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<strong>soFid</strong> - <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

<strong>Fachinformationsdienst</strong><br />

01/2005<br />

Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation<br />

– Medien - Sprache<br />

GESIS-IZ Bonn 2005


<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong><br />

<strong>soFid</strong>


Kommunikationswissenschaft<br />

Massenkommunikation - Medien - Sprache<br />

Band 2005/1<br />

bearbeitet von<br />

Hannelore Schott und Bernd Meyer<br />

Mit einem Beitrag von Tobias Jaecker<br />

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005


ISSN: 1431-1038<br />

Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Institute e.V., Bonn<br />

bearbeitet von: Hannelore Schott und Bernd Meyer<br />

Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch<br />

Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />

Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0<br />

Printed in Germany<br />

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft<br />

<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den<br />

Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />

© 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere<br />

ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch<br />

auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.


Inhalt<br />

Vorwort .............................................................................................................................................7<br />

Tobias Jaecker<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Medienkurs nach dem 11. September..........9<br />

Sachgebiete<br />

1 Massenmedien<br />

1.1 Allgemeines.....................................................................................................................21<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte.......................................................................45<br />

1.3 Massenmedien.................................................................................................................62<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie......................................78<br />

1.5 Medieninhalte..................................................................................................................97<br />

1.6 Mediennutzung..............................................................................................................128<br />

1.7 Medienwirkung .............................................................................................................171<br />

1.8 Journalismus..................................................................................................................192<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation .....................................................217<br />

1.10 Medien und Ökonomie..................................................................................................248<br />

1.11 Medien und Recht .........................................................................................................266<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation...................................283<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit...................................................................................296<br />

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung....................................................................306<br />

1.15 Sonstiges .......................................................................................................................312<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation ...............................................................316<br />

Register<br />

Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................345<br />

Personenregister ............................................................................................................................347<br />

Sachregister...................................................................................................................................357<br />

Institutionenregister.......................................................................................................................377<br />

Anhang<br />

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................385<br />

Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................385


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 7<br />

Vorwort<br />

Vorwort zum <strong>soFid</strong> „Kommunikationswissenschaft -<br />

Massenkommunikation - Medien - Sprache“<br />

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Fachinformationsdienst</strong>“ (<strong>soFid</strong>) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl<br />

spezieller Themenstellungen an. Jeder <strong>soFid</strong> hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil.<br />

Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.<br />

Quelle der im jeweiligen <strong>soFid</strong> enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken<br />

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem<br />

Sozialwissenschaften).<br />

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze,<br />

Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den<br />

zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“<br />

eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie<br />

hier den vollständigen Text des Dokuments.<br />

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen<br />

Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen<br />

zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur<br />

Verfügung.<br />

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise<br />

durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben<br />

werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden<br />

Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern,<br />

sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen<br />

wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte<br />

Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.<br />

* * *<br />

Der <strong>soFid</strong> „Kommunikationswissenschaft“ wird in enger Kooperation mit der Fachinformationsstelle<br />

Publizistik der Freien Universität Berlin erstellt.<br />

Die interdisziplinäre Ausrichtung von „Kommunikationswissenschaft“ schließt sowohl Fragen der<br />

Massenkommunikation, d.h. der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation ein, als auch der<br />

individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke Beachtung<br />

erfahren. Die neueren Entwicklungen im Bereich der interaktiven Medien, der Multimedia-Anwendung<br />

und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation<br />

subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung allerdings wieder unscharf werden.


8 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

Vorwort<br />

Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten<br />

kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch ökonomische,<br />

rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise<br />

zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von<br />

Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit<br />

die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden<br />

jedoch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant<br />

sein können.<br />

Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2<br />

(Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massenkommunikation<br />

und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für<br />

interpersonelle Kommunikation der Fall ist.<br />

Dieser Ausgabe des <strong>soFid</strong> ist ein fachwissenschaftlicher Beitrag vorangestellt, der aus dem Institut<br />

für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin stammt. Der Verein<br />

„Freunde der Publizistik“ verleiht einmal im Jahr Förderpreise für die besten Abschlussarbeiten<br />

(M.A.) an diesem Institut. Im Jahr 2004 erhielt Tobias Jaecker den 1. Preis. Seine 208-seitige<br />

Studie „Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September. Neue Varianten eines<br />

alten Deutungsmusters“ ist mittlerweile im LIT Verlag (Münster) erschienen.<br />

Eine Zusammenfassung hat er für diesen <strong>soFid</strong> zur Verfügung gestellt. Wir danken ihm dafür.<br />

Mit der Aufnahme von Fachbeiträgen streben wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft<br />

an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.


Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen<br />

Mediendiskurs nach dem 11. September<br />

Tobias Jaecker<br />

1 Einleitung<br />

„Die Juden sind unser Unglück!“ hat der Berliner Geschichtsprofessor Heinrich von Treitschke im<br />

Jahre 1879 ausgerufen und damit den so genannten Berliner Antisemitismus-Streit ausgelöst. Seit<br />

den Terroranschlägen vom 11. September 2001 scheint es manchmal, als sei Treitschkes Parole wieder<br />

auferstanden. In einer Zeit der Unsicherheit und des tief greifenden gesellschaftlichen Umbruchs<br />

findet ein Deutungsmuster Verbreitung, mit dem scheinbar alles erklärt werden kann: Die Verschwörungstheorie.<br />

Die Amerikaner stehen am Pranger – und immer wieder die Juden. Der israelische<br />

Geheimdienst Mossad stecke hinter den Anschlägen oder habe zumindest im Vorfeld davon<br />

gewusst. Die ‚jüdischen Berater’ von US-Präsident George W. Bush hätten Amerika in den<br />

Irak-Krieg getrieben. Und Israel wolle den Konflikt mit den Palästinensern zu Ende bringen, in dem<br />

es diese ,endgültig vernichte’.<br />

Vordergründig mag der Eindruck entstehen, man könne diese Pseudo-Enthüllungen als Spinnereien<br />

abtun. Dem ist jedoch mitnichten so. Denn sie sind nicht nur unter Außenseitern oder politischen Extremisten<br />

populär, sondern ebenso in der Mitte der Gesellschaft. Sie werden im Internet verbreitet<br />

und in aufklärerisch daherkommenden ‚Sachbüchern’, aber auch in den ‚seriösen’ überregionalen<br />

Tageszeitungen und Wochenmagazinen. Sie halten sich beharrlich in der Welt – als vermeintliche<br />

Aufklärungsversuche in einer verwirrenden Zeit. Doch die verschwörungstheoretischen Weltdeutungen<br />

klären nicht auf. Denn sie setzen sich aus Versatzstücken antisemitischer Ideologie<br />

zusammen und geben auf diese Weise lediglich vor, die Welt verständlicher zu machen.<br />

Versuche, diese Verschwörungstheorien mit ‚Fakten’ zu widerlegen, wie es zum Beispiel der „Spiegel“<br />

im September 2003 in einer großen Titelgeschichte gemacht hat, sind von vornherein zum<br />

Scheitern verurteilt. Denn auf diese Weise kann man Verschwörungstheorien lediglich mit einer anderen,<br />

vermeintlich glaubwürdigeren Interpretation der Wirklichkeit vergleichen. Da Verschwörungstheorien<br />

aber stets an die materielle Wirklichkeit anknüpfen und eine auf den ersten Blick<br />

schlüssige Deutung der Welt bieten, ist es ergiebiger, die darin zum Ausdruck kommende Ideologie<br />

zu analysieren, d.h. die Sinnstruktur und Funktionsweise der Verschwörungstheorie sowie die<br />

Elemente des Antisemitismus, die sie inhaltlich füllen.<br />

Zu diesem Zwecke bietet sich eine Untersuchung verschwörungstheoretischer Texte an. Denn Verschwörungstheorien<br />

haben den Charakter von ‚Erzählungen’ und entfalten ihre Wirkung erst durch<br />

bestimmte argumentative und sprachliche Mittel. Dabei ist es wichtig, eine möglichst umfassende<br />

Auswahl von Texten in die Analyse einzubeziehen, um die verschwörungstheoretischen Themen<br />

und Unterthemen in ihrer qualitativen Bandbreite und quantitativen Dichte beschreiben zu können.<br />

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die verschiedenen Texte zusammenwirken, den Diskurs konstituieren<br />

und so eine bestimmte antisemitische Weltsicht festigen. Als geeignetes Untersuchungsinstrumentarium<br />

bietet sich in diesem Zusammenhang die Kritische Diskursanalyse an, die am<br />

Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung entwickelt wurde.


10 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenchaft 2005/1<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

2 Antisemitische Verschwörungstheorien<br />

Zunächst sollen jedoch kurz die Merkmale und die Funktion von Verschwörungstheorien erläutert<br />

werden. Verschwörungstheorien entstehen vor allem im Zusammenhang mit tief greifenden gesellschaftlichen<br />

Umbrüchen. Sie unterstellen, dass im Verborgenen agierende Konspiratoren einen umfassenden<br />

Plan mit betrügerischen Mitteln und unter Täuschung der Bevölkerung umzusetzen<br />

suchen und reduzieren komplexe Vorgänge und Strukturen auf simple, überschaubare Zusammenhänge.<br />

Dabei setzen sie in der Regel drei Protagonisten voraus: eine mächtige Gruppe, die die Hegemonie<br />

anstrebt, Leichtgläubige und Handlanger sowie eine kleine Gruppe, welche die Pläne der<br />

vermeintlichen Verschwörer zu durchschauen glaubt.<br />

Verschwörungstheorien sind einerseits oft widersprüchlich. Andererseits besitzen sie eine bestimmte<br />

‚Logik’ und Kohärenz, die in der Wirklichkeit gar nicht existiert. Fakten werden in Kausalzusammenhänge<br />

gesetzt, wo keine bestehen, Zufälle werden bestritten, der äußere Schein in sein Gegenteil<br />

verkehrt. Die Leitfrage des Verschwörungstheoretikers lautet dabei stets: Cui bono? Dies impliziert:<br />

Wem ein Ereignis nützt, der muss es auch verursacht haben. Auf der Basis dieser nicht hinterfragten<br />

Prämisse werden dann detaillierte Begründungszusammenhänge konstruiert.<br />

Verschwörungstheorien sind jedoch stets auch vom historischen Kontext abhängig – sie knüpfen an<br />

‚reale’ Fakten an und benötigen wenigstens ein kleines ‚Körnchen Wahrheit’, um plausibel zu erscheinen.<br />

Was Verschwörungstheorien von den üblichen und durchaus legitimen Deutungsversuchen,<br />

Spekulationen und Fragen oder von der Kritik an Regierungen und Entscheidungsträgern<br />

unterscheidet, ist vor allem die Tatsache, dass es sich bei ihnen um geschlossene ideologische<br />

(Welt-)Erklärungen handelt, die resistent sind gegen Widersprüche und Revisionen.<br />

Daher ist es auch kaum ergiebig, die Aussagen von Verschwörungstheoretikern mit der sozialen<br />

Wirklichkeit oder mit den jeweiligen historisch-politischen ‚Fakten’ zu konfrontieren und sie damit<br />

zu widerlegen. Denn Verschwörungstheorien kommen bestimmten psychologischen und sozialen<br />

Bedürfnissen nach: Ihre Funktion liegt in der Sinnstiftung und Weltdeutung. Indem sie unverstandene<br />

Ereignisse in eine meist geschlossene Weltanschauung einordnen, ermöglichen und erleichtern<br />

sie es, widersprüchliche Wahrnehmungen und damit Komplexität zu reduzieren.<br />

Verschwörungstheorien bauen auf einem dualistischen Weltbild auf, das von einem ewigen Kampf<br />

der ‚Bösen’ gegen die ‚Guten’ ausgeht. Dabei bedienen sie sich jeweils spezifischer Stimmungen,<br />

Ressentiments und Vorurteile. Behauptungen über eine jüdische Verschwörung stoßen demnach nur<br />

in einer Gesellschaft mit zumindest latenten antisemitischen Einstellungen auf Zustimmung. In der<br />

historischen Rückschau waren es denn auch vor allem ‚die Juden’, die immer wieder verdächtigt<br />

wurden, sich gegen den Rest der Welt verschworen zu haben. Erinnert sei hier nur an die antisemitische<br />

Propaganda der Protokolle der Weisen von Zion oder an den Kampf der Nationalsozialisten gegen<br />

eine imaginäre ‚jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung’. Theodor W. Adorno schreibt in<br />

Minima Moralia: „Der Antisemitismus ist das Gerücht über die Juden.“ Sie sind gewissermaßen ein<br />

prädestiniertes Opfer von Verschwörungstheorien.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1 11<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

3 Verschwörung 11. September<br />

Die Diskursanalyse zu den Terroranschlägen vom 11. September zeigt, dass im Zusammenhang mit<br />

diesem Ereignis zahlreiche kleinere Verschwörungstheorien kursieren, die sich zu einer großen antisemitischen<br />

Verschwörungstheorie verdichten: ‚Die Juden’ müssen irgendwie dahinter stecken. Ob<br />

es sich dabei um amerikanische Juden oder um Israelis handelt, spielt keine Rolle – alle Juden werden<br />

gleichgesetzt. In der Regel wird ihnen eine Art ‚Mitwisserschaft’ unterstellt: Als Mossad-Spione<br />

und Abhörspezialisten, die über die Anschlagsplanung informiert gewesen seien, aber auch als<br />

‚Spekulanten’, die von dem Unglück finanziell profitiert hätten. Damit wird implizit auch eine<br />

jüdische (Mit-)Täterschaft angedeutet.<br />

Dieser Diskurs wird nur in Ausnahmefällen durch Berichte der etablierten Printmedien genährt. Die<br />

hauptsächliche Quelle ist das Internet. Wer sich dort auf die Suche begibt, stößt auf eine unendliche<br />

Fülle von Texten. Zu verweisen ist außerdem auf zahlreiche verschwörungstheoretische ‚Sachbücher’<br />

(Mathias Bröckers, Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des<br />

11.9.; Andreas von Bülow, Die CIA und der 11. September; Gerhard Wisnewski, Operation 9/11<br />

u.a.), die monatelang die Bestsellerlisten anführten. Der Verkaufserfolg dieser Bücher gibt einen<br />

Hinweis darauf, dass die antisemitischen Verschwörungstheorien zum 11. September keinesfalls<br />

‚irrelevant’ sind oder nur bei gesellschaftlichen Außenseitern verfangen. Im Internet werden die Bücher<br />

erneut zitiert und kommentiert – eine scheinbar endlose Schleife, die immer neue Varianten hervorbringt.<br />

Auffällig ist zudem, dass die Verschwörungstheorien politisch in keine Schublade passen. Ob der<br />

Autor Andreas von Bülow heißt, der nach klassischem Maßstab wohl eher in der linken Mitte einzuordnen<br />

wäre, oder ob ein Bericht in der rechtsextremistischen National-Zeitung erschienen ist – die<br />

Herkunft vieler Texte ist kaum identifizierbar. Die Unterschiede sind allenfalls sprachlicher Natur.<br />

Insgesamt treten in diesen Texten fast sämtliche klassischen Merkmale einer Verschwörungstheorie<br />

zutage. Die komplexen und kaum zu durchschauenden Hintergründe werden auf eine simple Interessenkonstellation<br />

reduziert: Die ‚mächtigen’ Juden, aber auch die Amerikaner zögen einen Nutzen<br />

aus den Anschlägen, weil sie damit von ihrer ‚verbrecherischen’ Politik (z.B. gegenüber den Palästinensern)<br />

ablenken und Kritiker mit Antisemitismus- bzw. Antiamerikanismus-Vorwürfen mundtot<br />

machen könnten. Die Selbstmordattentäter von New York und Washington werden so zu armseligen<br />

Handlangern herabgesetzt. Sie erscheinen nicht als Täter, sondern als missbrauchte Opfer.<br />

Um diese Sichtweise zu untermauern, werden sämtliche Register gezogen. Vage Hinweise werden<br />

ohne Bedenken in Kausalzusammenhänge gesetzt – etwa mit der Behauptung, die angeblich so geringe<br />

Zahl jüdischer bzw. israelischer Opfer am 11.9. deute auf eine Verstrickung ‚der Juden’ hin.<br />

Die ‚offizielle’ Tatversion wird gnadenlos in ihr Gegenteil verkehrt. Als Quellen werden meist dubiose<br />

Internet-Seiten, namenlose ‚Insider’ oder vermeintliche ‚Zeugen’ genannt, deren Seriosität<br />

und ‚Unabhängigkeit’ doch eher zu bezweifeln ist. Auch offensichtliche Fälschungen sind an der Tagesordnung:<br />

Immer wieder werden etablierte Medien zitiert, die entsprechenden Passagen jedoch<br />

völlig aus dem Zusammenhang gerissen und in die Verschwörungstheorien ‚eingepasst’. Dabei fällt<br />

es kaum auf, dass viele Texte sogar in sich selbst widersprüchlich sind.<br />

Die antisemitischen Stereotype, die in diesem Diskurs entfaltet werden, sind in weiten Teilen dem<br />

modernen Antisemitismus zuzuordnen. Die Juden werden vor allem als grenzenlos mächtig erachtet,<br />

unter anderem auch deshalb, weil sie eben ‚überall’ seien, sich gegenseitig in die Hände arbeiteten<br />

und an allen Ecken und Enden ihre Finger im Spiel hätten. Sie erscheinen als unheimliche ‚Gegen


12 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

macht’ zu allen Nicht-Juden, als böse Täter, denen sämtliche unlauteren Geschäfte und Handlungsweisen<br />

zuzutrauen sind.<br />

4 Verschwörung Nahost-Konflikt<br />

Die Diskursanalyse zum Nahost-Konflikt zeigt, dass die deutschen Medien im Zusammenhang mit<br />

dieser Thematik immer wieder antisemitische Versatzstücke transportieren, die sich stellenweise<br />

ebenfalls zu Verschwörungstheorien ausweiten. Den Israelis werden dabei alle möglichen Verbrechen<br />

zugeschrieben: Ein ‚totaler Krieg’ gegen die Palästinenser mit blindwütigen Massakern in Nazi-Manier<br />

– immer mit dem Ziel, die Palästinenser ‚endgültig’ zu vernichten und die israelische<br />

‚Vorherrschaft’ in der Region auszubauen. Um dies zu erreichen, sei ihnen jedes Mittel recht: Nicht<br />

nur eine Instrumentalisierung der USA mittels der ‚jüdischen Lobbys’ und einer Gleichsetzung der<br />

palästinensischen Terroranschläge mit dem 11. September, sondern auch ein absichtliches Anheizen<br />

des Terrorismus, um einen konkreten Vorwand zum Losschlagen zu haben.<br />

Diese kleinen und größeren anti-israelischen und antisemitischen Verschwörungstheorien werden<br />

nicht nur im Internet verbreitet, sondern auch in zahlreichen anerkannten und reichweitenstarken Tageszeitungen<br />

und Magazinen, die ein breites Meinungsspektrum abdecken – von taz bis FAZ. Dabei<br />

ist eine Häufung in den eher als ‚links’ oder ‚linksliberal’ geltenden Publikationen wie Frankfurter<br />

Rundschau, taz, Neues Deutschland oder junge Welt festzustellen. Insbesondere die junge Welt verbreitet<br />

im Rahmen ihrer Nahost-Berichterstattung selbst die leisesten Gerüchte in unzähligen Variationen<br />

weiter.<br />

Oft fällt es vordergründig kaum auf, wenn im Nahost-Diskurs Verschwörungstheorien oder verschwörungstheoretische<br />

Elemente kursieren. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen handelt es sich<br />

größtenteils um scheinbar neutrale und sachliche Berichte, die den Anschein einer hohen<br />

‚Objektivität’ erwecken – auch deshalb, weil sie nur selten völlig aus der Luft gegriffen sind und<br />

meist auf durchaus ‚realen’ Ereignissen aufbauen. Der Teufel steckt dann im Detail – etwa wenn vermeintliche<br />

israelische ‚Absichten’ oder gar ‚Pläne’ erwähnt werden, für die es keinerlei Belege gibt.<br />

Zum anderen werden immer wieder palästinensische Politiker, Institutionen oder ‚Augenzeugen’ als<br />

Quellen genannt. Vor dem Hintergrund, dass antisemitische Verschwörungstheorien in der arabischen<br />

Bevölkerung weit verbreitet sind und selbst die Fernsehstation der Palästinensischen Autonomiebehörde<br />

immer wieder anti-israelische Gräuelmärchen zum Besten gibt, kann es kaum<br />

verwundern, dass in diesem Zusammenhang oft Vorwürfe kursieren, die sich später als unhaltbare<br />

Gerüchte entpuppen.<br />

Auch ein weiteres typisches verschwörungstheoretisches Merkmal fällt immer wieder ins Auge: Die<br />

komplexen Vorgänge werden auf einen Konflikt zwischen ‚armen’ und ‚wehrlosen’ Palästinensern<br />

auf der einen sowie ‚mächtigen’ und ‚brutalen’ Israelis auf der anderen Seite reduziert. Den Israelis<br />

und insbesondere Ariel Scharon, der oft als das personifizierte Böse dargestellt wird, werden dabei<br />

alle nur erdenklichen Übel zugeschrieben. Und stets läuft es auf den Vorwurf hinaus, dass Israel keinen<br />

gerechten Frieden wolle, sondern einen ‚totalen’ Sieg – über die Palästinenser, den Nahen Osten<br />

und vielleicht sogar ‚die ganze Welt’. Letzteres macht deutlich, dass die im Nahost-Diskurs verbreiteten<br />

verschwörungstheoretisch konnotierten Unterstellungen zwar meist einen ausschließlich lokalen<br />

bzw. regionalen Bezug haben, eine Ausweitung zur Weltverschwörungstheorie jedoch immer<br />

wieder – zumindest implizit – mitschwingt.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1 13<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

Die antisemitischen Zuschreibungen, die in diesem Diskurs zutage treten, sind vor allem dem so genannten<br />

sekundären Antisemitismus (d.h. dem erinnerungsabwehrenden Antisemitismus) und dem<br />

Antizionismus zuzuordnen. Mit zahlreichen Nazi-Vergleichen werden die Juden zu Tätern erklärt.<br />

Dies wird bei dem immer wiederkehrenden Verweis auf ein vermeintliches Massaker in der palästinensischen<br />

Stadt Dschenin deutlich, aber auch in der Sprache: ‚totaler Krieg’, ‚Deportation’, ‚Vernichtung’<br />

und so fort. Ergänzt werden diese Zuschreibungen mit Vorwürfen, ‚die Juden’ würden<br />

stets mit der ‚Holocaust-Keule’ drohen, um jegliche Kritik pauschal abzuwehren. Als eigentliche<br />

Opfer erscheinen so nicht nur die Palästinenser, sondern allzu oft auch die Deutschen. Wenn der Judenstaat<br />

auf der anderen Seite per se schon als ‚rassistisch’ und kriegerisch charakterisiert wird, zeigt<br />

sich hier das klassische Argumentationsmuster eines kaum verhüllten Antizionismus, der dem Staat<br />

Israel faktisch sein Existenzrecht abspricht.<br />

5 Verschwörung Irak-Krieg<br />

Die Diskursanalyse zum Irak-Krieg zeigt, dass in den deutschen Medien eine Deutungsweise kursiert,<br />

nach der dieses Ereignis ebenfalls Bestandteil einer großen Verschwörung sei. Suggeriert wird,<br />

dass ‚die Juden’ einen Plan zur Unterjochung der ganzen Welt verfolgen würden, der Irak-Krieg dabei<br />

nur eine Etappe sei und am Ende eine ‚amerikanisch-israelische Vorherrschaft’ stehen solle – im<br />

Nahen und Mittleren Osten und auf der ganzen Welt. Der 11. September gerät in diesem Szenario<br />

zum willkommenen Vorwand. Vor allem einer kleinen Gruppe – den amerikanischen Neokonservativen<br />

– wird unterstellt, an der Verschwörung beteiligt zu sein, wobei suggeriert wird, es handele sich<br />

hierbei durchweg um Juden, um ‚jüdische Konservative’ also. Dieser Eindruck wird noch dadurch<br />

verstärkt, dass ihnen feste Verbindungen zur israelischen Rechten nachgesagt werden. Auch die<br />

amerikanischen ‚jüdischen Lobbys’ und die pro-israelischen Christen zögen am gleichen Strang. Die<br />

US-Regierung werde daher außenpolitisch von Juden dominiert und US-Präsident George W. Bush<br />

sei nur eine ‚Marionette’ von ihren Gnaden. Gefestigt wird diese Verschwörungstheorie durch die<br />

Behauptung, die Politik der Neocons gehe im Wesentlichen auf die Philosophie des ‚deutschjüdischen’<br />

Philosophen Leo Strauss zurück.<br />

Diese antisemitische Verschwörungstheorie ist, zumindest in Teilen, in fast sämtlichen Medien anzutreffen<br />

– egal, ob es sich um Zeitungen und Zeitschriften, um Bücher oder das Internet handelt. Eine<br />

auffällige Häufung ist vor allem in den Magazinen stern und Spiegel sowie in den Feuilletons der<br />

Tageszeitungen festzustellen – eine Bestätigung dafür, dass Verschwörungstheorien keineswegs nur<br />

marginal verbreitet sind.<br />

Dabei ist zu konstatieren, dass die verschwörungstheoretischen Diskursfragmente in der Regel zunächst<br />

kaum auffallen. Denn die meisten Behauptungen erscheinen durchaus plausibel. Entscheidend<br />

ist hier etwas anderes: die Sprache. Da es sich bei den entsprechenden Texten meist um<br />

Reportagen, Porträts oder Hintergrundberichte handelt, herrscht oftmals eine interpretierende, betont<br />

subjektive Erzählweise vor. Die ‚Fakten’ dienen nur als Aufhänger, um eine Geschichte zu erzählen.<br />

Diese Geschichten sind mit einem dramaturgischen Spannungsbogen versehen und mit bunten und<br />

plakativen Begriffen ausgeschmückt. Heraus kommt dann eine durchaus kohärente Verschwörungstheorie.<br />

An verschwörungstheoretischen Merkmalen herrscht in diesen Erzählungen kein Mangel. Die komplexen<br />

Hintergründe werden mit dem Mittel der Personifizierung auf ein überschaubares menschli


14 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

ches Beziehungsmuster reduziert. Es gibt eine kleine und zugleich mächtige Gruppe, die nach dem<br />

Muster der Protokolle der Weisen von Zion die Welthegemonie anstrebt: Die jüdischen Neocons, die<br />

mit Ariel Scharon unter einer Decke stecken. Es gibt ‚Marionetten’ und Handlanger: George W.<br />

Bush und andere ‚ahnungslose’ Mitglieder der US-Administration. Und es gibt die Gruppe der Europäer,<br />

die den Plänen der ‚Verschwörer’ vorerst machtlos gegenübersteht.<br />

Strukturiert wird diese Verschwörungstheorie durch ein zumindest strukturell antisemitisches Weltbild.<br />

Denn die Erzählung von der ‚Junta hinter George W. Bush’ geht nur dann auf, wenn man den<br />

Neocons mehr als ‚gewöhnliche’ politische Interessen und Absichten unterstellt, nämlich ein maßloses<br />

Streben nach Macht sowie eine große Gefährlichkeit und Zersetzungskraft. Einen wichtigen<br />

Aspekt in dieser Imagination einer Bedrohung der Welt durch die Juden macht dabei das stereotype<br />

Bild vom Zusammenhalt und der Interessensidentität aller Juden aus. Auch der Antiamerikanismus<br />

spielt eine bedeutende Rolle, angefangen beim Vorwurf des Imperialismus bis hin zu dem der<br />

‚Heuchelei’ in Bezug auf die ‚demokratischen Ideale’ der Neocons. Wenn Mitglieder der US-Administration<br />

zudem als ‚Nazis’ oder ‚Bolschewisten von rechts’ bezeichnet werden, dann tritt hier eine<br />

Weltsicht zutage, nach der von ‚USrael’, wie es im Sprachgebrauch der Rechtsextremisten heißt,<br />

tatsächlich nur das Schlimmste zu erwarten sei – permanente Kriege und die ‚amerikanisch-jüdische<br />

Weltherrschaft’.<br />

6 Fazit<br />

Zwar hängt natürlich alles irgendwie mit allem zusammen. Und eine wichtige Funktion der Massenmedien<br />

besteht unbestreitbar darin, Zusammenhänge herzustellen und Erklärungsmöglichkeiten anzubieten.<br />

Dennoch fällt auf, dass in den beschriebenen Diskursen keinesfalls nur die üblichen<br />

Deutungsweisen vorherrschen. Sondern vielmehr, dass die Ereignisse 11. September, Nahost-Konflikt<br />

und Irak-Krieg oft derart kausal auf das Wirken von Juden zurückgeführt werden – auf Protagonisten<br />

wie Ariel Scharon und Paul Wolfowitz, aber auch ‚die Juden’ allgemein, ‚die Israelis’ oder<br />

‚die Neokonservativen’ –, dass kaum noch alternative Deutungsmöglichkeiten offen bleiben. So erscheint<br />

wirklich nur eine Schlussfolgerung möglich: ‚Die Juden’ arbeiten zielgerichtet und mit allen<br />

Mitteln an der Erringung der ‚Weltherrschaft’. Die Welt erscheint radikal zweigeteilt: Auf der einen<br />

Seite die bedrohlichen und bösen Juden, zum Teil im Bunde mit den Amerikanern, und auf der anderen<br />

Seite die ehrlichen und aufrichtigen Europäer bzw. Deutschen, die Palästinenser und Iraker, teils<br />

aber auch die leichtgläubigen Amerikaner, die von diesen Feinden substanziell bedroht werden.<br />

Als gegen Deutschland gerichtete Gefahr werden dabei vor allem die als penetrant empfundenen Antisemitismus-Vorwürfe<br />

erachtet, die die Juden allein durch ihre Existenz erheben, mit der sie die Erinnerung<br />

an Auschwitz wach halten. Diese Sichtweise tritt immer wieder im Nahost-Diskurs zutage.<br />

Aber auch im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg, wenn etwa betont wird, die ‚rachsüchtigen’ Neokonservativen<br />

handelten vor der Folie des Holocaust. Die eigentliche Hauptaussage der aktuellen antisemitischen<br />

Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs lautet denn auch, dass die Juden<br />

heute keine Opfer mehr sind, sondern Täter.<br />

Dass es sich bei den untersuchten Verschwörungstheorien um ein ernstzunehmendes Phänomen handelt,<br />

macht nicht nur ihre Verbreitung in den etablierten Medien von Spiegel bis taz deutlich. Auch<br />

die Meinungsumfragen sprechen eine deutliche Sprache. So ist heute jeder fünfte Deutsche der Überzeugung,<br />

„die Juden“ seien schuld daran, „dass wir so große Weltkonflikte haben“. Der Aussage, die


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1 15<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

Juden übten einen zu großen Einfluss auf das Weltgeschehen aus, stimmen 40% zu. Und 26% der<br />

Deutschen vertreten die Auffassung, der „jüdische Einfluss“ auf die US-Politik sei ein entscheidender<br />

Faktor bei der Militäraktion gegen den Irak gewesen. 19% glauben gar, „dass die US-Regierung<br />

die Anschläge vom 11. September selbst in Auftrag gegeben haben könnte“.<br />

Natürlich ist es höchst problematisch, dass man bis heute so wenig über die Hintergründe des 11.<br />

September weiß. Es gibt einen Hunger nach Interpretation, und dieser Hunger wird nur unzureichend<br />

gestillt. Dies alles erklärt aber noch nicht die in den Diskursanalysen und Meinungsumfragen zum<br />

Ausdruck kommende Weltsicht, der zufolge Israel Ausgangspunkt einer Entwicklung ist, die zum<br />

Einsturz des World Trade Centers und zum Irak-Krieg führte und überhaupt die ganze Welt aus den<br />

Fugen brachte.<br />

Eine wichtige Erklärung liegt im Wandel des Antisemitismus selbst begründet, der mit einem kleinen<br />

Kernbestand an Klischees und Ideologemen so anpassungsfähig geworden ist, dass er mühelos in<br />

den verschiedensten politischen und kulturellen Milieus virulent werden kann. Dieser ‚neue’ Antisemitismus<br />

ist sowohl im rechtsextremistischen Milieu als auch bei den Globalisierungskritikern beheimatet,<br />

bei radikalen Islamisten, aber auch in der Mitte der Gesellschaft. Er umfasst den ‚alten’,<br />

sprich: modernen Antisemitismus wie auch antizionistische und antiamerikanische Elemente. Inhaltlich<br />

bedient sich der ‚neue’ Antisemitismus freilich der alten Muster, wie die Diskursanalysen<br />

zeigen: Verschwörung, Macht, Gefährlichkeit, Rachsucht, Zusammenhalt und Zersetzungskraft.<br />

Dass antisemitische Verschwörungstheorien in Deutschland so erfolgreich sind, hat noch einen weiteren<br />

Grund. Hier ist auch die Entschuldung vom Holocaust und der Wille, als ‚normale’ Nation<br />

anerkannt zu werden, ein wichtiges Motiv. Die Diskursanalysen zeigen, dass die Täter-Opfer-Umkehr<br />

ein zentrales Merkmal antisemitischer Verschwörungstheorien in Deutschland ist. Indem den<br />

Juden ein Konspirationsverdacht angehängt wird, werden sie in geradezu perfekter Weise zu Tätern<br />

gemacht. Und die geschichtliche ‚Last’ der Deutschen wird leichter. „Wenn alle schuldig sind, ist es<br />

keiner“, hat Hannah Arendt diesen Mechanismus beschrieben.<br />

Insgesamt handelt es sich bei den beschriebenen Verschwörungstheorien um neue Varianten des alten<br />

antisemitischen Deutungsmusters, wonach die Juden in verschwörerischer Weise das Weltgeschehen<br />

manipulieren und kontrollieren, nach grenzenloser Macht streben und dafür über Leichen<br />

gehen. Mit einer Neuerung: Heute gelten nicht nur ‚die Juden’, sondern auch und vor allem Israel als<br />

das eigentliche Zentrum der Verschwörung. Frei nach Treitschke: „Israel ist unser Unglück!“<br />

Literatur<br />

Adorno, Theodor W.: Antisemitismus und faschistische Propaganda, in: Ernst Simmel (Hrsg.), Antisemitismus,<br />

Frankfurt/Main 2002 (1946), S. 148-161.<br />

Adorno, Theodor W.: Minima Moralia, Frankfurt/Main 2001 (1951).<br />

Adorno, Theodor W.: Studien zum autoritären Charakter, Frankfurt/Main 1995 (1973).<br />

Améry, Jean: Der ehrbare Antisemitismus (1969), in: Hermann L. Gremliza (Hrsg.), Hat Israel noch<br />

eine Chance? Palästina in der neuen Weltordnung, Hamburg 2001, S. 7-12.<br />

Angermüller, Johannes / Katharina Bunzmann / Martin Nonhoff (Hrsg.): Diskursanalyse. Theorien,<br />

Methoden, Anwendungen, Hamburg 2001.


16 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

Anti-Defamation League (Hrsg.): Unraveling Anti-Semitic 9/11 Conspiracy Theories, New York<br />

2003, http://www.adl.org/anti_semitism/9-11conspiracytheories.pdf<br />

Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus,<br />

totale Herrschaft, München 1998 (1955).<br />

Auerbach, Helmuth: ‚Weltjudentum’ und ‚jüdische Weltverschwörung’, in: Wolfgang Benz (Hrsg.),<br />

Legenden, Lügen, Vorurteile. Ein Wörterbuch zur Zeitgeschichte, München 1992.<br />

Behrens, Rolf: ‚Raketen gegen Steinewerfer’. Das Bild Israels im ‚Spiegel’, Münster 2003.<br />

Benz, Wolfgang: Bilder vom Juden. Studien zum alltäglichen Antisemitismus, München 2001.<br />

Benz, Wolfgang: Diffamierung aus dem Dunkel. Die Legende von der Verschwörung des Judentums<br />

in den ‚Protokollen der Weisen von Zion’, in: Uwe Schulz (Hrsg.), Große Verschwörungen.<br />

Staatsstreich und Tyrannensturz von der Antike bis zur Gegenwart, München 1998, S. 205-217.<br />

Bergmann, Werner / Juliane Wetzel: Alter-neuer Antisemitismus, in: Die Welt vom 28.11.2003.<br />

Bergmann, Werner / Juliane Wetzel: Manifestations of anti-Semitism in the European Union. Synthesis<br />

Report on behalf of the EUMC, Wien 2003, http://www.haaretzdaily.com/hasite/images/iht_daily/D281103/eu_anti_semitism_report.rtf<br />

Bergmann, Werner / Rainer Erb: Antisemitismus in Deutschland 1945-1996, in: Wolfgang Benz /<br />

Werner Bergmann (Hrsg.), Vorurteil und Völkermord. Entwicklungslinien des Antisemitismus,<br />

Bonn 1997, S. 397-434.<br />

Bergmann, Werner: Geschichte des Antisemitismus, München 2002.<br />

Brinker, Klaus: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden, 5.,<br />

durchges. u. ergänzte Aufl., Berlin 2001.<br />

Broder, Henryk M.: Der ewige Antisemit, Frankfurt/Main 1986.<br />

Broder, Henryk M.: Ein moderner Antisemit, in: Der Spiegel Nr. 22 vom 27.5.2002.<br />

Bronfman, Edgar / Cobi Benatoff: Gefährliche Dämonisierung Israels, in: Financial Times Deutschland<br />

vom 19.2.2004.<br />

Bronner, Stephen Eric: Ein Gerücht über die Juden. Die ‚Protokolle der Weisen von Zion’ und der<br />

alltägliche Antisemitismus, Berlin 1999.<br />

Brooks, David: The neocon cabal and other fantasies, in: International Herald Tribune vom<br />

7.1.2004.<br />

Brumlik, Micha: Die dritte totalitäre Bewegung, in: Frankfurter Rundschau vom 18.2.2002.<br />

Brumlik, Micha / Hajo Funke / Lars Rensmann (Hrsg.): Umkämpftes Vergessen. Walser-Debatte,<br />

Holocaust-Mahnmal und neuere deutsche Geschichtspolitik, Berlin 2000.<br />

Bublitz, Hannelore / Andrea D. Bührmann / Christine Hanke / Andrea Seier (Hrsg.): Das Wuchern<br />

der Diskurse. Perspektiven der Diskursanalyse Foucaults, Frankfurt/Main 1999.<br />

Bublitz, Hannelore: Diskursanalyse als Gesellschafts-‚Theorie’, in: Hannelore Bublitz / Andrea D.<br />

Bührmann / Christine Hanke / Andrea Seier (Hrsg.), Das Wuchern der Diskurse. Perspektiven<br />

der Diskursanalyse Foucaults, Frankfurt/Main 1999, S. 22-48.<br />

Bundesamt für Verfassungsschutz (Hrsg.): Die Bedeutung des Antisemitismus im aktuellen deutschen<br />

Rechtsextremismus, Köln 2002, http://www.verfassungsschutz.de/news/antisem.pdf.<br />

Busse, Dietrich: Textinterpretation. Sprachtheoretische Grundlagen einer explikativen Semantik,<br />

Opladen 1992.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1 17<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

Caumanns, Ute / Mathias Niendorf (Hrsg.): Verschwörungstheorien: Anthropologische Konstanten<br />

– historische Varianten, Osnabrück 2001.<br />

Cohn, Norman: Die Protokolle der Weisen von Zion. Der Mythos von der jüdischen Weltverschwörung,<br />

Köln 1969.<br />

Diaz-Bone, Rainer: Probleme und Strategien der Operationalisierung des Diskursmodells im Anschluss<br />

an Michel Foucault, in: Hannelore Bublitz et al. (Hrsg.), Das Wuchern der Diskurse. Perspektiven<br />

der Diskursanalyse Foucaults, Frankfurt/Main 1999, S. 119-135.<br />

Diner, Dan: Feindbild Amerika. Über die Beständigkeit eines Ressentiments, München 2002.<br />

Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (Hrsg.): Die Nahost-Berichterstattung zur<br />

Zweiten Intifada in deutschen Printmedien unter besonderer Berücksichtigung des Israel-Bildes.<br />

Analyse diskursiver Ereignisse im Zeitraum von September 2000 bis August 2001 (Kurzfassung),<br />

Duisburg 2002.<br />

Foucault, Michel: Archäologie des Wissens, Frankfurt/Main 1981 (1973).<br />

Foucault, Michel: Botschaften der Macht. Reader Diskurs und Medien, (hrsg. von Jan Engelmann),<br />

Stuttgart 1999.<br />

Freyermuth, Gundolf S.: Das Internetz der Verschwörer. Eine Reise durch die elektronische Nacht,<br />

in: Kursbuch 124: Verschwörungstheorien, Juni 1996 (hrsg. von Karl Markus Michel und Tilman<br />

Spengler), Berlin, S. 1-11.<br />

Gerson, Daniel: Der Jude als Bolschewist. Die Wiederbelebung eines Stereotyps, in: Wolfgang Benz<br />

(Hrsg.), Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils, München 1995, S.<br />

157-180.<br />

Gessler, Philipp: Judenhass hat Konjunktur, in: die tageszeitung vom 31.1.2004.<br />

Goldhagen, Daniel Jonah: Der alte neue Hass. Wie der Antisemitismus global wurde, in: Die Welt<br />

vom 28.6.2003.<br />

Groh, Dieter: Verschwörungen und kein Ende, in: Kursbuch 124: Verschwörungstheorien, Juni 1996<br />

(hrsg. von Karl Markus Michel und Tilman Spengler), Berlin, S. 12-26.<br />

Groh, Dieter: Verschwörungstheorien revisited, in: Ute Caumanns / Mathias Niendorf (Hrsg.), Verschwörungstheorien:<br />

Anthropologische Konstanten – historische Varianten, Osnabrück 2001, S.<br />

187-196.<br />

Gugenberger, Eduard / Franko Petri / Roman Schweidlenka: Weltverschwörungstheorien. Die neue<br />

Gefahr von rechts, Wien 1998.<br />

Haury, Thomas: Antisemitismus von links. Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus<br />

in der frühen DDR, Hamburg 2002.<br />

Heitmeyer, Wilhelm: Feindselige Normalität, in: Die Zeit Nr. 51/2003.<br />

Hirseland, Andreas / Werner Schneider: Wahrheit, Ideologie und Diskurse, in: Reiner Keller et al.<br />

(Hrsg.), Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse, Opladen 2001, S. 373-402.<br />

Holz, Klaus: Nationaler Antisemitismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung, Hamburg 2001.<br />

Horkheimer, Max / Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente,<br />

Frankfurt/Main 1998 (1969).<br />

Hortzitz, Nicoline: Die Sprache der Judenfeindschaft, in: Julius H. Schoeps / Joachim Schlör<br />

(Hrsg.), Antisemitismus. Vorurteile und Mythen, München 1995, S. 19-40.


18 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

Jaecker, Tobias: Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September. Neue Varianten<br />

eines alten Deutungsmusters, Münster 2004.<br />

Jaecker, Tobias: Politische Psychologie des Antisemitismus, in: haGalil online, 28.11.2003,<br />

http://antisemitismus.juden-in-europa.de/antisemitismus/theorie/texte/jaecker.htm<br />

Jaecker, Tobias: Wolfowitz und die jüdischen Spione, in: Jüdische Allgemeine vom 9.9.2004.<br />

Jäger, Siegfried / Margarete Jäger: Medienbild Israel. Zwischen Solidarität und Antisemitismus,<br />

Münster 2003.<br />

Jäger, Siegfried: Diskurs und Wissen, in: Reiner Keller et al. (Hrsg.), Handbuch Sozialwissenschaftliche<br />

Diskursanalyse, Opladen 2001, S. 81-112.<br />

Jäger, Siegfried: Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung, 3., überarb. u. erw. Aufl., Duisburg<br />

2001 (1993).<br />

Jakobs, Carmen: ‚Amerikanisches Blut für Israel’, in: Jüdische Allgemeine vom 9.4.2003.<br />

Jaworski, Rudolf: Verschwörungstheorien aus psychologischer und aus historischer Sicht, in: Ute<br />

Caumanns / Mathias Niendorf (Hrsg.), Verschwörungstheorien: Anthropologische Konstanten –<br />

historische Varianten, Osnabrück 2001, S. 11-30.<br />

Joffe, Josef: Ein Dämon kehrt zurück. Sechzig Jahre nach Hitler: Europa und der Neue Antisemitismus,<br />

in: Die Zeit Nr. 10 vom 26.2.2004.<br />

Keller, Reiner / Andreas Hirseland / Werner Schneider / Willy Viehöver (Hrsg.): Handbuch Sozialwissenschaftliche<br />

Diskursanalyse, Opladen 2001.<br />

Keller, Reiner: Wissenssoziologische Diskursanalyse, in: Reiner Keller / Andreas Hirseland / Werner<br />

Schneider / Willy Viehöver (Hrsg.), Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse,Opladen<br />

2001, S. 113-143.<br />

Kleine-Brockhoff, Thomas: Ein jüdischer Krieg? In Washington sprießen Verschwörungstheorien,<br />

links und rechts: Amerika vergieße sein Blut für Israel, in: Die Zeit Nr. 13/2003.<br />

Kloke, Martin W.: Israel und die deutsche Linke. Zur Geschichte eines schwierigen Verhältnisses,<br />

erw. u. aktualis., 2. Aufl., Frankfurt/Main 1994.<br />

Küntzel, Matthias: Djihad und Judenhass, Freiburg 2002.<br />

Lau, Jörg: Ein Wahn stützt den anderen. Warum die Linke den Verschwörungstheorien zum 11. September<br />

zuerst verfällt, in: Die Zeit Nr. 38/2003.<br />

Leyendecker, Hans: Affen der Angst. Nichts verkauft sich heute so gut wie miserable Bücher über die<br />

große Weltverschwörung, in: Süddeutsche Zeitung vom 30.8.2003.<br />

Lieber, Robert J.: The Neoconservative-Conspiracy Theory, in: FrontPage Magazine, 29.4.2003,<br />

http://www.frontpagemag.com/Articles/Printable.asp?ID=7550<br />

Markovits, Andrei S.: Der salonfähige Antisemitismus, in: die tageszeitung vom 11.5.2002.<br />

Mertens, Lothar: Antizionismus: Feindschaft gegen Israel als neue Form des Antisemitismus, in:<br />

Wolfgang Benz (Hrsg.), Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils, München<br />

1995, S. 89-100.<br />

Naumann, Michael (Hrsg.): ‚Es muss doch in diesem Lande wieder möglich sein...’. Der neue Antisemitismus-Streit,<br />

München 2002.<br />

Nordmann, Ingeborg: ‚Der Intellektuelle’, in: Julius H. Schoeps / Joachim Schlör (Hrsg.), Antisemitismus.<br />

Vorurteile und Mythen, München 1995, S. 252-259.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/ 19<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

Osten-Sacken, Thomas von der: Antiamerikanismus, Antisemitismus und antiimperialistische Friedenssehnsucht,<br />

in: Thomas Uwer et al. (Hrsg.), Amerika. Der ‚War on Terror’ und der Aufstand<br />

der Alten Welt, Freiburg 2003, S. 169-190.<br />

Panoptikum des Absurden, in: Der Spiegel Nr. 37 vom 8.9.2003, S. 58-76.<br />

Pfahl-Traughber, Armin: ‚Bausteine’ zu einer Theorie über ‚Verschwörungstheorien’: Definitionen,<br />

Erscheinungsformen, Funktionen und Ursachen, in: Helmut Reinalter (Hrsg.), Verschwörungstheorien.<br />

Theorie – Geschichte – Wirkung, Innsbruck 2002, S. 30-44.<br />

Piper, Ernst: ‚Die jüdische Weltverschwörung’, in: Julius H. Schoeps / Joachim Schlör (Hrsg.), Antisemitismus.<br />

Vorurteile und Mythen, München 1995, S. 127-135.<br />

Pipes, Daniel: Verschwörung. Faszination und Macht des Geheimen, München 1998.<br />

Postone, Moishe: Nationalsozialismus und Antisemitismus. Ein theoretischer Versuch, in: Dan Diner<br />

(Hrsg.), Zivilisationsbruch. Denken nach Auschwitz, Frankfurt/Main 1988, S. 242-254.<br />

Quasthoff, Uta: Soziales Vorurteil und Kommunikation. Eine sprachwissenschaftliche Analyse des<br />

Stereotyps, Frankfurt/Main 1983.<br />

Reinalter, Helmut (Hrsg.): Verschwörungstheorien. Theorie – Geschichte – Wirkung, Innsbruck<br />

2002.<br />

Rensmann, Lars: Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik<br />

Deutschland, Wiesbaden 2004.<br />

Rensmann, Lars: Kritische Theorie über den Antisemitismus. Studien zu Struktur, Erklärungspotential<br />

und Aktualität, 3., überarb. Aufl., Berlin 2001 (1998).<br />

Rohrbacher, Stefan / Michael Schmidt: Judenbilder. Kulturgeschichte antijüdischer Mythen und antisemitischer<br />

Vorurteile, Reinbek bei Hamburg 1991.<br />

Rosenfeld, Alvin H.: Anti-Americanism and Anti-Semitism: A New Frontier of Bigotry, New York<br />

2003, http://www.ajc.org/InTheMedia/Publica tionsprint.asp?did=902.<br />

Sartre, Jean-Paul: Überlegungen zur Judenfrage, Reinbek bei Hamburg 1994 (1954).<br />

Schoeps, Julius H. / Joachim Schlör (Hrsg.): Antisemitismus. Vorurteile und Mythen, München 1995.<br />

Simmel, Ernst (Hrsg.): Antisemitismus, Frankfurt/Main 2002 (1946).<br />

Sowinski, Bernhard: Deutsche Stilistik, Frankfurt/Main 1986.<br />

Stein, Hannes: Hoch die Weisen von Zion!, in: Kursbuch 124: Verschwörungstheorien, Juni 1996<br />

(hrsg. von Karl Markus Michel und Tilman Spengler), Berlin, S. 35-48.<br />

Stöber, Rudolf: Was ist Wahrheit? Vor allem egal: Verschwörungstheoretiker haben Hochkonjunktur<br />

und liefern den Rechten Steilvorlagen, in: Die Welt vom 1.9.2003.<br />

Sznaider, Natan: Hass auf die Juden, Hass auf die USA, in: Die Welt vom 2.2.2002.<br />

Theil, Stefan: 9/11? It Never Happened. Across Europe, conspiracy theories are all the rage. Germany<br />

is the latest to be swept up by the craze, in: Newsweek (New York) vom 22.9.2003.<br />

Titscher, Stefan / Ruth Wodak / Michael Meyer / Eva Vetter (Hrsg.): Methoden der Textanalyse.<br />

Leitfaden und Überblick, Opladen 1998.<br />

Viehöver, Willy: Diskurse als Narrationen, in: Reiner Keller et al. (Hrsg.), Handbuch Sozialwissenschaftliche<br />

Diskursanalyse, Opladen 2001, S. 177-206.<br />

Volkov, Shulamit: Antisemitismus als kultureller Code. 10 Essays, 2., erw. Aufl., München 2000<br />

(1990).


20 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft 2005/1<br />

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...<br />

Winter, Leon de: Altes Gift im neuen Europa, in: Die Zeit Nr. 51 vom 11.12.2003.<br />

Wistrich, Robert: Antisemitism in Europe today (Address to the Organization for Security and Cooperation<br />

in Europe, OSCE), 19.6.2003, http://sicsa.huji. ac.il/10OSCE.htm.<br />

Wodak, Ruth et al.: ‚Wir sind alle unschuldige Täter!’. Diskurshistorische Studien zum Nachkriegsantisemitismus,<br />

Frankfurt/Main 1990.<br />

Tobias Jaecker, geb. 1975, freier Journalist, seit April 2000 Redakteur der Sendungen „Der Schöne<br />

Morgen“ und „Der Tag“ bei Radio EINS (RBB)<br />

Journalistische Arbeiten für tageszeitung (taz), Tagesspiegel, Netzeitung, Freitag u.a.<br />

Praktika bei der Berliner Morgenpost (1998) und bei Radio EINS (1999)<br />

1996 bis 2004 Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und<br />

Neueren Geschichte an der Freien Universität Berlin<br />

Die vorangegangenen Ausführungen können die Thematik lediglich schlaglichtartig erhellen. Die<br />

komplette Studie ist als Buch erhältlich:<br />

Tobias Jaecker, Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September.<br />

Neue Varianten eines alten Deutungsmusters, LIT Verlag, Münster 2004, 208 Seiten, 19,90 Euro.<br />

Weitere Informationen unter http://www.jaecker.com.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 21<br />

1 Massenkommunikation<br />

1 Massenkommunikation<br />

1.1 Allgemeines<br />

[1-L] Angrick, Michael (Hrsg.):<br />

Auf dem Weg zur nachhaltigen Informationsgesellschaft, (Ökologie und Wirtschaftsforschung,<br />

Bd. 52), Marburg: Metropolis-Verl. 2003, 355 S., ISBN: 3-89518-433-0 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-31A1665)<br />

INHALT: "Eine Fortführung der vom Umweltbundesamt initiierten Aktivitäten ist auch die Herausgabe<br />

des vorliegenden Buches. Hier haben sich Akteure aus unterschiedlichen Bereichen<br />

zusammengefunden, um ihre Sicht auf die nachhaltige Informationsgesellschaft darzulegen.<br />

Dabei ist für den Leser besonders interessant, die Spannweite und unterschiedlichen Blickwinkel<br />

der Autorinnen und Autoren zu vergleichen. In einem aber stimmen alle dann doch<br />

überein: Das Thema nachhaltige Informationsgesellschaft wird uns weiterhin nicht nur beschäftigen,<br />

sondern mehr und mehr vom Rande der Betrachtung durch wenige Experten in<br />

den Mittelpunkt des Interesses Vieler treten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Franz J. Radermacher:<br />

Die Zukunft der Wirtschaft: Nachhaltigkeitskonformes Wachstum, sozialer Ausgleich,<br />

kulturelle Balance und Ökologie (13-42); Michael Angrick: Zur Infrastruktur der Informationsgesellschaft<br />

- Wege zur ökonomisch-effizienten, sozialgerechten und ökologisch<br />

verträglichen Entwicklung in der Informations- und Kommunikationsgesellschaft (43-54); Julia<br />

Hertin und Frans Berkhout: Informationstechnologien und Umweltschutz:Chancen und<br />

Risiken (55-72); Thomas Schauer: Die Umwelt(un)verträglichkeit der neuen Medien (73-86);<br />

Michael Kuhndt, Justus von Geibler, Volker Türk und Michael Ritthoff: Wie ressourceneffizient<br />

ist die Informationsgesellschaft? (87-104); Markus Schächter: Das fünfte Jahr - Medientrends,<br />

Weltentwicklung und der Faktor Zeit (105-118); Hans Norbert Janowski: Gerecht,<br />

partizipatorisch, zukunftsfähig - Medienökologische Gedanken zur Informationsgesellschaft<br />

(119-132); Axel Wallrabenstein: Politische Kommunikation in der Informationsgesellschaft<br />

(133-144); Lorenz M. Hilly und Rainer Zah: Forschung baut Brücken (145-158); Volkmar<br />

Lübke: Das Internet als Informationsquelle für einen nachhaltigen Konsum? (159-170); Heinz<br />

Putzhammer: Auf dem Weg zur nachhaltigen Informationsgesellschaft (171-186); Klaus<br />

Fichter: Bits statt Atome? Umweltrelevante Auswirkungen des E-Commerce (187-210); Matthias<br />

Teller und Jury Poelchau: Managementstrategien für Nachhaltigkeit in der Informations<br />

und Kommunikationstechnik (211-232); Ignacio Campino, Klaus Rick, Tim Otto und Markus<br />

Reichling: Nachhaltigkeit - Verantwortung und Chance für die Deutsche Telekom (233-244);<br />

Brigitte Falk: Software als Brücke zum nachhaltigen Wirtschaften (245-258); Georg Riegel<br />

und Jakob Graichen: Energietransparenz schaffen und nutzen (259-270); Martina Krogmann:<br />

eGovernment und eDemocracy: Chance für stattliche Effizienz und Bürgernähe (271-282);<br />

Michael Müller: Nachhaltige Entwicklung in der Informationsgesellschaft (283-284); Reinhard<br />

Loske und Katja Stamm: Auf dem Weg in eine nachhaltige Informationsgesellschaft?<br />

Eine Zwischenbilanz nach mehr als einem Jahrzehnt 'Informationsgesellschaft' (297-312);<br />

Rolf Kreibich: Zukunftsperspektiven durch nachhaltige Informations und Kommunikationstechnik<br />

- Roadmap als neues Steuerungsinstrument (313-332).


22 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

[2-F] Arich-Gerz, Bruno, Dr. (Bearbeitung):<br />

"Medien" und "Kommunikation" im begriffsgeschichtlichen Wandel. Beschreibungsmodelle<br />

zwischen Anpassungsdruck an den Technikfortschritt und disziplinenspezifischen Anforderungen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften,<br />

Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darmstadt)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: arich-gerz@lingit.tu-darmstadt.de)<br />

[3-F] Arich-Gerz, Bruno, Dr. (Bearbeitung):<br />

Brüche und Kontinuitäten in der mediengesellschaftlichen Entwicklung vom "Hyper-Dispositiv<br />

Film-Kino-Großstadt" (J. Paech) der 1920er und 1930er Jahre zum Komplex Internet-Computer-"globales<br />

Dorf" der Gegenwart<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften,<br />

Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darmstadt)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: arich-gerz@lingit.tu-darmstadt.de)<br />

[4-L] Bilandzic, Helena; Rössler, Patrick:<br />

Life according to television: implications of genre-specific cultivation effects ; the gratification/cultivation<br />

modell, in: Communications : the European Journal of Communication Research,<br />

Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 295-326 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Die Grundannahme der "cultivation theory", dass ein höherer Fernsehkonsum zu mehr<br />

Kultivierungseffekten führt, wird anhand eines Überblicks über die Forschung zur genrespezifischen<br />

Kultivierung überprüft. Der Überblick umfasst Studien zu drei Fernsehgenres: Krimiserien,<br />

Soap Operas und Talkshows. Der Überblick ergibt unterschiedliche Kultivierungseffekte<br />

für die verschiedenen Genres. Nicht alle von ihnen sind im Einklang mit der Grundhypothese<br />

der "cultivation theory". Auf der Basis der Erkenntnisse wird ein theoretischer Bezugsrahmen<br />

für mögliche Erklärungen entwickelt. Der Bezugsrahmen geht vom Begriff eines<br />

mehrstufigen Kultivierungsprozesses innerhalb der aktuellen Theoriediskussion aus, der die<br />

Stufen (1) Entschlüsselung und Speicherung der Fernsehinformationen, Rückschlüsse auf die<br />

reale Welt (2) und Retrieval und Urteilsbildung bezüglich der Kultivierungseffekte (3) umfasst.<br />

Dieser Ansatz wird erweitert, indem der Uses and Gratification Approach in die "cultivation"-These<br />

integriert und die Rolle des persönlichen Wissenstands und Verhaltens betont<br />

wird. (UNübers.) (UN)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 23<br />

1.1 Allgemeines<br />

[5-L] Bogner, Alexander; Menz, Wolfgang:<br />

ExpertInnen-Interviews: Konzepte, Gesprächsführung, Auswertung, in: Medien-Journal :<br />

Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 11-26<br />

INHALT: "Die methodische Spezifität des theoriegenerierenden ExpertInnen-Interviews begründet<br />

sich nicht über den Forschungsgegenstand 'ExpertInnen' (...), sondern über das Interesse<br />

an einer spezifischen Wissenskonfiguration, die die soziale Relevanz des Praxis- oder Erfahrungswissens<br />

voraussetzt. Mit dieser Entflechtung von ExpertInnen und exklusivem Wissssensbestand<br />

sind wir in der Lage, methodisch kurzschlüssige Regeln der Interviewführung zu<br />

überwinden. Entgegen dem an einem 'one best way' fixierten Ideal der Interviewführung plädieren<br />

(die Autoren) für eine Vielfalt unterschiedlicher, aber gleichwertiger Interviewstrategien,<br />

deren situationsspezifische Angemessenheit von der Kompetenz des Interviewers und<br />

dem Untersuchungsinteresse abhängt. Gleichwertigkeit heißt aber nicht Gleichgültigkeit:<br />

Nicht jede beliebige Interaktionsstrategie erschließt das gewünschte Analysefeld. Es bedeutet<br />

lediglich, dass die Komplexität des ExpertInnenwissens vielfältigen (und konkurrierenden)<br />

Erschließungszugängen offen ist. Die Reflexion der konkret realisierbaren Interaktionskonstellationen<br />

ist in praktischer Hinsicht sowohl für die Frageformulierung als auch für die Auswertung<br />

von ExpertInnen-Interviews unerlässlich." (Autorenreferat)<br />

[6-L] Busselle, Rick; Ryabovolova, Alina; Wilson, Brian:<br />

Ruining a good story: cultivation, perceived realism and narrative, in: Communications : the<br />

European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 365-378 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die Kultivierungsforschung ist dafür kritisiert worden, dass sie daran gescheitert ist,<br />

die unterbewussten psychologischen Prozesse und Mechanismen zu benennen. Zwar sind<br />

Forschungen, die sich mit Aneignung realer Inhalte durch die Zuschauer beschäftigen, in die<br />

Untersuchung der Kultivierungsprozesse einbezogen worden, aber dennoch weiss man wenig<br />

darüber, wie die Zuschauer insbesondere während des Sehvorgangs die Realität wahrnehmen.<br />

Der Beitrag betrachtet die Rolle der Beurteilung der angeeigneten Realität innerhalb des Kultivierungsprozesses<br />

aus der Perspektive der Narration. Die Kultivierungsforschung sollte sich<br />

wieder auf die Interaktion des Zuschauers mit der Erzählweise konzentrieren und die Beurteilungen<br />

der angeigneten Realität sollten als ein on-line stattfindender, evaluativer Prozess verstanden<br />

werden, der möglicherweise einen störenden Einfluss auf die Kultivierungseffekte<br />

hat. (UNübers.) (UN)<br />

[7-L] Eid, Mahmoud:<br />

Paul Lazarsfeld's ideational network and contribution to the field of communication research,<br />

in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004,<br />

Nr. 2, S. 199-233 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Paul Lazarsfeld begann seine Laufbahn als ein europäischer Mathematiker und wurde<br />

später zu einem bedeutenden amerikanischen Soziologen mit einer Leidenschaft für die Erforschung<br />

sozialer, psychologischer und politischer Probleme. Aus dem Zentrum eines weit<br />

gespannten intellektuellen Netzwerkes heraus, eröffnete dieser innovative Methodenforscher,


24 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

kreative Intellektuelle und bedeutende Philosoph neue Forschungsfelder, wie die Erforschung<br />

des Wählerverhaltens, die Massenmedien und der Massenkommunikation, die politische Soziologie,<br />

angewandte und mathematische Soziologie, Marktforschung sowie moderne empirische<br />

Sozialforschung und gründete vier wichtigte Forschungsinstitute. Er gilt durch seine<br />

wichtigsten Publikationen, einflussreichen Untersuchungen und innovativen Methoden und<br />

Techniken der Sozialforschung als "Gründungsvater" der Kommunikationsforschung in den<br />

USA. Sein besonderer Ansatz zur Untersuchung der Prozesse und Wirkungen der Massenmedien,<br />

den er "administrative research" nannte, hat, zusammen mit seinen Arbeiten zu Medienwirkungen<br />

und anderen Hauptwerken auch zahlreiche Kritiken hervorgerufen, die ihm<br />

aber nicht geschadet haben, sondern ihm im Gegenteil geholfen haben, die Beschreibung seiner<br />

Methoden und Ziele zu überarbeiten. Die Analyse der gesamten Karriere von Lazarsfeld<br />

zeigt, dass er sein ganzes Leben der Untersuchung von individuellem Verhalten in einem sozialen<br />

Kontext mit dem Ziel der Verbesserung der gesellschaftlichen Bedingungen gewidmet<br />

hat. (UNübers.) (UN)<br />

[8-L] Falböck, Gaby; Semrad, Bernd:<br />

"Graue Radiotheorie": frühe Beiträge zur Rundfunkforschung am Institut für Zeitungswissenschaft<br />

der Universität Wien, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart,<br />

Jg. 19/2004, Nr. 3, S. 55-68<br />

INHALT: Bestandsaufnahme früher Beiträge zur Rundfunkforschung am (damaligen) Institut für<br />

Zeitungswissenschaft der Universität Wien. Aus fachhistorischen und wissenschaftstheoretischen<br />

Gründen beschränkt sich der Beitrag auf die Betrachtung von Dissertationen aus dem<br />

Zeitraum von 1946 bis 1958, also von der Wiedereröffnung des 1939 gegründeten und 1942<br />

eröffneten Instituts bis zum Abgang des ab 1946 eingesetzten kommissarischen Institutsleiters<br />

Eduard Ludwig. Behandelt wird die Stellung der "Rundfunkwissenschaft" innerhalb der<br />

Zeitungswissenschaft, das Verhältnis von Rundfunkforschung und Rundfunk zur Propaganda,<br />

die Funktion des Rundfunks in der Demokratie und der massenmediale Charakter von Rundfunk<br />

in Abgrenzung zu Presse und Fernsehen. In den Nachkriegsjahren wurde die Chance zur<br />

Etablierung einer eigenständigen rundfunkwissenschaftlichen Abteilung am Institut vergeben.<br />

Dies lag in erster Linie daran, dass auch nach 1945 sozialwissenschaftliche Ansätze und Methoden<br />

kaum in das Fach Eingang fanden und das Radio noch lange Jahre nach dem Ende des<br />

"Dritten Reiches" ausschließlich als Propagandainstrument gewertet wurde. (UN)<br />

[9-L] Grimm, Jürgen:<br />

Krise der Kommunikationswissenschaft - Folgerungen für die Kommunikationswissenschaft,<br />

in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 4-17<br />

INHALT: Die neuerlichen Rückschläge der Kommunikationsgesellschaft - vom 'Badeunfall'<br />

Scharping über Reaktanz des Publikums auf die durchschaubare Kommunikationsstrategie<br />

deutscher Politiker bis zum eklatanten Scheitern der Kriegspropaganda im Irakkrieg (embedded<br />

journalists) - deuten eine Gefährdung der politischen Systeme in westlichen Demokratien<br />

an. Obwohl die Ausrichtung der Politik auf die Gegebenheiten des Mediensystems maximal<br />

ist, ist ein aufwandsanaloger Erfolg nicht zu beobachten. Es mehren sich vielmehr die Anzeichen<br />

dafür, dass "der Einsatz der Massenmedien zunehmend riskant für Kommunikatoren wie<br />

für die von den Ergebnissen der Massenkommunikation betroffenen Rezipienten wird." Diese


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 25<br />

1.1 Allgemeines<br />

schwierige Lage ist auch den Versäumnissen der Kommunikationswissenschaft geschuldet. In<br />

seinem Beitrag erläutert der Autor die notwendigen Schritte zur Modernisierung der Kommunikationswissenschaft,<br />

der insbesondere die Vernachlässigung der ästhetischen Dimension<br />

der Medienkommunikate vorzuwerfen ist. Darüber hinaus nennt der Beitrag weitere konkrete<br />

Schritte zur Neuorientierung. (PT)<br />

[10-L] Gruber, Helmut; Menz, Florian; Panagl, Oswald (Hrsg.):<br />

Sprache und politischer Wandel, (Sprache im Kontext, Bd. 20), Frankfurt am Main: P. Lang<br />

2003, 351 S., ISBN: 3-631-51021-7 (Standort: RhLB Koblenz(929)-2004-2128)<br />

INHALT: "Das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat Europa eine Reihe gravierender politischer<br />

Veränderungen gebracht. Die wichtigsten darunter waren sicherlich der Zusammenbruch<br />

des kommunistischen Systems, die Wiedervereinigung Deutschlands, der Zerfall Jugoslawiens,<br />

die Teilung der ehemaligen Tschechoslowakei in zwei Staaten, das Aufkeimen<br />

rechtspopulistischer und neonazistischer Bewegungen, die geplante Osterweiterung der Europäischen<br />

Union und nicht zuletzt die erstmalige Bildung einer für Osterreich neuartigen Regierungskoalition<br />

zwischen einer konservativen und rechtspopulistischen Partei sowie die<br />

damit einhergehenden internationalen Querelen. Um diese politischen Veränderungen und ihre<br />

linguistischen Konsequenzen zu untersuchen, veranstalteten die Herausgeber im November<br />

2001 an der Universität Wien ein international und interdisziplinär besetztes Symposion. Die<br />

Beiträge dieses Bandes sind überarbeitete und vertiefte Versionen der Vorträge zu diesem<br />

Symposion." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helmut Gruber, Oswald Panagl, Florian<br />

Menz: Einleitung (7-11); Emil Brix: Die Rolle von Geschichte im politischen Wandel Mitteleuropas<br />

(13-22); Peter Gerlich: Aspekte des politischen Wandels (23-33); Christoph<br />

Reinprecht: Gesellschaftlicher und politischer Wandel in Mitteleuropa: Trends und Konfliktlinien<br />

(35-50); Ranko Bugarski: Sprachenpolitik in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien<br />

(51-70); Martin Wengeler: "Spaltung", "Anerkennung" und "Wiedervereinigung".<br />

Die "deutsche Frage" im politischen Diskurs der Bundesrepublik (71-87); Karin Birkner: Hegemoniale<br />

Kämpfe oder Wissenstransfer? Ost- und Westdeutsche im Bewerbungsgespräch<br />

(89-111); Gerd Antos: Inszenierte Sprachlosigkeit. Strategien der interaktiven Erzeugung von<br />

verbaler Unterlegenheit in der Kommunikation zwischen West- und Ostdeutschen (113-129);<br />

Angelika Brechelmacher: Osterreichs Politik auf der Suche nach europäischer Identität. Eine<br />

Analyse des politischen und medialen Diskurses zur Entwicklung und Akzeptanz von "europäischer<br />

Identität" zur Zeit des österreichischen Ratsvorsitzes (131-150); Karin Liebhart: Österreichische<br />

Selbstbilder und der Blick auf die mitteleuropäischen Nachbarn nach "1989"<br />

(151-163); Alexander Pollak: Der "Anschluss" im Mediendiskurs der Zweiten Republik. Politischer<br />

Wandel und die sich verändernden Konturen des medialen Geschichtsdiskurses zur<br />

"Anschlussfrage" in Osterreich (165-187); Harald Baßler: Russische, deutsche und angloamerikanische<br />

Zeitschriftenabstracts der Soziologie: Worin unterscheiden sie sich? (189-212); Jiri<br />

Nekvapil & Ivan Leudar: Mediale dialogische Netzwerke und politische Argumentation (213-<br />

232); Rudolf de Cillia: "Wie kommen wir eigentlich dazu, von der EU so schlecht behandelt<br />

zu werden?" - Österreich"gespräch" und Opferthese (233-252); Helmut Gruber: Das "Österreich-Gespräch"<br />

- eine mediale Inszenierung der österreichischen Befindlichkeit nach der<br />

schwarz-blauen Wende (253-272); Gudrun Held: Sprachliche Strategien zur Konstruktion<br />

von Jörg Haiders negativem Medienbild in der französischen und italienischen Presse nach<br />

der schwarz-blauen Regierungsbildung. Ein Beispiel für die Personalisierung im aktuellen<br />

Journalismus (273-294); Ruth Wodak & Andras Kovacs: Nationale Identitäten in Zeiten sup-


26 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

ranationaler Herausforderungen: Debatten zum Thema NATO und Neutralität in Österreich<br />

und Ungarn (295-330); Oswald Panagl: Politische Veränderung - sprachlicher Wandel. Korrelationen,<br />

reziproke Einflüsse, Interdependenzen (331-344).<br />

[11-L] Hagen, Wolfgang:<br />

Gegenwartsvergessenheit: Lazarsfeld - Adorno - Innis - Luhmann, Berlin: Merve 2003,<br />

141 S., ISBN: 3-88396-192-2 (Standort: UB Bonn(5)-2004/2307)<br />

INHALT: "Massenmedien, sagt Niklas Luhmann, gibt es seit einem halben Jahrtausend, von<br />

Gutenbergs Buchdruck an. Erstaunlich genug, dass die Anfänge ihrer wissenschaftlichen Erforschung<br />

noch keine siebzig Jahre zurück liegen. Im Blick auf die Medien orientierte Sozialforschung<br />

macht das 'Princeton Radio Research Project' 1938 hier den Anfang. Zwischen<br />

Projektleiter Paul Lazarsfeld und Theodor W. Adorno, dem Leiter der 'Music Studies', kam es<br />

dabei zu einer, inzwischen vergessenen, aber bis heute unüberwundenen Differenz um die<br />

Frage der Möglichkeit einer solchen Wissenschaft der Massenmedien überhaupt. Der Begriff<br />

selbst - 'Mass Media' - stammt aus der Werbebranche und wird erst in den fünfziger Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts über Harold A. Innis und Marshall McLuhan wissenschaftswürdig. Wie<br />

viel Vergessen haftet den Medien an, wenn Luhmanns Satz gilt, dass wir 'von Welt nur wissen,<br />

was wir durch die Massenmedien wissen'? Von welcher 'Gegenwartsvergessenheit' (Innis)<br />

zeugen sie?" (Autorenreferat)<br />

[12-L] Huber, Edith (Redakteur):<br />

Die Informationsgesellschaft, (FACTS - Forum Aelio in Cetio Technici Scientiaeque, Bd. 1),<br />

Wien: Böhlau 2003, 290 S., ISBN: 3-205-77183-4 (Standort: UuStB Köln(38)-30A6596)<br />

INHALT: "Kaum ein anderer Begriff wurde in den vergangenen zehn Jahren so häufig in gesellschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen und technologischen Beiträgen gelobt wie jener der 'Informationsgesellschaft'.<br />

Experten sprechen von phänomenalen Möglichkeiten der Telekommunikations-<br />

und Computerbranche. Information und Kommunikation haben einen neuen Stellenwert<br />

im Leben der Menschen gewonnen. Die Beiträge spannen den Bogen über die letzten Erkenntnisse<br />

von reiner Kommunikationstechnologie (von den neuesten Entwicklungen im Bereich<br />

WLan, Audio-, Simultationstechniken und vieles mehr) bis hin zu medien- und sozial(arbeits)wissenschaftlichen<br />

Analysen der Informations- und Kommunikationsgesellschaft,<br />

um so einen Überblick über ein aktuelles interdisziplinäres wissenschaftliches Spektrum zu<br />

geben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Edith Huber: Die Informationsgesellschaft - ein<br />

Phänomen des sozialen Wandels oder ein Mythos? (11-26); Johann Haag, Gerald Kraushofer:<br />

Ist Wireless LAN unsicher? (27-40); Wolfgang Franta: Wireless LAN - funktechnische Aspekte<br />

(41-58); Franz Zotlöterer: "Audio über Ethernet" (59-72); Bernhard Walter Panek: Medientechnische<br />

Manipulation der physischen Attraktivität in Printprodukten (73-88); Roland<br />

Alton-Scheidl: COntent - COntext - COmmunity - COmmerce - mit der CO4-Analyse zu<br />

netzkonformen Radioformaten (89-102); Thomas Schmickl: Sammeln, Verteilen und Bewerten<br />

von Informationen: verteilte Intelligenz in einem Bienenvolk (103-120); Thomas Zöchbauer:<br />

Tele-Teaching - die Zukunft in der Aus- und Weiterbildung? (121-128); Max Gloss:<br />

Ökonomische Ansätze der Informationsgesellschaft (129-144); Christian Jungwirth: Telekommunikation-<br />

und Medienregulierung und ihre Auswirkungen auf die Informationsgesellschaft<br />

(145-158); Johann Günther: Medienkompetenz und neue Medien (159-172); Angela


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 27<br />

1.1 Allgemeines<br />

Fritz: Journalistische Qualität und Profit: Herausforderung für Medienunternehmen (173-<br />

184); Roman Hummel: Online-Journalismus in Österreich (185-200); Roland Graf: Cybermetapher<br />

und Öffentlichkeitsprothese - urbane Architektur in der Informationsgesellschaft (201-<br />

212); Gertraud Pantucek, Peter Binder: "Information und Katastrophe: Hochwasser - was<br />

nun?" (213-230); Tom Schmid: "Nichtwissen" in der Informationsgesellschaft - Information<br />

als Schlüssel in der Sozialpolitik (231-248); Peter Pantucek: Lebensbewältigung und Hilfe in<br />

Zeiten des Internets (249-263).<br />

[13-L] Hug, Theo:<br />

Konstruktivistische Diskurse und qualitative Forschungsstrategien: Überlegungen am Beispiel<br />

des Projekts Global Media Generations, in: Sibylle Moser (Hrsg.): Konstruktivistisch<br />

Forschen : Methodologie, Methoden, Beispiele, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S.<br />

121-144, ISBN: 3-531-14014-0<br />

INHALT: Der Autor nimmt die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten des Konstruktivismusdiskurses<br />

zum Ausgangspunkt für seine Auseinandersetzung mit qualitativen Forschungsstrategien<br />

und diskutiert diese am Beispiel von Fokusgruppen im Rahmen des internationalen Medienforschungsprojekts<br />

"Global Media Generations". Er zeigt zunächst, dass die pauschale Ablehnung<br />

konstruktivistischer Forschungsansätze bei der Verteilung von symbolischem und finanziellem<br />

Kapital meist forschungspolitische Gründe hat. Mit einer Mind Map verdeutlicht<br />

er demgegenüber die Differenziertheit und Diversität konstruktivistischer Denkmodelle. So<br />

finden sich etwa im medienwissenschaftlichen Konstruktivismus systemtheoretische und kybernetische<br />

Modelle ebenso wie Rückgriffe auf kognitions- und sozialpsychologische Konstruktivismen.<br />

Als kleinsten gemeinsamen Nenner der unterschiedlichen Konstruktivismen<br />

nennt der Autor die Perspektivität und den Verzicht auf Aussagen über "Wirklichkeit an<br />

sich". Die Konsequenzen dieser Einsicht in die Standortgebundenheit der Beobachtung werden<br />

in vier Thesen zur zusammengefasst: (1) Vom Streben nach Subjektunabhängigkeit zur<br />

Subjekt- und Kontextgebundenheit; (2) Von der Methodengebundenheit zur Perspektivengebundenheit<br />

der Erkenntnis: Hier wird betont, dass wissenschaftliche Methoden Forschungsgegenstände<br />

operational hervorbringen; (3) Überwindung fruchtloser Frontstellungen und Dichotomien:<br />

Diese These zielt auf die Auflösung der Gegenüberstellung von qualitativen und<br />

quantitativen Forschungsmethoden sowie der kontraproduktiven Differenz von Natur- und<br />

Geisteswissenschaften; (4) Unterscheidung zwischen qualitativer Forschung und konstruktivistischer<br />

Epistemologie - erstere setzt nicht notwendig letztere voraus. (ICA2)<br />

[14-L] Hummel, Roman:<br />

Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Journalismusforschung, in: Medien-Journal : Zeitschrift<br />

für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 18-28<br />

INHALT: Aus einer historisch-reflexiven Perspektive betrachtet der Autor die Entwicklung der<br />

Felder der Journalismusforschung im deutschsprachigen universitären Bereich. Er skizziert<br />

die wesentlichen Fragestellungen, die Ziele, die Praxisrelevanz und den Entstehungshintergrund<br />

der theoretischen Modelle der Journalistenforschung. Es zeigt sich, dass in ihrer rund<br />

80jährigen Geschichte Diskontinuitäten im theoretischen Paradigma die Regel sind. Diese Paradigmawechsel<br />

können als Brüche bezeichnet werden, da neue Modelle weniger aufgrund<br />

von Falsifikation des bisherigen wissenschaftlichen Wissens zustande kamen, als vielmehr


28 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

durch die Versuche, Probleme neu zu definieren. Wenn auch diese Neudefinitionen "mit beträchtlichem<br />

intellektuellem Aufwand einhergehen", sind sie "vor allem als Spiegelung ihres<br />

Entstehungshintergrundes zu erklären und stellen damit nicht notwendigerweise Fortschritte<br />

in der Kommunikationswissenschaft dar". (PT)<br />

[15-L] Jacke, Christoph:<br />

Medien(sub)kultur: Geschichten - Diskurse - Entwürfe, (Cultural studies, Bd. 9), Bielefeld:<br />

transcript Verl. 2004, 351 S., ISBN: 3-89942-275-9<br />

INHALT: "Die wissenschaftliche Analyse der Mediengesellschaft ist häufig normativ geprägt.<br />

Dementsprechend vorhersehbar und unbefriedigend sind ihre Befunde und Deutungen. Die<br />

Studie von Christoph Jacke sucht nach Auswegen aus dieser Sackgasse, indem sie innovative<br />

Lesarten der drei prominenten Theoriestränge Kritische Theorie (Frankfurter Schule und<br />

Nachfolger), Cultural Studies und soziokultureller Konstruktivismus präsentiert. Aus ihnen<br />

wird ein eigenes Medienkultur-Beobachtungsraster mit den Ebenen 'Main' und 'Sub' herauspräpariert.<br />

Die Erträge dieser neuen Methode zeigen sich in der abschließenden Fokussierung<br />

der zentralen Akteure in der Medien- und Popkultur, der Stars." (Autorenreferat)<br />

[16-L] Jarolimek, Stefan:<br />

Kommunikationswissenschaftliche Transformationsforschung, quo vadis?: eine theoretische<br />

und empirische Skizze, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg.<br />

19/2004, Nr. 2, S. 24-34<br />

INHALT: Theoretische und methodische Vorüberlegungen zur Transformationsforschung. Es<br />

wird versucht, die Defizite und Perspektiven der Transformationsforschung im Allgemeinen<br />

und für die Kommunikations- und Medienwissenschaft im Speziellen herauszuarbeiten. Zunächst<br />

gibt der Beitrag einen Überblick über die system-, akteurs- und handlungstheoretischen<br />

Herangehensweisen in Politikwissenschaft und Soziologie, und nimmt dann eine Bestandsaufnahme<br />

der theoretischen Ansätze kommunikationswissenschaftlicher Transformationsforschung<br />

vor (B. Thomaß, A. Görke, M. Kohring, S. Weischenberg u.a.) vor. Die theoretisch<br />

ermittelten Untersuchungskontexte (Normenkontext, Strukturkontext, Funktionskontext,<br />

Rollenkontext) werden dann für die empirische Forschung operationalisiert (Dokumentenanalyse,<br />

Sekundäranalyse, Inhaltsanalyse, Interviews). Ziel ist eine theoriegeleitete, umfassende<br />

und systematische Erforschung der Transformationsprozesse aus kommunikationswissenschaftlicher<br />

Sicht. Damit wird es möglich sein, ein Modell der Transformation zu entwickeln,<br />

das die Transformationsprozesse nicht nur deskriptiv erfasst, sondern die Rolle der Medien in<br />

diesen Prozessen erklärt. Kommunikationswissenschaftliche Transformationsforschung sollte<br />

sich schwerpunktmäßig mit dem System des Journalismus befassen und Transformation in<br />

diesem Sinne als "Übergang von Journalismus als Verlautbarungsorgan des 'Supersystems'<br />

Poltik zum wichtigsten Leistungssystem des Funktionssystems Öffentlichkeit" definieren.<br />

(UN)<br />

[17-L] Karpenstein-Eßbach, Christa:<br />

Einführung in die Kulturwissenschaft der Medien, (Uni-Taschenbücher, Bd. 2489), Paderborn:<br />

Fink 2004, 322 S., ISBN: 3-7705-3934-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A8549)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 29<br />

1.1 Allgemeines<br />

INHALT: "Diese Einführung gibt einen Überblick über die zentralen Fragestellungen der Kulturwissenschaft<br />

der Medien. Medien sind mehr als bloße Instrumente für Kommunikation. Dementsprechend<br />

behandelt der Band Medien im Kontext der Sinne und Wahrnehmung, der<br />

Techniken und Apparate, der Problematik von Wirklichkeitsverhältnissen und virtuellen Welten<br />

sowie im Rahmen der Künste und medialen Wirkungspotentiale. Die Bedeutung, die Medien<br />

für die Formierung von Kultur und für die Welt- und Selbstverhältnisse der Subjekte haben,<br />

wird aus anthropologischen, technikgeschichtlichen, philosophischen und ästhetischen<br />

Perspektiven dargestellt. Ausführungen zu Einzelmedien konkretisieren die theoretischen und<br />

systematischen Grundrisse der Kultur der Medien." (Autorenreferat)<br />

[18-L] Kassel, Susanne:<br />

"Diskursives Gewimmel?": die Methode der Diskursanalyse, in: Medien-Journal : Zeitschrift<br />

für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 27-41<br />

INHALT: Die Autorin stellt in ihrem Beitrag über die Diskursanalyse eine Methode vor, die<br />

grundsätzlich von der Annahme der sprachlichen Konstruiertheit sozialer Wirklichkeit ausgeht<br />

und die Frage nach der Produktion, Zirkulation und Tradierung von Wissen in einer Gesellschaft<br />

stellt. Ausgehend von den Diskursbegriffen von Habermas und Foucault werfen<br />

Beispiele von Verfahrensweisen der Diskursanalyse nach Siegfried Jäg und Norman Fairclough<br />

die Frage nach der Beziehung zwischen der Analyse von Diskursen in (Medien-)Texten<br />

und der Analyse gesellschaftlicher Prozesse auf. (KB)<br />

[19-L] Keller, Reiner; Hirseland, Andreas; Schneider, Werner; Viehöver, Willy (Hrsg.):<br />

Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse: Bd. 2, Forschungspraxis, Opladen: Leske<br />

u. Budrich 2003, 507 S., ISBN: 3-8100-3787-7 (Standort: UB Bonn(5)-2001-5488)<br />

INHALT: "Die Beiträge im ersten Band des 'Handbuches Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse'<br />

beschäftigen sich in grundlegender Perspektive mit dem aktuellen Stand der verschiedenen<br />

Diskurstheorien und Methoden der Diskursanalyse. Seit seinem Erscheinen ist die Einführungs-<br />

und Grundlagenliteratur zur Diskursforschung weiter angewachsen. Von wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen ist jedoch eine Diskussion konkreter Vorgehensweisen des methodisch-empirischen<br />

diskursanalytischen Arbeitens ein Desiderat geblieben. Fragen, die sich auf<br />

das konkrete Prozedere beziehen, sind dabei eine der Hauptquellen der - in Grenzen gewiss<br />

auch nützlichen - Verunsicherung bei der empirischen Bearbeitung von diskursorientierten<br />

Fragestellungen, unabhängig davon, ob es sich um Qualifikationsarbeiten oder größere Forschungsprojekte<br />

handelt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Reiner Keller, Andreas Hirseland,<br />

Werner Schneider, Willy Viehöver: Die vielgestaltige Praxis der Diskursforschung - Eine<br />

Einführung (7-18); Jacques Guilhaumou: Geschichte und Sprachwissenschaft Wege und<br />

Stationen (in) der 'analyse du discours' (19-66); Jürgen Martschukat: Diskurse und Gewalt:<br />

Wege zu einer Geschichte der Todesstrafe im 18. und 19. Jahrhundert (67-96); Christine<br />

Hanke: Diskursanalyse zwischen Regelmäßigkeiten und Ereignishaftem - am Beispiel der<br />

Rassenanthropologie um 1900 (97-118); Sabine Maasen: Zur Therapeutisierung sexueller<br />

Selbste. 'The Making Of' einer historischen Diskursanalyse (119-146); Anne Waldschmidt:<br />

Der Humangenetik-Diskurs der Experten: Erfahrungen mit dem Werkzeugkasten der Diskursanalyse<br />

(147-168); Michael Schwab-Trapp: Methodische Aspekte der Diskursanalyse.<br />

Probleme der Analyse diskursiver Auseinandersetzungen am Beispiel der deutschen Diskus-


30 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

sion über den Kosovokrieg (169-196); Reiner Keller: Der Müll der Gesellschaft. Eine wissenssoziologische<br />

Diskursanalyse (197-232); Willy Viehöver: Die Wissenschaft und die<br />

Wiederverzauberung des sublunaren Raumes. Der Klimadiskurs im Licht der narrativen Diskursanalyse<br />

(233-270); Maarten A. Hafer: Argumentative Diskursanalyse. Auf der Suche<br />

nach Koalitionen, Praktiken und Bedeutung (271-298); Jürgen Gerhards: Diskursanalyse als<br />

systematische Inhaltsanalyse. Die öffentliche Debatte über Abtreibungen in den USA und in<br />

der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich (299-324); Thomas Niehr, Karin Böke: Diskursanalyse<br />

unter linguistischer Perspektive - am Beispiel des Migrationsdiskurses (325-352);<br />

Wolfgang Teubert: Provinz eines föderalen Superstaates - regiert von einer nicht gewählten<br />

Bürokratie? Schlüsselbegriffe des europafeindlichen Diskurses in Großbritannien (353-388);<br />

Thomas Höhne: Die Thematische Diskursanalyse - dargestellt am Beispiel von Schulbüchern<br />

(389-420); Margarete Jäger: Die Kritik am Patriarchat im Einwanderungsdiskurs. Analyse einer<br />

Diskursverschränkung (421-438); Claudia Puchta, Stephan Wolff: Diskursanalysen institutioneller<br />

Gespräche - das Beispiel von 'Focus Groups' (439-456); Rainer Diaz-Bone, Werner<br />

Schneider: Qualitative Datenanalysesoftware in der sozialwissenschaftlichen Diskursanalyse<br />

- Zwei Praxisbeispiele (457-494).<br />

[20-L] Keller, Reiner:<br />

Diskursforschung: eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen, (Qualitative Sozialforschung,<br />

Bd. 14), Opladen: Leske u. Budrich 2004, 127 S., ISBN: 3-8100-3789-3 (Standort: UB<br />

Essen(465)-NXZ7107)<br />

INHALT: Im Zentrum der vorliegenden Perspektive sozialwissenschaftlicher Diskursforschung<br />

steht die Analyse institutioneller Regulierungen von Aussagepraktiken und deren performativer,<br />

wirklichkeitskonstituierender Macht. Während Diskurstheorien allgemeine theoretische<br />

Grundlagenperspektiven auf die sprachförmige Konstituiertheit der Sinnhaftigkeit von Welt<br />

entwickeln, konzentrieren sich Diskursanalysen auf die empirische Untersuchung von Diskursen.<br />

Mit dem Begriff der Diskursanalyse wird keine spezifische Methode, sondern eher<br />

eine Forschungsperspektive auf besondere, eben als Diskurse begriffene Forschungsgegenstände<br />

bezeichnet. Das vorliegende Lehrbuch gibt im ersten Teil einen interdisziplinären Überblick<br />

über den aktuellen Stand der Diskursforschung und erläutert die wichtigsten diskurstheoretischen<br />

Grundlagen. Im zweiten Teil wird das forschungspraktische Vorgehen bei sozialwissenschaftlichen<br />

Diskursanalysen - von der Entwicklung der Fragestellungen über die<br />

Auswahl von Daten, deren Analyse bis hin zur Interpretation und Präsentation der Ergebnisse<br />

- detailliert beschrieben. (ICA2)<br />

[21-L] Klumpp, Dieter; Kubicek, Herbert; Roßnagel, Alexander (Hrsg.):<br />

Next generation information society?: Notwendigkeit einer Neuorientierung, Mössingen:<br />

Talheimer Verl. 2003, 448 S., ISBN: 3-89376-106-3 (Standort: ULB Münster, Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MS7850/475)<br />

INHALT: "Die Herausgeber haben für diesen Reader - ein "Relaunch" in der Tradition des "Jahrbuchs<br />

Telekommunikation und Gesellschaft" - über dreißig herausragende wissenschaftliche<br />

Autoren aus den verschiedenen Disziplinen eingeladen, die drei Dimensionen der Diskussion<br />

über die Informationsgesellschaft aufzugreifen: zum Einen den konstruktiven Rückblick auf<br />

die damaligen Visionen und Erwartungen, zum Zweiten die kritisch-reformerische Überprü-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 31<br />

1.1 Allgemeines<br />

fung der heute vorliegenden strategischen Konzepte und zum Dritten die angesichts der feststellbaren<br />

Herausforderungen an die Zukunft gerichteten Erwartungen oder Propositionen."<br />

(Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dieter Klumpp, Herbert Kubicek, Alexander Roßnagel:<br />

Notwendigkeit einer Neuorientierung (9-14); Kapitel 1. Konzepte im Wandel: Hans J.<br />

Kleinsteuber: Abschied vom Konzept Informationsgesellschaft? (16-24); Dieter Klumpp: Informationsgesellschaft<br />

- nur eine "symbolische" Diskussion? (25-42); Wolfgang Coy: Internetgesellschaft<br />

- "Version 0.9 beta" (43-51); Heribert Schatz: Macht, Herrschaft und Legitimität<br />

in der Wissensgesellschaft (52-65); Franz Josef Radermacher: Weltweiter Ordnungsrahmen<br />

für eine nachhaltige Informationsgesellschaft (66-78); Kapitel 2. Politik vor dem<br />

Netz: Jörg Tauss, Nermin Fazlic, Johannes Kollbeck: Politik in der und für die Netzgesellschaft<br />

(80-95); Herbert Kubicek: Von Technikakzeptanz zur digitalen Integration. Fortschritt<br />

in Worten und Taten? (96-114); Claus Leggewie: Von der elektronischen zur interaktiven<br />

Demokratie. Das Internet für demokratische Eliten (115-128); Verena Metze-Mangold: Mediale<br />

Chancengleichheit im digitalen Dorf - ein Millenniumstraum? (129-139); Wolfgang<br />

Kleinwächter: Policy Management in der globalen Informationsgesellschaft (140-152); Michael<br />

Leibrandt: Informationsgesellschaft - jetzt! (153-158); Kapitel 3. Ökonomie ohne Grenzen:<br />

Arnold Picot, Rahild Neuburger: Neuartige Organisationsformen durch IuK. Grenzenlose<br />

Unternehmen (160-173); Helmut Krcmar, Petra Wolf: IT-Infrastrukturen der Informationsgesellschaft<br />

(174-183); Horst W. Opaschowski: Die Zukunft gehört der "neuen alten Medienwelt"<br />

(184-197); Axel Zerdick, Thomas Simeon: Tageszeitungen zwischen Medienkonzentration<br />

und Internet-Ökonomie (198-210); Kapitel 4. Arbeit im Umbruch: Gerhard Bosch:<br />

Das Normalarbeitsverhältnis in der Informationsgesellschaft (212-225); Lothar Schröder, Michael<br />

Schwemmle: Arbeit in der Informationsgesellschaft. Die verblassende Strahlkraft eines<br />

Leitbilds (226-237); Ralf Reichwald, Kathrin Möslein, Michael Ney: Telekooperation - Überwindung<br />

von Standortgrenzen (238-250); Klaus Lenk: Informatisierung der öffentlichen<br />

Verwaltung. Dauerbrenner der Informationsgesellschaft (251-262); Kapitel 5. Technik für<br />

Märkte: Arnold Picot, Ulrich Löwer: Zukunftsstudien zu Technologietrends 2013 (264-275);<br />

Paul J. Kühn: Netze - Die nächste Generation (276-289); Andreas Pfitzmann, Sandra Steinbrecher:<br />

Digitale Glaubwürdigkeit und Privatsphäre in einer vernetzten Gesellschaft (290-<br />

299); Günter Müller, Alf Zugenmaier: Modellierung von Anonymität für Benutzer mobiler<br />

Geräte (300-306); Ulrike Stopka: Verkehrstelematik - Im Spannungsfeld von Beschleunigung<br />

und Stillstand (307-318); Kapitel 6. Wissen für die Gesellschaft: Nico Stehr: Wissenspolitik -<br />

Oder die gesellschaftliche Disziplinierung neuer Erkenntnisse (320-332); Heinz Mandl, Katrin<br />

Winkler: Lernen in der Wissensgesellschaft (333-348); Jo Groebel: Schlüsselqualifikation<br />

Medienkompetenz (349-361); Christoph Hubig: "Intelligente" Handlungswelten. Eine neue<br />

Herausforderung für die Medienethik (362-375); Rafael Capurro: Die Rückkehr des Lokalen<br />

(376-384); Kapitel 7. Recht als Orientierung: Alfred Büllesbach: Datenschutz in der Informationsgesellschaft<br />

(386-397); Thomas Hoeren: Die europäische Richtlinie zum Urheberrecht in<br />

der Informationsgesellschaft (398-402); und drei weitere Beiträge.<br />

[22-L] Knieper, Thomas:<br />

Skizze einer zukunftsorientierten Kommunikationsforschung, in: Medien-Journal : Zeitschrift<br />

für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 29-33<br />

INHALT: In seinem Beitrag rekonstruiert der Autor einzelne Schritte im Prozess der Kommunikationsforschung<br />

-Definitionsphase, Phase des "Desk Research", Designphase, Analysephase,<br />

Datenauswertung und Dokumentation und Präsentation. Zusammenfassend wird festgehalten,


32 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

dass die Kommunikationsforschung "in ihrer Gesamtheit schlussendlich nichts anderes als ein<br />

weitestgehend standardisierter und iterativer Prozess" ist. Von großer Bedeutung ist die Verbindung<br />

von Theorie und Empirie, von qualitativen und quantitativen Methoden und von<br />

Theorie und Praxis. Für die Zukunft wird für die internationale, interkulturelle und interdisziplinäre<br />

Ausrichtung der Kommunikationsforschung plädiert. (PT)<br />

[23-L] Kolb, Steffen:<br />

Verlässlichkeit von Inhaltsanalysedaten: Reliabilitätstest, Errechnen und Interpretieren von<br />

Reliabilitätskoeffizienten für mehr als zwei Codierer, in: Medien & Kommunikationswissenschaft,<br />

Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 335-354 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)<br />

INHALT: "Der Beitrag untersucht die Abhängigkeit von Reliabilitätskoeffizienten von der Anzahl<br />

der Codierer. Da alle gängigen Reliabilitätskoeffizienten auf paarweisen Übereinstimmungs-<br />

(Holsti, Scotts Pi, Cohens Kappa) oder paarweisen Abweichungsbestimmungen<br />

(Krippendorffs Alpha) beruhen, ergeben sie bei mehr als zwei Codierern keine vergleichbaren<br />

Werte für Studien mit unterschiedlichen Codiererzahlen. Darüber hinaus beleuchtet der Beitrag<br />

die theoretisch bzw. methodologisch fragwürdigen Ergebnisse von Reliabilitätsberechnungen<br />

bei gleicher Codiererzahl (größer als zwei): Alle gängigen Reliabilitätskoeffizienten<br />

sind tendenziell höher, wenn sich Fehler in wenigen Fällen häufen. Diese können als systematische<br />

Fehler bezeichnet und auf ein unpräzises Codebuch zurückgeführt werden. In gängigen<br />

Reliabilitätsberechnungen werden also Studien, die systematische Fehler aufweisen, besser<br />

bewertet als solche, in denen 'nur' unsystematische, d.h. vereinzelte Fehlcodierungen vorkommen.<br />

Um diese Probleme zu überwinden, schlägt der Beitrag einen neuen Reliabilitätskoeffizienten<br />

für nominalskalierte Daten vor, der sowohl auf einer für unterschiedliche<br />

Codiererzahlen vergleichbaren Berechnung beruht als auch das Problem der Fehlerhäufungen<br />

überwindet und somit die Vergleichbarkeit von Reliabilitätsberechnungen für Studien mit unterschiedlichen<br />

Codiererzahlen streng genommen erst herstellt." (Autorenreferat)<br />

[24-L] Lagaay, Alice; Lauer, David (Hrsg.):<br />

Medientheorien: eine philosophische Einführung, (Campus Studium), Frankfurt am Main:<br />

Campus Verl. 2004, 323 S., ISBN: 3-593-37517-6 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2999)<br />

INHALT: "Medientheorien gelten in mehr und mehr akademischen Disziplinen als unverzichtbares<br />

Handwerkszeug. Mindestens so allgegenwärtig wie der Medienbegriff ist jedoch die Klage<br />

über seine Unschärfe. Hier setzt die vorliegende Einführung an. Sie stellt elf wichtige Medientheoretiker<br />

vor, von Marshall McLuhan und Derrick de Kerckhove über Niklas Luhmann<br />

und Jean Baudrillard bis hin zu Friedrich Kittler und Lev Manovich, und untersucht anhand<br />

der einzelnen Ansätze, welches Potenzial dem Medienbegriff als kulturwissenschaftlichem<br />

und philosophischem Grundbegriff zukommt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Alice<br />

Lagaay und David Lauer: Einleitung - Medientheorien aus philosophischer Sicht (7-30); Oliver<br />

Lerone Schultz: Marshall McLuhan - Medien als Infrastrukturen und Archetypen (31-68);<br />

Simone Mahrenholz: Derrick de Kerckhove - Medien als Psychotechnologien (69-96); Thomas<br />

Khurana: Niklas Luhmann - Die Form des Mediums (97-126); Christof Windgätter: Jean<br />

Baudrillard - Wie nicht simulieren oder: Gibt es ein Jenseits der Medien? (127-148); Alice<br />

Lagaay: Paul Virilio - Licht im Bunker. Medientheorie als Dromologie (149-172); Gernot<br />

Grube: Vilém Flusser - Mundus ex machina (173-200); Sybille Krämer. Friedrich Kittler -


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 33<br />

1.1 Allgemeines<br />

Kulturtechniken der Zeitachsenmanipulation (201-224); David Lauer: Hartmut Winkler - Die<br />

Dialektik der Medien (225-248); Stefan Blank: Martin Seel - Medialität und Welterschließung<br />

(249-272); Jan Janzen: Mike Sandbothe - Theorien zu Werkzeugen (273-296); Werner<br />

Kogge: Lev Manovich - Society of the Screen (297-316).<br />

[25-L] Löblich, Maria:<br />

Das Menschenbild in der Kommunikationswissenschaft, (Kommunikationsgeschichte, Bd. 20),<br />

Münster: Lit Verl. 2004, 161 S., ISBN: 3-8258-7311-0 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9621)<br />

INHALT: "Ein Menschenbild leitet als Basisannahme die wissenschaftliche Arbeit an und bestimmt<br />

ihre Ergebnisse mit. Übertragen auf die Kommunikationswissenschaft bedeutet das,<br />

dieses Bild nimmt Einfluss darauf, wo und wie der Mensch im massenmedialen Kommunikationsprozess<br />

'angesiedelt' wird. In der vorliegenden Studie werden das Menschenbild und -<br />

eng damit verknüpft - das Gesellschaftsbild aus dem wissenschaftlichen Werk Otto B. Roegeles,<br />

Leiter des Münchener Instituts für Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft)<br />

von 1963 bis 1985, herausgearbeitet." (Autorenreferat)<br />

[26-L] Lovink, Geert (Gesprächspartner); Hartmann, Frank (Gesprächspartner):<br />

Discipline Design: Konjunktur der Medienphilosophie, in: Medien-Journal : Zeitschrift für<br />

Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 5-16<br />

INHALT: In ihrem per E-Mail geführten Dialog reflektieren die Autoren die Debatte um das<br />

"Disziplinen-Design" der Medienphilosophie. Da die Medien- und Kommunikationswissenschaften<br />

"keine besonderen Einblicke in das hervorgebracht haben, was in unserer Kultur vor<br />

sich geht" und die traditionell geisteswissenschaftliche Haltung vielfach immer noch der<br />

"Welt klassischer Texte" verpflichtet ist, plädieren die Autoren für die Erweiterung des philosophischen<br />

Diskurses. Angesichts der Probleme wie der Auffassung von Wissen, der Bedeutung<br />

des Bildlichen in unserer Kultur oder des Einlusses der neuen Technologien auf die<br />

Transformation der Kultur plädiert F. Hartmann dezidiert für eine Medienphilosophie bzw.<br />

Mediologie, die jenseits des Bereichs Interpretation und Hermeneutik verortet ist. Medienphilosophie<br />

soll die "postlinguistische Qualität der in den neuen medialen Formen, die Kultur reflektieren"<br />

thematisieren und diskutieren. (PT)<br />

[27-L] Lünenborg, Margreth:<br />

Krieg in der Mediengesellschaft - Herausforderung für die Kommunikationswissenschaft, in:<br />

Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 34-47<br />

INHALT: "Der Krieg gegen den Irak im März und April 2003 und seine mediale Behandlung -<br />

dieser aktuelle Gegenstand ist der Ausgangspunkt, an dem Kontinuitäten und Diskontinuitäten<br />

der Kommunikationsforschung sichtbar gemacht werden. Wie im Brennglas zeigt die mediale<br />

Be- und Verhandlung von Krieg die Relevanz von Medien bei der Konstitution gesellschaftlicher<br />

Öffentlichkeit. Doch der Zusammenhang von Medien und Krieg reicht weiter:<br />

Medien selbst sind ein konstitutiver Bestandteil des Krieges. Von besonderem Interesse dabei<br />

ist das Verhältnis unterschiedlicher Bereiche des Medienensembles zueinander. Journalismus,<br />

PR, Propaganda und mediale Unterhaltungsindustrie welche Aufgabe übernehmen diese me-


34 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

dialen Teilbereiche bei der Konstitution gesellschaftlicher Öffentlichkeit im Krieg? Im Mittelpunkt<br />

stehen damit im ersten Schritt Beobachtungen zur Funktion und Bedeutung der Medien<br />

im Krieg des 21. Jahrhunderts. Besonderes Augenmerk erhalten dabei (1) Funktionsverschiebungen<br />

des Fernsehjournalismus, (2) Entdifferenzierungsprozesse des Medienensembles<br />

und (3) die Bedeutung dieser Entwicklungen für das Publikum. Von diesen Beobachtungen<br />

ausgehend wird mit dem Konzept 'cultural citizenship' ein kommunikationswissenschaftliches<br />

Modell entwickelt, das diese Entwicklungen erfasst und es ermöglicht, die damit verbundenen<br />

gesellschaftlichen Prozesse angemessen zu beschreiben und zu analysieren. Dieses Modell ist<br />

die Grundlage zur Beschreibung einer Kommunikationsforschung, die den Herausforderungen<br />

der Mediengesellschaft gerecht wird." (Autorenreferat)<br />

[28-L] Manfe, Michael:<br />

Vom Öffnen der "Black Box", in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg.<br />

28/2004, Nr. 1, S. 47-54<br />

INHALT: "Der Autor geht auf das Projekt der Mediologie ein und arbeitet vor dem Hintergrund<br />

einer Auseinandersetzung mit Mechanismen von 'Black Boxes' Fragen zum Verständnis neuer<br />

Technologien aus. Unter hoch technischen Bedingungen kann Aufklärung nicht in Kulturpessimismus<br />

enden, vielmehr bietet die Mediologie eine Möglichkeit, das Wesen der neuen<br />

