
Seit einigen Jahren werden die Bände des <strong>soFid</strong> „Gesundheitsforschung“ durch einen fachwissenschaftlichen<br />
Beitrag eingeleitet. Mit dieser Zusammenarbeit streben wir eine stärkere Vernetzung<br />
der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das<br />
Fachgebiet anbieten.<br />
In dieser Ausgabe des <strong>soFid</strong> veröffentlichen wir den Beitrag „Auswirkungen einer Bürgerversicherung<br />
in der Pflegeversicherung“. Er wurde verfasst von Karl W. Lauterbach, M. Lüngen, B. Stollenwerk,<br />
A. Gerber und G. Klever-Deicher, alle Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische<br />
Epidemiologie, Universität zu Köln. Alle Rechte verbleiben bei den Autoren. Wir bedanken uns<br />
bei ihnen für die gute Kooperation.
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der<br />
Pflegeversicherung<br />
K. W. Lauterbach, M. Lüngen, B. Stollenwerk, A. Gerber, G. Klever-Deichert<br />
1 Zusammenfassung<br />
Die Pflegeversicherung wurde vom Gesetzgeber zum 1.1.1995 eingeführt. Sie ist nach dem Grundsatz<br />
„Pflegeversicherung folgt Krankenversicherung“ zweigeteilt aufgebaut. Die Soziale Pflegeversicherung<br />
(Gesetzliche Pflegeversicherung) 1 orientiert sich dabei an der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />
Die Private Pflegeversicherung orientiert sich an der Privaten Krankenversicherung. Momentan<br />
weist die Soziale Pflegeversicherung mehrere drängende Problembereiche auf:<br />
1. Seit dem Jahr 1999 wird in der Sozialen Pflegeversicherung ein Defizit ausgewiesen (2004: 860<br />
Mio. Euro), das vorwiegend auf eine Verschiebung der Inanspruchnahme von stationären Sachleistungen<br />
zu Lasten von ambulanten Sachleistungen erfolgt. Nur aufgrund der Rücklagen aus den<br />
Anfangsjahren ohne Leistungsauszahlung konnte eine Anhebung der Beitragssätze bisher vermieden<br />
werden.<br />
2. Die Leistungen für einzelne Gruppen der Anspruchberechtigten sind nicht ausreichend. Dies gilt<br />
insbesondere für Leistungen bei Demenz. Die notwendige intensivere pflegerische Betreuung<br />
macht zusätzliche Leistungen für Demente erforderlich.<br />
3. In der ambulanten Pflege der Stufen I und II liegt eine Unterfinanzierung vor. Die bestehende Begünstigung<br />
der stationären gegenüber der qualitätsgesicherten ambulanten Versorgung läuft dem<br />
grundsätzlichen Vorrang der häuslichen Pflege zuwider. Der Anstieg der Pflegebedürftigenzahl<br />
war im stationären Bereich relativ stärker als im ambulanten Bereich.<br />
4. Mit zunehmender Alterung der Gesellschaft wird auch der Anteil Pflegebedürftiger zunehmen.<br />
Steigende Ausgaben bedürfen daher einer adäquaten Struktur der Lastenverteilung auf der Einnahmeseite.<br />
Mit der Entwicklung der Beitragsbemessungsgrundlage sind erhebliche Veränderungen<br />
eingetreten, welche die Defizite der Pflegeversicherung wesentlich mitverursacht haben.<br />
5. Die Schieflage zwischen Sozialer und Privater Pflegeversicherung nimmt zu. Während in der Privaten<br />
Pflegeversicherung Beitragssenkungen möglich sind, drohen in der Sozialen Pflegeversicherung<br />
Beitragssatzsteigerungen. Ursache sind nicht Effizienzunterschiede, sondern eindeutig<br />
bessere Risiken der Versicherten in der Privaten Pflegeversicherung. Dort liegen die Ausgaben<br />
pro Versichertem bei ca. einem Viertel der Ausgaben je Versicherten in der Sozialen Pflegeversicherung.<br />
Selbst alters-und geschlechtsadjustiert verursachen Privatversicherte nur ca. 30% der<br />
Ausgaben der gesetzlich Versicherten. Ergebnis der gegenwärtigen Aufteilung in Soziale und Private<br />
Pflegeversicherung ist, dass die Bezieher hoher Einkommen in der Privaten Pflegeversicherung<br />
(auch absolut) niedrigere Beiträge zahlen als Versicherte in der Sozialen Pflegeversicherung.<br />
Dies ist eine Umkehrung des Solidarprinzips. So hatte die Private Pflegeversicherung im Jahr<br />
2003 Beitragseinnahmen in Höhe von 205 Euro pro Versicherten gegenüber 238 Euro (2003) in<br />
der Sozialen Pflegeversicherung. Während die Soziale Pflegeversicherung trotz der höheren<br />
1 Im Folgenden wird einheitlich der Begriff der Sozialen Pflegeversicherung gebraucht. Die entspricht der gesetzlichen<br />
Formulierung.
12 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
durchschnittlichen Beitragsseinnahmen mit einem Defizit abschloss, konnte die Private Pflegeversicherung<br />
aufgrund der um ca. 75% geringeren Leistungsausgaben je Versicherten hohe Rücklagen<br />
bilden und die Beitragssätze senken.<br />
Tabelle 1: Kennzahlen zur Sozialen und Privaten Pflegeversicherung<br />
Soziale Pflegeversicherung Private Pflegeversicherung<br />
Beitragseinnahmen pro Versichertem 238 Euro (2003) 205 Euro (2003)<br />
Leistungsausgaben pro Versichertem 248 Euro (2003) 58 Euro (2003)<br />
Verwaltungsausgaben 4,8% 9%<br />
In der vorliegenden Analyse wurden folgende Reformvorschläge untersucht:<br />
� Ausweitung der Versicherungspflicht auf die ganze Bevölkerung: Einbeziehung aller Versicherten<br />
aus der Sozialen und Privaten Pflegeversicherung in eine Bürgerversicherung Pflege.<br />
� Einbeziehung anderer Einkommensarten: Das Modell der Bürgerversicherung sieht vor, dass<br />
Lohn- und verwandte Einkünfte in einer Säule zusammengefasst und verbeitragt werden und Einkünfte<br />
aus Kapitalvermögen - ohne Mieteinkommen - in einer zweiten Säule zur Verbeitragung<br />
gebracht werden. In beiden Beitragssäulen wird die Beitragsbemessungsgrenze eingehalten.<br />
� Verbesserte Leistungen bei Demenz: Für die Verbesserung der Versorgung von Demenzerkrankten<br />
wurden Ausgabensteigerung von 750 Mio. Euro pro Jahr veranschlagt.<br />
� Anhebung der ambulanten Leistungen in Pflegstufe I und II: Die Sätze sollen auf 704 Euro in Pflegestufe<br />
I und 1100 Euro in Pflegestufe II angehoben werden (derzeit: 384 Euro bzw. 921 Euro).<br />
Dadurch würde der Vorrang der häuslichen Pflege betont, die Qualität der ambulanten Pflege verbessert<br />
und es würden Arbeitsplätze in der ambulanten Pflege geschaffen.<br />
Die zentralen Ergebnisse lauten:<br />
� Die Analyse zeigt, dass eine Anhebung des Beitragssatzes von derzeit 1,7% bis 2007 nicht notwendig<br />
wird. Im Jahr 2008 sind die vorhandenen Reserven verbraucht bis zum Rücklagesoll. Für 2005<br />
wird ein Defizit von 300 Mio. Euro vorausgesagt, für 2006 ein Defizit von 400 Mio. Euro und für<br />
2007 ein Defizit von 500 Mio. Euro.<br />
� Ohne Einführung der Bürgerversicherung würde der Beitragssatz bis zum Jahre 2025 auf 2,33%<br />
demographiebedingt steigen. Mit der Verbesserung der Versorgung für Demenzerkrankte und der<br />
Anpassung der Pflegesätze in der ambulanten Pflege würde der Beitragssatz auf 2,52% steigen.<br />
� Durch die Einführung einer Bürgerversicherung könnte der Beitragssatz im Jahr 2006 auf 1,50%<br />
gesenkt werden einschließlich der verbesserten Versorgung Demenzkranker und der Anhebung<br />
ambulanter Pflegesätze. Die Einführung der Bürgerversicherung entlastete die Soziale Pflegeversicherung<br />
um etwa 4 Mrd. Euro pro Jahr. Im Jahr 2025 läge der Beitragssatz bei 2,0%.<br />
� Würde man bei Einführung der Bürgerversicherung den Beitragssatz von 1,7% beibehalten, könnten<br />
bis zum Jahr 2015 Rücklagen in der Bürgerversicherung Pflege angespart werden. Dies gilt inklusive<br />
der Verbesserungen für Demenzerkrankte und die Erhöhung der ambulanten Leistungen.<br />
Erst dann würden die Ausgaben die Einnahmen übersteigen und die angesparten Rücklagen könnten<br />
wieder abgebaut werden.<br />
� Ohne Ansparung von Rücklagen bliebe der Beitragssatz im Modell der Bürgerversicherung bis<br />
zum Jahre 2024 unter 2%.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 13<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
2 Hintergrund<br />
2.1 Gegenstand<br />
Die vorliegende Analyse beschäftigt sich mit der Möglichkeit der Einführung einer Bürgerversicherung<br />
im Bereich der Sozialen und Privaten Pflegeversicherung in Deutschland. Unter einer Bürgerversicherung<br />
wird dabei die Einbeziehung der gesamten Bevölkerung in Deutschland sowie die Einbeziehung<br />
aller Einkommensarten des Steuerrechts - mit Ausnahme von Mieteinkommen - in die<br />
Beitragsbemessung verstanden. Der Schwerpunkt der Analyse besteht in der Abschätzung des erzielbaren<br />
Beitragsaufkommens und darauf aufbauend in der Behebung der momentan zu beobachtenden<br />
Unterdeckung in der Sozialen Pflegeversicherung. In weiteren Schritten werden die Beitragssätze<br />
für die nächsten 20 Jahre auf der Basis eines ausgeglichenen Haushalts für die Pflegeversicherung<br />
als Bürgerversicherung ermittelt. Zu Grunde gelegt wird der Gesetzesstand zu Beginn des<br />
Jahres 2005, also bereits unter Einbeziehung der Anhebung des Beitragssatzes für Versicherte ohne<br />
Kinder.<br />
2.2 Wirtschaftliche Bedeutung der Pflegewirtschaft<br />
Im Dezember 2001 gab es in Deutschland rund 9.200 Pflegeheime, wobei davon 8.331 Einrichtungen<br />
mit vollstationärer Dauerpflege waren. 2 Insgesamt werden rund 604.000 Pflegebedürftige in<br />
Pflegeheimen betreut, davon 582.000 in der vollstationären Dauerpflege. 3<br />
Im Durchschnitt betreut<br />
ein Heim 66 Pflegebedürftige. In den Heimen waren 475.000 Personen beschäftigt, davon 85%<br />
weiblich und 46% in Vollzeitstellung. In der ambulanten Pflege waren nochmals 190.000 Personen<br />
beschäftigt. Seit Einführung der Pflegeversicherung im Jahre 1995 betrug der Beschäftigungsanstieg<br />
der abhängig Beschäftigten im Sozialwesen mit pflegerischem und hauswirtschaftlichem Beruf außerhalb<br />
des Krankenhauswesens rd. 250.000 Personen. In dieser Entwicklung dürfte sich am ehesten<br />
der Einfluss der Pflegeversicherung niedergeschlagen haben. 4<br />
2.3 Der Rahmen der Pflegeversicherung im Überblick<br />
Die Pflegeversicherung wurde vom Gesetzgeber zum 1.1.1995 eingeführt. Sie ist nach dem Grundsatz<br />
„Pflegeversicherung folgt Krankenversicherung“ zweigeteilt aufgebaut. Die Soziale Pflegeversicherung<br />
orientiert sich dabei an der gesetzlichen Krankenversicherung und die Private Pflegeversicherung<br />
orientiert sich an der Privaten Krankenversicherung. Jeder Versicherte schließt die Pflegeversicherung<br />
dort ab, wo er auch seine Krankenversicherung hat. 5<br />
Die Abweichungen davon sind<br />
2 Die folgenden Angaben stammen aus dem „Dritten Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung“<br />
des BMGS, S. 73ff.<br />
3 Daneben existiert beispielsweise noch Tagespflege, Kurzzeitpflege und Nachtpflege.<br />
4 Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung, S. 75.<br />
5 Freiwillig Versicherte haben ein einmaliges Wahlrecht zwischen Sozialer und Privater Pflegeversicherung.<br />
Davon haben 31.000 GKV-Versicherte Gebrauch gemacht, also 0,06% der Versicherten. (Siehe BMGS. Die<br />
Soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und 2002. Bonn; 2004).<br />
Privat Krankenversicherte sind grundsätzlich bei der Krankenkasse ihrer Wahl auch pflegeversichert. Sie ha-
14 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
marginal und werden mit 0,1% beziffert. 6 Entsprechend sind in der Sozialen Pflegeversicherung fast<br />
exakt gleich viel Versicherte wie in der GKV. Zum 1.7.2002 betrug die Zahl der Versicherten dort<br />
70,78 Mio., wovon 50,88 beitragspflichtige Mitglieder und 19,9 Mio. beitragsfrei Mitversicherte waren.<br />
7<br />
Die Beitragsbemessung ist unterschiedlich geregelt:<br />
� In der Sozialen Pflegeversicherung wird ein gesetzlich festgelegter Beitragssatz vom sozialversicherungspflichtigen<br />
Einkommen abgeführt. Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlten bis Ende 2004<br />
jeweils 0,85%. Ab 2005 wurde eine Staffelung in zwei Beitragsgruppen vorgenommen an Hand<br />
des Kriteriums, ob jemand Kinder hat. Für Mitglieder ohne Kinder 8 erhöhte sich der Arbeitnehmerbeitrag<br />
um 0,25 Prozentpunkte. 9<br />
Es gilt die Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung<br />
(2005: 3525 Euro).<br />
� Die Private Pflegeversicherung wird im Anwartschaftsdeckungsverfahren finanziert. Sie beruht<br />
somit nicht auf dem Umlageverfahren. Es besteht Kontrahierungszwang, ein Ausschluss auf<br />
Grund von Vorerkrankungen wird ausgeschlossen. Die Beitragshöhe darf bei Versicherten, die<br />
schon länger als 5 Jahre privat krankenversichert waren, nicht höher liegen als der Höchstbeitrag<br />
in der Sozialen Pflegeversicherung. 10<br />
Während die Beiträge bereits ab Beginn 1995 fällig wurden, wurde mit den Auszahlungen an Leistungsempfänger<br />
in der häuslichen Pflege am 1.4.1995 und für die stationäre Pflege am 1.7.1996 begonnen.<br />
Dadurch wurde eine Rücklage gebildet, von der auch heute noch gezehrt wird. Die Rücklage<br />
in der sozialen Pflegeversicherung betrug Ende 2002 4,93 Mrd. Euro 11 . Es wurde geschätzt, dass die<br />
Rücklagen eine Anhebung der Beitragssätze bis 2007 vermeiden können. 12 Unter Einbeziehung der<br />
Beitragssatzanhebung für Kinderlose geht der Dritte Bericht zur Entwicklung der Pflegeversicherung<br />
davon aus, dass bis in das Jahr 2008 eine Beitragssatzanhebung nicht notwendig wird. 13<br />
Im Jahr 2003 betrugen die Einnahmen 16,86 Mrd. Euro, während die Ausgaben bei 17,56 Mrd. Euro<br />
lagen. Daraus ergibt sich ein Defizit von 0,69 Mrd. Euro. Die Höhe der Rücklage sank dadurch in der<br />
Sozialen Pflegeversicherung auf 4,24 Mrd. Euro Ende 2003. 14 Die Ausgabensteigerung im Jahr 2002<br />
von 2,9% rührte daher, dass die Zahl der Leistungsempfänger deutlich anstieg. Rund 50% des An-<br />
ben jedoch ein Wahlrecht innerhalb von 6 Monaten nach Eintritt der Versicherungspflicht, ein anderes Unternehmen<br />
zu wählen. (Siehe BMGS. Pflegeversicherung; Berlin; 2003).<br />
6 BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und 2002.<br />
Bonn; 2004.<br />
7 BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und 2002.<br />
Bonn; 2004.<br />
8 Siehe die Anforderungen zum Nachweis der Elterneigenschaft unter http://www.vdr.de/internet/vdr/<br />
infopool.nsf/0/64C3E9529EDC9290C1256F39004A8E AB/$FILE/GR+Elterneigenschaft.pdf<br />
9 Nähere Ausführungen unter Kapitel 3.1.<br />
10 BMGS. Pflegeversicherung. Berlin; 2003.<br />
11 BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung, S. 52.<br />
12 Kommission des BMGS zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme des BMGS.<br />
Berlin; August 2003: 188.<br />
13 BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung, S. 32.<br />
14 BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung, S. 52.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 15<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
stiegs wurde im Bereich der stationären Pflege verursacht. 15 Die Ausgabenentwicklung in 2003 verlief<br />
mit einem Anstieg von 1,1 v.H. eher moderat. 16<br />
Die Leistungsausgaben gliedern sich nach Pflegestufen und Versorgungsarten. Sie werden auf Antrag<br />
und auf der Basis einer Begutachtung durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen gewährt.<br />
17<br />
Die Hälfte der Pflegebedürftigen ist über 80 Jahre alt. Zwei Drittel sind Frauen. 18<br />
Abb. 1: Entwicklung der Finanzsituation der Sozialen Pflegeversicherung; Jahre 1995 bis 2003<br />
Quelle: BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung; Anlage 3,<br />
S. 117.<br />
15 BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung, Anlage 2, S. 116<br />
16 BMGS. Dritter Bricht über die Entwicklung der Pflegeversicherung, S. 52<br />
17 In der Privaten Pflegeversicherung übernimmt diese Aufgabe die private Firma „medicproof – Gesellschaft<br />
für Medizinische Gutachten mbH“.<br />
18 BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und 2002.<br />
Bonn; 2004.
16 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
Tabelle 2: Verteilung der Pflegebedürftigen der Privaten bzw. Sozialen Pflegeversicherung nach<br />
Pflegestufen; Ende 2002 (Private Pflegeversicherung in Klammern)<br />
ambulant stationär<br />
Pflegestufe I 57,2 % (50,7 %) 38,8 % (26,2 %)<br />
Pflegestufe II 33,2 % (36,3 %) 41,4 % (45,7 %)<br />
Pflegestufe III 9,6 % (12,9 %) 19,8 % (28,2 %)<br />
BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung: S. 48 ff<br />
Tabelle 3: Kennzahlen zur sozialen Pflegeversicherung<br />
2001 2002<br />
Anerkennung<br />
Anträge auf Pflegebedürftigkeit 837000 834000<br />
Rate:<br />
Davon:<br />
73,1% 73,5%<br />
I 55,2% 56,4%<br />
II 32,6% 31,9%<br />
III 11,6% 11,2%<br />
Leistungsempfänger<br />
Anerkannte ambulante Pflegebedürftige<br />
1,26 Mio. 1,29 Mio.<br />
(zum 31.12.)<br />
Davon I: 55,3% Davon I: 56,3%<br />
Davon II: 34,6% Davon II: 33,8%<br />
Davon III: 10,1% Davon III: 9,9%<br />
Anerkannte stationäre Pflegebedürftige 0,58 Mio. 0,60 Mio.<br />
Davon I: 37,9% Davon I: 38,4%<br />
Davon II: 42,0% Davon II: 41,6%<br />
Davon III: 20,1% Davon III: 20,0%<br />
BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und 2002.<br />
Bonn; 2004.<br />
Tabelle 4: Ausgabenstruktur Soziale Pflegeversicherung im Jahr 2002<br />
Bereich Anteil in %<br />
Vollstationäre Pflege 46,2<br />
Pflegegeld 23,9<br />
Pflegesachleistung 13,6<br />
Sonstiges 6,0<br />
Rentenversicherungsbeiträge<br />
für Pflegepersonen<br />
5,5<br />
Verwaltung 4,8<br />
BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in<br />
den Jahren 2001 und 2002. Bonn; 2004.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 17<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
Tabelle 5: Übersicht über das Leistungsniveau nach Pflegestufen und Versorgungsart. (Angaben in<br />
Euro pro Monat)<br />
Häusliche Pflege: Pflegegeld Ambulante Pflege Stationäre Pflege<br />
Pflegestufe I 205 384 1023<br />
Pflegestufe II 410 921 1279<br />
Pflegestufe III 665 1432 1432<br />
Anmerkung: Weitere Leistungen, wie Kurzzeitpflege, Hilfsmittel etc sind nicht aufgeführt. Siehe zu weiteren<br />
Details der Leistungen: http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/pflege/index.cfm (Abfrage Februar 2005)<br />
Die Verwaltungsaufgaben der Pflegeversicherung werden in Personalunion mit der entsprechenden<br />
Krankenkasse durchgeführt. 19 Zur Abdeckung der Kosten wird an die Krankenkassen eine Verwaltungskostenpauschale<br />
entrichtet. Diese beträgt 3,5%, bezogen auf den Mittelwert aus Leistungsausgaben<br />
und Beitragseinnahmen. 20<br />
Die tatsächlichen Verwaltungskosten wurden (ohne die Kosten des<br />
Medizinischen Dienstes) mit 3,4% im Jahr 2003 angegeben. 21<br />
3 Probleme und bisher diskutierte Lösungsvorschläge für die<br />
Pflegeversicherung<br />
3.1 Probleme der sozialen Pflegeversicherung<br />
Die Soziale Pflegeversicherung in Deutschland sieht sich insbesondere folgenden Problembereichen<br />
gegenüber:<br />
1. Erstmals im Jahr 1999 hatte die Sozialen Pflegeversicherung ein Defizit in ihrer Leistungsbilanz<br />
(-0,03 Mrd. Euro). Das Defizit belief sich im Jahr 2003 auf 690 Mio. Euro. Gemäß ersten Übersichten<br />
des Sozialministeriums liegt das Defizit für 2004 bei 860 Mio. Euro. 22<br />
Die Tendenz ist somit<br />
stark steigend. 23 Nur aufgrund der Rücklagen aus den Anfangsjahren ohne Leistungsauszahlung<br />
konnte eine Anhebung der Beitragssätze bisher vermieden werden. Die Zahl der Pflegebedürftigen<br />
soll von 1,9 Mio. im Jahr 2000 auf 3,1 Mio. im Jahr 2030 steigen, sofern lediglich die demografische<br />
Komponente berücksichtigt wird. 24<br />
2. Die Leistungen für einzelne Gruppen der Anspruchberechtigten scheinen in ihrer Struktur nicht<br />
ausreichend zu sein. Genannt werden müssen insbesondere zusätzliche Leistungen für Demente/<br />
Demenzkranke.<br />
19 Gleichwohl sind die Sozialen Pflegekassen rechtlich selbstständige Körperschaften.<br />
20 BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und 2002.<br />
Bonn; 2004.<br />
21 BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der sozialen Pflegeversicherung. S.117.<br />
22 Die Welt, 21.02.2005.<br />
23 BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung. Anlage 3.<br />
24 Kommission des BMGS zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme des BMGS.<br />
Berlin; August 2003, S. 189.
18 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
3. Die Leistungen der Pflegeversicherung wurden seit ihrer Einführung (mit Ausnahme der Leistungen<br />
bei Demenz) nicht dynamisiert, so dass die festen Auszahlungsbeträge die gestiegenen Kosten<br />
für die Pflegeleistungen nicht mehr auffangen.<br />
4. In der ambulanten Pflege der Stufen I und II liegt eine Unterfinanzierung vor. Die bestehende Begünstigung<br />
der stationären gegenüber der qualitätsgesicherten ambulanten Versorgung läuft dem<br />
grundsätzlichen Vorrang der häuslichen Pflege zuwider. Der Anstieg der Pflegebedürftigenzahl<br />
war im teureren stationären Bereich relativ stärker als im ambulanten Bereich. 25<br />
5. Mit zunehmender Alterung der Gesellschaft wird auch der Anteil Pflegebedürftiger potentiell zunehmen.<br />
Steigende Ausgaben bedürfen daher einer adäquaten Struktur der Lastenverteilung auf<br />
der Einnahmeseite. Mit der Entwicklung der Beitragsbemessungsgrundlage sind erhebliche Veränderungen<br />
eingetreten, welche die Defizite der Pflegeversicherung wesentlich mitverursacht<br />
haben.<br />
Überlagert wird dieser Problemaufriss von der durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts notwendig<br />
gewordenen Neuordnung der Beitragsstruktur. 26 Das Gericht hatte den Gesetzgeber verpflichtet,<br />
die Kinderziehung im Beitragsrecht der Sozialen Pflegeversicherung zu berücksichtigen.<br />
Kinderlose Mitglieder der Sozialen Pflegeversicherung zahlen ab 1. Januar 2005 einen Beitragszuschlag<br />
von 0,25 Beitragssatzpunkten. Mitglieder, die Kinder haben oder gehabt haben, werden dadurch<br />
in der Sozialen Pflegeversicherung auf der Beitragsseite relativ besser gestellt als solche ohne<br />
Kinder. Kinderlose Mitglieder, die vor dem Stichtag 1. Januar 1940 geboren sind (also die im Jahre<br />
2005 über 65-Jährigen), werden von der Zuschlagspflicht ausgenommen. Ausgenommen sind auch<br />
Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 23. Lebensjahres sowie Bezieher von Arbeitslosengeld<br />
II und Wehr- und Zivildienstleistende.<br />
3.2 Gegenüberstellung der Sozialen und der Privaten Pflegeversicherung<br />
Neben diesen Problemen besteht, ähnlich wie in der Krankenversicherung, ein Nebeneinander von<br />
zwei Versicherungssystemen. Während sich in der Krankenversicherung gesetzlich Versicherte im<br />
Wesentlichen in der Sozialen Pflegeversicherung wiederfinden, sind die privat Krankenversicherten<br />
in der Privaten Pflegeversicherung abgesichert. Es gilt der Grundsatz, dass die Pflegeversicherung<br />
der Krankenversicherung folgt. Tabelle 6 zeigt, dass sich die Soziale und Private Pflegeversicherung<br />
bereits in den wenigen Jahren des Bestehens stark abweichend entwickelt haben. Während die Soziale<br />
Pflegeversicherung mit Defiziten kämpft, werden in der Privaten Pflegeversicherung Überschüsse<br />
erwirtschaftet, die zu Reduzierungen der Beitragssätze eingesetzt werden. Allein in 2003 waren die<br />
Rückstellungen zur Absenkung der Beiträge höher als die gesamten Leistungsausgaben. Ergebnis<br />
der gegenwärtigen Aufteilung in Soziale und Private Pflegeversicherung ist, dass die Bezieher hoher<br />
Einkommen in der Privaten Pflegeversicherung (auch absolut) niedrigere Beiträge zahlen als Versicherte<br />
in der Sozialen Pflegeversicherung. Dies ist eine Umkehrung des Solidarprinzips. Welche Ursachen<br />
sind dafür maßgeblich? Kein Grund ist die größere Effizienz der Privaten Pflegeversicherung.<br />
Die Verwaltungskosten liegen dort höher (9% versus 4,8% inklusive der Kosten des jeweiligen<br />
Medizinischen Dienstes), die Leistungen sind zumindest identisch mit denen der Sozialen Pflegeversicherung.<br />
Ebenfalls kein Grund sind höhere Beitragssätze in frühen Jahren, die nunmehr als eine Art<br />
25 BMGS: Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung, S. 48.<br />
26 Das Folgende in Anlehnung an die Pressemitteilung des BMGS zur Thematik:<br />
http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/pflege/index_6310.cfm (Zugriff Febr. 2005).
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 19<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
ausgezahlter Kapitalstock herangezogen werden können. Denn die Höhe der Beiträge darf den<br />
Höchstbeitrag der Sozialen Pflegeversicherung nicht übersteigen. Zudem liegen die durchschnittlichen<br />
Beiträge pro Versichertem in der Privaten Pflegeversicherung niedriger (205 Euro versus 238<br />
Euro). Ebenso sind Mehreinnahmen für versicherte Kinder keine Ursache, da diese ebenso wie in der<br />
Sozialen Pflegeversicherung beitragsfrei mitversichert sind. Augenscheinlich ist jedoch das große<br />
Gefälle der Leistungsausgaben pro Versicherten zwischen Sozialer und Privater Pflegeversicherung.<br />
Die Soziale Pflegeversicherung hat etwa um den Faktor 4,1 höhere Ausgaben pro Versichertem (248<br />
Euro versus 58 Euro), wobei sich die Schere in den vergangenen Jahren weiter öffnete. Selbst bei Alters-<br />
und Geschlechtsadjustierung verursachen die privat Versicherten nur ca. 30% der Ausgaben.<br />
Grund hierfür sind geringere Leistungsinanspruchnahme durch die privat Versicherten pro Kopf.<br />
Antragstellung und Bewilligung sind in beiden Bereichen der Pflegeversicherung identisch geregelt,<br />
so dass signifikante Abweichungen wenig wahrscheinlich sind.<br />
Tabelle 6: Gegenüberstellung von Sozialer und Privater Pflegeversicherung<br />
Gegenstand Soziale Pflegeversicherung Private Pflegeversicherung<br />
Versichertenkreis Im Wesentlichen die gesetzlich Versicherten<br />
Im wesentlichen die Privat Versicherten;<br />
freiwillig gesetzlich Versicherte haben<br />
ein einmaliges Wahlrecht innerhalb<br />
von 3 Monaten.<br />
Zahl der Versicherten 70.853.000 Personen (2002) 8.999.300 Personen (Ende 2003)<br />
Kontrahierungszwang Ja; Versicherung bei der Pflegekasse,<br />
welche auch die Krankenversicherung<br />
abdeckt.<br />
Prämiengestaltung Nach Lohneinkommen und Kinderlosigkeit;<br />
Einheitlicher gesetzlich festgelegter<br />
Beitragssatz.<br />
Ja; privat Versicherte haben Wahlrecht<br />
innerhalb von 6 Monaten nach Eintritt<br />
der Versicherungspflicht.<br />
Nach Lebensalter und (für Neuverträge<br />
nach 1995) nach der Morbidität. Keine<br />
Unterscheidung nach Geschlecht.<br />
Bei Versicherten mit über 5 Jahren Versicherungspflicht<br />
dürfen die Prämien<br />
nicht höher liegen als der Höchstbeitrag<br />
zur Sozialen Pflegeversicherung.<br />
Familienversicherung Beitragsfrei Kinder beitragsfrei; Ehepartner beitragspflichtig.<br />
Leistungen Gestaffelt nach Pflegestufen und<br />
Versorgungsart.<br />
Leistungsantrag Verfahren über Medizinischen Dienst<br />
der (gesetzlichen) Krankenkassen<br />
Sachleistungen/<br />
Geldleistungen<br />
In der Regel gleichwertig wie in der sozialen<br />
Pflegeversicherung.<br />
Verfahren über private „Medicproof –<br />
Gesellschaft für Medizinische Gutachten<br />
mbH“<br />
Sach- oder Geldleistungen. Sachleistun- Geldleistungen (Abwicklung wie in der<br />
gen bedeutet, dass die pflegebedürftige Privaten Krankenversicherung), keine<br />
Person ambulante oder stationäre Pflege eigenen Tarife wie beispielsweise<br />
erhält. Geldleistungen umfassen im We- GOÄ.<br />
sentlichen das Pflegegeld.<br />
Finanzsituation Defizit von 690 Mio. in 2003.<br />
Mittelbestand von 4,24 Mrd. Euro<br />
Ende 2003.<br />
Überschuss von 120 Mio. Euro in 2002.<br />
Aufbau eines Kapitalstocks von 12,3<br />
Mrd. Euro seit 1995. Rund 46% der<br />
Einnahmen fließen in den Kapitalstock.
20 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
Fortsetzung Tabelle 6<br />
Beitragseinnahmen 16,86 Mrd. Euro (2003) 1.847,9 Mio. Euro (2003)<br />
Beitragseinnahmen pro<br />
Versichertem<br />
238 Euro (2002) 205 Euro (2003)<br />
Leistungsausgaben<br />
gesamt (2003)<br />
17,56 Mrd. Euro (2003) 517,9 Mio. Euro (2003)<br />
Leistungsausgaben pro<br />
Versichertem<br />
248 Euro (2003) 57,55 Euro (2003)<br />
Verwaltungsausgaben 3,4% ohne medizinischen Dienst;<br />
4,8% mit medizinischen Dienst<br />
9% mit medizinischem Dienst<br />
Eigene Darstellung; Quellen: Dritter Bericht zur Entwicklung der Pflegeversicherung, BMGS Siehe auch die<br />
Hinweise bei http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/pflege/index_2230.cfm sowie Zahlenbericht der Privaten<br />
Krankenversicherung 2003/2004.<br />
Letztlich ist die geringere Morbidität der Versicherten in der Privaten Pflegeversicherung die verbleibende<br />
Erklärung für die abweichende Entwicklung zwischen Privater und Sozialer Pflegeversicherung.<br />
Soll jedoch Morbidität durch die Solidargemeinschaft aufgefangen werden, scheint ein wesentlicher<br />
Verstoß gegen das Solidarprinzip vorzuliegen: Das Nebeneinander von zwei Versicherungssystemen,<br />
das dazu führt, dass die Solidargemeinschaft belastet und eine Minderheit, die finanziell<br />
in der Tendenz sowieso schon besser gestellt ist, von einer günstigeren Absicherung der Pflege<br />
profitiert. Dies macht unter wohlfahrtsökonomischer Betrachtung wenig Sinn.<br />
4 Umsetzung und Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der<br />
Pflegeversicherung<br />
4.1 Bürgerversicherung Pflege<br />
Die Ausgestaltung der Beitragserhebung in der Pflegeversicherung nach Prinzipien einer Bürgerversicherung<br />
beruht auf folgenden zwei Komponenten<br />
� Einbeziehung aller Versicherten aus der Sozialen und Privaten Pflegeversicherung in eine Bürgerversicherung<br />
Pflege.<br />
� Berücksichtigung aller Einkommen in der Beitragsbemessung. Einkünfte aus Vermietung und<br />
Verpachtung werden jedoch nicht einbezogen. Es wird auf zwei Beitragssäulen abgestellt. 27<br />
Die Beitragsbemessungsgrenze (2005: 3.525 Euro Bruttoeinkommen/ Monat) wird zugrunde gelegt.<br />
Freibeträge auf Kapitaleinkommen werden berücksichtigt wie im Steuerrecht.<br />
27 Siehe zu möglichen Ausgestaltungsvarianten der Beitragsbemessung: Projektgruppe Bürgerversicherung<br />
des SPD-Parteivorstandes. Modell einer solidarischen Bürgerversicherung. Berlin 26. August 2004<br />
http://www.medizin.uni-koeln.de/kai/igmg/buergerversicherungsmodell.pdf (Zugriff Febr. 2005).
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 21<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
4.2 Änderungen gegenüber dem Status Quo<br />
Gegenüber dem derzeitigen System (2005) 28 der Sozialen Pflegeversicherung wurde zunächst die<br />
Beitragssatzänderung für Versicherte ohne Kinder berechnet. Der Beitragssatz von 1,7% wird um<br />
0,25% erhöht für Mitglieder ohne Kinder. Es gilt die Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung<br />
(3.525 Euro pro Monat in 2005).<br />
Die sich daraus ergebende finanzielle Situation der Sozialen Pflegeversicherung wurde danach als<br />
Status Quo (SQ) eingesetzt.<br />
Aufbauend auf diesen Status Quo wurden folgende Varianten berechnet:<br />
� Herstellung der Bürgerversicherung Pflege: Eingliederung der Sozialen und Privaten Pflegeversicherung<br />
in eine Bürgerversicherung Pflege. Die Beiträge werden nach der Leistungsfähigkeit<br />
der Mitglieder auf alle Einkunftsarten erhoben.<br />
� Verbesserte Versorgung für Demenzkranke: Anhand der Prävalenzen für Demenzerkrankungen<br />
in Deutschland wurde abgeschätzt, wie viele Versicherte der Pflegeversicherung in angemessener<br />
Weise in eine höhere Pflegestufe eingruppiert werden müssten. Dadurch erhöht sich die zur<br />
Verfügung stehende Pflegezeit für diese Versicherten. Eine zusätzliche Veranschlagung von 30<br />
Minuten täglich für den Mehraufwand in der Pflege von Demenzkranken würde nach Abschätzungen<br />
des BMGS zu Mehrausgaben von 750 Mio. Euro jährlich führen. 29<br />
Dieser Betrag wurde von<br />
uns auf alle Demenzkranke als zusätzliche Leistungsausgaben gleichmäßig verteilt.<br />
� Besserstellung ambulanter Pflege in Pflegestufen I und II: Es wird vorgeschlagen, die Leistungen<br />
für ambulante Pflege in den Stufen I und II anzuheben. Dadurch wird die gegenwärtige Unterfinanzierung<br />
der ambulanten Pflege in den Stufen I und II behoben, so dass dem Vorrang der häuslichen<br />
Pflege Rechnung getragen wird und die teureren, häufig für den Pflegebedürftigen nicht mit<br />
Vorteilen verbundene stationäre Unterbringungen, vermieden werden. Die neuen Beträge der ambulanten<br />
Leistungen ergeben sich als arithmetisches Mittel aus den aktuellen Beträgen für ambulante<br />
und stationäre Leistungen in den jeweiligen Stufen. Einen entsprechenden Überblick gibt Tabelle<br />
7.<br />
� Die Pflegesätze werden proportional zu den Einkommen der Versicherten dynamisiert.<br />
Tabelle 7: Beträge für ambulante bzw. stationäre Leistungen nach Pflegestufen (ohne Pflegegeld) 30<br />
Bürgerversicherung<br />
Pflege; ambulant<br />
Status Quo<br />
ambulant<br />
Status Quo<br />
stationär<br />
„Rürup“-Kommission:<br />
einheitlich<br />
ambulant/stationär<br />
Pflegestufe I 704 384 1023 400 Euro<br />
Pflegestufe II 1100 921 1279 1000 Euro<br />
Pflegestufe III 1432 1432 1432 1500 Euro<br />
28 Die Anhebung des Beitragssatzes für Mitglieder ohne Kinder wurde ebenfalls modelliert, da es dazu noch<br />
keine abschließenden empirischen Werte gab.<br />
29 Kommission des BMGS zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme des BMGS.<br />
Berlin; August 2003, S. 198-199.<br />
30 Kommission des BMGS zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme des BMGS.<br />
Berlin; August 2003, S. 193-197.
22 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
4.3 Ergebnisse<br />
4.3.1 Verbesserung der Pflege für Demenzkranke und Anhebung ambulanter Leistungen<br />
(ohne Pflegegeld)<br />
Aus dem Datensatz wurde für den Status Quo ein Beitragssatz von 1,74% für das Jahr 2006 (1,72%<br />
für 2004, 1,73% für 2005) ermittelt, welcher die Differenzierung nach Kinderangehörigkeit bereits<br />
enthält. Es besteht somit gegenüber dem tatsächlichen Beitragssatz von 1,7% eine leichte Unterdeckung.<br />
Die Verbesserung der Versorgung von Demenzerkrankten würde Ausgabensteigerung von<br />
750 Mio. Euro verursachen (von 17,6 auf 18,4 Mrd. Euro, Basis 2006). Entsprechend ergäben sich<br />
Beitragssatzsteigerungen im Status Quo um 0,09 Prozentpunkte. Die Anhebung der Ausgaben für<br />
ambulante Leistungen der Stufe I und II (ohne Pflegegeld) würden Mehrausgaben von 0,5 Mrd. Euro<br />
verursachen, was einer Anhebung des Beitragssatzes um 0,06 Prozentpunkten entspricht. Werden<br />
beide Maßnahmen zusammen eingeführt, ergeben sich Mehrausgaben von 1,4 Mrd. Euro im Jahr<br />
2006, beziehungsweise eine Anhebung des Beitragssatzes um 0,14 Prozentpunkte. Beachtet werden<br />
muss, dass Wechsel in der Inanspruchnahme zwischen ambulanten und stationären Leistungen darin<br />
nicht enthalten sind.<br />
4.3.2 Einführung der Bürgerversicherung Pflege<br />
Die Bürgerversicherung würde im Status-Quo-Modell eine Reduzierung des Beitragssatzes um 0,36<br />
Prozentpunkte (Jahr 2006) ermöglichen. (Tabelle 8)<br />
Blieben in einer Bürgerversicherung Pflege die Einbeziehung der zusätzlichen Einkunftsarten unberücksichtigt<br />
und würde somit nur der Personenkreis ausgeweitet, würde die Beitragssatzreduzierung<br />
noch 0,31 Prozentpunkte betragen. Auch damit wäre eine kostendeckende Finanzierung der Pflegeversicherung<br />
ohne Rückgriff auf vorhandene Reserven möglich. Würde zusätzlich zur Bürgerversicherung<br />
die Verbesserung der Pflege für Demenzerkrankte sowie die Anhebung der Beträge für ambulante<br />
Leistungen vorgenommen, ergäben sich Beitragssatzreduktionen von immerhin noch 0,24<br />
Prozentpunkten (von 1,74% auf 1,50%). Die Ausgaben stiegen durch die Bürgerversicherung um 0,5<br />
Mrd. Euro gegenüber dem Status Quo in 2006. Daraus ergibt sich, dass die zusätzlichen Einnahmen<br />
der Bürgerversicherung die zusätzlichen Ausgaben aus den Leistungsverbesserungen weit<br />
überwiegen.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 23<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
Tabelle 8: Gegenüberstellung der wichtigsten Kennzahlen zur Einführung einer Bürgerversicherung,<br />
Verbesserung der Versorgung Demenzerkrankter sowie der Anhebung der ambulanten<br />
Leistungen in Stufe I und II Jahr 2006<br />
2006 Status Quo:<br />
(derzeitige<br />
Leistungen)<br />
+ Verbesserung<br />
Demenz<br />
+ Anhebung der<br />
ambulanten<br />
Sachleistungen<br />
(Stufe I und II,<br />
ohne Pflegegeld)<br />
+ Verb. Demenz +<br />
Anhebung amb.<br />
Leistungen<br />
Ausgaben (Mrd. Euro)<br />
Status Quo 17,6 18,4 18,1 19,0<br />
Bürgerversicherung 18,1 19,0 18,7 19,5<br />
Beitragspflichtige Einnahmen (Mrd. Euro)<br />
Status Quo 969 969 969 969<br />
Bürgerversicherung 1.239 1.239 1.239 1.239<br />
Davon: Beitragspflichtige Einnahmen kinderlose Mitglieder (Mrd. Euro)<br />
Status Quo 289 289 289 289<br />
Bürgerversicherung 386 386 386 386<br />
Kostendeckender Beitragssatz (in %)<br />
Status Quo 1,74 1,83 1,80 1,88<br />
Bürgerversicherung 1,38 1,45 1,43 1,59<br />
SQ: Status Quo (keine Bürgerversicherung, jedoch inkl. 0,25% Anhebung für Mitglieder ohne Kinder)<br />
4.3.3 Abschätzung der Entwicklung bis zum Jahr 2025<br />
Der Beitragssatz würde im Status Quo bis zum Jahr 2025 auf 2,33 % steigen. In einer Bürgerversicherung<br />
läge er bei 1,85 %, ebenfalls im Jahr 2025. In der grafischen Darstellung zeigt sich, dass im<br />
Status Quo Modell die Verbesserung der Versorgung für Demenzerkrankte die größten Ausgabensteigerungen<br />
verursacht. Würden die Verbesserungen für Demenzerkrankte sowie die Anhebungen<br />
für die ambulante Pflege umgesetzt, lägen die Beitragssätze im Status Quo Modell bei 2,52 %, in der<br />
Bürgerversicherung hingegen bei 2,00 %. (Abbildung 2)
24 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
Abb. 2: Leistungsausgaben Status Quo, Verbesserung der Versorgung Demenzerkrankter sowie<br />
der Anhebung der ambulanten Leistungen in Stufe I und II; Jahre 2006 bis 2025<br />
Abb. 3 : Beitragssatz Status Quo versus Bürgerversicherung Pflege, Verbesserung der Versorgung<br />
Demenzerkrankter sowie der Anhebung der ambulanten Leistungen in Stufe I und<br />
II (ohne Pflegegeld); Jahre 2006 bis 2025
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 25<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
Abb. 4 : Einnahmenüberschuss beziehungsweise Unterdeckung Status Quo versus Bürgerversicherung<br />
Pflege bei aktuellem Beitragssatz; Jahre 2006 bis 2025<br />
Tabelle 9: Gegenüberstellung der wichtigsten Kennzahlen zur Einführung einer Bürgerversicherung,<br />
Verbesserung der Versorgung Demenzerkrankter sowie der Anhebung amb. Leistungen;<br />
Jahr 2025<br />
2025 Status Quo:<br />
(derzeitige<br />
Leistungen)<br />
+ Verbesserung<br />
Demenz<br />
+ Anhebung amb.<br />
Leistungen<br />
+ Verb. Demenz<br />
+ Anhebung der<br />
amb. Leistungen<br />
Ausgaben (Mrd. Euro)<br />
Status Quo 25,0 26,2 25,7 26,9<br />
Bürgerversicherung 25,7 27,0 26,5 27,7<br />
Beitragspflichtige Einnahmen (Mrd. Euro)<br />
Status Quo 1032 1032 1032 1032<br />
Bürgerversicherung 1322 1322 1322 1322<br />
Davon: Beitragspflichtige Einnahmen kinderlose Mitglieder (Mrd. Euro)<br />
Status Quo 372 372 372 372<br />
Bürgerversicherung 492 492 492 492<br />
Kostendeckender Beitragssatz (in %)<br />
Status Quo 2,33 2,45 2,40 2,52<br />
Bürgerversicherung 1,85 1,95 1,91 2,00<br />
SQ: Status Quo (keine Bürgerversicherung, jedoch inkl. 0,25% Anhebung für Mitglieder ohne Kinder)
26 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
5 Methodik im Detail<br />
5.1 Der Datensatz<br />
Als Grundlage unserer Berechnungen dienten die Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP)<br />
des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), einer repräsentativen Stichprobe mit jährlich<br />
mehr als 22.000 Befragten. 31 Alle herangezogenen Angaben der SOEP-Daten beziehen sich auf<br />
das Jahr 2002. Sie wurden zum größten Teil in der Befragung von 2003, teilweise auch in der Befragung<br />
von 2002 erhoben. Der größte Teil der Einkommen wird in seiner Höhe dem Personenfragebogen<br />
entnommen, der von allen Personen ab 16 Jahren beantwortet wurde. Die Einkommen werden<br />
differenziert abgefragt (Lohn, Einkommen aus selbständiger Tätigkeit, Renten jeder Art, Arbeitslosengeld/Arbeitslosenhilfe,<br />
Weihnachtsgeld etc.). Weitere Einkünfte werden per Haushaltsfragebogen<br />
erhoben. Einkünfte des Haushaltsfragebogens wurden gewichtet auf die Haushaltsmitglieder<br />
verteilt: Diese werden, falls es im Haushalt mehr als zwei Erwachsene gibt, zu zwei Dritteln demjenigen<br />
zugeordnet, der das höchste Einkommen hat und zu einem Drittel demjenigen, dessen Einkommen<br />
am zweithöchsten ist. Lebt nur ein Erwachsener im Haushalt, so wird ihm der volle Betrag zugewiesen.<br />
Fehlende Werte werden zufällig von Personen mit ähnlichen Charakteristika ersetzt (Altersgruppen,<br />
Geschlecht und Berufsgruppe). Der Pflegeversicherungsstatus wurde vom Krankenversicherungsstatus<br />
übernommen, da der Personenkreis nahezu identisch ist. Nur der Krankenversichertenstatus<br />
ist in den SOEP-Daten erfasst. 32<br />
Ob eine Person Kinder hat, wurde aus den vom Robert-<br />
Koch-Institut generierten Tabellen biobirth und biobrthm entnommen, die ebenfalls zu den SOEP-<br />
Daten gehören.<br />
5.2 Beitragspflichtiges Einkommen der Pflegeversicherung im Status Quo<br />
Die Berechnung der zu verbeitragenden Einkommen im Status Quo wird so detailgetreu wie möglich<br />
nachgebildet. Lediglich die Sonderregelungen der Landwirte kommen nicht zum Tragen. Relevante<br />
Einkommensarten für die Verbeitragung im Status Quo sind Lohn/ Gehalt als Arbeitnehmer, 13./14.<br />
Monatsgehalt, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Gewinnbeteiligung etc., Einkommen aus selbstständiger/freiberuflicher<br />
Tätigkeit, Nebenverdienste, gesetzliche Altersrente, Invalidenrente oder Beamtenpension,<br />
gesetzliche Witwen-/Waisenrente, Betriebs-und Hinterbliebenenrente, Arbeitslosengeld<br />
(wird zu 80% verbeitragt). Bei freiwillig Versicherten mit geringem Einkommen und Arbeitslosengeld<br />
II - Empfängern werden mindestens 880 Euro pro Monat verbeitragt. 33<br />
Die Beiträge der Arbeitslosengeld<br />
II -Empfänger werden auf diese Weise erfasst und dynamisiert. 34 Verbeitragt wird bis zur<br />
Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 3.525 Euro Bruttoeinkommen pro Monat. Für freiwillig Versicherte<br />
mit Selbstständigen-Einkommen werden zusätzlich folgende Einkommen zur Verbeitragung<br />
herangezogen: Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit, Gewinne aus Vermietung und Ver-<br />
31 Weitere Informationen unter http://www.diw.de/deutsch/sop/index.html (Abfrage August 2004).<br />
32 Freiwillig Versicherte haben ein einmaliges Wahlrecht zwischen Sozialer und Privater Pflegeversicherung.<br />
Davon haben 31.000 GKV-Versicherte Gebrauch gemacht,<br />
33 Der Betrag von 880 Euro entspricht einer Mischkalkulation. Je nach Personengruppe variiert das mindestens<br />
zu verbeitragende Einkommen von 805 Euro bis zu 1.811,25 Euro.<br />
34 Bei Veränderungen des Beitragsatzes in der Zukunft steigen somit auch die Beiträge von freiwillig Versicherten<br />
sowie Arbeitslosengeld II - Empfängern.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 27<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
pachtung, wobei nur die positiven Gewinne berechnet werden, das sind Einnahmen aus Vermietung<br />
und Verpachtung abzüglich Betriebs- und Instandhaltungskosten, Tilgung und Zinsen (Anmerkung:<br />
Tilgung wird abgezogen, da nicht zwischen Tilgung und Zinsen bei der Erhebung differenziert<br />
wird.). Renten aus privater Vorsorge werden entsprechend steuerrechtlicher Regelungen mit dem<br />
Ertragsanteil (ein Drittel) verbeitragt. Sonderregelungen für geringfügige Beschäftigung und für Beschäftigung<br />
in der Gleitzone werden berücksichtigt. Bei Kindern wird der Versicherungsstatus über<br />
den Haushaltsvorstand festgelegt. Liegen über diesen keine Angaben vor, so wird statt dessen der<br />
Krankenversicherungsschutz der Mutter oder einer anderen Bezugsperson übernommen. Für Personen,<br />
die keine Kinder haben, werden separat die beitragspflichtigen Einnahmen bestimmt. Ausgenommen<br />
werden dabei Personen, die im Alter von 23 Jahren oder jünger waren sowie Personen, die<br />
im Jahr 2005 65 Jahre alt oder älter waren. 35 Aufgrund konjunktureller Schwankungen gibt es im<br />
Jahr 2004 ein Tief bei der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Abbildung 5). Daher<br />
werden die beitragspflichtigen Einkommen durch Multiplikation eines Skalars kalibriert. Für<br />
das Jahr 2004 wird das Skalar so gewählt, dass das beobachtete Defizit 860 Mio. Euro ergibt. Langfristig<br />
wird das Skalar durch Umgewichtung an die eins angenähert. Dazu wird der Gewichtungsparameter<br />
Lambda gewählt als 0,9 hoch des absoluten Betrags der Differenz aus betrachtetem Jahr und<br />
2004. Der Skalar ergibt sich, indem zu (1-Lambda) das Lambdafache des Skalars von 2004 addiert<br />
wird.<br />
Abb. 5: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; Jahre 1992 bis 2004<br />
35 In den Zukunftsprognosen wurde berücksichtigt, dass sich die obere Altersgrenze (d. h. 65 Jahre in 2005)<br />
Jahr für Jahr um 1 erhöht.
28 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
5.3 Beitragspflichtiges Einkommen der Bürgerversicherung<br />
Es wird das Zwei-Säulen-Modell der Bürgerversicherung modelliert. Die Einkommensarten, die bereits<br />
bei Selbstständigen im Status Quo verbeitragt werden, werden auf alle Mitglieder der Bürgerversicherung<br />
ausgedehnt. Ausgenommen werden Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. 36<br />
Die<br />
geltenden Sonderregelungen des Status Quo werden für die Bürgerversicherung übernommen. Die<br />
Beitragsbemessungsgrenzen beider Säulen betragen 3.525 Euro pro Monat. In einer Säule werden<br />
Kapitaleinkünfte, in der zweiten Säule alle übrigen Einkünfte verbeitragt. Es gilt ein monatlicher<br />
Freibetrag von 111,67 Euro auf Zinseinkünfte und Dividenden. In Anspruch genommene Freibeträge<br />
werden auf die Beitragsbemessungsgrenze der jeweiligen Säule aufgeschlagen.<br />
5.4 Berechnung der Ausgaben der Pflegeversicherung<br />
Bei den Ausgaben der Pflegeversicherung wird zwischen Verwaltungsausgaben und Leistungsausgaben<br />
unterschieden. Die Verwaltungsausgaben (inklusive des Medizinischen Dienstes) der Versicherten<br />
in der Sozialen Pflegeversicherung wurden mit 0,84 Mrd. Euro angesetzt 37<br />
und gleichmäßig<br />
auf diese Versicherten aufgeteilt. Bei einer Erweiterung des Versichertenkreises wurden privat Versicherten<br />
die gleichen durchschnittlichen Verwaltungskosten pro Person unterstellt. Für Versicherte<br />
der Sozialen Pflegeversicherung wurden pro Alters-/ und Geschlechtsgruppe durchschnittliche Ausgaben<br />
bestimmt. Dazu wurden die Leistungsausgaben der Gruppe auf alle Gruppenmitglieder des<br />
SOEP-Datensatzes aufgeteilt. Da sich die Leistungsausgaben auf das Jahr 2003 beziehen, wurden<br />
dazu die an das Jahr 2003 angepassten Hochrechnungsfaktoren verwendet. Wie die Leistungsausgaben<br />
pro Gruppe bestimmt wurden, wird in Abschnitt 5.5 erläutert. Die Private Pflegeversicherung<br />
hatte 2002 Leistungsausgaben in Höhe von 496,9 Mio. Euro. Es wurde unterstellt, dass privat Versicherte<br />
strukturell dasselbe Inanspruchnahmeverhalten aufweisen wie gesetzlich Versicherte. Die<br />
individuellen Ausgaben der privat Versicherten wurden mit einem Skalar multipliziert, so dass sich<br />
für das Jahr 2002 Leistungsausgaben in der oben genannten Höhe ergaben.<br />
5.5 Leistungsausgaben der Pflegeversicherung:<br />
Die Anzahl der Leistungsempfänger der Sozialen Pflegeversicherung wurde unterteilt nach Altersgruppen,<br />
Geschlecht, Pflegestufe, ambulante/stationäre Versorgung von den offiziellen Statistiken<br />
des BMGS übernommen (Bezugsjahr 2003). Für jede Pflegestufe wurden getrennt nach ambulanter<br />
bzw. stationärer Versorgung durchschnittliche Ausgaben pro pflegebedürftiger Person berechnet.<br />
Dabei wurde auf die in Anspruch genommenen Leistungen zurückgegriffen („Soziale Pflegeversicherung<br />
- Leistungsempfänger nach Leistungsarten und Pflegestufen im Jahresdurchschnitt 2003“,<br />
Quelle: BMGS). Jeder Leistung wurde ein fester Betrag zugewiesen. Diese orientieren sich an der<br />
Tabelle „Leistungen der Pflegeversicherung – Leistungen im Überblick“ 38<br />
Eindeutig zugeordnet<br />
werden können: Pflegesachleistungen und Pflegegeld der häuslichen Pflege, Kurzzeitpflege, teilsta-<br />
36 In den Zukunftsprognosen wurde berücksichtigt, dass sich die obere Altersgrenze (d. h. 65 Jahre in 2005)<br />
Jahr für Jahr um 1 erhöht. Siehe hierzu: Projektgruppe Bürgerversicherung des SPD-Parteivorstandes. Modell<br />
einer solidarischen Bürgerversicherung. Berlin; 26. August 2004.<br />
37 Verwaltungsausgaben gemäß den Angaben des BMGS für das Jahr 2002: 4,8% von 17,35 Mrd. Euro.<br />
38 BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und 2002.<br />
Bonn; 2004.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 29<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
tionäre Tages- und Nachtpflege und vollstationäre Pflege. Da bei der Leistungsinanspruchnahme der<br />
Pflegevertretung nicht differenziert wird, ob die Pflegevertretung durch nahe Angehörige oder durch<br />
sonstige Personen durchgeführt wird, werden folgende jährliche Beträge festgesetzt: 818,50 Euro für<br />
Pflegestufe 1, 921 Euro für Pflegestufe 2 und 1.048,50 Euro für Pflegestufe 3 und Härtefälle. Pflege<br />
in vollstationären Einrichtungen für behinderte Menschen werden mit 256 Euro monatlich kalkuliert.<br />
Die Tabelle der Leistungsinanspruchnahme enthält keine Informationen über die zum Verbrauch bestimmten<br />
Hilfsmittel, die technischen Hilfsmittel, etc. Daher werden pauschal folgende jährliche<br />
Beiträge pro Person addiert: Pflegestufe 1: 150 Euro, Pflegestufe 2: 280 Euro, Pflegestufe 3 und Härtefälle:<br />
400 Euro. Insgesamt kommt es laut Berechnung zu Leistungsausgaben in Höhe von rund 16,6<br />
Mrd. Euro, was mit den Angaben der „Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung“ übereinstimmt. 39<br />
Im Szenario einer verbesserten ambulanten Versorgung werden die monatlichen ambulanten Pflegesachleistungen<br />
der Pflegestufen I und II modifiziert. In der Pflegestufe I wurden sie auf 704 Euro<br />
(statt derzeit 384 Euro), in der Pflegestufe II auf 1100 Euro (statt derzeit 921 Euro) gesetzt. Für Härtefälle<br />
und die Pflegestufe III gab es keine Modifizierung. Die erhöhten Ausgaben für Demenzkranke<br />
im sogenannten 30-Minuten-Regelungs-Szenario wurden folgendermaßen berücksichtigt: 750<br />
Mio. Euro Mehrausgaben wurden auf alle gesetzlich pflegeversicherten Personen aufgeteilt 40 . Dabei<br />
wurden pro Demenzkranken dieselben zusätzlichen Kosten unterstellt. Die Prävalenz der Demenz<br />
wurde wie in Tabelle 10 angenommen:<br />
Tabelle 10: Prävalenz der Demenz nach Altersgruppen<br />
Alter in Jahren Prävalenz der Demenz<br />
< 60 0 %<br />
60 bis 64 1 %<br />
65 bis 69 2 %<br />
70 bis 74 4 %<br />
75 bis 79 8 %<br />
80 bis 84 15 %<br />
85 bis 89 30 %<br />
90 und älter 35 %<br />
Mehrausgaben für Demenzkranke bei privat Versicherten wurden mit dem oben beschriebenen Skalar<br />
angepasst, ansonsten altersspezifisch übernommen.<br />
5.6 Berechnung der Beitragssätze<br />
Bei der Berechnung der Beitragssätze wurde das Kostendeckungsprinzip (Einnahmen gleich Ausgaben)<br />
unterstellt. Dazu werden die Gesamtausgaben durch die beitragspflichtigen Einkommen geteilt.<br />
In den Szenarien, in denen Kinderlose 41 einen um 0,25%-Punkte erhöhten Beitragssatz zahlen müs-<br />
39 BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und 2002.<br />
Bonn; 2004.<br />
40 Dabei wurden die an das Jahr 2000 angepassten Hochrechnungsfaktoren verwendet.<br />
41 Im Sinne von Absatz 5.1.
30 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
sen, wurden 0,25% der beitragspflichtigen Einkommen der Kinderlosen von den Ausgaben<br />
abgezogen.<br />
5.7 Zukunftsprognosen<br />
Um die Entwicklung der Beitragssätze in der Zukunft zu approximieren, wird eine Anpassung der<br />
Hochrechnungsfaktoren vorgenommen. Die Hochrechnungsfaktoren werden an die Bevölkerungsentwicklung<br />
laut des Berichtes der „Rürup-Kommission“ angepasst. Neben der demographischen<br />
Entwicklung wird auch der Verlauf der Arbeitslosigkeit gemäß dem Bericht der „Rürup-Kommission“<br />
integriert. 42 Die Hochrechnungsfaktoren für das Jahr 2002 des SOEP-Datensatzes dienen als Referenzwert<br />
und ändern sich durch die Anpassung nicht. Die alters- und geschlechtsspezifischen<br />
Einkommen- und Ausgabenprofile werden für Zukunftsprognosen beibehalten.<br />
6 Literatur<br />
BMGS. Die soziale Pflegeversicherung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2001 und<br />
2002. Bonn; 2004.<br />
BMGS. Dritter Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung.<br />
BMGS. Pflegeversicherung. Berlin; 2003.<br />
BMGS. Pflegeversicherung: Kinderberücksichtigungsgesetz beschlossen. Pressemitteilung vom<br />
26.11.2004; Berlin.<br />
http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/pflege/index_6310.cfm (Zugriff Febr. 2005)<br />
Kommission des BMGS zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme des<br />
BMGS. Berlin; August 2003<br />
Projektgruppe Bürgerversicherung des SPD-Parteivorstandes. Modell einer solidarischen Bürgerversicherung.<br />
Berlin; 26. August 2004<br />
http://www.medizin.uni-koeln.de/kai/igmg/buergerversicherungsmodell.pdf<br />
(Zugriff Febr. 2005)<br />
Private Krankenversicherung. Zahlenbericht 2003/ 2004. Köln: Verband der privaten Krankenversicherung<br />
e.V. http://www.pkv.de/downloads/Zb04.pdf (Zugriff Feb. 2005)<br />
42 Kommission des BMGS zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme des BMGS.<br />
Berlin; August 2003.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 31<br />
Auswirkungen einer Bürgerversicherung in der Pflegeversicherung<br />
Autoren<br />
Karl W. Lauterbach, Univ.-Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard), Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie<br />
und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln, Mitglied im Sachverständigenrat<br />
für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen<br />
Dr. M. Lüngen, B. Stollenwerk, Dr. A. Gerber, G. Klever-Deichert<br />
Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie<br />
der Universität zu Köln (IGKE)<br />
Gleueler Straße 176-178<br />
50935 Köln
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 33<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit,<br />
Krankheit sowie Gentechik<br />
[1-F] Alkazaz, Aziz, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung):<br />
Global Governance und nationale Gesundheitspolitik in Ägypten<br />
INHALT: 1. Analyse von Globalisierung, Global-Governance-Strukturen und nationaler ägyptischer<br />
Gesundheitspolitik; 2. Schwerpunkt: Gesundheit und Armut, Einflüsse der Globalisierung<br />
auf die nationale pharmazeutische Industrie, a) neue Herausforderungen an die ägyptische<br />
Gesundheitspolitik, die ägyptische pharmazeutische Industrie und den ägyptischen Privatsektor,<br />
b) Auswirkungen auf die intraregionale arabische Kooperation. Erwartete Forschungsergebnisse:<br />
a) Erkenntnisse über Stärken und Schwächen des bestehenden ägyptischen<br />
Gesundheitssektors, b) Evaluierung der bisher durchgeführten Reformen und Herausarbeitung<br />
neuer Reformansätze für die staatliche Gesundheitspolitik und für die Politik gegenüber<br />
der pharmazeutischen Industrie vor dem Hintergrund der Globalisierung, c) Schlussfolgerungen<br />
für die intraregionale arabische Kooperation. Erkenntnisse über Wirkungszusammenhänge<br />
sowie Ansätze für eine bessere armutsorientierte Bekämpfung von Krankheiten.<br />
Kooperationen: London School of Hygiene and Tropical Medicine; Medizinische Fakultät<br />
der Universität Kairo; Al-Minya University - Faculty of Pharmacy. GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Ägypten<br />
METHODE: akteurszentrierter Institutionalismus; Evolutionsökonomik; Politikfeldanalyse; Netzwerkanalyse<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Globalisierung und soziale Entwicklung in Ägypten und der Türkei<br />
(verschiedene Abhandlungen in einschlägigen Sammelbänden). ARBEITSPAPIERE:<br />
Selbständige Publikation in Vorbereitung.+++Ein Beitrag zur zweibändigen Publikation der<br />
Forschungsergebnisse des DÜI-Projekts "Global Health Governance".<br />
ART: keine Angabe ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Deutsches Orient-Institut (Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-42825-534, e-mail: alkazaz@doi.duei.de)<br />
[2-L] Andersen, Hanfried H.; Mühlbacher, Axel:<br />
Bedarfsplanung und demographische Entwicklung: zum Einfluss der Bevölkerungsstruktur<br />
auf die hausärztliche Versorgung, (Blaue Reihe / Berliner Zentrum Public Health, 2004-02),<br />
Berlin 2004, 51 S. (Graue Literatur; URL:<br />
http://www.bzph.de/e4/e91/reihe_name99/public_Item1099/Bedarfsplanung2004-02_ger.pdf)<br />
INHALT: "In diesem Beitrag wird eine Methode vorgestellt und am Beispiel der hausärztlichen<br />
Versorgung demonstriert, wie der bevölkerungsstrukturelle Einfluss auf regionale Unterschiede<br />
im ambulanten Versorgungsbedarf berechnet und zur Korrektur der bisher geltenden<br />
Bedarfsplanung genutzt werden kann. Und es wird ein Prognoseverfahren entwickelt, das es<br />
erlaubt, den Einfluss der Bevölkerungsentwicklung und der Migration auf den regionalspezifischen<br />
ambulanten Versorgungsbedarf für 2010 zu bestimmen. Damit ist eine Grundlage geschaffen,<br />
regional-detaillierte Maßnahmenplanungen besser begründen zu können." (Textauszug)
34 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
[3-F] Arndt, Melanie (Bearbeitung); Lemke, Michael, Prof.Dr. (Leitung); Lemke, Michael,<br />
Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Berliner Gesundheitspolitik in der Systemkonkurrenz 1948/49 bis 1961 (Teilprojekt im<br />
Rahmen des DFG-Projektverbunds "Deutschland und Europa im Systemkonflikt. Perzeptionen<br />
- Strukturen - Repräsentationen")<br />
INHALT: Das Dissertationsvorhaben untersucht unter Ausschluss des konfessionellen Bereichs<br />
den Aufbau der Gesundheitssysteme in Ost- und West-Berlin zwischen 1948/49 und 1961,<br />
indem die unterschiedlichen, aber auch ähnlichen gesundheitspolitischen Vorstellungen, Ziele<br />
und Konzepte in den beiden Stadthälften sowie ihre Umsetzung kontrastierend betrachtet<br />
werden. Sie analysiert die Ursachen und Hintergründe, die unter dem Einfluss der Systemkonkurrenz<br />
zu den besonderen Entwicklungen und Entscheidungen in der Berliner Gesundheitspolitik<br />
beitrugen. Es wird herausgearbeitet, dass infolge der spezifischen Konstellation in<br />
Deutschland, in der DDR und der Bundesrepublik zwei unterschiedliche wohlfahrtsstaatliche<br />
Traditionsstränge fortgesetzt wurden, die auch in der geteilten Stadt zu zwei distinktiven Modellen<br />
medizinischer Versorgung führten. Die Analyse berücksichtigt die Konflikte in beiden<br />
Stadthälften, die aus der Notwendigkeit resultierten, sowohl ein soziales als auch ein leistungsstarkes<br />
und kostengünstiges Gesundheitswesen zu schaffen, das die akuten Probleme lösen<br />
konnte und den Wettbewerb mit der jeweils anderen Stadthälfte bestand. In diesem Zusammenhang<br />
wird untersucht, ob und inwieweit die Systemkonkurrenz, die nach 1948 gesundheitspolitisch<br />
noch durch ein relativ hohes Maß an Interaktion zwischen beiden Teilen<br />
der Stadt und praktische Kooperation gekennzeichnet war, zu dem starken innerstädtischen<br />
Abgrenzungsprozess beitrug, der entscheidende Reformen (z.B. die Auflösung des Monopols<br />
der privaten Praxen im Westteil und der Aufbau des Systems von Ambulatorien und Polikliniken<br />
im Osten) verzögerte oder aber beschleunigte. ZEITRAUM: 1948-1961<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0331-28991-51, Fax: 0331-28991-60, e-mail: arndt@zzf-pdm.de)<br />
[4-L] Atteslander, Peter:<br />
Ermittlung und Vermittlung von individuellen Gesundheitszielen, in: Erhard Busek (Hrsg.):<br />
Kommunikation und Netzwerke : europäisches Forum Alpbach 2002, Wien: Verl. Österreich,<br />
2003, S. 154-158, ISBN: 3-7046-4156-1 (Standort: Bayer. SB München(12)-2005.1387)<br />
INHALT: Der Begriff der Gesundheit hat in der modernen Medizin drei Facetten: gesund sein,<br />
Gesundheit haben, etwas für die Gesundheit tun. In Bezug auf Prävention ist zu unterscheiden<br />
zwischen gesundheitsgerechtem Verhalten, gezielter Früherkennung, Rehabilitation, Verhaltensprävention,<br />
ökologischer Prävention und Ganzheitsprävention. Ermittlung und Vermittlung<br />
von individuellen Gesundheitszielen sind eine anspruchsvolle Aufgabe, die in einem unübersichtlichen,<br />
von Wechselfällen geprägten Umfeld angesiedelt ist. (ICE)<br />
[5-L] Bach, Michael; Aigner, Martin; Bankier, Bettina (Hrsg.):<br />
Schmerzen ohne Ursache - Schmerzen ohne Ende: Konzepte - Diagnostik - Therapie, Wien:<br />
Facultas-Verl. 2001, 178 S., ISBN: 3-85076-515-6 (Standort: ZB Med Köln(38M)-2001A2722)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 35<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
INHALT: "Das Werk ist schwerpunktmäßig den somatoformen Schmerzen gewidmet, also<br />
Schmerzzuständen, für deren Genese und Aufrechterhaltung überwiegend - wenn auch nicht<br />
ausschließlich - psychosozialen Faktoren eine zentrale Rolle zukommt. Das Ziel ist ein dreifaches:<br />
- auf der gesellschaftspolitischen Ebene Bewußtsein für diese Störungsbilder zu schaffen,<br />
- einen Beitrag zur Theorienbildung über die Wechselwirkung zwischen biologischen,<br />
psychologischen und sozialen Faktoren der Entstehung und Aufrechterhaltung von Schmerzen<br />
zu leisten, und - praktisch Tätige mit den neuesten Erkenntnissen der Diagnostik und<br />
Therapie chronischer Schmerzen unter besonderer Berücksichtigung der somatoformen<br />
Schmerzen vertraut zu machen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Aigner, Bettina<br />
Bankier, Michael Bach: Neurobiologie des Schmerzes (11-17); Hans Christoph Müller-<br />
Busch: Soziokulturelle Aspekte des Schmerzes (18-34); Michael Bach, Bettina Bankier, Martin<br />
Aigner: Was sind somatoforme Schmerzen? (49-65); O. Berndt Scholz: Subjektivität und<br />
Objektivität in der Schmerzdiagnostik (49-65); Joachim Maly: Psychologische Begutachtung<br />
von Personen mit somatoformen Scherzen 66-85); Hans Georg Kress: Nutzen und Risiken<br />
der medikamentösen Schmerztherapie (89-102); Oskar Frischenschlager, Wolfgang Söllner:<br />
Tiefenpsychologische Behandlungskonzepte (103-119); Hans Walter: Hypnose in der Behandlung<br />
unterschiedlicher Schmerzen (120-127); Martin Aigner, Bettina Bankier, Michael<br />
Bach: Verhaltensmedizinische Behandlungskonzepte (128-142); Anna Spacek: Akupunktur<br />
(143-155); Hans Tilscher: Manuelle Medizin (156-165); Bettina Bankier, Martin Aigner, Michael<br />
Bach: 'Hilfe zur Selbsthilfe' an der Verhaltensmedizinischen Schmerzambulanz Wien<br />
(166-175).<br />
[6-L] Badura, Bernhard:<br />
Thesen zur Bürgerorientierung im Gesundheitswesen, in: Christine von Reibnitz, Peter-Ernst<br />
Schnabel, Klaus Hurrelmann (Hrsg.): Der mündige Patient : Konzepte zur Patientenberatung und<br />
Konsumentensouveränität im Gesundheitswesen, Weinheim: Juventa Verl., 2001, S. 61-69, ISBN:<br />
3-7799-1193-0<br />
INHALT: Die Schwerpunkte der Gesundheitsreform liegen heute im nationalen wie internationalen<br />
Rahmen bei der Erschließung neuer Finanzierungsmöglichkeiten und einer effizienten<br />
Verwendung der vorhandenen Ressourcen, bei der Erschließung von Rationalisierungsreserven<br />
durch verbessertes Gesundheitsmanagement und bei Anstrengungen zur Erhöhung der<br />
Qualität durch eine evidenzbasierte Medizin und kontinuierliche Verbesserung der Leistungsorganisation.<br />
Neben diesen Strategien plädiert der Autor für eine maßgeblich selbstbestimmte<br />
Gesundheitsförderung als gleichsam dritten Weg zwischen rein marktregulierter und staatlich<br />
gelenkter medizinischer Versorgung zur Sanierung des Gesundheitswesens. Dies erfordert<br />
insgesamt eine Neubestimmung der Rolle der Bürger als Versicherte, als Patienten und als<br />
Konsumenten von gesundheitlichen Dienstleistungen. (ICA)<br />
[7-L] Behrens, Johann:<br />
Soziologie der Pflege und Soziologie der Pflege als Profession: die Unterscheidung von interner<br />
und externer Evidence, in: Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie der<br />
Pflege : Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 51-<br />
70, ISBN: 3-7799-1624-X
36 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
INHALT: "Dieser Beitrag skizziert eine Soziologie der Pflege und eine Soziologie der Pflege als<br />
Profession. Zwischen dem sozialen System alltäglicher Pflege und dem sozialen System der<br />
Pflege als Profession besteht ein entscheidender Unterschied. Die alltägliche Pflege kennzeichnet<br />
ein stark normierender Diskurs im System-Code 'gepflegt/ungepflegt'. Professionen<br />
unterscheiden sich von diesen stark normierenden Diskursen durch den professionstypischen<br />
Respekt vor der Autonomie der Lebenspraxis ihrer Klienten. Dass die Wissenschaft sich von<br />
der fraglosen Gewissheit zur Wahrscheinlichkeit entwickelte und damit zur unaufhebbaren<br />
Differenz zwischen interner und externer Evidence, fordert den Respekt vor der Autonomie<br />
der Klienten. Professionalisierung wird hier analysiert als die Entwicklung einer Haltung zum<br />
Klienten, sie unterscheidet sich von bloßer Akademisierung. Durch Akademisierung wird die<br />
professionstypische Haltung zum Klienten keineswegs garantiert." (Autorenreferat)<br />
[8-L] Beushausen, Jürgen:<br />
Die Konstruktion von Gesundheit und Krankheit im sozialen System Familie: Theorie und<br />
Empirie, Oldenburg 2002, 613 S. (Graue Literatur; URL: http://docserver.bis.uni-oldenburg.de/<br />
publikationen/dissertation/2002/beukon02/pdf/beukon02.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=965162893)<br />
INHALT: "Die Studie leistet auf der erkenntnistheoretischen Grundlage eines 'Integrativen Konstruktivismus'<br />
und der Systemtheorien einen theoretischen Beitrag bei der Erforschung des<br />
Zusammenhanges von Gesundheit und Krankheit im sozialen System Familie. Familien werden<br />
hierbei als Rahmen angesehen, in dem sich Strukturen für krankheitsfördernde, aber auch<br />
gesundheitserhaltende Prozesse herausbilden. Im empirischen Teil der Studie wird der Versuch<br />
unternommen, einen konstruktivistischen Ansatz im Kontext multiperspektivischer<br />
Blickwinkel auf ein Problemfeld anzuwenden. Hierzu werden mit Hilfe der Genografischen<br />
Mehrebenenanalyse die familiären Lebenszusammenhänge von 74 Frauen mit Anorexie, bzw.<br />
Bulimie und Frauen mit einer Essstörung und einer zusätzlichen stoffgebundenen Sucht<br />
('Multiple Süchte') analysiert. Die Untersuchungsergebnisse weisen auf vielfältige Dysfunktionen<br />
der familiären Strukturen hin, die sich in einem Konstruktionsprozess in der Spannung<br />
zwischen familiärer Desorganisation und subjektiver Bewältigungspraxis entwickeln." (Autorenreferat)<br />
[9-L] Blinkert, Baldo; Klie, Thomas:<br />
Solidarität in Gefahr: Pflegebereitschaft und Pflegebedarfsentwicklung im demografischen<br />
und sozialen Wandel; die "Kasseler Studie", Hannover: Vincentz 2004, 336 S., ISBN: 3-87870-<br />
099-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A3152)<br />
INHALT: "Wie wird Pflegebedürftigkeit in Zukunft zu bewältigen sein? Die Kasseler Studie zeigt<br />
in eindrucksvollen Zahlen und entsprechenden Hochrechnungen und Szenarien, auf welche<br />
Zerreißprobe die Solidarität der Generationen in den nächsten Jahren gestellt wird. Wer pflegen<br />
wird, wo gepflegt werden wird und in welchen Konstellationen Hilfe erbracht werden<br />
wird - das sind nur einige der hier erforschten Fragen. Den kommunalen Altenhilfeplanungen<br />
stehen so erstmals fundierte Grundlagen zur Verfügung, nach denen sie ihre zukünftige Politik<br />
ausrichten können. Zusätzlich stellt das Buch klar, dass zur Bewältigung dieser Herausforderung<br />
noch weitere Weichen neu gestellt werden müssen: Die Aufgaben- und Verantwortungsteilung<br />
zwischen Familien bzw. Angehörigen, Freunden, Dienstleistern und dem Staat
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 37<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
muss neu justiert werden. Dafür ist 'Solidarität in Gefahr' Diskussionsgrundlage und gibt<br />
schon entscheidende Hinweise." (Autorenreferat)<br />
[10-L] Blinkert, Baldo; Klie, Thomas:<br />
Gesellschaftlicher Wandel und demographische Veränderungen als Herausforderungen<br />
für die Sicherstellung der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen, in: Sozialer<br />
Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 53/2004, H. 11/12, S. 319-325<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:<br />
http://www.econdoc.de/_de/indexsofo.htm)<br />
INHALT: "Aufgrund des erwartbaren demographischen und sozialen Wandels wird sich in den<br />
nächsten Jahren die Versorgungssituation pflegebedürftiger Menschen grundlegend verändern.<br />
Einerseits können wir davon ausgehen, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis<br />
2050 verdoppeln und auf rund 4 Millionen steigen wird. Andererseits müssen wir annehmen,<br />
dass sich das 'informelle Pflegepotential' im gleichen Zeitraum um mehr als 30% verringern<br />
wird. Wenn sich an den Versorgungsstrukturen nichts ändert, ist mit einer Überforderung aller<br />
Beteiligten zu rechnen. Wie unsere Simulationsmodelle zeigen, können wir bis ungefähr<br />
2010 noch einigermaßen überschaubare Verhältnisse erwarten, die sich dann aber sehr rasch<br />
und dramatisch verändern. Diese Entwicklung ist mit Chancen und Risiken verbunden. Die<br />
Chancen bestehen darin, dass es ausreichend Zeit für eine 'geordnete Anpassung' geben wird.<br />
Die Risiken sind darin zu sehen, dass die mittelfristig noch einigermaßen erträglichen Veränderungen<br />
zu Illusionen und Untätigkeit Anlass geben könnten. Wir schlagen in unserem Beitrag<br />
vor, wie sich Strukturen schaffen lassen, die auch unter veränderten Bedingungen eine<br />
qualitativ hochwertige Versorgung von Pflegebedürftigen ermöglichen können." (Autorenreferat)<br />
[11-F] Boiko, Sergiy, Ph.D. (Bearbeitung); Yashin, Anatoli, Prof.Dr.; Benedictis, Giovanna de,<br />
Dr. (Leitung):<br />
European challenge for healthy aging<br />
INHALT: Development of the mathematical models to relate healty aging to biomedical and<br />
genetic markers. A data for the project is being collected, preliminary analysis and models<br />
have been tested on the simulation data. Data base with web interface has been established.<br />
ZEITRAUM: Januar 2002 bis Januar 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Italien, Dänemark,<br />
Frankreich<br />
METHODE: Survival analysis; population heterogeneity models; models to relate genetic markers<br />
information to longevity; numerical nonlinear optimization of multivariate non-parametric<br />
models.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Yashin, A.I.; Begun, A.S.; Boiko, S.I.; Ukraintseva, S.V.; Oeppen,<br />
J.: New age pattern of survival improvement in Sweden. Does it characterize changes in individual<br />
aging? in: Mechanisms of Aging and Development, Vol. 123, 2002, pp. 637-647.+++<br />
Yashin, A.I.; Ukraintseva, S.V.; Benedictis, G. de; Anisimov, V.N.; Butov, A.A.; Arbeev, K.;<br />
Jdanov, D.A.; Boiko, S.I.; Begun, A.S.; Bonafe, M.; Franceschi, C.: Have the oldest old<br />
adults ever been frail in the past? A hypothesis that explains modern trends in survival. in:<br />
Journal of Gerontology: Biological Sciences, Vol. 56, 2002, No. 10, pp. 432-442.+++Belizzi,<br />
D.; Rose, G.; Dato, S. u.a.: A VNTR enhancer located in intron 5 the SIRT3 gene, human si-
38 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
lent information regulator Sir2 homologue, modulates the survivorship of the elderly (manuscript<br />
submitted).+++Rose, G.; Dato, S.; Altomare, K. u.a.: Variability of the SIRT3 gene,<br />
human silent information regulator Sir2 homologue, and survivorship in the elderly. in: Journal<br />
of Experimental Gerontology, 2003.+++Yashin, A.I.; Ukraintseva, S.V.; Boyko, S.I. u.a.:<br />
Individual aging and mortality rate: how are they related? in: Journal of Social Biology, 2002.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-04 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Europäische Kommission<br />
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057<br />
Rostock)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0381-2081182, e-mail: boiko@demogr.mpg.de)<br />
[12-F] Braun, Helmut, Dr.; Braun, Ute; Igl, Gerhard, Prof.Dr.; Klie, Thomas, Prof.Dr.; Kühnert,<br />
Sabine, Prof.Dr.; Naegele, Gerhard, Prof.Dr.; Schmidt, Roland, Prof.Dr.; Stoffer, Franz-Josef,<br />
Dipl.-Volksw.; Wallrafen-Dreisow, Helmut (Bearbeitung); Igl, Gerhard, Univ.-Prof.Dr.jur.; Braun,<br />
Helmut, Dr.; Wallrafen-Dreisow, Helmut; Beikirch, Elisabeth (Leitung):<br />
Qualitätsentwicklung von Pflege und Betreuung (Modellvorhaben)<br />
INHALT: Das Projekt findet im Kontext der Bemühungen statt, sich auf wissenschaftlich begründete<br />
und konsentierte Qualitätsniveaus in der Pflege und Betreuung zu verständigen, wirksame<br />
Verfahren der Qualitätssicherung zu entwickeln und eine nachhaltige Qualitätsentwicklung<br />
in diesem Feld zu befördern. Es wird von dem Selbstverständnis getragen, dass dies nur<br />
gelingen kann durch ein kooperatives Zusammenwirken aller Beteiligten. Konzept und Steuerung<br />
des Projektes sind in diesem Sinne ausgerichtet. Das Projekt leistet einen Beitrag: zur<br />
systematischen Auswertung nationaler, europäischer und internationaler Erfahrungen und<br />
Ansätze der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung im Bereich Pflege und Betreuung<br />
und angrenzender Felder; zur Erprobung von berufsgruppen- und institutionenübergreifenden<br />
Verfahren zur Verständigung über Qualitätsniveaus von Leistungen in den verschiedenen<br />
Betreuungssystemen für Menschen mit Pflege- und Hilfebedarf; zur Erprobung von Strukturen<br />
einer akteursübergreifenden, auf Transparenz und Wissenschaftlichkeit basierenden Konsentierung<br />
von Qualitätsniveaus und Qualitätsstandards. Konzept: Dem Projekt liegen Fragestellungen<br />
zu Struktur und Prozess der gegenwärtigen Qualitätsentwicklung in Deutschland<br />
im Feld der "Pflege und Betreuung" in integrierender Absicht zugrunde. Es wird ein die Berufsgruppen<br />
übergreifender und wissenschaftsbasierter interdisziplinärer Ansatz verfolgt, der<br />
über die bisherigen rechtlichen Instrumente des Heimgesetzes und der Pflegeversicherung hinausweist.<br />
Die Zielsetzung des Vorhabens wird im Wesentlichen durch drei Elemente erreicht,<br />
die jeweils aufeinander bezogen sind: 1. Vergabe von Expertisen und Recherchen an<br />
Sachverständige zur Darstellung rechtlicher, methodischer und verfahrensmäßiger Strategien<br />
von Qualitätsentwicklungen im Hinblick auf nationale und internationale Dimensionen und<br />
Formen einer Institutionalisierung. Die Aktivitäten der Qualitätssicherung im In- und Ausland<br />
werden untersucht mit Blick auf verschiedene Felder der gesundheitlichen und sozialen Versorgung<br />
und auf die professionsbezogenen Ansätze (berufsrechtlich und institutionell). Insbesondere<br />
interessieren hierbei qualitätspolitische Strategien und Qualitätssicherungssysteme,<br />
die eine Konsentierung wissenschaftsbasierter Qualitätsniveaus sowie die Herstellung ihrer<br />
Verbindlichkeit zum Gegenstand haben. Damit sollen qualitätspolitische Impulse gesetzt<br />
werden, die Alternative zu einer einerseits hoheitlich orientierten und zu einer andererseits<br />
manageriellen Qualitätssicherungspraxis darstellen. 2. Entwicklung und Erprobung von Qualitätsniveaus<br />
mit wissenschaftlicher Grundlegung zu unterschiedlichen, durch Expertenrunden
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 39<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
noch zu spezifizierenden Themenbereichen ("Essen und Trinken bei eingeschränkter Alltagskompetenz",<br />
"Mobilität und Sicherheit bei Demenz" und einem dritten, noch konsensuell<br />
festzulegenden Thema). Die Auswahl dieser drei Themenbereiche soll unterschiedliche disziplinäre<br />
Schnittstellen aufgreifen. Die Bearbeitung dieser Themenbereiche soll vor dem Hintergrund<br />
eines Legitimation stiftenden Verfahrens stattfinden. 3. Öffentliche Diskurse zur<br />
Schaffung von Transparenz über die jeweiligen Themenbereiche und die inhaltliche Ausrichtung<br />
des Projekts sowie die Einbindung der wesentlichen Akteure im Feld. Dies soll erreicht<br />
werden durch: wissenschaftliche Beratung durch einen Sachverständigenrat, der von der Buko-Qs<br />
berufen wurde und in dem Persönlichkeiten unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen<br />
und Experten mit Bezug zu den zu bearbeitenden Themen mitwirken; steuerungs- und anwendungsbezogene<br />
Beratung durch einen Beirat, der sich aus Persönlichkeiten zusammensetzt,<br />
die zentral am Leistungsgeschehen in der Pflege und Betreuung beteiligt sind und/ oder<br />
Steuerungsfunktionen in der Qualitätssicherung wahrnehmen. Der Beirat stellt in seiner Funktion<br />
das Bindeglied zwischen dem Projekt und der Praxis dar. Die Beratungen des Beirats<br />
finden im Zusammenhang mit jährlichen Symposien statt. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Berliner Memorandum der Bundeskonferenz zur Qualitätssicherung<br />
im Gesundheits- und Pflegewesen e.V. in: Beiträge zum Recht der sozialen Dienste und<br />
Einrichtungen, 44, 2000, S. 41-53.+++Schmidt, Roland: Impulse zur sektoren- und systemübergreifenden<br />
Qualitätsentwicklung. in: Motel-Klingebiehl, Andreas; Kondratowitz, Hans-<br />
Joachim von; Tesch-Römer, Clemens (Hrsg.): Lebensqualität im Alter. Generationenbeziehungen<br />
und öffentliche Servicesysteme im sozialen Wandel. Opladen: Leske u. Budrich 20<br />
02, S. 175-200.+++Schmidt, Roland: Unterstützung der Laienpflege. Die Schnittstelle zwischen<br />
Laienpflege und professioneller Pflege. in: Igl, Gerhard; Schiemann, Doris; Gerste,<br />
Bettina; Klose, Joachim (Hrsg.): Qualität in der Pflege. Stuttgart u.a.: Schattauer 2002, S.<br />
191-201.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
INSTITUTION: Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Institut für Gerontologie an der<br />
Universität Dortmund (Evinger Platz 13, 44339 Dortmund); Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät, Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa (Olshausenstr. 40,<br />
24098 Kiel); Fachhochschule Erfurt, FB Sozialwesen, Fachgebiet Gerontologie und Versorgungsstrukturen<br />
(Postfach 450155, 99051 Erfurt); Bundeskonferenz zur Qualitätssicherung<br />
im Gesundheits- und Pflegewesen e.V. -Buko-Qs- (Güntherstr. 51, 22087 Hamburg)<br />
KONTAKT: Beikirch, Elisabeth (e-mail: beikirch@buko-qs.de od. projektberlin@buko-qs.de,<br />
Tel. 030-897-34441, Fax: 030-897-34442)<br />
[13-L] Cassel, Dieter; Wilke, Thomas:<br />
Das Saysche Gesetz im Gesundheitswesen: schafft sich das ärztliche Leistungsangebot seine<br />
eigene Nachfrage?: eine Analyse zur angebotsinduzierten Nachfrage in der ambulanten ärztlichen<br />
Versorgung anhand deutscher Paneldaten, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften,<br />
Jg. 9/2001, H. 4, S. 331-348<br />
INHALT: "Informationsasymmetrien zwischen Patienten und Ärzten ermöglichen es letzteren, die<br />
Nachfrage nach ihren eigenen Leistungen über das effiziente Ausmaß hinaus auszudehnen.<br />
Die diesen Sachverhalt beschreibende These der 'angebotsinduzierten Nachfrage' wird empirisch<br />
mit deutschen Paneldaten untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass kaum von einer statis-
40 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
tisch signifikanten Beziehung zwischen der Arztdichte und der Inanspruchnahme ambulanter<br />
ärztlicher Leistungen gesprochen werden kann. Die möglichen wirtschaftspolitischen Implikationen<br />
werden im Schlussteil des Beitrags diskutiert." (Autorenreferat)<br />
[14-L] Dabrock, Peter; Klinnert, Lars; Schardien, Stefanie:<br />
Menschenwürde und Lebensschutz: Herausforderungen theologischer Bioethik, Gütersloh:<br />
Gütersloher Verl.-Haus 2004, 367 S., ISBN: 3-579-05417-1 (Standort: UB Bonn(5)-2004-6592)<br />
INHALT: Die plurale Gesellschaft und ihre Ambiguitäten Ernst nehmend halten die Autoren<br />
"Menschenwürde" und "Lebensschutz" nicht für unbrauchbare Argumente ohne ethische Orientierungskraft,<br />
sondern für Herausforderungen, an denen Theologie und Kirche ihre gesellschaftliche<br />
Verantwortung wahrnehmen können und sollen. Der Untertitel des vorliegenden<br />
Werkes ist deshalb dreifach zu lesen. Angesichts der bioethischen Konfliktfelder provozieren<br />
die Konzeptionen von "Menschenwürde" und "Lebensschutz" die Theologie zur Stellungnahme:<br />
Wie können sie begründet und gestaltet werden? Inhaltlich gehen die Ausführungen<br />
in der Deutung der Menschenwürde-Konzeption von der Gottebenbildlichkeit eines jeden<br />
Menschen und der Intensivierung dieses Gedankens durch den Topos von der Rechtfertigung<br />
des Sünders aus Gnade aus. Die Thematik wird unter folgenden Gesichtspunkten abgehandelt:<br />
(1) Fundamentaltheologische Bioethik angesichts der Herausforderungen moderner Gesellschaft;<br />
(2) Geschichte und theologischen Deutung des Menschenwürde-Konzeptes; (3)<br />
Verhältnis von Menschenwürde und Lebensschutz; (4) Zum problematischen, aber notwendigen<br />
Gebrauch der Menschenwürde-Konzeption in der Bioethik; (5) Verbrauchende Embryonenforschung.<br />
Kommt allen Embryonen Menschenwürde zu? (6) Therapeutisches Klonen<br />
und Präimplantationsdiagnostik. Zur ethischen Beurteilung aus leibphänomenologischer Perspektive;<br />
(7) Menschenwürde als Leitprinzip medizinrechtlicher Normenbildung. Eine theologische<br />
Positionsbestimmung im Streit um die europäische Bioethik-Konvention; (8) Menschenwürde<br />
und Sterbehilfe - wider einfache Vorgaben; (9) Ethische Hinweise zur argumentativen<br />
Sorgfalt bei der biopolitischen Urteilsfindung. (ICA2)<br />
[15-L] Ewers, Michael:<br />
High-Tech Home Care in Deutschland: Herausforderung für rechtliche Regulierungssysteme,<br />
in: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Bd. 22/2001, H. 1, S. 101-124 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-XG06262; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Der Zuwachs an biomedizinischen, pharmakologischen und technologischen Kenntnissen<br />
und Möglichkeiten hat in den letzten Jahren zu beachtlichen Innovationen in der Patientenversorgung<br />
geführt. Selbst aufwendige technikintensive Pflege- und Versorgungsleistungen<br />
können heute immer öfter aus dem stationären in den ambulanten Sektor ausgelagert<br />
werden, wodurch den zumeist chronisch- und schwer kranken Patienten ein Verbleib in ihrem<br />
häuslichen Umfeld ermöglicht wird. International hat sich die als High-Tech Home Care bezeichnete<br />
Form der häuslichen Versorgung weitgehend durchgesetzt. In Deutschland erweist<br />
sich deren Einführung hingegen als ein besonders komplizierter Prozess. Aufgrund einiger<br />
Spezifika des deutschen Gesundheitswesens trifft die High-Tech Home Care auf viele Hindernisse,<br />
zu denen auch eine Reihe bislang unbeantworteter rechtlicher Herausforderungen<br />
zählen. Basierend auf Teilergebnissen eines am Institut für Pflegewissenschaft seit 1998<br />
durchgeführten Forschungsprojektes zur häuslichen Infusionstherapie (HIT) werden relevante
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 41<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
Hindernisse benannt und rechtlicher Regulierungsbedarf aufgezeigt. Als Ergebnis zeigt sich,<br />
dass in Deutschland zunächst adäquate Voraussetzungen geschaffen und rechtliche Herausforderungen<br />
bewältigt werden müssen, um an internationale Entwicklungen anknüpfen und<br />
auch hierzulande den Patienten die mit der High-Tech Home Care verbundenen Versorgungsoptionen<br />
erschließen zu können. " (Autorenreferat)<br />
[16-L] Fernández de la Hoz, Paloma:<br />
Familienleben und Gesundheit: europäische Betrachtungen aus der Perspektive sozialer<br />
Inklusion, in: DISKURS : Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft, Jg. 14/2005, H.<br />
1, S. 64-71 (Standort: UuStB Köln(38)-M XH 05716; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Die Familie im Gesundheitssystem: ein Faktor zur Kostensteigerung oder zur Kostenminderung?<br />
Der Beitrag thematisiert diese Frage vor dem Hintergrund eines in Wien 2003<br />
veranstalteten Seminars der Europäischen Beobachtungsstelle zur sozialen Situation, Demographie<br />
und Familie. Anhand sekundärer Quellen werden Zusammenhänge zwischen drei Elementen<br />
- Familienleben, Gesundheit, Armut und soziale Ausgrenzung - so wie sie heute in<br />
den EU-Mitgliedsländern analysiert werden, erörtert: Ausgehend von den Begriffen 'soziale<br />
Inklusion' und 'soziale Ausgrenzung' werden soziale Faktoren untersucht, welche für die Gesundheit<br />
im Familienleben konstitutiv sind. Darüber hinaus wird auf die Situation besonderer<br />
Risikofamilien eingegangen. Abschließend werden einige Schwerpunktaufgaben identifiziert,<br />
welche bei der Bestimmung und praktischen Ausrichtung von sozialen Projekten unentbehrlich<br />
sind, um Familien in ihrer Funktion als gesundheitsfördernde Instanzen zu stärken." (Autorenreferat)<br />
[17-L] Gerlinger, Thomas; Herrmann, Markus; Hinricher, Lioba; Hungeling, Germanus; Lenhardt,<br />
Uwe; Seidler, Andreas; Simon, Michael; Stegmüller, Klaus (Hrsg.):<br />
Jahrbuch für Kritische Medizin: Bd. 38, Gesundheitsreformen - internationale Erfahrungen,<br />
Hamburg: Argument-Verl. 2003, 141 S., ISBN: 3-88619-817-0<br />
INHALT: In der Debatte um die Reform des deutschen Gesundheitswesens orientieren sich viele<br />
Reformvorschläge auch an Reformen und Modellen, die in anderen Ländern entwickelt und<br />
umgesetzt werden. Die Autoren skizzieren die verschiedenen Systeme und beleuchten die Erfahrungen,<br />
die in den jeweiligen Ländern mit den entsprechenden Konzepten gemacht worden<br />
sind. Dabei diskutieren sie auch kritische und umstrittene Aspekte. Betrachtet werden<br />
folgende Ansätze: das Modell der Kopfpauschale (Schweiz), wettbewerbsorientierte Reformen<br />
in Schweden, Kostendämpfungsmaßnahmen (Frankreich), Budgetierung und 'Einkaufsmodelle'<br />
in Großbritannien, Hausarztmodell (Niederlande) und die Rezertifizierung zur dauerhaften<br />
Sicherung der Qualität der ärztlichen Versorgung in Kanada. Über die Betrachtung<br />
einzelner Länder hinaus werden zudem die Auswirkungen des europäischen Einigungsprozesses<br />
auf die nationalstaatlichen Gesundheitssysteme diskutiert. Aus dem Inhaltsverzeichnis:<br />
Thomas Gerlinger: Gesundheitsreform in der Schweiz - ein Modell für die Reform der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung? (10-30); Kai Michelsen: Wettbewerbsorientierte Reformen<br />
im schwedischen Gesundheitssystem der 90er Jahre (31-47); Patrick Hassenteufel: Mehr<br />
Staat, aber auch mehr Wettbewerb - Die Zwiespältigkeit der französischen Krankenversicherungspolitik<br />
(48-62); Steve Illiffe: The failure of fund-holding in Britain's National Health<br />
Service (63-72); Peter Groenewegen / Stefan Greß: Der Hausarzt in den Niederlanden - Aus-
42 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
laufmodell oder Reformperspektive für die GKV? (73-91); David Klemperer: Kompetenzerhaltung<br />
und Rezertifizierung von Ärzten in Kanada: ein Modell für Deutschland? (92-106);<br />
Rolf Schmucker: Europäischer Binnenmarkt und nationale Gesundheitspolitik. Zu den Auswirkungen<br />
der 'vier Freiheiten' auf die Gesundheitssysteme der EU-Mitgliedsländer (107-<br />
120); Eva Walzik: Reformoptionen zur Weiterentwicklung des Finanzierungssystems der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (112-139). (ZPol, VS)<br />
[18-L] Gerwinn, Hans; Wegener, Angelika:<br />
Weiterentwicklung der Rehabilitation, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 59/2004, H. 5, S.<br />
297-313<br />
INHALT: "Die medizinische Rehabilitation der gesetzlichen Rentenversicherung steht vor einer<br />
Vielzahl von Herausforderungen: Demografischer Wandel, Veränderungen im Gesundheitssystem<br />
(DRG im Krankenhaus, Disease-Management-Programme, Integrierte Versorgung),<br />
Europäische Integration, SGB IX usw. Der Beitrag analysiert die wichtigsten dieser Herausforderungen<br />
und stellt dar, wie die Weiterentwicklung der Rehabilitation ihnen gerecht zu<br />
werden versucht. Die Qualifizierung der medizinischen Rehabilitation durch eine noch stärkere<br />
berufliche Orientierung der Rehabilitationsleistungen und ihre Flexibilisierung durch Ausbau<br />
der ambulanten Rehabilitation sind dabei ebenso Strategien wie die Verzahnung der Rehabilitation<br />
mit dem Gesundheitssystem, dargestellt am Beispiel der Disease-Management-<br />