Technik in ihren Übertragungs- und Übermittlungsfunktionen zu suchen." (Autorenreferat)<br />

[29-L] Massmann, Annette:<br />

Von "Kommunikation für Entwicklung" zur "cultura mediatica": kommunikationswissenschaftliche<br />

Reflektionen in Lateinamerika zu Medien, Entwicklung und Gesellschaft, in: Publizistik<br />

: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von<br />

Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 3, S. 275-274 (Standort:<br />

UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "In Lateinamerika hat die theoretische und empirische Auseinandersetzung mit Medien-<br />

und Gesellschaftswandel eine lange Tradition. Dazu zählen Analysen der Veränderung<br />

interpersonaler Kommunikation, der Veränderung kultureller Gemeinschaften sowie des Zusammenhangs<br />

von Kommunikation, Entwicklung und 'nation building'. Diese Tradition kann<br />

für die Auseinandersetzung mit den Folgen der Implementierung Neuer Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien und den sich abzeichnenden Veränderungen von Kommunikation,<br />

Sinnkonstitution und Identitätsbildung fruchtbar gemacht werden. Der Artikel zeichnet<br />

die Entwicklungslinie der theoretischen Debatten und Studien zu Medien- und Gesellschaftswandel<br />

in Lateinamerika nach und hebt die Impulse für die hiesige Kommunikationswissenschaft<br />

hervor." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 35<br />

1.1 Allgemeines<br />

[30-L] Meyen, Michael:<br />

Wer wird Professor für Kommunikationswissenschaft und Journalistik?: ein Beitrag zur<br />

Entwicklung einer Wissenschaftsdisziplin in Deutschland, in: Publizistik : Vierteljahreshefte<br />

für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film,<br />

Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 2, S. 194-206 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193;<br />

UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Der vorliegende Beitrag fragt nach der demographischen Struktur der zentralen akademischen<br />

Akteure der Kommunikationswissenschaft in Deutschland und nach möglichen<br />

Veränderungen dieser Struktur in den letzten 50 Jahren. Die Analyse zeigt zum einen, dass<br />

von einem einheitlichen Zugang zum Hochschullehrerberuf nach wie vor keine Rede sein<br />

kann, und zum anderen, dass das Fach vor einer demographischen Herausforderung steht. Die<br />

Kommunikationswissenschaft hat sich durch Akademisierung und 'Versozialwissenschaftlichung'<br />

von ihren Wurzeln gelöst. War Berufserfahrung im Medienbereich bis in die 1960er<br />

Jahre Voraussetzung für eine Berufung, verfügt heute nur noch eine Minderheit über solche<br />

Erfahrungen. Da die Existenz des Faches im Rahmen der Universität auch von der Nachfrage<br />

der Studierenden abhängt, kann man über die Folgen des anstehenden Generationswechsels<br />

nur spekulieren. In jedem Fall fehlt es an formal für die Hochschullehrerlaufbahn qualifiziertem<br />

Nachwuchs. Deshalb sind erhebliche Anstrengungen erforderlich, wenn der Boom im<br />

letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sich nicht als Seifenblase erweisen soll." (Autorenreferat)<br />

[31-L] Meyen, Michael; Löblich, Maria (Hrsg.):<br />

80 Jahre Zeitungs- und Kommunikationswissenschaft in München: Bausteine zu einer Institutsgeschichte,<br />

(Theorie und Geschichte der Kommunikationswissenschaft), Köln: Halem 2004,<br />

394 S., ISBN: 3-931606-71-6 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2712)<br />

INHALT: "Das Interesse an der eigenen Geschichte ist in der Kommunikationswissenschaft<br />

schwächer ausgeprägt als in anderen akademischen Disziplinen. Das lässt sich möglicherweise<br />

mit dem jugendlichen Alter des Fachs begründen oder mit seiner Größe, die keine funktionale<br />

Differenzierung in diese Richtung erzwingt, mit der Leitbildfunktion der US-Forschung<br />

oder mit einem Gegenstand, der die Orientierung an Aktuellem nahe legt. Mindestens genauso<br />

wichtig dürfte aber die fehlende institutionelle Verankerung der Fachgeschichte sein. Im<br />

Selbstverständnispapier der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft<br />

aus dem Jahr 2001 wird zwar Kommunikationsgeschichte als ein Bereich genannt,<br />

der zur Grundausstattung akademischer Einrichtungen des Fachs gehören sollte, in vielen<br />

Fachinstituten aber sind nicht einmal die Lehrgegenstände Mediengeschichte und Geschichte<br />

öffentlicher Kommunikation in den Studienordnungen festgeschrieben. Es gibt weder eine<br />

Professur, die ausschließlich oder wenigstens zu großen Teilen der Fachgeschichte gewidmet<br />

ist, noch ein Forum, in dem entsprechende Forschungsarbeiten veröffentlicht und wahrgenommen<br />

werden können. Eine Ausnahme ist die Schriftenreihe ex libris kommunikation, die<br />

von Hans Wagner und Detlef Schröter herausgegeben wird und in der klassische Texte abgedruckt<br />

und kommentiert werden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Meyen/ Maria<br />

Löblich: Warum Institutsgeschichte, warum Bausteine, warum gerade diese? Eine Einführung<br />

(9-19); Rudolp Stöber: Karl d'Ester und die Frühgeschichte der deutschen Presse. Das Zeitungswesen<br />

in Westfalen von den ersten Anfängen bis zum Jahre 1813. Münster 1907 (20-<br />

27); Michael Meyen: Promovieren bei Karl d'Ester. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Zeitungswissenschaft<br />

in Deutschland (28-45); Erik Koenen/ Thomas Lietz: Helmut Fischers Die


36 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

ältesten Zeitungen und ihre Verleger (1936). Ein vergessenes Schlüsselwerk zur Frühgeschichte<br />

der Presse (46-65); Maria Löblich: Eine Fehlbesetzung? Die Berufung von Hanns<br />

Braun als Nachfolger Karl d'Esters in München (66-89); Maria Löblich: Das Menschenbild<br />

von Otto B. Roegele (90-118); Karl-Ursus Marhenke: Arbeit an der Theorie. Otto Groths<br />

Werk Die unerkannte Kulturmacht (119-140); Wolfgang Eichhorn: Vermittlung sozialer<br />

Kommunikation. Anmerkungen zur Theorie der Zeitungswissenschaft (141-154); Heinz Starkulla:<br />

Es hat sich gelohnt, ein bisschen daran zu arbeiten (155-169); Kurt Koszyk: Karl<br />

d'Ester, gepackte Kisten und das Chaos in München (170-179); Hans Wagner: Aswerus, die<br />

DGPuK und das zeitungswissenschaftliche Kolloquium (180-197); Wolfgang R: Langenbucher:<br />

Journalistenhasser, Brigitte Mohnhaupt und die Münchener Schule (198-213); Peter<br />

Glotz: Intelligente Menschen halten Konflikte aus (214-223); Otto B. Roegele: In der Wissenschaft<br />

gibt es keinen Schiedsrichter (215-230); Petra Dorsch-Jungsberger: Ich bin mit dem<br />

Konflikt sozialisiert worden (231-235); Claudia Mast: Kleine Seminare, Orientierungsunsicherheit<br />

und zwei Lichtblicke (236-240); Karl Friedrich Reimers: Das Zusammenleben war<br />

gewünscht (241-249); Romy Fröhlich: Lehrerin in Schönbach'scher Tradition (250-257);<br />

Heinz-Werner Stuiber: Ronneberger, der Diplomstudiengang und Freiraum für 'Spinner' (258-<br />

270); Heinz Pürer: Ich sehe mich eher als Lehrer (271-280); Ursula E. Koch: Grenzgängerin<br />

zwischen den Fronten (281-290); Hans-Bernd Brosius: Wir haben den Mittelbau aus seiner<br />

Lethargie gerissen (291-300); Markus Behmer: Erstes 'befreites' Institut der LMU. Die Studentenbewegung<br />

im Wintersemester 1968/69 (301-313); Christoph Hage: Hörsaal, Keller und<br />

Bestattungsfirma. Das Institut und seine Räume (314-329); Barbara Höfler/ Manuel Megnin:<br />

Von den Erstlingen zum Communichator analog. Institutsgeschehen im Spiegel der Studentenzeitschriften<br />

(330-360); Maria Löblich: Chronik des Instituts (361-386).<br />

[32-L] Michael, Joachim; Schäffauer, Markus Klaus (Hrsg.):<br />

Massenmedien und Alterität, (MediAmericana: Kultur- und Medienwissenschaftliche Studien zu<br />

Lateinamerika, Bd. 2), Frankfurt am Main: Vervuert 2004, 307 S., ISBN: 3-86527-106-5 (Standort:<br />

UB Karlsruhe(90)-hist4.4-2004A23100)<br />

INHALT: "Was haben Massenmedien mit Alterität zu tun? Gibt es nicht einen inhärenten Widerspruch<br />

zwischen 'Masse' und 'Alterität'? Der vorliegende Band begibt sich auf ungesichertes<br />

Gelände, wenn er nach den Möglichkeiten fragt, Alterität (ausgerechnet) im Bereich der Massenmedien<br />

zu orten. Damit wendet er sich gegen die für die Moderne konstitutive Kulturkritik<br />

an der 'Vermassung' und ihrer 'Gleichschaltung' des Individuums. Sich hiervon absetzend,<br />

machen die transdisziplinären Beiträge aus den Bereichen Romanistik, Anglistik, Linguistik,<br />

Soziologie, Psychologie, Philosophie und Medienwissenschaft auf die widerstreitenden<br />

Wahrnehmungssysteme innerhalb der Massenmedien aufmerksam. Wesentliches Ergebnis ist<br />

hierbei die Erkenntnis der wechselseitigen Bedingung von Gattung und Medium. Gerät das<br />

schillernde Verhältnis zwischen Gattung und Medium aus dem Blick, drohen Aussagen über<br />

Medien in Zuschreibungen identitärer Medialität umzuschlagen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Joachim Michael/Markus Klaus Schäffauer: Zum Verhältnis von Massenmedien<br />

und Alterität (7-23); Manfred Engelbert/Vittoria Borsò/Joachim Michael/Markus Klaus<br />

Schäffauer/Walter Bruno Berg (24-35); Vittoria Borsò: Medienkultur: Medientheoretische<br />

Anmerkungen zur Phänomenologie der Alterität (36-65); Ellen Spielmann: 'Alterität' von<br />

Sartre bis Bhabha: ein begriffsgeschichtliches Surfen (66-77); Joachim Fischer: Figuren und<br />

Funktionen der Tertiarität. Zur Sozialtheorie der Medien (78-86); Walter Bruno Berg: MPB -<br />

música popular brasileira: Identität und Alterität einer populären Gattung (87-101); Gemma


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 37<br />

1.1 Allgemeines<br />

Larrègola i Bonastre: Wenn der Andere ein X-beliebiger ist. Die neuen Protagonisten des<br />

Fernsehspektakels (102-110); Claudius Armbruster: Zur Visibilität der Anderen in Portugal<br />

und Brasilien (111-128); Markus Klaus Schäffauer: Geschlecht, Gattung und kulturelle Alterität:<br />

'Menino ou Menina', ein Kapitel der brasilianischen Miniserie Mulher (129-138); Joachim<br />

Michael: Telenovela und Alterität (139-158); Dierk Spreen: Der Körper als das Andere<br />

der Medien? (159-165); Rainer Marten: Doppelte Alterität (166-173); Johannes Bittner: Interpersonale<br />

Relationen in digitalen Kommunikationsnetzen (174-197); Maria Borcsa: Selbstthematisierung<br />

als Alterität zwischen Normalisierung und Individualisierung: Geburtsblindheit<br />

im Medienzeitalter (198-210); Hilary Dannenberg: Die Konstruktion alternativer Identitäten<br />

durch die Rekonstruktion der Vergangenheit in den populären amerikanischen Spielfilmgattungen<br />

Fantasy und Science Fiction (211-228); Annette Paatz: Medialität und Kulturtransfer<br />

im 19. Jahrhundert: Überlegungen zur Revue des Deux Mondes und ihrer Rezeption<br />

in Lateinamerika (229-238); Charles Feitosa: Kehrseitige Ästhetik: die Frage nach der Hässlichkeit<br />

(239-246); Joachim Michael/Markus Klaus Schäffauer: Die intermediale Passage der<br />

Gattungen (247-296); Joachim Michael/Markus Klaus Schäffauer: Video, Melodrama & der<br />

11. September 2001 (297-307).<br />

[33-L] Morandi, Pietro:<br />

Die Mobilitätsrevolutionen des 20. Jahrhunderts und die Schwierigkeiten ihrer kommunikationswissenschaftlichen<br />

Bewältigung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur,<br />

Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 48-58<br />

INHALT: In seinem Beitrag behandelt der Autor die Frage nach den Kontinuitäten und Diskontinuitäten<br />

der Kommunikationsforschung vor dem Hintergrund des in den 60er Jahren von Lazarsfeld<br />

hervorgehobenen (und von ihm positiv gewerteten) Antagonismus zwischen den<br />

"modernen Empirikern" und den "Verteidigern der Klassiker". Nach der einführenden Bestimmung<br />

des Begriffs der modernen Empirie und Erfahrung wird die Auseinandersetzung<br />

zwischen den Modernisten und den Traditionalisten seit der Entstehung der modernen Sozialwissenschaften<br />

rekapituliert. Der Autor vertritt die These, dass "die disziplinäre Schließung,<br />

die vielfach in den Sozialwissenschaften in der Phase ihrer Ausdifferenzierung nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg stattgefunden hat, noch ganz und gar von den Prämissen des Cartesianismus<br />

und Positivismus geprägt war und heute noch immer ein ernsthaftes Hindernis für die erfolgreiche<br />

Universalisierung und Globalisierung der Kommunikationswissenschaft darstellt".<br />

(PT)<br />

[34-L] Paus-Hasebrink, Ingrid:<br />

Eines schickt sich nicht für alles: zum Modell der Triangulation, in: Medien-Journal : Zeitschrift<br />

für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 4-10<br />

INHALT: "Triangulation zielt (...) darauf ab, verschiedene Forschungsperspektiven und Methoden<br />

gezielt so miteinander zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig kontrollieren, ergänzen,<br />

unterstützen, relativieren oder auch widerlegen können. Trotz einer gewissen Popularität, die<br />

dieses Konzept mittlerweile in der empirischen Sozialforschung erlangt hat, ist aber festzustellen,<br />

dass sich nur wenige empirische Studien systematisch damit auseinandersetzen, wie<br />

die beanspruchte Triangulation tatsächlich mehr sein kann als die bloße Addition verschiedener<br />

Methoden, von denen unklar ist, inwieweit ihre theoretischen Prämissen miteinander ver-


38 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

einbar und aufeinander beziehbar sind. Zentral für den Erfolg von Triangulation ist daher<br />

immer die sorgfältige Bestimmung des jeweiligen Forschungsinteresses, der jeweiligen Forschungsfrage,<br />

die eine ebenfalls möglichst exakte und umfangreiche Explikation des Forschungsgegenstandes<br />

voraussetzt. Die Fragestellung entscheidet also über den Einsatz, sprich<br />

die jeweils konkret realisierte bzw praktizierte Form der Triangulation, mithin auch über ihren<br />

Erfolg. In neueren Forschungen wird der Aspekt der Validierung von dem einer möglichst<br />

perspektivenreichen Erkenntnis abgelöst." (Autorenreferat)<br />

[35-L] Plake, Klaus:<br />

Handbuch Fernsehforschung: Befunde und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.<br />

2004, 404 S., ISBN: 3-531-14153-8<br />

INHALT: In der Fernsehforschung vollzog sich in den letzten Jahren ein Prozess der Verselbständigung:<br />

Paradigmen, Theorien und empirische Erkenntnisse der Medien- und Kommunikationswissenschaft<br />

haben eine medienspezifische Weiterentwicklung erfahren, die eine Zusammenschau<br />

der Ergebnisse lohnend erscheinen lässt. Das Lehrbuch bietet einen Überblick zu<br />

den wichtigsten Arbeiten, die sich mit dem Medium Fernsehen befassen. Bislang disparat erscheinende<br />

Untersuchungsgebiete wie z.B. Gattungen und Genres von TV-Programmen, Einstellungen<br />

und Strukturen der Zuschauer, die Unternehmensorganisation der TV-Anbieter,<br />

rechtliche Bestimmungen sowie politische Voraussetzungen und Folgen des Fernsehens erscheinen<br />

so in einem Zusammenhang, der die Eigenarten des Mediums deutlich macht und allen<br />

Interessierten einen schnellen Zugriff auf kompakte Information bietet. Die Gliederung<br />

des Handbuchs im Einzelnen: (1) Geschichte des Fernsehens; (2) Theoretische Grundlagen<br />

der Fernsehkommunikation; (3) Das Fernsehen zwischen Wirklichkeit und Fiktion; (4) Informative<br />

Programme; (5) Programme mit fiktiven Inhalten; (6) Die Show als Programmgattung<br />

des Fernsehens; (7) Das Fernsehen und sein Publikum; (8) Fernsehen und Kultur; (9)<br />

Fernsehen und Politik; (10) Inszenierungen, Kampagnen, Wahlen; (11) Rechts- und Organisationsgrundlagen<br />

des Fernsehens; (12) Das Fernsehen in der Zeit des Umbruchs. (BM2)<br />

[36-F] Reiser, Caroline (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr.; Möhring, Wiebke, Dr. (Leitung):<br />

Eine Frage des Themas? Einsatzfelder qualitativer und quantitativer Verfahren in der<br />

Kommunikations- und Medienwissenschaft in den letzten Jahrzehnten<br />

INHALT: Es wurden 7 Fachzeitschriften (5 internationale, 2 deutsche) untersucht. Analysiert<br />

wurden für alle Artikel der Stichprobenjahre, ob das Thema des Artikels empirisch untersucht<br />

wurde, wenn ja mit welcher Methode. Folgende Fragen standen dabei im Vordergrund: 1.<br />

Gibt es einen (vorhersagbaren) Zusammenhang zwischen Themenfeld und Methodenwahl? 2.<br />

Gibt es zeitgeistgebundene Einflüsse auf die Methodeneinsätze? 3. Gibt es Methodentraditionen<br />

innerhalb einzelner Forschungsfelder? Erste Ergebnisse zeigen, dass: 1. zunehmend empirisch<br />

gearbeitet wird; 2. dass der Einsatz von Empirie thematisch bestimmt ist; 3. quantitative<br />

Methoden dominieren; 4. dass jedoch qualitative Verfahren zunehmend stärker eingesetzt<br />

wurden; 5. das Themenfeld einen Einfluss auf die Methodenwahl hat; 6. zeitgeistgebundener<br />

Einfluss nicht bzw. kaum gefunden werden konnte. ZEITRAUM: 1970-2000<br />

METHODE: Frage danach, ob es innerhalb der medien- und kommunikationswissenschaftlichen<br />

Methodologie einen Paradigmenwechsel (im Kuhnschen Sinne) gibt. Untersuchungsdesign:


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 39<br />

1.1 Allgemeines<br />

Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: n=1.442;<br />

Artikel ausgewählter Fachzeitschriften -5 internationale, 2 deutsche- aus insgesamt 7 Stichprobenjahren;<br />

Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

(Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Möhring, Wiebke (Dr. Tel. 0511-3100-483,<br />

e-mail: wiebke.moehring@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[37-L] Renger, Rudi (Hrsg.):<br />

Angewandte Kommunikationswissenschaft: Problemfelder, Fragestellungen, Theorie ; ausgewählte<br />

Beiträge 1978-2002 ; Festschrift zum 60. Geburtstag, München: R. Fischer 2002, 320<br />

S., ISBN: 3-88927-312-2 (Standort: UB Essen(465)-OFV2124)<br />

INHALT: "Wenn Geld knapp und intellektuelle Bildung auch an Schulen und Universitäten Luxus<br />

geworden ist, könnte eine handlungsorientierte Kommunikationswissenschaft als Aufklärungs-<br />

und Warnsystem, Mittel zur Problemlösung oder Instrument zur Konsensbildung bzw.<br />

zum Interessensausgleich wertvolle Dienste leisten. Eine kritische Sozialforschung von der<br />

Angebots- über die Auftrags- bis zur Aktionsorientierung scheint deshalb gerade heute notwendiger<br />

denn je zu sein. Als Festschrift zum 60. Geburtstag des österreichischen Medien-<br />

und Kommunikationswissenschaftlers Hans Heinz Fabris gibt der vorliegende Sammelband<br />

einen Überblick über 25 Jahre Angewandte Kommunikationsforschung im Kontext von Politik<br />

und Medien, Journalismus und Gesellschaft sowie theoretischen Fragestellungen." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Rudi Renger: Forschendes Lernen und engagierte Reflexion.<br />

Zu einer handlungsorientierten Theorie der Kommunikationswissenschaft. Vorwort (5-16);<br />

Hans Heinz Fabris: Angewandte Kommunikationswissenschaft. Zwischen Transfer, Intervention<br />

und Transformation (17-24); Kommunikationsforschung als angewandte Demokratieforschung<br />

(25-36); Erfahrungen mit Medienarbeit von unten (37-54); Zwischen Politik und Politikinszenierung.<br />

Mediendiskurse der achtziger Jahre (55-68); Mediatisierte Politik in den<br />

neunziger Jahren (69-78); Welches Europa der Medien? (79-94); Soziale und/oder technische<br />

Kommunikation. Zukunftsperspektiven der Informationsgesellschaft (95-108); Rechtspopulismus:<br />

Politik im Boulevardformat (109-118); Aufbruch oder Krise der Zivilgesellschaft?<br />

(119-134); Berufsforschung und Curriculumentwicklung für Kommunikationsberufe (135-<br />

158); Demokratietheorie, Kommunikationsverfassung und Journalismus (159-170); Die Bilderwelt<br />

des 'Neuen Österreich'. Zur Medienkultur nach 1945 (171-198); Qualitätssicherung in<br />

Medienunternehmen und im Mediensystem (199-216); Vielfältige Qualität. Theoretische Ansätze<br />

und Perspektiven der Diskussion um Qualität im Journalismus (217-228); Von der Medien-<br />

zur Kommunikationsforschung. Der Beitrag qualitativer Forschungsmethoden (229-<br />

244); Der Mythos der Massenkommunikation. Zum Dilemma der Kommunikationswissenschaft<br />

(245-262); Kriegs- oder Friedenswissenschaft? Zu unterschiedlichen Traditionen der<br />

Kommunikationsforschung (263-270); Aktionsforscher - Advokaten in eigener Sache? (271-<br />

278); Nachholende Differenzierung. Kommunikationswissenschaft als Schlüsseldisziplin?<br />

(279-298).


40 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

[38-L] Richter, Helmut; Schmitz, H. Walter (Hrsg.):<br />

Kommunikation - ein Schlüsselbegriff der Humanwissenschaften?, (Signifikation : Beiträge<br />

zur Kommunikationswissenschaft, Bd. 5), (Konferenz "Kommunikation - ein Schlüsselbegriff der<br />

Humanwissenschaften?", 2000, Essen), Münster: Nodus Publ. 2003, 453 S., ISBN: 3-89323-655-4<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-28A4797)<br />

INHALT: "Unter dem nun fragenden Titel "Kommunikation - ein Schlüsselbegriff der Humanwissenschaften?"<br />

dokumentiert der vorliegende Band die Ergebnisse einer Konferenz, die wir<br />

zum seinerzeit noch assertorisch formulierten Thema "Kommunikation - ein Schlüsselbegriff<br />

der Humanwissenschaften" vom 11.-13. Mai 2000 an der Universität Essen veranstaltet haben."<br />

(Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dietmar Todt, Silke Kipper: Der Begriff 'Kommunikation'<br />

in den Biowissenschaften (29-59); Peter Janich: Kommunikation und Kooperation.<br />

Zum methodischen Umgang mit Kulturleistungen (65-73); Theo Herrmann: Die Sprachpsychologie<br />

und ihr Kommunikations-Prozess-Dilemma (81-88); Dagmar Stahlberg: Erzähle<br />

mir, was Du siehst, und ich sage Dir, was Du denkst! Sprache und Personenwahrnehmung in<br />

der Sozialpsychologie (93-105); Werner Deutsch: Sprachentwicklung von unten: Eine Mosaiktheorie<br />

(111-121); Wolfram Karl Köck: Kommunikationskonstruktionen (129-143); Gebhard<br />

Rusch: Die Entkoppelung von Kommunikation und Rezeption. Verständigungsverhältnisse<br />

in der Mediengesellschaft (149-165); Jens Loenhoff: Kommunikationstheorie und die<br />

Fundierungsrelationen im interpersonellen Kommunikationsprozess (179-191); H. Walter<br />

Schmitz: Die Einheit des kommunikativen Ereignisses (197-206); Helmut Richter: Kommunikation<br />

und Sprachstruktur (213-226); Clemens Knobloch: Zwischen 'Ursuppe' und 'letzter<br />

Instanz': Kommunikation in der Linguistik (231-246); Gisela Klann-Delius: Kommunikation<br />

als Erklärungskonzept für den Erstspracherwerb (253-265); Gisbert Fanselow: Die Beziehung<br />

der Grammatik zur kommunikativen Funktion der Sprache (269-285); Wolfgang Ludwig<br />

Schneider: Kommunikatives Handeln oder Kommunikation? Anmerkungen zu einer aktuellen<br />

Differenzlinie in der soziologischen Diskussion des Kommunikationsbegriffs (289-313); Peter<br />

Fuchs: Die Zeit der Kommunikation (321-329); Georg Meggle: Kommunikatives Verstehen<br />

- Die Grundzüge (341-348); Jürgen Trabant: Zeichen - Kommunikation - Sprache (353-<br />

366); Achim Eschbach: Semiotik und Kommunikationswissenschaft. Über die Tieferlegung<br />

der Fundamente (371-377); Manfred Rühl: Kommunikation - supradisziplinärer Grundbegriff,<br />

auch für die Publizistik (383-397); Hans-Bernd Brosius: Kommunikationswissenschaft<br />

als empirisch-normative Sozialwissenschaft (401-420); Hans Wagner: Das 'Zeitgespräch der<br />

Gesellschaft'. Der Kommunikationsbegriff der Zeitungswissenschaft (421-431).<br />

[39-L] Rieder, Bernhard:<br />

Algorithmische Mediatoren: Software-Agenten als Gegenstand der Medienwissenschaften,<br />

in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 36-46<br />

INHALT: Im Zusammenhang der KI-Forschung werden gegenwärtig zwei Teilbereiche verfolgt:<br />

die "artificial life"-Schule und die Software-Agenten-Forschung. Diese interessiert sich dafür,<br />

wie innerhalb der bestehenden und zukünftigen digitalen Infrastruktur intelligente Software<br />

Aufgaben übernehmen kann, die sonst von Menschen erledigt werden müssten. In seinem<br />

Beitrag diskutiert der Autor die Technologie der Software-Agenten als Gegenstand der Medienwissenschaften.<br />

In einer informationstheoretischen Betrachtungsweise werden die Software-Agenten<br />

beschrieben, die zumindest drei Merkmale aufweisen: (1) Sie sind autonom<br />

und im Gegensatz zu klassischer Software selbständig aktiv. Als Beispiel können lernfähige


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 41<br />

1.1 Allgemeines<br />

Spamfilter für individuelle Mailboxen genannt werden. (2) Sie können Bedeutung (Information)<br />

verstehen und interpretieren, z.B. filtern, klassifizieren, zusammenfassen, strukturieren<br />

und erzeugen. (3) Die Software-Agenten sind dialogisch. "In welcher Weise Veränderungen<br />

der Struktur der Mediationen, in der Art zu kommunizieren und mit Informationen umzugehen,<br />

zu Veränderungen von Mentalitäten und Verhaltensweisen führen, ist die Frage, die sich<br />

für die Medien- und Kulturwissenschaften immer wider aufs Neue stellt. Software-Agenten<br />

können als Symptom für eine Entwicklung verstanden werden, die eben diese Frage auf radikale<br />

Weise neu aufwirft." (PT)<br />

[40-L] Roskos-Ewoldsen, Beverly; Davies, John; Roskos-Ewoldsen, David R.:<br />

Implications of the mental models approach for cultivation theory, in: Communications : the<br />

European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 345-363 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Mentale Modelle sind mentale Darstellungen von Situationen, Ereignissen und Objekten.<br />

Der Beitrag geht davon aus, dass der Ansatz mentaler Modelle das Verständnis der "cultivation<br />

theory" erweitern kann. Es wird ein Überblick über mentale Modelle, Situationsmodelle<br />

unter Einbeziehung der Modelle zur Einordnung von Ereignissen und kulturelle Modelle<br />

gegeben. Auf der Basis dieser Literatur werden verschiedene Vorschläge dahingehend unterbreitet,<br />

wie die "cultivation theory" erweitert werden kann mit dem Ziel besser zu verstehen,<br />

wie die Medien die Auffassung der Menschen von ihrer gesellschaftlichen Realtät und ihrem<br />

Kulturverständnis beeinflussen. (UNübers.) (UN)<br />

[41-L] Rossmann, Constanze; Brosius, Hans-Bernd:<br />

The problem of causality in cultivation research, in: Communications : the European Journal of<br />

Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 379-397 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA<br />

00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag liefert einen aktuellen Überblick über die Probleme bei der Feststellung<br />

von Kausalverbindungen in der Kultivierungsforschung; dabei werden die Grundüberlegungen<br />

der verschiedenen Forschungsansätze unter dem Gesichtspunkt kausaler Interpretation<br />

bewertet. Es ergeben sich eine Reihe methodischer Ansätze, mit denen das Problem angegangen<br />

und soweit wie möglich gelöst werden kann. Das Thema der kausalen Interferenz gibt es<br />

nicht nur in der Kultivierungsforschung sondern es ist ein grundlegender Bestandteil aller<br />

Theorien und Ansätze, die sich mit Medienwirkungen hauptsächlich auf der Makroebene befassen,<br />

und die sich methodisch vor allem auf Forschungen zu Wechselbeziehungen und Korrelationen<br />

stützen (agenda setting, Schweigespirale, Wissensklufthypothese u.a.). Daher werden<br />

zunächst die Probleme kausaler Interpretation im Zusammenhang der Kultivierungshypothese<br />

diskutiert und dann in Kurzform dargestellt, wie sich diese Probleme in anderen theoretischen<br />

Ansätzen der Medienwirkungsforschung darstellen. Dabei werden zunächst die wesentlichen<br />

Charakteristika des Kultivierungsansatzes erläutert und dann die Schwierigkeiten<br />

mit sog. Korrelationsstudien dargestellt und alternative Forschungsentwürfe diskutiert. Diese<br />

Forschungsentwürfe sind nicht ganz neu, sondern werden für die Kultivierungsforschung angepasst.<br />

Sie umfassen Laborexperimente, Folgeuntersuchungen, sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte<br />

und Arbeiten mit Zeitreihen. Abschließend plädiert der Beitrag für multiple


42 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

Ansätze, die sich in ihren jeweiligen Vorteilen ergänzen und so ihre Nachteile ausgleichen.<br />

(UNübers.) (UN)<br />

[42-L] Scheibmayr, Werner:<br />

Niklas Luhmanns Systemtheorie und Charles S. Peirces Zeichentheorie: zur Konstruktion<br />

eines Zeichensystems, (Linguistische Arbeiten, Bd. 486), Tübingen: Niemeyer 2004, 388 S.,<br />

ISBN: 3-484-30486-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2297)<br />

INHALT: Sowohl Charles S. Peirce (1839-1914) als auch Niklas Luhmann (1927-1998) haben<br />

mit ihrer Zeichen- bzw. Systemtheorie Universal- oder auch Supertheorien entwickelt. Derartige<br />

Theorien sind dadurch charakterisiert, dass es für den Objektbereich, den sie erschließen<br />

können, keine Begrenzung gibt: Sie sind auf alles anwendbar. Daraus folgt unter anderem,<br />

dass jede Supertheorie auch selbst ein Element der Menge ihrer Gegenstände ist, denn sie<br />

muss ja aufgrund ihrer Universalität nicht nur fremdreferentiell auf alles andere, sondern auch<br />

selbstreferentiell auf sich selbst anwendbar sein. In der vorliegenden Arbeit werden ausgewählte<br />

Theorieelemente von Luhmanns Systemtheorie und von Peirces Zeichentheorie einer<br />

kritischen Analyse unterzogen und dann konstruktiv aufeinander bezogen. Im ersten Teil der<br />

Arbeit wird Luhmanns Systemtheorie aus ihren eigenen Voraussetzungen heraus kritisch analysiert.<br />

Im zweiten Großteil der Arbeit wird dann Peirces Zeichentheorie dargestellt. Mit diesem<br />

Vorgehen verfolgt der Autor als Hauptziel, die kritisch überprüften und ggf. modifizierten<br />

Theorieelemente von Peirces Zeichen- und Luhmanns Systemtheorie so miteinander zu<br />

kombinieren, dass die jeweiligen Nachteile neutralisiert bzw. eliminiert und die Vorteile zusammengeführt<br />

werden. (ICA2)<br />

[43-L] Scheufele, Bertram:<br />

Framing-effects approach: a theoretical and methodological critique, in: Communications :<br />

the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 401-428 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den Auswirkungen sog. "Frames". Zunächst werden die<br />

verschiedenen Framing-Ansätze klassifiziert. Im Anschluss daran werden die Begriffe "Frame",<br />

Schema und "Framing" definiert, so wie sie in der bisherigen Forschung zum Framing-<br />

Ansatz sowohl theoretisch als auch operativ verwendet wurden. Auf dieser Basis werden die<br />

Untersuchungen zu den sog. "framing-effects" unter theoretischen und methodischen Gesichtspunkten<br />

und im Hinblick auf ihre empirischen Ergebnisse beurteilt. Diese Bewertung<br />

führt zu dem Schluss, dass die Studien zu den "framing-effects" neue psychologische Ansätze<br />

und Theorien nur unzulänglich berücksichtigen. Da die meisten Untersuchungen sich auf die<br />

Erzeugung von Übersichten konzentrieren, ignorieren sie meist die komplizierteren Arten der<br />

Auswirkungen des Framings. Daher bleiben viele empirischen Fragen unbeantwortet und es<br />

scheinen einige methodischen Chancen ungenutzt zu bleiben. (UNübers.) (UN)<br />

[44-L] Schlögl, Rudolf; Giesen, Bernhard; Osterhammel, Jürgen (Hrsg.):<br />

Die Wirklichkeit der Symbole: Grundlagen der Kommunikation in historischen und gegenwärtigen<br />

Gesellschaften, (Historische Kulturwissenschaft, Bd. 1), Konstanz: UVK Verl.-Ges.<br />

2004, 464 S., ISBN: 3-89669-693-9


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 43<br />

1.1 Allgemeines<br />

INHALT: "Die 16 Beiträge untersuchen das Verhältnis von Symbolen und sozialen Strukturen,<br />

von Medien und Materialien, in denen Symbole gebildet werden, von Strategien der Symbolisierung,<br />

die Ordnung der Symbole sowie schließlich deren Historizität. Von diesen Eckpunkten<br />

aus erschließen sich die Umrisse einer Theorie der Symbole, die sie nicht in ihrer anthropologischen<br />

Dimension bestimmt, sondern nach ihrer Funktion in Kommunikation fragt. Der<br />

Band diskutiert Fallbeispiele von der Antike bis zur Gegenwart. Eine tragfähige und historisch<br />

informative Theorie der Symbole muss Symbolisierungsstrategien in spätantiken Märtyrerakten<br />

ebenso erfassen wie die Symbolproduktion der audiovisuellen Moderne." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Rudolf Schlögl: Symbole in der Kommunikation. Zur Einführung<br />

(9-38); Kapitel Symbole in der Theorie: Hans-Georg Soeffner: Protosoziologische Überlegungen<br />

zur Soziologie des Symbols und des Rituals (41-72); Bernhard Giesen: Latenz und<br />

Ordnung. Eine konstruktivistische Skizze (73-100); Christoph Schneider: Symbol und Authentizität.<br />

Zur Kommunikation von Gefühlen in der Lebenswelt (101-133); Daniel Krausnick:<br />

Symboltheorie aus juristischer Perspektive (135-156); Kapitel Symbolisierungen: Bernhard<br />

Gladigow: Symbol und Symbolkontrolle als Ergebnis einer Professionalisierung von Religion<br />

(159-172); Gerhard Kurz: Verfahren der Symbolbildung. Literaturwissenschaftliche<br />

Perspektiven (173-187); Kay Junge: Symbolisierung von Kooperationsnormen in Situationen<br />

elementarer Kommunikation (189-231); Dmitri Zakharine: Symbolisierung von Verhaltensnormen.<br />

Über die Dynamik der Streitkulturen in Ost- und Westeuropa (233-261); Peter Ludes:<br />

Multiple Symbolisierungen. Technisierung, Trivialisierung, Internationalisierung (263-<br />

278); Kapitel Funktionen des Symbolischen: Barbara Feichtinger-Zimmermann: Hinrichtung<br />

und Martyrium. Zur Umdeutung symbolischer Handlungen (281-302); Rolf Reichardt: Zur<br />

visuellen Dimension geschichtlicher Symbole am Beispiel der Bastille (303-338); Stephanie<br />

Kleiner: Der Kaiser als Ereignis. Die Wiesbadener Kaiserfestspiele 1896-1914 (339-367);<br />

Thomas Mergel: "Sehr verehrter Herr Kollege". Zur Symbolik der Sprache im Reichstag der<br />

Weimarer Republik (369-394); Jürgen Osterhammel: Symbolpolitik und imperiale Integration.<br />

Das britische Empire im 19. und 20. Jahrhundert (395-421); Stefan Wild: Zur Symbolik<br />

des islamischen Schleiers (423-437); Max-Emanuel Geis: Symbole im Recht (439-460).<br />

[45-L] Schützeichel, Rainer:<br />

Soziologische Kommunikationstheorien, (Uni-Taschenbücher, Bd. 2623), Konstanz: UVK<br />

Verl.-Ges. 2004, 383 S., ISBN: 3-8252-2623-9<br />

INHALT: Der Verfasser gibt einen grundlegenden Überblick über die zentralen soziologischen<br />

Theorien zum Thema Kommunikation. Er erklärt und vergleicht die einzelnen Positionen,<br />

zeigt, wie sie Kommunikation unterschiedlich konzeptualisieren und macht deutlich, was sie<br />

jeweils zu einer allgemeinen Kommunikationstheorie beitragen können. Damit verfolgt der<br />

Band vier Ziele: (1) allgemeine Einführung in die Soziologie der Kommunikation; (2) einführende<br />

Analyse in signifikante soziologische Theorien über Kommunikation; (3) Kontrastierung<br />

der unterschiedlichen Erkenntnisinteressen und Forschungsperspektiven; (4) spezifische<br />

Rezeption nachbarwissenschaftlicher Theorieangebote. Behandelt werden die Ansätze<br />

von Cooley und Mead (symbolische Interaktion), Schütz und Luckmann (Objektivationen<br />

subjektiven Sinns), Garfinkel und Sachs (Indexikalität der Kommunikation), Habermas (kommunikative<br />

Rationalität), Luhmann (Selbstreferenz der Kommunikation), Esser (nutzenmaximierende<br />

Rationalität der Kommunikation) sowie Bourdieu (Ökonomie des sprachlichen<br />

Tauschs). (ICE2)


44 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.1 Allgemeines<br />

[46-L] Shanahan, James:<br />

A return to cultural indicators, in: Communications : the European Journal of Communication<br />

Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 277-294 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über<br />

den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Begriff der "kulturellen Indikatoren" als einem wichtigen<br />

Bestandteil der "cultivation theory". Es wird ein Überblick über das Konzept der kulturellen<br />

Indikatoren gegeben insbesondere im Verhältnis zu Themen wie der Darstellung von<br />

Gewalt im Fernsehen oder der Homosexualität. Die Argumentation des Beitrags geht dahin,<br />

dass die Gewalt im Fernsehen aufgrund des immer gleichbleibenden Gewaltniveaus als kultureller<br />

Indikator nur eine unklare Rolle spielt. Die Darstellung von Minderheiten hingegen<br />

kann als stichhaltiger kultureller Indikator betrachtet werden. (UNübers.) (UN)<br />

[47-L] Shrum, L.J.:<br />

The cognitive processes underlying cultivation effects are a function of whether the judgements<br />

are on-line or memorybased, in: Communications : the European Journal of Communication<br />

Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 327-344 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die abhängigen Variablen, die typischer Weise benutzt werden, um Kultivierungseffekte<br />

zu testen, werden oft in zwei Kategorien gruppiert: solche die sich mit der Demographie<br />

oder den Fakten von Fernsehinhalten oder solche, die sich auf die Wertvorstellungen, die in<br />

Fernseinhalten zum Ausdruck kommen, beziehen (Hawkins und Pingree, 1982). Der Beitrag<br />

untersucht diese Unterscheidung anhand der kognitiven Prozesse, die unterschiedlichen Arten<br />

von Einsichten und Urteilsfindungen zugrunde liegen. Der Autor kommt zu dem Schluss,<br />

dass demographische Beurteilungen sich typischer Weise auf das Gedächtnis stützen, während<br />

wertbezogene Beurteilungen "on-line" zustandekommen (Hastie und Park, 1986). Diese<br />

Erkenntnis wird dann benutzt, um Modelle kognitiver Prozesse für jeden der beiden Urteilstypen<br />

zu konstruieren, die genau spezifizieren, wann und wie Information im Fernsehen ihren<br />

Einfluss ausübt; dazu werden Forschungsergebnisse früherer Untersuchungen vorgestellt, die<br />

diese Modelle stützen. Im allgemeinen lässt sich feststellen, dass es immer die gleichen Faktoren,<br />

nämlich Motivation und die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten, sind, die das<br />

Ausmaß der Nutzung von Fernsehinformationen bestimmen, unabhängig von der Art der Beurteilung.<br />

Die Art und Weise jedoch, wie diese Faktoren Einfluss auf Kultivierungsschritte<br />

demographischer Art nehmen, entspricht genau dem Gegenteil von der Art und Weise, wie<br />

dies bei wertorientierten Schritten geschieht. (UNübers.) (UN)<br />

[48-L] Vlasic, Andreas:<br />

Die Integrationsfunktion der Massenmedien: Begriffsgeschichte, Modelle, Operationalisierung,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 249 S., ISBN: 3-531-14192-9 (Standort: UB<br />

Bonn(5)-2003-3567)<br />

INHALT: "Die Annahme einer Integrationsfunktion der Massenmedien ist in der Kommunikationswissenschaft<br />

fest verwurzelt. Die vorliegende Analyse zeichnet die Ideengeschichte des<br />

Integrationsbegriffs nach und zeigt die Verbindung dieses einflussreichen Konzepts zu Disziplinen<br />

wie Soziologie oder Politikwissenschaft. Auf Basis eines handlungstheoretischen


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 45<br />

1.1 Allgemeines<br />

Ansatzes wird ein Modell der Integrationsfunktion vorgeschlagen, das die Ebene des individuellen<br />

Handelns von Akteuren mit dem Einfluss der von ihnen vorgefundenen Strukturen<br />

verknüpft. Dadurch wird es möglich, integrationsrelevante Bereiche und Prozesse zu bestimmen.<br />

Für ihre empirische Untersuchung wird angeregt, die Kumulation von Botschaften zu<br />

größeren Kommunikationsmustern (Meta-Botschaften) zu analysieren." (Autorenreferat)<br />

[49-L] Woelke, Jens:<br />

Das Experiment in der Kommunikationswissenschaft: Methodik und Anwendung einer Forschungsstrategie,<br />

in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2,<br />

S. 58-69<br />

INHALT: "Als Forschungsmethode, die in der Psychologie (...) zur Lösung von Problemen im<br />

Bereich der menschlichen Wahrnehmung entwickelt wurde (...), wäre das Experiment in der<br />

Kommunikationswissenschaft dort zu verorten, wo Fragen der Rezeption und die (vermeintlichen)<br />

Wirkungen von Medienangeboten eine Rolle spielen. Tatsächlich finden sich in der Rezeptionsund<br />

Wirkungsforschung eine Vielzahl von Anwendungen des Experiments, etwa bei<br />

Analysen von: Nachrichten (...), Kino- und Fernsehfilmen (...) (oder) Werbung (...). Darüber<br />

hinaus ist das Experiment in der Methodenforschung zentral, wo es in sogenannten Methodentest<br />

zur Evaluierung verschiedener Forschungsstrategien eingesetzt wird. Exemplarisch zu<br />

nennen sind Untersuchungen zum Vergleich von Gedächtnis- und Einstellungstests (...), zu<br />

Kodiereffekten in der Inhaltsanalyse (...) oder im Bereich Fragebogengestaltung und Interviewereinflüsse."<br />

(Textauszug)<br />

[50-F] Zorn, Carsten (Bearbeitung):<br />

Der Zettelkasten der Gesellschaft. Medien und Evolution bei Niklas Luhmann (Teilprojekt 7<br />

im Rahmen des Gesamtprojekts "Rhetorik und Anthropologie I: Anthropologie postmoderner<br />

Gesellschaften")<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg<br />

"Repräsentation - Rhetorik - Wissen" (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder)<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

[51-F] Blamberger, Günter, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

"Laut-Sprecher": Mediendiskurse und Medienpraxen in der Zeit des Nationalsozialismus<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien<br />

und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln)


46 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-4168, e-mail: guenter.blamberger@uni-koeln.de)<br />

[52-L] Bösch, Frank:<br />

Zeitungsberichte im Alltagsgespräch: Mediennutzung, Medienwirkung und Kommunikation<br />

im Kaiserreich, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für<br />

die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 3,<br />

S. 319-336 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Der Artikel untersucht Mediennutzung und Medienwirkung im Kaiserreich. Er prüft<br />

anhand von Polizeiberichten, die heimlich in Kneipen angefertigt wurden, ob und wie Unter-<br />

und Mittelschichten über die Zeitungsmeldungen kommunizierten. Eine Analyse von Gesprächen<br />

über ausgewählte Skandale ergänzt und vertieft diesen Fokus, der in Beziehung zu unterschiedlichen<br />

Ansätzen der Medienwirkungsforschung gesetzt wird. Als Hauptergebnis lässt<br />

sich für die Jahrzehnte um 1900 eine starke Medienwirkung ausmachen. Die Kneipengäste<br />

griffen schnell und ausführlich Medienthemen auf und entwickelten daraus politische Gespräche.<br />

Alle geprüften Skandalfälle fanden sich in verschiedenen Unterhaltungen wieder.<br />

Aus den Spitzelberichten lassen sich erstaunlich detaillierte Kenntnisse bei den Mediennutzern<br />

nachweisen, selbst wenn die Ereignisse nicht unmittelbar ihrer Lebenswelt nahe standen.<br />

Insbesondere die Arbeiter übernahmen zwar häufig Positionen aus der sozialdemokratischen<br />

Presse, zeigten dabei aber zugleich eine eigensinnige Aneignung. Die Zeitungsmeldungen<br />

wurden mit persönlichen Erfahrungen verbunden, spielerisch-humorvoll gewendet oder mit<br />

emotionalen Affekten übersteigert." (Autorenreferat)<br />

[53-F] Bösch, Frank, Juniorprof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Die Veröffentlichung des Geheimen. Politische Skandale und Massenmedien im imperialen<br />

Deutschland und Großbritannien<br />

INHALT: Das Projekt soll vergleichend für Deutschland und Großbritannien zeigen, wie Politiker<br />

auf das Aufkommen von Massenmedien reagierten und wie sich politische Stile veränderten;<br />

wie sich das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit mit Aufkommen von Massenmedien<br />

veränderte; wie Skandale typologisch abliefen. ZEITRAUM: 1880-1914 GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Deutschland, Großbritannien<br />

METHODE: kulturgeschichtliche Zugangsweise: Analyse von Deutungs- und Handlungsmustern<br />

DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Zeitungsberichte, Prozessprotokolle<br />

und Korrespondenzen zu allen größeren politischen Skandalen; Auswahlverfahren:<br />

total).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bösch, F.: Das Private wird politisch. Die Sexualität des Politikers<br />

und die Massenmedien. in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 52, 2004, S. 781-801.+++<br />

Ders.: Zeitungen im Alltagsgespräch. Mediennutzung, Medienwirkung und Kommunikation<br />

im Kaiserreich. in: Publizistik, 49, 2004.<br />

ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Geschichtswissenschaft, Historisches Institut Bereich<br />

Mediengeschichte (44780 Bochum)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: frank.boesch@rub.de)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 47<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

[54-L] Böse, Hartmut W.:<br />

Das Kurzwellen-Radio in Österreich: Erinnerungen an ein Kapitel österreichischer Rundfunkgeschichte,<br />

in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg.<br />

19/2004, Nr. 3, S. 41-48<br />

INHALT: Der Autor gibt aus persönlicher Sicht einen Überblick über die Geschichte des Kurzwellen-Radios<br />

in Österreich, die im Jahre 2003 ihr Ende fand. Die Geschichte des Hörfunks<br />

in Österreich beginnt mit der Aufnahme des Sendebetriebs der RAVAG (Radio-Verkehrs<br />

AG) im Mittelwellenbereich. Ab 1929 führte die RAVAG Versuche im Kurzwellenbereich<br />

durch, um auch international präsent zu sein, regelmäßige Sendungen wurden ab 1932 ausgestrahlt.<br />

Nach dem Krieg signalisiert das Jahr 1955 in der Geschichte des Österreichischen<br />

Rundfunks den Beginn eines eigenständig produzierten Programms auf Kurzwelle. Seit Mitte<br />

der achtziger Jahre strahlte der in "Radio Österreich International" (ROI) umbenannte ORF-<br />

Auslandsdienst auf Kurzwelle auf insgesamt vierzig Frequenzen täglich knapp 97 Sendestunden<br />

aus. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung von ROI bis zur Einstellung<br />

des eigenständigen Sendebetriebs und Eingliederung des Programms in das neue Programmangebot<br />

"Radio Österreich 1 International". (UN)<br />

[55-L] Burgh, Hugo de:<br />

Ruhm, Flucht und Gefängnis, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,<br />

2004, Nr. 3, S. 114-115<br />

INHALT: Das Portrait des britischen Journalisten und Verlegers William Cobbitt (1763-1835)<br />

stellt besonders seine Bedeutung als Vorbild für einen radikalen Journalismus heraus. Cobbitts<br />

Texte können als Beispiel für investigativen Journalismus gelten. In seiner Wochenzeitschrift<br />

"Cobbitts Weekly Political Register" geißelte er Korruption, Missbrauch öffentlicher<br />

Gelder, ungerechte Gesetze ebenso wie scheinheilige Geistliche. Sein gesellschaftliches Engagement<br />

brachte ihm Verfolgung und Gefängnishaft ein. (DY)<br />

[56-L] Diller, Ansgar:<br />

Deutschsprachige Rundfunksendungen aus der Sowjetunion: die Reaktion in Deutschland.<br />

Teil 2 1933-1939, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und<br />

Geschichte, Jg. 30/2004, Nr. 1/2, S. 5-14<br />

(URL: http://www.medienrezeption.de/frameindex.php3?/zeitschriften/rundfunk/)<br />

INHALT: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland setzte die neue Regierung<br />

alles daran, den Empfang der deutschsprachigen Rundfunksendungen aus der Sowjetunion<br />

zu unterbinden. In dem Beitrag werden die Maßnahmen, mit denen die Machthaber<br />

den Empfang zu unterbinden hofften und die Sanktionierungsmaßnahmen, mit den ab 1936<br />

das Abhören der Sendungen bestraft werden konnte, dokumentiert: Anweisungen an die Programmzeitschriften,<br />

keine Hinweise auf die Sendungen des Gewerkschaftssenders aus Moskau<br />

zu geben; Kampf gegen die Markierung der Empfangsstation Moskau auf der Skala der<br />

Radiogeräte; Hochverratsvorwurf beim gemeinschaftlichen Abhören; Beschlagnahmungen<br />

von Geräten; Störungen der Sendungen; Gegenpropaganda im Reichsrundfunk; diplomatische<br />

Interventionen. (PT)


48 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

[57-L] Dorer, Johanna:<br />

Another communication is possible: triales Rundfunksystem und die Geschichte der Freien<br />

Radios in Österreich, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg.<br />

19/2004, Nr. 3, S. 4-15<br />

INHALT: Überblick über die Geschichte der Freien Radios in Österreich in Form eines Rückblicks<br />

auf acht Jahrzehnte teilweise erfolgreicher Bemühungen aber auch gescheiterter Versuche.<br />

Eingeordnet wir die Geschichte der Freien Radios in Österreich in die weltweiten Bemühungen<br />

zur Definierung des freien Zugangs zur Gesellschaftlichen Information und Kommunikation<br />

als ein allgemein gültiges Menschenrecht, die in die Verabschiedung der "Civil<br />

Society Declaration to the World Summit on the Information Society" auf dem UN-Weltgipfel<br />

zur Informationsgesellschaft im Dezember 2003 mündeten. Diese Deklaration bezeichnet<br />

die "Community media" als diejenigen unabhängigen Medien, "die im lokalen Raum und<br />

in zivilgesellschaftlichen Bewegungen verankert sind, mit ihrem offenen Zugang und ihrem<br />

Partizipationsangebot eine wichtige Rolle in heutigen Informations- und Kommunikationsgesellschaften<br />

übernehmen." Aus dieser Perspektive wird die Geschichte der Freien Radios in<br />

Österreich vom Arbeiterradiobund der zwanziger und dreißiger Jahre über die Entstehung der<br />

Piratensender in den siebziger Jahren bis zu deren Legalisierung Ende der neunziger Jahre<br />

und die Herausbildung eines "Trialen Rundfunkmodells" behandelt. (UN)<br />

[58-L] Duchkowitsch, Wolfgang:<br />

"Ceske videnske postovni noviny": die erste tschechischsprachige Zeitung Wiens (1761), in:<br />

Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 35-43<br />

INHALT: Die seit dem 17. Jahrhundert zu beobachtende Zuwanderung von Tschechen nach Wien<br />

führt in der Mitte des 18. Jahrhunderts zur Entstehung einer rein tschechischsprachigen Bevölkerungsgruppe.<br />

In diese Zeit fällt die Gründung der ersten Wiener tschechischsprachigen<br />

Zeitung. Die erste Nummmer der "Ceske videnske postovni noviny" (Tschechische Wiener<br />

Post-Zeitung) erschien am 1. April 1761, die letzte am 27. Juni desselben Jahres. Damit ist<br />

dieser Nachrichtenträger das Blatt mit der zweitkürzesten Erscheinungsdauer aller in Wien<br />

produzierten Zeitungen von den Anfängen der Wiener periodischen Presse, 1621, bis zur<br />

Massenherstellung von Gazetten während der josephinischen Ära. Herausgeber der Zeitung<br />

war der Wiener Drucker Johann Leopold Kaliwoda. Nach einer Quelle aus dem Jahre 1803<br />

war es die Intention des Blattes "sowohl den in Österreich lebenden Böhmen sich gefällig zu<br />

machen als auch der böhmischen Sprache außer Böhmen nach Kräften zu steuern." Das Blatt<br />

musste sein Erscheinen wegen des Mangels einer ausreichenden Zahl von Abnehmern einstellen.<br />

Der Beitrag schildert detailliert die politischen Bedingungen unter denen das Erscheinen<br />

der Zeitung durch Erteilen eines entsprechenden Privilegs ermöglicht wurde. Bisher konnte<br />

noch kein Bestandsnachweis für die Existenz der Zeitung erbracht werden, sie verliert sich<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts in der Bibliothek des Wiener Universitätsprofessors Josef Valentin<br />

Zlobicky. Akribisch zusammengetragene Hinweise über den möglichen Verbleib dieser<br />

Sammlung lassen hoffen, dass sich "zu der speziellen Frage einer detaillierten Beleuchtung<br />

der ersten tschechischsprachigen Zeitung Wiens neue Lösungsansätze anbieten werden."<br />

(UN)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 49<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

[59-L] Duschkowitsch, Wolfgang; Wahl, Verena:<br />

Versunkene Radiowelt: kulinarische und andere Empfehlungen für eine neue Rundfunkgeschichte,<br />

in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 3,<br />

S. 49-54<br />

INHALT: Ausgehend von "kulinarischen Empfehlungen" werden mögliche neue Wege der Rundfunkforschung<br />

skizziert. Zunächst wird die Entwicklung des Hörfunks in Österreich von Beginn<br />

der zwanziger Jahre (offizieller Sendestart der RAVAG 1. Oktober 1924) bis zum<br />

"Anschluß" im Jahre 1938 skizziert und eine Bestandsaufnahme der sich mit der Geschichte<br />

des Hörfunks beschäftigenden Publikationen versucht. Am Beispiel einer Produktwerbung für<br />

Bier, "einem Genussmittel von nationalem Rang", aus dem Jahre 1930 wird angeregt, sich in<br />

der historischen Rundfunkforschung den Präsentationsformen der Werbung und speziellen<br />

Sendeformen wie Rundfunkgedichten zuzuwenden, um die Funktion des Hörfunks bei der<br />

"Annäherung der Menschen" zu beschreiben. Eine "Hörfunkgeschichtsforschung, die nationales<br />

und internationales Interesse wecken will", muss darüber hinaus die Spannungsfelder von<br />

Politik und Rundfunk und von Kirche und Rundfunk in den dreißiger Jahren neu berücksichtigen<br />

und bewerten. (UN)<br />

[60-F] Hoppe, Albrecht (Bearbeitung); Stöber, Rudolf, Prof.Dr.; Bohrmann, Hans, Prof.Dr.phil.<br />

(Leitung):<br />

Digitalisierung der Amtspresse Preußens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und<br />

Erstellung eines Sachkommentars<br />

INHALT: Das Projekt schlägt die Digitalisierung, Internetaufbereitung und ergänzenden Sachkommentar<br />

der auflagenstärksten und einflussreichsten politischen Presse des letzten Drittels<br />

im 19. Jahrhundert vor: die preußische Provinzial-Correspondenz (PC), und die Neuesten<br />

Mittheilungen (NM) sowie die Digitalisierung und Internetaufbereitung eines exemplarisch<br />

ausgewählten Kreisblatts, des "Wittenberger Kreisblatts". In einem Folgeprojekt könnte die<br />

Fortsetzung der NM, die Berliner Correspondenz (BC) digitalisiert und indexiert werden.<br />

ZEITRAUM: 1863-1894 GEOGRAPHISCHER RAUM: Preußen<br />

METHODE: Hermeneutisch; quellenkritisch. Untersuchungsdesign: Vollerhebung DATENGE-<br />

WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Institut für Zeitungsforschung (Königswall 18, 44122 Dortmund); Universität<br />

Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft<br />

(An der Universität 9, 96045 Bamberg)<br />

KONTAKT: Stöber, Rudolf (Prof.Dr. e-mail: rudolf.stoeber@split.uni-bamberg.de)<br />

[61-L] Jaeger, Susanne:<br />

The German press coverage on France after World War II, in: conflict & communication<br />

online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 28 S.<br />

(URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/jaeger_2004.pdf)


50 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

INHALT: "Wie spiegelte sich der fortschreitende Aussöhnungsprozess zwischen den früheren so<br />

genannten 'Erbfeinden' Deutschland und Frankreich von 1946 bis 1970 in den deutschen Tageszeitungen<br />

wider? Mit der Methode der quantitativen Inhaltsanalyse wurde eine repräsentative<br />

Stichprobe von Zeitungsartikeln über Frankreich bzw. Frankreich betreffende Themen<br />

aus diesem Zeitraum untersucht. Zwei Aspekte standen dabei im Vordergrund: A) Die Auswahl<br />

von Nachrichten und mögliche Abweichungen zu den Vorhersagen aus Galtungs 'Vier-<br />

Faktoren-Modell der Nachrichtenkommunikation', und B) die Konstruktion von Protagonisten<br />

und Ereignissen in diesen Artikeln. Zusätzlich wurde eine qualitative Inhaltsanalyse einiger,<br />

in Hinblick auf 'konstruktive' Berichterstattung vielversprechender Artikel aus dieser<br />

Stichprobe durchgeführt, um A) zu untersuchen, ob und inwieweit die bislang hinsichtlich<br />

Deeskalationsprozessen eher theoretischen Ableitungen aus dem Konflikt-Modell von Kempf<br />

sich in der Nachkriegsberichterstattung wiederfinden, und B) konkrete, von Journalisten -<br />

auch unbeabsichtigter Weise - verwendete Stilmittel zu identifizieren, die potenziell zu einem<br />

besseren Verständnis des ehemaligen Feindes und - auf lange Sicht - zu Frieden und Versöhnung<br />

zwischen Deutschland und Frankreich beitragen konnten. Die übergeordneten Fragen<br />

dieser Studie sind: (Was) können wir aus der Berichterstattung in der Zeit eines erfolgreichen<br />

Aussöhnungsprozesses lernen und wie lassen sich diese Erkenntnisse auf die gegenwärtige<br />

Berichterstattung über Nachkriegsprozesse übertragen? Einige wesentliche Ergebnisse aus<br />

beiden Teilstudien werden präsentiert." (Autorenreferat)<br />

[62-L] John, Matthias:<br />

Glauchau - ein Zentrum der sozialdemokratischen Frühpresse, in: Beiträge zur Geschichte der<br />

Arbeiterbewegung, Jg. 45/2003, H. 2, S. 5-25<br />

INHALT: In einem Rückblick zeichnet der Autor die Historie der sozialdemokratischen Presse in<br />

der Stadt Glauchau in Sachsen nach. Sie nimmt ihren Anfang mit einer programmatischen<br />

Rede über die Aufgabe der Presse von J. Most am 22. April 1872. Eingebettet in die Skizzierung<br />

der politischen Ereignisse und die Nennung der Zeitungsmacher sind weitere wichtige<br />

Eckdaten (1) die Gründung des Lokalblattes 'Die Glauchauer Nachrichten' 1875, (2) die Errichtung<br />

einer Genossenschaftsbuchdruckerei 1876, (3) die Herausgabe der 'Glauchauer Abend-Zeitung'<br />

1879, (4) die Herausgabe des Blattes in Chemnitz unter der Bezeichnung 'Der<br />

Beobachter. Chemnitzer Volkszeitung und Geschäftsanzeiger' 1882 sowie schließlich (5) das<br />

abrupte Ende der sozialdemokratischen Presse in Glauchau 1887. (ICG2)<br />

[63-L] Kischka-Wellhäußer, Nadja:<br />

Frauenerziehung und Frauenbild im Umbruch: Ideale von Mädchenerziehung, Frauenrolle<br />

und weiblichen Lebensentwürfen in der frühen Jogaku zasshi (1885-1889), (Iaponia Insula,<br />

Bd. 12), München: iudicium Verl. 2004, 380 S., ISBN: 3-89129-821-8 (Standort: UB Essen(465)-<br />

OGX42253)<br />

INHALT: "Die Frauenzeitschrift Jogaku zasshi (1885-1904) stellt in vielfacher Hinsicht eine<br />

Besonderheit in der japanischen Frauenkultur, Geistesgeschichte und Geschichte der Mädchenerziehung<br />

dar. Sie war eine typische Erscheinung ihrer Zeit, der liberalen und aufklärerisch<br />

gesinnten frühen bis mittleren Meiji-Zeit (1868-1912), und übte innerhalb des vor allem<br />

im Großraum Tokyo-Yokohama zu jener Zeit intellektuell einflussreichen protestantischen<br />

Christentums eine große Wirkung aus. Der Charakter der Zeitschrift war sehr stark von der


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 51<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

Person ihres Herausgebers Iwamoto geprägt, der sich aktiv für die Verbesserung der Mädchenerziehung<br />

und die Einführung eines neuen, 'besseren' Frauenbildes in Japan einsetzte.<br />

Zudem engagierte Iwamoto sich in zwei weiteren Institutionen für Frauen, einer Mädchenschule<br />

sowie einem Frauenverein, deren Aktivitäten sämtlich in der Zeitschrift Jogaku zasshi<br />

dokumentiert sind. So schuf er ein Organ, das in einzigartiger Weise Ideen wie auch tatsächliche<br />

Aktivitäten und Ereignisse in den Bereichen Mädchenerziehung, Bildung für Frauen<br />

und Frauenkultur zusammenfasste. Die vorliegende Arbeit untersucht die pädagogischen Ziele<br />

und die Ideen des Herausgebers vor allem hinsichtlich zweier zentraler Themenschwerpunkte,<br />

die als Iwamotos Hauptanliegen zu bezeichnen sind: die Verbesserung der Mädchenerziehung<br />

und dabei vor allem des höheren Schulwesens für Mädchen sowie die Einführung<br />

einer neuen Frauenrolle und eines neuen Frauen- und Familienbildes in Japan. Diese seine<br />

Ziele wurden nicht nur ausführlich in der Zeitschrift Jogaku zasshi diskutiert, sondern auch<br />

durch die Aktivitäten Iwamotos in die Praxis umgesetzt." (Autorenreferat)<br />

[64-L] Koch, Marcus:<br />

Nationale Identität im Prozess nationalstaatlicher Orientierung: dargestellt am Beispiel<br />

Deutschlands durch die Analyse der Familienzeitschrift "Die Gartenlaube" von 1853-1890,<br />

(Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 389), Frankfurt am Main: P. Lang<br />

2003, 294 S., ISBN: 3-631-51423-9 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y977)<br />

INHALT: Die Studie analysiert den massenmedialen Konstruktionsprozess der deutschen "nationalen<br />

Identität" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nationale Selbst- und Fremdbilder<br />

erscheinen als Produkt eines zeitlich und thematisch umfassenden Kommunikationsprozesses,<br />

der nach wie vor auch ein wichtiger Bestandteil der gegenwärtigen politischen Kultur ist.<br />

Durch die empirische Inhaltsanalyse der in einem speziellen Medium gestalteten und vermittelten<br />

deutschen Identität wird aufgezeigt, dass sich diese Identität als ein komplexes Gesamtbild<br />

erweist, das durch den untersuchten Prozess fundamentaler politisch-staatlicher Orientierung<br />

nur in seiner Form, nicht aber in seinem inhaltlichen Kern berührt wird. Dieses Bild<br />

setzt die gesonderte Betrachtung der Kommunikationsebenen von Information und Mitteilung<br />

voraus. Durch diese Differenz können konkrete inhaltliche Bestimmungen und Vermittlungsformen<br />

als Bestandteile nationaler Identität voneinander geschieden werden und die mit dem<br />

historischen Prozess der sozialen Konstruktion der nationalen Identität verbundenen wichtigen<br />

Kontinua und Brüche dargelegt und analysestützenden Kategorien zugewiesen werden.<br />

Deutlich wird weiterhin, dass die Vorstellung vom "Wir" als eine Größe kommuniziert wird,<br />

die sowohl in ihren inhaltlichen Bestimmungen als auch in ihren Vermittlungsfiguren die emotionale<br />

und operative Stabilisierung der Nation und des neugegründeten Nationalstaates<br />

ermöglicht. (ICA2)<br />

[65-L] Koszyk, Kurt:<br />

Vom Maschinisten zum Journalisten: das lange Leben des sozialdemokratischen Redakteurs<br />

Johann Wilhelm Häusgen (1870-1970), in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Jg.<br />

45/2003, H. 2, S. 91-103<br />

INHALT: In seinem Beitrag zeichnet der Autor die Berufs- und Lebensbiographie des sozialdemokratischen<br />

Redakteurs J. W. Häusgen und dessen wichtigste Aktivitäten nach. Dazu gehören<br />

die Arbeit als Maschinist und die Arbeit als freier Schriftsteller für die 'Metallarbeiter-


52 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

Zeitung', 'Die Glocke. Sozialistische Halbmonatsschrift', Gewerkschafts- und Parteiblätter<br />

sowie die 'Westfälische Allgemeine Volkszeitung', immer zu überwiegend sozialpolitischökonomischen<br />

Themen. Die berufliche Existenz von Häusgen endet 1933 mit der Einstellung<br />

der sozialdemokratischen Presse in Deutschland. (ICG2)<br />

[66-L] Kümmel, Albert; Scholz, Leander; Schumacher, Eckhard (Hrsg.):<br />

Einführung in die Geschichte der Medien, (Uni-Taschenbücher, Bd. 2488), Paderborn: Fink<br />

2004, 282 S., ISBN: 3-7705-3938-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2700)<br />

INHALT: "Die Geschichte der Medien lässt sich nicht auf die Abfolge technischer Erfindungen<br />

reduzieren. Erst medienbezogene Diskurse machen aus Ereignissen der Technik Ereignisse<br />

der Kultur. Das vorliegende Buch richtet seine Aufmerksamkeit daher auf die historischen<br />

Debatten, in denen die Ablösung jeweils etablierter Medien durch neue gefeiert oder beklagt<br />

wurden: Buchdruck, Zeitung, Lithografie, Fotografie, Telegrafie, Telefon, Radio, Fernsehen,<br />

Video, Hypertext. Auf diese Weise wird Mediengeschichte als Diskursgeschichte erzählt."<br />

(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Leander Scholz: Die Industria des Buchdrucks (11-34);<br />

Hedwig Pompe: Die Neuheit der Neuheit: Der Zeitungsdiskurs im späten 17. Jahrhundert (35-<br />

64); Christian Kassung: 'Diese mit Recht und Unrecht etwas stiefmütterlich behandelte Technik'<br />

- Anmerkungen zur Lithographie (65-94); Petra Löffler: Bilderindustrie: Die Fotografie<br />

als Massenmedium (95-124); Jens Ruchatz: Das Telefon - Ein sprechender Telegraf (125-<br />

150); Albert Kümmel: Ein Zug fährt ein - Anmerkungen zur Kinodebatte (151-174); Albert<br />

Kummel: Innere Stimmen - Die deutsche Radiodebatte (175-198); Christina Bartz: 'Das geheimnissvolle<br />

Fenster in die Welt geöffnet' - Fernsehen (199-224); Torsten Hahn/Isabell Otto/Nicolas<br />

Pethes: Emanzipation oder Kontrolle? - Der Diskurs über 'Kassetten-Fernsehen',<br />

Video und Überwachungstechnologie (225-254); Eckhard Schumacher: Revolution, Rekursion,<br />

Remediation: Hypertext und World Wide Web (255-282).<br />

[67-L] Marschik, Matthias:<br />

Die Geburt der Nation aus dem Unterseekabel: eine Momentaufnahme aus Österreichs<br />

Rundfunkgeschichte, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg.<br />

19/2004, Nr. 3, S. 16-24<br />

INHALT: Am Beispiel der Live-Übertragung des Fußballspiels England-Österreich im Jahre<br />

1932 von London nach Österreich wird der enorme technische Aufwand beschrieben, der nötig<br />

war, um im Medium Hörfunk die Faszination der "Gleichzeitigkeit" von Ereignis und Übertragung<br />

zu erreichen. Der rein sportliche Charakter des Ereignisses trat dabei in den Hintergrund.<br />

Im Vordergrund steht die Möglichkeit des Mediums Hörfunk über die gleichzeitige<br />

Teilnahme an einem Ereignis ein "Wir-Gefühl" zu schaffen, das im konkreten Fall einen<br />

wichtigen Beitrag zur Entstehung eines bis dahin nicht existenten österreichischen Nationalgefühls<br />

leistete. Diese durch eine sportliche und technische Sensation ausgelöste "alltagskulturliche<br />

Empfindung" kontrastierte mit den staatlich oktroyierten künstlichen Maßnahmen der<br />

"Vaterländischen Front" zur Herstellung eines "Österreichbewusstseins". (UN)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 53<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

[68-L] Meissner, Jörg:<br />

Die Partei- und Staatsführung im Bild: politische Fotografie in der DDR ; die offizielle Bildberichterstattung<br />

zum Brandt-Besuch in Erfurt 1970, in: Sozialwissenschaftliche Informationen<br />

: das Journal für Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur, Jg. 33/2004, H. 1, S. 4-12<br />

INHALT: "Das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen von Willy Brandt und Willi Stoph in Erfurt<br />

am 19. März 1970: Wie behandelt die politische Pressefotografie in der DDR ein Ereignis,<br />

von dem anzunehmen ist, dass es zu einer Herausforderung für das eigene politische System<br />

und die politischen Köpfe der SED wird? Aufschlussreich sind die Bilder, wie sie im Zentralorgan<br />

der SED, dem damaligen 'Neuen Deutschland', und in anderen Presseorganen abgedruckt<br />

wurden, über das Treffen von Erfurt hinaus. Die Fotos werfen die Frage nach der spezifischen<br />

Nutzung und den damit verbundenen Wirkungsabsichten der gedruckten Bilder auf<br />

- und damit auch nach den Funktionen der Pressefotografie in der politischen Landschaft der<br />

DDR." (Autorenreferat)<br />

[69-F] Mikos, Lothar, Prof.Dr.; Friedrich, André, M.A.; Warnicke, Lutz, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung);<br />

Stiehler, Hans-Jörg, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Sportfernsehen: die Entwicklung eines Programmschwerpunktes im DDR-Fernsehen (Teilprojekt<br />

7 im Rahmen des Gesamtprojekts "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens -<br />

komparativ")<br />

INHALT: Die Geschichte der Sportsendungen im deutschen Fernsehen, speziell im DDR-<br />

Fernsehen, ist bislang ein wenig beachteter Teil der Programmgeschichte. Sowohl unter quantitativen<br />

als auch unter qualitativen Aspekten ist diese Vernachlässigung problematisch. In<br />

quantitativer Hinsicht nahm der Fernsehsport im DDR-Fernsehen recht schnell einen Anteil<br />

von über zehn Prozent ein, womit es als ein Programmschwerpunkt gelten kann. Besondere<br />

Bedeutung kommt aber vor allem der qualitativen Seite des Sportfernsehens zu. Die Entwicklung<br />

des Mediensports und seine Veränderungen sind untrennbar mit seiner Präsentation im<br />

Fernsehen verbunden. Zugleich war der Bereich des Sportfernsehens das technische und ästhetische<br />

Experimentierfeld, auf dem sich neue Sendeformen erproben ließen. Darüber hinaus<br />

weist der Sport als spezielle "Sinnprovinz" eigene System- und Handlungslogiken auf, die einer<br />

bloßen politisch-ideologischen und/ oder kulturellen Vereinnahmung durch Partei und<br />

Staat entgegenstanden. Das Teilprojekt untersucht die Entwicklung vom Sport im Fernsehen<br />

zum "Fernsehsport" (Formate sind Inszenierungsformen von Sport) im Kontext innen- und<br />

außenpolitischer, ideologischer, medientechnischer und ökonomischer Rahmenbedingungen<br />

der DDR sowie der durch die internationale Sportentwicklung gesetzten Bedingungen. Dieser<br />

Aspekt der Programmgeschichte soll ergänzt werden um Untersuchungen zu den personellen,<br />

finanziellen und technischen Bedingungen der Sportberichterstattung und der (sportinternen<br />

und sportexternen) gesellschaftlichen Wertsetzungen, die in der Sportberichterstattung angeboten<br />

wurden. GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR, Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Das Arbeitsprinzip im Teilprojekt geht von zwei Vorgehensweisen aus, die aufeinander<br />

bezogen werden. So wird versucht, mit Überblicksdarstellungen längere Entwicklungsreihen<br />

und generelle Trends in der Programmgeschichte des DDR-Sportfernsehens herauszuarbeiten.<br />

Auf der anderen Seite widmen sich verschiedene Fallstudien speziellen Umschlagpunkten<br />

in der Fernseh- und Sportentwicklung bzw. einzelnen Bereichen daraus. Die Arbeit<br />

"oszilliert" zwischen diesen beiden Ansätzen und kann so die langfristigen Entwicklungen<br />

mit konkreten Analysen stützen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWIN-


54 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

NUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Standardisierte<br />

Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Friedrich, Jasper A.; Mikos, Lothar; Stiehler, Hans-Jörg (Hrsg.):<br />

Anpfiff - erste Analysen zum DDR-Sportfernsehen. Materialien - Analysen - Zusammenhänge<br />

aus dem Teilprojekt 7 "Sportfernsehen: die Entwicklung eines Programmschwerpunktes<br />

im DDR-Fernsehen", MAZ, Bd. 7. Hrsg. v. d. DFG-Forschungsgruppe "Programmgeschichte<br />

des DDR-Fernsehens - komparativ". Leipzig: Univ.-Verl. 2003, 208 S. ISBN 3-936529-01-8.<br />

+++Stiehler, Hans-Jörg; Friedrich, Jasper A. (Hrsg.) : Zuspiele - Beginn und Ende der Sportberichterstattung<br />

im DDR-Fernsehen. Materialien - Analysen - Zusammenhänge aus dem<br />

Teilprojekt 7 "Sportfernsehen: die Entwicklung eines Programmschwerpunktes im DDR-<br />

Fernsehen", MAZ, Bd. 15. Leipzig. Univ.-Verl. 2004, 250 S. ISBN 3-937209-81-6. +++<br />

Dittmar, Claudia; Vollberg, Susanne (Hrsg.): Alternativen im DDR-Fernsehen? Die Programmentwicklung<br />

1981 bis 1985. Materialien - Analysen - Zusammenhänge aus dem Teilprojekt<br />

1 "Strukturgeschichtliche, kulturpolitische, organisatorische und technische Aspekte<br />

der Programmentwicklung", MAZ, Bd. 13. Leipzig: Univ.-Verl. ARBEITSPAPIERE: Fortsetzungsantrag<br />

auf Förderung einer Forschergruppe "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens<br />

- komparativ". Halle, Sept. 2003, ca. 295 S.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für<br />

Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Empirische Kommunikations- und Medienforschung<br />

(Ritterstr. 24, 04109 Leipzig); Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-<br />

Babelsberg, Studiengang AV Medienwissenschaft (Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Potsdam)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-973-5740, Fax: 0341-973-5719,<br />

e-mail: stiehler@rz.uni-leipzig.de)<br />

[70-F] Münkel, Daniela, Dr. (Bearbeitung); Saldern, Adelheid von, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Willy Brandt und die "Vierte Gewalt". Politik, Massenmedien und politische Kultur in der<br />

Bundesrepublik der fünfziger und sechziger Jahre<br />

INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die Frage nach dem Verhältnis von Politik<br />

und Massenmedien in seinen Auswirkungen auf die politische Kultur der Bundesrepublik<br />

von den fünfziger bis Anfang der siebziger Jahre. Dieser Zeitraum ist durch einen tiefgreifenden<br />

Wandel gekennzeichnet, der sich vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen<br />

Veränderugnen sowie der Umgestaltung der Medienlandschaft, vor allem durch den<br />

Aufstieg des Fernsehens zum neuen Leitmedium, vollzog. Die wachsende Bedeutung der<br />

Massenmedien bei der Vermittlung von Politik sowie als Informationsmedium der politischen<br />

Meinungsbildung hatte Auswirkungen auf die politische Kultur der Bundesrepublik: die Formen<br />

der Selbstdarstellung von Politikern, das Verhältnis von Politik und Öffentlichkeit sowie<br />

die Kommunikationsstrukturen im politischen Raum begannen sich zu wandeln. Dieser Prozess<br />

soll vor allem anhand der Vorreiterrolle des Politikers Willy Brandt und seiner Medienpolitik,<br />

von den fünziger Jahren bis zum Wahlkampf des Jahres 1972, konkretisiert werden.<br />

In der Verknüpfung von Politik- und Mediengeschichte ist das Projekt ein Beitrag zur Geschichte<br />

der Bundesrepublik, unter einem wesentlichen Blickwinkel, der bisher von der histo-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 55<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

rischen Forschung kaum berücksichtigt wurde. ZEITRAUM: 1950er Jahre bis 1972 GEO-<br />

GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Hannover, FB Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften,<br />

Historisches Seminar (Im Moore 21, 30167 Hannover)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: asalder@gwdg.de); Bearbeiterin (e-mail: dmuenke1@gwdg.de)<br />

[71-L] Nix, Sebastian:<br />

Der französische Auslandsrundfunk: ein Stiefkind der Politik?, in: Rundfunk und Geschichte :<br />

Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 30/2004, Nr. 1/2, S. 15-23<br />

(URL: http://www.medienrezeption.de/frameindex.php3?/zeitschriften/rundfunk/)<br />

INHALT: Der Beitrag beruht auf der Magisterarbeit des Autors, in der der "Auslandsrundfunk als<br />

Instrument französischer Außenpolitik" seit 1958 bis heute dargestellt wurde. Ausgangspunkt<br />

der Untersuchung war die These, dass der Auslandsrundfunk in Frankreich wegen der außenpolitischen<br />

Herausforderungen der Nachkriegszeit und wegen dem traditionellen französischen<br />

'Sendungsbewusstsein' in kulturellen Fragen "eine tragende Säule französischer Außenpolitik<br />

sein könnte." Die Untersuchung zeigte, dass die französische Politik zwar um den<br />

Einfluss des Hörfunks wusste und ihn auch für innenpolitische Ziele nutzte, dennoch fand eine<br />

politisch gewollte Aufwertung des Auslandsrundfunks in Frankreich erst seit Ende der<br />

70er Jahre statt. Beinahe gleichzeitig wird aber offenkundig, dass Fernsehen immer wichtiger<br />

wird und auch die Politik ein zunehmendes Interesse am Auslandsfernsehen zeigte. (PT)<br />

[72-F] Otto, Isabell; Bartz, Christina (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Zur Diskursgeschichte der Medien: gesellschaftliche Selbstbeschreibungen in Mediendiskursen<br />

der DDR und der BRD (Teilprojekt C5)<br />

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1945-1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland, DDR<br />

METHODE: Diskursanalyse; Diskursgeschichte<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schneider, Irmela; Spangenberg, Peter (Hrsg.): Medienkulturen<br />

der 50er Jahre. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2001.+++Schneider, Irmela u.a. (Hrsg.): Medienkultur<br />

der 60er Jahre: Wiesbaden: Westdt. Verl. 2002.+++Schneider, Irmela u.a. (Hrsg.): Medienkultur<br />

der 70er Jahre: Wiesbaden: Westdt. Verl. 2004.+++Liebrand, Claudia; Schneider,<br />

Irmela (Hrsg.): Medien in Medien. Köln: Dumont 2002.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft<br />

(Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln); Universität Köln, Kulturwissenschaftliches<br />

Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str.<br />

11, 50969 Köln)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: irmela.schneider@uni-koeln.de)


56 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

[73-L] Pankratz, Manfred:<br />

Retrospektive Pressestatistik für die deutschen Länder vom 17. bis zum 20. Jahrhundert:<br />

eine Übersicht, in: <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> : Kommunikationswissenschaft<br />

; Massenkommunikation - Medien - Sprache, Bd. 1/2004, S. 7-41<br />

(URL: http://www.gesis.org/Information/<strong>soFid</strong>/pdf/Kommunikation_2004-1.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag zeichnet in einer historischen Übersicht die Geschichte des deutschen Zeitungswesens<br />

nach, indem anhand von statistischen Daten die Zeitungsentwicklung vom 17.<br />

Jahrhundert bis 2001 dargestellt wird. Inhaltlich handelt es sich bei der Untersuchung um eine<br />

Sekundäranalyse überlieferter Quellen. Die Datenerfassung orientiert sich an einem geographisch-historischen<br />

Ansatz. In das Thema einführend wird zunächst der Forschungsstand zu<br />

Theorie und Geschichte der Pressestatistik skizziert sowie die Quellenlage und ihre Auswahl<br />

und Nutzung für das Forschungsprojekt beschrieben. In diesem Zusammenhang wird darauf<br />

hingewiesen, dass offizielle zeitungsstatistische Daten der DDR nur eingeschränkt zu erhalten<br />

sind, da an einer Publikation detaillierter Zeitungsdaten durch amtliche Stellen anscheinend<br />

kein Interesse bestand. Nach dem 'Zahlenspiegel' liegen hier exakte Zahlen erst seit 1971 vor.<br />

Bei der thematisch Bestimmung des Begriffes 'Zeitung' wird deutlich, dass sich seine Definition<br />

im Laufe von vier Jahrhunderten gewandelt hat. Die heute anerkannten und verbindlichen<br />

Kriterien wie Aktualität, Periodizität, Universalität und Publizität einschließlich ihrer<br />

näheren Bestimmung waren lange Zeit inhaltlich uneinheitlich und haben sich erst in einem<br />

länger währenden Prozess herausgebildet. Die Auswertung des statistischen Datenmaterials<br />

erfolgt nach den folgenden Merkmalen: (1) Titel und Erscheinungsort, (2) Länder und Provinzen,<br />

(3) Erscheinenshäufigkeit, (4) Abonnementpreis sowie (5) Auflagenzahl. (ICG2)<br />

[74-L] Säckl, Gisela:<br />

Erich Kunsti: Wegbereiter "lebendiger" Radioberichterstattung, in: Medien und Zeit : Kommunikation<br />

in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 3, S. 25-31<br />

INHALT: Ausgehend von überblicksartigen bio-bibliographischen Erschließungen von "Wegbereitern<br />

der Publizistik" in Österreich wurden im Rahmen von Seminaren am Institut für Publizistik-<br />

und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien u.a. auch Rundfunkpioniere<br />

erforscht. Sie waren wie der hier porträtierte Erich (von) Kunsti Praktiker, die sich in Monographien<br />

und in der Branchenpublizistik einem theoretisierenden und analytischen Blickwinkel<br />

zuwendeten. Der Beitrag zeichnet die biographischen Lebensstationen des am 2. November<br />

1881 geborenen Rundfunkmannes nach, der von der Aufnahme des Sendebetriebs im Jahre<br />

1924 für die RAVAG tätig war. Kunsti interessierte sich besonders für die Möglichkeiten<br />

der Reportage, Naturphänomene zu beschreiben und Stimmungsbilder herzustellen und beschäftigte<br />

sich 1935 auch wissenschaftlich mit der Entwicklung von der einfachen "Nachricht"<br />

über den "Hörbericht" bis zum "Hörfilm". Die Verstrickung Kunstis in den Nationalsozialismus<br />

nach dem Anschluß 1938 bedeutete das Ende für eine mögliche Wiederaufnahme<br />

der Rundfunktätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Kunsti starb am 14. November 1955.<br />

(UN)<br />

[75-L] Schneider, Irmela; Hahn, Torsten; Bartz, Christina (Hrsg.):<br />

Diskursgeschichte der Medien nach 1945: Bd. 2, Medienkultur der 60er Jahre, Wiesbaden:<br />

Westdt. Verl. 2003, 243 S., ISBN: 3-531-13861-8


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 57<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

INHALT: Der Band rekonstruiert die Entwicklung der Semantik des Globalen, die bis heute für<br />

den Mediendiskurs prägend ist. Im Mittelpunkt stehen die in den 60er Jahren herrschenden<br />

Vorstellungen einer globalen Kommunikationsgemeinschaft. Analysiert und untersucht wird,<br />

anhand welcher Anlässe solche Visionen formuliert wurden, welche Widerstände beobachtet<br />

und formiert wurden, wie in diesem Zusammenhang diese Vorstellungen des Lokalen funktionieren<br />

und ob eine Gegenbegrifflichkeit etabliert oder eine Synthese - wie etwa "global village"<br />

entworfen wird. (RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Fernsehen - Aktualisierung des Globalen :<br />

Andreas Rosenfelder: Medien auf dem Mond: zur Reichweite des Weltraumfernsehens (17-<br />

33); Christina Bartz: Sport - Medium des Fernsehens (35-49); Torsten Hahn: "Im Kampf um<br />

die Meinung der Welt": der Fernseh-Krieg und die Selbstbeobachtung im System der Massenmedien<br />

(51-70). 2. Konstruktionen des Lokalen : Irmela Schneider: Passiv und gebildet,<br />

aktiv und diszipliniert: Diskurse über das Zuschauen und den Zuschauer (73-97); Nicolas<br />

Pethes: Publikumsversuche: die Normalisierung des Zuschauers aus der Programmierung der<br />

Gewalt (99-117). 3. Techniken der Globalisierung : Jens Ruchatz: Spiel ohne Grenzen oder<br />

grenzenlose Spielerei? Eurovision - Intervision - Mondovision (121-147); Peter M. Spangenberg:<br />

"Weltempfang" im Mediendispositiv der 60er Jahre (149-158); Jana Herwig: Störungen<br />

der Begriffsfindung: Computer und computerbasierte Kommunikation, beobachtet im "Spiegel"<br />

der 60er Jahre (159-177). 4. Kommentierung der globalen Medienkultur : Oliver Fahle:<br />

Minoritäre Diskurse und ortlose Bilder: die Filme Jean-Luc Godards in den 60er Jahren (181-<br />

198); Rainer Leschke: Zur Konstruktion des Mediums durch Grenzüberschreitung oder Vom<br />

Reiz der "Rückseite des Mondes" (199-214); Brigitte Weingart: Alles (McLuhans Fernsehen<br />

im "global village") (214-240).<br />

[76-L] Schneider, Irmela; Spangenberg, Peter M. (Hrsg.):<br />

Diskursgeschichte der Medien nach 1945: Bd. 1, Medienkultur der 50er Jahre, Wiesbaden:<br />

Westdt. Verl. 2002, 391 S., ISBN: 3-531-13638-0<br />

INHALT: Der Band verfolgt das Ziel wesentliche Themen und wirkungsmächtige Positionen der<br />

Medienkultur, die in den 50er Jahren im Umfeld des aufsteigenden Leitmediums Fernsehen<br />

entstehen bzw. wieder aufgegriffen werden, zu rekonstruieren. Die Selbstbeschreibungsdiskurse<br />

der Medienkultur entwickelten Wertpositionen und Argumentationslinien, die in der<br />

technischen wie der institutionellen Medienentwicklung der Bundesrepublik Deutschland<br />

immer wieder verwendet wurden und bis in die gegenwärtige Diskussion nachwirken. Die mit<br />

nur wenigen Argumenten aber vielen "kulturkritischen" Wertungen ausgestatte Diskussion<br />

um das Sendeformat von "Big Brother" ist das frappanteste Beispiel aus jüngster Zeit. (RG).<br />

Inhaltsverzeichnis: 1. Meta-Diskurs der Medienkultur - Rüdiger Zill: Im Wendekreis des<br />

Sputnik: Technikdiskurse in der Bundesrepublik Deutschland der 50er Jahre (Technikphilosophie)<br />

(25-49); Erhard Schüttpelz: Get the message trough: von der Kanaltheorie der Kommunikation<br />

zur Botschaft des Mediums - ein Telegramm aus der nordatlantischen Nachkriegszeit<br />

(Kommunikationstheorie) (51-76); Torsten Hahn: "Aetherkrieg": der Feind als Beschleuniger<br />

des Mediendiskurses (Mediengenealogie) (77-91); Barbara Becker: Künstliche<br />

Intelligenz und Kognitionswissenschaft: der Computer als Leitmetapher in der Analyse<br />

menschlicher Intelligenz (Kognitionswissenschaft) (93-108); Christina Bartz: Die Masse allein<br />

zu Hause: alte Funktionen und neue Medien (Massenpsychologie) (109-121); Angela<br />

Krewani: Kultur und Masse - die Birmingham Cultural Studies der 50er Jahre (Cultural Studies)<br />

(123-134). 2. Medienkonkurrenzen - Jens Ruchatz: Konkurrenzen - Vergleiche: die diskursive<br />

Konstruktion des Felds der Medien (137-153); Christina Bartz: Spiegel und Zauber-


58 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

spiegel: zur Beobachtung und Konstruktion des Fernsehens in der frühen Bundesrepublik<br />

(155-175); Claudia Liebrand: Literatur und Linse: Kinodiskurse der 50er Jahre (177-190);<br />

Manfred Jenke: Radiodiskurs in den 50er Jahren (191-204); Christina Bartz: MedienUmstellung:<br />

vom Hör- zum Fernsehspiel. 3. Leitdifferenzen - Nicolas Pethes: "Don't talk" back oder<br />

Fernsehdemokratie? Die Selbstbeschreibung der Gesellschaft im Fernsehdiskurs der frühen<br />

Bundesrepublik (213-226); Torsten Hahn: Der elektromagnetische Schein der Welt: akustische<br />

Bilder als Medien der Kulturkritik (227-243); Irmela Schneider: Konzepte vom Zuschauen<br />

und vom Zuschauer (245-269); Wolfgang Hagen: Die Stimme als körperlose Weisheit:<br />

medienepistemologische Skizzen zur europäischen Radioentwicklung (271-286); Bernhard<br />

Siegert: Das Hörspiel als Vergangenheitsbewältigung (287-298); Brigitte Weingart: Fatales<br />

Wort in Gänsefüßchen: "Unterhaltung" im Mediendiskurs der 50er Jahre (299-321);<br />

Gabriele Schabacher: Aktualitäten im Fernsehdiskurs (323-348); Albert Kümmel: Für Kinder<br />

unzugänglich aufbewahren: eine Bildungsreise aus den 50er Jahren in die 20er Jahre und zurück<br />

(349-372); Christina Bartz: Telepathologien: der Fernsehzuschauer unter medizinischer<br />

Beobachtung (373-386).<br />

[77-F] Schneider, Stefanie, M.A. (Bearbeitung); Lehmkuhl, Ursula, Prof.Dr.; Wierling, Dorothee<br />

(Betreuung):<br />

Dame Britannia und Uncle Sam - eine vergleichende Strukturanalyse von Auto- und Heterostereotypen<br />

in der britischen und amerikanischen Bildsatire, 1841-1914<br />

INHALT: Die politischen Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA durchliefen während<br />

des 19. Jahrhunderts einen beinahe als dramatisch zu bezeichnenden Wandlungsprozess.<br />

Die feindlichen Spannungen zwischen den beiden Staaten zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

bauten sich um die Jahrhundertwende jedoch kontinuierlich und in einer für historische<br />

Wandlungsprozesse erstaunlichen Geschwindigkeit ab. Ausgehend von der These, dass Veränderungen<br />

in den politischen Beziehungen zwischen zwei Staaten historisch vorgeformt und<br />

kognitiv vorbereitet werden müssen, fragt das Projekt nach den Inhalten, Formen und Wegen<br />

des kulturellen Austauschs zwischen Großbritannien und den USA im 19. Jahrhundert. Dieser<br />

soll anhand britischer und amerikanischer Karikaturen nachvollzogen werden. Über die quantitative<br />

und qualitative Erfassung der in englischen und amerikanischen satirischen Zeitschriften<br />

benutzten Auto- und Heterostereotypen soll ein Seismogramm der charakteristischen Elemente,<br />

Symbole und Mythen sowie der Darstellungsmethoden und -mittel erstellt werden.<br />

Über diese Erfassung soll schließlich Aufschluss darüber gewonnen werden, ob die Wandlung<br />

des ambivalenten Beziehungsgeflechts zwischen Großbritannien und den USA zu einer<br />

besonderen Form des psychisch-kulturellen Nationalismus im Sinne einer "imagined community"<br />

(Anderson) führte, dessen Basis das Bewußtsein von einer relativen Homogenität politisch<br />

relevanter Deutungsmuster und Zielvorstellungen ist. ZEITRAUM: 1841-1914 GEO-<br />

GRAPHISCHER RAUM: Großbritannien, USA<br />

METHODE: Das Projekt bezieht methodisch-theoretische Ansätze aus der historischen Komparatistik,<br />

der historischen Bildkunde, der Kulturtransferforschung, der Emotionsforschung und<br />

der Perzeptions-/ Image-/ Feindbildforschung in die Analyse mit ein. Untersuchungsdesign:<br />

Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: ca. 2.000; Karikaturen<br />

und begleitende Texte aus amerikanischen und britischen satirischen Zeitschriften; Auswahlverfahren:<br />

total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schneider, Stephanie: Stop them damned pictures... - political<br />

cartoons, the study of emotions, and the construction of the anglo-american relationship. in:


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 59<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

Gienow-Hecht, Jessica; Schumacher, Frank (Hrsg.): Emotions in american history. Berghahn<br />

Books 2003.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst<br />

INSTITUTION: Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg für kultur-und sozialwissenschaftliche<br />

Studien (Postfach 307, 99006 Erfurt)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-737-2013, e-mail: stefanie.schneider@stud.uni-erfurt.de)<br />

[78-L] Serafinova, Danusa; Vatral, Jozef:<br />

Wiener Werbung in Pressburg 1870-1918, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte<br />

und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 10-16<br />

INHALT: Zusammenfassung der Ergebnisse eines jüngst abgeschlossenen Forschungsprojekts:<br />

Untersucht wurden die Annoncen und Inserate in der deutschsprachigen Pressburger (Bratislava)<br />

Presse im Zeitraum von 1870 bis 1918, dem Datum des Zerfalls der "Donaumonarchie".<br />

Es sollte überprüft werden, wie stark die Werbung Wiener bzw. österreichischer, deutscher<br />

und teilweise auch schweizerischer, dänischer und einheimischer Inserenten in der Pressburger<br />

deutschsprachigen Presse vertreten war. Dabei ging es darum zu zeigen und aufgrund der<br />

Vielzahl von Beispielen Wiener kommerzieller Werbung zu belegen, dass die beiden Metropolen<br />

Wien und Bratislava damals nicht nur geographisch nahe beinander lagen, sondern dass<br />

es sich auch um eine geistige und kulturelle Nähe handelte. Die beworbenen Produkte und<br />

Dienstleistungen reichen vom Bereich Gesundheit (Apotheken, Arzneimittel, Sanatorien) über<br />

Waschmittel, Kosmetika, Lebensmittel, Restaurants, Mode und Möbel bis zu Büchern,<br />

Zeitungen und Zeitschriften. Mit Beginn des 1. Weltkrieges verringerte sich das Angebot. Bei<br />

den aus Wien angebotenen Waren überwogen Inserate für Desinfektionsmittel sowie Einkochgläser<br />

und Einkochapparate. Das Ende des Krieges bedeutete den Zerfall einer gemeinsamen<br />

Kultur- und Wirtschaftszone. (UN)<br />

[79-L] Stader, Frank:<br />

Vom "Ostkreis" zum "Wähler": Albert Seebach und die Wiedergeburt der sozialdemokratischen<br />

Presse in Leipzig (1886-1945), in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Jg.<br />

45/2003, H. 2, S. 27-70<br />

INHALT: In einem Rückblick zeichnet der Autor die Historie der sozialdemokratischen Presse in<br />

Leipzig von 1883 bis 1888 nach. In diesem Zusammenhang wird ein Leipziger Lokalblatt<br />

vorgestellt. Zudem wird die Wiedergeburt der sozialdemokratischen Lokalpresse im Jahre<br />

1887/88 dargestellt. Als Wegbereiter der sozialdemokratischen Parteipresse gilt A. Seebach,<br />

der an der Herausgabe aller entsprechenden Blätter in Leipzig von 1883 bis 1887 beteiligt ist.<br />

Sein Wirken wird aus journalismushistorischer Perspektive beschrieben. Dem gemäß gliedern<br />

sich die Ausführungen in die folgenden Abschnitte: (1) Seebachs Leben vor den Aktivitäten<br />

in Leipzig, der Buchdruckereibesitz in Stötteritz und die Herausgabe einer Stötteritzer Lokalzeitung,<br />

(2) die Lokalzeitung "Leipziger Volks-Zeitung (früher 'Ostkreis')", (3) die Wiedergeburt<br />

der sozialdemokratischen Leipziger Lokalpresse sowie (4) die Parteizeitungen "Leipziger<br />

Volksblatt" und "Der Beobachter" 1887. (ICG2)


60 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

[80-L] Stahr, Henrick:<br />

Fotojournalismus zwischen Exotismus und Rassismus: Darstellungen von Schwarzen und<br />

Indianern in Foto-Text-Artikeln deutscher Wochenillustrierter 1919-1939, (Schriften zur<br />

Kulturwissenschaft, Bd. 57), Hamburg: Kovac 2004, XI, 565 S., ISBN: 3-8300-1450-3 (Standort:<br />

UB Bonn(5)-2004-6320)<br />

INHALT: Die Arbeit rekonstruiert, welche Rückwirkungen die Dekolonisationsbestrebungen in<br />

der Zwischenkriegszeit der 1920er und 1930er Jahre in den europäischen Metropolen auf die<br />

Wahrnehmung und Darstellung der Kolonialländer und auf die Einstellungen zur kolonialen<br />

Dominanz hatten. Obwohl Deutschland seit 1918 keine Kolonialmacht mehr war, blieben kolonialistische<br />

Einstellungen in breiten Kreisen der Bevölkerung virulent. Gleichzeitig aber<br />

haben sich diese Einstellungen auch in Deutschland in höchst komplexer Weise ausdifferenziert,<br />

wie es am Niederschlag von Debatten um die Existenz einer schwarzen Hochkultur und<br />

Kunst deutlich wird. Die Arbeit beschreibt diese konfligierenden Diskurse wie auch einen expliziten<br />

Antikolonialismus anhand ihrer Widerspiegelung in in Illustrierten publizierten "Foto-Text-Artikeln".<br />

Grundzug der Repräsentationen von Indianern wie Afrikanern in den Illustrierten<br />

ist ein koloniales Superioritätsdenken und -gefühl der deutschen Reisejournalisten<br />

oder Ethnologen. Dies drückt sich unter anderem auch in der Betonung der technologischen<br />

Überlegenheit der europäischen (ethnisiert als "weiße") Zivilisation aus, wie z.B. bei Flugexpeditionen,<br />

wo die "Ehrfurcht der Eingeborenen" vor der Maschine zum Klischee gerinnt.<br />

Vielen Berichten, insbesondere über Flugexpeditionen, unterliegt ein deutlicher militärischer<br />

Subtext. (ICA2)<br />

[81-F] Streiber, Klaus; Tennert, Falk, M.A. (Bearbeitung); Wiedemann, Dieter, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Fiktionale Programme im DDR-Kinderfernsehen zwischen ästhetischer Erziehung, Unterhaltung<br />

und Ideologievermittlung (Teilprojekt 9 im Rahmen des Gesamtprojekts "Programmgeschichte<br />

des DDR-Fernsehens - komparativ")<br />

INHALT: Im Zentrum des Projektes stehen die fiktionalen Sendungen als qualitativ und quantitativ<br />

wichtigste Angebote des Kinderfernsehens in der DDR. Die Kinderprogramme waren wie<br />

die anderen Programme in das Gesamtgefüge des Staatsfernsehens der DDR eingebunden und<br />

gleichzeitig auch Gegenstand bestimmter politischer, pädagogischer und künstlerischer Interessen.<br />

Dies betraf dramatische Produktionen wie auch Magazinsendungen des Kinderfernsehens.<br />

Gleichzeitig wurden die kinderdramatischen Produktionen sowohl in Kooperation als<br />

auch in Konkurrenz zu anderen dramatischen Abteilungen des Fernsehens realisiert. Als weiterer<br />

Kooperations- und Konkurrenzfaktor kamen die Kinderfilmproduktionen der DEFA und<br />

der Kinderprogramme des BRD-Fernsehens hinzu. Hier ergeben sich insbesondere für einen<br />

komparativen Ansatz besondere Schnittstellen. Zudem ist das Projekt stark interdisziplinär<br />

ausgerichtet. Das betrifft einerseits die entwicklungspsychologischen und pädagogischen<br />

Konzepte vom Kind und dessen Relevanz für die Formen des Kinderfernsehens; andererseits<br />

betrifft dies Untersuchungen zur Nutzung und Wirkung des Kinderfernsehens bzw. der Frage,<br />

was Kinder gesehen haben (Rezeptions- und Wirkungsforschung). Die vorrangig dramatischen<br />

Produktionen des Kinderfernsehens werden unter den folgenden Gesichtspunkten im<br />

Projekt analysiert: 1. die Produktionsbedingungen und Produktionsstrukturen des Kinderfernsehen;<br />

2. der Einsatz von Kindersendungen im Gesamtprogramm; 3. die Resonanz des Kinderfernsehen,<br />

die Rezeption und Wirkung der Kinderprogramme sowie die Frage, welche


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 61<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

Genres Kinder bevorzugten; 4. Inhalte und Gestaltung ausgewählter Filme und Programmformen;<br />

5. die Einordnung der Kinderprogramme in den gesellschaftlichen Diskurs, die vermittelten<br />

Wertorientierungen und das vermittelte "Bild" vom Kind in der Gesellschaft. (S.<br />

http://www.ddr-fernsehen.de/9kinderfernsehen/default.shtml ). GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

DDR<br />

METHODE: Dokumentenanalyse; Programmstrukturanalyse; Zeitzeugen-Interviews/ biografische<br />

Interviews; Film-/ Fernsehanalyse - Forschungsdesign oszilliert zwischen Mikro- und<br />

Makroebene und qualitative und quantitative Methoden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe<br />

DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.650; DRA - Produktionsprinzip<br />

bei TV-Strukturanalyse). Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Sekundäranalyse<br />

von Aggregatdaten (Stichprobe: n=ca. 1.300; Herkunft der Daten: ZIJ; Auswahlverfahren:<br />

Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Pfau, Sebastian; Tennert, Falk (Hrsg.): Alltagsgeschichten. Kindheits-<br />

und Familienbilder im DDR-Fernsehen. 2004 (im Erscheinen).+++Tennert, Falk; König,<br />

Ingelore: Flimmerstunden. Daten zum Fernsehgebrauch ostdeutscher Kinder bis 1989.<br />

MAZ - Materialien - Analyen - Zusammenhänge, Bd. 5. Leipzig 2003.+++Wiedemann, Dieter;<br />

Tennert, Falk: Children's television in the GDR. in: Historical Journal of Film, Radio<br />

and Television, Vol. 24, 2004, No. 3.+++S.a. http://www.ddr-fernsehen.de/9kinderfernsehen/publikationentp9.shtml<br />

. ARBEITSPAPIERE: Antrag zur Gewährung einer Sachbeihilfe<br />

- Fortsetzungs- und Erweiterungsantrag. Teilprojekt 9: Programmgeschichte des DDR-<br />

Kinder- und Jugendfernsehens.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, Studiengang AV<br />

Medienwissenschaft (Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Potsdam)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0331-6202-100, e-mail: d.wiedemann@hff-potsdam.de)<br />

[82-L] Wilke, Jürgen:<br />

Die Telegraphischen Depeschen des Wolff'schen Telegraphischen Büros, in: Publizistik : Vierteljahreshefte<br />

für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk,<br />

Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 2, S. 125-151 (Standort: UB Bonn (5)-<br />

Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Das Wolff'sche Telegraphische Büro war die erste Nachrichtenagentur in Deutschland.<br />

Sie wurde 1849 ins Leben gerufen und bestand mehr als ein Dreivierteljahrhundert.<br />

Während Organisation und Geschichte des WTB inzwischen wissenschaftlich aufgearbeitet<br />

und in den Grundzügen bekannt sind, weiß man bisher wenig über sein Produkt, die telegraphischen<br />

Depeschen. Diese werden im Zeitraum von 1849 bis 1919 im Abstand jeweils einer<br />