Programme und der integrierten Versorgung. Am Anfang des neuen Jahrtausends steht die<br />
Rehabilitation der Rentenversicherung vor einer Fülle von Herausforderungen. Vieles ist im<br />
Umbruch begriffen, vieles verändert sich. Im Nachfolgenden versuchen die Verfasser, die aus<br />
ihrer Sicht wichtigsten Linien der sich abzeichnenden Entwicklung aufzuzeigen und hoffen,<br />
damit Anstöße für eine Diskussion zu geben. Eine Diskussion, die hoffentlich genauso<br />
fruchtbringend sein wird, wie die Diskussionen, die von Dr. Ferdinand Schliehe - dem diese<br />
Zeilen gewidmet sind - angestoßen und geführt wurden." (Autorenreferat)<br />
[19-L] Göpel, Eberhard:<br />
Erkenntnistheoretische Grundlagen der Gesundheitsförderung, in: Prävention : Zeitschrift für<br />
Gesundheitsförderung, Jg. 28/2005, H. 1, S. 3-8<br />
INHALT: "Gesundes Leben ist ein gesellschaftlich-anthropologisches Konstrukt, Gesundheit ist<br />
eine je historisch bestimmte Verständigungsmetapher. Sie kann nur erhalten und gefördert<br />
werden, wenn die sie bestimmenden Notwendigkeiten (äußere und innere Natur, äußere und<br />
innere Kultur) in ihrer wechselseitigen Verschränkung erkannt und gewichtet werden. Ein<br />
ganzheitliches Modell grundlegender Lebensprozesse muss Grundlage jeglicher Gesundheitsförderung<br />
sein. Isolierte biowissenschaftliche Perspektiven werden der Komplexität und Evolution<br />
von Menschen im sozialen und ökologischen Austausch nicht gerecht. Daraus begründet<br />
sich für die Gesundheitsförderung ein bio-psychosozial-ökologischer Pluralismus der Perspektiven,<br />
Strategien und Methoden." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 43<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
[20-L] Görres, Stefan; Friesacher, Heiner:<br />
Der Beitrag der Soziologie für die Pflegewissenschaft, Pflegetheorien und Pflegemodelle, in:<br />
Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände<br />
und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 33-50, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Die Pflege stellt sich im Kern als Beziehungshandeln dar. Damit kommt der Interaktion<br />
und Kommunikation eine wesentliche Bedeutung im pflegerischen Handeln zu. Aus dieser<br />
Perspektive teilt Pflege viele Gemeinsamkeiten mit der Soziologie. Pflegerisches Handeln<br />
kann als Form sozialen Handelns mit einem spezifischen Bezug zum menschlichen Körper/Leib<br />
verstanden werden, wodurch sich die Pflegewissenschaft von allen anderen Sozialwissenschaften<br />
unterscheidet. Von herausragender Bedeutung für die Pflegewissenschaft sind<br />
die theoretischen Ansätze und die Methoden der Soziologie. Diese haben vielfach Eingang<br />
gefunden in pflegerische Theorieentwürfe und Forschungsansätze innerhalb der Pflegewissenschaft.<br />
Mit der Soziologie teilt die Pflege ebenso den Theorienpluralismus, allerdings übernimmt<br />
sie dabei auch die Probleme, die aus unterschiedlichen Theorieentwürfen resultieren.<br />
So sind kontroverse Sichtweisen über die wissenschaftstheoretische Einordnung und<br />
Fundierung der Soziologie bis heute Gegenstand heftiger Debatten. Der Bezug zur Soziologie<br />
führt u.a. zu einem erweiterten Erkenntnisinteresse der Pflegeforschung. Als Forschungsbereiche<br />
gelten die drei großen Themen Interaktion, Organisation/Institution und Gesellschaft.<br />
Hierbei bietet sich die Chance einer Verbindung der Gegenstandsbereiche der Pflegewissenschaft<br />
von der Mikro- über die Meso- zur Makroebene an." (Autorenreferat)<br />
[21-L] Gottweis, Herbert; Hable, Wolfgang; Preinsack, Barbara; Wydra, Doris:<br />
Verwaltete Körper: Strategien der Gesundheitspolitik im internationalen Vergleich, Wien:<br />
Böhlau 2004, 376 S., ISBN: 3-205-77113-3<br />
INHALT: Die Autorinnen und Autoren verstehen den menschlichen Körper 'als geschichtliches<br />
und soziales Phänomen.' Gesundheitspolitik sehen sie als 'ein Moment und ein Ort dieser<br />
Produktion von Körpern'. Mit ihrer Erfindung sei der menschliche Körper 'zum Gegenstand<br />
staatlicher Gestaltungsprozesse' geworden und im Laufe des 20. Jahrhunderts 'zu einem zentralen<br />
Verwaltungsprojekt zwischen Staat und Medizin' (11 f.). Zunächst zeigt das Autorenteam<br />
aus historischer Perspektive, wie sich das Verständnis von Körper und Gesundheit als<br />
Folge und Ausdruck der Säkularisierung zunehmend aus religiösen Zusammenhängen löste.<br />
Anschließend stellt es dar, von welchen Vorstellungen und Konzepten von Körper und Gesundheit<br />
die Gesundheitspolitik seit ihren ersten Anfängen im 18. Jahrhundert ausgegangen<br />
ist. Nachfolgend wird - ebenfalls aus historischer Perspektive - die Rolle der Ärzte und die<br />
'Monopolisierung des Zugangs zu medizinischem Wissen und medizinischer Ausbildung' (91)<br />
durch die Ärzteschaft in Deutschland und den USA beschrieben. Danach vergleichen die Autorinnen<br />
und Autoren die Gesundheitspolitiken der USA und Deutschlands; der Schwerpunkt<br />
liegt auf der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Abschließend werden Konzepte des Managed<br />
Care diskutiert, einer relativ neuen Form der Organisation medizinischer Leistungserbringung.<br />
Neben den ökonomischen Funktionen habe Managed Care 'auch Funktionen der Disziplinierung,<br />
Steuerung und des Managements von Patient, Arzt und Gesundheitspolitiker'.<br />
Managed Care sei 'zu einem zentralen Ort steuernder, ökonomischer Intervention geworden'<br />
(20) - betriebswirtschaftliche Überlegungen würden hier im Vordergrund stehen. (ZPol, VS)
44 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
[22-L] Gunkel, Stefan; Kruse, Gunther (Hrsg.):<br />
Salutogenese, Resilienz und Psychotherapie: was hält gesund? - was bewirkt Heilung?, (Impulse<br />
für die Psychotherapie, Bd. 9), Hannover: Hannoversche Ärzte-Verl.-Union 2004, 432 S.,<br />
ISBN: 3-931373-14-2 (Standort: BSB München(12)-2004.37910)<br />
INHALT: "Der Salutogenese-Begriff wurde ausgearbeitet von dem israelischen Epidemiologen<br />
und Medizinsoziologen Aaron Antonovsky (1923-1994), der das traditionelle kurativpathogenische<br />
Konzept innerhalb der Medizin kritisierte und sich stärker interessierte für die<br />
Bedingungen von körperlicher Gesundheit und seelischem Wohlergehen. In zahlreichen Interviews<br />
mit gesund gebliebenen Holocaust-Überlebenden sammelte Antonovsky Hinweise<br />
darauf, was es manchen Menschen ermöglichte, auch schwerste Traumata heil zu überstehen.<br />
Es ging ihm um die 'Entwirrung des Mysteriums der Gesundheit', mithin um die Beantwortung<br />
der Kernfrage, 'wie Menschen Stress bewältigen und dabei gesund bleiben'. Für ihn besteht<br />
das 'wahre Geheimnis nicht darin,warum Menschen krank werden und sterben, sondern<br />
das Wunder besteht eher darin, warum die meisten über weite Strecken mehr oder weniger<br />
gesund sind. Wenn wir uns dieser Tatsache bewusst sind, haben wir schon einen Schrift in<br />
Richtung salutogenetischer Denkweise getan.' (Jahrreis, 1996). Salutogenese bezeichnet die<br />
aktive Anpassung des Menschen an die jeweiligen (sich ändernden) Umweltbedingungen und<br />
das konstruktive Bewältigen selbst schwer belastender Einflüsse. Als positiven Gegenentwurf<br />
zum klassischen krankheitsbezogenen Modell entwickelte er das Konzept der Salutogenese,<br />
bei dem Ressourcenorientierung, Gesundheitsschutz und Prävention im Vordergrund stehen."<br />
(Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Stefan Gunkel und Gunther Kruse: Salutogenese und Resilienz<br />
- Gesundheitsförderung, nicht nur, aber auch durch Psychotherapie? (5-68); Benyamin<br />
Maoz: Salutogenese - Die Geschichte einer Idee und ihre Anwendung in der Psychotherapie<br />
(69-98); Christian Reimer: Beratung, Krisenintervention, Kurzpsychotherapie: Kupfer oder<br />
Gold oder was? (99-136); Cornelia Oestereich: Vom Trauma zum belastenden Ereignis - Wie<br />
kann eine Um-Schreibung der Lebenserzählung gelingen? (137-170); Friedhelm Lamprecht<br />
und Stefan Gunkel: Salutogenese: Psychische Vulnerabilitäts- und protektive Faktoren im<br />
Kontext von Krankheit und Gesundheit (171-198); Ursula Gast: Das zersplitterte Selbst - Dissoziation<br />
zwischen Störung und Heilung (199-218); Werner Geigges: Auf der Suche nach der<br />
verlorenen Kunst des Heilens - Psychosomatik als Integrierte Medizin (219-256); Reinhard T.<br />
Krüger: Schöpferisch sein - wieder schöpferisch werden. Kreativität als Ressource des Menschen<br />
und als Mittel der Heilung in der Psychotherapie (257-294); Wieland Machleidt: Das<br />
Fremde im Ich - das Ich in der Fremde. Psychotherapie mit Migranten (295-308); Andrea<br />
Ebbecke-Nohlen: Symptome als Lösungsversuche - Die Suche nach dem subjektiven Sinnzusammenhang<br />
in der Psychotherapie (309-328); Anette Kersting: (Fast) jedem Abschied folgt<br />
ein neuer Anfang... (329-348); Jörg Fengler: Resilienz und Salutogenese - Wie wir den Helferberuf<br />
ertragen, gestalten und genießen können (349-368); Christoph Herrmann-Lingen:<br />
Auf dem Weg zu einer integrierten Medizin - aktuelle Modelle und klinische Praxis einer<br />
Psychosomatik im Wandel (369-398); Rudolf Klußmann: Psychosomatisches Denken und die<br />
Krankheiten Otto von Bismarcks (399-422); Jürgen Ott: Bindung und Verlust - Überlegungen<br />
zu einem aktuellen Thema (423-429).<br />
[23-L] Hasford, Joerg; Schubert, Ingrid; Garbe, Edeltraut; Dietlein, Gerhard; Glaeske, Gerd:<br />
Memorandum zu Nutzen und Notwendigkeit Pharmakoepidemiologischer Datenbanken in<br />
Deutschland, (GEK Edition : Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Bd. 33), Sankt Augustin:<br />
Asgard-Verl. 2004, 62 S., ISBN: 3-537-44033-2
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 45<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
INHALT: "In vielen Ländern, so z.B. den Niederlanden, England, den USA und Kanada, stehen<br />
für Fragen zur Arzneimittelversorgung so genannte pharmako-epidemiologische Datenbanken<br />
(PDbs) zur Verfügung. Sie basieren auf routinemäßig erhobenen Verordnungs-, Diagnose-<br />
und Leistungsdaten, die personenbezogen und pseudonymisiert über die Zeit miteinander<br />
verknüpft und analysiert werden können. Beantwortet werden z.B. die Fragen: Welche Arzneimittel<br />
werden wie häufig für welche Krankheiten verordnet? Entsprechen diese Verordnungen<br />
dem Stand des Wissens? Gibt es Über-, Unter- und Fehlversorgung? Was kosten die<br />
Therapien und Krankheiten? Auch für die Arzneimittelsicherheit und die Risikoabwehr sind<br />
PDbs unverzichtbar und spielen daher international bereits eine große Rolle. Das GKV-<br />
Modernisierungsgesetz sieht die Bildung eines Datenpools von Routinedaten der GKV (Paragraph<br />
303 d SGB V) vor. Damit ist eine wichtige und längst überfällige Voraussetzung für<br />
eine PDb in Deutschland geschaffen. Mit dem hier vorgelegten Memorandum möchten wir<br />
den Nutzen sowie die Notwendigkeit und Struktur von PDbs für verantwortliches Handeln<br />
auf allen Ebenen des Gesundheitswesens, vor allem für eine qualitativ hochwertige Versorgung<br />
der Patientinnen und Patienten in Deutschland, aufzeigen." (Autorenreferat)<br />
[24-L] Held, Michael; Partsch, Manfred:<br />
Rechnen für Gerechtigkeit, in: Gesundheit und Gesellschaft : G + G ; das AOK-Forum für Politik,<br />
Praxis und Wissenschaft, Jg. 7/2004, H. 11, S. 24-29 (Standort: UuStB (Köln)38 XG8311;<br />
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Transparenter, übersichtlicher und gerechter sollte der neue Einheitliche Bewertungsmaßstab<br />
werden. Doch hält das 1.000-Seiten-Werk, was es verspricht? Einblicke in die reformierte<br />
vertragsärztliche Gebührenordnung." (Autorenreferat)<br />
[25-F] Hochschule Vechta:<br />
Historische und aktuelle Beziehungen zwischen Pädagogik und Medizin<br />
INHALT: Im Zentrum der Untersuchung steht die Bedeutung der Medizin für die schulische<br />
Gesundheitserziehung wie auch für die Entstehung und Entwicklung der deutschsprachigen<br />
wissenschaftlichen Pädagogik seit dem 18. Jahrhundert. Auf der Basis eines empirischquantifizierenden<br />
wie auch historisch-hermeneutischen methodischen Zuganges können sowohl<br />
die durch konkurrierende Interessen geprägten Themenkonjunkturen innerhalb der Gesundheitserziehung<br />
als auch die Funktionalisierung bzw. Abwehr medizinischer Methoden<br />
zur Legitimation wissenschaftlicher und disziplinkonstituierender Ansprüche in der Pädagogik<br />
rekonstruiert werden. Ergänzende Analysen beziehen die Gesundheitswissenschaften seit<br />
den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit ein. Ausgehend vom gegenwärtigen Anspruch<br />
der Gesundheitswissenschaften auf interdisziplinäre Zusammenarbeit wird die faktische respektive<br />
prospektive Bedeutung erziehungswissenschaftlichen Wissens innerhalb der Gesundheitswissenschaften<br />
untersucht.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Stroß, Annette: Der Arzt als "Erzieher": pädagogische Metaphern<br />
und Machbarkeitsvorstellungen vom Menschen um 1900. in: Jahrbuch für Bildungs- und Erziehungsphilosophie,<br />
Bd. 5.+++ Dies.: "Überbürdung" als Nebeneffekt der neuhumanistischen<br />
Bildungsreform? Zur Kontinuität von Schulkritik und zur reformpädagogischen Argumentation<br />
von Medizinern nach 1819. in: Zeitschrift für pädagogische Historiographie, 8, 20 02,<br />
H. 1, S. 28-33.+++Dies.: Produktive Offenheit oder wissenschaftlich-disziplinäre Schlie-
46 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
ßung? Zum Spannungsverhältnis zwischen Pädagogik und Medizin im 19. und frühen 20.<br />
Jahrhundert. in: Hofstetter, R.; Schneuwly, B. (éds.): Science(s) et l'éducation 19e-20e siècles:<br />
entre champs professionnels et champs disciplinaires. Bern: P. Lang 2002, pp. 349-366.<br />
ISBN 3-906768-11-2.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Fach Allgemeine<br />
Pädagogik (Driverstr. 22, 49377 Vechta)<br />
[26-F] Hoefert, Hans-Wolfgang, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Veränderungen der Pflege<br />
INHALT: In diesem Vorhaben sollen strukturelle, rechtliche und sozialrechtliche Veränderungen<br />
in ihrer Relevanz für pflegerische Tätigkeit und Leitung in Institutionen untersucht werden.<br />
Dabei wird fokussiert auf wichtige Problembereiche der stationär-ambulanten übergangspflegerischen<br />
Prozesse (Reha/ Geriatrie) wie auch des Selbstmanagements in ambulanten Einrichtungen.<br />
Wenn auch eine Reihe dieser Problematiken gegenwärtig erkannt und in der Bearbeitung<br />
sind, können sich im vorgeschlagenen methodischen Vergleich Ansatzpunkte für<br />
innovative Sichten und Arbeitsweisen ergeben. Am wenigsten scheint dies bisher im Fall von<br />
Reha-Einrichtungen vorzuliegen. Ob und inwieweit sich dies aus qualitativen Interviews mit<br />
in der Pflege Tätigen entwickeln lässt, die der jeweiligen Routine oft eng verhaftet sind, müssen<br />
die Projektergebnisse unter Beweis stellen. Andererseits basieren die Ergebnisse auf Interviews<br />
mit weiteren Experten in der Versorgung. Die Rückbeziehung der Ergebnisse auf<br />
das Curriculum des Pflegestudiengangs wird vermutlich ergeben, dass wichtige Elemente gegenwärtiger<br />
Veränderungsprozesse der Pflege und ihrer Institutionen bereits enthalten und<br />
damit gegenwärtig bereits ausbildungsrelevant sind.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-Salomon-<br />
Platz 5, 12627 Berlin)<br />
KONTAKT: Bearbeiter<br />
[27-L] Honer, Anne:<br />
'In dubio pro morbo': medizinische Dienstleistungen zwischen technischen Optionen und<br />
ethischen Ligaturen, in: Achim Brosziewski, Thomas Samuel Eberle, Christoph Maeder (Hg.):<br />
Moderne Zeiten : Reflexionen zur Multioptionsgesellschaft, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2001, S.<br />
141-150, ISBN: 3-89669-800-1<br />
INHALT: Die Autorin reflektiert die Folgen und Zielkonflikte einer sich immer weiter entfesselnden<br />
Medizin für deren Akteure selbst und für die Entwicklung der Gesellschaft insgesamt.<br />
Das Angebot und der Zuständigkeitsanspruch medizinischer Interventionen dehnen sich<br />
immer weiter aus und insbesondere die Reproduktions- und Transplantationsmedizin verleihen<br />
der Medizin jene Kompetenzen, die bereits das fetale Gewebe und seine genetische Ausstattung<br />
in die Wirkungszusammenhänge des biomedizinischen Komplexes transferieren. Die<br />
damit verbundenen ethisch-moralischen Fragen sind selber Indikatoren dafür, wie die einstmals<br />
als schicksalshaft akzeptierten Daseinsbedingungen in den Sog von Entscheidungen geraten<br />
und sich in die Multioptionsgesellschaft hinein auflösen. Im Zuge dieser Entwicklungen<br />
entstehen für die Medizin reflexive Transformationsphänomene, die soziologisch als "life po-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 47<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
litics" (Giddens) bezeichnet werden. Das empirische Interesse muss sich nun auf die Frage<br />
richten, ob überhaupt und - wenn ja - inwiefern der Arzt durch die moderne Technik zum<br />
"Humaningenieur" wird und wie sich technische Innovationszwänge im Praxisalltag auswirken.<br />
Die Hypertrophie des medizinischen Hilfepotenzials resultiert aus dem Ineinandergreifen<br />
von Kompetenzansprüchen auf der einen Seite und Leistungserwartungen der Gesellschaft<br />
auf der anderen Seite. Modernisierungstheoretisch gesehen hat die medizintechnische Innovation<br />
- so die These der Autorin - insgesamt eine andere, gegenläufige Konsequenz als die<br />
technischen Veränderungen im "kleinen" Praxisalltag. (ICI2)<br />
[28-F] Jäncke, Lutz; Tag, Brigitte; Bösiger, Peter (Bearbeitung); Hüsing, Bärbel (Leitung):<br />
Folgen der Anwendung bildgebender Verfahren in der Hirnforschung<br />
INHALT: Bildgebende Verfahren haben das methodische Instrumentarium der Hirnforschung<br />
entscheidend erweitert: sie ermöglichen es, dem Gehirn "beim Denken, Fühlen und Handeln<br />
zuzusehen". Diese Verfahren tragen wesentlich dazu bei, die Funktionsweise des Gehirns auf<br />
einem höheren Niveau als bislang zu verstehen. Die auf diese Weise gewonnenen Erkenntnisse<br />
können in vielfältiger Weise praktisch genutzt werden, so z.B. in der Medizin, der Psychologie<br />
und Pädagogik, der Entwicklung innovativer, "hirngerechter" Produkte. Somit verspricht<br />
ihr Einsatz für den Einzelnen und die Gesellschaft vielfältigen Nutzen. Zugleich wird<br />
derzeit ernsthaft diskutiert, ob mit bildgebenden Untersuchungen des menschlichen Gehirns<br />
Informationen gewonnen werden können, die tiefe Einblicke in die Persönlichkeit, Neigungen<br />
und kognitiven Fähigkeiten des Untersuchten ermöglichen. Gerade dieser Aspekt wirft zahlreiche<br />
ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen auf. Zielsetzung der Studie ist es, aus<br />
interdisziplinärer Perspektive Informationen zu bildgebenden Verfahren in der Hirnforschung<br />
zu ermitteln, auszuwerten und in allgemein verständlicher Form darzustellen, die Antworten<br />
auf folgende Leitfragen geben: Welche Zielsetzungen werden mit bildgebenden Verfahren in<br />
der Hirnforschung verfolgt, zu welchen gesellschaftlichen Zielen und Herausforderungen<br />
werden Lösungsbeiträge erwartet? Welche aktuellen und künftigen Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten<br />
gibt es? Wie ist der jeweilige aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik?<br />
Wo liegen die technischen Grenzen der Verfahren und die Grenzen der Belastbarkeit der<br />
Ergebnisse? Welche künftigen Entwicklungen zeichnen sich ab? Welche Risiken birgt der<br />
Einsatz bildgebender Verfahren in der Hirnforschung, welche nicht erwünschten Folgewirkungen<br />
kann er haben? Durch welche Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen wird die<br />
künftige Entwicklung wesentlich bestimmt? Wie sind diese Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen<br />
zurzeit ausgeprägt? Wie ist die Realisierbarkeit von erwünschten und nicht erwünschten<br />
Entwicklungen vor diesem Hintergrund einzuschätzen? Welche Optionen zur Gestaltung<br />
der künftigen Entwicklung bieten sich an? Inwieweit ergeben sich Implikationen für<br />
das zurzeit in Erarbeitung befindliche Bundesgesetz zur Forschung am Menschen? Welche<br />
Empfehlungen lassen sich für die Schweiz ableiten, um die Potenziale der bildgebenden Verfahren<br />
in der Hirnforschung zu realisieren, Risiken zu begrenzen und unerwünschte Folgewirkungen<br />
zu vermeiden? ZEITRAUM: 1990-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: weltweit,<br />
Schweiz<br />
METHODE: Methodisch stützt sich die Studie auf die Auswertung relevanter Fachliteratur und<br />
grauer Literatur, auf Interviews mit Expertinnen und Experten auf den zu untersuchenden<br />
Gebieten, Teilnahme an Fachveranstaltungen sowie eine bibliometrische Analyse. Der allgemeine<br />
ethische Rahmen, der in dieser Studie vorausgesetzt wird, ist der einer Verantwortungsethik,<br />
die wissenschaftlich-technisches Handeln unter dem Aspekt der Vereinbarkeit mit
48 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
den grundlegenden ethischen Prinzipien des Respekts vor der Menschenwürde und anderen<br />
anerkannten Prinzipien (z.B. aus der biomedizinischen Ethik) betrachtet. DATENGEWIN-<br />
NUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch und persönlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />
des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hüsing, B.; Tag, B.; Jäncke,<br />
L.; Bösiger, P.: Folgen der Anwendung bildgebender Verfahren in der Hirnforschung. Projektbeschreibung.<br />
Karlsruhe: Fraunhofer ISI, Juli 2004.+++Jäncke, L.: Brain imaging in cognitive<br />
neurosciences. Working paper. Zürich, Chair of Neuropsychology, November 2004.<br />
+++Hüsing, B.: Social impacts, ethical aspects. Working paper. Karlsruhe, Fraunhofer-Institut<br />
for Systems and Innovation Research, November 2004.+++<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: Schweizerische<br />
Akademie der Medizinischen Wissenschaften; Schweizerischer Wissenschafts- und Technologierat<br />
-SWTR- Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung -TA-SWISS- FINANZIERER:<br />
Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI- (Breslauer<br />
Str. 48, 76139 Karlsruhe); Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Psychologisches<br />
Institut Abt. Neuropsychologie (Treichlerstr. 10, 8032 Zürich, Schweiz); Universität Zürich,<br />
Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut Lehrstuhl Strafrecht und<br />
Strafprozessrecht (Freiestr. 15, 8032 Zürich, Schweiz); Universität Zürich, Medizinische Fakultät,<br />
Institut für Biomedizinische Technik (Gloriastr. 25, 8092 Zürich, Schweiz)<br />
[29-L] Jerouschek, Günter:<br />
Lebensschutz und Lebensbeginn: kulturgeschichtliche Aspekte zum Umgang mit dem werdenden<br />
Leben, in: Wolfgang Beer, Peter Markus, Katrin Platzer (Hrsg.): Was wissen wir vom<br />
Leben? : aktuelle Herausforderungen der Ethik durch die neuen Biowissenschaften, Schwalbach:<br />
Wochenschau Verl., 2003, S. 233-245, ISBN: 3-87920-038-6 (Standort: Dt. ZB d. Medizin<br />
Köln(38M)-2003A3088)<br />
INHALT: Die Gesellschaft steht heute vor der Epoche machenden Herausforderung, den Status<br />
des ungeborenen Lebens mit Rücksicht auf die Innovationen in der Reproduktionstechnologie<br />
- denn dahinter stehen auch ökonomische Interessenlagen, die auf die Abschöpfung einer renditeträchtigen<br />
Ressource spekulieren - ins Verhältnis zu setzen. Dem Autor zufolge gilt es<br />
dabei jedoch zu berücksichtigen, dass dieser Status in der abendländischen Tradition bislang<br />
fast ausschließlich im Kontext des Abtreibungsverbotes von Bedeutung war. Je nachdem, wie<br />
dieser Status definiert wurde, konnte das ungeborene Leben dem Schwangerschaftsabbruch<br />
gegenüber in Stellung gebracht werden. Der Autor diskutiert die Übertragbarkeit der hierzu<br />
entwickelten Grundsätze auf den eugenischen Bereich und skizziert einige kulturgeschichtliche<br />
Aspekte der ethischen und medizinischen Beurteilung des ungeborenen Lebens. Er geht<br />
u.a. auf die Abtreibung als Mittel der Bevölkerungspolitik in der Geschichte, die antike Fristendebatte<br />
und die Frage von Empfängnisverhütung und Abtreibung im frühen Christentum<br />
ein. (ICI2)<br />
[30-L] Kettner, Matthias:<br />
Ethik-Komitees: ihre Organisationsformen und ihr moralischer Anspruch, in: Erwägen Wissen<br />
Ethik, Jg. 16/2005, H. 1, S. 3-16
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 49<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
INHALT: "Ethisch beratende Gremien sind institutionelle Erfindungen, die auf Herausforderungen<br />
wachsender moralischer Unsicherheit antworten sollen. In diesem moralischen Anspruch<br />
liegt ihre ratio essendi. Sie lassen sich konkreter nach sechs erklärten Zwecken beschreiben<br />
und nach deren Erfüllung bewerten. Theoretisch begründen lässt sich ferner eine Matrix von<br />
vier Regelgruppen, mit der die Aktivitäten solcher Gremien aufschlussreich analysiert werden<br />
können. Mit empirischen Daten wird der derzeitige Stand der Verbreitung klinischer Ethik-<br />
Komitees in den USA und in Deutschland beschrieben. Der Stellenwert der Diskursethik (Apel,<br />
Habermas u.a.) für das normative Verständnis und Selbstverständnis von klinischen und<br />
anderen Ethik-Komitees wird diskutiert, zudem wird ein diskursethisches Fallberatungsmodell<br />
vorgeschlagen und begründet." (Autorenreferat)<br />
[31-L] Klinke, Sebastian:<br />
Entwicklung und Anwendung eines Modells zur Messung von ordnungspolitischem Wandel<br />
im Gesundheitswesen: Auswirkungen der gesundheitspolitischen Reformgesetzgebung auf<br />
Perzeption und Verhalten von Chefärzten im Bundesland Bremen, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum<br />
Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und<br />
Sozialstaat, Forschungsgruppe Public Health), Berlin 2005, 53 S. (Graue Literatur; URL:<br />
http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2005/i05-303.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2005-303<br />
INHALT: "Ziel dieser Modellbildung und Untersuchung ist es, der Frage nachzugehen, inwieweit<br />
die seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre andauernden Reformbemühungen im bundesdeutschen<br />
Gesundheitswesen zu einer langfristigen und grundlegenden Modifikation, Umgewichtung<br />
oder gar Neudefinition gesundheitspolitischer Zielvorstellungen im stationären Sektor<br />
geführt haben. Geprüft wird die Hypothese, ob als Folge der zahlreichen Kostendämpfungsgesetze<br />
und insbesondere mit der Verabschiedung des Gesundheitsstrukturgesetzes im Jahre<br />
1993 ein ordnungspolitischer Wandel eingeleitet wurde, der sich bis heute fortsetzt. Neben<br />
dieser politik-feldbezogenen Fragestellung, wird auf einer allgemeineren Ebene das grundsätzliche<br />
Problem der Messung von langfristigem sozialpolitischen Wandel angesprochen und<br />
einer Operationalisierung zugeführt. Im Mittelpunkt der Studie stehen eine systematische Analyse<br />
der bundesdeutschen Reformgesetzgebung im Gesundheitswesen bis zum Jahre 2003<br />
und eine qualitative Befragung von Chefärzten im Bundesland Bremen ebenfalls aus dem<br />
Jahr 2003. Ausgehend von einer Untersuchung der Makroebene (Bundesgesetze), wird anhand<br />
einer Studie auf der Mikroebene der Implementation (Chefärzte) gezeigt, wie erfolgreich<br />
die politisch angestrebte Veränderung des Akteurshandelns auf Seiten der Leistungserbringer<br />
im stationären Sektor bisher gewesen ist." (Autorenreferat)<br />
[32-L] Knopp, Lothar; Schluchter, Wolfgang (Hrsg.):<br />
Sterbehilfe - Tabuthema im Wandel?, (MedR Schriftenreihe Medizinrecht), (Interdisziplinäres<br />
Symposium "Sterbehilfe - Tabuthema im Wandel?", 2003, Cottbus), Berlin: Springer 2004, VIII,<br />
152 S., ISBN: 3-540-22238-3 (Standort: FHB Dortmund(Dm13)-HMM115)<br />
INHALT: "Das brisante Thema 'Sterbehilfe' wirft wie derzeit kein anderes schwierige und komplexe<br />
Fragestellungen auf In der kontrovers in Öffentlichkeit und Fachwelt geführten Diskussion<br />
stehen sich die Argumente diametral gegenüber. Das vorliegende Buch beleuchtet die<br />
einzelnen Facetten der Thematik. Während in Deutschland die 'aktive Sterbehilfe' nach wie<br />
vor strafbar sein soll, werden in der Politik Überlegungen angestellt, die 'passive Sterbehilfe'
50 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
straffrei zu machen. Auch die Änderung des Betreuungsrechts steht in diesem Zusammenhang<br />
zur Diskussion. Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sind hier die zentralen Begriffe,<br />
mit denen argumentiert wird. Ethische, soziologische, rechtliche und medizinische Betrachtungen<br />
laden den Leser ein, sich einen umfassenden Überblick über das 'Tabuthema im<br />
Wandel?' zu verschaffen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Gutheil: Symposium<br />
'Sterbehilfe - Tabuthema im Wandel?' Begrüßung durch die Kanzlerin der BTU Cottbus (1-<br />
2); Wolfgang Schluchter: Leben und Sterben als Widerspruch? Soziologische Aspekte zur<br />
Autonomie und Selbstbestimmung (3-22); 1. Diskussion (23-30); Eleni Vasileiadou: Tod in<br />
den Weltkulturen (31-46); 2. Diskussion (47-48); Lothar Knopp: Aktive Sterbehilfe aus europäischer<br />
und nationaler verfassungsrechtlicher Sicht (49-70); 3. Diskussion (71-74); Dirk Ehlert:<br />
Sterbehilfe aus rechtshistorischer und rechtspolitischer Sicht (75-86); 4. Diskussion (87-<br />
92); Josef Horntrich: Sterbehilfe aus medizinischer Sicht (93-100); 5. Diskussion (101-102);<br />
Annette Wallenburg: Palliativmedizin und Hospizpflege - Alternative zur Sterbehilfe (103-<br />
110); 6. Diskussion (111-118); Herbert Pollack: Sterbehilfe aus Sicht der Katholischen Kirche<br />
(119-124); 7. Diskussion (125-128); Podiumsdiskussion (129-138); Wolfgang Schluchter:<br />
Schlussbetrachtung (139-140).<br />
[33-L] Kreß, Hartmut:<br />
Embryonale Stammzellforschung und Präimplantationsdiagnostik: Folgen für Menschenbild<br />
und Krankheitsverständnis, in: Wolfgang Beer, Peter Markus, Katrin Platzer (Hrsg.): Was wissen<br />
wir vom Leben? : aktuelle Herausforderungen der Ethik durch die neuen Biowissenschaften,<br />
Schwalbach: Wochenschau Verl., 2003, S. 246-263, ISBN: 3-87920-038-6 (Standort: Dt. ZB d.<br />
Medizin Köln(38M)-2003A3088)<br />
INHALT: Bedroht die Biomedizin, insbesondere der denkbar gewordene Zugriff auf den Embryo,<br />
die Menschenwürde? Zur Beantwortung dieser Frage geht der Autor zunächst kurz auf die<br />
Problematik des moralischen und rechtlichen Status des Embryos ein und plädiert dafür, dass<br />
sowohl die Präimplantationsdiagnostik (PID) wie auch die Forschung an embryonalen<br />
Stammzellen unter eingrenzenden, kontrollierten Bedingungen in Deutschland akzeptiert und<br />
zugelassen werden sollten. Er diskutiert die embryonale Stammzellforschung und die Präimplantationsdiagnostik<br />
jedoch auch aus einer anderen Perspektive, indem er die allgemeinen<br />
Wechselwirkungen der neuen biomedizinischen Technologien mit dem Menschenbild bzw.<br />
mit dem Verständnis der Menschenwürde und dem Krankheitsverständnis in den Blick<br />
nimmt. Zu Beginn problematisiert er die Art und Weise, wie sich der Fortschritt der Biomedizin<br />
auf den öffentlichen Diskurs und die Diskussionskultur in der Gesellschaft auswirkt. Die<br />
gegenwärtige Biomedizindebatte interpretiert er dabei als Ausdruck kultureller und existentieller<br />
Verunsicherungen. (ICI)<br />
[34-L] Kurth, R.:<br />
Das Auftreten alter und neuer Seuchen als Konsequenz menschlichen Handelns, in: Bundesgesundheitsblatt,<br />
Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 47/2004, H. 7, S. 611-621<br />
INHALT: "Im Zeitalter der Antibiotika und Impfstoffe wurde vor dem Auftreten von AIDS den<br />
bekannten Infektionskrankheiten nicht selten eine abnehmende klinische Bedeutung beigemessen.<br />
Darüber hinaus wurde zuweilen die Ansicht vertreten, dass bisher unbekannte Infektionskrankheiten<br />
kaum noch zu erwarten seien. Bei genauer Analyse der Lage der Infektiolo-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 51<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
gie ergibt sich jedoch ein sehr anderes Bild. In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche neuartige<br />
Infektionskrankheiten klinisch erkannt worden. Neue humanpathogene Viren, Bakterien<br />
und Parasiten sind entdeckt worden, altbekannte haben ihre klassischen Verbreitungsgebiete<br />
verlassen. Vor allem virale Erreger können sich auch ständig genetisch verändern und dadurch<br />
neue Relevanz für die Klinik erhalten. Der Beitrag zeigt, dass es in erster Linie der<br />
Mensch ist, der durch sein Handeln Auftreten und Verbreitung von Infektionskrankheiten in<br />
der Vergangenheit beeinflusst hat und in der Zukunft bestimmen wird." (Autorenreferat)<br />
[35-L] Lemke, Thomas:<br />
"Die Polizei der Gene" - genetische Diskriminierung und die Fallstricke der Kritik, in: Soziale<br />
Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 56/2005, H. 1, S. 53-72<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Mittlerweile wird immer deutlicher, dass das Konzept der "genetischen Diskriminierung",<br />
wie es in wissenschaftlichen Studien und Gesetzestexten verwendet wird, eine Reihe<br />
von theoretischen, normativen und praktischen Schwierigkeiten aufweist. Im vorliegenden<br />
Beitrag werden vier Problemkomplexe eingehender behandelt, die wichtige Lücken und<br />
Schwächen der Auseinandersetzung mit genetischer Diskriminierung aufzeigen: (1) Diskrepanzen<br />
in der forschungspraktischen Verwendung des Diskriminierungsbegriffs; (2) empirische<br />
Defizite, die zentrale Arenen genetischer Diskriminierung nicht erfassen; (3) konzeptionelle<br />
Probleme, eine wissenschaftliche Sonderstellung genetischer Informationen zu begründen<br />
und (4) normative Ambivalenzen, da die Vorstellung einer besonderen Schutzwürdigkeit<br />
genetischer Daten im Vergleich zu nichtgenetischen Informationen zu einer ungerechtfertigten<br />
Ungleichbehandlung von Betroffenen führt. Das zentrale Argument des Beitrags lautet,<br />
dass die theoretische und politisch-rechtliche Kritik an Praktiken genetischer Diskriminierung<br />
häufig selbst auf der impliziten Vorstellung beruht, dass Gene menschliche Existenz in "fundamentaler"<br />
Weise prägen und sie den Kern der Persönlichkeit ausmachen. Die These des<br />
Autors ist, dass diese "essentialistische" Konzeption eines genetischen Programms, das für<br />
die individuelle Entwicklung wie für die persönliche Identität eines Menschen verantwortlich<br />
sein soll, die verborgene Grundlage der Kritik bildet. Im letzten Teil werden einige vorläufige<br />
Schlussfolgerungen aus dieser Beobachtung für die weitere wissenschaftliche und politische<br />
Diskussion genetischer Diskriminierung gezogen. (ICA2)<br />
[36-L] Lindner, Ulrike:<br />
Gesundheitspolitik in der Nachkriegszeit: Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland<br />
im Vergleich, (Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts London, Bd. 57),<br />
München: Oldenbourg 2004, 581 S., ISBN: 3-486-20014-3 (Standort: ULB Düsseldorf(61)hisj412l747)<br />
INHALT: Die vorliegende Untersuchung beginnt mit der Einführung des "National Health Service"<br />
(NHS) im Jahre 1948 in Großbritannien bzw. der Wiedereinführung des traditionellen<br />
Krankenversicherungssystems mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949<br />
und behandelt die Zeit bis Mitte der 1960er Jahre. Dieser Zeitraum stellt in beiden Ländern<br />
eine Phase dar, in der das jeweilige Gesundheitssystem - der neue NHS wie auch das wiedereingeführte<br />
deutsche Kassensystem - geformt, konsolidiert und für die folgenden Jahrzehnte<br />
geprägt wurde. Es werden die gesundheitspolitischen Maßnahmen und ihre Umsetzung in den
52 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
beiden unterschiedlichen Systemen untersucht und miteinander verglichen. Dabei geht es zum<br />
einen um den Entwurf von Plänen und Programmen zu ausgewählten Problemen der Gesundheitspolitik,<br />
zum anderen um die Konkretisierung von Maßnahmen und zum dritten um deren<br />
Auswirkungen in den beiden Ländern. Der Begriff der Gesundheitspolitik wird in einem weiten<br />
Sinne verstanden: Er umfasst politisches Handeln mit einer Wirkung auf die Gesundheit<br />
der Bevölkerung oder einzelner Gruppen, wozu die medizinische Versorgung ebenso gehört<br />
wie Maßnahmen der Prävention und der Gesundheitsfürsorge. Nach einem einleitenden Überblick<br />
über die Gesundheitssysteme in den beiden Staaten werden vier Problembereiche der<br />
Gesundheitspolitik näher analysiert, die für den Untersuchungszeitraum als typisch gelten<br />
können und beide Länder gleichermaßen betrafen: die Bekämpfung der Tuberkulose, der<br />
Kinderlähmung und der Geschlechtskrankheiten sowie die Gesundheitsvorsorge für Schwangere<br />
und Säuglinge. (ICI2)<br />
[37-L] Marschütz, Gerhard:<br />
Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt...: Reproduktionsmedizin als ethische Herausforderung,<br />
in: Ethica : Wissenschaft und Verantwortung, Jg. 9/2001, H. 2, S. 115-147<br />
INHALT: "Die In-vitro-Fertilisation (IVF) stellt eine mittlerweile etablierte Therapie für ungewollt<br />
kinderlose Paare dar. Nichtsdestotrotz impliziert sie vielschichtige Problemfelder, die<br />
auch ethisch relevant sind. Im ersten Teil werden wichtige empirische Grundlagen vorgestellt:<br />
Methoden der Reproduktionsmedizin, Erfolgsrate der IVF, Ursachen und Umgang mit<br />
ungewollter Kinderlosigkeit sowie Erfahrungen von Paaren mit der IVF-Therapie. Darauf<br />
aufbauend markiert der zweite Teil zentrale ethische Herausforderungen auf der Mikro-, Meso-<br />
und Makroebene. Unter anderem wird das Therapieverständnis der Reproduktionsmedizin<br />
kritisch angefragt, der Status des menschlichen Embryos reflektiert sowie die Notwendigkeit<br />
einer qualifizierten psychologischen Beratung und einer gesamtgesellschaftlichen Verortung<br />
des Themas verdeutlicht." (Autorenreferat)<br />
[38-L] Meggeneder, Oskar (Hrsg.):<br />
Reformbedarf und Reformwirklichkeit des österreichischen Gesundheitswesens: was sagt<br />
die Wissenschaft dazu?, Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2004, 206 S., ISBN: 3-935964-76-5<br />
(Standort: StuUB Frankfurt am Main(30)-87-769-83)<br />
INHALT: "Der Begriff 'Reform' hat im Zusammenhang mit der Gesundheitspolitik bereits den<br />
Charakter einer Drohung angenommen. Der Grund liegt weniger darin, dass die Reformnotwendigkeiten<br />
und die dazu vorgelegten Konzepte der Experten unzureichend wären, sondern<br />
dieser ist in der chaotischen und manchmal dilettantischen realpolitischen Umsetzung zu suchen.<br />
Der vorliegende Sammelband analysiert, ausgehend von der europäischen Gesundheitspolitik<br />
das Auseinanderfallen von Reformbedarf und Reformwirklichkeit in Deutschland und<br />
insbesondere Österreich. Die Schwerpunkte der Analyse liegen dabei auf der zunehmenden<br />
Ungleichheit im Zugang zur gesundheitlichen Versorgung, dem Widerspruch zwischen dem<br />
Wachstum des Gesundheitsmarktes und Finanzierungsengpässen, der - zumindest in Österreich<br />
unzureichend genutzten - Politikberatung sowie der zielgerichteten und handlungsorientierten<br />
Gesundheitsberichterstattung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Armin Fidler: Experience<br />
in Health Reform in Europe and Reamining Challenges of "Wider European Neighborhood"(11-14);<br />
August Osterle: Zur Entwicklung der österreichischen Gesundheitspolitik
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 53<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
(15-32); Rudolf Forster, Karl Krajic und Jürgen Pelikan: Reformbedarf und Reformwirklichkeit<br />
des österreichischen Gesundheitswesens (33-66); Reinhard Busse: EU-Gesundheitspolitik:<br />
der Gründungsvertrag, der europäische Gerichtshof, die Verfassung und die offene<br />
Methode der Koordinierung (67-78); Ursula Fronaschütz: Einfluss der EU-Gesundheitspolitik<br />
auf die österreichische Reformbestrebungen (79-86); Claudia A. Habl: Möglichkeiten des<br />
Abbaus sozialer Ungleichheiten (87-94); Martin Schenk: Armut kann Ihre Gesundheit gefährden<br />
(95-106); Josef Probst: Reformstau im Gesundheitswesen (107-128); Rudolf Mosler:<br />
Wie viel Reform braucht die Krankenversicherung? (129-148); Maria M. Hofmarcher-<br />
Holzhacker: Is health care expenditure susceptible to health policy? (149-164); Sophia Schlette:<br />
Wie nutzt die (Gesundheits-)Politik die Wissenschaft? (165-168); Karl Fink: Informationsmanagement<br />
für die Gesundheitspolitik (169-182); Andreas Birner: Gesundheitsberichterstattung<br />
in Österreich (183-188); Katharina Meyer: Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium<br />
- Sein Beitrag für ein wissensbasiertes Gesundheitswesen (189-198).<br />
[39-F] Meyer-Zehnder, Barbara, Dr.med.; Selz, Rita, Dipl.-Psych.; Fahr, Uwe (Bearbeitung);<br />
Reiter-Theil, Stella, Prof.Dr.rer.soc.; Pargger, Hans; Dukas, Laurent (Leitung):<br />
Issue of clinical ethics related to critical decision-making concerning limitation of therapy<br />
INHALT: Beim vorliegenden Projekt handelt es sich um ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben<br />
zwischen dem Institut für Angewandte Ethik und Medizinethik der Universität Basel, der<br />
operativen Intensivbehandlung (OIB)und der Akutgeriatrie der Uniklinik Basel und dem geriatrischen<br />
Felix-Platter-Spital Basel. Mit der Entwicklung der modernen Medizin sehen sich<br />
die Kliniker zunehmend ethischen und praktischen Problemen ausgesetzt, die die Limitierung<br />
von therapeutischen Interventionen betreffen. Ein theoriegeleiteter Zugang allein bietet häufig<br />
zu wenig Bezug zur täglichen klinischen Praxis, um damit eine methodische ethische Anleitung<br />
zu schaffen. Das vorliegende Projekt will eine interdisziplinäre Beschreibung und Analyse<br />
der Probleme und Prozesse bei kritischen Therapieentscheidungen am Lebensende erstellen.<br />
Der gewählte klinisch-ethische Zugang verfolgt damit das Ziel einer praxisnahen und die<br />
Perspektiven der Beteiligten berücksichtigenden Klärung und Beantwortung von ethischen<br />
Fragen zu Therapiebegrenzung. Das Forschungsdesign besteht aus 3 Teilen: einer Interviewstudie,<br />
einer Dokumentation von exemplarischen Fällen und einer Datenanalyse und Synthese.<br />
In der Interviewstudie wurden 52 Interviews mit ÄrztInnen und Pflegenden auf den drei<br />
Abteilungen durchgeführt, die bei der Behandlung schwerkranker und sterbender PatientInnen<br />
beteiligt sind. Mittels der Interviews wurde eine umfassende Beschreibung und Analyse<br />
der ethischen Dilemmata ermöglicht, wie sie von den Betreuenden erlebt werden, speziell im<br />
Umgang mit Entscheidungen zu Therapielimitierung. 10 Patientenfälle auf der OIB und 10<br />
Fälle auf der Akutgeriatrie wurden systematisch erfasst und dokumentiert. Dazu wurden sowohl<br />
Prozesse, Argumentation und Durchführung von kritischen Therapieentscheidungen am<br />
Lebensende dokumentiert, als auch diejenigen Patientendaten, die für eine retrospektive Fallaufarbeitung<br />
unter ethischen Gesichtspunkten notwendig sind. Fokus der Untersuchung ist die<br />
Perspektive des Teams vor Ort, als Methode wurde die teilnehmende Beobachtung gewählt.<br />
Die anschliessende Sythese zwischen Ergebnissen aus der Interviewstudie und der Falldokumentation<br />
bietet eine umfassende Beschreibung der Überzeugungen, Wahrnehmungen und<br />
Erfahrungen der Praktiker und daraus resultierenden Handlungsweisen im Umfeld von kritischen<br />
Therapieentscheidungen am Lebensende. Zusammen mit der theoretisch-ethischen<br />
Fallanalyse kann der Bogen gespannt werden zwischen Theorie und Praxis, indem die Ergebnisse<br />
einfliessen in strukturierte Feedback-Diskussionen. Damit kann dieses Projekt einen
54 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
praktischen Betrag leisten zur institutionellen Entwicklung in klinischer Ethik in den beteiligten<br />
Kliniken und darüber hinaus. (Zwischen-) ergebnisse : Das Projekt befindet sich noch in<br />
der Auswertungsphase, erste wichtige Ergebnisse werden in "2nd international Kongress Clinical<br />
Ethics Consultation" im März in Basel vorgestellt. ZEITRAUM: 2003-2004 GEOGRA-<br />
PHISCHER RAUM: Stadt Basel<br />
METHODE: In dem Forschungsansatz werden mehrere Methoden miteinander verknüpft. Zum<br />
einen gibt es Daten aus Interviews, die sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgewertet<br />
werden. Daten aus der Dokumentation werden in einem eigens dafür entwickelten System erhoben,<br />
mit den Daten aus dem Interviews verglichen und eine Synthese erstellt. Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung teilnehmend; Qualitatives<br />
Interview (Stichprobe: 52 Interviews, 20 Dokumentationen; OIB+Akutgeriatrie der Uniklinik<br />
Basel, Felix-Platter-Spital). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bühler, E.; Reiter-Theil, S.: Überleben - ein ethisch ambivalentes<br />
Therapieergebnis? in: Sass, H.-M.; May, A. (Hrsg.): Behandlungsgebot oder Behandlungsverzicht,<br />
klinisch-ethsiche Epikrisen zu ärztlichen Entscheidungskonflikten. Münster: LIT<br />
Verl., p.15-31.+++Reiter-Theil, S.: Does empirical research make bioethics more relevant?<br />
The embedded researcher as a methodological approach. in: Medicine, Health Care and Philosophy.<br />
A European Journal, 7, pp. 17-29.+++Reiter-Theil, S.: Balancing the perspectives.<br />
The patient's role in clinical ethcis consultation. in: Medicine, Health Care and Philosophy. A<br />
European Journal, 6, pp. 247-254.+++Reiter-Theil, S.: Ethische Probleme der Beihilfe zum<br />
Suizid. Die Situation in der Schweiz im Lichte internationaler Perspektiven. in: Medizinische<br />
Materialien, 2004, Nr. 150. ISBN: 3-931993-31-0. ARBEITSPAPIERE: Meyer-Zehnder, B.;<br />
Pargger, H.; Reiter-Theil, S.: Therapiebegrenzung als ethische Herausforderung. Ergebnisse<br />
einer empirischen Studie zur Klinischen Ethik. Poster-Präsentation. 7.Deutscher Interdisziplinärer<br />
Kongress für Intensivmedizin und Notfallmedizin, Hamburg.+++Fahr, U.; Dukas, L.;<br />
Reiter-Theil, S.: Difficult ethical decisions in a geriatric ward - a case series study. Konferenz-Präsentation.<br />
International Congress of Palliative Care, Bukarest.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Basel, Medizinische Fakultät, Institut für angewandte Ethik und<br />
Medizinethik (Missionsstr. 21, 4003 Basel, Schweiz)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: aeme@unibas.ch)<br />
[40-L] Michel, Tobias:<br />
Globalisierte Geschäfte mit unserer Gesundheit, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer<br />
Alternativen, 2005, H. 176, S. 513-519 (URL:<br />
http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Utopie_kreativ/176/176Michel.pdf)<br />
INHALT: Der Verfasser diskutiert die Konsequenzen der Privatisierung des deutschen Gesundheitswesens,<br />
die in Übereinstimmung mit entsprechenden EU-Vorschriften gegenwärtig vollzogen<br />
wird. Er beschreibt die Bemühungen privater Krankenhausketten, Erholungsheime,<br />
Labore und Versicherungsgesellschaften, sich die Filetstücke aus dem öffentlichen Sektor herauszuschneiden<br />
und den Staat zu zwingen, sie dem Markt zu überantworten, während sie den<br />
Staat gleichzeitig für ihre globalen Aktivitäten nutzen und Schutz vor unwillkommenem<br />
Wettbewerb von ihm erwarten. (ICEÜbers)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 55<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
[41-L] Morfeld, Matthias:<br />
Zwischen sozialer Ungleichheit und Befindlichkeit: zur Bedeutung psychosozialer Mediatoren,<br />
Bielefeld 2003, 443 S. (Graue Literatur; URL: http://bieson.ub.uni-bielefeld.de/volltexte/<br />
2003/264/pdf/0014.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=967085543&dok_var=d1&dok<br />
_ext=pdf&filename=967085543.pdf)<br />
INHALT: "Dass Menschen unterer sozialer Schichten ein höheres Risiko besitzen, leichter zu<br />
erkranken und zu sterben, gehört zu den am besten beforschten und belegten Gegenständen<br />
der Sozialepidemiologie. Nur wenige Arbeiten beschäftigen sich mit den Zielkriterien subjektive<br />
Gesundheit, psychische Befindlichkeit und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.<br />
Darüber hinaus erklären die in unteren sozialen Schichten häufiger vorkommenden Risikofaktoren<br />
nur relativ wenig am Krankheits- und Gesundheitsgeschehen. Die hier vorgelegte<br />
Arbeit entwickelt ein Modell, das auf den Arbeiten von Günther Steinkamp und Olaf von dem<br />
Knesebeck aufbaut, in dem mittels multivariater Analyseverfahren (schrittweise Regressionsanalyse,<br />
LISREL) geprüft wird, ob und welche moderierenden psychosozialen Kontextfaktoren<br />
wie soziale Unterstützung, Kausalattributionen u.a. zum einen möglicherweise ungleich<br />
verteilt sind und zum anderen einen spezifischen Einfluss auf die psychische Befindlichkeit<br />
haben. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den theoretischen Hintergründen sozialer<br />
Ungleichheit, psychosozialen Kontextfaktoren sowie psychischer Befindlichkeit und gesundheitsbezogener<br />
Lebensqualität. Darüber hinaus werden zu jeder besprochenen Dimension Sozialstatusmaße<br />
sowie psychometrische Messinstrumente vorgestellt. Hier handelt es sich um<br />
Instrumente, die im empirischen Teil der Arbeit auch eingesetzt und geprüft wurden. Im<br />
zweiten Teil wird literaturbasiert geprüft, welche Forschungserkenntnisse bisher zur Abhängigkeit<br />
von: sozialer Ungleichheit und Krankheit bzw. psychischer Befindlichkeit und gesundheitsbezogener<br />
Lebensqualität; sozialer Ungleichheit und psychosozialen Kontextfaktoren;<br />
psychosozialen Kontextfaktoren und psychischer Befindlichkeit und gesundheitsbezogener<br />
Lebensqualität; bzw. ob bereits umfassende theoretische bzw. empirische Resultate vorliegen,<br />
die alle drei Ebenen simultan untersucht haben, existieren. Auf der Grundlage zweier<br />
großer Untersuchungen zu den Themen psychosoziale Befindlichkeit am Arbeitsplatz<br />
(n=4596) und zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität chronisch kranker Menschen (n=746)<br />
wurde in Analogie der eben beschriebenen Abhängigkeitsannahmen zuerst mit Regressionsanalysen<br />
und dann mit Strukturgleichungsmodellen geprüft, ob und welche Beziehungen zwischen<br />
den Ebenen existieren und ob eine komplexe Prüfung aller Modellebenen zu interpretierbaren<br />
Ergebnissen führt. Als übergreifendes Ergebnis kann festgehalten werden, dass es<br />
vor allem die psychosozialen Ressourcen sind, die in beiden Modellen sozial ungleich verteilt<br />
sind - dergestalt, dass es die unteren sozialen Schichten sind - hier gemessen an der Schulbildung<br />
-, die weniger psychosoziale Ressourcen berichten. In einem Fazit werden aus den theoretischen<br />
und empirischen Ergebnissen Thesen abgeleitet, die Hinweise auf die sozialschichtspezifische<br />
Gesundheitsförderung sowie auf die Lehre und Forschung in den Gesundheitswissenschaften<br />
bieten." (Autorenreferat)<br />
[42-L] Pröll, Ulrich:<br />
Arbeitsmarkt und Gesundheit: gesundheitliche Implikationen der neuen Arbeitsmarktpolitik<br />
und Ansätze zur Prävention, (Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
: Forschung, 1018), Bremerhaven: Wirtschaftsverl. NW 2004, 95 S., ISBN: 3-86509-<br />
162-8
56 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
INHALT: "Die neue Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung zielt auf grundlegende Strukturveränderungen<br />
an der Schnittstelle von Beschäftigungssystem und Arbeitsmarkt. Durch neue<br />
flexible und transitorische Beschäftigungsmodelle (Personal-ServiceAgenturen, Ich-AGs und<br />
Mini-Jobs) sollen Übergänge von Arbeitslosigkeit (bzw. Schwarzarbeit) in Beschäftigung erleichtert<br />
werden; Reformen im Bereich Arbeitsförderung und Arbeitsvermittlung (Job-<br />
Center-Konzept, Arbeitslosengeld II usw.) sollen das Prinzip 'Fordern und Fördern' konsequent<br />
umsetzen. Aufgabe der vorliegenden Studie war es, Auswirkungen dieser neuen Arbeitsmarktpolitik<br />
auf die gesundheitliche Lage von Beschäftigten und Erwerbslosen abzuschätzen<br />
sowie geeignete Ansatzpunkte und Strategien für gesundheitliche Prävention zu identifizieren.<br />
Methodisch basiert sie vor allem auf Literaturstudien, Desktop-Recherchen und<br />
Expertengesprächen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die neue Arbeitsmarktpolitik zu<br />
einem beschleunigten Wachstum von 'flexibler Unterbeschäftigung' führt und damit Risiken<br />
sowohl für die Qualität der Arbeit wie die Gesundheit der betroffenen Arbeitskräfte birgt.<br />
Dringend erforderlich sind deshalb wirksamere Gestaltungs- und Präventionsansätze vor allem<br />
für 'atypische' Beschäftigungsformen (Zeitarbeit, neue Selbstständigkeit, geringfügige<br />
Beschäftigung), die sich am Prinzip des flexicurity orientieren. Notwendig - und durch die<br />
Reformen z.T. leichter möglich - ist außerdem eine engere praktische Verzahnung von Arbeitsförderung<br />
und Arbeitsvermittlung mit Prävention und Gesundheitsförderung. Handlungsoptionen<br />
auf beiden Feldern werden in der Studie vorgestellt und diskutiert." (Autorenreferat)<br />
[43-F] Rauprich, Oliver, Dr. (Leitung):<br />
Prinzipienorientierte Ansätze in der biomedizinischen Ethik: Tragweite und Grenzen<br />
INHALT: In der modernen biomedizinischen Ethik haben prinzipienorientierte Ansätze eine weite<br />
Verbreitung erlangt. Sie gehen weder von einer allgemeinen ethischen Theorie noch von<br />
Einzelfallbetrachtungen aus, sondern gründen auf allgemein anerkannten "Prinzipien mittlerer<br />
Reichweite". Eine vielfache Anwendung finden insbesondere die vier Prinzipien, welche die<br />
amerikanischen Bioethiker Tom L. Beauchamp und James F. Childress in ihrem Standardwerk<br />
Principles of biomedical Ethics (Oxford 1979, 5. Aufl. 2001) zugrunde gelegt haben:<br />
Nicht-Schaden, Wohltätigkeit, Respektierung der Selbstbestimmung von Personen und Gerechtigkeit.<br />
Während im englischsprachigen Raum unter dem Schlagwort Principlism eine<br />
Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen der Prinzipienethik stattfindet, wird hierzulande<br />
in der Bio- und Medizinethik zwar vielfach auf mittlere Prinzipien rekurriert, diese<br />
Vorgehensweise jedoch methodisch und metaethisch wenig reflektiert. In dem Projekt soll<br />
ausgehend von der Entwicklung des historisch grundlegenden und bis heute maßgebenden<br />
Werkes von Beauchamp und Childress die angelsächsische Debatte analysiert und darauf<br />
aufbauend eine kritische Würdigung der Prinzipienethik vorgenommen werden. Ziel ist es,<br />
einen Beitrag zur internationalen Debatte zu leisten und zugleich in der deutschsprachigen<br />
Bio- und Medizinethik einen bislang vernachlässigten Diskurs über die Tragweite und Grenzen<br />
des prinzipienorientierten Ansatzes anzustoßen.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin<br />
(Glückstraße 10, 91054 Erlangen)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 09131-85-26432, Fax: 09131-85-22852,<br />
e-mail: oliver.rauprich@ethik.med.uni-erlangen.de)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 57<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
[44-L] Scheidt-Nave, C.:<br />
Die sozioökonomische Bedeutung der Osteoporose, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung,<br />
Gesundheitsschutz, Jg. 44/2001, H. 1, S. 41-51<br />
INHALT: Die Osteoporose ist eine häufige Stoffwechselerkrankung des Knochens. Sie gewinnt<br />
ihre sozialmedizinische und sozioökonomische Bedeutung durch das Auftreten von Frakturen<br />
im Krankheitsspätstadium und ihre enge Kopplung an das höhere Lebensalter. Konservativen<br />
Schätzungen zufolge belaufen sich die direkten und indirekten Folgekosten der Osteoporose<br />
in Deutschland derzeit auf jährlich 4 bis 5 Millionen DM. Hiervon entfallen 80 v.H. auf die<br />
stationäre Behandlung von Frakturen, darunter wiederum der weitaus höchste Anteil auf die<br />
Behandlung der Oberschenkelhalsfraktur. Gesamteinschätzungen dieser Art bleiben schwierig.<br />
Zum einen fehlen in Deutschland Register zur systematischen Erfassung von Frakturereignissen,<br />
so dass im wesentlichen auf Krankenhausentlassungsstatistiken zurückgegriffen<br />
werden muss. Zum zweiten erlaubt praktisch nur die Oberschenkelhalsfraktur eine komplette<br />
Erfassung. Für alle anderen osteoporotischen Frakturen, im besonderen für die sehr häufige,<br />
aber schwer zu diagnostizierende osteoporotische Wirbelfraktur, muss von einer hohen Dunkelziffer<br />
ausgegangen werden. Drittens sind kaum systematische Nachbeobachtungen zu den<br />
Langzeitfolgen bei Frakturpatienten vorgenommen worden, so dass die sozioökonomische<br />
Bedeutung der Osteoporose vor allem im Langzeitpflegebereich wahrscheinlich grob unterschätzt<br />
wird. Viertens konnten krankheitsspezifische Einschränkungen der Lebensqualität bislang<br />
viel zu wenig berücksichtigt werden, da Instrumente zu ihrer Erfassung erst in jüngster<br />
Zeit entwickelt wurden. Schon auf der Basis der jetzt vorliegenden Daten wird jedoch deutlich,<br />
dass sich allein im stationären Bereich durch die Oberschenkelhalsfraktur vergleichbare<br />
sozioökonomische Belastungen wie für kardiovaskuläre Ereignisse (Schlaganfall, akuter Myokardinfarkt)<br />
ergeben. Hauptgrund ist der bei beiden Geschlechtern zu verzeichnende exponentielle<br />
Anstieg von Oberschenkelhalsfrakturen jenseits des 70. bis 75. Lebensjahres. Frauen<br />
stellen etwa 75 v.H. der Frakturfälle, was hauptsächlich auf eine im Vergleich zu Männern<br />
deutlich höhere durchschnittliche Lebenserwartung zurückgeht. Die zunehmende Überalterung<br />
unserer Bevölkerung, und ein sich darüber hinaus in einigen europäischen Ländern abzeichnender<br />
säkularer Trend zur Zunahme der altersspezifischen Oberschenkelhalsfrakturrate,<br />
lassen Präventionsmassnahmen dringlich erscheinen. Im Hinblick auf die multifaktorielle Pathogenese<br />
gerade der Oberschenkelhalsfraktur sind eine gezielte Osteoporose-Prophylaxe und<br />
eine Reduktion des Sturzrisikos beim älteren Menschen gleichermassen von Bedeutung. (Autorenreferat)<br />
[45-L] Schlich, Thomas; Wiesemann, Claudia (Hrsg.):<br />
Hirntod: zur Kulturgeschichte der Todesfeststellung, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft,<br />
1525), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001, 345 S., ISBN: 3-518-29125-4<br />
INHALT: "Die biologischen Phänomene Leben und Tod werden immer in bestimmten kulturellen<br />
Kontexten wahrgenommen und bewertet. Jede Grenzziehung zwischen Leben und Tod ist daher<br />
kulturbedingt. Das gilt auch für den Hirntod. Die Beiträge dieses Bandes zeigen aus historischer<br />
und kulturwissenschaftlicher Perspektive, wie in verschiedenen kulturellen Kontexten<br />
die Grenze zwischen Leben und Tod gezogen wurde und wird. Die Einordnung des Hirntodes<br />
in diese Gesamtbetrachtung macht es möglich, die Frage nach der Gültigkeit des Hirntodkriteriums<br />
in der ihr angemessenen Art und Weise, nämlich als genuin ethisches Problem, zu<br />
diskutieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thomas Schlich: Tod, Geschichte, Kultur
58 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
(9-42); Jochen Vollmann: Das Hirntodkriterium heute. Begriffsklärung und medizinethische<br />
Kontroversen (45-65); Volker Roelcke: Kulturen des Todes. Beobachtungen und Theorieansätze<br />
aus Ethnologie und Ethnomedizin (66-81); Anton van Hooff: Thanatos und Asklepios.<br />
Wie antike Ärzte zum Tod standen (85-101); Daniel Schäfer: Todesfeststellung im Mittelalter<br />
(102-114); Elisabeth Enter: Bilder vom Tod in der frühen Neuzeit (115-132); Martina Kessel:<br />
Die Angst vor dem Scheintod im 18. Jahrhundert. Körper und Seele zwischen Religion, Magie<br />
und Wissenschaft (133-166); Alexandre Metraux: Der Todesreigen in der belebten Materie.<br />
Xavier Bichat: Über das vielfache Sterben des Organismus (167-186); Sebastian M.<br />
Schellong: Die künstliche Beatmung und die Entstehung des Hirntodkonzepts (187-208);<br />
Claudia Wiesemann: Notwendigkeit und Kontingenz. Zur Geschichte der ersten Hirntod-Definition<br />
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie von 1968 (209-235); Birgit Krawietz:<br />
Grundlagen und Grenzen einer Hirntodkonzeption im Islam (239-256); Yves Nordmann: Definition<br />
des Todes und Hirntod aus der Sicht der jüdischen Medizinethik (257-275); Werner<br />
Schneider: Vom schlechten Sterben und dem guten Tod - Die Neu-Ordnung des Todes in der<br />
politischen Debatte um Hirntod und Organtransplantation (279-317); Gesa Lindemann: Die<br />
Interpretation "hirntod" (318-343).<br />
[46-L] Schmacke, Norbert:<br />
Innovationen in der Medizin: das magische Dreieck von Evidenz, Ressourcen und Werten,<br />
in: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Jg. 5/2004, H. 2, S. 337-<br />
360<br />
INHALT: Die Blockade gegen jedwede Form von kritischer Außenkontrolle des innermedizinisch-professionellen<br />
Handelns wird insbesondere durch die anerkannten Größen der medizinischen<br />
Profession (Eminenzen) gewährleistet, die sich auf ihre kumulierte Erfahrung und ihren<br />
hierbei gewonnenen umfassenden Überblick berufen. Insbesondere in Deutschland ist die<br />
Machtstellung der medizinischen Koryphäen und Leitungspersönlichkeiten immer noch so<br />
stark, dass im Zweifelsfall Eminenz vor Evidenz geht. Vor diesem Hintergrund geht der vorliegende<br />
Beitrag der Frage nach, wie Innovationen und Kritik in der Medizin definiert werden<br />
und wie sie in das Versorgungssystem hinein gelangen. Innerhalb der Gesundheitswissenschaften<br />
ist zunehmend Konsens, dass für die Gestaltung eines modernen Gesundheitswesen<br />
die Nutzung der best verfügbaren Evidenz zielführend ist, dass die evidenzbasierte Medizin<br />
gleichwohl immer eingebunden ist in parallel laufende Diskurse um ökonomische Ressourcen<br />
und gesellschaftliche Wertvorstellungen. Zur Verbesserung der Evidenzbasis wird der Stellenwert<br />
qualitativer Forschungsmethoden bei der Optimierung der medizinischen Versorgung<br />
geprüft, um einem Verbund von qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden zu entwickeln.<br />
(ICA2)<br />
[47-L] Schnabel, Peter-Ernst:<br />
Präventive Gesundheitsberatung als Grundlegung der Patientenberatung, in: Christine von<br />
Reibnitz, Peter-Ernst Schnabel, Klaus Hurrelmann (Hrsg.): Der mündige Patient : Konzepte zur<br />
Patientenberatung und Konsumentensouveränität im Gesundheitswesen, Weinheim: Juventa Verl.,<br />
2001, S. 83-92, ISBN: 3-7799-1193-0<br />
INHALT: Auch die Gesundheitspolitik orientiert sich zunehmend am Leitbild des handlungs- und<br />
selbsthilfefähigen Subjekts, für das neben einem hohen Bildungs- und Informationsstand
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 59<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
noch kommunikative Kompetenz, intrinsische Motivation und soziale Durchsetzungsfähigkeit<br />
charakteristisch sind. Der Autor moniert zunächst die Einseitigkeiten dieser Konzeption, um<br />
dann - aus dieser Kritik heraus - einige Überlegungen zur präventiven Gesundheitsberatung<br />
einschließlich ihrer Realisierungsbedingungen als Teil eines lebenslangen Lernprozesses zu<br />
skizzieren. Dabei zeigt sich, dass der Beratungsaufwand, der bei Erwachsenen betrieben werden<br />
muß, um im Sinne der Förderung von Patientensouveränität zu wirken, davon abhängig<br />
ist, wie häufig der Patient in früheren Lebensabschnitten schon mit gezielten Erziehungs-, Beratungs-<br />
und Förderungsmaßnahmen konfrontiert war. (ICA)<br />
[48-F] Schräder, Wilhelm F. (Leitung):<br />
Bürgerversicherung im Gesundheitswesen - organisatorische Ausgestaltung und Umsetzung<br />
sowie einzelwirtschaftliche Konsequenzen<br />
INHALT: Aufgaben des Projektes sind die Konzeptualisierung der Bürgerversicherung, die Untersuchung<br />
organisatorischer Umsetzungsfragen, die empiriegestützte Abschätzung der Finanzierungs-<br />
und Beitragseffekte der Bürgerversicherung sowie eine Analyse der Möglichkeiten<br />
zur Einbeziehung der bisher in der Privaten Krankenversicherung (PKV) Versicherten<br />
als spezielle Frage der organisatorischen Umsetzung. Kontext/ Problemlage: Die in der aktuellen<br />
Diskussion mit dem Begriff "Bürgerversicherung" verbundenen Reformvorstellungen<br />
haben zum Ziel, eine Reihe der gegenwärtig zentralen Probleme der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) zu lösen, darunter die einnahmeseitig bedingten Finanzierungsprobleme,<br />
die vielfach als zu hoch empfundene Abgabenbelastung, die Segmentierung des Krankenversicherungsmarktes<br />
sowie die bestehenden verteilungspolitischen Inkonsistenzen. Dem Projektvorschlag<br />
liegt ein Verständnis von Bürgerversicherung zugrunde, das eine alle Bürger<br />
umfassende Solidarität und einheitliche Wettbewerbsbedingungen auf dem Krankenversicherungsmarkt<br />
als konstitutive Bestandteile enthält. Mit dem Projekt soll untersucht werden, ob<br />
und wie eine Bürgerversicherung den zentralen Problemen in der GKV begegnen kann und<br />
wie sie dafür auszugestalten ist. Fragestellung: Die gegenwärtig diskutierten Modelle einer<br />
Bürgerversicherung werden aus einem homogenen Simulationskontext heraus analysiert. Dabei<br />
stehen folgende Fragen im Vordergrund: Mit welcher Höhe des Beitragsaufkommens und<br />
mit welchen Effekten auf die öffentlichen Haushalte ist bei den verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />
einer Bürgerversicherung zu rechnen? Zu welchen Verteilungseffekten<br />
würden die jeweiligen Varianten auf Ebene der Versicherten bzw. Haushalte führen? Welche<br />
Unterschiede ergeben sich diesbezüglich in Abhängigkeit von der Art der Beitragsbemessung?<br />
Zu welchen speziellen Problemen führt die Einbeziehung der PKV-Versicherten? Wie<br />
gestalten sich Aufkommens- und Verteilungswirkungen in mittlerer bis langer Frist? Wie unterscheiden<br />
sich Aufkommens- und Verteilungseffekte einer Sofortumstellung im Vergleich<br />
zu längerfristigen Übergangslösungen? Wie lassen sich Übergangslösungen organisatorisch<br />
konkret gestalten?<br />
METHODE: Die Untersuchung der Bürgerversicherung erfolgt auf einer empirisch fundierten,<br />
quantitativen Basis. Zu diesem Zweck wird die Methode der Mikrosimulation angewandt, die<br />
sich zur A priori-Abschätzung von kurz- bis mittelfristigen Wirkungen verteilungsrelevanter<br />
Politikmaßnahmen etabliert hat. Die Mikrosimulationsumgebung basiert auf Daten des Sozioökonomischen<br />
Panels (SOEP). Aus dem empirischen Modell werden repräsentative Haushaltstypen<br />
hergeleitet. Die Mikrodatenbasis wird durch Daten der Einkommen- und<br />
Verbrauchsstichprobe (EVS) und der Lohn- und Einkommensteuerstatistik (FAST 98) erweitert,<br />
so dass Finanzierungsreformen in der GKV umfassender, d.h. vor allem unter Einbezie-
60 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
hung des Steuer-Transfer-Systems, modelliert werden können. Die Simulation mittel- bis<br />
langfristiger Verteilungswirkungen erfolgt in Kooperation mit der Prognos AG, die mit einem<br />
Makro-Modell die gesamtwirtschaftlichen Rückwirkungen einer GKV-Finanzierungsreform<br />
quantitativ schätzt.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Institut für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH -IGES- (Wichmannstr. 5,<br />
10787 Berlin)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: sae@iges.de)<br />
[49-L] Schreiber, Arnold:<br />
Die offene Methode der Koordinierung im Gesundheitswesen und zur aktuellen Situation, in:<br />
Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 54/2005, H. 5/6, S. 149-152<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.econdoc.de/ de/indexsofo.htm)<br />
INHALT: "Auf der Tagung des Europäischen Rates im März 2000 in Lissabon haben die Regierungschefs<br />
sich für das kommende Jahrzehnt das strategische Ziel gesetzt, die Union zum<br />
wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum der Welt zu machen bei gleichzeitig großem sozialen<br />
Zusammenhalt. Die Umsetzung soll mit einem neuen Verfahren geleistet werden, das die Zusammenarbeit<br />
ohne Harmonisierung von Gesetzes- und Verwaltungsvorschriften ermöglicht<br />
und das offene Methode der Koordinierung genannt wird. Für die notwendigen Reformen im<br />
Gesundheitswesen haben sich die Regierungschefs zu den drei folgenden Prinzipien bekannt:<br />
Zugänglichkeit, Qualität und langfristige Finanzierbarkeit. BMGS unterstützt die Weiterentwicklung<br />
des europäischen Sozialmodells und setzt sich insbesondere für seine Aufrechterhaltung<br />
und Weiterentwicklung im Rahmen der Lissabon-Strategie ein. Eine Modernisierung<br />
der sozialen Sicherungssysteme ist zwar notwendig, den Menschen muss aber gleichzeitig die<br />
Sicherheit zur Bewältigung dieses Wandels vermittelt werden. Bei der Fortschreibung der<br />
Lissabon-Strategie ist deshalb darauf zu achten, Gesundheits- und Sozialausgaben nicht einseitig<br />
als Kostenfaktor zu sehen, sondern ein angemessenes soziales Sicherungsnetz auch als<br />
relevanten Wirtschafts- und Standortfaktor zu begreifen." (Autorenreferat)<br />
[50-L] Schubert, Venanz (Hrsg.):<br />
Medizin zwischen Ethik, Technik und Kommerz, (Wissenschaft und Philosophie, Bd. 22),<br />
Sankt Ottilien: EOS Verl. 2002, 159 S., ISBN: 3-8306-7135-0 (Standort: UB Wuppertal(468)-<br />
75VUW114)<br />
INHALT: "Grundsätze ethischer Medizin und erste Ergebnisse von Erfahrungen im Alltag werden<br />
in diesem Buch vorgestellt. Der Schutz ungeborenen und behinderten Lebens also, HIV-<br />
Infektionen und ihre Folgen in der Welt, Notlagen, die bei Schwersterkrankungen auftreten<br />
und Betroffene, Angehörige, Ärzte und Ethiker in gleicher Weise in Entscheidungsschwierigkeiten<br />
bringen, Intensivmedizin bei Kindern und Erwachsenen, Sterbebegleitung und Sterbehilfe,<br />
schwere Erkrankungen, die eine Transplantation von Organen erforderlich machen, die<br />
Grundausrichtung der Medizin auf Therapie oder Prävention und nicht zuletzt die Finanzierung<br />
des Gesundheitswesens, all dies wird in diesem Buch zum Thema gemacht. Die einzelnen<br />
Perspektiven der Autoren seien im folgenden kurz vorgestellt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis:<br />
Venanz Schubert: Die Versuchung der Biowissenschaften. Einführung (7-18); Claus
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 61<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
Hammer: Hoffnungen und Umwege in der Transplatation (19-38); Dieter Birnbacher: Organtransplantation.<br />
Der Stand der Ethischen Debatte (39-60); Ulrich Schroth: Das strafbewehrte<br />
Organhandelsverbot des Transplantationsgesetzes. Ein internationales Problem und seine<br />
deutsche Lösung (61-80); Manfred Stauber: Ethische Probleme in der Frauenheilkunde (81-<br />
96); Stella Reiter-Theil und Wolfgang Hiddemann: Die Ethische Dimension der Betreuung<br />
schwerstkranker und sterbender Patienten (97-108); Paul U. Unschuld: HIV, AIDS und Ethik<br />
(109-136); Marcel Bahro: Stehen Medizin und Ökonomie in einer 'alternden Welt' zueinander<br />
im Widerspruch? (137-146).<br />
[51-F] Schulz, Thomas, Dr.Dr. (Leitung):<br />
Körpermodellierung und Identität. Schönheitschirurgie als medizinisches Angebot zur Lebensoptimierung<br />
INHALT: Die kosmetische Chirurgie ist eine Zuspitzung der medizinischen Eingriffe in Prozesse<br />
des Lebendigen, da sie in historisch unvergleichlichem Maße als medizinische Intervention<br />
darauf ausgerichtet ist, menschliche Körper zu verändern. Dabei verschiebt sie nachdrücklich<br />
das Alltagsverständnis von Alterungs- und Krankheitsprozessen. Alternde Körper mit ihrem<br />
Verlust an Ausdauer, Stärke und physischer Attraktivität bedeuten für die Individuen einen<br />
starken gesellschaftlichen Aufmerksamkeitsverlust und konfrontieren sie mit der fundamentalen<br />
Widerständigkeit des Organismus gegen die eigenen Wertorientierungen. Kosmetische<br />
Chirurgie wird für immer mehr Individuen zum Mittel der Wahl, um den sichtbaren Verfall<br />
des eigenen Körpers aufzuhalten und jugendliche Attraktivität herzustellen. Die moderne<br />
kosmetische Chirurgie, die das willentliche Gestalten von Körpern ermöglicht, ist dazu angetan,<br />
die Grenze bisheriger Einteilungen von Gesundheit und Krankheit aufzulösen. Die zentrale<br />
Fragestellung des Projektes bezieht sich daher auf Probleme des Wechselspiels zwischen<br />
medizinischen Angeboten der kosmetischen Chirurgie und des Selbstverständnisses der Nutzer<br />
und Nutzerinnen solcher Angebote.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-05 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut<br />
für Medizin-Soziologie (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: t.schulz@uke.uni-hamburg.de)<br />
[52-L] Soldt, Philipp:<br />
Medizin als sinnliches Symbolsystem: Überlegungen zur Sozialisation des Körpers am Beispiel<br />
schamanistischer Heilungen in Indien, in: Psychosozial, Jg. 27/2004, H. 4 = Nr. 98, S. 73-<br />
88 (Standort: UuStB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Sozialisationsfunktion der Medizin. Im ersten, theoretischen<br />
Teil wird mit Hilfe des Lorenzerschen Konzepts der Interaktionsformen die Verbindung<br />
der zentralen Begriffe "Sinnlichkeit", "Symbol" und "Kultur" rekapituliert, um medizinisches<br />
Handeln allgemein als symbolvermitteltes, kulturelles Handeln konzipieren zu können.<br />
Anhand traditioneller indischer Heilkunde von SchamanInnen werden im zweiten Teil<br />
exemplarisch einige Merkmale symbolischen Heilens herausgearbeitet und jeweils allgemein<br />
mit westlicher Praxis konfrontiert. Leitend ist dabei die Frage nach der gesellschaftlichen<br />
Funktion solch medizinischen Handelns wie auch das Interesse für die Subjektivität des Ein-
62 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
zelnen in einer solchen medizinischer Praxis. Vier Beispiele schamanistischer Heilrituale aus<br />
Indien werden im Hinblick auf Stellenwert und Wirkung symbolischer Formen untersucht.<br />
Dabei wird auch die Frage nach dem Zusammenhang von herrschaftlichem Interesse und traditionellen<br />
Heilkulten beachtet. Im abschließenden Ausblick wird die Bedeutung sinnlichsymbolischer<br />
Formen im medizinischen Handeln im Zusammenhang des von Horn gebrauchten<br />
Begriffs einer "sprechenden" Medizin diskutiert. (ICH2)<br />
[53-F] Spycher, Stefan (Leitung):<br />
Risikoausgleich im Rahmen der Teilrevision des Krankenversicherungsgesetzes<br />
INHALT: An der Klausursitzung vom 22. Mai 2002 zum Thema Krankenversicherung beauftragte<br />
der Bundesrat das Eidgenössische Departement des Innern, parallel zur 2. Teilrevision des<br />
Krankenversicherungsgesetzes (KVG) realisierbare Modelle für die Aufhebung des Kontrahierungszwangs<br />
und für die monistische Spitalfinanzierung vorzulegen, zu prüfen, wie die<br />
Verbreitung von Managed-Care-Modellen gefördert werden kann sowie Vorschläge für die<br />
Steuerung der Nachfrage durch eine modifizierte Kostenbeteiligung vorzulegen. Die entsprechenden<br />
Vorschläge sollten nach Abschluss der 2. Teilrevision des KVG als Grundlage für<br />
die Diskussion rund um die 3. KVG-Revision dienen. Das EDI bzw. das Bundesamt für Sozialversicherung<br />
(BSV) setzte fünf Projektgruppen ein, welche folgende Themen bearbeiten<br />
sollen: Monistische Spitalfinanzierung (Leitung Prof. R.E. Leu); Kontrahierungszwang (Leitung<br />
Dr. W. Oggier); Managed Care (Leitung Dr. M. Moser); Kostenbeteiligungen (Leitung<br />
Prof. H. Schmid); Finanzierung der Pflege (Leitung Dr. R. Iten). Im Zug der Arbeiten der<br />
Projektgruppen zeigte sich, dass mehr oder weniger enge Bezüge zum Risikoausgleich in der<br />
Krankenversicherung bestehen. Die Steuerungsgruppe der Revisionsarbeiten formulierte daher<br />
den folgenden Auftrag: "Das BSV erarbeitet zusammen mit externen Experten einen konkreten<br />
Vorschlag für einen verbesserten Risikoausgleich (inkl. Umsetzung im Gesetz). Anzustreben<br />
ist nicht ein Kostenausgleich, sondern ein prospektiver Risikoausgleich, dessen Berechnungsformel<br />
mit weiteren Kriterien ergänzt wird. In einer Übergangszeit - bis genügend<br />
Daten für griffige Indikatoren zur Verfügung stehen - kann allenfalls ein Hochkosten- oder<br />
ein Hochrisikopool eingeführt werden (...). Die Arbeit soll sich nach folgender Vorgabe richten:<br />
Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit marktähnliche Verhältnisse möglich<br />
werden?" Das BSV formulierte daraufhin folgenden konkreten Auftrag an die Arbeitsgruppe<br />
"Risikoausgleich": Herstellen von Abhängigkeiten zwischen den Teilprojekten und dem Risikoausgleich;<br />
beurteilen der Vorschläge und Abhängigkeiten; aufzeigen von möglichen Lösungswegen;<br />
Beschreibung möglicher realisierbarer Modelle. Weitere Informationen finden<br />
Sie unter http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=8192. ZEITRAUM: 2002 GE-<br />
OGAPISCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: Die Arbeit ist das Ergebnis einer in einer Arbeitsgruppe diskutierten Literaturanalyse<br />
DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Gruppendiskussion.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Spycher, S.; Künzi, K.: Der Risikoausgleich im Rahmen der Teilrevision<br />
des Krankenversicherungsgesetzes. Bern: BASS 2004 (der Schlussbericht kann unter<br />
http://www.buerobass.ch herunter geladen werden).<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-06 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Sozialversicherung -BSV- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007<br />
Bern, Schweiz)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 63<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
[54-F] Spycher, Stefan; Pärli, Kurt; Müller Kucera, Karin; Overbeck, Jan von, Dr. (Bearbeitung);<br />
Zenger, Christoph Andreas (Leitung):<br />
Aids, Recht und Geld. Eine Untersuchung der rechtlichen und wirtschaftlichen Probleme<br />
von Menschen mit HIV/Aids<br />
INHALT: Die HIV/ Aids-Epidemie entwickelt sich unter dem Einfluss der neuen Therapiemöglichkeiten<br />
zunehmend zu einer "normalen" chronischen Krankheit. Ein solcher Übergang vom<br />
Sonder- zum Normalfall wird von vielfältigen Veränderungen für die Menschen mit HIV/<br />
Aids begleitet. Besonders relevant für den Alltag sind dabei die juristischen und ökonomischen<br />
Konsequenzen. Es stellt sich somit erstens die Frage, ob sich die rechtliche Lage durch<br />
die Normalisierung grundsätzlich verändert hat. Dadurch sind sowohl Aspekte des Verfassungs-,<br />
Zivil- und Strafrechtes wie aber auch solche des Arbeits-, Sozialversicherungs- und<br />
Privatversicherungsrechts betroffen. Die Veränderung spielt sich allerdings vor einem wenig<br />
erhellten Hintergrund ab: Unklar ist insbesondere, welche rechtlichen Probleme die Menschen<br />
mit HIV/ Aids heute in ihrem praktischen Alltag beschäftigen. Zu unterscheiden ist dabei,<br />
ob es sich um HIV/ Aids-spezifische Konstellationen oder um solche, welche alle chronische<br />
Krankheiten begleiten, handelt. Bekannterweise befindet sich ein beträchtlicher Teil der<br />
Menschen mit HIV/ Aids in einer finanziell schwierigen Situation. Zweitens stellt sich somit<br />
die Frage, inwiefern diese Lage durch die rechtlichen Probleme verursacht wird, welche ökonomischen<br />
Auswirkungen verschiedene Rechtsprobleme haben und inwieweit sich dies durch<br />
die Normalisierung verändert hat. Zu erwarten sind insbesondere folgende Ergebnisse: Klärung<br />
des politischen Handlungsbedarfs. Es ergeben sich Anhaltspunkte dafür, wer allenfalls<br />
aktiv werden muss (bspw. der Gesetzgeber oder die Gerichte). Grundlagen und Orientierung<br />
für die juristische Praxis und die Verwaltungspraxis bezüglich Krankheitsversorgung. Klärung<br />
der Rechtslage für die Menschen mit HIV/ Aids. Einblicke in die ökonomische Situation<br />
der Menschen mit HIV/ Aids. Damit werden Grundlagen geschaffen, um zielgerichtete, wirksame<br />
und effiziente Unterstützungsmassnahmen zu entwickeln. Dies dürfte für die öffentlichen<br />
Finanzhaushalte von unmittelbarer Bedeutung sein. Bereitstellung von Datengrundlagen,<br />
bspw. für die Umsetzung des durch das Bundesamt für Gesundheitswesen lancierten Nationalen<br />
Programms "HIV und Aids" 1999-2003. ZEITRAUM: 2000-2002 GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: Es wurden drei methodische Ansätze angewendet, um die eingangs vorgestellten<br />
Hypothesen zu überprüfen: Juristische und ökonomische Literaturanalysen, Durchführung<br />
von empirischen Erhebungen und Analyse von Sekundärstatistiken (insb. der Daten der<br />
Schweizerischen Kohortenstudie und der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung). Juristische<br />
und ökonomische Literaturanalysen. In einem ersten Schritt wurden wichtige allgemeine<br />
Rechtsfragen der HIV-Infektion (HIV-Test, Anwendung Epidemiengesetz) unter Berücksichtigung<br />
der verbesserten Therapierbarkeit der Krankheit (neu) bearbeitet. Ausgehend von den<br />
praktischen Erfahrungen der Aids-Hilfe Schweiz in der Rechtsberatung von Menschen mit<br />
HIV/ Aids wurden die typischerweise auftretenden Rechtsprobleme erhoben, in einen systematischen<br />
Zusammenhang gestellt, analysiert und umfassend juristisch bearbeitet (induktives<br />
Vorgehen). Neben der Literatur wurde die Gerichts- und Verwaltungspraxis untersucht. Die<br />
ökonomische Literaturanalyse setzte bei den bisherigen internationalen und nationalen makro-<br />
und mikroökonomischen Studien im Zusammenhang mit HIV/ Aids an. Empirische Erhebungen:<br />
Um für die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen auf geeignete Daten zurückgreifen<br />
zu können, wurden vier schriftliche Befragungen durchgeführt. Die schriftliche Befragung<br />
der Mitglieder der HIV-Kohortenstudie war das zentrale Instrument zur empirischen<br />
Überprüfung der Forschungshypothesen. Insgesamt wurden 2160 Fragebogen abgegeben,
64 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
wovon 1963 durch die Menschen mit HIV/ Aids entgegengenommen wurden (Verweigerungsrate<br />
von 9.1%). Davon wurden 783 Bogen zurückgesandt. Dies entspricht einem Rücklauf<br />
von 39.9 % (gemessen an den akzeptierten Fragebogen) bzw. 36.3 % (gemessen an den<br />
verteilten Fragebogen). Die Schweizerische HIV-Kohortenstudie umfasst rund 5'500 Personen.<br />
Im Vergleich mit der Grundgesamtheit zeigt sich, dass Frauen, Personen mit einer Ausbildung<br />
auf der Sekundarstufe I und Menschen, welche sich über den Drogengebrauch bzw.<br />
über heterosexuelle Kontakte infiziert haben, leicht untervertreten sind. Es ist darauf hinzuweisen,<br />
dass nicht alle Menschen mit HIV/ Aids in der Schweiz auch in der HIV-Kohortenstudie<br />
aufgenommen sind. Insg. kommen wir aber zum Schluss, dass unsere Stichprobe<br />
als verlässliche Quelle betrachtet werden kann. Schriftliche Befragung der Lebensversicherungen:<br />
Wir befragten 25 in der Schweiz tätige Lebensversicherungsgesellschaften schriftlich<br />
nach allfälligen Einschränkungen im Zugang zu Todesfallrisikokapitalversversicherungen<br />
und/ oder Erwerbsausfallrenten für Menschen mit positiver HIV-Diagnose. Die Befragung<br />
umfasste einen Fragebogen mit allg. Fragen zur Vornahme von Risikoprüfungen sowie die<br />
Prüfung zweier fiktiver Antragsstellenden, wobei die HIV-positiv und die andere HIVnegativ<br />
war. Zusammenarbeit bei der Organisation der Befragung: Schweizerischer Versicherungsverband<br />
(SVV). Schriftliche Befragung der kantonalen IV-Stellen: Es wurden alle 28<br />
IV-Stellen (26 kantonale Stellen, die liechtensteinische IV-Anstalt und die IV-Stelle für Versicherte<br />
im Ausland) angefragt. Zusammenarbeit bei der Organisation der Vefragung: IV-<br />
Stellen-Konferenz (IVSK). Ziel der Befragung war es, in Erfahrung zu bringen, ob und wie<br />
sich die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten der HIV-Infektion auf Ansprüche von Menschen<br />
mit HIV/ Aids gegenüber der Invalidenversicherung auswirken. Ein schriftl. Fragebogen<br />
mit allg. Fragen zu den Erfahrungen der IV-Stellen mit Anträgen von Menschen mit HIV/<br />
Aids und zum Informationsstand der IV-Stelle wurde ergänzt mit drei fiktiven Fällen, mit denen<br />
sich die IV-Stelle auseinandersetzen mussten. Schriftliche Befragung von Gerichten: Angesichts<br />
des Mangels entspr. Studien über die Dauer von Gerichtsverfahren wurde im Rahmen<br />
dieser Arbeit eine Anfrage über die Verfahrensdauer von Verwaltungsgerichtsverfahren<br />
in der Sozialversicherung an die kant. Versicherungsgerichte der Kantone ZH, AG, SG, BE,<br />
WA, FB, AZ und GE sowie beim Eidg. Versicherungsgericht Luzern gerichtet.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pärli, Kurt; Müller Kucera, Karin; Spycher, Stefan: Aids, Recht<br />
und Geld. Eine Untersuchung der rechtlichen und wirtschaftlichen Probleme von Menschen<br />
mit HIV/ Aids. Zürich: Rüegger 2003.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung<br />
INSTITUTION: Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007<br />
Bern, Schweiz); Aids-Hilfe Schweiz -AHS- (Konradstrasse 20, 8031 Zürich, Schweiz); Zenger<br />
Advokatur und Beratung (Sidlerstr. 6, 3011 Bern, Schweiz)<br />
[55-L] Stenzel, Oliver:<br />
Medikale Differenzierung: der Konflikt zwischen akademischer Medizin und Laienheilkunde<br />
im 18. Jahrhundert, Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verl. 2005, 188 S.<br />
INHALT: "Das Behandlungsmonopol der Ärzte erscheint in der heutigen Ordnung des Gesundheitswesens<br />
als Selbstverständlichkeit. Tatsächlich wurde diese Ordnung jedoch in einem<br />
konfliktreichen Prozess konstruiert, in dessen Verlauf sich die akademische Medizin zunehmend<br />
gegen die Laienheilkunde durchsetzen konnte. In dem Maße also, in dem der Arzt fester<br />
Bestandteil der medizinischen Alltagswelt zu werden suchte, drängte er andere Heiler-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 65<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
gruppen als 'Pfuscher' oder 'Quacksalber' an deren Rand. Der Autor beobachtet diesen Vorgang,<br />
der im Zuge der Etablierung der akademischen Medizin im 18. Jahrhundert eine besondere<br />
Relevanz gewann, aus einer systemtheoretischen Perspektive. Der Wandel des frühneuzeitlichen<br />
Medizinalwesens wird am Beispiel Schleswig-Holsteins nachgezeichnet und als<br />
Entstehung eines gesellschaftlichen Teilsystems im Bereich der Krankenversorgung begriffen.<br />
Die hierbei auftretenden Konflikte zwischen Ärzten, Heilern, Patienten und der Obrigkeit<br />
werden vor dem Hintergrund der Differenz zwischen dem sich bildenden Medizinsystem und<br />
seiner Umwelt analysiert, wobei vertrauens- und risikosoziologischen Aspekten eine besondere<br />
Bedeutung zugemessen wird. Im Ergebnis ermöglicht dieser Versuch einer systemtheoretisch<br />
orientierten Geschichtsschreibung nicht nur eine neue Sichtweise auf die Entstehung<br />
des modernen Medizinsystems, sondern fokussiert zugleich die Rolle des Zufalls als Prinzip<br />
historischen Wandels." (Autorenreferat)<br />
[56-L] Stiehler, Matthias:<br />
Gesundheit als Sehnsucht: religiöse Aspekte des Gesundheitsbegriffs, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften,<br />
Jg. 9/2001, H. 1, S. 24-37<br />
INHALT: "Religiöse Aspekte des Gesundheitsbegriffs spielen innerhalb der Gesundheitswissenschaft<br />
nur eine untergeordnete Rolle, obwohl Sinn- und Wertefragen unser Verständnis von<br />
Gesundheit bis heute beeinflussen. Diese Fragen sind dabei weniger im Alltag als mehr in<br />
Krisensituationen verortet, die das selbstverständlich Gegebene aufheben. Eine Analyse des<br />
biblischen Befundes eröffnet vier Themen für eine Ausweitung des Gesundheitsbegriffs unter<br />
religiösen Gesichtspunkten, die in dieser Arbeit beginnend erörtert werden: 1. Gesundheit ist<br />
Leben und Leben ist Gesundheit 2. Gesundheit wird in Gleichnissen und Geschichten beschrieben<br />
3. Krankheit wird häufig als Folge von Sünde angesehen 4. Gesundheit im absoluten<br />
Sinn ist unerreichbar Stichworte: Gesundheit, Krankheit, Gesundheitsbegriff funktionales<br />
und absolutes Gesundheitsverständnis, Religion, Altes und Neues Testament, Schuld, Verantwortung,<br />
Heil." (Autorenreferat)<br />
[57-L] Stollberg, Gunnar:<br />
Medizinsoziologie, (Einsichten), Bielefeld: transcript Verl. 2001, 90 S., ISBN: 3-933127-26-2<br />
INHALT: "Die Medizinsoziologie ist eine Bindestrich-Soziologie im Übergang. Erst in den<br />
1950er/1960er Jahren etabliert, ist sie in Deutschland seit 1970 Teil der vorklinischen medizinischen<br />
Ausbildung. Gegenwärtig differenzieren sich Soziologien der Gesundheit, des Körpers<br />
sowie des Sterbens und des Todes aus. In dieser Situation setzt der vorliegende Band die<br />
Medizinsoziologie als spezielle Soziologie in Beziehung zu allgemeinsoziologischen Theorien<br />
und nimmt darüber hinaus mit der Expertisierung der medizinischen Kultur, der Gesundheitssoziologie<br />
und der Globalisierung der Medizin auch die neuen medizinsoziologischen<br />
Entwicklungen in den Blick." (Autorenreferat)<br />
[58-F] Strub, Silvia; Egger, Theres (Bearbeitung); Spycher, Stefan (Leitung):<br />
Inventar ausgewählter Gesundheitsdatenbanken in der Schweiz
66 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
INHALT: Um die Koordination zu verbessern und eine Wissensbasis aufzubauen, haben die Kantone<br />
und der Bund 1999 beschlossen, eine nationale Gesundheitspolitik zu entwickeln. Als<br />
eine der ersten Massnahmen wurde das Schweizerisches Gesundheitsobservatorium (Obsan)<br />
eingerichtet. Um die anvisierten Aufgaben erfüllen zu können, ist das Obsan darauf angewiesen,<br />
über die wichtigsten Datenbanken im Bereich Gesundheit/Gesundheitswesen selbst zu<br />
verfügen und über die Breite der verfügbaren Datenbanken informiert zu sein. Das Obsan beauftragte<br />
daher das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien (BASS), ein Inventar der<br />
Gesundheitsdatenbanken der Schweiz zu erstellen. Die Struktur und die Vollständigkeit eines<br />
Inventars hängt dabei immer auch vom Verwendungszweck ab. Im vorliegenden Zusammenhang<br />
steht die Aufgabenerfüllung des Obsan im Vordergrund. Es mussten Konzepte erarbeitet<br />
werden, wie zwischen relevanten und nicht-relevanten Datenbanken zu unterscheiden ist. Die<br />
in diesem Arbeitsbericht dargestellten Datenbanken stellen somit nicht eine vollständige Übersicht<br />
aller Datenbanken dar, die Gesundheitsinformationen enthalten. Vielmehr handelt es<br />
sich um eine bestimmte Selektion. Den Begriff "Datenbank" wurde in einem weiten, untechnischen<br />
Sinne verstanden. Darunter fallen die verschiedensten Arten von Datenquellen: Verwaltungsdaten<br />
(Amtliche Erhebungen und Statistiken, Registerdaten, Mitgliederverzeichnisse,<br />
Versicherungsdaten), Daten aus Befragungen (Surveys) oder Synthesedaten bzw. Sekundärdaten<br />
(die aus einer Kombination verschiedener Datenquellen entstehen). Daten aus klinischen<br />
Studien, ohne allgemeinen Bezug zur gesamten Bevölkerung, sind für das vorliegende<br />
Datenbankinventar nicht von Interesse.(Zwischen)ergebnisse : Das im Arbeitsdokument dargestellte<br />
Inventar besteht aus 61 Datenbanken. Die Datenbanken werden in Tabellen aufgelistet.<br />
Sie sind geordnet nach drei Kategorien von Datenproduzent/innen (Bundesverwaltung,<br />
weitere Produzent/innen in der Schweiz, internationale Produzent/innen). Für jede Datenbank<br />
wurde eine Kurzbeschreibung erstellt, in der die wichtigsten Eckwerte beschrieben sind (Datenproduzent/in,<br />
Erhebungszweck, Datentyp, Befragte, Erhebungstyp, Erhebungsart, Variablen,<br />
räumliche Eingrenzung, Zeitreihe, Speichersoftware, Abfragesoftware, Publikationen,<br />
Website). Das Obsan ist für seine Tätigkeit daran interessiert, die Datenbanken des Inventars<br />
differenzierter zu beurteilen und in ihrer Bedeutung zu selektionieren. Dazu wurden acht Beurteilungskriterien<br />
auf zwei Wichtigkeitsstufen formuliert und anhand der Angaben der Datenproduzent/innen<br />
sowie der Expert/innen operationalisiert. Auf der ersten Wichtigkeitsstufe<br />
wurde beurteilt: "Aktualitätsbezug der Datenbank", "Bezug zum Thema Gesundheit", "Methodische<br />
Qualität" sowie "Elektronische Verfügbarkeit". Auf der zweiten Wichtigkeitsstufe<br />
spielten folgende vier Kriterien eine Rolle: "Gesundheitspolitische Bedeutung in der Zukunft",<br />
"Regionalisierbarkeit der Datenauswertungen", "Nicht-Beschränkung auf bestimmte<br />
Krankheiten" (bspw. auf HIV/ Aids) sowie "Nicht-Beschränkung auf bestimmte Institutionen"<br />
(bspw. auf einen einzigen Krankenversicherer). Alle 61 Datenbanken wurden hinsichtlich<br />
dieser acht Kriterien beurteilt und in sechs Selektionsstufen klassiert. 30 Datenbanken erfüllten<br />
die vier Kriterien auf der ersten Wichtigkeitsstufe voll. Nur 11 konnten aber auch alle<br />
vier Kriterien der zweiten Wichtigkeitsstufe ohne Einschränkungen erfüllen. ZEITRAUM:<br />
2003-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: Zu Beginn der Arbeiten formulierte das Obsan drei Kriterien, welche die interessierenden<br />
Datenbanken mindestens erfüllen müssen: Sie müssen erstens Informationen enthalten,<br />
die Aussagen über die ganze Schweiz ermöglichen. Zweitens müssen die Informationen<br />
"gesundheitsrelevant" sein. Drittens schliesslich muss die Datenbank regelmässig erneuert<br />
werden (mindestens alle 5 Jahre). Eine erste Liste von möglicherweise relevanten Datenbanken<br />
umfasste 274 Einträge. Die Liste basierte auf einer Literaturrecherche der Autor/innen<br />
sowie auf ergänzenden Angaben des Obsan. In Anwendung der drei genannten Kriterien<br />
wurde die Liste in einem ersten Schritt auf 164 Datenbanken reduziert. Um die Auswahl der
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 67<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
für das Obsan relevanten Datenbanken weiter einzuschränken und um sicher zu stellen, dass<br />
alle in der Schweiz vorhandenen gesundheitsrelevanten Datenbanken erfasst wurden, wurden<br />
14 Expert/innen gebeten, die Liste der 164 Datenbanken zu beurteilen und zu ergänzen. Zudem<br />
wurden die Expert/innen gebeten, die gesundheitspolitische Bedeutung der Datenbanken<br />
in den kommenden Jahren zu beurteilen. Durch Expert/innenhinweise kamen zu den 164 insgesamt<br />
20 weitere Datenbanken neu hinzu. Aufgrund der Einschätzungen der Expert/innen,<br />
der Autor/innen und des Obsan wurden die 164 Datenbanken (plus die 20 von den Expert/innen<br />
zusätzlich genannten) rangiert und bewertet, ob sie für die Erfüllung der Aufgaben<br />
des Obsan potenziell relevant sind. Nach diesem Selektionsschritt verblieben 99 Datenbanken,<br />
die weiter verfolgt wurden. Um die 99 Datenbanken möglichst einheitlich beschreiben<br />
zu können, wurde ein schriftlicher Fragebogen zu Handen der Datenproduzent/innen entwickelt.<br />
Ausgehend von den Antworten der Datenproduzent/innen verblieben 70 Datenbanken,<br />
die in einem nächsten Schritt detaillierter beschrieben wurden. In einem Review-Verfahren<br />
wurden die 70 Kurzbeschriebe den Datenproduzent/innen zur Überprüfung und Aktualisierung<br />
vorgelegt. Anhand der bereinigten Angaben wurden in einem letzten Schritt die Datenbanken<br />
ausgewählt, welche in das Inventar aufzunehmen sind: Es sind dies diejenigen Datenbanken,<br />
welche die drei ursprünglich formulierten Minimal-Kriterien (gesamtschweizerische<br />
Aussagen möglich, regelmässige Erneuerung und Gesundheitsrelevanz) effektiv erfüllen. 61<br />
Datenbanken genügen diesen Kriterien. DATENGEWINNUNG: Akten- und Dokumentenanalyse,<br />
offen; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Strub, Silvia; Spycher,Stefan;<br />
Egger, Theres: Inventar ausgewählter Gesundheitsdatenbanken in der Schweiz. Arbeitsdokument<br />
6. Neuenburg: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Obsan 2004.+++Strub, Silvia,<br />
Spycher, Stefan; Egger, Theres: Dokumentation Inventar Gesundheitsdatenbanken in der<br />
Schweiz. Forschungsprotokoll 2. Neuenburg: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium<br />
Obsan 2004.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Statistik -BfS- Schweizerisches Gesundheitsobservatorium -OBSAN- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007<br />
Bern, Schweiz)<br />
[59-L] Vogd, Werner:<br />
Entscheidungen und Karrieren: organisationssoziologische Betrachtungen zu den Geschehnissen<br />
einer psychosomatischen Abteilung, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche<br />
Forschung und Praxis, Jg. 55/2004, H. 3, S. 283-306 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00943;<br />
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: In diesem Aufsatz werden methodische Fragen der Organisationsforschung diskutiert.<br />
Der Autor schlägt vor, den Bourdieuschen Habitusbegriff mit Niklas Luhmanns allgemeiner<br />
Systemtheorie zu kombinieren, um ein sinnvolles Werkzeug für das Verständnis innerhalb<br />
von Organisationen zu schaffen. Die Analyse einer klinischen Abteilung für psychosomatisch<br />
Erkrankte wird als paradigmatisches Beispiel präsentiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin,<br />
dass typische Kommunikationsstrukturen auf einer Krankenhausstation Tabus und Entscheidungsblockaden<br />
reproduzieren, die sich zu habituellen Praktiken ihrer professionellen Akteure<br />
entwickelt haben. Die beiden theoretischen Positionen sind vergleichbar metatheoretisch
68 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
und ergänzen sich gegenseitig. Sie erlauben eine Tiefenanalyse von Kommunikationsprozessen<br />
in Organisationen. (ICBÜbers)<br />
[60-F] Vogt, Irmgard, Prof.Dr. (Bearbeitung); Naber, Dieter, Prof.Dr.; Haasen, Christian,<br />
Priv.Doz. Dr. (Leitung):<br />
Das bundesdeutsche Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger - eine<br />
multizentrische, randomisierte, kontrollierte Therapiestudie<br />
INHALT: Das bundesdeutsche Modellprojekt sieht vor, dass im Rahmen einer wissenschaftlichen<br />
Studie Opiatabhängige versuchsweise injizierbares Heroin als Medikament bekommen. Eine<br />
Kontrollgruppe erhält parallel das Medikament Methadon. Beide Gruppen werden kontinuierlich<br />
medizinisch betreut und erhalten eine psychosoziale Begleittherapie. Zielgruppen der Untersuchung<br />
sind einmal Drogenabhängige mit Therapieerfahrung, bei denen die Methadonbehandlung<br />
nicht befriedigend verläuft (z.B. hoher Beikonsum von Strassendrogen), und zum<br />
andern Drogenabhängige, die im letzten halben Jahr vor der Rekrutierung keine Behandlungen<br />
in Anspruch genommen haben. Geprüft wird die Wirksamkeit der beiden Medikamente<br />
Heroin und Methadon sowie die Wirksamkeit unterschiedlicher psychosozialer Behandlungen<br />
(in Kombination mit den verschiedenen Medikamenten). Das Modellprojekt wird von einer<br />
gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung, der<br />
Länder Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie der Städte Bonn,<br />
Frankfurt, Hannover, Karlsruhe, Köln und München getragen. Mit der wissenschaftlichen<br />
Planung und Durchführung der Studie sind Professor Dieter Naber und PD. Christian Haasen,<br />
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS), beauftragt (ursprünglich:<br />
Prof.Dr. Michael Kraus, ZIS Hamburg). Im Rahmen des Modellprojekts zur heroingestützten<br />
Behandlung ist das ISFF in enger Zusammenarbeit mit FOGS in der Vorbereitungsphase<br />
an der Erarbeitung eines Manuals für den psychosozialen Schwerpunkt "Motivierende<br />
Beratung und Case Management" beteiligt, ebenso an der Ausarbeitung von Guidelines<br />
für die Schulung des psychosozialen Fachpersonals. In der Hauptphase ist das ISFF mit mehreren<br />
Teilprojekten am Modellprojekt beteiligt: Schulungen der Case Manager in Motivational<br />
Interviewing, Coaching; externe Evaluation im Projektstandort Frankfurt am Main; Auswertung<br />
der Spezialstudie "Binnenevaluation" zur psychosozialen Begleitung. Zum gegenwärtigen<br />
Stand der Studie vgl.: http://www.heroinstudie.de .<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht vom Juni<br />
2003 für das Projekt "Das bundesdeutsche Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung<br />
Opiatabhängiger - eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte Therapiestudie". Hamburg:<br />
Zentrum f. Interdisziplinäre Suchtforschung d. Universität Hamburg (ZIS) 2003.+++<br />
Studienprotokoll, jährliche Zwischenberichte, Arbeitspapiere usw. (alle unveröff.).<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />
für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.V. (Zeilweg 42, 60439<br />
Frankfurt am Main); Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (Lützerodestr.<br />
9, 30161 Hannover); FOGS - Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und<br />
Sozialbereich mbH (Prälat-Otto-Müller-Platz 2, 50670 Köln); Universität Hamburg, Zentrum<br />
für Interdisziplinäre Suchtforschung (Martinistr. 52, 20246 Hamburg); Fachhochschule<br />
Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit, Institut für Suchtforschung -ISFF-<br />
(Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main); Institut für Kriminologie an der Universität<br />
Gießen e.V. (Licher Str. 64, 35394 Gießen)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 69<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
KONTAKT: Institution -ISFF- (Tel. 069-1533-2819, Fax: 069-1533-3153,<br />
e-mail: vogt@fb4.fh-frankfurt.de)<br />
[61-L] Wagner, Elke; Fateh-Moghadam, Bijan:<br />
Freiwilligkeit als Verfahren: zum Verhältnis von Lebendorganspende, medizinischer Praxis<br />
und Recht, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg.<br />
56/2005, H. 1, S. 73-97 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag analysiert das Arzt-Patienten-Verhältnis aus der Perspektive eines Sonderfalles<br />
medizinischer Tätigkeit - der Praxis der Lebendorganspende. Die Autoren gehen der<br />
Frage nach, wie sich die medizinische Praxis auf ein modernes Behandlungsverfahren einstellt,<br />
das mit dem herkömmlichen Selbstverständnis von Medizin als paternalistischer Profession<br />
des Heilens prima facie schwer vereinbar erscheint, und welche Funktion dabei rechtliche<br />
Verfahrensmodelle erfüllen. Die These ist, dass die Lebendspendekommissionen des<br />
Transplantationsgesetzes (TPG) als eine Art Problem-Auslagerungsinstanz angesehen werden<br />
können. In einem ersten Schritt wird erläutert, inwiefern die Lebendorganspende als Problem<br />
medizinischer Praxis auftritt und die Lebendspendekommission als rechtlich-prozedurale Lösung<br />
hierfür angesehen werden kann. In Rekurs auf empirisches Material aus Experteninterviews<br />
mit Mitgliedern von Lebendspendekommissionen wird gezeigt, dass diesen Kommissionsverfahren<br />
ein von medizinischer Praxis abweichendes Patientenkonzept unterliegt. Die<br />
Kommission interessiert sich in erster Linie nicht wie typischerweise die Medizin für Körper,<br />
sondern für die authentische Rede von Personen in Bezug auf die Plausibilisierung eines autonomen<br />
Willens. Insgesamt wird die Prozeduralisierung medizinischer Entscheidungsprozesse<br />
als Lösungsversuch für eine Legitimationskrise moderner Medizin und modernen Medizinrechts<br />
beschrieben, der seinerseits zu Irritationen und Folgeproblemen in Medizin und<br />
Recht führt. (ICA2)<br />
[62-L] Walter, U.:<br />
Wahrnehmung rechtlicher präventiver Regelungen und Implikationen für ein übergreifendes<br />
Präventionsgesetz, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung,<br />
Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 2, S.<br />
69-75 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "In Vorbereitung eines Präventionsgesetzes erfolgte eine Analyse zur Wahrnehmung<br />
und Umsetzung rechtlicher präventiver Regelungen in sieben Sozialgesetzbüchern sowie in<br />
den Bereichen Schule und ÖGD. Grundlage bildeten eine Literaturrecherche, Stellungnahmen<br />
ausgewählter Entscheidungsträger sowie leitfadengestützte Interviews. Die Ausfüllung der<br />
bestehenden Regelungen differiert je nach Tradition und Verständnis der Träger deutlich. In<br />
allen Bereichen lassen sich erhebliche Potenziale zur Stärkung und Optimierung der Prävention<br />
finden. Notwendig sind u.a. die Angleichung der Begriffsvielfalt und eine Auseinandersetzung<br />
zum Verständnis der Prävention, gezielte Kooperationen, Aufgabendefinitionen und -<br />
zuschreibungen sowie Regelungen zur Finanzierung. Sinnvoll sind eine Modifikation und Ergänzung<br />
einzelner Gesetzeswerke. Ein übergreifendes Präventionsgesetz böte zudem die<br />
Chance, die verstreuten Regelungen zusammenzubinden, Einrichtungen gezielt zu verzahnen<br />
und den Stellenwert von Prävention insgesamt zu erhöhen." (Autorenreferat)
70 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
[63-L] Weller, Michael:<br />
Aufwärts in Etappen, in: Gesundheit und Gesellschaft : G + G ; das AOK-Forum für Politik,<br />
Praxis und Wissenschaft, Jg. 7/2004, H. 9, S. 28-31 (Standort: UuStB (Köln)38 XG8311; Kopie<br />
über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Die Umsetzung der Gesundheitsreform läuft auf Hochtouren. Erste Erfolge sind da:<br />
die Kassenausgaben sinken, die Einnahmen steigen. Doch es gibt noch einiges zu tun, um die<br />
Wirtschaftlichkeit der Versorgung zu erhöhen." (Autorenreferat)<br />
[64-L] Wernstedt, Thela:<br />
Sterbehilfe in Europa, (Recht und Medizin, Bd. 66), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 182 S.,<br />
ISBN: 3-631-51194-9 (Standort: UB Bochum(294)-XIA5778)<br />
INHALT: Der Band enthält eine Bestandsaufnahme der Rahmenbedingungen ärztlicher Entscheidungen<br />
am Lebensende und eine kritische Zusammenstellung der nach heutigem Kenntnisstand<br />
ausgeübten Praxis von Sterbehilfe in zehn europäischen Ländern. Als Ergebnis werden<br />
Vorschläge für eine systematische Befragung europäischer Ärzte zur Praxis der Sterbehilfeformen<br />
erarbeitet, die die bisherigen methodischen Fehlerquellen vermeiden sollen und eine<br />
Vergleichbarkeit herstellen können. Darüber hinaus werden die heutigen Diskussionen um<br />
das Selbstbestimmungsrecht sowie um die Autonomie der Patienten und die künstliche Ernährung<br />
kritisch erläutert. Der Zugang zum Thema ist notwendigerweise interdisziplinär und<br />
schließt philosophische, theologische, juristische und historische Überlegungen mit ein. Da<br />
sich die Spannung zwischen dem theoretischen und praktischen Umgang mit "Sterbehilfe"<br />
nicht auflösen lässt, wird sie anhand von Fallbeispielen herausgearbeitet. Entsprechend der<br />
Zugangsweise zum Thema sind die Ergebnisse auf mehreren Ebenen zu finden: z.B. in der<br />
gesellschaftlichen Entwicklung, die sich an Gesetzesänderungen zeigt, in der philosophischen<br />
und medizinischen Diskussion um Begriffe wie künstliche Ernährung, Autonomie und Verantwortung,<br />
in der Wahrnehmung methodischer Probleme, die die Studien zur Praxis von<br />
Sterbehilfe begleiten und schließlich darin, wie ein "guter Tod" heute unter klinischen Bedingungen<br />
gestaltet werden kann. Spezielle Fragestellungen der Sterbehilfe bei Neugeborenen<br />
oder psychiatrischen Patienten werden nicht berücksichtigt, da die hierzu notwendige differenzierte<br />
philosophische Diskussion um Begriffe wie Person, Entscheidungsfähigkeit und Autonomie<br />
den Rahmen der Arbeit übersteigen würde. (ICI2)<br />
[65-L] Zinke, Eva:<br />
Der gläserne Mensch: die Entschlüsselung des menschlichen Genoms als ethische und gesellschaftliche<br />
Herausforderung, in: Wolfgang Beer, Peter Markus, Katrin Platzer (Hrsg.): Was<br />
wissen wir vom Leben? : aktuelle Herausforderungen der Ethik durch die neuen Biowissenschaften,<br />
Schwalbach: Wochenschau Verl., 2003, S. 181-201, ISBN: 3-87920-038-6 (Standort: Dt. ZB<br />
d. Medizin Köln(38M)-2003A3088)<br />
INHALT: Für die Gesundheitspolitik stellt die arbeitsmedizinische Vorsorge eine besondere Verantwortung<br />
dar. Im Rahmen der Vorsorge werden gesunde Menschen systematisch aufgefordert,<br />
sich Untersuchungen und Tests zu unterziehen. Arbeitnehmeruntersuchungen haben, da<br />
sie mit Arbeitsmarktrisiken verknüpft sind, daher einen prinzipiell anderen Charakter als die<br />
individuelle Arzt-Patienten-Situation der Diagnostik und Behandlung einer Krankheit. Zum
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 71<br />
1 Forschung, Theorien, Politiken, neue Entwicklungen zu Gesundheit, Krankheit sowie Gentechik<br />
Schutz der Arbeitnehmer muss zwischen Nutzen und Schaden einer Untersuchung abgewogen<br />
werden und genetische Analysen bei Arbeitnehmern werden heute bereits im Rahmen arbeitsmedizinischer<br />
Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Ob darüber hinaus, beispielsweise<br />
auf Verlangen des Arbeitgebers, genetische Analysen zum Nachweis von "anlagebedingten"<br />
Krankheitsrisiken durchgeführt werden, ist bisher nur vereinzelt durch Gerichtsurteile bekannt<br />
geworden. Inwieweit sich genanalytische Untersuchungen auf dem Arbeitsmarkt auswirken,<br />
bleibt ebenfalls im Dunkeln. Es lassen sich aber Aussagen darüber machen, welche<br />
Auswirkungen die Aufdeckung von Krankheiten bzw. Krankheitsrisiken durch Arbeitnehmeruntersuchungen<br />
auf dem Arbeitsmarkt haben können, wie im vorliegenden Beitrag gezeigt<br />
wird. Neben einer Diskussion von genanalytischen Untersuchungen in der Arbeitsmedizin,<br />
die den "gläsernen" Arbeitnehmer fördern, wird auch die Position des Deutschen Gewerkschaftsbundes<br />
zu genanalytischen Untersuchungen dargestellt. (ICI2)<br />
[66-L] Zok, Klaus:<br />
Nach der Wirkung gefragt: die Reform kommt an, in: Gesundheit und Gesellschaft : G + G ;<br />
das AOK-Forum für Politik, Praxis und Wissenschaft, Jg. 7/2004, H. 9, S. 38-41 (Standort: UuStB<br />
(Köln)38 XG8311; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Grau ist alle Theorie. Wie sich die Gesundheitsreform in der Praxis auswirkt, hat das<br />
Wissenschaftliche Institut der AOK anhand einer Versicherten-Befragung untersucht. Die<br />
Antworten zeigen: Der Hausarzt und die Überweisung erleben ein Comeback." (Autorenreferat)<br />
[67-L] Zunke, Christine:<br />
Das Subjekt der Würde: Kritik der deutschen Stammzellendebatte, (PapyRossa Hochschulschriften,<br />
52), Köln: PapyRossa Verl.-Ges. 2004, 134 S., ISBN: 3-89438-292-9<br />
INHALT: Die Debatte über die Möglichkeiten und Grenzen der Forschung an embryonalen<br />
Stammzellen ist in hohem Maße durch ethische Argumente bestimmt; zugleich fließen jedoch<br />
auch politische und insbesondere ökonomische Aspekte in die Auseinandersetzung ein. Ein<br />
zentrales Argument der Befürworter dieser Forschungen ist das Abwägen des möglichen Lebensrechts<br />
des Embryos gegen das Lebensrecht der bereits Geborenen (insbesondere hinsichtlich<br />
verbesserter Therapie/Heilung von Erkrankungen) sowie gegen andere grundlegende<br />
Werte (z. B. Freiheit der Forschung). Die Autorin zeigt zunächst auf, dass bereits in diesem<br />
Abwägen und Aufrechnen von Werten ein zentrales Problem der Diskussion liegt, weil so auf<br />
das Grundprinzip von Moral überhaupt, nämlich die Gültigkeit allgemeiner moralischer Regeln,<br />
verzichtet werde und diese durch eine Beliebigkeit von individuellen Standpunkten ersetzt<br />
werde. Damit werde im Kern überhaupt keine moralische Entscheidung mehr getroffen,<br />
sondern es würden vielmehr Interessen mit moralischen Argumenten legitimiert. Im weiteren<br />
Verlauf ihrer Argumentation zeigt sie insbesondere unter Berufung auf Kant auf, warum dem<br />
Embryo von Anfang an Würde zukomme und die embryonale Stammzellenforschung deshalb<br />
abzulehnen sei. Die allgemein verständliche Arbeit ist vorwiegend philosophisch orientiert,<br />
berücksichtigt aber die politischen und gesellschaftliche Dimensionen des Problems. (ZPol,<br />
VS)
72 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[68-L] Alexander, Andrea; Rath, Thomas (Hrsg.):<br />
Krankenkassen im Wandel: Organisationsentwicklung als Herausforderung, (Gabler Edition<br />
Wissenschaft : NPO-Management), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2001, XVII, 250 S., ISBN: 3-<br />
8244-7427-1 (Standort: UuStB Köln(38)-29A1915)<br />
INHALT: "Die Krankenkassen müssen derzeit ihren Standpunkt zwischen gesetzlichem Auftrag,<br />
den Erfordernissen des Wettbewerbs und den Erwartungen der Versicherten neu definieren.<br />
Die Handlungsgrundlage ist allerdings unsicher, da die Politik in ihren Vorgaben widersprüchlich<br />
ist. Wissenschaftler, Praktiker und Journalisten beschreiben die Notwendigkeit eines<br />
Entwicklungsprozesses aus verschiedenen Blickwinkeln und zeigen Ansätze zur Veränderung<br />
auf. Repräsentativ für die Sicht der Krankenkassen selber sind die Ergebnisse einer Umfrage<br />
zur 'Krankenkasse 2010' unter allen Kassenchefs. Die Analyse des Verhältnisses zu Neon-Profit-Organisationen<br />
und ein subjektiver Ausblick auf die Realität der Krankenkasse von<br />
morgen runden das Bild ab." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kurt Kieselbach: Hektischer<br />
Stillstand im Gesundheitswesen (3-18); Stefan Greß / Jürgen Wasem: Vorgaben für die<br />
Organisation von Krankenkassen (19-32); Thomas Rath: Kräfte und Impulse (33-48); Meinhard<br />
Heinze: Europa als Motor der Veränderung (51-64); Renate Niedermeier / Rainer Müller:<br />
Neue Aufgaben der GKV (65-76); Rainer Daubenbüchel: Die Krankenkassen im Spannungsfeld<br />
zwischen Wettbewerb und staatlicher Aufsicht (77-87); Jan Böcken: Versichertensouveränität<br />
als Herausforderung (89-102); Bernhard Güntert / Guido Offermanns: Der Wandel<br />
in der methodischen und fachlichen Kompetenz als Herausforderung an die Aus- und<br />
Weiterbildung (103-114); Uli Hofmann: Unabhängigkeit durch DV - Abhängigkeit von DV<br />
(115-126); Andrea Alexander: Zukunft durch die Fähigkeit zur Veränderung (129-142);<br />
Hans-Christoph Vogel: Neue Wege - ohne Blockaden: Ein systemischer Ansatz (143-159);<br />
Andrea Alexander / Thomas Rath: Vorgehensweise der Befragung (163-168); Werner Voß:<br />
Ergebnisse der Befragung (169-202); Andrea Alexander / Thomas Rath: Einzelne Äußerungen<br />
in den Fragebögen (203-207); Hilmar Sturm: Was haben Krankenkassen mit Non-Profit-<br />
Organisationen zu tun? (211-233); Andrea Alexander / Thomas Rath: Aussichten und Diskussionspunkte<br />
(235-242).<br />
[69-F] Alexandrov, Michael, Dipl.-Reha.Päd. (Bearbeitung); Kardorff, Ernst von, Prof.Dr.<br />
(Betreuung):<br />
Bedingungen der AIDS-Prävention in Bulgarien - eine vergleichende Untersuchung der soziokulturellen<br />
Voraussetzungen für Präventionskampagnen in Bulgarien und Deutschland<br />
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgarien, Bundesrepublik Deutschland<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften<br />
Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht<br />
(Unter den Linden 6, 10099 Berlin)<br />
KONTAKT: Institutssekretariat (Tel. 030-2093-4376, Fax: 030-2093-4437,<br />
e-mail: kerstin.urban@rz.hu-berlin.de)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 73<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[70-L] Amrhein, Ludwig:<br />
Stationäre Altenpflege im Fokus von Machtbeziehungen und sozialen Konflikten, in: Klaus<br />
R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände<br />
und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 405-426, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Nach einer Diskussion des Modells 'totaler Institutionen' (Goffman) erfolgt eine Übersicht<br />
über deutschsprachige Studien, die diesen Idealtypus konstruktiv für die empirische Erforschung<br />
von Macht- und Konfliktsituationen in der stationären Altenpflege genutzt haben.<br />
Anschließend werden Ergebnisse einer eigenen Untersuchung präsentiert. Diese belegen, dass<br />
stationäre Altenpflegeeinrichtungen durch hohe Arbeitsbelastungen, starke Konfliktpotenziale<br />
und große Machtunterschiede geprägt sind und daher weiterhin als 'totale Institutionen' begriffen<br />
werden können." (Autorenreferat)<br />
[71-L] Badura, Bernhard; Feuerstein, Günter:<br />
Gesundheit und Gesundheitswesen, in: Hans Joas (Hg.): Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt am<br />
Main: Campus Verl., 2001, S. 363-388, ISBN: 3-593-36388-7<br />
INHALT: Gesundheit und Krankheit sind nicht nur biologisch, sondern auch sozial bestimmt, sie<br />
sind Resultat von Macht- und Herrschaftsverhältnissen, von sozialen Strukturen, kulturellen<br />
Traditionen und sozialem Handeln. Soziale Ungleichheit, soziale Risiken, Stress, soziale Unterstützung<br />
und individuelle Handlungsspielräume beeinflussen den Gesundheitszustand. Die<br />
Entwicklung des Gesundheitswesens ist gekennzeichnet von den Prozessen der Technisierung,<br />
Spezialisierung, Fragmentierung und Medikalisierung. Neben humanitären und sozialpolitischen<br />
Funktionen hat das Gesundheitswesen in modernen Industriegesellschaften auch<br />
eine hohe ökonomische Bedeutung ("medizinisch-industrieller Komplex"). Der ineffiziente<br />
und nicht bedarfsgerechte Einsatz der knappen verfügbaren Mittel ist ein zentrales Problem<br />
des Gesundheitswesens. Einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens kann<br />
eine wissenschaftlich fundierte Qualitätsforschung leisten. (ICE)<br />
[72-L] Bandelow, Nils C.:<br />
Governance im Gesundheitswesen: Systemintegration zwischen Verhandlung und hierarchischer<br />
Steuerung, in: Stefan Lange, Uwe Schimank (Hrsg.): Governance und gesellschaftliche<br />
Integration, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 89-107, ISBN: 3-8100-4134-3<br />
INHALT: Die Integration verschiedener Teilsysteme der modernen Gesellschaft (Systemintegration)<br />
stand in den letzten Jahrzehnten oft nur am Rande gesellschaftswissenschaftlicher Problemanalysen.<br />
Das Gesundheitswesen stellt hier einen Ausnahmefall dar: Die systemintegrativen<br />
Schwierigkeiten - vor allem im Verhältnis zum Wirtschaftssystem - werden zunehmend<br />
als Kernproblem der deutschen Gesellschaft gesehen, wie im vorliegenden Beitrag gezeigt<br />
wird. Im dritten Abschnitt werden die Ursachen dieser Integrationsprobleme und mögliche<br />
systemtheoretische Therapieoptionen diskutiert. Die Probleme der Systemintegration des Gesundheitswesens<br />
hängen eng mit den speziellen Steuerungsmechanismen in diesem Bereich<br />
zusammen. Im vierten Abschnitt werden daher die institutionellen Ordnungen der deutschen<br />
Gesundheitspolitik vorgestellt und im Hinblick auf ihren Beitrag für die Erklärung der Integrationsprobleme<br />
des Gesundheitswesens analysiert. Dabei wird gezeigt, dass die vorherrschenden<br />
Verhandlungsstrukturen im Gesundheitswesen aus verschiedenen Gründen zu den
74 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
besonderen Integrationsproblemen beitragen. Daher werden im fünften Abschnitt die Präferenzgrundlagen<br />
und Konstellationen der wichtigsten korporativen Akteure im Hinblick auf<br />
die Möglichkeiten einer Problemlösung durch hierarchische Steuerung dargestellt. Der abschließende<br />
Ausblick diskutiert die Chancen und Probleme einer grundlegenden Umgestaltung<br />
des Gesundheitswesens mit dem Ziel einer langfristigen Reduktion der Integrationsprobleme.<br />
Leitfrage des Beitrags ist insgesamt, ob und wie sich die Integrationsprobleme des<br />
deutschen Gesundheitswesens in Zukunft lösen lassen. (ICA2)<br />
[73-L] Bauch, Jost:<br />
Pflege als soziales System, in: Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie der<br />
Pflege : Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 71-<br />
83, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "In dem vorliegenden Aufsatz wird geprüft, ob die Pflege sich zu einem funktional<br />
ausdifferenzierten Teilsystem der Gesellschaft entwickelt hat oder entwickelt. Anhand von<br />
drei, von Niklas Luhmann entwickelten Testkriterien wird dies überprüft: Anhand der Autonomie<br />
des Funktionssystems, anhand der privilegierten Funktionserfüllung und anhand einer<br />
code-geprägten Kommunikationsform. Dabei zeigt sich, dass durch unzureichende Grenzziehungen<br />
zur Medizin und zur Alltagsmoral die Pflege vom Prozess der Systemkonstitution<br />
noch entfernt ist. Vor diesem Hintergrund erscheint es plausibel, die Pflege entweder als Subsystem<br />
eines elargierten Gesundheitssystems oder als semi-ausdifferenziertes Sozialsystem<br />
mit Teilschnittmengen innerhalb des Gesundheitswesens aufzufassen." (Autorenreferat)<br />
[74-F] Behrens, Johann, Prof.Dr.phil.habil. (Bearbeitung):<br />
Rehabilitation zwischen Transformation und Weiterentwicklung - Individualisierung und<br />
Differenzierung von Rehabilitation im Falle gesundheitsbedingter Exklusionsrisiken in Ost-<br />
und Westdeutschland, Schweden, Schweiz, Italien und Tschechien<br />
INHALT: Das Vorhaben widmet sich zwei überlagernden "Challenges": Die westdeutschen Rehabilitations-<br />
und Pflegeanstalten zur Bewältigung von Inklusionsrisiken ersetzen die eher betriebszentrierten<br />
Einrichtungen der DDR genau in dem Moment, in dem die westdeutschen<br />
Anstalten selber durch den demographischen Wandel und Effektivitätsnachweise herausgefordert<br />
werden. Dadurch ergibt sich in den kommenden beiden Phasen des SFB die Chance,<br />
in Längsschnittsperspektive nicht nur Rehabilitation als Inklusion durch - zumindest ihrem<br />
Anspruch nach selbst bestimmte Teilhabe fördernde - Rehabilitation und Pflege, sondern<br />
auch die Entwicklung der Gesundheits- und Sozialversicherungsreform als Antwort auf den<br />
demographischen Wandel zu verfolgen. Analysiert werden die unterschiedlichen sozialen und<br />
individuellen Akteurperspektiven der Klienten, der Leistungsträger und der Leistungserbringer<br />
der ambulanten und stationären Versorgung nach der Übernahme der westdeutschen<br />
Strukturen. Auf institutioneller Ebene wird in der Annahme, dass gesellschaftliche Differenzierungs-<br />
und Individualisierungsprozesse auch für die Versorgungsstrukturen zu wechselnden<br />
Herausforderungen führen, ambulante und stationäre Rehabilitation und rehabilitative<br />
Pflege in ihren unterschiedlichen Bedeutungen für professionelles Handeln als assistierende<br />
Hilfe, die nach dem Neunten Sozialgesetzbuch "Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in<br />
der Gesellschaft" fördern und ermöglichen soll, untersucht. Als exemplarisches Versorgungsproblem<br />
werden rehabilitative Pflege und medizinische, berufliche und soziale Rehabilitation
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 75<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
nach dem Ereignis eines Schlaganfalls verfolgt. In Rehabilitation und Pflege nach Schlaganfall<br />
verschränken sich individuelle und institutionelle Diskontinuitätserfahrung, Strukturbildung<br />
und Krankheitsbewältigung mit der Bewältigung des Transformationsprozesses und vor<br />
allem demographisch begründeten weiterreichenden Veränderungen der sozialen Sicherung<br />
und Inklusion. Dabei ist der internationale Vergleich entscheidend, um hinreichende Varianz<br />
von Institutionen für die Analyse zu gewinnen und nicht fälschlich einen Ost-West-<br />
Unterschied dort zuzuschreiben, wo Variation auch innerhalb "westlicher" Länder sich zeigt.<br />
Insbesondere können institutionelle Alternativen innerhalb Deutschlands auf die ihnen jeweils<br />
ähnlichsten ausländischen Strukturbildungen bezogen werden. In der Annahme, dass sozialer<br />
Wandel und soziale Evolution nicht auf Veränderungen der staatlichen Organisation nach der<br />
Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zu reduzieren sind, werden daher in einem<br />
internationalen Vergleich die Strukturen und Organisationen der Rehabilitation in Schweden,<br />
Schweiz, Italien und Tschechien auf ihre Unterschiede in den Konzepten und dem Individualisierungsgrad<br />
der Hilfen untersucht. Die Analysen fokussieren die jeweiligen allgemeinen<br />
Konzeptionen von Rehabilitation und ihre strukturellen Umsetzungen in Leistungsträger,<br />
Leistungserbringer und politische Planung auf der einen und den Institutionsbildungsprozessen<br />
durch lokale Akteure auf der anderen Seite. Diese Prozesse werden in ihrer hypothetischen<br />
Abhängigkeit von Mustern der Erwerbsbeteiligung und kulturellen Traditionen untersucht.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland, Schweden, Schweiz, Italien,<br />
Tschechien<br />
METHODE: Die Analyse folgt einer zweifachen Längsschnittorientierung: 1. einer prospektiven<br />
Untersuchung individueller Verläufe als Rückkehr in den Arbeitsprozess oder Frühberentung<br />
und 2. der prospektiven Transformation gegenwärtiger lokaler Institutionalisierungen (u.a. als<br />
historischen Kompromiss der Frühberentung und der eher stationären als ambulanten Pflege<br />
und Rehabilitation) unter dem Druck der demographischen Entwicklung und der Kosten- und<br />
Vergütungsentwicklung im Sozial- und Gesundheitswesen über die kommenden acht Jahre.<br />
Als Leitlinien der Analyse werden die Theorie sozialer Systeme und sozialer Differenzierung<br />
(vgl. Luhmann 1997), Ansätze der Individualisierungstheorie und der Professionstheorie (vgl.<br />
Stichweh 2000, Hildenbrand 1991 u. 1998), und die Theorie der Rehabilitation nach dem<br />
Konzept der WHO (ICF 2001) zugrunde gelegt. Die Erfassung der empirischen Materialien<br />
erfolgte durch Experteninterviews, die durch Fallvignetten ("paper patients") und Konfrontation<br />
mit folgenden repräsentativen prozessproduzierten Nutzungsdaten gestützt werden: 1.<br />
prospektive Daten individueller Verläufe in Frührente und (stationäre) Pflege in den neuen<br />
und alten Bundesländern (eigene Datenerhebung und Routinedaten der Rentenversicherungsträger),<br />
2. die Erfassung und Analyse von klientenbeteiligten Beratungsgesprächen bzw. Rehabilitationsplanungen,<br />
3. einer Longitudinalerhebung von Rehabilitationsverläufen unter<br />
Einbeziehung von Prozessdaten und Selbstauskünften von Betroffenen oder ihrer Angehörigen.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits-<br />
und Pflegewissenschaft (Magdeburger Str. 8, 06097 Halle); Universität Jena, Fak. für Sozial-<br />
und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch<br />
- Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung (Carl-Zeiss-Str. 2, 07743 Jena)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-5574466, Fax: 0345-5574471,<br />
e-mail: johann.behrens@medizin.uni-halle.de)
76 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[75-F] Binz, Petra, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Heeg, Franz Josef, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Entwicklung und Erprobung eines Konzepts zur Optimierung der Arbeitsorganisation in<br />
der ambulanten Pflege<br />
INHALT: Ziel ist es, ein Konzept zur Optimierung der Abläufe, Prozesse und Schnittstellen unter<br />
Einbindung mobiler IuK-Technologien im Bereich der ambulanten Pflege zu entwickeln und<br />
zu erproben. Im Vordergrund stehen hierbei insbesondere die Optimierung der Informations-<br />
und Kommunikationsprozesse, bei gleichzeitiger Verbesserung der bestehenden innerbetrieblichen<br />
Kooperation sowie einer Reduzierung der physischen und psychischen Belastungen<br />
der Mitarbeiter.<br />
METHODE: Die schriftliche Befragung erfolgt zu zwei Zeitpunkten, um eine Veränderung feststellen<br />
zu können. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:<br />
150; alle Pflegekräfte in den beteiligten Unternehmen). Dokumentenanalyse, offen. Moderierte<br />
Workshops. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Europäische Union<br />
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 04 Produktionstechnik, Fachgebiet Arbeitswissenschaft<br />
(Hochschulring 20, 28359 Bremen)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-5583, e-mail: bin@aw.uni-bremen.de)<br />
[76-L] Bohrmann, Thomas:<br />
Organisierte Gesundheit: das deutsche Gesundheitswesen als sozialethisches Problem, (Sozialwissenschaftliche<br />
Abhandlungen der Görres-Gesellschaft, 26), Berlin: Duncker & Humblot<br />
2003, 377 S., ISBN: 3-428-11019-6<br />
INHALT: Kann die christliche Sozialethik in den aktuellen gesundheitspolitischen Reformdebatten<br />
Orientierungspunkte bieten? Ausgehend von den in der Sozialethik zentralen Begriffen<br />
Gerechtigkeit, Personalität, Solidarität und Subsidiarität entwickelt Bohrmann Überlegungen<br />
zur zukünftigen Gestaltung des Gesundheitswesens. Dieses sollte zwar solidarisch ausgerichtet<br />
sein, aber gleichzeitig die Verantwortung des Einzelnen für die Gesundheitsversorgung<br />
stärker betonen. Der Autor spricht von einer 'solidarischen Wettbewerbsordnung' (30), die<br />
Prinzipien einer kollektiven Gesundheitssicherung mit marktwirtschaftlichen Prinzipien verbindet.<br />
Daher empfiehlt sich die Weiterentwicklung des Wettbewerbs in diesem Bereich mit<br />
einer Zweiteilung des Versicherungssystems in Grund- und Zusatzleistungen. Drei konkrete<br />
Vorschläge werden präsentiert: die Flexibilisierung des Vertragsrechts; die Aufhebung der<br />
Wettbewerbsbeschränkungen im Bereich der Selbstmedikation; mehr Kommunikationsfreiheit<br />
in Gestalt der Werbung und somit eine stärkere Transparenz im Gesundheitswesen.<br />
(ZPol, VS)<br />
[77-L] Borgetto, Bernhard:<br />
Kooperation im System der Gesundheitsversorgung: zur Vernetzung von Experten- und<br />
Betroffenenkompetenz, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 28/2005, H. 1, S. 48-64<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Zur Entwicklung des Selbsthilfepotenzials der medizinischen Versorgung gehört die<br />
Förderung der Kooperation zwischen der Selbsthilfe und dem professionellen Versorgungs-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 77<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
system. Der vorliegende Beitrag benennt als die wichtigsten Problembereiche der Kooperation<br />
die unterschiedlichen Handlungslogiken, Kompetenzbereiche, Handlungszwänge und Alltagskulturen<br />
von Laiensystem und professionellem Versorgungssystem, das Hierarchiegefälle<br />
zwischen Laien und Experten, das Fehlen von klaren Konzepten, Leitbildern, Anforderungen<br />
und Vereinbarungen über die konkrete Form der Zusammenarbeit, die Gefahr des Verlusts<br />
von Autonomie und Selbstbestimmung und die Vereinnahmung der Selbsthilfezusammenschlüsse<br />
durch professionelle Helfer. Die Ausführungen zeigen an Hand einer empirischen<br />
Evaluationsstudie, dass es eine Diskrepanz zwischen der verbal bekundeten, aber meist nicht<br />
umgesetzten Kooperationsbereitschaft gibt. Dennoch gibt es verschiedentlich Versuche der<br />
Unterstützung und Entwicklung partnerschaftlicher Kooperationen. Diese reichen von lokalen<br />
und regionalen Ansätzen von Selbsthilfekontaktstellen und einigen (wenigen) von kassenärztlichen<br />
Vereinigungen getragenen Kooperationsberatungsstellen für Selbsthilfegruppen und<br />
Ärzte (KOSA) bis hin zu Ansätzen auf Bundesebene wie der Kooperationsstelle für Selbsthilfeorganisationen<br />
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem auf Initiative der Bundesärztekammer<br />
gegründete Patientenforum. (ICA2)<br />
[78-F] Breitkreuz, Gerhard, Dr. (Bearbeitung); Ramlow, Hans-Joachim (Leitung):<br />
Handlungsstudie über die Einführung von Qualitätszirkeln und Jurorengruppen (Expertenzirkel<br />
in stationären Pflegeeinrichtungen als Teile eines Innovations- und Beschwerdemanagements)<br />
INHALT: Das Projekt wird von der Akademie für Sozialberufe und Gesundheit (AGS)in Itzehoe<br />
durchgeführt. Die Durchführungsverantwortung liegt beim Projektleiter Hans-Joachim Ramlow,<br />
Geschäftsführer dieser Einrichtung. In 14 Pflegeinrichtungen werden verschiedene Systeme<br />
der Qualitätssicherung erprobt und miteinander verzahnt. Ziel des Modellvorhabens ist<br />
es, die Versorgungsstrukturen und Versorgungskonzepte der Pflegeversicherung im Hinblick<br />
auf neue innovative Versorgungsformen für Pflegebedürftige weiterzuentwickeln. Wesentliche<br />
Erkenntnisse aus der Pflegeforschung und Pflegepraxis sind Ausgangspunkte für die Gestaltung<br />
des Modellvorhabens. Methodisch sollen Qualitätszirkel mit sog. Jurorengruppen verbunden<br />
werden, so dass ein effektives und effizientes Innovations- und Beschwerdemanagement<br />
möglich wird. Die Jurorengruppen sollen als Netzwerke bürgerschaftlichen Engagements<br />
verstanden werden, die dazu beitragen, den Inselcharakter stationärer Pflegeeinrichtungen<br />
aufzuheben und als Netzwerke soziale Stadtteilarbeit und Gemeindeentwicklung die<br />
kommunale Infrastruktur durch Vernetzung und Freiwilligenarbeit zu stärken. Im Laufe des<br />
Modellversuchs wurden zwei Qualitätszirkelrunden durchgeführt und die Mitglieder der Jurorensysteme<br />
gewonnen. Vier verschiedene Jurorensysteme (3 Im Kreis Steinburg und eine im<br />
Stadtgebiet Kiel) werden das Innovations- und Beschwerdemanagement unterstützen. GEO-<br />
GRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein, Kiel, Steinburg<br />
METHODE: In den verschiedenen Phasen werden Beobachtungsverfahren bei der Praxis der<br />
Qualitätszirkel und Jurorengruppen eingesetzt. Zum Abschluss erfolgt eine größere empirischen<br />
Befragung.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ausführlicher genehmigter<br />
Antrag.+++Informationsblatt (bei der AGS oder bei der wissenschaftlichen Begleitung erhältlich).<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-12 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: Spitzenverbände<br />
der Pflegekassen FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Projektbüro Dr. Breitkreuz und Kollegen (Scheffelstr. 9, 24118 Kiel)
78 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0431-5708933, e-mail: Breitkreuz@Dr-Breitkreuz.de)<br />
[79-F] Buhr, Petra, Dr.rer.pol.; Klinke, Sebastian, Dipl.-Pol.; Müller, Rolf, Dipl.-Soz. (Bearbeitung);<br />
Braun, Bernard, Dr.rer.pol.; Kühn, Hagen, Priv.Doz. Dr.rer.pol. (Leitung):<br />
Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System (WAMP)<br />
INHALT: Die in mehreren Stufen seit 2003 erfolgende Einführung des diagnosebezogenen Fallpauschalensystems<br />
(DRG) in Krankenhäusern stellt eine der weit reichendsten gesundheitspolitischen<br />
Veränderungen dar. Mit quantitativen und qualitativen Methoden wird untersucht,<br />
welche Folgen diese Umstellung für die medizinischen und pflegerischen Arbeitsprozesse<br />
und die Versorgungsqualität im Krankenhaus hat. Kontext/ Problemlage: Die bevorstehende<br />
Umstellung der gesamten Krankenhausfinanzierung auf DRG gilt als das folgenreichste einzelne<br />
Reformelement in der Gesundheitspolitik der letzten Jahrzehnte. Alle Leistungen des<br />
Krankenhauses (bisher mit Ausnahme der Psychiatrie) sollen einheitlich definiert, pauschaliert<br />
und vergütet werden. Die Implementierung der DRG erfolgt über mehrere Jahre und<br />
mehrere inhaltliche Stufen. Das Reformziel besteht darin, die Krankenhäuser verstärkt zu<br />
wirtschaftlichem Verhalten zu motivieren, eine effizientere Krankenhausversorgung zu erreichen,<br />
überflüssige Leistungen zu reduzieren, die Verweildauer (weiter) zu senken und Kapazitäten<br />
abzubauen ohne die Qualität der Versorgung zu verschlechtern. Offen ist dabei nicht<br />
nur, inwieweit die positiven Reformziele einschließlich der damit einhergehenden Gestaltungschancen<br />
realisiert werden können, sondern auch, ob und in welchem Umfang nicht intendierte<br />
unerwünschte Effekte auftreten und wie ihnen begegnet werden kann. Fragestellung:<br />
Die Dienstleistungsarbeit in den deutschen Krankenhäusern beeinflusst direkt und oft irreversibel<br />
Leben und Gesundheit von jährlich über 16 Millionen Patienten. Das Krankenhaus ist zu<br />
einem wichtigen Bestandteil der Lebenswelt der Bevölkerung geworden. Das Vertrauen in<br />
Präsenz und Verlässlichkeit des Krankenhauses hat den Charakter eines öffentlichen Gutes<br />
und ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebensstandards auch derjenigen Menschen, die das<br />
Krankenhaus de facto nicht in Anspruch nehmen. Komplexität und Unvorhersehbarkeit des<br />
DRG-Umstellungsprozesses werden als hoch angesehen. Offen ist nicht nur, inwieweit die<br />
positiven Reformziele einschließlich der damit einhergehenden Gestaltungschancen realisiert<br />
werden können, sondern auch, ob und in welchem Umfang nicht intendierte unerwünschte<br />
Effekte auftreten und wie ihnen begegnet werden kann. Wesentliche Ziele sind daher die Identifikation<br />
nicht intendierter Versorgungsrisiken und von Entwicklungschancen des Umstellungsprozesses.<br />
(S.a. http://www.wamp-drg.de ).<br />
METHODE: Die empirische Erhebung erfolgt mit quantitativen und qualitativen Methoden. Zum<br />
einen werden parallel zum Einführungsprozess jeweils drei inhaltlich schriftlich-standardisierte<br />
Befragungen von Ärzten, Pflegekräften und in einem Parallelprojekt von Patienten<br />
durchgeführt. Durch inhaltlich vergleichbare Fragestellungen sollen die Ergebnisse aufeinander<br />
bezogen werden können. Hinzu kommen personenbezogene statistische Analysen der vor-<br />
und nachstationären Versorgungsverläufe von Patienten in Akutkrankenhäusern mit prozessproduzierten<br />
Daten einer Krankenkasse. Zum anderen finden ebenfalls prozessbegleitend<br />
qualitative auf mündliche Interviews mit den wesentlichen Akteuren des Krankenhauses<br />
(Ärzte, Verwaltungsangehörige, Pflegekräfte) gestützte Fallstudien in ausgewählten Krankenhäusern<br />
statt.<br />
ART: gefördert ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 79<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INSTITUTION: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik (Postfach 330440, 28334 Bremen);<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Arbeit, Sozialstruktur<br />
und Sozialstaat Forschungsgruppe Public Health (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin)<br />
KONTAKT: Braun, Bernard (Dr. e-mail: drbbraun@aol.com); Bearbeiterin<br />
(e-mail: pbuhr@zes.uni-bremen.de)<br />
[80-L] Dierks, Marie-Luise; Schwartz, Friedrich Wilhelm; Walter, Ulla:<br />
Konsumenteninformation und Patientensouveränität, in: Christine von Reibnitz, Peter-Ernst<br />
Schnabel, Klaus Hurrelmann (Hrsg.): Der mündige Patient : Konzepte zur Patientenberatung und<br />
Konsumentensouveränität im Gesundheitswesen, Weinheim: Juventa Verl., 2001, S. 71-79, ISBN:<br />
3-7799-1193-0<br />
INHALT: Das Gesundheitswesen stellt - so die Ausgangsthese des Beitrags - einen Dienstleistungssektor<br />
dar, auf den sich das ökonomisch orientierte Konsumentenmodell nicht ohne<br />
Friktionen übertragen läßt. Dieses Modell basiert vor allem auf der Fähigkeit des Konsumenten,<br />
auf der Basis von ausreichenden Informationen rationale Entscheidungen zu treffen. Empirische<br />
Studien zeigen jedoch: Je weiter sich der Nutzer auf dem Kontinuum zwischen Gesundheit<br />
und Krankheit in Richtung Krankheit und Pflegebedürftigkeit bewegt, desto eher<br />
tritt die Fähigkeit zu rationalen Entscheidungen in den Hintergrund und wird durch Unsicherheit,<br />
Ängste, dem Wunsch nach Hilfe, Fürsorge und Betreuung überlagert. Vor diesem Hintergrund<br />
plädieren die Autoren für eine (noch zu entwickelnde) "evidenzbasierte Beratung",<br />
die dem Patienten ausgewogen alle Informationen zu einem Krankheitsfall vermittelt. (ICA)<br />
[81-L] Dreßke, Stefan:<br />
Sterben im Hospiz: der Alltag in einer alternativen Pflegeeinrichtung, Frankfurt am Main:<br />
Campus Verl. 2005, 247 S., ISBN: 3-593-37717-9<br />
INHALT: Die Untersuchung geht von der These aus, dass das Hospiz stellvertretend für die Gesamtgesellschaft<br />
die Funktion der Symbolisierung des guten Sterbens wahrnimmt. Aber auch<br />
für das Hospiz stellt sich der zentrale Konflikt, dass das Bild des modernen Sterbens auf der<br />
einen Seite die Persönlichkeit und die Selbstbestimmung des Sterbenden betont und auf der<br />
anderen Seite systematisch dessen körperliche Verfallserscheinungen vernachlässigt. Die Untersuchung<br />
basiert auf teilnehmender Beobachtung und Interviews mit 30 Hospizmitarbeitern.<br />
Sie behandelt die Struktur einer Patientenkarriere, die Sozialisationsprozesse des Patienten,<br />
das Körperregime, die Gefühlsordnung des Hospizes (Ekelvermeidung) und die Organisation<br />
des Sterbens. Abschließend wird gezeigt, wie das Hospiz die widersprüchlichen gesellschaftlichen<br />
Sterbediskurse mit den Realabläufen verknüpft und wie es ihm gelingt, zumindest auf<br />
dem Feld des langsamen und erwarteten Sterbens dominierende Projektionen auf sich zu ziehen.<br />
(ICE2)<br />
[82-F] Ertl-Schmuck, Roswitha, Dr.; Sieger, Margot, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Ermittlung der Gestaltungsmöglichkeiten pflegerischer Interventionen durch Patientinnen<br />
und Patienten am Beispiel querschnittgelähmter Menschen im Krankenhaus (Projekt im<br />
Pflegeforschungsverbund Nordrhein-Westfalen mit dem Schwerpunkt "Patientenorientierte<br />
Pflegekonzepte zur Bewältigung chronischer Krankeiten")
80 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INHALT: Im Projektvorhaben wird das Ziel verfolgt, Abstimmungsprozesse, die auf der interaktiven<br />
Ebene zwischen Pflegenden und Patienten stattfinden, zu beschreiben sowie wesentliche,<br />
diesen Prozess beeinflussende Elemente, zu ermitteln. Fokussiert werden das Erleben des<br />
Krankseins, die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Patienten innerhalb des Pflegeverlaufs sowie<br />
deren Auswirkungen auf die Förderung von Selbstmanagementkompetenzen. Aus diesen<br />
Ergebnissen wird ein prozessuales Rahmenmodell der Interaktionsprozesse in der Pflege entwickelt.<br />
METHODE: Die Studie zeichnet sich durch ein qualitatives, exploratives Vorgehen aus. Der<br />
Untersuchungsablauf umfasst folgende Schritte: 1. Problemorientierte Interviews mit querschnittgelähmten<br />
Patienten; 2. problemorientierte Interviews mit Pflegenden, die diese Patientengruppe<br />
im stationären, klinischen Bereich betreuen; 3. teilnehmende Beobachtung der Patienten-Pflegenden-Interaktion<br />
während einer Pflege-Situation. Diese erfolgt mit den Patienten<br />
und Pflegenden die an den Interviews beteiligt waren, mit dem Ziel, die sich tatsächlich<br />
ereignenden Abstimmungsprozesse im Pflegeverlauf zu erheben; 4. die empirische Datenerhebung<br />
erfolgt jeweils an drei verschiedenen Zeitpunkten: Kurz nach dem Lähmungsgeschehen,<br />
in der Mitte des Krankenhausaufenthaltes und kurz vor der Entlassung in ein anderes<br />
Versorgungssystem.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für<br />
Berufliche Fachrichtungen (01062 Dresden)<br />
KONTAKT: Ertl-Schmuck, Roswitha (Dr. Tel. 0351-463-35594,<br />
e-mail: Roswitha.Ertl-Schmuck@mailbox.tu-dresden.de)<br />
[83-F] Evans, Michaela (Bearbeitung); Hilbert, Josef, PD Dr. (Leitung):<br />
Wissenschaftliche Begleitung des Aufbaus der Koordinierungsstelle "MedEcon Ruhr"<br />
INHALT: Die Gesundheitswirtschaft gehörte in den letzten zwanzig Jahren mit einem Zuwachs<br />
von über 1 Million Arbeitsplätzen zu den wichtigsten Stützen des Strukturwandels in der<br />
Bundesrepublik. Voraussichtlich auch in den nächsten Jahren werden die wirtschafts- und beschäftigungspolitischen<br />
Potenziale der Gesundheitswirtschaft nichts an ihrer Prominenz verlieren:<br />
Das Thema "Gesundheit" wird die nächste "lange Welle" von technologischen und sozialen<br />
Innovationen und daran geknüpfter wirtschaftlicher Dynamik bestimmen. Der Ausbau<br />
gesundheitsbezogener Produkte und Dienstleistungen kann zudem deutliche Effekte für eine<br />
weitere Steigerung der Lebensqualität breiter Bevölkerungsschichten nach sich ziehen. Das<br />
Ruhrgebiet hat hervorragende Aussichten, sich in den nächsten Jahren zu einer weltweit führenden<br />
Gesundheitsmetropole zu entwickeln. Hierfür sprechen derzeit nicht nur eine flächendeckende<br />
medizinische Versorgungsstruktur auf hohem Niveau sowie eine Vielzahl gesundheits-<br />
und wellnessorientierter Einrichtungen und Angebote. Das Ruhrgebiet profiliert sich<br />
zudem als zukunftsweisender Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort, insbesondere<br />
im Bereich der Medizintechnik und der Biotechnologie. Seit Anfang 2003 besteht die<br />
Gemeinschaftsinitiative "MedEcon Ruhr" als Partnerschaft von Initiativkreis Ruhrgebiet,<br />
Kommunalverband Ruhrgebiet, Verein pro Ruhrgebiet e.V. und Projekt Ruhr GmbH, mit Unterstützung<br />
durch das Institut Arbeit und Technik. Gefördert wird die Gemeinschaftsinitiative<br />
durch das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit NRW und das Ministerium für Gesundheit,<br />
Soziales, Frauen und Familie NRW. Aufgabe der Gemeinschaftsinitiative MedEcon Ruhr ist<br />
es, das Ruhrgebiet als Modellregion für eine zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung in
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 81<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
metropolitanen Regionen zu profilieren und die Wachstums- und Beschäftigungspotentiale<br />
der Gesundheitswirtschaft für die Region zu erschließen. Auf dieser Basis sollen darüber hinaus<br />
exportfähige Produkte, Dienstleistungen und Problemlösungen geniert und profiliert werden.<br />
Zur Verstetigung und zum Ausbau der vorhandenen Ansätze sowie zur konsequenten<br />
Nutzung der Synergien und Potenziale, wurde die Koordinierungsstelle "MedEcon Ruhr" geschaffen.<br />
Ihren Sitz hat die Koordinierungsstelle beim LifeTechnologiesRuhr e.V. im Technologiezentrum<br />
Bochum. Zielsetzung der Koordinierungsstelle MedEcon Ruhr ist es: vorhandene<br />
Akteursnetze und Clusteransätze in der Gesundheitswirtschaft zu unterstützen und<br />
fallweise auch neue Initiativen anzuregen; vorhandene Netze und Ansätze ruhrgebietsweit<br />
und branchenübergreifend zu konzentrieren und sie in profilbildenden Projekten und Projektverbünden<br />
zu materialisieren; die Aktivitäten unter der gemeinsamen Dachmarke "MedEcon<br />
Ruhr" nach innen und außen zu kommunizieren und zu vermarkten. Das Institut Arbeit und<br />
Technik ist mit der wissenschaftliche Begleitung des Aufbaus der Koordinierungsstelle "MedEcon<br />
Ruhr" beauftragt worden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ruhrgebiet<br />
METHODE: Zu den Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung zählen insbesondere die Generierung<br />
von Gemeinschaftsthemen und -projekten sowie die Durchführung eines regionalen<br />
Monitorings für die Gesundheitswirtschaft. Anhand der Gemeinschaftsthemen sollen die<br />
Kompetenzen der Versorgungseinrichtungen, von lokal orientierten Gesundheitsdienstleistern<br />
und von wissenschaftlichen Einrichtungen und Technologieunternehmen entlang der Bereiche<br />
Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation so zusammengeführt werden, dass sie<br />
sowohl zur intraregionalen Vernetzung wie auch zum regionalen Standortmarketing genutzt<br />
werden können. Die Durchführung des regionalen Monitorings umfasst im Einzelnen: den<br />
Aufbau und die Pflege einer regionalen Datenbank für die Gesundheitswirtschaft; die Recherche<br />
der Entwicklungen in anderen Regionen mit gesundheitswirtschaftlichem Schwerpunkt;<br />
die Erstellung und Veröffentlichung eines Jahresberichtes mit Basisdaten, Fakten und Projekten<br />
zur regionalen Gesundheitswirtschaft. Die Gemeinschaftsinitiative MedEcon veranstaltete<br />
am 3. Dezember 2004 das "Regionalforum Ruhr" im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bandemer, Stephan von;<br />
Evans, Michaela: Moderne Arbeit und Qualifizierung in der Gesundheitswirtschaft NRW.<br />
Memorandum der Arbeitsgruppe Lernallianzen der MedEcon Ruhr. Manuskript. Gelsenkirchen:<br />
Inst. Arbeit u. Technik 2004, 11 S. Download unter: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/2004/bandemer01.pdf<br />
.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution<br />
INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen<br />
(Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0209-1707-121, e-mail: evans@iatge.de)<br />
[84-F] Farin, Erik, Dr.; Glattacker, Manuela, Dipl.-Psych.; Petersen, Corinna, Dr.phil.; Kawski,<br />
Stephan, Dipl.-Psych.; Koch, Uwe, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung):<br />
Sicherung der Strukturqualität in der stationären medizinischen Rehabilitation von Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
INHALT: Ziel des Projekts, das gemeinsam von der gesetzlichen Rentenversicherung und der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung initiiert wurde (Auftraggeber: Arbeitsgemeinschaft der<br />
Gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung zur Qualitätssicherung in der stationären medizinischen<br />
Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen) ist die Strukturerhebung und Analyse<br />
von Einrichtungen zur stationären medizinischen Rehabilitation von Kindern und Ju-
82 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
gendlichen. Neben der Deskription der Versorgungsstrukturen und der Beurteilung der Strukturqualität<br />
der einbezogenen Einrichtungen sollen basierend auf einer Kliniktaxonomie Einrichtungsvergleiche<br />
bezüglich der Strukturqualität ermöglicht sowie Daten für eine gezielte<br />
Zuweisungssteuerung zur Verfügung gestellt werden.<br />
METHODE: Der methodische Ansatz folgt einer Ein-Punkt-Messung (Querschnittserhebung) in<br />
Kombination mit Vor-Ort-Besuchen (Visitationen) in einer Sub-Stichprobe der an der Strukturerhebung<br />
teilnehmenden Kliniken. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Visitationen DA-<br />
TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Rehabilitationseinrichtungen für<br />
Kinder und Jugendliche; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />
Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-03 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: AG der Gesetzlichen<br />
Renten- und Krankenversicherung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut<br />
und Poliklinik für Medizinische Psychologie (Martinistr. 52, 20246 Hamburg); Universität<br />
Freiburg, Medizinische Fakultät, Abteilung Qualitätsmanagement & Sozialmedizin (Breisacher<br />
Str. 62, Haus 4, 79106 Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Farin, Erik (Dr. Tel. 0761-270-7443, e-mail: erik.farin@uniklinik-freiburg.de)<br />
[85-F] Farsi, Mehdi; Zola, Marika (Bearbeitung); Filippini, Massimo (Leitung):<br />
Entwicklung und Berechnung von Kennzahlen zur Beurteilung der Effizienz- und Produktivität<br />
der Schweizer Spitäler<br />
INHALT: This research studies the performance of the Swiss general hospitals regarding cost and<br />
scale efficiency. The administrative and medical data of all general hospitals in Switzerland<br />
from 1997 to 2001 are used. The project is carried out in three stages. In the first stage, simple<br />
indicators of hospital performance are proposed and their variations among different hospitals<br />
are studied. The second stage involves in a stochastic cost frontier analysis to estimate the efficiency<br />
of hospitals. Both long run and short run cost functions are estimated. The sources of<br />
inefficiecy are discussed through comparing different specifications. The final stage of the<br />
project concerns the effect of regulatory systems on hospital performance. Different cantonal<br />
regulations are discussed and the effect of hospital ownership and subsidies on hospital performance<br />
are analyzed. Results: The simple indicators of efficiency and performance show a<br />
lot of variations among hospitals and also among different groups of hospitals. Moreover, the<br />
input factor prices vary across hospitals, suggesting that the hospitals' performance cannot be<br />
fully evaluated by simple indicators. A cost frontier analysis with several specifications suggests<br />
that there are significant productive inefficiency in Swiss general hospitals. These inefficiencies<br />
are mostly related to labor costs. The estimations also point to significant scale<br />
economies in the majority of these hospitals. There are however, systematic differences<br />
across different hospital typologies in that larger hospitals with wider ranges of services are<br />
on average more costly. In particular, university and large regional hospitals are on average<br />
about 35% more costly than small basic-care hospitals. Severity adjustment by AP-DRG cost<br />
weights has only a slight effect on the cost function coefficients. Average length of hospitalizations<br />
has a considerable effect on total costs. The results suggest that small hospitals can<br />
considerably reduce their costs by shortening hospital stays. On average, during the study period<br />
(1998-2001), a typical hospital's total costs has grown by about 4% per year. There are<br />
significant cost variations among cantons. These differences might be partly related to different<br />
regulatory systems across cantons. However, any further analysis of these effects requires
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 83<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
more detailed data on regulation. Based on the available data on the hospital's ownership<br />
(public, private non-profit, private for-profit) and subsidy (subsidized vs non-subsidized)<br />
states, the analysis of the inefficiency estimates shows slight differences across various hospital<br />
types. However a non-parametric rank test suggests that these differences are statistically<br />
insignificant, thus cannot be considered as evidence of any advantage of one or other ownership<br />
type or subsidy policy. The potential quality differences are not fully considered in this<br />
analysis. ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Suisse<br />
METHODE: First, the characteristics of hospitals are studied with simple indicators. These estimates<br />
help to understand different patterns of variation across hospitals and also to correct the<br />
reporting errors. The data are studied with a focus on outlier values. Potential errors and missing<br />
values are studied in detail and the data are completed or corrected if possible. Using the<br />
results of the first stage several model specifications are adopted for the hospital cost function.<br />
The models are estimated using stochastic cost frontier models. Several econometric approaches<br />
are discussed and the results are compared. Short run performance of hospitals is<br />
studied using a variable cost frontier approach. The variation in scale economies are further<br />
studied using a flexible functional form. Finally, the effect of regulatory systems and ownership<br />
are integrated in the cost model. The variation of different factors across different regulation<br />
systems is studied by statistical techniques.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Filippini, Massimo: An<br />
analysis of efficiency and productivity in Swiss hospitals. Intermediary Report 1. Neuchâtel:<br />
Swiss Federal Statistical Office, 2003.+++Filippini, Massimo: An analysis of efficiency and<br />
productivity in Swiss hospitals. Intermediary Report 2. Neuchâtel: Swiss Federal Statistical<br />
Office 2003.+++Filippini, Massimo; Farsi, Mehdi: An analysis of efficiency and productivity<br />
in Swiss hospitals. Final Report. Neuchâtel: Swiss Federal Statistical Office 2004.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Sozialversicherung -BSV-; Bundesamt für Statistik -BfS- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Centre for Energy Policy and<br />
Economics -CEPE- (Zürichbergstrasse 18 (ZUE E), 8032 Zürich, Schweiz); Università della<br />
Svizzera Italiana, Facolta di Scienza Economiche, Istituto di Microeconomia e Economia<br />
Pubblica -MecoP- (Via Maderno 24, 6904 Lugano, Schweiz)<br />
[86-F] Frielinghaus, Birgit, Dipl.-Ing.; Römer, Erika (Bearbeitung); Neumann, Lilli, Prof.Dr.<br />
(Leitung):<br />
Forschungsbericht zur Recherche künstlerischer Therapien unter besonderer Berücksichtigung<br />
des therapeutischen Theaters im Gesundheitswesen, in der Prävention und in der Rehabilitation<br />
INHALT: Erster Überblick des jungen Arbeitsansatzes "Theater- und Dramatherapie" im Sinne<br />
einer Professionalisierungsforschung; Beschreibung über den praktischen Einsatz und das<br />
Ausmaß, um daraus Informationen zur Entwicklung von Standards für die Ausbildungssituation<br />
und Weiterbildungsbedarfe zu gewinnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: besonderer<br />
Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen<br />
METHODE: quantitative Datenerhebung; Stichproben und qualitative Experteninterviews DA-<br />
TENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.000 -250 Rücksendungen-;<br />
Fragebögen; Auswahlverfahren: Stichprobe). Qualitatives Interview (Stichprobe: 4; aus den<br />
Antworten Interviewpartner ausgewählt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
84 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Neumann, Lilli; Frielinghaus, Birgit; Römer, Erika: Forschungsbericht<br />
zur Recherche künstlerischer Therapien unter besonderer Berücksichtigung der Dramatherapie<br />
und des therapeutischen Theaters im Gesundheitswesen, in der Prävention und in<br />
der Rehabilitation. Dortmund: Fachhochsch., 67 S.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Arbeitsamt Dortmund<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Dortmund, FB Soziales, Lehrgebiet Medienpädagogik, insb.<br />
Lehre in Kunst- und Theaterpädagogik (Postfach 105018, 44047 Dortmund)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: neumann@fh-dortmund.de)<br />
[87-L] Gerstenkorn, Uwe:<br />
Hospizarbeit in Deutschland: Lebenswissen im Angesicht des Todes, (Diakoniewissenschaft,<br />
Bd. 10), Stuttgart: Kohlhammer 2004, 352 S., ISBN: 3-17-018222-6 (Standort: UB Bielefeld(361)-<br />
AY284.4G383)<br />
INHALT: Auf der Basis narrativer Interviews mit Mitarbeiterinnen in verschiedenen Hospizen<br />
untersucht die vorliegende Arbeit die Berufs- und Lebensgeschichten in der professionellen<br />
Sterbebegleitung, das innovative Potenzial der Hospizarbeit und die gegenwärtige Situation<br />
der Sterbehilfe in Deutschland. Das Buch stellt eine Theoriebildung vor, die den Professionalisierungsprozess<br />
in der Hospizarbeit mit Hilfe von theologischen und soziologischen Zugängen<br />
beschreibt. Dabei zeigt sich, dass die Begleitung sterbender Menschen wesentlich durch<br />
kommunikative, spirituelle und ethische Kompetenzen gekennzeichnet ist. Im Mittelpunkt der<br />
empirischen Untersuchung steht die berufliche Mitarbeit des Autors in der stationären Hospizpflege.<br />
Die Fokussierung auf die Gruppe der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Hospizpflege geht davon aus, dass berufliche Mitarbeit durch die zeitliche Verpflichtung<br />
und die arbeitsrechtliche Verantwortlichkeit in besonderer Weise geeignet ist, die<br />
Generierung der Wissensbestände, die Ausbildung von Bewältigungsstrategien und die Strukturen<br />
der Deutungsarbeit in der Konfrontation mit dem Sterben der Patientinnen und Patienten<br />
und in der Auseinandersetzung mit den eigenen und fremden existenziellen Fragestellungen<br />
zu erfassen. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass die praktisch-theologischen Überlegungen,<br />
die auf der Grundlage der Ergebnisse der empirischen Untersuchung erarbeitet<br />
worden sind, auch auf das beachtliche ehrenamtliche Engagement in diesem Handlungsfeld<br />
sozialer Praxis übertragen werden können. (ICA2)<br />
[88-L] Gethmann, Carl Friedrich; Gerok, Wolfgang; Helmchen, Hanfried; Henke, Klaus-Dirk;<br />
Mittelstraß, Jürgen; Schmidt-Aßmann, Eberhard; Stock, Günter; Taupitz, Jochen; Thiele, Felix:<br />
Gesundheit nach Maß?: eine transdisziplinäre Studie zu den Grundlagen eines dauerhaften<br />
Gesundheitssystems, (Interdisziplinäre Arbeitsgruppen : Forschungsberichte, Bd. 13), Berlin:<br />
Akad. Verl. 2004, XII, 347 S., ISBN: 3-05-004103-X (Standort: ULB Düsseldorf(61)-wirw60-<br />
6g394)<br />
INHALT: Die vorliegende Studie ist das Ergebnis der Beratungen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe<br />
"Gesundheitsstandards" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.<br />
Den Ausgangspunkt bildet eine anthropologische Rekonstruktion des Phänomens<br />
Krankheit, seiner sozialen Kontexte und der sich daraus ergebenden Normen und Standards.<br />
Als Instrument der Systemverantwortung für das Funktionieren des Gesundheitssystems wird
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 85<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
im Folgenden die Standardisierung ärztlichen Handels diskutiert, die wiederum in der Individualität<br />
der Arzt-Patient-Beziehung ihre Grenze findet. Es werden sodann Zielvorgaben einer<br />
Reform des Gesundheitssystems entwickelt, die gesundheitsökonomische, verfassungsrechtliche,<br />
sozialrechtliche sowie vertragsrechtliche Aspekte berücksichtigen. Auf dieser Basis wird<br />
ein Reformmodell vorgeschlagen, das einen ordnungspolitischen Rückzug des Staates auf eine<br />
Gewährleistungsfunktion, eine Mindestversicherungspflicht für alle mit individueller<br />
Wahlfreiheit, eine neue Anbieterpluralität mit Kontrahierungszwang, Kopfpauschalen mit sozialem<br />
Ausgleich, mehr Kapitaldeckung und privatrechtliche Veränderungen im Vertragswesen<br />
zwischen Leistungserbringern und Krankenkassen vorsieht. Der Anhang stellt das deutsche<br />
Gesundheitssystem im Strukturvergleich mit den Systemen Großbritanniens, der Niederlande<br />
und der Schweiz dar. (ICE2)<br />
[89-L] Glaeske, Gerd; Janhsen, Katrin:<br />
GEK-Arzneimittel-Report 2004: Auswertungsergebnisse der GEK-Arzneimitteldaten aus<br />
den Jahren 2002 bis 2003, (GEK Edition : Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, bd. 29), Sankt<br />
Augustin: Asgard-Verl. 2004, 253 S., ISBN: 3-537-44029-4<br />
INHALT: "Der Blick in den Arzneimittelmarkt offenbart nach wie vor neben einem großen Anteil<br />
nachvollziehbarer Arzneimittelverordnungen auch Defizite in der Auswahl und Anwendung.<br />
21 Millionen Verordnungen wurden für den GEK-Arzneimittel-Report 2004 analysiert, um<br />
einen Vergleich der Entwicklungen des Jahres 2003 zum vorangegangenen Jahr 2002 vorlegen<br />
zu können. Und die Ergebnisse machen nachdenklich: Trotz erheblicher Interventionen in<br />
den Verordnungsmarkt stiegen vor allem durch Vorzieheffekte im Dezember 2003 sowohl die<br />
Ausgaben wie die Mengen deutlich an. 326 Millionen Euro musste die Grander Ersatz-Kasse<br />
2003 für die Arzneimittelversorgung ihrer 1,42 Mio. Versicherten ausgeben, 35 Mio. Euro<br />
mehr als im Jahr zuvor (+12,4%). Dagegen stieg die Anzahl der Arzneimittel 'nur' um 2,24%<br />
an - von 10,3 auf 10,5 Millionen verordnete Packungen. Der starke Ausgabenanstieg - trotz<br />
erhöhter Hersteller- und Apothekenrabatte geht vor allem auf das Konto von neuen und teuren,<br />
keineswegs aber immer innovativen Arzneimitteln. Neue Insuline und Magen-Darm-<br />
Mittel, neue Antirheumatika und Analgetika zeigen deutliche, aber nicht immer nachvollziehbare<br />
Umsatzsteigerungen. Rund 52 Mio. Euro oder 16% beträgt das Einsparpotenzial,<br />
wenn konsequent auf überflüssige Mittel verzichtet und noch mehr Generika statt sog. Originalpräparate<br />
eingesetzt würden, ein 'Gegenwert' von etwa 0,3 Beitragssatzpunkten bei der<br />
GEK. Einzelne Kapitel beschäftigen sich mit den Hormonverordnungen in den Wechseljahren<br />
und der Behandlung von Kindern mit hyperkinetischem Syndrom. Alles in allem: Die industrieunabhängige<br />
'Gegenöffentlichkeit' gegen die 25,2 Millionen Besuche von Pharmareferenten<br />
muss verstärkt werden, wenn auf Dauer Unter-, Über- und Fehlversorgung vermieden<br />
und Rationalität und Effizienz gefördert werden sollen." (Autorenreferat)<br />
[90-L] Guber-Klingler, Evelin:<br />
Veränderungsmanagement im Krankenhaus: Erfolgsstrategien für ein modernes Dienstleistungsunternehmen,<br />
Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Müller 2004, 115 S., ISBN: 3-936755-81-7<br />
(Standort: ULB Münster(6)-3F54667)<br />
INHALT: "Das Krankenhausmanagement in Deutschland steht heute und in der Zukunft vor<br />
großen Herausforderungen. Sozialpolitische Veränderungen, Kostenexplosion, Investitions-
86 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
stau, Ärztemangel, Pflegenotstand - diese und weitere aktuelle Themen umreißen ein Gefahrenpotential,<br />
dem die Verantwortlichen (pro-)aktiv begegnen müssen.Vor diesem Hintergrund<br />
analysiert die Autorin die wichtigsten Aspekte der modernen Krankenhausführung und zeigt<br />
Aktionsfelder und Ansatzpunkte für ein innovatives Veränderungsmanagement auf. Sinnvolle<br />
Maßnahmen und Strategien für die Bereiche Organisationsentwicklung, Personal, Patienten,<br />
Finanzen und Marketing werden vorgestellt. Sachkompetent und verständlich benennt Evelin<br />
Guber-Klingler die notwendigen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />
Implementierung dieser Strategien. Damit wird ein ganzheitlicher Entwurf für ein Veränderungsmanagement<br />
im Krankenhaus vorgelegt.Der Band richtet sich an Entscheidungsträger<br />
in Kliniken, die durch innovatives Veränderungsmanagement die Entwicklung ihres Hauses<br />
zum modernen Dienstleistungsunternehmen vorantreiben wollen und sich einem kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess im Sinne eines 'lernenden Krankenhauses' stellen möchten."<br />
(Autorenreferat)<br />
[91-L] Hach, I.; Rentsch, A.; Krappweis, J.; Kirch, W.:<br />
Psychopharmaka-Verordnungen an älteren Menschen: ein Vergleich zwischen Patienten aus<br />
Alten- und Pflegeheimen, ambulant behandelten Pflegefällen und ambulanten Patienten<br />
ohne Pflegebedarf, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft<br />
für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 37/2004, H. 3, S. 214-220<br />
INHALT: "Inwieweit Pflegestufe, Geschlecht, Alter, und ambulante bzw. Versorgung im Heim<br />
Einfluss auf die Psychopharmaka-Verordungen bei älteren Menschen haben, untersucht die<br />
vorliegende Studie. Hierzu wurden Heimpatienten mit ambulant versorgten Patienten (mit<br />
und ohne Pflegestufe) verglichen. Es wurden die Daten von 3.592 Versicherten der BKK Berlin<br />
1999 hinsichtlich Versicherten-, Rezept-, Arzt- und ggf. Krankenhauscharakteristika in einer<br />
Längsschnittstudie retrospektiv ausgewertet. Insgesamt wurden den Heimbewohnern signifikant<br />
mehr Psychopharmaka verordnet, insbesondere mehr Neuroleptika (1-Jahres-<br />
Prävalenz 40 v.H. versus 12,4 v.H. und 7,4 v.H.). Hingegen erscheint die Qualität der Verordnungen<br />
(Verwendung wechselwirkungs- und nebenwirkungsärmerer Stoffgruppen) im<br />
Heimbereich höher zu sein. Ambulant verordneten meist Allgemeinmediziner (ca. 45 v.H.)<br />
und Internisten, im Heimbereich Nervenärzte (ca. 37 v.H.). Frauen wurden anteilig häufiger<br />
als Männern psychotrop wirksame Substanzen verschrieben. Mit steigender Pflegestufe nahm<br />
der Anteil der mit sedierenden Psychopharmaka medizierten Patienten zu. Ambulant wären<br />
Verbesserungen vor allem in der Qualität der Verordnungen der psychotropen Medikation<br />
wünschenswert, im Heimbereich vor allem in einer Reduzierung der Menge." (Autorenreferat)<br />
[92-F] Hansberg, Burkhart, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Gaßner, Robert, Dr. (Leitung):<br />
Service-Engineering im Gesundheitswesen unterstützt durch ein Wissens- und Erfahrungsnetzwerk<br />
sowie eine Informations- und Kommunikationsplattform<br />
INHALT: Das Forschungsprojekt strebte drei übergeordnete Ziele an: Adaption und Dokumentation<br />
einer Methodik zur systematischen Entwicklung innovativer Dienstleistungen im Gesundheitswesen;<br />
Anwendung dieser Methodik in einem gruppenübergreifenden Netzwerk aus<br />
Akteuren des Gesundheitswesens, wobei die Mitglieder des Netzwerkes zu Multiplikatoren<br />
für das Service-Engineering im Gesundheitswesen werden sollten; Entwicklung von innova-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 87<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
tiven Dienstleistungen für das Gesundheitswesen. Das IZT kooperierte in diesem Projekt als<br />
Unterauftragnehmer mit der BSG - Berliner Schule für Gesundheit, einer selbständigen Tochtergesellschaft<br />
der Ärztekammer Berlin, sowie mit dem Lehrstuhl für Gesundheitspolitik und<br />
Gesundheitsmanagement an der Universität Witten-Herdecke als weiterem Unterauftragnehmer.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Auf der methodischen Ebene ging es um die Weiterentwicklung der bislang fast<br />
ausschließlich betriebswirtschaftlichen Ansätze des Service-Engineering. Diese mussten an<br />
die spezifischen Anforderungen eines heterogenen Gesamtsystems "Gesundheitswesen" angepasst<br />
werden. Inhaltlich ging es um die Entwicklung neuartiger, bedarfs- und wettbewerbsorientierter<br />
Dienstleistungen, die vorzugsweise kooperativ bzw. akteursgruppenübergreifend<br />
konzipiert und angeboten werden sollten. Nach der Identifikation möglicher Handlungsfelder<br />
im deutschen Gesundheitswesen wurden mit Hilfe eines Think-Tanks aus hochkarätigen Akteuren<br />
Ideen für innovative Dienstleistungen entwickelt. Diese wurden mit mehreren Online-<br />
Befragungen priorisiert und die attraktivsten bei einem "Ideenmarkt" dem "Wissens- und Erfahrungsnetzwerk"<br />
des Projektes zur Ausarbeitung angeboten. Im Endeffekt wurden zwei<br />
konkrete Dienstleistungsprojekte von externen Arbeitsgruppen auch nach Projektende weiterentwickelt.<br />
DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: ca. 12; "Think-Tank";<br />
Auswahlverfahren: gezielt. Stichprobe: ca. 50; "Wissens- und Erfahrungsnetzwerk"; Auswahlverfahren:<br />
gezielt/ quotiert). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 600;<br />
"Profis" und "Kunden" des Gesundheitswesens. Herkunft der Daten: Gesundheits-Panel der<br />
Universität Witten-Herdecke). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Erweiterte Methodendokumentation<br />
als IZT-Beitrag zum Abschlussbericht (in Planung).<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-03 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER:<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH (Schopenhauerstr.<br />
26, 14129 Berlin); Universität Witten-Herdecke, Fak. Medizin, Lehrstuhl für Gesundheitspolitik<br />
und Gesundheitsmanagement (Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten); Berliner<br />
Schule für Gesundheit gGmbH -BSG- (Anklamer Str. 38, 10115 Berlin)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 030-803088-41, e-mail: r.gassner@izt.de)<br />
[93-L] Hansen, H.; Lüttke, J.; Pfaff, H.:<br />
Anforderungen und Nutzen eines kassenorientierten Krankenhausmanagements aus der<br />
Sicht der gesetzlichen Krankenversicherung: Ergebnisse einer qualitativen Studie, in: Das<br />
Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher<br />
Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 4, S. 222-231 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Ziel: Ausgehend von der wachsenden Bedeutung der Krankenkassen als Anspruchsgruppe<br />
('Stakeholder') des Krankenhauses steht die Frage nach den Anforderungen und dem<br />
Nutzen eines kassenorientierten Krankenhausmanagements im Mittelpunkt dieses Artikels.<br />
Methode: Die methodische Herangehensweise nimmt die Perspektive des Stakeholders Krankenkassen<br />
zum Ausgangspunkt: Mit 14 leitenden MitarbeiterInnen verschiedener gesetzlicher<br />
Krankenversicherungen wurden offene Leitfadeninterviews geführt und in Anlehnung an die<br />
von Mayring ausgearbeitete Technik der 'zusammenfassenden Inhaltsanalyse' ausgewertet.<br />
Ergebnisse: Nach Einschätzung der befragten Kassenakteure bestehen im Rahmen des hoch
88 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
regulierten Verhältnisses zwischen Krankenkasse und Krankenhaus Spielräume für eine aktive<br />
Gestaltung der Austauschbeziehungen. Es werden fünf Anforderungsbereiche - Leistungserbringung,<br />
Leistungsentwicklung, Fallführung, Umgang mit strittigen Fällen/ Prüfungen und<br />
Budgetverhandlungen unterschieden, welche für die Anspruchsgruppe Krankenkassen von<br />
grundlegender Bedeutung sind. Auf der Basis des Interviewmaterials werden für jeden dieser<br />
Bereiche zentrale Anforderungsdimensionen identifiziert. Der unternehmerische Nutzen, den<br />
ein Krankenhaus durch die Berücksichtigung von Kassenanforderungen erzielen kann, wird<br />
von der Mehrzahl InterviewpartnerInnen positiv beurteilt. Konkrete Nutzenaspekte werden<br />
vorgestellt. Schlussfolgerungen: Der Artikel stellt kassenspezifische Anforderungen vor und<br />
zeigt Handlungsansätze für das Krankenhausmanagement auf. Das einzelne Krankenhaus ist<br />
gefordert, den Nutzen einer kassennahen Gestaltung der Austauschbeziehungen vor dem Hintergrund<br />
unternehmensspezifischer Strategien und Ziele abzuwägen." (Autorenreferat)<br />
[94-L] Hart, Dieter:<br />
Bürgerbeteiligung im Gesundheitswesen: professionelle Entscheidungskompetenzen und<br />
strukturelle Veränderungen, in: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Bd. 22/2001, H. 1, S. 79-100<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-XG06262; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Bürgerbeteiligung im Gesundheitswesen ist die Fortentwicklung individueller Patientenrechte<br />
auf der Ebene kollektiver, auf das Gesundheitswesen bezogener Mitwirkungsrechte<br />
von Bürgern, Versicherten und Patienten. Patientenrechte sind individuelle Rechte, Beteiligungsrechte<br />
kollektive Rechte für Personengruppen. Individuelle Patientenrechte sind in<br />
Deutschland und in Europa - wenn auch in unterschiedlichen Traditionen, Formen und Reichweiten<br />
- grundsätzlich gut gewährleistet. Kollektive Beteiligungsrechte an Kommunikations-<br />
und Entscheidunsgprozessen sowohl im Medizin- wie im Gesundheitssystem existieren<br />
kaum. Der Beitrag stellt die Gegenwart individueller und kollektiver Patienten-/ Bürgerrechte<br />
in Deutschland und Europa dar, begründet die wünschenswerte Entwicklung von systembezogenen<br />
Beteiligungsrechten in der Form von Befragungs-, Anhörungs-, Beratungs- und Mitentscheidungsrechten<br />
und zeigt beispielhaft Anwendungsfelder für eine Praxis der Bürgerbeteiligung<br />
auf. Bürgerbeteiligung ist ein 'Entwicklungsverfahren' und rechtlich ein verfahrensorientiertes<br />
und kein ergebnisorientiertes Konzept der Organisation des Gesundheits- und<br />
Medizinsystems." (Autorenreferat)<br />
[95-F] Hayek, Julia von (Bearbeitung); Schneider, Werner, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Die institutionelle Ordnung des ambulanten Hospizes<br />
INHALT: Ausgangspunkt der Studie ist der Anspruch der Hospizarbeit, sich an den Bedürfnissen<br />
und den Wünschen der Patienten und deren Angehörige auszurichten. Welche institutionellen<br />
Bedingungen müssen hierfür geschaffen werden? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen<br />
der betreuenden Institution und dem sterbenden Subjekt? Das empirische Interesse richtet<br />
sich insbesondere auf die institutionelle Wissensordnung in einem ambulanten Hospizdienst,<br />
die sich aufgrund des spezifischen Privatheitsbezugs ambulanter Hospizarbeit, ihrer Situiertheit<br />
beim Patienten Zuhause anders gestalten muss als in einer stationären Einrichtung. Im<br />
Fokus der Studie stehen also nicht einzelne Sterbeverläufe, sondern rekonstruiert wird, wie<br />
Palliativfachkräfte, Hospizhelfer, Patienten und ihre Angehörigen innerhalb dieses hospizlichen<br />
Kontextes durch ihre je falltypischen Situationsdefinitionen und aufeinander bezogenen<br />
Handlungsmuster ihre jeweiligen 'Wirklichkeit(en) des Sterbens Zuhause' erzeugen.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 89<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
METHODE: ethnographische Beschreibung in einem ambulanten Hospizdienst DATENGEWIN-<br />
NUNG: Beobachtung, teilnehmend. Leitfadengestützte Interviews.<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />
FINANZIERER: Studienstiftung des deutschen Volkes<br />
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur<br />
für Soziologie und Sozialkunde (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)<br />
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5570, Fax: 0821-598-5639,<br />
e-mail: liselotte.winterholler@phil.uni-augsburg.de)<br />
[96-L] Henke, Klaus-Dirk; Berhanu, Samuel; Mackenthun, Birgit:<br />
Die Zukunft der Gemeinnützigkeit von Krankenhäusern unter besonderer Berücksichtigung<br />
freigemeinnütziger Krankenhäuser, (Blaue Reihe / Berliner Zentrum Public Health, 2004-03),<br />
Berlin 2004, 22 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bzph.de/e4/e91/reihe_name99/public_Item<br />
1100/GemeinntzigkeitvonKrankenhusern2004-03_ger.pdf)<br />
INHALT: "Der Staat fördert freigemeinnützige Träger u.a. durch Steuervergünstigungen. Angesichts<br />
des Wandels auf dem deutschen Krankenhausmarkt durch Veränderungen in den Vergütungsstrukturen<br />
(DRGs) und Verschiebungen der Trägerstrukturen, stellt sich die Frage<br />
nach der Rechtfertigung der steuerlichen Begünstigung gemeinnütziger Einrichtungen. Der<br />
Beitrag thematisiert die aktuelle steuerrechtliche Lage und untersucht, inwieweit das Gemeinnützigkeitsrecht<br />
unter den Aspekten der fiskalischen Belastung, der Wettbewerbssituation<br />
auf dem Krankenhausmarkt und der Auswirkungen der europäischen Integration zukunftsfähig<br />
ist." (Autorenreferat)<br />
[97-F] Herdt, Jürgen (Leitung):<br />
Hessischer Krankenhausrahmenplan 2005<br />
INHALT: Ermittlung des voll- und teilstationären Kapazitätsbedarfs in den hessischen Plankrankenhäusern<br />
bis 2005; Festlegung der Strukturkriterien für die Teilnahme an der Notfallversorgung.<br />
ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen<br />
METHODE: Trendextrapolation. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG:<br />
Sekundäranalyse von Aggregatdaten.<br />
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER:<br />
Land Hessen Sozialministerium FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: HA Hessen Agentur GmbH (Abraham-Lincoln-Str. 38-42, 65189 Wiesbaden)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0611-774413, e-mail: juergen.herdt@hessen-agentur.de)<br />