Dekade und anhand einer Zeitung einer Inhaltsanalyse unterzogen. Dabei ist zu trennen zwischen<br />

den Börsen- und Zahlenmeldungen und den journalistischen Nachrichten. Gezeigt<br />

wird, wie Zahl und Umfang der telegraphischen Depeschen im Laufe der Jahrzehnte zugenommen<br />

haben. Untersucht werden ferner die Aktualität, die Quellen, die journalistische<br />

Form und die Inhalte. Auch die Frage der Auswahl und der Redaktion der Depeschen durch<br />

die Zeitungen wird gestellt. Erst nach der Jahrhundertwende 'emanzipierten' sich die telegraphischen<br />

Depeschen aus einer eigenen Rubrik und begannen den (politischen) Zeitungsinhalt<br />

zu durchdringen, ohne jedoch eine Dominanz zu erlangen." (Autorenreferat)


62 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte<br />

[83-L] Zeitter, Ernst:<br />

"Die janze Richtung paßt uns nicht": biographische Bruchstücke zu einer Geschichte der<br />

Medienzensur in Deutschland, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg.<br />

7/2004, Nr. 28, S. 18-23<br />

INHALT: Mit der Verabschiedung des "Ermächtigungsgesetzes" im März 1933 durch den<br />

Reichstag - lediglich die Sozialdemokraten verweigerten die Zustimmung - konnten die Nationalsozialisten<br />

Grund- und Freiheitsrechte außer Kraft setzen. Am Schicksal des Schriftstellers<br />

Heinrich Mann werden Stationen von Zensur und Exil dargestellt. Bereits mit seinem<br />

Roman "Der Untertan" (1914), in dem Mann sich sozialkritisch mit dem Kaiserreich und bürgerlicher<br />

Heuchelei auseinandersetzte, musste er für die Presseveröffentlichung Streichungen<br />

vornehmen. Nach der Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg muss der Vorabdruck schließlich<br />

ganz unterbrochen werden - aus Angst vor "Majestätsbeleidigung". (DY)<br />

1.3 Massenmedien<br />

[84-L] Adolf Grimme Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH (Hrsg.):<br />

Jahrbuch Fernsehen 2004, Marl 2004, 520 S., ISBN: 3-9807428-3-0 (Standort: UB Bochum(294)-TVI-4-8;<br />

Graue Literatur)<br />

INHALT: Das Fernsehjahrbuch 2004 enthält folgende Essays zum Fernsehjahr 2003: Harald<br />

Martenstein: Populismus lohnt sich. Wie das Privatfernsehen Deutschland verändert hat (9-<br />

18); Fritz Wolf: Der Weitererzähler. Fernsehen und Geschichtserzählung (28-44); Klaudia<br />

Brunst: Der Daniel ist durch. Das Fernsehen und sein Starsystem (46-57); Hans Hoff: Gott als<br />

Heizdecke. Preziosen, Perlen und Sonderbares am Rande des Fernsehprogramms (58-67).<br />

Außerdem enthält das Sammelwerk ein Interview mit dem hessischen Ministerpräsidenten<br />

Roland Koch zur Medienpolitik (19-27), eine kommentierende Betrachtung des Fernsehjahrs<br />

2003 von Dietrich Leder (71-98), die Dokumentationen des 40. Adolf Grimme Preises 2004<br />

und des 20. Robert Geisendörfer Preises 2003, einer Auswahl von Medienkritiken aus dem<br />

Jahr 2003, sowie einen Serviceteil mit Daten der größten deutschen und internationalen Medienunternehmen<br />

sowie des deutschen und internationalen Medienmarktes. (KB)<br />

[85-F] Arnold, Klaus, Dr. (Bearbeitung):<br />

Die Qualität von tagesaktuellen Printmedien aus der Publikumsperspektive. Theoretische<br />

Überlegungen und empirische Untersuchung<br />

INHALT: Zur theoretischen Bestimmung massenmedialer Qualität wird ein integrativer Mehrebenen-Ansatz<br />

entwickelt, der auf der Makroebene die Funktionslogik des Teilsystems Öffentlichkeit<br />

einschließlich der Verbindung zu anderen Teilsystemen wie Wirtschaft oder Politik<br />

als handlungsprägenden Rahmen und auf der Makroebene das durch Nutzenorientierungen<br />

bestimmte Handeln der Publikumsakteure umfasst. Daraus gewonnene sowie auf normativen<br />

Ansätzen beruhende Qualitätsdimensionen werden zunächst explorativ in einer qualitativen<br />

Publikumsbefragung zur Qualität von Tageszeitungen genauer bestimmt und gegebenenfalls<br />

modifiziert. In einer anschließenden repräsentativen Befragung soll das Bewusstsein der Be-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 63<br />

1.3 Massenmedien<br />

völkerung für die Qualität von Tageszeitungen generell, die Bedeutung verschiedener Qualitätsdimensionen<br />

sowie die Abhängigkeit der Qualitätsvorstellungen bezüglich soziodemographischer<br />

Daten, ermittelt werden. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Qualitätsvorstellungen<br />

des Publikums und seine Bestimmungsfaktoren. Falls Diskrepanzen des publikumsbezogenen<br />

Qualitätsbewusstseins gegenüber demokratie- und gesellschaftstheoretisch erwünschten<br />

Qualitätsnormen festgestellt werden, kann das Material als Grundlage für gegensteuernde<br />

Maßnahmen dienen. Ebenso bietet es für die Zeitungen eine Basis zur publikumsnäheren<br />

Gestaltung ihrer Produkte.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche<br />

Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik II (85071 Eichstätt)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: klaus.arnold@ku-eichstaett.de)<br />

[86-F] Bartz, Christina, M.A. (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

MassenMedium Fernsehen. Zur Semantik der großen Menge in der Medienbeobachtung<br />

INHALT: Die Arbeit untersucht die Etablierung des Wortes Massenmedium, das ab 1961 für das<br />

Fernsehen verwendet wird, bevor es anschließend eine Reihe von Verbreitungsmedien bezeichnet.<br />

Dabei geht sie der Frage nach den Bedeutungsgehalten des Begriffs der Masse nach<br />

und fragt, welche Konzeption von Fernsehen im besonderen und Medien im allgemeinen<br />

durch das Kompositum Massenmedium impliziert wird. ZEITRAUM: 1885-1961 GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Deutschland, Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Historische Semantik<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft<br />

(Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: t.bartz@uni-koeln.de)<br />

[87-L] Darschin, Wolfgang; Zubayr, Camille:<br />

Anders oder Gleich? Öffentlich-rechtliche und private Sender im Urteil der Fernsehzuschauer:<br />

Ergebnisse einer Repräsentativbefragung, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 5, S.<br />

208-216 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/darschin_5-2004.pdf?foid=10700)<br />

INHALT: "Auch während der Gebührendebatte, die in den letzten Monaten des Jahres 2003 besonders<br />

heftig geführt wurde, hat sich die Publikumsmeinung gegenüber den öffentlichrechtlichen<br />

Fernsehprogrammen nicht verändert, vielmehr blieb die Akzeptanz auf hohem<br />

Niveau stabil. Dies bestätigen die Ergebnisse einer Repräsentativbefragung ('ARD-Trend<br />

2003') mit 3.000 Personen über 14 Jahre, die im Oktober/ November 2003 durchgeführt wurde.<br />

Wie in den Vorjahren blieb Das Erste das am wenigsten verzichtbare Programm der Bundesbürger,<br />

gefolgt von RTL, dem ZDF und den Dritten Programmen. Auch bei den politisch<br />

interessierten Zuschauern, von denen man annehmen kann, dass sie die Gebührendebatte<br />

aufmerksam verfolgt haben, bleibt die Wertschätzung der öffentlich-rechtlichen Programme<br />

unverändert hoch. Insgesamt werden die öffentlich-rechtlichen Fernsehangebote von nahezu


64 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.3 Massenmedien<br />

der gesamten erwachsenen Bevölkerung (95%) genutzt. Der Hauptgrund für die hohe Akzeptanz<br />

der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ist nach wie vor ihre herausragende Informationsleistung.<br />

So werden dem Ersten von 78 Prozent und dem ZDF von 71 Prozent der Deutschen<br />

die Ausführlichkeit und Gründlichkeit ihrer tagesaktuellen Berichterstattung bescheinigt.<br />

Vor die Frage gestellt, bei welchem Sender sie sich zuerst informieren, stehen Das Erste<br />

mit 51 Prozent und das ZDF mit 39 Prozent unangefochten an der Spitze. Die Privatsender<br />

spielen hingegen für die Informationsvermittlung weiterhin eine geringe Rolle. Auch im Detail<br />

gelten ARD und ZDF als die besten Informationsvermittler. Dies gilt insbesondere für<br />

Nachrichten, politische Diskussionen, politische Magazine und Ratgebersendungen wie für<br />

Wirtschaftsund Wissenschaftssendungen, Dokumentationen und Kulturmagazine. Die Akzeptanz<br />

der Privatsender wird nach wie vor von ihrer Unterhaltungsleistung getragen. So sind 53<br />

Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass RTL 'Spaß und gute Laune' vermittelt; 42 bzw<br />

46 Prozent bescheinigen dies ProSieben und SAT.1. Eine Entspannungsfunktion wird in erster<br />

Linie RTL vor SAT.1, ProSieben und dem ZDF zugeschrieben. Allerdings differenzieren<br />

die Zuschauer nach bestimmten Unterhaltungsformaten. Während zum Beispiel die amerikanischen<br />

Filme eine Domäne der Privatsender sind, verorten die Zuschauer die besten deutschen<br />

Kino- und Fernsehfilme wie auch die besten Krimis und Krimiserien bei ARD und<br />

ZDF. Seit der Wiederaufnahme der Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga in der<br />

Sportschau am Samstag gilt Das Erste nun wieder als das Programm mit der besten Sportberichterstattung."<br />

(Autorenreferat)<br />

[88-L] Elitz, Ernst:<br />

Qualitätsstandards für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: interdisziplinäre Forschungsansätze<br />

für die Medienpraxis, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und<br />

Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 130-133<br />

INHALT: "Effizienzsteigerung muss für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch als Qualitätssteigerung<br />

definiert werden. Qualität bedarf aber klarer Kriterien, wenn der Qualitätsbegriff<br />

als Finanzbedarfsargument in die Debatte eingeführt wird und über den öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunk hinaus Standards in den Medien gesetzt werden sollen. Medien wenden sich an unterschiedliche<br />

Publika, befriedigen deren Wünsche und Interessen, beeinflussen bzw. prägen<br />

deren Werthaltungen und liefern Verhaltensmuster. Deshalb kann eine solche Qualitätsdiskussion<br />

nicht ohne die Sozialwissenschaften geführt werden. Für eine praxisorientierte wissenschaftliche<br />

Forschung bedarf es eines interdisziplinären Ansatzes. Dies gründet auf Genre-<br />

Vielfalt der elektronischen Medien, aus der sich vielfach Bezüge zu den Forschungsgegenständen<br />

der Kulturwissenschaften - Theater, Film, Literatur - ableiten. Ein solcher Forschungsansatz<br />

ist von hoher rundfunk- und gesellschaftspolitischer Relevanz." (Autorenreferat)<br />

[89-L] Faulstich, Werner:<br />

Das Buch im Zeitalter der digitalen Medien: von den Anfängen bis in die Zukunft, in: Communicatio<br />

Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft,<br />

Jg. 35/2004, Nr. 1, S. 41-56 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 65<br />

1.3 Massenmedien<br />

INHALT: "Der Autor geht von den Fragen aus, ob im Blick auf die Entwicklung der digitalen<br />

Medien das Ende des Buches absehbar ist und welche einzigartigen Vorteile das Buch heute<br />

noch bietet. Nach einem Rückblick auf die Anfänge und Geschichte des Buches werden als<br />

Besonderheiten des Buches gegenüber digitalen Medien u.a. aufgeführt: es speichert 'langsamer',<br />

fixiert dafür aber linear und abstrakt; es bleibt 'hand'-habbar und überall verfügbar; es ist<br />

ganzheitlich und kompensiert in seiner Traditions- und Geschichtsbindung die Flüchtigkeit<br />

der Netzwerkmedien. Andererseits wandelt sich das Buch auch mit den digitalen Medien, etwa<br />

in Herstellungs- und Vertriebsfunktionen und wird dadurch tendenziell zum Elitemedium.<br />

Es ist im Vergleich zu den 'leichten' digitalen Medien ein 'schweres' Medium und kann prinzipell<br />

so, wie es einen Anfang hatte, auch ein Ende haben, wenn sein spezielles Leistungsvermögen<br />

nicht mehr gefragt wäre. Das ist im jetzigen Zeitalter der digitalen Medien jedoch<br />

noch nicht absehbar." (Autorenreferat)<br />

[90-L] Hafez, Kai:<br />

Arabisches Satellitenfernsehen - Demokratisierung ohne politische Parteien?, in: Aus Politik<br />

und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 48, S. 17-23 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.bpb.de/files/9A4P35.pdf)<br />

INHALT: "Nachdem lange Zeit vor allem die USA politisch instrumentalisierte Kritik an arabischen<br />

Fernsehsendern geübt haben, wächst die Kritik vor allem am Frontsender AI-Jazeera<br />

auch in den Reihen kritischer arabischer Journalisten und Wissenschaftler. Die Verunsicherung<br />

über arabische Satellitensender beruht in Teilen auf Theoriedefiziten. Zwar werden wegen<br />

der neuartigen Möglichkeit der Grenzüberschreitung zu Recht große Hoffnungen in die<br />

arabischen Medien gesetzt. Zugleich aber lässt sich eine funktionale Doppelbelastung dieser<br />

Medien erkennen, da sie neben der Aufgabe der Öffnung zensierter Öffentlichkeiten auch<br />

Teilfunktionen von politischen Parteien als 'Anwälte' des Volkes gegenüber autoritären Herrschern<br />

übernehmen müssen. An dieser Gratwanderung gemessen, zeigen sich bei Al-Jazeera<br />

neben deutlichen Erfolgen auch Grenzen der Demokratieagenda, die spätestens seit dem Irakkrieg<br />

2003 immer öfter von einer Okkupationsagenda angesichts des amerikanischen und israelischen<br />

Wirkens in der Region überlagert wird. Eine Korrekturbewegung und Weiterentwicklung<br />

der Berichterstattungslandschaft ist erforderlich, um die Voraussetzungen für eine<br />

demokratieförderliche Wirkung der arabischen 'Fernsehdemokratie' zu schaffen." (Autorenreferat)<br />

[91-L] Hahn, Oliver:<br />

Neues arabisches und westliches Nachrichtenfernsehen zwischen Kulturbindung und Propagandadialog,<br />

in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 44-47<br />

INHALT: Ein vergleichender Blick auf die Geschichte des US-amerikanischen Cable News Network<br />

(CNN) und des Nachrichtensenders Al Dschasira aus Katar lässt Ähnlichkeiten erkennen.<br />

Wie die CNN erst mit ihrer Berichterstattung über den Golfkrieg 1991 weltweit bekannt<br />

wurde, bekam Al Dschasira internationale Bedeutung, als sie Videobotschaften von Al Kaida<br />

und Osama bin Laden sendete. Beide Sender sind ökonomisch ähnlich strukturiert und haben<br />

ähnliche "ökonomische Karrieren" gemacht; um zusätzliche sekundäre Zielpublika außerhalb<br />

des eigenen Kultur- und Sprachraumes zu gewinnen, planen beide Sender eine Programmver-


66 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.3 Massenmedien<br />

sion in der jeweils anderen Sprache. Sowohl die neuen arabischen als auch die westlichen<br />

Nachrichtenkanäle vermitteln aber ihre eigenen Konfliktperspektiven, die in den jeweiligen<br />

Systemumwelten politisch und kulturell verankert sind. Das kann dazu führen, dass in bestimmten<br />

Krisenzeiten die verschiedenen "Kontextobjektivitäten" aufeinander prallen und es<br />

zu "interkulturellen Störfällen" kommen kann. (PT)<br />

[92-L] Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.):<br />

Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 1200 S.,<br />

ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: "Je schneller und komplexer die Entwicklungen im Bereich öffentlicher Kommunikation<br />

werden, desto wichtiger wird eine verlässliche und breite Informationsbasis - für die Wissenschaft,<br />

aber auch für andere professionelle Beobachter wie Medienjournalisten und für die<br />

handelnden Akteure aus Politik und den Medien selbst. Das 'Internationale Handbuch Medien'<br />

stellt diese Informationen alle zwei Jahre aktualisiert zur Verfügung, und zwar mit dem<br />

Blick auf alle publizistischen Massenmedien weltweit. Dazu wählt das Internationale Handbuch<br />

traditionell zwei Zugänge, nämlich zum einen Querschnittsdarstellungen, die einen Überblick<br />

über globale oder länderübergreifende Entwicklungen geben und auch Vergleiche<br />

zwischen der Entwicklung unterschiedlicher Regionen ermöglichen. Gegenständlich finden<br />

sich Beiträge zur ökonomischen Struktur, zu den Angeboten und zur Nutzung, aber auch zum<br />

politischen und rechtlichen Rahmen (Teil A). Zum anderen ist die Zugangsweise länder- bzw.<br />

regionenorientiert (Teil B und C). Berichte überwiegend von Expertinnen und Experten vor<br />

Ort - schlüsseln die Entwicklung im Bereich Print, Rundfunk und Online-Medien in den einzelnen<br />

Ländern bzw. Regionen auf, wiederum mit Blick auf die genannten inhaltlichen<br />

Schwerpunkte (ökonomische Struktur, Angebote, Nutzung, rechtlicher und politischer Rahmen).<br />

Für eine tiefer gehende Recherche werden die Adressen der wichtigsten Medieninstitutionen<br />

und Akteure genannt. Der Vertiefung dient auch die Auswahlbibliographie (Teil D)<br />

sowie ein Institutionenregister." (Autorenrererat)<br />

[93-L] Höhn, Tobias D.:<br />

Kleine - groß im Kommen?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 74-76<br />

INHALT: Auf gesunkene Auflagenzahlen und Leserschwund bei den Presseorgangen haben Verlage<br />

mit Tabloidzeitungen geantwortet. Auslöser für die Herstellung der Zeitungen im handlichen<br />

Tabloidformat (statt des Broadsheet) war der britische "Independent". Leserbefragungen<br />

haben gezeigt, dass die kompakte Zusammenstellung des aktuellen Geschehens im Tabloidformat<br />

besonders von jüngeren Lesern angenommen wird. Als Beispiele für diese Entwicklungen<br />

werden vorgestellt: "Boulevard Würzburg" als Wochenzeitung, "Welt Kompakt" vom<br />

Springer-Konzern und "Blick" aus der Schweiz. Zu Vor- und Nachteilen der kompakten<br />

Tabloids äußert sich J. Chrisholm, Strategy-Adviser des Weltzeitungsverbands in einem Interview<br />

(S. 77). (DY)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 67<br />

1.3 Massenmedien<br />

[94-L] Hrubesch, Nina:<br />

Das Digitale Ding aus einer Neuen Medienwelt: Kommunikation und HörerInnenbeziehungen<br />

in einem Multimedia-Radio, in: kommunikation @ gesellschaft : Soziologe - Telematik -<br />

Kulturwissenschaft, Jg. 5/2004, 23 S.<br />

(URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B2_2004_hrubesch.pdf)<br />

INHALT: "Anhand von Ergebnissen aus einer ethnographischen Studie über die SWR-Jugendwelle<br />

DASDING geht der Beitrag der Frage nach, wie in einem multimedialen Radioprogramm<br />

kommunikative Hörernähe hergestellt wird. Medienkommunikation wird dabei als<br />

Dispositiv konzeptualisiert. Die Interaktionen zwischen KommunikatorInnen und Publikum<br />

realisieren sich in einem Zusammenhang aus technischem Apparat, radiojournalistischen<br />

Programmkonventionen sowie Kommunikationspraktiken und Medienwahrnehmung der AkteurInnen.<br />

Es werden verschiedene auf älteren und neueren Medientechniken basierende Typen<br />

der Hörerkommunikation analysiert sowie zwei besonders hörernah arbeitende Sendungen<br />

vorgestellt. Dabei wird diskutiert, inwiefern diese unterschiedliche Ausprägungen einer<br />

Semiotik 'authentischer' Hörerkommunikation darstellen." (Autorenreferat)<br />

[95-L] Hunter, Mary:<br />

Frankreichs bissigste Ente, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 4, S. 56-61<br />

INHALT: Porträtiert wird die französische Wochenzeitung "Le Canard", die durch ihren investigativen<br />

Journalismus wirtschaftlich und publizistisch äußerst erfolgreich ist. Mit einer Auflage<br />

von 446.000 Exemplaren pro Ausgabe und einem Nettogewinn von 5,5 Mio. Euro im Jahr<br />

2002 kommt die Zeitung ohne Anzeigen oder staatliche Subventionen aus. Besonders bekannt<br />

und anerkannt ist das Blatt durch seine Enthüllungskampagnen über Korruption im politischen<br />

Apparat. An verschiedenen Beispielen werden Autoren und Redakteure der Zeitung<br />

vorgestellt sowie die Methoden der investigativen Recherche beschrieben. (DY)<br />

[96-L] Jirak, Jan; Köpplova, Barbara:<br />

Wandlungen der tschechischen Medienlandschaft (1993-2003), in: Medien und Zeit : Kommunikation<br />

in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 4-9<br />

INHALT: Der Beitrag stellt den Versuch dar, die Entwicklung der Medien vom Zeitpunkt der<br />

Entstehung der selbständigen Tschechischen Republik bis ins Jahr 2003 hinein zu illustrieren<br />

und die Hauptfaktoren aufzuzeigen, die diese ein Jahrzehnt lange Entwicklung bedingt haben<br />

und noch bedingen oder zumindest Einfluss auf deren Entwicklung genommen haben. Zunächst<br />

wird versucht darzustellen, wie die Massenmedien vor dem Jahre 1992, dem Entstehen<br />

der Tschechischen Republik ausgesehen haben. Danach wird die Entwicklung seit dem Jahr<br />

1992 bis in die Gegenwart geschildert und Schlüsselfaktoren sowie maßgebliche Ereignisse<br />

benannt, die die Entwicklung und die Rolle der Massenmedien am meisten beeinflusst haben.<br />

Dabei werden drei Faktoren herausgearbeitet, die zum Verstehen der Rolle der Medien in der<br />

Gesellschaft von besonderer Bedeutung sind: die Entwicklung des medialen Angebots (die<br />

eigentliche Medienproduktion), die Entwicklung der Eigentumsverhältnisse im Medienbereich<br />

und die Wechselwirkung zwischen den Medien, deren Konsumenten und (weiteren) ge-


68 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.3 Massenmedien<br />

sellschaftlichen Institutionen (insbesondere der politischen Macht). Fazit: die Tschechische<br />

Republik hat es geschafft, "Europa wenigstens in der medialen Späre einzuholen." (UN)<br />

[97-L] Kopper, Gerd G.; Kupfer, Kristin; Gui, Hao:<br />

Massenmedien in der Volksrepublik China, (Arbeitshefte Internationaler Journalismus), Dortmund:<br />

Projekt-Verl. 2004, 95 S., ISBN: 3-89733-108-X<br />

INHALT: Seit den 80er Jahren zeichnet sich in China durch die wirtschaftliche Öffnungs- und<br />

Reformpolitik ein sozialer Wandel ab, der sich auch auf die Situation des Mediensystems<br />

ausgewirkt hat. Waren die Medien zunächst Sprachrohr von Partei und Regierung, die durch<br />

staatliche Finanzierung eng an das politische System gebunden waren, so unterliegen sie seit<br />

einigen Jahren auch der wirtschaftlichen Liberalisierung und damit der Kommerzialisierung.<br />

Unter dem Titel "Zwischen Parteilogik und Marktgesetz - Entwicklungstendenzen des chinesischen<br />

Mediensektors" (S. 11-15) beschreibt K. Kupfer das Spannungsverhältnis zwischen<br />

politischer Kontrolle und wirtschaftlicher Öffnung vor dem Hintergrund der institutionellen<br />

Rahmenbedingungen. Einen Überblick über Entstehung und Entwicklung des Mediensystems,<br />

mit dem Schwerpunkt seit Gründung der Volksrepublik China, liefert Gui mit der Darstellung<br />

der rechtlichen Grundlagen und der Situation von Presse, Hörfunk, Fernsehen, Nachrichtenagentur,<br />

Internet sowie zur Journalistenausbildung und deutscher Korrespondenten in<br />

China (S. 17-93). In seiner Einführung zum Thema geht G. Kopper auf die Perspektiven des<br />

Wandels im Mediensystem Chinas ein (S. 7-9). (DY)<br />

[98-L] Krajewski, Andrzej:<br />

Springer auf Kriegspfad, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr.<br />

4, S. 62-65<br />

INHALT: Im Oktober 2003 kam in Polen die vom Springer-Konzern herausgegebene Zeitung<br />

"Fakt" auf den Markt. Das Boulevardblatt, das als polnische Variante der Bild-Zeitung anzusehen<br />

ist, gehört mit einer verkauften Auflage von 550.000 Exemplaren (2004) zum Marktführer.<br />

Ebenso wie die bereits früher gegründete "Newsweek Polska" hat die Zeitung zunächst<br />

zu feindseligen Reaktionen im Pressesektor geführt, jedoch hat die Art der Berichterstattung<br />

zu Debatten über journalistische Arbeitsweisen geführt. Der journalistische Stil reicht<br />

von Sensationsjournalismus bis zu kritischer Information gegenüber politischen Privilegien.<br />

(DY)<br />

[99-L] Krause, Peter:<br />

Medienanalyse als kulturwissenschaftlicher Zugang zum Politischen, in: Birgit Schwelling<br />

(Hrsg.): Politikwissenschaft als Kulturwissenschaft : Theorien, Methoden, Problemstellungen,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 83-106, ISBN: 3-8100-3996-9 (Standort: UB<br />

Bonn(5)-2004-5132)<br />

INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie die Analyse von Massenmedien<br />

genutzt werden kann, um politisch-gesellschaftliche Prozesse besser zu verstehen,<br />

und in welcher Weise kulturwissenschaftlich inspirierte Methoden und Ansätze dabei nützlich<br />

sein können. Dazu wird zunächst in einer kurzen kritischen Bestandsaufnahme der medien-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 69<br />

1.3 Massenmedien<br />

wissenschaftlichen Diskussion der Stellenwert der Massenmedien für die Gesellschaft und die<br />

Gesellschaftsanalyse erörtert, um im Anschluss daran die Bedeutung einer kulturwissenschaftlich<br />

orientierten Medienanalyse für die Betrachtung gesellschaftlicher und politischer<br />

Prozesse aufzuzeigen. Daran anschließend werden anhand eines Beispiels zentrale Aspekte<br />

einer solchen Medienanalyse beschrieben und diskutiert. Als Beispiel dient die medial vermittelte<br />

Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen in der deutschen<br />

Öffentlichkeit, die am konkreten Fall der presseöffentlichen Resonanz auf den Jerusalemer<br />

Strafprozess von 1961 gegen den ehemaligen SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann<br />

näher betrachtet wird. Durch eine solche Medienanalyse kann gezeigt werden, dass diese<br />

Debatte nicht allein auf einen kleinen Kreis von Intellektuellen und Politikern begrenzt,<br />

sondern breiten Teilen der Gesellschaft zugänglich war. Darüber hinaus wird deutlich, welche<br />

Aspekte dieser Debatte in der Öffentlichkeit präsent waren. Dies sind Erkenntnisse, die ohne<br />

eine Hinwendung zur Analyse von Massenmedien nach Ansicht des Autors kaum zu gewinnen<br />

wären. (ICI2)<br />

[100-L] Krüger, Udo Michael:<br />

Spartenstruktur und Informationsprofile im deutschen Fernsehangebot: Programmanalyse<br />

2003 von ARD/ Das Erste, ZDF, RTL, SAT.1 und ProSieben, in: Media Perspektiven, 2004,<br />

Nr. 5, S. 194-207 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über<br />

den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/krueger_5-2004.pdf?foid=10695)<br />

INHALT: "Die Programmanalyse 2003 vergleicht die Spartenstruktur des gesamten TV-Angebots<br />

von ARD/ Das Erste, ZDF RTL, SAT.1 und ProSieben und die Themenprofile ihrer Informationsangebote.<br />

Dabei zeigen sich wie im Vorjahr relativ geringe Verschiebungen auf der<br />

Spartenebene. Die beiden Öffentlich-rechtlichen bestreiten ihr Programm fast zur Hälfte mit<br />

Informationsangeboten, während der Informationsanteil bei RTL, SAT.1 und ProSieben nur<br />

etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtsendezeit ausmacht. Dabei haben Das Erste und das<br />

ZDF wie in den Jahren zuvor auch ein nach Sendungsformen vielfältigeres Informationsangebot,<br />

in dem die klassischen Formen Nachrichten, Magazine, Dokumentationen, Berichte,<br />

Reportagen und Ereignisübertragungen breiten Raum einnehmen, während die Privaten neben<br />

den Nachrichten vor allem auf Magazine, Doku-Inszenierungen und Doku-Soaps setzen. Soweit<br />

sich auf Spartenebene Strukturänderungen zeigen, betreffen sie am deutlichsten das Tagesprogramm<br />

von ProSieben: Fictionunterhaltung wurde dort zugunsten von Information in<br />

Form von Infotainment-Magazinen und Doku-Soaps reduziert. ProSieben hat damit den bislang<br />

führenden Informationsanbieter unter den drei privaten Programmen, RTL, überflügelt.<br />

Der Vergleich der Themenprofile der nichttagesaktuellen Informationsangebote zeigt: Wie in<br />

den Vorjahren wird 2003 die Thematisierung von Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte fast<br />

ausschließlich vom Ersten und vom ZDF geleistet, während sich die privaten Programme aus<br />

diesem gesellschaftlich relevanten und problemorientierten Themenbereich weitgehend ausblenden<br />

und stattdessen in hohem Maße Themen aus dem Alltagsleben und aus den relevanzfernen<br />

Bereichen Human Interest, Prominenz, Showbiz als Information anbieten. Vom täglichen<br />

Gesamtangebot an Politik/ Wirtschaft/ Zeitgeschichte zwischen 17.00 und 1.00 Uhr<br />

stammen 86 Prozent von den beiden öffentlich-rechtlichen und nur 14 Prozent von den drei<br />

privaten Programmen. Dagegen entfallen vom Gesamtangebot der beiden Themenbereiche<br />

Human Interest Prominenz/ Showbiz und Alltagsleben/ Beziehungen drei Viertel auf die privaten<br />

und ein Viertel auf die öffentlich-rechtlichen Programme. Auch im Nachrichtenangebot


70 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.3 Massenmedien<br />

treten die typischen Unterschiede zwischen den öffentlich-rechtlichen und den privaten Sendern<br />

zutage: Die politische Informationsleistung wird in wesentlich höherem Maße vom Ersten<br />

und vom ZDF als von den drei Privaten erbracht, die selbst in ihren Hauptnachrichten einen<br />

hohen Anteil an bunten und an harten Boulevardthemen haben." (Autorenreferat)<br />

[101-L] Linnarz, Paul:<br />

"Hummer oder Hamburger": die Medien in Lateinamerika in der Produktivitätsfalle, in:<br />

KAS-Auslands-Informationen, 2004, Nr. 8, S. 21-35 (Standort: UuStB Köln(38)-M XE 00681;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:<br />

http://www.kas.de/db_files/dokumente/auslandsinformationen/7_dokument_dok_pdf_5248_1.pdf)<br />

INHALT: "Rückläufige Werbe- und Anzeigeneinnahmen, der Zwang zu Effizienzsteigerung und<br />

Kosteneinsparung sowie sich rapide verschlechternde Rahmenbedingungen für Reporter und<br />

andere Mitarbeiter - dies sind die Eckdaten einer seit Jahren miserablen Mediensituation in<br />

Lateinamerika, in der solider journalistischer Arbeit und seriöser Berichterstattung der Boden<br />

zunehmend entzogen ist." (Autorenreferat)<br />

[102-L] Ludwig, Johannes:<br />

Pressedistribution im internationalen Vergleich, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung<br />

an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden:<br />

Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 112-125, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: Nach der einleitenden allgemeinen Darstellung des Grundmodells, der Ziele, Zielkonflikte<br />

und Problemlösungen der Pressedistribution werden acht Ländermodelle für die<br />

Pressedistribution verglichen. Da die Pressedistribution vergleichsweise wenig durch die Politik<br />

reguliert wird, haben sich unterschiedliche Lösungen herausgebildet, die im einzelnen<br />

vorgestellt werden. Deutschland: Konsensmodell; USA: Marktwirtschaft mit völlig freiem<br />

Spiel der Kräfte; Großbritannien: monopolistisches Marktmodell mit geringer Regulierung;<br />

Frankreich: gemeinsames Distributionsnetz; Italien: Staatlich administriertes Marktmodell;<br />

Schweiz: Einmonopolistenmodell; Niederlande: funktionsfähiges Konkurrenzmodell; Griechenland:<br />

individuelle Arrangements. (PT)<br />

[103-F] Marxer, Wilfried (Leitung):<br />

Medien in Liechtenstein<br />

INHALT: In dieser strukturanalytischen Arbeit werden aus politik- und medienwissenschaftlichem<br />

Blickwinkel die Mediengeschichte Liechtensteins, die rechtlichen und wirtschaftlichen<br />

Aspekte, der Medienwandel, die Medienqualität, die Lage der Medienschaffenden und die<br />

Mediennutzung untersucht. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom Erscheinungsdatum<br />

der ersten Zeitung in Liechtenstein im Jahr 1862 bis in die Gegenwart, wobei der aktuellen<br />

Mediensituation besonders Rechnung getragen wird. Umfangreiche Informationen unter:<br />

http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=7467 . ZEITRAUM: 19. Jahrhundert bis<br />

in die Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Fürstentum Liechtenstein<br />

METHODE: Im Forschungsprojekt wurde ein Methodenmix angewendet, der von der historischdeskriptiven<br />

Darstellung der Mediengeschichte auf der Basis von Archivarbeiten über die


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 71<br />

1.3 Massenmedien<br />

stichprobenartige strukturanalytische Untersuchung des Medienwandels, einer standardisierten<br />

schriftlichen Befragung von Medienschaffenden bis hin zur Darstellung der Mediennutzung<br />

auf der Grundlage von Sekundäranalysen von Daten aus repräsentativen Meinungsumfragen<br />

sowie weiteren verfügbaren Daten reicht. Ziel des Forschungsprojektes ist neben der<br />

Darstellung der Mediensituation eine Beurteilung und Bewertung der Medien in Liechtenstein.<br />

Untersuchungsdesign: Zeitreihe von 1945-2000; Querschnitt DATENGEWINNUNG:<br />

Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 400; Zeitungsausgaben - Printmedien seit 1945;<br />

Auswahlverfahren: 48 Wochenstichproben im Fünfjahres- und Quartalsrhythmus). Standardisierte<br />

Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 50; Journalisten; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse<br />

von Individualdaten (Stichprobe 600; Stimmberechtigte im Fürstentum Liechtenstein;<br />

Auswahlverfahren: Random-Random). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts;<br />

Durchführung der Feldarbeit: IHA-GfM.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Marxer, Wilfried: Liechtenstein (Länderbericht). in: Hans-Bredow<br />

Institut: Internationales Handbuch Medien. Baden-Baden: Nomos, S. 393-400. ARBEITSPA-<br />

PIERE: Marxer, Wilfried: Geschichte der Medien in Liechtenstein. Bendern: Liechtenstein<br />

Institut 2001. Typoskript (Vortragsmanuskript).+++Marxer, Wilfried: Medien im politischen<br />

System - der Fall Liechtenstein. Bendern: Liechtenstein Institut 2001. Typoskript (Vortragsmanuskript).+++Marxer,<br />

Wilfried: Medien in Liechtenstein - Entwicklung und Funktionsweise<br />

unter besonderer Berücksichtigung der politischen Kommunikation. Vaduz: Verl. Liechtensteinische<br />

Akademische Gesellschaft.+++Marcinkowski, Frank; Marxer, Wilfried: Politische<br />

Kultur und Medienkommunikation im Fürstentum Liechtenstein. Bern.+++Marxer, Wilfried:<br />

Strukturwandel der Öffentlichkeit - Entwicklungslinien im liechtensteinischen Mediensystem<br />

von den Anfängen bis heute. Bendern: Liechtenstein-Institut. Typoskript (Vortragsmanuskript).<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-05 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Liechtenstein-Institut (Auf dem Kirchhügel, St. Luziweg 2, 9487 Bendern,<br />

Liechtenstein)<br />

[104-L] Meier, Henk Erik:<br />

Strategieanpassungsprozesse im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, (Schriften zur Rundfunkökonomie,<br />

Bd. 9), Berlin: Vistas Verl. 2003, 555 S., ISBN: 3-89158-378-8<br />

INHALT: Seit der Dualisierung des deutschen Rundfunkmarktes ist die Rolle des öffentlichrechtlichen<br />

Rundfunks umstritten. Während marktliberale Kritiker dem öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunk vorwerfen, eine nicht zu legitimierende Politik der Programmexpansion zu betreiben,<br />

verfügen die Rundfunkanstalten nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts<br />

- über eine große Freiheit bei der Interpretation ihres Programmauftrages. Der Ausweg<br />

aus den komplexen Steuerungsproblemen im Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks<br />

wird in jüngster Zeit vermehrt in der Stärkung der Rolle der binnenpluralistischen Aufsichtsgremien<br />

gesehen. Die bisherige empirische Forschung nährt jedoch eher die Skepsis gegenüber<br />

der Leistungsfähigkeit der Rundfunkräte; sie hat sich allerdings nicht explizit der Frage<br />

der gemeinwohlorientierten Steuerung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten durch ihre<br />

Aufsichtsgremien gewidmet. Die vorliegende Arbeit schließt diese Forschungslücke. Unter<br />

Heranziehung verschiedener organisationswissenschaftlicher Ansätze widmet sich die Studie<br />

der empirischen Untersuchung wichtiger Programmplanungsentscheidungen von 1970 bis<br />

1993 im ZDF. Sowohl für die aktuelle medienpolitische Diskussion über den verstärkten Ein-


72 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.3 Massenmedien<br />

satz von Selbstregulierungsmechanismen als auch für die Diskussion über Zielwandlungsprozesse<br />

in öffentlichen Unternehmen und medienökonomische Überlegungen zu Programmplanungsprozessen,<br />

sind die hier veröffentlichten Forschungsergebnisse relevant. Gliederung: (1)<br />

Zielwandel und gemeinwohlorientierte Instrumentalisierung im öffentlichrechtlichen Rundfunk;<br />

(2) Gemeinwohlorientierung und Effektivität als normative Maßstäbe der Gremienpartizipation;<br />

(3) Einflusspotenzial und Steuerungskapazität des Fernsehrates des ZDF; (4) Strategische<br />

Handlungszwänge und Handlungsoptionen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens im<br />

dualen System; (5) Design und Methodik der empirischen Untersuchung; (6) Fallstudien zu<br />

Strategieanpassungsprozessen im ZDF; (7) Zusammenfassung der Ergebnisse der Untersuchung.<br />

(BM2)<br />

[105-L] Meyn, Hermann:<br />

Massenmedien in Deutschland, Konstanz: UVK Medien Verl.-Ges. 2004, 293 S., ISBN: 3-<br />

89669-244-5 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1261)<br />

INHALT: "Die Neuauflage 2004 dieses Standardwerks wendet sich an all diejenigen, die über die<br />

Funktionen, Strukturen und Entwicklungen der Massenmedien in Deutschland Bescheid wissen<br />

müssen. Inwieweit die Massenmedien ihren zentralen politischen Funktionen zur Information,<br />

zur Mitwirkung an der Meinungsbildung und zur Kontrolle und Kritik gerecht werden<br />

und welche rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Hürden sich für sie dabei ergeben,<br />

bildet das zentrale Anliegen dieser Publikation. Dabei werden kritische Fragen anhand<br />

von Pro-und-Contra-Positionen beleuchtet, strukturelle Entwicklungen mit Tabellen veranschaulicht<br />

und komplexe Sachverhalte mittels aktueller Beispiele erläutert. Selbstverständlich<br />

geht Hermann Meyn auf die aktuellen Entwicklungen ein: So steckt seit 2001 die Medienbranche<br />

ökonomisch in der tiefsten Krise der Nachkriegszeit. Die Hoffnung auf das Goldene<br />

Medienzeitalter mittels Pay-TV und Online-Angeboten wurde durch eine schwache Konjunktur<br />

und Fehlinvestitionen verdrängt. Die Auswirkungen dieses Wandels auf Presse, Hörfunk<br />

und Fernsehen berühren alle Bereiche der Medienbranche." (Autorenreferat)<br />

[106-L] Mohr, Inge:<br />

DVB-T-Region Berlin/ Potsdam - Terrestrik wächst weiter: Ergebnisse einer Repräsentativbefragung<br />

nach dem Umstieg auf digitales terrestrisches Fernsehen, in: Media Perspektiven,<br />

2004, Nr. 7, S. 294-300 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/mohr.pdf?foid=11603)<br />

INHALT: "Anfang August 2003 erfolgte in der Region Berlin/ Potsdam der erste Umstieg von<br />

analogterrestrischer auf digitalterrestrische Verbreitung von Fernsehsignalen. Dieser Umstieg<br />

zu DVB-T wurde von einer groß angelegten Studie begleitet (vgl. MP 12/2003). Vorteile von<br />

DVB-T sind neben verbesserter Empfangsqualität beispielsweise die Möglichkeit der mobilen<br />

Nutzung ('Überallfernsehen') und spezielle Zusatzdienste. Und mit DVB-T für Zweit- und<br />

Drittgeräte, die meist nicht an Kabel oder Satellit angeschlossen sind, lässt sich hier die Vielfalt<br />

des Programmangebots deutlich erhöhen. Zur Beobachtung der weiteren Entwicklung von<br />

DVB-T wurde im Auftrag vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und der Gesellschaft<br />

zur Förderung der Rundfunkversorgung mbH (GARV) im März 2004 eine neue Repräsentativerhebung<br />

in Berlin und Brandenburg durchgeführt. Befragt wurde jeweils die über Emp-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 73<br />

1.3 Massenmedien<br />

fangstechnik bestinformierte Person eines Haushalts, ausgewertet wurde auf Basis der Haushalte<br />

und der demographischen Angaben zum Hauptverdiener. Zum Zeitpunkt der Erhebung<br />

verfügten 8 Prozent der Haushalte in Berlin und Brandenburg über digital-terrestrischen Empfang,<br />

mehr als vor Einführung von DVB-T die Terrestrik nutzten. Der Umstieg hält an, gut 10<br />

Prozent der DVB-T-Haushalte sind erst zu Beginn dieses Jahres zu Nutzern der neuen Technik<br />

geworden. Befragt, welche Empfangstechnik gewählt würde, wenn man sich neu entscheiden<br />

müsste, würde fast die Hälfte der digitalterrestrischen Haushalte diese Technik wieder<br />

wählen. Damit liegt DVB-T im Hinblick auf die Zufriedenheit mit der Empfangstechnik<br />

an zweiter Stelle hinter dem Satellitenempfang. Die Studie zeigt auch, dass die Haushalte zunehmend<br />

verschiedene Empfangstechniken nebeneinander nutzen, teilweise auch bei einem<br />

(dem meistgenutzten) Gerät. Ferner wurde deutlich, dass auf dem Weg in die digitale Welt<br />

kaum Haushalte auf der Strecke geblieben sind: Lediglich bei 3,4 Prozent der gut 170.000<br />

Haushalte ohne TV-Gerät in Berlin und Brandenburg kann die Umstellung auf DVB-T als<br />

Ursache angenommen werden." (Autorenreferat)<br />

[107-L] Mükke, Lutz:<br />

Vom Drang zur Macht, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4,<br />

S. 16-20<br />

INHALT: Diskutiert wird die offensichtliche Übereinstimmung in Themenwahl und Berichterstattung<br />

zwischen der Bild-Zeitung und dem Magazin "Der Spiegel". Während die Presseorgane<br />

in den 60-er Jahren publizistisch und weltanschaulich unterschiedliche Positionen vortrugen,<br />

gebe es nun gemeinsame Kampagnen z.B. gegen die Rechtschreibreform oder das Caroline-Urteil.<br />

An verschiedenen Beispielen werden ferner die Gemeinsamkeiten der beiden<br />

Chefredakteure im Bereich Marketing und Merchandising beschrieben sowie deren Folgen<br />

für die journalistische Arbeit. (DY)<br />

[108-L] Oertel, Barbara:<br />

Viel Presse - wenig Freiheit: Medien und Macht in Russland, der Ukraine und Belarus, in:<br />

Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 1, S. 19-32 (Standort:<br />

UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Elf Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben auch bei den Journalisten<br />

in Russland, der Ukraine und Belarus die anfänglich überschwänglichen Freiheitshoffnungen<br />

weitgehend Ernüchterung Platz gemacht. Immer noch dominieren Staatsmedien oder Medien<br />

in der Hand von meist mit der jeweiligen Staatsmacht verwandelten sogenannten Oligarchen<br />

den Markt. Demgegenüber wird unabhängigen Medien, die meist am finanziellen Abgrund<br />

stehen, das (Über)leben durch vielfältige Schikanen schwergemacht: Mit Razzien der Steuerpolizei,<br />

Gerichtsverfahren und der Verurteilung zu drakonischen Geldstrafen, ja sogar mit<br />

physischer Gewalt gegen einzelne Journalisten. Doch gibt es durchaus auch positive Ansätze,<br />

verkörpert durch Vertreter der 'neuen' Generation, die sich, nicht selten aller Bedrohung zum<br />

Trotz, für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzen." (Autorenreferat)


74 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.3 Massenmedien<br />

[109-L] Petzold, Matthias; Hochstrat, Caroline:<br />

Kompetente Kinder: Medienkonvergenz am Beispiel der Kindernachrichtensendung logo!<br />

auf KI.KA, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 4, S.<br />

67-71<br />

INHALT: "Verknüpfungen zwischen Internet und Fernsehpräsenz sind ein Teil von dem, was die<br />

Wissenschaft allgemein als Medienkonvergenz bezeichnet. Sie sind aus unserem heutigen<br />

TV-Programm kaum mehr wegzudenken. Doch wie solche konvergierenden Angebote tatsächlich<br />

wirken, warum sie genutzt werden, welchen Mehrwert sie dem Rezipienten versprechen<br />

und wo mögliche Gefahren der neuen Nutzungsvariante stecken, darüber ist derzeit nur<br />

wenig bekannt. Die Forschung steckt hier, wie das Phänomen selbst, noch in den Kinderschuhen."<br />

In ihrem Beitrag berichten die Autoren über eine Studie, in der 50 11- bis 12jährige<br />

Schüler und Schülerinnen eines Wiesbadener Gymnasiums am Beispiel der Kinder-<br />

Nachrichtensendung logo!, die sowohl im Fernsehen als auch im Internet angeboten wird, zu<br />

ihrem Nutzungsverhalten befragt wurden. Die Studie, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit<br />

erhebt, bestätigte die Vermutung, dass diese spezielle Kindergruppe aufgrund des frühen<br />

Umgangs mit den neuen Medien über eine ausgeprägte Medienkompetenz verfügte. (PT)<br />

[110-L] Richter, Carola:<br />

Medienkampagne der Kulturen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,<br />

2004, Nr. 3, S. 32-35<br />

INHALT: Untersucht werden Funktion und Bedeutung der beiden arabischen Nachrichtensender<br />

"Al Jazeera" und "Al Arabiya". Diskutiert werden handwerkliche Professionalität und<br />

Glaubwürdigkeit der Nachrichten. Mit der emotionalen Berichterstattung und der eindeutigen<br />

Parteinahme ist "Al Jazeera" zu "einem politischen Instrument im Kampf der Kulturen geworden."<br />

Mit der Gründung des Senders "Al Arabiya", der sich mit seinem eher unpolitischen<br />

Sendeschema an das reiche Golfstaatenpublikum wendet, ist eine Konkurrenzsituation auf<br />

"exklusive" Nachrichten entstanden, die zu einer stärkeren Emotionalisierung und Verfestigung<br />

des Journalismus mit der "arabischen Sache" führen kann. (DY)<br />

[111-L] Schneider, Beate:<br />

Nach der Medienwende in der DDR, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der<br />

Zeit, Jg. 49/2004, H. 2 = Nr. 411, S. 17-22 (Standort: UuStB Köln(38)-EP15460; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich; URL:<br />

http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_4029_1.pdf<br />

INHALT: In seinem Übersichtsartikel stellt der Autor die Neuausrichtung bzw. Gestaltung der<br />

Medienlandschaft in den neuen Bundesländern seit der Wiedervereinigung 1990 dar. Die<br />

Entwicklung der Medienpolitik und des Medienwesens in der ehemaligen DDR wird dabei in<br />

die folgenden Aspekte gegliedert: (1) die strikte Angleichung der Systeme im Rundfunk, (2)<br />

die Veränderungen des Pressewesens durch die Verkäufe ostdeutscher Zeitungsverlage, (3)<br />

der SPD-Pressebesitz, (4) die geringe Stasi-Überprüfung von Zeitungsjournalisten, (5) die<br />

Mediennutzung sowie (6) die ostdeutschen Nutzerwünsche. (ICG2)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 75<br />

1.3 Massenmedien<br />

[112-F] Schulz, Iren, M.A. (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Medienkonvergenz Monitoring<br />

INHALT: Der Begriff "Medienkonvergenz" beschreibt die aktuelle Entwicklung der Medienlandschaft,<br />

nämlich das Zusammenlaufen und Verschmelzen bisher getrennter Übertragungswege,<br />

Endgeräte und Medieninhalte. Ausgangspunkte dieser Entwicklung sind die Digitalisierungstechnik<br />

und der PC, der als Arbeitsgerät ebenso wie als Kommunikations- und Unterhaltungsmedium<br />

dient. Medienkonvergenz umfasst aber nicht nur die Perspektiven der Technik<br />

und der Angebote, sondern auch die der Nutzer. Vor dem Hintergrund ihrer subjektiven Interessen<br />

gehen sie mit Medienkonvergenz um, folgen Angebotsstrukturen der Medienkonzerne<br />

oder ignorieren diese. "Medienkonverenz Monitoring" begleitet ein Forschungsprojekt zur<br />

Medienkonvergenz, das vom JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in<br />

München durchgeführt wird. Nach Abschluss der auf drei Jahre angelegten Studie soll das<br />

Monitoring weitergeführt und zu einer dauerhaften Einrichtung etabliert werden, die Entwicklungen<br />

der Konvergenz im Medienensemble und deren Bedeutung für Kinder und Jugendliche<br />

analysiert und dokumentiert. "Medienkonvergenz Monitoring" umfasst die kontinuierliche<br />

Beobachtung des Medienmarktes und der Nutzer. Im Mittelpunkt steht die Analyse medienübergreifender<br />

(konvergenter) Angebote auf dem Medienmarkt sowie der Umgang Heranwachsender<br />

im Alter von 6 bis 19 Jahren mit diesen Angeboten. (S.a. http://www.medienkonvergenz-monitoring.de<br />

).<br />

METHODE: Qualitative medienpädagogische RezipientInnenforschung. Untersuchungsdesign:<br />

Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, online<br />

(Stichprobe: 150; Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 19 Jahren; Auswahlverfahren:<br />

gezielte Auswahl). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 800; Tagespresse, Fachpresse, wissenschaftliche<br />

Literatur, Onlineveröffentlichungen; Auswahlverfahren: gezielte Auswahl). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schulz, I.: Report "Medienkonvergenz Monitoring", 1/2004. Entwicklungen<br />

und Perspektiven zum Phänomen "Medienkonvergenz". Downlaod unter: http://<br />

www.uni-leipzig.de/ßmemo/upload/report.pdf .+++Schulz, I.: Und wenn sie nicht gestorben<br />

sind, verkaufen sie sich noch heute. in: bildung+medien - Leipziger Buchmesse-Journal,<br />

März 2004, S. 11.+++Schulz, I.: Report 2 "Medienkonvergenz Monitoring", 2/2004. Teil II:<br />

Medienkonvergenz aus der Perspektive heranwachsender MedienexpertInnen. Downlaod unter:<br />

http://www.uni-leipzig.de/~memo/upload/report2/Teil3/reportteil3.htm .Arbeitspapiere:<br />

nein Schlagwörter: Konvergenz; Medien; Medientechnik; Massenmedien; Digitalisierung;<br />

PC; Kommunikationsmedien; Unterhaltung; Rezipient; Markt; Angebot; Jugendlicher; Kind-<br />

Informationsquelle: IZ-Erhebung 2004/ Internet Erfassungsjahr: 2004 Erfassungsnummer:<br />

20040914 Datenbanknummer: 81921 Internet-Freigabe: 2004-12-21<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Sächsische<br />

Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien -SLM- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Medienpädagogik e.V. (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: i.schulz@uni-leipzig.de)<br />

[113-F] Schwering, Gregor, Dr.; Tyralla, Rebecca; Groscurth, Henning; Dilcher, Andrea; Behrens,<br />

Lars; Lück, Gabriele (Bearbeitung); Schanze, Helmut, Prof.Dr.; Rusch, Gebhard, Priv.Doz.<br />

Dr. (Leitung):<br />

Mediendynamik. Prinzipien und Strategien der Fusion und Differenzierung von Medien<br />

(Teilprojekt A4)


76 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.3 Massenmedien<br />

INHALT: Das für eine Laufzeit von zunächst drei Jahren geplante Teilprojekt zielt auf eine Theorie<br />

der medialen Spezifizierung und Differenzierung. Diese Theorie soll gewonnen werden<br />

durch die medienhistorische Erarbeitung medientheoretischen und medienkritischen Wissens<br />

sowie die empirische Erforschung rezenten medien- und kulturspezifischen Nutzungswissens<br />

in der deutschen Medienkultur im Vergleich mit Kanada und den USA (als medientechnologisch<br />

und medienkommerziell führenden Ländern), Israel (als Beispiel für eine nachhaltig<br />

durch die jüdische Buchreligion geprägte Kultur im Digitalisierungsschub) und Russland (als<br />

Beispiel eines multikulturellen Landes an der Schwelle zur Digitalisierung). Das Teilprojekt<br />

zielt aber auch auf die Reflexion der Anwendungsdimension solchen Wissens in der aktuellen<br />

Medienpraxis, insbesondere im Hinblick auf die zukünftig zu erwartenden Entwicklungen<br />

z.B. in den Bereichen der Multi-Medialisierung, der medialen Binnendifferenzierung, der intermedialen<br />

Relationierung und der partizipativen, ästhetischen Entdifferenzierung. Dabei ist<br />

einerseits auszugehen von ästhetischen und kognitiv-sozialen Prinzipien wie thematischformalen,<br />

kommunikativen, hedonistischen oder ökonomischen Funktionalisierungen von<br />

Medien. Andererseits ist die Ausdifferenzierung von Kommunikationsmitteln als Funktion<br />

der Ausdifferenzierung von Gesellschaft zu berücksichtigen, und zwar hinsichtlich kommunikativer<br />

Inanspruchnahmen jeweils historisch neuester Technologien (wie Schrift, Print, Signalübertragung,<br />

Digitalisierung etc.) und ökonomischer Ausdifferenzierungen. Schließlich<br />

stellen die am Beispiel von Medien wie Literatur, Theater, Bildende Kunst, Radio oder Film<br />

gewonnenen analytischen Strategien und Theorien z.B. der Form-Inhalts-Differenzierung oder<br />

der Unterscheidung von Genres und ästhetischen Funktionen jene Konzepte und Orientierungen<br />

bereit, die sich im nächstfolgenden Differenzierungsprozess artikulieren. Dabei sind<br />

die intermedialen Relationen bzw. die Spezifitäten der sog. Neuen Medien im Vergleich mit<br />

den "klassischen" Medien von besonderem Interesse. Theorien der Funktion und des Spiels,<br />

der Medienökonomie und -ästhetik, in den älteren Differenzierungstheorien als Gegensätze<br />

begriffen, werden zunehmend fusioniert (z.B. bez. Video- und PC-Games). Theorien der Relation<br />

von Form und Inhalt ("form follows function") werden in Frage gestellt (z.B. von postmodernen<br />

Theorien der Dekoration), ältere Theorien der Differenzierung der Künste erhalten<br />

auf der Ebene der multimedialen Praxis eine überraschende Aktualität. GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Kanada, USA, Israel, Russland<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 615<br />

"Medienumbrüche" (57068 Siegen)<br />

KONTAKT: Schanze, Helmut (Prof.Dr. Tel. 0271-740-4505)<br />

[114-L] Studer, Peter:<br />

Kriegsfoto: Geschichte, Wirkung, Ethik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg.<br />

6/2004, Nr. 1, S. 84-87<br />

INHALT: Obwohl das Fernsehen das unbestrittene Leitmedium bei der Kriegsberichterstattung<br />

geworden ist, hat die Kriegsfotografie und die Kriegsbildreportage ergänzende und vertiefende<br />

Funktion bekommen. Der Vorwurf der Ästhetisierung der Gewalt in der Fotografie wir als<br />

ein Versuch gewertet, "sich auch formal vom Bildmüll des Fernsehens abzuheben, ohne den<br />

ernsthaften Anspruch der Zeitzeugenschaft aufzugeben". In dem Beitrag wird zunächst die<br />

historische Entwicklung der Kriegsfotografie zusammengefasst, wobei an bekannte Beispiele<br />

aus der Geschichte erinnert wird, bei denen wirkungsvolle Bilder inszeniert wurden oder ihre


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 77<br />

1.3 Massenmedien<br />

Bedeutung durch den Geschichtsverlauf verändert wurde. Ethische Regeln für Kriegsfotografie<br />

werden abschließend diskutiert. (PT)<br />

[115-F] Tiele, Annekaryn, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr.; Schneider,<br />

Beate, Prof.Dr.; Schütz, Walter J., Prof.Dr.h.c.; Möhring, Wiebke, Dr. (Leitung):<br />

Die redaktionelle und verlegerische Struktur der Tageszeitungen in Deutschland<br />

INHALT: Das vorliegende Forschungsvorhaben hat zum Ziel, die bisher vorhandenen pressestatistischen<br />

Daten für das Jahr 2004 zu aktualisieren. Damit kann die Entwicklung des Tageszeitungsmarktes,<br />

insbesondere seine wirtschaftliche und publizistische Konzentration, in einem<br />

fünfzigjährigen vergleichenden Überblick beschrieben werden. Das Projekt verfolgt darüber<br />

hinaus langfristig das Ziel, durch die kontinuierliche Fortschreibung der Stichtagssammlungen<br />

eine zuverlässige Daten- und Materialbasis für detailliertere Struktur- sowie Inhaltsanalysen<br />

zu schaffen. Marktstrukturelle Prozesse und sich verändernde Strategien der Verlage<br />

und deren Konsequenzen für den Inhalt der Zeitungen lassen sich mit Hilfe dieser Datenbasis<br />

in weiterführenden Projekten umfassend nachvollziehen und erklären. ZEITRAUM: 2004<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Schütz' Methode der bisherigen Stichtagssammlungen von 1954, 1964, 1967, 1976,<br />

1989 und 1994 wird auch auf das Jahr 2004 angewandt. Die seit der ersten Stichtagssammlung<br />

von 1954 unverändert beibehaltenen Kategorien zur Darstellung des Zeitungsangebots<br />

werden für die Stichtagssammlung 2004 übernommen. Die Auswertung der Stichtagssammlung<br />

2004 (1.600 Zeitungsausgaben pro Tag, insgesamt 7 Erhebungstage, Vollerhebung) liefert<br />

einen aktuellen, vollständigen Überblick über die wichtigsten Merkmale aller deutschen<br />

Tageszeitungsausgaben. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

(Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Möhring, Wiebke (Dr. Tel. 0511-3100-483,<br />

e-mail: wiebke.moehring@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[116-L] Wutz, Gertraud; Brosius, Hans-Bernd; Fahr, Andreas:<br />

Konvergenz von Nachrichtensendungen aus Zuschauerperspektive, in: Publizistik : Vierteljahreshefte<br />

für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk,<br />

Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 2, S. 152-170 (Standort: UB Bonn (5)-<br />

Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Seit Einführung des privaten Rundfunks ist die mögliche Angleichung öffentlichrechtlicher<br />

und privater Sender ein viel beachteter Forschungsgegenstand in der Kommunikationswissenschaft.<br />

Bisher konzentriert sich die Konvergenzforschung jedoch primär auf das<br />

Programmangebot. Demgegenüber existieren nur sehr wenige nachfrageorientierte Ansätze.<br />

Die vorliegende Studie greift dieses Forschungsdefizit auf. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob<br />

sich die Programmangebote öffentlich-rechtlicher und privater Sender aus Zuschauersicht über<br />

die Jahre hinweg inhaltlich und gestalterisch einander angeglichen haben. Aus pragmatischen<br />

Gründen beschränkt sich die Untersuchung auf das Genre 'Nachrichten' und hier stell-


78 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.3 Massenmedien<br />

vertretend auf eine öffentlichrechtliche ('Tagesschau') und eine private Nachrichtensendung<br />

('RTL aktuell'). Insgesamt 110 Befragte beurteilten jeweils 24 Beiträge der beiden Sendungen<br />

aus den Jahren 1986, 1990, 1995 und 2000 hinsichtlich der inhaltlichen und gestalterischen<br />

Qualität. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zuschauer Unterschiede zwischen den Nachrichtensendungen<br />

eines privaten und eines öffentlich-rechtlichen Senders wahrnehmen. Bei der inhaltlichen<br />

Qualität der Sendungen kommt es aufgrund einer verbesserten Bewertung der 'RTL<br />

aktuell'-Beiträge zu einer schwach konvergenten Entwicklung. Im Hinblick auf die gestalterische<br />

Qualität bewerten die Zuschauer 'RTL aktuell' immer positiver, während die 'Tagesschau'<br />

auf ihrem Niveau bleibt. Dadurch kommt es hier zu einer divergenten Entwicklung."<br />

(Autorenreferat)<br />

[117-L] Zabel, Christian:<br />

Zeitwettbewerb deutscher Free-TV-Anbieter, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg.<br />

52/2004, Nr. 3, S. 412-431 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)<br />

INHALT: "Der vorliegende Aufsatz untersucht, inwieweit sich die Programmentwicklung im<br />

Fernsehen mit den zentralen Triebkräften des Wettbewerbs nach Porter erklären lässt. Auf<br />

Basis von Interviews mit Branchenexperten sowie Fallstudien aus der deutschen Daytime erläutert<br />

die Analyse dabei, wie die Veränderungen in der Nachfrage (Zuschauer, Werbeindustrie)<br />

und im Angebot der Programmmärkte die Sender fortlaufend dazu zwingen, ihr Programmschema<br />

zu erneuern. Da sich die Senderkonkurrenz somit als Timing-Wettbewerb interpretieren<br />

lässt, wird das Portersche Modell um die zeitliche Dimension erweitert: Lohnt es<br />

sich für die Sender, ein Format neu zu entwckeln oder eine bereits erfolgreiche Sendung zu<br />

adaptieren? Die weitere Untersuchung deutet dabei auf nur schwache Pioniervorteile hin, da<br />

das Fehlschlagrisiko hoch und ein Patentschutz kaum ausgeprägt ist. Des Weiteren kann ein<br />

Image-Bonus für Pionierformate exemplarisch nicht nachgewiesen werden; vielmehr scheint<br />

die quantitative Akzeptanz der Angebote wichtiger zu sein - unabhängig vom Zeitpunkt des<br />

Markteintritts. Insgesamt spricht die Analyse für eine 'Strategie des schnellen Zweiten' - mit<br />

Ausnahme des imageprägenden Bereichs der Event-Sendungen." (Autorenreferat)<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

[118-L] Barfield, Claude E.; Heiduck, Günter; Welfens, Paul J.J. (Hrsg.):<br />

Internet, economic growth and globalization: perspectives on the new economy in Europe,<br />

Japan and the USA, Berlin: Springer 2003, 388 S., ISBN: 3-540-00286-3<br />

INHALT: Der Sammelband enthält Beiträge zu folgenden Themen: Telekommunikation, Internet,<br />

Innovation und Wirtschaftswachstum in Europa; Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

in Japan; Zusammenhänge zwischen der Entwicklung des Internets und dem internationalen<br />

Handel; Internet und Kultur; E-Commerce; E-Finance; Änderungen der japanischen Finanzwirtschaft<br />

durch das Internet; Dynamik und Expansion des europäischen Finanzmarktes<br />

unter dem Einfluss des Internet; E-Commerce und die GATS-Empfehlungen; Soziale und gesellschaftliche<br />

Einwirkungen der Informationstechnik; Zusammenhänge zwischen der Wissens-<br />

und Arbeitsorganisation und dem Wirtschaftswachstum. (IAB)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 79<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

[119-L] Bolter, Jay; Gromala, Diane:<br />

Neue Medien und der Mythos von der Konvergenz, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur,<br />

Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 17-24<br />

INHALT: Der Beitrag ist die Adaption von zwei Kapiteln aus dem Buch "Windows and Mirrors:<br />

Interaction Design, Digital Art, and the Myth of Transparency", das die Autoren 2003 veröffentlicht<br />

haben. Thematisiert wird die Frage, wie weit Theoriebildung und Praxis der Medienkultur<br />

divergieren. Die Autoren diskutieren den Mythos der Konvergenz im Zeitalter der<br />

Digitalisierung. Einige Theoretiker prophezeien zwar die Entstehung eines einzigen universalen<br />

Medienformats mit allgegenwärtigen, unsichtbaren Interfaces, in der Praxis ist das Supermedium<br />

"jedoch nirgendwo in Sicht". Ein Blick auf die Praxis der Digitalmedien zeigt eine<br />

Tendenz zu Kombination und Wechselspiel von Geräten und Formaten, wofür die Autoren<br />

den Begriff "Remediation" vorschlagen. Das Web ist "ein energischer Remediator", in dem<br />

die meisten populären Medien und Medienformate des vergangenen Jahrhunderts kombiniert<br />

werden. Zu einer völligen Aufhebung der Interfaces in einem Supermedium wird es aber<br />

nicht kommen, wofür die Design-Strategien für immer neue Interfaces sprechen. (PT)<br />

[120-L] Budka, Philipp:<br />

Indigene Widerstandsbewegungen im Kontext von Globalisierung und Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien: das Fallbeispiel der EZLN in Mexiko, in: Journal für Entwicklungspolitik,<br />

Vol. 20/2004, No. 1, S. 33-44<br />

INHALT: "Eine der ersten indigenen Bewegungen, die das Potential global distribuierter Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien (IKTs) - wie dem Internet - erkannte, war die<br />

EZLN, eine Widerstandsbewegung aus Chiapas, Mexiko. In diesem Aufsatz wird die Nutzung<br />

der IKTs durch die EZLN und die sie unterstützenden Nichtregierungsorganisationen<br />

ebenso analysiert, wie die Präsenz der Bewegung im Internet. Angelehnt an das Konzept der<br />

'landscapes' von Arjun Appadurai lassen sich im Fall der EZLN transnationale elektronische<br />

Solidaritätslandschaften konstatieren. Diese setzten der damals regierungsabhängigen Medienlandschaft<br />

Mexikos eine mediale Öffentlichkeit entgegen, welche die Beziehungen zwischen<br />

indigener Widerstandsbewegung und Regierung maßgeblich beeinflusste." (Autorenreferat)<br />

[121-L] Budke, Alexandra; Kanwischer, Detlef; Pott, Andreas (Hrsg.):<br />

Internetgeographien: Beobachtungen zum Verhältnis von Internet, Raum und Gesellschaft,<br />

(Erdkundliches Wissen, Bd. 136), Wiesbaden: Steiner 2004, 192 S., ISBN: 3-515-08506-8<br />

INHALT: "Dieser Band führt zwei interdisziplinäre Forschungsfelder zusammen: Die Untersuchung<br />

der gesellschaftlichen Bedeutung des Internets und die theoretische Diskussion zum<br />

Verhältnis von Raum und Gesellschaft. Die räumlichen und gesellschaftlichen Dimensionen<br />

des Internets werden anhand physisch-materieller, struktureller, perzeptiver und kommunikativer<br />

Aspekte analysiert. Sichtbar wird dabei nicht zuletzt, welche Impulse die Raumdebatte<br />

am Forschungsobjekt Internet gewinnen kann. Der erste Teil des Bandes behandelt die Problematik<br />

der Verortung des Internets. Der zweite Teil identifiziert auf zweierlei Weise einen<br />

strukturgenerierenden Geocode des Internets. Der eingehenden Bestimmung und Untersuchung<br />

verschiedenartiger Räume des Internets widmet sich der dritte Teil des Bandes." (Au-


80 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

torenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Pott, Alexandra Budke und Detlef Kanwischer: Internet,<br />

Raum und Gesellschaft. Zur Untersuchung eines dynamischen Verhältnisses (9-20);<br />

Niels Werber: Von der Bagatellisierung des Raums. 'Neue Medien' als 'raumüberwindende<br />

Mächte' (23-39); Inga Heinze: Methoden und Anwendungsgebiete der Internetkartographie<br />

(41-55); Christian Langhagen-Rohrbach: Internet und Internet-User. Wer nutzt das Netz wo?<br />

(57-77); Holger Floeting: Internet und Stadt. Geht den Kommunen der Ort verloren? (79-90);<br />

Christian Stegbauer: Zum Verhältnis von Zentrum und Peripherie im Internet (93-108); Cornelia<br />

Becker: Raum-Metaphern als Brücke zwischen Internetwahrnehmung und Internetkommunikation<br />

(109-122); Hubertus Niedermaier und Markus Schroer: Sozialität im Cyberspace<br />

(125-141); Sabine Thabe und Arne Schlechter: Yonern als ironische Raum(de)konstruktion.<br />

Ethnographische Erkundungen in virtuellen Räumen (143-161); Daniela Ahrens:<br />

Internet, Nicht-Orte und die Mikrophysik des Ortes (163-177); Detlef Kanwischer: Zwischen<br />

den Welten. Raumsimulationen im Netz (179-192).<br />

[122-L] Dresing, Thorsten; Kuckartz, Udo:<br />

Neue Datenquellen für die Sozialforschung: Analyse von Internetdaten, in: Udo Kuckartz,<br />

Heiko Grunenberg, Andreas Lauterbach (Hrsg.): Qualitative Datenanalyse: computergestützt :<br />

methodische Hintergründ und Beispiele aus der Forschungspraxis, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2004, S. 195-213, ISBN: 3-531-14248-8<br />

INHALT: "Das Internet stellt für die Sozialwissenschaften eine ergiebige Datenquelle dar. Der<br />

Beitrag stellt die verschiedenen Formen von Internetdaten (u.a. Chat, Foren und Mailinglisten)<br />

und ihre Charakteristika wie etwa Materialumfang und Zugänglichkeit der Daten<br />

vor. Zudem werden die Aufbereitungsmöglichkeiten für die computergestützte Analyse diskutiert.<br />

Das konkrete Auswertungsbeispiel beschreibt die theoriegeleitete Inhaltsanalyse der<br />

Forenbeiträge eines Onlineseminars. Ziel der Untersuchung war es, festzustellen ob der zu<br />

Beginn der Veranstaltung anhand eines Fragebogens festgestellte Lerntyp jedes Teilnehmenden<br />

auch beim virtuellen Austausch der Personen im Onlineforum präferiert wird oder ob er<br />

sich ändert. Detailliert beschrieben sind die Schritte von der Datenerhebung und -<br />

umwandlung, dem Datenimport in MAXqda, dem Codieren des Textmaterials nach einem<br />

operationalisierten Codesystem bis hin zur Visualisierung der Codeüberschneidungen im Code-Relations-Browser."<br />

(Autorenreferat)<br />

[123-L] Fang, Weigui:<br />

Das Internet und China: digital sein, digitales Sein im Reich der Mitte, (Telepolis), Hannover:<br />

Heise 2004, XIV, 171 S., ISBN: 3-936931-20-8 (Standort: Nds. LB Hannover(35)-20044018)<br />

INHALT: "Ende 2003 nutzten etwa 80 Millionen Menschen in China das Internet, was 6,2 Prozent<br />

seiner Gesamtbevölkerung entspricht. Das Internet befindet sich damit in China immer<br />

noch in einer Art Anfangsphase und spielte bisher eine eher periphere Rolle im chinesischen<br />

Alltag. Aber Internetwirtschaft und -kultur erleben derzeit einen rasanten Fortschritt. Das<br />

Buch behandelt die Entwicklung der Digitalisierung in China sowie deren Auswirkungen, also<br />

die 'digitale Realität' im Reich der Mitte. Die verschiedenen Beiträge beschäftigen sich in<br />

erster Linie mit der Schnittstelle von Mensch und Bildschirm, mit einer starken Fokussierung<br />

auf Internetnutzer in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld. Der Autor erfasst das chinesische<br />

Internet durch das Auffächern von Einzelperspektiven szenarisch und gesamtheit-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 81<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

lich. Er geht dabei vom Erkenntnisinteresse eines Teilnehmers an der innerchinesischen Debatte<br />

aus, der mit kritischem Blick die Durchsetzung des Internets in China sowie deren Konsequenzen<br />

verfolgt - und er legt in seiner Kritik oft nur verhalten ironisch den Finger auf<br />

Wunden, da es ihm vor allem um die positiven, produktiven Effekte der Entwicklung geht."<br />

(Autorenreferat)<br />

[124-F] Friebel, Martin, M.A.; Schulte, Olaf A., M.A. (Bearbeitung); Schmitz, H. Walter,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Audiovisuelle Fernkommunikation (Videokonferenzen)<br />

INHALT: Kommunikationswissenschaftliche Fundierung des Gebrauchs von Videokonferenzanlagen;<br />

Videokonferenz als eigenständige Kommunikationsform? (Hypothese); Analyse der<br />

Eignung von Videokonferenzen für spezifische Anwendungen/ Kommunikationszwecke<br />

(Praxis).<br />

METHODE: Vor dem Hintergrund der Essener Kommunikationswissenschaft (Ungeheuer) die<br />

Überprüfung der Hypothese "Videokonferenz als eigenständige Kommunikationsform?"<br />

durch empirischen Zugang DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe:<br />

ca. 10; Anwendende von Videokonferenzen). Gruppendiskussion; Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: ca. 5; Anwendende von Vidokonferenzen -hier Teleteaching-). Standardisierte<br />

Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 40; Anwendende von Videokonferenzen -hier Teleteaching-).<br />

Gesprächsanalyse (Transkription). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schulte, O.A.; Friebel, M.; Klotzek, C.: Aufzeichnung technisch<br />

vermittelter Kommunikation - das Beispiel Videokonferenz. in: Gesprächsforschung - Online-Zeitschrift<br />

zur verbalen Interaktion, 2001, Ausg. 2, S. 222-242. Download unter:<br />

http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2001/px-schulte.pdf .+++Schulte, O.A.: 25 Jahre<br />

soziale Präsenz - ein Überblick zur Videokonferenzforschung. in: Medien und Kommunikationswissenschaft,<br />

Jg. 50, 2002, Nr. 4, S. 551-570.+++Friebel, M.; Loenhoff, J.; Schmitz,<br />

H.W.; Schulte, O.A.: "Siehst Du mich?" - "Hörst Du mich?" Videokonferenzen als Gegenstand<br />

kommunikationswissenschaftlicher Forschung. in: kommunikation@gesellschaft, 2003.<br />

Download unter: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B1_2003_Friebel_Loenhoff_Schmitz<br />

_Schulte.pdf .+++Schulte, O.A.: Die Videokonferenz in der universitären Lehre - Projekte<br />

und Forschung. in: Das Hochschulwesen, 2003, 2, S. 81-86.+++Schulte, O.A.; Döring, J.: Teleteaching<br />

in Germany - training instructors to use videoconferencing. in: Lassner, David;<br />

McNaught, Carmel (eds.): Proceedings of ED-MEDIA 2003, June 23-28, 2003; Honolulu,<br />

Hawaii, USA. 2003, pp. 2863-2866. Download: http://www.uni-essen.de/videokonferenz/<br />

teleteaching.pdf .+++Döring, J.; Schmitz, H.W.; Schulte, O.A.: Connecting Perspectives. Videokonferenz:<br />

Beiträge zu ihrer Erforschung und Anwendung. Essener Studien zur Semiotik<br />

und Kommunikationsforschung, Bd. 4. Aachen: Shaker 2003. ISBN 3-8322-1492-5. +++<br />

Schulte, O.A.: Kompetenz gestaltet Kommunikation - zur Bedeutung von Erfahrung und<br />

Kompetenz in der Nutzung von Videokonferenzen. in: Kleinberger, Ulla; Wagner, Franc<br />

(Hrsg.): Neue Medien - neue Kompetenzen? Texte produzieren und rezipieren im Zeitalter<br />

digitaler Medien. Bonner Beiträge zur Medienwissenschaft, Bd. 3. Frankfurt am Main u.a.: P.<br />

Lang 2004, S. 127-135. ARBEITSPAPIERE: Schmitz, H.W.: Videokonferenz als eigenständige<br />

Kommunikationsform. Eine explorative Analyse. Unveröffentlichter Vortrag, Universität<br />

Klagenfurt, 10.12.1999.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2000-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft


82 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach<br />

Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)<br />

KONTAKT: Schulte, Olaf A. (Tel. 0201-183-4635, e-mail: olaf.a.schulte@uni-essen.de)<br />

[125-L] Gleich, Uli:<br />

Digital Divide - führen Internet und Digitales Fernsehen zu einer neuen Wissenskluft?:<br />

ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 5, S. 233-238 (Standort: UB Bonn(5)-<br />

Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/fodi_5-2004.pdf?foid=10707)<br />

INHALT: Der Begriff Digital Divide, der auf der Theorie der Wissenskluft beruht, bezeichnet<br />

eine Kluft, die sich aus den unterschiedlichen Zugangschancen von Bevölkerungssegmenten<br />

zu den neuen Medien (wie Computer, Internet, Digitales Fernsehen etc.) ergibt. Soziale Gruppen,<br />

die wirtschaftlich besser gestellt sind und/ oder über einen höheren Bildungsabschluss<br />

verfügen, nehmen den wachsenden Informationsfluss durch die Massenmedien schneller auf<br />

als Bevölkerungsteile, die wirtschaftlich schwächer gestellt sind und/ oder über einen niedrigeren<br />

Bildungsabschluss verfügen. Diese Wissenskluft - so die These - verstärkt sich durch<br />

die zunehmende Verbreitung der neuen Medien, insbesondere des Internets. Im Zentrum der<br />

Debatte steht bislang vor allem die Frage des Zugangs zum Onlinemedium. Hier zeigt eine<br />

Reihe von nationalen und internationalen Studien, dass die Nutzung von Computer und Internet<br />

vor allem (noch) in männlichen, einkommensstärkeren und höher gebildeten Gruppen der<br />

Gesellschaft stattfindet. Dies trifft auch für Deutschland zu, das im internationalen Vergleich<br />

bei der Internetnutzung einen mittleren Platz einnimmt (vgl. Studie von Groebel, Koenen und<br />

Konert). Die Teilung zwischen Onlinern und Offlinern wird wohl nicht so schnell verschwinden,<br />

wie man erwartet hat. Im Gegenteil, es zeigen sich sogar wieder wachsende Anteile von<br />

Offlinern in einigen Bundesländem (zum Beispiel Berlin; vgl. Initiative D21, 2002). Ähnliche<br />

Befunde liegen derzeit auch aus der Schweiz vor (vgl. Studie von Marr). Darüber hinaus<br />

scheint sich die digitale Kluft über die Generationen hinweg zu "vererben". So stellte beispielsweise<br />

eine Studie von Iconkids & Youth unterschiedliche Zugangschancen bei Sechs-<br />

bis Zwölfjährigen fest, die sich vor allem aus den unterschiedlichen Bildungsgraden der Eltern<br />

ergeben. Die Schule kann dabei nur bedingt einen Ausgleich herbeiführen, weil laut dieser<br />

Studie lediglich 16 Prozent der befragten Kinder einen Computer in der Schule nutzen<br />

können. Neun internationale Studien werden ausführlich vorgestellt, 24 weitere Veröffentlichungen<br />

sind bibliographiert. (BM2)<br />

[126-F] Gonser, Nicole, Dipl.-Soz.Wiss. Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung):<br />

DVB-T - Einführung in Hannover<br />

INHALT: Ermittlung von Informationsstand, Akzeptanz und Nutzung von DVB-T im Umstellungsprozess<br />

"Digitalisierung des Rundfunks". ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Hannover<br />

METHODE: Mehrmethodisches Vorgehen (Inhaltsanalyse "Berichterstattung DVB-T"); Befragung:<br />

Marktforschung. Markt/ Technikinnovation und -diffusion. Untersuchungsdesign:<br />

Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 36; Artikel<br />

aus regionalen Tageszeitungen ab 17.3.2004 - HAZ, NP, Regional-Bild; Auswahlverfahren:<br />

total). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2 x je 196; 2 Messzeitpunkte,


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 83<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

18 bis 70 Jahre+; Auswahlverfahren: Quota -Alter und Geschlecht-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Gonser, N.: Mehrmethodenstudie<br />

zur Einführung des digitalen Fernsehens (DVB-T) in der Region Hannover/ Braunschweig<br />

am 24. Mai 2004. Hannover, Okt. 2004, ca. 55 S.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-04 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

(Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: nicole.gonser@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[127-F] Greiwe, Stephanie, M.A.; Pakoci, Daniel; Aegerter, Veronika, Lic.rer.soc.; Huber, Maja<br />

(Bearbeitung); Niederer, Ruedi, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien an den Volksschulen in der Schweiz<br />

INHALT: Den Schülerinnen und Schülern der schweizerischen Volksschulen stehen rund 59'000<br />

Computer zur Verfügung (Stand Ende 2001). Pro Klasse sind im Mittel somit 1,5 Computer<br />

verfügbar. 82% der Schulen auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I sind mit Computern<br />

für Schülerinnen und Schüler ausgerüstet. Auf der Primarstufe sind es 73% und auf der Sekundarstufe<br />

I nahezu 100% der Schulen - noch 1989 betrug der Anteil der Schulen der Sekundarstufe<br />

I mit Schülercomputern erst 37%. Allerdings kommt der Computer im Unterricht<br />

noch kaum je regelmäßig zum Einsatz. Ganze 19% der Schülerinnen und Schüler des 5. bis 9.<br />

Schuljahres geben an, den Computer mehrmals in der Woche in der Schule zu benutzen. Außerhalb<br />

der Schule ist der Computer für die junge Generation hingegen ein recht gebräuchliches<br />

Medium: um die 70% der Schülerinnen und Schüler des 5. bis 9. Schuljahres nutzen zu<br />

Hause den Computer mehrmals in der Woche. Dabei verwenden sie ihn am häufigsten zum<br />

Spielen. 80% der Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I und 55% der Lehrpersonen auf der<br />

Primarstufe haben den Computer schon zu Unterrichtszwecken eingesetzt; er wird jedoch<br />

eingestandenermaßen im Unterricht noch selten und nur für spezifische Nutzungszwecke<br />

verwendet. Auf der Primarstufe benutzen ihn die Lehrpersonen am ehesten für den Einsatz<br />

von Lernsoftware: 18% der Lehrpersonen auf der Primarstufe setzen den Computer mehrmals<br />

pro Woche dafür ein. Auf der Sekundarstufe I ist die Textverarbeitung die verbreitetste Anwendung<br />

im Unterricht. Allerdings verwenden ihn nur 9% der Lehrpersonen auf der Sekundarstufe<br />

I mehrmals wöchentlich für diesen Zweck. Für den Internetzugang sind insgesamt<br />

55% der Schülercomputer ausgerüstet. Auf der Primarstufe ist der Zugang zum Internet von<br />

36% der Computer, auf der Sekundarstufe I sogar von 68% der Computer möglich. Die Lehrpersonen<br />

stehen der Computernutzung im Unterricht grundsätzlich positiv gegenüber. 64%<br />

aller Lehrerinnen und Lehrer stimmen der Aussage zu, dass der Computereinsatz im Unterricht<br />

wichtig ist; und eine Mehrheit der Primarlehrpersonen befürwortet die Einführung des<br />

Computers im Unterricht ab dem 1. Schuljahr. Gleichzeitig beurteilt die Lehrerschaft die eigenen<br />

Computer- und Informatikkenntnisse durchaus kritisch. Am besten sind ihre Kenntnisse<br />

nach eigener Ansicht in der Textverarbeitung: Etwa 80% aller Lehrpersonen verfügen nach<br />

eigenen Angaben über gute bis sehr gute Kenntnisse in diesem Bereich. Hingegen schätzen<br />

sie z.B. ihre methodisch-didaktischen Kenntnisse für den Einsatz des Computers im Unterricht<br />

als eher mittelmäßig bis gering ein. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz<br />

METHODE: schriftliche Befragung bei IKT-Verantwortlichen von schweizerischen Schulen der<br />

Primarstufe (Stichprobe) und der Sekundarstufe I (Vollerhebung)


84 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Niederer, R.; Greiwe, S.; Pakoci, D.; Aegerter, V.: Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien an den Volksschulen in der Schweiz. Neuchatel: Bundesamt<br />

für Statistik (BFS) 2002.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für<br />

Statistik -BfS- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales,<br />

Institut für interdisziplinäre Wirtschafts- und Sozialforschung (Riggenbachstr. 16, 4600 Olten,<br />

Schweiz)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: ruedi.niederer@fhso.ch)<br />

[128-F] Groß, Melanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Winker, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Internetportal - gender & queer studies Hamburg<br />

INHALT: 1. Partizipative Anforderungsentwicklung für das hochschulübergreifende Internet-portal<br />

der Gender und Queer Studies Hamburg; 2. Projektrealisation unter: http://www.genderstudies-hamburg.de<br />

; 3. Evaluation a) der Anforderungsentwicklung, b) der partizipativen<br />

Gestaltung, c) der Nutzung des Internetportals durch UserInnen. GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Hamburg<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Gesundheit<br />

INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommunikationstechnik<br />

Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik (21071 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42878-3446, e-mail: melanie.gross@tu-harburg.de)<br />

[129-L] Haank, Derk:<br />

Evolution statt Revolution: Springer Open Choice, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement<br />

und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 143-144<br />

INHALT: Trotz genereller Bedenken gegenüber der populistischen Forderung, jeder Internetnutzer<br />

müsse kostenlosen Zugang zu allen wissenschaftlichen Publikationen haben, beteiligt sich<br />

der Wissenschaftsverlag Springer mit dem "Springer Open Choice" an der "Open Science"<br />

genannten Praxis der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen<br />

Beiträgen via Internet. Dabei kann der Autor allerdings entscheiden, ob er seine Publikation<br />

weiterhin kostenlos nur in gedruckter Form veröffentlicht sehen will, oder ob er es wünscht,<br />

dass sie auch elektronisch publiziert wird; die dafür fällige Gebühr von 3000 US-Dollar ist<br />

vom Autor zu tragen. (KB)<br />

[130-F] Hein, Dörte, M.A. (Bearbeitung):<br />

Das World Wide Web als Wissensdispositiv? Zur bildenden Aneignung von sozialen Erinnerungen<br />

mit Hilfe neuer technischer Medien am Beispiel des Holocausts<br />

INHALT: Das Promotionsprojekt widmet sich aktuellen Fragestellungen aus dem Medienbereich<br />

einerseits und greift andererseits die öffentlich geführte Debatte um den angemessenen Umgang<br />

mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auf. Wie Vergangenes aufbewahrt und<br />

dokumentiert werden soll, ist höchst relevant - wir stehen derzeit an der Schwelle zum soge-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 85<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

nannten Generationswechsel der Zeitzeugen des Holocausts. Der Terminologie Jan Assmanns<br />

folgend, befindet sich damit die Erinnerung an die Verbrechen des Holocausts in einem Übergangsstadium<br />

vom kommunikativ gelebten zu einem kulturellen, medial fixierten Gedächtnis.<br />

Mit dem Internet bzw. der Durchsetzung und Verbreitung neuer Speicher- und<br />

Kommunikationsmedien stehen der Gesellschaft fast unbegrenzte Speichermöglichkeiten zur<br />

Verfügung. Das weltweit größte Computernetzwerk und speziell sein populärster Dienst, das<br />

World Wide Web, wirken insofern strukturbildend für menschliche Handlungs-, Denk- und<br />

Organisationsformen, als durch ihre technische Beschaffenheit neue Kommunikationsformen<br />

möglich werden. Die technologische Revolution des Computerzeitalters hat somit auch Auswirkungen<br />

auf die Erinnerungskultur. Ausgehend von der Hypothese, dass das Medium<br />

World Wide Web neue Qualitäten und Potenziale zur Speicherung von erinnerungsspezifischem<br />

Wissen bietet, will das Promotionsprojekt zunächst untersuchen, welche Bedingungen<br />

der bildenden Aneignung zu den informationstechnisch gespeicherten Daten im WWW bestehen<br />

und worin die Chancen und Risiken der neuartigen Wissensquellen liegen. Einbezogen<br />

wird die auf der Nutzerseite für die Aneignung erforderliche Medienkompetenz, die damit<br />

einhergehende Ungleichheit der Wissensverteilung (digital divide) und deren mögliche Harmonisierung<br />

mittels gezielter Kompetenzvermittlung durch klassische Bildungseinrichtungen<br />

wie Schulen und Universitäten. Die computerisierten Datenbestände im WWW werden als<br />

Erinnerungsanlässe, welche die Rekonstruktion der Vergangenheit von der Gegenwart aus<br />

beeinflussen, begriffen. Die Entwicklung, Verbreitung und Nutzung des Internets soll zunächst<br />

beschrieben und die strukturell-technische Verfasstheit des Träger- und Speichermediums<br />

WWW dargestellt werden. Die darauf folgende gedächtnistheoretische Auseinandersetzung<br />

thematisiert, anknüpfend an die Ansätze von Maurice Halbwachs sowie Jan und Aleida<br />

Assmann, vor allem die Mediengebundenheit externalisierter Erinnerung. Durch die interdisziplinäre<br />

Vernetzung aus Medientheorie und Gedächtnistheorie werden hypothetische Zusammenhänge<br />

zum Untersuchungsgegenstand soziales Gedächtnis und Neue Medien aufgestellt<br />

und ein Kategoriensystem generiert. Im Anwendungsteil schließlich werden damit ausgewählte<br />

Websites zum Thema Holocaust untersucht und die entsprechenden Online-<br />

Kommunikatoren und Nutzer gezielt befragt, um die theoretischen Erkenntnisse zur Formierung<br />

und den Möglichkeiten der Aneignung eines sozialen Gedächtnisses an den Holocaust<br />

im WWW zu veranschaulichen.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften,<br />

Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darmstadt)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: doerte.hein@gmx.de)<br />

[131-L] Hilf, Eberhard R.:<br />

Zehn Jahre Open Access: und nun die wirtschaftliche Nutzung?, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift<br />

für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 146-148<br />

INHALT: "Bei Open Access bestimmt der Erzeuger und seine Institution die Zugriffsrechte,<br />

pflegt und überarbeitet das Dokument, - d.h. die, die das größte berufliche Interesse daran haben.<br />

Das Dokument ist unmittelbar nach Fertigstellung verfügbar, es kann danach in vielfältiger<br />

und angepasster Weise referiert und bewertet, annotiert und kommentiert werden. Es wird<br />

etwa erfahrungsgemäß im Mittel zehnmal mehr zitiert, und erst recht gelesen. Die Kosten der


86 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

Vermittlung vom Autor zum Leser sinken um den Faktor zehn. (...) Es gibt keine 'digital divide',<br />

d.h. jeder, auch Nutzer in entfernten Ländern oder aus Instituten, die kein Geld für die<br />

Beschaffung oder Zeitschriftenbestellung haben, kann es lesen. Für digitale selbstarchivierte<br />

Dokumente gibt es keine Mengenbeschränkung, die Information kann vollständig und damit<br />

nachnutzbar vermittelt werden. Das Dokument ist langfristig verfügbar, weil es weltweit kopiert<br />

und archiviert werden kann. Es kann leichter gefunden werden, weil es von jeder Suchmaschine<br />

im Volltext durchsucht werden kann." (Autorenreferat)<br />

[132-F] Hofheinz, Albrecht, Dr. (Bearbeitung):<br />

Digitaler Dschihad - virtuelle Demokratie - Allah.com: Cyber-Vernetzungen in der arabischislamischen<br />

Welt (Teilprojekt im Rahmen des Projekts "Medien und strukturelle Veränderungen<br />

von Öffentlichkeit in der arabisch-islamischen Welt der Gegenwart")<br />

INHALT: Das Forschungsprojekt war darauf angelegt, Nutzung und Einfluss des Internet in der<br />

arabisch-islamischen Welt im Hinblick auf die Neuformierung von Öffentlichkeiten zu untersuchen.<br />

Ausgangspunkt war die Vorstellung, dass das Internet zivilgesellschaftlichen Akteuren<br />

bessere Kommunikationsmöglichkeiten und größere Freiheiten der Selbstdarstellung und<br />

Mobilisierung bieten würde als dies in der bisherigen, weitgehend staatlich kontrollierten<br />

Medienlandschaft arabischer Länder der Fall war. Die Analyse des in Feldstudien und Netzrecherchen<br />

gewonnen Materials führte den Bearbeiter allerdings bald zu dem Schluss, dass<br />

das Internet eine bedeutendere Rolle auf einer anderen Ebene spielt: Es ist ein wichtiger Faktor<br />

innerhalb einer gesellschaftlichen Entwicklung, die die Rolle des Individuums nicht zuletzt<br />

in Hinsicht auf die Verfolgung seiner Privatinteressen befördert. Eine zunehmende Vernetzung<br />

vor allem transnationaler Öffentlichkeiten ist im Internet zwar auch zu beobachten,<br />

und mit sinkenden Preisen und steigenden Nutzerzahlen wächst in jüngster Zeit auch die Bedeutung<br />

des Netzes für Information und Kommunikation innerhalb einzelner nationaler Öffentlichkeiten.<br />

Zwar profitieren auch Aktivisten der Zivilgesellschaft von der verbesserten<br />

Infrastruktur und beginnen, das Medium Internet mehr als bisher auch zur Koordinierung und<br />

Mobilisierung im Inneren zu nutzen. Insgesamt gesehen führte das bislang jedoch nicht zu einer<br />

nennenswerten Stärkung ihres Einflusses innerhalb des jeweiligen öffentlichen Spektrums.<br />

Die arabische Internet-Öffentlichkeit wird zunehmend geprägt von Portalen und Webseiten<br />

aus zwei Hintergrundbereichen: zum einen aus den Golfstaaten (v.a. Saudi-Arabien<br />

und den Vereinigten Arabischen Emiraten); zum anderen von global agierenden Unternehmen<br />

der Informationstechnologie (Microsoft, Yahoo!, Google). Die Angebote aus den Golfstaaten<br />

spiegeln und stärken moralisch konservative, populistisch islamische Anschauungen,<br />

zu denen sich im Zuge der politischen Entwicklung vor allem seit dem anglo-amerikanischen<br />

Angriff auf den Irak verstärkt antiamerikanische und antijüdische Gefühle gesellen. Inzwischen<br />

läuft über ein Drittel des gesamten arabischen Internetverkehrs über die Portale dieser<br />

Global Player, deren Firmenzentralen alle in Amerika oder Europa (BBC) zu finden sind.<br />

Dort sucht die ganz überwiegende Mehrzahl der Nutzer vor allem: 1. Kontakt zu Freunden<br />

und Familie, besonders aber zu einer Welt, die jenseits ihrer physischen sozialen und geographischen<br />

Grenzen liegt; 2. Unterhaltung (Musik, Glamour, Sport, Autos, Games, usw.); 3.<br />

freie Diskussion über Gott und die Welt - nicht selten im wörtlichen Sinne. Die Bedeutung<br />

von Religion (d.h. hier: des Islam) in der arabischen Internetöffentlichkeit ist deutlich höher<br />

als andernorts auf der Welt; das darf jedoch nicht überbetont werden (wie in der Medienberichterstattung<br />

seit dem 11. Sep. 2001), sondern muss immer zusammengehalten werden mit<br />

der im Internet ebenfalls eindeutigen Tatsache, dass allgemeinmenschliche Interessen (Freun-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 87<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

de, Unterhaltung, Grenzüberschreitungen) auch in der untersuchten Region im Vordergrund<br />

des Handeln im Netz stehen. Genau bei solch 'banalen' Handlungen (paradigmatisch herabwertend<br />

wird oft das verbreitete Chatten genannt) gewöhnen sich die Nutzer allmählich an eine<br />

größere Vielfalt der Stimmen, als sie in ihrer physischen sozialen Umwelt bislang selbstverständlich<br />

war. Aus der Notwendigkeit, die eigene Position gegenüber anderen, aber auch<br />

gegenüber sich selbst ständig im Hinblick auf konkurrierende Angebote und Interpretationen<br />

zu verteidigen, wächst tendenziell die Rolle individueller Wahlentscheidungen. Dabei<br />

herrscht ganz klar eine ständige Spannung zwischen individuellem Zugriff und dem Versuch<br />

der Portale, die Individualitäten massenweise zu kanalisieren. Bislang befördert das Netz, im<br />

untersuchten Raum, eine Individualität des Zugangs und Umgangs mit Informationen, nicht<br />

jedoch einen Individualismus der Meinung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ägypten, Sudan,<br />

Marokko<br />

METHODE: Feldforschung/ Internetforschung<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Das Internet und sein Beitrag zum Wertewandel arabischer Gesellschaften.<br />

in: Faath, Siegrid (Hrsg.): Politische und gesellschaftliche Debatten in Nordafrika,<br />

Nah- und Mittelost. Mitteilungen des DOI, 72. Hamburg: Deutsches Orient-Inst. 2004, S.<br />

449-472. ARBEITSPAPIERE: Vorträge auf internationalen Konferenzen in Beirut, London<br />

und Berlin.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Zentrum Moderner Orient (Kirchweg<br />

33, 14129 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: Albrecht.Hofheinz@east.uio.no)<br />

[133-L] Kleinwächter, Wolfgang:<br />

Beyond ICANN vs. ITU?: how WSIS tries to enter the new territory of internet governance,<br />

in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda,<br />

public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 3-4, S. 233-251 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/233)<br />

INHALT: Unter dem Begriff "internet governance" wird die global technische Verwaltung und<br />

Kontrolle des Internets verstanden. Die Frage, wie die verschiedenen Netzbereiche (z.B. Domänenvergabe,<br />

Adressverwaltung) zu steuern sind, hat auf der WSIS zu einem der umstrittensten<br />

Themen gehört. Die USA und EU, unterstützt von der Privatindustrie, setzten sich für<br />

die zentrale Organisation mit überwiegend technischem Auftrag durch die private ICANN<br />

ein. Andere Regierungsvertreter aus China und den G20-Staaten sahen den Aufgabenbereich<br />

breiter (Kontrolle der illegalen Inhalte und Spams) und setzten sich für die ITU (International<br />

Telecommunication Union) unter dem Dach der UNO ein. Da es zu keiner Einigung kam,<br />

wurde der Generalsekretär Kofi Annan beauftragt, eine Arbeitsgruppe einzurichten und die<br />

Diskussion auf den Gipfel im November 2005 in Tunis zu vertagen. (DY)<br />

[134-L] Krause, Melanie; Klimmt, Christoph; Schneider, Beate:<br />

Das Kommunikationswerkzeug als Lifestyle-Accessoire: eine kultursoziologische Studie zur<br />

Alltagsästhetik des Mobiltelefons bei Jugendlichen, in: Medien & Kommunikationswissenschaft,<br />

Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 432-454 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)


88 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

INHALT: "Der Beitrag untersucht die Nutzung, Bewertung und Motive der Mobilfunkkommunikation<br />

bei Jugendlichen auf der Basis einer kultursoziologischen Lebensstilanalyse. Dazu<br />

wurde eine repräsentative Befragungsstudie mit 546 Schüler/inne/n durchgeführt, welche in<br />

einem gemischt deskriptivexplanatorischen Ansatz die wichtigsten Lebensstil-Typen unter<br />

Jugendlichen identifizierte und spezifische Einstellungs- und Nutzungsformen gegenüber<br />

bzw. von Mobiltelefonen eruierte. Über Clusteranalysen wurden sieben Lebensstil-Gruppen<br />

differenziert, die eine große Heterogenität im Umgang mit Mobilfunkkommunikation auf drei<br />

Ebenen aufweisen: (1) Mit Blick auf die genuin kommunikationsbezogenen Funktionen zeigte<br />

sich, dass Jugendliche mit unterschiedlichem alltagsästhetischen Hintergrund Handygespräche<br />

und SMS zu ganz verschiedenen Zwecken einsetzen. (2) Auch weisen Jugendliche<br />

dem Mobiltelefon unterschiedliche Funktionen der Symbolisierung persönlicher Eigenschaften<br />

zu. (3) Durch die (demonstrative) Verwendung der Kommunikationsfunktionen steuern<br />

die Jugendlichen den symbolischen Ausdruckseffekt, den sie mit dem Handy erzielen wollen,<br />

und verknüpfen so genuin-kommunikative und symbolischexpressive Funktionen." (Autorenreferat)<br />

[135-L] Lex, Angelika:<br />

Open Science: wie wird der wissenschaftliche Kommunikationsprozess zukünftig aussehen<br />

und welche Rolle werden Verlage, Bibliotheken und Wissenschaftler darin haben?, in: MedienWirtschaft<br />

: Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004,<br />

Nr. 3, S. 145-146<br />

INHALT: Der Umbruch im Wissenschaftsverlagswesen von der Printzur elektronischen Publikation<br />

bedeutet eien wesentliche Erleichterung des wissenschaftlichen Arbeitens. Es verlagert<br />

die Kosten vom Nutzer wissenschaftlicher Texte auf deren Verfasser, denn diese müssen für<br />

die elektronische Veröffentlichung ihrer Beiträge Gebühren entrichten, während der Open<br />

Access dem Nutzer kostenfrei zur Verfügung steht. Nachteile bestehen in der noch begrenzten<br />

Darstellungsform der elektronischen Publikation sowie in einem möglichen Qualitätsverfall<br />

der Inhalte. (KB)<br />

[136-L] Machilek, Franz; Schütz, Astrid; Marcus, Bernd:<br />

Selbstdarsteller oder Menschen wie du und ich?: Intentionen und Persönlichkeitsmerkmale<br />

von Homepagebesitzer/inne/n, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 16/2004, Nr. 3, S. 88-<br />

98 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)<br />

INHALT: "Auf Basis einer mit der Zielsetzung der Repräsentativität gezogenen Stichprobe privater<br />

Hompages und einer web-basierten Befragung von N=266 Homepagebesitzer/inne/n wird<br />

vor dem Hintergrund psychologischer Theorien der Selbstdarstellung ein Überblick über Ziele<br />

und Zielgruppen von Homepagebesitzer/inne/n gegeben. Hinsichtlich erfasster Persönlichkeitsvariablen<br />

werden die Besitzer/innen mit Vergleichsgruppen kontrastiert. In sozialer Hinsicht<br />

dienen Homepages nach Aussagen der Besitzer/innen weniger dazu, mit Identitäten zu<br />

spielen als sich authentisch zu zeigen - und unterscheiden sich dadurch von anderen Internetnutzungsformen<br />

wie MUDs. Ein Teil der Besitzer/innen richtet sich vor allem an Verwandte<br />

und Bekannte, andere eher an ein anonymes, unbekanntes Publikum. Entgegen landläufigen<br />

Vermutungen sind Homepagebesitzer/innen weder besonders extravertiert noch besonders


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 89<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

narzisstisch. Im Vergleich zu anderen sind sie interessiert an Technik und relativ offen für<br />

neue Erfahrungen und eher introvertiert." (Autorenreferat)<br />

[137-L] Machill, Marcel; Neuberger, Christoph; Schweiger, Wolfgang; Wirth, Werner:<br />

Navigating the internet: a study of German-language search engines, in: European journal of<br />

communication, Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 321-347 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag untersucht die Marktposition, die Qualität und die typische Nutzung<br />

deutschsprachiger Suchmaschinen. Die Nutzung von Suchmaschinen ist die übliche Internetaktivität<br />

- 91 Prozent der Internetnutzer machen von Suchmaschinen Gebrauch. Da die<br />

Suchmaschinen die Funktion von Gatekeepern im Informationsdschungel des Internets ausüben,<br />

ist ein Monopol wie Google (76 Prozent Marktanteil) in verschiedener Hinsicht problematisch.<br />

Wertlose Ergebnisse, Zugang zu Webseiten mit für jugendliche Nutzer ungeeigneten<br />

Inhalten aber auch die Unwissenheit der Nutzer in Bezug auf die technische und ökonomische<br />

Funktion von Suchmaschinen bereiten zusätzliche Probleme. Zur Analyse dieser<br />

Probleme, wurde die Untersuchung in drei Schritten durchgeführt: einem Leistungsvergleich<br />

der Suchmaschinen, einer repräsentativen Umfrage unter deutschen Internetnutzern und einem<br />

Laborexperiment. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzer nur über rudimentäre Grundkenntnisse<br />

über den Gebrauch der Suchmaschinen verfügen; dies wird noch verschlimmert<br />

durch deren mangelnde Transparenz. Manipulation der Ergebnisse (Spamming) und die mangelhafte<br />

Trennung von neutralen und gesponserten Treffern ergänzen sich zum Resultat einer<br />

ungenügenden Benutzerfreundlichkeit. (UNübers.) (UN)<br />

[138-L] Medosch, Armin:<br />

Mehr als nur eine Funkwellen-Utopie: Netzfreiheit - von der Technologie zum Kommunikationsmodell<br />

drahtloser Bürgernetze, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur,<br />

Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 25-35<br />

INHALT: Ähnlich wie die Entdeckung der Funkwellen vor über hundert Jahren eine Vielfalt an<br />

"drahtlosen Utopien" inspirierte, "inspiriert hundert Jahre später die drahtlose Technologie<br />

wiederum Utopismen im kommerziellen, künstlerischen und gesellschaftlichen Bereich". In<br />

seinem Essay ermahnt der Autor, das spekulative Gedankengut "auf eine klare Sprache der<br />

Beschreibung und Analyse" zu gründen. Während Medienforschung und Medientheorie dazu<br />

tendieren, die technische Basis und die politische Ökonomie der Medien zu ignorieren, gilt<br />

es, die infrastrukturellen Grundlagen, die technischen Funktionen und die Anwendungsebenen<br />

in einer klaren Beschreibungssprache auseinander zu halten. Der Autor beschreibt das<br />

technische Modell eines freien Netzes, das den freien Datenverkehr ermöglicht ohne ihn zu<br />

messen. Sein Szenario ist gegensätzlich zu dem der Mobiltelefonbetreiber, die in ihren<br />

Schaltzentralen alle Aspekte des Datenverkehrs erfassen und kontrollieren. (PT)<br />