[98-F] Hummers-Pradier, Eva, Dr.med.; Simmenroth, Anne, Dr.; Himmel, Wolfgang, Priv.Doz.<br />
Dr.; Bjerre, Lise M., Dr. (Bearbeitung); Kochen, Michael M., Prof.Dr.med. (Leitung):<br />
Umstellung von Originalpräparaten auf Generika in der allgemeinärztlichen Praxis<br />
INHALT: Bestimmung des Anteils an verordneten Originalpräparaten, die unter Praxisbedingungen<br />
auf Generika umgestellt werden können ("Generika-Potential"); Erfragung von Hindernissen<br />
seitens der Ärzte und Patienten, die einer Umstellung entgegenstehen; Erstellung und<br />
Prüfung einer Handlungsleitlinie für Ärzte zur Generika-Umstellung; ökonomische Evaluati-
90 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
on der Studie. ZEITRAUM: 2000-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Göttingen,<br />
Raum Freiburg, Raum Tübingen<br />
METHODE: Interventionsstudie (mit Kontrollgruppe) auf Basis von Verordnungsdaten und Fragebögen.<br />
Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
schriftlich (Stichprobe: ca. 100; Praxen - Allgemeinärzte; Auswahlverfahren: Responder<br />
werden randomisiert). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von<br />
Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 100; Praxen - Praxissoftware). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />
des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hummers-Pradier, E.; Simmenroth-Nayda, A.; Scheidt-Nave, C.;<br />
Scheer, N.; Fischer, T.; Niebling, W.; Kochen, M.M.: Versorgungsforschung mit hausärztlichen<br />
Routinedaten. Sind Behandlungsdatenträger-(BDT)-Exporte geeignet? in: Gesundheitswesen<br />
(ISSN 0941-3790), 65, 2003, S. 109-114.+++Z. Allg. Med., 2000, 76, S. 57.+++Z.<br />
Allg. Med., 2000, 75, S. 57.+++Z. Allg. Med. 2001, 75, S. 20.+++Z. Allg. Med., 2002, 78, S.<br />
239-244.+++Z. Allg. Med., 2002, 78, S. 14.+++European Journal of clinical Pharmacology,<br />
2001, 97.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Ratiopharm, Ulm<br />
INSTITUTION: Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt.<br />
Allgemeinmedizin (Humboldtallee 38, 37075 Göttingen)<br />
KONTAKT: Simmenroth, Anne (Dr. Tel. 0551-392647, e-mail: assimmen@gwdg.de)<br />
[99-L] Hurrelmann, Klaus:<br />
Wie lässt sich die Rolle der Patienten stärken?, in: Christine von Reibnitz, Peter-Ernst Schnabel,<br />
Klaus Hurrelmann (Hrsg.): Der mündige Patient : Konzepte zur Patientenberatung und Konsumentensouveränität<br />
im Gesundheitswesen, Weinheim: Juventa Verl., 2001, S. 35-47, ISBN: 3-<br />
7799-1193-0<br />
INHALT: In einer demokratischen Gesellschaft muss sich zwangsläufig auch die Arzt-Patient-<br />
Beziehung demokratisieren. Der Beitrag entwickelt dazu Konzepte einer von autoritären<br />
weitgehend befreiten und durch neue Medien unterstützten Gesundheitserziehung. Das Leitbild<br />
des mündigen Patienten und die Stärkung seiner sozialen und fachlichen Kompetenz<br />
wird unter folgenden Gesichtspunkten spezifiziert: (1) Informationen zu Krankheitsursachen<br />
und -verläufen und den Behandlungsalternativen, ihren Wirkungen und Nebenwirkungen vermitteln<br />
und auf dieser Basis eigenen Bedürfnisse artikulieren; (2) sich an der Ausgestaltung<br />
der therapeutischen und der sie begleitenden Betreuungsprozesse aktiv zu beteiligen; (3)<br />
Spielräume für eigene Alternativen zu sehen und (4) Hilfen bei der Auseinandersetzung mit<br />
akuten Krisen und psychischen Existenzfragen anzufordern, die auf die je individuelle Lebenssituation<br />
zugeschnitten sind. (ICA)<br />
[100-L] Jasper, Jörg; Sundmacher, Torsten:<br />
Wettbewerb und Kooperation als Koordinationsverfahren für die Integrierte Versorgung,<br />
in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 54/2005, H. 3, S. 53-62<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.econdoc.de/ de/indexsofo.htm)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 91<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INHALT: "Die Kooperation zwischen Akteuren des Gesundheitswesens, namentlich Politik,<br />
Krankenkassen, kassenärztlichen Vereinigungen usw. ('korporatistische Kooperation') auf der<br />
einen und zwischen den direkten Leistungserbringern wie Hausärzten, Fachärzten, Krankenhäusern,<br />
Reha-Kliniken usw. auf der anderen Seite wird in letzter Zeit viel diskutiert. Gleiches<br />
gilt für Formen der Integrierten Versorgung, die oftmals im direkten Zusammenhang mit<br />
kooperativem Verhalten im Gesundheitswesen gesehen wird. Der vorliegende Beitrag diskutiert<br />
die vielfach schillernd gebrauchten Begriffe Kooperation und Integration unter dem Gesichtspunkt<br />
der Kooperationsforschung, um sie mit Hinblick auf die Besonderheiten des Gesundheitswesens<br />
präziser zu fassen und ihre ökonomischen Effekte beurteilen zu können. Es<br />
zeigt sich, dass Kooperation und Integration Wettbewerb keinesfalls ausschließen und dass es<br />
darauf ankommt, eine wirksame Anreizkulisse für Effizienzsteigerungen im Gesundheitswesen<br />
zu errichten. Kooperation und Integration sind dabei mit anderen denkbaren Arrangements<br />
zu vergleichen. Sie können bedeutende Potenziale zur Effizienzsteigerung freisetzen,<br />
sind aber keinesfalls per se wohlfahrtsfördernd." (Autorenreferat)<br />
[101-L] Kaiser, Monika:<br />
Personalbedarf in Einrichtungen zur Versorgung älterer Menschen steigt kräftig, in: Statistisches<br />
Monatsheft Baden-Württemberg, 2004, H. 4, S. 34-35 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8819)<br />
INHALT: "In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Einrichtungen für ältere und zum Teil<br />
pflegebedürftige Menschen spürbar gestiegen und mit ihnen auch der Personalbedarf. In diesen<br />
'altersnahen' Dienstleistungsbereichen wuchs der Personalbestand von 1999 bis 2003 um<br />
18 v.H., in der Gesamtwirtschaft nur um 3 v.H. Angesichts des fortschreitenden Alterungsprozesses<br />
der Bevölkerung stehen die Chancen gut, dass diese Dienstleistungsbranche auch in<br />
Zukunft gute Beschäftigungsperspektiven bietet. Insbesondere teilzeitbeschäftigte Frauen arbeiten<br />
häufig in Pflege- und Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen." (Autorenreferat)<br />
[102-L] Kolip, P.; Güse, H.-G.:<br />
Kurzzeitpflege nach Krankenhausaufenthalt: Einflussfaktoren auf die Entlassung in die<br />
eigene Häuslichkeit, in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie : Organ der Deutschen Gesellschaft<br />
für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 37/2004, H. 3, S. 231-239<br />
INHALT: "Die Kurzzeitpflege (KZP) hatte sich seit 1989 mit Einführung der Schwerpflegebedürftigkeit<br />
gemäß Paragr. 56 SGB V i.S. der Urlaubspflege als Bestandteil der gesundheitlichen<br />
Versorgung für die Patientinnen und Patienten etabliert. Seit 1996 haben sich mit der<br />
Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes die Rahmenbedingungen der KZP verändert,<br />
insbesondere wurde als Kostenträger die neue Pflegeversicherung zuständig. Der Beitrag untersucht<br />
die Rolle der KZP im Versorgungsangebot nach einem Krankenhausaufenthalt. Er<br />
versucht nachzuzeichnen, welche PatientInnen unter welchen Bedingungen und mit welchen<br />
Diagnosegruppen nach einem Krankenhausaufenthalt in eine KZP vermittelt werden und geht<br />
der Frage nach, welche Faktoren die Entlassung aus der KZP in die eigene Häuslichkeit oder<br />
die Überleitung in eine stationäre Dauerpflege beeinflussen. Die Pflegedokumentationen einschließlich<br />
Arztbriefen und MDK-Kurzgutachten (soweit vorhanden) von 325 KlientInnen<br />
aus fünf eigenständigen KZP-Einrichtungen der Stadt Bremen aus dem Jahr 2001 (etwa 50<br />
v.H. aller poststationären KZP-Aufenthalte in Bremen) wurden mit einem standardisierten<br />
Erhebungsbogen ausgewertet. Das Durchschnittsalter der PatientInnen beträgt 82,9 Jahre, der
92 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
Frauenanteil der Klientel liegt bei 80,3 v.H. Der vorausgehende Krankenhausaufenthalt dauert<br />
durchschnittlich drei Wochen (Frauen: 20,1 Tage, Männer: 27,6 Tage). Nervenerkrankungen<br />
(insbesondere Apoplex) und Herzerkrankungen prägen das Krankheitsbild. Der überwiegende<br />
Teil der PatientInnen (39, 1 v.H.) wird anschließend in ein Alten bzw. Pflegeheim überwiesen,<br />
36,0 v.H. der PatientInnen kehren nach Hause zurück. Einflussfaktoren auf die<br />
Übersiedelung in die stationäre Dauerpflege sind ein vergleichsweise langer Krankenhausaufenthalt,<br />
das Vorliegen einer Nervenerkrankung sowie die Einschätzung des Klinikpersonals,<br />
dass die KZP dem 'Warten auf einen Heimplatz' dient. Die Ergebnisse belegen die hohe Bedeutung,<br />
die der KZP im Rahmen der poststationären Versorgung für bestimmte KrankenhauspatientInnen<br />
zukommt." (Autorenreferat)<br />
[103-F] Kolleck, Bernd, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Rauchverhalten - Prävention in der Pflege<br />
INHALT: Es geht in diesem Teil des Vorhabens um die Erfassung der Rauchgewohnheiten und<br />
deren Veränderung bei Pflegeschülern und Pflegeschülerinnen. Dabei sollen die Hintergründe<br />
des gesundheitsschädigenden Verhaltens, ihr Bezug zur Ausbildung in einem Gesundheitsberuf<br />
und die Chancen einer frühzeitigen Intervention ermittelt werden.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-Salomon-<br />
Platz 5, 12627 Berlin)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: kolleck@sonett.asfh-berlin.de)<br />
[104-L] Kopetsch, Thomas:<br />
Grundsätzliche Überlegungen zur Gestaltung des deutschen Gesundheitssystems, in: Sozialer<br />
Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 54/2005, H. 3, S. 62-69 (Standort:<br />
UuStB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.econdoc.de/ de/indexsofo.htm)<br />
INHALT: "Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem 'wahren' Reformbedarf des deutschen<br />
Gesundheitssystems. Im Zentrum steht die ausführlich entwickelte These, dass ein gesundheitsbewusstes<br />
Verhalten - vor allem durch richtige Ernährung und regelmäßige körperliche<br />
Aktivität - wesentlich für die Aufrechterhaltung der Gesundheit ist. Darauf aufbauend<br />
wird vorgeschlagen, die kollektive Gesundheitssicherung auf die Absicherung von Notfällen<br />
und nicht vermeidbare Risiken zu beschränken und individuelle Gesundheitssparkonten einzuführen,<br />
auf denen Geld für die eventuelle Inanspruchnahme medizinischer Leistungen angespart<br />
wird. Werden diese Mittel aufgrund gesundheitsadäquater Lebensweise nicht in Anspruch<br />
genommen, so stehen sie dem Individuum zur anderweitigen freien Verfügung. Hierdurch<br />
sollen Anreize für gesundheitsbewusstes Verhalten gesetzt und Moral Hazard-<br />
Probleme gelöst werden." (Autorenreferat)<br />
[105-L] Krentz, Helga; Olandt, Henrik:<br />
Teilleistungsbezogene Messung der Qualitätswahrnehmung von Patienten, in: Zeitschrift für<br />
Gesundheitswissenschaften, Jg. 9/2001, H. 4, S.322-330
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 93<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INHALT: "Unter Wettbewerbsbedingungen hat die subjektiv von Patienten wahrgenommene<br />
Dienstleistungsqualität in Krankenhäusern eine gestiegene Bedeutung. Für die Entwicklung<br />
geeigneter Messverfahren ist festzustellen, anhand welcher Dimensionen Patienten die Qualität<br />
ihres Krankenhausaufenthaltes beurteilen. Der vorliegende Bericht untersucht empirisch<br />
inwieweit dazu ein teilleistungsbezogener Ansatz für komplexe Dienstleistungen geeignet ist.<br />
Als Verfahren der Hypothesenprüfung wird die Faktorenanalyse genutzt. Der Nachweis der<br />
Übereinstimmung einer teilleistungsbezogenen Formulierung der Qualitätsdimensionen mit<br />
der Wahrnehmung der Patienten kann erbracht werden." (Autorenreferat)<br />
[106-F] Kretzschmar, Claudia, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Slesina, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Zusammenarbeit von Ärzten der ambulanten/ stationären Versorgung und Selbsthilfegruppen<br />
- Ziele, Formen, Verläufe, Erfahrungen. Eine Quer- und Längsschnittstudie<br />
INHALT: 1. In einer verstärkten Zusammenarbeit von Ärzten und Selbsthilfegruppen werden<br />
Möglichkeiten der Qualitätsverbesserung bei der Versorgung chronisch Kranker gesehen.<br />
Solche Überlegungen lagen einem 1988-92 durchgeführten Projekt zugrunde, das die Zusammenarbeit<br />
förderte. 2. Ziel der Fortsetzungsstudie: Formen des Zusammenwirkens aktuell<br />
zu bilanzieren, ungenutzte Bedarfe und Potentiale zu beschreiben und Modelle guter Praxis<br />
der Zusammenarbeit zu identifizieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bielefeld, Kreis Gütersloh<br />
METHODE: Weitgehend standardisierte Befragung über Kooperationsformen, gegenseitige<br />
Wahrnehmung und Kooperationserschwernisse von niedergelassenen Ärzten einerseits und<br />
Gesundheitsselbsthilfegruppen andererseits. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATEN-<br />
GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 140; niedergelassene<br />
Ärzte; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 167;<br />
Selbsthilfegruppen; Auswahlverfahren: total, Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />
Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kretzschmar, C.; Slesina, W.: Kooperation von Ärzten und<br />
Selbsthilfegruppen. in: Gesundheitswissenschaften und Gesundheitsselbsthilfe. Schriftenreihe<br />
der Deutschen Koordinierungsstelle für Gesundheitswissenschaften, Bd. 15. Freiburg. AR-<br />
BEITSPAPIERE: Slesina, Wolfgang; Kretzschmar, Claudia: Zwischenbericht. Halle 2004, 31<br />
S.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Bundesverband der Betriebskrankenkassen -BKK BV-<br />
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische<br />
Epidemiologie, Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie (Harz 42a, 06097<br />
Halle)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-557-1160, e-mail: wolfgang.slesina@medizin.uni-halle.de)<br />
[107-L] Kuhlmann, Ellen; Kolip, Petra:<br />
Gender Mainstreaming im Gesundheitssystem, in: Michael Meuser, Claudia Neusüß (Hrsg.):<br />
Gender Mainstreaming : Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente, 2004, S. 220-231, ISBN: 3-<br />
89331-508-X (Standort: UB Essen(465)-OGX42431; Graue Literatur)<br />
INHALT: "Anhand einiger exemplarisch ausgewählter Handlungs- und Politikfelder werden<br />
Möglichkeiten und Bedingungen der Umsetzung von Gender Mainstreaming, aber auch
94 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
Implementationsschwierigkeiten und -barrieren dargelegt. Die Autorinnen sehen den hohen<br />
Modernisierungsdruck, mit dem das Gesundheitswesen gegenwärtig konfrontiert ist, als eine<br />
Chance für die Implementation von Gender Mainstreaming. Diese Chance sei gegeben, weil<br />
Gender Mainstreaming die Möglichkeit bietet, das geschlechterpolitische Ziel eines Abbaus<br />
'gesundheitlicher Ungleichheit zwischen den Geschlechtern' mit Zielen der Organisationsentwicklung<br />
zu verknüpfen. Die Autorinnen erläutern, in welcher Hinsicht und auf welchen Ebenen<br />
des Gesundheitssystems die Kategorie Geschlecht versorgungsrelevant ist. Sie plädieren<br />
für fallspezifische Genderanalysen als Grundlage für die Entscheidung, ob Frauen und<br />
Männern unterschiedliche Gesundheitsangebote gemacht oder beiden Geschlechter die gleichen<br />
Angebote offeriert werden sollen." (Textauszug)<br />
[108-F] Meixner, Katja, Dr.phil. (Bearbeitung); Gerdes, Nikolaus, Dr.soz. (Leitung):<br />
Weiterentwicklung und Evaluation der "Visitation von Rehabilitationseinrichtungen"<br />
INHALT: Visitationen werden als Instrument der externen Qualitätssicherung verstanden, mit<br />
dem strukturelle und organisationale Gegebenheiten einer Gesundheitseinrichtung von einrichtungsfremden<br />
Experten vor Ort geprüft werden können. Spezifische Vorteile einer Visitation<br />
sind darin zu sehen, dass die Prüfung unmittelbar in der Einrichtung erfolgt, parallele Informationen<br />
aus unterschiedlichen Quellen einbezogen werden können (Gespräche mit ärztlicher<br />
und administrativer Leitung, mit Therapeuten und Patienten, Besichtigung der Gegebenheiten<br />
vor Ort) und im gemeinsamen Dialog zwischen Visitoren und leitenden Mitarbeitern<br />
der Einrichtung Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität vereinbart werden können. In nationalen<br />
und internationalen Qualitätssicherungskonzepten sind Visitationen oder klinische<br />
Audits etabliert (z.B. Johnston et al., 2000; Farin et al., 2003). Die Bundesversicherungsanstalt<br />
für Angestellte (BfA) führt in den von ihr belegten Kliniken regelmäßig Visitationen<br />
durch. Das Projekt zielte darauf ab, das Vorgehen sowie die Bewertungskriterien, die einer<br />
BfA-Visitation zugrunde gelegt werden, zu manualisieren (erste Projektphase) und die Reliabilität<br />
der Bewertungen zu prüfen (zweite Projektphase).<br />
METHODE: Mit Experten der BfA, die umfassende Erfahrung mit der Durchführung von Visitationen<br />
haben und sowohl den Verwaltungsbereich als auch den medizinischen Fachbereich<br />
repräsentieren, wurde das Manual zur Durchführung von Visitationen in drei Konsensuskonferenzen<br />
entwickelt. Zu Beginn wurden die Bereiche definiert, die bei einer Visitation geprüft<br />
werden sollen. Die weiteren Treffen waren darauf ausgerichtet, für jeden Bereich Leitfragen<br />
und Einzelmerkmale sowie Bewertungskriterien für die Prüfung zu definieren. Die Ergebnisse<br />
der Treffen wurden zeitnah aufbereitet und gingen in die jeweils folgende Diskussion ein,<br />
so dass das Manual in mehreren Überarbeitungsschleifen entstanden ist (Delphi-Methodik).<br />
DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: Bundesversicherungsanstalt<br />
für Angestellte -BfA- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Abteilung Qualitätsmanagement &<br />
Sozialmedizin (Breisacher Str. 62, Haus 4, 79106 Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0761-2707353, e-mail: k.meixner@uniklinik-freiburg.de)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 95<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[109-L] Meyer, Victor Paul; Brehler, Randolf; Castro, William H. M.; Nentwig, Christian G.:<br />
Arbeitsbelastungen bei Zahnärzten in niedergelassener Praxis: eine arbeitsmedizinische<br />
Bestandsaufnahme zu Wirbelsäulenbelastungen, Berufsdermatosen und Stressfaktoren, (Materialienreihe<br />
/ Institut der Deutschen Zahnärzte, Bd. 24), Köln: Dt. Zahnärzte Verl. DÄV Hanser<br />
2001, 167 S., ISBN: 3-934280-24-2<br />
INHALT: "Die Leistungsfähigkeit des Zahnarztes im Arbeitssystem Zahnarztpraxis wird entscheidend<br />
durch seinen gesundheitlichen Zustand beeinflusst. Es ist also notwendig, mögliche<br />
Gesundheitsrisiken bei der Berufsausübung frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig entsprechende<br />
präventive Maßnahmen ergreifen zu können. Beschwerden bzw. Erkrankungen des<br />
Stütz- und Bewegungsapparates, bedingt durch die oft unphysiologische Körperhaltung während<br />
der Behandlung, sind hinreichend dokumentiert. Berufsbedingte Dermatosen im zahnärztlichen<br />
Bereich sind bekanntermaßen weit verbreitet und werden von den unterschiedlichsten<br />
Materialien ausgelöst. Bekannt ist weiterhin eine deutliche, stressmedizinische Vernetzung<br />
von zahnärztlichen Tätigkeiten, Patientenreaktionen und anderen berufsspezifischen Belastungen.<br />
Dies ist ein Beleg für die komplexen Anforderungen an die tägliche Arbeit des<br />
Zahnarztes. Mit dem vorliegenden Materialband 'Arbeitsbelastungen bei Zahnärzten in niedergelassener<br />
Praxis' wurden die Ergebnisse einer bundesweiten repräsentativen Zufallsstichprobe<br />
über die Belastungen der Wirbelsäule, der Haut und die Belastungen durch Stresseinwirkung<br />
dokumentiert, denen der Zahnarzt während seiner täglichen Berufsausübung ausgesetzt<br />
ist. Gegenstand des Forschungsberichtes ist die Beschreibung der Auswirkungen in den<br />
einzelnen Belastungsbereichen auf den Beruf und das Privatleben. Erstmals wurde mit dieser<br />
Untersuchung auch ausgewertet, welche gegenseitigen Beeinflussungen der verschiedenen<br />
Belastungsbereiche vorliegen." (Autorenreferat)<br />
[110-L] Micheelis, Wolfgang (Redakteur); Fink, Dorothee (Redakteur):<br />
Die zahnärztliche Versorgung im Umbruch: Ausgangsbedingungen und Gestaltungsperspektiven<br />
; Festschrift zum 20-jährigen Bestehen des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />
1980-2000, (Materialienreihe / Institut der Deutschen Zahnärzte, Bd. 25), (Symposium "Die zahnärztliche<br />
Versorgung im Umbruch - Ausgangsbedingungen und Gestaltungsperspektiven", 2000,<br />
Berlin), Köln: Dt. Zahnärzte Verl. DÄV Hanser 2001, 93 S., ISBN: 3-934280-25-0<br />
INHALT: "Mit dem oben genannten Symposium beging das Institut der Deutschen Zahnärzte<br />
(IDZ) am 25. Oktober 2000 in Berlin sein 20-jähriges Bestehen. Im Zentrum des wissenschaftlichen<br />
Programms zu diesem Jubiläum standen Grundfragen und Steuerungsaspekte des<br />
Gesundheitswesens vor dem Hintergrund der ökonomischen, organisatorisch-rechtlichen und<br />
epidemiologischen Entwicklungstrends der zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland.<br />
Die vorliegende Festschrift dokumentiert die Symposien-Beiträge der einzelnen Referenten."<br />
(Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Burkhard Tiemann: 20 Jahre zahnärztliche Verbandsforschung<br />
- Erfahrungen und Perspektiven (15-27); Elmar Reich: Paradigmenwechsel in der<br />
Zahnheilkunde aus oralepidemiologischer Sicht (29-38); Eberhard Wille: Optionen der Gesundheitssystemsteuerung<br />
aus gesundheitsökonomischer Perspektive (39-55); Peter J. Tettinger:<br />
Grundfragen zahnärztlicher Freiberuflichkeit (57-75).<br />
[111-F] Moock, Jörn, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Kohlmann, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Methodische Aspekte der nutzentheoretischen Lebensqualitätsmessung
96 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INHALT: Hintergrund: In Zeiten knapper finanzieller Ressourcen gewinnt das politische Ziel,<br />
Kosten für medizinische Leistungen einzusparen, bei gleichzeitiger Verbesserung der Effizienz<br />
und Effektivität des Gesundheitssystems, zusehends an Bedeutung. Für medizinische<br />
Maßnahmen ist somit die Kosteneffektivität nachzuweisen. Eine Methode zur gesundheitsökonomischen<br />
Evaluation von Rehabilitationsmaßnahmen ist die Kosten-Nutzwert-Analyse<br />
(cost-utility analysis; CUA). Hierbei werden den entsprechenden Kosten einer Rehabilitationsmaßnahme<br />
patientennahe Outcome-Kriterien in Form von Nutzwerten gegenübergestellt.<br />
Zur quantitativen Ermittlung dieser Nutzwerte können unterschiedliche Erhebungsmethoden<br />
wie etwa die "Rating-Scale-", die "Standard Gamble-" und die "Time Trade-Off-Methode"<br />
verwendet werden. Bei diesen Befragungsverfahren geben die Probanden in systematischer<br />
Weise Präferenzurteile ab, aus denen durch geeignete Algorithmen die gesuchten Nutzwerte<br />
errechnet werden. Aus Gründen des hohen Aufwandes dieses Erhebungsverfahren wurden<br />
vereinfachte standardisierte Fragebögen entwickelt, die in der Form eines "deskriptiven Systems"<br />
verschiedene Gesundheitszustände erfassen können. Die Nutzwerte dieser Gesundheitszustände<br />
werden im Rahmen einer Normierung an einem Referenzkollektiv mit den bereits<br />
genannten "Valuierungsmethoden" bestimmt und können dann auf die aus der standardisierten<br />
Befragung gewonnenen Daten angewandt werden. Solche standardisierten Fragebögen,<br />
die in deutscher Übersetzung zur Verfügung stehen, sind der EuroQol-Fragebogen (EQ-<br />
5D), der 15D-Fragebogen, die Short Form 6D Health State Classification (SF-6D), der Health<br />
Utility Index Mark (HUI) und die Quality of Well Being Scale (QWB-SA). Im Bereich rehabilitationswissenschaftlicher<br />
Studien fanden nutzentheoretische Messungen der Lebensqualität<br />
sowohl in der Form genuiner Nutzwertbestimmungen als auch durch Anwendung vereinfachter<br />
Fragebogenmethoden nur sporadisch statt. Darüber hinaus existieren im Hinblick auf<br />
die Anwendbarkeit und methodische Qualität diese Messmethoden im Kontext der Rehabilitationsforschung<br />
keine vergleichenden Studien. Die Frage, welches Referenzkollektiv zu<br />
Normierungszwecken am besten geeignet ist, ist derzeit nicht vollends geklärt und wird nach<br />
wie vor kontrovers diskutiert. Es überwiegt jedoch die Ansicht, dass Personen aus der Allgemeinbevölkerung<br />
konzeptuell die beste Referenz darstellen, da die Gesundheitszustände allokationstheoretisch<br />
aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive (d.h. durch Befragung der<br />
Allgemeinbevölkerung) beurteilt werden sollen. Fragestellung: Vor diesem Hintergrund verfolgt<br />
das Forschungsprojekt zwei Fragen. 1. Welches der genannten Instrumente zur nutzentheoretischen<br />
Lebensqualitätsmessung ist unter methodischen Gesichtspunkten im Bereich<br />
der Rehabilitation am besten einsetzbar? 2. Mit welchen Konsequenzen ist zu rechnen, wenn<br />
sich die nutzentheoretische Messung auf unterschiedliche Referenzkollektive stützt? Hypothesen:<br />
In einem ersten Arbeitsschritt wird überprüft, ob die äquivalente Anwendbarkeit der<br />
nutzentheoretischen Messinstrumente in den zu untersuchenden Patientengruppen gegeben ist<br />
und ob sich Unterschiede in der Praktikabilität und Anwendbarkeit zeigen. Im zweiten Arbeitsschritt<br />
wird untersucht, ob mit relevanten Unterschieden bei vergleichenden gesundheitsökonomischen<br />
Evaluationen, in Abhängigkeit von der Wahl des Bezugkollektivs, zu<br />
rechnen ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern<br />
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich<br />
(Stichprobe: 480; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Community Medicine<br />
(Walther-Rathenau-Str. 48, 17487 Greifswald)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03834-86-7762, e-mail: joern.moock@uni-greifswald.de)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 97<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[112-L] Mühlbacher, Axel; Henke, Klaus-Dirk; Knabner, Klaus; Mackenthun, Birgit; Schreyögg,<br />
Jonas:<br />
Deutschland im Strukturvergleich von Gesundheitssystemen: der Vergleich staatlicher und<br />
marktwirtschaftlicher Gesundheitssysteme am Beispiel Deutschlands, Großbritanniens, den<br />
Niederlanden und der Schweiz, (Blaue Reihe / Berliner Zentrum Public Health, 2004-04), Berlin<br />
2004, 99 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bzph.de/e4/e91/reihe_name99/public_Item<br />
1101/Gesundheitssystemvergleich2004-04B_ger.pdf)<br />
INHALT: Die vergleichende Studie beschäftigt sich mit den aktuellen Gesundheitssystemen von<br />
Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz. Dabei werden in den vier<br />
Ländern die folgenden Aspekte beleuchtet: (1) wirtschaftliche und demographische Rahmenbedingungen,<br />
(2) die Grundstruktur des Gesundheitswesens, (3) die Mittelaufbringung, (4)<br />
die Leistungserbringung und Inanspruchnahme, (5) die Mittelverwendung und Vergütung der<br />
Leistungserbringer, (6) die Qualitätssicherung der Gesundheitsversorgung sowie (7) der<br />
Wettbewerb und die Eigenverantwortung der Versicherten und Patienten. Auf dieser Grundlage<br />
kommt es anschließend zu einem Ländervergleich hinsichtlich (1) des Status Quo des<br />
Gesundheitszustandes, (2) der Zufriedenheit der Bevölkerung, (3) der Optionen der Mittelaufbringung<br />
bei der Grundversorgung und der Wahlleistungen sowie (4) der Optionen der<br />
Leistungssteigerung und der Qualitätssicherung. Der internationale Gesundheitssystemvergleich<br />
zeigt, dass Deutschland ähnliche Herausforderungen und Chancen bei der Gestaltung<br />
des zukünftigen Gesundheitswesens zu bewältigen hat wie die übrigen untersuchten Staaten:<br />
die demographische Alterung, wachsende Ansprüche der Patienten bzw. Versicherten, medizinisch-technischen<br />
Fortschritt, neue Ansätze der Gen- und Biotechnologie (Gentests, Pharmacogenomics)<br />
sowie die Mittelaufbringung für das gesamte Versorgungssystem. Eine<br />
grundlegende Reform erscheint sinnvoll, jedoch sollten die erforderlichen Maßnahmen nicht<br />
zu einem radikalen Umbruch des Gesundheitssystems führen. Zukünftige Aufgaben liegen in<br />
der Vermeidung von Fehlsteuerungen. Zielsetzung dabei ist, die Effizienz des Gesundheitssystems<br />
zu erhöhen. (ICG2)<br />
[113-L] Müller, Katharina; Kehler, Jenni; Lechner, Stefan; Neunsinger, Sven; Rabe, Florian:<br />
Transforming the Latvian health system: accessibility of health services from a pro-poor<br />
perspective, (DIE Studies, No. 7), Bonn 2005, 126 S., ISBN: 3-88985-289-0 (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.die-gdi.de/die_homepage.nsf/6f3fa777ba64bd9ec12569cb00547f1b/7ba2ebede<br />
5eef2fcc1256f81003054da/$FILE/Studie7Internetfassung.pdf)<br />
INHALT: "Improving the health status of the poor and addressing their specific health needs is<br />
crucial for poverty alleviation. In this context, the design of health care systems is one of several<br />
key challenges. This study analyses the accessibility of the Latvian health care system<br />
from a pro-poor perspective. What access barriers currently affect poor and vulnerable inhabitants<br />
of Latvia? How can these barriers be removed and the health care system be made more<br />
pro-poor? In this analysis of the Latvian health care system, three relevant dimensions of accessibility<br />
are identified: the financial, the geographical, and the informational one. For each<br />
dimension, barriers to access, existing measures to overcome these and their limits are discussed<br />
and reform proposals made. Overall, efforts to enhance the access of poor and vulnerable<br />
groups to the Latvian health care system must tackle the pooling and funding side, improve<br />
the overall stewardship of health care and social protection, and meet with a supportive<br />
general political framework." (author's abstract)
98 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[114-F] Niemeyer, Anna, Dr.med. (Bearbeitung); Bussche, Hendrik van den, Prof.Dr.med. (Leitung):<br />
SEAMAN - Aufnahme- und Entlassungsmanagement von Krankenhauspatienten und –patientinnen<br />
im Raum Harburg/ Süderelbe<br />
INHALT: Beim Übergang des Patienten vom ambulanten in den stationären Sektor und vice versa<br />
ergeben sich von jeher eine Reihe von Problemen, die mittels telematischer Verfahren sinnvoll<br />
gelöst werden können. Die Entwicklung und Erprobung der telematischen Unterstützung<br />
des Überleitungsmanagement von stationären zu ambulanten Einrichtungen und umgekehrt<br />
ist Gegenstand des Projektes. Ziel: Verbesserung der Kooperation zwischen Krankenhäusern,<br />
Hausärztinnen und Hausärzten, ambulanten Pflegediensten und Pflegeheimen im Raum Harburg/<br />
Süderelbe. Strategie: a) Beschreibung verbindlicher Abläufe und Kommunikationswege<br />
bei Aufnahme und Entlassung des Patienten; b) telematische Vernetzung aller beteiligten Einrichtungen<br />
zwecks effektiver Datenübertragung; c) Entwicklung und Erprobung standardisierter<br />
und elektronisch verarbeitbarer Dokumente für die Aufnahme und Entlassung des Patienten;<br />
d) Bereitstellung von gedrucktem und elektronischem Informationsmaterial für Patientinnen<br />
und Patienten sowie Angehörige; e) Einrichtung eines Hotline-Systems zwischen<br />
den Einrichtungen zwecks schneller gegenseitiger Abstimmung; f) Aufbau eines Konflikt-<br />
und Beschwerdemanagements mit dem Ziel einer schnellen Klärung und Bereinigung von<br />
Problemen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Harburg/ Süderelbe<br />
METHODE: Aufbau einer Projektgruppe aus allen Einrichtungen zwecks Entwicklung der Dokumente<br />
und Beschreibung der Prozesse; Durchführung einer Ist-Analyse mittels leitfadengestützter,<br />
halbstrukturierter Interviews, sowie Untersuchung bestehender Dokumentation;<br />
Durchführung einer IT-Analyse zur Ermittlung der Möglichkeiten zur elektronischen Vernetzung;<br />
Sicherung des Datenschutzes in Abstimmung mit dem Hamburger Datenschutzbeauftragten;<br />
Modellversuch unter Einbeziehung von telematisch vernetzten Stationen, Hausarztpraxen<br />
und ambulanten Pflegediensten; Evaluation der Prozess- und Ergebnisqualität des Projekts;<br />
Ableitung eines generischen Modells zur Bereitstellung der Instrumente für interessierte<br />
Akteure des Gesundheitswesens innerhalb und außerhalb Hamburgs. Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 345; Krankenhäuser,<br />
Pflegedienste, Pflegeheime, Hausärzte; Auswahlverfahren: Quota). Gruppendiskussion (alle<br />
14 Tage, Vertreter teilnehmender Einrichtungen, Arbeitsgruppen). Qualitatives Interview<br />
(Stichprobe: 17; Krankenhäuser, Pflegedienste, Pflegeheime, Hausärzte; Auswahlverfahren:<br />
Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. unter: http://www.seaman-netz.de . ARBEITSPAPIERE: Zwischen-<br />
und Endbericht in gedruckter Form.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Gesundheit<br />
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut<br />
für Allgemeinmedizin (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42803-9769, e-mail: a.niemeyer@uke.uni-hamburg.de)<br />
[115-F] Nordheim, Johanna, Dipl.-Psych.; Carl, Carsten, Dipl.-Soz.; Winter, Maik, Dr. (Bearbeitung);<br />
Kuhlmey, Adelheid, Prof.Dr.; Maaz, Asja, Dipl.-Psych. (Leitung):<br />
Versorgungsverläufe bei chronisch kranken älteren Menschen: eine patientenorientierte<br />
Analyse zur bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Steuerung des Versorgungsgeschehens
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 99<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INHALT: Das Projekt geht der Versorgung über 60-jähriger Versicherter nach, die seit längerem<br />
an einer chronischen Krankheit leiden oder sich in der Initialphase chronischen Leidens befinden.<br />
Ziel ist es, Steuerungsmöglichkeiten des Versorgungsgeschehens aufzuzeigen und Potenziale<br />
zur Optimierung von Steuerungsprozessen herauszuarbeiten, die zu einer Verbesserung<br />
der Versorgung führen. Identifikation über 60-jähriger chronisch kranker Versicherter;<br />
Charakterisierung dieser Versichertengruppe (in Hinblick auf Chronizität, Alter, Geschlecht,<br />
Mortalität); Abbildung von Versorgungsverläufen bei ausgewählten chronischen Erkrankungen<br />
(Mamma-CA, Diabetes mell., KHK, Demenz, Depression); Abbildung typischer Muster<br />
von krankheitsspezifischen Versorgungsverläufen; Identifikation und Ergründung untypischer<br />
Versorgungsverläufe (z.B. Versorgungsbrüche, "Drehtüreffekte"); Abbildung von Versorgungsverläufen,<br />
die bereits durch implementierte Instrumente beeinflusst werden (z.B. Diabetiker-TÜV);<br />
Aufzeigen von Steuerungsmöglichkeiten des Versorgungsgeschehens; Identifikation<br />
von Potenzialen zur Optimierung von Steuerungsprozessen.<br />
METHODE: Deskriptive Inanspruchnahmeforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe;<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe:<br />
57.590; alle über 60-jährige chronisch kranke Versicherte einer norddeutschen Betriebskrankenkasse;<br />
Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 417;<br />
alle über 60-jährige Versicherte, die im Jahr 2002 initial chronisch erkrankt sind; Auswahlverfahren:<br />
total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; über 60-jährige Versicherte, ausgewählt<br />
nach Alter, Geschlecht und typischen Krankheitsbildern; Auswahlverfahren: maxim.<br />
struk. Variat). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin<br />
Berlin, Campus Benjamin Franklin -CBF-, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften<br />
der Berliner Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie (Thielallee<br />
47, 14195 Berlin)<br />
KONTAKT: Maaz, Asja (Tel. 030-8445-1395, e-mail: asja.maaz@charite.de)<br />
[116-F] Pfaff, Holger, Prof.Dr.; Krause, Holger (Leitung):<br />
Betriebliche Gesundheitspolitik in Versicherungen und Banken: Bedingungen, Verbreitung<br />
und Wirkung<br />
INHALT: Es ist davon auszugehen, dass Banken und Versicherungen ihren Mitarbeitern Maßnahmen<br />
der betrieblichen Gesundheitsförderung anbieten. Nur um welche Aktivitäten es sich<br />
konkret handelt und wie effektiv diese letztlich sind, darüber kann derzeit nur gemutmaßt<br />
werden. Um diesbezüglich zu gesicherten Fakten zu gelangen, wird eine repräsentative Befragungsaktion<br />
in den genannten Branchen durchgeführt. Kontext/ Problemlage: Ausgangspunkt<br />
des beantragten Projektes ist die Sachlage, dass in Deutschland wiederholt eine unzureichende<br />
Verbreitung betrieblicher Gesundheitsförderung beklagt wird. Vor allem für den<br />
zentralen Dienstleistungsbereich und den Versicherungs- und Bankensektor fehlen entsprechende<br />
Daten. Zudem mangelt es an einer systematischen Analyse der Wirksamkeit und der<br />
fördernden und hemmenden Bedingungen betrieblicher Gesundheitsförderung in diesen beiden<br />
Branchen. Eine Untersuchung der Antragsteller in der Automobilindustrie hat gezeigt,<br />
dass eine betriebliche Gesundheitsförderung, die systematisch und umfassend durchgeführt<br />
wird, auch betriebswirtschaftlich wirksam und sinnvoll sein kann. Ob dies auch für die Banken-<br />
und Versicherungsbranche gilt, ist eine offene Frage. Das Ziel des Projektes ist es daher,<br />
Daten zum Stand, zu den Rahmenbedingungen und zur Wirksamkeit der betrieblichen Gesundheitspolitik<br />
in den Branchen Banken und Versicherungen in valider Form zu erfassen. Im
100 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
Mittelpunkt der empirischen Untersuchung, stehen folgende Fragestellungen: 1. Werden betriebliche<br />
Gesundheitsförderungsprogramme im weitesten Sinne durchgeführt? Welche Maßnahmen<br />
werden im Einzelnen praktiziert? (Verbreitung). 2. Welche Rahmenbedingungen sind<br />
gegeben? Inwieweit erfüllen diese die Bedingungen "guter" betrieblicher Gesundheitsförderung?<br />
Welche Faktoren fördern bzw. welche Faktoren behindern die Umsetzung von Maßnahmen<br />
der betrieblichen Gesundheitsförderung? (Bedingungen). 3. Wie wird die Wirksamkeit<br />
der Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Bezug auf verschiedene Outcome-Kriterien<br />
eingeschätzt und wie wirksam sind die Aktivitäten mit Blick auf betriebswirtschaftliche<br />
(z.B. Fehlzeiten) und psychosoziale (z. B. Betriebsklima) Kennzahlen tatsächlich?<br />
(Wirksamkeit). Diese Untersuchung soll den Banken und Versicherungen eine qualifizierte<br />
Entwicklung ihrer Gesundheitsförderungsprogramme zu ermöglichen.<br />
METHODE: Zur Klärung der skizzierten Fragestellungen ist eine standardisierte Befragungsaktion<br />
in den Branchen Banken und Versicherungen vorgesehen. Dazu wird in einem ersten<br />
Schritt ein geeigneter Fragebogen entwickelt und getestet. Anschließend wird bei jedem Konzern,<br />
der an der Untersuchung teilnimmt, eine Zufallsstichprobe von 100 Niederlassungen/<br />
Geschäftsstellen/ Filialen gezogen. In jeder Niederlassung soll dann ein kompetenter Ansprechpartner<br />
mit Hilfe des vorab entwickelten Erhebungsinstruments zum Untersuchungsgegenstand<br />
befragt werden. Die Datenerhebung erfolgt in Form einer postalischen Befragungsaktion<br />
auf der Basis der Total-Design-Methode von Dillman - einem standardisierten, mehrstufigen<br />
Erinnerungsverfahren zur Optimierung von Rücklaufquoten in postalischen Befragungen.<br />
Die erhobenen Daten werden überwiegend deskriptiv-statistisch ausgewertet. Zur<br />
Überprüfung der Wirksamkeit von Gesundheitsförderungsmaßnahmen kommen zusätzlich bi-<br />
und multivariate Analysetechniken zum Einsatz.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin,<br />
Sozialmedizin und Sozialhygiene Abt. Medizinische Soziologie (Joseph-Stelzmann-Str.<br />
9, 50924 Köln); Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung<br />
Köln -ZVFK- (Eupener Str. 129, 50933 Köln)<br />
KONTAKT: Pfaff, Holger (Prof.Dr. e-mail: holger.pfaff@medizin.uni-koeln.de)<br />
[117-F] PLS Ramboll Management GmbH:<br />
Transparenzstudie: die Situation der Beschäftigten im Gesundheitssektor - zwischen wachsender<br />
Nachfrage, steigendem Kostendruck und tariflicher Flexibilisierung<br />
INHALT: Die Studie hat zum Ziel, die Situation der Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen<br />
vor dem Hintergrund wachsender Nachfrage und steigendem Kostendruck zu diskutieren.<br />
Die Arbeitsbedingungen verschiedener Berufsgruppen werden dabei in Beziehung zu Gesundheitsreformthemen<br />
gesetzt.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Die Situation der Beschäftigten<br />
im Gesundheitssektor - zwischen wachsender Nachfrage, steigendem Kostendruck und tariflicher<br />
Flexibilisierung: Transparenzstudie. März 2003.<br />
ART: gefördert ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-<br />
Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: PLS Ramboll Management GmbH (Kieler Str. 301, 22525 Hamburg)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 040-548091-0, Fax: 040-548091-19, e-mail: hamburg@r-m.com)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 101<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[118-L] Puls, Wichard; Mümken, Sarah:<br />
Der Beitrag der Soziologie zur Praxis der betrieblichen Gesundheitsförderung: eine Diskussion<br />
am Beispiel eines Stressbewältigungsprogramms, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis,<br />
Jg. 28/2005, H. 1, S. 33-47 (Standort: UuStB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: Eine überwältigende Zahl empirischer Studien bestätigt den Zusammenhang zwischen<br />
sozialer Ungleichheit und vielen Aspekten der Gesundheit, u.a. Suchterkrankungen. Weniger<br />
häufig finden sich Beiträge, in denen die kausalen Mechanismen analysiert werden, die diese<br />
Korrelation erklären könnten. Noch seltener sind empirische Studien, in denen diese theoretischen<br />
Überlegungen empirisch untersucht werden. Als theoretisch bedeutsame Bindeglieder<br />
zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit werden Lebensstile, soziale Belastungen am<br />
Arbeitsplatz und in der Familie sowie die soziale Unterstützung diskutiert. Maßnahmen der<br />
gesundheitlichen Prävention sollen die Gesundheitschancen der Bevölkerung verbessern und<br />
insbesondere dazu beitragen, sozial bedingte und geschlechtsbezogene Ungleichheit von Gesundheitschancen<br />
abbauen. Im vorliegenden Beitrag wird ein Interventionskonzept vorgestellt,<br />
das exemplarisch eine Diskussion der soziologisch bedeutsamen Aspekte des Präventionsgesetzes<br />
an einem spezifischen Beispiel erlaubt. Eine Fallstudie zeigt dann, dass eine spezifische<br />
Form betrieblichen Stressbewältigungstrainings zur Reduzierung des Alkoholkonsums<br />
bei den Teilnehmern führt, wenn es um suchtpräventive Komponenten ergänzt wird.<br />
(ICA2)<br />
[119-F] Ratzke, Kerstin, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Tielking, Knut, Dr. (Leitung):<br />
Gesundheitsökonomische Evaluation der Verbundarbeit in der Suchtkrankenhilfe (GÖS)<br />
INHALT: Gesundheitsökonomische Evaluation zu Kombi-Therapien in der Suchthilfe: Kosten-<br />
Leistungs-Rechnungen, Reha-Statistiken. Verkürzung stationärer Therapiezeiten; tatsächliche<br />
Inanspruchnahme der bewilligten stationären Therapiezeiten; stärkere Nutzung ambulanter<br />
Angebote in der Suchthilfe. ZEITRAUM: 2004-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Region<br />
Weser-Ems, Bremen, Bremerhaven<br />
METHODE: Grundlagen der qualitativen und quantitativen Sozialforschung, insbes. gesundheitsökonomische<br />
Ansätze. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG:<br />
Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, standardisiert; Aktenanalyse,<br />
offen (Stichprobe: 23; ambulante und stationäre Reha-Einrichtungen; Auswahlverfahren:<br />
total). Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Stichprobe:<br />
ca. 30; Personen -Qualitätszirkel-; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung,<br />
schriftlich (Stichprobe: ca. 60; Therapeuten der Leistungsanbieter; Auswahlverfahren: total).<br />
Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 800; Fälle p.a. -Reha-Statistiken eines<br />
Kostenträgers-; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Landesversicherungsanstalt<br />
Oldenburg-Bremen FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Arbeitsgruppe<br />
Devianz (Postfach 2503, 26111 Oldenburg)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0441-798-5156)
102 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[120-L] Reh, Gerd:<br />
Strukturdaten zur Krankenhausversorgung in Rheinland-Pfalz, in: Statistische Monatshefte<br />
Rheinland-Pfalz, Jg. 54/2001, H. 2, S. 27-30 (Standort: UuStB Köln(38)-Sn25; Kopie über den<br />
Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Ende 1999 wurden in Rheinland-Pfalz insgesamt 118 Krankenhäuser betrieben. Vier<br />
Einrichtungen wurden als reine Tages- bzw. Nachtkliniken geführt. Diese dienen der ausschließlich<br />
teilstationären Betreuung von Patientinnen und Patienten während eines begrenzten<br />
Tageszeitraumes bzw. in der Nacht. Zehn Häuser waren reine psychiatrisch/ neurologische<br />
Fachkrankenhäuser. Die übrigen 104 Einrichtungen, die nicht ausschließlich der Behandlung<br />
psychiatrisch/ neurologischer Erkrankungen dienten, waren der Gruppe der allgemeinen<br />
Krankenhäuser zuzurechnen. In der Regel verfügen diese allgemeinen Krankenhäuser<br />
über mehrere vollstationäre Fachabteilungen mit jeweils spezialisierten Behandlungsangeboten."<br />
(Autorenreferat)<br />
[121-F] Röösli, Martin, Ph.D. (Leitung):<br />
Befragung der Ärzteschaft zum Thema Elektromagnetische Felder<br />
INHALT: Die Ärzte spielen eine wichtige Rolle in der Diskussion um mögliche gesundheitliche<br />
Wirkungen von elektromagnetischen Feldern (EMF). Allgemeinärzte sind häufig die ersten<br />
Ansprechpersonen für Personen mit Gesundheitsproblemen. Zudem erwartet die Öffentlichkeit<br />
von Ärzten und Ärztinnen kompetente Einschätzungen zu möglichen gesundheitliche Risiken.<br />
Akteure im Bereich EMF wissen jedoch sehr wenig über den Wissenstand der Ärzte zu<br />
EMF und wie sie mit dieser Problematik umgehen. Das Projekt hat drei Hauptziele: 1. Informationsstand/<br />
Einstellungen der Ärzte und Ärztinnen in Bezug auf EMF: Kenntnis des aktuellen<br />
Forschungsstand, Einschätzung des Gesundheitsrisikos, Empfehlungen im Umgang mit<br />
EMF, Beurteilung der Grenzwerte/ Vorsorge in der CH, Nutzung von neuen Techniken (Cardiohandy,<br />
etc.). 2. Bedürfnisse der Mediziner: benötigte Informationen, Erwartungen an den<br />
Bund (BAG, BUWAL, BAKOM) und andere Institutionen, etc. 3. Erfahrungen mit EMF: Erfahrungen<br />
mit Patienten in der täglichen Praxis, Umgang mit Patienten (Anamnese), mögliche<br />
Diagnosen im Zusammenhang mit EMF, vorgeschlagene Massnahmen/ Therapie, Erfolge der<br />
Behandlung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschschweiz und Romandie<br />
METHODE: Zielgruppe der Befragung sind Allgemeinärzte, die eine Praxistätigkeit ausüben. Die<br />
Befragung wird bei einer Stichprobe von 300 deutsch- und französischsprachige Medizinern<br />
durchgeführt. Es wird eine telefonische Erhebung durchgeführt (CATI). Auf Grund der Erfahrungen<br />
mit den Sentinella-Ärzten ist zu erwarten, dass ein Teil der ÄrtzInnen keine Erfahrungen<br />
mit EMF-Patienten haben. Bei diesen ist das Interview auf Einstellungs- und Informationskenntnisstandfragen<br />
beschränkt. Bei den übrigen Ärzten wird detailliert nach den bisherigen<br />
Erfahrungen gefragt. Um eine spezifische Auswertung zu gewährleisten wird einerseits<br />
konkret nach dem letzten aufgetretenen Fall gefragt, andererseits werden Fragen zu den generellen<br />
Erfahrungen mit EMF-Patienten gestellt. Nach der Hälfte der Befragung wird evaluiert<br />
wie viele Ärzte von Erfahrungen mit EMF-Patienten berichtet haben. Ist dieser Anteil unter<br />
einem Drittel, wird mittels speziellem Aufruf nach entsprechende Ärzte gesucht. Die Daten<br />
werden in diesem Fall entsprechend als geschichtete Stichprobe analysiert.<br />
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />
FINANZIERER: Bundesamt für Gesundheit -BAG-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 103<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INSTITUTION: Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin<br />
-ISPM- (Finkenhubelweg 11, 3012 Bern, Schweiz)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0041-31-631-3867, e-mail: roeoesli@ispm.unibe.ch)<br />
[122-L] Rosenthal, Thomas:<br />
Pflege und Management: ein Spannungsfeld: Konzepte - Kontroversen - Konsequenzen, in:<br />
Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände<br />
und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 299-321, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Bislang liegt noch keine soziologische Theorie des Pflegemanagements vor. Die systematische<br />
Beschäftigung mit den theoretischen Grundlagen des Pflegemanagements im Hinblick<br />
auf Klärung und Abgrenzung des Gegenstands, Verständigung und Diskussion über die<br />
Methoden sowie Reflexion und Auseinandersetzung über die Annahmen ist deshalb angezeigt.<br />
Drei Spannungsverhältnisse lassen sich für das Pflegemanagement (auf dem Weg zur<br />
Eigenständigkeit) konstatieren: Das Pflegemanagement befindet sich in praktischer wie auch<br />
in konzeptioneller Hinsicht in einem Strukturwandel - zwischen den alten Orientierungen des<br />
Verwaltens und den neuen Ansprüchen des Managens. Der Beitrag geht auf dieses Spannungsverhältnis<br />
näher ein und macht deutlich, dass mit dem Wandel der gesundheitspolitischen<br />
Rahmenbedingungen für Pflegeeinrichtungen auch eine Veränderung der Qualifikationsanforderungen<br />
des Pflegemanagements einhergeht. Das Pflegemanagement befindet sich<br />
zwischen Baum und Borke was die wissenschaftliche Konzeptualisierung ihres Gegenstands<br />
betrifft. Der Beitrag zeigt das grundsätzliche Spannungsverhältnis zwischen pflegewissenschaftlicher<br />
und betriebswirtschaftlicher Ausrichtung im Hinblick auf eine fachdisziplinäre<br />
Fundierung des Pflegemanagements auf. Worin kommt der Charakter des Pflegemanagements<br />
zum Ausdruck? Worin unterscheidet sich das Management von Pflegeeinrichtungen<br />
gegenüber einem Industriebetrieb? Bislang lassen sich zwei Kernthemen erkennen: die ethische<br />
Verantwortung und die interkulturelle Herausforderung. Der Beitrag beleuchtet schlaglichtartig<br />
dieses Spannungsverhältnis zwischen allgemeinem und besonderem Management."<br />
(Autorenreferat)<br />
[123-L] Schaeffer, Doris:<br />
Patientenorientierung und -beteiligung in der pflegerischen Versorgung, in: Christine von<br />
Reibnitz, Peter-Ernst Schnabel, Klaus Hurrelmann (Hrsg.): Der mündige Patient : Konzepte zur<br />
Patientenberatung und Konsumentensouveränität im Gesundheitswesen, Weinheim: Juventa Verl.,<br />
2001, S. 49-59, ISBN: 3-7799-1193-0<br />
INHALT: Der Beitrag versucht, die Perspektive der Pflege und Pflegewissenschaft hinsichtlich<br />
des Themas Patientenorientierung und -beteiligung darzustellen. Die Autorin beschreibt einige<br />
der Ansätze und Anstrengungen, die den patientenorientierten Gesichtspunkten in der<br />
pflegerischen Versorgung einen höheren Stellenwert verleihen. Plädiert wird für den zügigen<br />
Ausbau spezieller Pflegeberatungsstellen und es wird empfohlen, sich mehr an den wirklichen<br />
Bedürfnissen der Menschen und weniger vom Bild des rational handelnden Menschen<br />
leiten zu lassen. Das Bild vom rationalen und kompetenten Akteur ist für die Autorin ein<br />
Trugschluß. Patienten folgen in der Regel anderen Relevanzkriterien und Prioritäten als seitens<br />
der Gesundheitspolitik und den "Leistungserbringern" der medizinischen Versorgung<br />
vorausgesetzt. (ICA)
104 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[124-F] Schär Moser, Marianne (Bearbeitung); Künzi, Kilian (Leitung):<br />
Unterbezahlt und überbelastet? Eine empirische Studie zur Arbeitssituation in der Pflege<br />
INHALT: Die Publikation enthält die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zur Arbeitssituation<br />
im Pflegebereich, welche im Rahmen des Projektes "VAP" (Verbesserung der Arbeitssituation<br />
im Pflegebereich) der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern realisiert<br />
wurde. (Zwischen)ergebnisse: Personalsituation: Die Studie ermöglicht erstmals einen breiten<br />
Überblick über die "Pflegelandschaft" im Kanton Bern. Es arbeiten gut 17000 Personen auf<br />
gut 11000 Vollzeitstellen in der Pflege. Von sämtlichen im Gesundheits- und Sozialwesen<br />
erwerbstätigen Personen macht das Pflegepersonal allein rund 30 Prozent aus. In praktisch allen<br />
Institutionstypen und Pflegebereichen gibt es einen Stellenbesetzungsbedarf beim diplomierten<br />
Personal. Lohnsituation: Die Grundlöhne (AHV-Bruttolöhne exkl. Zulagen für spezielle<br />
Arbeitszeiten) der Pflegeangestellten unterscheiden sich je nach Funktion stark. Pflegende<br />
in hauptsächlicher Leitungsfunktion erzielen einen durchschnittlichen monatlichen<br />
Grundlohn (Stand Januar 2001) von rund 6400 Franken, diplomierte Pflegende aller verschiedener<br />
Diplomausbildungen kommen im Schnitt auf 5100 Franken und Pflegepersonal<br />
ohne spezifische Ausbildung auf 3900 Franken. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Institutionstypen.<br />
Insgesamt betrachtet liegen die Löhne in der Psychiatrie am oberen, jene im<br />
Langzeitbereich am unteren Ende der Skala. Die Pflegenden selber erachten ihren Lohn<br />
mehrheitlich als zu tief, dies sowohl gemessen an ihrer Leistung als auch im Vergleich zu anderen<br />
Berufsgruppen. Die Geschäftsleitungen empfinden die Anfangslöhne knapp als gerecht,<br />
jene für Pflegende mit Berufserfahrung aber als ungerecht. Pflegeintensität bzw. –komplexität,<br />
Pflegebedarf: Die verfügbaren statistischen Indikatoren (Personal pro Patient/in oder<br />
pro belegtes Bett) deuten auf einen Anstieg der Pflegeintensität hin. Die Pflegenden selbst berichten<br />
ebenfalls von einer erhöhten Pflegeintensität und -komplexität. Absenzen, Stellenwechsel,<br />
Berufsaufstieg: Die Pflegenden im Kanton Bern verfügen über durchschnittlich zehn<br />
Jahre Berufserfahrung und arbeiten seit rund 5 Jahren auf ihrer aktuellen Stelle. Die Auswertungen<br />
haben gezeigt, dass bei der Beurteilung der personellen Wechsel im Pflegebereich eine<br />
differenzierte Betrachtung notwendig ist. Es ist davon auszugehen, dass die wirtschaftliche<br />
Entwicklung einen wesentlichen Einfluss auf die Fluktuation resp. die Stellenwechsel und die<br />
Berufsausstiege im Pflegebereich ausübt. Hier dürfte sich die Pflege kaum von anderen Berufszweigen<br />
unterscheiden. Pflegequalität, Zeitverwendung, Zeitbedarf: Sowohl den Pflegenden<br />
selber als auch den Institutionen ist die Gewährleistung einer guten Qualität in der Pflege<br />
ein Anliegen. Beide gehen davon aus, dass sich die Pflegequalität in den letzten Jahren generell<br />
nicht verschlechtert hat. Dennoch wird diese Thematik kritisch betrachtet. Eine Mehrheit<br />
vertritt die Meinung, dass die Pflegequalität in ihrem Arbeitsbereich eingeschränkt ist. Eine<br />
beachtliche Minderheit berichtet gar von eigentlichen Mängeln in der Pflege. Viele sind der<br />
Ansicht, dass die Qualität nur dank "Sondereinsätzen", welche die Pflegenden an den Rand<br />
ihrer Kräfte bringen, gesichert werden kann. Auch die Geschäfts- und Pflegedienstleitungen<br />
berichten von Einschränkungen und Mängeln bei der Pflegequalität und haben in ihren Betrieben<br />
mit Engpässen zu kämpfen. Arbeitssituation, Belastung, Zufriedenheit: Die Analyse<br />
der Arbeitssituation der Pflegenden auf allgemeiner Ebene zeigt, dass sich die Pflegenden<br />
(mit Ausnahme des pflegerischen Hilfspersonals) in einer Arbeitssituation befinden, welche<br />
durch hohe Anforderungen an die Qualifikation und eine sehr hohe Verantwortung gekennzeichnet<br />
ist. Dagegen sind der Tätigkeitsspielraum der Arbeit und die Partizipationsmöglichkeiten<br />
als tief einzustufen. Trotz hoher Arbeitsbelastungen sind die Pflegenden insgesamt mit<br />
ihrer Arbeitssituation recht zufrieden. Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 105<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=8185. ZEITRAUM: von 1986 bis 2000/2001 GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Kanton Bern<br />
METHODE: Der Untersuchung liegen acht Fragekomplexe zugrunde, die mit Hilfe quantitativer<br />
und qualitativer Methoden und einer Vielzahl von Datenerhebungen und Analysen bearbeitet<br />
werden. Die Fragekomplexen sind: 1) Personen und Stellen. 2) Wie hoch sind die Löhne? 3)<br />
Veränderte Nachfrage nach Pflege. 4) Steigen immer mehr Pflegende aus? 5) Wie steht es mit<br />
der Pflegequalität? 6) Die Pflegenden: Hoch belastet - und doch recht zufrieden. 7) Ausbildungssituation<br />
in der Praxis. 8) Was ist zu tun? Die Sicht der Pflegenden. DATENGEWIN-<br />
NUNG: Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse<br />
von Aggregatdaten.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Künzi, Kilian; Schär Moser, Marianne: Unterbelastet und überbelastet?<br />
Eine empirische Studie zur Arbeitssituation in der Pflege. Bern: Haupt 2004.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-12 ENDE: 2002-03 AUFTRAGGEBER: Kanton Bern<br />
Gesundheits- und Fürsorgedirektion FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007<br />
Bern, Schweiz); Büro a&o - Büro für arbeits- und organisationspsychologische Forschung<br />
(Waaghausgasse 5, 3011 Bern, Schweiz)<br />
[125-F] Schmidt, Hans-Ludwig, Prof.Dr.; Heese, Carl, Dr.; Preger, Rudolf, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Klinik, Rehabilitation und Sozialwelt<br />
INHALT: Der Optimierung der Versorgung von Klinikpatienten durch das Modell "Patientenorientierte<br />
Versorgung im Team - POVIT" mittels einer prozessorientierten Evaluationsstudie ist<br />
ein großer Forschungsschwerpunkt am Lehrstuhl gewidmet. Er ist integriert in das Kooperationsabkommen<br />
zwischen der Klinik Kipfenberg GmbH, dem Lehrstuhl und der Katholischen<br />
Universität Eichstätt. In Berücksichtigung zentraler Kriterien moderner Organisationsentwicklung<br />
für Kliniken wurde nach Abschluss einer Voruntersuchung mittels qualitativer Methoden<br />
zum Pro und Contra einer Teamtherapie ein Konzept Verhaltenszentrierter Mitarbeiterbegleitung<br />
zur "Patientenzufriedenheit durch eine kooperativ-kommunikative Versorgung<br />
im Team" entwickelt. Dieses nach einem "Flussprinzip" organisierte Modell wird seit<br />
Juli diesen Jahres in der Klinik implementiert und unter wissenschaftlicher Begleitung durch<br />
einen promovierten Mitarbeiter und drei Diplomanden erprobt. Als Zielvorgaben lassen sich<br />
zusammenfassend nennen: konsequente Orientierung am jeweiligen Zustand des Patienten,<br />
Konzentration auf eine umfassende Diagnostik, Präzisierung des Therapiebedarfs (Zielhierarchien,<br />
Mitbeteiligung der Patienten) und somit genaueres Therapieregime, interaktive Behandlungsplanung<br />
aller Fachdienste, Selbstverständnis der Mitarbeiter als interagierendes<br />
Behandlungsteam. Zentraler Fokus der Teamarbeit ist die kooperative Ergebnisorientierung<br />
und Zielerreichung. Struktural erfordert dieses Konzept die Bildung abgestufter Kompetenzzentren<br />
in einer Klinik nach den Patientenerfordernissen und arbeitsplatzdefinitorischen Kriterien,<br />
was Fehlbelegung vermeiden und Kosten einsparen hilft, eine konsequent interaktive<br />
Behandlungsplanung von medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Kompetenzen<br />
sowie eine stete, am Gesamtprozess orientierte Überprüfung des Erreichten (Patientenzufriedenheit<br />
sowie Effizienz und Effektivität) durch die Teams, die Patienten selbst und die Angehörige.<br />
Das Konzept wird realisiert durch die Anwendung eines Untersuchungsdesigns, welches<br />
das verhaltenstherapeutisch erprobte SORK-Modell mit der "Goal-Attainment-Scale<br />
(GAS)" verknüpft.
106 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Preger, R.: Klang als Brücke zur Seele des Menschen. Berichte<br />
vom 4. Symposium der Neurochirurgischen und Neurologischen Fachklinik Kipfenberg.<br />
Eichstätter sozialpädagogische Arbeiten, Bd. 7. Eichstätt: diritto-Publ. 2000. ISBN 3-927728-<br />
39-X.+++Schmidt, H.-L.; Preger, R. (Hrsg.): Rehabilitation und Sozialwelt. Berichte vom 3.<br />
Symposium der Neurochirurgischen und Neurologischen Fachklinik Kipfenberg. Eichstätter<br />
sozialpädagogische Arbeiten, Bd. 5. Eichstätt: BPB 1999. ISBN 3-927728-55-1.+++Schmidt,<br />
H.-L.: Rehabilitation und Sozialwelt: die sozialpädagogische Kompetenz in einer modernen<br />
Fachklinik. in: Schmidt, H.-L.; Hirscher, E. (Hrsg.): Eichstätter sozialpädagogische Arbeiten -<br />
ESOPA. Forschung am Lehrstuhl für Sozialpädagogik der Katholischen Universität Eichstätt,<br />
Bd. 5.+++Ders.: Rehabilitation und Sozialwelt: die sozialpädagogische Kompetenz in einer<br />
modernen Fachklinik. in: Schmidt, H.-L.; Preger, R.(Hrsg.): Rehabilitation und Sozialwelt.<br />
Berichte vom 3. Symposium der Neurochirurgischen und Neurologischen Fachklinik Kipfenberg.<br />
Eichstätter sozialpädagogische Arbeiten, Bd. 5. Eichstätt: BPB 1999, S. 11-28. ISBN 3-<br />
927728-55-1.+++Pappler, A.: Patienten in einer Rehabilitationsklinik - Diagnosen und Hilfemaßnahmen:<br />
eine retrospektive Studie. Diplomarbeit. Eichstätt 1998.+++Berner, A.: Das<br />
Konzept "Soziale Unterstützung" in seiner Bedeutung für die Rehabilitation. Diplomarbeit.<br />
Eichstätt 1997.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät,<br />
Fachgebiet Pädagogik Lehrstuhl für Sozialpädagogik und Gesundheitspädagogik (85071<br />
Eichstätt)<br />
KONTAKT: Schmidt, Hans-Ludwig (Prof.Dr. Tel. 08421-93-1404,<br />
e-mail: hans-ludwig.schmidt@ku-eichstaett.de)<br />
[126-L] Schreyögg, J.:<br />
Gerechtigkeit im Gesundheitssystem aus ökonomischer Perspektive, in: Das Gesundheitswesen<br />
: Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst,<br />
Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 1, S. 7-14 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 /<br />
LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Angesichts steigender Gesundheitsausgaben spielen Gesundheitssystemvergleiche in<br />
den letzten Jahren eine immer größere Rolle. Solche 'Benchmarks' können sinnvolle Anregungen<br />
zur Verbesserung von Gesundheitssystemen darstellen. Viele Gesundheitssystemvergleiche<br />
unterstellen implizit ein universales Gerechtigkeitsverständnis der verglichenen Länder.<br />
Diese Annahme ist jedoch bei genauerer Betrachtung nicht haltbar. Eine Übertragbarkeit<br />
einzelner Elemente von Gesundheitssystemen ist jedoch vor dem Hintergrund divergenter<br />
Gerechtigkeitsverständnisse von Ländern und Kulturkreisen nicht immer gegeben. Eine Übertragung<br />
bedarf einer differenzierten Prüfung des Gerechtigkeitsverständnisses der jeweiligen<br />
Länder. Dieser Beitrag analysiert den Einfluss verschiedener Gerechtigkeitsverständnisse auf<br />
die Ausgestaltung von Gesundheitssystemen. Dabei werden Gerechtigkeitstheorien nach<br />
Rawls, Nozick und Konfuzius stellvertretend für mögliche Ausprägungen des Gerechtigkeitsverständnisses<br />
verschiedener Kulturkreise dargestellt und deren Einfluss auf die Ausgestaltung<br />
von Gesundheitssystemen untersucht. Am Beispiel der Mittelaufbringung in Gesundheitssystemen<br />
wird deutlich, dass die drei Gerechtigkeitstheorien, insbesondere im Hinblick<br />
auf die Rolle des Staates, deutlich abweichende Vorstellungen bezüglich eines gerechten Gesundheitssystems<br />
aufweisen." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 107<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[127-F] Schüller, Margot, Dr.; Zhang, Peng, Dr.; Lin, Cao (Bearbeitung):<br />
Einfluss nationaler und globaler Regulierungsstrukturen auf die Bekämpfung epidemischer<br />
Krankheiten in der VR China. Fallbeispiel: Wandel der Gesundheitsdienstleistungen der<br />
Krankenhäuser<br />
INHALT: Wie hat sich das Angebot an Gesundheitsdienstleistungen der Krankenhäuser seit Beginn<br />
des wirtschaftlichen Transformationsprozesses verändert? Welche Auswirkungen hat<br />
das veränderte Angebot auf die Gesundheitsversorgung allgemein und die Bekämpfung epidemischer<br />
Krankheiten im Besonderen (übertragbare Krankheiten wie SARS, AIDS, Tuberkulose,<br />
Malaria)? Erwartete Forschungsergebnisse: Aussagen über nationale und globale Einflussfaktoren,<br />
die das Angebot von Gesundheitsdienstleistungen der Krankenhäuser bestimmen;<br />
Aussagen über die Qualität der Bekämpfung epidemischer Krankheiten und damit verbundene<br />
Folgen für das globale Gesundheitssystem. Kooperationen: Akademie der Sozialwissenschaften<br />
Beijing, chinesisches Gesundheitsministerium. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Volksrepublik China<br />
METHODE: Institutionen- und Gesundheitsökonomik; Fokus auf Verhalten der Krankenhäuser<br />
als wichtigste Akteure im chinesischen Gesundheitssystem; Feldforschung mit Interviews in<br />
ausgewählten Regionen/ Städten/ Krankenhäusern/ mit Gesundheitsexperten in China<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schüller, Margot: China's health system: problems of access to<br />
health care and challenges of international integration. Comments on the contribution by Ole<br />
Döring. in: Hein, Wolfgang; Kohlmorgen, Lars (Hrsg.): Globalisation, global health governance<br />
and national health politics in developing countries: an exploration into the dynamics of<br />
interfaces. Schriften des Deutschen Übersee-Instituts Hamburg, 60. Hamburg 2003, S. 287-<br />
289. ISBN 3-926953-60-8. ARBEITSPAPIERE: Beitrag über die Reform des Krankenhauswesens<br />
in China.+++Beitrag über die Diskussion der gesundheitlichen Grundversorgung in<br />
China.+++Komparative Studie über die Situation der Krankenhäuser und gesundheitlichen<br />
Grundversorgung in China und anderen asiatischen Ländern.<br />
ART: keine Angabe ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Institut für Asienkunde (Rothenbaumchaussee 32, 20148 Hamburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-428874-0, e-mail: schueller@ifa.duei.de)<br />
[128-L] Schwarz, U.:<br />
Gesundheit in der Mediengesellschaft: institutionelle Gesundheitsaufklärung und Fersehunterhaltung,<br />
in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 47/2004,<br />
H. 10, S. 927-933<br />
INHALT: "Der Beitrag skizziert Konzepte unterhaltsamer Gesundheitsaufklärung, wie sie in der<br />
in Deutschland neuen Disziplin Gesundheitskommunikation diskutiert werden, und beschreibt<br />
die institutionelle Praxis der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bei der<br />
Zusammenarbeit mit dem Fernsehen im Spannungsfeld von Fachinformation und Unterhaltung.<br />
An Beispielen werden einzelne Aspekte der institutionell initiierten unterhaltenden Gesundheitsaufklärung<br />
im Fernsehen dargestellt. Abschließend werden Perspektiven institutioneller<br />
Gesundheitsaufklärung im kommerzialisierten Medienmarkt diskutiert." (Autorenreferat)
108 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[129-L] Selder, Astrid:<br />
Four essays on technological and organizational change in health care, München 2004, V, 111<br />
S. (Graue Literatur; URL: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00002566/01/Selder_As-trid.<br />
pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=972306684&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename<br />
=972306684.pdf)<br />
INHALT: "This thesis contains four essays on technological and organizational change in health<br />
care. Although each chapter can be read independently, there is a central thread resumed in<br />
each chapter. The interaction of patient, physician and insurer in the health care market is<br />
analysed in different contexts. Chapter 2 studies the physician's decision to adopt new technologies<br />
in a situation where patients have control over the amount of health care consumed.<br />
This setup of ex-post moral hazard is complemented in chapter 3 by an analysis of supplierinduced<br />
demand. Providers' technology choice and adoption of innovations here depend on<br />
the profitability of treatment and patients' willingness to consent. A conclusion which may be<br />
drawn from these sections is a call for a more integrated provision of health care in the form<br />
of managed care. Chapter 4 contains an analysis which explains why physicians, particularly<br />
in Germany, are often very much opposed to such new organizational forms of provision of<br />
care. In chapter 5, it is shown that patients may not always want to make use of the opportunities<br />
offered by technological progress. Information on one's health status which may be acquired,<br />
for instance, by genetic tests, may be declined by individuals who fear a breakdown of<br />
will. This finding has important implications for the disclosure of information by physicians<br />
and for the information acquisition policy of insurers." (author's abstract)<br />
[130-F] Spycher, Stefan (Leitung):<br />
Prognose und Planung in der ambulanten Gesundheitsversorgung. Literaturanalyse und<br />
Expertengespräche zur Prognose und Planung des ambulanten medizinischen Personals in<br />
der Schweiz<br />
INHALT: Seit Juli 2002 gilt die vom Bundesrat erlassene Verordnung über die Einschränkung<br />
der Zulassung von ambulanten Leistungserbringern zur Tätigkeit zu Lasten der obligatorischen<br />
Krankenpflegeversicherung. Dieser Erlass, der den Kantonen für jede Kategorie von<br />
ambulanten Leistungserbringern Höchstzahlen vorschreibt, läuft im Juni 2005 aus. Er wurde<br />
(primär) mit Blick auf eine mögliche Überversorgung durch den Zuzug von frei praktizierenden<br />
Ärzt/innen aus dem EU-Raum erlassen. Mit Blick auf den Sommer 2005 werden zur Zeit<br />
verschiedene Varianten diskutiert. Im Vordergrund steht die Aufhebung der genannten Verordnung.<br />
Gleichzeitig soll der Kontrahierungszwang zwischen den Krankenversicherern und<br />
den ambulanten Leistungserbringern aufgehoben werden. Das Problem der Überversorgung<br />
im ambulanten Bereich wird dadurch an die Vertragsparteien delegiert. Die Versicherer sollen<br />
dafür besorgt sein, dass nicht mit zu vielen Leistungserbringer/innen Verträge abgeschlossen<br />
werden. Damit ist aber eine neue Sorge verbunden: Werden die Versicherer mit einer ausreichenden<br />
Anzahl Leistungserbringer/innen kontrahieren? Besteht die Gefahr von regionalen<br />
Unterversorgungen? Der Bund und die Kantone sollen deshalb gemäss dem Vernehmlassungsentwurf<br />
des Bundesrates verantwortlich dafür sein, dass die Versicherer mit einer ausreichende<br />
Anzahl von ambulanten Leistungserbringern einen Vertrag abschliessen und somit<br />
eine ambulante Mindestversorgung garantiert werden kann. Auf den Bund und die Kantone<br />
könnten daher im ambulanten Versorgungsbereich mannigfaltige Herausforderungen zukommen.<br />
Im Rahmen eines Workshops des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 109<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
(Obsan) äusserten die Kantone daher den Wunsch, dass das Obsan Instrumente entwickelt,<br />
die sie in ihrer Arbeit unterstützen können. Das Obsan beschloss, in einer Pilot- und Machbarkeitsstudie<br />
zu untersuchen, welche Instrumente den Kantonen zur ambulanten Bedarfsprognose<br />
bzw. -planung zur Verfügung gestellt werden können. In einer zweiten Projektphase<br />
sollen dann diese Instrumente konkret ausgearbeitet werden. Mit dem Auftrag zur Erstellung<br />
der Pilot- und Machbarkeitsstudie wurde das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien<br />
(BASS) beauftragt. In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse der Pilotstudie präsentiert.<br />
Folgende Leitfragen standen im Vordergrund der Studie: Welche Ziele gibt es, die eine<br />
ambulante Bedarfsplanung erfüllen soll? Welche Erfahrungen aus anderen Ländern gibt es?<br />
Welche Arten von Datenquellen werden im Ausland in funktionierenden oder geplanten Modellen<br />
verwendet? Wie ist der Stand der nationalen und internationalen Literatur, besonders<br />
auch bezüglich der Frage nach der Bestimmung des ambulant-medizinischen Bedarfs und der<br />
entsprechenden Prognosen? Eine Angebots- und Bedarfsplanung, die sich auf statistische<br />
Quellen abstützt, ist zwangsläufig mit Unschärfen verbunden. Was bedeutet dies politisch für<br />
die Realisierung eines entsprechenden Projektes in der Schweiz? Weitere Informationen finden<br />
Sie unter http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=8191 . ZEITRAUM: 1970<br />
bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: OECD-Ländern<br />
METHODE: In einem ersten Schritt wurde eine grobe Literaturanalyse durchgeführt, die zeigen<br />
sollte, wie die ambulante Versorgung überhaupt prognostiziert und geplant werden kann. Als<br />
"grob" wird die Analyse deshalb bezeichnet, weil nur bestimmte Wege zur Literatursuche beschritten<br />
wurden (keine vollständige Literatursuche) und die Literatur nur rasch und nicht im<br />
Detail gesichtet worden ist. Zweck der Literatursuche war das Auffinden von Anhaltspunkten,<br />
die allenfalls auf die Schweiz übertragen und im Rahmen einer Hauptstudie näher geprüft<br />
werden können. Um eine Übertragung der Ergebnisse der Literatur auf die Schweiz rasch überprüfen<br />
zu können, wurde beschlossen, das Thema in einem zweiten Schritt mit fünf ausgewählten<br />
Experten zu besprechen. Die Personen wurden nach verschiedenen Kriterien ausgewählt,<br />
so dass Expertenwissen und -erfahrungen zum Thema der Bedarfsplanung, zu gesundheitsökonomischen<br />
und medizinischen Aspekten, zu konkreten Planungserfahrungen im<br />
Ausland sowie zu kantonalen Vollzugsfragen vertreten war. DATENGEWINNUNG: Akten-<br />
und Dokumentenanalyse, offen; Qualitatives Interview.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Spycher, Stefan: Prognose<br />
und Planung in der ambulanten Gesundheitsversorgung: Literaturanalyse und Expertengespräche.<br />
Arbeitsdokument 5. Neuenburg: Obsan, 2004. Die Zusammenfassung des Berichtes<br />
kann unter http://www.buerobass.ch herunter geladen werden. Das Arbeitsdokument kann<br />
über http://www.obsan.ch bestellt werden.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Statistik -BfS- Schweizerisches Gesundheitsobservatorium -OBSAN- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- (Konsumstr. 20, 3007<br />
Bern, Schweiz)<br />
[131-L] Stolpe, Michael:<br />
Ressourcen und Ergebnisse der globalen Gesundheitsökonomie: Einführung und Überblick,<br />
(Kieler Arbeitspapiere / Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Nr. 1177), Kiel 2003,<br />
89 S.; 752 KB (Standort: IAB-91-NA85.1-00 BO 332; Graue Literatur; URL: http://www.unikiel.de/ifw/pub/kap/2003/kap1177.pdf)
110 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INHALT: "Der Aufsatz bietet einen einführenden Überblick zur globalen Gesundheitsökonomie -<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Allokation von Ressourcen, der Messung medizinischer<br />
Ergebnisse und der Bestimmungsgründe internationaler Variation. Daran anschließend<br />
werden gesundheitspolitische Reformen in den wichtigsten Industrieländern diskutiert und<br />
neuere Entwicklungen in Deutschland, Großbritannien und den USA vorgestellt." (Autorenreferat)<br />
[132-F] Süß, Waldemar, Dipl.-Soz.; Trojan, Alf, Prof.Dr.Dr. (Leitung):<br />
Lokale Agenda 21 - Umwelt und Gesundheit<br />
INHALT: Im Rahmen des Aktionsprogrammes Umwelt und Gesundheit (Bundesprogramm von<br />
BMU und BMGS) werden die Kooperationsmöglichkeiten (förderliche und hinderliche Faktoren)<br />
im Handlungsfeld Umwelt und Gesundheit (wie z.B. umweltbezogener Gesundheitsschutz)auf<br />
der kommunalen Ebene untersucht. Dazu wird eine wissenschaftlich fundierte Expertise<br />
erstellt. Hintergrund ist die angestrebte Integration integrativer Programme (Gesunde<br />
Stadt, Soziale Stadt, Lokale Agenda 21) auf der Umsetzungsebene in Städten und Kommunen.<br />
Es soll ein Handbuch mit Models of Good Practice für die Kommunen erstellt werden,<br />
das aufzeigen soll, wo besonders die förderlichen Faktoren für eine intersektorale Kooperation<br />
innerhalb der Verwaltung und für eine Kooperation der Verwaltung mit Nichtregierungsorganisationen<br />
und Bürgerinnen/ Bürgern im Themenfeld Umwelt und Gesundheit zu verorten<br />
sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Für die Expertise werden verschiedene sozialwissenschaftliche Untersuchungen und<br />
Erhebungen durchgeführt: Dokumentenanalyse vorhandener Berichte und Dokumente aus<br />
dem Themenfeld Umwelt und Gesundheit; standardisierte Befragung der Umwelt- und Gesundheitsämter<br />
in Städten und Kreisen mit einem Agenda-Beschluss (ca. 300); Befragung der<br />
16 Landesministerien für Umwelt und Gesundheit; Interviews mit ausgewiesenen Experten<br />
im Handlungsfeld Umwelt und Gesundheit; vier Fallstudien in besonders im Bereich Kooperation<br />
erfolgreichen bundesdeutschen Städten (Heidelberg, Magdeburg, München, Viernheim).<br />
Kooperationspartner: Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst in NRW,<br />
Deutsches Institut für Urbanistik Berlin, Fachhochschule Magdeburg-Stendal, AgendaTransfer<br />
- Agentur für Nachhaltigkeit Bonn<br />
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-08 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER:<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit; Bundesministerium für<br />
Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut<br />
für Medizin-Soziologie Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)<br />
KONTAKT: Süß, Waldemar (e-mail: suess@uke.uni-hamburg.de)<br />
[133-L] Tiemann, Burkhard; Sodan, Helge; Tettinger, Peter J.; Becker, Ulrich:<br />
Zu rechtswissenschaftlichen Implikationen des GMG für die versorgungspolitischen Perspektiven,<br />
(IDZ Information, Nr. 1/2005), Köln 2005, 43 S. (Graue Literatur; URL:<br />
http://www3.kzbv.de/idzpubl2.nsf/8da3e9ff73dd43b24125682a00417213/16d8822024d539b1c12<br />
56fc500319f99/$FILE/Info-1-2005.pdf)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 111<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
INHALT: "Die vorliegende Textzusammenstellung geht zurück auf ein rechtswissenschaftliches<br />
Werkstattgespräch, das am 15. September letzten Jahres im Institut der Deutschen Zahnärzte<br />
(IDZ) in Köln unter Beteiligung von Rechtswissenschaftlern, praktisch tätigen Sozialrichtern<br />
und Standespolitikern von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung<br />
veranstaltet wurde. Für dieses Werkstattgespräch konnten drei namhafte Verfassungs-,<br />
Verwaltungs- und Sozialrechtswissenschaftler gewonnen werden, die im Sinne von Impulsreferaten<br />
die zu erörternde Gesamtthematik unter verschiedenen juristischen Aspekten beleuchteten<br />
und damit den Diskussionen im Gesamtkreis aller Anwesenden eine strukturelle Basis<br />
gaben. Für die vorliegende Publikation wurden diese Referatstexte noch einmal überarbeitet<br />
und durch detaillierte Literaturverweise ergänzt. Eine kurze Einführung wurde als gedankliche<br />
Rahmensetzung für diese Veröffentlichung konzipiert, um dem Leser eine aktuelle Verständnishilfe<br />
an die Hand zu geben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Burkhard Tiemann:<br />
Rahmensetzung (4-7); Helge Sodan: Verfassungsfragen einer künftigen Ausgestaltung der<br />
GKV und der zahnärztlichen Versorgung (8-19); Peter J. Tettinger: Die Auswirkungen des<br />
GMG auf das zahnärztliche Berufsrecht und die Selbstverwaltung (20-31); Ulrich Becker:<br />
Die Regelungen des GMG zu dem Verhältnis von privater und gesetzlicher Krankenversicherung<br />
in nationaler und europarechtlicher Perspektive (32-43).<br />
[134-F] Töpferwein, Gabriele, Dr.phil.; Poßecker, Katrin, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Kaluza,<br />
Jens, Dipl.-Phil. (Leitung):<br />
Sterbebegleitung in Sachsen<br />
INHALT: Analyse der Situation und der praktischen Erfordernisse der Begleitung Sterbender<br />
durch Ärzte, ambulante Dienste, Hospiz-/ Palliativeinrichtungen (Stellenwert der Sterbebegleitung,<br />
Kooperation und Kommunikation, Behandlung Sterbender, räumliche und organisatorische<br />
Bedingungen, Belastung, Aus- und Weiterbildung sowie Betreuung der Pflegenden/<br />
Mediziner). GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen<br />
METHODE: Mix quantitativer und qualitativer Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt<br />
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 4.300; niedergelassene<br />
und Krankenhausärzte; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 960/5.600; ca. 960<br />
ambulante Pflegedienste -Leitungskräfte/ Pflegende-; Auswahlverfahren: total, Zufall. Stichprobe:<br />
27/54; ambulante und stationäre Hospizdienste und Palliativeinrichtungen -Leitung/<br />
Mitarbeiter-; Auswahlverfahren: total, Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 50 niedergelassene<br />
und Krankenhausärzte, ca. 30 Mitarbeiter ambulanter Dienste, 14 Mitarbeiter<br />
ambulanter und stationärer Hospizdienste, ca. 18 hinterbliebene Angehörige; Auswahlverfahren:<br />
Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege; Bundesministerium für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Freistaat Sachsen Staatsministerium für Soziales<br />
INSTITUTION: ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V. (Philipp-<br />
Rosenthal-Str. 21, 04103 Leipzig)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9613578, e-mail: ZAROF@t-online.de)
112 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[135-L] Ulrich, Ralf E.:<br />
Demographic change in Germany and implications for the health system, in: Journal of public<br />
health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 13/2005, No. 1, S. 10-15 (URL:<br />
http://www.springerlink.com/app/home/contribution.asp?wasp=pfgvywyurn59e2jhpq0x&referrer=<br />
parent&backto=issue,3,10;journal,3,10;browsepublicationsresults,1434,2426;)<br />
INHALT: Die deutlichen Verschiebungen in der Altersstruktur schaffen ein neues Umfeld mit<br />
neuen Herausforderungen für die bundesrepublikanische Gesellschaft allgemein und für das<br />
deutsche Gesundheitswesen im speziellen. Der Beitrag widmet sich den gesundheitlichen<br />
Auswirkungen des demografischen Wandels und den damit verbundenen Folgen. Sowohl die<br />
Struktur der häufigsten Krankheiten wie der Bedarf an Pflegeleistungen werden sich in<br />
Deutschland in den nächsten Jahrzehnten gravierend verändern. Die Frage ist daher: Ist das<br />
deutsche Gesundheitswesen darauf vorbereitet und was bedeutet das für die Entwicklung der<br />
Kosten im Gesundheitswesen? Bei konstant bleibenden altersspezifischen Kosten werden die<br />
krankheitsbedingten Kosten durch die Veränderungen in der Altersstruktur in den nächsten 50<br />
Jahren um rund 30% ansteigen. Der Beitrag präsentiert statistische Daten zur Bevölkerungsentwicklung<br />
zwischen 1950 und 2003 sowie Projektionen bis zum Jahr 2050. Vor diesem<br />
Hintergrund geht es abschließend auch darum, den positiven Einfluss der Zuwanderung von<br />
Arbeitsmigranten auf die staatlichen Einnahmen für die Sozialversicherungssysteme zu untersuchen.<br />
(ICH)<br />
[136-F] Ulrich, V., Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Gesundheitsnachfrage, Humankapitalakkumulation und endogenes Wachstum<br />
INHALT: Die Bedeutung für Gesundheit für die Bildung von Humankapital und damit für das<br />
ökonomische Wachstum soll untersucht werden. Damit sind sowohl ökonomische als auch<br />
medizinische und sozialpolitische Implikationen verknüpft.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz<br />
Thyssen Stiftung<br />
INSTITUTION: Universität Greifswald, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Fach<br />
Wirtschaftswissenschaften (Friedrich-Loeffler-Str. 70, 17489 Greifswald)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 03834-86-0)<br />
[137-L] Ulshöfer, Gotlind; Bartmann, Peter; Segbers, Franz; Schmidt, Kurt W. (Hrsg.):<br />
Ökonomisierung der Diakonie: Kulturwende im Krankenhaus und bei sozialen Einrichtungen,<br />
(Arnoldshainer Texte : Schriften aus der Arbeit der Evangelischen Akademie Arnoldshain,<br />
Bd. 123), Frankfurt am Main: Haag u. Herchen 2004, 145 S., ISBN: 3-89846-283-8 (Standort: UB<br />
Passau(739)-75BL6120U46)<br />
INHALT: "Der vorliegende Sammelband will die Diskussion um die Ökonomisierung des Gesundheitswesen<br />
und die Herausforderungen, vor der Diakonie steht, thematisieren. Er ist aus<br />
einer gemeinsamen Tagung 'Ökonomisierung der Diakonie - Ausverkauf oder Chance? Neue<br />
Unternehmensrechtsformen und Fusionen diakonischer Einrichtungen' der Evangelischen<br />
Akademie Arnoldshain e.V., des Zentrums für Ethik in der Medizin am Markus-Krankenhaus,<br />
Frankfurt/M., des Diakonischen Werks Hessen und Nassau e.V. und des Diakonischen<br />
Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. erwachsen. Ausgangspunkt der
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 113<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
Veranstaltung war die Umwandlung mehrerer diakonischer Krankenhäuser in der Rhein-<br />
Main-Region 2002/2003 zur Agaplesion gAG. Das Ziel der Veranstaltung und dieses Bandes<br />
ist, den Prozess der Suche nach geeigneten Organisationsformen und Restrukturierungen der<br />
Krankenhäuser und diakonischen Einrichtungen in ihrem gesellschaftspolitischen, theologischen,<br />
ethischen, unternehmens- und wirtschaftspolitischen Kontext zu diskutieren." (Autorenreferat).<br />
Inhaltsverzeichnis: Hans-Ulrich Deppe: Kulturwende in der Medizin (9-21); Peter<br />
Oberender / Jürgen Zerth: Nur der Markt kann uns noch retten: ein Plädoyer für eine marktwirtschaftliche<br />
Ordnungspolitik (22-38); Heinz Schmidt: Ganzheitliche Sorge und gesellschaftliche<br />
Solidarität - Überlegungen zur Identität der Diakonie auf dem Dienstleistungsmarkt<br />
(39-46); Peter Bartmann: Diakonie auf dem Gesundheitsmarkt? Eine theologische Vergewisserung<br />
(47-61); Wolfgang Gern: Sieben Thesen zur Ökonomisierung der Diakonie.<br />
Ausverkauf oder Chance (62-65); Norbert Wohlfahrt: Wer steuert die Diakonie wohin? Thesen<br />
zur Organisationsentwicklung der Diakonie (66-72); Cornelia Coenen-Marx: Diakonische<br />
Unternehmensbildung in historischer und theologischer Perspektive (73-77); Tobias Jakobi:<br />
Von eingetragenen Verein zur Aktiengesellschaft: Chancen und Risiken der Rechtsformen<br />
(78-88); Michael Keller/ Kurt W. Schmidt: Vom Verein zur gemeinnützigen Aktiengesellschaft.<br />
Der Weg des Markus-Krankenhauses in die Agaplesion gAG (89-98); Friedhelm<br />
Hengsbach und Tobias Jakobi: Die christliche Identität eines Krankenhauses (99-117); Gotlind<br />
Ulshöfer: Der Markt, das Marketing und die Diakonie (118-124); Franz Segbers: Die<br />
Menschenfreundlichkeit Gottes und die Kundenfreundlichkeit der Diakonie (125-143).<br />
[138-L] Universität Marburg, FB 01 Rechtswissenschaften, Forschungsstelle für Pharmarecht<br />
(Hrsg.):<br />
Ärzteschaft und Industrie zwischen Forschungsförderung und Kriminalität: 3. Symposion<br />
von Wissenschaft und Praxis, (Marburger Gespräche zum Pharmarecht), Frankfurt am Main:<br />
pmi Verl. 2001, 187 S., ISBN: 3-89786-037-6 (Standort: StUB Frankfurt a. M.(30)-8734337)<br />
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Grußwort des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch an das<br />
Symposion der Forschungsstelle für Pharmarecht der Philipps-Universität Marburg (1-2);<br />
Winfried Mummenhoff: Vorwort (3-4); Georgios Gounalakis: Begrüßung und Eröffnung (5-<br />
7); Dieter Meurer: Einführung in das Tagungsthema (8-13); Wolfgang Windfuhr: Wandlungen<br />
des gleichberechtigten Diskurses (14-17); Ursula Goedel: Spenden, Sponsoren, Staatsanwalt<br />
- Das Problem aus der Sicht der Strafverfolgungsbehörde (18-36); Jens Göben: Vorgaben<br />
und Rahmenbedingungen im Dienst- und Nebentätigkeitsrecht der Wissenschaftler (37-<br />
53); Gernot Kiefer: Forschungsförderung, Absatzförderung, Abrechnungsbetrug - Aspekte<br />
des Verhältnisses zwischen Arzten und Industrie aus der Sicht der Krankenkassen (54-66);<br />
Matthias Runge: Korruptionsvorwürfe: Reaktionen und Konzepte der Industrie (67-79);<br />
Klaus Lüderssen: Drosselung des medizinischen Fortschritts durchKriminalisierung der Drittmittelförderung<br />
- Selbstregulierung der Betroffenen als Ausweg? (80-90); Jürgen Dunsch:<br />
Korruption - Kavaliersdelikt oder Krebsschaden? (91-93); Christina Hirthammer-Schmidt-<br />
Bleibtreu: Ärzteschaft und Industrie zwischen Forschungsförderung und Kriminalität (94-<br />
100); Thomas Mueller-Thuns: Sponsoring aus der Sicht des Steuerrechts - Eine kritische Bestandsaufnahme<br />
(101-145); Ralph Backhaus: Schranken des UWG für eine Zusammenarbeit<br />
von Ärzteschaft und pharmazeutischer Industrie (146-181); Bernd Wegener: Schlusswort und<br />
Zusammenfassung (182-185).
114 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
[139-L] Wallau, Dominik:<br />
Effizienzfördernde Reformen im Gesundheitswesen: analytischer Vergleich der gesetzlichen<br />
Unfall- und Krankenversicherung, (Studien zur Wirtschaftspolitik, Bd. 78), Frankfurt am Main:<br />
P. Lang 2004, XXIX, 400 S., ISBN: 3-631-52280-0 (Standort: Bayer. SB München(12)-<br />
2004.40630)<br />
INHALT: "Beim Vergleich der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung (GUV) fällt auf, dass die Beitragssätze zur Krankenversicherung in den<br />
letzten Jahren kontinuierlich anstiegen, während die Beiträge zur Unfallversicherung im<br />
Durchschnitt fast konstant blieben. Angesichts der teilweisen Übereinstimmung der Leistungsbereiche<br />
der beiden Versicherungszweige stellt sich die Frage, ob es Merkmale in der<br />
GUV gibt, deren Übertragung auf die GKV zur Erschließung von Effizienzvorteilen und damit<br />
zur Verringerung der Lohnnebenkosten beitragen könnten. Untersuchungsziel der Studie<br />
ist es, durch eine vergleichende Analyse der Strukturen von GKV und GUV sowie unter Einbeziehung<br />
von Erkenntnissen aus einzelnen Modellvorhaben effizienzfördernde Strukturelemente<br />
in der GUV zu identifizieren und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für das<br />
Gesundheitswesen abzuleiten." (Autorenreferat)<br />
[140-F] Wenzel, Florian (Leitung):<br />
Meinungen zum Disease-Management<br />
INHALT: Erhebung zur Bekanntheit des Begriffs "Disease-Management" - und was würde man<br />
als chronisch Kranker von der Krankenkasse erwarten bzw. was wäre einem bei der Behandlung<br />
wichtig. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
telefonisch (Stichprobe: 1.001; Privathaushalte/ BRD/ deutschsprachig/ ab 14 Jahre;<br />
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.presse.dak.de/ps.nsf/sb1/93EEF2655A<br />
788241C1256F46002B2B6D . ARBEITSPAPIERE: Cassone, Britta: Studie Meinungen zum<br />
Disease-Management. DAK-Gesundheitsbarometer. Dezember 2004, 3 S. Siehe unter: http://<br />
www.presse.dak.de (Umfragen & Studien).<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: Deutsche Angestellten-Krankenkasse<br />
DAK-Hauptgeschäftsstelle FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Max-<br />
Beer-Str. 2, 10119 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-62882-0, Fax: 030-62882-400, e-mail: info@forsa.de)<br />
[141-L] Witterstätter, Kurt:<br />
Soziologie für die Pflege, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 2004, 226 S., ISBN: 3-7841-<br />
1516-0 (Standort: FHB Jena(J 59)-44.63-645)<br />
INHALT: "Die Aufgaben der pflegerischen Tätigkeiten wachsen und setzen sie damit unter starken<br />
Professionalisierungsdruck. Noch ist die Pflegewissenschaft als Leit- und Reflexionswissenschaft<br />
der Pflege nicht als geschlossenes System entwickelt. Ein Beitrag zu Fundierung<br />
und Qualifizierung der Pflege für Ausbildung und Studium wird in diesem Band unter soziologischen<br />
Gesichtspunkten vorgelegt. Pflege ist eine eminent gesellschaftsbezogene Aufgabe
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 115<br />
2 Das Gesundheitswesen und seine Institutionen sowie Gesundheitsökonomie<br />
und die Soziologie darum eine Leitwissenschaft der Pflege. Interaktionistische und systembetrachtende<br />
Soziologie auf der einen und kommunikationsreflektierende und umwettbeachtende<br />
pflegerische Postulate auf der anderen Seite werden miteinander in Beziehung<br />
gebracht. Organisations-, berufs- und kultursoziologische Erkenntnisse, Pflegeinstitutionsanalyse<br />
sowie Professionalisierung und Transkulturalität der Pflege sind weitere Berührungspunkte<br />
zwischen Soziologie und Pflege." (Autorenreferat)<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
[142-L] Ahrens, Dieter:<br />
Gesundheitsökonomie und Gesundheitsförderung: Eigenverantwortung für Gesundheit?, in:<br />
Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher<br />
Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 4, S. 213-222 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland stehen vor tief greifenden Veränderungen,<br />
dies vorwiegend aufgrund der demografischen Entwicklung. Als Lösungsweg für die Finanzprobleme<br />
wird zunehmend auf ein Mehr an Eigenverantwortung der Bürgerinnen und<br />
Bürger verwiesen. Für die Krankenversicherung soll die Tauglichkeit dieses gesundheitspolitischen<br />
Konzepts überprüft werden. Ausgangspunkt der gesundheitswissenschaftlichen Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Eigenverantwortung ist die Beschreibung des Problemgegenstands,<br />
somit der Gesundheit von Bevölkerungen und der für die Gesunderhaltung bzw.<br />
Erkrankung wesentlichen Determinanten. Im Anschluss folgt eine theoretische gesundheitsökonomische<br />
Diskussion der Frage, ob Versicherte und Patienten geeignete Marktpartner<br />
sind, um die ihnen übertragene Selbstverantwortung zielführend zu übernehmen. Eine Darstellung<br />
der empirischen Befunde der Auswirkungen von Selbstbeteiligungen bzw. Zuzahlungen<br />
stellt das Konzept 'Eigenverantwortung' infrage und leitet zu einer abschließenden<br />
Diskussion der individuellen versus sozialen Verantwortung für Gesundheit und Krankheit<br />
über." (Autorenreferat)<br />
[143-L] Alpers, K.; Stark, K.; Hellenbrand, W.; Ammon, A.:<br />
Zoonotische Infektionen beim Menschen: Übersicht über die epidemiologische Situation in<br />
Deutschland, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 47/2004,<br />
H. 7, S. 622-632<br />
INHALT: "Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die auf natürlichem Weg vom Tier (Vertebraten)<br />
auf den Menschen übertragen werden können. Die Bedeutung der Zoonosen liegt in der<br />
Häufigkeit der Erkrankungsfälle, der hohen Letalität einzelner Zoonosen und der Möglichkeit<br />
von bisher auf das Tierreservoir beschränkten Erregern, die Artengrenze zum Menschen zu<br />
überwinden. Veränderte Bedingungen der Lebensmittelproduktion (inklusive Massentierhaltung)<br />
und der Ernährung sowie demographische, klimatische und ökologische Faktoren fördern<br />
die Verbreitung von Zoonoseerregern." (Autorenreferat)
116 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
[144-L] Bolte, Gabriele; Elvers, Horst-Dietrich; Schaaf, Beate; Berg, Andrea von; Borte, Michael;<br />
Heinrich, Joachim:<br />
Soziale Ungleichheit bei der Belastung mit verkehrsabhängigen Luftschadstoffen: Ergebnisse<br />
der Kinderkohortenstudie LISA, in: Gabriele Bolte, Andreas Mielck (Hrsg.): Umweltgerechtigkeit<br />
: die soziale Verteilung von Umweltbelastungen, Weinheim: Juventa Verl., 2004, S. 175-<br />
198, ISBN: 3-7799-1141-8 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5668)<br />
INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit die Belastung von Kindern in Deutschland<br />
mit verkehrsabhängigen Luftschadstoffen sozial ungleich verteilt ist. Die Analysen basieren<br />
auf Daten einer Säuglingskohortenstudie, die in vier Regionen in Deutschland durchgeführt<br />
wurde. Von Interesse sind hierbei auch der Vergleich von großstädtischen mit kleinstädtischen<br />
Studienregionen und mögliche kurzfristige Veränderungen der sozialen Verteilung von<br />
Luftschadstoffbelastungen über einen Zeitraum von zwei Jahren. Da für Kleinkinder Innenraumexpositionen<br />
eine große Rolle spielen, wurde zudem die Belastung mit ausgewählten Innenraumluftschadstoffen<br />
untersucht. Die Daten zeigen, dass ein Sozialgradient insbesondere<br />
bei der verkehrsabhängigen Luftschadstoffbelastung im Sinne einer zunehmenden Exposition<br />
mit abnehmendem elterlichem Bildungsindex besteht. Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede<br />
in den beiden untersuchten großstädtischen Studienregionen. Diese sozial ungleich<br />
verteilte Belastung durch Kraftfahrzeugverkehr ist aus gesundheitspolitischer Perspektive<br />
nicht nur in Bezug auf die gesundheitlichen Konsequenzen der Luftschadstoffexposition<br />
selbst zu bewerten, sondern auch in Bezug auf Morbidität und Mortalität durch Verkehrsunfälle<br />
und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Kindern. (ICA2)<br />
[145-F] Bös, Klaus, Prof.Dr.; Worth, Annette, Dr.; Lanners, Michel (Bearbeitung):<br />
Studie zur Gesundheit, körperlichen Leistungsfähigkeit und körperlich-sportlichen Aktivität<br />
von Kindern und Jugendlichen in Luxemburg<br />
INHALT: Ermittlung der aktuellen körperlichen Leistungsfähigkeit und körperlich-sportlichen<br />
Aktivität sowie Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Luxemburg; Vergleich der<br />
Messwerte mit Normdaten; Erstellung neuer Normierungstabellen; Beurteilung von Entwicklungsverläufen;<br />
Beurteilung differenzieller Entwicklungsunterschiede; Vergleich der Daten<br />
mit anderen Gesundheitsstudien; Entwicklung von Konzepten zur Förderung der motorischen<br />
Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in Schule und Freizeit; Sammeln von Argumenten<br />
für eine Aufwertung des gesellschaftlichen und schulischen Stellenwerts der Bewegung<br />
und des Sports; Entwicklung von Argumenten für die Diskussion einer Jugendsportpolitik;<br />
Identifikation vorhandener Gesundheitsrisiken bei Kindern und Jugendlichen. GEOGRA-<br />
PHISCHER RAUM: Luxemburg<br />
METHODE: Sozialwissenschaftliche Modelle der Gesundheit; Projekt in Kooperation mit Service<br />
de Coordination de la Recherche et de l'Innovation Pédagogiques et Technologiques<br />
(SCRIPT), Ministère de l'Education nationale, de la Formation prfessionnelle et des Sports,<br />
Luxemburg. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte<br />
Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich; motorische und medizinische<br />
Tests (Stichprobe: 1.200). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Luxemburg,<br />
Min. de l'Education nat., Formation prof. et Sports FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />
Sport und Sportwissenschaft (76128 Karlsruhe)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 117<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
KONTAKT: Worth, Annette (Dr. Tel. 0721-608-8513 od. -6676, e-mail: worth@sport.uka.de)<br />
[146-L] Brucker, U.; Hutzler, D.; Hasseler, M.:<br />
Prävention vor Pflege - Prävention durch Pflege: präventive Aufgaben der Pflege, in: Das<br />
Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher<br />
Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 5, S. 311-318 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Hintergrund: Die Erhaltung der Selbstständigkeit ist ein die Lebensqualität bestimmendes<br />
Ziel im Alter. Die Sicherung dieses Zustands hilft Aufgaben im Gesundheitssystem<br />
zu vermeiden. Doch im Diskurs um die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems<br />
spielen sowohl in der Reformdiskussion um das SGB V wie in der um das<br />
SGB XI Aspekte der Prävention im (hohen) Alter eine nachgeordnete Rolle. Pflege vermeidende<br />
oder Pflege verzögernde und abmildernde Strategien sind in anderen Ländern erfolgreich<br />
mit Pflegepräventionsmaßnahmen verknüpft. Die Vorschläge zur Weiterentwicklung<br />
der Pflegeversicherung klammern diese Fragestellung weit gehend aus. Fragestellung: Unter<br />
welchen Voraussetzungen können auch in Deutschland pflegepräventive Maßnahmen etabliert<br />
werden und was sollten solche Programme Sinnvollerweise beinhalten? Welche professionellen<br />
Aufgaben kann in Zukunft Pflege in diesem Sektor des künftigen deutschen Gesundheitssystems<br />
übernehmen? Methode: Literaturrecherche im Internet und Literaturbanken<br />
sowie Auswertung der aktuellen Kommissionsvorschläge zum Thema. Analyse und Auswertung<br />
der so gefundenen Pflegepräventionsansätze im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit auf<br />
die deutsche Pflegestruktur. Ergebnis: Vor Einführung der Pflegeversicherung gab es in<br />
Deutschland Ansätze der Pflegeprävention, die mittlerweile vielfach dem Sparzwang der<br />
Kommunen geopfert wurden. In Ländern wie Australien, England und einigen skandinavischen<br />
Ländern sind Maßnahmen der Pflegeprävention als Regelleistungen etabliert. Schlussfolgerung:<br />
Konzepte zur Pflegeprävention für alte und hochaltrige Menschen gibt es nicht nur<br />
in verschiedenen Ländern, sie werden dort auch erfolgreich angewandt. Für die Gestaltung<br />
von entsprechenden Maßnahmen in Deutschland können nicht nur die Erfahrungen aus dem<br />
Ausland genutzt werden; sie sollten verknüpft werden mit den deutschen Erfahrungen zum<br />
Thema aus der Zeit vor Einführung der Pflegeversicherung." (Autorenreferat)<br />
[147-F] Cloetta, Bernhard; Bisegger, Corinna; Farley, Claudia; Laupper, Ellen; Fitz, Beatrice<br />
(Bearbeitung); Abel, Thomas (Leitung):<br />
KIDSCREEN: Screening for and promotion of health related quality of life in children and<br />
adolescents - a European public health perspective<br />
INHALT: (Zwischen)ergebnisse: Es bestehen nun drei Versionen des Kidscreen-Fragebogens zur<br />
Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen, die eingesetzt<br />
werden können: Die Forschungsversion operationalisiert das Konstrukt differenziert<br />
für zehn Aspekte mittels 52 Items, die mittlere Version erfasst fünf Aspekte der HRQOL (27<br />
Items), die Kurzversion (10 Items) misst die allgemeine gesundheitsbezogene Lebensqualität.<br />
Analoge Versionen bestehen für Fremdeinschätzungen durch die Eltern. Manuale für BenutzerInnen<br />
sind in Vorbereitung. Weitere Informationen beim Projektteam. GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Schweiz, Deutschland, Spanien, Österreich, Ungarn, Polen, Tschechien, Holland,<br />
Schweden, Schottland, Irland, u.a.
118 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
METHODE: Forschungsansatz: Bisher gab es verschiedene Versuche, gesundheitsbezogene<br />
Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen zu erheben, ein international anerkannter standardisierter<br />
Fragebogen für die Surveyforschung bestand jedoch nicht. Das europäische Forschungsprojekt<br />
"KIDSCREEN" hatte zum Ziel, diese Lücke zu schliessen. Der neu entwickelte<br />
Fragebogen erfasst die gesundheitsbezogene Lebensqualität von gesunden Kinder und<br />
Jugendlichen zwischen 8 und 18 Jahren. Allgemeines Vorgehen zur Erarbeitung des Fragebogens:<br />
1. Literatursuche: Ermittlung des State of the Art in diesem Bereich 2. Fokusgruppen<br />
(Befragung von Gruppen von Kindern bzw. Jugendlichen und deren Eltern): Ermittlung geeigneter<br />
Items und relevanter Dimensionen des Konstruktes 3. Fragebogenentwicklung: Erarbeitung<br />
eines englischsprachigen Prototypen 4. Übersetzung bzw. im hier behandelten Projektteil<br />
Anpassung der deutschen Übersetzung an die deutschschweizerische Sprachverwendung<br />
5. Pilotstudie: Überprüfung des deutschsprachigen Prototypen 6. Stichprobe ziehen: Besondere<br />
Beachtung der Repräsentativität der Stichprobe für die Eichung des Instrumentes 7.<br />
Repräsentative Befragung: Telefonische Kontaktaufnahme und schriftliche Befragung von<br />
1800 Kindern und Jugendlichen und deren Eltern 8. Auswertung: Analyse der Dimensionen<br />
und Kennwerte des neuen Instrumentes 9. Planung der Implementation 10. Implementation:<br />
Überprüfung des Instrumentes in der praktischen Anwendung. 11. Schlussauswertungen und<br />
Gewährleistung der Verfügbarkeit des Instrumentes inkl. Manual. Weiter relevante Präzisierungen:<br />
Partner-Projekt ist DISABKIDS, es bestehen einige Schnittstellen zwischen den Projekten.<br />
DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Gruppendiskussion; Standardisierte<br />
Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: Pilotstudie<br />
pro Study Centre 300 Fälle geplant, in der Schweiz 491 realisiert, Survey pro Study Centre<br />
1800 Fälle geplant, in der Schweiz 1746 realisiert; Kind/ Jugendliche mit einem Elternteil,<br />
Grundgesamtheit Survey Schweiz: alle 8 bis 18 jährigen Kinder und Jugendliche wohnhaft in<br />
der Deutschschweiz und ihre Eltern; Auswahlverfahren: Anfallstichprobe -Pilotstudie-, Zufall<br />
-Survey-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; CATI.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ravens-Sieberer, U.; European KIDSCREEN Group et al.: Quality<br />
of life in children and adolescents: a European public health perspective. in: Sozial- und<br />
Präventivmedizin, 2001, 46, pp. 294-302.+++Herdman, M.; Rajmil, L.; Ravens-Sieberer, U.;<br />
Bullinger, M.; Power, M.; Alonso, J.; European Kidscreen and Disabkids groups: Expert consensus<br />
in the development of a European health-related quality of life measure for children<br />
and adolescents: a Delphi study. in: Acta Pediatrica, 91, 12, pp. 1385-1390.+++Rajmil, L.;<br />
Herdman, M.; Fernandez de Sanmamed, M.J.; Detmar, S.; Bruil, J.; Ravens-Sieberer, U.;<br />
Bullinger, M.; Simeoni, M.-C.; Auquier, P.; European Kidscreen group: Generic healthrelated<br />
quality of life instruments in children and adolescents: a qualitative analysis of content.<br />
in: Journal of Adolescent Health, 34, 37-45. ARBEITSPAPIERE: Laupper, Ellen; Bisegger,<br />
Corinna: Kidscreen Pilotstudie: Rückmeldung für die teilnehmenden Schulen. Bern: Abteilung<br />
für Gesundheitsforschung des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-02 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Bundesamt<br />
für Bildung und Wissenschaft -BBW- FINANZIERER: Auftraggeber; EU-Programm<br />
INSTITUTION: Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin<br />
Abt. Gesundheitsforschung (Niesenweg 6, 3012 Bern, Schweiz)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 119<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
[148-L] Dippelhofer-Stiem, Barbara; Köhler, Georg; Kley, Gerry (Verf.v.Geleitworten,u.ä.):<br />
Gesundheitsberichterstattung des Landes Sachsen-Anhalt: vierter Gesundheitsbericht ;<br />
sozialstatistische Daten, Informationen und Hinweise, Magdeburg 2003, 189 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.sachsen-anhalt.de/pdf/pdf8227.pdf)<br />
INHALT: "Der Gesundheitsbericht des Landes Sachsen-Anhalt versteht sich als Beitrag zur Sozialberichterstattung<br />
und verfolgt das Ziel, die Kontinuität zu den vorgängigen Berichten zu<br />
wahren und zugleich einige neue Wege zu gehen. An der Schnittstelle von Wissenschaft und<br />
Politik will er, dem Surveillance-Gedanken folgend, die verfügbaren Daten nicht nur darstellen,<br />
sondern sie interpretierend in die gesellschaftlichen Zusammenhänge einbetten, erste<br />
Empfehlungen ableiten. Hierbei gilt das besondere Augenmerk - soweit Informationen vorhanden<br />
sind - den regionalen Disparitären. Die Gliederung und das Indikatorenraster der letzten<br />
Publikation werden aufgenommen, freilich in gekürzter und gestraffter Form. Die Indikatoren<br />
werden schwerpunktmäßig erörtert, es wird nicht auf alle denkbaren eingegangen. Um<br />
dennoch einen Abgleich zu früheren Jahren und - in aller Gröbe zu den Indikatoren des Bundes<br />
(StBA 2000) - herzustellen, ist im Anhang ein entsprechendes Tableau aufgeführt. Im<br />
einzelnen umfasst der Bericht acht Kapitel, von dem jedes in ein Resümee mündet. Das der<br />
Einleitung folgende Kapitel 2 porträtiert die Bevölkerung Sachsen-Anhalts im Hinblick auf<br />
die demografischen und sozialen Strukturen, die Bildungs- und Erwerbsbeteiligung, die Situation<br />
von Haushalten und Familien. Ein Blick auf die bisherigen Entwicklungen und die<br />
Prognosen der Bevölkerungszahlen schließt sich an. Kapitel 3 thematisiert Morbidität und<br />
Mortalität im Land Sachsen-Anhalt anhand ausgewählter Schwerpunkte. Eingebettet darin erfolgen<br />
Ausführungen zu den Gesundheitszielen des Landes: Kreislauferkrankungen, Neubildungen,<br />
Zahnerkrankungen sowie Säuglingssterblichkeit. Im Anschluss daran beschäftigt sich<br />
das Kapitel 4 mit dem Themenkomplex Prävention und Früherkennung. Beleuchtet werden<br />
Schwangerschaft und Kindheit sowie spezifische Möglichkeiten zur Eindämmung von<br />
Krankheiten. Abgerundet wird der Themenbereich mit Überlegungen zu individuellen, organisatorischen<br />
und gesellschaftlichen Möglichkeiten der Salutogenese. Kapitel 5 wendet sich<br />
den Gefahren und Risiken für die Gesundheit zu. Neben individuellen Verhaltensaspekten<br />
werden strukturelle Gefahrenpotenziale aufgezeigt, welche Einfluss auf Gesundheit und<br />
Krankheit nehmen. Das sechste Kapitel wendet sich den äußeren Bedingungen des Gesundheitswesens<br />
zu. Es gibt Einblick in die Versorgungsstrukturen, in die Zahl der Krankenhäuser,<br />
der Ärzte und Ärztinnen, in die Ausstattung. Vorgestellt werden die Angebote des ambulanten<br />
und stationären Bereichs und der sonstigen Einrichtungen. Ein Blick auf die nichtakademischen<br />
Beschäftigten im Gesundheitssektor, es sind fast ausschließlich Frauen, runden<br />
die Ausführungen ab. Kapitel 7 befasst sich mit den Ausgaben und Kosten der Gesundheitseinrichtungen<br />
und dem Beitrag, den die Krankenversicherten leisten." (Textauszug)<br />
[149-L] Dürr, Wolfgang; Griebler, Robert:<br />
Partizipative Strukturen in der Schule, soziale Ungleichheit und die Gesundheit der Schüler/innen.<br />
Ergebnisse der österreichischen HBSC-Studie, in: Monika Jungbauer-Gans, Peter<br />
Kriwy (Hrsg.): Soziale Benachteiligung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, Wiesbaden:<br />
VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 97-120, ISBN: 3-531-14261-5 (Standort: UB Trier(385)-<br />
KM-ln41861)<br />
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Konzept von Empowerment als Forderung, die Zugänge<br />
zu Macht und Ressourcen in allen gesellschaftlichen Bereichen neu zu gestalten, und
120 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
zwar im Zusammenhang mit einer Verbesserung der konkreten sozialen Lebenslagen zur Gesundheitsförderung<br />
von Jugendlichen. Empirische Grundlage der Ausführungen ist die internationale<br />
WHO-Studie "Health Behaviour in School-Aged Children" (HBSC). Ausgangspunkt<br />
der Überlegungen ist ein Modell, das die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen als<br />
das Ergebnis von Prozessen begreift, die auf drei verschiedenen Ebenen stattfinden (Makroebene:<br />
soziale Schicht, Schultyp; Mesoebene: Familie, Peer-Gruppen, Schule; Individuum:<br />
subjektive Gesundheit, Kohärenzsinn, Selbstwirksamkeit). Dieses Modell geht davon aus,<br />
dass positive Coping-Erfahrungen und Selbstvertrauen ungünstige Einflüsse im Leben der<br />
Jugendlichen abwehren oder bearbeiten können. Die Untersuchung bestätigt, dass Schule und<br />
Lehrpersonen bzw. deren Unterstützung einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit der<br />
Jugendlichen haben, und zwar unabhängig vom sozioökonomischen Status der Familie und<br />
davon, welche positiven und negativen Erfahrungen sie in der Peergruppe oder Familie machen,<br />
und auch davon, welche günstigen oder ungünstigen Persönlichkeitsmerkmale sie im<br />
Sinne des Kohärenzsinnes und der Selbstwirksamkeit aufweisen. (ICH)<br />
[150-L] Elmadfa, Ibrahim; Weichselbaum, Elisabeth:<br />
On the nutrition and health situation in the European Union, in: Journal of public health :<br />
Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 13/2005, No. 2, S. 62-68 (URL:<br />
http://www.springerlink.com/app/home/contribution.asp?wasp=5c40692ab4e6440687a7813c9f63<br />
b979&referrer=parent&backto=issue,4,11;journal,2,10;browsepublicationsresults,1443,2441;)<br />
INHALT: "The nutrition and health situation in different countries of the European Union was<br />
first documented in 2004 in the European Nutrition and Health Report. Fourteen European<br />
countries participated in this project-13 member states of the European Union and Norway.<br />
The trends in food supply in the participating countries and the EU were calculated on the basis<br />
of food balance sheets of the FAO/UN (Food and Agriculture Organization of the United<br />
Nations). An increasing trend could be observed for most food groups. Only the average supply<br />
of potatoes, cereals and wine decreased in the EU average during the observation period<br />
of 1961-2001. The availability of the relevant food groups at the household level was derived<br />
from data of the DAFNE (Data Food Networking) databank. Differences in consumption habits<br />
between households of different countries and regions and between households with<br />
household heads of different educational level are presented. Apart from food supply and<br />
availability, the intake of energy and nutrients was assessed based on national surveys at the<br />
individual level. In general, the proportion of fat and especially of saturated fatty acids in total<br />
energy was too high, whereas the intake of complex carbohydrates was too low. Critical nutrients<br />
among the different age groups of the participating countries were in particular vitamin<br />
D, folic acid, calcium, iodine, and iron (in women only), but also potassium and magnesium<br />
were critical in some countries. The sodium intake was on average too high among all age<br />
groups of the participating countries. A major health problem in European countries was the<br />
high prevalence of overweight and obesity, which had already been observed in the younger<br />
age groups. Further, the average blood cholesterol levels were in general too high in European<br />
adults. In all participating countries the leading causes of mortality were cardiovascular<br />
diseases, followed by malignant neoplasms." (author's abstract)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 121<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
[151-L] Elvers, Horst-Dietrich; Bolte, Gabriele; Borte, Michael; Diez, Ulrike; Kabisch, Sigrun;<br />
Wichmann, H.-Erich; Herbarth, Olf:<br />
Einflüsse der sozialen Lage auf die Wohnumwelt von Neugeborenen: Ergebnisse einer epidemiologischen<br />
Studie zu Renovierungsaktivitäten im Innenraum, in: Gabriele Bolte, Andreas<br />
Mielck (Hrsg.): Umweltgerechtigkeit : die soziale Verteilung von Umweltbelastungen, Weinheim:<br />
Juventa Verl., 2004, S. 117-138, ISBN: 3-7799-1141-8 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5668)<br />
INHALT: Gesundheit und Krankheit weisen einen engen Zusammenhang mit der Zugehörigkeit<br />
zu sozialen Schichten auf. So lässt sich z. B. zeigen, dass die Luftverschmutzung im Wohngebiet<br />
- ebenso wie die Belastung der Innenraumluft - in Abhängigkeit vom sozialen Status<br />
variiert. Ein wesentlicher Mangel epidemiologischer Studien liegt aber darin, dass die sozialen<br />
Einflussfaktoren lediglich über die Sozialschichtzugehörigkeit erfasst werden, vor allem<br />
über die Schul- bzw. Berufsausbildung der erwachsenen Personen. In der Soziologie werden<br />
jedoch seit längerem Konzepte der sozialen Ungleichheit diskutiert, die über vertikale Differenzierungen<br />
anhand von Bildung und/oder Einkommen hinausgehen und stärker an den Lebensbedingungen<br />
der Menschen orientiert sind. Der vorliegende Beitrag demonstriert, wie eine<br />
über die soziale Schicht hinausgehende soziologische Perspektive in einer epidemiologischen<br />
Studie angewendet und mit der Identifikation von Risikofaktoren für umweltbeeinflusste<br />
Erkrankungen verbunden werden kann. Dabei steht insgesamt das Ziel im Vordergrund,<br />
weitere Einblicke in das Gefüge von sozialen Faktoren, Umwelteinflüssen und Gesundheitsrisiken<br />
zu erhalten. Die Ergebnisse der empirischen Studie zeigen, dass bei mehr als zwei Dritteln<br />
der Befragten die schwangere Mutter bzw. das neugeborene Kind einem erhöhten Risiko<br />
einer renovierungsbedingten Luftschadstoffexposition in der Wohnung ausgesetzt ist. Im<br />
Hinblick auf die möglichen gesundheitlichen Folgen einer intensiven Renovierung in der<br />
Schwangerschaft, der häufig ein Umzug der Familie vorausgeht, besteht daher ein erhöhter<br />
Aufklärungsbedarf. Für die Gesundheit des Kindes gilt in diesem Zusammenhang: "Weniger<br />
ist mehr". (ICA2)<br />
[152-L] Freidl, Claudia:<br />
Wellnessboom: Erholung - oder zu viel des Guten?, Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Müller 2004,<br />
113 S., ISBN: 3-936755-94-9 (Standort: Bibl. Berufsakad. Mannheim(Mh35)-BDM-K5000.37)<br />
INHALT: Die Arbeit expliziert die These von der Multioptionsgesellschaft an Hand des Wellness-<br />
und Gesundheitsbereichs. Die in der Studie zusammengetragenen Hinweise belegen,<br />
wie sich die Optionen in diesem immer wichtiger werdenden Lebensbereich gesteigert haben:<br />
Auf der Güter- und Dienstleistungsebene von den unzähligen Drogerieprodukten über medizinische<br />
Kunstfertigkeiten bis zu den Wohltaten der Schönheitschirurgie, auf der Sinnebene<br />
von den ökologischen und meditativen Anwandlungen abendländischer Prägung bis zu fernöstlichen<br />
Lehren, Praktiken und Esoteriken. Der Konsument "bastelt" sich eine Welt, indem<br />
man manches zurechtdeutet, Unvereinbares verknüpft, je nach dem Maßstab der eigenen Befindlichkeit.<br />
Insbesondere im Wellness- und Gesundheitsbereich werden immer mehr "Events"<br />
geschaffen, die einander zu überbieten trachten. Die originäre Zielsetzung, ein Optimum<br />
an Gesundheit, Vitalität und Fitness zu erlangen, bleibt dabei häufig auf der Strecke.<br />
Was bleibt ist zunehmende Orientierungslosigkeit in einem mittlerweile unüberschaubaren<br />
Markt. Vor dem Hintergrund der so genannten Multioptionsgesellschaft deckt die Autorin<br />
insgesamt anhand zahlreicher Beispiele die Probleme und Gefahren des boomenden Trends<br />
zu mehr Erholung, Schönheit und Selbstfindung auf. (ICA2)
122 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
[153-F] Galati-Petrecca, Marilina; Lieberherr, Renaud; Neuhaus, Manfred (Bearbeitung); Calmonte,<br />
Roland (Leitung):<br />
Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002<br />
INHALT: Mit der Verordnung vom 19. Oktober 1991 beauftragt der Bundesrat das BFS mit der<br />
Durchführung einer periodischen Gesundheitsbefragung. Im Rahmen des neuen Bundesstatistikgesetzes<br />
vom 9. Oktober 1992 wurde die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) in<br />
die Verordnung vom 30. Juni 1993 über die Durchführung von statistischen Erhebungen des<br />
Bundes integriert. Empfehlungen für Gesundheitsindikatoren im Rahmen des WHO-Europa-<br />
Projekts "Gesundheit für alle - 21 Ziele für das 21. Jahrhundert" (WHO-Regionalbüro Europa,<br />
1998) die über die traditionellen Morbiditäts- und Mortalitätsstatistiken hinausgehen werden<br />
berücksichtigt. Ziel der SGB: Informationen über den Gesundheitszustand und dessen<br />
Bestimmungsfaktoren, über die Folgen von Krankheit, über die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens<br />
und die Versicherungsverhältnisse der Schweizer Wohnbevölkerung. Beobachtung<br />
von zeitlichen Veränderungen in diesen Bereichen. Grundlagen für eine Evaluation<br />
von gesundheitspolitischen Maßnahmen. Schaffung einer gesamtschweizerischen, international<br />
kompatiblen Datengrundlage. Thematisch ist die SGB in ein Hauptmodul von Kernfragen<br />
und verschiedene variable Module aufgeteilt. Hauptmodul: Soziodemografie, Gesundheitszustand,<br />
Behinderungen, Inanspruchnahme von Dienstleistungen. Weitere Themenbereiche: gesundheitsrelevante<br />
Lebensgewohnheiten und Einstellungen, soziale Integration, Umweltbelastungen,<br />
soziale Sicherheit, Unfälle, Prävention, Inanspruchnahme bestimmter (alternativ)medizinischer<br />
Leistungen, Betagte, Jugendliche, Lebensbedingungen, Gesundheitsförderung,<br />
Präventivmedizin, Zahngesundheit. 1992/93 fand die SGB zum ersten Mal statt. 2002<br />
wurde sie, in einer Periodizität von 5 Jahren, zum dritten Mal durchgeführt. Für 1997 und<br />
2002 wurde das Befragungsinstrument (teilweise) überarbeitet. Der sozialpsychologische (salutogenetischen)<br />
Ansatz soll gegenüber dem medizinischen (pathogenetischen) explizit aufgewertet<br />
werden und mehr Raum einnehmen. Welche persönlichen (individuellen) Gesundheitsressourcen<br />
stehen den Einwohnern bzw. den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zur<br />
Verfügung? Welches sind die Risikogruppen? Welche sozioökonomischen (strukturellen) Gesundheitsressourcen<br />
und Lebensbedingungen müssen bereitgestellt werden, damit gesundheitsbewusstes<br />
Verhalten möglich ist? (Zwischen)ergebnisse: Im Jahre 2002 beurteilt die<br />
Mehrheit (86%) der Schweizer Wohnbevölkerung ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder<br />
gut. Etwa die Hälfte fühlt sich psychisch ausgeglichen. Körperliche Beschwerden wie Rücken-<br />
und Kopfschmerzen, Schwäche, Schlaflosigkeit u.ä. sind recht verbreitet, häufiger bei<br />
Frauen als bei Männern. Innerhalb der letzten 12 Monate vor der Befragung haben 77% einen<br />
Arzt aufgesucht, 90% beziehen gesundheitliche Überlegungen in ihre Lebensgestaltung mit<br />
ein, über zwei Drittel achten auf ihre Ernährung und über ein Drittel betätigt sich mehrmals<br />
pro Woche sportlich. 30% rauchen, 16% trinken täglich Alkohol (Männer je häufiger als<br />
Frauen), ca. 3% nehmen täglich Medikamente mit Suchtpotential (Schlaf-, Schmerz-, Beruhigungsmittel)<br />
zu sich. Etwa 27% der 15-39jährigen verfügt über Erfahrungen mit illegalen<br />
Drogen (Life time prevalence). Lebensgewohnheiten, Alter, Geschlecht, aber auch (sprach-)regionale<br />
und sozioökonomische Variablen haben den größten Einfluss auf die Gesundheit.<br />
ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: Standardisierte Befragung, telefonisch (19.501 Personen); standardisierte Befragung,<br />
face to face (205); standardisierte Befragung, schriftlich (16.141). Erhebungseinheiten:<br />
Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten; Auswahlverfahren: geschichtete<br />
Zufallsstichprobe (Region/ Kanton); Anzahl Untersuchungseinheiten: 19.706 Personen<br />
(realisiert) von 30.800 gültigen Adressen (aus Swisscom-Register). Weiter relevante Präzisie-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 123<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
rungen: Wiederholung alle 5 Jahre, Datenerhebung erfolgt aufgeteilt in 4 saisonalen Wellen,<br />
Personen über 75 Jahre wurden auf Wunsch persönlich zuhause interviewt; telefonischer Fragebogen<br />
2002 mit ca. 550 Fragen, schriftlicher Fragebogen 2002 mit ca. 120 Fragen. Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt (repräsentativ auf Niveau Großregion und Kantone, mit erhöhter<br />
Stichprobe) DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte<br />
Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich. Durchführung der Feldarbeit:<br />
Befragungsinstitut IHA-GfK (Hergiswil).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Schweizerische Gesundheitsbefragung<br />
2002: erste Ergebnisse. Neuchâtel 2003.+++Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Schweizerische<br />
Gesundheitsbefragung 2002. Standardtabellen Niveau Schweiz. Neuchâtel 2004.+++<br />
Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002. Standardtabellen<br />
Kantone. Neuchâtel 2004.+++Bundesamt für Statistik/ Office fédéral de la statistique:<br />
Statistisches Jahrbuch der Schweiz 2004/ Annuaire statistique de la Suisse 2004. Zürich:<br />
Verl. Neue Zürcher Zeitung 2004.+++Office fédéral de la statistique (éd.): Enquête suisse sur<br />
la santé 2002: premiers résultats. Neuchâtel 2003.+++Office fédéral de la statistique (éd.):<br />
Enquête suisse sur la santé 2002: tableaux standards niveau Suisse. Neuchâtel 2004. +++ Office<br />
fédéral de la statistique (éd.): Enquête suisse sur la santé 2002: tableaux standards niveau<br />
cantons. Neuchâtel 2004.+++S.a. http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/gesundheit/uebersicht/blank/publikationen.html<br />
.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution<br />
INSTITUTION: Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Bundesamt für Statistik -BfS-<br />
Sektion Gesundheit (Escape de l'Europe 10, 2010 Neuchâtel, Schweiz)<br />
KONTAKT: Galati-Petrecca, Marilina (e-mail: marilina.galati@bfs.admin.ch)<br />
[154-F] Gassner, Markus, Dr.med. (Leitung):<br />
Kontinuierliche umweltmedizinische Messungen bei Schulkindern<br />
INHALT: Aeroallergene: Seit 1983 werden alle Schulkinder der Gemeinde Grabs (Kanton St.<br />
Gallen) kontinuierlich und systematisch hinsichtlich allergischer Erkrankungen befragt sowie<br />
serologisch untersucht. Es betrifft dies standardisierte Fragebögen, welche in der Zwischenzeit<br />
auch bez. internationale Normen (z.B. ISAAC) adaptiert wurden. Seren von 50-90% aller<br />
Schüler dieser Gemeinde sind für zusätzliche Untersuchungen asserviert (weltweit längste,<br />
kontinuierliche seroepidemiologische Untersuchung bei Schulkindern!). Die Logistik dieser<br />
Schüleruntersuchungen wird laufend auf aktuelle Fragen adaptiert, z.B. hat die Sensibilisierung<br />
auf Latex, Eschenpollen, im Jahr 2004 z.B. auf Artemisiapollen zugenommen? Welche<br />
soziologischen Gegebenheiten beeinflussen bei uns die Infektionsrate von Helicobacter pylori?<br />
Weshalb ist die Seroprävalenz in der autochtonen Bevölkerung sehr tief? Analoges gilt<br />
auch für die Hepatitis B. Diese Erkrankungen sind bei Kinder von Migranten viel häufiger.<br />
Funktionieren unsere Impfungen? Welche Methoden eignen sich für eine entsprechende Kontrolle,<br />
z.B. Lymphozytenprovokationsteste, welche 1996 bei systematisch erfassten, serologischen<br />
Impfversagern überprüft wurde. Soziologische Gegebenheiten bei Allergien: Die Bauernkinder<br />
verhalten sich am ehesten wie unsere Vorfahren und bilden so ein Modell für immunologische<br />
Adaptationsmechanismen. Deshalb sind epidemiologische Untersuchungen,<br />
vorallem auf dem Lande wichtig, auch wenn diese schwieriger durchzuführen sind! Praktische<br />
Bedeutung: Impfungen sind nebst der Kochsalzjodierung die einfachste und wirksamste<br />
präventivmedizinische Massnahme, auch heute in unserer Bevölkerung. Merkwürdig, dass
124 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
nicht nur in Grabs die Impfakzeptanz negativ korreliert mit dem Ausbildungsstand der Mutter.<br />
Medizinisch unbestritten ist das entsprechende Risiko: schwere, z.T. tödlich verlaufende<br />
Masernfälle auch in der Schweiz. Der Schularztdienst ist die öffentlich-rechtliche Institution,<br />
welche eine lückenlose Erfassung aller Kinder in der Schweiz ermöglichen könnte. Zur Zeit<br />
bestehen multipelste, politische und soziologische Faktoren, welche die Arbeit des Schularztes<br />
erschweren. Deshalb sind koordinierte Untersuchungen im Schularztdienst nicht nur von<br />
epidemiologisch-medizinischem Interesse. Impfungen sind nicht nur zur individuelle Prophylaxe<br />
unserer Kinder wichtig, sondern auch zur Verhütung von Epidemien. Kenntnisse über<br />
Allergien sind wichtig bei der Prophylaxe von Berufskrankheiten, usw. (Zwischen)-ergebnisse:<br />
Die Prävalenz (Häufigkeit) allergischer Beschwerden und objektivierbarer Sensibilisierungen<br />
hatte bis 1993 zugenommen. In der Periode 1994-2001 blieb sie konstant und scheint<br />
nun seither wieder zuzunehmen. Dies lässt sich gut dokumentieren, z.B. mit der Häufigkeit<br />
von Heuschnupfen-Beschwerden und Sensibilisierungen auf Gras- und Birkenpollen, Katzenepitheliche<br />
und Hausstaubmilben. Seit über 100 Jahren ist bekannt, dass Bauernkinder selten<br />
an Allergien auf häufige Aeroallergene leiden. Die Untersuchungen in Grabs belegen bei den<br />
Schulkindern ein entsprechendes, quantitatives Phenomen hinsichtlich Exposition (Vergleiche<br />
der Kinder von Bauern, mit jenen von Eltern mit Nebenerwerbsaktivitäten in der Landwirtschaft<br />
und Kinder ohne jede praktische Beziehung zur Landwirtschaft). Gleichzeitig besteht<br />
ein quantitatives Phänomen auf die Sensibilisierung der Leitallergene. Die Bauernkinder<br />
sensibilisieren sich auf alle Leitallergene tendenziell tieftitriger als die Vergleichspopulation.<br />
Dieser quantitative Effekt belegt, dass hier nicht eine Toleranz, sondern eine Adaptation vorliegen<br />
muss. Haut: Sensibilisierungen auf epikutane Allergene hatten nicht zugenommen.<br />
Hauptallergen Nickel. Im Vergleich zu Patientenstatistiken zeigen die Schüler eine überdurchschnittlich<br />
häufige Sensibilisierung auf Quecksilberamidchlorid. Es konnte hingegen<br />
absolut keine Korrelation mit Amalgam festgestellt werden. S.a. http://www.sidos.ch/<br />
fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=5975 . ZEITRAUM: ab 1983 GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Gemeinde Grabs (Kanton St. Gallen) vernetzt mit SCARPOL (Schweiz)<br />
METHODE: Forschungsmethode: Seit 21 Jahren werden kontinuierlich, systematisch alle Schüler<br />
der Schulgemeinde Grabs befragt und serologisch getestet. Diese Untersuchungen sind<br />
vernetzt mit nationalen- und internationalen Projekten. Grundgesamtheit: Alle Schüler im 8.<br />
Schuljahr der Schulgemeinde Grabs seit 1983 (obligatorischer Schüleruntersuch). Es handelt<br />
sich damit um eine jahrzehntelange Vollerhebung, selektioniert nur nach Ort und Alter. Bisher<br />
wurden so von 1768 Schülern 1722 mit standardisiertem Fragebogen befragt und 1395 serologisch<br />
getestet. Die Untersuchungen 2004/5 sind aktuell laufend. Die Feldarbeit macht der<br />
Projektleiter zusammen mit seiner Frau in seiner Praxis, an Fragebogen und serologischen<br />
Untersuchungen sind alle Universitäten mit unterschiedlichsten Institutionen involviert (Ausnahme:<br />
Fibourg, EPUL, St. Gallen). Die Untersuchungen sind auch vernetzt mit unterschiedlichsten<br />
Expositionsmessungen (Luftschadstoffe, Pollen, Meteorologie, Viren). Jedes 1000.<br />
Schulkind der Schweiz besucht die Schule in Grabs. Die Untersuchungen sind realisiert,<br />
schriftlich koordiniert mit relevanten, immunologischen Daten. Das besondere Untersuchungsdesign<br />
beinhaltet eine seit 21 Jahren bestehende, kontinuierliche Untersuchung der<br />
gleichen Population, standardisiert, vernetzt mit anderen epidemiologischen Untersuchungen,<br />
gleichzeitig aber auch offen für neue Projekte, z.B. Prävalenz von Helicobacter pylori, Nahrungsmittelallergien.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schwarzer, S.; Reibel, S.; Lang, A.; Struck, M.; Finkel, B.; Gerike,<br />
E.; Tischer, A.; Gassner, M.; Glück, R.; Stück, B.; Cryz, S.: Safety and immunologenicity<br />
of two combined measles, mumps and rubella vaccines, influence of vaccine strains upon the<br />
characteristics of the immune response elicited followinq primary immunization and booste-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 125<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
ring. in: Vaccine, 16, 1998, pp. 298-304.+++Stohrer-Draxl, P.; Amstad, H.; Gassner, M.;<br />
Takken-Sahli, K.; Bourquin, C.; Braun-Fahrländer, Ch.: Masern, Mumps und Röteln: Durchimpfungsrate<br />
und Seroprävalenz bei 8.-Klässern in acht verschiedenen Orten der Schweiz,<br />
1995/96. in: Praxis, 88, 1999, S. 1069-1077.+++Braun-Fahrländer, Ch.; Gassner, Markus;<br />
Grize, L.; Neu, U.; Sennhauser, F.H.; Varonier, H.S.; Vuille, J.C.; Wüthrich, B.; the SCAR-<br />
POL-team: Prevalence of hayfever and allergic sensitization in farmer's children and their<br />
peers living in the same rural community. in: Clin Exp Allergy, 29, 1999, pp. 28-34.+++<br />
Gassner, Markus; Wüthrich, B.: Zur Prävalenz der Sensibilisierung auf Naturlatex bei Schulkindern.<br />
in: Allergo J, 1999, 8, S. 198-194.+++Gassner, M.: Hepatitis B: eine Krankheit zwischen<br />
Genetik, Impfung und Gesundheitspolitik. in: ARS Medici, 13, 1998, S. 791-794.<br />
+++Gassner, M.; Wüthrich, B.: Bauernkinder leiden selten an Heuschnupfen und Asthma. in:<br />
Dtsch. Med. Wschr., 2000, Nr. 125, S. 923-931.+++Gassner, M.: Allergien und Umwelt: Erkrankungen<br />
und Sensibilisierungen bei Schulkindern einer Landbevölkerung und ihre regionalen<br />
Umweltbedingungen. in: Allergologie, 1989, 12, S. 492-502.+++Gassner, M.; Spuhler,<br />
T.: Warum sterben Bauern häufiger an Lungenkrankheiten. in: Schweiz. Med. Wschr., 1995,<br />
Nr. 125, S. 667-675.+++Braun-Fahrländer, Ch.; Gassner, M.; Grize, L.; Takken-Sahli, K.;<br />
Neu, U.; Stricker, T.; Varonier, H.S.; Wüthrich, B.; Sennhauser, F.H.; SCARPOL-Team: No<br />
further increase in Asthma, hayfever and atopic sensitisation rates in Swiss adolescents. in:<br />
Eur Resp J, 23, 2004, pp. 407-413.+++Gassner, M.: Epidemiologie von Masern, Mumps und<br />
Röteln bei Schulkindern - Korrelation von Anamnese und Serologie. in: Therapeut. Umschau,<br />
43, 1986, S. 635-639.+++Roost, H-P; Gassner, M.; Grize, L.; Wüthrich, B.; Sennhauser, F.H.;<br />
Varonier, H.; Zimmermann, H.; Braun-Fahrländer, Ch.; SCARPOL-team: Influence of<br />
MMR-vaccinations and diseases on atopic sensitisation and allergiv symptoms in Swiss<br />
schoolchildren. in: Pediatr Allergy Immunol, 15, 2004, pp. 401-407. +++Heuberger, F.; Pantoflickova,<br />
D.; Gassner, M.; Oneta, C.; Grehn, M.; Blum, A.; Dorta, G.: Helicobacter pylori<br />
infection in Swiss adolescents: prevalence and risk factors. in: Eur J Gastroenterol Hepatol,<br />
15, 2003, pp. 179-183.+++Gassner, M.: Grippeviren in der Praxis. in: Ars medici, 2001, 9, S.<br />
450-454.+++Gassner, M.: Zur Geschichte des Schularztdienstes. in: Werdenberger Jahrbuch,<br />
Jg. 8, 1995. BuchsDruck u. Verl. Ed. HVV Werdenberg 1994, S. 187-192.+++Gassner, M.:<br />
Luft und Gesundheit - über Messungen von Luftschadstoffen sowie deren Krankheiten im<br />
Werdenberg. in: Werdenberger Jahrbuch, 2005 (im Druck).<br />
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1984-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />
FINANZIERER: Wissenschaftler; diverse kantonale und staatliche Beiträge<br />
INSTITUTION: Schularztdienst (Spitalstrasse 8, 9472 Grabs, Schweiz)<br />
[155-F] Gassner, Markus, Dr.med. (Leitung):<br />
Immunologische Epidemiologie und Schularztdienst<br />
INHALT: Das Immunsystem ist mindestens eines der wichtigsten Organe des Menschen in der<br />
Auseinandersetzung mit der Umwelt. Es ermöglicht, spezifisch seine Umwelt zu erkennen<br />
und darauf effizient (Immunität) oder überschiessend (Allergie) zu reagieren. Seit 1983 werden<br />
die Schulkinder von Grabs analog den NFP 26 Projekten SAPALDIA und SCARPOL befragt<br />
und getestet. Dies ermöglicht einen Langzeiteffekt zu erfassen. Die Ergebnisse sind im<br />
Projekt SIDOS-Nr. 5975 zusammengefasst (s. http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?<br />
htm.sel0=5975 ). ZEITRAUM: 1983-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Gemeinde Grabs<br />
(Kanton St. Gallen) vernetzt mit SCARPOL (Schweiz)
126 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
METHODE: Die Schüler der Landgemeinde Grabs werden seit 1983 kontinuierlich befragt und<br />
die adoleszenten Schüler serologisch kontinuierlich getestet (Allergien auf Aeroallergene,<br />
Nahrungsmittel, Immunität hinsichtlich Infektionskrankheiten, Effektivität der Impfungen),<br />
Epikutantestungen hinsichtlich Sensibilisierungen von Kontaktekzemen; Grundgesamtheit<br />
der Adoleszenten eines Dorfes während 21 Jahren<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Gassner-Bachmann, M. et al.: Zur Wirksamkeit der Masern-,<br />
Mumps- Rötelnimpfung. in: SGAI, 14.11.1996, St. Gallen.+++Gassner-Bachmann, M.:<br />
RAST-e richtig. in: Röhrliposcht, 15, 1996, S. 4-7; oder in: Ars Medici, 1997, 3, S. 149-152.<br />
+++Gassner-Bachmann, M. et al.: Bauernkinder und ihre Adaptation der Aeroallergene. in:<br />
Abstr. Pneumologie, 1997, I97, S. 213.+++Gassner-Bachmann, M.: Allergien und Umwelt:<br />
zur Prävalenz der Sensibilisierung auf Allergene. in: Allergo J., 1997, 6, S. 40 ff. +++ Varonier,<br />
H.S. et al.: Environnement et prévalence de l'allergie respiratoire chez les écoliers suisses:<br />
enseignements de l'étude SCARPOL. in: Méd. et Hyg., 55, 1977, pp. 394-452. +++<br />
Braun-Fahrländer, C.H. et al.: Lower risk of allergenic sensitization and hay fever in farmer's<br />
children in Switzerland. in: Eur. Respir. J., 9, 1996, suppl. 23, p. 377.+++Gassner, M.: Immunologisch-allergologische<br />
Reaktionen unter veränderten Umweltbedingungen. in:<br />
Schweiz. Rundschau med. (Praxis), S. 426-430.+++Gassner-Bachmann, M.: Häufigkeit epikutaner<br />
Sensibilisierungen bei Schulkinder. in: Contac Dermatitis.+++Gassner-Bachmann,<br />
M.: Zur Prävalenz der Latexsensibilisierung. in: Schweiz. med. Wschr., reg. 082/97. AR-<br />
BEITSPAPIERE: Schwarzer, S. et al.: Safety and immunologenicity of two combined measles,<br />
mumps and rubella vaccines, influence of vaccine strains upon the characteristics of the<br />
immune response elicited following primary immunization and boostering.<br />
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1993-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />
FINANZIERER: Wissenschaftler; kantonale und staatliche Beiträge<br />
INSTITUTION: Schularztdienst (Spitalstrasse 8, 9472 Grabs, Schweiz)<br />
[156-F] Glattacker, Manuela, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):<br />
Erhebung der Behandlungszufriedenheit von Kindern und Eltern und Katamnese-<br />
Erhebungen zur Messung der Langzeitergebnisse bei Adipositas im AOK Kinderkurheim<br />
Wyk auf Föhr<br />
INHALT: Das Projekt zur Messung der Behandlungszufriedenheit sowie der langfristigen Ergebnisqualität<br />
einer Kinderkur bei Adipositas, das in enger Abstimmung zwischen dem AOK-<br />
Kinderkurheim und der AQMS durchgeführt wird, gliedert sich in zwei Bereiche: Ziel des<br />
ersten Teilprojekts ist es, an einer Stichprobe von jeweils 200 Patienten bzw. deren Eltern die<br />
Behandlungszufriedenheit von Eltern sowie Kindern zu ermitteln, die an einer Kinderkur teilgenommen<br />
haben. Das zweite Teilprojekt fokussiert demgegenüber auf die Behandlungsergebnisse,<br />
die ebenfalls an einer Stichprobe von 200 Kindern zu 6 Messzeitpunkten erhoben<br />
werden. Das hierfür entwickelte Erhebungsinstrument integriert als Ergebnisparameter sowohl<br />
den allgemeinen Gesundheitsstatus der Kinder als auch deren Gewicht, Bewegungsverhalten<br />
sowie Essverhalten. Im Rahmen dieses Teilprojekts wird bezüglich der Erhebungen zu<br />
den Katamnesezeitpunkten ein Methodenvergleich durchgeführt, indem die Ergebnisparameter<br />
bei jeweils der Hälfte der Stichprobe postalisch versus internetbasiert erfasst werden. Es<br />
liegen noch keine Ergebnisse vor. GEOGRAPHISCHER RAUM: Wyk auf Föhr<br />
METHODE: Der methodische Ansatz folgt im Rahmen der Messung der Ergebnisqualität einem<br />
Eingruppen-Prä-Post-Design mit 6 Messzeitpunkten (vor der Maßnahme, Reha-Beginn, Reha-Ende,<br />
Katamnesezeitpunkte 4 Wochen, 6 Monate, 12 Monate nach der Reha), während im
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 127<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
Rahmen der Patientenzufriedenheit ein Querschnittsdesign mit einem Messzeitpunkt (Reha-<br />
Ende) realisiert wird. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWIN-<br />
NUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 200; Kinder, die Kinderkur<br />
durchgeführt haben bzw. deren Eltern; Auswahlverfahren: konsekutiv). Standardisierte Befragung,<br />
online (Stichprobe: 100 -insgesamt 200-; Kinder, die Kinderkur durchgeführt haben<br />
bzw. deren Eltern; Auswahlverfahren: konsekutiv). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />
Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-06 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: AOK Klinik<br />
GmbH, Lahr FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Abteilung Qualitätsmanagement &<br />
Sozialmedizin (Breisacher Str. 62, Haus 4, 79106 Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0761-270-3694,<br />
e-mail: manuela.glattacker@uniklinik-freiburg.de)<br />
[157-L] Hackauf, Horst:<br />
Jugend und Gesundheit in der Europäischen Union - Ergebnisse einer vergleichenden Sekundäranalyse,<br />
in: Monika Jungbauer-Gans, Peter Kriwy (Hrsg.): Soziale Benachteiligung und<br />
Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 25-55,<br />
ISBN: 3-531-14261-5 (Standort: UB Trier(385)-KM-ln41861)<br />
INHALT: Der Beitrag basiert auf EU-Berichten (Europäische Kommission 2000) über die gesundheitliche<br />
und soziale Entwicklung junger Europäer und Europäerinnen, in denen untersucht<br />
wird, inwieweit junge Menschen von erheblichen gesundheitlichen Risiken betroffen<br />
sind. Dabei interessieren die Gesundheitsprobleme der jungen Menschen in Abhängigkeit von<br />
demographischen Merkmalen (Alter, Geschlecht) sowie ihrer sozialen Lage (Arbeitslosigkeit,<br />
Armut). Die Jugendphase zwischen 15 und 25 bildet den Schwerpunkt der Betrachtung, da<br />
diese Lebensphase langfristig für die gesundheitliche Entwicklung bedeutsam ist. Der Beitrag<br />
stellt die empirischen Ergebnisse der EU-Berichte vor, wobei auch Mortalitätstrends und Suizidvorkommen<br />
berücksichtigt werden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es<br />
signifikante Zusammenhänge zwischen der sozialen Lage der Herkunftsfamilie und dem Gesundheitszustand<br />
bzw. den Gesundheitsrisiken der Kinder und Jugendlichen gibt und dass<br />
sich die soziale Benachteiligung nicht nur auf Armutspopulationen beschränkt, sondern auch<br />
in höheren sozialen Schichten Problemlagen generieren kann. (ICH)<br />
[158-F] Hartwig, Jörg (Bearbeitung):<br />
Gesundheitsbewusstsein und Teilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Männern<br />
INHALT: Spezifische Inhalte des Gesundheitsbewusstseins von Männern; Faktoren der Teilnahme<br />
an Krebsvorsorgeuntersuchungen von Männern; Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Teilnahme von Männern an Krebsvorsorgeuntersuchungen. ZEITRAUM: 2002-<br />
2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Lüneburg, Hamburg<br />
METHODE: Relevanz geschlechtsspezifischer Differenzen im Hinblick auf Gesundheitshandeln;<br />
subjektive Sichtweisen als handlungsleitend im Hinblick auf Gesundheit. Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 16; Männer<br />
zwischen ca. 35 und 65 Jahren). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 1.500;
128 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
Männer zwichen ca. 35 und 65 Jahren, die alle Mitglieder einer Krankenasse sind; Auswahlverfahren:<br />
total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hartwig, Jörg; Waller, Heiko: Gesundheitsbewusstsein und Inanspruchnahme<br />
von Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Männern. ZAG Forschungs- und Arbeitsberichte.<br />
Lüneburg: ZAG 2004.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften -<br />
ZAG- (Wilschenbrucher Weg 84a, 21335 Lüneburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 04131-677-986)<br />
[159-F] Haufe, Eva, Dipl.-Math. (Bearbeitung); Scheuch, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Evaluation des Kursprogrammes der zweiten Pfundskur in Sachsen<br />
INHALT: Gesundheits- und Ernährungswissenschaften neigen dazu, Ernährung und Essverhalten<br />
vor allem unter dem Aspekt der Gesundheit zu thematisieren. Für die Menschen hat jedoch<br />
das Essverhalten mitunter eine ganz andere Bedeutung: Essen ist in aller erster Linie eine der<br />
wichtigsten Quellen für Genuss. Die Ernährungsaufklärung der letzten Jahrzehnte hat versucht,<br />
dem Bürger die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit nahe zu bringen<br />
und sein Verhalten zu verändern. Inzwischen kann festgestellt werden, dass die kognitiven<br />
Anteile dieser Botschaft in der Bevölkerung sehr wohl angekommen sind. Viele Menschen<br />
neigen zu einer rigiden Kontrolle des Essverhaltens. Diese ist durch ein starres "Alles oder<br />
Nichts"-Schema gekennzeichnet. Im Gegensatz hierzu zeichnet sich flexible Kontrolle des<br />
Essverhaltens durch abgestufte Maßnahmen und eine langfristige Perspektive der verwendeten<br />
Verhaltensstrategien aus. Eine adäquate Verhaltensanpassung an die "Überflussgesellschaft"<br />
kann nur in einer solchen flexiblen Kontrolle des Essverhaltens bestehen. Eine wichtige<br />
Voraussetzung hierfür besteht darin, dass auch die Ernährungsaufklärung und andere<br />
Public Health Maßnahmen stärker als bisher die flexible Kontrolle des Essverhaltens und den<br />
Essgenuss in den Vordergrund rücken. Ein Gesichtspunkt, der für viele Menschen beim Zusammenhang<br />
zwischen Ernährung und Gesundheit im Vordergrund steht, ist dabei das Körpergewicht.<br />
Vor dem Hintergrund, dass auch jeder fünfte Sachse Übergewicht mit sich herum<br />
schleppt und die Krankenkassen jährlich etwa 90 Milliarden Mark für ernährungsbedingte<br />
Erkrankungen ausgeben, führten die AOK Sachsen und der MDR im Frühjahr 2001 gemeinsam<br />
die Pfundskur im Freistaat Sachsen durch. Viele Menschen nutzen das Frühjahr, um überflüssige<br />
Pfunde los zu werden. Die Pfundskur sollte dabei aktiv unterstützen. Besonders<br />
wesentlich ist, dass die Pfundskur auch die Lust am Leben mit einbezieht. Bewusster essen<br />
und genießen - das ist der Ansatz der Pfundskur. Bei vielen Menschen sind langfristig Verhaltensänderungen<br />
notwendig. Im Mittelpunkt der Pfundskur stand deshalb ein zehnwöchiges<br />
Kursprogramm mit den Hauptteilen Ernährung und Bewegung. Die Teilnehmer sollen eingefahrene<br />
Lebensweisen verändern - mit Lust und Laune, ohne den erhobenen Zeigefinger -,<br />
sollen lernen bewusster zu leben. Der Evaluation der mit dem Pfundskurkursprogramm erreichten<br />
Einstellungs- bzw. Verhaltensänderungen dienten zwei Befragungen der Pfundskurteilnehmer,<br />
die in der zweiten und der zehnten Kurswoche durchgeführt wurden. Die Entwicklung<br />
der Fragebögen, deren Erprobung sowie die Datenerfassung und Auswertung der<br />
Befragungsergebnisse oblagen dem IPAS. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 129<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
METHODE: Validierte Fragebögen, eingesetzt in 2. und 10. Pfundskurwoche; Gruppenbefragung,<br />
Totalerhebung, anonym; Querschnittstudie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DA-<br />
TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Auswahlverfahren: total).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Haufe, E.; Scheuch, K.; Keusch, S.: Welchen Erfolg brachte die<br />
Pfundskur 2001 in Sachsen? Befragungsergebnisse aus den Pfundskurkursen. in: Informatik,<br />
Biometrie und Epidemiologie in Medizin und Biologie, 33, 2002, 2-3, S. 203.+++Haufe, E.;<br />
Scheuch, K.; Keusch, S.: "Fett macht fett, und Bewegung macht Figur" - ausgewählte Ernährungsgewohnheiten<br />
und ihre Veränderung bei der Pfundskur 2003 in Sachsen. Abstracts zum<br />
40. Wissenschaftlichen Kongress, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE): Proceedings<br />
of the German Nutrition Society, 2003, 5, 36.+++Haufe, E.; Scheuch, K.; Keusch, S.:<br />
Eintagsfliege oder erste Anzeichen für Nachhaltigkeit? Die zweite Pfundskur in Sachsen.<br />
Abstracts zum 41. Wissenschaftlichen Kongress, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.<br />
(DGE): Proceedings of the German Nutrition Society, 2004, 6, S. 61.+++Haufe, E.;<br />
Thinschmidt, M.; Löser, M.; Scheuch, K.; Keusch, S.: Die Pfundskuren 2001 und 2003 in<br />
Sachsen - Vergleich von Evaluationsergebnissen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Abstracts<br />
der Wissenschaftlichen Jahrestagung der DGSMP, Magdeburg, 22.-24. September<br />
2004. in: Das Gesundheitswesen, 2004, 8/9, S. 605. ARBEITSPAPIERE: Haufe, E.; Scheuch,<br />
K.: Pfundskur - Stichproben zu je 1000 aus beiden Befragungen. Medizinische Fakultät der<br />
Technischen Universität Dresden 2001.+++Haufe, E.; Scheuch, K.: Pfundskur 2001 in Sachsen<br />
- Abschlussbericht. Medizinische Fakultät der Technischen Universität Dresden 2002.<br />
+++Löser, M.: "Tradition" Pfundskur in Sachsen: Veränderungen oder Stabilität in der Erfolgsbilanz?<br />
Magisterarbeit. Med. Fak. der TU Dresden 2004.+++Haufe, E.; Scheuch, K.:<br />
Pfundskur 2003 in Sachsen. 1. Zwischenbericht. Medizinische Fakultät der TU Dresden<br />
2003.+++Haufe, E.; Scheuch, K.: Pfundskur 2003 in Sachsen. 2. Zwischenbericht. Medizinische<br />
Fakultät der TU Dresden 2003.+++Haufe, E.; Scheuch, K.: Pfundskur 2003 in Sachsen.<br />
Abschlussbericht. Medizinische Fakultät der TU Dresden 2004.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: AOK-Landesverband<br />
Sachsen FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Institut und Poliklinik<br />
für Arbeits- und Sozialmedizin (Fetscherstr. 74, 01307 Dresden)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-3177-444, e-mail: haufe@imib.med.tu-dresden.de)<br />
[160-F] Hoefert, Hans-Wolfgang, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Rahmenprogramm zum Gesundheitsverhalten von Jugendlichen mit geringem Sozialstatus -<br />
Screening und Prävention<br />
INHALT: Mit diesem Forschungsvorhaben soll ein Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitszustandes<br />
von Jugendlichen - auch solchen mit niedrigem Sozialstatus - geleistet werden. Der<br />
Fokus soll auf der zunehmenden Problematik der Übergewichtigkeit von Jugendlichen liegen.<br />
In einem Screening-Verfahren soll die jugendliche Klientel einer Krankenkasse über eine<br />
Dauer von drei Jahren zu ihrem Ernährungsverhalten befragt und anhand von Gesundheits-<br />
Checks kontrolliert werden. Zudem soll ein Präventionsprogramm entwickelt und erprobt<br />
werden, das aus unterschiedlichen Interventionen psychologischer, medizinischer, sportlicher<br />
und ernährungswissenschaftlicher Art besteht. Ziel ist dabei nicht allein die Gewichtsreduktion,<br />
sondern die allgemeine Verbesserung des Gesundheitszustandes für Jugendliche. Die aus<br />
der Studie gewonnenen Erfahrungen dürften sowohl den beiden grundständigen Studiengängen<br />
Sozialarbeit/ Sozialpädagogik sowie Pflege/ Pflegemamangement als auch dem Master-
130 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
studiengang "Klinische Sozialarbeit" zugute kommen. Zu den Kooperationspartnern zählen<br />
u.a. das Universitätsklinikum Benjamin Franklin (Abt. Innere Medizin/ Naturheilkunde), die<br />
Fachhochschule Fulda (FB Haushalt und Ernährung/ Ernährungspsychologie) sowie die Hanseatische<br />
Ersatzkasse (HEK). Bereits die Daten aus Studien zum Ernährungsverhalten Jugendlicher,<br />
auf die die Projektbearbeiter sich in ihrem Antrag beziehen, zeigen eine starke<br />
Tendenz bei männl. Jugendlichen zum Übergewicht, bei weibl. Jugendlichen eher zu Untergewicht.<br />
Durch eigene Befragungen soll dieser Unterschied überprüft und mit Verhaltens-<br />
und Verhältnis-Indikatoren erklärt werden. In dem geplanten Interventionsprogramm gibt es<br />
neben alters-, sozialstatusorientierten Trainingselementen auch solche der Geschlechtsspezifität.<br />
Die Wirksamkeit wird jeweils getrennt überprüft.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin (Alice-Salomon-<br />
Platz 5, 12627 Berlin)<br />
KONTAKT: Bearbeiter<br />
[161-L] Huber, Monika:<br />
Public Health in Deutschland und in Berlin: wo steht das Fach und wie geht es weiter?, in:<br />
Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 28/2005, H. 1, S. 65-66 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />
XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Die Autorin fragt danach, ob die Etablierung von Public Health in Deutschland als<br />
gelungen angesehen werden kann. Die Frage wird mit "ja" und "nein" zugleich beantwortet.<br />
Public Health-relevante Themen spielen in der öffentlichen Diskussion eine gewichtige Rolle:<br />
Beispielsweise sind Prävention und Versorgungsforschung ebenso wie die Zukunft der sozialen<br />
Sicherungssysteme öffentlich breit diskutierte Fragen, die allerdings mit Public Health<br />
kaum in Verbindung gebracht werden. Gleichzeitig gibt es eine breite Palette politisch und<br />
wissenschaftlich hoch aktueller Ergebnisse aus der Public Health-Forschung, die aber (noch)<br />
keinen Eingang in Entscheidungsprozesse gefunden haben. Die Etablierung von Public<br />
Health als Wissenschaftsdisziplin kann erst dann als gelungen angesehen werden, wenn die<br />
Forschungsergebnisse des Faches auch in der gesundheitspolitischen Debatte eine Rolle spielen.<br />
Die wissenschaftliche Arbeit des BZPH vollzieht sich in den folgenden Forschungsbereichen:<br />
Prävention und Gesundheitsförderung, Epidemiologie und Versorgungsforschung, Gesundheitssystemforschung<br />
und Gesundheitsökonomie sowie Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit.<br />
(ICA2)<br />
[162-F] Johannsen, Ulrike, Dr.; Heseker, Helmut, Prof.Dr.; Schlegel-Matthies, Kirsten, Prof.Dr.;<br />
Beer, Sigrid, Dipl.-Päd.; Oepping, Anke, Dipl.-Ökotroph.; Vohmann, Claudia, Dipl.-Biol.;<br />
Methfessel, Barbara, Prof.Dr.phil.; Schack, P., Dipl.-Ökotroph.; Heindl, Ines, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Modellprojekt "Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen" (REVIS)<br />
INHALT: Hintergrund: In dem inzwischen abgeschlossenen, bundesweiten Forschungsprojekt<br />
"Ernährung in der Schule" (EiS-Projekt) wurde eine umfassende Analyse der aktuellen Ernährungsbildung<br />
in allgemein bildenden Schulen durchgeführt. Die Ergebnisse des EiS-<br />
Projekts machen deutlich: 1. Dass trotz existierender Lehrpläne das reale Unterrichtsangebot<br />
im Lernbereich Ernährungs- und Verbraucherbildung in den allgemeinbildenden Schulen ü-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 131<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
berwiegend einen fragmentarischen Charakter hat; 2. dass das reale Unterrichtsangebot nicht<br />
dem Anspruch genügt, der zum Erwerb einer Basisqualifikation erforderlich ist; 3. dass immer<br />
weniger Ernährungs- und Verbraucherbildung bei Kindern und Jugendlichen zu einem<br />
Verlust der Kulturtechniken führt; 4. dass daher eine Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung<br />
in Schulen dringend erforderlich ist. Arbeitsvorhaben und Ziele: 1. Entwicklung<br />
von Bildungsstandards und eines Kerncurriculums in der Ernährungs- und Verbraucherbildung<br />
von der Eingangsklasse bis zum Ende der Pflichtschulzeit, die in unterschiedlichen<br />
Lehrplan-und Unterrichtszusammenhängen einsetzbar, international vergleichbar und auf<br />
Bundesländerebene anschlussfähig sind. 2. Sammlung, Bewertung und Weiterentwicklung<br />
von vorhandenen Unterrichtsmaterialien für alle Schulstufen sowie die Erstellung von Beispielen<br />
für Lehr- und Lernmodule. 3. Entwicklung von exemplarischen Portfolios mit Aus-<br />
und Fortbildungsprofilen zur persönliche Leistungs- und Qualifikationsübersicht der Lehrkräfte.<br />
4. Aufbau eines Internetportals für Lehrer und Lehrerinnnen mit strukturierten, umfangreichen<br />
Informationen zum Thema Ernährung und Verbraucherbildung, siehe unter:<br />
http://www.ernaehrung-und-verbraucherbildung.de . 5. Erarbeitung eines Vorschlags zur Innovation<br />
des Fachraums Schulküche. 6. Beispielhaft werden die erarbeiteten Bildungsstandards<br />
und das Kerncurriculum in mindestens zwei Bundesländern erprobt und ihre Akzeptanz<br />
und Handhabbarkeit evaluiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Poster zum Projekt unter:<br />
http://www.uni-flensburg.de/export/00065700/00082036.PDF .<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft<br />
INSTITUTION: Universität Paderborn, Fak. 03 Naturwissenschaften, Department Sport und<br />
Gesundheit - Sportwissenschaft (Warburger Str. 100, 33098 Paderborn); Pädagogische Hochschule<br />
Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Alltags- und<br />
Bewegungskultur Abt. Ernährungs- und Haushaltswissenschaft und ihre Didaktik (Im Neuenheimer<br />
Feld 581, 69120 Heidelberg); Universität Flensburg, Department 1, Institut für Ernährungs-<br />
und Verbraucherbildung (Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg)<br />
KONTAKT: Heindl, Ines (Prof.Dr. Tel. 0461-805-2359, Fax: 0461-805-2358,<br />
e-mail: iheindl@uni-flensburg.de); Johannsen, Ulrike (Dr. Tel. 0461-805-2397, Fax: 0461-<br />
805-2358, e-mail: ujohannsen@uni-flensburg.de)<br />
[163-L] Jungbauer-Gans, Monika; Kriwy, Peter:<br />
Ungleichheit und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, in: Monika Jungbauer-Gans,<br />
Peter Kriwy (Hrsg.): Soziale Benachteiligung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen,<br />
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 9-23, ISBN: 3-531-14261-5 (Standort: UB<br />
Trier(385)-KM-ln41861)<br />
INHALT: Auf dem Hintergrund der Tatsache, dass sich die Gesundheitschancen von Kindern und<br />
Jugendlichen in auf der Welt immens unterscheiden, beleuchtet der Beitrag den Zusammenhang<br />
von Armut und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Ländern,<br />
aber vor allem in Deutschland. Ländervergleiche geben Hinweise darauf, welche grundlegenden<br />
Maßnahmen ergriffen werden können, um die Gesundheit von benachteiligten Gruppen<br />
zu verbessern, zeigen jedoch nur indirekt auf, dass auch innerhalb der Länder erhebliche Differenzen<br />
bestehen. Untersucht werden Sterblichkeit, Erkrankungen und die Ursachen ungleicher<br />
Gesundheitschancen; anhand empirischer Studien wird festgestellt, dass sich benachteiligende<br />
Faktoren, wie z.B. ein niedriger sozioökonomischer Status der Eltern, in ihrer Wir-
132 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
kung auf die Gesundheit kumulieren. Abschließende Überlegungen befassen sich mit geeigneten<br />
Maßnahmen, vor allem mit gesamtgesellschaftlichen strukturellen Maßnahmen zur Bekämpfung<br />
von Arbeitslosigkeit und Armut. (ICH)<br />
[164-L] Kaatsch, P.:<br />
Das deutsche Kinderkrebsregister im Umfeld günstiger Rahmendingungen, in: Bundesgesundheitsblatt,<br />
Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 47/2004, H. 5, S. 437-443<br />
INHALT: "Das Deutsche Kinderkrebsregister arbeitet seit 1980, ist ein flächendeckendes, bundesweites<br />
epidemiologisches Krebsregister mit hohem Vollzähligkeitsgrad und erfüllt die an<br />
ein bevölkerungsbezogenes Register gestellten international festgelegten Kriterien. Es wurde<br />
auf Initiative der ärztlichen Fachgesellschaft der pädiatrischen Onkologen gegründet. Über<br />
35.000 Erkrankungsfälle bei einer Bevölkerung von 13 Millionen Kindern bilden die Datengrundlage.<br />
Es wird immer wieder gefragt, warum die Krebsregistrierung bei Kindern in<br />
Deutschland so gut funktioniert, während die Umsetzung allgemeiner, flächendeckender<br />
Krebsregister weitaus schwieriger war und ist. Das Deutsche Kinderkrebsregister weist durch<br />
seine Einbindung in die klinischen Fragestellungen, die in enger Kooperation mit der pädiatrisch-onkologischen<br />
Fachgesellschaft und den darin etablierten klinischen Studien erfolgt, ein<br />
Charakteristikum auf, das nicht ohne Weiteres auf die Erwachsenenonkologie projizierbar ist.<br />
Durch den regelmäßigen Datenaustausch mit den multizentrischen klinischen Studien werden<br />
Synergieeffekte erzeugt, die für die Vollzähligkeit und Datenqualität von großer Bedeutung<br />
sind und eine Erweiterung des Dokumentationsumfanges um klinische Daten mit sich bringen.<br />
Ein weiteres Charakteristikum des Kinderkrebsregisters ist die Realisierung eines aktiven,<br />
zeitlich unbefristeten Langzeit-Follow-up, das weit in das Erwachsenenalter hinein erfolgt<br />
und auch so eine epidemiologisch und klinisch gleichermaßen nutzbare Datenbasis<br />
schafft. Außerdem sind für das Kinderkrebsregister günstige Rahmenbedingungen gegeben<br />
durch das von Anfang an bestehende Interesse der Fachgesellschaft an einer zentralen Registrierung,<br />
durch die überschaubare Zahl meldender Stellen, die ausgezeichnete Mitarbeit der<br />
betroffenen Familien und das generelle öffentliche Interesse, das dem Thema Krebs bei Kindern<br />
zukommt." (Autorenreferat)<br />
[165-F] Kardorff, Ernst von, Prof.Dr.; Maschewsky-Schneider, Ulrike, Prof.Dr.; Häusler, Bertram,<br />
Prof.Dr.; Gothe, H., Dr. (Bearbeitung):<br />
Verbesserte Patientenberatung durch Stärkung der Patientensouveränität - zielgenauere<br />
Steuerung der Inanspruchnahme durch neue Beratungsformen<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Institut für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH -IGES- (Wichmannstr. 5,<br />
10787 Berlin); Berliner Zentrum Public Health -BZPH- (Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin);<br />
Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften<br />
Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht (Unter<br />
den Linden 6, 10099 Berlin)<br />
KONTAKT: Institutssekretariat (Tel. 030-2093-4376, Fax: 030-2093-4437,<br />
e-mail: kerstin.urban@rz.hu-berlin.de)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 133<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
[166-L] Klein, Thomas; Schneider, Sven; Löwel, Hannelore:<br />
Bildung und Mortalität: die Bedeutung gesundheitsrelevanter Aspekte des Lebensstils, in:<br />
Zeitschrift für Soziologie, Jg. 30/2001, H. 5, S. 384-400 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232;<br />
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Obgleich Schichtunterschiede der Mortalität in zahlreichen Studien nachgewiesen<br />
sind, ist deren Ursache bislang weitgehend ungeklärt. Die vorliegende Untersuchung analysiert<br />
zum einen, inwieweit gesundheitsrelevante Aspekte des Lebensstils für das bildungsspezifische<br />
Mortalitätsrisiko verantwortlich sind, und zum anderen, inwieweit sich Hinweise auf<br />
einen bislang kaum untersuchten Interaktionseffekt zwischen Sozialschicht und gesundheitsrelevantem<br />
Lebensstil finden lassen. Bei der in den Sozialwissenschaften weitgehend unbekannten,<br />
epidemiologischen Datenbasis handelt es sich um eine follow-up-Studie des WHO-<br />
MONICA-Projektes, die eine Berücksichtigung des Vorsorgeverhaltens und sogar biologischmedizinischer<br />
Werte ermöglicht. Eine zusätzliche Aufhellung des Bildungseffekts wird zudem<br />
durch die Unterscheidung der Todesursachen möglich. Als Ergebnis lässt sich festhalten,<br />
dass die hier untersuchten gesundheitsrelevanten Aspekte des Lebensstils - Tabak- und Alkoholkonsum,<br />
Sport, Ernährung und Schlafdauer - einen nachhaltigen Einfluss auf das Mortalitätsrisiko<br />
von Männern haben. Bemerkenswert ist, dass die Kontrolle von lediglich fünf Aspekten<br />
des Lebensstils ausreichen, um den Bildungseffekt unter die Grenze statistischer Bedeutsamkeit<br />
zu drücken. Bei Frauen dagegen ist der Bildungseffekt weit weniger ausgeprägt.<br />
In Bezug auf die Krebsmortalität zeigt sich ein wesentlich stärkerer Bildungseffekt als in Bezug<br />
auf die Gesamtmortalität, jedoch auch hier wiederum nur bei Männern statistisch bedeutsam.<br />
Die Ergebnisse liefern ferner Anhaltspunkte für einen Interaktionseffekt zwischen Lebensstil<br />
und Sozialschicht: So fällt die mortalitätserhöhende Auswirkung hohen Alkoholkonsums<br />
bei Männern aus oberen Bildungsschichten deutlich geringer aus. Die gesellschaftliche<br />
und politische Bedeutung der berichteten Ergebnisse ist weitreichend." (Autorenreferat)<br />
[167-L] Klepp, Knut-Inge; Perez Rodrigo, Carmen; Thorsdottir, Inga:<br />
Promoting and sustaining health through increased vegetable and fruit consumption among<br />
European schoolchildren: the Pro Children Project, in: Journal of public health : Zeitschrift für<br />
Gesundheitswissenschaften, Vol. 13/2005, No. 2, S. 97-101 (URL: http://www.springerlink.com/<br />
app/home/contribution.asp?wasp=5c40692ab4e6440687a7813c9f63b979&referrer=parent&backto<br />
=issue,9,11;journal,2,10;browsepublicationsresults,1443,2441;)<br />
INHALT: "Aim: the Pro Children consortium consists of the following partners: Knut-Inge Klepp<br />
(Coordinator), Department of Nutrition, University of Oslo, Norway; Carmen Perez Rodrigo,<br />
Unidad de Nutricion Comunitaria, Bilbao, Spain; Inga Thorsdottir, Unit for Nutrition Research,<br />
Landspitali University Hospital, Reykjavik, Iceland; Pernille Due, Department of Social<br />
Medicine, University of Copenhagen, Denmark; Maria Daniel Vaz de Almeida,<br />
Faculdade de Ciencias da Nutriçao e Alimentaçao da Universidade do Porto, Portugal; Ibrahim<br />
Elmadfa and Alexandra Wolf, Institute of Nutrition, University of Vienna, Austria;<br />
Johanna Haraldsdottir, Research Department of Human Nutrition, Royal Veterinary and Agricultural<br />
University, Copenhagen, Denmark; Johannes Brug, Erasmus Medical Center Rotterdam,<br />
Department of Public Health, The Netherlands; Michael Sjöström and Agneta Yngve,<br />
Unit for Preventive Nutrition, Karolinska Institutet, Stockholm, Sweden; Ilse De Bourdeaudhuij,<br />
Department of Movement and Sport Sciences, Ghent University, Belgium. The Pro<br />
Children study is designed to assess vegetable and fruit consumption and determinants of the
134 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
consumption patterns among European school children and their parents. A second objective<br />
is to develop and test strategies for promoting increased consumption of vegetables and fruits<br />
among school children and their parents. Subjects and methods: surveys of national, representative<br />
samples of 11-year-old school children and their parents were conducted in nine countries<br />
during October-November 2003, i.e. in Austria, Belgium, Denmark, Iceland, The Netherlands,<br />
Norway, Portugal, Spain and Sweden. Comprehensive school-based educational programmes<br />
were developed and tested in three settings, i.e. in the Bilbao region, Spain, in Rotterdam,<br />
The Netherlands, and in Buskerud county of Norway. A 24-h recall format and frequency<br />
items assessing regular intake were used to assess vegetable and fruit consumption.<br />
Determinants were assessed employing the theoretical framework of the ASE model (Attitudes,<br />
Social Influences and Self-Efficacy), including cognitive factors, normative influences,<br />
skills and environmental barriers related to vegetable and fruit consumption. The intervention<br />
programmes were tested employing a group-randomized trial design where schools were randomly<br />
allocated to an intervention arm and a delayed intervention arm. Surveys among all<br />
participating children and their parents were conducted prior to the initiation of the intervention<br />
(September 2003; month 0), immediately after the end of the intervention (at month 8)<br />
and at the end of the subsequent school year (month 20). Results: preliminary data from the<br />
project indicate that girls eat vegetables and fruit significantly more often than do boys across<br />
all participating countries. There are no sex differences, however, with respect to perceived<br />
availability of vegetables and fruit at home and outside the home setting. In all countries, perceived<br />
availability appears to be significantly associated with reported frequency of both<br />
vegetable and fruit consumption. Conclusion: experience so far indicates that the Pro Children<br />
Project will succeed in producing valid and reliable research instruments for assessing<br />
vegetable and fruit consumption among school children and their parents and that comparable,<br />
comprehensive intervention programmes can be implemented across geographic and cultural<br />
settings within Europe." (author's abstract)<br />
[168-L] Klocke, Andreas:<br />
Soziales Kapital als Ressource für Gesundheit im Jugendalter, in: Monika Jungbauer-Gans,<br />
Peter Kriwy (Hrsg.): Soziale Benachteiligung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen,<br />
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 85-96, ISBN: 3-531-14261-5 (Standort: UB<br />
Trier(385)-KM-ln41861)<br />
INHALT: Der Zusammenhang von sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit ist immer auch<br />
von vermittelnden Gliedern wie die biogenetische Disposition des einzelnen Menschen, seinem<br />
Temperament und seiner Lebenslust sowie seinen sozialen Ressourcen wie der familialen<br />
oder sonstigen sozialen Einbettung abhängig. Der Beitrag thematisiert dabei Risiko- und<br />
Schutzfaktoren, die auf der individuellen, sozialen und interaktiven Ebene angesiedelt sind<br />
und versucht, den Einfluss sozialen Kapitals als Mediatorvariable zwischen sozialer und gesundheitlicher<br />
Ungleichheit im Jugendalter genauer zu bestimmen. Zunächst wird als Datenbasis<br />
die Studie "Health Behaviour in School-Aged Children - A WHO Cross National Study"<br />
(HBSC) vorgestellt und der Zusammenhang zwischen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit<br />
näher beleuchtet. Danach schließt sich eine konzeptionelle Operationalisierung des<br />
Sozialkapitals (Familie, Freundesgruppe, Nachbarschaft, Institutionen) an sowie Analysen zur<br />
ihrer Wirkung. Es wird abschließend festgestellt, dass die Wirkungen sozialer Ungleichheit<br />
auf die Gesundheitslage durch die Wirkungen des sozialen Kapitals maßgeblich korrigiert<br />
werden können. (ICH)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 135<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
[169-L] Küpper, B.; Krause, P.; Glaesmer, H.; Wittchen, H.-U.:<br />
Wie unterscheiden sich Risikopatienten mit Übergewicht/ Adipositas in ihrem Gesundheitswissen<br />
und Verhalten von normalgewichtigen Patienten?: eine Untersuchung im primärärztlichen<br />
Bereich, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public<br />
Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 6, S. 361-369<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Fragestellung und Methode: Individuelle gesundheitsrelevante Verhaltensweisen und<br />
Lebensstile sind von großer Bedeutung im Hinblick Auf das Risiko einer kardiovaskulären<br />
Erkrankung. Übergewichtige (BMI 25-30 kg/m2) und adipöse Patienten und Patientinnen<br />
(BMI 30 oder mehr kg/m2) sind hier besonders gefährdet. Es wird daher untersucht, ob diese<br />
Patientengruppen aufgrund ihres Risikostatus über ein besseres Gesundheitswissen, Problembewusstsein<br />
bzw. Gesundheitsverhalten verfügen als normalgewichtige Patienten. Für die<br />
Analyse werden die Daten der HYDRA-Studie, einer epidemiologischen Hausarztstudie in<br />
1819 Praxen der Primärversorgung mit über 45.000 Patienten, genutzt. Ergebnisse: Gesundheitswissen,<br />
Problembewusstsein und Gesundheitsverhalten unterschieden sich signifikant<br />
zwischen den untersuchten Patientengruppen (normalgewichtige/ übergewichtige/ adipöse).<br />
Die übergewichtigen und adipösen Patienten und Patientinnen waren sich der Risikofaktoren<br />
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Hypertonie und Diabetes bewusst. Ebenso Erkannten<br />
diese Patienten ihre eigenen gesundheitsrelevanten Probleme und nutzten häufiger Schulungen<br />
oder Kurse, um ihre gesundheitsproblematischen Verhaltensweisen zu ändern. Allerdings<br />
erwiesen sich die Angebote an Schulungen/ Kursen laut Einschätzung der teilnehmenden Patienten<br />
als wenig hilfreich. Schlussfolgerungen: Schulungen und Kurse zu gesundheitsrelevanten<br />
Themen sollten hinsichtlich Inhalt und Durchführung überdacht und neu konzipiert<br />
werden, um langfristig effektiv zur Kosteneinsparung und Zur Verbesserung der Versorgungsqualität<br />
im Gesundheitswesen beitragen zu können." (Autorenreferat)<br />
[170-L] Labisch, A.:<br />
Bakteriologie und Konstitutionshygiene - Genomics und Proteomics: Konzepte der Medizin<br />
und Konzepte der Gesundheitssicherung in Vergangenheit und Zukunft, in: Das Gesundheitswesen<br />
: Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst,<br />
Medizinischer Dienst, Jg. 63/2001, H. 4, S. 199-199 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I<br />
Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Gesundheit wird zukünftig sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher<br />
Ebene wesentlich an das Wissen um genetisch bedingte Dispositionen gebunden sein. Es ist<br />
abzusehen, dass diese genetische Lebenswelt für die Menschen genauso wahr werden wird,<br />
wie die hygienisch-bakteriologische Lebenswelt wahr geworden ist. Ansatzpunkte der molekularen<br />
Medizin für die öffentliche Gesundheitssicherung sind derzeit noch nicht einmal ansatzweise<br />
ausgelotet. Die großenteils verborgenen Träume einer molekularen Eugenik sind<br />
offen zu legen und kritisch zu diskutieren. Dem stehen derzeit einige sorgsam abzuwägende<br />
Möglichkeiten eines Screenings auf nur wenige (meist monogenetisch-rezessive) Erbkrankheiten<br />
gegenüber. Gleichwohl werden sich hier sowohl für die Wissenschaften als auch für<br />
die Medizin und in der Folge auch für die in der Praxis stehenden Ärztinnen und Ärzte einschließlich<br />
der Gesundheitswissenschaften und der öffentlichen Gesundheitssicherung neue<br />
Aufgaben ergeben. Diese dürften in der Individual- wie in der öffentlichen Medizin vorerst<br />
auf dem Gebiet der Diagnose bzw. des gezielten Screenings sowie der ärztlichen Aufklärung<br />
und Beratung liegen. Angesichts der erheblichen gesellschaftlichen Implikationen gilt es auch
136 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
in der öffentlichen Gesundheitssicherung, sich rechtzeitig auf diese Aufgaben vorzubereiten."<br />
(Autorenreferat)<br />
[171-L] Lampert, Thomas; Schenk, Liane:<br />
Gesundheitliche Konsequenzen des Aufwachsens in Armut und sozialer Benachteiligung:<br />
konzeptionelle und analytische Zugänge des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys<br />
(KiGGS), in: Monika Jungbauer-Gans, Peter Kriwy (Hrsg.): Soziale Benachteiligung und<br />
Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 57-83,<br />
ISBN: 3-531-14261-5 (Standort: UB Trier(385)-KM-ln41861)<br />
INHALT: Kinder und Jugendliche bilden die Hauptleidtragenden der aktuellen Reformen der<br />
sozialstaatlichen Sicherungssysteme in Deutschland. Die Hauptursache von Armut und Sozialhilfebezug<br />
ist nach wie vor die Arbeitslosigkeit. Mit dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey<br />
des Robert-Koch-Instituts wird demnächst eine bundesweit repräsentative Datenbasis<br />
zur gesundheitlichen Situation von Mädchen und Jungen zur Verfügung stehen, die Informationen<br />
zu Lebensbedingungen und Teilnahmechancen liefert. Der Beitrag beschreibt Design<br />
und Methodik des Surveys und entwirft ein Lebenslagenkonzept, das der Erfassung von Armut<br />
und sozialer Ungleichheit dient. Außerdem wird ein Untersuchungsmodell vorgestellt,<br />
das bei der Formulierung und Begründung von Forschungsfragen und Hypothesen zum Einfluss<br />
einer benachteiligten Lebenslage auf die Gesundheit den Ausgangs- und Bezugspunkt<br />
vorgibt. Die empirischen Analysen basieren auf Daten des im Vorfeld durchgeführten Pretests<br />
und weisen auf deutliche soziale Unterschiede im Gesundheitsstatus und Gesundheitsverhalten<br />
von Kindern und Jugendlichen hin. Nach Abschluss der Hauptphase des Survey im<br />
Frühjahr 2006 wird zu prüfen sein, inwieweit sich die Ergebnisse weiter ausdifferenzieren<br />
lassen. (ICH)<br />
[172-L] Lange, C.; Lampert, T.:<br />
Perspektiven einer geschlechtersensiblen Gesundheitsberichterstattung, in: Das Gesundheitswesen<br />
: Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst,<br />
Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 3, S. 158-163 (Standort: UuStB Köln(38)-Un I<br />
Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Ausgehend von dem ungleichen Gesundheitszustand von Frauen und Männern werden<br />
die Vorteile geschlechtersensibler gegenüber geschlechtsspezifischer Gesundheitsberichterstattung<br />
aufgezeigt und ihre Einbindung in die Gesundheitsberichterstattung auf Bundesebene<br />
skizziert. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung konkreter Umsetzungsstrategien (Handreichungen)<br />
für eine geschlechtersensible Berichterstattung." (Autorenreferat)<br />
[173-L] Lenhardt, Uwe:<br />
Gesundheitsförderung: Rahmenbedingungen und Entwicklungsstand, in: Sozialwissenschaften<br />
und Berufspraxis, Jg. 28/2005, H. 1, S. 5-17 (Standort: UuStB Köln(38)-XG05452; Kopie über<br />
den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über die historische Entwicklung, die Rahmenbedingungen<br />
und den Entwicklungsstand der betrieblichen Gesundheitsförderung. Der Begriff "Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung" (BGF) entstand in der ersten Hälfte der 1980er Jahre in den
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 137<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
USA, als ein rasch wachsender Anteil der Betriebe dazu überging, eine Vielfalt von Untersuchungs-,<br />
Beratungs- und Trainingsangeboten unter dem Label "Worksite Health Promotion"<br />
einzuführen. In der präventionspolitischen Strategiediskussion der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) dieser Zeit - kulminierend in der "Ottawa-Charta" von 1986 - erhielt der Begriff<br />
eine völlig anders akzentuierte Bedeutung: Gesundheitsförderung wird als politischemanzipatorischer<br />
Prozess gefasst, der darauf abzielt, allen Menschen ein höheres Maß an<br />
Selbstbestimmung über ihre Lebensumstände zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer<br />
Gesundheit zu befähigen. Diese Konzeption wurde auch in der BRD in den 1980er Jahren<br />
aufgegriffen. Der Autor rekapituliert den gegenwärtigen "state of the art" an Hand der Ergebnisse<br />
des Präventionsberichts 2002. Konzeptionell und praktisch muss sich die BGF heute in<br />
der Auseinandersetzung mit tiefgreifenden Umbruchprozessen im System der Erwerbsarbeit<br />
bewähren, d.h. dem Vordringen vielfältiger "flexibler" Arbeitsformen (kunden- und nachfragegesteuerte<br />
Arbeitszeiten, ergebnisorientierte variable Entlohnungssysteme, Formen neuer<br />
Selbstständigkeit, Gruppen- und Projektarbeit u.a.m.), in denen sich z.T. hohe Selbstregulierungsanforderungen<br />
mit wachsenden Unsicherheitserfahrungen und einem Trend zur Intensivierung<br />