[139-L] Meyer-Wegener, Klaus:<br />

Multimediale Datenbanken: Einsatz von Datenbanktechnik in Multimedia-Systemen, (Leitfäden<br />

der Informatik), Stuttgart: Teubner 2003, 236 S., ISBN: 3-519-12419-X (Standort: StB Paderborn(736)-Wgl143Meye)


90 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

INHALT: "Datenbanksysteme lagen bereits seit Abschluss des Studiums im Schwerpunkt meiner<br />

Interessen. Ich hatte mich allerdings nur mit formatierten Daten befasst, bis ich Ende 1987 eine<br />

Tätigkeit als Gastwissenschaftler an der Naval Postgraduate School in Monterey. Kalifornien,<br />

aufnehmen konnte. Prof. Vincent Y. Lum hatte dort gerade mit einem neuen Projekt begonnen,<br />

in dem insbesondere auch Multimedia Datenbanken untersucht werden sollten. Im<br />

Rahmen dieses Projekts habe ich mich mit allen Formen von Multimedia auf Rechnersystemen<br />

befasst und immer besonderes Augenmerk auf die Daten gerichtet, die dabei entstehen<br />

und aufbewahrt werden müssen. Unabhängig von Datenbanksystemen gibt es schon einige<br />

Vorschläge für die Organisation von Multimedia-Daten, oft unter dem Stichwort "Hypermedia".<br />

Auch diese mussten sorgfältig untersucht und den Möglichkeiten eines Datenbanksystems<br />

gegenübergestellt werden. In diesem Buch werden die wichtigsten Ergebnisse dieser<br />

Bestandsaufnahme dokumentiert und in Vorschläge für die Gestaltung von Multimedia-<br />

Datenbanksystemen umgesetzt. Das Themengebiet Multimedia ist derzeit noch voller Dynamik;<br />

viele Wissenschaftler arbeiten weltweit daran. Während dieses Buch erstellt wurde, erschienen<br />

laufend neue Bücher, Artikel und Tagungsbände, die leider nicht mehr alle berücksichtigt<br />

werden konnten. Meine Absicht war, aus den Einzelvorschlägen die Prinzipien herauszufiltern,<br />

die auch auf längere Sicht Bestand haben würden. Inwieweit mir das gelungen<br />

ist, muss die Zukunft zeigen." (Textauszug)<br />

[140-L] Mruck, Katja; Gradmann, Stefan; Mey, Günter:<br />

Open Access: Wissenschaft als Gemeingut, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen,<br />

2004, H. 2, S. 37-49<br />

INHALT: "Am Beispiel der internationalen Open-Access-Bewegung analysieren die Autoren die<br />

Diskussion um freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen und zeigen auf, dass deutsche<br />

Forschungseinrichtungen der internationalen Entwicklung hinterher hinken. Aktuelle<br />

Entwicklungen wie die 'Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and<br />

Humanities' zeigen jedoch, dass sich die Einsicht, wissenschaftliche Informationen seien ein<br />

öffentliches Gut, durchsetzt. Entsprechende Erklärungen sind zugleich eine Grundsatzerklärung<br />

gegen den sogenannten Digital Divide, da der beabsichtigte Abbau von Zugangsbeschränkungen<br />

zu wissenschaftlichen Publikationen zu wechselseitigem Lernen von 'information<br />

rich' und 'information poor' beitragen soll. Aktuelle Internet-Anwendungen, die Einrichtung<br />

von Open Access-Archiven und die Publikation von Open Access-Journalen dokumentieren<br />

eine Bewegung von enormer Reichweite. Dabei sind die Widerstände von kommerziellen<br />

Fachverlagen und die Schutzrechte forschungsnaher Produktentwickler ebenso wie fehlende<br />

alternative Geschäftsmodelle und in der Wissenschaft dominierende Gratifikationsmodelle<br />

Barrieren, die es zu überwinden gilt, um Wissenschaftlern 'die Kontrolle über ihr eigenes<br />

Publikationswesen' wieder zu geben." (Autorenreferat)<br />

[141-L] Patwardhan, Padmini:<br />

Exposure, involvement and satisfaction with online activities: a cross-national comparison of<br />

American and Indian internet users, in: Gazette : international journal of mass communications<br />

studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol.<br />

66/2004, Nr. 5, S. 411-436 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 91<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

INHALT: Im Zusammenhang von Online-Aktivitäten wie elektronischer Handel, Informationsrecherche,<br />

Kommunikation und Unterhaltung wurden Dauer und Häufigkeit der Nutzung sowie<br />

kognitive und emotionale Einbindung von Internet-Nutzung untersucht. Die vergleichende<br />

Studie der 700 Anwender in den USA und Indien lieferte Daten zu Alter, Geschlecht, Bildung<br />

und Einkommen im Hinblick auf Häufigkeit, Bedeutung und Zufriedenheit der Internet-<br />

Nutzer. Als interessantes Ergebnis ist die Übereinstimmung in dem Nutzungsverhalten zu<br />

werten, wobei die Informations- und Kommunikationsaspekte gegenüber der kommerziellen<br />

und unterhaltenden Nutzung im Vordergrund stehen. Die ersten Aspekte erwiesen sich auch<br />

als bedeutsam inbezug auf die Zufriedenheit und besaßen einen höheren Grad an kognitivem<br />

und emotionalem Engagement. (DY)<br />

[142-L] Reichertz, Jo; Marth, Nadine:<br />

Abschied vom Glauben an die Allmacht der Rationalität?: oder: Der Unternehmensberater<br />

als Charismatiker ; lässt sich die hermeneutische Wissenssoziologie für die Interpretation<br />

einer Homepage nutzen?, in: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung,<br />

Jg. 5/2004, H. 1, S. 7-27<br />

INHALT: "Auf der Suche nach einer Methode und Methodologie zur Interpretation von Homepages<br />

schlägt dieser Artikel einen Ansatz in der Tradition einer hermeneutisch vorgehenden<br />

Wissenssoziologie vor, um die komplexe Bedeutungsstruktur einer Homepage zu erfassen.<br />

Da Homepages als eine neue Datensorte aufgefasst werden, kann eine bloße Übertragung von<br />

Verfahren der Text- und Bildinterpretation nicht als Lösung angesehen werden. Der erste Teil<br />

des Aufsatzes beschäftigt sich mit der methodologischen Reflexion der Interpretation von<br />

Homepages und der Frage nach Situations- und Handlungstypisierungen. Im zweiten Teil<br />

werden dann die allerersten Schritte einer solchen Homepageinterpretation am Beispiel der<br />

Online-Präsentation eines österreichischen Beratungsunternehmens und insbesondere des dort<br />

verwendeten Fotos auf der erste Seite der Homepage vorgestellt. Abschließend wird von dieser<br />

Interpretation ausgehend diskutiert, wie solche Unternehmen ihr berufliches Tun legitimieren."<br />

(Autorenreferat)<br />

[143-F] Roth, Judith, Dipl.-Germ. (Bearbeitung); Dernbach, Beatrice, Prof.Dr.; Theis-Berglmair,<br />

Anna Maria, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Lokal- und Regionalzeitungen im Onlinezeitalter - eine Bestandsaufnahme mit Hilfe der Methode<br />

der Autopsie<br />

INHALT: Neue Medien - neue Forschungsmethoden: Onlinezeitungen sind in den vergangenen<br />

Jahren vielfach untersucht worden. Die Methoden waren die klassischen der Kommunikationswissenschaft:<br />

Befragung, Interview, Inhaltsanalyse. Die hier vorgestellte Dissertation wird<br />

eine gänzlich neue Methode nutzen - die Methode der Autopsie. Der Name erinnert zunächst<br />

an eine Leichenschau, die Studienergebnisse aber werden zeigen: Onlinezeitungen sind weit<br />

von dem entfernt, was ihr nahes Ende ankündigt. Mit der Methode der Autopsie werden<br />

Webseiten in Augenschein genommen, um es zuzuspitzen: sie werden Rubrik für Rubrik seziert.<br />

Die Doktorandin arbeitet bereits das zweite Mal mit dieser Methode. Mit ihr konnten<br />

Onlinezeitungen im Jahr 2000 kategorisiert und somit eine Momentaufnahme geliefert werden.<br />

Demnach gibt es sechs publizistische Konzepte, die Lokal- und Regionalzeitungen beim<br />

Aufbau ihrer Webpräsenzen umsetzen und verfolgen: Visitenkarte, Lightversion, Infopool,


92 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

Lokale und Regionale Plattform, Regionaler Onlinedienst. Die Dissertation wird untersuchen,<br />

inwieweit sich die oben genannten Konzepte verändert haben. Darüber hinaus werden Forschungslücken<br />

geschlossen, indem sich das Forschungsinteresse auch auf die Typographie<br />

von Onlinezeitungen und den Link richtet, den Tageszeitungsverlage zwischen Muttermedium<br />

und Tochtermedium setzen (z.B. gegenseitige Verweise, Eigenanzeigen, Netzcode etc.).<br />

Dafür wird es nötig sein, neben den Onlinezeitungen auch die Printprodukte zu sichten. Untersuchungsgegenstand<br />

sind alle zum Stichtag 1. November 2002 im Netz vertretenen Onlineangebote<br />

von Lokal- und Regionalzeitungen in Deutschland. Es wird ein medienökonomischer<br />

Rahmen zur Analyse und Reflektion der gemachten Beobachtungen gewählt. Anhand<br />

der empirischen Ergebnisse wird aufgezeigt, dass Zeitungsverlage zunehmend ausgefeiltere<br />

Strategien entwickeln und einsetzen, um in der anwachsenden Zahl an Medienangeboten die<br />

Aufmerksamkeit der Rezipienten zu gewinnen. Aufmerksamkeit ist ein ökonomischer Faktor.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Methode der Autopsie<br />

(Stichprobe: 320; Webseiten von deutschen Lokal-/ Regionalzeitungen; Auswahlverfahren:<br />

total).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Roth, Judith: Man nehme eine Prise Print. Internetrezepte lokaler<br />

und regionaler Tageszeitungsverlage - eine Modellbildung. in: Theis-Berglmair, Anna Maria<br />

(Hrsg.): Internet und die Zukunft der Printmedien. Münster: Lit-Verl. 2002.+++Roth, Judith:<br />

Internetstrategien von Lokal- und Regionalzeitungen. Eine Angebotsanalyse mithilfe der Methode<br />

der Autopsie. Dissertation. VS-Verl. 2005. Informationen unter: http://www.fachjournalisten.hs-bremen.de/onlinezeitungen.htm<br />

.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 01 Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer<br />

(Neustadtswall 30, 28199 Bremen)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-59053187, Fax: 0421-59052292,<br />

e-mail: jroth@fbawg.hs-bremen.de)<br />

[144-F] Schmidt, Jan, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Münch, Richard, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Die Konstitution des lokalen Raums im Internet<br />

INHALT: Die Veralltäglichung des Internets bringt entgegen populärer Thesen kein "Ende der<br />

Geographie" und keinen körperlosen Cyberspace mit sich, sondern fördert räumliche und soziale<br />

Restrukturierungsprozesse. Diese Arbeit setzt sich kritisch mit Raumlosigkeitsthesen<br />

auseinander und entwirft ein Modell des virtuellen lokalen Raums, der auf der Grundlage lokalbezogener<br />

Nutzungsepisoden im WWW entsteht. Sie zeichnet die Institutionalisierung<br />

seiner drei Dimensionen E-Government, E-Democracy und E-Commerce nach und zeigt dabei,<br />

wie sich überindividuell Erwartungen und Verwendungsregeln stabilisieren, die die Online-Praktiken<br />

strukturieren. Fallstudien zu öffentlichen Internetzugangsorten, Bürgernetzen<br />

und einem Tourismusportal illustrieren, wie auf diese Weise Sozialkapital geschaffen wird<br />

und glokalisierte Räume entstehen.<br />

METHODE: Grounded theory. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives<br />

Interview (Stichprobe: 5; Entscheidungsträger und Experten). Standardisierte Befragung,<br />

online (Stichprobe: 2.000; Nutzerbefragung Bürgernetzverein Bamberg; Auswahlverfahren:<br />

total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, Jan: Der virtuelle lokale Raum. Zur Institutionalisierung<br />

lokalbezogener Online-Nutzungsepisoden. München: R. Fischer 2004.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 93<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie<br />

Lehrstuhl für Soziologie II (Postfach 1549, 96045 Bamberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: jan.schmidt@split.uni-bamberg.de)<br />

[145-L] Schönhagen, Philomen:<br />

Soziale Kommunikation im Internet: zur Theorie und Systematik computervermittelter<br />

Kommunikation vor dem Hintergrund der Kommunikationsgeschichte, Bern: P. Lang 2004,<br />

350 S. (Standort: SUB Bremen(46)-PUZ941.6EA789)<br />

INHALT: "Computervermittelte Kommunikation und 'Netz'-Kommunikation haben sich in der<br />

Kommunikationswissenschaft zu wichtigen Forschungsfeldern entwickelt, die jedoch bislang<br />

weitgehend kommunikationstheoretischer wie -historischer Grundlagen entbehren. Stattdessen<br />

wird meist stark technikorientiert argumentiert. Dabei ist vor allem 'Interaktivität' zu einem<br />

gängigen, kaum hinterfragten Schlagwort geworden, womit das vermeintlich zentrale<br />

Charakteristikum dieser neuen Kommunikationsmöglichkeiten benannt werden soll. Das vorliegende<br />

Buch dagegen präsentiert nun umfassende theoretische und historische Grundlagen<br />

der sozialen Kommunikation im Internet auf einer breiten Basis. Zum einen wird die vorhandene<br />

Literatur zu computervermittelter Kommunikation, Online-Medien, Internet und Interaktivität<br />

einer kritischen Analyse unterzogen. Zum anderen werden die mit der neuen Technologie<br />

verbundenen Kommunikationsmöglichkeiten in den allgemeinen Kontext verschiedenster<br />

empirisch nachweisbarer Formen sozialer Kommunikation eingeordnet. Dies geschieht<br />

vor dem Hintergrund konvergenter Erkenntnisse nicht nur aus verschiedenen Ansätzen<br />

innerhalb der Kommunikationswissenschaft, sondern u. a. auch der Ethnologie und Soziologie.<br />

Zu diesem Zweck entwickelt die Autorin eine Typologie anhand von Kriterien, die<br />

sie aus einer Analyse der Kommunikationsevolution ableitet. Dabei werden vor allem zahlreiche<br />

Kontinuitäten sichtbar, welche die hohen Erwartungen an die - mittlerweile nicht mehr<br />

ganz so laut beschworene - digitale Kommunikationsrevolution in vieler Hinsicht relativieren.<br />

Gleichzeitig entsteht ein spannendes Bild der evolutionären Entwicklung der gesellschaftlichen<br />

Kommunikation und ihrer Medien von der Versammlungs- zur Massenkommunikation,<br />

die gewissermassen durch eine Dialektik von Verlust und Rückgewinnung bestimmter Eigenschaften<br />

der 'ursprünglichen' Kommunikationsformen geprägt ist." (Autorenreferat)<br />

[146-L] Senger, Peter:<br />

Distribution elektronischer Medien, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität<br />

Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos<br />

Verl.-Ges., 2004, S. 126-135, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: Der Beitrag gibt eine Einführung in die Entwicklung der elektronischen Übertragungsverfahren.<br />

Es werden folgende Stufen der Übertragungstechnik für Hörfunk und Fernsehen<br />

einzeln vorgestellt: terrestrische analoge Hörfunkübertragung; Amplitudenmodulation; terrestrische<br />

analoge Hörfunkübertragung; Frequenzmodulation; terrestrische digitale Hörfunkübertragung;<br />

Digital Radio; terrestrische Fernsehübertragung - analog und digital; Kabelnetze<br />

- analog und digital; Satellitenübertragung für Hörfunk und Fernsehen - analog und digital;<br />

Internet. (PT)


94 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

[147-L] Simons, Marianne E.; Ridder, Jan A. de:<br />

Renewing connections and changing relations: use of information and communication technology<br />

and cohesion in organizational groups, in: Communications : the European Journal of<br />

Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 2, S. 159-177 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag entwickelt einen theoretischen Bezugsrahmen, mit dessen Hilfe die möglichen<br />

Auswirkungen des Einsatzes von IuK-Technologien in kleineren oder größeren projektorientierten<br />

Arbeitsgruppen innerhalb von Organisationen und Unternehmen illustriert werden<br />

sollen. Organisationen bestehen aus kleineren und größeren Arbeitseinheiten, die untereinander<br />

ein spezifisches Beziehungsnetz unterhalten und gemeinsam die größte Einheit ausmachen:<br />

die Organisation bzw. das Unternehmen selbst. Der Beitrag präsentiert ein theoretisches<br />

Kohäsionsmodell für den sozialen Zusammenhalt in organisatorischen Gruppen und<br />

entwickelt daraus fünf mögliche Arten von Auswirkungen von IuK-Technologien auf diese<br />

Form des innerorganisatorischen Zusammenhalts. IuK-Technologien haben einen einschränkenden<br />

Effekt auf den Zusammenhalt in kleineren Gruppen oder Arbeitseinheiten, wohingegen<br />

sie in größeren Einheiten oder auf der Ebene der Organsiation oder des Unternehmens als<br />

ganzes stimulierend wirken. Der theoretische Bezugsrahmen kann einen guten Ausgangspunkt<br />

für theoretische Untersuchungen in diesem Bereich liefern. (UNübers.) (UN)<br />

[148-L] Stewart, Concetta M.; Gil-Egui, Gisela; Pileggi, Mary S.:<br />

Applying the public trust doctrine to the governance of content-related internet resources,<br />

in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda,<br />

public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 497-515 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Dargestellt wird das Grundprinzip des Gemeinwohls (public trust doctrine), seine historische<br />

Entwicklung und Umsetzung in rechtliche Regelungen wie das Grundrecht auf öffentliche<br />

Nutzung der natürlichen Ressourcen. Am Beispiel juristischer Entscheidungen im Bereich<br />

des Naturschutzes und des Schutzes kultureller Güter wird die Frage erörtert, inwieweit<br />

das Prinzip des Gemeinwohls auch auf die Nutzung und den Zugang zum Internet Anwendung<br />

finden kann. Zur Sicherung dieser Rechte wurde 1998 die Internet Corporation for Assigned<br />

Names and Numbers (ICANN) als private, gemeinnützige Organisation gegründet.<br />

Das Ziel dieser Organisation ist es, die Internet-Nutzung vor Eingriffen durch die Regierung<br />

zu schützen und den Status des nichtkommerziellen Zugangs zu fördern. (DY)<br />

[149-L] Turecek, Oliver; Grajczyk, Andreas; Roters, Gunnar:<br />

Videobranche boomt dank DVD: Videonutzung und Videomarkt 2003, in: Media Perspektiven,<br />

2004, Nr. 5, S. 226-232 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/turecek_5-2004.pdf?foid=10704)<br />

INHALT: "Die Videobranche kann mit einem Umsatz von gut 1,5 Mrd Euro auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2003 zurückblicken. Impulse erhält die Branche dabei vor allem durch die zunehmende<br />

Verbreitung der DVD-Technolgie, die das bisherige VHS-System langsam ablösen wird.<br />

Knapp 35 Prozent der bundesdeutschen Haushalte verfügen bereits über einen DVD-Player.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 95<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

Der Videorecorderbesitz ist mit drei Viertel der Haushalte auf hohem Niveau stabil. Hinter<br />

der 2003 gegenüber dem Vorjahr erzielten Umsatzsteigerung im Videomarkt um 11 Prozent<br />

verbergen sich unterschiedliche Tendenzen in den einzelnen Marktsegmenten: Der Kaufmarkt<br />

für DVD und Videokassetten boomt, wobei hier die DVD bereits zu 84 Prozent zum Umsatz<br />

beiträgt. Dagegen sank die Zahl der Ausleihen im Verleihmarkt 2003 auf den bisherigen<br />

Tiefstand, hier wurde ein Minus von fast 16 Prozent verbucht. Eine wichtige Ursache für diesen<br />

Rückgang wird in der zunehmenden Verbreitung von Raubkopien gesehen, die mit der<br />

DVD-Technologie leichter und in besserer Qualität als auf VHS hergestellt werden können.<br />

Sowohl der Verleih als auch der Verkauf von Filmen auf DVD und Video ist gewissermaßen<br />

ein Spiegelbild der Kinoerfolge, wobei US-Produktionen dominieren. Im VHS-Kassettenkaufmarkt<br />

spielen Kinder und Jugendfilme nach wie vor eine wichtige Rolle, unter den Top-<br />

10 der meistverkauften Videokassetten fanden sich 2003 sechs Titel dieses Genres. Auf DVD<br />

gehören Filme der Sparte Action zu den bestverkauften Titeln. Bei der Videonutzung zeigt<br />

sich, dass Leih- und Kaufkassetten mehr genutzt werden als Selbstaufgenommenes. Bei den<br />

selbsterstellten Aufnahmen werden Fictionsendungen bevorzugt." (Autorenreferat)<br />

[150-L] Voigt, Susanne:<br />

E-Mail-Kommunikation in Organisationen: eine explorative Studie zu individuellen Nutzungsstrategien,<br />

(INTERNET Research, Bd. 11), München: R. Fischer 2003, 151 S., ISBN: 3-<br />

88927-332-7 (Standort: UB Trier(385)-sn46023)<br />

INHALT: "E-Mail ist ein Kommunikationsmedium, das die Organisationskommunikation in den<br />

letzten Jahren so revolutioniert hat, dass es nicht mehr wegzudenken ist. Es übernimmt mittlerweile<br />

wichtige Funktionen in der Verwaltungskommunikation, zieht aber auch Phänomene<br />

wie z.B. 'E-Mail-Overload' oder die Substitution von anderen Medien wie Brief oder Telefon<br />

nach sich. Susanne Voigt geht in diesem Buch der Frage auf den Grund, warum E-Mail ein so<br />

erfolgreiches Medium ist. Dazu analysiert sie die medialen Eigenschaften von E-Mail und<br />

ordnet diese im Spektrum anderer Medien der interpersonalen Kommunikation ein. Die medientheoretischen<br />

Grundlagen der E-Mail-Kommunikation werden dabei in einem kommunikationspsychologischen<br />

und -soziologischen Kontext untersucht. In einer explorativen empirischen<br />

Fallstudie wurden Mitarbeiter eines Unternehmens zu individuellen E-Mail-<br />

Bearbeitungsstrategien befragt. Individuelle Reaktions-, Verwaltungs- und Archivierungsstrategien<br />

wurden untersucht, um festzustellen, welche Nutzereigenschaften und Bearbeitungsoptionen<br />

eine effektive Nutzung von E-Mail ausmachen können." (Autorenreferat)<br />

[151-L] Woldt, Runar:<br />

Interaktives Fernsehen - großes Potenzial, unklare Perspektiven: internationale Erfahrungen<br />

mit dem "Fernsehen der Zukunft", in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 7, S. 301-309 (Standort:<br />

UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/woldt.pdf?foid=11604)<br />

INHALT: "Das interaktive Fernsehen (iTV) hat sich mittlerweile in einigen Ländern etabliert,<br />

nachdem es bereits mehrere euphorische Phasen, aber auch tiefe Krisen erlebt hat. Die Definition<br />

von iTV ist relativ ungenau, hängt nicht zuletzt von Veränderungen in der Fernsehindustrie<br />

und den Vermarktungsinteressen der Veranstalter ab. Legte man wissenschaftliche Kriterien<br />

zu Grunde, wäre eine Vielzahl heutiger iTV-Anwendungen allenfalls am Rande als inter-


96 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie<br />

aktiv zu bezeichnen. In der Fernsehindustrie selbst haben sich vor allem zwei Kategorien herausgebildet:<br />

das Enhanced TV als Sammelbegriff für alle interaktiven Anwendungen, die eng<br />

verknüpft sind mit bestimmten konventionellen Fernsehsendungen, sowie so genannte Standalone-Anwendungen,<br />

die als eigenständige Angebote auf digitalen Plattformen erscheinen.<br />

Erste Marktversuche mit iTV wurden in den USA in den 1970er (z.B. Qube in Columbus,<br />

Ohio) und später wieder in den 1990er Jahren (TimeWarner in Orlando, Florida) durchgeführt,<br />

mit eher ernüchternden Resultaten aus ökonomischer Perspektive. Mit dem Aufkommen<br />

des Internets, der Digitalisierung und den Verheißungen der technischen Konvergenz erhielt<br />

das iTV noch einmal Aufwind, um mit dem Zusammenbrechen des dotcom-Booms erneut<br />

aus den Schlagzeilen zu verschwinden. Mit der Jahrtausendwende machte iTV vor allem<br />

in Europa Fortschritte, an erster Stelle in Großbritannien. Die öffentlich-rechtliche BBC hat<br />

inzwischen eine Reputation gewonnen für ihr breites Angebot an interaktiven Inhalten. Einzelne<br />

besonders kreative und innovative iTV-Projekte der BBC haben Vorbildcharakter für<br />

die Branche bekommen. Auf der anderen Seite bietet die kommerzielle Pay-TV-Plattform<br />

Sky eine Vielzahl interaktiver Anwendungen an, die weniger ambitioniert, dafür aber konsequent<br />

auf Generierung zusätzlichen Umsatzes ausgerichtet sind. Insgesamt ist die britische<br />

iTV-Branche ohne Zweifel führend in der Welt. Es zeigen sich aber bereits auch einige Ermüdungserscheinungen<br />

bei den Zuschauern. In der Branche werden kreative Stagnation und<br />

teilweise unklare wirtschaftliche Perspektiven beklagt. In Deutschland steckt das iTV-<br />

Angebot, wie insgesamt das digitale Fernsehen, noch in den Anfängen. ARD und ZDF entwickelten<br />

bereits relativ früh im Rahmen ihrer digitalen Projekte auch interaktive Anwendungen,<br />

die ARD richtete 2001 das erste interaktive Portal in Deutschland ein. Bei privaten Veranstaltern<br />

werden vereinzelt iTV-Anwendungen in das digitale Programm aufgenommen. Der<br />

Durchbruch des iTV steht in Deutschland allerdings noch bevor. Dies könnte sich beschleunigen,<br />

würde der Multimediastandard MHP größere Unterstützung erfahren als bisher." (Autorenreferat)<br />

[152-L] Zimmer, Jochen:<br />

Die Entwicklung des Internets in globaler Perspektive, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung<br />

an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005,<br />

Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 168-179, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: Der Beitrag beschreibt historische Stufen in der Entwicklung der Internet-Technik und<br />

stellt die weltweite Entwicklung der Internetnutzung nach geographischen und sprachlichen<br />

Gesichtspunken sowie nach Nutzerprofilen vor. Der wirtschaftliche Stellenwert des Internets<br />

und die Regulierungsund Rechtsprobleme werden zusammengefasst. "In welchem Zeitraum<br />

die nächsten Entwicklungsstufen des Internets erreicht sein werden, lässt sich schwer abschätzen".<br />

Es ist aber anzunehmen, dass "die Kluften in der Internetwelt in Zukunft eher zunehmen<br />

denn kleiner werden". (PT)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 97<br />

1.5 Medieninhalte<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[153-L] Annabring, Ute; Bläsi, Burkhard; Möckel, Jutta:<br />

German press coverage of former Yugoslavia after the fall of Milosevic, in: conflict & communication<br />

online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 18 S.<br />

(URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/annabring_et_al.pdf)<br />

INHALT: "Jeder Krieg, der im Verlauf der letzten Jahrzehnte im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit<br />

stand (wie die Kriege in Vietnam, am Golf 1991, in Bosnien, im Kosovo, in Afghanistan<br />

oder im Irak), zog eine große Zahl an Forschungsarbeiten nach sich, in denen die<br />

Medienberichterstattung zu Zeiten des Krieges analysiert wurde. In auffälligem Gegensatz<br />

dazu sind Studien, die sich mit der Berichterstattung über Nachkriegsprozesse beschäftigen,<br />

rar gesät. Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, diese Kluft ein wenig zu verringern.<br />

Es werden die Ergebnisse sowohl einer quantitativen wie einer qualitativen Untersuchung<br />

der deutschen Presseberichterstattung über das ehemalige Jugoslawien vorgestellt, die<br />

sich auf den Zeitraum vom Sturz von Milosevic im Oktober 2000 bis zum Abkommen zwischen<br />

Serbien und Montenegro im März 2002 beziehen. Während Deutschland im Jahr 1999<br />

noch Teil der Militärallianz war, die Serbien bombardierte, um Milosevic s Politik im Kosovo<br />

zu stoppen, bedeutete der Sturz von Milosevic einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen<br />

Deutschland und dem sich nun demokratisierenden Jugoslawien. Im Zentrum der quantitativen<br />

Studie stand die Frage, wie die deutschen Medien diesen Prozess der Wiederannäherung,<br />

Demokratisierung und Versöhnung begleiteten. Wie flexibel reagierte die deutsche<br />

Presse auf die sich verändernde politische Situation? Unterstützten die Medien eine konstruktive<br />

Transformation des Konflikts mit dem ehemaligen Jugoslawien? Stellvertretend für die<br />

deutsche Qualitätspresse wurden hierfür 483 Artikel aus der Frankfurter Rundschau ausgewählt,<br />

welche mit der modifizierten Version eines Kodierschemas analysiert wurden, das von<br />

der Forschungsgruppe entwickelt und schon in früheren Studien angewendet worden war<br />

(Kempf et al., 1999). Die statistische Auswertung erfolgte mittels Latent Class Analysis. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass Berichterstattung über konfrontatives serbisches Verhalten und eine<br />

kritische Beurteilung der serbischen Seite in der Nachkriegszeit immer noch häufig vertreten<br />

sind, zugleich ist aber auch eine eindeutige Unterstützung und Anerkennung des demokratischen<br />

Wandels zu verzeichnen. Die qualitative Analyse richtete einen besonderen Fokus auf<br />

die Identifikation von konstruktiven, deeskalationsorientierten Aspekten in der Berichterstattung.<br />

Aus fünf deutschen Qualitätszeitungen wurden 23 Artikel ausgewählt, die sich auf vier<br />

wesentliche Themenkomplexe innerhalb des besagten Zeitraums bezogen: die politische<br />

Wende in Belgrad; den Konflikt in Südserbien; die Verhaftung von Milosevic und seine Auslieferung<br />

nach Den Haag; sowie das Abkommen zwischen Serbien und Montenegro. Die Ergebnisse<br />

weisen darauf hin, dass Journalisten prinzipiell über ein großes Repertoire an journalistischen<br />

Mitteln verfügen, welche eine konstruktive Berichterstattung ermöglichen, und dass<br />

sie davon auch Gebrauch machen, wenn Frieden auf der politischen Agenda steht." (Autorenreferat)


98 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[154-L] Aqtash, Nashat A.; Seif, Anna; Seif, Ahmed:<br />

Media coverage of Palestinian children and the Intifada, in: Gazette : international journal of<br />

mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising,<br />

public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 383-409 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die Studie zur Berichterstattung der Medien über die Intifada wurde von der UNICEF<br />

als Anwalt für die Rechte der palästinensischen Kinder in Auftrag gegeben. Vom 14. November<br />

bis 25. Dezember 2001 wurden folgende sechs regionale und internationale Nachrichtenprogramme<br />

bzw. Pressetexte im Hinblick auf ihre Erwähnung und Beschreibung der Kinder<br />

und Jugendlichen im Kontext des palästinensischen Aufstands analysiert: NBC TV, BBC-<br />

Hörfunk, The Guardian, New York Times, The Jerusalem Post und Al-Dschasira. Ausgewertet<br />

wurden die Häufigkeit der Erwähnung, Bezeichnung, Nennung im Kontext von Gewalt,<br />

als Opfer von Gewalt und im Zusammenhang ihrer sozialen Situation. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse<br />

weisen - trotz des Pilotcharakters - generell darauf hin, dass die Kinder kaum<br />

Erwähnung finden und überwiegend im Kontext des palästinensisch-israelischen Konflikts als<br />

Opfer oder Täter beschrieben werden. (DY)<br />

[155-F] Arnold, Anne-Katrin, Dipl.-Medienwiss. (Leitung):<br />

Die Darstellung der Zivilgesellschaft in der deutschen Presse<br />

INHALT: Erkenntnisse über die Struktur der Darstellung der deutschen Zivilgesellschaft und über<br />

Bedeutungszuweisungen. ZEITRAUM: 2003/2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,<br />

standardisiert (Stichprobe: 1.037; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Maecenata<br />

Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin FI-<br />

NANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

(Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: arnold@ijk.hmt-hannover.de, Tel. 0511-3100-453)<br />

[156-F] Arnold, Anne-Katrin, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Schneider, Beate, Prof.Dr.; Greve,<br />

Werner, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Kriminalität und Medien - die Darstellung von Sexualmorden an Kindern in den Medien im<br />

Laufe der Zeit<br />

INHALT: Verbrechen, abweichendes Verhalten, Mord und Totschlag waren eigentlich immer<br />

schon beliebte und schlagzeilenkräftige Medienthemen. Wie aber kommt es, dass in der Bevölkerung<br />

- fälschlicherweise - der Eindruck vorherrscht, die Zahl der Gewaltverbrechen vor<br />

allem an Kindern nehme ständig zu? Vermitteln die Titelblätter der Zeitungen, die Nachrichten<br />

und Magazinsendungen im Fernsehen dieses Bild von ein immer brutaleren Gesellschaft?<br />

In diesem interdisziplinären Seminar wollen wir in einer Längsschnittuntersuchung analysieren,<br />

in welchem Umfang, mit welchen Inhalten und in welchen Formaten Medien über Kri-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 99<br />

1.5 Medieninhalte<br />

minalität berichten. Von Interesse ist dabei auch ein Abgleich mit der Kriminalitätsstatistik.<br />

ZEITRAUM: 1971-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Durch eine Inhaltsanalyse sollen Hypothesen überprüft werden, die sich mit der<br />

Realitätskonstruktion durch Massenkommunikation und dem Zusammenspiel Gesellschaft-<br />

Massenkommunikation befassen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWIN-<br />

NUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (TV-Beiträge und Zeitungsartikel; Auswahlverfahren:<br />

Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover); Universität Hildesheim, FB I<br />

Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie (Marienburger Platz 22,<br />

31141 Hildesheim)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-3100453, e-mail: anne-katrin.arnold@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[157-L] Bärenreuter, Christoph; Hofer, Stephan; Obermaier, Andreas J.:<br />

Zur Außenwahrnehmung der FPÖ: der Mediendiskurs in Frankreich, Israel und Schweden<br />

über die Nationalratswahlen und die Regierungsbildungen in den Jahren 1999/ 2000 und<br />

2002/ 2003, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 33/2004, H. 3, S. 327-340<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die Erfolge der FPÖ bei den Nationalratswahlen im Jahr 1999 und ihre anschließende<br />

Regierungsbeteiligung haben nicht nur in Österreich sondern auch international zu heftigen<br />

Reaktionen und Debatten geführt. Ein Element vieler dieser Debatten waren Bewertungen der<br />

FPÖ und ihres damaligen Vorsitzenden Jörg Haider sowie Versuche, Erklärungen für die Erfolge<br />

derselben zu finden. Der vorliegende Artikel analysiert und vergleicht mit Methoden<br />

der Kritischen Diskursanalyse die Mediendiskurse zu diesen Themen in Israel, Frankreich<br />

und Schweden. Darüber hinaus wird untersucht, ob bzw. wie sich die Verluste der FPÖ bei<br />

den NR-Wahlen im Jahr 2002 auf die Darstellung der FPÖ bzw. von Jörg Haider auswirkten<br />

und welche Veränderungen zum Untersuchungszeitraum 1999/ 2000 feststellbar waren. Einerseits<br />

divergieren die Wahrnehmungen über die FPÖ in den jeweiligen Ländern, andererseits<br />

lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen, wie die Fokussierung der Berichterstattung auf<br />

Jörg Haider und Erklärungsversuche seiner Erfolge durch die österreichische Vergangenheitspolitik.<br />

Es zeigt sich, dass Unterschiede in den historischen und politischen Narrativen<br />

sowie den innenpolitischen Gegebenheiten in den untersuchten Ländern sich in den Diskursen<br />

zu Jörg Haider und der FPÖ widerspiegeln." (Autorenreferat)<br />

[158-L] Behrens, Rolf:<br />

"Raketen gegen Steinewerfer" - das Bild Israels im "Spiegel": eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung<br />

über Intifada 1987-1992 und "Al-Aqsa-Intifada 2000-2002", (Publizistik, Bd.<br />

11), Münster: Lit Verl. 2003, 168 S., ISBN: 3-8258-6723-4<br />

INHALT: Die Analyse von mehr als 300 Spiegel-Artikeln führt die populäre Klage, Kritik an<br />

Israel sei in Deutschland tabu, ad absurdum. Das Magazin stellt Israel stereotyp als brutalen,<br />

expansiven und gar rassistischen Staat voller Missstände dar, dessen Gesellschaft innerlich<br />

zerrissen ist und sich im Niedergang befindet. Der Autor zeigt auch, welche Gefahr diese Art


100 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

der Berichterstattung birgt: Den Nationen Deutschland und Israel kommt die gemeinsame<br />

Realität abhanden. Als Folge droht Unverständnis zwischen beiden Seiten - und damit ein<br />

Ende des heute noch häufig beschworenen "besonderen Verhältnisses" zwischen Deutschland<br />

und Israel. Die Arbeit ist wie folgt gegliedert: (1) Einleitung; (2) Israel und die internationalen<br />

Medien; (3) Forschungsleitende Überlegungen; (4) Theoretische Grundlagen; (5) Das<br />

Nachrichtenmagazin "Der Spiegel"; (6) "Raketen gegen Steinewerfer": Empirische Untersuchung<br />

zum Bild Israels im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel"; (7) Das Bild Israels im "Spiegel":<br />

Ergebnisauswertung; (8) Fazit und Ausblick. (BM2)<br />

[159-L] Bek, Mine Gencel:<br />

Tabloidization of news media: an analysis of television news in Turkey, in: European journal<br />

of communication, Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 371-386 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Thema der Boulevardisierung von Nachrichten in der<br />

Türkei und analysiert die Nachrichtentexte von vier kommerziellen Fernsehkanälen und einem<br />

öffentlich-rechtlichen Anbieter. Es wird untersucht, wie die Akteure und Themen präsentiert,<br />

eingeordnet und betont werden und wie er Sprachgebrauch sowohl quantitativ als<br />

auch qualitativ ist. Dabei wird von der These ausgegangen, dass die Nachrichten die Politik<br />

personalisieren und boulevardisieren. Die Hauptakteure in den Nachrichten der kommerziellem<br />

Sender stammen aus zwei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen: es sind einmal die<br />

armen und ganz normalen Leute mit ihren Tragödien und Missgeschicken und dann die Reichen<br />

mit ihrem Reichtum, Klatsch und glamourösen Lebensstil. Der öffentlich-rechtliche Kanal<br />

präsentiert dagegen in der Hauptsache parlamentarische Akteure, insbesondere solche der<br />

Regierungsseite. (UNübers.) (UN)<br />

[160-F] Berkel, Barbara, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); Pfetsch, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Konflikte als Motor einer europäischen Öffentlichkeit. Eine Inhaltsanalyse von Tageszeitungen<br />

in der BRD, Frankreich, Großbritannien und Österreich im quasi-experimentellen Design<br />

INHALT: Rolle von Konflikten und Massenmedien bei der Entwicklung einer europäischen Öffentlichkeit;<br />

Integration konfliktsoziologischer und kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

zur Wirkung von Konflikt(typ)en; Entwicklung eines Kategoriensystems zur international<br />

vergleichenden empirischen Analyse von politischer Kommunikation. ZEIT-<br />

RAUM: 2000-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich,<br />

Großbritannien, Österreich<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: quasi-experimentelles Design DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,<br />

standardisiert (Stichprobe: 2.500; Nachrichtenartikel und Kommentare in Qualitätszeitungen).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2001-09 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

Sozialwissenschaften FG Kommunikationswissenschaft, insb. Medienpolitik (70593 Stuttgart)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-2629, e-mail: berkel@uni-hohenheim.de)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 101<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[161-L] Brandstetter, Günther:<br />

"Wohlhabender Mann sucht jüngere Frau": zur Inhaltsanalyse von Kontaktanzeigen, in:<br />

Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 42-57<br />

INHALT: Der Autor nimmt die 1990 vom Sozialpsychologen Manfred Hassebrau durchgeführte<br />

inhaltsanalytische Untersuchung von Kontaktanzeigen als Ausgangspunkt für eine eigene<br />

Analyse und unterzieht die Studie einer inhaltlichen Validitätsprüfung. Er zeigt dabei mögliche<br />

Verzerrungen bzw Verfälschungen auf, die bei einer unzureichenden inhaltlichen Differenzierung<br />

bzw nicht trennscharfen Kategoriebildung entstehen können. (KB)<br />

[162-F] Bührmann, Katrin, Dipl.-Sportwiss. (Bearbeitung); Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-<br />

Prof.Dr.phil.; Rulofs, Bettina, Dr. (Leitung):<br />

"Global women in sports media analysis": eine international vergleichende Studie über die<br />

Darstellung von Geschlechterverhältnissen in den Sportmedien<br />

INHALT: National und international durchgeführte Studien zur medialen Repräsentation von<br />

Sportlerinnen und Sportlern belegen eine starke Unterrepräsentanz von Sportlerinnen in der<br />

täglichen Berichterstattung. Die Betrachtung qualitativer Aspekte der Sportberichterstattung<br />

zeigt darüber hinaus, dass sie vielfach von stereotypen Denk- und Deutungsmustern gekennzeichnet<br />

ist. Da die Studien trotz dieser generellen Befunde nur wenige gesicherte differenzierte<br />

Befunde aufweisen, wurde mit Unterstützung des beantragenden Forschungsteams eine<br />

international vergleichende Untersuchung initiiert. Ein Ziel des Projektes ist es, ein einheitliches<br />

Messinstrumentarium zu entwickeln und einzusetzen. Auf Grundlage eines identischen<br />

Forschungsdesigns werden Forscher/innen aus vor. 14 Ländern eine international vergleichenden<br />

Analyse der Sportberichterstattungen der Olympischen Spiele 2004 durchführen.<br />

Zentrale Fragestellung ist: ob, und wenn ja, welche Geschlechterverhältnisse und -differenzen<br />

in den Sportmedien konstruiert werden und inwieweit sich diese Geschlechter-Konstruktionen<br />

im internationalen Vergleich der Sportberichterstattung unterscheiden. Das Projekt<br />

knüpft an aktuelle Forschungsarbeiten der Abt. Geschlechterforschung des Instituts für Sportsoziologie<br />

an und ist eine herausragende Möglichkeit, die Fragestellung nun sowohl aus dem<br />

Blickwinkel der soziologischen Geschlechterforschung als auch der Kommunikationswissenschaften<br />

aufzuarbeiten und gleichzeitig international vergleichbare Daten zu erhalten. Die<br />

neuen Erkenntnisse sind nicht nur aus der Perspektive der soziologischen Grundlagenforschung<br />

von besonderer Relevanz, vielmehr können sie aus anwendungsbezogener Forschungsperspektive<br />

auch Anregungen zu einem reflektierten Umgang mit der Sportberichterstattung<br />

in der Praxis sowie in der Lehre führen. Die Stichprobe sowie das methodische Instrumentarium<br />

werden kontinuierlich mit den anderen Ländern abgestimmt, wozu ein internetbasiertes<br />

Forschungsforum etabliert wurde: http://www.sportsmedia.ac.nz im Internet; geplant<br />

ist ferner ein Workshop inkl. Präsentation erster Zwischenergebnisse im Rahmen des 3.<br />

ISSA-Weltkongresses. ZEITRAUM: Olympia 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: international<br />

vergleichend: Deutschland und 13 andere Länder<br />

METHODE: Theoretischer Ansatz: Geschlechterforschung, konstruktivistisch Doing gendermethodischer<br />

Ansatz: Metaanalyse, Repräsentationsstudie, Datenerhebung als Inhaltsanalyse,<br />

Datenauswertung: veschreibende Statistik, multivariate Analyse, Primärauswertung; Inhaltsanalysen<br />

der Tagespresse FAZ und BILD (Text und Bild) während der Olympischen Spiele in<br />

Athen 2004. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert.<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.


102 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Leitfaden zur Inhaltsanalyse.<br />

ART: Diplom; Eigenprojekt BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, FB II Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut<br />

für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung (50927 Köln)<br />

KONTAKT: Hartmann-Tews, Ilse (Prof.Dr. e-mail: i.hartmann@dshs-koeln.de)<br />

[163-L] Büttner, Christian; Gottberg, Joachim von; Metze-Mangold, Verena (Hrsg.):<br />

Der Krieg in den Medien, (Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung,<br />

Sonderband), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 217 S., ISBN: 3-593-37516-8 (Standort:<br />

UB Bonn(5)-2004-3199)<br />

INHALT: "Die einzelnen Beiträge stehen im Zusammenhang mit zwei Konferenzen, die die Hessische<br />

Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern<br />

veranstaltet hat: -die Konferenz Demokratie, Krieg und Medien in der<br />

Hessischen Landesvertretung (Berlin) am 3. Mai 2002 in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen<br />

Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF)<br />

'Konrad Wolff' unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission aus Anlass<br />

des 'Internationalen Tages der Pressefreiheit' und -die Konferenz Krieg und seine Darstellungen<br />

in den Medien im Hamburger Bahnhof (Berlin) am 8. September 2003 in Zusammenarbeit<br />

mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), dem Sender ProSieben/Sat.1, der<br />

Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen und der Bundeszentrale für politische Bildung."<br />

(Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Harald Müller: Demokratie, die Medien und der Irakkrieg<br />

(13-28); Christian Hörburger: Kriegsbilder oder Wandel des Entsetzlichen (29-38); Astrid<br />

Frohloff: Kriegsnachrichten (39-50); Walter Jertz und Carsten Bockstette: Militärpolitische<br />

Perzeptionen und die Zukunftsperspektiven des strategischen Informationsmanagements Die<br />

Entwicklung der Krisenkommunikation von der Kosovo Operation 'Allied Force' 1999 zur<br />

Operation 'Iraqi Freedom' (51-74); Christian Büttner: Kriegsfilme in Demokratien (75-86);<br />

Joachim von Gottberg: Rambo, der Jugendschutz und die demokratisch legitimierte Politik<br />

(87-110); Georg Joachim Schmitt: Die Stunde der Wahrheit für die Welt Zum Problem des<br />

Antikriegsfilms (111-128); Lothar Mikos: Helden zwischen Kampfgetümmel und Selbstzweifel<br />

Ästhetik der Gewaltdarstellung in Kriegsfilmen (129-144); Verena Metze-Mangold: Strategien<br />

einer Demokratisierung der Medien Entstehung globaler Medienstrukturen und internationaler<br />

Kommunikationspolitik (145-164); Ingrid Lehmann: Friedensoperationen im<br />

Kreuzfeuer: Kommunikationsstrategien für die Vereinten Nationen (165-174); Freimut Duve:<br />

Freiheit der Journalisten - eine schwierige Aufgabe, nicht nur in den postkommunistischen<br />

Staaten (175-184); Kathrin Vogler: Friedensbewegung und Massenmedien (185-198); Jörg<br />

Calließ und Stefan Raue: 'Das erste Opfer ist die Wahrheit' - ein Resümee Diskurse in Zeiten<br />

des Krieges. Die Kritik an der Kriegsberichterstattung braucht weitere Horizonte (199-210).<br />

[164-L] Cippitelli, Claudia; Schwanebeck, Axel (Hrsg.):<br />

Die neuen Verführer?: Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in den Medien, (22. Tutzinger<br />

Medientage "Rechtsextremismus in den Medien", 2003, Tutzing), München: R. Fischer<br />

2004, 277 S., ISBN: 3-88927-343-2


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 103<br />

1.5 Medieninhalte<br />

INHALT: Der Rechtspopulismus gewinnt in Europa zunehmend an Bedeutung. Mit Begriffen wie<br />

Vaterland oder Überfremdung und Themen wie Asyl, Einbürgerung und innere Sicherheit<br />

sorgen Rechtspopulisten für Stimmung in der Bevölkerung. Zunehmend versuchen rechte<br />

Strategen, an den Hochschulen Einfluss unter den Intellektuellen zu gewinnen. Dabei sind die<br />

Grenzen zwischen populärem rechten Ideengut und rechtsextremistischen Ideologien fließend.<br />

Rechtsradikale Gruppierungen bedienen sich zur Verbreitung ihrer Weltanschauung in<br />

zunehmenden Maß des Internets. Die Beiträge des Bandes gehen dem Phänomen des europaweiten<br />

Rechtspopulismus und einer Zunahme des Rechtsradikalismus in den Massenmedien<br />

nach. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen die Fragen, wie gefährlich diese Tendenzen<br />

tatsächlich sind, ob sie der bundesdeutschen Wirtschaft und dem deutschen Image in der Welt<br />

schaden, unter welchen Bedingungen rechtspopulistisches und rechtsextremistisches Gedankengut<br />

entsteht und welche Strategien sich dagegen entwickeln lassen. (RG). Inhaltsverzeichnis:<br />

Claudia Cippitelli: Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in den Medien (9-11); Micha<br />

Brumlik: Unser Alabama: Jugendforschung zwischen Kolonialismus und Totalitarismustheorem<br />

(13-22). 1. Internationale Entwicklungen - Lars Peter Rensmann: Rechtspopulismus<br />

und Rechtsextremismus: politische Strategien und Parteien im europäischen Vergleich (25-<br />

56); Andreas Ross: Fürs Volk: Le Pen und Haider als europäische Vorreiter (57-66); Annette<br />

Birschel: Eine verhängnisvolle Affäre: die Medien und der Rechtspopulismus in den Niederlanden<br />

(67-80); Birgit Schönau: Im Bann des großen Kommunikators: die italienischen Medien<br />

und Silvio Berlusconis neuer Rechtspopulismus (81-91). 2. Mediale Wahrnehmung des<br />

Rechtsextremismus - Siegfried Weischenberg: Vom Sommerloch nach Sebnitz: Konstruktionen<br />

der Medien zum Thema "Rechte Gewalt" (95-107); Knut Hickethier: Neonazis, Skins<br />

und alte Kameraden: Rechtsradikalismus als Sujet im deutschen Fernsehfilm (109-131);<br />

Wolfgang Kapust: Aufklärung oder eine Bühne für die Rechten? Analysen ausgewählter Features,<br />

Reportagen, Dokumentarfilme (133-145); Thomas Pfeiffer: Rechtsextremismus light?<br />

Entwicklung, Merkmale und Publizistik der Neuen Rechten in Deutschland (147-190); Hans-<br />

Jürgen Weiß: Lernfähig? Wie das Fernsehen seit der Wiedervereinigung über den Rechtsextremismus<br />

in Deutschland berichtet (191-206). 3. Rechtsextremistische Inhalte im Internet -<br />

Thomas Pfeiffer: "Das Internet ist billig, schnell und sauber. Wir lieben es": Rechtsextremisten<br />

entdecken den Computer (209-228); Stefan Glaser: "Vernetzter Hass": rechtsextreme Propaganda<br />

im World Wide Web (229-234); Axel Schwanebeck: Mädelschar und Braune Kameradinnen:<br />

rechtsorientierte Frauen und ihre mediale Präsenz im Internet (235-256); Hans-<br />

Jürgen Doll: Die Gewalt hinter den Bildern: Rechtsextremismus und Computerspiele im Internet<br />

(257-267); Elke Stolzenburg: D-A-S-H: für Vernetzung gegen Ausgrenzung (269-272).<br />

[165-F] Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS-:<br />

Nation statt Demokratie. Sein und Design der rechtsextremen "Jungen Freiheit"<br />

INHALT: Wenn man in Vorträgen, Seminaren oder bei Rundfunk- und Fernsehgesprächen die<br />

Wochen-Zeitschrift JUNGE FREIHEIT als rechtsextrem bezeichnet, erntet man häufig Widerspruch<br />

und Erstaunen. Die JUNGE FREIHEIT sei doch eine interessante Zeitung, ein niveauvolles<br />

Blatt, wohl ein wenig konservativ, aber doch vielfältig und ausgewogen. Auch<br />

wird man darauf hingewiesen, dass es viele prominente Schriftsteller und Politiker gebe, die<br />

hier publizierten oder sich von ihr interviewen lasse. Selbst linke Wissenschaftler wie etwa<br />

der Amerikaner Immanuel Wallerstein zählten zu den Interviewten, ebenso wie der CDU-<br />

Politiker Jörg Schönbohm, der israelische Satiriker Ephraim Kishon oder FOCUS-Chefredakteur<br />

Helmut Markwort (und viele andere, die sich eher zur Mitte oder zur linken Seite des


104 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

politischen Sektrums zählen: SPD- und Grünen- und sogar PDS-Politiker). Selbst der Hinweis,<br />

dass die Zeitschrift im Verfassungsschutzbericht des Landes NRW als rechtsextrem<br />

eingestuft werde, stößt auf Misstrauen und Zweifel, häufig mit Bemerkungen versehen, wie:<br />

Auch der Verfassungsschutzbericht könne sich irren. Dass es sich bei dem immer wieder zu<br />

beobachtenden Verfahren der JF, Interviews mit und Artikeln von PolitikerIinnen und anderen<br />

Prominenten ohne rechtsextremes Etikett abzudrucken, um eine bewusste Strategie handelt,<br />

sich seriös zu geben, um dann umso leichter nahezu durchgängig, wenn auch schleichend,<br />

rechtsextreme und völkisch-nationalistische Ideologie an den Mann und die Frau zu<br />

bringen, wird dabei viel zu wenig bedacht. So bewertet das Landesamt für Verfassungsschutz<br />

in Baden-Württemberg die JF wie folgt: Sie müsse "als ein wichtiges publizistisches Bindeglied<br />

zwischen dem rechtskonservativen und dem rechtsextremen Spektrum angesehen werden."<br />

(Märkische Allgemeine vom 23.11.2002) Die Funktion dieses "Bindegliedes" besteht<br />

aber vornehmlich darin, rechtsextreme Ideologeme in die Mitte der Gesellschaft hineinzutransportieren.<br />

Diese Strategie greift offensichtlich besonders bei jungen Menschen: Gymnasiasten<br />

und jungen Akademikern, also denjenigen im Lande, die jetzt schon oder zu einem<br />

späteren Zeitpunkt der "deutschen Elite" angehören werden und sich in mehr oder minder<br />

starkem Maße als Wissenschaftler, Lehrer, Politiker oder Journalisten als Multiplikatoren betätigen<br />

werden. Die Junge Freiheit hat in der Tat einen Stil entwickelt, der rechtsextreme und<br />

antisemitische Ideologeme und Ideen (meist) wohlverpackt an ihre Leserschaft heranzutragen<br />

versteht. Sich seriös zu geben, bekannte Autorinnen gleichsam als Schutzschild dafür zu nutzen,<br />

ihr völkisch-nationalistisches Gedankengut an junge Menschen zu verkaufen, ist ein bekannter<br />

Propagandatrick, ein immer wieder zu beobachtender Versuch, Wörter und Texte als<br />

Waffen gegen die demokratische Gesellschaft in Stellung zu bringen. Aus diesem Grunde haben<br />

wir ein Projekt durchgeführt, das den Jahrgang 2002 (mit einigen Ausflügen nach 2003)<br />

einer genaueren Analyse unterzogen hat. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Dietzsch, Martin; Jäger, Siegfried; Kellershohn, Helmut; Schobert,<br />

Alfred: Nation statt Demokratie. Sein und Design der "Jungen Freiheit". Duisburg:<br />

Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung 2003, 243 S. ISBN 3-927388-84-X.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15,<br />

47051 Duisburg)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0203-20249, e-mail: diss@uni-duisburg.de)<br />

[166-F] Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS-:<br />

Präventive Maßnahmen gegen verstärkte rechtsextreme Agitation gegenüber Jugendlichen<br />

im Ruhrgebiet<br />

INHALT: Ausgangspunkt des Projektes sind zwei Beobachtungen: 1. Der Strukturwandel im<br />

Ruhrgebiet tritt, bei gleichzeitiger Diskussion um die Ruhrstadt als Reaktion auf Prozesse der<br />

Globalisierung, in eine entscheidende Phase. Anzeichen dafür sind das weitere Herunterfahren<br />

von Kohlesubventionen, anstehende Zechenschließungen und die intensiven Versuche zur<br />

Ansiedlung diverser moderner Branchen. Damit geht eine Industrie und Arbeiterkultur, die<br />

Menschen und Region weit mehr als eineinhalb Jahrhunderte geprägt hat, ihrem Ende entgegen.<br />

Für die Identitätsbildung der Menschen hat dies einschneidende Auswirkungen. 2. Teile<br />

der extremen Rechten im Ruhrgebiet scheinen dies zu spüren und versuchen, in diese kon-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 105<br />

1.5 Medieninhalte<br />

fliktgeladenen Identitätsbildungs- und Identitätswandlungs-Prozesse einzugreifen. Sie formulieren<br />

regionalspezifische individuelle und kollektive Identifikationsnangebote, diskurstheoretisch<br />

gesprochen: Applikationsvorgaben zur Subjektion (Subjektbildung) und As-Sociation<br />

(Gruppen-, Gemeinschaftsbildung). Da diese Prozesse bisher kaum Beachtung in der Forschung<br />

und der politischen wie auch pädagogischen Praxis gefunden haben, sollten sie in<br />

Hinblick auf Wissenstransfer in Richtung zivilgesellschaftllicher Akteure untersucht werden.<br />

Dazu wurde eine systematische Sichtung der Publizistik der extremen Rechten im Ruhrgebiet<br />

vorgenommen und es stellen sich zwei Organe als für die Thematik bedeutend heraus: Die<br />

Zeitschrift Freiheit Wattenscheid und das nur im Subkultur-Underground erhältliche Blatt<br />

Förderturm. Im Abgleich mit anderen Aktivitäten der extremen Rechten im Revier und den<br />

organisatorischen Zusammenhängen der Periodika (Redaktion, Förderer, Anzeigenkunden<br />

usw.) ging es zunächst um eine Strukturanalyse, wurde eine systematische Übersicht über<br />

Themen und journalistischen Mittel erstellt, auf der Grundlage dann exemplarische Feinanalysen<br />

durchgeführt wurden. Sie widmeten sich den regionalspezifischen Themen wie Regionalgeschichte<br />

mit völkisch-nationalistischem bzw. NS-Bezug, Arbeit und Arbeiterkultur im<br />

Ruhrgebiet (auch als Vorgabe für Identitätsbildung), "Heidentum" und Germanentümelei mit<br />

Regionalbezug (Freiheit Wattenscheid). Zentrale Themen wie "Kulturrevolution von rechts"<br />

und "Globalisierungskritik von rechts", die in der bisherigen Forschung nur lückenhaft untersucht<br />

worden sind, wurden gesondert herausgearbeitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ruhrgebiet<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Duisburger Institut für<br />

Sprach- und Sozialforschung e.V.: Empfehlungen zur Prävention insbesondere an kommunale<br />

und regionale Handlungsträger. Siehe unter: http://www.diss-duisburg.de/Forschungsprojekte/Empfehlungen%20zur%20Praevention.htm<br />

.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15,<br />

47051 Duisburg)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0203-20249, e-mail: diss@uni-duisburg.de)<br />

[167-F] Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS-:<br />

Auswertung der lokalen Medienberichterstattung zum Thema Migranten, Ausbildung, Bildung<br />

und Bildungsbeteiligung<br />

INHALT: Der Zusammenhang von Migration, Arbeitsmarkt und Bildung auf der Diskursebene<br />

der regionalen bzw. lokalen Medien ist für diejenigen von besonderem Interesse, denen es um<br />

eine Verbesserung der Berufschancen von MigrantInnen auf dem regionalen Arbeitsmarkt<br />

geht. In Verbindung mit der Installierung eines Netzwerkes zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen<br />

von MigrantInnen im Raum Emscher-Lippe hat das DISS eine diskursanalytisch<br />

angelegte Presseauswertung für diesen Bereich zum Thema vorgenommen. Grundlage<br />

dafür waren Artikel aus den Mänteln wie auch Lokalteilen von 12 Regionalzeitungen, die in<br />

den Analysezeiträumen Dezember 2001, September 2002 und Januar 2003 veröffentlicht<br />

wurden. Die Analyse konnte u.a. ermitteln, dass für die Berichterstattung die Kopplung von<br />

Migration und (Sprach- und Integrations-) Problemen kennzeichnend ist. Es werden mangelnde<br />

Deutsch-Kenntnisse beklagt und im Raum der Politik erhobene Forderungen nach einem<br />

verbesserten Sprachförderunterricht aufgenommen, wobei eine strikte bis rigide sprachliche<br />

Eingliederung als erforderlich angesehen wird; es wird aber auch - leider nur in Lokalteilen<br />

- über die Bedeutung des muttersprachlichen Unterrichts für Kinder und Jugendliche


106 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

mit Migrationshintergrund diskutiert. In Verbindung mit Bildung werden auch im regionalen<br />

Meidendiskurs wahrgenommene Differenzen zwischen Einwanderinnen und 'Eingeborenen'<br />

häufig und in teilweise rassistischer Manier an 'den Islam' gekoppelt. Die Debatte, ob es z.B.<br />

Erzieherinnen im Kindergarten gestattet werden sollte, ein Kopftuch zu tragen, wird auch in<br />

den regionalen Printmedien geführt. Festzustellen ist, dass sowohl die Befürworter wie auch<br />

die Gegner einer Kleiderordnung mit rassistischen Prämissen operieren. Dies liegt zum Beispiel<br />

dann vor, wenn zur Toleranz gegenüber Personen mit Migrationshintergrund aufgerufen<br />

wird, diese jedoch weiterhin als Gäste angesehen werden, und/oder das Wohlwollen der<br />

Mehrheitsgesellschaft daran gebunden wird, dass sich jemand legal und unauffällig in<br />

Deutschland aufhält. Die Berichterstattung enthält im gesamten Analysezeitraum sowohl auf<br />

lokaler wie auch auf überlokaler Ebene aber immer wieder auch Artikel, in denen kritisch auf<br />

Probleme der Mehrheitsgesellschaft verwiesen wird, mit Migration umzugehen und sich an<br />

einem Integrationsprozess zu beteiligen. Festzustellen ist jedoch, dass es allenfalls ansatzweise<br />

gelingt, die institutionellen und gesellschaftlichen Hindernisse auszumachen, mit denen<br />

Migrantinnen konfrontiert sind. In den Medien zeigt sich insgesamt, dass bei allem Bemühen<br />

um eine vorurteilsfreie Berichterstattung erhebliche Defizite und Einseitigkeiten zu beobachten<br />

sind. Das Thema Einwanderung und Ausbildung wird zwar angesprochen, die damit verbundenen<br />

Schwierigkeiten, vor allem aber die sich anbietenden Lösungsmöglichkeiten sind<br />

jedoch vielfach unterbelichtet. Download der vollständigen Analyse unter: http://www.dissduisburg.de/Forschungsprojekte/Presse-Emscher-Lippe.PDF<br />

. ZEITRAUM: Dezember 2001,<br />

September 2002, Januar 2003<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15,<br />

47051 Duisburg)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0203-20249, e-mail: diss@uni-duisburg.de)<br />

[168-L] Fleischer, Sandra; Holten, Susanne von:<br />

Look into the future: Frauenbilder in der Serie "The Tribe", in: Medien und Erziehung : Zeitschrift<br />

für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 46-50<br />

INHALT: "Die Fernsehserie 'The Tribe' (KI.KA, donnerstags 20.05 Uhr) bietet neue, vielschichtige<br />

und daher realitätsnahe Frauenfiguren, die von jungen Zuschauerinnen als wirkliche Identifikationsangebote<br />

wahrgenommen und dankbar angenommen werden. Die Frauen in<br />

'The Tribe' sind eine Alternative zu klischeehaften, einseitigen Darstellungen von Frauen in<br />

der deutschen Fernsehlandschaft. Mädchen und sogar junge Frauen finden leicht einen Zugang<br />

zu den Frauen der Serie. Sie erkennen sich in den Charaktereigenschaften und in dem<br />

Verhaltensspektrum der Frauenfiguren wieder und nutzen diese als Orientierungshilfe bei der<br />

Ausbildung des eigenen Selbstkonzeptes." Der vorliegende Beitrag beruht auf einer Befragung<br />

von 73 12- und 13jährigen Mädchen und Jungen zu ihren Lieblingsfiguren der australischen<br />

Fernsehserie und auf der Auswertung der Fanpost. Die Untersuchung hat gezeigt, dass<br />

die vielschichtigen weiblichen Figuren von den Mädchen mit großem Interesse angenommen<br />

werden. Sie "helfen ihnen beim Ausbau ihrer Orientierungen und der weiteren Ausformung<br />

ihrers Selbstbildes". (PT2)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 107<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[169-F] Gonser, Nicole, Dipl.-Soz.Wiss. Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Scherer, Helmut,<br />

Prof.Dr.; Schneider, Beate, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Familienbilder und Familienthemen in fiktionalen und non-fiktionalen Fernsehsendungen<br />

INHALT: Bei der Vermittlung eines Familienbildes sind sicherlich die eigene Familie und das soziale<br />

Umfeld prägende Instanzen. Darüber hinaus aber spielen hier wie bei anderen Wissensvermittlungen<br />

auch die Medien und hier insbesondere das Fernsehen eine große Rolle. Im<br />

Fernsehprogramm kommen im Rahmen von Serien und Filmen, Boulevardmagazinen, Talkshows<br />

etc. Familien selbstverständlich ständig vor. In diesen Programmangeboten werden<br />

Bilder von Familien, Rollenzuweisungen, Eltern-Kind-Beziehungen, Erziehungsstile etc. gezeigt.<br />

Darüber hinaus werden familienpolitische Themen innerhalb der Informationsformate<br />

behandelt. Ausgewählte Fernsehsendungen aus vier Aufzeichnungswochen aus 2004 werden<br />

in diesem Projekt im Hinblick auf folgende Fragestellungen untersucht: Welches Familienbild<br />

wird in fiktionalen und non-fiktionalen Unterhaltungsformaten transportiert? Welche familienpolitischen<br />

Themen werden in den Informationsprogrammen aufgegriffen und wie<br />

werden sie vermittelt? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Fernsehen als potentielle Vermittlungsinstanz, Sozialisationsinstanz. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe:<br />

ca. 4 x je 100 Programmstunden; TV-Programmmitschnitte deutscher Neuproduktionen aus<br />

Programmjahr 2004; Auswahlverfahren: Vielfalt abdeckend, systematisch). Feldarbeit durch<br />

Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schneider, B.; Scherer, H.:<br />

Familienbilder und Familienthemen in fiktionalen und non-fiktionalen Fernsehsendungen<br />

(Teilstudie "Programmanalyse"). Zwischenbericht. Hannover 2004 (unveröff.).<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-03 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Adolf Grimme<br />

Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH FINANZIERER: Institution; Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

(Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: nicole.gonser@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[170-L] Grewenig, Siegmund:<br />

Den Geheimnissen auf der Spur, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 43-45<br />

INHALT: Der Programmauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender zielt darauf ab, in ihren Sendungen<br />

Information, Bildung und Unterhaltung gleichermaßen zu berücksichtigen. Für das<br />

Kinderfernsehen wird daher der Anspruch formuliert, mit den technischen Möglichkeiten und<br />

der hohen Unterhaltungskompetenz auf komplizierte Fragen der Zeit einfache Antworten zu<br />

finden. Dieser Ansatz wird am Konzept der Kindersendungen "Wissen macht Ah!" und die<br />

"Sendung mit der Maus" in 10 Regeln beschrieben. (DY)<br />

[171-F] Harden, Lars, Dr.; Reus, Gunter, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung); Reus, Gunter, apl.-Prof.Dr.<br />

(Leitung):<br />

Langzeitanalyse des Feuilletons in deutschen Tageszeitungen


108 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

INHALT: Forschungsziel ist es herauszufinden, ob und wie sich das Feuilleton in den letzten<br />

beiden Jahrzehnten gewandelt hat. Das Augenmerk gilt vor allem inhaltlichen Veränderungen<br />

(z.B. Öffnung für politische und wissenschaftliche Themen) sowie der Erweiterung des Formenspektrums<br />

(Textgenres). Auch die "Popularisierung" der Kulturberichterstattung soll analysiert<br />

werden. ZEITRAUM: 1983-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Quantitative Inhaltsanalyse, deskriptiv; Bestandsaufnahme. Untersuchungsdesign:<br />

Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 1.000;<br />

Zeitungsartikel aus FAZ, Neue Presse Hannover, SZ, Hannoversche Allgemeine; Auswahlverfahren:<br />

bewusst -Zeitungen-, total für jeweils drei Untersuchungswochen -1983, 1993,<br />

2003-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

(Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-3100-484, e-mail: gunter.reus@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[172-F] Herrmann, Jörg, Dr.; Merle, Kristin; Metelmann, Jörg, Dr. (Bearbeitung); Gräb, Wilhelm,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Medienreligion - Motive lebensgeschichtlicher Sinndeutung und die Konturen einer zeitgenössischen<br />

Medienreligion in Kinofilmen und Fernsehserien<br />

INHALT: Das Projektteam arbeitet an der werk- und rezeptionsanalytischen Untersuchung von<br />

religiösen Sinnmustern in Kinofilmen und Fernsehserien. In der einjährigen Pilotphase des<br />

von der DFG geförderten Projektes werden die Filme "Cast Away" (USA 1999, Robert Zemeckis)<br />

und "Lola rennt" (BRD 1998, Tom Tykwer) analysiert. In der religionshermeneutischen<br />

Werkanalyse werden - unter Verwendung eines funktionalen Begriffes von Religion -<br />

die expliziten und impliziten religiösen Strukturen der filmischen Texte herausgearbeitet. Ziel<br />

des Projektes, das im Anschluss an die Pilotphase (ab Mai 2003) für zwei weitere Jahre fortgesetzt<br />

werden soll und dann sowohl weitere Filme (gedacht ist an: "Der Herr der Ringe - Die<br />

Gefährten"; "Fight Club") als auch eine Fernsehserie ("Gute Zeiten, schlechte Zeiten"; hier<br />

soll auch die soziale Einbettung der Rezeption stärker berücksichtigt werden) in den Blick<br />

nehmen wird, ist es, Aufschluss über die religiösen Sinnschichten heutiger Medienkultur und<br />

deren Bedeutung für die Sinnorientierungspraxis der Subjekte und damit für ihre gelebte Religion<br />

zu erhalten. Erstmals werden dabei in einem praktisch-theologischen Medienforschungsprojekt<br />

werkanalytische und rezeptionsanalytische Perspektiven aufeinander bezogen.<br />

Das Projekt versteht sich als Grundlagenforschung im Rahmen einer empirisch-kulturhermeneutisch<br />

erweiterten Praktischen Theologie. Die Bedeutung seiner Ergebnisse für die klassischen<br />

Handlungsfelder der Praktischen Theologie ist in einem nächsten Schritt zu bedenken.<br />

METHODE: Das Material für die religionshermeneutische Rezeptionsanalyse wird durch transkribierte<br />

Leitfadeninterviews (semistrukturierte Gruppeninterviews und ergänzende Einzelinterviews)<br />

im Anschluss an Vorführungen der Filme (im Institut, ergänzt durch Kinobesuche<br />

und deren Interviewauswertung -ab 10/03-) vor Gruppen von etwa sechs bis zwölf TeilnehmerInnen<br />

gewonnen und mit Hilfe der einschlägigen Methoden der qualitativen Sozialforschung<br />

analysiert. Die Ergebnisse beider Analysen sollen in einem dritten Schritt aufeinander<br />

bezogen werden. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 20; Aus-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 109<br />

1.5 Medieninhalte<br />

wahlverfahren: Kriterien -Alter, Bildung, Geschlecht, Herkunft Ost/ West-). Inhaltsanalyse,<br />

offen (modifizierte Grounded Theory - Repzeptionshermeneutik und Werkhermeneutik als<br />

aktuelle Filmanalyse). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: ca. 20; Beobachtung der Interviews<br />

auf RING-CON, Nov. 2003, Bonn). Sekundäranalyse von Individualdaten (Fragebögen<br />

zur -Medien-Biografie). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Theologische Fakultät, Seminar für Praktische<br />

Theologie und Institut für Religionssoziologie und Gemeindeaufbau (Unter den Linden 6,<br />

10099 Berlin)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 030-24753-604, e-mail: wgraeb@t-online.de)<br />

[173-L] Hinze, Adrienne:<br />

Fremdheitserfahrungen in unterhaltenden Kinder- und Jugendbüchern der Gegenwart, in:<br />

Margrit Frölich, Astrid Messerschmidt, Jörg Walther (Hrsg.): Migration als biografische und expressive<br />

Ressource : Beiträge zur kulturellen Produktion in der Einwanderungsgesellschaft, Frankfurt<br />

am Main: Brandes & Apsel, 2003, S. 67-88, ISBN: 3-86099-318-6 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-30A7952)<br />

INHALT: "Bei der Vermittlung fremder Lebens- und Erfahrungswelten sowie kultureller Diversität<br />

spielt die Kinder- und Jugendliteratur eine bedeutende Rolle. Anhand einschlägiger Beispiele<br />

aus der unterhaltenden Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart zeigt die Autorin die<br />

Palette an Themen auf, mit denen sich dieses Anliegen bevorzugt verknüpft. Sie verdeutlicht,<br />

wie manche Bücher Klischees und Vorurteile verfestigen, wohingegen andere den Perspektivenwechsel<br />

ermöglichen. Letztere stellen das Lernen voneinander in den Vordergrund, ohne<br />

jedoch einfache Lösungen anzubieten. Diese Bücher gelten der Autorin als Beispiel dafür,<br />

dass Kinder- und Jugendliteratur ein probates Mittel zur Förderung von Integration darstellen<br />

kann". (Textauszug)<br />

[174-L] Hoff, Hans:<br />

Was uns das Fernsehen bietet: zwischen Beobachtung und Voyeurismus, in: Communicatio<br />

Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg.<br />

35/2004, Nr. 2, S. 128-138 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Massive Kritik am Fernsehen übt der Fernsehkritiker Hans Hoff aus Düsseldorf. Es<br />

würden Show und Unterhaltung statt Information geboten. Der Autor verdeutlicht seine Aussagen<br />

mit Beispielen der privaten Fernsehsender, der Kriegsberichterstattung aus dem Irak<br />

und anhand von Talkshows im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auch bei ARD und ZDF<br />

würden Boulevard-Magazine immer mehr Sendeplatz einnehmen. Für Hoff liegt das 'Grundproblem'<br />

des Fernsehens darin, dass je echter Fernsehen wirke, desto unechter sei es. Das<br />

Fernsehen gaukele zunehmend eine Welt vor, die es so nur im Fernsehen und artverwandten<br />

Medien gebe und in der Realität mit Fiktion verwechselt werde. Die Grenzen würden verschwimmen,<br />

wenn die reale Welt der fiktionalen immer ähnlicher werde. Es gebe allerdings<br />

immer noch sehr gute Sendungen im deutschen Fernsehen, und es lohne, sich diese gezielt<br />

herauszusuchen." (Autorenreferat)


110 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[175-L] Hofsümmer, Karl-Heinz; Simon, Erik; Zubayr, Camille:<br />

Die ARD-"Sportschau" - erfolgreich in allen Zielgruppen: eine Bilanz nach Abschluss der<br />

Fußballbundesliga-Saison 2003/2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 7, S. 310-321 (Standort:<br />

UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/hofsuemmer.pdf?foid=11605)<br />

INHALT: "Seit August 2003 wird über die Fußballbundesliga wieder in der 'Sportschau' im Ersten<br />

berichtet, nachdem elf Jahre lang der Rechteinhaber SAT.1 in seiner Sendung 'ran' die Zusammenfassungen<br />

der ersten Liga gezeigt hatte. Wie haben die Zuschauer den Wechsel angenommen<br />

und wie wird die 'Sportschau' von ihnen bewertet? Die 'Sportschau' startete mit dem<br />

Ziel, mehr Zuschauer und breitere Kreise der Bevölkerung zu erreichen als 'ran'. Damit sollte<br />

auch das zweite Ziel, die Refinanzierung des Rechteerwerbs durch Werbung und Sponsoring,<br />

trotz der im Vergleich zu 'ran' deutlich reduzierten Werbemöglichkeiten erreicht werden. Die<br />

ARD-'Sportschau' konnte diese Ziele erreichen, wie die Bilanz nach Ende Saison 2003/2004<br />

zeigt. Mit durchschnittlich 6 Millionen Zuschauern ab drei Jahre und einem Marktanteil von<br />

rund 30 Prozent wurden an jedem Spieltag deutlich mehr Zuschauer erreicht als von 'ran'.<br />

Dies gilt auch in der so genannten werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sowie<br />

in der im Hinblick auf die demographische Entwicklung bedeutender werdenden Gruppe der<br />

14- bis 59-Jährigen. Nach Geschlechtern differenziert, konnte die 'Sportschau' ihre Zuschauerzahl<br />

bei den Männern um ein Drittel erhöhen, bei den Frauen wurde ein Zuwachs von 43<br />

Prozent erreicht. Steigerungen waren auch bei den Besserverdienenden, höher Gebildeten und<br />

Entscheidern zu verzeichnen. Die große Akzeptanz der 'Sportschau' in nahezu allen Bevölkerungsgruppen<br />

hat qualitative Ursachen. Den Ergebnissen einer Repräsentativbefragung zufolge<br />

bewerteten drei Viertel der Befragten die 'Sportschau' mit sehr gut oder gut, und mehr als<br />

die Hälfte derjenigen, die auch 'ran' gesehen haben, finden die 'Sportschau' besser. Geschätzt<br />

werden die Informationsleistung der Sendung, Moderatoren und Reporter sowie insbesondere<br />

die Konzentration auf das Spielgeschehen und dass 'hier der Fußball wieder im Vordergrund<br />

(steht) und nicht die Show drum herum'. Sendungschecks, in denen die Bewertung der Sendung<br />

in offenen Fragen erhoben wurde, kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Die 'Sportschau'<br />

kann somit als quantitativ wie qualitativ erfolgreich eingeschätzt werden." (Autorenreferat)<br />

[176-L] Kansteiner, Wulf:<br />

Die Radikalisierung des deutschen Gedächtnisses im Zeitalter seiner kommerziellen Reproduktion:<br />

Hitler und das "Dritte Reich" in den Fernsehdokumentationen von Guido Knopp,<br />

in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Jg. 51/2003, H. 7, S. 626-648 (Standort: UB Bonn(5)-<br />

Z55180)<br />

INHALT: Thema des Beitrags ist die radikale Bildästhetik der von Guido Knopp und einer kleinen<br />

Gruppe von Fernsehmachern des ZDF entwickelten Geschichtsdokumentationen und Miniserien<br />

zum Dritten Reich. Die Dokumentationen haben bisher in ihrer besonderen visuellen<br />

Darstellung sehr viel Anklang beim Publikum gefunden, sind jedoch bei vielen professionellen<br />

und akademischen Kritikern auf Unverständnis gestoßen. Diese Kritik richtet sich vor allem<br />

darauf, dass eine äußerst ansprechende, provokante und Tabus brechende visuelle Darstellung<br />

des Nationalsozialismus entstanden ist, die Identifikationsmöglichkeiten schafft, die<br />

revisionistischer, ja sogar faschistischer Natur sind. Der Autor befasst sich daher mit der Frage,<br />

wie das sorgfältig abgestimmte Ensemble von Zeichen auf der visuellen Ebene funktioniert<br />

und welche Deutungen der NS-Ideologie den Zuschauern nahe gelegt werden. Er fragt,


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 111<br />

1.5 Medieninhalte<br />

wie sich diese Botschaften von denen der Bildkultur der Nazis unterscheiden, auf die sich die<br />

Programme so entscheidend stützen? Der Verfasser skizziert den Werdegang Knopps, gibt<br />

einen Überblick über dessen filmisches Schaffen und analysiert die verschiedenen Dokumentationen<br />

zum Dritten Reich. Knopps besondere Innovation besteht darin, Dokumentationen<br />

mit Breitenwirkung zu schaffen, die eine attraktive Kombination aus Harmonie und Gewalt<br />

schaffen. Diese Darstellungen sind vor allem für jugendliche Zuschauer, die die bisher selbstkritischste<br />

Phase des deutschen Kollektivgedächtnisses in den 1980er Jahren nicht miterlebt<br />

und daher keine Möglichkeit haben, ein Gegengewicht gegen Knopps ambivalente Verherrlichung<br />

der NS-Gewalt herzustellen, wenig geeignet. (ICH)<br />

[177-L] Kepplinger, Hans Mathias:<br />

(Ab)Bilder: wie Medien Realität produzieren, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift<br />

für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 2, S. 139-151<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Der Verfasser zeigt an vier Beispielen, wie Medien Realität produzieren. Die Verfälschung<br />

der Darstellung (1) durch die Möglichkeiten und Methoden digitaler Bildbearbeitung<br />

erschüttert das Vertrauen, im Bild ein Abbild der Wirklichkeit zu sehen. Sie führt zu einem<br />

generellen Vorbehalt gegenüber jeglicher Bildberichterstattung. Die Verfälschung des Dargestellten<br />

(2) ergibt sich aus der Verhaltensänderung aller Beteiligten, sobald sie sich von Fotografen<br />

oder Fernsehteams beobachtet fühlen. Die Analyse dieses 'reziproken Effekts' erweist,<br />

dass und wie Medien eine Realität produzieren, die es ohne sie nie gegeben hätte. Die Verfälschung<br />

der Darstellung durch die Auswahl bestimmter Bildmotive und -perspektiven (3) erfolgt<br />

unwillkürlich oder willkürlich, insofern die Bildberichterstattung nicht dazu in der Lage<br />

ist, den Kontext ihres Bildmaterials mitzuliefern. Der Betrachter läuft Gefahr, vom gezeigten<br />

Bild auf eine vermeintliche Wirklichkeit zu schließen. Die Irreführung des Zuschauers durch<br />

den emotionalen Gehalt von Bildern (4) hängt vom jeweiligen Bild-Text-Verhältnis ab. Je<br />

nach dem, auf welche Emotion der gesprochene oder unterlegte Texte anspielt, können Bilder<br />

diese bis zur Hysterie steigern und somit gesellschaftspolitisch relevante Stimmungen erzeugen.<br />

Allen Verfälschungen des (Ab)Bildes ist gemeinsam, dass der Betrachter oder Zuschauer<br />

nicht ermessen kann, wie groß der Unterschied zwischen Bild und Wirklichkeit tatsächlich ist<br />

und inwiefern sein Handeln von Bildmedien manipuliert wird." (Autorenreferat)<br />

[178-L] Köhler, Sebastian:<br />

The Bad and Ugly - ein Präsident zum Anfassen: eine Kritik des Narrativismus in der TV-<br />

Kriegs- und Krisenberichterstattung, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004,<br />

Nr. 1, S. 103-106<br />

INHALT: Die Berichterstattung über die Ergreifung des früheren irakischen Staatschefs Saddam<br />

Hussein am 14.12.2003 wird in diesem Beitrag aus narrationstheoretischer Perspektive rekonstruiert.<br />

Nach der einleitenden Zusammenfassung der narrationstheoretischen Ansätze der<br />

Fernsehnachrichten und der Darstellung der Gefahren des zunehmenden Narrativismus besonders<br />

im kriegs- und krisenbezogenen Fernsehjournalismus werden die Bilder der Ergreifung<br />

von Saddam analysiert und interpretiert. Die "perfekte Präsentation" der Geschichte enthält<br />

mehrere Narrationsfaktoren: Personalisierung des Krieges, große Fallhöhe des Protagonisten,<br />

Gut-Böse-Eindeutigkeit, überschaubarer Handlungsablauf, pointiertes Ende, katharti-


112 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

sche Wirkung. Diese einseitig erzählte Geschichte verstößt eindeutig gegen die Genfer-<br />

Konvention, nach der Kriegsgefangene nicht zur Schau gestellt werden dürfen. Sie macht aber<br />

auch deutlich, "dass für hinreichend große Zielpublika der Krieg als sowohl gerechtfertigt<br />

als auch gewonnen erscheinen dürfte". (PT)<br />

[179-L] Kolmer, Christian:<br />

Krieg im Fernsehen 2001-2003: eine Inhaltsanalyse der deutschen, englischen, südafrikanischen<br />

und US-Fernsehnachrichten, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr.<br />

1, S. 37-43<br />

INHALT: Die Rolle der Medien im dritten Golfkrieg wurde schon im Vorfeld selber zum Medienthema.<br />

In einer kontinuierlichen, vollständigen und standardisierten Inhaltsanalyse der<br />

Hauptabend-Nachrichtensendungen in Deutschland, Großbritannien, Südafrika und den USA<br />

durch das Medienforschungsinstitut "Medien Tenor" wurde folgenden Fragen nachgegangen:<br />

Hat die Berichterstattung über Kriege und militärische Konflikte nach dem 11. September<br />

2001 zugenommen? Gibt es Unterschiede in der Intensität der Kriegsberichterstattung zwischen<br />

den kriegsführenden und den unbeteiligten Staaten? Über welche Kriege wird berichtet<br />

und über welche nicht? Wie unterscheidet sich das Medienbild der weltweiten Konfliktlage<br />

von der Perspektive der Politik und der Krisenforschung? Wie lässt sich die Nachrichtenauswahl<br />

erklären? In dem Beitrag werden die Ergebnisse der Inhaltsanalyse vorgestellt und<br />

kommentiert. (PT)<br />

[180-L] Kotthoff, Helga:<br />

Overdoing Culture: Sketch-Komik, Typenstilisierung und Identitätskonstruktion bei Kaya<br />

Yanar, in: Karl H. Hörning, Julia Reuter (Hrsg.): Doing Culture : neue Positionen zum Verhältnis<br />

von Kultur und sozialer Praxis, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 184-200, ISBN: 3-89942-243-0<br />

INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, in welcher Hinsicht der Komiker Kaya Yanar und<br />

seine Show "Was guckst Du" (SAT 1) für das Bezugsfeld von Sprach- und Kulturwissenschaft<br />

brauchbar sind. In den Medien wird Kaya Yanar vor allem als ein Comedian vorgestellt<br />

und rezipiert, der die Lebenssituation in der deutschen Einwanderungsgesellschaft als<br />

Thema für Komik und Humor entdeckt hat. Yanars "Lachkultur" basiert auf einem Spiel mit<br />

ethnischen Stereotypen, Habitus-Wissen und lebensweltlichen Alltagsbezügen. Der Autor<br />

geht zuerst auf soziolinguistische Beobachtungen und Analysen zu deutsch-türkischen Jugendgruppen<br />

ein. Dann werden Potenziale und Probleme diskutiert, die mit dem Konzept<br />

doing culture (z.B. in der Ethnomethodologie und in der interpretativen Soziolinguistik) verbunden<br />

sind. Von Interesse für die Kulturwissenschaften ist vor allem die öffentliche Identitätspolitik<br />

von Kaya Yanar, die mitreflektiert, dass es beim Humoristischen nicht egal ist, aus<br />

wessen Mund die Witze kommen. Durch die Selbstethnisierung Yanars erfährt seine Komik<br />

Legitimierung und bettet sich in die Kreation einer multikulturellen Ingroup ein, die sich ethnisches<br />

Scherzen selbstbewusst erlaubt. (ICA2)<br />

[181-L] Krempl, Stefan:<br />

Krieg und Internet - Ausweg aus der Propaganda?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie,<br />

Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 52-58


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 113<br />

1.5 Medieninhalte<br />

INHALT: In einer inhaltsanalytischen Studie ist der Autor der Frage nachgegangen, ob das Internet<br />

mit seinen neuen Kommunikationsforen einen "diskursiven Mehrwert" zur Kriegsdarstellung<br />

und -berichterstattung in traditionellen Massenmedien darstellen kann oder ob das neue<br />

Medium das "Propagandagedröhne" verstärkt. Untersucht wurden wichtige Kommunikationsforen<br />

im Internet wie die Mailingliste "nettime" oder zahlreiche Weblogs zum Kosovo-Krieg<br />

und zum jüngsten Irakkrieg. Zum Vergleich wurde die Kriegsberichterstattung in der Süddeutschen<br />

Zeitung und in der New York Times analysiert. Für "informationshungrige" Internet-Nutzer<br />

haben sich die Mailinglisten und Weblogs als ein fester Bestandteil des Medienmixes<br />

etabliert, sie sind aber nicht zu einer kompakten Gegenöffentlichkeit geworden. "Die<br />

vernetzte Öffentlichkeit stellt ein Gegengift zur Kriegsrhetorik dar - aber die Entwicklung eines<br />

allgemeinen Impfstoffs daraus lässt noch auf sich warten." (PT)<br />

[182-L] Krumland, Daniela:<br />

Beitrag der Medien zum politischen Erfolg: Forstwirtschaft und Naturschutz im Politikfeld<br />

Wald, (Umweltbildung, Umweltkommunikation und Nachhaltigkeit, Bd. 17), Frankfurt am Main:<br />

P. Lang 2004, 242 S., ISBN: 3-631-52404-8 (Standort: SUB Hamburg(18)-A2004-6176)<br />

INHALT: "Forstwirtschaft und Naturschutz haben unterschiedliche Vorstellungen vom Wald. Um<br />

ihre Interessen durchzusetzen, versuchen sie, die Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen. Ziel<br />

dieser Arbeit ist es, den Erfolg der beiden Sektoren in der Medienöffentlichkeit und der Bevölkerungsmeinung<br />

aufzudecken. Basierend auf politik- und medienwissenschaftlichen Theorien<br />

werden Artikel zum Thema Wald aus vier überregionalen deutschen Tageszeitungen analysiert.<br />

Dabei zeigt sich, wo Forstwirtschaft und Naturschutz jeweils mehr Unterstützung finden,<br />

bei den Medien oder in der Bevölkerung. Zusätzlich werden jene Faktoren sichtbar gemacht,<br />

die die Auswahl der Berichterstattung mitbestimmen. Daraus ergeben sich Ansatzpunkte<br />

für eine verbesserte Medienarbeit der Akteure." (Autorenreferat)<br />

[183-L] Lenssen, Margrit:<br />

Neugierig und entdeckungsfreudig - Peter Lustig: zur Rolle und Funktion des Moderators<br />

von "Löwenzahn", in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 51-53<br />

INHALT: Die Sendung "Löwenzahn" behandelt als Programm für Kinder Themen aus Natur,<br />

Umwelt und Technik. Als Besonderheit dieses Formats beim ZDF gilt die Mischung von Erklärstücken,<br />

Spiel und Moderation. Die besondere Bedeutung des Moderators Peter Lustig als<br />

Erzähler, Tüftler, Welterklärer und Vermittler von Wissen wird durch zahlreiche Briefe von<br />

Kindern an die Redaktion belegt. (DY)<br />

[184-L] Loosen, Wiebke:<br />

Konstruktive Prozesse bei der Analyse von (Medien-)Inhalten: Inhaltsanalyse im Kontext<br />

qualitativer, quantitativer und hermeneutischer Verfahren, in: Sibylle Moser (Hrsg.): Konstruktivistisch<br />

Forschen : Methodologie, Methoden, Beispiele, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2004, S. 93-120, ISBN: 3-531-14014-0<br />

INHALT: Der Beitrag stellt im Kontext einer systemtheoretisch orientierten Journalismusforschungen<br />

eine konstruktivistische Reinterpretation der Inhaltsanalyse vor. Kritisiert wird,


114 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

dass die systemtheoretische Methodologiediskussion in den Kommunikations- und Medienwissenschaften<br />

bis jetzt eher auf die Reflexion wissenschaftlicher Operationen, wie sie im<br />

Rahmen des Kritischen Rationalismus expliziert werden, beschränkt bleibt. Anliegen der Autorin<br />

ist es einerseits, die konstruktivistisch reinterpretierte quantitative Inhaltsanalyse mit der<br />

qualitativen Inhaltsanalyse zu vermitteln; andererseits wirft sie die Frage auf, ob diese Vermittlung<br />

es erlaubt, eine Brücke zwischen inhaltsanalytischen Verfahren und hermeneutischen<br />

Forschungstraditionen und -methoden zu schlagen. Pointiert weist sie hier darauf hin,<br />

dass das Herzstück der Inhaltsanalyse, die Entwicklung der inhaltsanalytischen Kategorien,<br />

ein Interpretationsakt ist: "Inhaltsanalyse ist bereits in ihrer gesamten Anlage hochgradig<br />

konstruiert, und damit selbst ein Konstrukt". Aus konstruktivistischer Perspektive weisen<br />

quantitative und qualitative Inhaltsanalyse demnach fließende Übergänge auf. Dichotomien<br />

wie Deduktion/Induktion erscheinen damit ebenso obsolet wie die Gegenüberstellung Erklären/Verstehen.<br />

An einer Beispielstudie zur Interdependenz verschiedener Medien in einem<br />

trimodalen Redaktionsverbund wird demonstriert, dass die systemtheoretische Modellierung<br />

des Journalismus als sozialem System unterscheidungstheoretische Interpretationen beziehungsweise<br />

inhaltsanalytische Vergleiche ermöglicht. (ICA2)<br />

[185-L] Lukesch, Helmut:<br />

Das Weltbild des Fernsehens: ausgewählte Ergebnisse einer inhaltsanalytischen Studie zu<br />

geschlechtsspezifischen Aggressivitäts- und Prosozialitätsdarstellungen im Fernsehen, in:<br />

Siegfried Lamnek, Manuela Boatca (Hrsg.): Geschlecht - Gewalt - Gesellschaft, Opladen: Leske u.<br />

Budrich, 2003, S. 295-317, ISBN: 3-8100-3949-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A3328)<br />

INHALT: In der vorliegenden Studie wird das Weltbild des Fernsehens im Hinblick auf das darin<br />

vorkommende Geschlechterverhältnis untersucht. Auf dem Hintergrund theoriebezogener und<br />

quantitativer Inhaltsanalysen werden Kategorienschemata zur Abbildung der Botschaften des<br />

Fernsehens erarbeitet (z.B. Aggressivität, Prosozialität, soziale Beziehungen). Auf dieser<br />

Grundlage wird in genrespezifischer Weise (z.B. Soaps, Familienserien, Nachrichten, Spielfilme)<br />

eine repräsentative Stichprobe von ca. 620 gesendeten Fernsehstunden ausgewertet.<br />

Insgesamt wird ein deutlicher Wandel bei der Darstellung aggressiver und prosozialer Aspekte<br />

bei weiblichen und männlichen Fernsehcharakteren festgestellt. So ist z.B. die Unterrepräsentation<br />

von Frauen im Fernsehen gegenüber früher deutlich abgeschwächt. Aggressivität ist<br />

zwar noch vermehrt an männliche Protagonisten geknüpft; die Unterschiede zu Frauen sind<br />

aber heute wesentlich reduziert. Männer werden seltener als gewalttätig geschildert; bei Frauen<br />

nimmt dieser Anteil hingegen zu. (ICI2)<br />

[186-L] Luostarinen, Heikki; Suikkanan, Risto:<br />

Illusions of friendship?: the Soviet Union and Russia in the Finnish press, in: conflict & communication<br />

online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 6 S.<br />

(URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/luostarinen.pdf)<br />

INHALT: Das Bild von der Sowjetunion und von Russland hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

in der finnischen Presse dramatisch verändert. Der vorliegende Text basiert auf einer Frequenzanalyse,<br />

in der das Vorkommen verschiedener Länder, Staatengruppen und internationaler<br />

Organisationen kodiert wurde (z. B. Sowjetunion/Russland, Vereinigte Staaten, NATO,<br />

UNO etc.). Um diese Analyse aussagekräftiger und interessanter zu machen, wurde eine Un-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 115<br />

1.5 Medieninhalte<br />

terscheidung gemacht, ob die Bezugnahme erfolgte im Kontext von (1) Bündnis, Freundschaft<br />

und Kooperation, oder (2) Distanz, Restriktion und Feindbild, oder (3) sowohl in einem<br />

positiven als auch in einem negativen Kontext. Der Zeitrahmen wurde von 1945 bis zum<br />

Ende des Jahrhunderts gesetzt. Untersucht wurde die Berichterstattung an den Nationalfeiertagen.<br />

Die ausgewählten Zeitungen repräsentieren das gesamte Spektrum der finnischen Medien.<br />

Die Studie zeigt deutlich auf, was Hauptgegenstand der finnischen Außenpolitik nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg war: In dem gesamten kodierten Zeitungsmaterial wurde die Sowjetunion/Russland<br />

222 Mal erwähnt, was 37.5 Prozent aller Erwähnungen ausmacht. Andere<br />

wichtige Staaten oder Staatengruppen waren die Vereinigten Staaten (5.3 Prozent), EC/<br />

EU/WEU/Westeuropa (12.6 Prozent), die Vereinten Nationen (9.0 Prozent) und die Nordischen<br />

Staaten (11.2 Prozent). Mit sehr wenigen Ausnahmen sind alle Bezugnahmen auf die<br />

UNO und die nordischen Staaten positiv. Auch die Sowjetunion wird ziemlich positiv beschrieben.<br />

Der Anteil der negativen Erwähnungen liegt bei 8.1 Prozent, und der der sowohl<br />

positiven als auch negativen Erwähnungen bei 14.4 Prozent. Die Vorstellungen von den Vereinigten<br />

Staaten und von den Europäischen Verbündeten sind die gegensätzlichsten. 54.8<br />

Prozent der die USA betreffenden Erwähnungen sind positiv, während 45.2 Prozent negativ<br />

sind. Was die EC/EU etc. betrifft, so gibt es 54.1 Prozent positive Bezugnahmen, 28.4 Prozent<br />

negative, und 17.6 Prozent sind sowohl positiv als auch negativ. Bemerkenswert sind die<br />

Einstellungsänderungen gegenüber der Sowjetunion. Der Anteil negativer Erwähnungen der<br />

Sowjetunion war durchgehend sehr gering. Einzige Ausnahme bildet das Jahr 1995 (30 Prozent),<br />

als Finnland bereits Mitglied der EU war. Jedoch war die Anzahl der Fälle, in denen<br />

auf die Sowjetunion sowohl positiv als auch negativ Bezug genommen wurde, zwischen 1945<br />

und 1948 ziemlich hoch (27 Prozent und 22 Prozent). Die Bezugnahmen auf die Sowjetunion/Russland<br />

waren 1945, 1948 und 1989 am häufigsten. Die Abnahme der Erwähnungen<br />

zwischen 1989 (als die Sowjetunion am Rande des Zusammenbruchs stand) und 1993 ist sehr<br />

deutlich. Interessant ist, dass das Ausmaß der Berichterstattung über die Sowjetunion 1968<br />

(Einmarsch in die Tschechoslowakei) auf einem sehr niedrigen Niveau angesiedelt war; man<br />

könnte vermuten, dass es nichts Positives zu sagen gab, dass aber auch niemand den Mut hatte,<br />

etwas Negatives zu schreiben. So lange die Sowjetunion existierte und Finnland in ihrem<br />

Schatten leben musste, tat die Presse nichts, um das Boot ins Wanken zu bringen. Im heutigen<br />

Mediendiskurs kann das schlimme Erbe des Kalten Krieges in seiner zynischen Haltungen<br />

gegenüber einer Rhetorik der Freundschaft und der Zusammenarbeit gesehen werden.<br />

[187-L] Mikos, Lothar:<br />

"Oh mein Gott! Bin ich schön!": Schönheit, Fernsehshows und Mediendiskurse, in: tv diskurs<br />

: Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 60-65<br />

INHALT: In den letzten Jahren sind neue Formen und Genres im Fernsehen entstanden, in denen<br />

es keine klare Trennung von Information und Unterhaltung oder von Fakten und Fiktion gibt.<br />

Doku-Soaps und Real Life Shows ("Big Brother") nutzen die Möglichkeiten zur Inszenierung<br />

realer Ereignisse oder Settings für die Einbindung von Menschen in künstliche Situationen.<br />

Unter diesem Aspekt werden Sendungen, in denen es um Schönheitsoperationen geht, analysiert<br />

und interpretiert: "I want a famous face" (MTV) und "Schönheit um jeden Preis - Letzte<br />

Hoffnung Skalpell" (RTL II), "Extreme Makeover" (ABC) und "The Swan" (VOX). Zusammenfassend<br />

wird auf die Gefahr der Instrumentalisierung der Teilnehmer für Unterhaltung<br />

oder Profit hingewiesen, aber auch auf die Bedeutung des Fernsehens, die Motive und Bedürfnisse<br />

der Menschen ernst zu nehmen. (DY)


116 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[188-F] Möhring, Wiebke, Dr.; Schlütz, Daniela, Dr. (Bearbeitung); Daschmann, Gregor, Prof.Dr.<br />

(Leitung):<br />

Darstellung der Bevölkerungssichtweisen im In- und Ausland in tagesaktuellen deutschen<br />

Leitmedien<br />

INHALT: Stilmittel der Thematisierung von Meinungsklimata in Printmedien und Fernsehen.<br />

ZEITRAUM: 2004/2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Kognitive Strategien der Urteilsbildung; episodische Affinität; Theorien der Nachrichtenauswahl;<br />

instrumentelle Aktualisierung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN-<br />

GEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 4 künstliche Wochen; Artikel -<br />

ausgewählt- in tagesaktuellen Medien; Auswahlverfahren: Zufall, geschichtet). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-02 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution; Alumni-Vereinigung -KKeV- (beantrag)<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-3100-494, e-mail: gregor.daschmann@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[189-L] Nagenborg, Michael:<br />

Kriegstrommeln bauen?: über die Notwendigkeit, Medieninhalte im Kriegsfall zu kontrollieren,<br />

in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 24-28<br />

INHALT: "In dem Beitrag soll der Frage nachgegangen werden, welche Konsequenzen es hinsichtlich<br />

der verantwortlichen Gestaltung der Medien hat, wenn wir die Rückkehr des Krieges<br />

als politische Option in Betracht ziehen. Es sollen also zwei wohlbekannte Sachverhalte in<br />

Zusammenhang gebracht werden, nämlich (1) dass sich unsere Gesellschaft als Informations-<br />

und Kommunikationsgesellschaft versteht und (2) dass in einer solchen die Notwendigkeit,<br />

Kriege zu führen diskutiert wird." Der Autor greift auf die im Manifest "What we are fighting<br />

for. A letter from America" aufgestellten vier moralischen Einstellungen zum Krieg zurück<br />

und überprüft diese anhand von Argumenten für die Notwendigkeit der Kontrolle von Medieninhalten<br />

im Kriegsfall. Ohne die Berechtigung des Jugendschutzes in Frage zu stellen,<br />

vertritt der Autor folgende Auffassung: "wenn wir die Vision der Informationsgesellschaft<br />

teilen und die Rückkehr des Krieges als Option ein Merkmal unserer Zeit ist, dann muss auch<br />

die Forderung nach Jugendschutz die Bedeutung der Medienkontrolle in Kriegszeiten mit reflektieren<br />

und darf nicht auf jenem Minimalkonsens aufbauen, der eine prinzipielle Kontrollierbarkeit<br />

der Medieninhalte um jeden Preis fordert." (PT)<br />

[190-L] Neiger, Motti; Zandberg, Eyal:<br />

Days of awe: the praxis of news coverage during national crisis, in: Communications : the<br />

European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 429-446 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die Fallstudie beschäftigt sich mit der Praxis, deren sich die Medien in einem Konflikt<br />

ethnischer Gewalt bedienen. Der Beitrag analysiert die Berichterstattung der israelischen Medien<br />

über die Zusammenstöße zwischen israelischen Arabern und der Polizei in den ersten<br />

Tagen der zweiten Intifada (28. September - 9. Oktober 2000). Dabei wird untersucht, wie die


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 117<br />

1.5 Medieninhalte<br />

wichtigsten Medien in hebräischer Sprache (die Nachrichten der Fernsehsender und die Tageszeitungen)<br />

über die Geschehnisse berichteten und auch auf die Berichterstattung in Zeitungen<br />

in arabischer Sprache Bezug genommen. Dabei lassen sich zwei Haupttrends, die den<br />

Bezugsrahmen bilden, in den die Ereignisse eingeordnet wurden, erkennen: Inklusion und<br />

Exklusion. Die israelischen Medien in hebräischer Sprache schlossen die arabischen Bürger<br />

aus der allgemeinen israelischen Öffentlichkeit aus und setzten sie gleichzeitig gleich mit den<br />

Bewohnern der palästinensischen Autonomiegebiete. Das bedeutet, dass die Medien die arabischen<br />

Israelis als Palästinenser betrachteten und damit die Linie zwischen gewalttätigen<br />

Auseinandersetzungen in Israel und dem bewaffneten Aufstand in der Westbank und Gaza<br />

verwischten. Diese Art der Berichterstattung veränderte sich nach den ersten und gewaltintensivsten<br />

Tagen der Auseinandersetzungen. Die israelischen Journalisten wechselten dann<br />

über zu einer zivileren Betrachtungsweise durch Herstellung sowohl eines inneren als auch<br />

eines äußeren Diskurses (dies geschah vor allem in Übereinstimmung mit den Politikern).<br />

(UNübers.) (UN)<br />

[191-L] Ottosen, Rune:<br />

The Norwegian media image of the war in Afghanistan: peacekeeping or aggression?, in:<br />

conflict & communication online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 14 S.<br />

(URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/ottosen.pdf)<br />

INHALT: "Der Artikel analysiert das Framing der norwegischen Medienberichterstattung über<br />

den Krieg gegen den Terrorismus in Afghanistan. Der Schwerpunkt liegt auf der Berichterstattung<br />

über die norwegische Militärpräsenz in Afghanistan. Als das ehemalige Jugoslawien<br />

im April 1999 angegriffen wurde, war dies das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen,<br />

dass die norwegischen Streitkräfte in eine militärische Intervention involviert waren.<br />

Damals erfüllte Norwegen eine militärische Unterstützungsfunktion und stellte den angreifenden<br />

NATO-Streitkräften Kampfflugzeuge und norwegische Piloten zur Verfügung. Indem<br />

an der Jagd auf die El-Kaida-Kämpfer in den Bergen Afghanistans auch norwegische Bodentruppen<br />

beteiligt waren, stellte der Krieg in Afghanistan demgegenüber eine neue Dimension<br />

dar. Der vorliegende Artikel soll ein Bild der norwegischen Medienberichterstattung über<br />

den Krieg in Afghanistan mit spezieller Betonung der Berichterstattung über die Rolle Norwegens<br />

in dem Konflikt zeichnen. Als kleines Land mit traditionell engen Beziehungen zu<br />

den USA musste Norwegen - wie viele andere kleine Länder auch - die Balance halten zwischen<br />

dem Bedürfnis, den Rahmen des internationalen Rechts nicht zu verletzen, zugleich aber<br />

auch die USA nicht durch Kritik und Verhalten zu provozieren, das als unloyal betrachtet<br />

werden und so die bilateralen Beziehungen belasten könnte. Dieses Dilemma muss als Hintergrund<br />

für das Verhalten der Mainstream-Medien gesehen werden, die sich gegenüber der<br />

norwegischen Sicherheitspolitik traditionell loyal verhalten. Zwei Hauptpunkte werden diskutiert:<br />