und "Entgrenzung" der Leistungsansprüche und -verausgabungen verbinden. (ICA2)<br />
[174-F] Löhrer, Gudrun, M.A. (Bearbeitung):<br />
Epidemien, Pandemien und Seuchen: Gouvernementalität und Gesundheitserziehung in<br />
amerikanischen Lehrfilmen, 1927-1955<br />
INHALT: Forschung zur Geschichte der "educational films". Wie wurden medizinische, epidemiologische<br />
und politische Handlungsstrategien in dieser besonderen Filmgattung aufgegriffen<br />
und "allgemeinverständlich" abgehandelt. Welche Strategien der Sichtbarmachung der<br />
"unsichtbaren (metaphorischen oder realen) Feinde" wurden benutzt? ZEITRAUM: 1927-<br />
1955 GEOGRAPHISCHER RAUM: USA<br />
METHODE: Gouvernementalität als Selbstlenkung und Selbstdisziplinierung des Subjekts wird<br />
in der Moderne v.a. im Bezugsrahmen liberal-demokratischer und kapitalistischer Gesellschaften<br />
implementiert, die auf staatliche Fremdlenkung (Herrschaft) durch einen Souverän<br />
verzichtet. Analyse der gouvernementalen Selbststeuerung im Kontext von Dispositiven.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution; Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar Anglo-<br />
Amerikanische Abteilung (Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-2412, e-mail: gudrun.loehrer@gmx.net)<br />
[175-L] Mörath, Verena:<br />
Die Trimm-Aktionen des Deutschen Sportbundes zur Bewegungs- und Sportförderung in<br />
der BRD 1970 bis 1994: "So ein Wurf wie der Trimmy gelingt nur einmal im Leben", (Discussion<br />
Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit,<br />
Sozialstruktur und Sozialstaat, Forschungsgruppe Public Health, 2005-302), Berlin 2005, 84<br />
S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2005/i05-302.pdf); Forschungsbericht/<br />
Nummer: SP I 2005-302<br />
INHALT: "Die vorliegende Studie untersucht die 'Trimm-Aktionen' des Deutschen Sportbundes<br />
zur Bewegungs- und Sportförderung 1970-1994 mit dem Ziel, einen Beitrag zu der nach wie
138 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
vor aktuellen Diskussion über Strategie- und Konzeptanforderungen sowie fördernde und<br />
hemmende Implementations- und Wirkungsbedingungen bevölkerungsbezogener präventionspolitischer<br />
Kampagnen zu leisten. Nach einem einführenden Überblick über den wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisstand zum Verhältnis zwischen sportlicher Aktivität und Gesundheit<br />
sowie zu den Sportgewohnheiten der Bevölkerung in Deutschland wird in der Studie folgenden<br />
Fragen nachgegangen: Mit welchen Motiven, Zielen und Wirkungserwartungen startete<br />
der Deutsche Sportbund die bundesweite Trimm-Kampagne, wie war diese organisiert und<br />
finanziert, wie gestaltete sich die interne und externe Kooperation, welche Zielgruppen in der<br />
Bevölkerung sollten mit den verschiedenen Teilkampagnen angesprochen werden und welche<br />
konkreten Instrumente und Handlungsangebote wurden hierfür entwickelt? Die Analyse stützt<br />
sich auf eine breite, von der Forschung bislang kaum erschlossene bzw. genutzte empirische<br />
Materialbasis, insbesondere auf zahlreiche Originaldokumente sowie eigene Interviews mit<br />
Schlüsselakteuren der Trimm-Aktionen. Die auf dieser Grundlage gewonnenen Befunde erlauben<br />
es die Problemadäquanz und die Wirkungsreichweite der Trimm-Kampagne fundierter<br />
und genauer, als dies bislang möglich war, einzuschätzen. Die Ergebnisse lassen den Schluss<br />
zu, dass die Trimm-Dich-Kampagnen - über ihre unmittelbaren sportlichen Aktivierungseffekte<br />
hinaus - das gesellschaftliche Klima längerfristig im Sinne einer erhöhten Sensibilität<br />
und Aufgeschlossenheit für sportliche Betätigung und körperliche Fitness beeinflusst und zudem<br />
die - auf eine Verstärkung niedrigschwelliger Breitensportangebote gerichtete - Organisationsentwicklung<br />
im Deutschen Sportbund und den darin zusammengeschlossenen Mitgliedsverbänden<br />
und Vereinen befördert haben." (Autorenreferat)<br />
[176-L] Müller-Mundt, Gabriele; Schaeffer, Doris:<br />
Patientenschulung in der Pflege, in: Christine von Reibnitz, Peter-Ernst Schnabel, Klaus Hurrelmann<br />
(Hrsg.): Der mündige Patient : Konzepte zur Patientenberatung und Konsumentensouveränität<br />
im Gesundheitswesen, Weinheim: Juventa Verl., 2001, S. 225-235, ISBN: 3-7799-1193-0<br />
INHALT: Die Befähigung zum Selbstmanagement von Gesundheitsbeeinträchtigungen und die<br />
Mobilisierung verbliebener Gesundheitsressourcen ist gerade bei chronischen Erkrankungen<br />
der entscheidende Faktor für erzielbare Lebensqualität. Aufgabe der professionellen Pflege<br />
und der Pflegewissenschaft ist es, dem Patienten physisch wie psychisch hierin beizustehen.<br />
Der Beitrag rekapituliert den Stand der Pflege hinsichtlich dieser Frage in der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Auch nach Einführung der Pflegeversicherung ist pflegerische Beratung und<br />
Schulung eher ein Randphänomen geblieben. Im Vergleich zum angloamerikanischen und<br />
niederländischen Raum dominiert auch nach wie vor ein medizinisch verengtes Pflegeverständnis<br />
mit dem Fokus auf die rein behandlungspflegerischen Maßnahmen. (ICA)<br />
[177-F] Ohlbrecht, Heike, Dr.phil. (Bearbeitung); Kardorff, Ernst von, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Identitätsarbeit von chronisch kranken Jugendlichen in der reflexiven Moderne - hermeneutische<br />
Annäherungen an die Selbstdeutungen von Jugendlichen mit Diabetes mellitus oder<br />
Asthma bronchiale<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften<br />
Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht<br />
(Unter den Linden 6, 10099 Berlin)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 139<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-2093-4372, e-mail: heike.ohlbrecht@rz.hu-berlin.de)<br />
[178-L] Pigeot, I.; Bosche, H.; Pohlabeln, H.:<br />
Programme der Primärprävention von Adipositas und Übergewicht im Kindesalter, in: Bundesgesundheitsblatt,<br />
Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 47/2004, H. 3, S. 256-265<br />
INHALT: "Die Prävalenz von Adipositas und Übergewicht im Kindesalter und unter Heranwachsenden<br />
nimmt weltweit in dramatischer Weise zu mit erheblichen Konsequenzen für das<br />
Selbstwertgefühl und die Gesundheit im Erwachsenenalter. Effektive Programme zur Primärprävention,<br />
die nicht nur die Ernährung im Fokus haben, sondern das Kind in seinem umfassenden<br />
soziokulturellen Umfeld begreifen, sind daher dringend erforderlich. In diesem Artikel<br />
werden auf der einen Seite einige der bedeutenderen Programme kurz beschrieben und auf<br />
der anderen Seite beispielhaft ein Konzept für ein evaluiertes und wissenschaftlich begleitetes<br />
Programm zur Adipositasprävention im Vorschulalter vorgestellt. Abgerundet wird die Diskussion<br />
durch einen kurzen Ausblick auf Sekundärpräventionsmaßnahmen. Insgesamt lässt<br />
sich festhalten, dass es derzeit in Deutschland keine ausreichend evaluierten Programme zur<br />
Primärprävention der Adipositas im Kindesalter gibt." (Autorenreferat)<br />
[179-L] Pletzer, Uta:<br />
Die meldepflichtigen übertragbaren Krankheiten in Bayern im Jahr 1999, in: Bayern in Zahlen<br />
: Zeitschrift des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung, Jg. 55/2001, H.<br />
3, S. 69-72 (Standort: UuStB Köln(38)-MSn00002; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Die Zahl der Erkrankungen an einer nach dem Bundes-Seuchengesetz meldepflichtigen<br />
Krankheit (ohne Tuberkulose) hat sich von 1998 bis 1999 von 30.749 auf 26.804 verringert,<br />
also um 13 vH. Die Entwicklung war erneut stark beeinflußt von der Enteritis infectiosa,<br />
das heißt der übertragbaren Darmentzündung. Mit 23.183 Fällen wurde hier der Vorjahresstand<br />
um 14 vH unterschritten. Dabei haben die Erkrankungen an Salmonellose um 15 vH,<br />
diejenigen an den übrigen Formen um 12 vH abgenommen. Auch die Virushepatitis zählte<br />
1999 zu denjenigen Krankheiten, die rückläufig waren. Von ihr wurden 2.477 Erkrankungen<br />
bekannt, um 7 vH weniger als vor Jahresfrist. Ebenfalls abwärts tendierte die Zahl der Erkrankungen<br />
an Meningitis/ Encephalitis. 1999 wurden 575 Fälle gemeldet, nach 586 Fällen<br />
im vorangegangenen Jahr. Eine größere Zahl von Meldungen ging noch für die Shigellenruhr<br />
(244 Fälle) und die Malaria (185 Fälle) ein, die übrigen nach dem Bundes-Seuchengesetz<br />
meldepflichtigen Krankheiten spielten hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens eine untergeordnete<br />
bzw. keine Rolle." (Autorenreferat)<br />
[180-L] Pletzer, Uta:<br />
Die Tuberkulose in Bayern im Jahr 1999, in: Bayern in Zahlen : Zeitschrift des Bayerischen<br />
Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung, Jg. 55/2001, H. 2, S. 41-44 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-MSn00002; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Auch im Jahr 1999 setzte sich in Bayern bei der Tuberkulose der langjährige Abwärtstrend<br />
fort, und zwar sowohl hinsichtlich der Zahl der Erkrankungen als auch hinsichtlich des<br />
Bestands an Kranken. Im Laufe des Berichtsjahres meldeten die bayerischen Gesundheitsäm-
140 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
ter nur mehr 1.443 Erkrankungen an Tuberkulose, um 10 vH weniger als 1998. Mit dem<br />
Rückgang von 13 auf 12 Fälle je 100.000 Einwohner wurde bei der Erkrankungsziffer - wie<br />
bei der Absolutzahl der Erkrankungen auch - das bisher niedrigste Ergebnis registriert. Die<br />
Tuberkulose hat ihren Sitz hauptsächlich in den Atmungsorganen. In 1.247 Fällen wurden<br />
dort die Erreger gefunden, d.h. bei 10 von 100.000 Einwohnern. Bei 196 Menschen wurde die<br />
Tuberkulose jedoch in anderen Organen festgestellt. Das entspricht einer Erkrankungshäufigkeit<br />
von 2 Fällen je 100.000 Einwohner. Männer erkranken weitaus häufiger an Tuberkulose<br />
als Frauen. Im Berichtszeitraum hatten sich 15 von 100.000 Männern, aber nur 9 von 100.000<br />
Frauen infiziert. Differenziert nach der Staatsangehörigkeit zeigen sich bei der Tuberkulose<br />
deutliche Unterschiede. So erkrankten 9 von 100.000 Deutschen, jedoch 37 von 100.000 Ausländern.<br />
Der Bestand an Kranken hat weiter abgenommen. Am Jahresende 1999 belief er sich<br />
auf 1.450 Menschen, das waren um 8 vH weniger als ein Jahr zuvor. Demzufolge litten am<br />
Stichtag 12 von 100.000 Einwohnern an Tuberkulose. Im Jahr 1999 hatte die Tuberkulose mit<br />
98 Sterbefällen um 2 vH weniger Opfer gefordert als vor Jahresfrist. Bezogen auf je 100.000<br />
Einwohner trat somit nur ein Todesfall auf." (Autorenreferat)<br />
[181-L] Pollähne, W.; Minne, H. W.:<br />
Epidemiologie, Diagnostik und klinisches Bild der Osteoporose, in: Bundesgesundheitsblatt,<br />
Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 44/2001, H. 1, S. 32-36<br />
INHALT: "Die Osteoporose zählt laut WHO zu den zehn häufigsten Krankheiten. Sie ist charakterisiert<br />
durch Demineralisation des Knochens einhergehend mit Strukturverlust und führt zu<br />
einem Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit, mit der Folge, dass atraumatische<br />
Frakturen auftreten können. Ca. 30 vH der Frauen und ca. 10 vH der Männer nach dem 50.<br />
Lebensjahr leiden an Osteoporose (6 Millionen Menschen in Deutschland). Die Zahl der Patienten<br />
mit osteoporosebedingten Frakturen wird auf 3 Millionen geschätzt. Die Kosten der<br />
Therapie der Osteoporose und deren Folgen (Frakturversorgung, Rehabilitation, Pflege) werden<br />
für Deutschland auf 6-7 Milliarden DM/ Jahr beziffert. Eine rechtzeitige Diagnosestellung<br />
würde eine effiziente Therapie ermöglichen und könnte so die Zahl der Schenkelhals-<br />
und Wirbelfrakturen halbieren, Lebensqualität erhalten und die Folgekosten senken. Auch<br />
wenn noch keine Frakturen vorliegen, hat der an Osteoporose Erkrankte das gleiche Recht auf<br />
Diagnostik, Beratung und Therapie wie ein Patient, der an Diabetes, Hypercholesterinämie<br />
oder Hypertonie erkrankt, die im Anfangsstadium ebenfalls noch keine klinischen Beschwerden<br />
verursachen. Bisher erhalten nur ca. 20 vH der Patienten mit Osteoporose eine adäquate<br />
Therapie." (Autorenreferat)<br />
[182-F] Poppelreuter, Martin, Dipl.-Psych.; Mumm, A., Dr.; Bartsch, Hans Helge, Prof.Dr. (Bearbeitung);<br />
Weis, Joachim, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Evaluation neuropsychologischer Trainingsprogramme nach intensivierter onkologischer<br />
Therapie: kontrolliert-randomisierte Vergleichsstudie computergestützter versus konventioneller<br />
Trainingsprogramme<br />
INHALT: Prävalenz neuropsychologischer Defizite bei ausgewählten Patientengruppen; Erfassung<br />
spezifischen Rehabilitationsbedarfs; Messung der Effektivität zweier spezifischer Trainingsprogramme;<br />
längsschnittliche Erfassung des Verlaufs neuropsychologischer Defizite<br />
nach onkologischer Therapie. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 141<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
METHODE: Randomisiert-kontrollierte Interventionsstudie. Untersuchungsdesign: Panel DA-<br />
TENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:<br />
171). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Poppelreuter, M.; Weis, J.; Mumm, A.; Bartsch, H.H.: Evaluation<br />
neuropsychologischer Trainingsprogramme in der onkologischen Rehabilitation: Vorstellung<br />
eines Forschungsprojekts. in: Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (Hrsg.): Teilhabe<br />
durch Rehabilitation. 11. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 4. bis 6.<br />
März in München. DRV-Schriften, Bd. 33. 2002, S. 396-397.+++Poppelreuter, M.; Jaroslawski,<br />
K.; Weis, J.; Bartsch, H.H.: Neuropsychologische Defizite nach Chemotherapie. in: J<br />
Cancer Res Clin Oncology, 130, 2004, Suppl. 28.+++Weis, J.; Poppelreuter, M.; Mumm, A.;<br />
Bartsch, H.H.: Evaluation of neuropsychological training programmes following intensified<br />
onological therapy: a controlled-randomised study. in: Psycho-Onkology, 13, 2004, 8, Supp.<br />
25. ARBEITSPAPIERE: Poppelreuter, M.: Neuropsychologische Störungen nach onkologischer<br />
Therapie: ein kurzer Überblick. Freiburg: Klinik für Tumorbiologie, 8 S.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Verband<br />
Deutscher Rentenversicherungsträger -VDR- e.V.; Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg Institut für Rehabilitationsforschung<br />
und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-206-2220, e-mail: jowe@tumorbio.uni-freiburg.de)<br />
[183-L] Rieder, Anita:<br />
Angewandte Geschlechterforschung: Beispiele aus der Public Health Praxis, in: Ursula Paravicini,<br />
Maren Zempel-Gino (Hrsg.): Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002,<br />
Norderstedt: Books on Demand, 2003, S. 181-189, ISBN: 3-8334-0358-6 (Standort: Bayer. SB<br />
München(12)-2004.6532)<br />
INHALT: Public Health geht davon aus, dass Krankheiten und Gesundheitsprobleme beeinflusst<br />
sind durch physische Faktoren und psychosoziale Faktoren und durch das soziale und gesundheitspolitische<br />
Umfeld. Das persönliche Gesundheitsverhalten wird als starker Einflussfaktor<br />
auf die Morbidität und Mortalität definiert. Die Berücksichtigung geschlechtspezifischer<br />
Unterschiede und Gemeinsamkeiten bezogen auf die genannte Definition von<br />
Public Health ist in wissenschaftlicher und praxisbezogener Hinsicht dabei von entscheidender<br />
Bedeutung. Im vorliegenden Beitrag wird anhand einiger Beispiele für Wiener Projekte<br />
gezeigt, wie sich die geschlechtsspezifische Gesundheitsberichterstattung und deren Umsetzung<br />
(Frauengesundheitsförderungsprogramm der Stadt Wien, 'Ein Herz für Wien' - Herz-<br />
Kreislaufpräventionsprogramm der Stadt Wien, Wiener Männer- und Frauengesundheitstage)<br />
in wissenschaftlichen Tagungen niederschlägt. Berichtet wird weiterhin von der "Gender<br />
Working Group" der WHO. Ziele der Tätigkeit dieser Arbeitsgruppe sind die Entwicklung<br />
von Strategien zur Integration von Gender-Fragen in WHO-Programme, die Erhöhung des<br />
Bewusstseins für Gender-Angelegenheiten, die Förderung der diesbezügliche Forschung und<br />
die Integration des Gender-Gedankens in Public Health Programme der WHO. (ICA2)<br />
[184-F] Rockenbauch, Katrin, Dipl.-Psych.; Geister, Christina, Dr. (Bearbeitung):<br />
Patientenorientierung und -beteiligung am Universitätsklinikum Leipzig - Einstellungen,<br />
Ressourcen und Barrieren aus Sicht behandelnder ÄrztInnen (Arbeitstitel)
142 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
INHALT: Der Wunsch nach Patientenorientierung und -beteiligung stellt wichtige Neuerungen in<br />
der Gesundheitspolitik dar. Die Implementierung auf den unterschiedlichen Ebenen gestaltet<br />
sich schwierig. ÄrztInnen stellen dabei eine wichtige Gruppierung der Umsetzenden dar. Ziel<br />
der Untersuchung soll es sein, die subjektiven Sichtweisen auf die Konzepte in face to face<br />
Interviews kennen zu lernen, den Kenntnisstand der Umsetzungsmöglichkeiten, wie auch die<br />
aus Sicht der ÄrztInnen vorhandenen Ressourcen und Barrieren zu erfassen. Im Anschluss an<br />
dieses Projekt kann auf Grundlage dieser Erkenntnisse ein der Institution angepasster Fragebogen<br />
erarbeitet werden, der dann weiteren Veränderungsbedarf auf breiterer Basis erfasst.<br />
Eine Rückmeldung der gewonnen Erkenntnisse der Interviews- in Form von Kategorien- an<br />
die beteiligten und interessierten ÄrzteInnen soll stattfinden. Dadurch kann eine weitere Diskussion<br />
angestoßen werden. Die gewonnenen Kategorien können auch dazu beitragen, die<br />
ÄrztInnensicht bei der Implementation der Konzepte Patientenorientierung und -beteiligung<br />
im allgemeinen genauer berücksichtigen zu können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig<br />
METHODE: Qualitiative Forschungsarbeit; Inhaltsanalyse; Kategorienbildung. Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 25; behandelte<br />
ÄrztInnen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Nachwuchsförderung der Univ. Leipzig Med. Fak.<br />
INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische<br />
Psychologie und Medizinische Soziologie (Stephanstr. 11, 04103 Leipzig)<br />
KONTAKT: Rockenbauch, Katrin (Tel. 0341-9718635)<br />
[185-F] Röhnsch, Gundula, Dr. (Bearbeitung); Flick, Uwe, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Gesundheitsvorstellungen und -verhalten obdachloser Jugendlicher: Determinanten und<br />
Konstellationen im lebensweltlichen und sozialen Kontext<br />
INHALT: Gesundheitsvorstellungen und -verhaltensweisen obdachloser Jugendlicher sollen in<br />
ihren wesentlichen Einflussfaktoren, ihrem Bedingungsgefüge und der individuellen Bedeutung<br />
erfasst, analysiert und - auf der Ebene einer gruppenbezogenen Typologie - verallgemeinert<br />
werden. Subjektive Sichtweisen der Betroffenen als Basis für eine zielgruppenorientierte<br />
Gesundheitsförderung sollen erhoben und theoriegeleitet analysiert werden. Zugleich soll die<br />
Lebenswelt der Jugendlichen durch beobachtende Teilnahme erschlossen werden. Gesundheitsverhalten<br />
und -konzepte werden in Bezug gesetzt zu wesentlichen lebensweltlichen<br />
Komponenten, so zu Belastungen und Bewältigungsversuchen, die für die Betroffenen aus<br />
dem Straßenleben folgen. Dabei wird weiterhin berücksichtigt, welche Mobilisierungsstrategien<br />
die Jugendlichen hinsichtlich gesundheitsbezogener Ressourcen entwickeln und auf welche<br />
Barrieren sie dabei treffen. Schließlich wird analysiert, wie das Gesundheitsverhalten des<br />
Einzelnen geprägt wird durch die Werte und Normen des Szenenetzwerkes. Darüber sollen<br />
Zusammenhänge zwischen Gesundheitsvorstellungen, berichtetem und beobachtetem Gesundheitsverhalten<br />
herausgearbeitet und typologisiert werden. Gesundheitsvorstellungen und<br />
-verhalten werden vor dem Hintergrund der aktuell-'objektiven' Lebenslage analysiert. Von<br />
besonderem Interesse ist, wie sich deren Verfestigung auf Gesundheitsvorstellungen und -<br />
verhalten auswirkt.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Lehrstuhl für Methoden<br />
der Empirischen Sozial- und Pflegeforschung (Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 143<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 030-99245411, Fax: 030-8112187, e-mail: flick@asfh-berlin.de)<br />
[186-L] Rosenbrock, Rolf:<br />
Prävention und Gesundheitsförderung: gesundheitswissenschaftliche Grundlagen für die<br />
Politik, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public<br />
Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 3, S. 146-152<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Über die Notwendigkeit der Vermehrung und Verbesserung von Primärpravention<br />
herrscht gesundheitspolitisch weithin Einigkeit. Sollen die gegenwärtigen Impulse zum Erfolg<br />
führen, bedarf es logisch konsistenter, politisch konsensfähiger und administrativ handhabbarer<br />
Begriffe, Kategorien und Klassifikationen. Dazu werden in diesem Überblickspapier<br />
Vorschläge für das Verhältnis zwischen Primärprävention und Gesundheitsförderung, für die<br />
Abgrenzung verschiedener Ebenen und Ansatzpunkte von Primärprävention sowie für Evaluation<br />
und Qualitätssicherung entwickelt und dargestellt." (Autorenreferat)<br />
[187-L] Rosenbrock, Rolf:<br />
Verbraucher, Versicherte und Patienten als handelnde Subjekte, in: Christine von Reibnitz,<br />
Peter-Ernst Schnabel, Klaus Hurrelmann (Hrsg.): Der mündige Patient : Konzepte zur Patientenberatung<br />
und Konsumentensouveränität im Gesundheitswesen, Weinheim: Juventa Verl., 2001, S.<br />
25-33, ISBN: 3-7799-1193-0<br />
INHALT: Der Beitrag beschreibt zwei sich in der Medizin und den anderen Gesundheitswissenschaften<br />
neu durchsetzende Konzepte: Zum einen werden die Notwendigkeiten und Möglichkeiten<br />
primärer Prävention erkannt. Gesundheitspolitisch wirksame Strategien müssen die gesundheitsrelevanten<br />
Aspekte der Lebens- und Arbeitsverhältnisse mit der Beeinflussung des -<br />
durch diese Verhältnisse zumindest mitbestimmten - Verhaltens modifizieren. Zum anderen<br />
setzt sich in der Wissenschaft und Praxis immer mehr die Erkenntnis durch, dass auch der Patient<br />
in der Krankenbehandlung nicht einfach ein Empfänger von ärztlichen und sonstigen<br />
Versorgungs-Leistungen, sondern vielmehr Mitproduzent seiner Gesundheit ist. Der Autor<br />
führt dazu den Begriff des handelnden Subjekts ein, um den beratenen Konsumenten medizinischer<br />
und anderer Dienstleistungen vom alten Leitbild des widerspruchslos kooperierenden<br />
Patienten zu unterscheiden. (ICA)<br />
[188-L] Rossiyskaya, Natalia:<br />
Sport und Gesundheit: ein Vergleich der Situation in Russland und Deutschland, (Sportwissenschaftliche<br />
Forschungsberichte), Berlin: Mensch u. Buch Verl. 2004, IX, 235 S., ISBN: 3-<br />
89820-713-7 (Standort: ZB d. Sportwiss. Köln(Kn 41)-3Med487)<br />
INHALT: "Gesundheit hat in Russland wie in Deutschland einen hohen Stellenwert. Sport und<br />
Bewegung als Komponenten eines gesunden Lebensstils spielen aber nur in Deutschland eine<br />
wichtige Rolle, obwohl ihr präventiver Nutzen außer Frage steht. Vor dem Hintergrund der<br />
unterschiedlichen politischen und ökonomischen Entwicklungen sowie der gegenwärtigen<br />
Lebensbedingungen in beiden Ländern analysiert die vorliegende Arbeit anhand einer eigenen<br />
empirischen Untersuchung die Unterschiede zwischen beiden Kulturen in Gesundheitszu-
144 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
stand, Gesundheitsverhalten, Sportaktivität und den körperbezogenen Einstellungen der Bevölkerung.<br />
Dabei zeigt sich deutlich, dass die höhere Morbidität und Mortalität der Russen<br />
nicht nur eine Folge des zusammengebrochenen staatlichen Gesundheitssystems während der<br />
gegenwärtigen Transformationsphase ist, sondern auch im Kontext unter-schiedlicher somatischer<br />
Kulturen, d.h. unterschiedlicher auf den Körper bezogener Verhaltensmuster, Wert- und<br />
Normensysteme gesehen werden muss. Die Ergebnisse enthalten eine Reihe von Aspekten,<br />
die für einen Umbau des Sport- und Gesundheitssystems in Russland im Rahmen eines Public-Health-Ansatzes<br />
nutzbar gemacht werden können." (Autorenreferat)<br />
[189-L] Schaurhofer, Martin:<br />
Selbsthilfegruppen als Ausdruck zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation, in: SWS-Rundschau,<br />
Jg. 41/2001, H. 3, S. 293-306 (Standort: UuStB Köln(38)-XH05177; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: "'Hilf Dir selbst, dann hilft dir Gott' heißt es in einem alten Sprichwort und Selbsthilfe<br />
hat sich heute in sehr vielen Lebensbereichen etabliert. In diesem Artikel geht es um Selbsthilfegruppen<br />
im Gesundheitssystem als selbstorganisierende Netze sozialer Unterstützung.<br />
Dabei stehen Prozesse von gemeinsamem Erfahrungs- und Wissensaustausch ebenso im Vordergrund<br />
wie das Wahrnehmen von Eigenkompetenz in der Situation von Krankheit. Der Autor<br />
will folgende Fragen beantworten: was ist eigentlich eine Selbsthilfegruppe? Wie entstehen<br />
Selbsthilfegruppen? Welchen Platz nehmen sie in der Gesellschaft ein? Wie werden<br />
Selbsthilfegruppen unterstützt? Künftig wird eine verstärkte Etablierung und Einbindung der<br />
Selbsthilfebewegung in unser staatliches Gesundheits- und Sozialsystem erwartet. Dies ergibt<br />
sich aus folgenden sieben Trends, die am Ende dieses Artikels vorgestellt werden: medizinischer<br />
Fortschritt und höhere Lebenserwartung, erwartete Verschlechterung des Gesundheits-<br />
und Sozialsystems, Selbsthilfegruppen als Versorgungseinrichtungen, mehr unterstützende<br />
Akteurinnen, Einbindung bei Gesetzgebung, Etablierung der Selbsthilfegruppen, Verbreitung<br />
des Selbsthilfegedankens. Dieser Artikel plädiert dafür, dass dem Prinzip Selbsthilfe in vielfältiger<br />
Weise Unterstützung zukommt, und warnt davor, Selbsthilfe allzu schnell als Ersatz<br />
und nicht mehr als Ergänzung staatlicher Institutionen des Sozial- und Gesundheitssystems zu<br />
betrachten." (Autorenreferat)<br />
[190-F] Schlumberger, P.; Conradt, Matthias, Dipl.-Psych.; Dierk, Jan-Michael, Dipl.-Psych.;<br />
Rauh, Elisabeth, Dr.med. (Bearbeitung); Rief, Winfried, Prof.Dr.rer.soc. (Leitung):<br />
Genetische Beratung bei Adipositas<br />
INHALT: Über 1.000 adipöse Personen wurden auf das Vorliegen von genetischen Risikokonstellationen<br />
gescreent. 300 dieser Patienten wurden per Randomisierung 2 verschiedenen Beratungsbedingungen<br />
zugeordnet, die in einem Fall genetische Informationen enthielt, in anderem<br />
Fall ausschließlich auf Ernährung und Bewegung konzentrierte. Die Miteinbeziehung<br />
genetischer Informationen wurde von den Patienten sehr positiv aufgenommen, wobei Einflüsse<br />
auf den weiteren Verlauf weder negativ noch positiv nachgewiesen werden konnten.<br />
Aus dem Projekt heraus wird ein Leitfaden zur Beratung von Adipösen mit genetischen Risikokonstellationen<br />
entwickelt.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 145<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
INSTITUTION: Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie<br />
und Psychotherapie (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-2823641, Fax: 06421-2828904,<br />
e-mail: rief@staff.uni-marburg.de)<br />
[191-L] Schreier, E.; Höhne, M.:<br />
Hepatitis C-Epidemiologie und Prävention, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung,<br />
Gesundheitsschutz, Jg. 44/2001, H. 6, S. 554-561<br />
INHALT: "Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass das Hepatitis-C-Virus (HCV) vor seiner<br />
Identifizierung und molekularen Charakterisierung der häufigste Erreger einer Posttransfusionshepatitis<br />
- weltweit verbreitet ist. Die rasche Einführung von HCV-Antikörpernachweissystemen<br />
bzw. des HCV-Genomnachweises führte zur Aufklärung der als Non-A,<br />
Non-B bezeichneten Hepatitiden. Epidemiologische Studien zeigen, dass ca. 3 vH der Weltbevölkerung<br />
mit dem HCV infiziert sind, dabei existieren beträchtliche regionale Unterschiede.<br />
Zudem ergeben sich große Differenzen in der HCV-Prävalenz des Untersuchungsklientels.<br />
Aus molekularepidemiologischer Sicht zeigt sich eine gewisse geografische Dominanz<br />
bestimmter HCV-Genotypen/ Subtypen. Hinsichtlich der Übertragungswege gilt heute nur die<br />
Übertragung auf parenteralem Wege als gesichert. Unklar bleibt der hohe Anteil an sporadischen<br />
HCV-Infektionen." (Autorenreferat)<br />
[192-F] Schröder, Johannes, Prof.Dr.; Barth, Sonja (Bearbeitung); Schröder, Johannes, Prof.Dr.<br />
(Leitung):<br />
Prävalenz und Verlauf gerontopsychiatrischer Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung<br />
INHALT: Anhand einer nach repräsentativen Gesichtspunkten gewonnenen Bevölkerungsstichprobe<br />
wurde die Prävalenz depressiver Erkrankungen sowie der leichten kognitiven Beeinträchtigung<br />
erhoben. In Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Alternsforschung wurden<br />
hierzu insgesamt 895 Probanden der Geburtsjahrgänge 1930 bis 1932 sowie 1950 bis<br />
1952 im Raum Heidelberg an zwei Erhebungszeitpunkten im Abstand von 5 Jahren untersucht.<br />
Depressive Erkrankungen und leichte kognitive Beeinträchtigungen bildeten mit Prävalenzen<br />
von 15 und 14 % die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Laufende Untersuchungen<br />
sollen die Einflussfaktoren, die zu der höheren Lebenszeitprävalenz depressiver Störungen<br />
in der jüngeren Jahrgangskohorte führen (20 % vs 9,5 %), identifizieren sowie insbesondere<br />
den weiteren Verlauf bei Probanden mit "leichter kognitiver Beeinträchtigung" im<br />
Hinblick auf genetische und umgebungsabhängige Faktoren klären. Im Hinblick auf die anstehende<br />
dritte Erhebungswelle wurden Mittel aus dem Forschungsförderungsprogramm des<br />
Landes Baden-Württemberg beantragt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Raum Heidelberg<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Baden-Württemberg<br />
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst; Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend<br />
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale<br />
Medizin Klinik für Allgemeine Psychiatrie (Voßstr. 2, 69115 Heidelberg); Deutsches<br />
Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA- (Bergheimer Str. 20,<br />
69115 Heidelberg)
146 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: johannes_schroeder@med.uni-heidelberg.de); Barth, Sonja<br />
(e-mail: sonja_barth@med.uni-heidelberg.de)<br />
[193-L] Seidenstücker, Sabine:<br />
Das Gesundheitsverhalten von Migranten in Deutschland: eine explorative Analyse, Stuttgart<br />
2002, 366 S. (Graue Literatur; URL: http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2002/1027/pdf/<br />
seidenstuecker.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=964099586&dok_var=d1&dok_ext<br />
=pdf&filename=964099586.pdf)<br />
INHALT: "Die hohe Zahl in Deutschland lebender Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit,<br />
ihre erhöhte Belastungsexposition in vielen Lebensbereichen und die spärliche Forschungslage<br />
über ihr Gesundheitsverhalten bildete die Ausgangssituation für diese Arbeit. Der Schwerpunkt<br />
der Betrachtungen liegt erstens auf der Analyse des Gesundheitsverhaltens und von<br />
Migranten in Deutschland und zweitens auf der Analyse der Bedeutung des Merkmals Herkunft<br />
im Konzept gesundheitsrelevanter Lebensstile. Dabei spielt sowohl das positive Gesundheitsverhalten<br />
eine Rolle als auch das gesundheitsschädliche Verhalten. Die Dimensionen<br />
Bewegungs- und Sportverhalten, Ernährung, Umgang mit belastenden Situationen, Alkoholkonsum,<br />
Rauchen und Besuch von Vorsorgeuntersuchungen stehen im Zentrum der Analysen.<br />
Den zentralen theoretischen Ansatz für diese Arbeit bildet das Konzept gesundheitsrelevanter<br />
Lebensstile (Abel 1992). Im empirischen Teil der vorliegenden Arbeit wird eine<br />
Konzeption zur Analyse gesundheitsrelevanter Lebensstile unter Einbezug des Merkmals<br />
'Herkunft' vorgestellt. Zur Umsetzung des Analysekonzepts wurden die Daten einer Survey-<br />
Studie (N=65) von 40 Mitarbeitern ausländischer Herkunft und 25 Mitarbeitern deutscher<br />
Herkunft herangezogen die bei der Deutschen Post AG Stuttgart arbeiten. Als Ergebnis kann<br />
festgehalten werden, dass klare Verhaltensmuster innerhalb der sechs Verhaltensdimensionen<br />
bestehen, deren Hauptunterscheidungskriterium positives versus negatives Gesundheitsverhalten<br />
darstellt. Auf der Ebene der soziodemo-graphischen/ sozialstrukturellen Variablen<br />
konnten starke Einflüsse der Interaktion der Merkmale Herkunft und Geschlecht mit der Methode<br />
der multiplen Korrespondenzanalyse identifiziert werden. Die Analyse der Lebensstile<br />
ergab fünf 'Lebensstiltypen', die auf der Verhaltensebene als aktiv gesunder Lebensstil, passiv<br />
gesunder Lebensstil, aktiv ungesunder Lebensstil, passiv ungesunder Lebensstil und gemäßigter<br />
Lebensstil bezeichnet werden können." (Autorenreferat)<br />
[194-F] Siegrist, Johannes, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Soziale Ungleichheit, psychosoziale Umwelt und gesundheitsvergleichende Untersuchungen<br />
bei städtischen Bevölkerungsgruppen in West- und Osteuropa<br />
INHALT: Um den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit innerhalb und<br />
zwischen Ländern besser erklären zu können, werden epidemiologische Daten städtischer<br />
Bevölkerungsgruppen aus einem westeuropäischen (Deutschland) und zwei osteuropäischen<br />
(Tschechien, Polen) Ländern vergleichend ausgewertet. Mit Hilfe statistischer Verfahren,<br />
insbesondere der Mehrebenenanalyse, wird geprüft, welchen Beitrag makrostrukturelle Faktoren<br />
(z.B. Arbeitslosenquote) im Vergleich zu Einflüssen auf Individualebene bei der Erklärung<br />
ungleicher Krankheitsrisiken leisten. Letztere umfassen gesundheitsschädigende Verhaltensweisen<br />
sowie chronische psychosoziale Belastungen, die an Hand dreier Modelle gemessen<br />
werden (fehlender sozialer Rückhalt; geringer Entscheidungsspielraum am Arbeitsplatz;
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 147<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
Gratifikationskrisen in der Erwerbsrolle). Ergebnisse dieses neuartigen Ansatzes international<br />
vergleichender Forschung lassen eine bessere Identifizierung gesundheitlich besonders gefährdeter<br />
Personengruppen erwarten und bilden damit eine wichtige Voraussetzung für gezielte<br />
präventive Maßnahmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Tschechien, Polen<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie<br />
(Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: siegrist@uni-duesseldorf.de)<br />
[195-F] Thomzik, Markus, Dr. (Bearbeitung); Kriegesmann, Bernd, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Lebensstilmanagement für Selbstständige - ein integriertes Personal- und Organisationsentwicklungsprogramm<br />
zur Gesundheitsförderung in Handwerksbetrieben<br />
INHALT: Während der Arbeits- und Gesundheitsschutz in Großunternehmen für traditionelle<br />
Arbeitsverhältnisse ein hohes Niveau erreicht hat, bestehen gerade im Bereich kleiner Handwerksbetriebe<br />
erhebliche Nachholbedarfe wie Unfallstatistiken oder der Krankenstand belegen.<br />
Neben die Belastungen aus der Gewerkeausübung treten dabei für die Selbstständigen im<br />
Handwerk die Folgen verschwimmender Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Tendenzen<br />
zur Selbstausbeutung und die Orientierung an kurzfristiger Aufgabenerfüllung statt an langfristiger<br />
Beschäftigungsfähigkeit führen im Vergleich zu abhängig Beschäftigten zu höheren<br />
Krankheitsraten bei Selbstständigen. Um dieser doppelten Herausforderung für den Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutz zu begegnen, sind neue Instrumente erforderlich, die sich auf den Lebensstil<br />
dieser Klientel beziehen. Jüngere Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Lebensstilmodifikationen<br />
- im Sinne einer besseren Abstimmung von Arbeit und Freizeit - zu nachhaltig<br />
positiven Effekten für die Gesundheit führen. Doch der Hinweis auf diese Zusammenhänge<br />
löst nicht automatisch Verhaltensänderungen aus. Das setzt vielmehr die Integrationsfähigkeit<br />
von Maßnahmen zur Lebensstilmodifikation in den "Lebensalltag" Selbstständiger<br />
sowie den eigenkompetenten Umgang mit der eigenen Gesundheit voraus. Hier setzt das vorliegende<br />
Teilprojekt an, indem ein integriertes Personal- und Organisationsentwicklungsprogramm<br />
zur Gesundheitsförderung Selbstständiger entwickelt und erprobt wird. Damit steht<br />
dieses Projekt komplementär zu den anderen Projektteilen des Verbundes, die sich auf die<br />
gewerkespezifischen Risiken aus der Ausübung der handwerklichen Tätigkeiten konzentrieren.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: Bundesanstalt<br />
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin -BAuA-; Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Institut für angewandte Innovationsforschung e.V. an der Universität Bochum<br />
(Buscheyplatz 13, 44801 Bochum)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0234-971170, e-mail: info@iai-bochum.de)<br />
[196-L] Vetter, Christian; Redmann, Alexander:<br />
Arbeit und Gesundheit: Ergebnisse aus Mitarbeiterbefragungen in mehr als 150 Betrieben,<br />
(WIdO-Materialien, 52), Bonn 2005, 130 S., ISBN: 3-922093-36-1 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />
20050106437; Graue Literatur)
148 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
INHALT: "Im Rahmen des AOK-Service 'Gesunde Unternehmen' sind in den letzten Jahren bundesweit<br />
zahlreiche Mitarbeiterbefragungen in Betrieben verschiedener Branchen durchgeführt<br />
worden. In der vorliegenden Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) wurden<br />
im Rahmen einer Meta-Analyse Befragungen ausgewertet, die in den Jahren 1999-2003<br />
stattfanden. In diesem Zeitraum wurden über 30.000 Arbeitnehmer in 160 Betrieben befragt.<br />
Die Befragungsergebnisse geben Aufschluss darüber, wie die Erwerbstätigen ihre Arbeitsbedingungen<br />
beurteilen und die gesundheitliche Situation am Arbeitsplatz einschätzen. Aufgezeigt<br />
wird auch, welche Maßnahmen aus Sicht der Mitarbeiter dazu geeignet sind, zur Verbesserung<br />
der gesundheitlichen Situation am Arbeitsplatz beizutragen und welche Angebote<br />
zur betrieblichen Gesundheitsförderung von den Beschäftigten für sinnvoll gehalten werden."<br />
(Autorenreferat)<br />
[197-F] Vogelgesang, Jens (Leitung):<br />
Gesundheitsbarometer 08/03: Schlafstörungen<br />
INHALT: Studie umfasst Fragen zur Schlafdauer, Häufigkeit von Müdigkeit und Schläfrigkeit,<br />
Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen, Maßnahmen um besser zu schlafen. ZEIT-<br />
RAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
telefonisch (Stichprobe: 1.000; Privathaushalte/ Bundesbürger/ deutschsprachig/ ab 18<br />
Jahre; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pressemitteilung "Männer schlummern, Frauen wachen - DAK<br />
untersucht das Schlafverhalten der Deutschen" zum Forschungsbericht ist unter: http://www.<br />
presse.dak.de unter dem Menüpunkt "Archiv - Gesundheit & Medizin - 2003" oder direkt über:<br />
http://www.presse.dak.de/ps.nsf/sbl/004B1D44DE402E91C1256DB7003D4BDF?Open<br />
Document abrufbar.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-08 ENDE: 2003-08 AUFTRAGGEBER: Deutsche Angestellten-Krankenkasse<br />
DAK-Hauptgeschäftsstelle FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Max-<br />
Beer-Str. 2, 10119 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-62882-0, Fax: 030-62882-400, e-mail: info@forsa.de)<br />
[198-L] Wagner, Nicole; Meusel, Dirk; Kirch, Wilhelm:<br />
Nutrition education for children - results and perspectives, in: Journal of public health : Zeitschrift<br />
für Gesundheitswissenschaften, Vol. 13/2005, No. 2, S. 102-110 (URL:<br />
http://www.springerlink.com/app/home/contribution.asp?wasp=5c40692ab4e6440687a7813c9f63<br />
b979&referrer=parent&backto=issue,10,11;journal,2,10;browsepublicationsresults,1443,2441;)<br />
INHALT: "Aim: recent scientific literature reveals a tremendous change in the health status of<br />
children and adolescents caused by malnutrition and changes in general lifestyle. Thus, the<br />
crucial value of a sustainable nutrition education has long been recognised as a major component<br />
of public health nutrition strategies. This paper describes a study that took several requirements<br />
for nutrition education programmes into account by developing and evaluating a<br />
new age-adapted version of an existing nutrition education programme. Methods: the objective<br />
of the evaluation was to draw conclusions about the effects of the intervention's success.<br />
A quasi-experimental field study design was utilised, arranging subjects into intervention,
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 149<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
comparison and control groups. For each group, a pre- and post-test was assessed. Between<br />
the pre-test and post-test, a period of 4 months elapsed. In total, data from 616 children, 474<br />
parents and 47 teachers were included in the evaluation. Results: in general, all children in the<br />
intervention group (IG) across all ages showed a statistically significant improvement of general<br />
nutrition-related knowledge between the pre-test and post-test, which was measured in<br />
one section of the questionnaire. The comparison between intervention group (IG) and control<br />
group (CG) revealed significantly stronger improvement for the intervention group (IG). In<br />
comparison with the control group, the intervention group did not show any meaningful improvement<br />
in any of the five age groups. Parents, kindergarten-teachers and school teachers<br />
of all intervention groups reported serious changes for the health-conscious attitudes in children.<br />
Conclusion: in summarising, the presented age-adapted nutrition education programme<br />
and its evaluation could show a clear improvement of nutrition-related knowledge and less<br />
clear improvements in nutrition-related attitudes and behavioural intentions. A sustainable<br />
prolongation of the programme could lead to even higher improvement." (author's abstract)<br />
[199-F] Wenzel, Florian (Leitung):<br />
DAK-Gesundheitsbarometer: Diäten<br />
INHALT: Erhebung zu Gründen, Art und Häufigkeit sowie Erfolg und Motivation von bzw. bei<br />
Diäten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
telefonisch (Stichprobe: 1.000; Privatpersonen/ BRD/ deutschsprachig/ ab 14 Jahre;<br />
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.presse.dak.de/ps.nsf/sb1/46F25788042<br />
D3305C1256E6D00426AEE . ARBEITSPAPIERE: Waldheim, Nina: Studie DAK-Gesundheitsbarometer:<br />
Diäten. April 2004, 5 S. Siehe unter: http://www.presse.dak.de (Umfragen &<br />
Studien).<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: Deutsche Angestellten-Krankenkasse<br />
DAK-Hauptgeschäftsstelle FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Max-<br />
Beer-Str. 2, 10119 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-62882-0, Fax: 030-62882-400, e-mail: info@forsa.de)<br />
[200-F] Winkler, Dorothea (Bearbeitung); Wenzel, Florian (Leitung):<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz<br />
INHALT: Die Studie umfasst Fragen zu: Entspannungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz; Gründe<br />
für Verzicht auf Bewegungspausen; Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz; Ausgleich für einen<br />
stressigen Alltag. ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
telefonisch (Stichprobe: 1.003; Privathaushalte/ BRD/ deutschsprachig/ ab 14 Jahre;<br />
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.presse.dak.de/ps.nsf/sblArchiv/04A6555<br />
830FC5B65C1256CD7003DF2EA . ARBEITSPAPIERE: Meiners, Frank: Studie Gesundheitsbarometer:<br />
Stress und Angst am Arbeitsplatz. Februar 2003, 3 S. Siehe unter: http://
150 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
www.presse.dak.de/ps.nsf/sblArchiv/5FE4DA8D4D57AB23C1256C80003E6D46?Open-<br />
Document .<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: Deutsche Angestellten-Krankenkasse<br />
DAK-Hauptgeschäftsstelle FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Max-<br />
Beer-Str. 2, 10119 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-62882-0, Fax: 030-62882-400, e-mail: info@forsa.de)<br />
[201-F] Wissenschaftliches Institut der Ärzte Deutschlands e.V. -WIAD-:<br />
Data collection to develop an inventory of social and health policies, measures and actions<br />
concerning drugusers in prison in the recently incorporated member states to the EU<br />
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: European Monitoring<br />
Centre for Drugs and Drug Addiction FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Wissenschaftliches Institut der Ärzte Deutschlands e.V. -WIAD- (Godesberger<br />
Allee 54, 53175 Bonn)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0228-8104-172, Fax: 0228-8104-1736, e-mail: wiad@wiad.de)<br />
[202-F] Wissenschaftliches Institut der Ärzte Deutschlands e.V. -WIAD-:<br />
Gesundheitsmonitoring der schweizerischen Migrationsbevölkerung<br />
INHALT: Das "Gesundheitsmonitoring der schweizerischen Migrationsbevölkerung" (GMM) ist<br />
darauf angelegt, den Gesundheitsstatus von Migrantinnen und Migranten mit den Methoden<br />
zu erfassen und zu beschreiben, wie sie sich im Rahmen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung<br />
(SGB) bewährt haben. Ziel ist es hierbei, eine die SGB ergänzende, gesundheitsbezogene<br />
Befragung derjenigen Migrantengruppen zu konzipieren und durchzuführen, die aufgrund<br />
sprachlicher Beschränkungen in der Stichprobe der SGB bislang nicht hinreichend berücksichtigt<br />
werden konnten. Das GMM ist modular aufgebaut. In der SGB sind unter den<br />
Migranten und Migrantinnen nur jene Personen adäquat repräsentiert, die in der Lage sind,<br />
sich in einer der drei Landessprachen hinreichend zu verständigen. In Modul I des GMM<br />
werden dementsprechend auf Basis der SGB nur diese Migrantengruppen zur Analyse heran<br />
gezogen (v.a. Italiener). Modul II stellt demgegenüber eine zusätzliche muttersprachlich<br />
durchgeführte Befragung unter den verbleibenden quantitativ bedeutsamen nicht schweizerischen<br />
Nationalitäten dar (Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Portugiesen, Türken<br />
und Tamilen). Modul III umfasst die Befragung einer Gruppe von Personen des Asylbereiches.<br />
Als Befragungsinstrumentarium kommen in den Modulen II & III neben dem gekürzten<br />
Programm der SGB Indikatoren zum Einsatz, die den Lebenshintergrund von Migrantinnen<br />
und Migranten sowie deren gesundheitliche Problemlagen spezifisch beschreiben. Projektbezogene<br />
Internetpräsenz: http://www.miges.ch .<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Rommel, A.; Schenk, L.: Migration und Surveyforschung - Stichprobenziehung<br />
und transkulturelle Äquivalenz. in: Public Health Forum, 13, 2005, 47, S. 8-<br />
10.+++Rommel, A.; Weilandt, C.: Health Monitoring of the swiss migrant population (HM-<br />
SMP). Methodology and preliminary results. in: Ethnicity and Health, 9, 2004, S1.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Gesundheit -BAG-; Bundesamt für Flüchtlinge -BFF- FINANZIERER: Auftraggeber
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 151<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
INSTITUTION: Wissenschaftliches Institut der Ärzte Deutschlands e.V. -WIAD- (Godesberger<br />
Allee 54, 53175 Bonn); LINK Institut für Markt- und Sozialforschung (Spannortstr. 7-9, 6000<br />
Luzern, Schweiz)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0228-8104-172, Fax: 0228-8104-1736, e-mail: wiad@wiad.de)<br />
[203-F] Zirm, H., Dr. (Bearbeitung); Thiele, Gisela, Prof.Dr.habil. (Leitung):<br />
Sportförderunterricht - Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten übergewichtiger Kinder<br />
INHALT: Studie zu Essverhalten; sportliche Aktivitäten bei übergewichtigen Kindern.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Gesundheitsamt der Stadt Torgau<br />
INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Professur für Jugend-<br />
und Familiensoziologie und Gerontologie (Postfach 300648, 02811 Görlitz)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: g.thiele@hs-zigr.de)<br />
[204-F] Zumstein, Barbara; Busslinger, Maithe; Bloch, Michel (Leitung):<br />
Das Schweizerische Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen<br />
INHALT: 1992 haben die Weltgesundheitsorganisation, der Europarat und die Europäische Union<br />
das Gemeinschaftsprojekt "Europäisches Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen" (ENGS)<br />
lanciert. Seit 1993 nimmt neben 38 anderen Ländern auch die Schweiz daran teil. Während<br />
der Pilotphase wurde das schweizerische Projekt durch Santé Jeunesse in Neuenburg koordiniert<br />
(vgl. Information Bildungsforschung, Nr. 1740 und Nr. 1546). Seit April 1997 liegt diese<br />
Aufgabe im Auftrag des Bundesamts für Gesundheitswesen und Gesundheitsförderung<br />
Schweiz bei der schweizerischen Gesundheitsstiftung Radix; das Mandat betrifft vorläufig die<br />
Jahre 1997-2007. Angesichts der kulturellen und sprachlichen Vielfalt in der Schweiz hat Radix<br />
zwei Koordinationszentren eingerichtet, eines in Luzern für die deutschsprachige Schweiz<br />
und ein zweites in Lausanne für die Suisse romande. Zudem gibt es 5 Regionale Netzwerke<br />
als Subnetzwerke des Schweizerischen Netzwerks. Die ordentliche Mitgliedschaft im Netzwerk<br />
steht allen Schulen offen, seien es Kindergärten, öffentliche oder private Schulen oder<br />
auch Berufsschulen. Interessierte Verbände, Organisationen, Fachpersonen, Projektstellen<br />
können dem Netzwerk als außerordentliche Mitglieder beitreten. Eine Schule, die Mitglied<br />
wird, verpflichtet sich damit zu einem Projekt der Organisationsentwicklung, das zum Ziel<br />
hat, diese Schule zu einem Ort der Gesundheit zu machen, sowie zu konkreten Schritten in<br />
dieser Richtung. Ein solches Engagement muss mindestens drei Jahre dauern. Das Netzwerk<br />
stellt seinen Mitgliedern unentgeltlich folgende Dienstleistungen zur Verfügung: Beratung<br />
und Unterstützung bei Projektplanung, -organisation und -durchführung; Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen Netzwerkschulen, Impulsveranstaltungen, Materialien und Dokumentation über<br />
Projekte, E-Letter, finanzielle Unterstützung von Projekten. Im Gegenzug wird von den Mitgliedern<br />
erwartet, dass sie ihre Erfahrungen anderen Netzwerkteilnehmern zur Verfügung<br />
stellen und Einblick in ihre Projekte gewähren. Per 2004 haben sich 320 Schulen aus 21 Kantonen<br />
dem Netzwerk angeschlossen. S.a. http://www.radix.ch , http://www.gesundeschulen.ch<br />
oder http://www.ecoles-en-sante.ch . ZEITRAUM: seit 1993; 1997 restrukturiert;<br />
2001 verlängert, 2004 verlängert bis 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz
152 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
3 Gesundheitskultur, -verhalten, -förderung, Public Health, Gesundheitsberichterstattung<br />
METHODE: Entwicklungsprojekte an den einzelnen Schulen, die im Netzwerk mitarbeiten; Koordination<br />
und Unterstützung durch Radix Gesundheitsförderung<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schweizerisches Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen<br />
(Hrsg.): Leitfaden "Wir werden eine Gesundheitsfördernde Schule". 3. Aufl. Luzern 2003.<br />
+++Schweizerisches Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen (Hrsg.): Argumetarium "Gesundheitsförderung<br />
eine Aufgabe der Schule? Warum sollen sich Schulen dafür vernetzen? 20<br />
verflixte Fragen und ihre Erwiderung". 2. Aufl. Luzern: Radix Gesundheitsförderung 2002.<br />
ARBEITSPAPIERE: Radix Gesundheitsförderung: Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen -<br />
Rundbrief. Luzern: Schweizerisches Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen/ Radix, ab<br />
1997 (erste Nummer: Sept. 1997).+++Radix Promotion de la santé: Réseau suisse des écoles<br />
en santé - lettre d'information. Lausanne: Réseau suisse des écoles en santé/ Radix, à partir de<br />
1997 (première numéro: sept. 1997).<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 1997-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Gesundheit -BAG-; Gesundheitsförderung Schweiz FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Radix - Gesundheitsförderung (Habsburgerstrasse 31, 6003 Luzern, Schweiz);<br />
Radix - Promotion de la santé (Av. Louis-Ruchonnet 57, 1003 Lausanne, Schweiz)<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
[205-F] Arnold, Doris, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Maihofer, Andrea, PD Dr.; Siegel, Tilla,<br />
Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Professionalisierung in der Pflegepraxis. Die Auswirkungen von Veränderungen im Pflegeberuf<br />
aus der Perspektive praktisch tätiger Pflegender<br />
INHALT: Der Pflegeberuf in der BRD befindet sich zur Zeit in einem Professionalisierungsprozess,<br />
dessen auffälligstes Merkmal eine rasant fortschreitende Akademisierung durch die Einrichtung<br />
einer großen Zahl pflegebezogener Studiengänge seit den 90er Jahren ist. Zugleich<br />
verschärft sich die finanzielle Situation im Gesundheitswesen und damit die Arbeitsbedingungen<br />
von Pflegenden. Bisher fehlt eine fundierte Analyse über die soziale Praxis der Pflege<br />
im Krankenhaus in diesem Kontext. Dies würde auch dabei helfen, Hindernisse des Professionalisierungsprozesses<br />
besser zu verstehen. Diese Dissertation ist interdisziplinär angelegt<br />
zwischen Soziologie und den hierzulande jungen Pflegewissenschaften. Fragestellung: In dieser<br />
Arbeit geht es um die Beantwortung folgender Fragen: Warum handeln Pflegende in einem<br />
Krankenhaus so, wie sie es tun? Wie erleben sie ihre Situation? Welche Auswirkungen<br />
hat der Professionalisierungsprozess darauf? Gegenstand der Untersuchung ist also nicht die<br />
Bewertung, ob Pflegende "professionell" sind oder arbeiten. Die Projektbearbeiterin hat die<br />
Pflegepraxis vielmehr aus den folgenden Blickwinkeln heraus empirisch erforscht: erstens<br />
Ansprüche an Professionalität" und das Phänomen des so genannten "Theorie-Praxis-<br />
Konflikts; zweitens die geschlechtliche Konnotation von Pflege als Frauenarbeit. Erste Ergebnisse:<br />
Es wurden drei zentrale Themen herausgearbeitet, in denen Machtstrukturen in der<br />
Pflegepraxis zum Ausdruck kommen. Alle drei beziehen sich auf die Theorie-Praxis-Problematik<br />
und den Zusammenhang zwischen Pflege und Geschlecht. 1. Zeit und "Tüchtigkeit":<br />
Die Bedeutung von Zeit für die Pflege ist sehr komplex. Für Pflegende sehr präsent ist der<br />
Anspruch "ihre Arbeit schaffen" zu müssen bis zum Ende der Arbeitsschicht. Hier habe ich<br />
Machtstrukturen identifiziert und unter der Bezeichnung "Tüchtigkeit" zusammengefasst.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 153<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
Damit meine ich Zwänge, die regulieren, wie Pflegende handeln, fühlen und denken. Diese<br />
Machstrukturen sind über die diskursiv hergestellten Ähnlichkeiten zwischen Pflege und<br />
Hausarbeit geschlechtlich markiert. So verspüren Pflegende einen Druck der Zeit bzw. der<br />
Verantwortung für PatientInnen. Dieser Zwang wird auch körperlich wahrgenommen; er sitzt<br />
"in den Knochen". Ausgedrückt wird dies im "tätigen Habitus": Pflegenden fällt es z.B.<br />
schwer, während Gesprächen mit Patientinnen vermeintlich "untätig" zu sitzen. Auf der anderen<br />
Seite fand ich Situationen, in denen Pflegende sich "Zeit nehmen und Ruhe herstellen"<br />
und also das "Getrieben-Sein vom Zeit-Druck" beherrschen konnten. Die durchdringende Bedeutung<br />
des "Zeit-Drucks" für die Arbeit von Pflegenden gibt zum einen Hinweise auf die<br />
Problematik des Personalmangels in der Pflege. Darüber hinaus wird die Theorie-Praxis-<br />
Problematik so in einen komplexeren Kontext gesetzt und besser verständlich. 2. "Schwierige<br />
Patientinnen": In der Pflegefachpresse wird häufig kritisiert, wie Pflegende mit "schwierigen<br />
Patientinnen" umgehen. Die Projektbearbeiterin fand, dass solche Patientinnen ihrerseits<br />
Pflegende unter Druck setzen können. Dies geschieht offensiv oder auf subtile Art und Weise,<br />
z.B. indem Patientinnen Zeit für sich einfordern. Interessant ist die hohe normative Aufladung<br />
des Themas "schwierige PatientInnen" für Pflegende. Dies zeigt sich in den Ansprüchen in<br />
Bezug auf "Professionalität", die diese an sich selbst stellen. 3. Umgang mit Ärztinnen: Das<br />
"Nebeneinander-her-arbeiten" der beiden geschlechtlich markierten Berufsgruppen Pflege<br />
und Medizin weist zum einen auf Veränderungen in deren traditionell hierarchischem Verhältnis<br />
hin. Zum anderen leisten Pflegende permanent interaktive "Statusarbeit" im Umgang<br />
mit ihren ärztlichen Kolleginnen, um die Abgrenzung ihres Arbeitsbereichs immer neu herzustellen.<br />
METHODE: ethnographische Studie auf zwei Krankenhausstationen (von 3/01 bis 8/02); teilnehmende<br />
Beobachtungen (insgesamt 7 Monate, ca. 2 Tage pro Woche); semistrukturierte Interviews<br />
(34 mit 23 Personen)<br />
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer<br />
Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />
Gesellschaftswissenschaften (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am<br />
Main)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: DorisAuliM@aol.com)<br />
[206-L] Backes, Gertrud M.:<br />
Geschlecht, Alter(n) und Pflege - ein allseits (un-)bekanntes Thema?: oder: zur Begründung<br />
einer geschlechtersensiblen Altenpflege, in: Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.):<br />
Soziologie der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl.,<br />
2005, S. 359-384, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Der unmittelbare Zusammenhang zwischen Geschlecht und Pflege ist augenscheinlich:<br />
Pflegeberufe sind nach wie vor zum weit überwiegenden Teil Frauenberufe, und in der<br />
Familienpflege übernehmen Partnerinnen alter Männer, Töchter und Schwiegertöchter den<br />
Hauptanteil und die Hauptlast der Pflege. Sie stellen damit andere Interessen, im Wesentlichen<br />
auch der Sicherung einer eigenständigen Existenz, in den Hintergrund und nehmen soziale<br />
und gesundheitliche Beeinträchtigungen in Kauf. Die hinsichtlich der Pflege erneut sichtbar<br />
werdende Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern lässt sich als hierarchisch komplementär<br />
strukturiert beschreiben. Sie entspricht der Geschlechterarbeitsteilung im Lebensverlauf<br />
bis in Alter. Eine Veränderung im Sinne der Pflegenden wie auch der Gewährleistung
154 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
hinreichender Quantität und Qualität an Pflege ist nur durch eine Auflösung dieser tradierten<br />
Arbeitsteilung nachhaltig möglich: Männer sind zur Pflege zu 'emanzipieren', Frauen dazu,<br />
auch die Rolle der Mitpflegenden und nicht automatisch der Hauptpflegeperson zu entwickeln.<br />
Dies setzt u.a. eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf wie auch eine Neugestaltung<br />
der Geschlechterrollen von Frauen und Männern voraus. 'Männer und Frauen, die in<br />
der Pflege arbeiten, müssen tagtäglich mit den Tücken und Schwierigkeiten kultureller Annahmen<br />
über die Geschlechter, über die Pflege und über die Arbeit der Pflegenden leben.<br />
Abwertende Klischeevorstellungen vermischen sich mit ehrfürchtigen, typischen Erwartungen,<br />
mit denen sich jeder Mann und jede Frau in den verschiedenen Arbeits- und sozialen Situationen<br />
auseinander setzen muss.' (Miers 2001: 30)." (Autorenreferat)<br />
[207-L] Braun, Bernard; Müller, Rolf; Timm, Andreas:<br />
Gesundheitliche Belastungen, Arbeitsbedingungen und Erwerbsbiografien von Pflegekräften<br />
im Krankenhaus: eine Untersuchung vor dem Hintergrund der DRG-Einführung, (GEK<br />
Edition : Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Bd. 32), Sankt Augustin: Asgard-Verl. 2004, 260<br />
S., ISBN: 3-537-44032-4<br />
INHALT: "Für alle Vertragskrankenhäuser der Krankenkassen in Deutschland ist ab 1.1.2004 in<br />
der Abrechnung das DRG-System verpflichtend geworden (Ausnahme: Psychiatrie). DRG<br />
steht für 'Diagnosis Related Groups' und bezeichnet ein System von Fallpauschalen, das sich<br />
an den Diagnosen und dem Schweregrad des Einzelfalls orientiert. Die Länge des Aufenthalts<br />
spielt zumeist im DRG-System keine Rolle mehr für die Höhe des Entgelts. Demgegenüber<br />
orientierten sich bis Ende 2003 in vielen Krankenhäusern die meisten Abrechnungen an den<br />
Kriterien 'behandelnde Fachabteilung' und 'Länge des Aufenthalts'. Der 2003 erschienene<br />
Band 26 der GEK-Edition ('Auswirkungen von Vergütungsformen auf die Qualität der stationären<br />
Versorgung') hat erste Auswirkungen des DRG-Systems aus Sicht von Krankenhaus-<br />
Patienten untersucht. Dieser Band 32 nimmt die Situation der Pflegekräfte ins Visier. In Verbindung<br />
mit der DRG-Einführung sind auch Umstrukturierungen der Arbeitsorganisation im<br />
Krankenhaus zu erwarten. Eine Längsschnittanalyse von 11.768 anonym dokumentierten Erwerbsepisoden<br />
von bei der GEK versicherten Krankenschwestern im Vergleich zu über<br />
520.000 Erwerbsepisoden anderer Erwerbs-tätiger aus den Jahren 1990 bis 2003 sowie eine<br />
schriftliche Befragung von 1.885 examinierten Pflegekräften in Akut-Krankenhäusern im<br />
Jahr 2003 liefern Einblicke, wie sich die Situation für die Pflegekräfte zu Beginn der Einführung<br />
des DRG-Systems darstellt. Es gibt erste Hinweise auf Effekte auf die Arbeitsbedingungen,<br />
die professionelle Orientierung, die Gesundheit und die Mobilität von Pflegekräften im<br />
Krankenhaus am 'Vorabend' der DRG-Einführung." (Autorenreferat)<br />
[208-L] Cappell, Eckhard:<br />
Neue Strukturen in der pflegerischen Versorgung: Auswirkungen auf Lebenslage und Lebensqualität<br />
pflegebedürftiger älterer Menschen, in: Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal<br />
(Hrsg.): Soziologie der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven, Weinheim: Juventa<br />
Verl., 2005, S. 193-210, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Zunächst werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte 'Lebenslage'<br />
und 'Lebensqualität' herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund wird eingeschätzt, in welchem<br />
Umfang sozialpolitische Maßnahmen insbesondere der Pflegeversicherung einen Beitrag zur
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 155<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
Verbesserung der Lebensqualität leisten können. Dies ist vor allem von Strukturen und Prozessen<br />
zu erwarten, in deren Rahmen die Vielfalt der Ausgangssituationen und die subjektiven<br />
Schlüsse und Bewertungen der Betroffenen berücksichtigt werden können, die also u.a.<br />
die Ausschöpfung von Rehabilitationspotenzialen, Beratung und Case Management, das persönliche<br />
Budget und die Steigerung der kommunikativen Qualität der Pflege ermöglichen."<br />
(Autorenreferat)<br />
[209-F] Diedrich, Marcus, Dr.rer.medic.; Kaerger-Sommerfeld, H. (Bearbeitung); Köhle, Karl,<br />
Prof.Dr.med.; Obliers, Rainer, Prof.Dr.phil. (Leitung):<br />
Lebensqualität und subjektiver Wertewandel onkologischer Patienten im Mildred-Scheel-<br />
Haus der Universitätsklinik Köln<br />
INHALT: 'Lebensqualität' von Schwerstkranken am Ende ihres Lebens zu untersuchen und zu<br />
verbessern, ist Ziel dieses von der Deutschen Krebshilfe geförderten Projekts. Mit Hilfe einer<br />
qualitativen Methodik (Heidelberger Struktur-Lege-Technik - SLT) wird die Lebensqualität<br />
aus der subjektiven Sicht der Patienten untersucht und mit Fragebogendaten verglichen. Angestrebt<br />
wird ein Beitrag zum besseren Verständnis derjenigen Prozesse, die Patienten unter<br />
modellhaften Klinikbedingungen ('Dr. Mildred-Scheel-Haus') die Erhaltung einer für sie tragfähigen<br />
Lebensqualität ermöglichen. Vollziehen sich diese Prozesse vor dem Hintergrund eines<br />
individuellen Wertewandels im Krankheitsverlauf und/ oder der Möglichkeit, ein 'Lebensnarrativ'<br />
zu bilden bzw. abzuschließen? Die gewonnenen Ergebnisse könnten bereits<br />
praktizierte therapeutische Interventionen breiter wissenschaftlich fundieren und zu ihrer<br />
Weiterentwicklung sowie Qualifizierung von Aus-, Fort- und Weiterbildung in diesem Bereich<br />
beitragen. Mögliche Anwendungsgebiete: Palliativmedizin, Onkologie, Psychoonkologie,<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung.<br />
ART: gefördert ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche<br />
Krebshilfe e.V.<br />
INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik<br />
und Psychotherapie (Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50931 Köln)<br />
KONTAKT: Köhle, Karl (Prof.Dr. e-mail: karl.koehle@uk-koeln.de); Obliers, Rainer (Prof.Dr.<br />
Tel. 0221-478-5824, e-mail: rainer.obliers@medizin.uni-koeln.de)<br />
[210-L] Dreßke, Stefan:<br />
Kooperation und Aushandlungen in der ambulanten Pflege, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften,<br />
Jg. 9/2001, H. 1, S. 68-84<br />
INHALT: "Kooperationsleistungen zwischen ambulanten Pflegediensten und anderen<br />
Dienstleistern sowie Kostenträgern sind durch komplexe Arbeitsvorgänge charakterisiert. Die<br />
bisher vorherrschende Analyse von Kooperationsdefiziten erlaubt zwar die Beschreibung von<br />
strukturellen Gegebenheiten, sagt aber wenig darüber aus, wie sich diese Arbeitsvorgänge<br />
gestalten. In der vorliegenden Untersuchung wird das Konzept der ausgehandelten Ordnung<br />
von Strauss und Mitarbeitern für den Bereich der ambulanten Pflege hinzugezogen, um zu<br />
analysieren, wie mittels Aushandlungen Perspektiven übersetzt, Arbeitsvorgänge geplant und<br />
unterschiedliche Sachzwänge kompatibel gemacht werden. Die Kooperationsbeziehungen<br />
finden in symbolischen Arenen statt, die sich durch bestimmte Eigenschaften auszeichnen
156 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
und in denen kommunikative Kompetenzen der Pflegedienstmitarbeiter gefordert sind." (Autorenreferat)<br />
[211-L] Dunkel, Wolfgang:<br />
Zur Lebensführung von Pflegekräften, in: Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie<br />
der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl.,<br />
2005, S. 227-246, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Der Beitrag behandelt Pflege aus der Sicht der Pflegekräfte. Dabei wird die berufliche<br />
Pflege als ein Lebensbereich aufgefasst, der mit anderen Bereichen zu koordinieren und in<br />
der Biografie der Pflegekräfte zu verorten ist. Mit der Perspektive der Lebensführungsforschung<br />
wird es möglich, die alltägliche Koordination der Lebensbereiche und die Verortung<br />
der Pflege in die Biografie als aktive Leistungen der Person theoretisch wie empirisch zu fassen.<br />
Anhand einer Studie zur Lebensführung von Altenpflegekräften wird dies exemplarisch<br />
herausgearbeitet. Abschließend wird argumentiert, dass die gesellschaftliche Organisation der<br />
Pflege daran ausgerichtet wer-den sollte, eine bessere Integration von Arbeit und Leben zu<br />
ermöglichen." (Autorenreferat)<br />
[212-F] Dunkelberg, Sandra, Dr.med. (Bearbeitung); Bussche, Hendrik van den, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Subjektive Hintergründe von Berufsausstieg und Berufsverbleib bei Ärztinnen und Ärzten<br />
des LBK Hamburg<br />
INHALT: Subjektive Gründe junger Ärzte zum Berufsausstieg; Befürchtungen für die Zukunft<br />
(Ärztemangel); LBK spezifische Faktoren; was könnte die Drop-out Phänomene verringern;<br />
Arbeitszeitmodelle und Umstrukturierungsprozesse. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg<br />
METHODE: explorative, deskriptive Querschnittsstudie; standardisierte postalische Befragung;<br />
leitfadengestützte Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:<br />
Qualitatives Interview (Stichprobe: 17; Experten und Aussteiger; Auswahlverfahren: Zufall).<br />
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 164; PJ-Studenten, ÄIP, junge Assistenten;<br />
Auswahlverfahren: Quota pro Krankenhaus, Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />
des Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-03 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: Land Freie und<br />
Hansestadt Hamburg Landesbetrieb Krankenhäuser FINANZIERER: Institution; Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut<br />
für Allgemeinmedizin (Martinistr. 52, 20246 Hamburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42803-4200, e-mail: dunkelbe@uke.uni-hamburg.de)<br />
[213-L] Elvers, Horst-Dietrich; Borte, Michael; Herbarth, Olf:<br />
"Besser arm und gesund als reich und krank?", in: Monika Jungbauer-Gans, Peter Kriwy<br />
(Hrsg.): Soziale Benachteiligung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, Wiesbaden: VS<br />
Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 121-150, ISBN: 3-531-14261-5 (Standort: UB Trier(385)-KMln41861)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 157<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
INHALT: Vor dem Hintergrund der stärkeren Häufigkeit vieler allergischer Erkrankungen in den<br />
oberen Schichten, die in vielen Studien nachgewiesen wird, diskutiert der Beitrag die grundlegenden<br />
empirischen Zusammenhänge zwischen der Sozialschichtzugehörigkeit bzw. dem<br />
sozioökonomischen Status und der Allergiehäufigkeit, wobei die erhöhte Aufmerksamkeit der<br />
Prävalenz von Atemwegserkrankungen (Asthma, Wheezing etc.) gilt. Anhand von Daten der<br />
1998 begonnenen epidemiologischen Längsschnitt-Kohortenstudie LISA wird herausgearbeitet,<br />
ob es gelingt, Variablen der sozialen Differenzierung herauszuarbeiten, aufgrund derer ein<br />
besseres Verständnis des Zusammenhangs von physischer Umwelt, sozialer Umwelt und Allergierisiko<br />
möglich wird, und die die höhere Prävalenz einiger allergischer Krankheiten, z.B.<br />
Asthma, in den oberen Schichten erklärt. Diskutiert werden neben der sozialen Schicht auch<br />
Umwelteinflüsse. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass bei verschiedenen Allergieformen<br />
Hinweise auf vertikale soziale Ungleichheit gefunden wurden, zugleich aber auch<br />
mögliche Zusammenhänge mit einer horizontalen Differenzierung der Lebensweise aufgezeigt<br />
werden konnten. (ICH)<br />
[214-F] Geisen, Julia (Bearbeitung); Köhle, Karl, Prof.Dr.med.; Beckurts, K.T.E., PD Dr.<br />
(Betreuung):<br />
Der Schritt jetzt praktisch ins Neue. Eine qualitativ-inhaltsanalytische Untersuchung zum<br />
Patientenerleben im ersten Jahr nach kombinierter Pankreas/ Nieren-Transplantation<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik<br />
und Psychotherapie (Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50931 Köln)<br />
[215-F] Gfrörer, Roger, lic.oec.publ. (Bearbeitung); Staffelbach, Bruno, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Das Operationssaalteam<br />
INHALT: Institutionen prägen das Verhalten von Akteuren in Systemen. Durch spezifische Gestaltung<br />
dieser Institutionen können Verhaltensänderungen intendiert werden. Im Rahmen dieses<br />
Projekts wird nach einer institutionentheoretischen Einleitung das OP-Team untersucht:<br />
Welche Institutionen bestimmen das Teamverhalten im OP? Diese Untersuchung beschränkt<br />
sich - im Gegensatz zur neueren Forschung der Personalökonomik - nicht auf die ökonomischen<br />
Institutionen sondern versucht, mit dem Einbezug der Gesamtheit von Institutionen aus<br />
den Geistes- und Sozialwissenschaften einen ganzheitlichen Erklärungsansatz für Verhaltensunterschiede<br />
von OP-Teams zu geben. Die Hypothesen der theoretischen Deduktion werden<br />
im empirischen Teil geprüft. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />
METHODE: Theoriearbeit, teilweise gestützt auf empirische Beiträge. Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung,<br />
schriftlich (teilweise in Spitälern; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />
des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Gfroerer, R.; Schüpfer, A.: Das Operationssaal-Team. in: zfo,<br />
2004, 6.<br />
ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: keine<br />
Angabe FINANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Universität Zürich, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Strategie<br />
und Unternehmensökonomik -ISU- (Plattenstrasse 14, 8032 Zürich, Schweiz)
158 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: roger.gfroerer@isu.unizh.ch)<br />
[216-L] Görgen, Wilfried; Hartmann, Rüdiger (Bearbeitung):<br />
Qualifizierte Entzugsbehandlung Drogenabhängiger in Rheinland-Pfalz: Rhein-Mosel-<br />
Fachklinik, Andernach Pfalzklinikum, Klingenmünster ; Abschlussbericht der wissenschaftlichen<br />
Begleitung im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit<br />
Rheinland-Pfalz, Köln 2003, 74, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.masfg.rlp.de/pictures/infomaterial/65/Qualifizierter_Entzug.pdf;<br />
http://www.masfg.rlp.de/pictures/infomaterial/<br />
65/QE_Anhang.pdf)<br />
INHALT: "Zur Verbesserung des Hilfeangebots für Drogenabhängige wurden 2001 bis 2003 in<br />
zwei Fachkliniken unterschiedliche Behandlungsansätze der Entzugsbehandlung erprobt. Im<br />
Untersuchungszeitraum wurden rund 870 Personen behandelt. In der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
erfolgte eine medikamentengestützte Behandlung. Im Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie<br />
in Klingenmünster wurde dagegen eine Entzugsbehandlung ohne die Vergabe von<br />
Substitutionsmitteln durchgeführt. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung zeigen,<br />
dass mit differenzierten Behandlungskonzepten unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen<br />
sind, die Bereitschaft zur Veränderung zunimmt und in einem großen Umfang Anschlussmaßnahmen,<br />
z.B. Betreuung durch Suchtberatungsstellen oder eine stationäre Entwöhnungsbehandlung,<br />
in Anspruch genommen werden. Der vorliegende Bericht der wissenschaftlichen<br />
Begleitung liefert vielfältige Hinweise zur Weiterentwicklung der Entzugsbehandlung Drogenabhängiger."<br />
(Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 159<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
[217-L] Gutiérrez Doña, Eduardo Benicio:<br />
Coping with stress at work: a longitudinal study on health outcomes and quality of life, Berlin<br />
2003, XIX, 303 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diss.fu-berlin.de/cgi-bin/zip.cgi/20<br />
03/44/Fub-diss00344.zip; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=966525531)<br />
INHALT: "Im Rahmen einer Längsschnittstudie wurden drei Hauptaspekte untersucht: a) die<br />
Rolle der persönlichen Ressourcen (Selbstwirksamkeitserwartungen, proaktive Einstellung)<br />
und soziale Unterstützung (erhaltene Ratschläge) sowie Schutzfaktoren in der Beziehung<br />
zwischen Arbeitsstress und Gesundheit; b) die Rolle persönlicher Ressourcen (Selbstwirksamkeitserwartungen,<br />
proaktive Einstellung) und von Umweltfaktoren (Arbeitsstress) bei der<br />
Stressbewältigung unter besonderer Betonung der Vermittlungsfunktion der Stressbewältigung<br />
(vermeidungsorientierte Stressbewältigung, proaktives Coping) als ein Weg, durch den<br />
der Arbeitnehmer entweder krank wird oder gesund bleibt; c) das Zusammenwirken von Arbeitsstress,<br />
Selbstwirksamkeitserwartungen, Stressbewältigung, Folgen für die Gesundheit<br />
und Lebensqualität über die Zeit. Die Daten wurden von einer Längsschnittstichprobe von<br />
535 Arbeitern aus Costa Rica gesammelt, die für internationale Produktionsfirmen arbeiten.<br />
Die Befragungen wurden zweimal im Abstand von einem halben Jahr durchgeführt. Unter<br />
Anwendung eines Strukturgleichungsmodells (LISREL) wurden Belege gefunden, dass vermeidungsorientierte<br />
Stressbewältigung ein Weg sein kann, durch den Angestellte krank werden,<br />
wo hingegen proaktiv orientierte Stressvermeidung arbeitende Menschen zu einem angenehmeren<br />
emotionalen Leben führt und ihnen höhere Lebensqualität eröffnet. Auf der anderen<br />
Seite haben Analysen, die in Form von Strukturgleichungsmodellen (LISREL) im<br />
Cross-Lagged-Panel-Design (CLP) durchgeführt wurden, die Vermutung nahe gelegt, dass es<br />
über die Zeit wechselseitige Beziehungen zwischen Selbstwirksamkeitserwartungen und negativen<br />
Affekten, zwischen Arbeitsstress und negativen Affekten sowie zwischen proaktivem<br />
Coping und Lebensqualität gibt. Die CLP-Effekte haben die These erhärtet, dass Arbeitsstress<br />
und negativer Affekt mehr physische Krankheit hervorrufen und dass Selbstwirksamkeitserwartungen<br />
zu weniger negativem Affekt und somatischen Störungen zu einem späteren Zeitpunkt<br />
führen. Darüber hinaus haben die CLP-Effekte die Schlussfolgerung untermauert, dass<br />
proaktives Coping nach sechs Monaten ein freudigeres emotionales Leben und höhere Lebensqualität<br />
hervorruft. Für die theoretische Betrachtung und die Diskussion wurden die metatheoretischen<br />
Prinzipien der kognitiv-transaktionalen Theorie über Stress und Emotionen,<br />
die Selbstwirksamkeitstheorie, die Theorie über selbstregulierendes Verhalten, den proaktiven<br />
Ansatz der Stressbewältigung und einige Prinzipien der Theorie über den Ressourcen Erhalt<br />
benutzt." (Autorenreferat)<br />
[218-F] Heckl, Ulrike, Dr.phil.; Bartsch, Hans Helge, Prof.Dr.; Nagel, Gerd A., Prof.Dr. (Bearbeitung);<br />
Weis, Joachim, Prof.Dr.Dr. (Leitung):<br />
Der kompetente Patient - Evaluation der Beratungsleistung "second opinion"<br />
INHALT: Erwartungen und Bedürfnisse von Patienten an die Second opinion; Beeinflussung der<br />
Patientenkompetenz durch eine gezielte umfassende Beratung. Wie ist der Erfolg der Beratungsleistung<br />
im Sinne subjektiver und objektiver Merkmale definiert? Welche psychologischen<br />
und medizinischen Einflussfaktoren bestimmen den Erfolg der Beratung? Wie stabil<br />
bleibt die erreichte Patientenkompetenz über die Zeit und welche Maßnahmen sind notwendig<br />
um die Patientenkompetenz mittelfristig abzusichern? ZEITRAUM: 01.08.03-31.07.04
160 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
METHODE: Prozessorientierte Begleitforschung. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DA-<br />
TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=600. Stichprobe:<br />
N=417. Stichprobe: N=363). Stichprobe: N=237).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bartsch, H.H.; Heckl, U.; Weis, J.: Umfassende Beratung onkologischer<br />
Patienten: das Modell "second opinion" an der Freiburger Klinik für Tumorbiologie.<br />
in: Bartsch, H.H.; Weis, J. (Hrsg.): Gemeinsame Entscheidung in der Krebstherapie. Basel:<br />
Karger 2004. ISBN 3-8055-7785-0. ARBEITSPAPIERE: Weis, J.; Heckl, U.; Bartsch, H.H.;<br />
Nagel, G.A.: Abschlussbericht Forschungsprojekt "Der kompetente Patient - Evaluation der<br />
Beratungsleistung - 'second opinion'". Gefördert durch die Fördergesellschaft zur Förderung<br />
der Forschung und Wissenschaft in der Tumorbiologie Freiburg vom 01.02.1999-<br />
30.06.2002.+++Beiband zum Abschlussbericht: Zusammenstellung der Erhebungsinstrumente.<br />
ART: gefördert BEGINN: 1999-02 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Gesell. zur Förderung der Wissenschaft u. Forschung in der KTB<br />
INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg Institut für Rehabilitationsforschung<br />
und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-2062220, e-mail: weis@tumorbio.uni-freiburg.de); Heckl, U. (Dr.<br />
Tel. 0761-2061404, e-mail: heckl@tumorbio.uni-freiburg.de); Bartsch, H.H. (Prof.Dr. Tel.<br />
0761-2062201, e-mail: bartsch@tumorbio.uni-freiburg.de)<br />
[219-F] Hibbeler, Birgit (Bearbeitung); Köhle, Karl, Prof.Dr.med.; Radbruch, G.L.N., Prof.Dr.<br />
(Betreuung):<br />
Subjektive Lebensqualität von Palliativpatienten<br />
INHALT: Das Konstrukt "Lebensqualität" steht im Zentrum aller palliativmedizinischen Bemühungen.<br />
Die bisherige empirische Erfassung dieses Konzeptes mittels quantitativer Methoden<br />
liefert allerdings paradoxe Ergebnisse: Die todkranken Patienten stufen ihre Lebensqualität<br />
überraschend gut ein, zumindest aber oftmals nicht schlechter als Gesunde. Dies wird in der<br />
wissenschaftlichen Diskussion unter anderem mit einem Sinn- und Wertewandel, also einer<br />
Änderung innerer Bewertungsmaßstäbe erklärt. Jedoch stellt sich hierbei die Frage, ob die<br />
bisherigen methodischen Vorgehensweisen überhaupt alle Faktoren erfassen können, die subjektiv<br />
erlebte Lebensqualität beeinflussen. Der beschriebenen Problematik nimmt sich das<br />
Projekt "Lebensqualität und subjektiver Wertewandel onkologischer Patienten im Dr. Mildred<br />
Scheel Haus der Universitätsklinik Köln" an. In der Studie wird es als notwendig erachtet, individuelle<br />
Lebensthemen, persönliche Biographien und somit die "subjektive Messlatte", an<br />
der sich erlebte Lebensqualität misst, in den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess einzubeziehen.<br />
Dieses Vorhaben wird im Rahmen des Forschungsprogramms "Subjektive Theorien"<br />
realisiert. Es bedient sich methodisch der "Heidelberger Struktur-Lege-Technik". In der vorliegenden<br />
Dissertation werden anhand von zehn Fallbeispielen folgende Fragestellungen betrachtet:<br />
Erstens werden die individuellen Lebensthemen von Palliativpatienten dargestellt.<br />
Diese sind naturgemäß sehr vielschichtig, häufig genannt aber werden: körperliche Beeinträchtigungen<br />
(z.B. Schmerzen), die eigene Erkrankung und deren Behandlung, ferner Familie<br />
und andere Bezugspersonen. In einigen Fällen wird eine Lebensbilanz gezogen. Zweitens<br />
stellt sich die Frage nach den "subjektiven Theorien" zu Lebensqualität. Diesbezüglich ergibt<br />
sich ebenfalls ein vielseitiges Bild. Eindeutig ist hier allerdings, dass alle befragten Patienten<br />
im Hinblick auf ihre Lebensqualität von der kompetenten und menschlichen palliativmedizinischen<br />
Betreuung im Dr. Mildred Scheel Haus profitieren. Körperliches Leid und das Gefühl
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 161<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
des Ausgeliefert-Seins und des Kontrollverlustes können so abgemildert werden. Drittens ist<br />
es das Ziel der Untersuchung, die Erzählungen der Patienten darauf zu prüfen, ob sie den postulierten<br />
Wertewandel bestätigen können. Dafür liefern die erhobenen Daten jedoch keine<br />
eindeutigen Anhaltspunkte.<br />
ART: Dissertation ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik<br />
und Psychotherapie (Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50931 Köln)<br />
[220-F] Huss, Anke (Bearbeitung); Röösli, Martin (Leitung):<br />
Befragung von Ärztinnen und Ärzten zum Thema elektromagnetischer Felder (EMF) in der<br />
hausärztlichen Praxis<br />
INHALT: Die zunehmende Technisierung führt zu einer steigenden Belastung der Bevölkerung<br />
mit nieder- und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Die gesundheitlichen Auswirkungen<br />
dieser Feldbelastung, insbesondere mögliche Langzeitauswirkungen sind noch ungenügend<br />
erforscht, was zu Besorgnis bei einem Teil der Bevölkerung führt. Die Ärzte spielen<br />
eine wichtige Rolle in der Diskussion um mögliche gesundheitliche Wirkungen von elektromagnetischen<br />
Feldern (EMF). Allgemeinärzte sind häufig die ersten Ansprechpersonen für<br />
Personen mit Gesundheitsproblemen. Zudem erwartet die Öffentlichkeit von Ärzten und Ärztinnen<br />
kompetente Einschätzungen zu möglichen gesundheitlichen Risiken. Es ist jedoch sehr<br />
wenig über den Wissenstand der Ärzte zu EMF bekannt, und wie sie mit dieser Problematik<br />
umgehen. Aus diesem Grund soll eine Befragung der Allgemeinmediziner zum Thema "Elektrosmog<br />
und Gesundheit" durchgeführt werden. Ziel der Studie ist die Erhebung folgender<br />
Aspekte: 1. Informationsstandes/ Einstellungen der Ärzte und Ärztinnen in Bezug auf EMF<br />
(Risikoeinschätzung, Forschungsstand, Grenzwertbeurteilung). 2. Bedürfnisse der Mediziner<br />
für ihre hausärztliche Praxistätigkeit. 3. Erfahrungen aus der Hausarztpraxis (Umgang mit Patienten<br />
(Anamnese), mögliche Diagnosen im Zusammenhang mit EMF, vorgeschlagene<br />
Massnahmen/ Therapie, Erfolge der Behandlung). 4. Forschungsempfehlungen aus ärztlicher<br />
Sicht. (Zwischen)ergebnisse: Angaben zum Informationsstand und -bedarf der Ärzteschaft<br />
zum Thema elektromagnetischer Felder; Angaben zu Erfahrungen der Ärztinnen und Ärzte<br />
mit der Problematik elektromagnetischer Felder in der Hausarztpraxis; Forschungsempfehlungen.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachige und franösischsprachige Schweiz<br />
METHODE: Telefonbefragung (CATI: computer assisted telephone interview); Zufallsstichprobe<br />
von Hausärzten, die in der Grundversorgung tätig sind. Grundgesamtheit sind von der FMH<br />
registrierte Ärzte, die eine Hausarztpraxis führen und in der Grundversorgung tätig sind. Geplante<br />
Stichprobengrösse: 300 Personen, Befragung durch das Telefonlabor des Instituts für<br />
Sozial- und Präventivmedizin.<br />
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER:<br />
Bundesamt für Gesundheit -BAG- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin<br />
Abt. Epidemiologie und Biostatistik (Finkenhubelweg 11, 3012 Bern, Schweiz)
162 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
[221-L] Jacobi, Frank; Klose, Michael; Wittchen, Hans-Ulrich:<br />
Psychische Störungen in der deutschen Allgemeinbevölkerung: Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen<br />
und Ausfalltage, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz,<br />
Jg. 47/2004, H. 8, S. 736-744<br />
INHALT: "Bislang mangelte es in Deutschland an aussagekräftigen Befunden zur Inanspruchnahme<br />
und Produktivitätsminderung bei psychischen Störungen in der Allgemeinbevölkerung.<br />
Vorliegende Untersuchungen beziehen sich bislang vorwiegend auf administrative Daten<br />
sowie Patientenpopulationen; die Qualität diagnostischer Informationen bei diesen Untersuchungen<br />
z.B. im Zusammenhang mit Krankschreibungs-, Medikamentenverschreibungs-<br />
und Überweisungsdaten sind erfahrungsgemäß problematisch. Im Rahmen des Bundesgesundheitssurveys<br />
1998/99 und dessen Zusatzsurvey "Psychische Störungen" wurden in einer<br />
repräsentativen Stichprobe der deutschen Allgemeinbevölkerung (18 bis 65 Jahre, N=4.181)<br />
psychische Störungen zusammen mit ausgewählten Indikatoren der Inanspruchnahme und mit<br />
Ausfalltagen erstmals umfassend für die erwachsene Allgemeinbevölkerung erfasst. Im vorliegenden<br />
Beitrag werden - nach einem Überblick zur Größenordnung und Versorgungssituation<br />
psychischer Störungen in Deutschland - Angaben zu Haus- und Facharztbesuchen, stationären<br />
Aufenthalten und Krankheitstagen des letzten Jahres für folgende Gruppen verglichen.<br />
(1) Personen, die nie die Kriterien für eine psychische Störung erfüllten, (2) Personen, die<br />
früher eine oder mehrere psychische Störungen hatten, nicht aber im letzten Jahr (Remittierte),<br />
und (3) Personen, die aktuell eine oder mehrere psychische Störungen diagnostiziert bekamen.<br />
Es zeigten sich eine deutlich erhöhte Inanspruchnahmerate sowie vermehrte Krankheitstage<br />
bei Personen mit einer aktuellen psychischen Störung. Remittierte Fälle wiesen<br />
weitgehend ähnliche Werte auf wie diejenigen, die niemals eine psychische Störung hatten.<br />
Dieser Befund scheint im Einklang mit dem oft episodischen Verlauf vieler psychischer Störungen<br />
zu stehen und könnte darüber hinaus einen Hinweis auf eine Reduktion von direkten<br />
und indirekten Kosten durch Therapiemaßnahmen geben." (Autorenreferat)<br />
[222-F] Kessler, J. (Bearbeitung); Huber, Michael, Priv.Doz. Dr.med. (Leitung):<br />
Perspektivwechsel und Krankheit. "Theory of Mind" (ToM) und soziale Kompetenz bei<br />
neurologischen Patienten, psychiatrischen Patienten und Patienten mit psychosomatischen<br />
Störungen<br />
INHALT: Die Fähigkeit, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen und sich so in die Gedanken,<br />
Intentionen, Emotionen und Handlungen einer anderen Person hineinzuversetzen, ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung für soziales Handeln und soziale Kompetenz. Diese Fertigkeiten, die<br />
komplexe neuropsychologische Funktionen darstellen und als "Theory of Mind" (ToM) zusammengefasst<br />
werden, sollen bei neurologischen Patienten (z.B. Frontalhirngeschädigte),<br />
psychiatrischen Patienten (z.B. mit Schizophrenie) sowie Patienten mit psychosomatischen<br />
Störungen (z.B. mit Alexithymie) untersucht werden. Das ToM-Konzept wird mittels eigens<br />
erstellter Tests und modifizierten bzw. übersetzten Verfahren operationalisiert und an einer<br />
Kontrollgruppe überprüft. Mittels Vergleich mit anderen Krankheitsparametern (z.B. Erkrankungsart,<br />
-dauer, -ausprägung) und den Leistungen in einer umfangreichen neuropsychologischen<br />
Testbatterie sollen ToM-Defizite spezifiziert und ihre Erfassung für Diagnostik und<br />
Therapie bei den genannten Störungsbildern nutzbar gemacht werden. Das Projekt erfolgt in<br />
Kooperation mit der Neuropsychologischen Abteilung des Max-Planck-Instituts für neurologische<br />
Forschung und der Neurologischen Universitätsklinik Köln.