1. Wie wurde über den Kriegsbeginn im Oktober 2001 von den Medien berichtet? 2. In<br />

welchem Kontext wurde über die norwegische Militärpräsenz berichtet? Die beiden Zeitungen,<br />

die analysiert wurden, sind 'Aftenposten' und 'VG'. Mit diesen beiden Zeitungen wurden<br />

Norwegens größte und vielleicht einflussreichste Morgenzeitung (Aftenposten), die gleichzeitig<br />

die größte Boulevardzeitung ist, sowie die größte Tageszeitung (VG) ausgewählt. Für die<br />

Analyse der Berichterstattung wurden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden<br />

verwendet. Die Berichterstattung sowohl der 'Aftenposten' als auch der 'VG' über den ersten<br />

Tag des Krieges in Afghanistan ist dominiert von US-freundlichem Framing und der Verwendung<br />

westlicher Quellen. In der 'Aftenposten' ist das US-freundliche Framing offensicht-


118 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

licher als in der 'VG'. Das Editorial der 'VG' ist bedingungsloser als das der "Aftenposten".<br />

Die 'VG' ist auch viel klarer in ihrer Darstellung Norwegens als möglichem Opfer künftiger<br />

Terrorakte. Dass Norwegen in der Region militärisch aktiv werden könnte, kommt in diesem<br />

Stadium in beiden Zeitungen so gut wie nicht vor. Wenn auch sehr oberflächlich, so werden<br />

die rechtlichen Aspekte dennoch in beiden Zeitungen erwähnt. Keine der beiden Zeitungen<br />

fokussiert mögliche 'versteckte Ziele' in ihrer Berichterstattung. Die globalen Interessen der<br />

USA oder die Kontrolle des Ölvorkommens in der Region spielen keine Rolle. Die 'Aftenposten'<br />

bagatellisiert die Bombardierung einer Hochzeit als 'Kollateralschaden' und bringt<br />

dies in keiner Weise mit der norwegischen Militärpräsenz in Verbindung. Norwegen ist einfach<br />

der 'Wohltäter', der von den USA dafür gelobt wird, dass er einen 'guten Job' macht."<br />

(Autorenreferat)<br />

[192-L] Pogorel'skaja, Svetlana:<br />

Auf der Suche nach dem Neuen: Russland im deutschen Blätterwald, in: Osteuropa : Zeitschrift<br />

für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1557-1562 (Standort: UB<br />

Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die Anschläge auf die USA und Vladimir Putins Amtsantritt veränderten die deutsche<br />

Berichterstattung über Russland. Die partnerschaftlichen Beziehungen verdrängten die Transformation<br />

als beherrschendes Thema. Der Krieg in Tschetschenien geriet im Zuge des 'Kampfes<br />

gegen den Terror' in den Hintergrund. Kaliningrad hingegen, dem traditionell große Aufmerksamkeit<br />

gewidmet wird, geriet während der Verhandlungen zwischen der EU und Russland<br />

über die Transitfrage ins Zentrum des Interesses." (Autorenreferat)<br />

[193-L] Preglau, Max:<br />

Sozialstaat Österreich goes public: das Volksbegehren im Spiegel der veröffentlichten Meinung,<br />

in: Sieglinde Rosenberger, Emmerich Tálos (Hrsg.): Sozialstaat : Probleme, Herausforderungen,<br />

Perspektiven, Wien: Mandelbaum Verl., 2003, S. 203-219, ISBN: 3-85476-088-4 (Standort:<br />

ULB Düsseldorf(61)-wir-w090r813)<br />

INHALT: Der Verfasser legt eine inhaltsanalytische Untersuchung der Resonanz des Volksbegehrens<br />

"Sozialstaat Österreich" in den österreichischen Massenmedien vor. Er gibt zunächst einen<br />

Überblick über den Verlauf der öffentlichen Thematisierung des Volksbegehrens von der<br />

Vorstellungsphase über die Einleitungsphase, die Vorkampagne und die Intensivkampagne<br />

bis zur Eintragungsperiode und Bilanzierungsphase. Die sich anschließende quantitative Analyse<br />

der Struktur der Medienberichterstattung untersucht die Verteilung der Beiträge auf<br />

Printmedien, Erscheinungsperioden und Textsorten, die Medienresonanz auf Aktionen und<br />

Reaktionen zum Volksbegehren und den Wertgehalt der Berichterstattung. Die Untersuchung<br />

zeigt, so das Fazit des Verfassers, dass ein Gegner, der sich der öffentlichen Auseinandersetzung<br />

konsequent verweigert, sowie marktbeherrschende Schlüsselmedien wie KronenZeitung<br />

und das regierungsnahe ORF, die ein bestimmtes Thema nicht transportieren, eine Mobilisierung<br />

der Bürger in einem für die Regierung kritischen Ausmaß verhindern können. (ICE)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 119<br />

1.5 Medieninhalte<br />

194-L] Reuß, Werner:<br />

Ausbildung zum Fachmann - Bildung zum Menschen: BR-alpha - Lernen mit dem Fernsehen,<br />

in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 57-60<br />

INHALT: Vorgestellt wird BR-alpha, der Fernseh-Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks, der<br />

auf 40 Sendeplätzen pro Tag Bildungsprogramme ausstrahlt. Das Programm lässt sich in drei<br />

Kategorien aufteilen: 1. kursorische und systematische Lernprogramme, 2. Bildungs- und<br />

Wissensprogramme und 3. Programme mit Bildungscharakter. BR-alpha hat auch Sendungen<br />

für Kinder und Jugendliche, z.B. Sprachkurse oder das Glaubensmagazin "Anschi und Karl<br />

Heinz". Das Konzept aller Programmangebote wird vom Fernsehen als Bildungsträger für alle<br />

Altersstufen angesehen. (DY)<br />

[195-F] Rey, David (Bearbeitung); Troebst, Stefan, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Geschichtskultur in Spanien. Bürgerkrieg, Franco-Ära und transicion im spanischen Fernsehen<br />

seit 1975<br />

INHALT: Das spanische fernsehpolitische System ist neben anderen Merkmalen durch starke<br />

Politisierung und fehlende Überparteilichkeit gekennzeichnet. Dies trägt mit Sicherheit dazu<br />

bei, dass sowohl die offiziellen Diskurse zur Aufarbeitung der Vergangenheit als auch das offizielle<br />

Staats- und Geschichtsbild im Fernsehen im Vergleich zu andern Medien am deutlichsten<br />

zum Ausdruck kommen. Es ist auch zu beachten, dass nicht wenige Fernsehbilder der<br />

jüngsten spanischen Vergangenheit, die große Bedeutung für die Symbolik und die historische<br />

Selbstwahrnehmung der Spanier haben, zu einem wichtigen Bestandteil des modernen<br />

spanischen Geschichtsbildes erhoben wurden. Die Dissertation will die zentrale Frage beantworten,<br />

welche Rolle das Fernsehen für die Bildung einer Geschichtskultur im postfranquistischen<br />

Spanien gespielt hat. Welche medienpolitischen Beweggründe stehen dahinter und<br />

welche Identitätsdiskurse sind zu unterscheiden? Die Beantwortung dieser Fragen sollte dazu<br />

beitragen, einen Teil der Vergangenheitsbewältigung und Selbstvergewisserung im postfranquistischen<br />

Spanien zu beleuchten. ZEITRAUM: ab 1975 GEOGRAPHISCHER RAUM: Spanien<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Rey, D.: Die Franco-Ära in der medialen Geschichtskultur Spaniens.<br />

Bürgerkrieg und Diktatur in Kino und Fernsehen seit 1975. in: Jahrbuch für Europäische<br />

Geschichte, 2003, H. 4.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Volkswagen Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- (Emil-Fuchs-Str. 1,<br />

04105 Leipzig)<br />

KONTAKT: Keilbach, Martina; Löhr, Isabella (Tel. 0341-973-0286, Fax: 0341-960-5261,<br />

e-mail: keilbach@rz.uni-leipzig.de od. loehr@rz.uni-leipzig.de)<br />

[196-L] Ryan, Michael:<br />

Framing the war against terrorism: US newspaper editorials and military action in Afghanistan,<br />

in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television,<br />

propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 363-382 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)


120 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

INHALT: Nach einigen Anmerkungen zum Framing-Ansatz und zur Bedeutung der Medien für<br />

die öffentliche Meinung werden methodisches Vorgehen und Ergebnisse einer Studie zur Militäraktion<br />

der USA in Afghanistan nach dem 11. September 2001 und der Haltung der Presse<br />

dargestellt. Untersucht wurden die Leitartikel der zehn größten Tageszeitungen (u.a.Washington<br />

Post; New York Times; The Wall Street Journal) im Hinblick auf (1) die Erwähnung<br />

militärischer Angriffe in der neuen Form des Krieges und (2) Indikatoren für die Unterstützung,<br />

Ablehnung oder neutrale Haltung gegenüber Militärschlägen. Die Auswertung der Texte<br />

vom 12. September bis 8. Oktober ergab, dass die Leitartikler generell die militärische Intervention<br />

unterstützten und sich fast ausschließlich in ihrer Argumentation auf offizielle<br />

Quellen bezogen. In den Editorials wurden die Militäraktionen im Kontext eines "Krieges"<br />

behandelt, und der Terrorismus in der Person Osama bin Ladens als Feind definiert. (DY)<br />

[197-F] Schäfer, Mike Steffen, M.A. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Mediale Diskurse über Humangenomforschung in Deutschland und den USA im Vergleich<br />

INHALT: Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Forschung werden heute wesentlich<br />

von Rechten und Normen mitbestimmt, die in öffentlichen Diskursen ausgehandelt und später<br />

legislativ oder juristisch umgesetzt werden können. In diesen Diskursen bemühen sich diverse<br />

Akteure - Parteien, Unternehmungen, Wissenschaftsorganisationen, zivilgesellschaftliche<br />

Gruppierungen usw. - darum, zu Wort zu kommen, ihre Position und ihre Argumente zu dem<br />

debattiertem Thema zu formulieren, um die Bildung ihnen nahestehender öffentlicher Mehrheitsmeinungen<br />

zu befördern. Humanbiotechnologische Forschungszweige waren in den vergangenen<br />

Jahren verstärkt Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzungen. Mit der deutschen<br />

und der US-Debatte über Humangenomforschung werden wir die wohl umfassendste biotechnologische<br />

Debatte der vergangenen Jahre in zwei westlichen Gesellschaften untersuchen.<br />

Analysiert wird der Zeitraum, in dem die Humangenomforschung am intensivsten diskutiert<br />

wurde; von der Phase des "Rennens" um die schnellere Sequenzierung des Humangenoms<br />

zwischen dem Human Genome Project und Celera Genomics ab 1999 über die erste<br />

Präsentation der Genomsequenz im Juni 2000 bis hin zur Veröffentlichung der Genomsequenz<br />

und deren diskursiver Nachbereitung 2001. Um zu bestimmen, in welchem Maße Akteure<br />

erfolgreich auf den massenmedialen Diskurs Einfluss nehmen, unterscheiden wir zwei<br />

Dimensionen öffentlichen Erfolgs, die auch die beiden grundlegenden Fragestellungen des<br />

Projekts strukturieren. 1. Standing: Welchen Akteuren gelingt es in welcher Stärke in den<br />

beiden Ländern in den Medien zu Wort zu kommen, und wie kann man die Länderunterschiede<br />

im "Standing" unterschiedlicher Akteure erklären? 2. Framing: Welche Deutungsmuster<br />

zur Interpretation der Humangenomforschung werden in beiden Ländern benutzt, welche<br />

haben eine hegemoniale Stellung, welche Akteure benutzen welche Deutungsmuster und<br />

wie kann man mögliche Länderunterschiede im "Framing" erklären? ZEITRAUM: 1999-2001<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA<br />

METHODE: Antworten auf diese Fragen gewinnen wir durch eine systematische Inhaltsanalyse<br />

von jeweils zwei Tageszeitungen pro Land ("Süddeutsche Zeitung", "Frankfurter Allgemeine",<br />

"New York Times", "Washington Post"). Zentrale Analysekategorien bestehen den Forschungsfragen<br />

entsprechend in der Erhebung und Klassifizierung der Sprecher, die zu Wort<br />

kommen, und in der Erhebung und Klassifizierung der Deutungsmuster, die von den Akteuren<br />

zur Interpretation der Humangenomforschung benutzt werden. Zusätzlich zu der Inhaltsanalyse<br />

des medialen Diskurses führen wir eine Befragung von kollektiven Akteuren, die den<br />

Diskurs mitbestimmt haben, durch, um Informationen über deren Strategien der Medienbe-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 121<br />

1.5 Medieninhalte<br />

einflussung und ihre Ressourcenausstattung zu erlangen. Untersuchungsdesign: Querschnitt<br />

DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 2.000; Zeitungsartikel, die<br />

Humangenomforschung thematisieren; Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, offen<br />

(Stichprobe: 200; Stellungnahmen und Dokumente von gesellschaftlichen Akteuren über<br />

Humangenomforschung). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; je 20 deutsche und USamerikanische<br />

Diskursakteure). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Gerhards, J.; Schäfer, M.S.: Öffentliche Debatten über Humangenomforschung<br />

in Deutschland und den USA im Vergleich: eine Projektskizze. in: GenomXPress<br />

- Informationen aus der deutschen Genomforschung, 2003, 2, S. 15-16.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie<br />

Lehrstuhl Makrosoziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-9735689, e-mail: msschae@zedat.fu-berlin.de)<br />

[198-L] Schönhagen, Philomen; Brosius, Hans-Bernd:<br />

Die Entwicklung der Gewalt- und Kriminalitätsberichterstattung im lokalen Raum: hat sich<br />

die Selektionsschwelle langfristig verschoben?, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung<br />

; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Jg. 49/2004, Nr. 3, S. 255-274 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB<br />

Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Mit einer Langzeituntersuchung der lokalen Kurzberichterstattung zweier Tageszeitungen<br />

('Süddeutsche Zeitung' und 'Frankfurter Rundschau') von 1949 bis 1999 wurde geprüft,<br />

ob sich die Selektionsschwelle in der Gewalt- und Kriminalitätsberichterstattung langfristig<br />

verschoben hat. Hintergrund sind vorliegende Erkenntnisse zu Verzerrungen in der<br />

medialen Darstellung von Gewalt und Kriminalität, wobei bislang kaum untersucht wurde, ob<br />

es sich dabei um langfristig stabile Verzerrungsmuster handelt. Es wird deutlich, dass auch in<br />

den Kurzmeldungen ein verzerrtes Bild der Welt von Kriminalität und Verbrechen vermittelt<br />

wird. Es kommt nicht durch eine Überrepräsentation schwerer und gewalthaltiger Delikte gegenüber<br />

der realen Lage zustande, sondern durch eine Unterrepräsentation leichterer Straftaten,<br />

v.a. von Diebstählen sowie Vermögensund Fälschungsdelikten. Insbesondere seit den<br />

70er Jahren überwinden diese Deliktarten, trotz ihres faktischen Anstiegs, immer seltener die<br />

Selektionsschwelle, was vermutlich an der fehlenden Gewalthaltigkeit liegt." (Autorenreferat)<br />

[199-L] Schosser, Susanne:<br />

Fernsehen als Ausgangspunkt zum aktiven Lernen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 48-50<br />

INHALT: Die Autorin, Programmdirektorin bei Super RTL in Köln, stellt drei Kindersendungen<br />

des Privatsenders vor, die unterschiedlichen Gruppen von Kindern auf unterhaltende Weise<br />

Wissen vermitteln wollen. Porträtiert werden: "Disneys Art Attack", "WOW - die Entdeckerzone"<br />

und "Blues Clues - blau und schlau", das sich speziell an Vorschuldinder richtet. Seit<br />

1998 gilt der Sender mit seinem Programm für die 3-13-Jährigen als Marktführer. (DY)


122 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[200-L] Schultz, Tanjer:<br />

Die Moderation politischer Gesprächsrunden im Fernsehen: eine Inhaltsanalyse von "Sabine<br />

Christiansen", "Berlin Mitte", "Presseclub" und "19:zehn", in: Publizistik : Vierteljahreshefte<br />

für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film,<br />

Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 3, S. 292-318 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193;<br />

UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Im Fernsehen hat sich eine große Zahl politischer Gesprächsrunden etabliert, die ein<br />

populäres Medium für politische Kommunikationsprozesse bilden. Medienkritiker beklagen,<br />

dass es den Sendungen an inhaltlicher Substanz fehle und sie zu einer Deformation öffentlicher<br />

Diskurse beitrügen. Die Qualität von Gesprächsrunden ist zu Teilen abhängig von der<br />

journalistischen Leistung ihrer Moderatoren. Kritiker werfen ihnen ungenügendes Engagement,<br />

unkritische Interviewführung und Mangel an Fragen vor, die eine vernünftige Diskussion<br />

stimulieren könnten. Den gängigen Kritiken stehen aber nur wenige empirische Studien<br />

gegenüber, die systematisch quantitative Daten über die Sendungen liefern. Der größte Teil<br />

der Forschung hat sich bisher auf Fernsehinterviews und Diskussionsrunden unmittelbar vor<br />

oder nach Wahlen bezogen. Dieser Aufsatz nimmt dagegen die Leistung der Moderatoren in<br />

regulären politischen Fernsehrunden in den Blick. In einer Inhaltsanalyse werden je zehn<br />

Ausgaben von 'Sabine Christiansen', 'Berlin Mitte', 'Presseclub' und '19:zehn' untersucht. Die<br />

Studie zeigt eine bedeutsame Varianz im Ausmaß journalistischer Aktivitäten, sowohl zwischen<br />

den vier Sendereihen als auch innerhalb ein und derselben Reihe. Obwohl einige kritische<br />

Diagnosen gestützt werden, weist die Analyse auf die Notwendigkeit hin, signifikante<br />

Unterschiede in der Moderationsleistung zu beachten." (Autorenreferat)<br />

[201-F] Seifert, Katrin, M.A. (Bearbeitung); Zingerle, Arnold, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Die Konstruktion Russlands in der deutschen Auslandsberichterstattung 1985-1995. Studien<br />

zum Wandel der deutschen Wahrnehmung Russlands<br />

INHALT: Ausgehend von der Schlüsselrolle der Medien bei der Vermittlung von Informationen<br />

über andere Länder geht die Dissertation anhand einer Analyse der Auslandsberichterstattung<br />

in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der "Süddeutschen Zeitung" und der "Zeit" der<br />

Frage nach, wie sich die deutsche Wahrnehmung seit Beginn der "Perestroika" verändert hat.<br />

Es sollen die Themen und Ereignisse ermittelt werden, die den öffentlichen Diskurs über<br />

Russland geprägt haben, und die dabei vorherrschenden Wahrnehmungsmuster (Stereotypen<br />

etc.) analysiert werden. Dabei wird zu klären sein, ob es zur Ausbildung neuer Interpretationsweisen<br />

der fremdkulturellen Wirklichkeit gekommen ist oder ob sich die Analyseergebnisse<br />

letztlich auf bereits bestehende Stereotypen zurückführen lassen. ZEITRAUM: 1985-<br />

1995 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rußland, Deutschland<br />

METHODE: Die Stereotypen- und Medienwirkungsforschung bildet das theoretische Fundament<br />

der Arbeit. Bei der Auswertung der Texte wird auf die qualitative Inhaltsanalyse zurückgegriffen.<br />

Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen<br />

(Stichprobe: 500; Auslandskorrespondentenberichte der FAZ, der SZ und der ZEIT, der Jahrgänge<br />

1985, 1990, 1995; Auswahlverfahren: total -ohne Kurzmeldungen-). Feldarbeit durch<br />

Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Seifert, K.: Die Konstruktion Russlands in der deutschen Auslandsberichterstattung<br />

1985-1995. Studien zum Wandel der deutschen Wahrnehmung Russlands.<br />

Berlin: Wissenschaftl. Verl. 2003.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 123<br />

1.5 Medieninhalte<br />

ART: Dissertation BEGINN: 1998-05 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 05 Kulturwissenschaften, Facheinheit Soziologie<br />

Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie (95440 Bayreuth)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-2850966); Betreuer (Tel. 0921-55-4195 od. -4196,<br />

e-mail: arnold.zingerle@uni-bayreuth.de)<br />

[202-L] Sodomann, Katja:<br />

Steinwürfe aus dem Glashaus, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,<br />

2004, Nr. 4, S. 97-99<br />

INHALT: Dargestellt werden Fragestellung, Methode und Ergebnisse einer inhaltsanalytischen<br />

Studie, in der die Berichterstattung mehrerer Zeitungen zur wirtschaftlichen Pressekrise verglichen<br />

wurden. Vom 11. November 2001 bis zum 30. April 2003 wurden Artikel von der<br />

"tageszeitung", "Frankfurter Rundschau", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Süddeutsche<br />

Zeitung" und "Die Welt" analysiert. Zentrales Untersuchungsobjekt war der Vergleich der<br />

jeweiligen Medienberichterstattung einer Zeitung über das eigene Unternehmen mit der über<br />

die Konkurrenz. Bezogen auf diese Thematik zeigte sich, dass die überregionalen Zeitungen<br />

über die Krise der Konkurrenzunternehmen häufiger als über ihre eigenen Probleme berichteten.<br />

Eine Ausnahme bildete lediglich die "tageszeitung". (DY)<br />

[203-F] Strüver, Anke, Dr. (Bearbeitung); Reuber, Paul, Prof.Dr.; Wolkersdorfer, Günter, Dr.<br />

(Leitung):<br />

Der Anschlag von New York und der Krieg gegen Afghanistan in den Medien - eine Analyse<br />

der geopolitischen Diskurse<br />

INHALT: Das Forschungsprojekt analysiert die Medienberichterstattung über die Terroranschläge<br />

in New York und Washington sowie den daraus resultierenden Militärschlag gegen Afghanistan<br />

und die Diskussionen um einen Krieg gegen den Irak aus einer politisch-geographischen<br />

Perspektive. Im Zentrum des diskursanalytischen Vorgehens steht die Dekonstruktion der<br />

geopolitischen Rhetoriken, Leitbilder und Metaphern, die in den Medien über den Anschlag<br />

und dessen Implikationen aus der Perspektive unterschiedlicher Akteure verfasst und verbreitet<br />

wurden. - Welche geopolitischen Argumentationen verwenden sie? Wie werden die Terroristen<br />

bzw. die amerikanische Regierung und ihre Verbündeten dargestellt? Welche territorialen<br />

Semantiken einer neuen geopolitischen Gegnerschaft dienen zur argumentativen Legitimation<br />

der politischen und kriegerischen Gegenmaßnahmen? Mit welchen kartographischen<br />

und fotographischen Repräsentationen werden in den Medien die Argumentationen unterstützt?<br />

Kaum ein Ereignis der letzten Jahrzehnte machte die Macht geopolitischer Diskurse<br />

und die suggestive Kraft ihrer Abgrenzungs- und Begründungsrhetoriken deutlicher als der<br />

Anschlag vom 11. September sowie die in der Folge eingeleitete geopolitische Doktrin vom<br />

'Kampf gegen den Terrorismus'. Das Beispiel eignet sich daher fast lehrbuchhaft, um die Rolle<br />

territorialisierender Codes sowie die Abhängigkeit des Krisenverlaufs von solchen Diskursen<br />

nachzuzeichnen. Die Dekonstruktion dieser vermeintlichen 'geopolitischen Wahrheiten'<br />

leistet einen konzeptionellen Beitrag zu einer zeitgemäßen Form der Friedensforschung. Nur<br />

die Offenlegung der Macht solcher Diskurse kann deren subtil-manipulativen Charakter enttarnen<br />

und damit mehr partizipative Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger der demo-


124 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

kratischen Zivilgesellschaft bei der kritischen Bewertung solch einschneidender Ereignisse<br />

schaffen. (S. http://www.uni-muenster.de/Geographie/institut/arbeitsgruppen/AG_Reuber/<br />

Wolkersdorfer/Wolkersdorfer_Seite.htm ). ZEITRAUM: 2001-2003<br />

METHODE: Diskurstheorie und -analyse DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert<br />

(Stichprobe: 10.000; Artikel in deutschen Printmedien; Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalyse,<br />

offen (Stichprobe: 40; Auswahl deutscher Printmedien). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Deutsche Stiftung<br />

Friedensforschung -DSF- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 14 Geowissenschaften, Institut für Geographie Abt.<br />

Sozialgeographie, Politische Geographie (Robert-Koch-Str. 26, 48149 Münster)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-8331957, e-mail: struever@uni-muenster.de)<br />

[204-F] Tiele, Annekaryn, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Nachrichtenfaktoren in der internationalen Tagespresse<br />

INHALT: Vor dem Hintergrund rasanter Fortschritte in der Kommunikationstechnologie und der<br />

zunehmenden internationalisierten Berichterstattung haben sich die nationalen sowie internationalen<br />

Nachrichtensysteme weltweit stark verändert. Länder prägen als Schauplatz und Akteure<br />

die Auslandsberichterstattung und unterscheiden diese von Inlandsnachrichten. Forschungsfragen:<br />

Welchen Stellenwert haben Ländermerkmale als Nachrichtenfaktoren in der<br />

internationalen Presse? Wie unterscheiden sich verschiedene Kontinente und Sprachräume<br />

hinsichtlich Nachrichtenfaktoren wie z.B. "Nähe" und "Elite-Nationen"? ZEITRAUM: 2004<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: alle UN-Mitgliedsstaaten<br />

METHODE: Daten aus inhaltsanalytischer Untersuchung von internationalen Tageszeitungen<br />

werden zusammengeführt mit anderen Ländermerkmalen wie z.B. HDI-Ranking, Sprache,<br />

Nachbarländer etc. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Tageszeitungen aus<br />

139 Ländern für den Zeitraum 13.-19.09.2004; Auswahlverfahren: bewusste Tageszeitungs-<br />

Auswahl aus allen UN-Mitgliedsstaaten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-04 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

(Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-3100-467, e-mail: annekaryn.tiele@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[205-L] Töpper, Claudia:<br />

Erzählte Wirklichkeiten: Beobachtungen und Überlegungen zu dokumentarischen Fernsehformen<br />

für Kinder, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4,<br />

S. 70-75<br />

INHALT: Der Beitrag fasst die zentralen Ergebnisse der Diplomarbeit der Autorin zusammen, die<br />

sich mit der genretheoretischen Einordnung dokumentarischer Fernsehformate für Kinder befasst<br />

hatte. Nach einer Begriffsklärung "dokumentarischer Fernsehformen" wird auf die<br />

Bandbreite der Mischformen von dokumentarisch bis fiktional eingegangen. Als Grundlage<br />

für die Genreeinteilung des Dokumentarischen werden die unterschiedlichen Appellfunktionen<br />

und Erzählweisen analysiert. Für die Kindersendungen lassen sich sechs Kategorien fest-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 125<br />

1.5 Medieninhalte<br />

stellen: der beschreibende, fiktionale, interaktive, partizipierende, betrachtende und poetische<br />

Modus. Es zeigt sich, dass Magazinsendungen die Rahmen sind, innerhalb derer am häufigsten<br />

dokumentarische Einspieler gezeigte werden. (DY)<br />

[206-L] Trenz, Hans-Jörg:<br />

Media coverage on European governance: exploring the European public sphere in national<br />

quality newspapers, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 291-319<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag untersucht die Bedingungen für die Herausbildung einer medienvermittelten<br />

europäischen Öffentlichkeit mittels einer Analyse der Berichterstattung darüber, wie im<br />

Jahre 2000 in Europa regiert und Politik gemacht wurde. Das untersuchte Sample umfasste 11<br />

Tageszeitungen aus sechs Mitgliedsstaaten der EU. Auf der Basis einer systematischen Inhaltsanalyse<br />

lassen sich drei Typen von Nachrichten unterscheiden: 1) europäische Nachrichten<br />

mit einer übereinstimmenden Bewertung europäischer Ereignisse und Themen; 2) Nachrichten<br />

mit europäischem Bezug, die sich dadurch auszeichnen, dass europäische Ereignisse<br />

und Themen eine sekundäre Auswirkung auf die nationale Berichterstattung haben; und 3)<br />

nationale Nachrichten über einheimische Ereignisse und Themen, bei denen aber in Form eines<br />

rhetorischen Kontrollmechanismus ein europäischer Bezug hergestellt wird. Alle drei<br />

Fallbeispiele lassen erkennen, dass es eine europäische Öffentlichkeit gibt und dass diese entstanden<br />

ist durch die gegenseitige Beobachtung der institutionellen Akteure und ihres Publikums.<br />

Dies gilt sowohl für die Themen und Ereignisse als auch für die sich parallel dazu entwickelnden<br />

Kommunikationsstile und -diskurse. (UNübers,) (UN)<br />

[207-L] Uribe, Rodrigo; Gunter, Barrie:<br />

The tabloidization of British tabloids, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr.<br />

3, S. 387-402 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag präsentiert eine Inhaltsanalyse der wichtigsten englischen Boulevardzeitungen<br />

des letzten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts. Der Forschungsansatz geht vom Konzept<br />

der "Boulevardisierung" aus und benutzt den methodischen Bezugsrahmen von McLachan<br />

und Golding. Die Ergebnisse zeigen, dass charakteristisch für die Berichterstattung der Boulevardzeitungen<br />

die Dominanz sog. "weicher" Themen und von Home Stories ist, wobei die<br />

Schlagzeilen, die Bebilderung und personalisierende Gesichtspunkte eine wichtige Rolle spielen.<br />

Die Berichterstattung hat sich über den untersuchten Zeitraum in Form und Stil immer<br />

mehr "boulevardisiert", wobei aber die Bandbreite der Inhalte konstant geblieben ist. Theoretisch<br />

legen die Ergebnisse nahe, dass eine heterogene Entwicklung der Berichterstattung der<br />

Boulevardzeitungen zu beobachten ist. Damit wird die Annahme gestützt, dass eine Homogenisierung<br />

der Presse nur in den Bereichen von Form und Stil der Berichterstattung stattfindet,<br />

aber nicht in Bezug auf die inhaltliche Bandbreite. Darüber hinaus zeigt der Wandel in der<br />

Berichterstattung, das es sich bei der "Boulevardisierung" (als einem charakteristischen<br />

Merkmal der Boulevardzeitungen) nicht um ein statisches Konzept handelt. (UNübers.) (UN)


126 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[208-L] Volkmann, Ute:<br />

Die journalistische Konstruktion gerechter Ungleichheiten, in: Stefan Liebig, Holger Lengfeld,<br />

Steffen Mau (Hrsg.): Verteilungsprobleme und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften, Frankfurt<br />

am Main: Campus Verl., 2004, S. 297-330, ISBN: 3-593-37464-1<br />

INHALT: Die Autorin untersucht im Rahmen einer inhaltsanalytischen Auswertung der "Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung" (FAZ) und der "Frankfurter Rundschau" (FR), ob es auf der Ebene<br />

des durch Qualitätszeitungen bereitgestellten Orientierungswissens einen gesellschaftlichen<br />

Konsens darüber gibt, (1) welche sozialen Ungleichheiten als gerecht gelten, und welche<br />

nicht und (2) welche Legitimationsfiguren den Rechtfertigungen sozialer Ungleichheiten<br />

zugrunde liegen. Sie geht von der wissenssoziologischen Annahme aus, dass Akteure ihre soziale<br />

Wirklichkeit über kognitive, normative und evaluative Schemata konstruieren, wobei<br />

gesellschaftliche Makrostrukturen einen besonderen Stellenwert einnehmen, da diese sich der<br />

unmittelbaren Alltagswahrnehmung entziehen. Eine dieser Makrostrukturen sind diesem Verständnis<br />

zufolge soziale Ungleichheiten. Die Autorin analysiert Meinungsartikel von FAZ<br />

und FR aus dem Jahre 2000 daraufhin, mit welchen Gerechtigkeitssemantiken die Journalisten<br />

im Kontext der Debatte um die Einführung der Riester-Rente argumentieren und welches<br />

normative und evaluative Orientierungswissen über "gerechte Ungleichheiten" sie in ihren<br />

Kommentaren diesbezüglich konstruieren. (ICI2)<br />

[209-F] Weber-Menges, Sonja, M.A.; Müller, Daniel, M.A. (Bearbeitung); Geißler, Rainer,<br />

Prof.Dr.; Pöttker, Horst, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Mediale Integration ethnischer Minderheiten<br />

INHALT: Das zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt wird die Probleme medialer Integration<br />

im Zusammenhang mit dem medialen Ausdifferenzierungsschub in Deutschland mit der Situation<br />

in Kanada und USA vergleichen, wobei die Frage im Mittelpunkt stehen soll, ob<br />

Deutschland aus den amerikanischen und kanadischen Erfahrungen lernen kann. Bei der empirischen<br />

Bestandsaufnahme der deutschen Situation soll nicht nur auf die noch am ehesten<br />

erforschte Analyse der Medieninhalte zurückgegriffen werden, sondern es sollen auch die nahezu<br />

unerforschten Aspekte der journalistischen Praxis, der institutionellen Integration von<br />

ethnischen Minderheiten in das deutschen Mediensystem sowie der Mediennutzung von ethnischen<br />

Minderheiten empirisch aufgehellt werden. Neben der empirischen Analyse soll auch<br />

das begrifflich-theoretische Fundament zum zentralen Konzept der "medialen Integration" erarbeitet<br />

werden. Forschungsstand: Bisher wurden die Begriffe Integration und mediale Integration,<br />

die als normativer Hintergrund zum Problemaufriss und zur Bewertung der Forschungsergebnisse<br />

dienen, erarbeitet und näher bestimmt. Im Sinne einer Bestandsaufnahme<br />

wurde der bisherige Forschungsstand in folgenden Bereichen aufgearbeitet: 1. Darstellung der<br />

ethnischen Minderheiten in den deutschen Massenmedien in Form einer Zusammenfassung<br />

von diesbezüglichen Inhaltsanalysen; hypothetische Aufarbeitung der Ursachen des medialen<br />

Zerrbildes ethnischer Minderheiten in deutschen Medien (redaktionelle Zwänge und Routinen<br />

mit z.T. unreflektierten Folgen; ökonomische Ursachen: ethnische Minderheiten sind kein relevanter<br />

Teil der "Käufer" von Medienbotschaften; unzureichende Repräsentation der ethnischen<br />

Minderheiten in der Medienproduktion); Überlegungen zur Wirkung der medialen Präsentation<br />

von ethnischen Minderheiten (z.B. Thomas-Theorem, Lippmann-Theorem, Gegenposition<br />

Essers: Irrelevanz der Medien). 2. Die Entwicklung der ethnischen Medien und ihrer<br />

Nutzung: Haupttrends der Entwicklung ethnischer Medienkulturen in Deutschland im Sinne


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 127<br />

1.5 Medieninhalte<br />

einer Phaseneinteilung, die eng mit der Entwicklung neuer Informationstechnologien verknüpft<br />

ist; Inhalte ethnischer Medien (z.B. Deutschlandbild), Medienrezeption ethnischer<br />

Minderheiten. Anhand der Bestandsaufnahme zum Stand der Forschung in diesen Bereichen<br />

wird deutlich, dass sich die Ergebnisse der bisherigen Forschung hinsichtlich der Entwicklung<br />

ethnischer Medienkulturen und der Inhalte ethnischer Medien hauptsächlich auf die türkische<br />

Medienkultur in Deutschland erstrecken. Bisherige Ergebnisse von Studien zur Mediennutzung<br />

von Migranten kommen zudem zum Teil zu recht unterschiedlichen Ergebnissen.<br />

Hier besteht daher dringender Forschungsbedarf. 3. Erstellung einer detaillierten Bibliographie.<br />

Für das Projekt gibt es eventuell eine 2. Bewilligungsphase bis Juli 2009 (geplant).<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA, Kanada<br />

METHODE: Begrifflich-theoretische Arbeiten zum Konzept der medialen Integration; Bestandsaufnahme<br />

zum bishrigen Forschungsstand; mediale Integration und Medienumbruch in<br />

USA und Kanada; Beteiligung von ethnischen Minderheiten an der deutschen Medienproduktion;<br />

Einstellung der Medienproduzenten zur medialen Integration; Evaluation von journalistischen<br />

Antidiskriminierungsregeln; Medienbruch und journalistische Universalität; Medienrezeption<br />

DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Qualitatives Interview; Standardisierte<br />

Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Massenmedien und ethnische Minderheiten in Deutschland. Problemaufriss<br />

- Forschungsstand - Bibliographie (Arbeitstitel). 2004.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte,<br />

Geographie, Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Geißler (57068 Siegen)<br />

KONTAKT: Weber-Menges, Sonja (Tel. 0271-740-4953,<br />

e-mail: weber@soziologie.uni-siegen.de)<br />

[210-L] Wester, Fred; Pleijter, Alexander; Renckstorf, Karsten:<br />

Exploring newspapers' portrayals: a logic for interpretive content analysis, in: Communications<br />

: the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 495-513 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Ein Überblick über das methodische Instrumentarium, das in unterschiedlichen Vorhaben<br />

zur qualitativen Inhaltsanalyse zur Anwendung kam, zeigt, dass die Anwendungslogik<br />

qualitativer Verfahren in den meisten Fällen nicht standardisiert ist. Die meisten Forscher befassen<br />

sich kaum oder gar nicht mit den Methoden und Verfahren, die sie anwenden. Der Beitrag<br />

stellt ein Verfahren zur interpretativen Inhaltsanalyse vor, das im Rahmen einer empirischen<br />

Untersuchung zur grenzüberschreitenden Berichterstattung in der niederländischdeutschen<br />

Euregion Rhein-Waal zur Anwendung kam. Zunächst wird beschrieben, wie die<br />

Niederländer und die Deutschen und ihre Heimatländer, die Niederlande und Deutschland in<br />

den vier größten regionalen Tageszeitungen der Region dargestellt werden. Daran anschließend<br />

werden grundlegende Prinzipien qualitativer Methoden diskutiert und drittens die auf<br />

diesen Prinzipien beruhende angewandte Untersuchungsmethode vorgestellt und anhand des<br />

empirischen Materials erläutert. Nach einer kurzen Vorstellung einiger empirischer Resultate<br />

wird das angewandte Verfahren der interpretativen Inhaltsanalyse auf seine Allgemeingültigkeit<br />

hin untersucht. (UNübers.) (UN)


128 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.5 Medieninhalte<br />

[211-L] Westerbarkey, Joachim:<br />

Sinnsurrogate auf Abruf: aktuelle Trends, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift<br />

für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 2, S. 113-126<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Antworten auf die alten Fragen, was gerade gilt und wohin unsere Reise geht, geben<br />

heute nicht nur Trendforscher verschiedener Provenienz und Kompetenz, sondern auch zahlreiche<br />

Zeitschriften und TV-Sendungen. Um im Geschäft zu bleiben, signalisieren sie mit<br />

immer neuen Konzepten und Formaten 'Zeitgeistorientierung'. Bei aller Varianz dieser Angebote<br />

und ihrer Publika geht es dabei zumeist um Verheißungen von Glück, Erfolg und Selbstverwirklichung,<br />

die sich angeblich hier und sofort erfüllen lassen, wenn man nur mitspielt,<br />

am Ball bleibt und 'in' ist. Lustvolle Konsumerlebnisse und Spaß werden als Sinnsurrogate<br />

vermarktet, und 'Tainments' aller Mixturen werden zu Prototypen massenhaft propagierter<br />

Lebensstile. Im mehrdimensionalen Spannungsfeld von Innovationen und Produktstandards,<br />

von inhaltlicher Varianz und Wiederholung und von rezeptiver Faszination und Langeweile<br />

schließen diese kommerziellen Strategien keineswegs eine Renaissance konventioneller<br />

Kommunikationsformen und Konsumpräferenzen aus, wenn diese nur hinreichend akzeptabel<br />

und profitabel erscheinen. Deshalb wird hier die Frage nach dem Sinn der jeweils postulierten<br />

Einstellungen und Handlungsmuster stets durch ihre angeblich allgemeine und aktuelle Geltung<br />

beantwortet." (Autorenreferat)<br />

1.6 Mediennutzung<br />

[212-F] Arnold, Anne-Katrin, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Schneider, Beate, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Radio hören im Kabel<br />

INHALT: Identifizierung der Nutzung und Motivation zur Nutzung von Radio hören über Kabel.<br />

ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

telefonisch (Stichprobe: 1.000; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles<br />

Umfrageinstitut.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Niedersächsische<br />

Landesmedienanstalt -NLM- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: arnold@ijk.hmt-hannover.de, Tel. 0511-3100-453)<br />

[213-F] Barjak, Franz, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Harabi, Najib, Prof.Dr.oec.publ. (Leitung):<br />

The Internet for research and development<br />

INHALT: The development of new information and communication technologies (ICT) has affected<br />

societies and economies worldwide. Their impact on the research and development<br />

(R&D) system must be considered as particularly important, as R&D is one of the primary


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 129<br />

1.6 Mediennutzung<br />

sources of inventions and technical progress and is therefore a major motor of economic<br />

growth. The amount of data accessible to researchers in public and private R&D organisations<br />

and the opportunities for researchers to communicate has been increased by the Internet<br />

to an extent that has few parallels in history. It has become possible to bridge large distances<br />

to collect primary data and processed information from remote instruments and storage resources.<br />

The contents of entire libraries, representing the research results of centuries of intense<br />

scientific work, are now only a few mouse-clicks away. Statistical data can be retrieved<br />

from on-line databases and pasted into spreadsheets, and the onerous and fault-prone task of<br />

re-typing column after column of illegible data is a thing of the past. Various forms of communication,<br />

from the informal exchange of notes to the formalised review process of renowned<br />

journals, can now be carried out without having to exchange a single sheet of paper.<br />

Though project partners may be located in countries around the globe, communication and<br />

collaboration are ensured with few, seldom insurmountable, difficulties. At the current state<br />

of development, we must acknowledge a major shortage of empirical information on the significance<br />

of the Internet and its impact on national R&D systems. This shortage of empirical<br />

information led to the production of this research project on the Internet for R&D which aims<br />

to find valid, reliable, meaningful, and feasible indicators in order to measure the use of the<br />

Internet within R&D and to investigate the significance and the impact of the net on R&D at<br />

the current point in time. Research approach: Research was focused on the development of<br />

indicators to quantify the use of the Internet in R&D and the effects of this. It included a detailed<br />

literature review which evaluated the scientific literature, as well as policy and statistical<br />

documents. Subsequently an indicator system was developed and "tested" by means of pilot<br />

surveys in different European countries. The experiences and results of the pilot surveys<br />

were used to improve the indicator system and to undertake a first benchmarking of European<br />

countries regarding the Internet for R&D. The indicators can be attributed to three broad subtopics:<br />

Readiness for computerized and networked science covers indicators on the computer<br />

and network infrastructure in science and the computer skills and IT awareness of scientists.<br />

Capable computers and networks with sufficient transmission capacities represent the technical<br />

preconditions for modern science. Computer skills and an awareness of the capacities of<br />

IT for knowledge production are other, somewhat less strict prerequisites. The use of Internet<br />

tools and applications section includes indicators on a variety of tasks in science for which<br />

computer networks are employed. Internet-based applications have become integrated into<br />

such diverse activities as data collection and data analysis, information retrieval, communication,<br />

collaboration and publishing. Some of the applications are especially useful in a specific<br />

phase of a research project, i.e. during planning and definition, implementation or dissemination,<br />

whereas others are used during the entire duration of a project. Indicators on the impact<br />

of the Internet are used to assess the production of new knowledge which may be considered<br />

as the main aim of science. We include indicators that cover two outcomes of scientific work,<br />

i.e. publications and patents. Furthermore, scientific collaborations can be affected by the use<br />

of Internet applications. Further information: http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?<br />

htm.sel0=7617 . GEOGRAPHISCHER RAUM: Switzerland, Germany, Italy, Denmark, the<br />

Netherlands, UK, Ireland<br />

METHODE: The first methodical steps of the project have been a literature review and the construction<br />

of indicators in order to measure the use and impact of the Internet in R&D. The results<br />

of this were used for the development of a survey instrument. The second step was a<br />

postal survey in the public R&D sector (universities, polytechnics, public research institutes<br />

and government-funded laboratories). The survey was carried out as an exploratory investigation<br />

in selected disciplines. The survey population were researchers at different hierarchical


130 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

levels. Addresses were gathered from the membership directories of disciplinary associations<br />

and by a random sampling through the WWW. DATENGEWINNUNG: Postal survey (sample:<br />

6.518, responses: 1.602, usable for analysis: 1.482; scientists at public R&D institutions<br />

in the disciplines astronomy, chemistry, computers, economics, and psychology - addresses<br />

from membership directories of scientific associations in Europe and through random sampling<br />

from the WWW - data collection April-July 2003).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Barjak, F.: On the integration<br />

of the Internet into informal science communication. Presentation at the German Online Research<br />

Conference, Duisburg, 31. March 2004.+++Barjak, F.; Harabi, N.: The Internet in public<br />

science. Deliverable 5.2 of the SIBIS project in the topic area of the Internet for R&D. Olten,<br />

Switzerland. Download: http://www.empirica.biz/sibis/files/WP5No2RandDII.pdf .+++<br />

SIBIS Consortium (ed.): New eEurope Indicators Handbook. Download: http://www.empirica.biz/sibis/files/SibisIndicatorHandbook.pdf<br />

.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Europäische<br />

Union FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales<br />

(Riggenbachstr. 16, 4600 Olten, Schweiz)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: najib.harabi@fhso.ch)<br />

[214-F] Billes-Gerhart, Elke; Maas, Viktor; Müller, Patricia (Bearbeitung); Treibel, Annette,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Medienkompetenz unter der Perspektive ethnischer und geschlechtlicher Differenz<br />

INHALT: Jugendliche sind in eine soziale Umgebung eingebettet, die die Entwicklung ihrer Individualität<br />

beeinflusst. Bei Migrantenjugendlichen - der Gruppe, die in diesem Projekt im Zentrum<br />

steht - besteht die soziale Umgebung aus folgenden Faktoren: den allgemeinen sozioökonomischen<br />

Gegebenheiten, den Peergroups, die mono- oder heteroethnisch sein können,<br />

und vor allen Dingen der ethnischen Community (Familie, Verwandte, Freundeskreis, ethnische<br />

Infrastruktur im Stadtteil u.ä.). Die Lebenssituation der Heranwachsenden steht im Mittelpunkt<br />

des Forschungsinteresses und damit verbunden die Frage, wie Jugendliche mit und<br />

ohne Migrationshintergrund - differenziert nach Geschlecht - unter spezifischen sozialen und<br />

biographischen Voraussetzungen die Neuen Medien nutzen und welche Bedeutung diese für<br />

ihre kulturelle Identität haben. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung des codeswitching<br />

bilingualer bzw. trilingualer Jugendlicher in seiner medialen Ausprägung. Ein<br />

wichtiges Differenzierungskriterium bei der Analyse ist dabei der Grad der Vernetzung und<br />

die Infrastruktur der jeweiligen ethnischen community. Die Ergebnisse des Projektes sollen<br />

die Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung der soziologischen Theorie der Transmigration<br />

ermöglichen. Parallel zur Durchführung des Projektes werden bereits Forschungsfragen<br />

und -ergebnisse in die Lehre transferiert. Die Ergebnisse des Projektes sollen darüber hinaus<br />

auch curriculare Konsequenzen für die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung befördern. Die<br />

Studie soll Aufschluss über die Zusammenhänge zwischen ethnischer Herkunft, Gender,<br />

Community und Peer-group geben. Die Nähe bzw. Distanz zu den Neuen Medien im Falle<br />

der Jugendlichen aus Migrantenfamilien resultiert, so die zugrunde liegende These, nicht linear<br />

aus der Geschlechts- und der ethnischen Zugehörigkeit, sondern ist im Kontext der Aufnahmegesellschaft,<br />

der lokalen Zugehörigkeit und der globalen Vernetzung zu sehen. Seit den<br />

1990er Jahren wird in der soziologischen Migrationsforschung die Theorie der Transmigration<br />

lebhaft diskutiert. Danach wird der eindeutig feststellbare Wohnortwechsel zusehends


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 131<br />

1.6 Mediennutzung<br />

durch die Bewegung zwischen verschiedenen Wohnorten abgelöst. Die Lebenspraxis und die<br />

Lebensprojekte der "TransmigrantInnen" spannen sich zwischen verschiedenen Wohnorten<br />

bzw. geographischen Räumen auf. Die Mediennutzungen und -biographien der Migrantenjugendlichen<br />

ermöglichen eine Überprüfung der Plausibilität dieses Ansatzes. Parallel zur<br />

Durchführung des Projektes werden inhaltliche und didaktische Konzeptionen für die Pädagogischen<br />

Hochschulen erarbeitet, die am Beispiel der Medienkompetenz von weiblichen und<br />

männlichen Migrantenjugendlichen die soziologische Perspektive auf die Einwanderungsgesellschaft<br />

einüben und mit der medialtechnischen Kompetenz verknüpfen helfen. In der soziologischen<br />

Migrations- und Geschlechterforschung liegt der Schwerpunkt derzeit primär<br />

auf den Erwachsenenbeziehungen zwischen Zugewanderten und Einheimischen bzw. zwischen<br />

Frauen und Männern. Das Projekt soll einen Vergleich verschiedener jugendlicher Zugewanderter<br />

und Einheimischer beiderlei Geschlechts hinsichtlich ihrer Medienkompetenz<br />

ermöglichen. Aus der Studie sind Korrekturen gängiger Hierarchien sowohl im Alltags- als<br />

auch im Wissenschaftsdiskurs zu erwarten, die curriculare Konsequenzen für die Lehrerinnen-<br />

und Lehrerausbildung nach sich ziehen werden.<br />

METHODE: Zunächst wird eine Sekundäranalyse durchgeführt, mit deren Hilfe der aktuelle<br />

Forschungsstand in den Bereichen Mediennutzungsverhalten und Migrantenjugendliche erarbeitet<br />

wird. Da bisher das Zusammenspiel von neuen Medien, ethnischer Zugehörigkeit und<br />

Gender empirisch noch nicht untersucht wurde, konzentrieren wir uns auf zahlreiche bisher<br />

durchgeführte empirische Studien zu den Einzelkomponenten. Parallel zur Sekundäranalyse<br />

werden halbstandardisierte schriftliche Befragungen an fünf Hauptschulen in jeweils zwei<br />

Klassenstufen (6. und 9. Klasse) durchgeführt. Der Schwerpunkt unserer empirischen Untersuchung<br />

sind offene, narrative Interviews mit Migrantenjugendlichen. Es werden jeweils<br />

Schülerinnen und Schüler im Alter von etwa 15 Jahren aus zwei Hauptschulen mit türkischem<br />

und russlanddeutschem Migrationshintergrund interviewt. Im Anschluss wird durch Fallvergleich<br />

und Fallkontrastierung eine Typologie der Medienkompetenzprofile differenziert nach<br />

Gender und Ethnie erstellt.<br />

ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Hochschulartenübergreifendes Kompetenzzentrum für Genderforschung und<br />

Bildungsfragen in der Informationsgesellschaft -KGBI- (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im<br />

Breisgau)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0721-925-4628, Fax: 0721-925-4640,<br />

e-mail: tran0001@ph-karlsruhe.de)<br />

[215-L] Böhm, Karina:<br />

Jugendliche, Musik und Konvergenz, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik,<br />

Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 43-45<br />

INHALT: "Jugendliche handeln medienkonvergent, um ihre musikbezogenen Bedürfnisse zu<br />

befriedigen. Die 13- bis 18jährigen Jungen und Mädchen nutzen dabei vor allem fünf Medien:<br />

Fernsehen, Internet, Tonträger, Radio und Printmedien. Nicht-Fans zeichnen sich durch<br />

ein breiteres, aber unspezifischeres Medienhandeln aus. Die Fans sind durch ihre ausgeprägten<br />

Musikpräferenzen motiviert, das zur Verfügung stehende Medienensemble umfassender<br />

und tieferschürfender zu nutzen als die Nicht-Fans. Vor allem das Internet ist für sie das primäre<br />

Informationsmedium." Diese Erkenntnisse hat die Autorin anhand von 16 problemzentrierten<br />

Interviews gewonnen, die sie im Rahmen ihrer Magisterarbeit mit Jugendlichen geführt<br />

hatte. Die Ergebnisse der Untersuchung werden kurz referiert. (PT2)


132 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

[216-F] Brunner, Marion, Dipl.-Psych.; Naumann, Johannes, Dipl.-Psych.; Richter, Tobias, Dr.<br />

(Bearbeitung); Christmann, Ursula, Priv.Doz. Dr.; Groeben, Norbert, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Verarbeitungsstrategien von traditionellen (linearen) Buchtexten und zukünftigen (nichtlinearen)<br />

Hypertexten<br />

INHALT: Das Computermedium hat innerhalb der Entwicklung der Informations- bzw. Mediengesellschaft<br />

in Form des sog. Hypertextes eine strukturelle Erweiterung des Textangebots gebracht.<br />

Ausgehend von der kulturoptimistischen vs. -pessimistischen Kontroverse bezüglich<br />

der Chancen/ Gefahren von Bildschirmmedien generell ist zu fragen, was man als Chancen<br />

der neuen Medien nutzen kann, ohne es mit dem Verlust der wichtigsten Positiva der klassischen<br />

Medien zu bezahlen. Generelles Ziel des Projekts ist es, zu prüfen, unter welchen Bedingungen<br />

welche Textform effizient ist, in welchem Ausmaß RezipientenInnen in der Lage<br />

sind, die je medienspezifischen Verarbeitungsanforderungen zu erfüllen sowie Möglichkeiten<br />

der Überwindung von Rezeptionsproblemen aufzuzeigen. Daraus ergeben sich drei Arbeitsschwerpunkte:<br />

1. medienspezifische Verarbeitungsziele und deren Effektivitätsüberprüfung;<br />

2. der Einfluß von Lern- und Verarbeitungsstrategien auf die Verarbeitungsqualität von linearen<br />

Texten und Hypertexten; 3. Möglichkeiten zur Verbesserung von Verarbeitungskompetenzen.<br />

In der laufenden Förderphase steht der dritte Arbeitsschwerpunkt im Mittelpunkt, der<br />

in Form von Trainingsexperimenten bearbeitet wird. S. auch: http://www.allg-psych.unikoeln.de/hyper/index.htm<br />

(Projekthomepage).<br />

METHODE: Theoretisch: Kognitionspsychologie der Textverarbeitung. Methodisch: Im weiteren<br />

Sinne zugrundeliegendes methodologisches Paradigma ist das Epistemologische Subjektmodell,<br />

innerhalb dessen insbesondere das Forschungsprogramm Subjektive Theorien (FST)<br />

entwickelt wurde. Methodologische Forderungen, die sich aus dem Epistemologischen Subjektmodell<br />

ergeben, werden mit einem experimentell-kognitionspsychologischen Ansatz und<br />

psychometrischen Methoden verknüpft. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN-<br />

NUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 270; Protokolle/ Interviews von Studierenden<br />

sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Experiment (Stichprobe: ca. 270; Studierende<br />

sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Logfile-Analysen (Stichprobe: ca.<br />

200; Studierende sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Psychologischer Test<br />

(Stichprobe: ca. 370; Studierende sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives<br />

Interview (Stichprobe: 30; Studierende sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte<br />

Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 3.900; Studierende/ Akademiker; Auswahlverfahren:<br />

Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Flender, J.; Christmann, U.: Zur optimalen Passung von medienspezifischen<br />

Randbedingungen und Verarbeitungskompetenzen/ Lernstrategien bei linearen<br />

Texten und Hypertexten. in: Groeben, N.; Hurrelmann, B. (Hrsg.): Medienkompetenz: Voraussetzungen,<br />

Dimensionen, Funktionen. Weinheim: Juventa 2002, S. 203-233.+++Groeben,<br />

N.: Zur konzeptuellen Struktur des Konzepts "Lesekompetenz". in: Groeben, N.; Hurrelmann,<br />

B. (Hrsg.): Lesekompetenz: Bedingungen, Dimensionen, Funktionen. Weinheim: Juventa<br />

2002, S. 11-24.+++Naumann, J.; Richter, T.; Groeben, N.: Validierung des Inventars zur<br />

Computerbildung anhand eines Vergleichs von Anwendungsexperten und Anwendungsnovizen.<br />

in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, Jg. 15, 2001, S. 219-232.+++Richter, T.;<br />

Christmann, U.: Lesekompetenz: Prozessebenen und interindividuelle Unterschiede. in: Groeben,<br />

N.; Hurrelmann, B. (Hrsg.): Lesekompetenz. Weinheim: Juventa 2002, S. 25-58. +++<br />

Richter, T.; Naumann, J.; Groeben, N.: Attitudes toward the computer: construct validation of<br />

an instrument with scales differentiated by content. in: Computers in Human Behavior, Vol.<br />

16, 2000, pp. 473-491.+++Richter, T.; Naumann, J.; Noller, S.: LOGPAT: a semi-automatic


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 133<br />

1.6 Mediennutzung<br />

way to analyze hypertext navigation behavior. in: Swiss Journal of Psychology, Vol. 62,<br />

2003, pp. 113-120.+++Richter, T.; Holt, N. van: ELVES: ein computergestütztes Diagnostikum<br />

zur Erfassung der Effizienz von Teilprozessen des Leseverstehens. in: Diagnostica (in<br />

Druck).+++Richter, T.; Naumann, J.; Brunner, M.; Christmann, U.: Strategische Verarbeitung<br />

beim Lernen mit Text und Hypertext. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie (in<br />

Druck).+++Christmann, U.: Lesen. in: Vorderer, P.; Mangold, R.; Bente, G. (Hrsg.): Lehrbuch<br />

der Medienpsychologie. Göttingen: Hogrefe 2004, S. 419-442.+++Aktuelle Literaturliste<br />

unter: http://www.allg-psych.uni-koeln.de/hyper/index.htm .<br />

ART: gefördert BEGINN: 1998-07 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften,<br />

Psychologisches Institut (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg); Universität Köln, Philosophische<br />

Fakultät, Psychologisches Institut Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie und Kulturpsychologie<br />

(Herbert-Lewin-Str. 2, 50931 Köln)<br />

KONTAKT: Christmann, Ursula (Priv.Doz. Dr. Tel. 06221-54-7356,<br />

e-mail: ursula.christmann@psychologie.uni-heidelberg.de)<br />

[217-F] Cho-Heinze, Hannah, Dipl.-Päd.; Rose, Michaela, Dipl.-Sportlehrerin (Bearbeitung);<br />

Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-Prof.Dr.phil. (Leitung):<br />

Neue Medien in der sportwissenschaftlichen Hochschullehre - gleiche Chancen für Frauen<br />

und Männer?<br />

INHALT: Die Entwicklung von internet-basierten Lehr- und Lernmodulen wird durch die Perspektive<br />

der Geschlechterforschung kritisch begleitet. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach den<br />

unterschiedlichen Einstellungen, Nutzungsformen von Studierenden in Bezug auf Neue Medien<br />

und die Effekte der sozialen Konstruktion von Geschlechterverhältnissen auf den Umgang<br />

mit ihnen. Darüber hinaus wurden Instrumente zur Implementierung von Gender<br />

Mainstreamig in Lehr-/ Lernmodulen entwickelt und ihre Umsetzung an konkreten Modulen<br />

der Trainingswissenschaften und der Sportmedizin beratend begleitet. GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich<br />

(Stichprobe: ca. 300; Studierende des Diplom-Studiengangs Sportwissenschaft verschiedener<br />

Hochschulen).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hartmann-Tews, Ilse; Cho-Heinze, Hannah; Rose, Michaela: Was<br />

heißt gendern? Ansätze und Erfahrungen mit dem BMBF-Projekt "eBut Gender Mainstreaming<br />

in den Neuen Medien in der Hochschullehre. in: Frauenbüro Saarbrücken (Hrsg.): Publikation<br />

zum Thema "eLearning und Gender Mainstreaming". Saarländische Schriftenreihe<br />

"Sophie" (im Druck).+++Dies.: Implementierung von Gender Mainstreaming in internetbasierte<br />

Hochschullehre. in: Daugs, Reinhard; Igel, Christoph (Hrsg.): eBut - eLearning in der<br />

Bewegungs- und Trainingswissenschaft. Schorndorf: Hofmann-Verl. (im Druck).+++Dies.: e-<br />

Learning und Geschlecht. in: Strauß, Bernd (Hrsg.): Sport goes media: 16. Sportwissenschaftlicher<br />

Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft vom 21.-23. September<br />

2003 in Münster. Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Bd. 138.<br />

Hamburg: Czwalina 2003, S. 268. ISBN 3-88020-427-6. ARBEITSPAPIERE: Hartmann-<br />

Tews, Ilse; Cho-Heinze, Hannah; Rose, Michaela: Style-Guide eBuT/ spomedial - Implemetierung<br />

des Gender Mainstreaming. Unveröffentl. Arbeitspapier. Köln: Deutsche Sporthoch-


134 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

schule 2002.+++Hartmann-Tews, Ilse; Cho-Heinze, Hannah: Leitfaden zur sprachlichen und<br />

inhaltlichen Gleichbehandlung: gender mainstreaming in den Lehr- und Lernmodulen. 2002.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-06 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, FB II Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut<br />

für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung (50927 Köln)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-4982-3770, e-mail: i.hartmann@dshs-koeln.de)<br />

[218-F] Dähler, Manuel (Leitung):<br />

SRG-Radiocontrol<br />

INHALT: Ziel der SRG-Radiocontrol-Studie ist die möglichst genaue Erfassung der Radionutzung<br />

der schweizerischen Bevölkerung. Als Messgerät kommt die Radiocontrol-Uhr zum<br />

Einsatz, welche an repräsentativ ausgewählte Personen jeweils zweimal pro Jahr während einer<br />

Woche abgegeben wird. Zu jeder vollen Minute öffnet sich während vier Sekunden ein<br />

eingebautes Mikrofon und nimmt die Umgebungsgeräusche auf. Dieser Ton wird in ein digitales<br />

Signal umgewandelt, dieses reduziert und gespeichert. Parallel dazu werden in einer<br />

Zentrale 129 Radiostationen und 59 TV-Stationen nach dem gleichen Schema aufgenommen.<br />

Nach einer Woche schickt die Trägerin oder der Träger die Uhr in die Zentrale zurück. Hier<br />

werden die gespeicherten Daten aus der Uhr mit jenen der registrierten Radiostationen verglichen.<br />

Stimmt ein Datenmuster eines bestimmten Radios mit dem Muster aus einer Uhr überein,<br />

ist dies der Nachweis, dass eben diese Radiostation gehört wurde. Aufgrund der Datenreduktion<br />

um das 120fache ist es unmöglich, jene Geräusche, die nicht von einem Radio stammen,<br />

zu erkennen. Der Datenschutz ist mit Radiocontrol vollständig gewährleistet. Die wichtigsten<br />

Ergebnisse sind jeweils auf der Hompage http://www.forschungsdienst.ch zu finden.<br />

ZEITRAUM: permanent seit dem 1. Juli 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsche, französische,<br />

italienische, rätoromanische Schweiz<br />

METHODE: Grundgesamtheit: sprachassimilierte Bevölkerung ab 15 Jahren; Forschungsdesign:<br />

permanente Erhebung seit dem 1. Januar 2001; Auswahlverfahren: Random-Quota; Stichprobe,<br />

Anzahl/ Grösse der Untersuchungseinheiten: 4 Stichproben mit 571 in der Deutschschweiz,<br />

301 in der Suisse romande, 105 in der Svizzera italiana und 25 in der Svizzera rumantscha;<br />

Datenerhebung, Informationsbeschaffung: elektronische Messung; Datenerhebung<br />

durch: IHA GfK, Hergiswil; Analysemethoden: statistische Analysen, eigene Auswertungssoftware<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Steinmann, M. et al.: Jahresbericht des Forschungsdienstes (ab<br />

2001). Bd. 1: Allgemeine Daten. Bern: Forschungsdienst SRG SSR.<br />

ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER:<br />

Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft -SRG- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft -SRG- Forschungsdienst (Giacomettistr.<br />

1, 3000 Bern, Schweiz)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: manuel.daehler@srgssrideesuisse.ch)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 135<br />

1.6 Mediennutzung<br />

[219-L] Dehm, Ursula; Storll, Dieter; Beeske, Sigrid:<br />

TV-Erlebnistypen und ihre Charakteristika: das heterogene Fernsehpublikum und seine<br />

Erlebnisweisen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 5, S. 217-225 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28;<br />

UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ardwerbung.de/showfile.phtml/dehm_5-2004.pdf?foid=10702)<br />

INHALT: "Den Erwartungen der Zuschauer an ein positives Fernseherleben liegen fünf zentrale<br />

Erlebnisfaktoren zugrunde, wie eine Studie im Auftrag der ZDF Medienforschung ergeben<br />

hat. Diese Faktoren sind Emotionalität, Orientierung, Ausgleich, Zeitvertreib und Soziales Erleben.<br />

Sie gelten für alle Inhalte - Information wie Unterhaltung - und für alle Publikumssegmente.<br />

Die einzelnen Faktoren wiegen jedoch - je nach Publikumssegment unterschiedlich<br />

stark. Welche Fernseh-Erlebnistypen liegen im Publikum vor? Mittels clusteranalytischer<br />

Verfahren wurden auf Basis der fünf TV Erlebnisfaktoren sieben Typen ermittelt: involvierte<br />

Begeisterte (11% der Befragten), emotionale Genießer (15%), genießende Wissensdurstige<br />

(16%), habituelle Teilhaber (21%), habituelle Orientierungssuchende (12%), genügsame<br />

Stressbewältiger (14%) und distanzierte Skeptiker (10%). Diese TV-Erlebnistypen zeichnen<br />

sich jeweils durch bestimmte soziodemographische Charakteristika und Lebensstile sowie<br />

durch bestimmte Programmvorlieben und durch spezifisches Medienverhalten aus. So ist beispielsweise<br />

für die größte Gruppe, die habituellen Teilhaber, beim Fernsehen soziales Erleben<br />

besonders wichtig, d.h. sie erwarten, in andere, ihnen dennoch vertraute Welten eintauchen zu<br />

können. Habituelle Teilhaber finden sich in allen Altersgruppen, sie sehen generell überdurchschnittlich<br />

viel fern, besonders tagsüber. Sie schätzen besonders unterhaltende Genres<br />

wie Serien, Shows und Boulevardmagazine. Dagegen haben für die kleinste Gruppe der distanzierten<br />

Skeptiker alle Erlebnisfaktoren eine eher geringe Bedeutung, am ehesten sehen sie<br />

zum gelegentlichen Zeitvertreib fern. Sie sind oftmals berufstätig und häufig Wenigseher.<br />

Spezifische Genrepräferenzen haben sie kaum. Aufgrund der Identifizierung der Charakteristika<br />

verschiedener Publikumssegmente kann die TV-Erlebnistypologie wichtige Hinweise für<br />

Programmplanung und -entwicklung und auch für die Erreichbarkeit verschiedener Publikumsgruppen<br />

geben." (Autorenreferat)<br />

[220-F] Duval, Bettina, Dipl.-Psych.; Welger Andrea, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Schachtner,<br />

Christina, Prof.Dr. (Leitung):<br />

E-Network - Kommunikation und Gemeinschaftsbildung in virtuellen Frauen-Räumen<br />

INHALT: Die Untersuchung ist als Kooperationsprojekt zwischen der Universität Marburg und<br />

der FH Furtwangen, Villingen-Schwenningen (inzwischen aufgrund Ortswechsels Hamburg-<br />

Harburg) konzipiert. Ziel des Gesamtprojekts ist die Gewinnung von Erkenntnissen über den<br />

demokratischen und zukunftsgestaltenden Nutzen von computergestützten Netzwerken für<br />

Frauen. Es soll herausgefunden werden, inwiefern durch virtuelle Netze ein Empowerment<br />

unterstützt wird, das die Präsenz und die Teilhabe von Frauen in/ an der politischen und beruflichen<br />

Öffentlichkeit sichert und ob die neuen, medial vermittelten Kommunikationsformen<br />

neue Formen politischer Partizipation hervorbringen. In diesem Teilprojekt werden folgende<br />

Themenbereiche untersucht: konstituierende Elemente computergestützter Frauennetze<br />

im Berufs- und Bildungsbereich; Kommunikationsmuster in virtuellen Frauen-Räumen; Ästhetik<br />

einer durch Frauen gestalteten Netzkultur; Bedeutung der Netzerfahrungen für den Alltag<br />

der Frauen/ Mädchen offline; ermöglicht das Internet neue Formen der Zusammenarbeit<br />

und Koalitionsbildung? Neben anwendungsbezogenen Erkenntnissen werden Erkenntnisse


136 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

erwartet, die Aufschluss geben über: neue Formen der Konstitution von Geschlecht in virtuellen<br />

Räumen; die Ästhetik einer durch Frauen initiierten und gestalteten Netzkultur im Hinblick<br />

auf die Verknüpfung von Sprache, Bild, Sound; das Transformationspotential von Frauennetzen<br />

im Hinblick auf einen Wandel der Geschlechterverhältnisse. Orientiert an den methodologischen<br />

Prinzipien der Grounded Theory wurden im Projekt "E-Network" folgende<br />

Schlüsselkategorien identifiziert, die Aufschlüsse geben über die Erwartungen, die Mädchen<br />

und Frauen mit "ihren" Netzwerken verknüpfen sowie über die Strategien der Netzgestaltung<br />

und über die Existenzbedingungen virtueller Frauen-Räume: 1. Virtuelle Räume besetzen,<br />

schaffen und gestalten: Entgegen der gängigen Unterscheidung zwischen Virtualität und Realität<br />

wird der computergest. Raum als realer Raum erlebt, als Großraumbüro oder als Mädchenzentrum.<br />

Dieser Raum wird nach den eigenen Bedürfnissen "eingerichtet" und dazu genutzt,<br />

Ressourcen zu bündeln und sich zu treffen. In diesem neu geschaffenen Raum entsteht<br />

Gemeinschaft (Community) über geografische, gedankliche und soziale Grenzen hinweg.<br />

Diese Gemeinschaft kann auch als ein Pendant zu männlichen Seilschaften gesehen werden,<br />

sie fördert die Lebens- und Berufschancen der Userinnen. 2. Regeln kreieren: Da virtuelle<br />

Räume ein Gestaltungsvakuum aufweisen, entsteht ein hoher Regelungsbedarf. Die Existenz<br />

verbindlicher Regeln garantiert den Netzakteurinnen Sicherheit, effiziente Nutzung, Vertrauen<br />

und ein lebendiges Netz. Eine der wichtigsten Regeln ist z.B. das Prinzip "Geben und<br />

Nehmen", aber auch das Prinzip der wertschätzenden Kommunikation (Anerkennung). 3.<br />

Sorge tragen/ Verantwortung übernehmen: Damit ist eine Art von Sorge gemeint, die eine<br />

Basis sozialer Praxis bildet und sich mit einer Theorie der Gerechtigkeit verbindet, die eine<br />

Balance zwischen Sorge geben und Sorge nehmen beschreibt. Die Frage, wer Sorge trägt<br />

(z.B. die Seiten pflegt, die Diskussionsforen moderiert, etc.) ist eine brisante Frage in allen<br />

Netzen, die als Selbsthilfeprojekte entstanden sind. Ehrenamtlichkeit erfordert Einsatz, aber<br />

darf man für die Übernahme von Sorge Geld verlangen? 4. Eine Community (virtuelle Gemeinschaft)<br />

bilden: In vier von fünf untersuchten Netzen ist dies ein erklärtes Ziel. Als konstitutive<br />

Bedingungen einer computergest. Community wurden bisher folgende Kriterien ermittelt:<br />

Reziprozität; Identifikation mit dem Netzwerk; geteilter Erfahrungs- und Sinnzusammenhang;<br />

Emotionalität; Netzgeschichte; Spielregeln; Authentizität der Netzakteurinnen; ergänzende<br />

Face-to-face-Kontakte. Die computergest. Frauen- und Mädchennetze eignen sich<br />

nach den bisherigen Erkenntnissen dazu, soziale Netzwerke zu konstituieren, berufliche Karrieren<br />

zu unterstützen, Identitätsbildung zu fördern und damit die ges. Position von Frauen<br />

und Mädchen zu stärken. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Das Untersuchungsdesign ist als eine qualitative Befragungsstudie angelegt, die mit<br />

einer Inhaltsanalyse der Online-Angebote kombiniert wird. Im Rahmen der Datenerhebung<br />

sind insgesamt 12 Expertinneninterviews und 21 Userinneninterviews durchgeführt worden.<br />

Es sind zudem Inhaltsanalysen von 5 computergestützten Mädchen- und Frauennetzwerken<br />

geplant, welche aufgrund der erwartbaren permanenten Veränderung des Netzangebots prozessorientiert<br />

gestaltet sein müssen. Methodologisch orientiert sich die Datenerhebung und<br />

Auswertung an der von Barney Glaser und Anselm Strauss entwickelten Grounded Theory.<br />

Im Rahmen der Verwertung geht es darum, auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse genderpolitisch<br />

relevante Qualitätskriterien für computergestützte Frauennetzwerke zu entwickeln.<br />

Zusammensetzung der Userinnen: In dem Mädchennetz LizzyNet liegt der Altersschwerpunkt<br />

bei 13-15 Jahren; in den Frauennetzen dominieren je nach Berufsgruppe 30-40-<br />

Jährige bzw. über 45-Jährige bei LeaNet. Es handelt sich um Gymnasiastinnen bzw. um<br />

Frauen mit qualifizierter Berufsausbildung, darunter zahlreiche Mütter mit Kindern. Die Neuen<br />

Medien ermöglichen Frauen mit familiären Aufgaben, eine dem Zeitrhythmus dieser Aufgaben<br />

angepasste Nutzung. Weitere Informationen unter: http://www.frauenbewegung-on-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 137<br />

1.6 Mediennutzung<br />

line.de . DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Visualisierung; Standardisierte Befragung,<br />

face to face; Gruppendiskussion; Inhaltsanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schachtner, Ch.: Globalisierung als Geschlechterpolitik, Frauennetze<br />

als transformative Möglichkeitsräume. in: Zentrum für Gender Studies und feministische<br />

Zukunftsforschung (Hrsg.)+++Schachtner, Ch.; Duval, B.: Virtuelle Frauen-Räume -<br />

wie Frauen und Mädchen im Netz-Medium Platz nehmen. in: Kahlert, H.; Kajatan, C.<br />

(Hrsg.): Frauen in der Informationsgesellschaft. Frankfurt am Main: Campus 2004.+++<br />

Schachtner, Ch.; Welger, A.: Virtuelle Mädchen-Räume - computergestützte Kommunikation<br />

als lebensweltliches Projekt. in: Medienimpulse, 2004, H. 47, S. 26-33.+++Schachtner, Ch.;<br />

Welger, A.: Virtuelle Mädchen-Räume. Computergestützte Kommunikation als lebensweltliches<br />

Projekt. Bildung und Lernen online. in: Schindler, W. (Hrsg.): eLearning in der Jugendarbeit.<br />

München 2004.<br />

ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2001-11 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER:<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft<br />

(Wilhelm-Röpke-Str. 6b, 35032 Marburg); Universität Klagenfurt, Fak. für Kulturwissenschaften,<br />

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr.<br />

65-67, 9020 Klagenfurt, Österreich)<br />

KONTAKT: Welger, Andrea (Tel. 06421-2824872, e-mail: welger@staff.uni-marburg.de)<br />

[221-L] Eimeren, Birgit van; Gerhard, Heinz; Frees, Beate:<br />

Internetverbreitung in Deutschland - Potenzial vorerst ausgeschöpft?: ARD/ ZDF-Online-<br />

Studie 2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 8, S. 350-370 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28;<br />

UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ardwerbung.de/showfile.phtml/eimeren_gerhard_frees_8-2004.pdf?foid=12150)<br />

INHALT: "Nach den Ergebnissen der aktuellen ARD/ ZDF-Online-Studie 2004 beträgt der Anteil<br />

der Onlinenutzer an der Gesamtbevölkerung in Deutschland ab 14 Jahre 55,3 Prozent und ist<br />

damit im Vergleich zum Vorjahr nur noch moderat (um 4 %) angestiegen. Damit sind inzwischen<br />

35,7 Millionen Erwachsene zumindest gelegentlich online. Nach wie vor stellen die Jugendlichen<br />

mit 95 Prozent die Gruppe mit der höchsten Ausschöpfung, während die ab 50-<br />

Jährigen und die Nicht-Berufstätigen unterdurchschnittlich im Internet vertreten sind. Offensichtlich<br />

stößt die Internetverbreitung in Deutschland allmählich an ihre natürlichen Grenzen.<br />

In den nächsten Jahren ist nicht zu erwarten, dass die Zahl der Onlinenutzer zwei Drittel der<br />

Bevölkerung überschreitet. Außerdem ist die mit dem Internet verbrachte Zeit erstmals rückläufig,<br />

das heißt eine Sättigung der Nutzungs- und Verweildauer scheint erreicht. Bei der Internetnutzung<br />

steht der Mehrwertgedanke weiterhin im Vordergrund. Die Nutzung ist habitualisiert<br />

und zielstrebig, aber auch weniger experimentierfreudig als noch vor einigen Jahren.<br />

Die Nutzung der Anwendungen ist inzwischen eingeschränkter: Nur Homebanking, Onlineauktionen<br />

und -shopping haben zugenommen. Außerdem werden heute weniger die Generalisten,<br />

die zu vielen Fragestellungen Inhalte anbieten, aufgesucht, sondern vermehrt die Spezialisten<br />

für bestimmte Themen, wie etwa Nachrichtenanbieter oder Ratgeberseiten. Wie die<br />

ARD/ ZDF-Online-Studie zeigt, findet kein Verdrängungswettbewerb zwischen Fernsehen<br />

und Hörfunk einerseits und Internet andererseits statt, da diese Medien unterschiedliche Bedürfnisse<br />

bedienen. Der passive Konsum von Unterhaltung und Information über Fernsehen<br />

und Radio wird den Medienkonsum weiterhin dominieren. Fast zwei Drittel aller Onliner er-


138 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

warten von den etablierten Medienanbietern ein eigenständiges Onlineangebot, wobei es nach<br />

wie vor einen deutlichen Markentransfer von der Offline- in die Onlinewelt - insbesondere im<br />

Bereich der Information - gibt." (Autorenreferat)<br />

[222-L] Feierabend, Sabine; Mohr, Inge:<br />

Mediennutzung von Klein- und Vorschulkindern: Ergebnisse der ARD/ ZDF-Studie "Kinder<br />

und Medien 2003", in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 453-461 (Standort: UB Bonn(5)-<br />

Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/feierabend_mohr_9-2004.pdf?foid=12234)<br />

INHALT: "Im Rahmen der ARD/ ZDF-Studie 'Kinder und Medien 2003' wurde auch die Mediennutzung<br />

von Klein- und Vorschulkindern untersucht. Über die Zwei- bis Fünfjährigen liegen<br />

bisher kaum diesbezügliche Erkenntnisse vor, und sie lassen sich letztlich auch nur über erwachsene<br />

Auskunftspersonen gewinnen. In der Studie wurde eine Face-to-Face-<br />

Stichtagsbefragung mit 245 Erziehungsberechtigten durchgeführt. Gefragt wurde nach dem<br />

Medienverhalten der Kinder, aber auch nach dem Stellenwert der Medien im Leben der Eltern.<br />

Haushalte, in denen Zwei- bis Fünfjährige aufwachsen, verfügen über eine breite Medienpalette.<br />

In den Kinderzimmern dominieren Kassettengeräte (bei ca. 40%), gefolgt von<br />

Radios und Walkman, TV-Geräte stehen in 7 Prozent der Kinderzimmer dieser Altersgruppe.<br />

Spielen ist bei diesen Kindern die weitaus wichtigste Beschäftigung. Unter den Medienaktivitäten<br />

(jeden/fast jeden Tag ausgeübt) rangiert das Fernsehen mit 64 Prozent an erster Stelle,<br />

Bücher gehören demgegenüber nur für ein Drittel zum Alltag, 30 Prozent hören (fast) täglich<br />

Radio und 16 bzw. 15 Prozent hören Hörspiele oder Musik von Tonträgern. Insgesamt<br />

verbringen Zwei- bis Fünfjährige 162 Minuten täglich mit Medien (im Vergleich: Spielen,<br />

Malen etc. 229 Minuten). Der größte Teil dieser Zeit entfällt auf das Fernsehen. Die wenigsten<br />

Klein- und Vorschulkinder sitzen allein vor dem Fernseher, sondern zumeist zusammen<br />

mit anderen Kindern oder mit den Eltern bzw. anderen Erwachsenen. Weitaus beliebtestes<br />

Programm der Kinder ist der öffentlich-rechtliche KI.KA (82%), der auch von den Eltern sehr<br />

positiv bewertet wird, vor allem wegen seiner Vielseitigkeit, Gewalt- und Werbefreiheit, aber<br />

auch wegen seiner Unterhaltsamkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass Medien Kinder heute von<br />

Anfang an begleiten, wobei das Fernsehen der wichtigste mediale Sozialisationsfaktor ist.<br />

Dies unterstreicht, wie wichtig kindgerechte Angebote im Medium TV sind." (Autorenreferat)<br />

[223-F] Fleischer, Sandra, M.A. (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Wahrnehmung und Akzeptanz der Magazinsendung "Der Kummerkasten"<br />

INHALT: Eine Rezeptionsstudie zum KI.KA Kummerkasten auf der Basis einer qualitativen<br />

Befragung 7-14Jähriger in Mitteldeutschland und einer funktionalen Inhaltsanalyse Zurzeit<br />

wird im Auftrag des KI.KA, dem Kinderkanal von ARD und ZDF am Lehrstuhl für Medienpädagogik<br />

und Weiterbildung vom Forschungsteam von Prof.Dr. Bernd Schorb eine qualitative<br />

Studie zur Fernsehsendung des KI.KA "Der Kummerkasten" durchgeführt. Mit dem<br />

"Kummerkasten". möchte der Fernsehsender ein Orientierungsangebot für Heranwachsende<br />

bieten. Ziel der Studie ist die Bewertung der Magazinsendung "Der Kummerkasten" durch<br />

die Zielgruppe sowie die Wahrnehmung und Bewertung der Interaktivität. Dazu werden in 16<br />

leitfadenbasierten Gesprächen Jungen und Mädchen im Alter von 7-14 Jahren zu ihrem Nut-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 139<br />

1.6 Mediennutzung<br />

zungsverhalten, Nutzungsmotiven und zu ihrer Bewertung der Sendungselemente und der Interaktionsmöglichkeiten<br />

befragt. Die Aussagen der Befragten werden in einem zweiten<br />

Schritt in einer funktionalen Inhaltsanalyse auf das Sendungsmaterial bezogen. Der Kummerkasten<br />

stellt aufgrund seiner dualen Beschaffenheit ein komplexes Kommunikationssystem<br />

dar. Interaktivität kann grob gesehen auf zwei Ebenen stattfinden: im Off-Air Angebot als<br />

Weiterleitung und Beantwortung von Kommunikaten von Kinder über die "Nummer gegen<br />

Kummer" und im On-Air Angebot, d.h. während der Sendung. Innerhalb dieser zwei Ebenen<br />

kann Interaktion über verschiedene Medien und mit unterschiedlichen Interaktionspartnern<br />

stattfinden. Nach der Analyse des Aspektes der Interaktivität können speziell unter der Fragestellung<br />

des Verhältnisses von Individualkommunikation und Massenkommunikation Aussagen<br />

zum Kommunikationsmodell des "Der Kummerkasten" gemacht werden.<br />

METHODE: Qualitative medienpädagogische RezipientInnenforschung. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 16; Kinder von 7 bis<br />

14 Jahren; Auswahlverfahren: gezielte Auswahl). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />

Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-06 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: KI.KA - ARD-<br />

ZDF-Kinderkanal FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Medienpädagogik e.V. (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0341-9735850, e-mail: sflei@uni-leipzig.de)<br />

[224-L] Frey-Vor, Gerlinde; Schumacher, Gerlinde:<br />

Kinder und Medien 2003: Studie der ARD/ ZDF-Medienkommission - Kernergebnisse für<br />

die sechs- bis 13-jährigen Kinder und ihre Eltern, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 426-<br />

439 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/frey-vor_schumacher_9-2004.<br />

pdf?foid=12232)<br />

INHALT: "Elektronische Medien haben im Leben sechs- bis 13jähriger Kinder gegenüber 1990<br />

an Bedeutung gewonnen. So sind viele Mediengeräte in den Familien inzwischen weiter verbreitet<br />

und das Medienspektrum hat sich durch neue Medien wie Computer, Internet, Spielkonsole<br />

und Handy erweitert. Auch der persönliche Besitz der Kinder an elektronischen Medien<br />

schreitet weiter voran. Bei den medialen Freizeittätigkeiten bleibt das Fernsehen Spitzenreiter,<br />

gefolgt von Musik hören über Tonträger und Radio hören. Die häufigsten nichtmedialen<br />

Freizeittätigkeiten der Kinder sind drinnen oder draußen spielen und sich mit Freunden<br />

treffen. Die Studie 'Kinder und Medien 2003' ist nach 1979 und 1990 die dritte empirische<br />

Grundlagenstudie von ARD und ZDF zur Mediennutzung von Kindern in Deutschland. Auftraggeber<br />

der aktuellen Studie sind die ARD/ ZDF-Medienkommission und der Kinderkanal<br />

von ARD und ZDF Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse präsentiert, die in mündlichpersönlichen<br />

Interviews aus einer repräsentativen Stichprobe von rund 2100 Kindern im Alter<br />

von sechs bis 13 Jahren sowie zusätzlich von erwachsenen Personen, die am besten über das<br />

Medienverhalten des Kindes Auskunft geben konnten, gewonnen wurden. Die Studie untersucht<br />

unter anderem die Lebensbedingungen und Geräteausstattung der Familien, den Medienbesitz,<br />

die Freizeitaktivitäten und Mediennutzung der Kinder sowie die Einstellungen der<br />

Eltern zum Thema Umgang mit Medien. Nach den Befragungsergebnissen sehen Kinder in<br />

erster Linie fern, weil sie Spannung erleben, Spaß haben und ihr Wissen erweitern wollen.<br />

Zwar sehen sechs- bis 13jährige Kinder RTL und Super RTL am häufigsten, sie bringen aber<br />

dem KI.KA die höchste Wertschätzung entgegen. Dies zeigt sich sowohl an der emotionalen


140 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

Bindung an den Sender als auch an seinem positiven Image. Die Eltern schreiben dem KI.KA<br />

die größte Kompetenz für Kindersendungen zu, gefolgt von ARD und ZDF Insgesamt gehen<br />

Eltern im Vergleich zu vor 13 Jahren heute gelassener mit dem Fernsehen um und akzeptieren<br />

es als Alltagsmedium." (Autorenreferat)<br />

[225-L] Gebel, Christa; Wagner, Ulrike:<br />

Musik als Dreh- und Angelpunkt für die Mediennutzung Heranwachsender, in: Medien und<br />

Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 37-42<br />

INHALT: "Die Begeisterung für Musik ist eines der wichtigsten Motive für die Mediennutzung<br />

von Kindern und Jugendlichen. Ob Heranwachsende das Radio oder den Computer, die Zeitschrift<br />

oder das Internet für die Beschäftigung mit ihren Musikinteressen und bevorzugten<br />

Musikstars heranziehen, ist durch vielerlei Faktoren beeinflusst: Alter, Geschlecht und Bildungshintergrund<br />

geben ebenso den Ausschlag wie die Verortung der bevorzugten Musik in<br />

Bezug auf den Mainstream." In einer Face-to-Face-Befragung von 573 9- bis 19-Jährigen<br />

wurde im Frühjahr 2003 zwei Fragen nachgegangen: (1) wie viele und welche Medien sind<br />

den Befragten für ihr Interesse an Musik wichtig und (2) wie viele und welche Medien nutzen<br />

die Heranwachsenden für die Beschäftigung mit bevorzugten Musikgruppen und -stars. In<br />

dem Beitrag werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt, die signifikante Unterschiede<br />

in der Nutzung der Medien zwischen den Mainstreamund den Non-Mainstream-Fans<br />

aufwiesen. (PT2)<br />

[226-L] Gerhards, Maria; Mende, Annette:<br />

Offliner 2004 - Anpassungsdruck steigt, Zugangsbarrieren bleiben bestehen: ARD/ ZDF-Online-Studie<br />

2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 8, S. 371-385 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28;<br />

UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/gerhards_mende_8-2004.pdf?foid=12151)<br />

INHALT: "Ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland ist weiterhin ohne Internetzugang.<br />

Diese sog. Offliner repräsentieren nach den aktuellen Ergebnissen der ARD/ ZDF-Offline-<br />

Studie 2004 noch 44,7 Prozent der Bevölkerung, das heißt 28,8 Millionen Personen ab 14<br />

Jahre. Es handelt sich zu einem großen Teil um die älteren Generationen ab 60 Jahre und hier<br />

insbesondere um Rentner bzw. Nicht-Berufstätige. Zwar stehen diese dem Internet grundsätzlich<br />

aufgeschlossen gegenüber, und sie erkennen das Internet grundsätzlich als weiteres Medium<br />

an. Zugleich haben sich aber die Vorbehalte gegenüber dem Internet begründet zum<br />

Beispiel mit Nutzergefährdungen wie Suchtgefahr und Pornografie - weiter verstärkt. Für die<br />

Offliner gibt es scheinbar immer weniger Impulse und Anreize, sich aktiv der Onlinewelt anzuschließen.<br />

Hauptausschlaggebend für die Onlineabstinenz ist, dass ein Computer weder beruflich<br />

noch privat gebraucht wird und man sich nicht vorstellen kann, wozu man zu Hause<br />

einen Computer benötigt. Außerdem reiche das Angebot der klassischen Medien aus. Die<br />

Offliner nehmen in ihrer eigenen Lebenswelt die Entkoppelung von einem universalen Informations-<br />

und Kommunikationsmedium bewusst in Kauf, offenbar ohne ein Gefühl von Defiziten<br />

zu empfinden oder eine direkte Benachteiligung oder gar Ausgrenzung zu befürchten.<br />

Die Minderheit der Offliner, die vorhat, sich einen Computer anzuschaffen, begründet dies<br />

mit dem Motiv dass man 'heutzutage einfach einen Computer braucht', sie folgt dem gesellschaftlichen<br />

Anpassungsdruck. Ebenso hat bei den Offlinern das Argument an Bedeutung


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 141<br />

1.6 Mediennutzung<br />

gewonnen, das Internet 'gehöre heute einfach dazu'. Die Offliner dürften inzwischen nicht<br />

mehr nur als ein temporäres gesellschaftliches Phänomen zu betrachten sein. Auch der Abbau<br />

der Zugangsbarrieren für den Einstieg in das Netz wie hohe Komplexität und fehlende Nutzungsroutinen,<br />

hohe Kosten und geringe Verständlichkeit scheint keine wesentlichen Wachstumsimpulse<br />

mehr zu versprechen. Für viele Offliner werden die Zugangsbarrieren zum Internet<br />

nicht überwindbar sein, insbesondere nicht für die Personen, die alt sind, über ein geringes<br />

Einkommen verfügen bzw. formal gering gebildet sind." (Autorenreferat)<br />

[227-L] Gleich, Uli:<br />

Sportkommunikation und ihre Bedeutung für die Nutzer: ARD-Forschungsdienst, in: Media<br />

Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 500-505 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM<br />

XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/ard_forschungsdienst_10-2004.pdf?foid=12807)<br />

INHALT: Sport ist neben den Sparten Unterhaltung und Information zu einem der wichtigsten<br />

Angebote in den Medien geworden. Insbesondere im Fernsehen ist die Sportberichterstattung<br />

mit einem durchschnittlichen Zuschaueranteil von rund 10 Prozent von hoher Relevanz. Hinzu<br />

kommt die Thematisierung von Sport in anderen Programmkategorien, wie beispielsweise<br />

den Nachrichten (vgl. Studie von Kühnert). Das Ausmaß der Sportberichterstattung entspricht<br />

dem breiten Interesse für Mediensport in der Bevölkerung (vgl. Rühle, 2003) und sorgt insbesondere<br />

bei internationalen Sport-Großereignissen wie Fußball-Welt- und –Europameisterschaften<br />

oder Olympischen Spielen regelmäßig für hohe Einschaltquoten. Für Sender, Agenturen<br />

und Unternehmen ist Sportberichterstattung daher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, bietet<br />

sie doch ein attraktives Umfeld für Werbe- und Sponsoringaktivitäten (vgl. Studie der Pilot<br />

Group). In der Literaturstudie werden 36 neuere deutsch- und englischsprachige Veröffentlichungen<br />

zum Thema vorgestellt. Zehn davon sind inhaltlich zusammengefaßt, der Rest<br />

bibliographiert. (BM2)<br />

[228-F] Goel, Urmila, Dr. (Bearbeitung):<br />

Die virtuelle zweite Generation. Zur Aushandlung ethnischer Identität im Internet am Beispiel<br />

der InderInnen der zweiten Generation in Deutschland<br />

INHALT: Das Forschungsprojekt analysiert die Bedeutung virtueller Sozialräume bei der Aushandlung<br />

ethnischer Identität in der Diaspora. Es wird betrachtet wie die neuen Räume bereits<br />

bestehende Prozesse beeinflussen und verändern, welche neuen Möglichkeiten sie für die<br />

Konstruktion des Eigenen in einer fremden Umwelt eröffnen und wie diese genutzt werden.<br />

Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei der Interaktion zwischen virtuellen und physischen<br />

Räumen sowie der hieraus entstehenden Dynamik für die Identitätskonstitution. Zur Analyse<br />

der Fragestellung werden Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie genutzt. Der exemplarisch<br />

betrachtete virtuelle Raum ist die ethnisch definierte Internetplattform www.theinder.net.<br />

Diese sehr stark genutzte Seite wird von InderInnen der zweiten Generation in<br />

Deutschland für InderInnen der zweiten Generation gemacht. Die Beobachtung der Diskussionsverläufe<br />

in den interaktiven Foren wird durch narrative Interviews mit RedakteurInnen<br />

und NutzerInnen ergänzt. Die Analyse der Texte erfolgt dabei auf Basis der gegenstandsbegründeten<br />

Theoriebildung nach Glaser und Strauss. Basierend auf der Feldforschung in einer<br />

klar abgegrenzten Gemeinschaft hat das Forschungsprojekt einen interdisziplinären Ansatz.


142 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

Es greift insbesondere Debatten aus der Soziologie und Psychologie aber auch der Politologie<br />

zur (ethnischen) Identitätsentwicklung sowie zur Bildung von Gemeinschaften und der Rolle<br />

der Medien, insbesondere des Internets, hierbei auf. Grundannahme bei der Analyse ist, dass<br />

sich ethnische Identität in einem transaktionalen Prozess entwickelt und dabei ständig Neues<br />

entsteht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung<br />

INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für<br />

vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0335-5534-2644, Fax: 0335-5534-2645,<br />

e-mail: anthro@euv-frankfurt.de)<br />

[229-L] Göttlich, Udo:<br />

Kreativität in der Medienrezeption?: zur Praxis der Medienaneignung zwischen Routine<br />

und Widerstand, in: Karl H. Hörning, Julia Reuter (Hrsg.): Doing Culture : neue Positionen zum<br />

Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 169-183, ISBN: 3-<br />

89942-243-0<br />

INHALT: Als praxistheoretisch definiert der Autor zunächst relativ unspezifisch jene theoretischen<br />

Überlegungen in der Medien- und Kommunikationswissenschaft, die sich selbst als interpretativ,<br />

pragmatisch, konstruktivistisch oder kulturwissenschaftlich bezeichnen und im<br />

letzten Jahrzehnt im unterschiedlichen Ausmaß eine handlungstheoretische Fundierung der<br />

Medienrezeption und -aneignung mitangestoßen haben. Die auf eine praxistheoretische<br />

"Wende" in der Rezeptionsforschung hinweisenden Entwicklungsschritte werden nach einer<br />

einleitenden Hinführung auf die dazugehörenden Motive anhand einer handlungstheoretischen<br />

Kritik des Aktivitätsbegriffs im Nutzenansatz bzw. des Uses and Gratifications-Ansatzes<br />

und der Cultural Studies exemplarisch vertieft. Die Gründe, warum diese "Wende" in<br />

den beiden theoretischen Richtungen jeweils nur eingeschränkt vollzogen wurde, werden anhand<br />

zweier Beispiele zur Nutzungsweise von Daily Soaps, Daily Talks und der Sendung Big<br />

Brother und den sich in Rezeptionsmodalitäten zeigenden Routinen und Widerständen exemplifiziert.<br />

Die Diskussion der praxistheoretischen Herausforderung für die Rezeptionsforschung<br />

erfolgt abschließend. (ICA2)<br />

[230-F] Greschke, Heike (Bearbeitung):<br />

Migration und Internetkommunikation. Die kommunikative Konstruktion von 'Welt' in<br />

translokalen Netzwerken (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Dieses Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen transnationaler<br />

Migration und medialer Kommunikation. Im Zentrum der Forschung steht die Frage,<br />

wie die Bedeutung von Welt - im Sinne einer gemeinsamen sozialen Realität - hergestellt<br />

wird, wenn sich die sozialen Akteure in räumlicher Distanz zueinander und in sozio-kulturell<br />

verschiedenen Kontexten bewegen. Dabei liegt der Fokus auf den paradoxen Dynamiken, die<br />

sich aus dem Spannungsfeld der translokalen Aushandlungsprozesse in einem virtuell geteilten<br />

Raum und deren lokaler Einbettung in divergente, nicht geteilte Lebenswelten ergeben.<br />

Um die emergenten Praktiken zu verstehen, mit denen soziale Akteure in translokalen Netzwerken<br />

soziale Realität konstruieren, muss die Forschung die unterschiedlichen sozialen<br />

Räume und deren Beziehungen zueinander gleichermaßen in den Blick nehmen. Der metho-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 143<br />

1.6 Mediennutzung<br />

dische Zugang zur Analyse der Internetkommunikation in translokalen Netzwerken wird folglich<br />

auf der Basis der "Multi-Sited-Ethnography" konzipiert. Dieses Vorgehen soll Aufschluss<br />

darüber geben, wie die sozialen Welten translokaler Gemeinschaften durch den spezifischen<br />

Gebrauch des Internets restrukturiert werden. Die Forschung zielt also darauf ab, die<br />

Dynamiken aktueller und zukünftiger Migrationsprozesse zu beleuchten, die sich aus der Paradoxie<br />

ergeben, zusammen sein zu können, ohne anwesend sein zu müssen. Wird Migration<br />

durch die Möglichkeiten globaler Kommunikationstechnologien als optimale Lebensform<br />

wahrscheinlicher? Zweifellos sind die sozialen Praktiken, die sich im Kontext transnationaler<br />

Migration entwickeln, von zentraler Bedeutung für die Herausbildung sozialer Mikrostrukturen,<br />

aus denen sich Weltgesellschaft konstituiert.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduiertenkolleg<br />

844 "Weltbegriffe und globale Strukturmuster: Ausdifferenzierung und funktionale<br />

Diversifikation der Weltgesellschaft" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: heike.greschke@uni-bielefeld.de)<br />

[231-F] Griesbaum, Joachim, M.A.; Schütz, Thomas, Dipl.-Inf.Wiss.; Semar, Wolfgang, Dr.;<br />

Lenich, Andreas, M.Sc.; Mistric-König, Jagoda, Dipl.-Lit.-u.Phonetikwiss. (Bearbeitung); Kuhlen,<br />

Rainer, Prof.Dr. (Leitung):<br />

K3 - Kooperation, Kommunikation, Kompetenz durch Nutzung heterogener Informationsressourcen<br />

INHALT: Teil des Aktionsprogramms der Bundesregierung "Innovation und Arbeitsplätze in der<br />

Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts". K3 steht für Kooperation, Kommunikation,<br />

Kompetenz (Informationskompetenz). In der Langfassung: Wissensmanagement über kooperative<br />

verteilte Formen der Produktion und der Aneignung von Wissen zur Bildung von konzeptueller<br />

Informationskompetenz durch Nutzung heterogener Informationsressourcen. Mit<br />

Bezug auf Ziele des Aktionsprogramms, nämlich "Multimedia in der Bildung fördern", vor<br />

allem über "neue kooperative Lehr- und Lernformen" und durch "Förderung der Kompetenz<br />

zur Recherche und Nutzung elektronischer Information" wird vorgeschlagen: a) die Informationskompetenz<br />

von Studierenden durch den Aufbau lehrebezogener individueller und kooperativer<br />

Wissensplattformen zu befördern; b) einen konzeptionellen und organisatorischen<br />

Rahmen für ein hochschul- bzw. ausbildungsspezifisches Wissensmanagement zu schaffen, in<br />

dem kooperative verteilte Formen der Produktion und der Aneignung von konzeptorientiertem<br />

Wissen unter Berücksichtung verteilter Informationsressourcen entwickelt werden können;<br />

c) ein robustes, auf offenen Entwicklungsprinzipien beruhendes Softwaresystem für kooperatives,<br />

verteiltes konzeptorientiertes Wissensmanagement zu erstellen, das von Studierenden<br />

in der Ausbildung genutzt werden kann; d) ein Evaluierungsschema zu entwerfen, zu<br />

implementieren und anzuwenden, durch das Lernerfolg und Erwerb von Informationskompetenz<br />

über kooperative verteilte Formen des Lehrens und Lernens eingeschätzt bzw. gemessen<br />

werden können. S.a. http://www.k3forum.net .<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Griesbaum, J.: Curriculare Vermittlung von Informationskompetenz:<br />

Konzepte, Ziele, Erfahrungen eines experimentellen Retrievalkurses (K3). in: Bekavac,<br />

Bernard; Herget, Josef; Rittberger, Marc (Hrsg.): Information zwischen Kultur und Marktwirtschaft.<br />

Proceedings des 9. Internationalen Symposiums fur Informationswissenschaft (ISI<br />

2004), Chur, 6.-8. Okt. 2004. Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, S. 23-37.+++Semar, W.: Gra-


144 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

difikationsstrategien für kollaboratives Wissensmanagement in der Ausbildung. in: Bekavac,<br />

Bernard; Herget, Josef; Rittberger, Marc (Hrsg.): Information zwischen Kultur und Marktwirtschaft.<br />

Proceedings des 9. Internationalen Symposiums fur Informationswissenschaft (ISI<br />

2004), Chur, 6.-8. Okt. 2004. Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, S. 39-52.+++Semar, W.:<br />

Entwicklung eines Anreizsystems zur Unterstützung kollaborativ verteilter Formen der Aneignung<br />

und Produktion von Wissen in der Ausbildung. in: Carstensen, Doris; Barrios, Beate<br />

(Hrsg.): Campus 2004. Kommen die digitalen Medien an den Hochschulen in die Jahre? Medien<br />

in der Wissenschaft, Bd. 29. Münster: Waxmann 2004, S. 255-264.+++Semar, W.;<br />

Griesbaum, J.; König-Mistric, J.; Lenich, A.; Schütz, T.: K3 - Wissensmanagement über kooperative<br />

verteilte Formen der Produktion und der Aneignung von Wissen zur Bildung von<br />

konzeptueller Informationskompetenz durch Nutzung heterogener Informationsressourcen -<br />

Stand und Aussichten. in: Hammwöhner, Rainer; Rittberger, Marc; Semar, Wolfgang (Hrsg.):<br />

Wissen in Aktion - der Primat der Pragmatik als Motto der Konstanzer Informationswissenschaft.<br />

Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, S. 329-347.+++Semar, W.: Incentive systems in<br />

knowledge management to support cooperative distributed forms of creating and acquiring<br />

knowledge. in: Arabnia, Hamid; et al. (eds.): Proccedings of the International Conference on<br />

Information and Knowledge Engineering - IKE'04. Las Vegas: CSREA Press 2004, pp. 406-<br />

411.+++Semar, W.; Kuhlen, R.: Anrechnung (Crediting) und Evaluierung kollaborativen<br />

Lernverhaltens als Teil des Wissensmanagement in der Ausbildung. in: Schmidt, Ralph<br />

(Hrsg.): Information Professional 2011. Allianzen - Kooperationen - Netzwerke. 26. Online-<br />

Tagung der DGI. Frankfurt: Deutsche Gesellschaft f. Informationswissenschaft u. Informationspraxis<br />

2004, S. 219-232.+++Semar, W.: Anreizsysteme im Wissensmanagement zur Unterstützung<br />

kooperativ verteilter Formen der Produktion und der Aneignung von Wissen. in:<br />

Geber, Stephan; Weinmann, Siegfried; Wiesner, Daniel F. (Hrsg.): Impulse aus der Wirtschaftsinformatik.<br />

5. Liechtensteinisches Wirtschaftsinformatik-Symposium an der Fachhochschule<br />

Liechtenstein. Heidelberg: Physica-Verl. 2004, S. 83-98.+++Bürger, M.; Griesbaum,<br />

J.; Kuhlen, R.: Building information and communication competence in a collaborative<br />

learning environment (K3). in: SINN03 eProceedings: Proceedings of the Conference on<br />

Worldwide Coherent Workforce, Satisfied Users - New Services for Scientific Information,<br />

Sept. 17-19, 2003 Oldenburg, Germany.+++Kuhlen, R.: IFLA 2003 - change of paradigm in<br />

knowledge management - framework for the collaborative production and exchange of<br />

knowledge.+++Kuhlen, R.: Vorhabensbeschreibung. K3 - Wissensmanagement über kooperative<br />

verteilte Formen der Produktion und der Aneignung von Wissen zur Bildung von konzeptueller<br />

Informationskompetenz durch Nutzung heterogener Informationsressources.+++<br />

Alle Texte zum Downlaod unter: http://www.k3forum.net/docs.html . ARBEITSPAPIERE:<br />

Interne Arbeitspapiere.+++S.a. http://www.k3forum.net/docs.html .<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Informatik<br />

und Informationswissenschaft Lehrstuhl Informationswissenschaft (D 87, 78457 Konstanz)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: Rainer.Kuhlen@uni-konstanz.de)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 145<br />

1.6 Mediennutzung<br />

[232-L] Gutschoven, Klaas:<br />

Adolescents' educational level and computer use: an explanatory study of the relationship<br />

between adolescents' current educational level and the use of computer applications and<br />

computer attitudes, in: Communications : the European Journal of Communication Research,<br />

Vol. 29/2004, Nr. 2, S. 135-158 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Die Untersuchung konzentriert sich auf zwei Fragen. Erstens wird untersucht, ob die<br />

Frage nach dem derzeitigen Ausbildungsniveau von Heranwachsenden einen sinnvollen Ansatz<br />

für Forschung im Multimediabereich bietet. Zweitens wird die Relevanz des derzeitigen<br />

Ausbildungsniveaus verglichen mit dem Ansatz des Einflusses der elterlichen Erziehung, der<br />

bisher in der Multimediafosrchung Anwendung gefunden hat. Diesen Fragen wurde mittels<br />

einer qualitativen Befragung von 232 Schülern der Sekundarschule in Flandern nach ihrer<br />

Multimedianutzung und ihrem Medienverhalten im Multimediabereich nachgegangen. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass das Verhältnis zwischen dem Bildungsniveau der Eltern und der Mediennutzung<br />

dann insignifikant wird, wenn es als kontrollierende Variable für das aktuelle<br />

Mediennutzungsverhalten von Heranwachsenden im Multimediabereich eingeführt wird. Das<br />

aktuelle Bildungsniveau der Heranwachsenden spielte hingegen in der gesamten Untersuchung<br />

eine signifikante Rolle, sogar als kontrollierende Variable für den elterlichen Bildungsstand.<br />

Danach kann man davon ausgehen, dass erstens, das aktuelle Ausbildungsniveau tatsächlich<br />

einen aussagefähigen Ansatz für die Multimediaforschung liefert, und dass zweitens<br />

es sinnvoll ist, das aktuelle Ausbildungsniveau als ein spezifisches soziales Klassenmerkmal<br />

in die Untersuchung einzubeziehen, wenn die Multimediaforschung sich mit dem Medienverhalten<br />

von Heranwachsenden beschäftigt. (UNübers.) (UN)<br />

[233-F] Haase, Jana, M.A.; Teichert, Ingo, M.A.; Marcus, Bernd, Dr.; Machilek, Franz, Dipl.-<br />

Psych.; Matuschek, Ingo, Dr.; Arnold, Katrin, M.A.; Ptaszek, Mariusz, Dipl.-Soz.; Kleemann,<br />

Frank, M.A.; Brunstein, Angela, Dr.; Naumann, Anja, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schütz, Astrid,<br />

Prof.Dr.; Holly, Werner, Prof.Dr.; Habscheid, Stephan, PD Dr.; Voß, G. Günter, Prof.Dr.; Krems,<br />

Josef F., Prof.Dr. (Leitung):<br />

Neue Medien im Alltag: von individueller Nutzung zu soziokulturellem Wandel<br />

INHALT: Die Forschergruppe beschäftigt sich auch im zweiten Förderabschnitt mit Fragen der<br />

alltäglichen Nutzung neuer Medien aus der Perspektive verschiedener Sozialwissenschaften.<br />

Die Projekte der Forschergruppe eint die gemeinsame Sichtweise, dass die Nutzung neuer<br />

Medien am besten als aktive Aneignung des Mediums Computer - und dabei im zweiten Förderabschnitt<br />

noch expliziter des Internets - zu verstehen ist, wobei nunmehr Konsequenzen<br />

der Nutzung für Prozesse des soziokulturellen Wandels stärker als zuvor thematisiert werden.<br />

Dabei ist soziokultureller Wandel nicht als solcher Untersuchungsgegenstand, sondern es<br />

wird erforscht, auf welche Art und Weise individuelle Nutzungsformen soziokulturellen<br />

Wandel fördern bzw. mit diesem interagieren. Untersucht wurden in den vier Teilprojekten:<br />

1. die Optimierung der Präsentation von distribuierten Informationenbeständen im Internet; 2.<br />

Selbstdarstellung auf privaten Homepages; 3. die sprachliche Aneignung von Computermedien<br />

im Wirtschaftsleben; 4. Arbeit in Communication Centern. Jenseits der Forschungsziele<br />

der einzelnen Teilprojekte beabsichtigt die Forschergruppe Synergieeffekte ihrer Arbeit u.a.<br />

auf Tagungen zu den Themen 'Neue Medien und soziokultureller Wandel' sowie 'Identitäten<br />

im Internet' deutlich zu machen. (S.a. http://www.tu-chemnitz.de/phil/NeueMedien/ ).


146 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Habscheid, Stephan: Das Internet - ein Massenmedium? in: Runkehl,<br />

Jens; Schlobinski, Peter; Siever, Torsten (Hrsg.): WebspracheXT: Sprache und Kommunikation<br />

im Internet (im Druck).+++Ders.: Zwischen Rationalisierung und Eigensinn: zur<br />

Organisation kommunikativer Tätigkeiten im Dienstleistungssektor. In: Janich, Nina (Hrsg.):<br />

Unternehmenskultur in der Diskussion: Beiträge zwischen Theorie und Praxis. Europäische<br />

Kulturen in der Wirtschaftskommunikation, Bd. 6. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. (im Druck).<br />

+++Teichert, Ingo: Probleme einer Typologie von Finanzdienstleister-Webauftritten. Aufsatz<br />

(im Druck).+++Ders.: Zwischen Tradition und Innovation: alte und neue Textmuster in einer<br />

Werbekampagne der DiBa. in: Wirtschaftspsychologie, 2004, H. 1, S. 45-55.+++ Schütz, A.;<br />

Krems, J. (Hrsg.): Nutzung neuer Medien: Wirtschaftspsychologische Aspekte. Themenheft<br />

Wirtschaftspsychologie. Lengerich: Pabst 2004. S.a. http://www.tu-chem-nitz.de/phil/Neue<br />

Medien/publik_buecher.htm .+++Haase, Jana; Schulz-Nötzold, Carsten: Problemlösen und<br />

Kooperieren beim Sprechen vor dem Computer. in: Keitel, Evelyne; Boehnke, Klaus; Wenz,<br />

Karin (Hrsg.): Neue Medien im Alltag: Nutzung, Vernetzung, Interaktion. DFG-Forschergruppe<br />

Neue Medien im Alltag, Bd. 3. Lengerich: Pabst 2003, S. 168-193. ISBN 3-<br />

89967-067-1.+++Haase, Jana; Kleemann, Frank; Matuschek, Ingo; Schulz-Nötzold: Arbeit in<br />

Call Centern: soziologische und linguistische Stilanalysen als konvergente Perspektiven auf<br />

neue Arbeitsformen. in: Kommunikation@Gesellschaft, Jg. 4, 2003, Beitr. 2.+++Habscheid,<br />

Stephan: Wie viel Rationalisierung verträgt die Sprache? Untersuchungen am Beispiel der<br />

Dienstleistungskommunikation. in: Muttersprache, Jg. 113, 2003, Nr. 3, S. 208-224.+++ Haase,<br />

Jana; Kleeman, Frank; Matuschek, Ingo; Schulz-Nötzold, Carsten: Stil als Konzept zur<br />

Analyse von Kommunikationsarbeit: zur Konvergenz soziologischer und linguistischer Perspektiven.<br />

in: Dilger, Werner; Keitel, Evelyne (Hrsg.): Kultur und Stil in der Informatik?<br />

Chemnitzer Informatik-Berichte, Bd. 2001-01. Chemnitz: TU, Fak. für Informatik 2001. +++<br />

Habscheid, Stephan; Holly, Werner: Sprechen vor dem Computer. in: Boehnke, Klaus; Doering,<br />

Nicola (Hrsg.): Neue Medien im Alltag: die Vielfalt individueller Nutzungsweisen.<br />

DFG-Forschergruppe Neue Medien im Alltag, Bd. 2. Lengerich. Pabst 2001, S. 176-195.<br />

ISBN 3-935357-45-1.+++Habscheid, Stephan: Medium in der Pragmatik: eine kritische Bestandsaufnahme.<br />

in: Deutsche Sprache, 28, 2000, S. 126-143.+++Voß, Gerd-Günter; Holly,<br />

Werner; Boehnke, Werner (Hrsg.): Neue Medien im Alltag: Begriffsbestimmungen eines interdisziplinären<br />

Forschungsfeldes. Opladen: Leske u. Budrich 2000, S. 79-106. ISBN 3-8100-<br />

2674-3.+++Klemm, Michael; Graner, Lutz: Chatten vor dem Bildschirm: Nutzerkommunikation<br />

als Fenster zur alltäglichen Computerkultur. in: Thimm, Caja (Hrsg.): Soziales im Netz:<br />

Sprache, Beziehungen und Kommunikationskulturen im Internet. Opladen: Westdt. Verl.<br />

2004, S. 156-179. ISBN 3-531-13400-0.+++Habscheid, Stephan; Holly, Werner: Von Benimm<br />

keine Spur: eine Chemnitzer Forschergruppe untersucht die Sprechmuster Mensch-<br />

Computer. in: Rheinischer Merkur, 23.4.1999.+++Haase, Jana; Stöckl, Hartmut: Im Dialog<br />

mit dem Wortschatz: handlungstheoretische Konzeptionen für Wörterbücher im Internet. in:<br />

Sprache und Datenverarbeitung - International Journal for Language Data Processing, Jg. 22,<br />

1998, H. 2, S. 5-37.+++Holly, Werner; Biere, Bernd Ulrich: Zur Einführung: Medien im<br />

Wandel. Neues in alten, Altes in neuen Medien. in: Holly, Werner, Voß, Gerd-Günter;<br />

Boehnke, Klaus (Hrsg.): Medien im Wandel. Opladen: Leske u. Budrich 1998, S. 7-11. ISBN<br />

3-531-12975-9.+++Holly, Werner; Habscheid, Stephan: Medienkommnukation und Deutschunterricht.<br />

in: Der Deutschunterricht, Jg. 50, H. 3, 71ff.+++Holly, Werner: Zur Rolle von<br />

Sprache in Medien: semiotische und kommunikationsstrukturelle Grundlagen. in: Muttersprache,<br />

Jg. 107, 1997, S. 64-75.<br />

ART: gefördert BEGINN: 1998-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 147<br />

1.6 Mediennutzung<br />

INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie<br />

Professur für Sozialisationsforschung und empirische Sozialforschung (09107 Chemnitz);<br />

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur<br />

für Industrie- und Techniksoziologie (09107 Chemnitz); Technische Universität Chemnitz,<br />

Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und<br />

Arbeitspsychologie (09107 Chemnitz); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät,<br />

Fachgebiet Germanistik Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (09107<br />

Chemnitz); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie<br />

Professur für Differentielle Psychologie und Diagnostik (09107 Chemnitz)<br />

KONTAKT: Schütz, Astrid (Prof.Dr. Tel. 0371-531-6366 od. -6365, Fax: 0371-531-6306,<br />

e-mail: astrid.schuetz@phil.tu-chemnitz.de)<br />

[234-F] Hackenbruch, Tanja (Bearbeitung); Dähler, Manuel (Leitung):<br />

SRG-Internetforschung<br />

INHALT: Bei der ersten elektronischen Internetforschung der Schweiz wird mit Hilfe einer Software<br />

das Surfverhalten von Internetusern direkt gemessen. Jeder Person des Panels wird eine<br />

Mess-Software installiert, die sämtliche Bewegungen auf dem World Wide Web registriert<br />

und später via elektronischer Datenübermittlung an eine Auswertungszentrale schickt. Anhand<br />

dieser Daten sollen folgende Fragen beantwortet werden: Wie viele Stunden oder Minuten<br />

sitzen Herr und Frau Schweizer am Tag virtuell surfend vor dem Computerbildschirm?<br />

Wer klickt sich auf welche Seiten? Und wie sieht ein "Surfverlauf" aus? Die wichtigsten Zwischenergebnisse<br />

können auf http://www.forschungsdienst.ch heruntergeladen werden. ZEIT-<br />

RAUM: permanent seit Januar 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsche, französische, italienische<br />

Schweiz<br />

METHODE: Grundgesamtheit: SchweizerInnen ab zwei Jahren, die in einem Haushalt mit Internetanschluss<br />

wohnen; Forschungsdesign: permanente Erhebung seit Januar 2001; Anzahl/<br />

Grösse der Untersuchungseinheiten: 3 Stichproben mit 2000 in der Deutschschweiz, 1000 in<br />

der Suisse romande, 500 in der Svizzera italiana; Datenerhebung, Informationsbeschaffung:<br />

elektronische Messung mit Software NetView von Nielson/ Netratings; Datenerhebung<br />

durch: MMXI Switzerland; IHA GfK Hergiswil; Establishment und Survey durch Konso AG<br />

Basel; Analysemethoden: statistische Analysen, eigene Auswertungssoftware<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />

FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft -SRG- Forschungsdienst (Giacomettistr.<br />

1, 3000 Bern, Schweiz)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: manuel.daehler@srgssrideesuisse.ch)<br />

[235-L] Hartung, Anja:<br />

Radio ist Musik: das Radio als Spiegelbild musikalischer Präferenzen, in: Medien und Erziehung<br />

: Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 24-31<br />

INHALT: "Mit der Entwicklung musikalischer Präferenzen erfährt das Radio bei Kindern und<br />

Jugendlichen einen erheblichen Funktionsund Bedeutungswandel. Während das Medium für<br />

jüngere Mädchen und Jungen noch eine wichtige Orientierungsfunktion in der Rezeption und<br />

Bewertung von Musik innehat, distanzieren sich Jugendliche mit zunehmendem Alter von


148 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

dem ihnen als einseitig erscheinenden Musikangebot im Radio und wenden sich verstärkt anderen<br />

Hörmedien zu. Damit spiegeln sich die jeweiligen Musikvorlieben der Heranwachsenden<br />

in der Radionutzung wider." (Autorenreferat)<br />

[236-L] Hasebrink, Uwe; Herzog, Anja:<br />

Mediennutzung im internationalen Vergleich, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung<br />

an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden:<br />

Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 136-158, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: "Die folgende international vergleichende Darstellung der Mediennutzung versucht, in<br />

Ergänzung der Länderberichte ein Bild davon zu vermitteln, wie sich verschiedene Kulturen<br />

in ihrem Umgang mit den Medien unterscheiden, welche Gemeinsamkeiten sie aufweisen und<br />

inwiefern die Medien auch einen Beitrag zur interkulturellen Kommunikation leisten. Zum<br />

Einstieg wird konkretisiert, was unter Mediennutzung verstanden wird und welche Faktoren<br />

für die Herausbildung eines bestimmten Umgangs mit den Medien relevant sind (Kapitel 2).<br />

Nach einer kurzen problematisierenden - Darstellung der für vergleichende Betrachtungen<br />

verfügbaren Informationsquellen (3) werden dann zunächst die Zugangsmöglichkeiten zu<br />

verschiedenen elektronischen Medien untersucht (4). Es folgt, soweit dies auf der bestehenden<br />

Datengrundlage möglich ist, ein Überblick über wesentliche Kennwerte des Nutzungsverhaltens,<br />

so etwa die Reichweiten und Nutzungsdauern der verschiedenen Medien und die<br />

Art der genutzten Medienangebote (5). Bis dahin bleibt die Darstellung auf der nationalen<br />

Ebene, indem einzelne Länder nebeneinander gestellt werden. Demgegenüber gehen die weiteren<br />

Ausführungen der Frage nach, welche internationalen und transnationalen Bezüge in der<br />

Mediennutzung beobachtbar sind, also welche Reichweiten transnationale Medienangebote<br />

erzielen und inwieweit die Menschen die Optionen zur Nutzung ausländischer Medienangebote<br />

nutzen (6). Dem weltweiten Gegenstandsbereich dieses Handbuchs entsprechend versucht<br />

die Darstellung, so weit wie möglich Befunde aus allen Teilen der Welt einzubeziehen.<br />

Gleichwohl wird ein besonderer Schwerpunkt bei der Situation in Europa liegen: Zum einen<br />

ist hier aufgrund der vielfältigen Bemühungen um die Vergleichbarkeit verschiedener Lebensbereiche<br />

die Informationsgrundlage am besten, zum anderen sind im Hinblick auf den<br />

fortschreitenden europäischen Einigungsprozess vergleichende Untersuchungen zum Umgang<br />

mit den Medien in dieser Region, in der es um die schrittweise Entwicklung europäischer Öffentlichkeiten<br />

geht, von besonderer Bedeutung." (Autorenreferat)<br />

[237-L] Hasebrink, Uwe; Mikos, Lothar; Prommer, Elisabeth (Hrsg.):<br />

Mediennutzung in konvergierenden Medienumgebungen, (Rezeptionsforschung, Bd. 1), München:<br />

R. Fischer 2004, 349 S., ISBN: 3-88927-341-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9743)<br />

INHALT: "Technische Konvergenz ist das Schlagwort, mit dem der anhaltende Wandel der Medienumgebungen<br />

oft charakterisiert wird. Die Grenzen zwischen verschiedenen Medien verschwimmen,<br />

es entstehen vielfältige Mischformen und Neukombinationen alter und neuer<br />

Angebote. Die Beiträge dieses Bandes gehen der leitenden Fragestellung nach, wie die Mediennutzer<br />

mit den neuen Angebotskonstellationen umgehen, wie sie verschiedene alte und<br />

neue Medienangebote für sich kombinieren und welchen Gebrauch sie von neuen Möglichkeiten<br />

der Interaktivität und Cross-Medialität machen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Uwe Hasebrink, Lothar Mikos, Elizabeth Prommer: Mediennutzung in konvergierenden Me-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 149<br />

1.6 Mediennutzung<br />

dienumgebungen: Zur Einführung (9-20); Lothar Mikos: Medienhandeln im Alltag - Alltagshandeln<br />

mit Medienbezug (21-40); Burkhard Michel: Das Habituskonzept zur Überwindung<br />

cartesianischer Einführungen in der Rezeptionsforschung (41-66); Uwe Hasebrink: Konvergenz<br />

aus Nutzerperspektive: Das Konzept der Kommunikationsmodi (67-88); Wolfgang<br />

Schweiger: Mythen der Internetnutzung - Ursachen und Folgen (89-114); Ekkehardt Oehmichen:<br />

Mediennutzungsmuster bei ausgewählten Nutzertypen. Empirische Erkenntnisse zur<br />

Online-Nutzung (115-146); Ulrich Hienzsch, Elizabeth Prommer: Die Dean-Netroots - Die<br />

Organisation von interpersonaler Kommunikation durch das Web (147-172); Sabine Trepte,<br />

Eva Baumann: "More and More" oder Kannibalisierung? Eine empirische Analyse der Nutzungskonvergenz<br />

von Nachrichten- und Unterhaltungsangeboten in TV und WWW (173-<br />

198); Sabine Trepte, Leonard Reinecke, Anling Richter-Matthies, Cyrill Adelberger, Jan-Tajo<br />

Fittkau: Von Jägern und Sammlern - Motive des MP3-Sharings in Abgrenzung zum CD-Kauf<br />

(199-220); Elizabeth Prommer: Filmauswahl unter crossmedialen Bedingungen: Der Einfluss<br />

von Trailer, Werbung, Kritiken und Film-Websites auf die Filmauswahl (221-242); Carsten<br />

Reinemann: Einfalt oder Vielfalt? Zur Struktur der Medienrepertoires politischer Journalisten<br />

in einer veränderten Medienumgebung (243-270); Saskia Böcking, Christoph Klimmt, Peter<br />

Vorderer: "Die drei Klassiker": Medienrepertoires von Vorschulkindern in konvergierenden<br />

Medienumgebungen (271-298); Tilo Hartmann, Holger Schramm, Christoph Klimmt: Parasoziale<br />

Interaktionen und Beziehungen mit Medienfiguren in interaktiven und konvergierenden<br />

Medienumgebungen (299-320); Silvia Knobloch, Lan Van Nguyen-Blaas, Matthias R.<br />

Hastall: Mitfühlen oder Mitspielen Wahrnehmung von Medienfiguren in Trickfilm und PC-<br />

Spiel bei Grundschulkindern (321-346).<br />

[238-L] Herlyn, Gerrit:<br />

Die andere Seite der Informationsgesellschaft: zur privaten Nutzung des Internet am Arbeitsplatz,<br />

in: Gunther Hirschfelder, Birgit Huber (Hrsg.): Die Virtualisierung der Arbeit : zur<br />

Ethnographie neuer Arbeits- und Organisationsformen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004,<br />

S. 273-288, ISBN: 3-593-37501-X<br />

INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind nichtintendierte Nutzungen und Veralltäglichungsprozesse<br />

des Mediums Internet. Anhand eine Reihe von Beispielen geht die Verfasserin<br />

auf die technische Innovationen begleitenden Aushandlungsprozesse von Bedeutungen<br />

und Bedeutungszuschreibungen ein, die sich aus symbolischen Aufladungen und kulturellen<br />

Praxen ableiten lassen, auf An- und Einpassungsleistungen, die mitunter nicht in den Medien<br />

oder der Technik angelegt sind. Unter dem Stichwort Repräsentation steht vor allem der Bereich<br />

der Büro-Folklore im Mittelpunkt. Hier geht es um konkrete Beispiele für Medieninhalte,<br />

in denen Auseinandersetzungen mit der neuen Arbeitswelt deutlich werden. Unter dem<br />

Stichwort Konsum wird die subjektive Deutung und Kontextualisierung der Umgangs- und<br />

Nutzungsweisen des neuen Mediums Internet analysiert. Eine weitere Perspektive betrifft die<br />

Regulierungsbestrebungen im Spannungsfeld zwischen Überwachung und Kontrolle von Arbeitnehmern<br />

und den noch nicht ausformulierten gesetzlichen Regelungen und Arbeitnehmerrechten.<br />

Aus der Sicht der Angestellten, so das Fazit der Untersuchung, wird das Internet am<br />

Arbeitsplatz zum Raum, der zu bewältigende Spannungsverhältnisse zwischen Arbeitsordnung<br />

und spielerischen Freiräumen, zwischen privat und öffentlich, zwischen lokal konkreter<br />

Arbeit und einer sich global erstreckenden Informationswelt in sich trägt. (ICE2)


150 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

[239-L] Hill, Annette:<br />

Fernsehzuschauer und Factual-TV in Großbritannien, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen<br />

Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 4-9<br />

INHALT: Als Factual-TV werden Fernsehsendungen bezeichnet, die einen Tatsachenbezug haben<br />

und wie Doku-Soaps und Reality-Shows von fiktionalen Elementen getragen werden. In<br />

Großbritannien sind zahlreiche Fernsehgenres entwickelt worden, die dokumentarische Elemente<br />

mit populären Unterhaltungsformaten verbinden. In einer repräsentativen Erhebung<br />

wurden 2003 4.500 junge Erwachsene und ältere Erwachsene per Fragebogen zur Nutzung,<br />

Bewertung und Lerneffekt von Factual-TV befragt. Die Auswertung der Umfrage ergab, dass<br />

die Zuschauer mit den sich verändernden Formaten keine klare Vorstellung über das Genre<br />

verbinden und den Lerneffekt populärer Factual-Formate gering einschätzen. (DY)<br />

[240-F] Holly, Werner, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Der sprechende Zuschauer. Wie wir uns das Fernsehen kommunikativ aneignen<br />

INHALT: Bisher wurde die Kommunikation von Fernsehzuschauern, wenn überhaupt, dann unter<br />

kulturpessimistischen oder medienpädagogischen Vorzeichen gesehen und hat zu normativen<br />

Fragen geführt wie: Verdirbt Fernsehen die familiäre Kommunikation? Unsere detaillierte<br />

empirische Untersuchung zeigt, wie tatsächlich beim und über Fernsehen gesprochen wird, in<br />

welchen Formen und mit welchen Funktionen. Die Untersuchung wirft ein neues Licht auf<br />

das Medium Fernsehen, das bisher als Informations- und Unterhaltungsmedium gesehen worden<br />

ist. In unseren Augen ist Fernsehen vor allem eine Orientierungsressource, ein stetiger<br />

Lieferant von symbolischem Material, hinreichend verbindlich und zugleich angemessen unverbindlich,<br />

mit dessen Hilfe sich die Zuschauer wechselseitig orientieren, über Relevanzen,<br />

Normen, Werte, die sie situations- und gruppenspezifisch untereinander abgleichen, um die<br />

Viabilität ihrer Weltdeutungen zu testen. Das Fernsehen ist in seiner Programmgestaltung<br />

diesem Bedürfnis nach Anschluß an die Alltagswelten der Zuschauer immer weiter entgegengekommen;<br />

mit Talkshows, Doku-Soaps oder den Container-Shows ist es nicht mehr nur<br />

"Fenster zur Welt", sondern auch explizit Kontrastfolie und Spiegel der kleinen Welten der<br />

Zuschauer. Zuschauerkommunikation leistet die Aneignungs- und Vermittlungsarbeit.<br />

METHODE: Qualitative Rezeptionsforschung; Gesprächsanalyse; linguistischer Ansatz; Untersuchung<br />

authentischer Zuschauerkommunikation, um die Muster der kommunikativen Fernsehaneignung<br />

zu erfassen DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 7;<br />

Gruppen/ Familien -verschiedene Orte, verschiedene Milieus; Auswahlverfahren: Zufall).<br />

Gesprächsanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Klemm, Michael: Das Fremde, das Eigene und das Fernsehen: wie<br />

sich Zuschauer die große Welt aneignen. in: Bayer, Julia; Engl, Andrea; Liebheit, Melanie<br />

(Hrsg.): Strategien der Annährung: Darstellungen des Fremden im deutschen Fernsehen. Bad<br />

Honnef: Horlemann 2004, S. 184-200. ISBN 3-89502-187-3.+++Holly, Werner: Fernsehkommunikation<br />

und Anschlusskommunikation: fernsehbegleitendes Sprechen über Talkshows.<br />

in: Tenscher, Jens; Schicha, Christian (Hrsg.): Talk auf allen Kanälen: Angebote, Akteure<br />

und Nutzer von Fernsehgesprächssendungen. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2002, S. 353-<br />

370. ISBN 3-531-13709-3.+++Baldauf, Heike: Knappes Sprechen. Reihe germanistische<br />

Linguistik, Bd. 227. Tübingen: Niemeyer 2002. ISBN 3-484-31227-0.<br />

ART: gefördert BEGINN: 1995-01 ENDE: 1997-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 151<br />

1.6 Mediennutzung<br />

INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Fachgebiet Germanistik<br />

Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (09107 Chemnitz)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0371-531-4908, Fax: 0371-531-4052,<br />

e-mail: werner.holly@phil.tu-chemnitz.de)<br />

[241-L] Iske, Stefan; Klein, Alexandra; Kutscher, Nadia:<br />

Nutzungsdifferenzen als Indikator für soziale Ungleichheit im Internet, in: kommunikation @<br />

gesellschaft : Soziologe - Telematik - Kulturwissenschaft, Jg. 5/2004, 18 S.<br />

(URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B3_2004_Iske_Klein_Kutscher.pdf)<br />

INHALT: "In Abgrenzung zum Phänomen der Digitalen Spaltung (Digital Divide) werden in<br />

diesem Artikel Nutzungsdifferenzen unter der Perspektive der Digitalen Ungleichheit (Digital<br />

Inequality) diskutiert. Auf Grundlage einer empirischen Untersuchung mit Jugendlichen zu<br />

ihren Internet-Nutzungspraxen wird die zentrale Bedeutung des formalen Bildungshintergrundes<br />

für die Analyse und Erklärung von Unterschieden in den Nutzungsweisen im Kontext<br />

des Internet belegt. Die Bedeutung des Bildungshintergrundes ist in den Nutzungsdimensionen<br />

Information und Kommunikation auf der Basis unterschiedlicher Interessen und Fähigkeiten<br />

sowie allgemein sozial unterschiedlicher Voraussetzungen der jeweiligen NutzerInnen<br />

zu erklären und stellt weiterführende Fragen und Herausforderungen. Unter der Perspektive<br />

der Digitalen Ungleichheit gilt es, durch die strukturelle Berücksichtigung von Differenz<br />

Angebote zu schaffen und weiterzuentwickeln, die Ungleichheiten der NutzerInnen im Kontext<br />

von Zugang und Nutzung reflektieren und sowohl ungleichheitssensibel als auch ungleichheitsüberwindend<br />

einen Möglichkeitsraum für Aneignung und Bildung zur Verfügung<br />

stellen und sichern." (Autorenreferat)<br />

[242-L] Jäckel, Michael; Wollscheid, Sabine:<br />

Medienzeitbudgets im Vergleich: eine Gegenüberstellung der Langzeitstudie Massenkommunikation<br />

und der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes, in: Medien & Kommunikationswissenschaft,<br />

Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 355-376 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM<br />

AP11550)<br />

INHALT: "Dieser Beitrag untersucht die Mediennutzung der deutschen Bevölkerung aus einer<br />

vergleichenden Sichtweise. Eine diagnostizierte 'Knappheit' an Zeit und Aufmerksamkeit in<br />

Relation zu einem ansteigenden Aktivitätsspektrum (in der Freizeit) führt dazu, dass mediale<br />

Zeitbudgets zunehmend an Bedeutung gewinnen. Um dieses Problem zu analysieren, werden<br />

Ergebnisse der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes von 1991/92 und 2001/02<br />

sowie der Studie Massenkommunikation der Jahre 1990 und 2000 betrachtet. Es zeigen sich<br />

erhebliche Unterschiede in den Medienzeitbudgets zwischen den beiden Studien. Diese lassen<br />

sich einerseits durch divergierende Fragestellungen sowie Zielsetzungen erklären, andererseits<br />

durch Effekte, die im Zusammenhang mit der jeweiligen Methode entstehen." (Autorenreferat)<br />

[243-L] Jansen, Gregor M.:<br />

Mensch und Medien: Entwurf einer Ethik der Medienrezeption, (Forum interdisziplinäre<br />

Ethik, Bd. 30), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 346 S., ISBN: 3-631-51291-0


152 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

INHALT: Massenmedien und ihre Nutzung prägen unsere Gesellschaft. Medienkompetenz gilt<br />

daher als eine der wichtigen Schlüsselqualifikationen der Gegenwart. Wie prägen Massenmedien<br />

die Gesellschaft? Und wie können die NutzerInnen verantwortungsvoll mit ihnen umgehen?<br />

Wo liegen hier die spezifischen ethischen Verantwortlichkeiten? Mediennutzung ist als<br />

aktive Betätigung der Rezipienten anzusehen. Daher darf die entscheidende Frage nicht<br />

(mehr) lauten: Was machen die Medien mit uns?, sondern: Wie können wir die Medien verantwortlich<br />

nutzen?. Die Arbeit legt den Entwurf einer Ethik der Medienrezeption vor, die<br />

von diesem Nutzeransatz ausgeht. Die Dissertation ist wie folgt gegliedert: 1. Einleitung; 2.<br />

Die Massenmedien - Signatur heutiger Gesellschaft; 3. Moraltheologische Grundlegung: die<br />

Person als Subjekt ethischen Handelns im Kontext massenmedialer Kultur: 4. Medienrezeption<br />

als ethisch verantwortliches Handeln; 5. Konsequenzen zur ethischen Beurteilung der Medienrezeption.<br />

(BM2)<br />

[244-L] Keitel, Evelyne; Boehnke, Klaus; Wenz, Karin (Hrsg.):<br />

Neue Medien im Alltag: Nutzung, Vernetzung, Interaktion, (DFG-Forschergruppe "Neue Medien<br />

im Alltag", Bd. 3), Lengerich: Pabst 2003, 315 S., ISBN: 3-89967-067-1 (Standort: UB Duisburg(464)-01OFZ1479-3)<br />

INHALT: "Der vorliegende Band dokumentiert die Ergebnisse der ersten - dreijährigen - Förderphase<br />

der Chemnitzer DFG-Forschergruppe 'Neue Medien im Alltag'. Vorgelegt werden nach<br />

einer Einleitung der HerausgeberInnen acht Beiträge in einem besonderen Format: Den Dokumentationen<br />

der Forschungsergebnisse der Teilprojekte folgt jeweils eine Kommentierung<br />

durch eine Wissenschaftlerin/einen Wissenschaftler von außerhalb der Forschergruppe, in der<br />

Stärken und Schwächen des jeweiligen Projekts ebenso angesprochen werden wie eigene Arbeiten<br />

des Kommentators im Bereich des kommentierten Forschungsprojekts. Im einzelnen<br />

behandeln die Teilprojekte aus einer dezidiert auf den Alltag ausgerichteten, interdisziplinären<br />

Perspektive die Softwareentwicklung in kleinen Unternehmen, den Wissenserwerb<br />

aus WWWbasierten Informationsbeständen, das Grammatik Lernen mit Internet, personale<br />

Stile medienvermittelten Arbeitens, das Sprechen vor dem Computer, die Rolle von (neuen)<br />

Medien in der Jugendsozialisation, die Selbstdarstellung auf privaten Homepages und - aus<br />

kulturwissenschaftlicher Perspektive - das Actionspiel Max Payne." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

E. Keitel, K. Boehnke, K. Wenz: Neue Medien im Alltag: Nutzung, Vernetzung,<br />

Interaktion (7-28); A. Henninger, A. Sieber: Integration statt Revolution: Neue Medien in<br />

kleinen Softwareunternehmen (29-62); Kommentar von Ch. Floyd: Empirische Tradition und<br />

die Implikationen für empirische Arbeiten heute (63-70); A. Naumann, J. Waniek, A. Brunstein,<br />

J. Krems: Wissenserwerb aus WWW-basierten Informationsbeständen (71-96); Kommentar<br />

von H. Körndle, S. Narciss: Förderung des selbständigen Lernens mit vernetzten Informationstechnologien<br />

(97-108); J. Schmied, Ch. Haase: Grammatik lernen im Internet: Die<br />

Chemnitz InternetGrammar (109-126); Kommentar von K. Kohn: Sprachenlernen mit neuen<br />

Medien: Ein Forschungs- und Praxiskontext für die Chemnitz InternetGrammar (1027-137);<br />

I. Matuschek, F. Kleemann, G. G. Voß: Neue Medien - Neue Arbeit? Informatisierung der<br />

Arbeit und personale Stile medienvermittelten Arbeitens (138-157); Kommentar von Karin<br />

Lohr: Personale Arbeitsstile als Erweiterung des Zugangs arbeits- und industriesoziologischer<br />

Forschung (158-167); J. Haase, C. Schulz-Nötzold: Problemlösen und Kooperieren beim<br />

Sprechen vor dem Computer (168-193); Kommentar von U. Schmitz: Sprechen vor, an, in<br />

Computern und über sie (194-202); K. Boehnke, T. Münch: Jugendsozialisation und Medien:<br />

Helfen Medien und Musik beim Erwachsenwerden? (203-227); Kommentar von M. Reitzle:


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 153<br />

1.6 Mediennutzung<br />

Erwachsen werden durch Musik? (228-233); A. Schütz, F. Machilek, B. Marcus: Selbstdarstellung<br />

auf privaten Homepages - Ausgangspunkt und erste Ergebnisse (234-262); Kommentar<br />

von K.-H. Renner: Selbstdarstellung im MUD und auf privaten Homepages - Unterschiede<br />

und Gemeinsamkeiten (263-274); R. Gunzenhäuser: Männlichkeit als Spektakel: Das Actionspiel<br />

Max Payne (275-304); Kommentar von K. Wenz: Computerspiele in den Kulturwissenschaften<br />

(305-313).<br />

[245-F] Kleber, Susanne, Dipl.-Päd.; Kokot, Cordula, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Sting, Stephan,<br />

Priv.Doz. Dr. (Leitung):<br />

P.I.N.G.U.I.N. (Internet im Hort)<br />

INHALT: "P.I.N.G.U.I.N." bedeutet: Pfiffig Ins Netz Gehen und Informationen Nutzen. Dies<br />

umreißt kurz und präzise das Neue dieses Projekts: "pfiffig" heißt, sich eben nicht in den "unendlichen<br />

virtuellen Weiten" zu verlieren, sondern clevere Strategien für Problemlösungen zu<br />

finden und ggf. Alltagshandeln zu simulieren; "ins Netz gehen" beinhaltet ein aktives Erleben<br />

des Mediums Internet, d.h. ich muss selbst etwas tun und bin nicht passiv; "Informationen<br />

nutzen" ist ebenfalls aktiv, denn Informationen müssen zuerst einmal gefunden und dann verarbeitet<br />

werden. Hier wird der Ansatz einer aktiven Medienarbeit deutlich, der dem Projekt<br />

zugrunde liegt. Mit Hilfe einer fundierten, doch zugleich auch innovativen wissenschaftlichen<br />

und medienpädagogischen Begleitung, soll erstmalig ein Modellprojekt in Sachsen Kindern,<br />

Erzieherinnen und Eltern in Kindertageseinrichtungen ermöglichen, sich umfassend mit dem<br />

Medium Computer und speziell mit dem Internet vertraut zu machen, Ungewöhnliches zu erforschen<br />

und dabei eigene Handlungsstrategien zu entdecken. Dazu gehört nicht nur die Unterstützung<br />

bei der Beherrschung der technischen Seite der Computernutzung, sondern auch<br />

beim Umgang mit verschiedenster Software und die Stärkung des Vertrauens in die eigenen<br />

Fähigkeiten. Das Erlernen von effektiven Suchstrategien im Netz und die Nutzung von Ressourcen<br />

in einem Team sind bei diesem Prozess nur zwei Effekte. Hierbei bewegen wir uns -<br />

medienpädagogisch gesehen - auf einem fast unerforschten Gebiet. Hauptziel dabei ist das Erlangen<br />

von Medienkompetenz bei allen am Projekt Beteiligten. Zwei wichtige Ziele seien an<br />

dieser Stelle nur kurz erwähnt. Zum einen die Schaffung von Partizipationsmöglichkeiten von<br />

Kindern und zum anderen die Bereitstellung eines gleichberechtigten Zugangs für alle. Siehe<br />

auch Internet: http://www.pinguin-dresden.de . GEOGRAPHISCHER RAUM: Landkreis Kamenz<br />

METHODE: Die Stärkung des Selbstvertrauens der Kinder und damit die Stärkung der Persönlichkeit<br />

und die Förderung der Medien- und somit Lebenskompetenz sind wichtige Ziele dieses<br />

Projektes. Dabei haben Freiwilligkeit und Spaß im Umgang mit dem Computer oberste<br />

Priorität. Der Arbeitsansatz für dieses Projekt läßt sich von der aktiven Medienpädagogik herleiten:<br />

Medientransparenz, kritische Reflexion und selbstbestimmter Umgang mit Medien<br />

fördern kommunikative, soziale und mediale Kompetenzen, die der Stärkung und Entfaltung<br />

der Persönlichkeit junger Menschen dienen. Die wissenschaftliche Begleitung sorgt dafür,<br />

daß ein Rahmenkonzept für das Modellprojekt "P.I.N.G.U.I.N." entwickelt wird. Innerhalb<br />

dieses Rahmens soll jede Einrichtung ihr medienpädagogisches Arbeitsprofil (insb. zur Computernutzung)<br />

erarbeitet haben und in der Lage sein, daran weiterzuarbeiten. Anhand der Profilbildung<br />

in den einzelnen Einrichtungen wird ein Katalog zusammengestellt, der die Aktivitäten<br />

während des Projekts modellhaft skizziert. Die Vernetzung der Modelleinrichtung soll<br />

hergestellt und ein Katalog erarbeitet worden sein, der die wichtigsten Punkte im Umgang der<br />

Kinder mit dem Computer beinhaltet. Forschungsdesign: Qualitative als auch quantitative


154 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

Methoden bilden die Grundlage der Datengewinnung. Ein Mix aus mehreren Methoden ist<br />

aus zweierlei Hinsicht angezeigt. Zum einen, weil die methodischen Grundlagen für dieses<br />

Feld dünn gestreut sind und sich deshalb innovative und kreative Forschung notwendig<br />

macht. Zum anderen, weil es dadurch möglich wird, sich dem Thema von verschiedenen Seiten<br />

aus zu nähern. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß nicht nur die<br />

"klassischen" Methoden zum Einsatz kommen. Mit Hilfe der Dokumentation des Projekts in<br />

jeder Einrichtung kann man über einen längeren Zeitraum beobachten, wie das Internet im<br />

Alltag genutzt wird, welche Erfolge sich einstellen und welche Schwierigkeiten dabei auftreten,<br />

denn zwischen Beginn und Ende des Modellprojekts werden drei Jahre liegen, in denen<br />

sich bei allen Beteiligten viel verändern kann. Dabei ist die wissenschaftliche Begleitung auf<br />

die Erkenntnisse der medienpädagogischen Begleitung angewiesen. Es werden drei Horte mit<br />

voraussichtlich 20, 24 bzw. 90 Kindern im Landkreis Kamenz am Projekt teilnehmen. Untersuchungdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen, Qualitatives Interview;<br />

Standardisierte Befragung, face to face; Videographie. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kleber, S.; Kokot, C.; Sting, S.: Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. -<br />

Internet im Hort? Pfiffig Ins Netz Gehen Und Informationen Nutzen. in: KiTa aktuell, 2001,<br />

6, S. 139-142.+++Kleber, S.: Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. - Internet im Hort. in: KiTa aktuell<br />

2002, 1, S. 12-14.+++Sting, S., Kleber, S.; Kokot, C: Hortkinder nutzen Computer und Internet.<br />

in: KiTa aktuell, 2002, 11, S. 234-236.+++Kleber, S.: Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. -<br />

Internet im Hort. in: Fritz, K.; Sting, S.; Vollbrecht, R.: Mediensozialisation. Pädagogische<br />

Perspektiven des Aufwachsens in Medienwelten. Opladen: Leske+Budrich 2004, S. 161-<br />

169.+++Kleber, S.; Kokot, C. (Hrsg.): Internet im Hort - Ergebnisse des Modellprojektes<br />

P.I.N.G.U.I.N. Kronach: Carl-Link-Verlag 2004, 96 S.+++Kleber, S.; Kokot, C.: Modellprojekt<br />

P.I.N.G.U.I.N. Ein Film zur Internetnutzung von Hortkindern. Radebeul: Medienzille<br />

e.V. 2004, 50 Minuten. ARBEITSPAPIERE: Kleber, S.; Kokot, C.; Sting, S.: P.I.N.G.U.I.N. -<br />

Pfiffig Ins Netz Gehen Und Informationen Nutzen. Projektbericht "Internet im Hort". Erstes<br />

Projekthalbjahr Januar bis Juni 2001.+++Fünf Werkstattberichte siehe Internet: http://www.<br />

pinguin-dresden.de .<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Sachsen<br />

Staatsministerium für Soziales FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für<br />

Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften (01062 Dresden)<br />

KONTAKT: Kleber, Susanne (Tel. 0351-463-33409,<br />

-mail: Susanne.Kleber@mailbox.tu-dresden.de)<br />

[246-L] Klingler, Walter; Gerhards, Maria:<br />

Mediennutzung in der Zukunft - Konstanz und Wandel: Trends und Perspektiven bis zum<br />

Jahr 2010, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 472-482 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28;<br />

UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ardwerbung.de/showfile.phtml/gerhards_10-2004.pdf?foid=12804)<br />

INHALT: "Die Fortschreibung der Analyse 'Mediennutzung in der Zukunft' bestätigt die sich vor<br />

einigen Jahren abzeichnenden Veränderungen im Mediennutzungsverhalten der Deutschen,<br />

die auf einen evolutionären Prozess hinweisen. Anhand von so genannten Trendgruppen<br />

(Jüngere, Onliner und Moderne Performer) und Vergleichsgruppen (Anfang 40- bis Mitte 50-<br />

Jährige, Bürgerliche Mitte), die anzeigen, inwieweit Entwicklungen in der 'Mitte der Gesell-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 155<br />

1.6 Mediennutzung<br />

schaft' angekommen sind, können Veränderungen der Mediennutzung für die kommenden<br />

Jahre prognostiziert werden. Datengrundlage sind mehrere Studien, darunter die ma Radio,<br />

Ergebnisse der AGF/ GfK Fernsehforschung, die ARD/ ZDF-Online-Studie, die Verbrauchs-<br />

und Medienanalyse (VUMA) und die Langzeitstudie Massenkommunikation. Die Studien<br />

weisen daraufhin, dass sich Fernsehen und Hörfunk gemessen an der Nutzungsfrequenz behaupten<br />

werden, während die Tageszeitung mit einem Rückgang rechnen muss. Bei den Tagesreichweiten<br />

wird sich das Fernsehen mindestens behaupten, das Radio steht leicht unter<br />

Druck, die Tageszeitungen wesentlich deutlicher. Gemessen an der (insgesamt steigenden)<br />

Nutzungsdauer der Medien wird das Fernsehen Alltagszeit über den Tag hinweg im Haus<br />

gewinnen können, während der Hörfunk in dieser Zeit verstärkt mit Fernsehen und Internet<br />

konkurrieren wird, aber außer Haus Zeit gewinnen könnte. Die tägliche Einbindung des Internets<br />

wird zunehmen, wobei die Trendgruppen das Internet nicht nur quantitativ stärker,<br />

sondern auch inhaltlich vielfältiger nutzen. Die Tageszeitungen werden in einer verstärkten<br />

News-Konkurrenz auch mit dem Internet Zeit verlieren. Die Kernkompetenzen der Medien<br />

bleiben bestehen. So werden die klassischen Medien Hörfunk, Fernsehen und Tageszeitung<br />

ihre Kernkompetenzen im Bereich der Information behalten, wenn auch das Internet hier eine<br />

ergänzende Positionierung einnimmt. Die Bindung an die traditionellen Medien lockert sich<br />

zwar tendenziell etwas, ein massiver Umschichtungsprozess ist allerdings nicht festzustellen.<br />

Das Fernsehen bleibt Leitmedium, der Hörfunk verdankt seine starke Position durch die vielfältige<br />

Einbindung in den Alltag, das Internet hat ein eigenständiges Profil erworben." (Autorenreferat)<br />

[247-L] Klingler, Walter; Müller, Dieter K.:<br />

ma 2004 Radio II - Hörfunk behauptet Stärke: aktuelle Daten zur Hörfunknutzung in<br />

Deutschland, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 410-420 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28;<br />

UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/klingler_mueller_9-2004.pdf?foid=12230)<br />

INHALT: "Der Hörfunk hat nach den Ergebnissen der ma 2004 Radio II seine starke Stellung im<br />

Medien-Zeitbudget der Bundesbürger gefestigt. Durchschnittlich schalten gut 79 Prozent jeden<br />

Tag das Radio ein (Hörer gestern), und sie hören dabei 196 Minuten lang zu. Betrachtet<br />

man nur die tatsächlichen Hörer, liegt die Verweildauer mit 248 Minuten, also bei mehr als<br />

vier Stunden täglich. Innerhalb von 14 Tagen werden fast 95 Prozent der Bürger vom Hörfunk<br />

erreicht (Weitester Hörerkreis). Radio liegt damit gemeinsam mit dem Fernsehen in der<br />

Konkurrenz elektronischer Medien vorn. Insgesamt ist die Radionutzung mit Blick auf die<br />

Gesamtbevölkerung recht stabil. Die Hördauer der 14- bis 19-Jährigen, die in den vergangenen<br />

Jahren tendenziell rückläufig war, hat sich nunmehr stabilisiert. Charakteristisch für die<br />

jüngeren Hörer bis 29 Jahre ist ein relativ gleich bleibendes Nutzungsniveau im Tagesverlauf.<br />

Junge Hörer sind somit zu jedem Zeitpunkt zwischen 7.00 und 17.00 Uhr über das Radio<br />

gleich gut zu erreichen. Die Ergebnisse der neuen ma basieren auf insgesamt gut 58600 Interviews,<br />

die in den beiden Erhebungszeiträumen September bis Dezember 2003 sowie Januar<br />

bis April 2004 durchgeführt wurden. Die Hörfunknutzung wurde dabei zur korrekten Abbildung<br />

aller 331 Sender/ Programme in 145 regionalen Splits ermittelt. Wo wird Radio gehört?<br />

Der mehrjährige Vergleich der ma-Daten zeigt eine Tendenz zu wachsender Nutzung außer<br />

Haus. Dies gilt für die meisten soziodemographischen Gruppen, besonders jedoch für die Berufstätigen,<br />

die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sowie die 20- bis 29-Jährigen; für die<br />

letztere, sehr mobile Altersgruppe ist Radio offensichtlich das Begleitmedium für unterwegs.


156 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

Insgesamt bestätigt die ma 2004 Radio II die starke Einbindung des Radios in den Alltag. Die<br />

Zahl der Umschaltungen zwischen verschiedenen Programmen hat in den letzten Jahren tendenziell<br />

zugenommen. Wurden 2001 innerhalb von 14 Tagen noch durchschnittlich 3,7 Programme<br />

gehört, sind es nach der neuen Erhebung 4,0 Programme; pro Tag werden durchschnittlich<br />

1,6 Programme gehört." (Autorenreferat)<br />

[248-L] Koolstra, Cees M.; Lucassen, Nicole:<br />

Viewing behavoir of children and tv guidance by parents: a comparison of parent and child<br />

reports, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004,<br />

Nr. 2, S. 179-198 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: In der vorgestellten Untersuchung wurden sowohl Eltern als auch ihre Kinder (N=224)<br />

nach dem Fernsehverhalten der Kinder und der Anleitung zum Fernsehen durch die Eltern befragt.<br />

Es wurde danach gefragt, ob die Eltern wissen, wie viel Zeit ihre Kinder vor dem Fernsehgerät<br />

zubringen und welche Programme die Kinder sehen. Die Einschätzung der Eltern<br />

über die Fernsehzeiten ihrer Kinder lag konstant niedriger als die Angaben, die von den Kindern<br />

selbst gemacht wurden. Die Eltern kannten etwa die Häfte der Sendungen, die die Kinder<br />

nach eigenen Angaben zu Hause sehen. Was die Anleitung zum Fernsehen angeht, so behaupteten<br />

sowohl Mütter als auch Väter, dass sie diese häufiger ihren Kindern anböten als<br />

diese sie nach eigenen Angaben empfingen. Die Tendenz der Eltern, ein größeres Maß an Anleitung<br />

anzugeben als ihre Kinder bezieht sich auf alle drei unterschiedlichen Arten der Fernsehanleitung,<br />

die gemessen wurden: restriktiv, instruktiv und soziales gemeinsames Fernsehen.<br />

Mütter, Väter und Kinder stimmten darin überein, dass das soziale gemeinsame Fernsehen<br />

die verbreitetste Praxis und restriktive Maßnahmen die am wenigsten angewandte der<br />

Fernsehanleitung ist. (UNübers.) (UN)<br />

[249-L] Kuchenbuch, Katharina; Simon, Erik:<br />

Medien im Alltag Sechs- bis 13-Jähriger; Trends, Zielgruppen und Tagesablauf: Ergebnisse<br />

der ARD/ ZDF-Studie "Kinder und Medien 2003", in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S.<br />

440-451 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/kuchenbuch_simon_9-2004.pdf?foid=12233)<br />

INHALT: "Auch wenn sich der Alltag von sechs- bis 13-jährigen Kindern im Vergleich zum Jahr<br />

1990 nicht dramatisch geändert hat, so ist doch zum Beispiel der Zeitaufwand für Schule und<br />

Hausaufgaben gestiegen und der Computer spielt bei der Mediennutzung eine größere Rolle.<br />

Der PC wird zum Spielen und mit zunehmendem Alter auch für Lernprogramme gebraucht,<br />

während Kinder das Internet erst ab einem Alter von zehn Jahren intensiver nutzen. Die mit<br />

Abstand meiste medial verbrachte Zeit widmen Kinder aber nach wie vor dem Fernsehen.<br />

Das Radio ist nach dem Fernsehen das am zweithäufigsten genutzte Medium. Die Zeit, die<br />

mit dem Lesen von Büchern verbracht wird, ist insgesamt zurückgegangen, obgleich Kinder<br />

lesefreudiger sind als ihre Eltern. Der vorliegende Beitrag widmet sich im Rahmen der ARD/<br />

ZDF-Studie 'Kinder und Medien 2003' dem Stellenwert verschiedener Medien für einzelne<br />

Zielgruppen der Sechs- bis 13-Jährigen, den Entwicklungen seit 1990 sowie den (Freizeit-<br />

)Aktivitäten und der Mediennutzung im Tagesablauf. So gibt es nach wie vor geschlechtsspe-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 157<br />

1.6 Mediennutzung<br />

zifische Unterschiede bei der Mediennutzung: Mädchen gehen stärker als Jungen klassischen<br />

Medientätigkeiten wie Bücher oder Zeitschriften lesen und Musik hören nach. Außerdem<br />

nutzen sie das Handy intensiver als Kommunikationsmittel, während Jungen nach wie vor<br />

stärker elektronische Medien wie Computer und Spielkonsole nutzen. Hörspiele sind eher ein<br />

Medium für jüngere Kinder, während Musik hören mit steigendem Alter der Kinder bedeutsamer<br />

wird. Die Analyse des Tagesablaufs der sechs- bis 13-jährigen Kinder zeigt, dass Kinder<br />

heute früher aufstehen und später ins Bett gehen als im Jahr 1990. Auch die Fernsehnutzung<br />

der Kinder hat sich weiter in den Abend verschoben. Jedes zweite Kind sieht jeden oder<br />

fast jeden Tag allein fern, insbesondere nachmittags und am Vorabend. Die Vorliebe für das<br />

Radio steigt mit dem Alter wobei der Schwerpunkt der Radionutzung morgens und nachmittags<br />

liegt. Tonträger werden am häufigsten nachmittags gehört, Computer nutzen Kinder vor<br />

allem am späten Nachmittag und abends; die Buchlektüre findet in der Regel abends statt."<br />

(Autorenreferat)<br />

[250-L] Kuhlmann, Christoph; Wolling, Jens:<br />

Fernsehen als Nebenbeimedium: Befragungsdaten und Tagebuchdaten im Vergleich, in: Medien<br />

& Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 386-411 (Standort: UuStB Köln (38)-<br />

FHM AP11550)<br />

INHALT: "Den Fernseher nur nebenbei- neben anderen Tätigkeiten laufen zu lassen, scheint<br />

schon länger ein Trend in der Fernsehnutzung zu sein, ohne dass sich größere Forschungsaktivitäten<br />

diesem Phänomen widmen. Grund für die geringe Forschungsaktivität dürften methodische<br />

Probleme sein, die die Autoren durch eine Methodenkombination aus quantitativem<br />

Fragebogen und Tagebuchverfahren in den Griff bekommen wollen. In einer Pilotstudie auf<br />

Basis einer Quotenstichprobe von 302 Befragten werden Umfang, Modus, Situationen und<br />

Inhalte des Nebenbeisehens sowie dessen Konkurrenz mit anderen Medien untersucht. Die<br />

Befunde zeigen eine Dominanz dieses Nutzungsmodus gegenüber der konzentrierten Nutzung<br />

(mit Ausnahme der Primetime), eine vor allem audio- und genauer musikkonzentrierte Nebenbeinutzung<br />

besonders der jüngeren Generation sowie besonders häufiges Nebenbeisehen<br />

beim Essen und bei der Hausarbeit. Nebenbeisehen verdrängt aber nicht das Radio als das<br />

klassische Nebenbeimedium, negative Zusammenhänge finden sich nur zwischen Nebenbeisehen<br />

und der Nutzung der Tageszeitung." (Autorenreferat)<br />

[251-F] Lietz, Thomas, M.A.; Rühle, Ray, M.A. (Bearbeitung); Kutsch, Arnulf, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Rezeptionsgeschichte (Teilprojekt 2 im Rahmen des Gesamtprojekts "Programmgeschichte<br />

des DDR-Fernsehens - komparativ")<br />

INHALT: Im Mittelpunkt stehen die Muster der Fernsehnutzung in der DDR. Welche Bedürfnisse<br />

hatten die Zuschauer, unterschieden sich diese Bedürfnisse von denen der Bundesbürger und<br />

wenn ja, warum? Der Vergleich der beiden deutschen Staaten verspricht dabei Erkenntnisse,<br />

die über die historische Situation hinausgehen. Welche Merkmale und Bedingungen determinieren<br />

die Mediennutzung? Welchen Einfluss haben das Medienangebot und die Bewertung<br />

dieses Angebots auf das Verhalten der Rezipienten? Darüber hinaus soll es um den Anteil der<br />

Massenmedien am Ende der DDR gehen. Haben die westdeutschen Fernsehprogramme zum<br />

Zusammenbruch beigetragen oder haben sie das System nicht eher stabilisiert? Wie haben die


158 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

Zuschauer das Angebot aus Berlin-Adlershof bewertet, wann haben sie "umgeschaltet"? Um<br />

diese Fragen beantworten zu können, werden zugleich andere strukturelle und positionelle<br />

Merkmale untersucht: mediale Alternativen natürlich und Freizeitalternativen, die Arbeitsbedingungen<br />

und der Alltag der Menschen, Einkommen, Zeithaushalt und Sozialstruktur.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR<br />

METHODE: Die Quellenvielfalt erfordert einen Methodenmix: historische Datenanalyse (Umfrageergebnisse);<br />

Inhaltsanalyse (Akten, Zuschauerbriefe, Rezensionen); medienbiographische<br />

Interviews.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.ddr-fernsehen.de/2rezeptionsgeschichte/publikationentp2.shtml<br />

.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für<br />

Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunikationswissenschaft<br />

(Postfach 100920, 04009 Leipzig)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-97-35711, e-mail: kutsch@rz.uni-leipzig.de)<br />

[252-F] Lukaszewski, Frank, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-<br />

Prof.Dr. (Leitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Kindergartenkinder und Neue Medien<br />

INHALT: In dem Projekt wird der Frage nachgegangen, inwieweit Kinder in der Altersklasse<br />

zwischen Kindergarten und Grundschule Neue Medien nutzen, in welchen Kontexten dies geschieht<br />

und welche Folgen für die Schule daraus abzuleiten sind.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview;<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schweer, Martin K.W.: Neue Medien im Unterricht. Oberhausen:<br />

Athena 2002. ISBN 3-89896-129-X.<br />

ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein<br />

FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Lehrstuhl Pädagogische<br />

Psychologie (Driverstr. 22, 49377 Vechta)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: frank.lukaszewski@uni-vechta.de)<br />

[253-F] Möller, Jens, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Self-concept, motivation, and literacy: development of student reading behavior<br />

INHALT: Laut PISA-Studie geben in Deutschland 42% der 15-Jährigen an, nicht zum Vergnügen<br />

zu lesen. Das Leseinteresse und das lesebezogene Selbstkonzept zählen aber (neben den kognitiven<br />

Grundfähigkeiten, der Dekodierfähigkeit und dem Lernstrategiewissen) zu den statistisch<br />

signifikanten Prädiktoren der Lesekompetenz. Die mangelnde Lesemotivation und damit<br />

verbundene negative Einstellungen zum Lesen können als eine mögliche Ursache für die im<br />

internationalen Vergleich schwache Lesekompetenz deutscher Schülerinnen und Schüler betrachtet<br />

werden. Im Projekt soll längsschnittlich im Zeitraum vom Abschluss der Grundschule<br />

bis zur neunten Klasse der weiterführenden Schulen an Schulklassen aus Hauptschulen, Realschulen,<br />

Gymnasien und Gesamtschulen untersucht werden, wie sich die Lesemotivation und<br />

das lesebezogene Selbstkonzept entwickeln und wie deren Entwicklungen mit dem Lesever-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 159<br />

1.6 Mediennutzung<br />

halten (Auswahl des Lesestoffs, Lesemenge) und der Lesekompetenz (Leseverständnis und<br />

Textlernen) verknüpft sind. Parallel zu diesen Prozessen sollen motivationale und leistungsbezogene<br />

Verläufe in drei konkurrierenden Domänen (Rechnen, Sport, Kunst/ Musik) und in<br />

einer ähnlichen Domäne (wie dem Schreiben) erfasst werden, um die Domänenspezifität von<br />

akademischen Selbstkonzepten (s. Möller & Köller, in Druck), Motivationen (s. Bong, 2001)<br />

und Kompetenzen (s. Köller, Daniels & Baumert, 2000) analysieren zu können. Dabei ist es<br />

das Ziel, auf der Basis der resultierenden Befunde die Frage nach den Ursachen förderlichen<br />

und ungünstigen Leseverhaltens beantworten zu können. Den Ausgangspunkt und theoretischen<br />

Hintergrund für diese Untersuchung bildet eine auf die Lesemotivation bezogene Variante<br />

des Erwartungs-Wert-Modells von Eccles (z.B. Wigfield& Eccles, 2000).<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrstuhl<br />

Psychologie für Pädagogen (Olshausenstr. 75, 24098 Kiel)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: jmoeller@psychologie.uni-kiel.de)<br />

[254-F] Noetzel, Thomas, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):<br />

Regionale Entwicklung und die neuen Informations- und Kommunikationstechniken: Internet<br />

im DGH oder Virtuelles Dorfgemeinschaftshaus?<br />

INHALT: Inhaltliches Ziel ist die Gewinnung von Informationen über den Stand der Internetnutzung<br />

im ländlichen Raum. Inhalt der Befragung war das Nutzungsverhalten allgemein sowie<br />

die Nutzung für spezielle Aufgaben wie z.B. zum Kaufverhalten über das Internet.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen;<br />

Aktenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 160). Sekundäranalyse<br />

von Aggregatdaten. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Land Hessen<br />

Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut<br />

für Politikwissenschaft Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte (Wilhelm-<br />

Röpke-Str. 6 G, 35032 Marburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24382, e-mail: noetzel@staff.uni-marburg.de)<br />

[255-L] Oehmichen, Ekkehardt; Schröter, Christian:<br />

Die OnlineNutzerTypologie (ONT): ARD/ ZDF-Online-Studie 2004, in: Media Perspektiven,<br />

2004, Nr. 8, S. 386-393 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/oehmichen_schroeter_8-2004.pdf?foid=12152)<br />

INHALT: "Auf Basis der ARD/ ZDF-Online-Studie 2004 wurde die OnlineNutzerTypologie<br />

(ONT) entwickelt, um eine angemessene und zugleich möglichst plastische Abbildung unterschiedlicher<br />

Onlinenutzungsmuster zu erreichen. Sechs Onlinenutzertypen sind zu unterscheiden:<br />

auf der einen Seite (aktiv-dynamisch) die Jungen Hyperaktiven und Jungen Flaneure,<br />

die Routinierten Infonutzer und E-Consumer auf der anderen Seite (selektivzurückhaltend)<br />

die Rand- und Selektivnutzer. Die vier aktivdynamischen Typen haben sich das neue Medium<br />

umfassend zueigen gemacht oder sind dabei, seine Möglichkeiten zu erschließen und auszu-


160 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

schöpfen. Im Alltag dieser Gruppen, die zusammengenommen fast die Hälfte aller Onlinenutzer<br />

ausmachen, ist das Internet nicht mehr wegzudenken. Selektiv- und Randnutzer - sie stellen<br />

die Mehrheit der Onlinenutzer - haben das Internet zwar auch in ihren Alltag integriert,<br />

gehen aber lange nicht so virtuos und aktiv mit dem Medium um. Junge Hyperaktive, in der<br />

Regel unter 30 Jahre alt, nutzen fast alle Onlineanwendungsmöglichkeiten intensiver als andere<br />

User, wobei der Austausch und die Kommunikation mit anderen über das Netz zentrale<br />

Bedeutung haben. Junge Flaneure, zu zwei Dritteln unter 30 Jahre alt und zu zwei Dritteln<br />

Frauen, haben einen breiten Zugang zu freizeitbezogenen Informationen für das persönliche<br />

Lebensumfeld. Für die E-Consumer, schwerpunktmäßig zwischen 30 und 39 Jahre alt, ist das<br />

Internet primär ein großer Marktplatz: Bei ihnen dreht sich fast alles um Informationen über<br />

Produkte, um Interaktion, Austausch und Transaktion. Die Routinierten Infonutzer - größtenteils<br />

30 bis 50 Jahre alt - repräsentieren die typischen Internetuser vergangener Jahre: Im<br />

Vordergrund steht die Informationsnutzung, während die kommunikativen Seiten des Webs<br />

sowie Onlineshopping und Downloads sekundär sind. Selektiv- und Randnutzer stehen dem<br />

Internet distanziert gegenüber. Selektivnutzer, für die die kommunikativen Aspekte des Internets<br />

Priorität haben, sind vorwiegend männlich, Randnutzer, die das Internet nur ab und zu<br />

für die eine oder andere Information und Auskunft brauchen, überwiegend weiblich. Letztere<br />

stellen die derzeit größte Onlinenutzergruppe. Bei den meisten Onlinern spielen die klassischen<br />

Medien weiterhin eine große Rolle, und das Internet behält einen Ergänzungscharakter."<br />

(Autorenreferat)<br />

[256-F] Petko, Dominik, Dr.; Haab, Susanne (Bearbeitung); Reusser, Kurt, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Mediennutzung in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Deutschschweiz<br />

INHALT: Eine per E-Mail bei allen Dozierenden an Lehrerbildungsstätten der Deutschschweiz<br />

durchgeführte Umfrage fragte nach dem Ausmaß der gegenwärtiger Nutzung neuer Medien<br />

und nach den diesbezüglichen Einstellungen. Der Fragebogen ging an die einschlägigen 28<br />

Institute, welche ihn per Mail an die Dozierenden weiterleiteten. Es hat sich gezeigt, dass nur<br />

46 Personen auf diese Weise nicht zu erreichen waren; es konnten insgesamt 1479 Fragebogen<br />

zugestellt werden. Beantwortet haben den Fragebogen dann aber nur 417 Personen, was<br />

einer Rücklaufquote von 28% entspricht. Da anzunehmen ist, dass die Personen, die sich an<br />

einer Internet-gestützten Umfrage beteiligen, eher zur Gruppe jener Menschen gehören, die<br />

eine aufgeschlossene Haltung gegenüber dem Medium und tendenziell überdurchschnittliche<br />

diesbezügliche Kompetenzen aufweisen, sind natürlich gewisse Vorbehalte gegenüber der<br />

Repräsentativität der Ergebnisse angebracht. Glaubt man aber den vorliegenden Ergebnissen,<br />

so sind die allermeisten in der deutschschweizerischen Lehrerbildung beschäftigten Personen<br />

mit dem Computer vertraut. So verfügen 86,8% der Antwortenden über einen Internetzugang<br />

vom Arbeitsplatz und gar 91,8% von zu Hause aus. 41,5% geben an, mehrmals täglich ins Internet<br />

zu gehen. Nur 3 der 417 Antwortenden verwenden nie die elektronische Post; die allermeisten<br />

(94,5%) versenden oder empfangen E-Mails mehrmals wöchentlich oder gar täglich.<br />

E-Mail ist klar die am meisten verwendete Internet-Funktion. An zweiter Stelle folgen<br />

Recherchen im World Wide Web; etwa zwei von drei an der Befragung Teilnehmenden recherchieren<br />

auf diese Weise täglich oder doch mindestens mehrmals in der Woche. Im Unterricht<br />

an den Lehrerbildungsanstalten werden die neuen Technologien vorläufig weniger häufig<br />

verwendet als im Privatbereich; viele Antwortende beklagen entweder den Mangel an<br />

Zeit, den derartige Anwendungen verschlängen, oder eine ungenügende technische Infrastruktur.<br />

Die Absicht, in Zukunft auf diesem Gebiet mehr zu tun, ist aber verbreitet. Generell


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 161<br />

1.6 Mediennutzung<br />

beurteilen die Antwortenden die neuen Technologien als bedeutsam für die Lehrerbildung<br />

von heute und morgen, ohne sie aber für unverzichtbar zu halten. Die Studierenden stehen<br />

laut ihrer Meinung den verwendeten Technologien eher indifferent gegenüber. 47,1% der Dozierenden<br />

betrachten ihre Kompetenzen auf dem hier interessierenden Gebiet als knapp genügend;<br />

20,3% hingegen beurteilen sie als eher nicht oder sogar als gar nicht ausreichend.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachige Schweiz<br />

METHODE: Internet-basierte Umfrage bei allen Dozierenden in der Lehrerbildung der Deutschschweiz<br />

(Rücklauf: 28%)<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Petko, D.; Haab, S.; Reusser, K.: Mediennutzung in der Lehrerinnen-<br />

und Lehrerbildung: eine Umfrage in der deutschsprachigen Schweiz. in: Beiträge zur<br />

Lehrerbildung, Jg. 21, 2003, H. 1, S. 8-31.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut Fach Pädagogische<br />

Psychologie II Kognitionspsychologie, Didaktik (Gloriastr. 18a, 8006 Zürich,<br />

Schweiz)<br />

KONTAKT: Petko, Dominik (Dr. Tel. 0041-1-634-2719, e-mail: petko@paed.unizh.ch)<br />

[257-L] Richter, Susanne:<br />

Die Nutzung des Internets durch Kinder: eine qualitative Studie zu internetspezifischen<br />

Nutzungsstrategien, Kompetenzen und Präferenzen von Kindern im Alter zwischen 11 und<br />

13 Jahren, (Kinder- und Jugendkultur, -literatur und -medien, Bd. 27), Frankfurt am Main: P.<br />

Lang 2004, 299 S., ISBN: 3-631-51777-7 (Standort: FHB Bielefeld(Bi10)-IB-UG-Rich)<br />

INHALT: "Vor einigen Jahren rückte das Internet als neues, PC-basiertes Medium immer stärker<br />

ins Zentrum des öffentlichen Mediendiskurses. Durch die Kombination spezifischer Eigenschaften,<br />

insbesondere der Interaktivität und der Multimedialität, eröffnete das Internet neue<br />

Dimensionen der Information und Kommunikation. Diese Arbeit lenkt den Blick verstärkt auf<br />

die Nutzungsinteressen, die Kompetenzen und Präferenzen von Kindern zwischen 11 und 13<br />

Jahren und ihren Umgang mit dem neuen Medium. Eine empirische Untersuchung im qualitativen<br />

Forschungsparadigma versucht die subjektive Sichtweise der Kinder zu rekonstruieren<br />

und detailliert auf den Einzelfall einzugehen. Dabei lässt sich feststellen, dass die Internetkompetenz<br />

in engem Zusammenhang mit der Lesekompetenz der Kinder steht. Darüber hinaus<br />

können Zusammenhänge zwischen den Nutzungsinteressen, dem Ort der Nutzung und<br />

auch der Bezugspersonen der Kinder konstatiert werden." (Autorenreferat)<br />

[258-L] Rössler, Patrick; Scharfenberg, Nadeschda:<br />

Wer spielt die Musik?: Kommunikationsnetzwerke und Meinungsführerschaft unter Jugendlichen<br />

; eine Pilotstudie zu Musikthemen, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie,<br />

Jg. 56/2004, H. 3, S. 490-519 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über<br />

den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Massenmedien spielen heute eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Kindern<br />

und Heranwachsenden, neben den Einflüssen von Eltern, Familie und Freunden. Mit<br />

Blick auf ein für Jugendliche wichtiges Thema - zeitgenössische Musik - untersucht diese Pilotstudie<br />

die Bedeutung von Massenmedien und interpersonaler Kommunikation, basierend


162 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

auf dem Ansatz eines Mehrstufenflusses der Kommunikation. Sie beruht auf einer im Jahr<br />

2001 durchgeführten mündlichen und telefonischen Schneeball-Befragung von 72 deutschen<br />

Schülern im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, die insgesamt 687 Beziehungen zu Netzwerkpartnern<br />

angaben. Der Fragebogen umfasste einen Netzwerk-Generator mit sieben Items,<br />

Einschätzungen der einzelnen Beziehungen und die dabei eingenommenen Kommunikationsrollen<br />

sowie weitere Kontrollvariablen wie beispielsweise die Mediennutzung und die Kenntnisse<br />

im Bereich Musik. Unseren Ergebnissen zufolge kann das Meinungsführer-Konzept<br />

sinnvoll auf die Beziehungen in Schulklassen angewendet werden, und der Netzwerkansatz<br />

erlaubt genauere Einblicke in das jeweilige Kommunikationsverhalten. Die durchschnittliche<br />

Netzgröße lag zwischen sieben und 12 Personen, wobei die meisten Netzwerke als dicht zu<br />

beschreiben und durch starke Beziehungen gekennzeichnet sind. Die immer noch wichtige<br />

Funktion der Eltern für Netzwerke in diesem Alter bedingt, dass eine eher geringe Alters- und<br />

Bildungshomogenität vorliegt. Es lassen sich zum Thema Musik Meinungsführer identifizieren,<br />

die durch zentrale Positionen in den Klassenverbänden gekennzeichnet sind, neben weiteren<br />

(aus der Netzwerkforschung zu Erwachsenen bekannten) Rollen wie Stars, Brücken, Liaisons,<br />

strukturelle Löcher und Isolierte. Andererseits ergeben sich kaum Hinweise auf substanziell<br />

andere Mediennutzungsmuster durch Meinungsführer unter Heranwachsenden, was<br />

nicht im Einklang mit den Grundannahmen des Mehrstufen-Flusses der Kommunikation<br />

steht." (Autorenreferat)<br />

[259-L] Schmitt-Walter, Nikolaus:<br />

Online-Medien als funktionale Alternative?: über die Konkurrenz zwischen den Mediengattungen,<br />

(Angewandte Medienforschung : Schriftenreihe des Medien Instituts Ludwigshafen, Bd.<br />

29), München: R. Fischer 2004, 240 S., ISBN: 3-88927-350-5<br />

INHALT: Das Internet hat in Deutschland in den vergangenen Jahren rasant an Verbreitung und<br />

Nutzung gewonnen. Dabei steht es als Vertriebskanal für Medieninhalte für seine Nutzer in<br />

Konkurrenz zu den "klassischen" Massenmedien wie Fernsehen, Radio und Zeitung. Geht die<br />

immer intensivere Nutzung des Internets in der Bevölkerung zu Lasten der Nutzungsdauer<br />

der anderen Medien? Übernimmt das Internet für seine Nutzer Funktionen, die bislang von<br />

anderen Massenmedien erfüllt wurden? Diesen Fragen geht der vorliegende Band nach. Dabei<br />

werden im ersten Teil die theoretischen Grundlagen dargestellt, anhand derer die Konkurrenz<br />

der Medien aus Rezipientensicht erklärt werden kann. Im zweiten Teil wird dieses Konkurrenzverhältnis<br />

in einer repräsentativen Trendstudie empirisch untersucht. Die Dissertation<br />

ist wie folgt gegliedert: (1) Fragestellung und Untersuchungsperspektive; (2) Theoretische<br />

Grundlegungen; (3) Methode; (4) Empirischer Teil; (5) Zusammenfassung und Diskussion.<br />

(BM2)<br />

[260-L] Schneider, Beate; Arnold, Anne-Katrin:<br />

Mediennutzung und Integration türkischer Migranten in Deutschland, in: Horst Pöttker,<br />

Thomas Meyer (Hrsg.): Kritische Empirie : Lebenschancen in den Sozialwissenschaften ; Festschrift<br />

für Rainer Geißler, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 489-503, ISBN: 3-531-<br />

14106-6<br />

INHALT: Die Verfasserinnen setzen sich zunächst auf theoretischer Ebene mit dem Zusammenhang<br />

von Mediennutzung und Integration bei in Deutschland lebenden Ausländern auseinan-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 163<br />

1.6 Mediennutzung<br />

der und geben einen Überblick über den einschlägigen Forschungsstand. Es schließt sich eine<br />

Darstellung der Medienangebote an, die sich an die in Deutschland lebende türkische Minderheit<br />

richten. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer nicht repräsentativen<br />

schriftlichen Befragung junger Türken in Hannover vorgelegt. Über die Hälfte der Befragten<br />

nutzen vorwiegend deutsche Medien. Allerdings kann die Mediennutzung, wie sich zeigt,<br />

besser durch das Alter als durch den Integrationsgrad erklärt werden. Die Mediennutzung beeinflusst<br />

die Integration nicht stark, sie spielt eine unterstützende, wenn auch nachrangige<br />

Rolle im Integrationsprozess. Es kann allerdings ein sozialisatorischer Langzeiteffekt erwartet<br />

werden. (ICE)<br />

[261-L] Schumacher, Gerlinde:<br />

Fernsehsendungen mit Wissenswertem für Kinder: ein Überblick über Angebot und Nutzung<br />

von Wissenssendungen für Kinder, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 10-15<br />

INHALT: Vorgestellt werden mehrere Studien zur Mediennutzung und Medieninteresse von<br />

Kindern im Hinblick auf Informations- und Wissensvermittlung im Fernsehen. Es zeigt sich,<br />

dass Sendungen mit Wissenswertem überwiegend von den öffentlich-rechtlichen Anstalten<br />

ausgestrahlt werden (ARD, ZDF und KI.KA). Eine Inhaltsanalyse der drei Sender und Super<br />

RTL im Zeitraum vom 1.1. bis 30.4.2004 zeigte insbesondere für den Kinderkanal ein umfangreiches<br />

Angebot mit über 20 verschiedenen Titeln von Reihen und Magazinen (u.a. Familie<br />

Superschlau, Sesamstraße, Die Sendung mit der Maus). Zu den erfolgreichsten Wissensformaten<br />

der öffentlich-rechtlichen Sender gehören "Löwenzahn" und die "Die Sendung<br />

mit der Maus" mit einem Marktanteil von jeweils etwa 23% Zuschauer im Alter von 3-13<br />

Jahren. (DY)<br />

[262-L] Sieprath, Norbert:<br />

Medienaneignung als blinder Fleck der Systemtheorie, in: Karl H. Hörning, Julia Reuter<br />

(Hrsg.): Doing Culture : neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis, Bielefeld:<br />

transcript Verl., 2004, S. 201-218, ISBN: 3-89942-243-0<br />

INHALT: Medienaneignung ist in unterschiedliche soziale Praktiken eingebunden, die sich als<br />

Ursache wie auch als Wirkung der Bedeutungskonstitution verstehen lassen. Diese von den<br />

Cultural Studies beschriebenen Interpretationsgemeinschaften fordern die Systemtheorie heraus,<br />

da Sinnkonstitution als sozialer Prozess durch den Begriff des Interaktionssystems nicht<br />

angemessen erfasst wird. Mit der zunehmenden kulturellen Differenzierung emergieren rekursive<br />

soziale Prozesse, die sich in emergenten Strukturen kristallisieren und eine relative<br />

Stabilität aufweisen. Der Autor plädiert dafür, "oberhalb" der Interaktionsebene eine weitere<br />

Systemebene mit der sozialen Gruppe zwischen Interaktion und Organisation einzuziehen.<br />

Auch "unterhalb" der Interaktionsebene sollten Ergänzungen vorgenommen werden, da praxistheoretische<br />

Ansätze darauf hingewiesen haben, dass auch technische Artefakte an sozialen<br />

Reproduktionsprozessen beteiligt sind. Zumindest eingeschränkt kann sinnverarbeitungskompetenten<br />

Technologien die Partizipationsfähigkeit an sozialen Systemen zugestanden<br />

werden. Da Handeln in der Systemtheorie auf sozialen Zuschreibungsprozessen und nicht auf<br />

ontologischen Prämissen beruht, ist die Systemtheorie für eine Erweiterung von Handlungsträgern<br />

ausbaufähig. (ICA2)


164 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

[263-L] Stadelhofer, Carmen; Marquard, Markus:<br />

SeniorInnen und Online-Medien, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik,<br />

Jg. 48/2004, Nr. 4, S. 9-17<br />

INHALT: Während in Deutschland bei den 14- bis 19-Jährigen inzwischen über 90 Prozent das<br />

Internet nutzen, sind es bei den über 60-Jährigen nur 13,3 Prozent. Das Internet bleibt für viele<br />

Ältere nach wie vor das Medium einer "anderen Generation". Da das Internet immer mehr<br />

den Lebensalltag durchdringt und dabei ist, "zu einer vierten Kulturtechnik zu werden", sollten<br />

sich ältere Menschen dieser Technik nicht verschließen. In ihrem Beitrag gehen die Autoren<br />

der Frage nach, ob und wie sich das Nutzungsverhalten der älteren Menschen von dem<br />

der anderen Gruppen unterscheidet und welche Unterschiede es innerhalb der Gruppe der Älteren<br />

gibt. An ausgewählten Beispielen wird verdeutlicht, dass durch zielgruppenorientierte<br />

Erschließungsmethoden und durch Aufzeigen interessanter Nutzungsmöglichkeiten, die den<br />

Lebensalltag und die Interessen älterer Menschen berücksichtigen, die Scheu vor dem Internet<br />

nachhaltig abgebaut werden kann. (PT)<br />

[264-F] Stark, Birgit, Dipl.-Sozw. (Bearbeitung); Schenk, Michael, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Fernsehen in veränderten Medienumgebungen - eine Analyse der Nutzung neuer Dienste<br />

und Angebote<br />

INHALT: "Fernsehen bleibt Fernsehen - Fernsehen wird nicht mehr sein, was es war." Zwischen<br />

diesen beiden Polen spannt sich momentan die Diskussion über die zukünftige Entwicklung<br />

des Medium Fernsehens auf. Einig sind sich die Medienforscher, dass wir am Beginn einer<br />

Phase eines grundlegenden Wandels des Fernsehens und der Fernsehnutzung stehen. Wohin<br />

diese Entwicklung driftet, ist allerdings noch offen. Entscheidende Impulse bezieht diese<br />

Entwicklung zweifelsohne durch die Digitalisierung des Fernsehens. Über die Vervielfachung<br />

der Kanäle hinaus, ermöglicht die Digitalisierung vor allem neben dem klassischen Fernsehempfang<br />

auch gänzlich neue Dienste und Angebote. Denn jegliche Art digitalisierter Daten<br />

kann verbreitet werden, womit sich das Medium Fernsehen dem Computermedium angleicht.<br />

Wird zusätzlich noch ein Übertragungskanal vom Nutzer zum Anbieter, also ein so genannter<br />

Rückkanal, technisch realisiert, entsteht eine Multimediaplattform, die für den Konsumenten<br />

interaktive Dienste der unterschiedlichsten Art ermöglicht. Kontrovers verläuft nicht nur der<br />

Diskurs auf gesamtgesellschaftlicher Ebene über die Folgen dieser Erneuerungen. Auch auf<br />

individueller Ebene besteht kein Konsens darüber, wie das Publikum bzw. der Rezipient mit<br />

diesen Angebotsformen umgehen wird: Die aktive versus passive Mediennutzung steht im<br />

Vordergrund der Debatte. Aus kommunikationswissenschaftlicher bzw. rezipientenorientierter<br />

Sicht bietet sich unter den vorhandenen Theorien, die helfen können, das Verhalten von<br />

Nutzern beim interaktiven Fernsehen zu erklären, der Uses- and Gratifications Ansatz an. Der<br />

Nutzen- und Belohnungsansatz stellt eine publikumszentrierte Theorie dar, die die individuelle<br />

Mediennutzung und -selektion in den Vordergrund stellt. Die zentralen Annahmen, die diesen<br />

Ansatz kennzeichnen, heben die Bedeutung von Initiative und Aktivität auf Seiten des<br />

Publikums hervor. Ziel der Arbeit ist es, mit Hilfe des Ansatzes Mediennutzungsmotive und -<br />

muster beim Rezipienten des digitalen Fernsehens zu erforschen. Aufbauend auf bereits bekannten<br />

Gratifikationsfaktoren soll entsprechend der Funktionserweiterung von digitalem<br />

Fernsehen eine neue Typologie entwickelt werden, die die Nutzungsmotive des interaktiven<br />

Fernsehens erschöpfend abbildet. Darüber hinaus soll das Konzept der 'Aktivität' als intervenierende<br />

Variable im Prozess der Gratifikationssuche unter Berücksichtigung der erweiterten


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 165<br />

1.6 Mediennutzung<br />

(bisher realisierten) Programm- und Angebotsoptionen durchleuchtet werden. Dabei stehen<br />

folgende Forschungsfragen im Mittelpunkt der Erhebung: Wie verändern die neuen Optionen<br />

die funktionale Orientierung bezüglich der Befriedigung verschiedener Bedürfnisse? Welche<br />

Motive stehen im Vordergrund der Nutzung? Unterscheiden sich diese von den alt bekannten,<br />

beim analogen Fernsehen? Wie wird mit der Funktionsvielfalt des neuen Mediums umgegangen?<br />

Kann entsprechend der Vorstellung einer instrumentellen bzw. habitualisierten Mediennutzung<br />

zwischen verschiedenen Motiven und Sehgewohnheiten bzw. Programmpräferenzen<br />

unterschieden werden? Werden durch veränderte Gegebenheiten (mehr Programmauswahl,<br />

zeitliche Unabhängigkeit) bestimmte Bedürfnisse stärker befriedigt als vorher? Steigt somit<br />

auch die Zufriedenheit mit dem Medium insgesamt? Welche Konsequenzen ergeben sich aus<br />

den vermehrten Programmoptionen für die Programmauswahl (EPG-Nutzung)? Verändert<br />

sich der situative Kontext während der Rezeption? Die empirische Datenbasis der Untersuchung<br />

bildet eine Befragung von digitalen Fernsehnutzern (postalische Befragung mit Hilfe<br />

eines standardisierten Fragebogens). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Theorie: Uses- and Gratifications-Perspektive angewandt auf das digitale Fernsehen.<br />

Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich (Stichprobe: N=600; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung<br />

(70593 Stuttgart)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-3162, e-mail: stark@uni-hohenheim.de); Betreuer (Tel.<br />

0711-459-3162, e-mail: schenk@uni-hohenheim.de)<br />

[265-F] Tillmann, Angela, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Vollbrecht, Ralf, Prof.Dr. (Leitung);<br />

Vollbrecht, Ralf, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Informelles Lernen in/ mit dem Internet (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Ausgehend von dem Perspektivenwechsel in der Medienforschung fokussiert die Jugend-<br />

und Medienforschung in den letzten Jahren die Aktivitäten der Jugendlichen und den<br />

Beitrag der Medien bei der Lebensgestaltung. Es interessiert nicht mehr ausschl., was die<br />

Medien mit den Menschen machen, sondern aufgrund welcher Entscheidungs- und Handlungsbedingungen,<br />

eigenen Erwartungen, Dispositionen und Deutungsmustern das aktiv handelnde<br />

Subjekt die Medien nutzt. Es geht um Bedeutung und Funktionen der Medien für die<br />

Heranwachsenden. Mehrere (u.a. auch Langzeit-)Studien haben gezeigt, dass Jugendliche<br />

sich Medien vor dem Hintergrund der biograph. Erfahrungen der Eltern sowie ihrer eigenen<br />

Entwicklungs- und Lebensthemen aneignen. Mit Hilfe von Genrewissen, das sie u.a. in jugend(sub-)kulturellen<br />

Aktionsfeldern erworben haben, immunisieren sie sich selbsttätig gegen<br />

Wirkaspekte, nehmen ausgewählte Medieninhalte als Projektionsflächen und Identifikationsangebote<br />

in den Dienst und zeigen somit, dass Medien auch positiv zu Identitätsentwicklungsprozessen<br />

und zur Lebensbewältigung beitragen können. In der Medienforschung steht<br />

also nicht mehr allein die Medienerziehung im Mittelpunkt, wie die beabsichtigte und gezielte<br />

Einführung der Kinder und Jugendlichen in die mediengeprägte Kultur und Gesellschaft,<br />

sondern vermehrt informelle Lernprozesse außerhalb päd. Einrichtungen, die sich unter dem


166 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

Begriff der Mediensozialisation subsumieren lassen. Unterstellt wird in der Regel ein aktiv<br />

handelndes Subjekt, das sich im symbolischen Feld der Medien selbst sozialisiert. Diese Perspektive<br />

ist insb. für die Pädagogik relevant, da diese sich häufig in Konkurrenz zu den Medien<br />

sieht bzw. unsicher darüber ist, welche Gefahren den Medien(-botschaften) innewohnen<br />

und welche Kompetenzen der heranwachsenden Generation zugetraut werden können. Für die<br />

tradition. Massenmedien (Film, Fernsehen, Radio) liegen bereits einige empirische Forschungsarbeiten<br />

vor, in Bezug auf die Sozialisationseffekte des vernetzen Hybrid-Mediums<br />

Computer sind allerd. nur wenige empirische Arbeiten vorhanden. Zumal die virtuellen Sozialisationswelten<br />

anfangs ausschl. hinsichtl. der Risiken für IntensivnutzerInnen ("Internet-<br />

Sucht") und der Versäumnisse für Offliner ("Digital Divide") diskutiert wurden. Darüber hinaus<br />

dominieren eindeutig Arbeiten zur Hacker- und Computer(spiel-)szene bzw. in akt. Zeit<br />

zu LAN-Parties. Damit wird aber nur ein sehr spezieller und zudem einseitiger Blick auf die<br />

Internetnutzung der Jugendlichen gewählt. Seit Mitte der 90er Jahre, durch die zunehmende<br />

Verbreitung des Internet und aufgrund der Einführung grafischer Benutzeroberflächen, nutzen<br />

aber auch Mädchen die vielfältigen virt. Angebote intensiver. Insbes. die kommunikativen<br />

Dienste, die Geselligkeit und Zugehörigkeit verheißen, werden stark frequentiert (E-Mail,<br />

Chat). Anhand eines nichtkommerziellen, redakt. betreuten Internet-Angebotes von Schulen<br />

ans Netz e.V. ( http://www.lizzynet.de ), das sich ausschlschl. an Mädchen im Alter von 12-<br />

18 Jahren richtet, wird sich daher mit den Nutzungsgewohnheiten von Mädchen und der Bedeutung<br />

des Internet für die Altersgruppe auseinandergesetzt. Im Rahmen einer Evaluation,<br />

von 2002 bis Ende 2003, sind 32 Interviews mit Mädchen im Alter von 12 bis 20 Jahren sowie<br />

4 Interviews mit den Redakteurinnen des Angebotes geführt worden. Im Rahmen der<br />

Dissertation wird über die Ergebnisse der Evaluation hinaus untersucht, welche Aneignungsformen<br />

sich herausbilden (Nutzung, Partizipation), welche virt. Repräsentation die Identität<br />

erfährt (Online-Identität), welche qualitativ neuen Begegnungen und Kooperationen im Rahmen<br />

der computervermittelten Kommunikation entstehen, welche soz. Unterstützungsformen<br />

sich herausbilden und welche Erfahrungen im Umgang mit der Erstellung eigener Produkte<br />

(z.B. Homepages, Artikel) gemacht werden, welchen Einfluss die päd. Betreuung sowie die<br />

anderen Sozialisationsinstanzen (Eltern, Schule) und die monoedukative Ausrichtung des<br />

Angebotes haben. ZEITRAUM: 2002 bis 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: gesamtes deutsche<br />

Bundesgebiet<br />

METHODE: Für die Auswertung der erhobenen empirischen Daten wurde ein qualitativer Forschungsansatz<br />

bzw. eine Methodologie gewählt, die es sich zum Ziel gesetzt hat mittels einer<br />

engen Verzahnung von Theorie und Empirie eine eigene gegenstandsverankerte Theorie<br />

"mittlerer Reichweite" zu entwickeln: die Grounded Theory. Dieser Forschungsansatz bietet<br />

sich insbesondere für die Medienpädagogik an, da sie sich direkt an die Prämissen der<br />

Grounded Theory anschließen kann, geht es ihr doch in erster Linie darum, menschliches<br />

(Medien)-Handeln zu verstehen, zu erklären und in gewisser Weise auch vorhersehbar zu machen,<br />

um präventiv handeln, sinnvoll beraten oder angemessen intervenieren zu können. Ein<br />

weiterer Beweggrund für die Auswahl der Grounded Theory liegt in der offenen Ausgangssituation<br />

zu Beginn des Forschungsprozesses, denn die Erschließung eines bislang unbekannten<br />

Forschungsfeldes (sozialisatorische Prozesse im Internet) steht im Fokus der Forschung. Weiterhin<br />

handelte es sich um ein Forschungsdesign, das primär für die Erforschung von Handlungsstrategien<br />

und Handlungsbedingungen in konkreten Interaktionsfeldern entwickelt wurde.<br />

Bisherige Arbeiten, die sich in erster Linie auf die traditionellen Medien (Film, Fernsehen,<br />

Radio) beziehen, lassen sich nicht ohne weiteres auf das Internet übertragen. Es steht nicht<br />

mehr die direkte symbolische Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im Mittelpunkt, sondern<br />

direkte und indirekte bzw. synchrone und asynchrone Kommunikationsprozesse. Der


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 167<br />

1.6 Mediennutzung<br />

Forschungsgegenstand, eine virtuelle pädagogische Lern- und Kommunikationsplattform,<br />

bietet sich für diese Methode in besonderer Weise an. Bei der Grounded Theory handelt es<br />

sich um eine "datenbasierte" Theorie, deren Ursprungsidee oder gar Modell aber nicht grundsätzlich<br />

in den Daten verankert sein muss, allerdings sollte die Generierung von Theorie in<br />

Beziehung zu den Daten gebracht werden. In diesem Sinne soll das Konzept der Mediensozialisation,<br />

der Medienkompetenz sowie die Theorien der Computervermittelten Kommunikation<br />

als Ursprungsideen die theoretische Sensibilität schärfen, die Daten selber zeigen dann,<br />

was die Jugendlichen/Mädchen im Rahmen ihres Medienhandelns lernen, welche unterschiedlichen<br />

(Medien-)Kompetenzen sie sich aneignen bzw. wie sie diese in vielfältiger Weise<br />

performativ zum Ausdruck bringen und welche Bedeutung und Funktion das Medienhandeln<br />

aus einer sozialisatorischen Perspektive hat. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: 34; Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren; Auswahlverfahren: Zufall).<br />

Beobachtung, teilnehmend (Online-Community "LizzyNet" von Schulen ans Netz e.V.).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Tillmann, Angela; Vollbrecht,<br />

Ralf: "LizzyNet". Evaluation der Lern- und Kommunikationsplattform für Mädchen<br />

von Schulen ans Netz e.V. Abschlußbericht. Dresden 2003, 267 S.<br />

ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER:<br />

Schulen ans Netz e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für<br />

Allgemeine Erziehungswissenschaft Professur für Medienpädagogik (01062 Dresden)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-463-33404,<br />

e-mail: angela.tillmann@mailbox.tu-dresden.de)<br />

[266-L] Tully, Claus J.:<br />

Nutzung jenseits systematischer Aneignung - Informalisierung und Kontextualisierung, in:<br />

Claus J. Tully (Hrsg.): Verändertes Lernen in modernen technisierten Welten : organisierter und<br />

informeller Kompetenzerwerb Jugendlicher, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 27-55,<br />

ISBN: 3-531-14448-0<br />

INHALT: Der Beitrag untersucht an Hand einer Befragung, wie neue Technik vor allem von<br />

Jugendlichen aufgegriffen und benutzt wird. Der Umgang mit dem Internet ist als persönlich<br />

angeeignetes Tun zu betrachten, ein systematischer Kompetenzerwerb für das Surfen im Netz<br />

dürfte die Ausnahme sein. Ferner werden die sozialen Folgen aufgezeigt und Empfehlungen<br />

aus medienpädagogischer Sicht formuliert. Gezeigt wird insgesamt Folgendes: (1) Die Netztechnik<br />

verbreitet sich hoch dynamisch in der Gesellschaft und der Umgang mit ihr ist für Jugendliche<br />

heute selbstverständlich. (2) Netztechnik zeichnet sich durch große Gestaltbarkeit<br />

aus. Wichtig ist demnach, welchen Umgang Kinder und Jugendliche inner- und außerhalb<br />

von Bildungsinstitutionen pflegen und wie Erwachsene, Arbeitslose, Bildungsengagierte etc.<br />

die qua Netz gesellschaftlich verfügbaren technischen Optionen aufgreifen und in ihren Alltag<br />

einbauen. (3) Es kommt damit auf die Kontextualisierung des WWW und seiner Optionen<br />

an. Denn die Kontextualisierung bestimmt, was aus den Optionen der Software und Internetangebote<br />

wird; es geht um die "Einbettung" als eine spezifische, subjektive Leistung. (4) Abschließend<br />

werden einige Hypothesen entwickelt, die sich auf sozialen Konsequenzen der<br />

Techniknutzung beziehen. (ICA2)


168 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

[267-L] Vogt, Caroline:<br />

Wer, wann, wo, warum liest Tageszeitung?, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 3,<br />

S. 8-13 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Eine in Großbritannien durchgeführte Studie zum Leseverhalten von Tageszeitungen<br />

ermittelte fünf "Leser-Bedarfszustände". Die meisten Leser sind der Bedarfsgruppe der Informationssuchenden<br />

zuzuordnen, die wenigsten der Gruppe derer, die gezielt nach Produkten<br />

oder Angeboten suchen. Die Ergebnisse eröffnen der Werbewirtschaft neue Zugänge zur<br />

Leserschaft von Tageszeitungen. (KB)<br />

[268-F] Weber-Menges, Sonja, Dr.phil. (Bearbeitung):<br />

Mediennutzung von Migranten und Integration<br />

INHALT: Es gibt massive Befürchtungen über schädigende Einflüsse insbesondere türkischer<br />

Medien, aber kaum präzisere empirische Daten zu dieser Frage. Die wenigen empirischen<br />

Untersuchungen, die sich durchweg mit der Mediennutzung türkischer Migranten befassen,<br />

kommen zu recht widersprüchlichen Ergebnissen, was nicht zuletzt auf unterschiedliche Forschungsmethoden<br />

zurückzuführen ist (keine muttersprachlichen Instrumente). Die Untersuchung<br />

geht empirisch den Fragen nach, wie sich der Medienumbruch auf die Mediennutzung<br />

der ethnischen Minderheiten ausgewirkt hat und unter welchen Bedingungen ethnische Minderheiten<br />

zur Rezeption deutscher Medien (mediale Integration) bzw. zur vorwiegenden oder<br />

ausschließlichen Rezeption ethnischer Medien (mediale Segregation, Herausbildung ethnisch<br />

segregierter Öffentlichkeiten) tendieren. Die Untersuchung orientiert sich dabei an der Arbeitshypothese,<br />

dass räumlich-soziale Integration/ Segregation und mediale Integration/ Segregation<br />

miteinander zusammenhängen. Darüber hinaus gehören Alter, Aufenthaltsdauer in<br />

Deutschland, Religiosität, Bildungsniveau, Soziallage, Sprachkenntnisse, Kontakte zu Deutschen<br />

und Diskriminierungserfahrungen zu den Faktoren, deren Verknüpfung mit den Integrations-<br />

und Segregationstendenzen untersucht werden. ZEITRAUM: 2004-2006 GEO-<br />

GRAPHISCHER RAUM: Siegerland, Westerwald, Raum Duisburg<br />

METHODE: Die Untersuchung wird in Form einer quantitativen Fragebogenerhebung durchgeführt,<br />

wobei der standardisierte Fragebogen für die Befragten optional in Deutsch oder in ihrer<br />

Muttersprache angeboten wird. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.500; italienische, griechische und türkische<br />

Migranten, polnische und russische Migranten bzw. Spätaussiedler; Auswahlverfahren:<br />

Zufall).<br />

ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2004-02 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg<br />

SFB-FK 615 "Medienumbrüche"<br />

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte,<br />

Geographie, Fach Soziologie (57068 Siegen)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0271-740-4953, e-mail: weber@soziologie.uni-siegen.de)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 169<br />

1.6 Mediennutzung<br />

[269-L] Wolling, Jens:<br />

Qualitätserwartungen, Qualitätswahrnehmungen und die Nutzung von Fernsehserien: ein<br />

Beitrag zur Theorie und Empirie der subjektiven Qualitätsauswahl von Medienangeboten,<br />

in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft<br />

von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 2, S. 171-193<br />

(Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Ziel des Beitrags ist die Beantwortung der Frage, welche Faktoren die Nutzung von<br />

Fernsehserien erklären können. Kann sie im Wesentlichen auf Habitualisierung und strukturelle<br />

Rahmenbedingungen zurückgeführt werden, oder lässt sie sich dadurch erklären, dass<br />

die Erwartungen an die Qualität von Fernsehserien und die Wahrnehmung von Qualitätseigenschaften<br />

der verschiedenen Serien zwischen den Rezipienten variieren? Zunächst werden<br />

die theoretisch relevanten Faktoren für ein Modell der subjektiven Qualitätsauswahl identifiziert<br />

und operationalisiert. Anschließend wird in einer empirischen Studie geprüft, ob diese<br />

Faktoren einen Einfluss auf die Nutzung der Fernsehserien haben. Die Untersuchungsergebnisse<br />

zeigen, dass die drei Elemente des theoretischen Ansatzes - Qualitätserwartungen, Qualitätswahrnehmungen<br />

und Qualitätsurteile - die Seriennutzung zu einem beträchtlichen Teil<br />

erklären können. Der Vorteil dieses Ansatzes gegenüber dem Uses and Gratifications Approach<br />

besteht darin, dass die Eigenschaften des Angebots im Mittelpunkt stehen. Damit wird es<br />

möglich, Aussagen darüber zu machen, welche wahrgenommenen Merkmale des Angebots<br />

für die Nutzungsentscheidungen der Rezipienten relevant sind." (Autorenreferat)<br />

[270-L] Wurff, Richard van der:<br />

Supplying and viewing diversity: the role of competition and viewer choice in Dutch broadcasting,<br />

in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 215-237 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/215.pdf)<br />

INHALT: Seit den späten 1980er Jahren hat sich der Fernsehmarkt in den Niederlanden innerhalb<br />

eines einzigen Jahrzehnts von einem öffentlichen Monopol zu einem der am meisten umkämpften<br />

Märkte in Europa entwickelt. Die Folge davon ist, dass die inhaltliche Vielfalt des<br />

Fernsehangebots abnahm, während die absolute Zahl der Programme, unter denen die Zuschauer<br />

auswählen können, in bemerkenswertem Umfang anstieg. Die Zuschauer machen von<br />

diesem Zuwachs an Möglichkeiten Gebrauch, indem sie aktiv eine unterschiedliche Kombination<br />

von Programmen aus einem immer weniger unterschiedlichen Programmangebot auswählen.<br />

Die Konsequenz ist, dass die niederländischen Zuschauer in den späten 1990er Jahren<br />

eine genauso große Programmvielfalt genießen, wie in den späten 1980ern. (UNübers.)<br />

(UN)<br />

[271-L] Zubayr, Camille; Geese, Stefan; Gerhard, Heinz:<br />

Olympia 2004 im Fernsehen: Nutzung und Bewertung der Übertragungen von den 28. Olympischen<br />

Sommerspielen in Athen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 466-471 (Standort:<br />

UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/zubayr_10-2004.pdf?foid=12803)


170 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.6 Mediennutzung<br />

INHALT: "Mit 53,7 Millionen Zuschauern, das heißt rund 75 Prozent aller Deutschen, haben die<br />

Berichte von den Olympischen Sommerspielen in Athen bei ARD und ZDF ein größeres Publikum<br />

erreicht als Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften. Allein die beiden öffentlichrechtlichen<br />

Hauptprogramme übertrugen mehr als 300 Stunden von diesem Großereignis.<br />

Fast alle olympischen Sportarten wurden berücksichtigt. Hinzu kamen Angebote auf digitalen<br />

Sonderkanälen. Auch von den Paralympics, den Olympischen Spielen der behinderten Sportler,<br />

wurde ausführlich berichtet. Der Zeitaufwand der Bundesbürger, die im Verlauf des 17<br />

Tage dauernden Ereignisses Wettkämpfe aus Athen im Fernsehen verfolgten, betrug durchschnittlich<br />

16 Stunden und 41 Minuten, wobei die Nutzung am Wochenende am intensivsten<br />

war. Zu allen Tageszeiten wurde ein Zuschauer Marktanteil von mindestens 24 Prozent erreicht.<br />

Die meistgesehenen Sendungen waren die Eröffnungs- und die Schlussfeier, da hier<br />

ein über die eigentlichen Sportinteressierten hinaus reichendes Publikum erreicht wurde. Die<br />

gemessen an der Zuschauergunst beliebtesten Sportarten waren klassische Olympia-Sportarten<br />

wie Leichtathletik, Reiten, Turnen und Schwimmen. Die Fernsehzuschauer bescheinigten<br />

ARD und ZDF laut einer repräsentativen Umfrage eine hohe Qualität der Olympia-<br />

Berichterstattung. Besonders zufrieden zeigten sich die Zuschauer mit der Informationsleistung<br />

und mit der Bildführung; auch die Moderation wurde positiv beurteilt. Insgesamt hatten<br />

74 Prozent der Zuschauer das Gefühl, dass ARD und ZDF 'alle wichtigen Wettkämpfe ausreichend<br />

berücksichtigt' haben und 81 Prozent hatten den Eindruck, 'alle Erfolge und Niederlagen<br />

hautnah' mitzuerleben. 85 Prozent lobten die Vielfalt der gezeigten Sportarten. Auch die<br />

Übertragungsrechte für die nächsten Olympischen Spiele wurden an die EBU, dem Zusammenschluss<br />

der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Europa, vergeben. Die deutschen<br />

Fernsehzuschauer bestätigen diese Entscheidung, indem 93 Prozent der Befragten sich dafür<br />

aussprachen, dass ARD und ZDF auch in Zukunft von den Olympischen Spielen berichten<br />

sollen. Lediglich 2 Prozent sähen die Berichte 'lieber bei den Privatsendern'." (Autorenreferat)<br />

[272-L] Zubayr, Camille; Gerhard, Heinz:<br />

Die Fußball-Europameisterschaft 2004 im Fernsehen: Nutzung und Bewertung der Live-<br />

Berichterstattung bei ARD und ZDF, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 421-425 (Standort:<br />

UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/zubayr_gerhard_neu_9-2004.pdf?foid=12237)<br />

INHALT: "Das Zuschauerinteresse an der Fußball-Europameisterschaft 2004 war deutlich größer<br />

als bei den EM-Turnieren vor vier und acht Jahren. ARD und ZDF haben mit der Live-<br />

Berichterstattung von der Fußball-EM 2004 nach den Messungen der GfK rund 50 Millionen<br />

Zuschauer erreicht. Somit haben 70 Prozent der Bundesbürger mindestens eines der 31 EM-<br />

Spiele gesehen, wobei das Finale und die Spiele der deutschen Mannschaft die meisten Zuschauer<br />

anzogen. Nicht nur der Publikumskreis ist größer geworden, sondern jeder Zuschauer<br />

hat darüber hinaus durchschnittlich mehr (nämlich sieben) Spiele verfolgt als 1996 und 2000.<br />

Erstmals bei einer Europameisterschaft wurden die letzten Vorrundenspiele gleichzeitig im<br />

Ersten und im ZDF übertragen, sodass die Entscheidung über das interessanteste Live-Spiel<br />

dem Publikum überlassen wurde, das hiervon regen Gebrauch machte. Bei der EM 2004 zeigte<br />

sich, dass der Publikumserfolg von Fußballturnieren nicht zwingend vom Erfolg der deutschen<br />

Mannschaft abhängt anders als bei Sportarten wie Tennis, Formel 1 oder Skispringen.<br />

Ein Drittel des Publikums verfolgte die EM auch außerhalb der eigenen vier Wände, wie etwa<br />

bei Freunden und Bekannten, in Kneipen und Gaststätten sowie auf öffentlichen Plätzen mit<br />