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 163<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik<br />
und Psychotherapie (Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50931 Köln)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: michael.huber@uni-koeln.de)<br />
[223-L] Kirschning, Silke:<br />
Brustkrebs: der Diagnoseprozess und die laute Sprachlosigkeit der Medizin ; eine soziologische<br />
Untersuchung, Opladen: Leske u. Budrich 2001, 261 S., ISBN: 3-8100-3100-3<br />
INHALT: "Die Diagnose Brustkrebs zu stellen, ist für Ärztinnen und Ärzte nicht nur aus medizinischer<br />
Sicht schwierig. Doch wie gehen Ärztinnen und Ärzte um mit ihrer eigenen Betroffenheit,<br />
ihren Emotionen? Inwieweit ist im Ablauf der hochtechnisierten Krankenhäuser<br />
Raum dafür, auf die Seelenlage der Betroffenen einzugehen? Wie gehen betroffene Frauen<br />
damit um, wenn bei ihnen ein Verdacht auf Brustkrebs entsteht? Die Interviews mit Ärztinnen<br />
und Ärzten zeigen die Schwierigkeiten und Ambivalenzen in der Auseinandersetzung mit<br />
Patientinnen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Die Schwerpunkte innerhalb der medizinischen<br />
Diagnostik und Therapie werden dabei genauso sichtbar wie die Rationalisierungs-<br />
Mechanismen, die eingesetzt werden (müssen?), um über eine derart schwere, möglicherweise<br />
unheilbare oder tödliche Krankheit zu sprechen, zumal die Operationsmöglichkeiten, die<br />
oftmals im Rahmen einer Therapie eingesetzt werden, das äußere Erscheinungsbild der betroffenen<br />
Frauen stark und folgenreich verändert: Der Bewusstwerdungsprozess der betroffenen<br />
Frauen wird in Interviews rekonstruiert und als Aneignungsarbeit bezeichnet. Die unterschiedlichen<br />
Kommunikationsebenen zwischen Medizin und den Betroffenen werden dabei<br />
deutlich. Das Buch bleibt nicht stehen bei der Darstellung des Ist-Zustandes sondern zeigt<br />
Ansätze auf, wie die Kommunikation zwischen ÄrztInnen und PatientInnen aus der heutigen<br />
Schieflage zu einem für beide Seiten positiveren Verständnis geführt werden kann." (Autorenreferat)<br />
[224-L] Knesebeck, Olaf von dem:<br />
Soziale Einflüsse auf die Gesundheit alter Menschen: eine deutsch-amerikanische Vergleichsstudie,<br />
(Studien zur Gesundheits- und Pflegewissenschaft), Bern: Huber 2005, 170 S.,<br />
ISBN: 3-456-84165-5 (Standort: UB Heidelberg(16)-2004H537)<br />
INHALT: "Die Gesundheit alter Menschen hängt offensichtlich auch von ihrem sozialen Status<br />
und ihren sozialen Beziehungen ab. Aber welche Rolle spielen dabei die sozialen Sicherungssysteme?<br />
Gleicht ein für alle relativ gut zugängliches Gesundheitssystem wie das deutsche<br />
den Einfluss sozialer Unterschiede aus? Dieses Buch untersucht vielfältige Zusammenhänge<br />
zwischen Ungleichheit, sozialen Beziehungen und Gesundheit in zwei unterschiedlichen Systemen<br />
sozialer Sicherung: in Deutschland und in den USA. Die Ergebnisse zeigen, dass ein<br />
auf gleiche Zugangschancen ausgerichtetes Gesundheitssystem sozial bedingte Gesundheitsunterschiede<br />
nicht beseitigen kann. Das Buch leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Soziologie<br />
der Gesundheit im höheren Lebensalter, an der Schnittstelle zwischen Medizin- und Alterssoziologie."<br />
(Autorenreferat)
164 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
[225-L] Koch-Straube, Ursula:<br />
Lebenswelt Pflegeheim, in: Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie der Pflege<br />
: Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 211-226,<br />
ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Pflegeheime sind besondere Orte in unserer Gesellschaft. Trotz der Aufmerksamkeit,<br />
die sie in der Fachliteratur und in den allgemeinen Medien erfahren, leben und arbeiten die<br />
Pflegebedürftigen und deren Helfer in relativer Abgeschiedenheit. Pflegeheime sind Orte, in<br />
denen die alten Menschen auf Grund ihrer physischen und psychischen Schwächen, Regelungen<br />
und Behandlungsweisen ausgesetzt sind, die für die meisten von ihnen eher befremdlich<br />
sind. Sie reagieren darauf mit Rückzug in 'innere Welten', mit Gefühlen der Einsamkeit und<br />
des Verlorenseins, mit 'abweichendem Verhalten'. Pflegeheime sind Orte, in denen die Pflegenden<br />
beständig in den Konflikt zwischen ihrem Anspruch von fachlich guter und den Menschen<br />
zugewandter Pflege einerseits und den Rahmenbedingungen andererseits geraten. Sie<br />
reagieren darauf mit Unzufriedenheit, Symptomen der Überforderung, Gefühlen der Ohnmacht<br />
und Resignation. Angesichts der vielfältigen, aber vergeblichen Bemühungen in den<br />
letzen Jahrzehnten, die Lebens- und Arbeitssituation in den Pflegeheimen essenziell zu<br />
verbessern, erhebt sich die Frage ob das Pflegeheim - so wie wir es bisher konstruieren - der<br />
angemessene Ort für die Pflege und Begleitung von Menschen im hohen Alter sein kann."<br />
(Autorenreferat)<br />
[226-F] Langenbach, Michael, Priv.Doz. Dr.med. (Bearbeitung); Köhle, Karl, Prof.Dr.med.<br />
(Betreuung):<br />
Patientenerleben vor und im ersten Jahr nach orthotoper Herz- oder Lebertransplantation -<br />
eine qualitativ-idealtypenanalytische Untersuchung<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Habilitation ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik<br />
und Psychotherapie (Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50931 Köln)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-478-4298,<br />
e-mail: michael.langenbach@medizin.uni-koeln.de)<br />
[227-L] Mannebach, Hermann:<br />
Reflexionen über den "Guten Arzt", in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Jg. 9/2001,<br />
H. 1, S. 85-94<br />
INHALT: "Kompetenz, Urteilskraft, Besonnenheit und Empathie kennzeichnen das Denken und<br />
Handeln des guten Arztes. Leider bleibt in der Aus- und Weiterbildung jeder angehende Arzt<br />
beim Erwerb dieser Fähigkeiten weitgehend auf sich selbst gestellt. Die Defizite überwiegen<br />
und tragen ihr Teil bei zu der karikierenden Wahrnehmung des Arztes durch die Gesellschaft.<br />
Die Curricula zur Aus- und Weiterbildung von jungen Ärzten müssten daher über den Wissenserwerb<br />
hinaus dringend ergänzt werden durch Trainingseinheiten zur kommunikativen<br />
Kompetenz und zum Verständnis für psycho-soziale Aspekte der Krankheitsentstehung und<br />
Krankheitsbewältigung. Nicht nur die Curricula sind überholungsbedürftig. Es fehlt auch an
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 165<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
ärztlichen Vorbildern. Urteilskraft, Besonnenheit und Empathie lernte der junge Arzt früher<br />
durch das Beispiel seiner Lehrer. Heute erlebt er, vor allem im klinischen Setting, Techniker,<br />
die das Instrumentarium der high-tech Medizin brilliant beherrschen, aber kein emphatisches<br />
Gespräch mehr führen können. Daher bleibt dem Arzt oft nur die tägliche Selbsterziehung in<br />
der Schule des Leidens. Seine großen Lehrer heißen Verlust, Verzicht und Versagen. Sein<br />
Curriculum zum Bildungsziel 'Guter Arzt' legt gleiches Gewicht auf Weiterbildung, Gewissensbildung<br />
und Herzensbildung. Der gewissenhafte Arzt versucht nicht nur 'nach seinem<br />
Gewissen zu handeln', sondern auch, ein recht geleitetes, seiner selbst sicheres und ehrliches<br />
Gewissen zu entwickeln durch wache Reflexion, aufrichtige Introspektion und stete Selbstkritik.<br />
Er sieht mit dem Herzen statt nur mit Hilfe doppelt blinder Studien. Takt, Verständnis<br />
und Herzensgüte münden im Ethos des barmherzigen Samariters." (Autorenreferat)<br />
[228-L] Michaelis, Martina:<br />
Pflege als extreme Verausgabung: arbeitssoziologische Aspekte, in: Klaus R. Schroeter, Thomas<br />
Rosenthal (Hrsg.): Soziologie der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven,<br />
Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 263-277, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Pflegearbeit ist mit körperlichen und psychomentalen Beanspruchungen, Belastungen<br />
durch Nacht- und Schichtarbeit, aber auch mit Gesundheitsrisiken durch Infektionserreger<br />
und gefährliche Stoffe verbunden. Dieser Beitrag beleuchtet auf der Basis epidemiologischer<br />
Studien die Ursachen und die Folgen der arbeitsspezifischen Belastungen, wobei auch die gegenwärtige<br />
strukturelle Situation des Pflegeberufes berücksichtigt wird. Als Möglichkeiten<br />
der Prävention werden die betriebliche Gesundheitsförderung, die verstärkte Wahrnehmung<br />
von Arbeitsschutzmaßnahmen und die Anpassung des Berufsbildes an veränderte Anforderungen<br />
im Sinne einer Professionalisierung diskutiert." (Autorenreferat)<br />
[229-F] Micheelis, Wolfgang, Dr.disc.pol.; Walther, Winfried, Prof.Dr.med.dent. (Bearbeitung);<br />
Bergmann-Krauss, Barbara, Dipl.-Soz. (Leitung):<br />
Evaluation des Fortbildungsverhaltens der deutschen Kassenzahnärzte<br />
INHALT: Nutzungsfrequenzen, Nutzungsaufwand, Einstellungen und Erwartungen zu zahnmedizinischen<br />
Fortbildungsangeboten. ZEITRAUM: 1. Halbjahr 2004 GEOGRAPHISCHER<br />
RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Bundesweite Querschnittserhebung bei einer geschichteten Zufallsstichprobe niedergelassener<br />
Zahnärzte. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte<br />
Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.027; niedergelassene Zahnärzte in eigener Praxis<br />
mit Kassenzulassung; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />
Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER:<br />
Vorstandsausschuss des IDZ Köln FINANZIERER: Institution; Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Institut der Deutschen Zahnärzte -IDZ- (Postfach 410169, 50861 Köln)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-4001-0, Fax: 0221-404886, e-mail: idz@kzbv.de)
166 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
[230-L] Noé, Gerhard Joachim:<br />
Wie erleben Eltern die Krebserkrankung ihrer Kinder?: eine medizinsoziologische Studie,<br />
Münster 2003, 198, LVI S. (Graue Literatur; URL: http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-835.zip;<br />
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=968435181)<br />
INHALT: "Durch die Fortschritte in der kinderonkologischen Behandlung mit erheblicher Lebensverlängerung<br />
bzw. Heilung (definiert als 5-jährige Rezidivfreiheit) hat sich der Fokus der<br />
Aufmerksamkeit zunehmend auf die psychosozialen Belastungen der betroffenen Familien<br />
gerichtet. Die vorliegende Studie ging von der Frage aus, wie sich der gesamte Krankheitserfahrungsprozess<br />
aus der subjektiven Sicht der Eltern darstellt. Das Untersuchungssample bestand<br />
aus 16 Familien aus zwei Kliniken der Maximalversorgung mit eigenem kinderonkologischem<br />
Schwerpunkt. Als Datenerhebungsinstrument wurde ein qualitatives Verfahren (offenes<br />
Interview) gewählt, um zu den subjektiven Sichtweisen und relevanten Erlebnisinhalten<br />
betroffener Eltern zu gelangen. Als Ergebnis ist zum einen festzuhalten, dass sich relevante<br />
Probleme aus elterlicher Sicht vor und nach der Intensivbehandlungsphase darstellen, also in<br />
den 'Krankheitsphasen', in denen Eltern die volle Verantwortung haben. Zum anderen werden<br />
wesentliche Ergebnisse aus der vorliegenden Literatur aus subjektiver elterlicher Sicht - zumindest<br />
tendenziell - bestätigt, wie die krankheitsspezifischen und psychosozialen Belastungsanforderungen.<br />
Vor allem auch die Phase der Diagnoseübermittlung stellt sich als ein<br />
wesentlicher Problemkontext dar." (Autorenreferat)<br />
[231-L] Peter, Claudia Maria:<br />
Dicke Kinder: eine Theorie zur sozialen Ausdrucksgestalt und sozialen Konstruktion der<br />
juvenilen Dickleibigkeit, Jena 2004, 329 S. (Graue Literatur; URL: http://www.db-thueringen.de/<br />
servlets/DerivateServlet/Derivate-3375/Peter.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97266<br />
7326&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=972667326.pdf)<br />
INHALT: "Diese qualitative Sozialstudie hat das Thema der 'dicken Kinder' mit folgenden Ausgangsfragen<br />
bearbeitet: Erstens wurde untersucht, ob die juvenile Dickleibigkeit als Übergangsphänomen<br />
der adoleszenten Entwicklung gelten kann. Zweitens wurden die bei den Betroffenen<br />
zugrunde liegenden Selbstdeutungsmuster untersucht. Diese Fragen wurden jeweils<br />
mit einem objektiv-hermeneutischen und einem sozialphänomenologischen Ansatz untersucht.<br />
Als theoretische Erkenntnisinteressen sind folgende drei Punkte zu nennen: Erstens ist<br />
exemplarisch an der Fragestellung der Konstitution der Dickleibigkeit studiert worden, wie<br />
der Leib sozial strukturiert wird. Zweitens ist in dieser Studie erprobt worden, wie diese sozialen<br />
Strukturierungsprozesse auf der Ebene der Leiblichkeit methodisch erfasst werden können.<br />
Drittens versucht die Arbeit konkrete Antworten und Ergebnisse auf die Frage zu bieten,<br />
was die juvenile Dickleibigkeit als soziales Phänomen ausmacht. Im Ergebnis kann zusammengefasst<br />
werden, dass bezüglich der ersten Ausgangsfrage drei Phänomen- bzw. Symptomverläufe<br />
gefunden worden sind: Neben der Möglichkeit der Spontanheilung konnte auch<br />
die Möglichkeit des krankheitswertigen Symptomverlaufs, der eine Behandlungsnotwendigkeit<br />
nach sich ziehen sollte, und - als dritte Verlaufsform - die einer genuin 'dicken' Leibgestalt<br />
rekonstruiert werden. Der genuine 'dicke' Leiblichkeitsentwurf geht ohne nennenswerte<br />
pathologische Nebenerscheinungen (laut Krankenakte) einher. Die Behandlung der krankheitswertigen<br />
Verlaufsformen sollte neben der ärztlichen Behandlung vor allem eine psychotherapeutische<br />
Begleitung der Adoleszenten mit einschließen, da Abweichungen der sozialisatorischen<br />
Interaktionsstrukturen in der Familie psychodynamische Komplikationen der Ab-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 167<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
lösung des Kindes aus der Herkunftsfamilie wahrscheinlich sein lassen. Diese Ergebnisse<br />
sind für die ärztliche und therapeutische Behandlungspraxis insofern wichtig, weil sie zu einer<br />
differenzierten Anamnese, auch Sozialanamnese, auffordern und für die Deutung der<br />
Symptomatik neue Möglichkeiten bieten. Hinsichtlich der zweiten These ist wesentlich, dass<br />
eine Problematisierung, z.B. der Eltern, auf Handlungsblockaden zurückgeführt werden konnte,<br />
während die lebensweltliche Haltung der Vertrautheit und 'Normalität' letztendlich bessere<br />
Symptomverläufe zeigte. In der fachlichen Auseinandersetzung zu diesem Thema ist also ein<br />
Professionalisierungsbedarf im Sinne eines Aufklärungsbedarfs für die Professionellen, zu<br />
verzeichnen." (Autorenreferat)<br />
[232-L] Peter, Sandra:<br />
Nicht-erfüllte Werte, emotional erschöpfte Ärztinnen und Ärzte: kann differentielle Arbeitsgestaltung<br />
zur Minderung der Arbeitszeitproblematik beitragen?, in: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft,<br />
Jg. 58/2004, H. 3, S. 178-187 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM Haa895; Kopie über<br />
den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Der Beitrag verfolgt das Ziel, die Konzepte arbeitsbezogene Wertorientierungen und<br />
differentielle Arbeitsgestaltung (Ulich et al. 1980, Ulich 2001) am Beispiel von Arbeitszeiten<br />
integriert zu betrachten. Konsequenzen nicht erfüllter Wertorientierungen werden am Beispiel<br />
von Arbeitszeiterwartungen bei Nachwuchsärzten (N=306) untersucht. Dabei werden Konzepte<br />
der psychologischen Stressforschung zu Hilfe genommen, indem nicht erfüllte Arbeitszeiterwartungen<br />
als Belastungen verstanden werden. Im Rahmen der Untersuchung werden<br />
die beiden Hypothesen geprüft, dass (1) subjektiv erlebte Defizite neben Belastungen einen<br />
zusätzlichen Erklärungswert für die Entstehung von emotionaler Erschöpfung haben sowie<br />
dass in Anlehnung an Leiters (1993) Prozessmodell (2) emotionale Erschöpfung die Beziehung<br />
zwischen Defiziten bzw. Belastungen und Klientenaversion mediiert. Die Ergebnisse<br />
der Strukturgleichungsanalysen legen nahe, dass Arbeitsgestaltung mit dem Ziel der Beanspruchungsreduktion<br />
nicht nur Abbau von Belastungen und Aufbau von Ressourcen bedeutet,<br />
sondern auch die Kenntnis und Berücksichtigung der subjektiven Normativität voraussetzt."<br />
(Autorenreferat)<br />
[233-L] Pollähne, W.; Minne, H. W.:<br />
Gutachterliche Probleme der Osteoporose, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung,<br />
Gesundheitsschutz, Jg. 44/2001, H. 1, S. 37-40<br />
INHALT: "Osteoporose ist nicht nur eine Erkrankung des höheren Lebensalters, viele Menschen,<br />
die noch im Berufsleben stehen, sind davon betroffen. Patienten im Alter von 30 bis 40 Jahren<br />
mit ausgeprägter Osteoporose können ihren Beruf z.T. nicht mehr ausüben. Dies verlangt<br />
eine sozialmedizinische Einschätzung, es muss eine Festlegung bezüglich der Arbeits-, Berufsfähigkeit<br />
sowie des Grades der Behinderung erfolgen. Die medizinische Begutachtung der<br />
Osteoporose wird bei der Therapie fast immer vergessen. Zwei Kasuistiken verdeutlichen das<br />
Problem." (Autorenreferat)
168 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
[234-L] Pristl, Karl; Reuther, Ronald:<br />
Krankenstand im Jahr 2003 auf Tiefststand, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg,<br />
2004, H. 7, S. 16-18 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8819)<br />
INHALT: "Günstige Witterungsbedingungen ebenso wie Angst um den Arbeitsplatz könnten<br />
Ursachen für relativ geringe Krankenstände in den vergangenen 2 Jahren sein. Bereits seit<br />
Anfang der 90er-Jahre ist der Krankenstand in Baden-Württemberg im Jahresdurchschnitt<br />
rückläufig. Parallel hierzu sind auch die vom Arzt attestierten Krankheitstage je Kassenmitglied<br />
deutlich zurückgegangen." (Autorenreferat)<br />
[235-F] Rief, Winfried, Prof.Dr.rer.soc.; Martin, A.; Zech, D.; Bender, Andrea, Dipl.-Psych.; Rau,<br />
Elisabeth, Dr.med. (Bearbeitung):<br />
Schulung von Hausärzten im Umgang mit Patienten mit somatoformen Störungen<br />
INHALT: Insgesamt 26 Hausärzte wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten für einen Tag geschult,<br />
wie sie mit schwierigen Patienten mit Somatisierungssyndrom in der Hausarztpraxis<br />
umgehen können. Zur Evaluation dieser Schulung wurden insgesamt 300 Patienten mit Somatisierungssyndrom<br />
aus den entsprechenden Hausarztpraxen z.T. vor, z.T. nach der Schulung<br />
in die Studie aufgenommen. Die Hausarztschulung fand bei den Hausärzten hohe Akzeptanz<br />
und wurde als wichtig und hilfreich für die alltägliche Praxis eingeschätzt. Durch die<br />
Schulung der Hausärzte konnte auf Patientenseite eine Reduzierung inadäquater Inanspruchnahme<br />
medizinischer Leistungen erreicht werden, so dass die Hausarztschulung in hohem<br />
Maße kosteneffektiv war.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie<br />
und Psychotherapie (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-2823641, Fax: 06421-28-28904,<br />
e-mail: rief@staff.uni-marburg.de)<br />
[236-L] Schroeter, Klaus r.:<br />
Pflege als Dispositiv: Zur Ambivalenz von Macht, Hilfe und Kontrolle im Pflegediskurs, in:<br />
Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände<br />
und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 385-404, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Der Beitrag zielt im Rückgriff auf die genealogische Methodologie Foucaults auf die<br />
unterschiedlichen Verwendungskontexturen des Begriffes Pflege. Er zeigt auf, wie sich im<br />
naturwissenschaftlichen Schatten der Medizin Pflege-Diskurse entwickeln und zu einem<br />
Macht/Wissen-Komplex formieren. Die durch die Formierung und Etablierung von Pflegediskursen<br />
konstituierte Pflegewirklichkeit materialisiert sich über habitualisierte Wahrnehmungs-<br />
und Deutungsschemata in praxeologischen Pflege-Strategien und verdichtet sich zu<br />
einem allgemeinen Dispositiv der Pflege. An den Diskursbeispielen von Pflegediagnostik und<br />
Case-Management wird gezeigt, wie sich das Pflegedispositiv in das auf Regulierung und<br />
Norm(alis)ierung der Gesamtbevölkerung zielende Dispositiv der 'Bio-Politik' integriert."<br />
(Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 169<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
[237-F] Steffens, Tomas, Dr.phil. (Bearbeitung); Kardorff, Ernst von, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Biographischer Verlauf psychischer Kranker und ihrer Familien<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften<br />
Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht<br />
(Unter den Linden 6, 10099 Berlin)<br />
[238-L] Ummel, Hannes:<br />
Männer in der Pflege: Berufsbiographien im Umbruch, (Studien zur Gesundheits- und Pflegewissenschaft),<br />
2004, 270 S., ISBN: 3-456-84066-7 (Standort: NLB Hannover(35)-2004-4411)<br />
INHALT: "Sind sie die 'Geschlechts-Avantgarde' auf prekärem Terrain - oder einfach jene, die<br />
einen unüblichen Weg in Kauf nehmen, um herkömmliche Berufsziele zu erreichen? Nutzen<br />
sie das gegengeschlechtliche Berufsfeld, um die im Sinn tradierter Geschlechtsstereotypen<br />
abweichenden Persönlichkeitsanteile zu leben - oder minimieren sie den Stress, sich in einem<br />
Beruf mit 'falschem Geschlecht' bewähren zu müssen? Dieses Buch zeichnet die biographischen<br />
Wege von sechs Männern in die Pflege nach und versucht so die Frage zu beantworten,<br />
ob der Schritt über die berufliche Geschlechtergrenze von einem historisch neuen Selbstverständnis<br />
getragen wird. Die auf Sequenzanalysen aufbauenden Fallerzählungen sind Grenzerkundungen<br />
in mehrfachem Sinn: An den Werdegängen von Krankenpflegern sondieren sie,<br />
ob und wie weit das Regime von Arbeit und Geschlecht seine Gültigkeit behält; und sie prüfen<br />
soziologische Theorien von Individualisierung und Biographie auf ihre Reichweite, die<br />
Methode der Fallrekonstruktion auf Weiterungsmöglichkeiten hin." (Autorenreferat)<br />
[239-L] Weiher, Erhard:<br />
Die Sterbestunde im Krankenhaus: was können die Professionellen im Umkreis des Todes<br />
tun?, (Beiträge zur Thanatologie, H. 28), Mainz 2004, 24 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.uni-mainz.de/Organisationen/thanatologie/Literatur/Weiher.pdf)<br />
INHALT: Nach der Erfahrung der Seelsorge und aus der Sicht der Trauerforschung brauchen im<br />
Umkreis des Todes die Betroffenen 'Seelsorge' im weiteren Sinn, also Hilfe für die 'Seele' sozusagen<br />
durch alle Helfer, denen sie im Umkreis des Todes begegnen. Nach klassischer Vorstellung<br />
betreibt die Seelsorge im Krankenhaus vorwiegend Sterbebegleitung. Das ist sozusagen<br />
ihre Königsdisziplin. Aber die Medizin der letzten 20 bis 30 Jahre hat mit dem Verlauf<br />
des Sterbens auch das Erleben des Sterbens tiefgreifend verändert. Vor diesem Hintergrund<br />
beschäftigt sich der Beitrag aus der Perspektive der Seelsorge mit dem Geschehen im Umkreis<br />
der Sterbestunde und des Todes, also dann, wenn medizinisch wirklich nichts mehr zu<br />
machen ist - auch wenn z.B. auf der Intensivstation noch alle Geräte laufen. Dabei gliedern<br />
sich die Ausführungen in die folgenden Aspekte: (1) die Unterstützung der Patienten und Angehörigen<br />
durch alltägliche bzw. religiöse sowie berufliche Rituale, (2) die Todesstunde als<br />
Beginn der Trauer, (3) das Trauer-Modell der sogenannten Trauerschleuse mit Schleusen-<br />
Wärtern, (4) die Frage nach dem 'guten' Tod, (5) Stützpunkte der Trauer inklusive symbolische<br />
und rituelle Handlungen, (6) Rituale in der Schleusen-Zeit kurz vor und nach Eintritt des<br />
Todes, in der Pathologie oder nach der Organentnahme, der Abschied am Sarg und schließ-
170 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
4 Medizinsoziologie, Arzt-Patient-Verhältnis<br />
lich die Beerdigung bzw. (7) der Abschied am Totenbett. Nicht alle diese Punkte können im<br />
konkreten Fall umgesetzt werden - oft genügen wenige Worte, Gesten oder Handlungen.<br />
Wichtig ist in der Sterbestunde jedoch , dass die Helfer ihre Rolle einnehmen, wobei meist<br />
minimal invasive Maßnahmen genügen. (ICG2)<br />
[240-L] Zeman, Peter:<br />
Pflege in familialer Lebenswelt, in: Klaus R. Schroeter, Thomas Rosenthal (Hrsg.): Soziologie<br />
der Pflege : Grundlagen, Wissensbestände und Perspektiven, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S.<br />
247-262, ISBN: 3-7799-1624-X<br />
INHALT: "Altenpflege findet heute - entgegen einem gängigen Vorurteil - vor allem in der Familie<br />
statt. Sie kann unter hohem Belastungsdruck stehen, setzt jedoch zugleich spezifische<br />
Kompetenzen frei. Charakteristisch ist die Balance zwischen pflegerischen Anforderungen<br />
und der (Re-)Normalisierung des Alltagslebens. Lebensweltlich-familiale Pflege ist geprägt<br />
von spezifischen psychosozialen Dynamiken und Steuerungsmechanismen. Pflegende Familien<br />
sind Support-Systeme, die durch besondere Formen der Reziprozität zusammengehalten<br />
werden. Ihre Beziehungsdichte wirkt einerseits als Stresspuffer, kann aber auch selbst zur<br />
Stressquelle werden. Mit dem fortschreitenden demografischen und soziokulturellen Wandel<br />
entstehen neue pflegepolitische Aufgaben der Stärkung und Ergänzung familialer Pflege, zu<br />
deren Lösung soziologische Forschung einen wichtigen Beitrag leisten könnte." (Autorenreferat)<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[241-L] Au, Doreen; Crossley, Thomas F.; Schellhorn, Martin:<br />
The effect of health changes and long-term health on the work activity of older Canadians,<br />
(Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 1281), Bonn 2004, 38<br />
S.; 458 KB (Graue Literatur; URL: ftp://ftp.iza.org/dps/dp1281.pdf)<br />
INHALT: "Using longitudinal data from the Canadian National Population Health Survey<br />
(NPHS), we study the relationship between health and employment among older Canadians.<br />
We focus on two issues: (1) the possible endogeneity of self-reported health, particularly 'justification<br />
bias', and (2) the relative importance of health changes and long-term health in the<br />
decision to work. The NPHS contains the HUI3, an 'objective' health index which has been<br />
gaining popularity in empirical work. We contrast estimates of the impact of health on employment<br />
using self-assessed health, the HUI3, and a 'purged' health measure similar to that<br />
employed by Bound et al. (1999) and Disney et al. (2003). A direct test suggests that selfassessed<br />
health suffers from justification bias. However, the HUI3 provides estimates that are<br />
similar to the 'purged' health measure. We also corroborate recent U.S. and U.K. findings that<br />
changes in health are important in the work decision." (author's abstract)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 171<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[242-F] Backenstraß, Matthias, Dr.; Kronmüller, Klaus-Thomas, Dr.; Hingmann, S.; Mundt,<br />
Christoph, Prof.Dr. (Bearbeitung); Backenstraß, Matthias, Dr. (Leitung):<br />
Evaluation eines verhaltenstherapeutischen Gruppenprogramms für Patienten mit Minorer<br />
Depression<br />
INHALT: Ziel der Studie 'Evaluation eines verhaltenstherapeutischen Gruppenprogramms für<br />
Patienten mit Minorer Depression' ist es, ein standardisiertes psychotherapeutisches Gruppenprogramm<br />
zur Behandlung von Patienten mit minoren Formen der Depression zu entwickeln.<br />
Eine Kooperation besteht mit Prof. Fava in Bologna. Das Gruppenkonzept kombiniert<br />
Therapiebausteine wie Psychoedukation, Aktivitätssteigerung und Well-Being-Therapy nach<br />
Fava, einer Form der kognitiven Therapie, die für subsyndromale Formen der Depression besonders<br />
geeignet erscheint. Das multimodulare Gruppenprogramm wird im Rahmen einer<br />
randomisiert kontrollierten Therapiestudie mit Wartegruppenkontrolldesign im primärmedizinischen<br />
Kontext evaluiert und auf differentielle Effekte hin überprüft. Hierzu werden in einer<br />
Screening-Phase potenziell die Einschlusskriterien erfüllende Patienten in den kooperierenden<br />
Allgemeinarztpraxen identifiziert. Die in Frage kommenden Patienten werden nach<br />
Information und Aufklärung über die Studie einer zweiten ausführlicheren Diagnostik (Kombination<br />
aus Interview, z. B. SKID, HAMD, und Fragebogen zu Symptomatik, seelischer Gesundheit,<br />
Stimmungsregulation, Persönlichkeit und interpersonalen Problemen) unterzogen<br />
und auf das Treatment bzw. die Wartekontrollgruppe randomisiert. Patienten der Wartekontrollgruppe<br />
können das Behandlungsangebot mit einer zeitlichen Verzögerung von zwei Monaten<br />
in Anspruch nehmen. Datenerhebungen über Selbst- und Fremdbeurteilungsinstrumente<br />
zu Therapiebeginn, -ende und sechs Monate danach sollen die Überprüfung von Effektivität,<br />
Stabilität und differentiellem Therapie-Outcome ermöglichen. Die Vorstudie in drei Schwetzinger<br />
Allgemeinarztpraxen zeigte, dass immerhin 37% der Allgemeinarztpatienten am<br />
Screeningtag auffällig im Sinne des Gesundheitsfragebogens WHO-Fünf waren, während<br />
12,3% die DSM-IV-Kriterien einer Minor Depresssion und 8,5% die Kriterien einer Major<br />
Depression, erhoben mit dem anhand des DSM-IV entwickelten Selbstbeurteilungsinstrumentes<br />
PHQ-D, erfüllten. Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass angesichts der aus epidemiologischen<br />
Studien bekannten funktionellen Einschränkungen, die mit einer Minoren Depression<br />
einhergehen, und dem erhöhten Risiko, an einer Major Depression zu erkranken, die Wirksamkeit<br />
eines niederschwelligen psychotherapeutischen Gruppenangebotes im primärmedizinischen<br />
Kontext dringend evaluiert werden sollte.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Universität Heidelberg Forschungskommission<br />
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale<br />
Medizin Klinik für Allgemeine Psychiatrie (Voßstr. 2, 69115 Heidelberg)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail. matthias_backenstrass@med.uni-heidelberg.de)<br />
[243-L] Beck, David; Bonn, Verena; Westermayer, Gerhard:<br />
Betriebliche Gesundheit: Ziele, Gegenstandsbereiche und Diagnose, in: Sozialwissenschaften<br />
und Berufspraxis, Jg. 28/2005, H. 1, S. 18-32 (Standort: UuStB Köln(38)-XG05452; Kopie über<br />
den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Ausgehend von den Ansprüchen und Zielen der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
müssen tragfähige Antworten auf die Frage entwickelt werden, wie die Beschäftigten in die<br />
Lage versetzt werden können, mit potentiell krankmachenden Anforderungen in einer gesun-
172 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
den Weise umzugehen. Die Bedingungen dafür liegen in dem, was die Autoren als "betriebliche<br />
Gesundheit" bezeichnen: Betriebliche Gesundheit liegt dann vor, wenn das Gefüge organisationales<br />
Regeln zu einer kohärenten Interaktion der Beschäftigten mit ihrer betrieblichen<br />
Umwelt führt. Im vorliegenden Artikel werden Ziele und Gegenstandsbereiche der Förderung<br />
betrieblicher Gesundheit in eine salutogenetische Theorie der Gesundheitsförderung eingebettet<br />
und begründet. Anhand welcher Messkonzepte betriebliche Gesundheit gemessen und ihre<br />
Entstehungsbedingungen in salutogenen Organisationsstrukturen identifiziert werden können,<br />
wird im Konzept zur Diagnose betrieblicher Gesundheit konkretisiert und schließlich anhand<br />
einer Fallstudie veranschaulicht. Die vorgestellte Fallstudie zur Diagnose betrieblicher Gesundheit<br />
veranschaulicht, wie die relevanten und im Erleben der Beschäftigten wirksamen<br />
Gesundheitspotenziale und -risiken erfasst und in überschaubarer Form zurückgemeldet werden<br />
können. Die Reflexion der Ergebnisse mit Mitarbeitern und Führungskräften (Datenfeedback)<br />
ermöglicht die Identifizierung wirksamer Vorgehensweisen und damit die "Handhabbarkeit"<br />
von Veränderungen. Das Verfahren zur "Diagnose betrieblicher Gesundheit" ist so<br />
vor allem ein organisierter Dialog und Austausch. (ICA2)<br />
[244-L] Bienz, Barbara; Reinmann, Arlette:<br />
Sozialarbeit im Krankenhaus: Aufgaben, Methoden, Ziele, Bern: Haupt 2004, 172 S., ISBN: 3-<br />
258-06747-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.46677)<br />
INHALT: "Für viele Patientinnen und Patienten ist die professionelle Sozialberatung in den<br />
Krankenhäusern nicht zuletzt zur Vorbereitung des Krankenhausaustritts langst unersetzlich,<br />
für chronisch Kranke, ältere Menschen oder Behinderte zum Beispiel. Berufliches Selbstverständnis<br />
und Position der Krankenhaussozialarbeit scheinen trotzdem noch immer prekär. Im<br />
Zuge der allgemeinen Sparpolitik taucht da und dort auch wieder die Frage auf, ob es sie überhaupt<br />
brauchen, ob sie nicht wegrationalisiert werden könnte. Barbara Bienz und Arlette<br />
Reinmann präsentieren eine umfassende Untersuchung über das ganze Berufsfeld. Anhand<br />
einer kritischen Literaturuntersuchung und auf der Grundlage von siebzehn Interviews mit<br />
Berufskollegen/innen, Ärzten/innen und Pflegefachpersonen stellen sie die wichtigst Aufgaben<br />
und Methoden der Krankenhaussozialarbeit vor und zeigen, inwiefern Sozialarbeit gesundheitsfördernd<br />
wirkt und so die medizinischen Funktionen ideal ergänzt. Eigene Kapitel<br />
behandeln Berufsidentität und Position, Profil und Zukunft der Krankenhaussozialarbeit. - Im<br />
Anhang finden sich die ungekürzten Interviewprotokolle, auf denen die Arbeit beruht." (Autorenreferat)<br />
[245-F] Braun-Fahrländer, Charlotte; Bircher, Andreas; Niederer, Markus; Waeber, Roger; Scartazzini,<br />
Gustavo (Bearbeitung); Küchenhoff, Joachim (Leitung):<br />
Umweltbezogene Gesundheitsstörungen in der Region Basel<br />
INHALT: Gesundheitliche Störungen, die von Patienten oder Ärzten mit langfristigen Umweltbelastungen<br />
im Niederdosisbereich in Zusammenhang gebracht werden, stellen ein neues, bislang<br />
kaum erforschtes Beschwerdebild dar. Die Symptomschilderungen sind häufig unspezifisch,<br />
oft bleiben die Ursachen unklar. In der Praxis sind unterschiedliche Fachdisziplinen in<br />
die Abklärung involviert, u.a. die Allergologie, die Psychiatrie, die Allgemeinmedizin, aber<br />
auch die Kantonalen Beratungsstellen für Umweltbelastungen. Jede der Disziplin alleine hat<br />
es schwer, die richtige Diagnose zu stellen und angemessene Therapiemassnahmen einzulei-
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 173<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
ten. Wie häufig umweltbezogene Gesundheitsstörungen sind, wie oft sie in der ärztlichen<br />
Praxis vorkommen, darüber existieren bis heute in der Schweiz keine verlässlichen Angaben.<br />
Das Projekt hat deshalb zwei zentrale Aufgaben: Die Häufigkeit umweltbezogener Störungen<br />
in der Basler Region zu erfassen, und erstmals für die Schweiz ein Konzept für die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit zwischen Umweltfachleuten und Ärzten verschiedener Fachrichtungen<br />
zu entwickeln. Zugleich sollen die offenen rechtlichen Fragen, die mit den Störungen zusammenhängen,<br />
behandelt werden. Das Projekt wird Umsetzungsvorschläge für den gesundheitspolitischen<br />
und therapeutischen Umgang mit umweltbezogenen Störungen erarbeiten.<br />
ZEITRAUM: 2000-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Basel-Stadt, Basel-Land<br />
METHODE: Multimethodaler Ansatz: gemäss der interdisziplinären Perspektive werden Fragebögen<br />
zur Erfassung des Vorkommens umweltbezogener Störungen eingesetzt, ausserdem<br />
psychologische Tests zur Diagnostik. Daneben werden Interviews geführt, die nach qualitativen<br />
Gesichtspunkten ausgewertet werden. Hinzu treten naturwissenschaftliche Untersuchungen<br />
der realen Umweltbelastung (Biomonitoring). Untersuchungsdesign: Zunächst wird die<br />
Auftretenshäufigkeit umweltbezogener Störungen epidemiologisch untersucht. Für ein Jahr<br />
lang wird dann eine Abklärungsstelle im Sinne eines Pilotprojekts geschaffen, mit deren Hilfe<br />
eine interdisziplinäre Abklärung umweltbezogener Gesundheitsstörungen durchgeführt wird.<br />
Diese Pilotphase wird ab 1.1.2001 realisiert, vorher werden die notwendigen Erhebungsinstrumente<br />
zusammengestellt. DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Qualitatives Interview,<br />
Standardisierte Befragung, face to face; Messung von Umweltbelastungen durch Laboruntersuchungen.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Küchenhoff, Joachim: Environmental psychosomatics: an integrative<br />
model. in: Zentralblatt für Hygiene und Umweltmedizin, Vol. 202, 1999. S. 261-<br />
272.+++Küchenhoff, Joachim: Umweltmedizin und psychosomatische Medizin: eine notwendige<br />
interdisziplinäre Kooperation. in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, 1997,<br />
Beih. 3, S. 34-48.+++Huss, A.; Küchenhoff, J.; Bircher, A.; et al.: Symptoms attributed to the<br />
environment - a systematic, interdisciplinary account. in: Int J Hyg Environ Health, 207, pp.<br />
245-254.+++Küchenhoff, J.; Heller, P.; Brand, S.; Huss, A.; Bircher, A.; Niederer, M.;<br />
Schwarzenbach, S.; Waeber, R.; Wegmann, L.; Braun-Fahrländer, C.: Quantitative und qualitative<br />
Analysen bei Menschen mit umweltbezogenen Gesundheitsstörungen. in: Zsch für Psychother<br />
und Psychosom Medizin, 50, S. 288-305.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-04 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />
Gesundheit -BAG-; Koordinationsstelle Mensch-Gesellschaft-Umwelt -MGU- FINANZIE-<br />
RER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Bundesamt für Gesundheit -<br />
BAG- (, 3003 Bern, Schweiz); Universität Basel, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial-<br />
und Präventivmedizin (Steinengraben 49, 4051 Basel, Schweiz); Universität Basel, Medizinische<br />
Fakultät, Psychiatrische Universitätsklinik Abt. Psychotherapie und Psychohygiene (Socinstrasse<br />
55a, 4051 Basel, Schweiz); Universität Basel, Medizinische Fakultät, Kantonsspital<br />
Basel Dermatologische Universitätsklinik Allergologie-Poliklinik (Petersgraben 4, 4031 Basel,<br />
Schweiz); Kanton Basel-Stadt Kantonales Laboratorium (Kannenfeldstrasse 2, 4056 Basel,<br />
Schweiz); Eidgenössisches Versicherungsgericht (Adligenswilerstr. 24, 6006 Luzern,<br />
Schweiz)
174 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[246-F] Brzezinski, Melanie, Dr.phil. (Bearbeitung); Kardorff, Ernst von, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Entwicklung und Evaluation eines psychoedukativen Programmes zur Optimierung des<br />
subjektiven Krankheitsverständnisses bei Müttern in Mutter-Kind-Fachkliniken als Beitrag<br />
zur Qualitätssicherung in der Rehabilitation<br />
INHALT: keine Angaben<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Brzezinski, Melanie: Entwicklung und Evaluation eines psychoedukativen<br />
Programmes zur Optimierung des subjektiven Krankheitsverständnisses bei Müttern<br />
in Mutter-Kind-Fachkliniken als Beitrag zur Qualitätssicherung in der Rehabilitation.<br />
Logos Verl. 2002, 269 S. ISBN 3-89722-856-4.<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften<br />
Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht<br />
(Unter den Linden 6, 10099 Berlin)<br />
KONTAKT: Institutssekretariat (Tel. 030-2093-4376, Fax: 030-2093-4437,<br />
e-mail: kerstin.urban@rz.hu-berlin.de)<br />
[247-L] Bürger, Wolfgang:<br />
Stufenweise Wiedereingliederung nach orthopädischer Rehabilitation: Teilnehmer, Durchführung,<br />
Wirksamkeit und Optimierungsbedarf, in: Die Rehabilitation : Zeitschrift für Praxis<br />
und Forschung in der Rehabilitation ; Organ der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation<br />
Behinderter, Jg. 43/2004, H. 3, S. 152-161 (Standort: UuStB Köln(38)-HP-LS B59; Kopie über<br />
den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Der Beitrag stellt erstmals Forschungsergebnisse zur stufenweisen Wiedereingliederung<br />
(STW) bei Patienten mit orthopädischen Erkrankungen - überwiegend Rückenschmerzen<br />
- vor. Im Rahmen einer einmaligen retrospektiven Fragebogenerhebung wurden von Januar<br />
bis Mai 2003 insgesamt 534 Versicherte der Landesversicherungsanstalt Schleswig-<br />
Holstein befragt, die in den Jahren 1999-2001 eine medizinisch-orthopädische Rehabilitation<br />
abgeschlossen haben und denen in diesem Zusammenhang eine STW empfohlen wurde. Die<br />
Teilnahmequote an der Befragung lag bei 47 Prozent (n=250 ausgefüllte Fragebogen). Die<br />
standardisierte Befragung erfasste neben Daten zur Demografie, Erkrankung, beruflichen Situation<br />
und Rehabilitation insbesondere Angaben zur Einleitung der STW, zur Durchführung,<br />
zur Bewertung der STW sowie zur Rückkehr ins Erwerbsleben. STW wird bei etwa 4,5 Prozent<br />
der Rehabilitanden mit orthopädischen Erkrankungen angeregt, in 57 Prozent der Fälle<br />
folgen die Versicherten dieser Empfehlung. Die Ergebnisse zeigen insgesamt positive Bewertungen<br />
der STW und auch mittelfristig stabile hohe Wiedereingliederungsquoten von über 80<br />
Prozent, aber mit über 15 Prozent auch hohe Abbruchquoten. Optimierungsbedarf ergibt sich<br />
diesen Ergebnissen zufolge insbesondere im Hinblick auf die Einleitung und Motivierung zur<br />
STW, aber auch im Sinn einer besseren Unterstützung während der STW. In diesem Zusammenhang<br />
eröffnen enge Verzahnungen von stufenweisen Wiedereingliederungen mit begleitenden<br />
Rehabilitationsverfahren neue viel versprechende Perspektiven auf zielgerichtet erwerbsbezogene<br />
Rehabilitationsverfahren." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 175<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[248-F] Domann, Ursula, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Weis, Joachim, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Entwicklung einer interdisziplinären Behandlungsleitlinie zur stationären Rehabilitation von<br />
Mammakarzinom-Patientinnen<br />
INHALT: Im Rahmen der Qualitätssicherung in der Medizin fördert die BfA seit 1998 ein Leitlinienprogramm<br />
zur Erstellung von Prozess-Leitlinien in der Rehabilitation. Ziel dieses aktuellen<br />
Projektes ist die Erstellung einer evidenzbasierten Leitlinie für Mammakarzinom-<br />
Patientinnen in der stationären Rehabilitation. Aufgrund der Literaturrecherche erfolgt ein<br />
Abgleich der evidenzbasierten Interventionen mit den Leistungen in der stationären Rehabilitation<br />
mittels des Katalogs "Klassifikation therapeutischer Leistungen" (KTL). Aufgrund der<br />
Literaturrecherche lassen sich evidenzbasierte Therapiemodule wie z.B. Sporttherapie, Entspannungsverfahren,<br />
Psychosoziale Interventionen und Ernährungsberatung definieren, die<br />
mittels der vorhandenen KTL's abgebildet werden können. In weiteren Folgeprojekten ab<br />
2005 ist die Konsensusbildung der Experten und die Implementierung der Leitlinie in die Rehakliniken<br />
geplant. ZEITRAUM: 2004-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
METHODE: Aufgrund evidenzbasierter Interventionen, die in der Literatur (nationale und internationale<br />
Datenbanken) beschrieben werden, sollen die Leistungen in der stationären Rehabilitation<br />
geprüft werden, die Transparenz des Reha-Pozesses gewährleistet werden und somit<br />
die Qualitätssicherung in der Rehabilitation erreicht werden. Die Bewertung der Artikel erfolgt<br />
nach den Evidenzgraden der Oxford Level of Evidence Skalen, die von Level I bis Level<br />
V reichen und damit internationalen Standards entsprechen. DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse,<br />
standardisiert.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: Bundesversicherungsanstalt<br />
für Angestellte -BfA- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg Institut für Rehabilitationsforschung<br />
und Prävention (Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-206-2220, Fax: 0761-206-2299,<br />
e-mail: jowe@tumorbio.uni-freiburg.de)<br />
[249-L] Engelbrecht, Thorsten:<br />
Sex, Blut und Tod, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S.<br />
36-47<br />
INHALT: Die These "HIV ist die Ursache von Aids", obwohl wissenschaftlich nicht bewiesen,<br />
wurde zum Theorem der Aids-Forschung und -Berichterstattung. Der Autor dieses Beitrags<br />
zeigt, wie der Wissenschaftsjournalismus an der Verfestigung dieses Theorems beteiligt war.<br />
Der Mainstream-Journalismus hat Aids zum "griffigen Angstthema hochgeschrieben", blendete<br />
folgenreiche Widersprüche aus und drückte Zweifel weg. Der Wissenschaftsjournalismus<br />
vertraute blind den Wortführern der HIV-Forschung und in ihrem Bemühen, dem Publikum<br />
verständliche Antworten zu geben, reduzierten sie die Komplexität der Sachverhalte auf<br />
ein einfaches kausales Muster und Mittel - "safer sex". (PT)
176 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[250-L] Exner-Freisfeld, Helga:<br />
Soziale Absicherung chronisch Kranker insbesondere bei Patienten mit HIV und AIDS:<br />
sozialmedizinische und -rechtliche Grundlagen der Versorgung, Frankfurt am Main: Verl. f.<br />
Akad. Schriften 2004, 429 S., ISBN: 3-88864-388-0 (Standort: FHB Regensburg(898)-DS7600<br />
E96(3)+1)<br />
INHALT: "Chronische Krankheiten - insbesondere die HIV-Infektion - ist auch im 21.Jahrhundert<br />
schwer in das soziale Netz einzuordnen. Seit 1996 hat sich die Kombinationstherapie der<br />
HIV-Infektion allgemein durchgesetzt, wodurch Patienten mit AIDS als chronischer Krankheit<br />
wesentlich länger leben. Eine endgültige Heilung der HIV-Infektion ist derzeit jedoch<br />
noch nicht möglich. Opportunistische Infektionen sind zurückgedrängt, der Anstieg der Tuberkulose<br />
bei AIDS hat jedoch an sozialmedizinischer Bedeutung gewonnen. Dies gilt auch<br />
für Koinfektionen mit Hepatitis B und C, sowie insbesondere für die Syphilis, die stark im<br />
Ansteigen ist und ebenso die durch antiretrovirale Therapie ausgelöste Lipodystrophie. Kostenvergleiche<br />
zwischen den Kombinationstherapien bei HIV, dem Diabetes mellitus und der<br />
terminalen Niereninsuffizienz, machen die sozialmedizinische Komponente der HIV-Erkrankung<br />
deutlich. Frauenspezifische Schwierigkeiten werden in 3 Interviews aufgezeigt. Chronisch<br />
Kranke können mit der oft finanziell nicht ausreichenden staatlichen Unterstützung in<br />
Armut geraten. Nach begrifflicher und soziologischer Erklärung wird Armut besonders in ihrer<br />
gesellschaftlichen Dimension dargelegt. AIDS-Patienten wissen oft nicht, wie sie die ihnen<br />
rechtlich zustehenden Sozialleistungen erhalten können. Diese werden in den Bereichen<br />
der Krankenversicherung, Rentenversicherung, Unfallversicherung aufgezeigt. U.a. wird das<br />
Rentenaufkommen durch HIV und AIDS in der gesetzlichen Rentenversicherung anhand von<br />
Daten und Grafiken für die Jahre 2000-2003 aufgezeigt. Da unterschiedliche Interessen der<br />
Leser gegeben sein können, werden in verschiedenen Kapiteln sachübergreifende Themen<br />
mehrfach behandelt." (Autorenreferat)<br />
[251-L] Georg, Arno; Peter, Gerd:<br />
Zur gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Einordnung des Arbeitsbewältigungsindex,<br />
in: Gute Arbeit : Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, Jg. 17/2005, H. 2,<br />
S. 22-25<br />
INHALT: "Im Konzept des ABI, ursprünglich zur Klärung des Anspruchs auf Frühberentung auf<br />
der Basis einer klinischen Untersuchung entwickelt, taucht auch in seiner modifizierten aktuellen<br />
Form die Arbeitsweit nur beiläufig auf. Es dominieren aufs Individuum bezogene, Fitness<br />
zentrierte Vorstellungen vom Erhalt der Arbeitsfähigkeit. Er zielt auf Verhaltens-, nicht<br />
auf Verhältnisprävention. Es ist deshalb zu bezweifeln, dass sich der ABI als Instrument der<br />
Gestaltung menschengerechter Arbeitsbedingungen eignet." (Autorenreferat)<br />
[252-L] Hafen, Kerstin:<br />
Entwicklung eines Patientenfragebogens zur Erfassung der Reha-Motivation, Freiburg im<br />
Breisgau 2003, 484 S. (Graue Literatur; URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/677/<br />
pdf/DISSERTATION_KERSTIN_HAFEN.PDF; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=9673<br />
66186&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=967366186.pdf)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 177<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
INHALT: "Im Rahmen einer Kurz- und einer Langzeitstudie wurde ein Patientenfragebogen zur<br />
Erfassung der Behandlungsmotivation in der stationären medizinischen Rehabilitation entwickelt<br />
(PAREMO). Der Fragebogen wurde hinsichtlich seiner Reliabilität und Validität überprüft.<br />
Es ließen sich zufrieden stellende bis sehr gute interne Konsistenzen der sechs Skalen<br />
(Hilfsbedürftigkeit und psychischer Leidensdruck, Einschränkungen im Alltag aufgrund körperlicher<br />
Beschwerden, Hoffnungslosigkeit und Skepsis, Änderungsbereitschaft hinsichtlich<br />
präventiven Verhaltens, Reaktionen des sozialen Umfelds auf die Erkrankung, Eigeninitiative<br />
und Wissen) nachweisen. Die Höhe der Retest-Reliabilitäten der Skalen stützt die Annahme<br />
der Erfassung einer trait-Variable. Es ergaben sich hypothesenkonforme Ergebnisse zur konvergenten/<br />
divergenten Validität sowie zur Übereinstimmungs- und prognostischen Validität."<br />
(Autorenreferat)<br />
[253-F] Hartmann, Martin, Dr. (Bearbeitung); Einsiedel, Regina von, Dr. (Leitung):<br />
HIV und psychiatrische Erkrankungen<br />
INHALT: Seit Beginn der Human-immunodeficiency-virus (HIV)-Endemie haben sich in<br />
Deutschland ca. 60.000 Menschen mit diesem Retrovirus angesteckt. Epidemiologische Zahlen<br />
weisen auf eine jährliche Neuinfektionsrate von 2.500 hin. Durch die Behandlung mit antiretroviralen<br />
Kombinationspräparaten konnte das Fortschreiten zum Vollbild Acquired Immunodeficiency<br />
Syndrome (AIDS) im Jahr 1999 auf 600 Fälle reduziert werden (Robert-<br />
Koch-Institut, Berlin, http://www.rki.de ). Liegt eine HIV-Infektion oder AIDS vor, ist bei<br />
den Betroffenen mit einer höheren Prävalenz psychiatrischer Erkrankungen zu rechnen. Im<br />
Hinblick auf die HIV-Infektion müssen psychotrope Medikamente und ihre Dosierung jedoch<br />
unter besonderen Gesichtspunkten ausgewählt werden, da es in der Regel zu Interaktionen<br />
zwischen antiretroviralen und psychotropen Medikamenten kommt. Dennoch kann auf psychotrope<br />
Medikamente nicht bedenkenlos verzichtet werden. Daher werden in der vorliegenden<br />
Arbeit unter dem Blickwinkel einer HIV-Infektion psychiatrische Krankheitsbilder, medikamentöse<br />
Therapieregime, Interaktionen psychotroper und antiretroviraler Medikamente<br />
als auch Biotransformationsmechanismen erörtert. Angebote: Liaison-Dienst mit der Hautklinik;<br />
ambulante Beratung; HIV und Depression; HIV und Psychosen; HIV und Drogen; HIV<br />
und Konflikte; HIV und psychiatrische Medikamente; HIV und Lebenskrisen; AIDS-Phobie.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Zimmermann, T.; Hartmann, M.; Wildemann, B.; Haas, J.; Stingele,<br />
C.; Einsiedel, R.W. von: High active antiretroviral therapy and cidofovir in the treatment<br />
of progressive multifocal leukoencephalopathy in AIDS patients: review of literature and case<br />
report. in: European Journal of Medical Research, 2001, 6, S. 190.+++Einsiedel, R.W. von;<br />
Berger, T.; Unverricht, S.; Hartmann, M.: HIV-Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen:<br />
Diagnosen, Behandlungsstrategien und Medikamenteninteraktionen. in: Der Nervenarzt,<br />
2001, 72, S. 204-215.+++Samorei, Ingrid W.; Schmid, Michael; Pawlita, Michael; Vinters,<br />
Harry V.; Diebold, Klaus; Mundt, Christoph; Einsiedel, Regina W. von: High sensitivity detection<br />
of JC-virus DNA in postmortem brain tissue by in situ PCR. in: J NeuroVirol, 6, 2000,<br />
1, pp. 61-74.+++) Einsiedel, R.W. von; Fife, T.D.; Aksamit, A.J.; Cornford, M.E.; Tomiyasu,<br />
U.; Itabashi, H.H.; Vinters, H.V.: Progressive multifocal leukoencephalopathy in AIDS: a clinicopathologic<br />
study and review of the literature. in.: J Neurol, 1993, 240, pp. 391-<br />
406.+++Garcia, P.A.; Bredesen, D.E.; Vinters, H.V.; Einsiedel, R. von; Williams, L.; Kahn,<br />
J.O.; Byers, V.S.; Levin, A.S.; Waites, L.A.; Messing, R.O.: Neurologic reactions in HIVinfected<br />
patients treated with trichosanthin. in: Neuropathology and Applied Neurobiology,<br />
1993, 19, pp. 402-405.+++Einsiedel, Regina W. von; Samorei, Ingrid; Pawlita, Michael;
178 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
Deubel, Max; Schmid, Michael; Vinters. Harry V.: Clinical and neuropathological features in<br />
AIDS patients with progressive multifocal leukoencephalopathy including a novel approach<br />
by in situ PCR. in: HIV-Infekt. Springer 1999, pp. 517-527.+++Berger, Tanja; Unverricht,<br />
Susanne; Mundt, Christoph; Einsiedel, Regina W. von: HIV und psychiatrische Erkrankungen.<br />
in: HIV-Infekt. Springer 1999, pp. 770-776.+++Einsiedel, R.W.v.: Psychiatrische Symptome<br />
und Therapie bei HIV und AIDS. in: HIV und AIDS: ein Leitfaden für Ärzte, Helfer<br />
und Betroffene. Springer 2001 und Internet.(4.Aufl.).<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale<br />
Medizin Klinik für Allgemeine Psychiatrie (Voßstr. 2, 69115 Heidelberg)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: regina_einsiedel@med.uni-heidelberg.de)<br />
[254-F] Hasenbring, Monika, Prof.Dr.; Krämer, Jürgen, Prof.Dr.; Rusche, Herbert, Prof.Dr.med.<br />
(Leitung):<br />
Biopsychosoziale Risikofaktoren für die Chronifizierung akuter Rückenschmerzen bei Patienten<br />
in ambulanter medizinischer Behandlung<br />
INHALT: Chronische Rückenschmerzen sind mit einem hohen Ausmass an Beeinträchtigungen<br />
des beruflichen und privaten Alltagslebens verbunden. Hinsichtlich der Behandlungskosten<br />
sowie der Arbeitsausfallzeiten zählen sie in den westlichen Industrienationen zu den teuersten<br />
Volkskrankheiten. Einer Früherkennung chronischer Verlaufsformen als Voraussetzung für<br />
Maßnahmen der sekundären Prävention kommt somit eine hohe gesundheitspolitische Bedeutung<br />
zu. Zahlreiche prospektive Längsschnittuntersuchungen zeigten in den vergangenen 15<br />
Jahren, dass a) eine Früherkennung bereits in den ersten Monaten einer akuten Schmerzperiode<br />
möglich ist, dass b) psychologischen Prädiktoren gegenüber somatischen und soziodemographischen<br />
eine größere Vorhersagekraft zukommt. Die Risikofaktorenforschung wurde dabei<br />
primär unter klinisch-pragmatischen Gesichtspunkten durchgeführt, es fehlen bis heute<br />
eine einheitliche Definition von Chronifizierung sowie die Einbindung der Befunde in einen<br />
grundlagentheoretischen Zusammenhang. Die Mehrzahl der Ergebnisse wurde darüber hinaus<br />
an einer kleinen Patientengruppe mit radikulären Schmerzsyndromen gewonnen. Das geplante<br />
Projektvorhaben verfolgt in grundlagentheoretischer Hinsicht eine Untersuchung biopsychosozialer<br />
Risikofaktoren auf der Basis bestehender theoretischer Modellvorstellungen zur<br />
Schmerzchronifizierung. In klinisch-pragmatischer Hinsicht sollen die Ergebnisse einen Beitrag<br />
zur Optimierung der Screeningdiagnostik für die große Gruppe von Patienten mit akuten<br />
lumbalen Rückenschmerzen leisten.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie<br />
sowie Geschichte der Medizin Abt. für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie<br />
(Postfach 102148, 44780 Bochum)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0234-3225-439, Fax: 0234-3214203,<br />
e-mail: monika.hasenbring@ruhr-uni-bochum.de)<br />
[255-L] Hegerl, Ulrich; Zaudig, Michael; Möller, Hans-Jürgen (Hrsg.):<br />
Depression und Demenz im Alter: Abgrenzung, Wechselwirkung, Diagnose, Therapie, Berlin:<br />
Springer 2001, XIII, 162 S., ISBN: 3-211-83569-5 (Standort: ZB Med. Köln(38M)-2001A850)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 179<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
INHALT: "Depression und Demenz sind mit Abstand die häufigsten psychiatrischen Störungen in<br />
der zweiten Lebenshälfte. Laut umfangreicher Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation<br />
beeinträchtigen beide Erkrankungen in fundamentaler Weise und sogar stärker als fast alle<br />
körperlichen Erkrankungen die Lebensqualität der Betroffenen. Der Häufigkeit und der<br />
Schwere dieser Erkrankung wird jedoch wegen unzureichendem diagnostischen und therapeutischen<br />
Hintergrundwissen nicht immer ausreichend Rechnung getragen. Das beklagte<br />
diagnostische und therapeutische Defizit für Depressionen und Demenzen bei alten Menschen<br />
ist ein gesundheitspolitisch brisanter und nicht tolerierbarer Missstand. Dieses Buch hilft deshalb<br />
Ärzten, Psychologen und allen anderen interessierten Berufsgruppen, die richtigen diagnostischen<br />
und therapeutischen Entscheidungen zu treffen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
T. F. Wernicke, F. M. Reischies, M. Linden: Epidemiologie von Depression und<br />
Demenz im Alter (5-17); M. Zaudig: Diagnose und Differentialdiagnose der Depression und<br />
Demenz im Alter (19-38); R. Kaschel: Neuropsychologische Diagnostik bei Altern, Depression<br />
und Demenz (39-58); H. U. Kötter, S. Stübner, U. Hegerl, H. Hampel: Biologische Untersuchungen<br />
in der Differentialdiagnostik kognitiver und depressiver Störungen im Alter<br />
(59-77); U. Hegerl: Antidepressiva (79-100); H.-J. Möller, H. Hampel, E. Padberg: Nootropika/<br />
Antidementiva (101-124); A. Schaub, A. Plattner, T. Ehrhardt, R. Kaschel: Kognitivverhaltenstherapeutische<br />
Interventionen bei kognitiven Defiziten und Depressionen im höheren<br />
Lebensalter (125-150); B. Nolde-Steffen, P. Osten: Sozialpsychiatrische Aspekte in der<br />
klinischen Versorgung von Patienten mit depressiven und kognitiven Störungen im Alter<br />
(151-162).<br />
[256-F] Huss, Anke, Dr.phil.nat.; Schreier, Nadja (Bearbeitung); Röösli, Martin, Ph.D. (Leitung):<br />
Besorgnis der Bevölkerung gegenüber nichtionisierender Strahlung und Häufigkeit der elektromagnetischen<br />
Hypersensibilität<br />
INHALT: Es werden zunehmend Meldungen von elektrosensiblen Personen über gesundheitliche<br />
Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen im Zusammenhang mit nichtionisiernder Strahlung<br />
laut und dies, obschon die Grenzwerte jeweils eingehalten sind. Parallel dazu wachsen<br />
das generelle Unbehagen der Zivilgesellschaft gegenüber "Elektrosmog" und die Kritik an<br />
den in der Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) festgelegten<br />
Grenzwerten. Weder zum Besorgnisgrad der Bevölkerung noch zur Prävalenz von gesundheitlichen<br />
Symptomen im Zusammenhang mit nichtionisiernder Strahlung (so genannte elektromagnetische<br />
Hypersensibilität) gibt es derzeit verlässliche Angaben. Solche sind nötig, um<br />
den Stellenwert der genannten Phänomene beurteilen zu können. Mit einer repräsentativen<br />
Telefonbefragung in der Bevölkerung sollen diese erhoben werden. (Zwischen)ergebnisse:<br />
Angaben zur Prävalenz der elektromagnetischen Hypersensibilität; Angaben zum Besorgnisgrad<br />
der Schweizer Bevölkerung gegenüber nichtionisiernder Strahlung. GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Deutschschweiz und Romandie<br />
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch -<br />
CATI- (Stichprobe: ca. 5.000). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Röösli, M.: Besorgnis der Bevölkerung gegenüber nichtionisierender<br />
Strahlung und Häufigkeit der elektromagnetischen Hypersensibilität. 2005. Download<br />
unter: http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_nis/index.html .<br />
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER:<br />
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft -BUWAL- FINANZIERER: Auftraggeber
180 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
INSTITUTION: Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin<br />
Abt. Epidemiologie und Biostatistik (Finkenhubelweg 11, 3012 Bern, Schweiz)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 004131-631-3867, e-mail: roeoesli@ispm.unibe.ch)<br />
[257-F] Kardorff, Ernst von, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Angehörige Krebskranker in der stationären und ambulanten Rehabilitation<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Reha-Forschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen -BBS- (Luisenstr. 13a,<br />
10098 Berlin); Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften<br />
Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht<br />
(Unter den Linden 6, 10099 Berlin)<br />
KONTAKT: Institutssekretariat (Tel. 030-2093-4376, Fax: 030-2093-4437,<br />
e-mail: kerstin.urban@rz.hu-berlin.de)<br />
[258-L] Keller, Angela; Baune, Bernhard T.:<br />
Impact of social factors on health status and help seeking behavior among migrants and<br />
Germans, in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 13/2005,<br />
No. 1, S. 22-29 (URL: http://www.springerlink.com/app/home/contribution.asp?wasp=pfgvyw<br />
yurn59e2jhpq0x&referrer=parent&backto=issue,5,10;journal,3,10;browsepublicationsresults,1434,<br />
2426;)<br />
INHALT: Forschungsergebnisse belegen erhebliche Unterschiede zwischen Einheimischen und<br />
Migranten, was die medizinische Versorgungssituation betrifft. Der Beitrag untersucht mögliche<br />
soziale Faktoren, z.B. sprachliche, religiöse und kulturell bedingte Probleme, die zu Defiziten<br />
in der medizinischen Behandlung und im Gesundheitsverhalten sowie zu einer gesundheitlichen<br />
Unterversorgung bei Migranten und einheimischen Deutschen führen können. Eine<br />
empirische Untersuchung, im Rahmen derer 565 Erwachsene (größtenteils Eltern, davon 49<br />
% Migranten und 51% Deutsche) befragt wurden, ergab, dass Migranten Einrichtungen des<br />
Gesundheitswesens weniger häufig nutzen als Deutsche. Die Inanspruchnahme von Versorgungseinrichtungen,<br />
sowohl aus akuten als auch aus präventiven Gründen, ist bei beiden<br />
Gruppen abhängig von der Schichtzugehörigkeit, wobei eine geringe Inanspruchnahme insbesondere<br />
von Gesundheitsvorsorgeeinrichtungen mit niedriger Schichtzugehörigkeit korreliert.<br />
Bei der Einschätzung der eigenen Gesundheit zeigten sich weniger Unterschiede zwischen<br />
Migranten und Deutschen und eine geringe Relevanz sozialer Faktoren. Angesichts dieser<br />
Ergebnisse wären weitere Studien zu den Möglichkeiten ethnischer und kultureller Interventionen<br />
zum Abbau potentieller Barrieren bei der Inanspruchnahme von medizinischen Versorgungseinrichtungen<br />
sinnvoll. (ICH)<br />
[259-L] Klosterhuis, Here; Zollmann, Pia; Grünbeck, Peter:<br />
Verlauforientierte Auswertungen zur Rehabilitation: aktuelle Ergebnisse aus der Reha-<br />
Statistik-Datenbasis, in: Deutsche Rentenversicherung, Jg. 59/2004, H. 5, S. 287-296
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 181<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
INHALT: "Um die Versorgung ihrer Versicherten mit Rehabilitationsleistungen empirisch nachvollziehen<br />
und beständig weiter entwickeln zu können, hat die Rentenversicherung mit der<br />
Reha-Statistik-Datenbasis ein Instrument geschaffen, dass es erlaubt, das Rehabilitations- und<br />
Berentungsgeschehen im Zusammenhang zu analysieren. Diese Datenbasis, die jährlich von<br />
allen Rentenversicherungsträgern als Vollerhebung erstellt wird, enthält für einen Beobachtungszeitraum<br />
von bis zu 11 Jahren u..a. Merkmale zu Rehabilitations- und Rentenleistungen,<br />
zur Erwerbstätigkeit sowie zur Soziodemografie der Versicherten. Mit dem sozialmedizinischen<br />
2-Jahresverlauf nach medizinischer Rehabilitation soll der Erfolg im Hinblick auf die<br />
berufliche Integration ermittelt werden. Zwei Jahre nach Rehabilitation im Jahr 1999 verbleiben<br />
sowohl Arbeiter als auch Angestellte zum weit überwiegenden Teil im Erwerbsleben.<br />
Frauen wie Männer ziehen im gleichen Maße Nutzen aus der medizinischen Rehabilitation.<br />
Dagegen sind größere Unterschiede in der beruflichen Integration für ausgewählte Maßnahmearten<br />
und auch altersspezifisch nachweisbar. Im Verlauf von fünf Jahren nach Rehabilitation<br />
im Jahr 1996 zeigt sich, dass jeder fünfte Rehabilitand eine weitere Rehabilitation in Anspruch<br />
nimmt. Den Rahmen für die Kontinuität der rehabilitativen Versorgung bilden gesetzliche<br />
Vorgaben sowie Richtlinien, sodass bei einigen Maßnahmearten (z.B. Onkologische<br />
Rehabilitation) häufiger Folgeleistungen genutzt werden." (Autorenreferat)<br />
[260-F] Koch-Gießelmann, Heike, M.A.; Dreier, Maren, Dr.med. (Bearbeitung); Geyer, Siegfried,<br />
Prof.Dr.; Fischer, G., Prof.Dr. (Leitung):<br />
Frauengesundheit nach Partnertod<br />
INHALT: Im Zentrum des Projektes steht ein typisches Frauenschicksal im Alter, der Partnerverlust.<br />
Frauen sind von diesem kritischen Lebensereignis 4-5 mal häufiger betroffen als Männer.<br />
Ergebnisse der Altersforschung geben Hinweise darauf, dass sich der Tod des langjährigen<br />
Lebenspartners nicht nur auf die psychische Gesundheit auswirkt, sondern zu Neuerkrankungen<br />
und einer erhöhten Mortalitätsrate führen kann. Die zentrale Fragestellung des Projekts<br />
bezieht sich auf Veränderungen des gesundheitlichen Status von Frauen oberhalb des<br />
70. Lebensjahres sowie der Inanspruchnahme medizinischer Dienste nach Partnertod und ob<br />
dies auf Verschlechterungen des Morbiditätsstatus zurückgeführt werden kann. Die AutorInnen<br />
erwarten von den Ergebnissen Aufschlüsse darüber, in welcher Weise die allgemeinmedizinische<br />
Versorgung von Verwitweten im höheren Lebensalter optimiert werden kann.<br />
Aufgrund des demographischen Wandels nehmen die untersuchten Lebenskonstellationen zu,<br />
und geriatrische Belange werden in der medizinischem Versorgung einen immer größeren<br />
Stellenwert einnehmen und auf eine zunehmende Zahl von Patientinnen und Patienten zutreffen.<br />
Darüber hinaus sollen die Ergebnisse der Studie zur Weiterentwicklung theoretischer Erkenntnisse<br />
zu Lebensereignissen und Krankheit beitragen. Dies betrifft insbesondere die bislang<br />
unzureichend behandelte Frage, ob belastende Ereignisse spezifische oder unspezifische<br />
gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. Folgende Fragestellungen sollen untersucht<br />
werden: Vergleich von mentaler, psychischer und funktioneller Gesundheit, Lebensqualität,<br />
Gesundheitsverhalten und Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei verwitweten und<br />
verheirateten Frauen im Verlauf eines Jahres. Gibt es bei den Verwitweten unterschiedliche<br />
Bewältigungsstrategien und haben diese Auswirkung auf die Gesundheitsparameter? Hat der<br />
Kontext des Partnertodes (z.B. Pflegesituation, Heimunterbringung, plötzlicher und unerwarteter<br />
Tod) Auswirkung auf Bewältigung und Gesundheitsparameter? Welchen Einfluss haben<br />
belastende Lebensereignisse und chronische Schwierigkeiten auf die Gesundheit älterer Frauen?<br />
Vorläufige Ergebnisse der Ersterhebung: Die Teilnehmerinnen waren durchschnittlich 76
182 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
Jahre alt und im Mittel 48 Jahre verheiratet. Bei 18 Verwitweten (P1) wurde die Schwere des<br />
Partnertodes als sehr hoch beurteilt, bei den restlichen 27 (P2) als weniger hoch. Die Schwere<br />
des Partnertodes wurde anhand der Vorhersehbarkeit des Ereignisses und nach der Qualität<br />
der Partnerschaft mittels der verwendeten Auswertungsmanuale der LEDS klassifiziert. Die<br />
Fall- und die Kontrollgruppe unterschieden sich nicht in Bezug auf die körperliche Lebensqualität<br />
und die funktionelle und mentale Verfassung zum Zeitpunkt der Ersterhebung. Die<br />
Fälle wiesen eine schlechtere psychische Verfassung auf, wobei ein schwererer Verlust (P1)<br />
in der Tendenz mit einer ungünstigeren psychischen Verfassung assoziiert war. Von den<br />
Hausärzten wurden im Rahmen der trauerspezifischen Maßnahmen ein Drittel der Verwitweten<br />
mit Psychopharmaka behandelt, der Anteil der schwerer betroffenen Frauen (P1) war hier<br />
doppelt so hoch. Mit zunehmend schlechterer psychischer Verfassung war das Bewältigungsverhalten<br />
nach Partnertod geprägt von Hilflosigkeit, geringer Meisterung, wenig Kontrolle<br />
und Hoffnung, so wie Schuldgefühlen, Traurigkeit und Wut. Innerhalb der Fallgruppe fanden<br />
sich keine signifikanten Unterschiede im Bewältigungsverhalten, außer bei der positiven Einschätzung<br />
des Ereignisses. War das Ereignis weniger schwer (P2), also eher vorhersehbar,<br />
und/ oder die Qualität der Partnerschaft beeinträchtigt, konnten dem Tod des Partners auch<br />
positive Aspekte zugeschrieben werden, diese Gruppe war in der Tendenz auch weniger hilflos<br />
und traurig, litt jedoch stärker unter Schuldgefühlen.<br />
METHODE: Studiendesign: In einem Fall-Kontroll-Design werden verwitwete Frauen über 70<br />
Jahre und länger als fünf Jahre verheiratete Frauen zu zwei Messzeitpunkten zu Hause interviewt.<br />
Die Ersterhebung wird bei den Verwitweten 2-5 Monate nach Partnertod durchgeführt,<br />
die Verlaufserhebung ein Jahr nach Partnertod. Die verheirateten Kontrollpersonen werden in<br />
einjährigem Abstand befragt. Das ca. 90minütige Interview erfolgt mittels qualitativer und<br />
quantitativer Erhebungsverfahren. Der Schweregrad des Partnertodes, weitere lebensverändernde<br />
Ereignisse retrospektive ein Jahr und das Bewältigungsverhalten (Coping) wurden mit<br />
einem leitfadengesteuerten Interview erfasst; die Klassifikationen werden mittels dem Life<br />
Event and Difficulties Schedule (LEDS) und dem Bedford College Coping Inventory durchgeführt.<br />
Beide Verfahren basieren auf der standardisierten Auswertung qualitativer Interviews.<br />
Mit Hilfe von standardisierten Instrumenten wird die mentale und psychische Gesundheit,<br />
der Funktionsstatus, sowie die subjektive gesundheitsbezogene Lebensqualität, das Gesundheitsverhalten<br />
und die Soziodemographie erhoben. Als Screeninginstrument zur Aufdeckung<br />
kognitiver Einschränkungen wird der Mini- Mental-State-Examination (MMSE) eingesetzt.<br />
Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wird mit dem SF-12 in seiner Interviewform<br />
für ein Zeitfenster von vier Wochen vor der Befragung gemessen. Zur Erfassung depressiver<br />
Symptome bei alten Menschen wird die Geriatric Depression Scale (GDS-15) verwendet. Die<br />
Beeinträchtigung funktioneller Gesundheit bzw. die Fähigkeit zur Bewältigung alltäglicher<br />
Verrichtungen wird mit dem Activities of Daily Living/ Instrumental Activities of Daily Living<br />
(ADL/ IADL) gemessen. Zum Screening des Vorliegens einer Alkoholabhängigkeit bei<br />
Älteren wird der CAGE-Fragebogen eingesetzt. Mittels eines eigenen Fragebogens werden<br />
Daten über gesundheitsbezogenes Verhalten, Medikamentenkonsum und Essgewohnheiten<br />
erfasst. Zusätzlich werden Informationen zur Inanspruchnahme medizinischer Dienste und, zu<br />
chronischen Erkrankungen und Neuerkrankungen mittels einer standardisierten patientenbezogene<br />
Befragung der Hausärzte über den gesamten Erhebungszeitraum gewonnen. In der<br />
Gruppe der Verwitweten werden die Hausärzte außerdem nach trauerbezogenen Interventionen<br />
gefragt.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Koch-Gießelmann, H.; Dreier, M.; Geyer, S.: Frauengesundheit<br />
nach Partnertod im Alter. in: Hallner, D.; Knesebeck, O. von dem; Hasenbrink, M. (Hrsg.):<br />
Neue Impulse in der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie. Lengerich:
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 183<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
Pabst Science Publ. 2004, 10. ARBEITSPAPIERE: Dreier, M.; Koch-Gießelmann, H.; Geyer,<br />
S.: The health of elderly women after death of a spouse. Vortrag auf dem International Joint<br />
Congress der European Society for Health and Medical Sociology am 2.-4.9.2004 in Bologna<br />
(Italien); Congressbook, p. 144.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2001-12 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Niedersächsischer Forschungsverbund für Frauen- und Geschlechterforschung in<br />
Naturwissenschaft, Technik und Medizin<br />
INSTITUTION: Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum für öffentliche Gesundheitspflege,<br />
Abt. Allgemeinmedizin Arbeitsbereich Medizinische Soziologie (Carl-Neuberg-Str. 1,<br />
30625 Hannover)<br />
KONTAKT: Geyer, Siegfried (Prof.Dr. e-mail: geyer.siegfried@mh-hannover.de); Koch-Gießelmann,<br />
Heike (e-mail: koch-giesselmann.heike@mh-hannover.de); Dreier, Maren<br />
(Dr. e-mail: dreier.maren@mh-hannover.de)<br />
[261-F] Kronmüller, Klaus-Thomas, Dr.; Zipfel, St.; Hartmann, M.; Topp, F.; Herzog, W. (Bearbeitung);<br />
Kronmüller, Klaus-Thomas, Dr. (Leitung):<br />
Familienmedizinischer Interventionsbedarf<br />
INHALT: Das Forschungsprojekt 'Familienmedizinischer Interventionsbedarf in der stationären<br />
Versorgung von internistischen, psychosomatischen und psychiatrischen Patienten' stellt eine<br />
Kooperationsstudie der Medizinischen Klinik und der Psychiatrischen Klinik der Universität<br />
Heidelberg dar. Die Studie wurde finanziell von der Forschungskommission der Universität<br />
Heidelberg gefördert. Auf drei internistischen, einer psychosomatischen und einer psychiatrischen<br />
Station der Heidelberger Universitätsklinik wurden insgesamt N=202 Patienten, deren<br />
Angehörige und die behandelnden Ärzte mittels eines halbstrukturierten klinischen Interviews<br />
(HFI, Heidelberger Familiendiagnostisches Interview) und standardisierten Fragebögen untersucht.<br />
Die familiäre Funktionalität wurde anhand der GARF-Skala (Global Assesssment of<br />
Relational Functioning) aus dem DSM-IV eingeschätzt. Im Rahmen des Forschungsprojektes<br />
wurde auch ein Fragebogen zur EE-Diagnostik aus dem Amerikanischen übersetzt und psychometrisch<br />
evaluiert. Die Inanspruchnahme bisheriger Versorgungsleistungen wurde anhand<br />
der Dokumentation von Arztbesuchen, Medikamenteneinnahme und stationären Zeiten nach<br />
einer im Max- Planck-Institut für Psychiatrie entwickelten Methode in Kosten pro Patient<br />
umgerechnet. Zur Bestimmung des familienmedizinischen Interventionsbedarfs wurde auf die<br />
Stufeneinteilung von Doherty und Baird zurückgegriffen. Mit der vorliegenden Untersuchung<br />
konnte nachgewiesen werden, wie das allgemeine Funktionsniveau von Familien unmittelbare<br />
Auswirkungen auf die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen hat. Daraus leitet sich<br />
der Auftrag ab, Familien auch in der stationären Versorgung spezifischer zu berücksichtigen.<br />
Die nähere Spezifizierung dieses Bedarfs ergab in der Untersuchung bei gut einem Drittel aller<br />
Patienten einen über die übliche medizinische Informationsvermittlung hinausgehenden<br />
emotionalen oder familientherapeutischen Interventionsbedarf, der derzeit zu großen Teilen<br />
nicht befriedigt wird. Bei den psychiatrischen und psychosomatischen Vergleichsgruppen liegen<br />
die Bedarfsprävalenzen deutlich höher. Durchgängig lässt sich dennoch festhalten, dass<br />
schon durch relativ geringfügige Umgestaltungen des üblichen stationären Settings (z.B. Familienvisite,<br />
Familiengespräche) die bestehende familienmedizinische Versorgung deutlich<br />
verbessert werden könnte.<br />
ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
184 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale<br />
Medizin Klinik für Allgemeine Psychiatrie (Voßstr. 2, 69115 Heidelberg)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: klaus_kronmueller@med.uni-heidelberg.de)<br />
[262-L] Leidig, Stefan:<br />
Arbeitsbedingungen und psychische Störungen, (Angewandte Verhaltensmedizin in Forschung<br />
und Praxis), Lengerich: Pabst 2003, 223 S., ISBN: 3-89967-090-6 (Standort: UB Dortmund(290)-<br />
Be8875)<br />
INHALT: "Die Entwicklung in der Arbeitswelt ist gekennzeichnet durch einen Wandel der Belastungsstrukturen.<br />
Traditionelle körperliche Belastungen wie Lärm oder Schadstoffe nehmen<br />
ab, psychomentale Stressoren im Zusammenhang mit Flexibilisierung, Arbeitsverdichtung<br />
oder Dienstleistungstätigkeiten nehmen zu. Wir erleben einen Strukturwandel, 'wie er vielleicht<br />
nur mit dem Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft zu vergleichen ist' (Gesundheitsbericht<br />
für Deutschland, 1998). Mit dieser gesellschaftlichen Entwicklung gehen<br />
dauerhaft vermehrt psychische Störungen einher. Der BKK-Bundesverband verzeichnet bei<br />
sinkendem Krankenstand eine Zunahme psychischer Erkrankungen, und die Zahl der Berufsunfähigkeitsfälle<br />
auf Grund psychischer Störungen hat in den letzten Jahren extrem zugenommen.<br />
Die vorliegende Arbeit gehört zu den wenigen Forschungsstudien, die eine tragfähige<br />
Brücke von der Klinischen Psychologie zur Arbeitsund Organisationspsychologie schlagen.<br />
Sie leistet einen wissenschaftlich begründeten Schritt zu einer Integration von Prävention<br />
und Therapie." (Autorenreferat)<br />
[263-F] McKee, Martin, Prof.; Tomkins, Susannah; Kiryanov, Nikolay, Prof.; Andreev, Evgueni,<br />
Ph.D. (Bearbeitung); Shkolnikov, Vladimir, Ph.D.; Leon, David, Prof. (Leitung):<br />
Case-control study of levels and pattern of alcohol consumption and social economic factors<br />
in relation to mortality among working-age men in the Udmurt Republic, Russia: a scientific<br />
and capacity building priority<br />
INHALT: Analysis of determinants of extremly high mortality of Russian men aged 22 to 54.<br />
Recommendations for prevention of early deaths to the local government. ZEITRAUM: 2003-<br />
2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Udmurt Republic, Russia<br />
METHODE: Cross-sectional case-control study; interviewing of close relatives; analysis of individual<br />
and population-level statistical data. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE-<br />
WINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 3x approx. 1.600; close relatives<br />
of all men, died at age 20-54, in the city of Izhevsk in 2004-05/ control men randomly<br />
selected from electoral roll and their relatives; Auswahlverfahren: total and random selection).<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-03 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Wellcome Trust<br />
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057<br />
Rostock)<br />
KONTAKT: Shkolnikov, Vladimir (Ph.D. Tel. 0381-2081-147,<br />
email: Shkolnikov@demogr.mpg.de)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 185<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[264-F] Mendler, Manuela; Rodeck, Judith; Rasinski, Christine, Dr.med.; Vorwerk, W., Dr.med.<br />
(Bearbeitung); Schlenker-Schulte, Christa, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Cochlea-Implantat: Kontextfaktoren für eine erfolgreiche Rehabilitation Jugendlicher und<br />
Erwachsener nach Cochlea-Implantation<br />
INHALT: Umfangreiche Forschungsergebnisse liegen derzeit zur Versorgung von Kindern mit<br />
einem Cochlea-Implantat vor. Gute Erfolge sind für die Versorgung prälingual tauber, frühzeitig<br />
implantierter Kleinkinder und für postlingual ertaubte Jugendliche und Erwachsene mit<br />
kurzer Ertaubungsdauer belegt. Deutlich geringer ist die Zahl der Untersuchungen zu Jugendlichen<br />
und Erwachsenen (vgl. Ahrbeck, B. 2000, S. 79). Bisher liegt ein wesentlicher<br />
Schwerpunkt der Forschung im deutschsprachigen Raum im Bereich Hören und Verstehen.<br />
Eine Cochlea-Implantation hat jedoch weit reichende Auswirkungen auf alle Lebensbereiche<br />
der Betroffenen und kann die Identitätsbildung und das Selbstbild nachhaltig beeinflussen.<br />
Der Erfolg der Rehabilitation wird in unserer Studie nicht ausschließlich über das erreichte<br />
Sprachverstehen operationalisiert, sondern von wesentlicher Bedeutung sind u.a. psychosoziale<br />
Faktoren wie die Kommunikationsfähigkeit, die soziale Kompetenz oder die subjektive<br />
Zufriedenheit. Faktoren in Person und Umwelt, die die Möglichkeiten zur Teilhabe an der<br />
Gesellschaft mit einem CI beeinflussen, stehen im Mittelpunkt unseres Interesses. Zielgruppe<br />
unserer Untersuchung sind Jugendliche und Erwachsene mit Cochlea-Implantat, die vor, während<br />
oder nach Spracherwerb ertaubt sind, bei Implantation 12 Jahre und älter waren, in<br />
Sachsen-Anhalt implantiert und/ oder reha-medizinisch, und/ oder reha-pädagogisch versorgt<br />
wurden. Die Wahl der Altersgruppe erfolgte, da - anders als bei Kindern - bei Jugendlichen<br />
und Erwachsenen die Kostenübernahme für die Rehabilitation nach einer Cochlea-Implantation<br />
nicht bundeseinheitlich geregelt ist. Die Bewilligung und die Festsetzung der Dauer der<br />
Rehabilitation erfolgt im Rahmen von Einzelfallentscheidungen. Ziel der Untersuchung ist es,<br />
Kontextfaktoren (ICIDH-2: International Classification of Functioning, Disability and Health,<br />
kurz ICF, Mai 2001, WHO) für eine erfolgreiche Rehabilitation zu identifizieren. Personenbezogene<br />
Faktoren sind z.B. soziodemografische Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildung,<br />
Ausbildung, Beruf usw.), Eintritt und Verlauf der Hörschädigung, Umgang mit der Hörschädigung,<br />
Kommunikationsmöglichkeiten und -fähigkeiten, Lernfähigkeit, Erwartungen an veränderte<br />
Hör- und Kommunikationssituationen, Ziele und Motivation der Implant-Träger, sowie<br />
Erleben und Verarbeiten kritischer Lebensereignisse. Umweltfaktoren sind z.B. Dauer<br />
und Art der genehmigten Rehabilitation, Frequenz und Intensität der Rehabilitationsmaßnahmen,<br />
Funktionieren des Gerätes und optimale Einstellung des Sprachprozessors, Einstellung<br />
des Partners und des Lebensumfeldes (Familie, Freunde, Bekannte), Unterstützung durch den<br />
Partner und das Lebensumfeld und berufliche Situation (Art des Berufes usw.). ZEITRAUM:<br />
2002-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt; Mecklenburg-Vorpommern<br />
METHODE: Das Projekt gliedert sich in einen qualitativen und einen quantitativen Studienteil:<br />
Im Mittelpunkt steht die prospektive qualitative Längsschnittstudie. 14 CI-Rehabilitandlnnen<br />
werden von der Operation bis zum Abschluss der Rehabilitation begleitet. Mit den Rehabilitandlnnen<br />
werden zu drei Zeitpunkten leitfadengestützte Interviews geführt (vor der Implantation,<br />
6 und 18 Monate nach der Implantation), mit ihren nächsten Angehörigen zu zwei<br />
Zeitpunkten (vor und 18 Monate nach der Implantation). Durch die Methode der leitfadengestützten<br />
Interviews können die Befragten ihre individuelle Lebenssituation, Beweggründe und<br />
Bedürfnisse darstellen. Wir erhoffen uns auf diese Weise einen möglichst umfassenden Einblick,<br />
welche Faktoren für die Befragten als Beweggründe für die Implantation wesentlich<br />
waren, welche Erwartungen vorlagen sowie Rückschlüsse auf Faktoren in Person und Umwelt,<br />
die das Ergebnis der Implantation beeinflussen. Ergänzend zum qualitativen Ansatz
186 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
wurde im Rahmen einer retrospektiven quantitativen Querschnittstudie ein Fragebogen zur<br />
Veränderung der Lebenssituation durch eine Cochlea-Implantation an 82 CI-Trägerinnen gesandt,<br />
um ergänzende Daten einer größeren Untersuchungsgruppe zu erhalten. Die Analyse<br />
der erhobenen Interviews erfolgt mittels der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Analyse der Daten<br />
aus der Fragebogenbefragung erfolgt mittels deskriptiven und statistischen Methoden der<br />
empirischen Sozialforschung.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen, "Wenn das<br />
Gehör zurückkehrt". in: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Newsletter, 2004,<br />
Nr. 15, S. 4-5.+++Rodeck, J.; Mendler, M.; Schlenker-Schulte, Ch.; Rasinski, Ch.; Vorwerk,<br />
W.; Fogarasi, M.: Cochlea Implant (CI): Kontextfaktoren für eine erfolgreiche Rehabilitation<br />
Jugendlicher und Erwachsener nach Cochlea-Implantation. in: Tagungsband zum 10. Friedberger<br />
CI-Symposium in Bad Nauheim am 25.08.04 (in Vorbereitung).+++Aktuelle Veröffentlichungen<br />
stehen zum Download im Internet-Seiten bereit: http://www.fst.uni-halle.de ,<br />
Projekt CI.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Forschungsverbund<br />
Rehabilitationswissenschaften SA und MV FINANZIERER: Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: FST - Forschungsstelle zur Rehabilitation von Menschen mit kommunikativer<br />
Behinderung e.V. an der Universität Halle-Wittenberg (Schulstr. 7, 06108 Halle); Universität<br />
Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-,<br />
Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie (06099 Halle); AMEOS Klinikum St. Salvator<br />
Halberstadt Hals-, Nasen-, Ohrenklinik (Postfach 1520, 38805 Halberstadt); Cochlear-<br />
Implant-Rehabilitationszentrum Sachsen-Anhalt -CIR- (Postfach 1520, 28805 Halberstadt)<br />
KONTAKT: Rodeck, Judith (Tel. 0345-55-22980, o. 0345-55-27271,<br />
e-mail: rodeck@fst.uni-halle.de)<br />
[265-L] Moser, Hans Beat (Verf.v.Geleitworten,u.ä.):<br />
Migration - eine Herausforderung für Gesundheit und Gesundheitswesen: Mit einem Vorwort<br />
von Hans Beat Moser, Zürich: Seismo Verl. 2004, 248 S., ISBN: 3-03777-033-3<br />
INHALT: Migranten in der Schweiz weisen einen überdurchschnittlich schlechten Gesundheitszustand<br />
auf; zugleich ist der Zugang dieser Personengruppe zum Gesundheitswesen erschwert.<br />
Die teilweise französischsprachigen Beiträge analysieren diese Problematik teils aus<br />
theoretischer Perspektive, teils anhand von Praxisdarstellungen und Fallbeispielen. Im ersten<br />
Teil wird der Zusammenhang zwischen Gesundheitsstatus und verschiedenen Merkmalen der<br />
Migranten, wie Geschlecht, sozioökonomischer Status, Aufenthaltsstatus u. ä. erläutert. Anschließend<br />
werden bestehende institutionelle Strukturen des Gesundheitswesens dargestellt,<br />
Probleme und Defizite aufgezeigt und Handlungsempfehlungen gegeben. Danach geht es um<br />
das Integrationspotenzial von Übersetzungs- und Vermittlungsdienstleistungen. Die weiteren<br />
Beiträge befassen sich mit der gesundheitlichen Situation von illegalen Migranten sowie Asylbewerbern,<br />
der sehr aufwändigen und schwierigen Behandlung von traumatisierten Folter-<br />
und Kriegsopfern sowie der (gesundheitlichen) Situation älterer Migranten. Das Buch dokumentiert<br />
eine Fachtagung, die das Schweizerische Rote Kreuz im Sommer 2003 durchgeführt<br />
hat. Aus dem Inhaltsverzeichnis: I. Migration und Gesundheit: Einführende Beiträge: Manuel<br />
Carballo / Joy Gebre-Medhin: Migration et vie familiale (17-29); Jean-Pierre Tabin: Les paradoxes<br />
de l'integration (30-43); Thomas Spang: Umsetzung der 'Strategischen Ausrichtung<br />
des Bundes Migration und Gesundheit 2002-2006' (44-54); II. Migration und institutioneller
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 187<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
Wandel: Dagmar Domenig: Transkulturelle Kompetenz - eine Querschnittaufgabe (57-70);<br />
Brigitte Wiessmeier: Wegbeschreibungen für eine interkulturelle Öffnung sozialer Institutionen.<br />
Erfahrungen aus Berlin (71-87); Osman Besic: Chancengleichheit und Empowerment:<br />
Fachpersonen mit Migrationshintergrund im Gesundheitswesen (88-96); III. Sprachliche<br />
Vermittlung im Gesundheitswesen: Janine Dahinden: Interkulturelles Übersetzen und Vermitteln<br />
als Integrationsinstrumente. Eine kritische Sichtweise auf ihre Potenziale (99-119); Alexander<br />
Bischoff: 'Hätten Sie jemanden zur Hand, der übersetzen kann?' Interkulturelles Übersetzen<br />
und Vermitteln im Gesundheitsbereich (120-128); IV. Unsicherer Aufenthalt und Zugang<br />
zum Gesundheitswesen: Muriel Schoch / Valerie D'Acremont / Patrick Bodenmann: Prise<br />
en charge des populations vulnerables a la Policlinique Medicale Universitaire de Lausanne<br />
(131-138); Rania Bahnan Büechi / Christine Sieber: Frauen Sans-Papiers: Recht auf<br />
Gesundheit (139-149); Melchior Etlin / Monique Perritaz: Centres de sante pour les requerants<br />
d'asile (150-156); V. Traumatisierung von Folter- und Kriegsopfern: Conrad Frey: Überlebende<br />
von Folter und Krieg: Eine Herausforderung an unser Sozial- und Gesundheitswesen<br />
(159-180); Heinrich Kläui: 'Es geht mir nicht besser...' Einige Überlegungen zu Migration,<br />
Trauma und Gesundheitswesen (181-197); Catherine Moser: Zwischen Normalität und<br />
Über-Leben: Bosnische Kriegsflüchtlinge in der Schweiz (198-217); VI. Altern in der Migration:<br />
Hildegard Hungerbühler: Altern in der Migration: Folgen der Lebens- und Arbeitsbiographie<br />
(221-242). (ZPol, VS)<br />
[266-F] Müller, Ute (Leitung):<br />
Hormonersatztherapie<br />
INHALT: Erhebung zur Häufigkeit der Anwendung von Hormonen im Zusammenhang mit einer<br />
Hormonersatztherapie und Gründe für die Hormongabe. Im Einzelnen wurde den Fragen<br />
nachgegangen, wie auf die Nachricht von Risiken bei der Hormonersatztherapie reagiert wurde,<br />
in welchem Umfang der Arzt über Nutzen und Gefahren der Therapie informiert hat und<br />
ob Alternativen zur Hormonersatztherapie in Betracht gezogen wurden. ZEITRAUM: 2003<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
telefonisch (Stichprobe: 6.008; Privathaushalte/ BRD/ deutschsprachig/ Frauen/ Alter<br />
45-60; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Stern, 2003, H. 36.+++Ärzte klären Frauen über Hormonersatztherapien<br />
nur unzureichend auf. 1 S. Siehe unter: http://www.stern.de/wissen-schaft/medizin/index.html?id=512131<br />
.+++Ergebnisbericht der repräsentativen Untersuchung zum Thema<br />
Hormonersatztherapie. August 2003, 19 S. Siehe unter: http://www.bmgs.bund.<br />
de/download/broschueren/F315.pdf .<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-07 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: Der Stern;<br />
Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Max-<br />
Beer-Str. 2, 10119 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-62882-0, Fax: 030-62882-400, e-mail: info@forsa.de)<br />
[267-F] Müller, Ute (Leitung):<br />
Kontrazeptionsverhalten von Männern und Frauen 2003. Ergebnisbericht
188 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
INHALT: Die Studie untersucht ob bzw. welche Verfahren und Methoden der Empfängnisverhütung<br />
von 20-44jährigen angewandt werden. Im Einzelnen wird das Informationsverhalten,<br />
präferierte Informationsquellen sowie das Wissen zum Thema Kontrazeption erfragt. Weiterhin<br />
wird den Fragen nachgegangen, wer für die Verhütung zuständig ist, welche Methoden<br />
angewandt werden und warum diese Methode gewählt wurde. ZEITRAUM: 2003 GEOGRA-<br />
PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
telefonisch (Stichprobe: 1.501; Privathaushalte/ BRD/ deutschsprachig/ Alter 20-44;<br />
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Verhütungsverhalten<br />
Erwachsener. Ergebnisse der repräsentativen Befragung 2003. Köln, Juli<br />
2003, 29 S. ISBN 3-933191-87-4. Siehe unter: http://www.sexualaufklaerung.de/bilder/verhuetung_2003.pdf<br />
.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-03 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: Bundeszentrale<br />
für Gesundheitliche Aufklärung -BZgA- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Max-<br />
Beer-Str. 2, 10119 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-62882-0, Fax: 030-62882-400, e-mail: info@forsa.de)<br />
[268-F] Müller, Ute (Bearbeitung); Storll, Dieter (Leitung):<br />
Einstellungen Jugendlicher zum Thema Organspende<br />
INHALT: Die Untersuchung wurde mit dem Ziel durchgeführt, den Kenntnisstand und die Einstellung<br />
der Jugendlichen in der Bundesrepublik zur Organspende zu ermitteln. Im Einzelnen<br />
wurde gefragt, ob sich die Befragten schon mit dem Thema Organspende beschäftigt haben<br />
und wie hoch die aktive und passive Akzeptanz der Organspende ist. Weiterhin wurde gefragt,<br />
wie mit dem Thema Organspende im Freundes- und Familienkreis umgegangen wird,<br />
ob man einen Organspendeausweis besitzt, wo man sich über die Organspende informiert und<br />
welche Ansprechpartner bevorzugt werden. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
telefonisch (Stichprobe: 1.001; Privathaushalte/ BRD/ deutschsprachig/ 14-24 Jahre;<br />
Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pressemitteilung zum Projekt vom 04.06.2003 ist unter:<br />
http://www.organspende-kampagne.de/info/speziell/Presse-portal/pressemitteilungen/pm-<br />
2003-06-04/ abrufbar. ARBEITSPAPIERE: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:<br />
Einstellungen Jugendlicher zum Thema Organspende. Repräsentativbefragung durchgeführt<br />
von forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH. Köln: BZGA,<br />
Mai 2003, 18 S. Im Internet unter: http://www.bzga.de/pdf.php?id=b262c95de3172b874e01<br />
95e1f798925c als PDF-Dokument abrufbar.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-03 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Bundeszentrale<br />
für Gesundheitliche Aufklärung -BZgA- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Max-<br />
Beer-Str. 2, 10119 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-62882-0, Fax: 030-62882-400, e-mail: info@forsa.de)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 189<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[269-L] Müller-Fahrnow, Werner; Ilchmann, Ute; Kühner, Sophie; Spyra, Karla; Stoll, Simone:<br />
Sucht-Rehabilitation in Deutschland: Bestandsaufnahme und Perspektiven ; eine Expertise<br />
des Lehrstuhls Versorgungssystemforschung - Humboldt-Universität zu Berlin, (DRV-<br />
Schriften, Bd. 32), Frankfurt am Main 2002, 184 S.; 1592 KB (Graue Literatur; URL:<br />
http://www.vdr.de/internet/vdr/reha.nsf/($URLRef)/19E7A1895DDC8228C1256C600031E6C2/$<br />
FILE/DRV-Schriften_Band32.pdf)<br />
INHALT: Abhängigkeitserkrankungen und ihre gesundheitlichen und sozialen Folgen nehmen in<br />
der Rehabilitation durch die gesetzliche Rentenversicherung einen hohen Stellenwert ein.<br />
Entwöhnungsbehandlungen sind aufwändig, benötigen eine lange Behandlungszeit und bergen<br />
ein hohes Rückfallrisiko. Aus diesem Grund hat der Fachverband Sucht e.V. in Bonn eine<br />
Bestandsaufnahme zur Sucht-Rehabilitation in Deutschland in Auftrag gegeben. Ziel des Expertise<br />
war es, auf empirischer Basis 1. einen Überblick über die Ausgangslage (Verbreitung<br />
substanzbezogener Störungen, Beratungs- und Behandlungsangebote, Daten und Fakten zur<br />
Sucht-Rehabilitation) zu geben, 2. Grundprinzipien der Intervention darzustellen und 3. Aussagen<br />
zur Effektivität und Effizienz der Sucht-Rehabilitation zu treffen. Darüber hinaus sollten<br />
aktuelle Entwicklungen zum Qualitätsmanagement in der Sucht-Rehabilitation sowie Perspektiven<br />
für die Weiterentwicklung der Suchtkrankenhilfe aufgezeigt werden. "Insgesamt<br />
zeigt die Expertise, dass sich die Investition in die Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen<br />
lohnt." Um eine höhere Effektivität zu erreichen, ist noch eine stärkere Ausrichtung<br />
an den individuellen Problemlagen notwendig, die eine flexible Ausgestaltung der Behandlungsangebote<br />
erforderlich machen. Eine erhöhte Aufmerksamkeit bedarf die Gruppe von<br />
Personen, die trotz erfolgreicher Rehabilitation entweder arbeitslos oder beruflich noch nicht<br />
ausreichend integriert sind. Insbesondere in der ambulanten Sucht-Rehabilitation wird ein<br />
Forschungsbedarf konstatiert. (IAB2)<br />
[270-F] Myrtek, Michael, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Heart and emotion. Ambulatory monitoring studies in everyday life<br />
INHALT: Die Forschungsgruppe Psychophysiologie arbeitet seit ca. 15 Jahren an einem System<br />
für das ambulante Monitoring, das erfolgreich bei mehr als 1300 Registrierungen im Alltag<br />
bei Arbeitnehmern, Patienten, Schülern und Studenten eingesetzt wurde. Es ist das weltweit<br />
einzige System, mit dem man die wesentlichen Faktoren der Beanspruchung (energetisch,<br />
emotional, mental) erfassen kann. Kernstück dieser Methode ist die online Analyse der Herzfrequenz<br />
und der Bewegungsaktivität auf Minutenbasis. Bekanntlich wird die Höhe der Herzfrequenz<br />
vor allem von der körperlichen Aktivität bestimmt, zu einem geringen Teil auch von<br />
emotionalen Belastungen. Ist die Herzfrequenz in einer aktuellen Minute größer als man es<br />
von der körperlichen her erwarten würde, wird auf ein emotionales/ mentales Ereignis (sog.<br />
"additional heart rate") erkannt. Minuten mit additional heart rate können dem Probanden akustisch<br />
gemeldet werden mit der Aufforderung, auf einem Display Fragen zu beantworten.<br />
Eine Registrierung dauert in der Regel 23 Stunden und umfasst die Arbeit, die Freizeit und<br />
den Nachtschlaf. Folgende Anwendungen wurden realisiert: Arbeit und Freizeit bei Arbeitern,<br />
Angestellten, Lokomotivführern, Busfahrern und Fahrdienstleitern; Fernsehwirkungen<br />
bei Vorschulkindern und Schülern; Beanspruchung beim Autofahrern; Art und Häufigkeit<br />
von Emotionen im Alltag; Symptom-Kontext-Analysen bei Patienten. Die Druckbeihilfe<br />
dient einer Publikation der Methode und der Ergebnisse in englischer Sprache.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
190 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
INSTITUTION: Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät,<br />
Institut für Psychologie (Engelbergerstr. 41, 79085 Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0761-2034250)<br />
[271-L] Piendl, Anton:<br />
Langzeitstudien 'Alkohol und Gesundheit', (Berichte aus der Ernährungswissenschaft), Aachen:<br />
Shaker 2001, XXIII, 432 S., ISBN: 3-8265-8302-7 (Standort: UB Bonn(5)-P2001/372)<br />
INHALT: "Es ist das Ziel dieses Buches, die Langzeitstudien über Alkohol und Gesundheit aus<br />
den Jahren 1980 bis 1999 wiederzugeben. Die Ergebnisse sind in den Originalveröffentlichungen<br />
so klar und ausgewogen dargestellt, dass sie keiner weiteren Anmerkung bedürfen.<br />
Es sollte - erstens - nur versucht werden, sie gewissermaßen zur besseren Überschaubarkeit<br />
wesentlich zu straffen. Einzelheiten über die Erfassung der Krankheiten oder die statistische<br />
Auswertung der Ergebnisse usw. bleiben deshalb unberücksichtigt. Um dennoch soviel der<br />
Ursprünglichkeit und Echtheit der Originalarbeiten wie nur möglich zu erhalten, werden<br />
manche Ergebnisse, vor allem aber die Zusammenfassungen, in englischer Sprache angeführt<br />
und dies wortwörtlich. (Mit einer einzigen Ausnahme sind alle Veröffentlichungen in englischer<br />
Sprache abgefaßt.) Ein besonderes Anliegen war es zweitens, die zahlreichen Ergebnisse<br />
in übersichtlich und einheitlich gestalteten Zeichnungen anzuführen." (Textauszug)<br />
[272-F] Popp, Walter, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Berufskrankheiten und psychische Erkrankungen<br />
INHALT: In dem Projekt sollen die Fragen geklärt werden, inwieweit heute die Praxis und das<br />
Recht der Berufskrankheiten überhaupt noch die realen Belastungen am Arbeitsplatz sowie<br />
heutige Krankheitskonzepte abbilden bzw. inwieweit insbesondere die Veränderungen am<br />
Arbeitsplatz mit einer Zunahme der psychischen Belastungen zu Veränderungen des Berufskrankheitenrechtes<br />
führen müssen. Kontext/ Problemlage: Bei den Listenberufskrankheiten<br />
dominieren chemische und teilweise physikalische Einwirkungen, am Arbeitsplatz dagegen<br />
heute psychische Probleme und Erkrankungen. Angesichts dessen scheint dringend klärungsbedürftig,<br />
inwieweit heute die Praxis und das Recht der Berufskrankheiten überhaupt<br />
noch die realen Belastungen am Arbeitsplatz sowie heutige Krankheitskonzepte abbilden<br />
bzw. inwieweit insbesondere die Veränderungen am Arbeitsplatz mit einer Zunahme der psychischen<br />
Belastungen zu Veränderungen des Berufskrankheitenrechts bzw. der Unfallversicherung<br />
generell und der arbeitsmedizinischen Betreuung führen müssen. Folgende Fragen<br />
sollen beantwortet werden: Welche psychischen Erkrankungen nach heutigem medizinischem<br />
Verständnis finden sich in den bestehenden Listen-Berufskrankheiten? Gibt es heute psychische<br />
Krankheiten und Beschwerden, die nach dem geltenden Berufskrankheitenrecht Berufskrankheitenreife<br />
haben könnten? Können das geltende Berufskrankheitenrecht und die<br />
"neuen" Erkrankungen psychischer Genese zusammengeführt werden, z.B. im Sinne einer<br />
Reformierung des Berufskrankheitenrechtes?<br />
METHODE: Auswertung der relevanten arbeitsmedizinischen und psychiatrischen Lehrbücher<br />
und Literatur unter Einbeziehung eigener gutachtlicher Erfahrungen<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum,<br />
Krankenhaushygiene (Hufelandstr. 55, 45122 Essen)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 191<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0201-723-3822, e-mail: krankenhaushygiene@medizin.uni-essen.de)<br />
[273-L] Schneider, Sven; Schiltenwolf, Marcus; Zoller, Silke M.; Schmitt, Holger:<br />
The association between social factors, employment status and self-reported back pain: a<br />
representative prevalence study on the German general population, in: Journal of public<br />
health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 13/2005, No. 1, S. 30-39 (URL:<br />
http://www.springerlink.com/app/home/contribution.asp?wasp=pfgvywyurn59e2jhpq0x&referrer=<br />
parent&backto=issue,6,10;journal,3,10;browsepublicationsresults,1434,2426;)<br />
INHALT: Die medizinischen und ökonomischen Folgekosten von Rückenschmerzen in den westlichen<br />
Industrienationen steigen ständig. Auf diesem Hintergrund untersucht der Beitrag das<br />
Problem Rückenschmerzen in Deutschland, vor allem in Abhängigkeit von sozialen Faktoren<br />
und Beschäftigungsstatus. Der persönliche wie auch volkswirtschaftliche Schaden in<br />
Deutschland ist kaum zu überschätzen: Nur etwa 50% der Patienten, die länger als sechs Monate<br />
an Rückenschmerzen leiden, können wieder in den Arbeitsprozess integriert werden.<br />
Über 60% der Kur- und Invaliditätsanträge werden allein wegen Rückenschmerzen gestellt.<br />
Die präsentierten Daten stammen aus dem "Bundesgesundheitssurvey" des Robert Koch-<br />
Instituts in Berlin. Hierbei handelt es sich um eine für Deutschland repräsentative Stichprobe<br />
von 6.235 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit Hilfe<br />
von Regressionsanalysen wurde die Beziehung zwischen Rückenschmerzen, Lebensstil, sozioökonomischen<br />
Faktoren und tätigkeitsbezogenen Merkmalen untersucht. Die abschließende<br />
Diskussion der Ergebnisse verdeutlicht eine höhere Prävalenz von Rückenschmerzen bei<br />
Frauen trotz gesünderen Lebensstils und größerer Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen,<br />
keine höhere Prävalenz bei Migranten trotz ihrer in der Regel schlechteren sozioökonomischen<br />
Lage und eine höhere Prävalenz unter Westdeutschen im Vergleich zur ostdeutschen<br />
Bevölkerung. (ICH)<br />
[274-L] Seger, W.; Schlan, H.-M.; Steinke, B.; Heipertz, W.; Schuntermann, M.:<br />
Gesundheits-, sozial-, gesellschafts- und organisationspolitische Auswirkungen der Anwendung<br />
der ICF auf eine integrierte Rehabilitation: Vision der Umsetzung und ihrer Folgen, in:<br />
Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher<br />
Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 66/2004, H. 6, S. 393-399 (Standort: UuStB<br />
Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Nach Veröffentlichung der Grundlagen für eine Rehabilitationsbegutachtung unter<br />
Verwendung von trägerübergreifend einheitlichen Begrifflichkeiten auf Basis der ICF (Internationale<br />
Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, WHO 2001)<br />
und Darstellung von deren Anwendung an einem konstruierten Fallbeispiel in dieser Zeitschrift<br />
werden die darin liegenden Chancen für eine Weiterentwicklung des rehabilitativen<br />
Versorgungssystems beschrieben sowie die notwendigen Umsetzungsschritte und deren Folgen<br />
aufgezeigt." (Autorenreferat)
192 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[275-F] Straßburg, Hans Michael, Prof.Dr. (Bearbeitung); Straßburg, Hans Michael, Prof.Dr.<br />
(Betreuung):<br />
Lebensqualität bei ehemaligen Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 g im<br />
Erwachsenen-Alter<br />
INHALT: Gesundheitliche Einschränkungen (z.B. Über- und Untergewicht), Ausbildung, momentane<br />
Einschätzung der Lebensqualität (nach Bullinger) und Bewertung der durchgeführten<br />
Therapien (z.B. Physiotherapie, Ergotherapie etc.). ZEITRAUM: 1979-1986 GEOGRA-<br />
PHISCHER RAUM: Deutschland<br />
METHODE: Bisher wurden die Betroffenen zu den Fragen noch nicht selbst gehört. DATEN-<br />
GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 10; ehemalige Frühgeborene<br />
Raum Würzburg). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 250; ehemalige<br />
Frühgeborene verschiedener Kinderkliniken in Deutschland; Auswahlverfahren: Anschreiben<br />
an Kliniken). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bindig, S.; Singer, D.; Straßburg,<br />
H.M.: Klin Pädiat 216, 104. 2004.<br />
ART: Dissertation; Eigenprojekt; gefördert ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIE-<br />
RER: Wissenschaftler; NN<br />
INSTITUTION: Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Kinderklinik und Poliklinik (Josef-Schneider-Str.<br />
2, 97080 Würzburg)<br />
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0931-201-27709, e-mail: strassburg@mail.uni-wuerzburg.de)<br />
[276-L] Strohmayer, Edda A.:<br />
Aktuelle Gesundheitsprobleme in Nordafrika, Nah- und Mittelost aus islamischer Sicht:<br />
welchen Beitrag kann die Religion zur Gesundheitsförderung und Gesundheitsvorsorge<br />
leisten?, in: DOI-Focus online, 2005, Nr. 19, 45 S.<br />
(URL: http://www.duei.de/doi/de/content/onlinepublikationen/doifocus/focus19.pdf)<br />
INHALT: "Nordafrikas und des Mittleren Ostens hat sowohl unter der traditionellen Krankheitslast<br />
übertragbarer Krankheiten und Mangelerscheinungen sowie hoher Müttersterblichkeit als<br />
auch in wachsendem Ausmaß unter lebensstilbedingten Zivilisationskrankheiten zu leiden.<br />
Vielen dieser Probleme könnte durch Gesundheitsvorsorge und gesundheitsfördernde Maßnahmen<br />
effizient und kostengünstig begegnet werden. Präventive Gesundheitsprogramme<br />
sind dann erfolgversprechend, wenn sie auf die Kultur und Werte der jeweiligen Gesellschaft<br />
abgestimmt werden. Die vorliegende Arbeit fragt deshalb nach dem speziell 'islamimmanenten<br />
Gesundheitsförderungspotential'. Möglichkeiten, aber auch Grenzen von Gesundheitsförderung<br />
mittels eines 'islamic lifestyle' werden u.a. bezüglich der Themen Hygiene, Ernährung,<br />
Bewegung, Tabakkonsum, Gesundheit von Mutter und Kind, sexuell übertragbare<br />
Krankheiten etc. diskutiert. Die Arbeit schließt mit einem Appell an ein verstärktes und verantwortungsbewusstes<br />
Zusammenwirken von Gesundheitspolitik und (gemäßigten) religiösen<br />
Kräften." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 193<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[277-L] Swart, Enno; Hoffmann, Britt:<br />
Modifiziert der Sozialstatus die gesundheitlichen Auswirkungen von Lärmexpositionen?, in:<br />
Gabriele Bolte, Andreas Mielck (Hrsg.): Umweltgerechtigkeit : die soziale Verteilung von Umweltbelastungen,<br />
Weinheim: Juventa Verl., 2004, S. 199-220, ISBN: 3-7799-1141-8 (Standort:<br />
UuStB Köln(38)-31A5668)<br />
INHALT: Der Beitrag untersucht den Zusammenhang der komplexen Sachverhalte Lärmexposition,<br />
soziale Schicht und Gesundheit. Dabei wird auf Basis der Daten des Bundesgesundheitssurvey<br />
1998 in Deutschland der Frage nachgegangen, ob und ggf. in welcher Form die gesundheitlichen<br />
Auswirkungen zu sozialer Benachteiligung einerseits und zu Lärmexpositionen<br />
andererseits in einer Wechselwirkung stehen. Die stärksten Auswirkungen einer Lärmexposition<br />
auf die Gesundheit sind in der Mittelschicht zu beobachten. Zwar ist der Gesundheitszustand<br />
bzgl. aller Einzelitems in der unteren sozialen Schicht am niedrigsten, der Unterschied<br />
zwischen Lärmexponierten und Nichtexponierten ist jedoch bei Mittelschichtangehörigen<br />
am stärksten ausgeprägt. Letztendlich stellt sich im vorliegenden Datensatz die Lärmexposition<br />
als Effektmodifier des Faktors Sozialschicht dar und nicht die soziale Stellung als<br />
Effektmodifier des Faktors Lärmexposition. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine<br />
sozial ausgeglichene Verteilung innerhalb gesundheitsunbedenklicher Schallimmissionen anzustreben<br />
ist, und dass Grenzwerte und Lärmschutzmaßnahmen mehr als bisher an Kriterien<br />
wie soziale Ungleichbelastung und soziale Vulnerabilität orientiert werden sollten. (ICA2)<br />
[278-L] Tempel, Jürgen; Giesert, Marianne:<br />
Das Arbeitsfähigkeitskonzept unterstützt den Wunsch nach guter Arbeit!, in: Gute Arbeit :<br />
Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, Jg. 17/2005, H. 2, S. 15-17<br />
(URL: http://www.gutearbeit-online.de/archiv/beitraege/2005/2005_02_15_17.pdf)<br />
INHALT: "Das Konzept der Arbeitsfähigkeit ('workabilitity') ist in Finnland entwickelt und wissenschaftlich<br />
überprüft worden. Es repräsentiert den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse,<br />
wie es auch vom Arbeitsschutzgesetz bei der Anwendung von Untersuchungsmethoden<br />
und der Bewertung von Ergebnissen gefordert wird. Diese Erkenntnisse beruhen auf Längsschnittuntersuchungen,<br />
die in der Lage sind, die zukünftige Entwicklung eines Menschen in<br />
seinem Arbeitsleben sowie die Risiken der Arbeit einschließlich dem der drohenden vorzeitigen<br />
Erwerbsunfähigkeit zu beschreiben (Frühhinweissystem). (...) Das Konzept der Arbeitsfähigkeit<br />
und das Instrument des Arbeitsbewältigungsindexes (ABI) haben sich in der betrieblichen<br />
Praxis vielfach bewährt und bilden eine gute Grundlage, die Arbeitsfähigkeit der älter<br />
werdenden Beschäftigten zu erhalten, arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken zu mindern und den<br />
betrieblichen Gesundheitsschutz zu verbessern." (Textauszug)<br />
[279-L] Viethen, Maja:<br />
Was erreichen Methadonbehandlungen?: historische Rekonstruktion gesellschaftlichen Umgangs<br />
mit Drogenkonsum und kritische Beurteilung von Substitutionsverläufen und Therapiezielen,<br />
(Bamberger Beiträge zur Sozialpädagogik & Familienforschung, Bd. 5), Augsburg:<br />
Maro Verl. 2004, 561 S., ISBN: 3-87512-354-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-7033)<br />
INHALT: Die Untersuchung basiert auf einer Reanalyse zweier Längsschnittstudien, der von<br />
1995 bis 1998 in Nordrhein-Westfalen durchgeführten prospektiven naturalistischen Längs-
194 <strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
schnittstudie "Modellprojekt zur Vorbereitung und Durchführung einer ambulanten medizinischen<br />
Rehabilitation von Drogenabhängigen bei übergangsweisem Einsatz von Methadon"<br />
und der quantitativen Bremer Längsschnittstudie von Zenker und Lang (1996). Die zentralen<br />
Fragestellungen beziehen sich darauf, wie das Substitut in die Lebenswelt von Abhängigen<br />
eingreift, wie in den Forschungsergebnissen und Therapiezielen Lebensbewältigung formuliert<br />
wird, welche Entwicklungen billigend in Kauf genommen werden und in wie weit die ursprünglich<br />
mit der Einführung von Substitutionsbehandlungen in Verbindung stehenden Zielsetzungen<br />
erreicht werden. Der erste Teil der Untersuchung konzentriert sich auf eine historische<br />
Rekonstruktion kultureller und gesellschaftlicher Hintergründe des Drogenkonsumverhaltens,<br />
auf den Wandel in seiner gesellschaftlichen Bewertung und auf gesellschaftliche Regulierungsversuche,<br />
deren Kenntnis für die Bewertung von Methadonbehandlungen erforderlich<br />
ist. Im zweiten Teil der Untersuchung werden die Effektivität und Effizienz dieser Behandlungsmethode<br />
anhand von Substitutionsverläufen auf den Prüfstand gestellt. Für die Untersuchung<br />
der Lebensbewältigung unter Substitution werden Verläufe von Substitutionsbehandlungen<br />
betrachtet, die sich aus den in den Längsschnittstudien dokumentierten subjektiven<br />
Bewältigungsprozessen herauslesen lassen, und es wird gefragt, in wie weit die Ziele der<br />
Methadonsubstitution in den Dimensionen Drogenbeikonsum, somatische und psychische<br />
Rehabilitation, berufliche Integration, Wohnsituation, soziale Kontakte und Legalbewährung<br />
tatsächlich erreicht werden. (ICE2)<br />
[280-F] Vogt, Irmgard, Prof.Dr.; Frieg, Katja; Lipp, Uschi (Bearbeitung):<br />
Substanzkonsum im Kontext von Lebenslagen von Studierenden an Fachhochschulen. Eine<br />
vergleichende Studie<br />
INHALT: The project runs in the second year. Two theses (diploma) were finished within the<br />
framework of the project, further are in preparation. The entire evaluation of the data at the<br />
moment time accomplished the results on 21.11..2001 11..2001 on a workshop within the<br />
framework of the research days of the FH Frankfurt am Main in cooperation with that EAT<br />
and discussed against the craze dangers (HLS) presented to the Hessian land place and. In<br />
January 2001 the study group put forward first results of the study to the Partner-FH Freiburg.<br />
At the EFH Freiburg at the moment time is prepared a similar study. The results of both investigations<br />
are to be compared attaching with one another.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Vogt, I.: Auf dem Weg zu rauchfreien Hochschulen. in: Haunstein,<br />
K.-O. (Hrsg.): Rauchen und Arbeitsplatz. Vorträge der 7. Deutschen Nikotinkonferenz<br />
am 14. und 15. Mai 2004 in Erfurt. 2005 (im Druck). ARBEITSPAPIERE: Vogt, I.; Frieg, K;<br />
Lipp, U.: Gesundheit und Substanzkonsum im Kontext von Lebenslagen von Studierenden an<br />
der Fachhochschule Frankfurt am Main. Abschlussbericht. FH Frankfurt, ISFF 2003. Siehe<br />
auch: http://www.isff.de .<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit,<br />
Institut für Suchtforschung -ISFF- (Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 069-1533-2819, Fax: 069-1533-2809,<br />
e-mail: vogt@fb4.fh-frankfurt.de)
<strong>soFid</strong> Gesundheitsforschung 2005/2 195<br />
5 Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie, Arbeitsmedizin<br />
[281-F] Wittchen, Hans-Ulrich, Prof.Dr.phil.habil; Lieb, Roselind, PD Dr.; Bühringer, Gerhard,<br />
Prof.Dr.; Küfner, Heinrich, Dr.; John, Ulrich, Prof.Dr.; Hapke, Ulfert, Dr.; Rumpf, Hans-Jürgen,<br />
Dr.phil.; Dilling, Horst, Prof.Dr.med. (Bearbeitung):<br />
Analytical Epidemiology of Substance Abuse (ANEPSA)<br />
INHALT: ANEPSA ist ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit von vier verschiedenen Einrichtungen.<br />
Die Arbeitsgruppe von Prof. Wittchen und Dr. Lieb am Max-Planck-Institut für<br />
Psychiatrie in München erforscht mit der EDSP-Study frühe Entwicklungsstadien psychischer<br />
Störungen. Eine Zufallsstichprobe der Bevölkerung von 3.021 Personen im Alter von 14 bis<br />
25 Jahren in München wird retrospektiv und prospektiv über einen Zeitraum von vier Jahren<br />
durch zwei persönliche Follow-up-Interviews untersucht. Ziel ist die Schätzung der Prävalenz<br />
von Substanzgebrauch und -missbrauch sowie von Risikofaktoren. Ein weiteres Projekt, das<br />
diese Bevölkerungsstichprobe nutzt, befasst sich mit familiengenetischen Faktoren. Die Eltern<br />
der 14- bis 17-jährigen Teilnehmer wurden hinsichtlich Psychopathologie, Substanzgebrauch,<br />
Familiengeschichte und Familienklima befragt. Zusätzlich erfolgte eine medizinische<br />
und allgemeine Information über die Entwicklung ihrer Kinder. Die Familieninformation<br />
wird zur Untersuchung des Einflusses der Familie auf Zusammenhänge mit frühen Stadien<br />
von Substanzgebrauch, -missbrauch und -abhängigkeit genutzt. Das Institut für Therapieforschung<br />
München (Dr. G. Bühringer, Dr. H. Küfner) führt eine Längsschnitt-Risikokohortenstudie<br />
über Prävalenz und Verlauf des Missbrauchs illegaler Drogen bei Jugendlichen<br />
durch. Das Ziel der Studie ist die Beschreibung von Mustern und Änderungen des Drogengebrauches<br />
und die Analyse von protektiven Faktoren sowie von Risikofaktoren bei der Änderung<br />
bei Drogengebrauch. Kohorten von Risikopersonen und Personen mit Einnahme von<br />
Drogen aus der repräsentativen Studie des Max-Planck-Institutes (n=1.147) werden über vier<br />
Jahre mit jährlicher Datensammlung analysiert. Im Mittelpunkt der Studien stehen Personen<br />
mit hoher Prävalenz von Substanzgebrauch, die aber keine oder nur geringe klinische Symptome<br />
aufweisen und unterschiedliche Stadien von Drogengebrauch oder -missbrauch ( Erstgebrauch,<br />
erste Behandlungskontakte, Langzeit-Drogengebrauch ohne klinische Symptome).<br />
Das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Greifswald (Prof. Dr. U.<br />
John, Dr. U. Hapke) nimmt mit dem TACOS Projekt teil. Die Studie wird durchgeführt in<br />
Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie an der Medizinischen Universität zu Lübeck<br />
(Dr. H.-J. Rumpf, Prof. Dr. H. Dilling).<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: IFT - Institut für Therapieforschung gGmbH (Parzivalstr. 25, 80804 München);<br />
Universität Lübeck, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Ratzeburger<br />
Allee 160, 23538 Lübeck); Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut<br />
für Epidemiologie und Sozialmedizin (Walther-Rathenau-Str. 48, 17487 Greifswald); Max-<br />
Planck-Institut für Psychiatrie Arbeitsgruppe Klinische Psychiatrie und Epidemiologie (Kraepelinstr.<br />
2-10, 80804 München)<br />
KONTAKT: John, Ulrich (Prof.Dr. Tel. 03834-867700, e-mail: ujohn@uni-greifswald.de)
Register 197<br />
Hinweise zur Registerbenutzung<br />
Sachregister<br />
Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.<br />
Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.<br />
Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch<br />
Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.<br />
• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig<br />
zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.<br />
Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit<br />
vom jeweiligen Zusammenhang.<br />
• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.<br />
Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich<br />
bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.<br />
Personenregister<br />
Aufgeführt sind<br />
• bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;<br />
• bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.<br />
Institutionenregister<br />
Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer<br />
oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im<br />
Register.<br />
Sortierung<br />
Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert.<br />
Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe<br />
Z.<br />
Nummerierung<br />
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur-<br />
und Forschungsnachweise.
Personenregister 199<br />
A<br />
Abel, Thomas 147<br />
Ahrens, Dieter 142<br />
Aigner, Martin 5<br />
Alexander, Andrea 68<br />
Alexandrov, Michael 69<br />
Alkazaz, Aziz 1<br />
Alpers, K. 143<br />
Ammon, A. 143<br />
Amrhein, Ludwig 70<br />
Andersen, Hanfried H. 2<br />
Andreev, Evgueni 263<br />
Arndt, Melanie 3<br />
Arnold, Doris 205<br />
Atteslander, Peter 4<br />
Au, Doreen 241<br />
B<br />
Bach, Michael 5<br />
Backenstraß, Matthias 242<br />
Backes, Gertrud M. 206<br />
Badura, Bernhard 6, 71<br />
Bandelow, Nils C. 72<br />
Bankier, Bettina 5<br />
Barth, Sonja 192<br />
Bartmann, Peter 137<br />
Bartsch, Hans Helge 182, 218<br />
Bauch, Jost 73<br />
Baune, Bernhard T. 258<br />
Beck, David 243<br />
Becker, Ulrich 133<br />
Beckurts, K.T.E. 214<br />
Beer, Sigrid 162<br />
Behrens, Johann 7, 74<br />
Beikirch, Elisabeth 12<br />
Bender, Andrea 235<br />
Benedictis, Giovanna de 11<br />
Berg, Andrea von 144<br />
Bergmann-Krauss, Barbara 229<br />
Berhanu, Samuel 96<br />
Beushausen, Jürgen 8<br />
Bienz, Barbara 244<br />
Binz, Petra 75<br />
Bircher, Andreas 245<br />
Bisegger, Corinna 147<br />
Personenregister<br />
Bjerre, Lise M. 98<br />
Blinkert, Baldo 9, 10<br />
Bloch, Michel 204<br />
Bohrmann, Thomas 76<br />
Boiko, Sergiy 11<br />
Bolte, Gabriele 144, 151<br />
Bonn, Verena 243<br />
Borgetto, Bernhard 77<br />
Borte, Michael 144, 151, 213<br />
Bös, Klaus 145<br />
Bosche, H. 178<br />
Bösiger, Peter 28<br />
Braun, Bernard 79, 207<br />
Braun, Helmut 12<br />
Braun, Ute 12<br />
Braun-Fahrländer, Charlotte 245<br />
Brehler, Randolf 109<br />
Breitkreuz, Gerhard 78<br />
Brucker, U. 146<br />
Brzezinski, Melanie 246<br />
Buhr, Petra 79<br />
Bühringer, Gerhard 281<br />
Bürger, Wolfgang 247<br />
Bussche, Hendrik van den 114, 212<br />
Busslinger, Maithe 204<br />
C<br />
Calmonte, Roland 153<br />
Cappell, Eckhard 208<br />
Carl, Carsten 115<br />
Cassel, Dieter 13<br />
Castro, William H. M. 109<br />
Cloetta, Bernhard 147<br />
Conradt, Matthias 190<br />
Crossley, Thomas F. 241<br />
D<br />
Dabrock, Peter 14<br />
Diedrich, Marcus 209<br />
Dierk, Jan-Michael 190<br />
Dierks, Marie-Luise 80<br />
Dietlein, Gerhard 23<br />
Diez, Ulrike 151<br />
Dilling, Horst 281<br />
Dippelhofer-Stiem, Barbara 148
200 Personenregister<br />
Domann, Ursula 248<br />
Dreier, Maren 260<br />
Dreßke, Stefan 81, 210<br />
Dukas, Laurent 39<br />
Dunkel, Wolfgang 211<br />
Dunkelberg, Sandra 212<br />
Dürr, Wolfgang 149<br />
E<br />
Egger, Theres 58<br />
Einsiedel, Regina von 253<br />
Elmadfa, Ibrahim 150<br />
Elvers, Horst-Dietrich 144, 151, 213<br />
Engelbrecht, Thorsten 249<br />
Ertl-Schmuck, Roswitha 82<br />
Evans, Michaela 83<br />
Ewers, Michael 15<br />
Exner-Freisfeld, Helga 250<br />
F<br />
Fahr, Uwe 39<br />
Farin, Erik 84<br />
Farley, Claudia 147<br />
Farsi, Mehdi 85<br />
Fateh-Moghadam, Bijan 61<br />
Fernández de la Hoz, Paloma 16<br />
Feuerstein, Günter 71<br />
Filippini, Massimo 85<br />
Fink, Dorothee 110<br />
Fischer, G. 260<br />
Fitz, Beatrice 147<br />
Flick, Uwe 185<br />
Freidl, Claudia 152<br />
Frieg, Katja 280<br />
Frielinghaus, Birgit 86<br />
Friesacher, Heiner 20<br />
G<br />
Galati-Petrecca, Marilina 153<br />
Garbe, Edeltraut 23<br />
Gassner, Markus 154, 155<br />
Gaßner, Robert 92<br />
Geisen, Julia 214<br />
Geister, Christina 184<br />
Georg, Arno 251<br />
Gerdes, Nikolaus 108<br />
Gerlinger, Thomas 17<br />
Gerok, Wolfgang 88<br />
Gerstenkorn, Uwe 87<br />
Gerwinn, Hans 18<br />
Gethmann, Carl Friedrich 88<br />
Geyer, Siegfried 260<br />
Gfrörer, Roger 215<br />
Giesert, Marianne 278<br />
Glaeske, Gerd 23, 89<br />
Glaesmer, H. 169<br />
Glattacker, Manuela 84, 156<br />
Göpel, Eberhard 19<br />
Görgen, Wilfried 216<br />
Görres, Stefan 20<br />
Gothe, H. 165<br />
Gottweis, Herbert 21<br />
Griebler, Robert 149<br />
Grünbeck, Peter 259<br />
Guber-Klingler, Evelin 90<br />
Gunkel, Stefan 22<br />
Güse, H.-G. 102<br />
Gutiérrez Doña, Eduardo Benicio 217<br />
H<br />
Haasen, Christian 60<br />
Hable, Wolfgang 21<br />
Hach, I. 91<br />
Hackauf, Horst 157<br />
Hafen, Kerstin 252<br />
Hansberg, Burkhart 92<br />
Hansen, H. 93<br />
Hapke, Ulfert 281<br />
Hart, Dieter 94<br />
Hartmann, M. 261<br />
Hartmann, Martin 253<br />
Hartmann, Rüdiger 216<br />
Hartwig, Jörg 158<br />
Hasenbring, Monika 254<br />
Hasford, Joerg 23<br />
Hasseler, M. 146<br />
Haufe, Eva 159<br />
Häusler, Bertram 165<br />
Hayek, Julia von 95<br />
Heckl, Ulrike 218<br />
Heeg, Franz Josef 75<br />
Heese, Carl 125<br />
Hegerl, Ulrich 255<br />
Heindl, Ines 162<br />
Heinrich, Joachim 144<br />
Heipertz, W. 274<br />
Held, Michael 24<br />
Hellenbrand, W. 143
Personenregister 201<br />
Helmchen, Hanfried 88<br />
Henke, Klaus-Dirk 88, 96, 112<br />
Herbarth, Olf 151, 213<br />
Herdt, Jürgen 97<br />
Herrmann, Markus 17<br />
Herzog, W. 261<br />
Heseker, Helmut 162<br />
Hibbeler, Birgit 219<br />
Hilbert, Josef 83<br />
Himmel, Wolfgang 98<br />
Hingmann, S. 242<br />
Hinricher, Lioba 17<br />
Hoefert, Hans-Wolfgang 26, 160<br />
Hoffmann, Britt 277<br />
Höhne, M. 191<br />
Honer, Anne 27<br />
Huber, Michael 222<br />
Huber, Monika 161<br />
Hummers-Pradier, Eva 98<br />
Hungeling, Germanus 17<br />
Hurrelmann, Klaus 99<br />
Hüsing, Bärbel 28<br />
Huss, Anke 220, 256<br />
Hutzler, D. 146<br />
I<br />
Igl, Gerhard 12<br />
Ilchmann, Ute 269<br />
J<br />
Jacobi, Frank 221<br />
Jäncke, Lutz 28<br />
Janhsen, Katrin 89<br />
Jasper, Jörg 100<br />
Jerouschek, Günter 29<br />
Johannsen, Ulrike 162<br />
John, Ulrich 281<br />
Jungbauer-Gans, Monika 163<br />
K<br />
Kaatsch, P. 164<br />
Kabisch, Sigrun 151<br />
Kaerger-Sommerfeld, H. 209<br />
Kaiser, Monika 101<br />
Kaluza, Jens 134<br />
Kardorff, Ernst von 69, 165, 177, 237,<br />
246, 257<br />
Kawski, Stephan 84<br />
Kehler, Jenni 113<br />
Keller, Angela 258<br />
Kessler, J. 222<br />
Kettner, Matthias 30<br />
Kirch, W. 91<br />
Kirch, Wilhelm 198<br />
Kirschning, Silke 223<br />
Kiryanov, Nikolay 263<br />
Klein, Thomas 166<br />
Klepp, Knut-Inge 167<br />
Kley, Gerry 148<br />
Klie, Thomas 9, 10, 12<br />
Klinke, Sebastian 31, 79<br />
Klinnert, Lars 14<br />
Klocke, Andreas 168<br />
Klose, Michael 221<br />
Klosterhuis, Here 259<br />
Knabner, Klaus 112<br />
Knesebeck, Olaf von dem 224<br />
Knopp, Lothar 32<br />
Koch, Uwe 84<br />
Kochen, Michael M. 98<br />
Koch-Gießelmann, Heike 260<br />
Koch-Straube, Ursula 225<br />
Köhle, Karl 209, 214, 219, 226<br />
Köhler, Georg 148<br />
Kohlmann, Thomas 111<br />
Kolip, P. 102<br />
Kolip, Petra 107<br />
Kolleck, Bernd 103<br />
Kopetsch, Thomas 104<br />
Krämer, Jürgen 254<br />
Krappweis, J. 91<br />
Krause, Holger 116<br />
Krause, P. 169<br />
Krentz, Helga 105<br />
Kreß, Hartmut 33<br />
Kretzschmar, Claudia 106<br />
Kriegesmann, Bernd 195<br />
Kriwy, Peter 163<br />
Kronmüller, Klaus-Thomas 242, 261<br />
Kruse, Gunther 22<br />
Küchenhoff, Joachim 245<br />
Küfner, Heinrich 281<br />
Kuhlmann, Ellen 107<br />
Kuhlmey, Adelheid 115<br />
Kühn, Hagen 79<br />
Kühner, Sophie 269<br />
Kühnert, Sabine 12<br />
Künzi, Kilian 124
202 Personenregister<br />
Küpper, B. 169<br />
Kurth, R. 34<br />
L<br />
Labisch, A. 170<br />
Lampert, T. 172<br />
Lampert, Thomas 171<br />
Lange, C. 172<br />
Langenbach, Michael 226<br />
Lanners, Michel 145<br />
Laupper, Ellen 147<br />
Lechner, Stefan 113<br />
Leidig, Stefan 262<br />
Lemke, Michael 3<br />
Lemke, Thomas 35<br />
Lenhardt, Uwe 17, 173<br />
Leon, David 263<br />
Lieb, Roselind 281<br />
Lieberherr, Renaud 153<br />
Lin, Cao 127<br />
Lindner, Ulrike 36<br />
Lipp, Uschi 280<br />
Löhrer, Gudrun 174<br />
Löwel, Hannelore 166<br />
Lüttke, J. 93<br />
M<br />
Maaz, Asja 115<br />
Mackenthun, Birgit 96, 112<br />
Maihofer, Andrea 205<br />
Mannebach, Hermann 227<br />
Marschütz, Gerhard 37<br />
Martin, A. 235<br />
Maschewsky-Schneider, Ulrike 165<br />
McKee, Martin 263<br />
Meggeneder, Oskar 38<br />
Meixner, Katja 108<br />
Mendler, Manuela 264<br />
Methfessel, Barbara 162<br />
Meusel, Dirk 198<br />
Meyer, Victor Paul 109<br />
Meyer-Zehnder, Barbara 39<br />
Michaelis, Martina 228<br />
Micheelis, Wolfgang 110, 229<br />
Michel, Tobias 40<br />
Minne, H. W. 181, 233<br />
Mittelstraß, Jürgen 88<br />
Möller, Hans-Jürgen 255<br />
Moock, Jörn 111<br />
Mörath, Verena 175<br />
Morfeld, Matthias 41<br />
Moser, Hans Beat 265<br />
Mühlbacher, Axel 2, 112<br />
Müller, Katharina 113<br />
Müller, Rolf 79, 207<br />
Müller, Ute 266, 267, 268<br />
Müller-Fahrnow, Werner 269<br />
Müller Kucera, Karin 54<br />
Müller-Mundt, Gabriele 176<br />
Mümken, Sarah 118<br />
Mumm, A. 182<br />
Mundt, Christoph 242<br />
Myrtek, Michael 270<br />
N<br />
Naber, Dieter 60<br />
Naegele, Gerhard 12<br />
Nagel, Gerd A. 218<br />
Nentwig, Christian G. 109<br />
Neuhaus, Manfred 153<br />
Neumann, Lilli 86<br />
Neunsinger, Sven 113<br />
Niederer, Markus 245<br />
Niemeyer, Anna 114<br />
Noé, Gerhard Joachim 230<br />
Nordheim, Johanna 115<br />
O<br />
Obliers, Rainer 209<br />
Oepping, Anke 162<br />
Ohlbrecht, Heike 177<br />
Olandt, Henrik 105<br />
Overbeck, Jan von 54<br />
P<br />
Pargger, Hans 39<br />
Pärli, Kurt 54<br />
Partsch, Manfred 24<br />
Perez Rodrigo, Carmen 167<br />
Peter, Claudia Maria 231<br />
Peter, Gerd 251<br />
Peter, Sandra 232<br />
Petersen, Corinna 84<br />
Pfaff, H. 93<br />
Pfaff, Holger 116<br />
Piendl, Anton 271<br />
Pigeot, I. 178<br />
Pletzer, Uta 179, 180
Personenregister 203<br />
Pohlabeln, H. 178<br />
Pollähne, W. 181, 233<br />
Popp, Walter 272<br />
Poppelreuter, Martin 182<br />
Poßecker, Katrin 134<br />
Preger, Rudolf 125<br />
Preinsack, Barbara 21<br />
Pristl, Karl 234<br />
Pröll, Ulrich 42<br />
Puls, Wichard 118<br />
R<br />
Rabe, Florian 113<br />
Radbruch, G.L.N. 219<br />
Ramlow, Hans-Joachim 78<br />
Rasinski, Christine 264<br />
Rath, Thomas 68<br />
Ratzke, Kerstin 119<br />
Rau, Elisabeth 235<br />
Rauh, Elisabeth 190<br />
Rauprich, Oliver 43<br />
Redmann, Alexander 196<br />
Reh, Gerd 120<br />
Reinmann, Arlette 244<br />
Reiter-Theil, Stella 39<br />
Rentsch, A. 91<br />
Reuther, Ronald 234<br />
Rieder, Anita 183<br />
Rief, Winfried 190, 235<br />
Rockenbauch, Katrin 184<br />
Rodeck, Judith 264<br />
Röhnsch, Gundula 185<br />
Römer, Erika 86<br />
Röösli, Martin 121, 220, 256<br />
Rosenbrock, Rolf 186, 187<br />
Rosenthal, Thomas 122<br />
Rossiyskaya, Natalia 188<br />
Rumpf, Hans-Jürgen 281<br />
Rusche, Herbert 254<br />
S<br />
Scartazzini, Gustavo 245<br />
Schaaf, Beate 144<br />
Schack, P. 162<br />
Schaeffer, Doris 123, 176<br />
Schardien, Stefanie 14<br />
Schär Moser, Marianne 124<br />
Schaurhofer, Martin 189<br />
Scheidt-Nave, C. 44<br />
Schellhorn, Martin 241<br />
Schenk, Liane 171<br />
Scheuch, Klaus 159<br />
Schiltenwolf, Marcus 273<br />
Schlan, H.-M. 274<br />
Schlegel-Matthies, Kirsten 162<br />
Schlenker-Schulte, Christa 264<br />
Schlich, Thomas 45<br />
Schluchter, Wolfgang 32<br />
Schlumberger, P. 190<br />
Schmacke, Norbert 46<br />
Schmidt, Hans-Ludwig 125<br />
Schmidt, Kurt W. 137<br />
Schmidt, Roland 12<br />
Schmidt-Aßmann, Eberhard 88<br />
Schmitt, Holger 273<br />
Schnabel, Peter-Ernst 47<br />
Schneider, Sven 166, 273<br />
Schneider, Werner 95<br />
Schräder, Wilhelm F. 48<br />
Schreiber, Arnold 49<br />
Schreier, E. 191<br />
Schreier, Nadja 256<br />
Schreyögg, J. 126<br />
Schreyögg, Jonas 112<br />
Schröder, Johannes 192<br />
Schroeter, Klaus r. 236<br />
Schubert, Ingrid 23<br />
Schubert, Venanz 50<br />
Schüller, Margot 127<br />
Schulz, Thomas 51<br />
Schuntermann, M. 274<br />
Schwartz, Friedrich Wilhelm 80<br />
Schwarz, U. 128<br />
Segbers, Franz 137<br />
Seger, W. 274<br />
Seidenstücker, Sabine 193<br />
Seidler, Andreas 17<br />
Selder, Astrid 129<br />
Selz, Rita 39<br />
Shkolnikov, Vladimir 263<br />
Siegel, Tilla 205<br />
Sieger, Margot 82<br />
Siegrist, Johannes 194<br />
Simmenroth, Anne 98<br />
Simon, Michael 17<br />
Slesina, Wolfgang 106<br />
Sodan, Helge 133<br />
Soldt, Philipp 52
204 Personenregister<br />
Spycher, Stefan 53, 54, 58, 130<br />
Spyra, Karla 269<br />
Staffelbach, Bruno 215<br />
Stark, K. 143<br />
Steffens, Tomas 237<br />
Stegmüller, Klaus 17<br />
Steinke, B. 274<br />
Stenzel, Oliver 55<br />
Stiehler, Matthias 56<br />
Stock, Günter 88<br />
Stoffer, Franz-Josef 12<br />
Stoll, Simone 269<br />
Stollberg, Gunnar 57<br />
Stolpe, Michael 131<br />
Storll, Dieter 268<br />
Straßburg, Hans Michael 275<br />
Strohmayer, Edda A. 276<br />
Strub, Silvia 58<br />
Sundmacher, Torsten 100<br />
Süß, Waldemar 132<br />
Swart, Enno 277<br />
T<br />
Tag, Brigitte 28<br />
Taupitz, Jochen 88<br />
Tempel, Jürgen 278<br />
Tettinger, Peter J. 133<br />
Thiele, Felix 88<br />
Thiele, Gisela 203<br />
Thomzik, Markus 195<br />
Thorsdottir, Inga 167<br />
Tielking, Knut 119<br />
Tiemann, Burkhard 133<br />
Timm, Andreas 207<br />
Tomkins, Susannah 263<br />
Töpferwein, Gabriele 134<br />
Topp, F. 261<br />
Trojan, Alf 132<br />
U<br />
Ulrich, Ralf E. 135<br />
Ulrich, V. 136<br />
Ulshöfer, Gotlind 137<br />
Ummel, Hannes 238<br />
V<br />
Vetter, Christian 196<br />
Viethen, Maja 279<br />
Vogd, Werner 59<br />
Vogelgesang, Jens 197<br />
Vogt, Irmgard 60, 280<br />
Vohmann, Claudia 162<br />
Vorwerk, W. 264<br />
W<br />
Waeber, Roger 245<br />
Wagner, Elke 61<br />
Wagner, Nicole 198<br />
Wallau, Dominik 139<br />
Wallrafen-Dreisow, Helmut 12<br />
Walter, U. 62<br />
Walter, Ulla 80<br />
Walther, Winfried 229<br />
Wegener, Angelika 18<br />
Weichselbaum, Elisabeth 150<br />
Weiher, Erhard 239<br />
Weis, Joachim 182, 218, 248<br />
Weller, Michael 63<br />
Wenzel, Florian 140, 199, 200<br />
Wernstedt, Thela 64<br />
Westermayer, Gerhard 243<br />
Wichmann, H.-Erich 151<br />
Wiesemann, Claudia 45<br />
Wilke, Thomas 13<br />
Winkler, Dorothea 200<br />
Winter, Maik 115<br />
Wittchen, H.-U. 169<br />
Wittchen, Hans-Ulrich 221, 281<br />
Witterstätter, Kurt 141<br />
Worth, Annette 145<br />
Wydra, Doris 21<br />
Y<br />
Yashin, Anatoli 11<br />
Z<br />
Zaudig, Michael 255<br />
Zech, D. 235<br />
Zeman, Peter 240<br />
Zenger, Christoph Andreas 54<br />
Zhang, Peng 127<br />
Zinke, Eva 65<br />
Zipfel, St. 261<br />
Zirm, H. 203<br />
Zok, Klaus 66<br />
Zola, Marika 85<br />
Zoller, Silke M. 273<br />
Zollmann, Pia 259
Personenregister 205<br />
Zumstein, Barbara 204<br />
Zunke, Christine 67
Sachregister 207<br />
A<br />
Afrika 1<br />
Agenda 21 132<br />
Akademisierung 205<br />
Akteur 83, 92, 114, 215<br />
aktivierende Arbeitsmarktpolitik 42<br />
Akupunktur 5<br />
Alkohol 271<br />
Alkoholismus 118, 263, 269, 271<br />
Alkoholkonsum 118, 166, 271, 280<br />
Allergie 154, 155, 213<br />
allgemein bildende Schule 162<br />
Allgemeinmedizin 98<br />
Allokation 61, 131<br />
Alltag 81, 254, 270<br />
alte Bundesländer 144, 277<br />
Altenheim 70, 91, 102, 225<br />
Altenhilfe 9<br />
Altenpflege 10, 70, 78, 102, 134, 206, 208,<br />
211, 225, 240<br />
Altenpfleger 211<br />
Alter 44, 255<br />
älterer Arbeitnehmer 241<br />
alter Mensch 10, 39, 44, 91, 101, 115, 135,<br />
153, 192, 206, 208, 224, 225, 240,<br />
241, 255, 260, 265<br />
Altern 11, 51<br />
Alternativmedizin 152<br />
Alterskrankheit 11, 12, 44, 192, 233, 255<br />
Altersstruktur 135<br />
Altersversorgung 101<br />
ambulante Behandlung 91, 270, 279<br />
ambulante Versorgung 13, 15, 75, 95, 106,<br />
114, 130, 134, 148, 269<br />
amtliche Statistik 58, 120, 153, 180, 245,<br />
259<br />
angewandte Wissenschaft 183<br />
Angst 212, 256<br />
Antike 29<br />
Arbeit 196, 211<br />
Arbeiter 263<br />
Arbeitnehmer 117<br />
Arbeitnehmerüberlassung 42<br />
Arbeitsanforderung 232<br />
Sachregister<br />
arbeitsbedingte Krankheit 195, 196, 217,<br />
232, 262<br />
Arbeitsbedingungen 117, 173, 195, 196,<br />
205, 207, 251, 262, 278<br />
Arbeitsbelastung 70, 109, 124, 195, 196,<br />
200, 207, 217, 232, 251, 262, 278<br />
Arbeitsbeziehungen 225<br />
Arbeitsgestaltung 232, 251, 278<br />
Arbeitsintensität 232<br />
Arbeitslosenunterstützung 42<br />
Arbeitsloser 42<br />
Arbeitslosigkeit 163, 194<br />
Arbeitsmarkt 65<br />
Arbeitsmarktpolitik 42<br />
Arbeitsmigration 135<br />
Arbeitsnachfrage 117<br />
Arbeitsorganisation 75, 207<br />
Arbeitsprozess 79<br />
Arbeitssituation 42, 117, 124, 225<br />
Arbeitsteilung 206<br />
Arbeitsunfähigkeit 221, 233, 251, 278<br />
Arbeitswelt 250, 251, 278<br />
Arbeitswissenschaft 251, 278<br />
Arbeitszeit 212, 228, 232<br />
Arbeitszeitwunsch 232<br />
Arbeitszufriedenheit 124, 232<br />
Armut 1, 16, 38, 71, 113, 171, 250<br />
Arzneimittel 89, 91, 98, 249, 253, 266<br />
Arzneimittelmissbrauch 281<br />
Ärztekammer 72, 92<br />
Arztpraxis 98<br />
Asien 52, 127, 172, 271<br />
Asylbewerber 265<br />
Ausländer 258<br />
ausländischer Arbeitgeber 258<br />
Australien 271<br />
Autorität 46<br />
B<br />
Baden-Württemberg 98, 101, 178, 192,<br />
234<br />
Baltikum 113<br />
Bankgewerbe 116<br />
Bayern 179, 180<br />
Bedarfsplanung 2, 130
208 Sachregister<br />
Befragung 153, 171, 252<br />
Beitragssatz 131, 139<br />
Belastbarkeit 251, 278<br />
Benachteiligung 35, 163<br />
Beratung 47, 80, 99, 123, 165, 176, 187,<br />
218, 223, 269<br />
Beratungsgremium 30<br />
Berichterstattung 38, 249, 266, 277<br />
Berlin 3, 161<br />
berufliche Rehabilitation 74, 274<br />
berufliche Reintegration 247<br />
berufliches Selbstverständnis 244<br />
berufliche Weiterbildung 68, 86, 134, 227,<br />
229, 235<br />
Berufsausstieg 212<br />
Berufsbild 227, 228<br />
Berufserfahrung 124<br />
Berufserwartung 232<br />
Berufsethos 227<br />
Berufskrankheit 272<br />
Berufsmobilität 207<br />
Berufsnachwuchs 232<br />
Berufsrecht 133<br />
Berufstätigkeit 273<br />
Berufsunfähigkeit 262<br />
Beschäftigtenzahl 83<br />
Beschäftigungsfähigkeit 241<br />
Beschäftigungsform 42<br />
Beschwerde 78, 114<br />
Bestandsaufnahme 114<br />
Best Practice 106, 132<br />
Betreuung 12, 134<br />
Betriebsklima 116<br />
Betriebskosten 120<br />
Betriebswirtschaft 122<br />
Bevölkerung 111, 112, 148, 192, 194, 256<br />
Bevölkerungsentwicklung 2, 18<br />
Bevölkerungsgruppe 194<br />
Bevölkerungsstruktur 2<br />
Beweis 249<br />
Bildung 166<br />
Bildungsverhalten 229<br />
Bioethik 14<br />
Biographie 237<br />
biologische Faktoren 190, 281<br />
Biomedizin 33, 43<br />
Biopolitik 236<br />
Biotechnik 14, 33, 35, 83<br />
Breitensport 175<br />
Bremen 31, 119<br />
Bulgarien 69<br />
Bundessozialhilfegesetz 250<br />
Bürger 48, 94<br />
Bürgerbeteiligung 6, 94<br />
bürgerschaftliches Engagement 9<br />
C<br />
Case Management 236<br />
China 127, 271<br />
Christentum 29, 56, 76, 137<br />
chronische Krankheit 54, 106, 115, 140,<br />
176, 177, 191, 250, 254<br />
Coping-Verhalten 8, 22, 74, 217, 230, 260,<br />
262, 279<br />
D<br />
Dänemark 271<br />
Datenbank 23, 58, 83<br />
Datenschutz 35, 114<br />
Datenverarbeitung 68<br />
Dauer 119, 197<br />
DDR 3<br />
Defizit 182<br />
demographische Alterung 10, 135<br />
demographische Faktoren 2, 9, 74, 135,<br />
265<br />
demographische Lage 112<br />
demographischer Übergang 112<br />
Depression 192, 242, 255<br />
Deutscher Sportbund 175<br />
Deutsches Reich 25<br />
Diagnose 5, 223, 243, 245, 255<br />
Diagnostik 5, 33, 65, 181, 236<br />
Diakonisches Werk 137<br />
Diäten 199<br />
Dienstleistung 27, 83, 92<br />
Diskriminierung 35<br />
Droge 60<br />
Drogenabhängigkeit 60, 201, 216, 269,<br />
279<br />
Drogenberatung 119<br />
Drogenkonsum 171, 279, 280<br />
Drogenmissbrauch 157, 281<br />
Drop out 212<br />
E<br />
Ehrenamt 95<br />
Einfluss 25, 26, 213, 218
Sachregister 209<br />
Einstellungsänderung 159<br />
Elektrizität 220<br />
elektronische Medien 220<br />
Elternhaus 144<br />
Embryo 67<br />
Emotionalität 270<br />
Empathie 227<br />
Empfängnisverhütung 267<br />
Entscheidungsspielraum 194<br />
Epidemie 174<br />
Epidemiologie 23, 143, 151, 155, 164,<br />
171, 181, 191, 245, 281<br />
Erfahrung 92, 121<br />
Erfolg 199, 218, 242<br />
Erfolgskontrolle 247, 269<br />
Erholung 152<br />
Erkenntnistheorie 19<br />
Erleben 214, 226<br />
Ernährung 12, 150, 152, 159, 160, 162,<br />
166, 167, 169, 190, 198<br />
Erwerbsunfähigkeit 251, 278<br />
Erwerbsverlauf 207<br />
Erziehung 198<br />
Erziehungswissenschaft 25<br />
Esoterik 152<br />
Essstörung 8<br />
Essverhalten 152, 156, 160, 203<br />
Ethik 14, 27, 28, 29, 30, 33, 37, 39, 43, 45,<br />
50, 61, 64, 65, 67, 122<br />
ethnische Herkunft 193<br />
Ethnologie 45<br />
EU 11, 14, 17, 38, 49, 150, 201, 204<br />
EU-Politik 38<br />
Europa 64, 157, 201<br />
europäische Integration 68, 96<br />
europäische Sozialpolitik 49<br />
Europäisches Recht 133<br />
Europarat 204<br />
EU-Staat 16, 49, 150, 167<br />
Euthanasie 14, 32, 64, 87<br />
Evaluation 46, 182, 186, 218<br />
Exklusion 16<br />
Experte 77<br />
F<br />
Fachhochschule 280<br />
Fachkraft 95<br />
Familiensituation 261<br />
Fehlzeit 116<br />
Fernsehen 128<br />
Fettsucht 190<br />
Film 174<br />
finanzielle Situation 54, 205<br />
Finanzierung 17, 48, 53, 54, 79, 88, 113,<br />
126<br />
Finanzmanagement 90<br />
Finnland 271<br />
Fitness 152<br />
Flüchtling 265<br />
Förderunterricht 203<br />
Forschungseinrichtung 161<br />
Frankreich 17, 147, 271<br />
Frauenberuf 205, 206, 238<br />
freier Beruf 110<br />
Freiheitsrecht 67<br />
Freiwilligkeit 61<br />
Freizeit 195<br />
Freundschaft 168<br />
frühe Neuzeit 55<br />
Früherkennung 148, 254, 278<br />
G<br />
ganzheitlicher Ansatz 19<br />
Geburt 29<br />
Gefährdung 42, 194, 256<br />
Gehirn 28<br />
geistige Behinderung 12, 255<br />
Gemeinde 132<br />
Gemeinnützigkeit 96<br />
Gender Mainstreaming 107<br />
Genetik 11, 29, 190, 281<br />
geographische Faktoren 113<br />
Geriatrie 91<br />
geringfügige Beschäftigung 42<br />
Geschlecht 172, 183, 205, 206<br />
Geschlechterforschung 183<br />
Geschlechterverhältnis 206<br />
Geschlechtskrankheit 36<br />
Geschlechtsrolle 206<br />
geschlechtsspezifische Faktoren 160, 193,<br />
205, 206, 269<br />
Gesellschaft 27, 37, 72<br />
Gesellschaftspolitik 274<br />
Gesetz 53<br />
gesetzliche Krankenversicherung 17, 18,<br />
48, 68, 88, 93, 104, 139, 234, 250<br />
Gesundheitsdienst 127
210 Sachregister<br />
Gesundheitserziehung 19, 25, 47, 99, 128,<br />
142, 162, 167, 174, 186, 198, 204, 276<br />
Gesundheitsfürsorge 112<br />
Gesundheitspolitik 1, 3, 13, 17, 21, 24, 31,<br />
36, 38, 47, 49, 54, 62, 63, 65, 69, 71,<br />
72, 76, 80, 88, 100, 104, 107, 110,<br />
112, 116, 127, 131, 132, 133, 173,<br />
178, 184, 186, 201, 250, 263, 274, 276<br />
Gesundheitsrecht 133<br />
Gesundheitsversorgung 12, 38, 78, 83,<br />
100, 112, 127, 129, 133, 148<br />
Gesundheitswirtschaft 40, 83, 112<br />
Gesundheitswissenschaft 19, 25, 161, 186<br />
Gesundheitszustand 41, 42, 109, 111, 147,<br />
148, 150, 153, 160, 172, 173, 196,<br />
202, 217, 241, 243, 258, 265, 275<br />
Gewalt 70<br />
Global Governance 1<br />
Globalisierung 1, 40, 57, 131<br />
Governance 72, 174<br />
Großbritannien 17, 36, 88, 112, 131, 147,<br />
271<br />
Großstadt 184<br />
Gruppe 106, 189<br />
Gruppentherapie 242<br />
H<br />
Habitus 59<br />
Hamburg 114, 158, 212<br />
Handel 50<br />
Handlungsspielraum 71<br />
Handwerk 195<br />
Handwerker 195<br />
häusliche Pflege 10, 102, 210<br />
Hautkrankheit 109, 155<br />
Heilberuf 55<br />
Heil- und Hilfsmittel 152<br />
Heilung 52<br />
Heimbewohner 91<br />
Hessen 9, 97<br />
Hilfeleistung 32, 236<br />
Hirnschädigung 45, 222<br />
Holismus 7<br />
Hörbehinderung 264<br />
Humanisierung der Arbeit 251, 278<br />
Humankapital 136<br />
I<br />
illegale Einwanderung 265<br />
Immunität 155<br />
Implementation 107, 147, 184<br />
Inanspruchnahme 119, 165, 221, 258<br />
Indikatorenbildung 49, 251, 278<br />
Individuum 251, 278<br />
Industriestaat 131<br />
Informationsmanagement 38<br />
Informationsquelle 267<br />
Informationssystem 92<br />
Informationstechnologie 75, 114<br />
Inklusion 16, 74<br />
Innovation 15, 46, 92<br />
institutionelle Faktoren 265<br />
Interessenpolitik 72<br />
interkulturelle Faktoren 122<br />
interkulturelle Kommunikation 265<br />
internationaler Vergleich 12, 69, 131, 194<br />
Internet 92<br />
Intervention 82<br />
Islam 276<br />
islamische Gesellschaft 276<br />
Italien 74, 271<br />
Italiener 202<br />
J<br />
Journalismus 249<br />
Jugendlicher 84, 144, 145, 147, 149, 153,<br />
157, 160, 162, 163, 168, 171, 177,<br />
185, 213, 264, 268<br />
Jugoslawe 202<br />
Jugoslawien 271<br />
junger Erwachsener 157<br />
Justizvollzugsanstalt 201<br />
K<br />
Kalkulation 120<br />
Kampagne 175<br />
Kanada 17, 241, 271<br />
Kanton 85<br />
Kanton Basel-Land 245<br />
Kanton Basel-Stadt 39, 245<br />
Kanton Bern 124<br />
Karriere 59<br />
Katamnese 156<br />
Kausalität 249<br />
Kennzahl 85<br />
Kinderlähmung 36<br />
Kinderlosigkeit 37<br />
Kinderwunsch 37
Sachregister 211<br />
Kleinbetrieb 195<br />
Kleinkind 151, 213<br />
Klient 7<br />
kognitive Fähigkeit 28, 192<br />
Kommission 61<br />
Kommunalpolitik 132<br />
Kommunikationsfähigkeit 264<br />
Kommunikationsstörung 59<br />
Kompetenz 15, 99, 218, 227<br />
Konvention 14<br />
Kooperation 1, 72, 75, 77, 92, 100, 106,<br />
114, 125, 132, 210<br />
Koordination 77, 100<br />
Körper 21, 52, 57, 81, 231<br />
körperliche Entwicklung 145<br />
Körperlichkeit 51, 81, 231<br />
Korruption 138<br />
Kosmetik 51<br />
Kostenbeteiligung 53, 72<br />
Kosten-Nutzen-Analyse 111<br />
Kostenrechnung 119<br />
Krankenhaus 30, 53, 59, 79, 81, 82, 85, 90,<br />
93, 96, 97, 105, 114, 125, 137, 184,<br />
205, 207, 215, 239, 244, 246<br />
Krankenpflege 81, 125, 210, 236<br />
Krankenpfleger 207, 238, 239<br />
Krankenschwester 207, 239<br />
Krankenstand 195, 234, 273<br />
Krankenversicherung 38, 48, 53, 54, 68,<br />
72, 129, 131, 133, 135, 140<br />
Kreativität 22<br />
Krebs 158, 164, 182, 209, 218, 219, 223,<br />
230, 248, 257<br />
Kriminalisierung 138<br />
Kriminalität 138<br />
Krise 194<br />
Kritik 46, 80, 249<br />
Kulturgeschichte 29<br />
Kulturwandel 33<br />
Kundenorientierung 95, 184<br />
Kunst 86<br />
künstliche Befruchtung 37<br />
Kur 156, 159<br />
L<br />
Laie 55, 77<br />
Landwirt 154<br />
Längsschnittuntersuchung 271<br />
Lärmbelastung 277<br />
Lateinamerika 217, 271<br />
Leben 29<br />
Lebensalter 269<br />
Lebensbedingungen 153, 163, 195, 263<br />
Lebensdauer 45<br />
Lebenserwartung 157<br />
Lebenskrise 253<br />
lebenslanges Lernen 47<br />
Lebenslauf 237<br />
Lebensqualität 41, 83, 111, 147, 181, 208,<br />
209, 217, 219, 275<br />
Lebenssinn 56<br />
Lebensstil 157, 166, 193<br />
Lebensweise 211<br />
Lebenswelt 185, 279<br />
Lehrer 149<br />
Lehrplan 162<br />
Leistungsbewertung 131<br />
Leistungsfähigkeit 109, 145, 251, 278<br />
Leitbild 227<br />
Lettland 113<br />
Lohnnebenkosten 131, 139<br />
Luxemburg 145<br />
M<br />
Macht 70, 236<br />
Management 68, 78, 90, 92, 114, 122<br />
Mann 158, 166, 172, 238, 259<br />
Marketing 90<br />
Markt 152<br />
Marktwirtschaft 112, 137<br />
Massenmedien 128<br />
mathematische Methode 11<br />
Mecklenburg-Vorpommern 111, 264<br />
Mediengesellschaft 128<br />
Medikamentenabhängigkeit 269<br />
Medizin 5, 14, 25, 27, 28, 29, 30, 32, 39,<br />
43, 45, 46, 50, 51, 52, 55, 58, 61, 64,<br />
65, 67, 73, 79, 170, 233, 236, 248,<br />
249, 270<br />
medizinische Faktoren 52, 74, 218, 251,<br />
278<br />
medizinische Rehabilitation 18, 74, 84,<br />
108, 111, 247, 248, 252, 259, 262,<br />
269, 274<br />
medizinische Versorgung 2, 3, 15, 17, 21,<br />
23, 46, 54, 72, 77, 79, 80, 84, 87, 88,<br />
89, 94, 97, 105, 107, 110, 123, 125,
212 Sachregister<br />
131, 154, 161, 170, 176, 223, 235,<br />
258, 260, 270<br />
Medizintechnik 50, 83, 270<br />
Meinung 256<br />
meldepflichtige Krankheit 179<br />
Menschenbild 33<br />
Menschenwürde 14, 33, 37, 67<br />
Messinstrument 105, 111, 147<br />
Messung 105, 156, 182, 241, 270<br />
Methodologie 46<br />
Migrant 22, 193, 202, 258, 265<br />
Migration 258, 265<br />
Mitbestimmung 6, 94, 123, 187<br />
Mittelalter 45<br />
Mobiltelefon 220<br />
Modellversuch 60<br />
Modernisierung 27<br />
Moral 30, 67, 227<br />
Morbidität 148, 153, 157, 188, 192<br />
Motivation 199, 247, 252<br />
Motorik 109, 145, 156, 270<br />
Multiplikator 92<br />
Mündigkeit 47, 99<br />
N<br />
Nachbarschaft 168<br />
nachhaltige Entwicklung 132<br />
Nachtarbeit 228<br />
Nahrungsmittel 167<br />
neue Bundesländer 74, 134, 144, 277<br />
neue Technologie 27<br />
Neurologie 222<br />
Neuseeland 271<br />
Niederlande 17, 88, 112, 147, 271<br />
Niedersachsen 98, 119<br />
Non-Profit-Organisation 68<br />
Nordrhein-Westfalen 86, 93, 106, 209<br />
Nutzwertanalyse 111<br />
O<br />
Obdachlosigkeit 185<br />
Oberschicht 213<br />
OECD 130<br />
öffentliche Förderung 96<br />
ökonomische Entwicklung 136<br />
ökonomische Faktoren 50, 54, 71, 88, 98,<br />
119, 131<br />
ökonomisches Modell 48<br />
Ökonomisierung 137<br />
Operation 51, 215<br />
Orden 211<br />
Ordnungspolitik 31, 137<br />
Organisation 81, 93, 94, 108<br />
Organisationsentwicklung 59, 68, 90, 204<br />
Organisationsmodell 131<br />
organisatorischer Wandel 90, 129<br />
Organspende 50, 61, 268<br />
Organtransplantation 50, 61, 214, 226<br />
Ost-West-Vergleich 3<br />
P<br />
Pädagogik 25<br />
Partnerbeziehung 250<br />
Partnerverlust 260<br />
Patient 6, 13, 15, 47, 64, 80, 81, 82, 91, 94,<br />
95, 98, 99, 105, 111, 112, 114, 123,<br />
129, 156, 165, 176, 182, 184, 187,<br />
205, 209, 214, 218, 219, 222, 226,<br />
235, 239, 242, 252, 254, 261<br />
Peer Group 149<br />
Personal 130<br />
Personalbedarf 101<br />
Personalwesen 90<br />
Perspektive 222<br />
Pflegebedürftigkeit 9, 10, 15, 91, 208, 240<br />
Pflegeberuf 7, 26, 205, 207, 228, 238<br />
Pflegedienst 78, 114, 134<br />
Pflegeheim 70, 81, 91, 102, 114, 225<br />
Pflegepersonal 10, 70, 82, 87, 103, 123,<br />
124, 134, 205, 206, 210, 211, 225,<br />
228, 239<br />
Pflegeversicherung 78, 91, 135, 146, 208,<br />
210, 250<br />
Pflegewissenschaft 20, 122, 123, 141, 176,<br />
205<br />
Pharmakologie 23<br />
pharmazeutische Industrie 1, 138, 249<br />
Philosophie 64<br />
physische Belastung 75, 228, 251<br />
Polen 147, 194<br />
Politikumsetzung 132<br />
politischer Wandel 31<br />
politisches Programm 132<br />
politische Steuerung 72<br />
politische Strategie 174<br />
Polizei 35<br />
Portugal 172<br />
Portugiese 202
Sachregister 213<br />
postsozialistisches Land 69, 74, 113, 147,<br />
172, 188, 194, 263<br />
Prävention 4, 22, 42, 62, 146, 148, 157,<br />
160, 161, 173, 175, 191, 263, 269<br />
Praxis 205<br />
private Krankenversicherung 17, 48, 250<br />
Privatisierung 6, 40<br />
Privatsphäre 211<br />
Problembewusstsein 169<br />
Produktivität 85<br />
Professionalisierung 7, 55, 73, 86, 87, 94,<br />
141, 205, 228<br />
Prognoseverfahren 2<br />
Prozess 94<br />
Psychiatrie 222<br />
psychische Belastung 75, 228, 230, 272<br />
psychische Faktoren 218, 232, 246, 251,<br />
254, 270<br />
psychische Folgen 260<br />
psychische Situation 41<br />
psychische Störung 22, 42, 182, 221, 222,<br />
262, 269, 281<br />
psychologische Beratung 37, 190, 218<br />
psychologische Intervention 22, 235, 261<br />
Psychopharmaka 253<br />
Psychosomatik 22, 59<br />
psychosomatische Faktoren 235<br />
psychosomatische Krankheit 222, 235<br />
psychosoziale Faktoren 41, 60, 82, 194,<br />
240, 264<br />
psychosoziale Intervention 261<br />
Q<br />
qualitative Methode 46<br />
Qualitätskontrolle 46<br />
Qualitätssicherung 12, 71, 78, 84, 90, 108,<br />
112, 186, 246, 248, 269<br />
Qualitätszirkel 78<br />
quantitative Methode 46<br />
Querschnittslähmung 82<br />
R<br />
Rational-Choice-Theorie 47, 80<br />
Rationierung 61<br />
Rauchen 103<br />
Recherche 249<br />
Rechtsform 137<br />
Rechtsgrundlage 64<br />
Rechtslage 26, 54<br />
Reformpolitik 72<br />
Reformprogramm 162<br />
Regierung 174<br />
Regulierung 72<br />
Rehabilitand 264<br />
Rehabilitation 74, 86, 111, 119, 182, 246,<br />
257, 264, 269, 279<br />
Rehabilitationseinrichtung 26, 108<br />
Reliabilität 252<br />
Renovierung 151<br />
Rentenleistung 259<br />
Rentenversicherung 250<br />
Reproduktionsmedizin 33, 37<br />
Ressourcen 46, 131, 243<br />
Rheinland-Pfalz 120, 216<br />
Richtlinie 248<br />
Risiko 16, 34, 53, 65, 109, 121, 145, 147,<br />
166, 190, 194, 220, 228, 243, 254,<br />
266, 281<br />
Risikoabschätzung 121<br />
Ritual 239<br />
Ruhrgebiet 83<br />
Russland 172, 188, 263<br />
S<br />
Sachsen 93, 134, 159, 178, 184<br />
Sachsen-Anhalt 148, 264<br />
Salutogenese 22, 148, 243<br />
Säugling 275<br />
Schadstoff 144, 151<br />
Schamanismus 52<br />
Schichtarbeit 228<br />
Schlaf 166, 197<br />
Schlaganfall 74<br />
Schleswig-Holstein 55, 78, 111, 156, 247<br />
Schmerz 5, 219, 254, 273<br />
schulische Sozialisation 149<br />
Schwangerschaftsabbruch 14, 29<br />
Schweden 17, 74, 147, 172<br />
Schweiz 17, 28, 38, 39, 53, 54, 58, 74, 85,<br />
88, 112, 121, 124, 130, 147, 153, 154,<br />
155, 202, 204, 215, 220, 232, 238,<br />
245, 256, 265<br />
Schwerbehindertengesetz 250<br />
Seelsorge 87, 239<br />
Selbständiger 195<br />
Selbstbeteiligung 142<br />
Selbstbewusstsein 177<br />
Selbstbild 217, 241
214 Sachregister<br />
Selbsteinschätzung 177<br />
Selbsterfahrungsgruppe 77<br />
Selbsthilfe 5, 47, 77, 99, 106, 176, 189<br />
Selbstorganisation 189<br />
Selbstverantwortung 112, 142<br />
Selbstverständnis 238, 246<br />
Sensibilisierung 155<br />
Solidarität 9<br />
Sozialarbeit 244<br />
Sozialarbeiter 244<br />
Sozialberatung 244<br />
soziale Beziehungen 224<br />
soziale Dienste 123, 137<br />
soziale Einrichtung 137<br />
soziale Entwicklung 1<br />
soziale Folgen 65<br />
soziale Funktion 73<br />
soziale Gerechtigkeit 126<br />
soziale Herkunft 160<br />
soziale Infrastruktur 78<br />
soziale Institution 95<br />
soziale Integration 72, 153<br />
soziale Kompetenz 222, 264<br />
soziale Konstruktion 8, 19, 231<br />
soziale Lage 171<br />
soziale Norm 27<br />
soziale Rehabilitation 74<br />
sozialer Konflikt 37, 70<br />
sozialer Status 224<br />
sozialer Wandel 9, 10, 27, 135<br />
soziale Sicherung 49, 72, 74, 113, 224,<br />
250<br />
soziales Netzwerk 168<br />
soziales System 59, 73<br />
soziales Verhalten 222<br />
Sozialethik 76<br />
soziale Umwelt 185<br />
soziale Ungleichheit 38, 41, 71, 107, 142,<br />
144, 149, 151, 163, 168, 171, 194,<br />
213, 224, 277<br />
soziale Unterstützung 71, 149, 168, 194,<br />
217, 240<br />
Sozialgesetzbuch 250<br />
Sozialkapital 168<br />
Sozialleistung 54<br />
Sozialmanagement 21, 122<br />
Sozialpolitik 38, 72, 201, 274<br />
sozialpsychologische Faktoren 154<br />
Sozialrecht 250<br />
Sozialstruktur 118<br />
Sozialversicherung 74, 135<br />
Sozialzeit 78<br />
soziokulturelle Faktoren 69<br />
Soziologie 141<br />
sozioökonomische Faktoren 144, 151, 171,<br />
263, 277<br />
sozioökonomische Lage 118, 144, 149,<br />
151, 163, 277<br />
Spanien 147<br />
Spende 138<br />
Spezialklinik 219, 246<br />
Sponsoring 138<br />
Sport 145, 166, 175, 188, 203<br />
staatliche Lenkung 112<br />
Stakeholder-Ansatz 93<br />
Stammzellenforschung 33, 67<br />
Standardisierung 7, 88<br />
stationäre Behandlung 84, 248, 252<br />
stationäre Versorgung 70, 95, 97, 105,<br />
106, 114, 134, 148, 261<br />
Statistik 120<br />
Sterben 14, 32, 39, 50, 57, 64, 81, 87, 95,<br />
134, 209, 219, 223, 239<br />
Sterblichkeit 148, 157, 163, 166, 188, 260,<br />
263<br />
Steuerrecht 138<br />
Stigmatisierung 35<br />
Strafverfolgung 35, 138<br />
Strahlenschutz 256<br />
Stress 42, 71, 109, 118, 200, 217, 232,<br />
240, 262<br />
Strukturwandel 83, 94<br />
Subjekt 52<br />
Subjektivität 209, 219<br />
Subkultur 152<br />
Sucht 8, 60, 119, 201, 216, 269, 279<br />
Symbol 52<br />
Systemforschung 161<br />
Systemtheorie 72<br />
T<br />
Tabakkonsum 103, 166, 280<br />
Tabu 59<br />
Tamile 202<br />
Tarifvertrag 117<br />
Tätigkeit 273<br />
Tätigkeitsfeld 244<br />
Team 215
Sachregister 215<br />
Teamarbeit 125, 215<br />
Technikfolgen 220<br />
technischer Wandel 129<br />
Technisierung 71<br />
Teilnehmer 247<br />
Telematik 114<br />
Theater 86<br />
Theologie 14, 64, 87<br />
Theorie-Praxis 205<br />
Therapie 5, 37, 39, 60, 86, 89, 98, 118,<br />
119, 125, 140, 182, 216, 231, 242,<br />
245, 248, 250, 253, 255, 261, 266,<br />
269, 275, 279<br />
Tiefenpsychologie 5<br />
Tod 32, 45, 57, 81, 87, 239<br />
totale Institution 70<br />
Training 118, 182<br />
Trend 152<br />
Tschechische Republik 74, 147, 194<br />
Türke 202<br />
U<br />
Übergewicht 159, 160, 169, 178, 190, 203,<br />
231<br />
Überwachung 270<br />
UdSSR-Nachfolgestaat 113, 172, 188, 263<br />
Umwelt 132<br />
Umweltbelastung 132, 153, 154, 245<br />
Umweltfaktoren 154, 155, 213<br />
Umweltmedizin 154<br />
Umweltverschmutzung 213<br />
Unfall 171<br />
Unfallschutz 195<br />
Unfallversicherung 139, 250<br />
Ungarn 147<br />
Unterbeschäftigung 42<br />
Unterhaltung 128<br />
Unternehmen 243<br />
Unternehmensführung 26<br />
Unternehmensgründung 42<br />
Unternehmer 195<br />
Unterricht 162<br />
USA 21, 30, 131, 172, 173, 174, 221, 224,<br />
249, 271<br />
V<br />
Verantwortung 27, 37<br />
Verbraucher 6, 80, 187<br />
Verbrauchererziehung 162<br />
Verfassungsrecht 133<br />
Verhaltensänderung 31, 159<br />
Verhaltensmodell 239<br />
Verhaltenstherapie 242<br />
Verhandlung 72, 210<br />
Verkehrsbelastung 144<br />
Versicherungsschutz 54<br />
Versorgung 78, 115, 125<br />
Vertrag 130<br />
Verwaltung 93, 132<br />
volkswirtschaftliche Kosten 273<br />
W<br />
Weiterbildung 123, 229<br />
Weltanschauung 152<br />
Wertorientierung 29, 46, 51, 56, 64, 67,<br />
137, 232<br />
Wertwandel 209, 219<br />
Wettbewerb 3, 17, 100, 112<br />
wirtschaftliche Folgen 48<br />
wirtschaftliche Lage 112<br />
Wissen 15, 87, 92, 198, 220<br />
Witwe 260<br />
Wohnbevölkerung 153<br />
Wohnumgebung 151<br />
Z<br />
Zahnarzt 109, 110, 229<br />
Zeitarbeit 42<br />
Zeitfaktor 205<br />
Zivilgesellschaft 189<br />
Zufriedenheit 112<br />
Zuwanderung 135<br />
20. Jahrhundert 25<br />
21. Jahrhundert 17, 153
Institutionenregister 217<br />
Institutionenregister<br />
Aids-Hilfe Schweiz -AHS- 54<br />
AMEOS Klinikum St. Salvator Halberstadt Hals-, Nasen-, Ohrenklinik 264<br />
Berliner Schule für Gesundheit gGmbH -BSG- 92<br />
Berliner Zentrum Public Health -BZPH- 165<br />
Bundeskonferenz zur Qualitätssicherung im Gesundheits- und Pflegewesen e.V. -Buko-Qs- 12<br />
Büro a&o - Büro für arbeits- und organisationspsychologische Forschung 124<br />
Büro für Arbeits- und sozialpolitische Studien -BASS- 53, 54, 58, 124, 130<br />
Cochlear-Implant-Rehabilitationszentrum Sachsen-Anhalt -CIR- 264<br />
Deutsches Orient-Institut 1<br />
Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA- 192<br />
Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Bundesamt für Gesundheit -BAG- 245<br />
Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Bundesamt für Statistik -BfS- Sektion Gesundheit<br />
153<br />
Eidgenössisches Versicherungsgericht 245<br />
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Centre for Energy Policy and Economics -CEPE-<br />
85<br />
Fachhochschule Dortmund, FB Soziales, Lehrgebiet Medienpädagogik, insb. Lehre in Kunst- und<br />
Theaterpädagogik 86<br />
Fachhochschule Erfurt, FB Sozialwesen, Fachgebiet Gerontologie und Versorgungsstrukturen 12<br />
Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 04 Soziale Arbeit und Gesundheit, Institut für Suchtforschung<br />
-ISFF- 60, 280<br />
Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin 26, 103, 160<br />
Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin, Lehrstuhl für Methoden der Empirischen<br />
Sozial- und Pflegeforschung 185<br />
FOGS - Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich mbH 60<br />
forsa - Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH 140, 197, 199, 200, 266,<br />
267, 268<br />
Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Institut für Gerontologie an der Universität Dortmund<br />
12<br />
Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI- 28<br />
Freie Universität Berlin, Medizinische Fakultät Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus<br />
Benjamin Franklin -CBF-, Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften der Berliner<br />
Hochschulmedizin -ZHGB- Institut für Medizinische Soziologie 115
218 Institutionenregister<br />
FST - Forschungsstelle zur Rehabilitation von Menschen mit kommunikativer Behinderung e.V.<br />
an der Universität Halle-Wittenberg 264<br />
HA Hessen Agentur GmbH 97<br />
Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Fach Allgemeine Pädagogik 25<br />
Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Professur für Jugend- und Familiensoziologie<br />
und Gerontologie 203<br />
Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät IV, Institut für Rehabilitationswissenschaften<br />
Abt. Rehabilitationssoziologie, Berufliche Rehabilitation, Rehabilitationsrecht 69, 165,<br />
177, 237, 246, 257<br />
IFT - Institut für Therapieforschung gGmbH 281<br />
Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen 83<br />
Institut der Deutschen Zahnärzte -IDZ- 229<br />
Institut für angewandte Innovationsforschung e.V. an der Universität Bochum 195<br />
Institut für Asienkunde 127<br />
Institut für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH -IGES- 48, 165<br />
Institut für Kriminologie an der Universität Gießen e.V. 60<br />
Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik -ISS- e.V. 60<br />
Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH 92<br />
Kanton Basel-Stadt Kantonales Laboratorium 245<br />
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät, Fachgebiet<br />
Pädagogik Lehrstuhl für Sozialpädagogik und Gesundheitspädagogik 125<br />
Klinik für Tumorbiologie an der Universität Freiburg Institut für Rehabilitationsforschung und<br />
Prävention 182, 218, 248<br />
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. 60<br />
LINK Institut für Markt- und Sozialforschung 202<br />
Max-Planck-Institut für demografische Forschung 11, 263<br />
Max-Planck-Institut für Psychiatrie Arbeitsgruppe Klinische Psychiatrie und Epidemiologie 281<br />
Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum für öffentliche Gesundheitspflege, Abt. Allgemeinmedizin<br />
Arbeitsbereich Medizinische Soziologie 260<br />
Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. III Natur- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für<br />
Alltags- und Bewegungskultur Abt. Ernährungs- und Haushaltswissenschaft und ihre Didaktik<br />
162<br />
PLS Ramboll Management GmbH 117<br />
Projektbüro Dr. Breitkreuz und Kollegen 78<br />
Radix - Gesundheitsförderung 204
Institutionenregister 219<br />
Radix - Promotion de la santé 204<br />
Reha-Forschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen -BBS- 257<br />
Schularztdienst 154, 155<br />
Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Berufliche Fachrichtungen<br />
82<br />
Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Institut und Poliklinik für Arbeits- und<br />
Sozialmedizin 159<br />
Università della Svizzera Italiana, Facolta di Scienza Economiche, Istituto di Microeconomia e<br />
Economia Pubblica -MecoP- 85<br />
Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie<br />
und Sozialkunde 95<br />
Universität Basel, Medizinische Fakultät, Institut für angewandte Ethik und Medizinethik 39<br />
Universität Basel, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin 245<br />
Universität Basel, Medizinische Fakultät, Kantonsspital Basel Dermatologische Universitätsklinik<br />
Allergologie-Poliklinik 245<br />
Universität Basel, Medizinische Fakultät, Psychiatrische Universitätsklinik Abt. Psychotherapie<br />
und Psychohygiene 245<br />
Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Epidemiologie<br />
und Biostatistik 220, 256<br />
Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin Abt. Gesundheitsforschung<br />
147<br />
Universität Bern, Medizinische Fakultät, Institut für Sozial- und Präventivmedizin -ISPM- 121<br />
Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Psychologie sowie Geschichte<br />
der Medizin Abt. für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie 254<br />
Universität Bremen, FB 04 Produktionstechnik, Fachgebiet Arbeitswissenschaft 75<br />
Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik 79<br />
Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum, Krankenhaushygiene<br />
272<br />
Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Soziologie 194<br />
Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin 43<br />
Universität Flensburg, Department 1, Institut für Ernährungs- und Verbraucherbildung 162<br />
Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Internationales Promotions-Centrum<br />
Gesellschaftswissenschaften 205<br />
Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Abteilung Qualitätsmanagement & Sozialmedizin<br />
84, 108, 156<br />
Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie<br />
270
220 Institutionenregister<br />
Universität Göttingen, Medizinische Fakultät, Zentrum Innere Medizin Abt. Allgemeinmedizin<br />
98<br />
Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Community Medicine 111<br />
Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin 281<br />
Universität Greifswald, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Fach Wirtschaftswissenschaften<br />
136<br />
Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft<br />
74<br />
Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinische Epidemiologie,<br />
Biometrie und Informatik Sektion Medizinische Soziologie 106<br />
Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-,<br />
Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie 264<br />
Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Allgemeinmedizin<br />
114, 212<br />
Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizin-<br />
Soziologie 51<br />
Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut für Medizin-<br />
Soziologie Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung 132<br />
Universität Hamburg, FB Medizin, Zentrum für Psychosoziale Medizin Institut und Poliklinik für<br />
Medizinische Psychologie 84<br />
Universität Hamburg, Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung 60<br />
Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin<br />
Klinik für Allgemeine Psychiatrie 192, 242, 253, 261<br />
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen<br />
nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung 74<br />
Universität Karlsruhe, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Sport und Sportwissenschaft<br />
145<br />
Universität Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in<br />
Europa 12<br />
Universität Köln, Medizinische Fakultät, Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin<br />
und Sozialhygiene Abt. Medizinische Soziologie 116<br />
Universität Köln, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie<br />
209, 214, 219, 222, 226<br />
Universität Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Versorgungsforschung Köln -ZVFK- 116<br />
Universität Köln, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar Anglo-Amerikanische Abteilung<br />
174<br />
Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Selbständige Abteilung für Medizinische Psychologie<br />
und Medizinische Soziologie 184
Institutionenregister 221<br />
Universität Lübeck, Medizinische Fakultät, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie 281<br />
Universität Lüneburg, Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften -ZAG- 158<br />
Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie<br />
190, 235<br />
Universität Oldenburg, Fak. 04 Human- und Gesellschaftswissenschaften, Arbeitsgruppe Devianz<br />
119<br />
Universität Paderborn, Fak. 03 Naturwissenschaften, Department Sport und Gesundheit - Sportwissenschaft<br />
162<br />
Universität Witten-Herdecke, Fak. Medizin, Lehrstuhl für Gesundheitspolitik und Gesundheitsmanagement<br />
92<br />
Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Kinderklinik und Poliklinik 275<br />
Universität Zürich, Medizinische Fakultät, Institut für Biomedizinische Technik 28<br />
Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Abt. Neuropsychologie 28<br />
Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut Lehrstuhl<br />
Strafrecht und Strafprozessrecht 28<br />
Universität Zürich, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Strategie und Unternehmensökonomik<br />
-ISU- 215<br />
Wissenschaftliches Institut der Ärzte Deutschlands e.V. -WIAD- 201, 202<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat<br />
Forschungsgruppe Public Health 79<br />
ZAROF - Zentrum für Arbeits- und Organisationsforschung e.V. 134<br />
Zenger Advokatur und Beratung 54<br />
Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. 3
ANHANG
Hinweise 225<br />
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur<br />
Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen<br />
Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen<br />
Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit<br />
einem Standortvermerk versehen.<br />
Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr<br />
Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur<br />
der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.<br />
Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen<br />
die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über<br />
das Bibliothekenleitsystem.<br />
Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst<br />
der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.<br />
Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln<br />
Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek<br />
Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt<br />
werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“<br />
sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax<br />
oder elektronisch erfolgen.<br />
Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige<br />
2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen<br />
Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per<br />
Fax möglich.<br />
Zur Benutzung der Forschungsnachweise<br />
Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.<br />
Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung<br />
oder an den/die Wissenschaftler(in).<br />
Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis<br />
genannt ist.
Informations- und Dienstleistungsangebot des<br />
Informationszentrums Sozialwissenschaften<br />
Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />
(IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.<br />
Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren<br />
nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten<br />
für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen.<br />
Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:<br />
• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und<br />
Literaturhinweisen (SOLIS)<br />
• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit<br />
• Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />
• Informationsdienste zu ausgewählten Themen<br />
• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung<br />
• Internet-Service<br />
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv<br />
für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen,<br />
Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der<br />
„Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.<br />
Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in<br />
Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung<br />
unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer<br />
von und nach Osteuropa.<br />
Die Datenbanken FORIS und SOLIS<br />
FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)<br />
Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der<br />
letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.<br />
Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren<br />
sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der<br />
am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.<br />
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung,<br />
Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />
Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,<br />
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre<br />
Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />
Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.<br />
Bestand der letzten 10 Jahre: über 40.000 Forschungsprojektbeschreibungen<br />
Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die<br />
Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-<br />
DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen<br />
Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Er-
hebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter<br />
IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der<br />
Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten<br />
sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.<br />
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)<br />
Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.<br />
Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur<br />
(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich<br />
oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer<br />
Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.<br />
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung,<br />
Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung,<br />
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie<br />
weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung,<br />
Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.<br />
Bestand: Sommer 2005 ca. 320.000 Literaturnachweise<br />
Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000<br />
Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue<br />
Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut<br />
für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle<br />
Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur<br />
für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft<br />
und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere<br />
Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation<br />
in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung<br />
in Frankfurt/Main.<br />
Zugang zu den Datenbanken<br />
Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig.<br />
Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende<br />
Hosts zugänglich:<br />
STN International GBI<br />
The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt-<br />
Information Network schaftliche Information mbH<br />
Postfach 24 65 Postfach 81 03 60<br />
D-76012 Karlsruhe D-81903 München<br />
Tel. (0 72 47) 80 85 55 Tel. (0 89) 99 28 79-0<br />
www.stn-international.de www.gbi.de/_de<br />
An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der<br />
Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für<br />
das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei<br />
zugänglich.
infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise<br />
für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS - auch in Kombination<br />
mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de).<br />
Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken<br />
- ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für<br />
inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme<br />
in FORIS mitzuteilen.<br />
Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken<br />
Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende<br />
Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften.<br />
Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher<br />
Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.<br />
Auftragsrecherchen<br />
In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken<br />
FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen<br />
und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten<br />
zusammengestellt.<br />
Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />
Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West-<br />
Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation<br />
mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.<br />
Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem<br />
Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in<br />
englischer Sprache erscheint.
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> - <strong>soFid</strong><br />
Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung<br />
bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM<br />
bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig<br />
zu einem Themenbereich informieren wollen.<br />
<strong>soFid</strong> ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:<br />
• Allgemeine Soziologie<br />
• Berufssoziologie<br />
• Bevölkerungsforschung<br />
• Bildungsforschung<br />
• Familienforschung<br />
• Frauen- und Geschlechterforschung<br />
• Freizeit - Sport - Tourismus<br />
• Gesellschaftlicher Wandel in den<br />
neuen Bundesländern<br />
• Gesundheitsforschung<br />
• Industrie- und Betriebssoziologie<br />
• Internationale Beziehungen +<br />
Friedens- und Konfliktforschung<br />
• Jugendforschung<br />
• Kommunikationswissenschaft:<br />
Massenkommunikation - Medien -<br />
Sprache<br />
sowiNet - Aktuelle Themen im Internet<br />
• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie<br />
• Kultursoziologie + Kunstsoziologie<br />
• Methoden und Instrumente der<br />
Sozialwissenschaften<br />
• Migration und ethnische Minderheiten<br />
• Organisations- und Verwaltungsfor-<br />
schung<br />
• Osteuropaforschung<br />
• Politische Soziologie<br />
• Religionsforschung<br />
• Soziale Probleme<br />
• Sozialpolitik<br />
• Sozialpsychologie<br />
• Stadt- und Regionalforschung<br />
• Technology Assessment<br />
• Umweltforschung<br />
• Wissenschafts- und Technikforschung<br />
Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline<br />
Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf<br />
Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche<br />
Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,<br />
Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden<br />
unter www.gesis.org/Information/SowiNet.<br />
Forschungsübersichten<br />
Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden<br />
in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.
Internet-Service<br />
Die Institute der GESIS (Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.)<br />
IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)<br />
ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und<br />
ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)<br />
bieten unter<br />
www.gesis.org<br />
gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu<br />
Informations- und Datenbeständen.<br />
Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang<br />
zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer<br />
Datenbanken und Informationssammlungen:<br />
• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben<br />
zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den<br />
Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft,<br />
Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft<br />
sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),<br />
Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre<br />
Forschung oder öffentlicher Bereich).<br />
Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen<br />
Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink<br />
zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank<br />
FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).<br />
• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet<br />
Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern.<br />
Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen,<br />
Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung.<br />
Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch<br />
weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt<br />
(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).<br />
• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in<br />
einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften,<br />
die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig<br />
für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen<br />
sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage<br />
der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank<br />
SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten<br />
Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen<br />
zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert<br />
werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller<br />
ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format<br />
abgerufen werden.
Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in<br />
alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt<br />
über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.<br />
Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:<br />
• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu<br />
Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie<br />
• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,<br />
Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen<br />
Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und<br />
zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.<br />
Elektronischer Service des IZ<br />
Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet,<br />
sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version<br />
bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über<br />
listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname<br />
Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.<br />
Für den Newsletter gilt:<br />
listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Text im Betreff: subscribe oenews<br />
***<br />
Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive<br />
Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick<br />
unter:<br />
www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm<br />
GESIS - Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Infrastruktureinrichtungen e.V.<br />
Informationszentrum<br />
Sozialwissenschaften<br />
Abteilung Informationstransfer<br />
Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa<br />
53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin<br />
Telefon: (0228)2281-0 Telefon: (030) 23 36 11-0<br />
Telefax: (0228) 22 81-120 Telefax: (030) 23 36 11-310<br />
e-mail:iz@bonn.iz-soz.de e-mail:iz@berlin.iz-soz.de