Großleinwänden. Viele Zuschauer luden Gäste nach Hause ein. Nach Befragungsergebnissen


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 171<br />

1.6 Mediennutzung<br />

zur Berichterstattung über die EM 2004 wurde die Live-Berichterstattung von ARD und ZDF<br />

- trotz des frühen Ausscheidens der deutschen Mannschaft - überaus positiv beurteilt. Zwei<br />

Drittel der Zuschauer benoteten die EM-Berichte von ARD und ZDF mit 'sehr gut' oder 'gut'.<br />

Ausschlaggebend für das wohlwollende Urteil war vor allem die professionelle Machart der<br />

Übertragungen; auch mit der Reporter und Moderatorenleistung waren die Zuschauer hoch<br />

zufrieden - gute Voraussetzungen für die Berichterstattung in zwei Jahren von der Weltmeisterschaft<br />

in Deutschland." (Autorenreferat)<br />

1.7 Medienwirkung<br />

[273-L] Baum, Matthew A.:<br />

Der Aufreger des Monats, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 28-30<br />

INHALT: Im Vergleich mit traditionellen Nachrichtenzuschauern sind Rezipienten von so genannten<br />

Soft-News-Sendungen (Talkshows, Boulevard-Magazine) in der Regel weniger gebildet<br />

und wenig an Politik interessiert. Von diesen empirischen Ergebnissen ausgehend wird<br />

das "Reception-Acceptance-Modell" von J. Zaller auf die politische Wirkung bei der amerikanischen<br />

Öffentlichkeit angewendet. Da die Soft-News-Medien ihre Informationen dramatischer<br />

und eindringlicher präsentieren und diese Zuschauer politisch leichter zu beeinflussen<br />

sind, lässt sich nach Ansicht des Autors die Wirkung der Fotos aus dem Abu-Ghraib-<br />

Gefängnis erklären, die zum politischen Umschwung in der öffentlichen Meinung in den<br />

USA führte. (DY)<br />

[274-F] Baumann, Eva, Dipl.-Medienwiss.; Lücke, Stephanie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung):<br />

Gesund und fit dank Brigitte & Co.? Darstellung und Wirkung von Gesundheits- und<br />

Krankheitsthemen im Frauenzeitschriften<br />

INHALT: Lässt sich ein Zusammenhang nachweisen zwischen dem Bild, das in Frauenzeitschriften<br />

von Gesundheit, Wohlbefinden, Krankheit und Unwohlsein gezeichnet wird und den Vorstellungen<br />

und Einstellungen der Leserinnen und Leser? Gibt es frauenzeitschriftenspezifische<br />

Effekte?<br />

METHODE: Kultivierungsforschung zu Gesundheitsvorstellungen durch Zeitschriften. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe:<br />

ca. 1.120; Artikel in vier Frauenzeitschriften, 2 je dreimonatige Zeiträume -Sommer- und<br />

Winterstichprobe-; Auswahlverfahren: Vollerhebung in den Zeiträumen). Standardisierte Befragung,<br />

online -in Planung- (Leserinnen und Leser klassischer und boulevardesker Frauenzeitschriften<br />

sowie Nichtleser; Auswahlverfahren: selbstselektiv). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts, Studierende.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

(Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Baumann, Eva (e-mail: eva.baumann@ijk.hmt-hannover.de)


172 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

[275-F] Bäumler, Christine, Dr.phil. (Leitung):<br />

Transformation der Jugendkultur: wie Mobiltelefone die Lebenswelt von Jugendlichen verändern.<br />

Eine qualitative Fallstudie zur sozialen Bedeutung von Handys für Jugendliche<br />

INHALT: Ziel des Forschungsprojekt ist es, mit Hilfe einer qualitativen Micro-Studie (mit Klassen<br />

einer Gesamtschule) den Einfluss und die Veränderungen, die das Mobiltelefon auf jugendliche<br />

Lebenswelten geltend macht, nachzuzeichnen. Dabei steht im Mittelpunkt die Frage<br />

nach neuen Formen sozialer Beziehungen, sozialen Inklusions- und Exklusionsmechanismen<br />

und die Untersuchung der altersspezifischen Nutzungsweisen des Mobiltelefons. GEO-<br />

GRAPHISCHER RAUM: Halle/ Saale<br />

METHODE: qualitativ-hermeneutisch DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion. Beobachtung,<br />

teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Land Sachsen-Anhalt<br />

INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften,<br />

Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung<br />

unter Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung (Postfach 4120,<br />

39016 Magdeburg)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0174-6214697, e-mail: christinebaeumler@web.de)<br />

[276-L] Beaudoin, Christopher E.:<br />

The independent and interacitve antecedents of international knowledge, in: Gazette : international<br />

journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion,<br />

advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 459-473 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Ausgehend von Forschungsansätzen und Ergebnissen aktueller Studien zum Wissensstand<br />

amerikanischer Bürger im Hinblick auf internationale Ereignisse und andere Nationen<br />

werden vier Einflussfaktoren als bedeutsam hervorgehoben: Nachrichtenrezeption, Bildung,<br />

interpersonaler Austausch und internationales Interesse. In einer telefonischen Umfrage (8.11.<br />

bis 21.11.2000) wurden 422 erwachsene US-Bürger zu Nachrichtenrezeption, Wissen und<br />

Einstellung gegenüber Kuba und Israel befragt. Mit Bezug auf die Wissenskluft-These konnten<br />

die Ergebnisse den Einfluss der drei Faktoren Nachrichtennutzung, Bildung und interpersonaler<br />

Austausch nachweisen. Die Bedeutung dieser Kriterien ließ sich sowohl bei offenen<br />

wie geschlossenen Fragen zum internationalen Wissensstand nachweisen. (DY)<br />

[277-L] Bulck, Jan van den:<br />

The relationship between television fiction and fear of crime: an empirical comparison of<br />

three causal explanations, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 239-<br />

248 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/239.pdf)<br />

INHALT: Es gibt drei Hypothesen zum Verhältnis von Fernsehen und der Furcht vor Kriminalität.<br />

Die "cultivation hypothesis" geht davon aus, dass Fernsehen die Furcht vor Kriminalität<br />

verstärkt. Die "mood management hypothesis" behauptet, dass ängstliche Menschen mehr<br />

Kriminalserien oder -filme im Fernsehen sehen, um zu lernen, mit ihrer Angst umzugehen.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 173<br />

1.7 Medienwirkung<br />

Die "withdrawal hypothesis" hingegen geht davon aus, dass Menschen, die sich vor Kriminalität<br />

fürchten, auch Angst haben, das Haus zu verlassen, was dann zu erhöhtem Fernsehkonsum<br />

führt, der wiederum auf einen fälschlichen Zusammenhang zwischen der Angst vor Kriminalität<br />

und der Rezeption von Kriminalserien und -filmen schließen lässt. Der Beitrag vergleicht<br />

diese drei Modelle und ein sog. Null-Modell mit Hilfe struktureller Gleichgewichtsmodelle.<br />

Daten eines repräsentativen Samples von 909 Teilnehmern aus Flandern (Belgien)<br />

stützen die "cultivation hypothesis", weil sie bessere Erklärungen liefert als das Null-Modell.<br />

Die beiden anderen Hypothesen werden von den Daten nicht gestützt. Das Modell zeigt auch,<br />

dass zwar das Fernsehen, nicht aber die direkte Erfahrung mit Kriminalität in einem ursächlichen<br />

Zusammenhang mit gefühlter Angst steht. (UNübers.) (UN)<br />

[278-L] Clement, Michel; Sambeth, Frank:<br />

Buchkritiker und Bucherfolg: wie ist der Einfluss wirklich?, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift<br />

für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 105-114<br />

INHALT: "Dieser Beitrag analysiert anhand von Fallstudien die Wirkung der Kritik der 16 Bücher,<br />

die von Reich-Ranicki in seinen neun Sendungen 'Solo' öffentlich vorgetragen wurden.<br />

Die Analyse erweitert bestehende Forschungsarbeiten um die Wirkung von Kritiken auf den<br />

Erfolg des Medienprodukts Buch. Sie fußt auf einer Übersicht der theoretischen Literatur zu<br />

den Erfolgswirkungen von Kritikern auf Bücher und berücksichtigt moderierende Einflüsse,<br />

die allgemein als Erfolgsfaktoren benannt werden. Es wird deutlich, dass eher bekannte Autoren<br />

besprochen werden. Die traditionelle Vorgehensweise bei empirischen Studien zur Kritikerwirkung<br />

bei Medien ist typischerweise eine (lineare) Regressionsanalyse (...). Hierbei ist<br />

allerdings zu beachten, dass die bisher unterstellte kausale Beziehung - die Kritikermeinung<br />

hat einen signifikanten Einfluss auf den Erfolg - falsch sein kann. Vielmehr kann der festgestellte<br />

Zusammenhang auch die entgegengesetzte Wirkung haben - der Kritiker sucht sich<br />

vorzugsweise ein Buch, einen Film oder eine CD von berühmten Künstlern aus, die wahrscheinlich<br />

auch ohne Kritik erfolgreich werden. Selbst eine negative Kritik wird einen neuen<br />

Roman von Grass kaum auf dem Weg zum Bestseller behindern. Wenn nun die traditionelle<br />

kausale Beziehung betrachtet wird, dann käme der Forscher zu dem Ergebnis, dass der Kritiker-Einfluss<br />

ein Werbeeinfluss ist. Demnach wäre es gleichgültig, ob die Beurteilung eines<br />

Buches negativ oder positiv ausfiele - entscheidend wäre die Besprechung an sich. Dies ist<br />

jedoch nicht korrekt, denn wenn ein Auswahlbias vorliegt, dann ist der Einfluss des Kritikers<br />

nur sehr gering. Demnach würde das Ergebnis dieser Untersuchung dem Ergebnis von Altmann<br />

(1983) widersprechen und die Kritikerwirkung überschätzen. Studien, die sich im Weiteren<br />

mit der Wirkung von Kritikern auseinandersetzen, sollten daher konsequenterweise den<br />

Star-Wert eines Autors berücksichtigen und nicht grundsätzlich eine kausale Beziehung in<br />

nur eine Richtung unterstellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind ein erstes Signal dahingehend,<br />

dass die Forschung den Kritikern kritischer gegenübertreten sollte. (...)" (Autorenreferat)


174 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

[279-F] Daschmann, Gregor, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Die Wirkung von Berichterstattung auf die "Berichteten": ein psychologisches Modell für<br />

medieninduzierte reziproke Effekte<br />

INHALT: Zusammenführung psychologischer Theorien in ein Modell um zu klären, warum Personen<br />

negative Medienberichterstattung über sich selbst als so starken psychologischen<br />

Druck empfinden. ZEITRAUM: ab 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland/ US<br />

METHODE: sozialpsychologische Informationsverarbeitung; Kognitionspsychologie; Pfadmodell<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-3100-494, e-mail: gregor.daschmann@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[280-F] Ehrenspeck, Yvonne, Priv.Doz. Dr.phil.; Hackenberg, Achim, Dr. (Bearbeitung); Lenzen,<br />

Dieter, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Kommunikatbildungsprozesse Jugendlicher zur Todesthematik und filmische Instruktionsmuster<br />

INHALT: Die Untersuchung soll die Frage beantworten, wie Bewusstseinssysteme in einer spezifischen<br />

Verstehenssituation ein mediales Ereignis (Film-Exposition) konstruieren. Insbesondere<br />

soll untersucht werden, in welcher Weise die Konstruktionsprozesse beschrieben werden<br />

können und wie sie sich voneinander unterscheiden. Im weiteren soll die bedeutsame Frage<br />

sinnvoll gestellt und bearbeitet werden, ob spezifische Kommunikatkonstruktionen bei Jugendlichen<br />

unter spezifischen Bedingungen volitionale und aktionale Implikationen haben,<br />

die pädagogische oder politische Interventionen rechtfertigen und strukturieren können.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin und Brandenburg<br />

METHODE: Das Projekt ist der erziehungswissenschaftlichen Medienrezeptionsforschung zuzuordnen.<br />

Das zugrunde gelegte theoretische Konzept ist eine konstruktivistische Betrachtungsweise,<br />

die angewandten Methoden sind qualitative resp. rekonstruktive Forschungsmethoden.<br />

Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

telefonisch (Stichprobe: 500; 16-25jährige Jugendliche mit differentem Bildungshintergrund<br />

aus Berlin und Brandenburg; Auswahlverfahren: Ausschreibung). Qualitatives Interview;<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich; Gruppendiskussion (Stichprobe: 40; 16-25jährige Jugendliche<br />

mit differentem Bildungshintergrund aus Berlin und Brandenburg; Auswahlverfahren:<br />

Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich<br />

Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Philosophie<br />

der Erziehung (Arnimallee 10, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Hackenberg, Achim (Dr. Tel. 030-83875417, e-mail: hackenbg@zedat.fu-berlin.de);<br />

Ehrenspeck, Yvonne (Dr. Tel. 030-838-75416, e-mail: ehrenspe@zedat.fu-berlin.de)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 175<br />

1.7 Medienwirkung<br />

[281-L] Giessen, Hans W.:<br />

Untersuchungen zu langfristigen Konsequenzen formaler Eigenschaften des Fernsehens auf<br />

Gesellschaftsstrukturen, Berlin: Uni-Ed. 2003, 469 S., ISBN: 3-937151-04-4<br />

INHALT: Die vorliegende Arbeit (leicht überarbeitete Fassung der Habilitationsschrift des Autors)<br />

befasst sich mit langfristigen Wirkungen der Massenmedien auf Gesellschaftsstrukturen.<br />

Zur Untersuchung wurden verschiedene Methoden eingesetzt, von der hermeneutischen Literaturanalyse<br />

bis zur empirischen Feldarbeit. Es wird deutlich, dass die Massenmedien offenbar<br />

weit reichende Wirkungen haben können, die nicht (nur) eine Folge der von ihnen übermittelten<br />

Inhalte sind, sondern vor allem ihrer formalen Existenz. Die Habilitation ist wie<br />

folgt gegliedert: (A) Thema (Einführung, Traditionelle Gesellschaftsstrukturen, Individualisierung,<br />

Massenmediale Informations- und Kommunikationstechnologien im Individualisierungsprozess;<br />

(B) Individualisierung und Fernsehen (Ergebnisse verschiedener Fallstudien,<br />

Eine Untersuchung in Tunesien, eine Untersuchung in Deutschland, Zusammenfassung); (C)<br />

Theoretische Schlussfolgerungen und deren Einordnung. (BM2)<br />

[282-L] Goehlnich, Birgit; Schwarzweller, Petra:<br />

"Medienkompetenz und Jugendschutz - Wie wirken Kinofilme auf Kinder?": Einblicke in<br />

ein innovatives Medienprojekt, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg.<br />

7/2004, H. 30/4, S. 76-79<br />

INHALT: In einem gemeinsamen Projekt von Vertretern der Feiwilligen Selbstkontrolle der<br />

Filmwirtschaft (FSK) und Landesjugendbehörden wurden 650 Kinder aus Kindergärten, Vorschulen<br />

und unterschiedlichen Schultypen bis zur 8. Klasse unter Gesichtspunkten des Jugendschutzes<br />

in ihrer Medienkompetenz überprüft. Den Altersgruppen entsprechend wurden<br />

die Kinder befragt, u.a. zur Wahrnehmung von Gewalt, zur Erfassung der Handlung, zum<br />

Verstehen der filmischen Botschaft, zu den Rollen und Vorbildern. Untersucht wurden die<br />

Reaktionen und Wahrnehmungen von Animationsfilmen wie z.B. "Findet Nemo", "Der kleine<br />

Eisbär" sowie Spielfilme z.B. "Whale Rider", "Kletter-Ida" und Acitonfilme wie "X-Men 2".<br />

(DY)<br />

[283-F] Gonser, Nicole, Dipl.-Soz.Wiss. Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Daschmann, Gregor,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Medienrezeption - Kognition oder Emotion?<br />

INHALT: Im Rahmen des Projekts werden Zusammenhänge zwischen Emotionen und Kognitionen<br />

bei der menschlichen Urteilsbildung mit einem Computer-Netzwerk modelliert und die<br />

Vorhersagewerte empirisch geprüft. Erwartet werden Erkenntnisse über die Verknüpfungen<br />

von Emotionen und Kognitionen gerade im Zusammenhang mit Medienrezeptionsprozessen.<br />

METHODE: Modellstruktur basierend auf Kognitions- und Emotionstheorien; PCS-Netzwerke.<br />

Untersuchungsdesign: Laborexperiment mit teilweise einfacher, teilweise mehrfacher Messung<br />

DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 4 -mit je 90-120 Versuchspersonen-;<br />

Studentische Versuchspersonen; Auswahlverfahren: Randomisierung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-04 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution


176 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: gregor.daschmann@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[284-L] Götz, Maya:<br />

Kinder sehen den Krieg: der Irakkrieg aus der Perspektive von Grundschulkindern, in: tv<br />

diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 72-77<br />

INHALT: In Zusammenarbeit mit internationalen Wissenschaftlern untersuchte das Zentralinstitut<br />

für das Jugend- und Bildungsfernsehen die Wahrnehmung und Bedeutung der Kriegsberichterstattung<br />

bei Grundschulkindern. In der deutschen Teilstudie "Kinder erzählen und malen<br />

vom Krieg" wurden 87 sechsbis elfjährige Kinder in der ersten Woche nach dem Kriebsbeginn<br />

im Irak (20.-27.3.2003) befragt. Vorgestellt werden Bilder und Ergebnisse der Befragung,<br />

an der 46 Mädchen und 41 Jungen zu ihrem Wissen, den Informationsquellen, Emotionen<br />

und Beurteilungen des Krieges im Irak interviewt wurden. Die Antworten der Kinder lassen<br />

erkennen, dass sich bei den Kindern aktuelle Quellen mit eigenen inneren Bildern vermischen<br />

und sie nicht immer die Dimensionen des Krieges (Entstehung und Folgen) überblicken.<br />

(DY)<br />

[285-L] Griffin, Michael:<br />

Keine Bilder - kein Skandal?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,<br />

2004, Nr. 3, S. 22-27<br />

INHALT: Journalistische Berichte über die Misshandlung von Gefangenen durch amerikanisches<br />

Militär im Irak sind bereits Ende 2002 publiziert worden. An zahlreichen Beispielen lässt sich<br />

die kritische Berichterstattung über mutmaßliche Tötungen und Folter in Afghanistan und<br />

dem Irak in britischen und amerikanischen Medien (u.a. New York Times, CBS, Economist)<br />

aufzeigen. Diskutiert wird die Frage, weshalb die Fotos aus dem Gefängnis Abu Ghraib<br />

(Schnappschuss-Ästhetik, Voyeurismus, Symbolfunktion) in der Öffentlichkeit eine besonders<br />

hohe Wirkung erzielten. (DY)<br />

[286-F] Hackenberg, Achim, Dr. (Bearbeitung); Lenzen, Dieter, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Filmverstehen als kognitiv-emotionaler Prozess - zum Instruktionscharakter filmischer Darstellungen<br />

und dessen Bedeutung für die Medienrezeptionsforschung<br />

INHALT: Die Arbeit geht von einer erkenntnistheoretischen Problematik des persönlichen Filmverstehens<br />

aus und versucht die Brücke zu solchen Daten des Films zu schlagen, welche kognitiv<br />

und emotional rezeptionsrelevant sein können und deshalb Gegenstand einer empirisch<br />

fundierten und rezeptionswissenschaftlich orientierten Filmanalyse sein müssen.<br />

METHODE: Theoriearbeit im Bereich Wahrnehmungs- und Rezeptionstheorie/ Medienrezeptionsforschung<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hackenberg, A.: Filmverstehen als kognitiv-emotionaler Prozess -<br />

zum Instruktionscharakter filmischer Darstellungen und dessen Bedeutung für die Medienrezeptionsforschung.<br />

Berlin: Logos-Verl. 2004, 220 S. ISBN 3-8325-0641-1.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 177<br />

1.7 Medienwirkung<br />

ART: Dissertation ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich<br />

Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Philosophie<br />

der Erziehung (Arnimallee 10, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-83875417, e-mail: hackenbg@zedat.fu-berlin.de)<br />

[287-F] Hartmann, Tilo, Dipl.-Medienwiss.; Klimmt, Christoph, Dipl.-Medienwiss.; Schramm,<br />

Holger, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Vorderer, Peter, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Presence: Measurement, Effects, Conditions (MEC)<br />

INHALT: Fast jeder kennt die Situation, dass man bei der Lektüre eines spannenden Buches oder<br />

bei dem Genuss eines fesselnden Fernseh- oder Kinofilms in das Medienangebot nahezu hineinversinkt<br />

und die tatsächliche Umgebung dabei vollständig ausblendet. Gerade von interaktiven<br />

Medien wie Computerspielen oder aufwendigen Virtual-Reality-Anwendungen ist der<br />

Effekt bekannt, dass NutzerInnen in das mediale Angebot vollkommen "eintauchen". Nicht<br />

selten reagieren RezipientInnen auf das Medienangebot auf eine solche Art und Weise, als ob<br />

das Wahrgenommene ganz real wäre. So kommt es z.B. im Kino dazu, dass das Publikum<br />

angstvoll mitzittert, während sich der fiktive Held in einer äußerst riskanten Lage befindet.<br />

Und so kommt es in Virtual-Reality-Umgebungen dazu, dass sich NutzerInnen in virtuelle<br />

Räume hineinversetzt fühlen, obwohl diese "real" gar nicht existieren. Derartige Effekte mögen<br />

einem paradox erscheinen, denn obwohl es sich "nur" um künstliche, also medial vermittelte<br />

Stimuli handelt, werden sie von den RezipientInnen ähnlich wie reale Stimuli erlebt. Wie<br />

kann dieser Effekt genau beschrieben und gemessen werden und auf welche Art und Weise<br />

kommt er zustande? Dieser Frage geht die Presence-Forschung nach. Das Programm des Forschungsprojekts<br />

besteht aus drei kombinierten Schwerpunkten. Der erste Schwerpunkt liegt in<br />

der Entwicklung robuster Messmethoden zur Erhebung des Presence-Phänomens, wobei unterschiedliche<br />

Messmethoden - von traditionelle Fragebogentechniken bis hin zur Erhebung<br />

neurophysiologischer Korrelate mittels bildgebender Verfahren - eingesetzt werden. Darauf<br />

aufbauend widmet sich das Projekt der Erforschung des Einflusses des Presence-Erlebens auf<br />

individuelle Lernerfolge in aufgabenorientierten Kontexten. Der dritte Schwerpunkt liegt in<br />

der Untersuchung des Einflusses ausgewählter individueller psychologischer Faktoren auf das<br />

Presence-Erleben. S.a. http://www.ijk.hmt-hannover.de/presence .<br />

METHODE: Interdisziplinärer Ansatz: kommunikationswissenschaftliche, (medien)psychologische<br />

und neuropsychologische Überlegungen; Theorien und Methoden. Untersuchungsdesign:<br />

u.a. prozessbezogene Zeitreihen DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe:<br />

1.680; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Europäische Union<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Hartmann, Tilo (Tel. 0511-3100-477, e-mail: tilo.hartmannGijk.hmt-hannover.de)


178 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

[288-L] Hendriks Vettehen, Paul G.; Schaap, Gabi; Schlösser, Solange:<br />

What men and women think while watching the news: an exploration, in: Communications :<br />

the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 2, S. 235-251 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Verarbeitung<br />

von Fernsehnachrichten. Männliche und weibliche Probanden wurden gebeten, die Gedanken,<br />

die ihnen während einer vorgegebenen Fernsehnachrichtensendung durch den Kopf<br />

gingen, zu verbalisieren. Zur Analyse sowohl des Nachrichteninhalts als auch der von den<br />

Probanden verfassten Gedankenprotokolle wird ein interpretatives Verfahren benutzt. Die Ergebnisse<br />

zeigen, dass sich Männer und Frauen in der Zahl und der Art von Gedanken, die ihnen<br />

während des Sehens von Fernsehnachrichten kommen, unterscheiden. In einem bemerkenswerten<br />

Ergebnis kommt die Analyse zu dem Schluss, dass Frauen immer dann einen<br />

Mangel an Information empfinden, wenn sie sich Nachrichtensendungen mit Themen anschauen,<br />

die als von Natur aus männlich gelten. Der Eindruck, nicht informiert zu sein, kulminiert<br />

bei Frauen einer hohen Ausbildungsstufe in Kritik an den Nachrichten, während er<br />

bei geringer ausgebildeten Frauen Verwirrung hervorruft. Die Konsequenzen der Ergebnisse<br />

und der mögliche Einsatz der angewandten Methode bei zukünftigen Untersuchungen zu<br />

Fernsehnachrichten wird diskutiert. (UNübers.) (UN)<br />

[289-L] Hess, Agnieszka; Vyslonzil, Elisabeth (Hrsg.):<br />

Der EU-Beitritt der Länder Ostmitteleuropas: Kontroversen in der Gesellschaft und die<br />

Rolle der Medien, (Wiener Osteuropastudien, Bd. 17), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 253 S.,<br />

ISBN: 3-631-51524-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-IE960EB44E8L10)<br />

INHALT: "Der europäische Erweiterungsprozess bedarf einer kontinuierlichen Reflexion sowohl<br />

des historischen Hintergrunds, als auch der realpolitischen Gegebenheiten. Dieser Band vermittelt<br />

die Erfahrungen Österreichs im Zuge des EU-Beitrittsprozesses in Zusammenschau<br />

mit der Situation der Beitrittsländer Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik. Integrationshürden<br />

sowie deren Lösungsmöglichkeiten werden aus der Perspektive von Wissenschaftern,<br />

Politikern und Journalisten dargestellt, wobei auch Rolle und Funktion der Medien<br />

einer kritischen Analyse unterzogen werden. Mit diesem Buch wird auch in sprachlicher Hinsicht<br />

der neuen, erweiterten Europäischen Union entsprochen, denn deutsch- und polnischsprachige<br />

Beiträge mit englischer Kurzfassung finden sich hier gleichermaßen in Originalversion."<br />

(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ernst-Peter Brezovsky: Einleitung. Der EU-<br />

Beitritt der Länder Ostmitteleuropas: Kontroversen in der Gesellschaft und die Rolle der Medien<br />

(11-21); Arnold Suppan: Desintegration und Integration in Polens neuerer Geschichte<br />

(23-32); Ewa Nowinska: Polskie prawo mediów po przystapieniu do UE (35-40); Werner<br />

Gumpel: Die EU-Osterweiterung: Sind wir zum Beitritt bereit? (43-57); Peter Bachmaier: Der<br />

Transformationsprozess in Ostmitteleuropa und die EU-Erweiterung im Kontext der internationalen<br />

Politik (61-71); Jiri Musil: Die Haltung der wichtigsten tschechischen Gruppierungen<br />

zum EU-Beitritt der Tschechischen Republik (75-81); Peter A. Ulram: Polen und Österreich:<br />

Wechselseitige Perzeption (85-95); Teresa Sasinska-Klas: Leki i nadzieje polaków<br />

przed zblizajacym sie referendum unijnym w swietle badan opinii publicznej (99-115); Michael<br />

Geistlinger: Die Lösung von Verfassungsfragen im Zuge des Beitritts Österreichs zur<br />

EU: Ein Beispiel für Polen? (119-134); Lucyna Slupek: Rola mediów w ksztaltowaniu<br />

postaw pro- i antyeuropejskich w Polsce (137-146); Roman Bartoszcze: Wybrane aspekty


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 179<br />

1.7 Medienwirkung<br />

dzialan przeciwników integracji europejskiej (147-156); András Szekfü: Der EU-Beitritt Ungarns<br />

- eine Kommunikationsanalyse (159-166); Josef Kirchengast: Die Rote Schildlaus aus<br />

Spanien und das polnische Pferd. Die österreichischen Medien vor dem EU-Beitritt Österreichs<br />

und vor der aktuellen EU-Erweiterung (169-179); Zbigniew Krzysztyniak: Media a<br />

czeski eurorealizm i eurosceptycyzm (181-187); Agnieszka Hess: Zmiany systemów medialnych<br />

Niemiec i Austrii w kontekscie integracji europejskiej (191-206); Beata Klimkiewicz:<br />

Chwiejny stól: Reforma medialna w Polsce, Czechach i Slowacji (209-220); Marek Swierczynski:<br />

Dziennikarz a informacja europejska - problemy dostepnosci i przystepnosci wiedzy o<br />

UE (223-235); Katarzyna Pokorna-Ignatowicz: Polskie media i srodowisko dziennikarskie w<br />

przededniu akcesji do Unii Europejskiej (239-249).<br />

[290-L] Hitzler, Ronald; Pfadenhauer, Michaela:<br />

Juvenilität als Identität: zur Relevanz medialer Orientierungsangebote, in: Medien und Erziehung<br />

: Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 4, S. 47-53<br />

INHALT: "Jugendlichkeit ist keine Frage des Alters, sondern der Einstellung: Sie ist die (kulturelle)<br />

Alternative zum Erwachsensein. Was jungen Menschen und Jugendlichen wirklich wichtig<br />

ist, geschieht mehr und mehr in Sonderwelten, welche sie mit anderen Jugendlichen teilen.<br />

Lebensträume beziehen sich hier vielfach auf das Fernsehen: Einmal ein Star zu sein, gilt als<br />

Hauptgewinn in der 'Lotterie des Lebens'. Wie man ein Star wird, lässt sich anscheinend lernen<br />

- im Fernsehen." (Autorenreferat)<br />

[291-L] Hopf, Werner H.:<br />

Mediengewalt, Lebenswelt und Persönlichkeit - eine Problemgruppenanalyse bei Jugendlichen,<br />

in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 16/2004, Nr. 3, S. 99-115 (Standort: UB Bonn(5)-<br />

Z91/171)<br />

INHALT: "Eine Querschnittstudie untersucht zentrale Einflüsse auf Aggressivität, Gewaltbereitschaft/<br />

Friedfertigkeit in der Problemgruppe der Schüler/innen der Klassen 5 bis 10 in Hauptschulen.<br />

Erfasst wurden Variablen aus den Bereichen Mediengewaltkonsum, sozialer Kontext,<br />

Persönlichkeit sowie emotionale Reaktionen bei realer und fiktionaler Gewalt. Als zusätzlicher<br />

Aspekt wurde der Einfluss eines niedrigen Familieneinkommens (Armut) berücksichtigt.<br />

Die Analyse der Daten basierte auf dem General Aggression Model von Anderson<br />

und Bushman. Einflüsse, die Aggression erhöhen, konnten in 7 Hauptfaktoren zusammengefasst<br />

werden: (1) Häufigkeit des Mediengewaltkonsums, (2) aggressive Emotionen beim Mediengewaltkonsum,<br />

(3) gewaltorientierte Überzeugungen, (4) Hass, Wut und Rache bei Gruppengewalt,<br />

(5) hoher TV-Konsum der Eltern, (6) Hass, Wut und Rache bei elterlicher Gewalt,<br />

(7) materialistische Wertorientierungen. Extremgruppenvergleiche und Pfadanalysen bestätigen<br />

die Bedeutung des Mediengewaltkonsums und der durch Gewalt bedingten Emotionen<br />

für die Entstehung von Aggressivität. Friedfertigkeit hing ab von familialer Kommunikation,<br />

Medienerziehung und sozialen Kompetenzen." (Autorenreferat)


180 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

[292-L] Hurrelmann, Klaus:<br />

Gesundheitsprobleme von Kindern und Jugendlichen: welche Rolle spielen die Massenmedien?,<br />

in: <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> : Gesundheitsforschung, Bd. 2/2003,<br />

S. 11-18 (URL: http://www.gesis.org/Information/<strong>soFid</strong>/pdf/Gesundheit_2003-2.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den psycho- und soziosomatischen Störungen von Kindern<br />

und Jugendlichen, die in den letzten 20 Jahren immer stärker um sich greifen. Psycho- und<br />

soziosomatische Störungen ergeben sich aus einem mangelnden Gleichgewicht der Systeme<br />

von Körper, Psyche und Umwelt. Sind sie nicht im Einklang miteinander, kommt es zu Fehlsteuerungen<br />

in jedem Einzelbereich und in der Gesamtkoordination dieser Systeme. Die wesentlichen<br />

Störungen umfassen die folgenden Aspekte: (1) Fehlsteuerung des Immunsystems,<br />

(2) Störungen der Nahrungsaufnahme und des Ernährungsverhaltens, (3) Fehlsteuerung der<br />

Sinneskoordination, (4) unzureichende Bewältigung von psychischen Beanspruchungen und<br />

sozialen Anforderungen sowie (5) Konsum psychoaktiver Substanzen. Für die Erklärung der<br />

angesprochenen Gesundheitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen sind folgende Gesichtspunkte<br />

von Bedeutung: (1) Die chronisch-degenerativen Krankheiten sind durch ein<br />

biomedizinisches Modell nicht allein zu erklären, und sie sind auch durch ein hierauf gestütztes<br />

kuratives Versorgungssystem nicht effektiv zu bekämpfen. (2) Der Anteil von milieubedingten,<br />

umweltbedingten und verhaltensbedingten Komponenten ist auffällig hoch, besonders<br />

bei psychischen und psychosomatischen Störungen, vor allem im Bereich Aggression<br />

und Gewalt, beim Konsum von Genuss- und Rauschmitteln und bei Fehl- und Überernährung,<br />

Bewegungsarmut und mangelnder Hygiene. (3) Einige der genannten Gesundheitsbeeinträchtigungen<br />

und Erkrankungen haben eine starke genetische und persönlichkeitsspezifische<br />

Komponente, aber sehr viele von ihnen können als Indikator sozialer Überlastung gewertet<br />

werden. (4) Weitere Ausgangsquellen für Überforderungen liegen im Freizeitbereich.<br />

Insbesondere die Sozialisation in der (Massen-)Medienwelt bringt neue Formen von Orientierungs-<br />

und Wertekrisen mit sich, die die Bewältigungskapazität junger Menschen überfordern<br />

kann. Da für Kinder und Jugendliche moderne Medien zum täglichen Erfahrungshorizont von<br />

Anfang an dazugehören, ist auch ihr Umgang mit den Medien und den dazugehörigen Techniken<br />

und kulturellen Inhalten und Symbolen auf einem anderen Stand als bei der jeweils vorangehenden<br />

Generation. Medienpädagogisch spricht also alles dafür, die aktiven und für eine<br />

Aneignung geeigneten Fähigkeiten und Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen beim<br />

Umgang mit Medien und ihren Inhalten früh zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Der<br />

Begriff 'Medienkompetenz' bezeichnet demnach die Fähigkeit, mit Medien und ihren Botschaften<br />

so umzugehen, dass sie für die eigene Entwicklung nutzbar gemacht werden. Leider<br />

sind viele Familien heute völlig überfordert mit diesen Aufgaben. Sie schaffen die schwierige<br />

Balance von Anerkennung, Anregung und Anleitung nicht, die Kinder brauchen. Zur Bewältigung<br />

dieser Herausforderung wird das Konzept der 'Pädagogik des Erlebens' von K. Hahn<br />

aus den 1920er Jahren vorgestellt, das sich in vier Elemente gliedert: (1) das körperliche<br />

Training, (2) die 'Expedition in unbekanntes Terrain', (3) das gemeinsame handwerkliche,<br />

künstlerische, technische und geistige Arbeiten sowie (4) den 'Dienst am Nächsten'. (ICG2)<br />

[293-L] Kama, Amit:<br />

Supercrips versus the pitiful handicapped: reception of disabling images by disabled audience<br />

members, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol.<br />

29/2004, No. 4, S. 447-466 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 181<br />

1.7 Medienwirkung<br />

INHALT: Dreißig behinderte Israelis wurden danach befragt, welche Vorstellungen von Behinderung,<br />

die in den Massenmedien vermittelt wird, ihnen am stärksten im Gedächtnis geblieben<br />

sind. Die Befragung diente dem Zweck, die Rezeptionsmuster der Betroffenen näher zu untersuchen.<br />

Dabei stehen zwei Stereotype im Mittelpunkt des Beitrags, einmal der "Superkrüppel"<br />

und zum anderen der bemitleidenswerte Behinderte. Die Interviewer suchten dabei<br />

nach Bestätigung für ihre Vorstellung, dass physische, soziale und kulturelle Benachteiligungen<br />

überwunden werden können. Dabei sind "Superkrüppel", die das Beispiel eines "normalen"<br />

Menschen" (d.h. "einer wie ich") verkörpern, besonders begehrt. Bekannte und erfolgreiche<br />

Behinderte werden auf ein Podest gestellt, weil sie ihre Fähigkeit, über ihre Behinderung<br />

zu triumphieren, unter Beweis gestellt haben. Dieser Triumph bedeutet eine Bestätigung für<br />

den Behinderten als Individuum und verändert die gesellschaftliche Sichtweise. Daher ist der<br />

Wunsch besonders ausgeprägt, Behinderte zu sehen, die "es geschafft haben", wohingegen<br />

die bemitleidenswerten Behinderten Antipathien auslösen, weil sie die niedrigere gesellschaftliche<br />

Positionierung und Exklusion von Behinderten bestätigen und verstärken. (UNübers.)<br />

(UN)<br />

[294-L] Lerchenmüller-Hilse, Hedwig:<br />

Gewalt in der Schule, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H.<br />

30/4, S. 26-31<br />

INHALT: Diskutiert wird der Zusammenhang zwischen der Rezeption gewalthaltiger Medieninhalte<br />

und der tatsächlichen Gewalttätigkeit von Jugendlichen und Kindern. Obwohl es keine<br />

empirischen Nachweise für diesen Zusammenhang gebe, existierten andererseits jedoch Indikatoren<br />

für die Beziehung zwischen aggressiven Verhaltensweisen und z.B. Gewalt-Videospielen<br />

(Anderson/ Bushmann). Diese These wird durch verschiedene empirische Studien<br />

(Salisch sowie Trudewind/ Steckel) bestätigt, gleichzeitig jedoch im Hinblick auf die Validität<br />

der Ergebnisse in Zweifel gezogen. Weitgehende Einigkeit besteht darin, dass die Rezeption<br />

von Mediengewalt Auswirkungen auf die Entwicklung von Einstellungen, Verhaltensweisen<br />

und Befindlichkeiten von Jugendlichen besitzt, Gewaltkriminalität sich jedoch nicht<br />

allein durch intensiven Konsum medialer Gewalt erklären lässt. (DY)<br />

[295-L] Luca, Renate (Hrsg.):<br />

Medien, Sozialisation, Geschlecht: Fallstudien aus der sozialwissenschaftlichen Forschungspraxis,<br />

München: KoPäd Verl. 2003, 192 S., ISBN: 3-935686-70-6 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

28A2860)<br />

INHALT: "Diese Publikation thematisiert das Aufwachsen in der Mediengesellschaft bezogen auf<br />

die Geschlechtersozialisation. Beiträge zum neuesten Stand der Diskussion um die Geschlechterkonstruktion<br />

und Geschlechterordnung leiten das Buch ein. Im Zentrum steht die<br />

Darstellung empirisch-qualitativer Forschungsarbeiten. Diese haben einerseits die Analyse<br />

von Geschlechterkonstruktionen - von Männlichkeit und Weiblichkeit- in Medienprodukten<br />

zum Ziel. Sie beziehen sich auf die Reality Soap 'Big Brother', die Zeitschrift 'fit for fun' und<br />

ausgewählte Kinder- und Jugendfilme. Die größere Zahl der Beiträge untersucht andererseits<br />

die Medienrezeption von Mädchen und Jungen, von Frauen und Männern. Diese Rezeptionsstudien<br />

erforschen die Nutzung, Verarbeitung und das Erleben ausgewählter medialer Produkte;<br />

dies mit dem Ziel, die Bedeutungszuschreibungen der jeweiligen Rezipientinnen und


182 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

Rezipienten im Kontext ihrer Biografie, ihrer spezifischen Lebensthemen und -phasen oder<br />

auch ihrer Alltagsroutinen zu verstehen. Auf diese Weise entsteht, dank der Thematisierung<br />

unterschiedlicher Problemfelder und unterschiedlicher Adressatengruppen, ein facettenreicher<br />

Einblick in die Wechselbeziehung von Medien und Geschlecht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Renate Luca: Einleitung (7-10); Jürgen Budde: Die Geschlechterkonstruktion in der<br />

Moderne. Einführende Betrachtungen zu einem sozialwissenschaftlichen Phänomen (11-25);<br />

Iris Dähnke: Cultural Studies und ihre Bedeutung für eine geschlechterbewusste Medienforschung<br />

(27-38); Renate Luca: Mediensozialisation. Weiblichkeits- und Männlichkeitsentwürfe<br />

in der Adoleszenz (39-54); Ellen Friedriszik: Die Thematisierung des voyeuristischen<br />

Blicks auf die Frau in ausgewählten Kinder- und Jugendfilmen (55-68); Jürgen Budde: Zwischen<br />

Macho, Freak und Onkel. Männlichkeitsinszenierungen in der Reality Soap 'Big Brother'<br />

(69-84); Reemt Reemtsema: Vom Waschbrettbauch zum Online-Broker. Das Ästhetik-<br />

Dispositiv am Beispiel der Zeitschrift 'fit for fun' (85-98); Maya Götz: Was suchen und finden<br />

Mädchen in Daily Soaps? (99-109); Dagmar Beinzger: Filmerleben im Rückblick. Der Zusammenhang<br />

zwischen Filmrezeption und Geschlechtsidentität aus biographischer Sicht<br />

(111-126); Anika Bökenhauer: die freundin. Die Selbstinszenierung weiblicher Jugendlicher<br />

im Vidiofilm. Analyse einer medialen Eigenproduktion (127-138); Sabine Middel: 'Da kann<br />

man rumschreien und so Gefühle zeigen'. Wie die praktische Medienpädagogik von der Theaterpädagogik<br />

profitieren kann; dargestellt an einem Beispiel aus der theaterpädagogischen<br />

Praxis (139-149); Imke Schilter: Geschlechtsgebundene Fernsehrezeption am Beispiel des<br />

Fernsehkrimis (151-166); Mirjam Spitzner: Lesbische Identität und Filmrezeption am Beispiel<br />

'When Night Is Falling' (167-178); Renate Luca: Zwei Welten? Wenn Frauen und Männer<br />

gemeinsam fernsehen... (179-189).<br />

[296-L] Macho, Thomas:<br />

Was nutzt die Kulturgeschichte dem Jugendschutz?, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen<br />

Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 40-43<br />

INHALT: Ausgehend von historischen Darstellungen und Abbildungen von Gewalt (z.B. Kreuzigung)<br />

wird das Verhältnis von realer Gewalt, Visualisierung von Gewalt und Gewaltrezeption<br />

diskutiert. Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind Jugendliche kaum realer Gewalt ausgesetzt,<br />

rezipieren jedoch Gewalt in vielen medialen Erscheinungsformen (u.a. Filme, Internet, Computerspiele).<br />

Mit Blick auf reales Gewaltverhalten plädiert der Autor für einen kulturhistorischen<br />

Rückblick und eine Relativierung der Annahmen einer Zunahme an Gewalt durch mediale<br />

Gewaltdarstellungen. (DY)<br />

[297-L] Machura, Stefan; Asimow, Michael:<br />

Das Ansehen von Anwälten bei Jurastudenten: Einflüsse von sozialem Hintergrund, Anwaltsfilmen<br />

und TV-Anwaltsserien, in: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Bd. 25/2004, H. 1, S. 3-<br />

33 (Standort: UuStB Köln(38)-XG06262; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Ein international vergleichendes Forschungsvorhaben ging der Frage nach, wie Studienanfänger<br />

der Rechtswissenschaft Anwälte sehen und welche Faktoren dazu beitragen.<br />

Dabei lag das Hauptaugenmerk auf möglichen Wirkungen des Medienkonsums. Die Bochumer<br />

Befragten bescheinigten Anwälten ein hohes allgemeines Sozialprestige, auch, dass sie<br />

ihr Einkommen verdienen, zweifeln aber häufig an der Ehrlichkeit und Moral der Anwalt-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 183<br />

1.7 Medienwirkung<br />

schaft. Die weitere Analyse zeigt, dass TV-Anwaltsserien und Anwaltsfilme, das Vorbild von<br />

Anwälten innerhalb der eigenen Familie oder im Freundeskreis und der nationale Hintergrund<br />

der Jurastudenten für die Bewertungen ausschlaggebend sein können. Mediale Anwaltsdarstellungen<br />

wirken tendenziell legitimierend für die Anwaltschaft." (Autorenreferat)<br />

[298-L] Maier, Jürgen:<br />

Die üblichen Verdächtigen oder zu unrecht beschuldigt?: zum Einfluss politischer Skandale<br />

und ihrer Medienresonanz auf die Politikverdrossenheit in Deutschland, (Bamberger Beiträge<br />

zur Politikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt Politische Einstellungen und Verhalten, Nr. II-<br />

12, 2003), Bamberg 2003, 34 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-12.pdf)<br />

INHALT: Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Medienberichterstattung über<br />

politische Skandale, der finalen Sanktionierung politischer Akteure aufgrund von ihnen zu<br />

verantwortenden Missständen oder Verfehlungen und den verschiedenen Dimensionen der<br />

Politikverdrossenheit seit der deutschen Einheit. Die verwendeten Daten resultieren aus (1)<br />

Befragungsergebnissen der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen, (2) Medienanalysen des<br />

Medien-Tenor-Instituts für Medienanalysen, Leipzig sowie (3) der Anzahl vollzogener Rücktritte<br />

und Entlassungen politischer Akteure. In das Thema einführend, wird zunächst die Entwicklung<br />

der Parteien-, Politiker- und Demokratieverdrossenheit, der Medienberichterstattung<br />

über politische Skandale sowie der skandalbedingten Rücktritte und Entlassungen von<br />

Politikern skizziert. Im Anschluss werden die bivariaten Beziehungen zwischen diesen Variablen<br />

analysiert. Abschließend wird mit Hilfe multipler Regressionsanalysen untersucht, inwieweit<br />

die Berichterstattung über politische Skandale und skandalbedingte Demissionen Politikverdrossenheit<br />

hervorruft. So stellt sich zum einen heraus, dass politische Skandale nur<br />

eine von zahlreichen Ursachen für politische Unzufriedenheit sind. Zum anderen ist die Entwicklung<br />

von einem wahrgenommenen Regelverstoß zu einem allgemeine Empörung hervorrufenden<br />

politischen Skandal überaus komplex und von zahlreichen Einflussfaktoren abhängig,<br />

wobei die Aufmerksamkeit, die die Massenmedien den angezeigten Missständen und<br />

Verfehlungen widmen, als eine zentrale Größe für den Karriereverlauf von Skandalen identifiziert<br />

wird. Anhand der vorliegenden Daten kann gezeigt werden, dass sowohl in West- als<br />

auch in Ostdeutschland seit der deutschen Einheit tatsächlich eine deutliche Zunahme der<br />

Verdrossenheit mit den etablierten Parteien, ihrem Personal sowie der Demokratie zu verzeichnen<br />

ist. Abgesehen von den Vorfällen im Rahmen der Parteispenden- und der Flugaffäre<br />

können jedoch in den seit 1994 vorliegenden Auszählungen der Beiträge über politische<br />

Skandale in TV-Nachrichten, der Wochenpresse und überregionalen Tageszeitungen keine<br />

wesentliche Veränderung der auf insgesamt niedrigem Niveau stattfindenden Berichterstattung<br />

nachgewiesen werden. Die Analyse der Korrelationen zwischen den einzelnen Zeitreihen<br />

zeigt schließlich übereinstimmend für Ost- und Westdeutschland, dass die verschiedenen<br />

Dimensionen der Politikverdrossenheit und die Medienberichterstattung über politische<br />

Skandale sowie die Anzahl skandalbedingter Demissionen nur begrenzt miteinander zusammenhängen.<br />

(ICG2)


184 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

[299-L] Mikos, Lothar:<br />

Zwischen Distanz und Vereinnahmung: Kriterien der Bewertung von Gewaltdarstellungen<br />

im Kontext von Ästhetik und Nutzung, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien,<br />

Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 12-17<br />

INHALT: Diskutiert wird das Problem der Gewaltdarstellung in den Medien im Hinblick auf den<br />

Jugendschutz. Es wird dafür plädiert, Gewaltdarstellungen in Film und Fernsehen differenzierter<br />

zu betrachten und sich stärker im Kontext unterschiedlicher Genres dem Aspekt der<br />

Wahrnehmung zu widmen. Ausgehend von der Nutzung bestimmter Sendungen und Filme<br />

wird "Gewalt" und deren Wirkung nach folgenden Kriterien untersucht: (1) Nähe zur Lebenswelt,<br />

(2) Empathie mit Tätern und Opfern, (3) Inszenierung von Action. Für die Prüfpraxis<br />

wird gefordert: "Ein genauer analytischer Blick, der die einzelnen Komponenten der Gewaltdarstellung<br />

in den Kontext von Genrekonventionen einerseits und lebensweltlichen Bezügen<br />

zur Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen andererseits stellt, sollte in der<br />

Prüfpraxis die Regel sein." (DY)<br />

[300-L] Müller, Renate:<br />

Zur Bedeutung von Musik für Jugendliche, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik,<br />

Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 9-15<br />

INHALT: "Die sozialen Kontexte, in denen Jugendliche musikalische Erfahrungen machen, bedingen<br />

ihr Umgehen mit Musik, das in die audiovisuellen Symbolwelten musikalischer Jugendkulturen<br />

eingebettet ist. Jugendliche verwenden ihre musikkulturellen Erfahrungen dazu,<br />

sich gesellschaftlich zu verorten, sich zugehörig zu fühlen, anerkannt zu werden, sich abzugrenzen<br />

und aus ihrem Leben ein bedeutungsvolles Projekt zu machen." In dem Beitrag werden<br />

einige Aspekte musikalischer Selbstsozialisation Jugendlicher besprochen: die Entwicklung<br />

und Präsentation von Identitäten, interkulturelle Kommunikation mit audiovisuellen<br />

Symbolsprachen, die "Glokalisierung" als Ausdruck des Spannungsverhältnisses von Globalisierung<br />

und Lokalisierung jugendlicher Kulturen, die Aneignung "populärkulturellen Kapitals"<br />

und das Umsetzen auf die eigene Lebens- und Problemlage. Die Bedeutung von musikalischen<br />

Jugendkulturen hatte sich in den letzten 30 Jahren vermutlich nicht wesentlich verändert.<br />

Wesentlich verändert hat sich aber der Forschungsstandpunkt, der, beeinflußt von Adornos<br />

Kritik, in den 70er Jahren der populären Musik und ihrer Rezeption gegenüber viel Geringschätzung<br />

entgegenbrachte. (PT)<br />

[301-L] Neuß, Norbert:<br />

"Ich hab mal was gelernt ...": was Kinder schreiben und erzählen, wenn es um das "Lernen<br />

beim Fernsehen" geht, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 29-32<br />

INHALT: Im Rahmen eines Forschungsprojekts wird untersucht, was Kinder von Fernsehsendungen<br />

lernen und was sie witzig finden. Dazu wurden Gruppendiskussionen mit Grundschulkindern<br />

und Schulaufsätze zum Thema "Lernen mit dem Fernsehen" ausgewertet. Während<br />

zum Lachen durch Fernsehsendungen nur wenige Angaben gemacht wurden, ließen sich<br />

für die Wissensvermittlung bei beiden Verfahren drei Bereiche feststellen: 1. Sachwissen, 2.<br />

Beurteilung sozialer Interaktionen, 3. Handlungsorientierung. Allgemein ergab die Auswer-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 185<br />

1.7 Medienwirkung<br />

tung, dass Kinder Fernsehinhalten eine andere Bedeutung geben als Erwachsene und dass sie<br />

nahezu das gesamte Fernsehangebot zum Lernen nutzen. (DY)<br />

[302-F] Otto, Isabell, M.A. (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Aggressive Medien. Eine Genealogie der Mediengewaltforschung<br />

INHALT: Untersuchungsgegenstand der Arbeit ist die Mediengewaltforschung als Teil der empirischen<br />

Sozialforschung. Die Untersuchung erfolgt im Rahmen der neuen science studies,<br />

richtet die Perspektive also auf die konkreten Praktiken der Erzeugung von Forschungsergebnissen.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei die empirischen Verfahren zur Herstellung von Objektivität<br />

und Glaubwürdigkeit. Die Arbeit sucht nicht nach neuen Antworten auf die Frage, ob<br />

Medien negative Wirkungen auf ihre Nutzer haben, noch versucht sie den Beweis zu erbringen,<br />

dass Medien keine Wirkung haben. Zentrale Fragen lauten: Welches Verständnis von<br />

Medien legt die empirische Gewaltforschung zu Grunde? Welche sozialen Voraussetzungen<br />

hat es und welche Folgen ergeben sich, wenn ein gesellschaftlich einflussreicher Forschungsbereich<br />

die grundsätzliche Annahme trifft, dass Medien wirken und diese Wirkung empirisch<br />

untersucht? Die Vorgehenswiese der Dissertation im Sinne einer Genealogie meint, die Mediengewaltforschung<br />

in Bezug auf ihre Herkunft zu untersuchen und zu fragen, wie sie sich<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts als wissenschaftlicher Forschungsbereich etabliert hat. Dieser<br />

historische Zugriff hat das Ziel, aktuelle Diskurs zu erhellen. Welches Konzept von Medien,<br />

so die Frage, stellt die Wirkungsforschung der Gesellschaft bis heute zur Verfügung? ZEIT-<br />

RAUM: 1900-1970 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Österreich, USA<br />

METHODE: Die Genalogie der Mediengewaltforschung wird im Sinne einer an Michel Foucault<br />

orientierten 'Gewordenheitskritik' des bestehenden, akzeptierten Diskurses vorgenommen.<br />

Entsprechend der Annahme, dass eine diskursive Praxis den Gegenstand, den sie beschreibt,<br />

zuallererst konstituiert, werden bestehende historiographische Darstellung des Forschungsbereichs<br />

einer kritischen Lektüre unterzogen, der es darum geht, die impliziten Diskursregeln<br />

herauszuarbeiten. Vor deren Hintergrund werden die zentralen experimentellen und statistischen<br />

Anordnungen in ihrer historischer Gewordenheit analysiert.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft<br />

(Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-4706753, e-mail: isabell.otto@uni-koeln.de)<br />

[303-L] Reich, Hannah:<br />

Medien und Konflikt: der Landdiskurs in Palästina, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2003, 162 S.,<br />

ISBN: 3-89821-233-5 (Standort: BSB München(12)-2004.15273)<br />

INHALT: "Was bedeutet die Philosophie Michel Foucaults für die Betrachtung von Konflikträumen?<br />

Spätestens seit dem Zweiten Golfkrieg und seiner medialen Inszenierung ist die Bedeutung<br />

der Medien für die Dynamik ethno-politischer Konflikte bekannt. Einschlägige Untersuchungen<br />

haben die enge Verflechtung von Medien mit der Legitimierung und Ausführung<br />

von gewalttätigen Handlungen gezeigt. Nicht nur die Form der medialen Repräsentation steht<br />

hierbei zur Disposition, sondern auch die problematische Diskrepanz zwischen den Ereignissen<br />

vor Ort und ihrer medialen Repräsentation. Hannah Reich stellt sich im vorliegenden


186 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

Buch mit Hilfe des Foucaultschen Diskursbegriffs dem Problem, indem sie in den lokalen palästinensischen<br />

Medien Momente eines Diskurses ausgräbt. Die Anwendung der Foucaultschen<br />

Philosophie auf die Betrachtung von Konflikträumen zeigt erstens, dass der von ihm<br />

geprägte Diskursbegriff eine spannende Grundlage für weitere Forschungen in der Sozialgeographie<br />

darstellen kann. Die Applikation seines Konzeptes als sozial-geographisches Modell<br />

zur Betrachtung von gewalttätig ausgetragenen Konflikten ist auf Grund von zweierlei Gesichtspunkten<br />

gut geeignet: Zum einen ist sein Diskursbegriff nicht unabhängig von den<br />

nicht-sprachlichen Praktiken zu verstehen. Zum anderen zeichnet er sich durch seine implizite<br />

Kategorie der Macht und ihre Verknüpfung zu Wissen und Wahrheit aus, welches eine kritische<br />

politische Geographie und ein vernünftiges Konfliktmodell verlangen. Darüber hinaus<br />

werden in der Analyse des lokalen palästinensischen Landdiskurses bestimmte Besonderheiten<br />

und Eigenheiten des palästinensischen Diskurses deutlich, welche als Überlebensstrategie<br />

in der palästinensischen Alltagswelt der Besatzung ihren Sinn erhalten. Die Diskursanalyse<br />

offenbart in den lokalen Radiosendern 'Sawt Filastin' und 'Hubb wa Salâm' im Vergleich zu<br />

westlichen Medien einen Unterschied der Funktion und Ausgestaltung arabischer, lokaler<br />

medialen Repräsentation, der seine Aufmerksamkeit und Anerkennung im Rahmen einer konstruktiven<br />

Konflikttransformation verlangt." (Autorenreferat)<br />

[304-L] Rogers, Everett M.; Singhal, Arvind; Thombre, Avinash:<br />

Indian audience interpretations of healthrelated content in "The Bold and the Beautiful", in:<br />

Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda,<br />

public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 437-458 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Befragt wurden indische Zuschauer zu ihrer Einstellung gegenüber der in Hollywood<br />

produzierten Soap Opera "The Bold and the Beautiful". Nach einigen Angaben zu Thematik<br />

und Rezeption US-amerikanischer Fernsehserien in Asien, Afrika und Lateinamerika werden<br />

Überlegungen zu kulturell bedingten Unterschieden in der Wahrnehmung und Beurteilung<br />

von Fernsehprogrammen diskutiert. Am Beispiel einer Episode, in welcher ein Protagonist<br />

der Fernsehserie sich zu seiner HIV-Erkrankung bekennt, wurden insgesamt 42 Rezipienten<br />

zu ihrer Interpretation folgender Themen befragt: (1) sexuelle Freizügigkeit, (2) Frauenrolle<br />

und Geschlechterbeziehung, (3) Schönheitsideale von Männern und Frauen. Die Ergebnisse<br />

der Befragung ergaben generell positive Reaktionen auf die HIV-Episode, jedoch war die<br />

grundsätzliche Einschätzung der Serie, dass sie mit der Realität und Kultur Indiens nur wenig<br />

übereinstimmen (DY)<br />

[305-L] Rolletschek, Helga:<br />

Lernen mit Löwenzahn: Untersuchung zum Einfluss einer Sendung auf Wissen und Einstellungen<br />

von Grundschülern, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 22-26<br />

INHALT: Vorgestellt werden Ansatz, Methode und Ergebnisse einer Dissertation zum Einfluss<br />

der Sendung "Löwenzahn" auf Wissen und Einstellungsänderung von Grundschülern. Für die<br />

Arbeit, die im Fach Didaktik der Biologie angefertigt wurde, wurden insgesamt über 500<br />

Schülerinnen und Schüler aus 19 verschiedenen Grundschulen (3. und 4. Klasse) zu Vorwissen,<br />

Einstellung und Veränderung von Wissen und Einstellung befragt. Überprüft wurde die<br />

Bedeutung des Fernsehens am Beispiel der Themen "Spinne" und "Ratte" in der Sendereihe


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 187<br />

1.7 Medienwirkung<br />

"Löwenzahn". Es zeigte sich, dass in allen Gruppen, die die Sendung gesehen hatten, das<br />

Wissen im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant angestiegen war. Für die Einstellungsänderung<br />

ließen sich keine eindeutigen Ergebnisse aufweisen. (DY)<br />

[306-L] Rösler, Carsten:<br />

Medien-Wirkungen, (Einstiege : Grundbegriffe der Sozialphilosophie und Gesellschaftstheorie,<br />

Bd. 14), Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2004, 137 S., ISBN: 3-89691-687-4<br />

INHALT: "Auch im so genannten 'Medienzeitalter' bleibt die Frage nach den Medienwirkungen<br />

ebenso spannend wie schwierig zu beantworten. An medialen Kommunikationsabläufen sind<br />

vom Medium über die Botschaft bis zum Publikum viele Komponenten und Faktoren beteiligt.<br />

Das kausal angelegte Stimulus-Response-Modell behauptet seit der antiken Rhetorik eine<br />

forschungsleitende Stellung, aber auf der Suche nach Effekten beim Publikum sind rekonstruktiv-interpretative<br />

Zugänge auf dem Vormarsch. Carsten Rösler stellt die unterschiedlichen<br />

Zugänge in ihrer historischen Entwicklung bis heute dar, unterzieht sie einer kritischen<br />

Würdigung und verortet sie im wissenschaftstheoretischen Feld von Kommunikationswissenschaft<br />

und Soziologie." (Autorenreferat)<br />

[307-F] Schlottmann, Antje, Dr.; Mihm, Mandy; Felgenhauer, Tilo (Bearbeitung); Werlen, Benno,<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Globalisierung und signifikative Regionalisierung: Konstitution territorialer Bezugseinheiten<br />

unter raum-zeitlich entankerten Bedingungen. Fallbeispiel: Mitteldeutschland<br />

INHALT: Die Globalisierung der Lebensbedingungen bedingt eine zunehmende Entankerung der<br />

Lebenswelten. Gleichzeitig sind Tendenzen der Wiederverankerung in allen Bereichen der<br />

Gesellschaft erkennbar. Beispiele hierfür sind die Wiederbelebung traditioneller Symboliken<br />

und die Konjunktur kollektiver Identitätskonstruktionen im Kontext regionalistischer Diskurse.<br />

Regionalisierungsprozesse bzw. die Neubildung von Regionen ("Europa der Regionen")<br />

sind die beobachtbaren Ergebnisse dieser Diskurse. Im Rahmen des Projektes soll der Mitteldeutsche<br />

Rundfunk (mdr) als Instanz einer solchen Form der Regionalisierung untersucht<br />

werden. "Mitteldeutschland" ist keine territoriale Einheit mit politisch-normativen Grenzen<br />

sondern vor allem eine medial forcierte Konstruktion. In den Sendungen des MDR wird die<br />

Region "Mitteldeutschland" signifikativ konstruiert, um - so die These - damit eine kollektive<br />

Identität zu schaffen. Intention dieses Forschungsvorhabens ist es eben diese signifikative<br />

Konstruktion zum Gegenstand der Analyse zu machen. Die hierfür relevanten Kommunikationssituationen<br />

sind redaktionelle Auseinandersetzungen einerseits und die präsentierten<br />

Sendeinhalte andererseits. Im Rahmen von zwei Teilstudien soll sich diesen beiden Bereichen<br />

zugewandt werden. Im Bezug auf die Fortführung des Projektes gilt es zukünftig über die<br />

Analyse der bereits genannten Formen kommunikativer Praxis hinauszugehen und zusätzliche<br />

Kommunikationssituationen in die Forschung mit einzubinden. Hierbei soll der Schwerpunkt<br />

auf der Analyse von gesellschaftlichen Events liegen, in deren Kontext die Kategorie Mitteldeutschland<br />

von Akteuren konstituiert wird. (S.a. http://www.geogr.uni-jena.de/~human/sozgeo/Projekt_Mitteldeutschland/index.html<br />

). GEOGRAPHISCHER RAUM: Region "Mitteldeutschland"<br />

METHODE: Innnerhalb der ersten Teilstudie des Forschungsvorhabens sollen die redaktionellen<br />

Konzeptionen der Sendung(en) in ihrer Entstehung untersucht werden. Mit Hilfe qualitativer


188 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

Methodik werden dabei die bewussten und unbewussten Bedeutungszuweisungen der Redakteure<br />

erschlossen und auf ihre regionalisierenden Implikationen hin analysiert werden. Im<br />

Rahmen der zweiten Teilstudie stehen die Sendeinhalte im Mittelpunkt. Anhand spezifischer<br />

Sendungen soll die signifikative Konstruktion der Region Mitteldeutschland rekonstruiert<br />

werden. Attribuierungen des Mitteldeutschen gilt es dabei genauso heraus zu arbeiten wie die<br />

Möglichkeiten der unterschiedlichen Lesarten dieser Konstruktion. Ausgangskonzepte für die<br />

theoretische Bearbeitung beider Studien sind handlungstheoretische (A. Giddens, Thompson,<br />

J., B. Werlen) und kommunikationswissenschaftliche Ansätze. Eine Verknüpfung dieser Ansätze<br />

lässt grundlegend neue Erkenntnisse bezüglich der Konstitution raumbezogener (kollektiver)<br />

sozialer Wirklichkeiten unter globalisierten Lebensbedingungen und deren Konsequenzen<br />

für die gesellschaftliche Praxis erwarten.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.geogr.uni-jena.de/~human/sozgeo/Projekt_Mitteldeutschland/index.html<br />

.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Jena, Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie<br />

Lehrstuhl für Sozialgeographie (Grietgasse 6, 07743 Jena)<br />

KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 03641-948841, Fax: 03641-94-8842,<br />

e-mail: c8wana@uni-jena.de od. mitteldeutschland@gmx.de)<br />

[308-L] Schnepper, Markus:<br />

Robert K. Mertons Theorie der self-fulfilling prophecy: Adaption eines soziologischen Klassikers,<br />

(Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 395), Frankfurt am Main: P.<br />

Lang 2004, 215 S., ISBN: 3-631-52420-X<br />

INHALT: "Robert K. Mertons Theorie der self-fulfilling prophecy wird unter maßgeblicher Berücksichtigung<br />

aktueller kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse an die Strukturen<br />

moderner Mediengesellschaften adaptiert. Dabei interessiert insbesondere die Frage, inwieweit<br />

Phänomene der self-fulfilling prophecy als Folge von Medienwirkung denkbar sind. Es<br />

wird gezeigt, dass die mannigfachen Selektions- und Darstellungseffekte der Massenmedien<br />

sich nahezu ideal in den Wirkmechanismus der self-fulfilling prophecy fügen. Am Fallbeispiel<br />

der Hamburger Mody-Bank werden Interventionsmöglichkeiten für die von Berichterstattung<br />

betroffenen Akteure diskutiert." (Autorenreferat)<br />

[309-F] Schramm, Holger, Dipl.-Medienwiss.; Hartmann, Tilo, Dipl.-Medienwiss.; Klimmt,<br />

Christoph, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung):<br />

Parasoziale Interaktionen und Beziehungen: Definition, Modellentwicklung, Messung<br />

INHALT: a) Erarbeitung von Desideraten der Forschung über PSI und PSB und Anbindung der<br />

Konzepte an Theorien der Kommunikationswissenschaft und Psychologie; b) Erarbeitung von<br />

Definitionen von PSI und PSB; c) Entwicklung eines PSI-Modells; d) Entwicklung einer Skala<br />

zur Messung von PSI; e) Entwicklung eines PSB-Modells; f) Entwicklung eines Messinstruments<br />

für PSB.<br />

METHODE: Empirische Rezeptionsforschung auf Basis kommunikationswissenschaftlicher und<br />

(sozial-)psychologischer Theorien und Erkenntnisse. Verbindung motivationaler, rezeptionsprozessbeschreibender<br />

und medienangebotsspezifischer Aspekte von parasozialen Interaktionen<br />

und Beziehungen. Der theoretischen Arbeit sollen empirische Studien nachfolgen, die


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 189<br />

1.7 Medienwirkung<br />

mehrere Methoden anwenden: Inhaltsanalyse; Befragung; Beobachtung; Think-Aloud-Technik<br />

DATENGEWINNUNG: nein<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schramm, H.; Hartmann, T.; Klimmt, C.: Desiderata und Perspektiven<br />

der Forschung über parasoziale Interaktionen und Beziehungen zu Medienfiguren. in:<br />

Publizistik (in Druck).+++Dies.: Persona-orientierte Medienrezeption: ein Zwei-Stufen-Modell<br />

parasozialer Interaktionen. Teil 1: Begriffsklärungen und vorbereitende Überlegungen<br />

(eingereicht).+++Dies.: Persona-orientierte Medienrezeption: ein Zwei-Stufen-Modell parasozialer<br />

Interaktionen. Teil 2: Modellexplikation (eingereicht).<br />

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

KommunikationsKultur e.V., Expo-Plaza 12, 30539 Hannover<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Schramm, Holger (Tel. 0511-3100-473,<br />

e-mail: holger.schramm@ijk.hmt-hannover.de)<br />

[310-L] Simon, Jeannine:<br />

Wirkungen von Daily Soaps auf Jugendliche, (Angewandte Medienforschung : Schriftenreihe<br />

des Medien Instituts Ludwigshafen, Bd. 30), München: R. Fischer 2004, 284 S., ISBN: 3-88927-<br />

352-1<br />

INHALT: An jedem Werktag werden die deutschen Daily Soaps von bis zu 12 Millionen Zuschauern<br />

gesehen und das über Jahre hinweg. Jugendliche sind dabei die Hauptzielgruppe.<br />

Doch was bewirkt die Kombination von hoher Reichweite und langfristigem "Dauerbeschuss"<br />

bei den jungen Menschen? Trotz des enormen Gewichtes der Soaps gibt es bisher keine überzeugenden<br />

Antworten. Im vorliegenden Buch werden die Wirkungen von Daily Soaps auf einer<br />

qualitativen Basis grundlegend erforscht. Die umfassende Analyse bedürfnisbefriedigender,<br />

bedürfnisweckender und konsuminduzierender Wirkungen mit modernsten statistischen<br />

Methoden vermittelt neue Einsichten. Die Emotionen und die schiere Wucht dieses Formates<br />

beeinflussen Jugendliche in starkem Maße und auf überraschende Weise. Für die werbetreibende<br />

Industrie und die Medienpädagogik ergeben sich gravierende Implikationen. Das Thema<br />

betrifft Jugendliche wie Eltern, Pädagogen und Bildungspolitiker, Soap-Macher und Fernsehsender,<br />

Werbe- und Marketingleute. Die Dissertation ist wie folgt gegliedert: (1) Einführung;<br />

(2) Das Fernsehformat Daily Soap; (3) Die Zielgruppe Jugendlicher; (4) Ansätze der<br />

Medienwirkungsforschung; (5) Daten und Methoden der empirischen Untersuchung; (6) Erkenntnisse<br />

zu Wirkungen von Daily Soaps auf Jugendliche und (7) Schlussbetrachtung.<br />

(BM2)<br />

[311-F] Stemmler, Ulrich (Bearbeitung); Müller, Henning Ernst, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Printmedien als Instanz der sekundären Viktimisierung<br />

INHALT: Wie wird über Opfer von Straftaten in Printmedien berichtet und welche Folgen kann<br />

das haben? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Untersuchung von Opferberichten nach speziellen, themabezogenen Variablen.<br />

DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, standardisiert (Süddeutsche Zeitung; Auswahlverfahren:<br />

total).


190 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Regensburg, Juristische Fakultät, Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie<br />

(93040 Regensburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0871-4301381, e-mail: ulrich.stemmler@t-online.de)<br />

[312-L] Stöver, Carsten:<br />

Musik und Aggressivität, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik,<br />

Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 32-36<br />

INHALT: "Die Diskussion um die Wirkung von Musik und die Überlegung, ob Musik menschliche<br />

Gewalttaten auslösen oder aber zu Gewalttaten animieren könne, ist gegenwärtig immer<br />

noch aktuell. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Berichte über Gewalt von Schülern<br />

an Schulen und eines Aufkommens neonazistischer, gewaltbereiter Jugendsubkulturen<br />

werden viele Fragen erörtert: Hat der Konsum von Musik Einfluss auf die Aggressivität einer<br />

Person? Ist es möglich, dass bestimmte Musik aggressives Verhalten auslösen oder aggressionssteigernd<br />

wirken kann? Wirkt Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal auf die Beurteilung<br />

von Musik bzw. auf den Musikkonsum ein?" In seinem Beitrag berichtet der Autor über<br />

seine Befragung von 200 Jugendlichen aus 8 städtischen und 6 ländlichen Jugendzentren, die<br />

er im Rahmen seiner Staatsexamensarbeit durchgeführt hatte. Forschungsleitend war die Frage,<br />

ob sich Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal auf die Beurteilung von Musik auswirkt.<br />

Die Untersuchung hat bestätigt, dass mit zunehmender Neigung zum aggressiven Verhalten<br />

die Präferenz von subjektiv als aggressiv empfundener Musik stärker wird. (PT2)<br />

[313-L] Truglio, Rosemarie T.; Kotler, Jennifer A.; Cohen, David T.; Housley-Juster, Anna:<br />

Vermittlung von Lebenskompetenzen in "Sesame Street": Reaktion auf den 11. September,<br />

in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 16-21<br />

INHALT: Nach dem Anschlag vom 11. September 2001 wurden vier Sendungen für "Sesame<br />

Street" produziert, die sich auf folgende vier Themenbereiche konzentrierten: (1) kulturelle<br />

Vielfalt und Integration, (2) Umgang mit Verlust, (3) Umgang mit Tyrannei, (4) Anerkennung<br />

der Arbeit von Feuerwehrleuten. Um den Lernerfolg und das Wissensverständnis festzustellen,<br />

wurden 107 Kinder im Vorschulalter, die aus unterschiedlichen sozialen und ethnischen<br />

Verhältnissen stammten in drei Phasen interviewt. Die Auswertung ergab, dass die<br />

Kinder sowohl die Problemlagen der ersten drei Sendungen verstanden und auch die damit<br />

zusammenhängenden Emotionen erkannt hatten. Die Sendungen zu den Themen kulturelle<br />

Vielfalt und Umgang mit Verlust liefert den Kindern eindeutig positive Strategien, während<br />

der Umgang mit Tyrannei als unbeabsichtigte Lösung die Anwendung von Gewalt erbrachte.<br />

(DY)<br />

[314-L] Volkmann, Ute:<br />

Das gesellschaftliche Bild sozialer Ungleichheit, in: Horst Pöttker, Thomas Meyer (Hrsg.): Kritische<br />

Empirie : Lebenschancen in den Sozialwissenschaften ; Festschrift für Rainer Geißler, Wiesbaden:<br />

VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 231-245, ISBN: 3-531-14106-6


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 191<br />

1.7 Medienwirkung<br />

INHALT: Die Verfasserin setzt sich mit der Frage auseinander, wie symbolische Repräsentationen<br />

wirken, wie sie zustande kommen und woran es liegt, dass sie sich als legitim durchsetzen<br />

und somit zur Herausbildung des Common Sense über soziale Ungleichheit beitragen<br />

können. Sie geht dabei von der wissenssoziologischen Annahme aus, dass die Mitglieder einer<br />

Gesellschaft ihre gemeinsame soziale Wirklichkeit über allgemein verfügbare kognitive<br />

Schemata strukturieren. Die Sicht der Gesellschaftsmitglieder auf soziale Ungleichheiten ist<br />

durch Bilder über Ungleichheitsstrukturen geprägt. Der Wandel gesellschaftlicher Strukturen<br />

und der Wandel der symbolischen Repräsentationen dieser Strukturen unterliegt jeweils eigendynamischen<br />

Prozessen. Ob Ungleichheits- und Gerechtigkeitssemantiken Bestandteil des<br />

Common Sense werden oder bleiben, hängt davon ab, ob sie Eingang in die massenmediale<br />

Kommunikation finden. Die symbolische Macht einer engagierten Soziologie bleibt darauf<br />

beschränkt, gezielt Einfluss auf die Wirklichkeitsdeutungen der symbolisch Mächtigen zu<br />

nehmen. (ICE2)<br />

[315-L] Wilkins, Karin Gwinn:<br />

Communication and transition in the Middle East: a critical analysis of US intervention and<br />

academic literature, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press,<br />

radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S.<br />

483-496 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Politisch-militärische Intervention der USA in Nahost basiert auf der Annahme, dass<br />

westliche Informationstechnologien und demokratisches Wissen zur Modernisierung und zum<br />

Aufbau demokratischer Nationalstaaten beitragen könnten. Diese Entwicklungsmodelle, die<br />

nach dem 2. Weltkrieg und während des Kalten Krieges von Politikwissenschaftlern auch für<br />

andere Gesellschaftssysteme vorgeschlagen wurden, sind inzwischen in die Kritik geraten.<br />

Am Beispiel der Arbeit von D. Lerner zur Rolle der Medien bei der Modernisierung in den<br />

Ländern des Nahen Ostens wird die Annahme eines direkten Zusammenhangs zwischen Medienentwicklung<br />

und Modernisierung bzw. Demokratisierung kritisch beurteilt. An zahlreichen<br />

wissenschaftlichen Arbeiten zur Rolle der Medien und sozialem Wandel in der arabischen<br />

Welt wird die Idealvorstellung des sozialen Wandels durch neue Medientechnologie infrage<br />

gestellt. (DY)<br />

[316-F] Wolling, Jens, Dr. (Bearbeitung):<br />

Die Bedeutung unterschiedlicher Qualitätsdimensionen von Medienangeboten für die Rezeption<br />

INHALT: Welche Bedeutung hat die Qualität von Medienangeboten für die Selektion, Verarbeitung<br />

und Wirkung dieser Angebote? Diese Frage steht im Mittelpunkt des geplanten Forschungsprojekts.<br />

Die Qualität von Medienangeboten ist ein Problem, das sowohl aus der<br />

Sicht von Produzenten und Rezipienten als auch aus der Perspektive einer Medienforschung,<br />

die sich mit politischer Kommunikation beschäftigt, von Interesse ist. Für die Produzenten<br />

von Medienangeboten ist die Qualität ein wichtiges Verkaufsargument. Sie ist von zentraler<br />

Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Medienunternehmens. Die Rezipienten von<br />

Medienangeboten sind an qualitativ hochwertigen Informations- und Unterhaltungsangeboten<br />

interessiert. Die Medien spielen eine bedeutende Rolle bei der Freizeitgestaltung und sind für<br />

die meisten Bürger die mit Abstand wichtigste Informationsquelle für aktuelle politische In-


192 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.7 Medienwirkung<br />

formationen. Für die Medienforschung, die sich mit politischer Kommunikation beschäftigt,<br />

ist vor allem diese Informationsfunktion der Medien von Interesse. Aus dieser Perspektive<br />

stellt sich die Frage, welche Wirkung die Qualität des Informationsangebots auf den politischen<br />

Prozess hat. Was unter "Qualität von Medienangeboten" zu verstehen ist, stellt sich also<br />

aus den verschiedenen Perspektiven unterschiedlich dar.<br />

METHODE: In einem ersten Arbeitsschritt wird es darum gehen, auf der Basis vorliegender Systematisierungen<br />

theoretisch und empirisch zu klären, wie Qualität zu dimensionieren ist, wie<br />

die Dimensionen bei der Beurteilung von Qualität gewichtet werden und auf welcher kognitiven<br />

und affektiven Basis die Zuschreibung von Qualität erfolgt. Im zweiten Arbeitsschritt<br />

wird untersucht, welchen Einfluss die Qualität von Medienangeboten auf die Selektion von<br />

Medienangeboten hat. Es ist anzunehmen, dass die subjektiv wahrgenommene Qualität von<br />

Medienangeboten für die Auswahl von Medienangeboten eine bedeutsame Rolle spielt. Fraglich<br />

ist hingegen, ob sich Qualität, wie sie sich aus der Sicht von Produzenten oder aus demokratietheoretischer<br />

Perspektive darstellt, ebenfalls auf die Selektion auswirkt und welche<br />

Konsequenzen die Angebotsqualität für die Verarbeitung der Medieninhalten hat. In diesem<br />

Zusammenhang bietet sich die Verknüpfung von Qualitäts- und Glaubwürdigkeitsforschung<br />

an. Es erscheint plausibel, dass Qualitäts- und Glaubwürdigkeitszuschreibungen eng miteinander<br />

korrelieren. Sollte sich diese Vermutung bewahrheiten, dann hätte die Zuschreibung<br />

von Qualität - vermittelt über die wahrgenommene Glaubwürdigkeit - einen bedeutsamen<br />

Einfluss auf den Prozess politischer Kommunikation. Für die empirische Untersuchung der<br />

angesprochenen Fragen ist der Einsatz unterschiedlicher sowohl qualitativer als auch quantitativer<br />

Datenerhebungsmethoden notwendig. Vor allem die gezielte Kombination und Verknüpfung<br />

verschiedener Methoden (insbesondere Inhaltsanalyse und Befragung), aber auch<br />

der Einsatz experimenteller Designs ist für die Beantwortung einzelner Fragen erforderlich.<br />

ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,<br />

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Politikwissenschaft, Medien<br />

(Postfach 100565, 98684 Ilmenau)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4673, Fax: 03677-69-4650,<br />

e-mail: jens.wolling@tu-ilmenau.de)<br />

1.8 Journalismus<br />

[317-L] Becker, Jörg:<br />

Contributions by the media to crisis prevention and conflict settlement, in: conflict & communication<br />

online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 17 S.<br />

(URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/becker.pdf)<br />

INHALT: Weder lösen Medien einen Krieg aus, noch können sie ihn beenden. Medienkommunikation<br />

kann aber verstärkend in Prozesse von sozialer Kommunikation und gesellschaftlichem<br />

Wandel positiv eingreifen. Medienwirkung ist stets multikausal und langfristig. Medienwirkung<br />

im Hinblick auf Krisenprävention und Konfliktbearbeitung erfordert eine institutionelle<br />

Absicherung in der Form von kontroverser Öffentlichkeit, Möglichkeit zu Vielfalt<br />

und Pluralismus, Medienrecht als Rahmenbedingung von Rechtstaatlichkeit und journalistischen<br />

Ethikkodices als Regulativ für verantwortliches Handeln auf individueller Ebene. Bei


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 193<br />

1.8 Journalismus<br />

Projekten im Bereich von Medienarbeit zur Krisenprävention und Konfliktbearbeitung müssen<br />

folgende Probleme und Dilemmata gesehen werden: (1) das Verhältnis von Gewalt zu<br />

kultureller Autonomie, (2) das Verhältnis von innen zu außen, (3) das Verhältnis von sozialem<br />

Lernen zu technologischer Intervention, (4) das Verhältnis von NGOs zu Staat und Regierung<br />

und (5) das Verhältnis von Eingreifen zu Zurückhaltung. Die Diskussionen in den<br />

70er und 80er Jahren im Rahmen der sogenannten Entwicklungskommunikation stellen eine<br />

gute Ausgangsbasis für neue Aufgaben dar. Der alte Ansatz von Sozialarbeit mittels Medien<br />

ist zu revitalisieren und im Sinne von Gewaltprävention durch Medien neu zu durchdenken.<br />

Den für die Gewaltprävention geeigneten Medien Radio und Video sind heute neue Medien<br />

an die Seite zu stellen. Um erfolgreich zu sein, aber auch, um eine notwendige neue politische<br />

Moral in der Entwicklungszusammenarbeit sichtbar werden zu lassen, wird empfohlen, ein<br />

soziales Netzwerk mit daran interessierten NGOs zu gründen und diese auf die folgenden vier<br />

formalen Projektprinzipien festzulegen: (1) Die Bedürfnisorientierung der Zielgruppe hat allerhöchste<br />

Priorität. (2) Vor Ort ist eine intensive Kooperation und Koordination mit allen<br />

anderen Projekten (gerade auch aus anderen Ländern und von "konkurrierenden" Geldgebern)<br />

erwünscht und notwendig. (3) Jedes Projekt muss professionell von außen evaluiert werden<br />

(vorher, während, nachher). (4) Es wird eine größtmögliche Transparenz in Bezug auf die<br />

Projektfinanzen, die politischen Auftraggeber und die Projektziele angestrebt. Zwar sind solche<br />

Grundsätze unspezifisch für Medienprojekte auf dem Gebiet der Krisenprävention und<br />

Konfliktbearbeitung, aber gerade bei in diesem Aufgabenfeld gilt es eine Übereinstimmung<br />

zwischen Ziel und Mitteln anzustreben: Der Weg ist das Ziel. Es wird außerdem empfohlen,<br />

sich insbesondere mit Medienprojekten im präventiven Bereich zu profilieren, da sie bislang<br />

kaum durchgeführt werden, da sie grundsätzlich auf Nachhaltigkeit angelegt sind, da sie eher<br />

im Bereich der Infrastruktur als der Nothilfe liegen und da sie (in einer Anstoßphase) einfacher<br />

zu veranstalten sind als Medienprojekte während eines oder nach einen Krieg/Konflikt.<br />

Präventive Projekte haben den methodischen Nachteil, dass man aus einer ex post-<br />

Perspektive nie eindeutig feststellen kann, ob gerade sie die Verschlimmerung eines Konfliktes<br />

verhindert haben; sie weisen aber den Vorteil auf, dass man sich im Vorfeld eines manifesten<br />

Konfliktes bewegt, also bei weitem weniger falsch machen kann als in der Hektik und<br />

Dynamik eines manifesten Konflikts oder unter den schwierigen Bedingungen eines Post-<br />

Konflikts.<br />

[318-L] Bilke, Nadine:<br />

Krieger für den Frieden: Strategien konstruktiver Konfliktberichterstattung am Beispiel<br />

interethnischer Konflikte in Ghana, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr.<br />

1, S. 33-36<br />

INHALT: Konflikt- und Kriegsberichterstattung ist zum großen Teil einseitig und parteiisch und<br />

wenig auf die Konfliktlösung bedacht. Dies ist zum großen Teil auf den Wettbewerbsdruck<br />

und die Kommerzialisierung des Mediensystems zurückzuführen, zum Teil weisen aber auch<br />

selbst die Journalisten die Ansprüche der konstruktiven Konfliktberichterstattung als unrealistisch<br />

zurück. In ihrem Beitrag stellt die Autorin die Systematik für den Friedensjournalismus<br />

vor: kritische Konfliktanalyse, Wahrhaftigkeit, Empathie sowie Kompromissbereitschaft und<br />

Suche nach der Lösung. Wie diese vier journalistischen Grundhaltungen in die Praxis umgesetzt<br />

werden, wird am Fallbeispiel der Berichterstattung über die ethnischen Konflikte im<br />

Norden Ghanas, die 1994 ausbrachen, dargestellt. (PT)


194 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

[319-L] Bläsi, Burkhard:<br />

Konstruktive Konfliktberichterstattung und Medienrealität - ein unüberwindbarer Gegensatz?,<br />

in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 28-32<br />

INHALT: In letzter Zeit wurden verschiedene theoretische Modelle von Friedensjournalismus<br />

bzw. der "konstruktiven Konfliktberichterstattung" entwickelt, in denen Wege aufgezeigt<br />

werden, wie Konfliktberichterstattung zu Prozessen der Deeskalation, der Friedensschaffung<br />

und der Versöhnung beitragen könnte. In einer Studie, die auf einer Befragung von 30 Experten<br />

beruht wurde ein Modell von Faktoren entwickelt, die Einfluss auf die Konfliktberichterstattung<br />

haben. Nach diesem Modell wurden sechs grundlegende Faktoren identifiziert, die in<br />

dem Beitrag diskutiert werden: (1) Strukturelle Aspekte des Medienbetriebs, (2) die Konfliktsituation<br />

vor Ort, (3) individuelle Merkmale der Journalisten, (4) das öffentliche Klima, (5)<br />

die Lobbys und (6) die Rezipienten. Trotz Vereinfachungen soll das Modell dazu beitragen,<br />

die Komplexität des Produktionsprozesses besser zu verstehen. (PT)<br />

[320-L] Bläsi, Burkhard:<br />

Peace journalism and the news production process, in: conflict & communication online, Vol.<br />

3/2004, No. 1/2, 12 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/blaesi.pdf)<br />

INHALT: "In den vergangenen Jahren wurden von Vertretern unterschiedlicher Disziplinen Modelle<br />

eines 'Friedensjournalismus' bzw. 'konstruktiver Konfliktberichterstattung' präsentiert.<br />

Darin werden Wege aufgezeigt, wie Medien zu Prozessen der Deeskalation, Friedensschaffung<br />

und Versöhnung beitragen können anstatt Konflikte durch ihre Berichterstattung weiter<br />

anzuheizen. Solche theoretischen Modelle bleiben für die praktische Arbeit aber irrelevant,<br />

wenn sie nicht mit der Realität der heutigen Medien in Beziehung gesetzt werden. Von großer<br />

Wichtigkeit ist daher, den Produktionsprozess von Konfliktberichterstattung mit in den Blick<br />

zu nehmen. Die Frage, welche Faktoren das Zustandekommen journalistischer Produkte in<br />

Konflikt- und Krisenzeiten beeinflussen, ist zugleich die Frage nach den faktischen Ausgangsbedingungen<br />

für jeden Versuch konstruktiver Konfliktberichterstattung. Basierend auf<br />

qualitativen Experteninterviews mit deutschen Journalisten wird ein Modell der Einflussfaktoren<br />

von Konfliktberichterstattung vorgestellt. Der Produktionsprozess von Konfliktberichterstattung<br />

lässt sich demnach als Resultat einer komplexen Interaktion von sechs Faktoren<br />

darstellen: (1) institutionelle und informelle mediale Strukturen; (2) spezifische Konfliktsituation<br />

vor Ort; (3) Merkmale des einzelnen Journalisten; (4) politisches Klimas, innerhalb dessen<br />

die Konfliktberichterstattung vonstatten geht; (5) Lobbyismus verschiedener Interessensgruppen,<br />

(6) Medienrezipienten. Nach der Entfaltung des Gesamtmodells und einer kurzen<br />

Diskussion seiner Begrenzungen wird exemplarisch der Faktor "politisches Klima" eingehender<br />

dargestellt und anhand der Erfahrungen deutscher Journalisten nach dem 11.9.2001 veranschaulicht.<br />

Der Autor vertritt den Standpunkt, dass Modelle konstruktiver Konfliktberichterstattung<br />

nur dann für eine kritische Masse von Journalisten attraktiv werden, wenn realisierbare<br />

Vorschläge vorliegen, wie mit den Hindernissen umgegangen werden kann, denen<br />

Journalisten bei der Umsetzung solcher Modelle in ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt sind. Das<br />

Modell der Einflussfaktoren von Konfliktberichterstattung könnte dafür einen brauchbaren<br />

Ausgangspunkt darstellen. Einerseits wird dadurch eine Systematisierung und Spezifizierung<br />

der bisherigen Versuche der Implementierung von Friedensjournalismus ermöglicht, zum anderen<br />

kann vermittelt es Anhaltspunkte für eine umfassendere Strategie, die alle relevanten<br />

Faktoren des Produktionsprozess beinhaltet." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 195<br />

1.8 Journalismus<br />

[321-L] Debatin, Bernhard:<br />

US-Medien zwischen Unsicherheit und Patriotismus: zur Selbstreflexion des Journalismus<br />

seit dem 11.9.2001 und den Folgekriegen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie,<br />

Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 58-62<br />

INHALT: "Anhand von zwei Fallbeispielen zum Irak-Krieg und den Ereignissen des 11.9.2001<br />

wird in dem Beitrag das Problem der eingeschränkten Berichterstattung in den USamerikanischen<br />

Medien diskutiert. Im ersten Fall geht es darum, dass Berichterstattung über<br />

'sensible' Themen und eine Selbstreflexion des Journalismus kaum stattfinden, denn der 'War<br />

on Terror' hat den US-amerikanischen Journalismus unter einen patriotischen Konsensdruck<br />

gebracht. Im zweiten Fall wird diskutiert, wie bestimmte Vorgänge und Interpretationen entweder<br />

ignoriert oder als Verschwörungstheorie abgetan werden. Im Anschluss daran wird das<br />

symbiotische Verhältnis von staatlicher Geheimhaltungspolitik und Verschwörungstheorien<br />

näher beleuchtet." Der erste Fall war die Berichterstattung über die Erschießung von drei Irakern<br />

durch eine US-amerikanische Hubschrauber Crew, der andere die Berichterstattung über<br />

die als "Angry Widows" bekannt gewordenen Hinterbliebenen von Opfern der Terroranschläge<br />

vom 11. September, die eine rücksichtslose Aufklärung der Geschehnisse forderten. (PT)<br />

[322-L] Filipovic, Alexander:<br />

Persuasive Leidenskommunikation: für eine humane Anschlussfähigkeit menschlichen<br />

Leids, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 79-84<br />

INHALT: Nach einer theologisch-anthropologischen Reflexion über das menschliche Leiden und<br />

einer kommunikationswissenschaftlichen Reflexion über die persuasive Funktion jeder Publizistik<br />

thematisiert der Beitrag das Leiden als Thema der persuadierenden öffentlichen Kommunikation.<br />

Obwohl bekannt ist, dass es in der Geschichte der öffentlichen Leidenskommunikation<br />

"noch keine Nachricht, keine Reportage und kein Bild des menschlichen Leidens im<br />

Krieg gegeben hat, die bzw. das dem Krieg und Terror ein Ende hätte machen können", ist<br />

die Leidenskommunikation dem humanitären, auch theologischanthropologisch grundlegenden<br />

Prinzip zur Veröffentlichung des Leidens in der Hoffnung auf die Minderung und Vermeidung<br />

des menschlichen Leides verpflichtet. Um mögliche negative soziale Auswirkungen<br />

der Leidenskommunikation zu minimieren, werden abschließend einige allgemeine medienethische<br />

Prinzipien der öffentlichen Leidenskommunikation formuliert. (PT)<br />

[323-F] Gadinger, Susanne, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Matthes, Eva, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Kindheitserfahrungen und Programmkonzeptionen deutscher Kinderfernsehredakteurinnen<br />

und -redakteure - eine Untersuchung aus erziehungswissenschaftlicher Sicht<br />

INHALT: Forschungsfragen: Stellen Redakteure retrospektiv einen Zusammenhang zwischen<br />

Phantasien, Vorstellungen und Bildungsprozessen in der Kindheit und ihren Programmzielen<br />

für das Kinderfernsehen her? Welche Redakteure tun dies, bei welchen Programmzielen werden<br />

Zusammenhänge hergestellt und wie werden sie in die Zielformulierungen integriert?<br />

Finden sich die Ziele der Redakteure, die sie aus Erfahrungen aus der eigenen Kindheit ableiten,<br />

auch in den konkreten Sendungen und wie werden sie dort aufbereitet? Welche impliziten<br />

Vorstellungen von Kindheit und Erziehung kommen in den Programmkonzeptionen zum<br />

Ausdruck und wie sind sie aus pädagogischer Sicht zu beurteilen? Lassen sich in Bezug auf


196 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

die Programmziele Ansatzpunkte für Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zwischen den Generationen,<br />

den politischen Systemen und den Geschlechtern finden? Inwieweit spielen Medien<br />

eine Rolle für die Phantasien und Bildungsprozesse in der Kindheit? Oder anders formuliert:<br />

Sind Kindheitserfahrungen von Personen, die als Erwachsene selbst Medienprodukte für<br />

Kinder herstellen, wesentlich durch Anregungen und Ideen aus den Medien bestimmt? In der<br />

letzten Teilfrage richtete sich das Interesse auf geschlechtsspezifische Aspekte in den Bildungsprozessen<br />

der Kindheit, im Berufsweg und in den Programmzielen der Redakteurinnen<br />

und Redakteure. Forschungshypothesen: Redakteurinnen des Kinderfernsehens stellen retrospektiv<br />

einen Zusammenhang zwischen Phantasien, Vorstellungen und Bildungsprozessen ihrer<br />

Kindheit und ihren Programmzielen für das Kinderfernsehen her. Dabei finden sowohl positiv<br />

besetzte als auch als negativ erinnerte Erfahrungen ihren Niederschlag. In Bezug auf die<br />

Kindheits-Schaffens-Zusammenhänge bestehen Ansatzpunkte für Unterschiede zwischen Redakteuren<br />

aus verschiedenen Generationen, zwischen Redakteuren aus den ehemaligen beiden<br />

politischen Systemen in Deutschland und zwischen Redakteurinnen und Redakteuren.<br />

Die von den Redakteurinnen genannten Programmziele, die sie auf Kindheitserfahrungen beziehen,<br />

finden sich auch in den konkreten Sendungen. In den Programmen der Redakteurinnen<br />

und Redakteure sind implizite Vorstellungen von Kindheit enthalten. Die Kindheitsphantasien<br />

und Vorstellungen der Befragten enthalten Medienspuren. Bildungsprozesse in der<br />

Kindheit, Berufsfindung und Programmziele enthalten Hinweise auf geschlechtsspezifische<br />

Merkmale. ZEITRAUM: 1920-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />

ehemalige DDR<br />

METHODE: Erziehungs-, bildungs- und (medien-)sozialisationstheoretischer Hintergrund; qualitativ-biographische<br />

sowie inhaltsanalytische Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt<br />

DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 21; Redakteurinnen und Redakteure<br />

des deutschen Kinderfernsehens aus der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen<br />

DDR; Auswahlverfahren: Quota). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 4; Kinderfernsehsendungen).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.<br />

INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl<br />

für Pädagogik (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 08852-952299, e-mail: susanne.gadinger@gmx.de)<br />

[324-L] Germund, Willi:<br />

Journalisten unter Waffen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 50-53<br />

INHALT: Ein Team des Nachrichtensenders CNN hat für die Berichterstattung aus dem Irak eine<br />

private Sicherheitsfirma angemietet. Der Konvoi, der von seiner technischen Ausstattung und<br />

dem militärischen Begleitschutz nicht als zivile Berichterstatter zu erkennen war, war von Irakern<br />

angegriffen worden; die Sicherheitsleute hatten zurückgeschossen. Aus diesem Anlass<br />

wird die Frage diskutiert, welche Rolle Kriegsberichterstatter in militärischen Konflikten einnehmen.<br />

Kritisiert wird, dass bewaffnete Journalisten ihre eigene Sicherheit als neutrale Beobachter<br />

gefährden und Glaubwürdigkeit und Vertrauen verlieren. (DY)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 197<br />

1.8 Journalismus<br />

[325-L] Gerner, Martin:<br />

Warlords und Journalisten, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 46-49<br />

INHALT: Dargestellt werden die Probleme journalistischer Tätigkeit in Afghanistan. Trotz des<br />

neuen Mediengesetzes der Regierung Karsai wird durch eine "Evaluierungs-Kommission" die<br />

Presse- und Meinungsfreiheit eher eingeschränkt. Nach wie vor werde bei Religionsfragen<br />

und heiklen Themen wie Zwangsheirat oder Kinderhandel Druck auf Journalisten ausgeübt.<br />

Mangelnde Ausbildung und Selbstzensur aus Angst vor politischen Autoritäten seien die<br />

Hauptprobleme des Journalismus in Afghanistan. (DY)<br />

[326-L] Goodman, Amy; Goodman, David:<br />

Cheerleader des Krieges, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr.<br />

3, S. 36-41<br />

INHALT: Am Beispiel der "New York Times" und deren Korrespondentin Judith Miller wird<br />

dargestellt, wie durch gezielte Desinformationen der US-Regierung die Medien zum Propagandainstrument<br />

für den Irak-Krieg genutzt wurden. In den Berichten der Journalistin wurden<br />

beabsichtigte Indiskretionen aus Regierungskreisen und falsche Informationen als Beweise<br />

für die Notwendigkeit des Irakkrieges eingesetzt. An zahlreichen Beispielen ihrer Berichterstattung<br />

werden diese Falschmeldungen dargestellt und durch Gegendarstellung korrigiert.<br />

Kritisiert wird der Verlust von Glaubwürdigkeit der "New York Times" und des unabhängigen<br />

Journalismus. (DY)<br />

[327-L] Gruber, Thomas:<br />

Journalismus als Dienst an der Gesellschaft: Gefährdungen durch Fehlentwicklungen, Versuchungen,<br />

Beeinflussungen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation<br />

in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 1, S. 26-40 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "In dieser für den Druck bearbeiteten Antrittsvorlesung als Honorarprofessor an der<br />

Universität Bamberg untersucht der Autor aus der Sicht des Medienpraktikers Fehlentwicklungen,<br />

Versuchungen und Beeinffussungen im gegenwärtigen Journalismus. Dazu nennt er<br />

als Beispiele den unsachgemässen Umgang mit Bildern, den Effekt der Bilder für das Wirklichkeitsbild<br />

der Konsumenten, bewusste Manipulationsversuche sowie die Gefahren der Eitelkeit,<br />

Selbstdarstellung und Selbstüberschätzung der Journalisten. Er ruft zu einer Wiederbelebung<br />

des journalistischen Selbstverständnisses als Diener an der Gesellschaft auf, der<br />

sich seiner Verantwortung gegenüber dem Publikum, dem Einzelnen und dem Objekt der Berichterstattung<br />

bewusst ist." (Autorenreferat)<br />

[328-F] Handstein, Holger, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Pöttker, Horst, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Qualität in der lokalen Zeitungsberichterstattung<br />

INHALT: Erarbeitung eines Instruments zur Messung und Quantifizierung der Qualität lokaler<br />

Zeitungsberichterstattung und Anwendung des inhaltsanalytischen Instrumentes auf die in ei-


198 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

ner Stadt am Niederrhein erscheinenden Lokalteile. Ein spezielles Augenmerk liegt auf der<br />

Messung von Qualität aus redaktioneller Sicht. Zu diesem Zweck werden Redaktionsbefragungen<br />

vor der Inhaltsanalyse durchgeführt. Ziel: Ein Beitrag zur Steuerung der Qualität von<br />

Zeitungsberichterstattung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Wesel<br />

METHODE: Erkenntnisse der Systemtheorie nach Luhmann werden auf den Journalismus und<br />

seine Organisationen übertragen. Journalistische Rollen und Programme werden als maßgebliche<br />

Einflussfaktoren auf Qualität identifiziert. Sie dienen als Grundlage zur Erarbeitung des<br />

Erhebungsinstrumentes. Bei der Datenerhebung wird eine Quantifizierung angestrebt, wo es<br />

möglich ist. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert<br />

(Stichprobe: 2.000; alle Artikel in der Lokalausgabe Wesel zweier Zeitungen -<br />

Rheinische Post/ Neue Rhein Zeitung- und eines lokalen Anzeigenblattes -Der Weseler-;<br />

Auswahlverfahren: bewusst). Qualitatives Interview (Stichprobe: 4; Redaktionsleiter und<br />

Vertreter der Chefredaktionen der untersuchten Zeitungen; Auswahlverfahren: bewusst).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Universität Dortmund<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik<br />

(Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund)<br />

KONTAKT: Schomann, Angelika (Tel. 0231-755-2827)<br />

[329-F] Hanitzsch, Thomas, Dr.phil. (Bearbeitung); Löffelholz, Martin, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Journalismus in Indonesien: Akteure, Strukturen, Orientierungshorizonte, Journalismuskulturen<br />

INHALT: Zustandsbeschreibung von Journalismus in Indonesien durch die Perspektive der handelnden<br />

Akteure; Identifikation der Rolle von Kultur bei der Herstellung von Medienaussagen.<br />

ZEITRAUM: 2001-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Indonesien<br />

METHODE: Verbindung von systemtheoretischen, integrativen und kulturtheoretischen Ansätzen.<br />

Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

face to face (Stichprobe: 385; Journalisten in den Provinzen Jakarta, Nordsumatra und Yogyakarta;<br />

Auswahlverfahren: Schichtung und Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />

Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hanitzsch, T.: Journalismus in Indonesien: Akteure, Strukturen,<br />

Orientierungshorizonte, Journalismuskulturen. Wiesbaden: DUV 2004. ISBN 3-8244-4593-<br />

X.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Wissenschaftler; Thüringer Graduiertenförderung<br />

INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,<br />

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienwissenschaft (Postfach<br />

100565, 98684 Ilmenau)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-694670, e-mail: thomas.hanitzsch@tu-ilmenau.de)<br />

[330-F] Hermes, Sandra, M.A. (Bearbeitung):<br />

Qualitätsmanagement im Alltag deutscher Nachrichtenredaktionen


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 199<br />

1.8 Journalismus<br />

INHALT: Forschungsleitende Fragestellung: Welche Bedeutung haben Routinen der journalistischen<br />

Qualitätssicherung innerhalb des redaktionellen Managements? GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: In diesem Forschungsprojekt geht es um die Maßnahmen zur Sicherung redaktioneller<br />

Qualitätskriterien innerhalb des redaktionellen Qualitätsmanagements. Der Studie liegt eine<br />

funktionale Sichtweise journalistischer Qualität zugrunde. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass die Werkzeuge des Qualitätsmanagements - wie die Praxis des Gegenlesens, Maßnahmen<br />

der internen Weiterbildung, leistungsgebundene Lohnsysteme, Blattkritik etc. - sich<br />

weitgehend unabhängig von den sehr unterschiedlichen Qualitätsdefinitionen der Redaktionen<br />

vergleichen lassen. Es liegt daher nicht im Forschungsinteresse, welche internen Ziele<br />

sich die Redaktionen selbst gesetzt haben, sondern vielmehr, ob und in welcher Form sie dies<br />

tun. Es wird davon ausgegangen, dass Redaktionen, die die theoretisch zur Verfügung stehenden<br />

Werkzeuge der Qualitätssicherung bewusst und routinemäßig anwenden (z.B. innerhalb<br />

eines TQM-Konzepts), eine größere Chance haben, eine in ihrem Sinne höhere Produktqualität<br />

zu erreichen als Redaktionen, die dies nicht tun. Standardisierte Befragung, schriftlich:<br />

Grundgesamtheit sind alle deutschen Redaktionen, die ein tagesaktuelles, informationsorientiertes<br />

journalistisches Produkt (Nachrichten) für Print, Online, Hörfunk oder TV herstellen.<br />

Nicht berücksichtigt wurden Nachrichtenagenturen, da sich die Produktionsroutinen<br />

zu stark von anderen Nachrichtenredaktionen unterscheiden. Berücksichtigt wurden auch eigenständig<br />

und professionell arbeitende lokale und regionale Medien. Bei Tageszeitungen<br />

wurde je eine Person aus der Hauptnachrichtenredaktion einer publizistischen Einheit, und<br />

nicht etwa aus allen Lokalredaktionen befragt. Keinen Eingang in die Grundgesamtheit fanden<br />

konfessionsgebundene Medien, Parteipresse, Bürgermedien und Hochschulmedien. Im<br />

Zentrum des Forschungsvorhabens steht nicht der einzelne Journalist, sondern die Redaktion.<br />

Es muss daher zwischen Untersuchungseinheit (Redaktion) und Befragungseinheit (Journalist)<br />

unterschieden werden. Die befragten Journalisten geben stellvertretend für ihre Redaktion<br />

Auskunft über die Praxis des Qualitätsmanagements in ihrer Redaktion. Ziel war es, möglichst<br />

Personen aus der mittleren Hierarchieebene (z.B. CvD, Redaktionsleiter) zu befragen.<br />

Im Januar 2004 wurde ein dreizehnseitiger Fragebogen namentlich an je eine Person aus den<br />

ermittelten 549 Redaktionen der Grundgesamtheit verschickt. Es handelt sich also um eine<br />

Vollerhebung aller deutschen Nachrichtenredaktionen. Die Rücklaufquote betrug 48,4 Prozent.<br />

DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 258 -<br />

Grundgesamtheit: 549-; deutsche Redaktionen, die ein tagesaktuelles, informationsorientiertes<br />

journalistisches Produkt herstellen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution; Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationswissenschaften (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-6181 od. 040-46961199,<br />

e-mail: sandra.hermes@uni-hamburg.de)<br />

[331-L] Höhne, Andrea; Ruß-Mohl, Stephan:<br />

Zur Ökonomik und Ethik von Kriegsberichterstattung, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie,<br />

Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 11-18


200 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

INHALT: Ihrem Beitrag stellen die Autoren die Ausgangsthese voran, nach der das Mediengeschehen<br />

auch zu Kriegszeiten am ehesten dann verständlich wird, "wenn wir nicht nur die<br />

Entscheidungen der kriegführenden Protagonisten, sondern auch die der Medien-Akteure mit<br />

Hilfe der Ökonomik analysieren". Mit dieser These wird unterstellt, dass alle involvierte Parteien<br />

- entsprechend ihren Präferenzen - Eigeninteressen verfolgen. Journalisten geht es dabei<br />

weniger um Einkommensmaximierung als um "Selbstverwirklichung in der öffentlichen Arena".<br />

Ihre These erklären die Autoren exemplarisch an der Kriegsberichterstattung zum dritten<br />

Golfkrieg. Sie präsentieren einige Fakten zum Golfkrieg, die sie anschließend unter dem<br />

Blickwinkel der Ökonomik interpretieren. In dem Fazit wird festgestellt, dass es darum geht,<br />

Eigeninteressen der Journalisten nicht länger zu tabuisieren und zu diskreditieren. Der Journalismus<br />

braucht ein ethisches Fundament, das von "rational agierenden Journalisten, Medienmanagern<br />

und Medieneigentümern" vorzugsweise dann umgesetzt wird, wenn es sich<br />

rechnet. "Bezahlt macht sich die Befolgung ethischer Maximen dann, wenn sie sich als<br />

Glaubwürdigkeits-Gewinn verbuchen lässt." (PT)<br />

[332-L] Inthorn, Julia:<br />

Darstellung von Konflikten - Dokumentationen als Lösung?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie,<br />

Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 71-74<br />

INHALT: "Häufig beobachtet man, dass in Krisen und Krisenzeiten Nachrichten und andere Informationsquellen<br />

der Komplexität des Geschehens nur schwer gerecht werden können. Daran<br />

anknüpfend soll hier der Frage nachgegangen werden, welchen Beitrag dokumentarische<br />

Angebote für die Darstellung komplexer Zusammenhänge leisten können. Der zentrale Focus<br />

der Betrachtung liegt dabei insbesondere auf der Darstellung von Konflikten als komplexen<br />

und vielschichtigen politischen Ereignissen. Die Überlegung dazu gliedert sich in fünf Teile.<br />

Zunächst sollen normative Ansprüche an Medien vor allem hinsichtlich ihrer Funktion innerhalb<br />

von Politik und Zivilgesellschaft kurz erläutert werden. Im zweiten Schritt werden diese<br />

Anforderungen konkretisiert hinsichtlich der Funktion der Medien bei der Darstellung von<br />

Konflikten. Dem werden einzelne Ergebnisse der Rezeptionsforschung gegenübergestellt, um<br />

so zu einer vorläufigen Antwort auf die Frage zu gelangen: 'Welchen Beitrag können dokumentarische<br />

Angebote bei der Darstellung komplexer Zusammenhänge leisten?' Abschließend<br />

wird der hier gewählte Weg des wechselseitigen aufeinander Beziehens von Empirie<br />

und Ethik systematisch beleuchtet." (Autorenreferat)<br />

[333-F] Jers, Cornelia; Niersmann, Vanessa (Bearbeitung); Maier, Michaela, Dr.phil. (Leitung):<br />

Auslandsberichterstattung in der Krise - Konzepte zur Verbesserung der Konfliktberichterstattung<br />

des deutschen Rundfunks<br />

INHALT: Problemstellung: Die Ereignisse vom 11. September 2001 haben die deutschen Medien<br />

und insbesondere den Rundfunk vor gravierende professionelle Probleme gestellt: Auf einen<br />

Konflikt mit Afghanistan unvorbereitet, unsicher bezüglich der Gegebenheiten vor Ort und<br />

abhängig von Zulieferungen durch CNN und die Kriegsparteien selbst standen die Journalisten<br />

den Ereignissen weitgehend orientierungslos gegenüber. Für ihre Zuschauer hatten sie<br />

kaum aktuelle und noch weniger fundierte Hintergrundinformationen zu bieten. Das Abschneiden<br />

des deutschen Fernsehens bei der aktuellen Terrorberichterstattung schließt sich<br />

weitgehend nahtlos an die Praxis im Golf-Krieg, während der Jugoslawien-Krise und im Ko-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 201<br />

1.8 Journalismus<br />

sovo-Konflikt an. Zielsetzung: Das Ziel des Forschungsprojekts soll es sein, Konzepte für eine<br />

Verbesserung der Konfliktberichterstattung durch öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter<br />

zu entwickeln. Diese sollen sich einerseits auf die tagesaktuelle Berichterstattung beziehen<br />

und andererseits die Integration der in Deutschland lebenden und am Konflikt beteiligten<br />

Gruppen fördern. ZEITRAUM: 2001-2002<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER:<br />

Deutsche Welle -DW-TV- FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

Sozialwissenschaften Fachgebiet Kommunikationswissenschaft und Journalistik (70593<br />

Stuttgart)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-459-4188, e-mail: mmaier@uni-hohenheim.de)<br />

[334-L] Kistner, Thomas:<br />

Fairness auf deutsche Art, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 10-14<br />

INHALT: Kritisiert werden Presse- und Fernsehberichterstattung zum Thema Sport, das von "Anbiederei<br />

und National-Pathos" der Journalisten geprägt sei. Als Beispiel für die unkritische<br />

Sportberichterstattung in den Medien wird der Mangel an investigativen Recherchen im Feld<br />

der Sportpolitik und der Doping-Praxis in der ehemaligen DDR angeführt. Neben zahlreichen<br />

Beispielen für die Gründe des unkritischen deutschen Sportjournalismus wird auf den geringen<br />

Status der Sportjournalisten innerhalb ihres Berufsstandes und deren Bemühungen um öffentliche<br />

Anerkennung hingewiesen. Einen knappen Einblick zur Situation des Sportjournalismus<br />

in den USA gibt der Beitrag "US-Sportskandale: Doping, Sex und Glücksspiel" (S.<br />

15). (DY)<br />

[335-L] Kohring, Matthias; Matthes, Jörg:<br />

Revision und Validierung einer Skala zur Erfassung von Vertrauen in Journalismus, in: Medien<br />

& Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 377-385 (Standort: UuStB Köln (38)-<br />

FHM AP11550)<br />

INHALT: "Der Beitrag knüpft an eine in der gleichen Zeitschrift veröffentlichte Studie der Autoren<br />

zur Operationalisierung von Vertrauen in Journalismus an. Die Autoren kommen zu dem<br />

Schluss, dass die dort präsentierte Skala vor allem in Hinsicht auf konkrete Itemformulierungen<br />

revisionsbedürftig ist. Zudem wird im Gegensatz zur ersten Studie nun postuliert, dass<br />

Vertrauen in Journalismus als ein hierarchischer Faktor mit vier Faktoren erster Ordnung zu<br />

begreifen sei. An einer ersten Stichprobe (n=487) wurde das revidierte Messmodell mit Hilfe<br />

einer konfirmatorischen Faktorenanalyse getestet und in einem anschließenden explorativen<br />

Zwlschenschritt modifiziert. Dieses modifizierte Modell wurde an einer weiteren unabhängigen<br />

Stichprobe (n=727) erneut getestet und hierbei validiert. Damit ist die Hypothese bestätigt,<br />

dass Vertrauen in Journalismus ein hierarchischer Faktor (zweiter Ordnung) ist, der die<br />

Faktoren (erster Ordnung) 'Vertrauen in Themenselektivität', 'Vertrauen in Faktenselektivität',<br />

'Vertrauen in die Richtigkeit von Beschreibungen' und 'Vertrauen in explizite Bewertungen'"<br />

erklärt. Mit der Bestätigung dieses Messmodells steht zum ersten Mal eine validierte Skala<br />

zur Messung von Vertrauen in Journalismus zur Verfügung." (Autorenreferat)


202 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

[336-L] Leifert, Stefan:<br />

Zeigen oder nicht zeigen?: Schreckensbilder und Medienethik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie,<br />

Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 88-91<br />

INHALT: Für die Spruchpraxis des Deutschen Presserats gibt es keine expliziten Grundsätze für<br />

die Beurteilungen von Bildern, es werden die allgemeinen publizistischen Grundsätze angewandt.<br />

Sie beziehen sich auf zwei Sachverhalte, die Wahrheit und Objektivität einerseits und<br />

die Menschenwürde und das Persönlichkeitsrecht andererseits. In dem Beitrag werden sechs<br />

wichtige neuere Spruchurteile des Presserates vorgestellt und diskutiert, die in Abwägung der<br />

Beschwerden gegen Abbildung von Grausamkeiten gefällt wurden: 11. September, Bürgerkrieg<br />

in Liberia, Zugunglück in Ägypten, Anschlag in Jerusalem, Geiselnahme im Moskauer<br />

Theater, Absturz der Concorde. Außer der "unangemessen sensationellen" Berichterstattung<br />

über den Flugzeugabsturz, wurde keiner der anderen Fälle gerügt. Für die liberale Haltung der<br />

Selbstkontrolle spricht sich auch die US-amerikanische Schriftstellerin S. Sontag aus, deren<br />

medienethische Argumente abschließend zusammengefasst werden. (PT)<br />

[337-L] Lublinski, Jan:<br />

Wissenschaftsjournalismus im Hörfunk: Redaktionsorganisation und Thematisierungsprozesse,<br />

(Forschungsfeld Kommunikation, Bd. 18), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 381 S., ISBN:<br />

3-89669-441-3<br />

INHALT: Der Autor analysiert die Arbeit in Wissenschaftsredaktionen und führt dazu Modelle<br />

aus der Redaktionsforschung, der betriebswirtschaftlichen Organisationsund der Nachrichtentheorie<br />

zusammen. Im Mittelpunkt der Studie stehen Redaktionen des Deutschlandfunks und<br />

des Westdeutschen Rundfunks. Mit der Methode der teilnehmenden Beobachtung beleuchtet<br />

der Autor die Dynamik der redaktionellen Produktion in Verlauf von aktuellen Themenkarrieren.<br />

Er vergleicht verschiedene innovative Redaktionskonzepte und zeigt auf, dass Wissenschaftsredaktionen<br />

heute ein hohes Maß an journalistischer Kompetenz benötigen. Die Dissertation<br />

ist wie folgt gegliedert: (1) Fragestellung und Aufbau der Studie; (2) Wissenschaftsjournalismus<br />

- ein Sonderfall?; (3) Teilnehmde Beobachtung: journalistisches Handeln in Redaktionen;<br />

(4) Organisationstheorie: Strukturveränderung in Redaktionen; (5) Nachrichtentheorie:<br />

Thematisierung in Redaktionen; (6) Methoden der Untersuchung; (7) Wissenschaftsredaktionen<br />

und Professionalisierung; (8) Historische Entwicklung und Krise der Wissenschaftsredaktionen<br />

im Hörfunk; (9) Neue Wege der Wissenschaftsredaktionen im Hörfunk;<br />

(10) Das Redaktionskonzept der Forschung Aktuell-Redaktion: Ausbau und neues Aktualitätsverständnis;<br />

(11) Das der Leonardo-Redaktion: ein Wissenschaftsmagazin im Formatradio;<br />

(12) Das Redaktionskonzept der WDR-Umweltredaktion: Entwicklung zum Korrespondentenbüro;<br />

(13) Redaktionsorganisation im Vergleich; (14) Prozesse der redaktionellen<br />

Thematisierung; (15) Risikoberichterstattung als Nagelprobe: die BSE-Krise; (16) Zusammenfassung.<br />

(BM2)<br />

[338-F] Lünenborg, Margret, Dr. (Bearbeitung):<br />

Kulturelle Bedeutungsproduktion durch Journalismus. Die Integration der Publikumsperspektive<br />

in die Journalistik


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 203<br />

1.8 Journalismus<br />

INHALT: Ziel der Habilitationsschrift ist es, ein kulturorientiertes Konzept der Journalistik zu<br />

entwickeln, das die Publikumsperspektive analytisch integriert. Nur auf dieser Grundlage - so<br />

die zentrale Forschungsthese - kann die Journalismusforschung in ihrer theoretischen Konzeptionierung<br />

den veränderten Angebotsstrukturen gerecht werden und Qualitätskriterien für<br />

sämtliche journalistische Angebote, Formate und Genres entwickeln. Nach einer Auseinandersetzung<br />

mit zentralen theoretischen Konzepten der Journalistik, wird der Cultural Studies<br />

Approach auf seine Nutzbarkeit für die Journalismusforschung geprüft. Empirisch wird das<br />

theoretische Konzept mittels einer Analyse des neuen Genres Doku-Soap exemplarisch bearbeitet.<br />

Dieses Genre an der Grenze zwischen Faktizität und Fiktionalität, zwischen Öffentlichem<br />

und Privatem stellt bisherige Grenzziehungen der Journalistik gegenüber fiktionalen<br />

Medienangeboten in Frage. Eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit Konzepten der (medienwissenschaftlichen)<br />

Genre- oder Gattungstheorie ist erforderlich, um von dort ausgehend<br />

den Zirkel der kulturellen Bedeutungsproduktion mittels Medienproduktion, Medientext, Medienrezeption<br />

und -aneignung analytisch zu erfassen.<br />

ART: Habilitation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für<br />

Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Allgemeine und Spezielle Journalistik (Ritterstr.<br />

24, 04109 Leipzig)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: mluenen@rz.uni-leipzig.de)<br />

[339-L] Mahr, Joe:<br />

Die Tour des Schreckens, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr.<br />

3, S. 54-57<br />

INHALT: Berichtet wird über die Recherche des Journalisten Michael Sallah und seiner Kollegen<br />

für eine Artikelserie zu Greueltaten einer US-Eliteeinheit im Vietnamkrieg. Im Gegensatz zu<br />

anderen Kriegsverbrechen war der Fall der "Tiger Force"-Einheit jahrzehntelang verschwiegen<br />

worden. Für die vierteilige Serie, die vom 19.-22. Oktober 2003 in der Zeitung "The Blade"<br />

erschien, war die Suche nach Dokumenten und Zeugen (auch in Vietnam) nötig. Die Reporter<br />

des Blattes wurden mit dem Pulitzer Preis für Investigative Reporting ausgezeichnet.<br />

Ein Auszug aus dem ersten Teil der Serie ist auf den S. 58-59 abgedruckt. (DY)<br />

[340-L] Maier, Jürgen:<br />

Der CDU-Parteispendenskandal im Spiegel der Massenmedien, (Bamberger Beiträge zur Politikwissenschaft<br />

: Forschungsschwerpunkt Politische Einstellungen und Verhalten, Nr. II-13,<br />

2003), Bamberg 2003, 13 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-13.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der bedeutenden Rolle der Massenmedien im Rahmen<br />

von politischen Skandalen am Beispiel des CDU-Spendenskandals, der 1999 mit einem Geständnis<br />

des ehemaligen CDU-Schatzmeisters Kiep seinen Anfang nimmt. Schließlich wird<br />

durch Rundfunk und Presse die öffentlichkeitswirksame Skandalierung eines Missstandes, eines<br />

Vergehens oder eines Fehlverhaltens überhaupt erst möglich. Die vordringlichste Frage,<br />

die für das Verständnis von Ablauf und Folgen des CDU-Parteispendenskandals zu beantworten<br />

ist, lautet demnach, wie die Massenmedien über das Ereignis berichtet haben. Dabei las-


204 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

sen sich drei zentrale Dimensionen voneinander unterscheiden, entlang derer eine systematische<br />

Analyse der Medienberichterstattung vorgenommen werden kann: Die erste Dimension<br />

richtet die Aufmerksamkeit auf die (absolute bzw. relative) Häufigkeit der Berichterstattung.<br />

Die zweite Dimension thematisiert die Tendenz der publizistischen Aktivitäten, d.h. sie untersucht<br />

das Verhältnis von positiven und negativen Beiträgen oder Aussagen zu einem Thema.<br />

Ein drittes Analyseraster, das quer zu den beiden zuvor genannten Dimensionen liegt, bezieht<br />

sich auf die Frage, wie ähnlich oder unähnlich die verschiedenen Medien über ein und dasselbe<br />

Ereignis berichten. Bei der Betrachtung des Umfanges der Berichterstattung handelt es<br />

sich um eine Analyse der Themenfokussierung. Die Untersuchung der Tendenz der Berichterstattung<br />

rückt die Frage nach der Konsonanz des Medientenors in den Mittelpunkt des Interesses.<br />

Der CDU-Parteispendenskandal ist demnach ein mediales Großereignis: Mehr als<br />

7.000 Beiträge und fast 44.000 Aussagen werden von den öffentlich-rechtlichen und den<br />

größten privaten Nachrichtensendern, den täglich erscheinenden überregionalen Tageszeitungen<br />

sowie den wichtigsten Vertretern der Wochenpresse innerhalb des hier untersuchten, 14<br />

Monate umfassenden Zeitraums zwischen November 1999 und Dezember 2000 veröffentlicht.<br />

Dabei nehmen die Medien vor allem die CDU ins Visier, auf die sich über drei Viertel -<br />

bei den Fernsehnachrichten sogar mehr als 90 Prozent - aller Aussagen beziehen. Zum einzigen<br />

wichtigen Nebendarsteller avanciert die SPD, auf die bis zu 14 Prozent aller Aussagen<br />

entfallen. Die Medienresonanz ist dabei überwiegend negativ, was angesichts der Tatsache,<br />

dass durch Skandale immer auch allgemein akzeptierte gesellschaftliche Normen und Werte<br />

verletzt werden, kaum überrascht. Allerdings zeichnen Fernsehen und Presse nicht nur von<br />

der CDU ein schlechtes Bild. Vielmehr wird auch die SPD überwiegend negativ beurteilt -<br />

die SPD kann demnach keinen Vorteil aus dem Skandal ziehen. (ICG2)<br />

[341-F] Mohr, Cornelia, Dipl.-Journ. (Bearbeitung):<br />

Inferenzschlüsse in der Medienrezeption. Konstruktion eines Instrumentariums zur empirischen<br />

Evaluation der Richtlinie 12.1 des Deutschen Pressekodex<br />

INHALT: In dieser Arbeit wird ein Instrumentarium entwickelt und evaluiert, mit dem spezifische<br />

Thesen über die Wirksamkeit und (damit) den Sinn einer der zentralen journalistischen Handlungsmaßgaben,<br />

der Richtlinie 12.1 des Deutschen Pressekodex, empirisch geprüft werden<br />

können. Der Richtlinie 12.1 (R. 12.1) unterliegt die Annahme negativer Medienwirkungen,<br />

die in Form von Vorurteilen beim Rezipienten "geschürt" werden können. R. 12.1 bezieht<br />

sich auf den besonderen Fall der Kriminalberichterstattung über ethnische und sonstige Minderheiten<br />

und schränkt die journalistische Äußerungsfreiheit zugunsten dieser "schutzbedürftigen"<br />

Gruppen ein. Die Minderheitenzugehörigkeit von Straftätern oder -verdächtigen darf<br />

nicht genannt werden, es sei denn, es besteht ein "begründbarer Sachbezug" zu der berichteten<br />

Straftat. Dreh- und Angelpunkt dieser Arbeit ist der kognitionspsychologische Befund,<br />

dass Vorurteile auch durch implizite Informationen aktualisiert werden können. Übertragen<br />

auf die journalistische Kriminalberichterstattung bedeutet dies, dass das schlichte Weglassen<br />

der Informationen über die Minderheitenzugehörigkeit von Straftätern und -verdächtigen gemäß<br />

R. 12.1 nicht geeignet ist, Vorurteile zu vermeiden. Es verbleiben genügend implizite Informationen<br />

im Text, die Inferenzschlüsse auf die Täternationalität, -ethnie oder -religion<br />

stimulieren und Vorurteile aktualisieren können ("Inferenzhypothese"). Richtlinie 12.1 wäre<br />

damit ineffektiv. Das Instrumentarium (ein für qualitativ-explorative Ergänzungsfragen offener<br />

Fragebogen mit quasi-experimentellem Teil) wurde an einer quotierten Stichprobe von 26


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 205<br />

1.8 Journalismus<br />

Personen getestet und modifiziert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face<br />

(Stichprobe: 26; Auswahlverfahren: Quotenplan). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />

Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mohr, Cornelia: Inferenzschlüsse<br />

in der Medienrezeption. Konstruktion eines Instrumentariums zur empirischen<br />

Evaluation der Richtlinie 12.1 des Deutschen Pressekodex. 2004 (unveröff. Diplomarbeit).<br />

ART: Diplom BEGINN: 2004-08 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik<br />

(Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-5463, e-mail: cornelia.mohr@gmx.net)<br />

[342-L] Mükke, Lutz:<br />

Schwarzweißes Afrika: über das Entstehen Afrika-bezogener Nachrichten im Zerrspiegel<br />

deutscher Medien, in: Afrika Spectrum : Zeitschrift für gegenwartsbezogene Afrikaforschung, Jg.<br />

39/2004, H. 2, S. 277-289 (Standort: UuStB Köln(38)-XA347; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich). Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich.<br />

INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, in wie weit die Arbeitsbedingungen der<br />

Korrespondenten in Afrika ihr Rollenverständnis und ihre Berichterstattung beeinflussen. Dafür<br />

wurden deutsche Korrespondenten in Nairobi mit Hilfe standardisierter Fragebögen und in<br />

Leitfadeninterviews befragt. Zudem wurden Interviews mit acht verantwortlichen Journalisten<br />

der Heimatredaktionen geführt und eine stichprobenartige Textanalyse von Artikeln ausgewählter<br />

Korrespondenten vorgenommen. Der Verfasser schätzt die Arbeitsleistung der Nairobi-Korrespondenten<br />

größtenteils als hoch ein. Allerdings werden strukturelle und institutionelle<br />

Rahmenbedingungen deutlich, die der Arbeit der Korrespondenten enge Grenzen setzen.<br />

Vor allem fehlen finanzielle und personelle Ressourcen für aufwändige Recherchen, oft mangelt<br />

es jedoch auch am Interesse der Heimatredaktionen. (ICE2)<br />

[343-L] Niggeschmidt, Martin:<br />

Die Lamstedt-Connection, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 66-71<br />

INHALT: Ausgangspunkt des Berichts ist eine Titelgeschichte des Magazins "Der Spiegel" H.<br />

14/2004 über Windkraftanlagen in Deutschland. Die negative Beurteilung der Windkraft wird<br />

auf die persönliche Interessensituation des Chefredakteurs Stefan Aust zurückgeführt. Da die<br />

beiden Grundstücke von Aust und seiner Schwester in der Nähe geplanter Windkraftanlagen<br />

liegen, insbesondere Austs Pferdehof betroffen wäre, wird eine Einflussnahme des Publizisten<br />

auf die Berichterstattung vermutet. Auch über die Lokalberichte in der Samtgemeinde<br />

Lamstedt wird eine Einflussnahme (Niederelbe Zeitung) vermutet, die mit ihrer Monopolstellung<br />

den Widerstand gegen das Windpark-Projekt unterstützt. Eine ähnliche Verquickung<br />

privater Interessen und journalistischer Berichterstattung wird bei der Bild-Zeitung und K.<br />

Diekmann konstatiert (S. 72-73). (DY)


206 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

[344-L] Plake, Klaus:<br />

Öffentlichkeit oder Gesinnung?: wie Medienentwicklungen die Professionalität im Journalismus<br />

beeinflussen, in: Horst Pöttker, Thomas Meyer (Hrsg.): Kritische Empirie : Lebenschancen<br />

in den Sozialwissenschaften ; Festschrift für Rainer Geißler, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2004, S. 385-400, ISBN: 3-531-14106-6<br />

INHALT: Der Verfasser greift in seinen Ausführung über journalistische Ethik zunächst auf Max<br />

Weber zurück, der in Bezug auf den Ersten Weltkrieg ein Verschweigen von (vermeintlich<br />

dem Gemeinwohl schädlichen) Informationen aus verantwortungsethischen Gründen advokiert<br />

hatte. Er leitet dann zu Problemen journalistischer Verantwortung in der Gegenwart über<br />

(Richtigkeit von Informationen, Informantenschutz, Zurechenbarkeit). Ein neues und weites<br />

Problemfeld eröffnet sich mit der Ausbreitung des Internet, das ein Unterdrücken von Informationen<br />

zunehmend unmöglich macht. Für den Journalismus bedeutet die online-<br />

Kommunikation allerdings auch eine Tendenz zur Entprofessionalisierung. Gleichzeitig wird<br />

es schwieriger, zwischen Fakten und Falschmeldung zu unterscheiden. Hier eröffnet sich ein<br />

Aufgabenfeld für den professionellen Journalismus. (ICE)<br />

[345-L] Porlezza, Colin:<br />

Die harmlosen Watch-Dogs, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 96-98<br />

INHALT: Vorgestellt werden Ergebnisse einer Lizenziatsarbeit des Verfassers zur Medienberichterstattung<br />

in den Schweizer Zeitungen. Im Zeitraum September 2001 bis November 2003<br />

wurden per qualitativer Inhaltsanalyse 244 Artikel zur Medienkritik und ihrer Tendenz untersucht.<br />

In die Analyse waren folgende Presseorgane einbezogen: Berner Zeitung, Aargauer<br />

Zeitung, NZZ, St. Galler Tagblatt, Tages-Anzeiger, Facts und Weltwoche. An drei exemplarischen<br />

Fällen lässt sich zeigen, dass die Texte der Schweizer Medienjournalisten zwischen<br />

"Konkurrenzschelte und Selbstbeweihräucherung" angesiedelt sind. Diese Einschätzung wird<br />

am Beispiel der folgenden Zeitungen dargestellt: Weltwoche, Berner Zeitung und NZZ am<br />

Sonntag. (DY)<br />

[346-L] Pöttker, Horst:<br />

Distanzierte Beobachtung - professionelle Qualität oder Ideologie?: berufsethische und historische<br />

Thesen zum Kriegsjournalismus, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg.<br />

6/2004, Nr. 1, S. 6-10<br />

INHALT: Am Beispiel der Kriegsberichterstattung stellt der Autor in seinem Beitrag drei historische<br />

Thesen zur Entwicklung dieser Form des Journalismus auf. (1) Anhand der aktuellen<br />

Kriegsberichterstattung ist nicht zu erkennen, dass "der historische Prozess der Autonomiegewinnung<br />

und Professionalisierung des Journalismus heute an sein Ende gekommen oder<br />

gar rückläufig geworden sei". Die Journalisten zeigen nach wie vor Widerstand gegen die (ideologische<br />

) Instrumentalisierung ihres beruflichen Handelns. (2) Es zeichnen sich allerdings<br />

neue Verbindungen zwischen Krieg und Terrorismus und dem Journalismus ab, die mit der<br />

Echtzeit der Bildberichterstattung zusammen hängen. Das Fernsehen wird häufig zum Motiv<br />

und Bedingung kriegerischer oder terroristischer Handlung. (3) Die Wahrnehmungspräferenzen<br />

des Publikums schränken das Autonomiestreben des Journalismus ein. Aus dieser Be-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 207<br />

1.8 Journalismus<br />

standsaufnahme werden sechs Thesen zur Berufsethik der Kriegsberichterstattung entwickelt.<br />

(PT)<br />

[347-L] Raabe, Johannes:<br />

Die sozialen Grundlagen journalistischer Praxis: Journalisten und ihr Handeln in der Sicht<br />

wissenschaftlicher Forschung, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation<br />

in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 1, S. 3-25 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Journalismusforschung, die sich nicht auf die Beobachtung von Makroprozessen des<br />

Journalismus in der Gesellschaft beschränkt, sondern das Handeln von Journalisten analysieren<br />

möchte, braucht eine theoretisch begründete und empirisch brauchbare Vorstellung von<br />

den journalistischen Akteuren und ihrer Handlungspraxis. Dabei muss sie sich von der alltagsvernünftigen<br />

Denkfigur lösen, die ein an sich freies Denken und Handeln von Individuen<br />

den Strukturzwängen des Sozialen gegenüberstellt, will sie zu einem adäquaten Verständnis<br />

des Zusammenhangs von Struktur und Handeln im Journalismus gelangen. Von Interesse sind<br />

dann neben den Normen und Regeln des Journalismus auch soziale Positionen, verfügbare<br />

Ressourcen und nicht zuletzt die spezifischen Dispositionen der journalistischen Akteure, bilden<br />

sie doch die sozialen Grundlagen ihrer Handlungspraxis. Produkte journalistischen Handelns<br />

erweisen sich als das Ergebnis des Aufeinandertreffens von zweierlei Strukturen in der<br />

sozialen Praxis des Journalismus: den Institution gewordenen Strukturen einerseits und den<br />

inkorporierten Strukturen journalistischer Akteure andererseits, die deren Denken, Wahrnehmen<br />

und Handeln anleiten und bei der sinnhaften Erschließung der sozialen Welt eine zentrale<br />

Rolle spielen. Eine solche Perspektive ist nicht mehr auf eine Mikroebene individuellen<br />

Handelns und eine Makroebene sozialer Strukturen fixiert. Vielmehr kann nun auch das Verhältnis<br />

zwischen dem Journalismus als einer kulturellen Einrichtung der Gesellschaft, die uns<br />

deren aktuelles, öffentlich relevantes Geschehen auf ganz spezifische Weise sinnhaft erschließt,<br />

und den soziokulturellen Hintergründen ihrer Journalisten in den Aufmerksamkeitsfokus<br />

der Forschung geraten." (Autorenreferat)<br />

[348-F] Ragaly, Sandor, M.A. (Bearbeitung); Jänicke, Martin, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Restriktionen der Umweltkommunikation. Quantitative Input-Output-Analyse der Umweltberichterstattung<br />

von Printmedien<br />

INHALT: Die interdisziplinäre Promotionsarbeit befasst sich mit der umweltbezogenen Berichterstattung<br />

der Massenmedien, die einen wichtigen politischen Einflussfaktor darstellen. Gerade<br />

für die von der Agenda 21 anvisierte breitangelegte Umsteuerung der Gesellschaft hin zu<br />

ökologischer Nachhaltigkeit stellt die Verbreitung entsprechender Deutungsmuster der Problematik<br />

eine notwendige Bedingung dar. Medienwirkungen wie die Beeinflussung der Bedeutungszuschreibung<br />

zu Themen (Agenda-Setting) sind vielfach nachweisbar. Allerdings<br />

scheint ein grundsätzliches Problem zwischen dem Charakter zentraler nachhaltigkeitsrelevanter<br />

Issues und den professionellen journalistischen Kriterien der Nachrichtenauswahl zu<br />

bestehen: Schleichende Boden- oder Grundwasserbelastungen und der kontinuierliche Flächenverbrauch<br />

beispielsweise haben i.d.R. nur einen geringen Nachrichtenwert und werden<br />

bei der Berichterstattung entsprechend benachteiligt. Die Untersuchung soll daher die Fragen<br />

beantworten, 1. inwieweit ausgewählte Printmedien ("Qualitätszeitungen") eine dem Stand


208 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

der ökologischen Nachhaltigkeitsdebatte angemessene Berichterstattung aufweisen, 2. welche<br />

- restriktiven oder förderlichen - Faktoren in dieser Hinsicht wirksam sind (Bezug v.a. auf die<br />

kommunikationswissenschaftliche Nachrichtenwerttheorie) und 3. wo Einflussmöglichkeiten<br />

für Umweltakteure bestehen (Erfolgsbedingungen ökologischer Öffentlichkeitsarbeit). Durchgeführt<br />

wird einer thematisch breite und an der Nachhaltigkeitsdiskussion orientierte quantitative<br />

Inhaltsanalyse der Umweltberichterstattung von vier Meinungsführer-Medien (Frankfurter<br />

Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine und Die Welt). Darüber hinaus<br />

wird in einer Input-Output-Analyse (Vergleich der Inputs der Medien in Form der Pressearbeit<br />

von Akteuren mit den Outputs an Artikeln) der Grad der Medienresonanz ökologiebezogener<br />

Pressemitteilungen bzw. inhaltlicher Aspekte ermittelt. Einbezogen wird hierzu die<br />

Pressearbeit von wichtigen Umweltakteuren aus den Bereichen Staat, Parteien, Wissenschaft<br />

und Verbände.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />

FINANZIERER: Berliner Graduiertenförderung (NaFöG)<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-<br />

Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Forschungsstelle<br />

für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-838-52253, e-mail: ragaly@zedat.fu-berlin.de)<br />

[349-F] Rao, Ursula, Dr. (Bearbeitung):<br />

Social interaction and the construction of news in Indian print media<br />

INHALT: Fokus des Vorhabens ist die Arbeit von Zeitungsjournalisten in der indischen Landeshauptstadt<br />

Lucknow (Uttar Pradesh). Die Studie betrachtet das Feld der Interaktionen zwischen<br />

Journalisten, Informanten, Kollegen und Vorgesetzten. Ziel ist es, einen ethnologischen<br />

Blick auf die Produktionskontexte von Massenmedien zu werfen. Nachrichten erscheinen als<br />

Ergebnisse von sozialen Beziehungen, die sich in bestimmten "Subkulturen" herausbilden.<br />

Fokussiert werden dynamische Beziehungsnetze, in denen Handlungen und Reflexionen die<br />

"Welt der Nachrichten" auf immer neue aber nie beliebige Weise hervorbringen. GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Indien<br />

METHODE: Die Forschung basiert auf einem ethnologischen Ansatz. Daten wurden während<br />

insgesamt neun Monaten Feldforschung durch "teilnehmende Beobachtung" und in gezielten<br />

unstrukturierte Interviews erhoben. Dadurch wird gewährleistet, dass die Produktion von<br />

Nachrichten im Zeitungsgewerbe mit Blick auf die vielfältigen sozialen Kontexte (lokale, aber<br />

auch nationale und internationale) thematisiert werden kann, in die es eingebunden ist.<br />

DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Reporter und<br />

Journalisten, Mitglieder der "editorial teams" aus 4 ausgewählten Zeitungshäusern in Lucknow,<br />

Indien; Auswahlverfahren: total).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Rao, Ursula: Erwartungen an das Unerwartete: gescheiterte Performanzen<br />

als Ereignisse. in: Fischer-Lichte, Erika; Horn, Christian; Umathum, Sandra; Warstat,<br />

Matthias (Hrsg.): Performativität und Ereignis. Theatralität, Bd. 4. Tübingen: Francke<br />

2003, S. 119-134. ISBN 3-7720-2944-2.+++Rao, Ursula: News from the field. The experience<br />

of transgression and the transformation of knowledge during research in an expert-site.<br />

in: Rao, Ursula; Hutnyk, John (eds.): Celebrating Transgression. As method and politics in<br />

anthropological studies of culture. Oxford: Berghahn 2005.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 209<br />

1.8 Journalismus<br />

INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Ethnologie<br />

(06099 Halle)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-55-24192, e-mail: rao@ethnologie.uni-halle.de)<br />

[350-L] Richter, Simone:<br />

Von einem, der auszog, um über sich im Krieg zu erzählen: was, wenn die Berichterstatter<br />

plötzlich im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie,<br />

Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 93-102<br />

INHALT: Eine Analyse der primären Berichterstattung aus dem Krieg im Irak sowie die medienjournalistische<br />

Reflexion der Berichterstattung zeigen, dass wie nie zuvor, die Korrespondenten<br />

sich selbst und die eigene Arbeit zu einem erheblichen Bestandteil der Berichterstattung<br />

gemacht haben. Die Selbstthematisierung hatte vier mögliche Ausprägungen, für die in diesem<br />

Beitrag Beispiele vorgestellt werden: Embedding der Journalisten, Arbeitsbedingungen,<br />

Nachrichtenlage und Krieg als Medienereignis. Obwohl die Reflexion der eigenen Arbeit<br />

prinzipiell zu begrüßen ist, war im Irakkrieg die Grenze zwischen Selbstbeobachtung und<br />

Selbstinszenierung oft flüssig. Die medialen Tagebücher, die Authentizität und Subjektivität<br />

vorgeben, werden mit der Absicht der Veröffentlichung zum Medium der reinen Selbstdarstellung.<br />

Als Rezipient wurde man mehr über Befindlichkeiten der Journalisten als über den<br />

Krieg selbst informiert. (PT)<br />

[351-F] Roose, Jochen, Dr.; Offerhaus, Anke, M.A. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen, Prof.Dr.<br />

(Leitung):<br />

Die Europäische Union und die massenmediale Attribution von Verantwortung. Eine länder-<br />

, zeit- und medienvergleichende Untersuchung<br />

INHALT: Mit Hilfe einer systematischen Inhaltsanalyse von verschiedenen Zeitungen ländervergleichend<br />

(Deutschland und Großbritannien) und zeitvergleichend (1993-2002) soll untersucht<br />

werden, welchen Akteuren in den Massenmedien die Verantwortung für Entscheidungen,<br />

die mit der Europäischen Union in Zusammenhang stehen, attribuiert werden. Dabei<br />

wird von folgenden Hypothesen ausgegangen: 1. Die nationale versäulte Struktur von Öffentlichkeit<br />

und die strukturelle Öffentlichkeitsschwäche der EU-Institutionen führen dazu, dass<br />

sich die nationalen Regierungen Erfolge selbst zuschreiben, Misserfolge hingegen den Institutionen<br />

der Europäischen Union zugeschrieben werden, was langfristig zu einer Delegitimierung<br />

der Institutionen der EU führen dürfte. 2. Es wird vermutet, dass im Zeitverlauf (1993-<br />

2002) das Ausmaß der Schuldattribution für Misserfolg an die EU-Organe schwächer geworden<br />

ist, da sich a) die Öffentlichkeitsarbeit der Institutionen der EU intensiviert hat und b) die<br />

europäisch arbeitenden Journalisten als Gegeninterpreten zu den nationalen Regierungen an<br />

Bedeutung gewonnen haben. 3. Es wird von der Hypothese ausgegangen, dass je nach ideologischer<br />

Orientierung einer Zeitung die Attribuierung von Verantwortung unterschiedlich<br />

ausfällt. 4. Schließlich wird von der Vermutung ausgegangen, dass in Ländern, die durch eine<br />

EU-kritische Haltung gekennzeichnet sind, die Schuldattribution für Misserfolg an die Institutionen<br />

der EU höher sein wird als in Ländern, die eher EU-freundlich orientiert sind. ZEIT-<br />

RAUM: 1993-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien


210 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

METHODE: systematische Inhaltsanalyse von je zwei überregionalen Qualitätszeitungen in<br />

Deutschland und Großbritannien<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für<br />

Kulturwissenschaften (Postfach 920, 04009 Leipzig); Freie Universität Berlin, FB Politik-<br />

und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Roose, Jochen (Dr. e-mail: roose@rz.uni-leipzig.de)<br />

[352-F] Roth, Judith, Dipl.-Germ. (Bearbeitung); Dernbach, Beatrice, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Fachjournalismus und Public Relations<br />

INHALT: Was ist Fachjournalismus? Wird er hauptsächlich oder sogar ausschließlich in Fachmedien<br />

und hier vor allem in Fachzeitschriften umgesetzt? Oder fließt er als Querschnittsqualität<br />

in alle Medien und Darstellungsformen ein? Was zeichnet Fachjournalisten aus? Was unterscheidet<br />

Journalisten im Allgemeinen von Fachjournalisten? Die vorliegende Studie will<br />

Antworten auf diese Fragen liefern. Mittels einer Befragung unter Fachjournalisten soll erstmals<br />

ein Berufsbild des Fachjournalisten gezeichnet werden. Darüber hinaus geht es darum,<br />

das Verhältnis von Fachjournalismus und Public Relations fundierter skizzieren zu können.<br />

METHODE: Schriftliche Befragung, quantitativ. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE-<br />

WINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 180; Auswahlverfahren: Zufall).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-10 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 01 Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer<br />

(Neustadtswall 30, 28199 Bremen)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-5905-3187, Fax: 0421-5905-3191,<br />

e-mail: dernbach@fbawg.hs-bremen.de)<br />

[353-F] Rulofs, Bettina, Dipl.-Sportlehrerin (Bearbeitung); Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-<br />

Prof.Dr.phil. (Leitung):<br />

Die soziale Konstruktion von Geschlechterverhältnissen in der medialen Vermittlung von<br />

Sport<br />

INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die soziale Konstruktion von Geschlechterverhältnissen<br />

in der medialen Vermittlung von Sport. Um die Stabilität und Kontingenz der<br />

Re-Präsentation von Geschlechterverhältnissen in den Medien zu analysieren, verfolgt das<br />

Projekt drei Blickrichtungen: 1. Medienprodukte: hier soll die Forschungslücke bezüglich der<br />

Analyse der inhaltlichen Darstellung von Sportlerinnen und Sportlern in den Medien geschlossen<br />

und der Frage nachgegangen werden, was und wie in der Sportberichterstattung über<br />

Athletinnen und Athleten berichtet wird, ob und in welcher Form sich innerhalb der vergangenen<br />

zwanzig Jahre Veränderungen abzeichnen. 2. Herstellungsmuster: die Produktionsmechanismen<br />

der Sportredaktionen werden dahingehend untersucht, ob, unter welchen<br />

Umständen und in welchem Maße die Kategorie 'Geschlecht' als strukturierendes Merkmal<br />

den medialen Produktionsprozess steuert und ein typisches Konstruktionsdesign hervorbringt.<br />

3. Informationsangebot an die Medien: an dieser Stelle interessiert, ob und in welchem Maße


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 211<br />

1.8 Journalismus<br />

externe Akteure (Sportverbände, Sportler/innen oder deren Manager/innen etc.) an der Ausgestaltung<br />

und Aufrechterhaltung der sozialen Konstruktion von Geschlechterverhältnissen<br />

beteiligt sind.<br />

METHODE: Theoretischer Ansatz: Die Theoriebasis besteht aus einer differenzierungstheoretischen<br />

Perspektive, die die Systemtheorie Luhmanns und handlungstheoretische Paradigmen<br />

integriert. Flankierend werden Theoriekonzepte zur Konstruktion von Geschlechterverhältnissen<br />

herangezogen. Methodisches Vorgehen: Die Bearbeitung der Teilfragen zu den drei<br />

Ebenen des Forschungsprojektes geschieht durch verschiedene methodische Herangehensweisen:<br />

1. Inhaltsanalysen der Sportberichterstattung in den Printmedien 1999 (partielle Wiederholung<br />

der Studie von Klein, 1986) und Presseberichterstattung der Leichtathletik WM<br />

1999; 2. Beobachtung der Arbeitsweise von Sportredaktionen und Interviews mit Beteiligten;<br />

3. Dokumentenanalyse der Öffentlichkeitsarbeit von Sportverbänden. Untersuchungsdesign:<br />

Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Sportberichterstattung<br />

über Leichtathletik WM 1999 - Print: FAZ, SZ, FR, BILD, Welt, KStA). Inhaltsanalyse,<br />

standardisiert (Sportberichterstattung in Tageszeitungen 1999 - FR, Welt, FAZ,<br />

BILD; Auswahlverfahren: systematische Zufallsstichprobe). Inhaltsanalyse, offen (ausgewählte<br />

Internetseiten von SportlerInnen). Aktenanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, offen<br />

(Dokumente der Öffentlichkeitsarbeit des DLV). Qualitatives Interview (SportredakteurInnen).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Rulofs, Bettina: Vorbilder und Medienbilder: Orientierungen für<br />

Mädchen im Sport? in: Betrifft Mädchen - Zeitschrift für Mädchenarbeit, Schwerpunktheft:<br />

Mädchen und Sport, 2003, 3, S. 4-7.+++Dies.: Konstruktion von Geschlechterdifferenzen in<br />

der Sportpresse? Eine Analyse der Berichterstattung zur Leichtathletik-WM 1999. Butzbach-<br />

Griedel: Afra-Verl. 2003. ISBN 3-932079-81-7.+++Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina:<br />

Die Bedeutung von Geschlechterkonstruktionen in der Sportberichterstattung. in: Schwier,<br />

Jürgen (Hrsg.): Mediensport: ein einführendes Handbuch. Baltmannsweiler: Schneider-Verl.<br />

Hohengehren 2002, S. 125-150. ISBN 3-89676-558-2.+++Dies.: Frauensport in den Medien:<br />

eine inhaltsanalytische Betrachtung. in: Forum Wissenschaft, 19, 2002, 2, S. 19-22.+++Dies.:<br />

Ungleiche (Re-)Präsentation von Sportlerinnen und Sportlern in den Medien? Internationaler<br />

Forschungsstand und aktuelle Befunde. in: Pfister, Gertrud (Hrsg.): Frauen im Hochleistungssport:<br />

8. Tagung der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft" vom 13.-<br />

15. Oktober 2000 in Berlin. Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Bd.<br />

127. Hamburg: Czwalina 2002, S. 27-40. ISBN 3-88020-407-1.+++Dies.: International media<br />

coverage of women's sports. in: Cristensen, K.; Guttman, Allen; Pfister, Gertrud (eds.): International<br />

encyclopedia of women and sports. New York: Macmillan 2001, pp. 717-722. ISBN<br />

0-02-864954-0.+++Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina: Gender representation in sports<br />

media. in: International encyclopedia of women and sports. Great Barrington 1999 (in press).<br />

ART: gefördert BEGINN: 1999-10 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung<br />

INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, FB II Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut<br />

für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung (50927 Köln)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-4982-377, Fax. 0221-4982-8250,<br />

e-mail: i.hartmann@hrz.dshs-koeln.de)


212 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

[354-L] Ruppert, Max F.:<br />

Wirkungen von Medienjournalismus auf Journalisten: eine ökonomische Analyse der Nutzung<br />

und Wirkung von Medienjournalismus durch/ auf Journalisten anhand qualitativ ausgewerteter<br />

Interviews, in: <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> : Kommunikationswissenschaft<br />

; Massenkommunikation - Medien - Sprache, Bd. 2/2004, S. 7-16<br />

(URL: http://www.gesis.org/Information/<strong>soFid</strong>/pdf/Kommunikation_2004-2.pdf)<br />

INHALT: "Hintergrund der Fragestellung ist die in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft<br />

häufig vertretene These, Medienjournalismus könne zur Qualitätssicherung des Journalismus<br />

beitragen. Diese Funktion kann der Medienjournalismus aber nur erfüllen, wenn Journalisten<br />

ihn wahrnehmen und wenn Medienjournalismus auf sie wirkt." ... "Mit Hilfe des Rational-Choice-Ansatzes<br />

wird nach entsprechenden Situationen gesucht. Dem einzelnen Journalisten<br />

wird dabei rationales Verhalten unterstellt, d.h. er handelt im eigenen Interesse und<br />

auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Unter Berücksichtigung der ihm entstehenden Kosten<br />

wird er in einer Entscheidungssituation die ihm vorteilhafter erscheinende Alternative wählen.<br />

Im Gegensatz zur systemtheoretischen Perspektive kommt bei diesem Ansatz ein methodologischer<br />

Individualismus zum Tragen, bei dem der einzelne Journalist in Entscheidungssituationen<br />

betrachtet wird." ... Es handelt sich "um eine explorative Studie, die den Journalisten<br />

als Rezipient von Medienjournalismus sieht und nach seiner Wirkung auf diese journalistischen<br />

Rezipienten fragt." ... "Mittels einer qualitativen Leitfaden-Befragung wurden insgesamt<br />

29 Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland befragt." Der Autor kommt zu<br />

dem Ergebnis, "dass Situationen, in denen Medienjournalismus eine qualitätssichernde Funktion<br />

wirklich erfüllen kann, rar sind." (HS2)<br />

[355-L] Rykowzewa, Elena:<br />

Abgestraft für gute Arbeit, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 4, S. 66-69<br />

INHALT: Am Beispiel des Chefredakteurs der "Iswestija", R. Schakirow, der wegen seiner Berichterstattung<br />

über das Geiseldrama in Beslan entlassen worden war, wird die Berufssituation<br />

der Journalisten in Russland erörtert. Dargestellt wird die politische Einflussnahme der<br />

Regierung gegenüber kritischen Pressevertretern. Es wird auch vermutet, dass die zunehmende<br />

Privatisierung und Kommerzialisierung der Presse zu wirtschaftlichem Druck auf eine objektive<br />

Berichterstattung führt. Als angeblichen Entlassungsgrund Schakirows nannte die<br />

Verlagsholding, die die Mehrheit der Aktien hält, die zu "plakative und emotionale" Darstellung<br />

der Geiselnahme. (DY)<br />

[356-L] Schader, Peer:<br />

Fünfte Gewalt in der Krise: ein Beitrag zur Abrüstung?, in: message : internationale Fachzeitschrift<br />

für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 94-96<br />

INHALT: Dargestellt werden Ergebnisse einer Magisterarbeit des Autors zur Rolle von Medienkritik<br />

in der Presse. Per leitfadengestützten Interviews wurden 13 Ressortleiter und Redakteure<br />

zu Umfang und Bedeutung medienkritischer Berichterstattung befragt. Angesichts finanzieller<br />

Probleme in der Medienbranche ist die kritische Medienberichterstattung teilweise gestrichen<br />

oder gekürzt worden, auch werde eher zurückhaltend geurteilt. Neben Programmbe-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 213<br />

1.8 Journalismus<br />

gleitung und Service wird jedoch Aufklärung explizit als Motiv kritischer Medienberichterstattung<br />

genannt. (DY)<br />

[357-L] Schäfer, Holger:<br />

Untergang des Sozialstaates?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,<br />

2004, Nr. 4, S. 26-29<br />

INHALT: Diskutiert wird die schlechte Informationspolitik der Bundesregierung im Hinblick auf<br />

die sozialen Auswirkungen der so genannten Hartz IV-Reform. An verschiedenen Beispielen<br />

lässt sich jedoch zeigen, dass ein Teil der Medien (u.a. Frankfurter Rundschau, Süddeutsche<br />

Zeitung, MDR) durch Fehlinformationen, Übertreibungen und Falschmeldungen die Ängste<br />

der Bevölkerung verstärkten. Ausgehend von der Berichterstattung zu Hartz IV in den deutschen<br />

Medien setzt sich Tomas Lundin (S. 29-31) mit der Darstellung politischer Themen in<br />

der Bundesrepublik und Schweden auseinander. Während in Schweden eine thematisch breitere<br />

Berichterstattung mit deutlicher Distanz der Journalisten zu Politikern zu konstatieren ist,<br />

stehen in Deutschland die politischen Akteure und deren Machtkämpfe im Vordergrund der<br />

Darstellung. (DY)<br />

[358-L] Schicha, Christian:<br />

Ethische Postulate an den Friedensjournalismus: Aufgaben und Probleme bei der Kriegsberichterstattung<br />

am Beispiel des Irakkriegs, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg.<br />

6/2004, Nr. 1, S. 18-23<br />

INHALT: Kriegsberichterstattung ist eine "überaus problematische" Angelegenheit, bei der die<br />

sonst üblichen normativen und qualitativen Standards für eine glaubwürdige und gründlich<br />

recherchierte Informationsvermittlung nicht gewährleistet sind. In seinem Beitrag zeigt der<br />

Autor die kontraproduktiven Mechanismen, die die Kriegsberichterstattung im letzten Irakkrieg<br />

beeinflusst haben: Krieg als Medienevent, die Inszenierung der Kriegserklärung, die<br />

Sprache des Krieges, die Errichtung von Feindbildern, embedded correspondents, Trophäen<br />

des Triumphes. Abschließend stellt der Autor die Regeln für einen konstruktiven Friedensjournalismus<br />

vor. (PT)<br />

[359-L] Shams, Fawad:<br />

Türoffner und Interpret, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr.<br />

3, S. 42-44<br />

INHALT: Der Autor arbeitet als so genannter "Stringer", eine Art kultureller Interpret für westliche<br />

Journalisten in Afghanistan. An verschiedenen Beispielen erläutert er, wie fehlende<br />

Sprachkenntnisse, Unwissenheit und Arroganz zu Fehlinterpretationen und stereotyper Berichterstattung<br />

führen. Aus Zeitnot und Bequemlichkeit seien häufig offizielle Quellen von<br />

Regierungsstellen die einzige Grundlage der Berichte. Kritisiert wird auch, dass die westlichen<br />

Journalisten ihre afghanischen Kollegen lediglich als Dolmetscher betrachten. Am Beispiel<br />

der Sendung "Nachts bei den Taliban" (Weltspiegel vom 3. April 2004) wird die Auslandsberichterstattung<br />

wegen fehlender Hintergrundinformationen und einer "Anhäufung von<br />

polit-journalistischen Verdachtsvermutungen" kritisiert (S. 45). (DY)


214 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

[360-L] Shinar, Dov:<br />

Media peace discourse: Constraints, concepts and building blocks, in: conflict & communication<br />

online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 8 S.<br />

(URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/shinar_2004.pdf)<br />

INHALT: "Normative, fachliche und akademische Voraussetzungen bestimmen die Diskussion<br />

sowohl über die Wichtigkeit als auch über das Fehlen eines Friedensdiskurses in den Medien<br />

ebenso wie über die Notwendigkeit und die Möglichkeit, einen solchen Diskurs anzustoßen.<br />

Die Ausgangspunkte dafür bestehen darin, dass die Medien in die Friedensförderung einbezogen<br />

werden müssen, dass die Friedensberichterstattung durch das Fehlen eines Friedensdiskurses<br />

im normalen Repertoire der Medien behindert wird; und dass die Installation, die Entwicklung<br />

und die Vermarktung eines Friedensdiskurses in den Medien in die aktuellen Forschungsaufgaben<br />

einbezogen werden sollten. Die Entwicklung eines friedensorientierten Mediendiskurses<br />

kann durch drei konzeptuelle Elemente unterstützt werden, (1) durch von den<br />

Medien bereits verwendete Strategien der Friedensberichterstattung, (2) durch den Wettbewerb<br />

zwischen dominanten und alternativen Frames, für welchen der Nachrichtenwert den<br />

Maßstab des Erfolges darstellt, und (3) durch das Konzept einer 'konstitutiven Rhetorik' - das<br />

Erschaffen, die Legitimierung und die Veränderung von Wirklichkeit durch Texte, rhetorische<br />

Konstrukte und die Manipulierung von Symbolen - als diskursschaffender Maßnahme.<br />

Die Forschung bezüglich der drei Hauptstrategien, welche die Medien in der Friedensberichterstattung<br />

verwenden - (1) Framing der Friedensberichterstattung in einem Kriegsdiskurs, (2)<br />

Trivialisierung und (3) Ritualisierung der Berichterstattung - lässt darauf schließen, dass die<br />

letztgenannte Strategie besser als die beiden anderen in diesen konzeptionellen Rahmen passt<br />

und für die Entwicklung eines Friedensdiskurses in den Medien besser geeignet ist. Einige<br />

Erkenntnisse und Modelle der Medienforschung können konzeptionell genutzt werden um paradigmatische<br />

Frames und Variablen bereitzustellen. Gute Beispiele hierfür bieten das Konzept<br />

des Medienereignisses und die verschiedenen Ansätze der Textanalyse, die sich auf narrative<br />

Techniken Darstellungsstile und Konzepte wie jene des "Master-Frames" oder des "Super-Texts"<br />

beziehen -Strukturprinzipien, auf die zurückgegriffen werden kann, um mögliche<br />

Inhalte eines Friedensdiskurses in den Medien zu inspirieren. Bezüglich der Forschungs- und<br />

Entwicklungsanstrengungen auf dem Gebiete der Friedensberichterstattung wird schließlich<br />

angeregt: (1) Die machtvolle Stellung der Medien bei der Gestaltung der internationalen Beziehungen<br />

muss benutzt werden, um negative Einstellungen zum Frieden zu überwinden. (2)<br />

Es ist wichtiger, den Nachrichtenwert der Friedensberichterstattung zu optimieren als missionarische<br />

Versuche zu unternehmen, die Strukturen der Medien und ihre professionellen Verfahrensweisen<br />

zu verändern. (3) Es muss nachgedacht werden über eine professionelle Politik,<br />

die die Selbstmanipulation der Medien und ähnliche Zwänge reduzieren könnte. (4) Es<br />

muss daran gearbeitet werden, einen Friedensdiskurs zu entwickeln, der über hinreichend hohen<br />

Nachrichtenwert verfügt. Dafür kann auf bereits vorhanden Erkenntnisse und innovative<br />

Projekte aufgebaut werden." (Autorenreferat)<br />

[361-L] Stolle, Michael:<br />

Inbegriff des Unrechtsstaates: zur Wahrnehmung der chilenischen Diktatur in der deutschsprachigen<br />

Presse zwischen 1973 und 1989, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Jg.<br />

51/2003, H. 9, S. 793-813 (Standort: UB Bonn(5)-Z 55180)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 215<br />

1.8 Journalismus<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Geschichte Chiles unter Pinochet, die nicht nur die Geschichte<br />

einer für viele Chilenen mit unsagbarem Leid verbundenen real erlebbaren Diktatur<br />

war, sondern auch die Geschichte einer virtuellen Diktatur, d.h. einer Diktatur, die in Europa<br />

und Deutschland hauptsächlich über die Massenmedien und deren Selektionskriterien und Interpretationsmuster<br />

wahrgenommen wurde. Dabei geht es um eine Analyse der medial vermittelten<br />

Wirklichkeitskonstruktion mit dem Ziel, die Bedingungen der medialen Rezeption<br />

oder der Wahrnehmung Chiles in ihrem Verlauf zu erschließen, um daraus die "zweite Wirklichkeit"<br />

der Pinochet-Diktatur in ihren Umrissen zu erläutern und die historische Bedeutung<br />

des Chile-Themas in den 1970er und 1980er Jahren zu erhellen. Mehrere deutschsprachige<br />

Zeitungen mit überregionaler Verbreitung im Zeitraum 1973 bis 1989 wurden hierfür ausgewertet.<br />

Der Beitrag beleuchtet vor allem die Auseinandersetzungen der großen Tageszeitungen,<br />

die sich zwischen Propaganda und Verharmlosung bewegten. Zusammenfassend lässt<br />

sich feststellen, dass die Rolle der deutschsprachigen Presse unterschiedlich zu bewerten ist:<br />

einerseits sorgte sie dafür, dass die Menschenrechtsverletzungen international bekannt wurden,<br />

andererseits ließ sich wenig Engagement erkennen, den unterdrückten und verfolgten<br />

Chilenen im Einzelfall direkt zur Hilfe zu kommen. Das Beispiel Chile zeigt, dass es trotz der<br />

großen medialen Aufgeregtheit und Betroffenheit nicht gelang, die Folgen der Diktatur wesentlich<br />

zu verändern. Es wurden vielmehr Wahrnehmungsmuster geschaffen, die für tagespolitische<br />

Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik bzw. für propagandistische Kampagnen<br />

in der DDR eingesetzt wurden. Chile war in Deutschland eine virtuelle Diktatur und ein<br />

politisches Instrument. (ICH)<br />

[362-L] Thomaß, Barbara:<br />

Fallanalyse Selbstmordattentate: wie kann Berichterstattung der Komplexität des Gegenstandes<br />

gerecht werden?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 75-<br />

79<br />

INHALT: Das Monströse, zu Erklärende und Verstörende bleibt bei der Berichterstattung über die<br />

Selbstmordattentate meist ungesagt und spielt sich in den Köpfen der Rezipienten ab. Die unzureichende<br />

Berichterstattung hinsichtlich der Ursachen generiert Vermutungen und Phantasien,<br />

die "plausiblen Wirkungszusammenhängen diametral gegenüberstehen und Vorschub<br />

für inadäquate politische Reaktionen und Maßnahmen leisten". In ihrem Beitrag stellt die Autorin<br />

exemplarisch den Dokumentarfilm "Lebende Bomben" von I. Ziv und S. Gordey vor,<br />

der vom Sender Phönix im Oktober 2003 gesendet wurde. Obwohl der Film nicht mit aktueller<br />

Berichterstattung gleichzusetzen ist, ist er für die Autorin ein "wegweisendes Beispiel",<br />

wie man mit dem Thema Selbstmordattentate journalistisch umgehen soll. (PT)<br />

[363-L] Tsourvakas, George; Veglis, Andreas; Zotos, Yiorgos:<br />

The motivation of journalists within local newspapers, in: Communications : the European<br />

Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 515-523 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag analysiert die Motivation griechischer Journalisten, die für Lokalzeitungen<br />

arbeiten. Ein Überblick über die Literatur zu immanenter Motivation und von außen wirkenden<br />

Anreizen führt zu der Hypothese, dass griechische Lokaljournalisten mehr durch immanente<br />

Beweggründe als durch äußere Anreize motiviert werden. Der zweite Teil der Arbeit


216 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.8 Journalismus<br />

befasst sich mit den empirischen Daten einer nationalen Erhebung. Die Ergebnisse zeigen,<br />

dass für die meisten Lokaljournalisten Sicherheit und persönliche Beziehungen wichtiger sind<br />

als Bonus- oder Beförderungsregeln. (UNübers.) (UN)<br />

[364-L] Vögele, Meike:<br />

Kritischer Medienjournalismus als Chance für eine bessere Kriegsberichterstattung?: zur<br />

Reflexion und Thematisierung der Berichterstattung über den Irakkrieg 2003 in der überregionalen<br />

Presse, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 67-70<br />

INHALT: In ihrer Diplomarbeit ist die Autorin der Frage nachgegangen, ob der überregionale<br />

Medienjournalismus möglicherweise eine Instanz darstellen kann, die zum einen die in<br />

Kriegszeiten erschwerte Arbeit von Journalisten kritisch beobachtet, zum anderen die ihr<br />

zugrunde liegenden problematischen Tendenzen der Öffentlichkeit erklärt. Antwort auf die<br />

Frage sollte eine inhaltsanalytische Untersuchung des Medienjournalismus zur Berichterstattung<br />

über den Irakkrieg geben. Der untersuchte Zeitraum waren die ersten drei Kriegswochen,<br />

vom 20.03.-09.04.2003, untersucht wurden fünf überregionale Tageszeitungen (Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Frankfurter Rundschau und die<br />

tageszeitung, sowie die Wochenzeitung Die Zeit und die Nachrichtenmagazine Der Spiegel<br />

und Focus. 211 Artikel wurden ausgewertet, identifiziert wurden drei Kategorien der Thematisierung:<br />

(1) Bedingungen der journalistischen Arbeit im Krieg; (2) Konsequenzen dieser<br />

Bedingungen; (3) strukturelle Tendenzen des Mediensystems. In dem Beitrag werden die Ergebnisse<br />

der Untersuchung vorgestellt und kommentiert. (PT)<br />

[365-L] Wardle, Claire; West, Emily:<br />

The press as agents of nationalism in the Queen's Golden Jubilee: how british newspapers<br />

celebrated a media event, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 195-<br />

214 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/195.pdf)<br />

INHALT: Die Presseberichterstattung vor und während der Feiern zum goldenen Thronjubiläum<br />

Königin Elibabeths II. in Großbritannien im Juni 2002 belegt die Theorie von Dayan und<br />

Katz, dass die Medien häufig eine "Priesterrolle" annehmen, wenn Medienevents bevorstehen.<br />

In den Monaten vor dem Jubiläum spekulierte die Presse darüber, ob die Feiern ein Fehlschlag<br />

sein würden. Als es klar wurde, dass das Jubiläum ein überwältigender Erfolg war,<br />

verkündete die Presse, dass dieses Ereignis den Beweis für die ungebrochene Stärke und die<br />

nationale Einheit Großbritanniens lieferte. Die gesamte Berichterstattung über das Jubiläum<br />

machte anschaulich, welche Rolle die Presse bei der Förderung und Verherrlichung des Nationalismus<br />

im Rahmen dieses bürgerlichen Rituals spielte. (UNübers.) (UN)<br />

[366-L] Weinreich, Jens:<br />

Bunte Storys über Olympia, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 16-21<br />

INHALT: Ausgangspunkt für die kritische Darstellung der Sportberichterstattung im Fernsehen<br />

und der Presse ist der Hinweis auf die Kosten und die begrenzten Akkreditierungen bei den


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 217<br />

1.8 Journalismus<br />

Olympischen Spielen. Seit 1992 ist mit der Kritik des britischen Journalisten A. Jennings<br />

("The Lords of the Rings") an dem IOC eine Zunahme an Recherchejournalismus in der<br />

Sportberichterstattung zu erkennen. Im Gegenzug auf die Kritik an Kommerzialisierung, Doping<br />

und Korruption im Sport versucht das IOC mit PR-Kampagnen gegen kritischen Journalismus<br />

vorzugehen. Am Beispiel der Berichterstattung zu Leipzigs Olympiabewerbung wird<br />

auf die sportpolitische Dimension des Themas eingegangen. (DY)<br />

[367-L] Wolf, Fritz:<br />

Erregung statt Aufklärung, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 78-81<br />

INHALT: Ergebnisse der Fernsehforschung zeigen, dass der Fernsehjournalismus sich widersprüchlich<br />

entwickelt. Einerseits wächst das Bedürfnis der Zuschauer nach Informationen<br />

(Zunahme der Nachrichtenprogramme), auf der anderen Seite werden die Nachrichtensendungen<br />

auch der öffentlich-rechtlichen Sender immer unpolitischer. Es zeigt sich, dass Human-touch-Themen,<br />

Personalisierung und Sensationalisierung die Nachrichten und Magazinsendungen<br />

zunehmend bestimmen. Diese Entwicklung zum Infotainment lässt sich im<br />

Hinblick auf Theatralisierung und Inszenierung bei politischen Themen und Konflikten darstellen.<br />

(DY)<br />

[368-L] Wu, Denis H.; Hamilton, John Maxwell:<br />

US foreign correspondents: changes and continuity at the turn of the century, in: Gazette :<br />

international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public<br />

opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 517-532 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Nach einer knappen Literaturübersicht (1955-1999) zum Thema Auslandsberichterstattung<br />

wurden vier Fragen entwickelt und untersucht: (1) demographisches Profil der Korrespondenten<br />

im Vergleich zu früher, (2) Umfang des Arbeitsgebiets, (3) Bedeutung des Internets,<br />

(4) Nachrichtenschwerpunkte. Insgesamt konnten 354 Fragebogen ausgewertet werden,<br />

die Auskunft über die Veränderung und Trends gegenüber den früheren Arbeitsbedingungen<br />

geben. Die Daten liefern Einsichten, gegliedert nach Bildung, Frauenanteil, ethnische Zugehörigkeit,<br />

Alter und Dauer der Berufsausübung zu den vier Themenbereichen. Als neue Entwicklung<br />

wird die Nutzung des Internets als Rechercheinstrument festgestellt. (DY)<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[369-L] Akhavan-Majid, Roya:<br />

Mass media reform in China: toward a new analytical framework, in: Gazette : international<br />

journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion,<br />

advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 553-656 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP<br />

00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)


218 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

INHALT: Bisherigen Studien zum Wandel von Mediensystemen haben sich bei der Analyse auf<br />

einen Ansatz mit dem Gegensatzpaar "Staat vs. Dissidenten" bezogen. Bei der Darstellung<br />

der Entwicklungen in der VR China wurde dagegen der Gegensatz von Staat und Markt verwendet,<br />

wobei die kommunistische Partei und Regierung als einheitlicher Block dargestellt<br />

wird. Demgegenüber versucht der Beitrag, den Wandel der Massenmedien durch Berücksichtigung<br />

der zahlreichen nicht-staatlichen Initiativen zu beleuchten. Mit der Reform- und Öffnungspolitik<br />

konnten von privaten Unternehmern und Investoren die wirtschaftlichen Spielräume<br />

auch im Mediensektor genutzt werden, u.a. durch Gründung von kommerziellen Zeitungen<br />

und Zeitschriften sowie durch Acquisition von Werbung im Rundfunksektor. Mit der<br />

wirtschaftlichen Liberalisierung ist auch eine "Entideologisierung" im Mediensektor zu erkennen.<br />

(DY)<br />

[370-F] Anhut, Reimund, Dr. (Bearbeitung):<br />

Politische Deutungskultur, lokale Politik und Medien<br />

INHALT: Es wird untersucht, welche Problemwahrnehmungen und Konfliktinterpretationen von<br />

Seiten definitionsmächtiger gesellschaftlicher und politischer (Kollektiv-)Akteure in die jeweiligen<br />

lokalen politischen Diskurse eingespeist werden und damit zur Herausbildung integrativer<br />

oder konfrontativer politischer Deutungskulturen führen. Ebenso wird überprüft, mit<br />

welchen Mechanismen und Konfliktdefinitionen lokale Medien in den Prozeß der öffentlichen<br />

Meinungsbildung intervenieren. Ein dritter Untersuchungsstrang widmet sich der politischen<br />

Steuerung. Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts "Gesellschaftliche Desintegrationsprozesse<br />

und ethnisch-kulturelle Konfliktkonstellationen in (groß-)städtischen Untersuchungsräumen".<br />

METHODE: Das Teilprojekt arbeitet mit den Methoden Politikfeldanalyse (von Sektorpolitiken),<br />

Experteninterview (mit Meinungsführern) und Inhaltsanalyse (der Medienberichterstattung<br />

sowie von Interview- und Dokumentenmaterial). DATENGEWINNUNG: Politikfeldanalyse<br />

(Sektorpolitiken). Experteninterview (Meinungsführer). Inhaltsanalyse (Medienberichterstattung,<br />

Interview- und Dokumentenmaterial).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Anhut, Reimund: Lokale Politische Deutungskultur. Zum Zusammenhang<br />

von politischer Problemdeutung, sozialem Unzufriedenheits- und Konfliktpotential<br />

in der städtischen Aufnahmegesellschaft. in: Anhut, R.; Heitmeyer, W. (Hg.): Bedrohte<br />

Stadtgesellschaft. Soziale Desintegrationsprozesse und ethnisch, kulturelle Konfliktkonstellationen.<br />

Weinheim u.a.: Juventa 2000.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen<br />

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung<br />

(Postfach 100131, 33501 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3148, e-mail: reimund.anhut@uni-bielefeld.de)<br />

[371-L] Bardoel, Jo; d'Haenens, Leen:<br />

Media meet the citizen: beyond market mechanisms and government regulations, in: European<br />

journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 165-194 (Standort: UuStB Köln(38)-MX<br />

H04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/165.pdf)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 219<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

INHALT: Strukturelle Veränderungen in der Medienwelt und hier besonders die Zunahme von<br />

Wettbewerb und Kommerzialisierung haben zur Folge, dass das Thema der sozialen Verantwortung<br />

der Medien immer aktueller und dringender wird. Analog dazu wird auch die Diskussion<br />

um die soziale Verantwortung von Unternehmen zu einem zentralen Anliegen von<br />

Wirtschaft und Regierung, wie der relativ neue Ansatz des "good governance" zeigt. In den<br />

letzten Jahren wurden wir Zeuge, dass der absolute Glaube an den freien Markt wieder in<br />

Frage gestellt wird. Es geht dabei nicht um die Rückkehr zur Regierungskontrolle als wichtigstem<br />

Element im komplizierten Kontext einer "ökologischen" Kommunikationspolitik. Vielmehr<br />

sieht man mögliche Lösungen darin, den auf dem Mediensektor Handelnden selbst<br />

(Medienunternehmen und -organisationen, Bürgern, Aufsichtsgremien und Kommissionen)<br />

größere Verantwortung einzuräumen sowie in einer Selbstkontrolle der Medienberufe. Der<br />

Beitrag befasst sich mit Umsetzungsmechanismen, die gegenwärtig in den Niederlanden zur<br />

Anwendung kommen und gibt einen vergleichenden Überblick über unterschiedliche Praktiken<br />

in anderen geographischen Kontexten. Der Beitrag untersucht auch die wissenschaftliche<br />

Beschäftigung mit Themen wie der sozialen "Verantwortung" und der "Verantwortlichkeit"<br />

(accountability) der Medien in bezug auf die Arbeitsteilung im Zusammenspiel von Markt,<br />

Regierung und Bürgergesellschaft. Die Frage der Verantwortung oder Verantwortlichkeit<br />

sollte vertraglich zwischen Regierung und Rundfunkanbietern in Form einer Ombudsperson,<br />

verschiedenen Formen der Selbstkontrolle, Aufsichtsgremien, öffentlichen Beratungseinrichtungen<br />

und der Hinwendung der Profession zum Bürger ( etwa in Gestalt eines "Bürgerjournalismus")<br />

institutionalisiert werden. (UNübers.) (UN)<br />

[372-L] Becker, Jonathan:<br />

Lessons from Russia: a neo-authoritarian media system, in: European journal of communication,<br />

Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 139-163 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/139.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag versucht eine Antwort auf zwei miteinander verbundene Fragen: wie steht<br />

es um die Pressefreiheit in Russland mehr als 15 Jahren nach dem Beginn von Michael Gorbatschows<br />

Glasnost-Politik? und was kann uns Russlands Medientransformation in bezug auf<br />

unser Verständnis von politischen Massenkommunikationssystemen lehren? Die Argumentation<br />

geht dahingehend, dass zwar die russischen Medien unter der Präsidentschaft Vladimir<br />

Putins leiden, die Umstände aber in keiner Hinsicht so düster sind wie in der Sowjetperiode<br />

vor Gorbatschow und auch nicht so schlecht, wie es einige Journalistenorganisationen glauben<br />

machen wollen. Mit Mitteln der vergleichenden Analyse und unter Einbeziehung politikwissenschaftlicher<br />

Literatur, die sich mit Typologien nicht-demokratischer Regierungssysteme<br />

beschäftigt, zeigt der Beitrag auf, dass die heutigen russischen Medien sich in der gleichen<br />

Situation befinden wie die Medien in autoritären Regimen überall in der Welt und nicht<br />

in einer Situation sui generis, wie manchmal argumentiert wird. Dabei nimmt der Autor einige<br />

der wichtigen Unterscheidungen aus dem viel kritisierten Werk "Four Theories of the<br />

Press" (F. Siebert, T. Peterson, W. Schramm, 1956) auf, insbesondere solche, die sich mit der<br />

Rolle des Staates als der wichtigsten Bedrohung der Medienfreiheit befassen. Es muss klar<br />

zwischen den unterschiedlichen Formen nicht-demokratischer politischer Massenkommunikationssysteme<br />

unterschieden werden. (UNübers.) (UN)


220 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[373-L] Büchner, Wolfgang; Büllesbach, Alfred (Hrsg.):<br />

E-Government: staatliches Handeln in der Informationsgesellschaft, (Informationstechnik und<br />

Recht : Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik e.V., Bd. 12), Köln: O.<br />

Schmidt 2003, XII, 238 S., ISBN: 3-504-67011-8 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4238)<br />

INHALT: "Die DGRI-Jahrestagung 2002 und dieser Band machen deutlich, wie sehr bereits die<br />

Informationsgesellschaft die Formen staatlichen Handelns verändert hat, welches Potential es<br />

zugleich noch in den kommenden Jahren auszuschöpfen gilt. Hierin mag am Ende das wirklich<br />

Revolutionäre am Internetzeitalter liegen, hinter dem die kommerziellen Auswirkungen<br />

möglicherweise verblassen werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: M. Schallbruch: E-<br />

Government: Der Staat als Nachfrager und Anbieter (1-13); L. Fritsch/K. Rannenberg: Informationstechnische<br />

Voraussetzungen von E-Government am Beispiel des Katastrophenschutzes<br />

mittels Mobilkommunikation (15-39); D. Klumpp: Wirtschaftliche Perspektiven von E-<br />

Government (41-57); P.W. Schäfer: Der Staat als Nachfrager (59-63); D. Heckmann: E-<br />

Vergabe als Motor für E-Government? (65-88); O. Otting: Möglichkeiten elektronischer Vergabe<br />

aus anwaltlicher Sicht (89-97); W. Büchner: Bericht über den Workshop 'Privatisierung<br />

von IT-Leistungen durch die öffentliche Hand' (99-105); C. Bindl: Praktische Erfahrungen<br />

mit Public Private Partnerships im IT-Sektor (107-124); J. Dieselhorst: Aktuelle Tedenzen im<br />

IT-Outsourcing mit Blick auf Besonderheiten des öffentlichen Bereichs (125-142); H. Reinermann:<br />

Elektronisierung des staatlichen und kommunalen Leistungsverkehrs (143-155); D.<br />

Hoffmann: Kommunen im E-Government - Einblicke in die aktuelle Situation (157-171); O.<br />

Rüß: E-Voting - Sicherheitsanforderungen und Perspektiven von Online-Wahlen (173-181);<br />

W. Kessler: Problemfelder der Besteuerung des E-Business (183-208); D. Zetzsche: Die Elektronische<br />

Hauptversammlung (209-229).<br />

[374-L] Dörner, Andreas:<br />

Power Talks: zur Transformation der politischen Elite in der medialen Erlebnisgesellschaft,<br />

in: Ronald Hitzler, Stefan Hornbostel, Cornelia Mohr (Hrsg.): Elitenmacht, Wiesbaden: VS Verl.<br />

für Sozialwiss., 2004, S. 239-259, ISBN: 3-8100-3195-X<br />

INHALT: "Andreas Dörner beginnt seinen Beitrag mit dem überraschenden Befund, dass der<br />

Transformationsprozess der politischen Elite und vor allem ihr Funktionswandel im Zeitalter<br />

der "Mediokratie" bislang - trotz Aufschwungs der Elitenforschung seit den 90er Jahren -<br />

nicht systematisch untersucht worden sei. Dörner selbst thematisiert genau dieses Forschungsdesiderat:<br />

die Anpassungsleistungen der politischen Elite unter den Bedingungen medialer<br />

Öffentlichkeit. So skizziert er den elitären Politiker als Doppelagenten, der - im Spannungsfeld<br />

von Medien- und Verhandlungsdemokratie - beides können muss: sich auf der medialen<br />

Vorderbühne publikumswirksam inszenieren und an den Hintertischen der Gremienarbeit<br />

geschickt verhandeln. Am Beispiel von Talk-Shows wie Sabine Christiansen (als Debattenshow),<br />

der Johannes B. Kerner-Show und Boulevard Bio (als Personality Shows) analysiert<br />

Dörner - aus Sicht der politischen Akteure - die Chancen und Risiken von Politikvermittlung<br />

im Unterhaltungsformat sowie die Funktionen, die speziell das Genre der Talk-Show einerseits<br />

Medienformat, andererseits politische Institution - aus der jeweiligen Perspektive von<br />

Medien, Politik und Publikum erfüllt. Zunächst habe die Talk-Show eben auch 'reine' Unterhaltungsfunktion.<br />

Darüber hinaus habe sie - allein schon über die Zusammensetzung ihrer<br />

Gästeliste - auch politische Brisanz: Dörner offenbart die medialen Selektionskriterien, die<br />

entscheiden, welcher Politiker die Chance bekommt, im Schlaglicht der TV-Kameras Gestalt


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 221<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

anzunehmen, wer hineingelassen wird in die Runde der Sichtbaren und Seienden (Dörner, frei<br />

nach Descartes: "Ich werde gesendet, also bin ich"). Was zeichnet einen Politstar gegenüber<br />

seinem unscheinbaren Kollegen aus, der die Zugangsschranken zu den medialen Foren der<br />

Politikvermittlung nicht zu überwinden vermag? Überlebensfähig, resümiert Dörner, werde<br />

an der politischen Spitze schließlich nur derjenige sein, der es verstehe, im Modus des "Politainment"<br />

zu kommunizieren und die über derartige Politikvermittlung erworbenen Popularitätsgewinne<br />

in mediale Benennungsmacht und weiter in politische Verhandlungsmacht zu<br />

konvertieren, d.h. die auf der medialen Vorderbühne im Schaukampf eroberte Machtressource<br />

'Popularität' oder 'Prominenz' auf der Hinterbühne der Verhandlungsdemokratie geschickt<br />

einzusetzen." (Autorenreferat)<br />

[375-L] Dörr, Dieter:<br />

Die europäische Medienordung, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität<br />

Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-<br />

Ges., 2004, S. 40-77, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: Der Beitrag gibt eine detaillreiche Übersicht über die vielfältigen Aktivitäten der europäischen<br />

Institutionen im Medienbereich. Nach der einleitenden Einführung in die Problematik<br />

erläutert und kommentiert der Autor folgende Vorgaben und Aktivitäten: (1) die Bestimmung<br />

des Art. 10 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und<br />

Grundfreiheiten (EMRK) als Grundlage der europäischen Medienordnung; (2) die Medienordnung<br />

der Gemeinschaft und die Kompetenzproblematik; (3) die Vorgaben des Europarechts<br />

und die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks; (4) Richtlinien und Verordnungen<br />

im Bereich des Rundfunks, der Telekommunikation und der Multimedia; (5) Aktivitäten<br />

der Europäischen Union auf dem Gebiet des Presserechts; (6) Einzelentscheidungen<br />

des Europäischen Gerichtshofs und der Europäischen Kommission zu Medienbelangen; (7)<br />

sonstige Aktivitäten der Europäischen Union, (8) die Aktiviäten des Europarates; (9) Verfassungsrechtliche<br />

Aspekte der europäischen Medienordnung. (PT)<br />

[376-F] Drüeke, Ricarda, M.A. (Bearbeitung); Winker, Gabriele, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Kommunale eGovernment-Portale und ihre Bedeutung für die Demokratisierung politischer<br />

und gesellschaftlicher Prozesse aus Gender-Perspektiven (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Das Forschungsvorhaben untersucht mit Hilfe einer theoriegeleiteten empirische Analyse<br />

jene Mechanismen, Strukturen und Handlungen in eGovernmet-Prozessen, die Ausschlüsse<br />

hervorbringen oder Inklusion fördern. Die Forschungsfrage lautet, welche Bedeutung<br />

eGovernment-Prozesse für die Demokratisierung politischer und gesellschaftlicher Prozesse<br />

dabei annehmen kann. Der Analyse werden, da die Voraussetzungen für Beteiligungsprozesse<br />

Information und Teilhabe sind sowie Diskurse eine zentrale Rolle in der deliberativen<br />

Demokratie spielen (vgl. Habermas 1995), die informativen, kommunikativen und interaktiven<br />

Besonderheiten des Mediums zugrunde gelegt. Zentrale Schwerpunkte sind dabei Online-Foren,<br />

die Selbstdarstellung des politischen Systems und der Institutionen sowie die<br />

Möglichkeiten politischer Partizipation. Diese werden aus einer geschlechtertheoretischen<br />

Perspektive im Hinblick auf Ausschlussmechanismen und Konstruktionen von Geschlecht,<br />

Macht und Hierarchien untersucht. Weitere Fragen lauten: Können so soziale Ungleichheiten


222 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

abgebaut werden? Wie stellt sich die diskursive und partizipative Herstellung von "Demokratie"<br />

in Beteiligungsprozessen von BürgerInnen dar?<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

keine Angabe<br />

INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für<br />

philosophische Grundlagen kulturwissenschaftlicher Analyse (Postfach 1786, 15207 Frankfurt<br />

an der Oder); Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommunikationstechnik<br />

Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik (21071 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: drueeke@euv-frankfurt-o.de)<br />

[377-L] Eickhoff, Melanie; Hutt, Bettina:<br />

Gegenwärtige Ausgestaltung und wünschenswerte Fortentwicklung der Fernsehordnung der<br />

Volksrepublik China am Beispiel von China Central Television (CCTV), (Arbeitspapiere des<br />

Instituts für Rundfunkökonomie an der Universität zu Köln, H. 188), Köln 2004, VI, 134 S.,<br />

ISBN: 3-934156-81-9 (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.uni-koeln.de/wiso-fak/rundfunk/pdfs/18804.pdf)<br />

INHALT: Im Jahre 1958 beginnt der Siegeszug des Fernsehens in der Volksrepublik China (VR<br />

China). Heute haben 93 Prozent der Gesamtbevölkerung Zugang zu Chinas beliebtestem Informations-<br />

und Unterhaltungsmedium Fernsehen. Vor diesem Hintergrund wird in der Studie<br />

der chinesische Fernsehmarkt daraufhin untersucht, inwieweit von staatlichem, marktlichem<br />

oder auch öffentlichem Einfluss gesprochen werden kann. Ausgehend von dieser Analyse<br />

werden wünschenswerte, aber auch wahrscheinliche Veränderungen der Fernsehordnung der<br />

VR China aufgezeigt und deren Realisierbarkeit überprüft. In das Thema einführend, werden<br />

zunächst die volkswirtschaftlichen und medienökonomischen Grundlagen zur Finanzierung<br />

von Fernsehsendern dargestellt. In einem zweiten Schritt wird sodann die Ausgestaltung und<br />

Entwicklung der chinesischen Fernsehordnung beschrieben. Dazu gehören (1) die rechtlichen<br />

und technischen Rahmenbedingungen, (2) der Beitritt Chinas zur WTO und die Auswirkungen<br />

auf die chinesische Fernsehordnung sowie (3) die Reform der Finanzierungsstruktur des<br />

chinesischen Fernsehens. Auf dieser Grundlage kommt es in einem dritten Schritt zu der Untersuchung<br />

der Finanzierungsstruktur des chinesischen Fernsehens am Beispiel des Senders<br />

CCTV. CCTV stellt den Konflikt des zweigleisigen Systems sehr eindrücklich dar; der Sender<br />

zieht die meisten Werbeinvestitionen an, steht aber andererseits unter der direkten Kontrolle<br />

der Zentralregierung. Ferner wird auf der theoretischen Basis eines geometrischen Modells<br />

von Kops die Konzeption eines Modells zur wünschenswerten Weiterentwicklung der<br />

Fernsehordnung Chinas formuliert. Die generierten Daten dienen schließlich als Ausgangspunkt,<br />

um in einem vierten Schritt Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen sowie anhand<br />

von plausiblen Szenarien einen graduellen Transformationsprozess zu skizzieren. In einem<br />

abschließenden Resümee plädieren die Autorinnen für eine langsame Reform von innen heraus<br />

oder von unten nach oben, die jedoch vom Rezeptionsverhalten der Konsumenten beeinflusst<br />

wird. Die chinesische Bevölkerung favorisiert eine liberale Fernsehordnung, so dass eine<br />

Entwicklung von öffentlich-rechtlichen Elementen in der Fernsehordnung ungewiss ist.<br />

(ICG2)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 223<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[378-L] Elsässer, Jürgen:<br />

Kriegslügen: vom Kosovokonflikt zum Milosevic-Prozess, Berlin: Homilius 2004, 331 S.,<br />

ISBN: 3-89706-884-2 (Standort: UB Siegen(467)-31PDGJ4381)<br />

INHALT: Der Krieg gegen Jugoslawien war der erste Krieg in der Geschichte der Nato und der<br />

erste Krieg in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bei seiner Entfesselung wurde<br />

das Völkerrecht gleich mehrfach gebrochen - sowohl die UN-Charta wie auch das Nato-<br />

Statut und das Grundgesetz verbieten einen Angriffskrieg. Das Buch rekonstruiert die Chronologie<br />

der Ereignisse und interpretiert sie in einem kritischen Licht. Schon im Jahr vor der<br />

Nato-Aggression rückte das Kosovo ins Zentrum der bundesdeutschen Politik und der Medien.<br />

Gezielt wurde der Eindruck erweckt, als herrschten in der Provinz völkermörderische<br />

Zustände - das war später die Hauptlegitimation, mit der das kriegerische Eingreifen als Akt<br />

der Notwehr "vermarktet" wurde. Berlin und Washington setzten in der Folge sowohl in den<br />

Nato-Gremien wie auch auf der Konferenz von Rambouillet gezielt auf Eskalation. Die Erfindung<br />

eines serbischen Massakers in Racak Mitte Januar 1999, das für die Auslösung des<br />

Krieges entscheidend war, war ein Gemeinschaftswerk der deutschen und US-amerikanischen<br />

Politik. Ausschließlich "made in Germany" war der dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan<br />

Milosevic zugeschriebene "Hufeisenplan". Mit Verweis auf die darin angeblich vorgesehene<br />

ethnische Säuberung des Kosovo konterte die Bundesregierung erfolgreich die Kriegsmüdigkeit,<br />

die sich in den ersten Tagen nach Bombardierungsbeginn in der Öffentlichkeit<br />

einstellte. Während Fantasiemeldungen über angeblich Hunderttausende getötete Albaner in<br />

der Folge zum Standardrepertoire der Propaganda in allen westlichen Ländern gehörten, blieben<br />

exzessive Vergleiche zwischen der serbischen und der nationalsozialistischen Politik eine<br />

deutsche Spezialität. (ICA)<br />

[379-L] Emmer, Martin; Vowe, Gerhard:<br />

Mobilisierung durch das Internet?: Ergebnisse einer empirischen Längsschnittuntersuchung<br />

zum Einfluss des Internets auf die politische Kommunikation der Bürger, in: Politische Vierteljahresschrift<br />

: Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Jg. 45/2004,<br />

H. 2, S. 191-212 (Standort: UuStB Köln(38)-XE00036; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Ausgangspunkt ist die Frage, welche Auswirkungen das Internet auf die individuelle<br />

politische Kommunikation der Bürger hat. Das Spektrum der Vermutungen reicht von einer<br />

generellen Aktivierung durch das Internet ('Mobilisierung') über eine Vergrößerung der Unterschiede<br />

in der politischen Kommunikation ('Spaltung') bis zu einer Verstärkung der generellen<br />

Abwendung von der Politik ('Abkehr'). Die Frage soll auf Grundlage einer repräsentativen<br />

Befragung in einem Paneldesign beantwortet werden. Es zeigt sich, dass diejenigen, die<br />

neu ins Internet gehen, die herkömmlichen Formen politischer Kommunikation nicht weniger<br />

als vorher nutzen, sondern das Internet komplementär für politische Zwecke einsetzen. Dabei<br />

werden insbesondere die internetgestützten Möglichkeiten interpersonaler Kommunikation<br />

wahrgenommen (E-Mail, Chat). Es kann varianzanalytisch nachgewiesen werden, dass diese<br />

Veränderung in einem signifikanten Maße auf den Internetzugang zurückgeführt werden<br />

kann. Als Ursache für diese Verschiebungen ist zu vermuten: Das Internet hat die Kosten-<br />

Nutzen-Relationen für einige Formen politischer Kommunikation drastisch verschoben."<br />

(Autorenreferat)


224 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[380-F] Emmer, Martin, M.A. (Bearbeitung):<br />

"Bürger im Netz". Empirische Untersuchung des politischen Potentials der Kommunikation<br />

über Computernetze<br />

INHALT: Die Durchdringung aller Lebensbereiche durch den Computer und dessen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

ist so weit fortgeschritten, dass man über positive und negative Visionen<br />

hinaus mittlerweile danach fragen kann und muss, welche Effekte dieser neuen Kommunikationsformen<br />

denn bereits soziale Relevanz erreicht haben und welche nicht. Diese Notwendigkeit<br />

zeigt sich vor allem im politischen Bereich, wo Computernetzen die Lösung zahlreicher<br />

Probleme zugetraut werden. Inwieweit sie diesen Ansprüchen jedoch gerecht werden,<br />

kann bis jetzt niemand beantworten. Folgendes Forschungskonzept soll diesem Missstand abhelfen.<br />

1. Im Mittelpunkt der politischen Debatte um die Möglichkeiten der computervermittelten<br />

Kommunikation steht die Grundannahme, Computernetze könnten die Beteiligung der<br />

Bürger am politischen Prose verbessern. Dem liegt eine Kausalitätsvermutung zugrunde: Das<br />

Hinzutreten neuer Kommunikationstechniken (als unabhängige Variable) führe zu einer Reihe<br />

von Veränderungen in der Struktur politischer Partizipation (abhängige Variable). 2. Um<br />

diese Basisvermutung zu überprüfen, sind eine Dimensionierung und exakte Definition der<br />

Variablen Kommunikation, Öffentlichkeit und Partizipation notwendig. Aus der Kombination<br />

der Ausprägungen dieser Variablen kann eine Reihe von möglichen Formen von Partizipation<br />

gebildet werden, die sich verschiedener Kommunikationsmittel bedient und in verschiedenen<br />

Kommunikationsräumen stattfindet. 3. Damit lässt sich die Grundannahme der partizipationsverändernden<br />

Wirkung der Kommunikationstechnik in einen Satz von Hypothesen überführen.<br />

Mit Hilfe dieser Hypothesen soll dann geklärt werden, auf welche Dimensionen von<br />

Kommunikation und Partizipation die o.g. technischen Veränderungen sich in welcher Weise<br />

auswirken. 4. Dies soll mit einem empirischen Vorgehen erreicht werden, das Mediennutzungs-<br />

und Partizipationsverhalten von Netznutzern und Nicht-Nutzern vergleicht. Dabei sollen<br />

unter anderem Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: In welchem Maße unterscheidet<br />

sich das Informationsverhalten der im Netz aktiven Bürger von dem der Nicht-<br />

Nutzer? In welchen Kommunikationsräumen agieren Netznutzer im Vergleich zu Nicht-<br />

Nutzern? Verändert sich die demographische Struktur der partizipationsbereiten Bürger durch<br />

das Hinzutreten des Internets zum Kanon der herkömmlichen Medien?<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,<br />

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Politikwissenschaft, Medien<br />

(Postfach 100565, 98684 Ilmenau)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4673, Fax: 03677-69-4650,<br />

e-mail: Martin.Emmer@tu-ilmenau.de)<br />

[381-L] Engemann, Christoph:<br />

Electronic Government - vom User zum Bürger: zur kritischen Theorie des Internet, Bielefeld:<br />

transcript Verl. 2003, 151 S., ISBN: 3-89942-147-7 (Standort: ULB Münster(6)-3H77098)<br />

INHALT: "Das Internet steht nach seiner kurzen Entwicklung an einer entscheidenden Schwelle:<br />

der Lösung des Anonymitätsproblems im Netz. Christoph Engemann analysiert, warum die<br />

Nutzung der Potenziale, die sich mit E-Business und E-Government verbinden, vor einem<br />

gemeinsamen Problem steht: der rechtsgültigen Authentifizierung der User. Es wird gezeigt,<br />

dass die Lösung dieses Problems schon seit Jahren den Mittelpunkt der Anstrengungen wirt-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 225<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

schaftlicher und politischer Akteure wie Microsoft und der Liberty Alliance und nicht zuletzt<br />

der Regierungen selbst bildet. Mit vertiefter wechselseitiger Vernetzung stehen hier Wandel<br />

der Verhältnisse zwischen Staat und Gesellschaft, zwischen Bürokratie und Subjektivität an,<br />

die in dieser Studie in einer Engführung marxscher Werttheorie und foucaultscher Machtanalyse<br />

kritisch beleuchtet werden." (Autorenreferat)<br />

[382-L] Forum.Medien.Politik. (Hrsg.):<br />

Trends der politischen Kommunikation: Beiträge aus Theorie und Praxis, (Medien : Forschung<br />

und Wissenschaft, Bd. 6), (Forum.Medien.Politik., 2003, Jena), Münster: Lit Verl. 2004,<br />

275 S., ISBN: 3-8258-7324-2<br />

INHALT: Der Band gibt einen Überblick über Trends der politischen Kommunikation, wie Politikberatung,<br />

Inszenierung von Politik, politische Werbung, Internetwahlkampf und Demoskopie,<br />

die während des ersten studentischen Kongresses für politische Kommunikation in Jena<br />

erörtert wurden. Inhaltsverzeichnis: Ulrich Sarcinelli: Politische Kommunikation. Zwischen<br />

wissenschaftlichem Interesse und Politikum (8-16); Matthias Machnik: Politische Kommunikation<br />

unter Modernisierungsdruck. Medien- und Gesellschaftswandel verlangen auch neue<br />

Medienstrategien der politischen Akteure (18-26). 1. Symbolische Politik - Tissy Bruns: Risiken<br />

und Nebenwirkungen politischer Inszenierung (28-36); Stefan Kapferer: Einmal Inszenierung<br />

und zurück? Zur Professionalisierung der politischen Kommunikation (38-46); Christian<br />

Schicha: Die Bühnen unterhaltsamer Politikvermittlung. Politische Inszenierung am Beispiel<br />

der öffentlichen Auftritte von George W. Bush (48-59); Manuel Fröhlich: Die Sprache des<br />

Wahlkampfs. Argumentationsmuster und Strategien (60-71). 2. Politische Metakommunikation<br />

- Christian Mihr: In aller Medien Munde. Aktuelle Beobachtungen der PR-Journalismus-<br />

Beziehung in der deutschen Politik (72-83); Jörg-Uwe Nieland, Christine Kugler: Die neuen<br />

Helden? Zum Medienerfolg der Kampagnenfüher im Bundestagswahlkampf 2002 (84-97). 3.<br />

Politikberatung - Hans-Jürgen Arlt: Interessenvermittlung unter Bedingungen von Komplexität<br />

und Eigensinn (98-108); Rainer Pörtner: Lobbying in der Berliner Republik. Anmerkungen<br />

zu einer umstrittenen Beziehungskultur (110-117); Peter Radunski, Axel Wallrabenstein:<br />

Die Zukunft des Political Consultings. Politische Berater in Deutschland (118-125). 4. Politische<br />

Werbung - Eva-Maria Lessinger: 1:30 - politische Kultur fast forward. Parteienspots im<br />

Fernsehen 1957-2002 (126-141); Harald Zulauf: Mehr als Werbung: Politik-PR in der Praxis.<br />

Strategien - Instrumente - Ergebnisse (142-154); Nico-Alexander Jahn, Christian Neuner-<br />

Duttenhofer: Politik interessant vermitteln. Zum Erfolg der Jungwählerkampagne 'die<br />

WAHL-GANG' (156-167). 5. Internet - Armin Glatzmeier: Kommunikationspotenziale des<br />

Internet. Zur wirksamen Integration von Online-Strategein in die Wahlkampagne (168-183);<br />

Dietrich Boelter, Vito Cecere, Britta Schemel: Die Online-Kampagne der SPD im Wahlkampf<br />

2002 (184-192); Stefan Scholz: Vom Traum der Internet-Agora zur Realität der Online-Kampagne.<br />

Thesen zu Zukunftstrends von Online-Kampagnen (194-202). 6. Demoskopie<br />

- Alexander Gallus: Sankt Gallups langer Marsch. Fünf Thesen zu den politischen Wirkungen<br />

der Demoskopie (204-213); Bernhard Kornelius: Meinungsforschung und Meinungsmacher.<br />

Zur Rezeption von Umfragen im Bundestagswahljahr 2002 (214-227); Frank Donovitz: Fahrlässig<br />

bis Embeded. Zum Verhältnis von Journalisten und Demoskopen in Deutschland (228-<br />

235). 6. Ausblick - Sebastian Götte, Selina Recke, Anne Schmidt, Christian Prüfer, Anne<br />

Kerzel: Die Trends sind erkannt - aber die Zukunft bleibt spannend (236-267).


226 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[383-F] Fröhlich, Romy, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Der Einfluss der Parteien-PR und herausragender Ereignisse auf die Berichterstattung während<br />

des Bundestagswahlkampfs 2002<br />

INHALT: Im Projekt soll die Berichterstattung der Abendnachrichten von ARD, ZDF, RTL, Sat 1<br />

und Pro7 in den letzten sechs Monaten vor der Bundestagswahl 2002 hinsichtlich der Thematisierung,<br />

Bewertung und Framing untersucht werden. Parallel dazu wird mit einer entsprechenden<br />

Inhaltsanalyse das PR- und Presseinformationsmaterial der beiden 'großen' Parteien<br />

und Bundestagsfraktionen SPD und CDU/ CSU im selben Zeitraum analysiert. Für den Datensatz<br />

zur Fernsehberichterstattung soll auf die umfangreiche Erhebung des Medien Tenor-<br />

Instituts für Medienanalyse, Bonn, zurückgegriffen werden. Die Inhaltsanalyse des PR-<br />

Materials wird selbst durchgeführt. Beide Datensätze sollen miteinander verknüpft werden.<br />

Mit dem Längsschnittdesign lässt sich auf Monats- und Wochenbasis klären, wie stark der<br />

Einfluss der Parteien-PR a) auf die Gesamtberichterstattung (Framing der Wahl) und b) auf<br />

die Berichterstattung über Parteien und über die beiden Spitzenkandidaten Schröder und Stoiber<br />

(Framing der Parteien und Kandidaten) in welchen Phasen des Wahlkampfs war. Mit Hilfe<br />

der Regressionstechnik der Zeitreihenanalyse lassen sich solche Einflüsse statistisch fundiert<br />

untersuchen. Mit Interventionsprüfungen lässt sich zudem untersuchen, ob und wie stark<br />

a) herausragende Ereignisse wie z.B. die Flutkatastrophe und b) deutliche Veränderungen in<br />

Wahlprognosen den Zusammenhang zwischen Parteien-PR und Politik- bzw. Wahlberichterstattung<br />

intervenierten. ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Theoretischer Ansatz: Framing-Theorie; methodischer Ansatz: quantitative Inhaltsanalyse.<br />

Stichprobe: 1. Vollerhebung TV-Hauptnachrichtensendungen ARD/ ZDF/ RTL/<br />

SAT.1/ Pro Sieben vom 01.04.2002 bis 21.09.2002; Datenherkunft: Institut "Medientenor";<br />

Erhebungseinheiten: Beitrags- und Aussagenebene; Vollerhebung im Untersuchungszeitraum.<br />

Stichprobe: 2. Vollerhebung aller PR-Informationen der SPD/ CDU/ CSU vom 01.04.2002<br />

bis 21.09.2002; Datenherkunft: Eigenerhebung von PR-Material der Bundesparteien SPD und<br />

CDU (inkl. PR-Material der CDU/ CSU-Fraktion); Erhebungseinheiten: Ebene der einzelnen<br />

PR-Mitteilung für Formalkategorien und Aussageebene für Inhaltskategorien; Vollerhebung<br />

im Untersuchungszeitraum. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG:<br />

Inhaltsanalyse, standardisiert; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft<br />

und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-9454, Fax: 089-2180-9429,<br />

e-mail: froehlich@ifkw.lmu.de)<br />

[384-L] Hagen, Lutz M. (Hrsg.):<br />

Europäische Union und mediale Öffentlichkeit: theoretische Perspektiven und empirische<br />

Befunde zur Rolle der Medien im europäischen Einigungsprozess, Köln: Halem 2004, 242 S.,<br />

ISBN: 3-931606-50-3<br />

INHALT: Mit dem enorm gewachsenen Einfluss der europäischen Politik ruhen große Hoffnungen<br />

auf den Massenmedien, wonach sie Demokratiedefizite in der Europäischen Union beheben<br />

können. In ihrer öffentlichen Funktion als vierte Gewalt sollen sie eine gemeinsame Iden-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 227<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

tität unter EU-Bürgern stiften. Der Band beleuchtet die theoretischen Hintergründe von Annahmen<br />

und Wünschen hinsichtlich der Rolle der Medien bei der Schaffung europäischer politischer<br />

Öffentlichkeit. Desweiteren wird die Frage erörtert, wie die medial veröffentlichte<br />

Kommunikation über die Europäische Union und den europäischen Einigungsprozess faktisch<br />

ausfällt: ob sie den theoretisch mehr oder minder fundierten Ansprüchen genügt, welche Faktoren<br />

sie prägen und welche Wirkungen sie hat. (RG). Inhaltsverzeichnis: Lutz M. Hagen:<br />

Europäische Union und mediale Öffentlichkeit - ein Überblick über den Band (7-12); Hartmut<br />

Wessler: Europa als Kommunikationsnetzwerk: theoretische Überlegungen zur europäischen<br />

Öffentlichkeit (13-28); Hans J. Kleinsteuber: Strukturwandel der europäischen Öffentlichkeit?<br />

Der Öffentlichkeitsbegriff von Jürgen Habermas und die European Public Sphere<br />

(29-46); Barbara Thomaß: Public Service Broadcasting als Faktor einer europäischen Öffentlichkeit<br />

(47-63); Patrick Donges: Gibt es eine europäische Rundfunkpolitik? (64-76); Martin<br />

Stock: EU-Medienfreiheit - ein Grundrecht im Werden: zum Gang der Dinge im Grundrechtskonvent<br />

(2000) und im Verfassungskonvent (2003/03) (77-128); Christoph O. Meyer:<br />

"Brüssel hat entschieden, dass..." - über die Schwierigkeiten einer Kontrolle der politischen<br />

Verantwortlichkeit des EU-Ministerrats durch Medienöffentlichkeit (129-145); Jochen Peter:<br />

Kaum vorhanden, thematisch homogen und eher negativ: die alltägliche Fernsehberichterstattung<br />

über die Europäische Union im internationalen Vergleich (146-161); Edmund Lauf, Jochen<br />

Peter: EU-Repräsentanten in Fernsehnachrichten: eine Analyse ihrer Präsenz in 13 EU-<br />

Mitgliedsstaaten vor der Europawahl 1999 (162-177); Martha Kalantzi: Europa in der Tagespresse<br />

Deutschlands und Griechenlands: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung (178-<br />

194); Helmut Scherer, Simone Vesper: Was schreiben die anderen? Ausländische Pressestimmen<br />

als Vorform paneuropäischer Öffentlichkeit: eine Inhaltsanalyse deutscher Qualitätszeitungen<br />

(195-211); Jens Tenscher, Siegmar Schmidt: "So nah und doch so fern": empirische<br />

Befunde zur massenmedialen Beobachtung des europäischen Integrationsprozesses in<br />

einer Grenzregion (212-237).<br />

[385-L] Hamelink, Cees J.:<br />

Did WSIS achieve anything at all?, in: Gazette : international journal of mass communications<br />

studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol.<br />

66/2004, Nr. 3-4, S. 281-290 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/281)<br />

INHALT: Der Beitrag erörtert die Ziele und Ergebnisse des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft<br />

(WSIS), der im Dezember 2003 in Genf stattfand. Angesichts der Vielzahl an Themen<br />

und der vertretenen Staaten sei es nicht verwunderlich, dass die Schlusserklärung eher zu verschwommenen<br />

Aussagen kommt. Als grundsätzliches Problem wird jedoch der Mangel an<br />

Diskussionen im politökonomisch Kontext angesehen. Dies verweise darauf, dass die bisherigen<br />

internationalen Vereinbarungen zum Bereich Information und Kommunikation (TRIPS,<br />

GATS u.a.) nicht berücksichtigt wurden. Bemängelt wird der politische Wille zur Umsetzung<br />

internationaler Vereinbarungen durch die "reichen" Länder (USA und EU). Auf den Seiten<br />

291-302 sind Deklarationen und Prinzipien des Weltgipfels von Genf dokumentiert. (DY)


228 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[386-L] Hanßmann, Anika:<br />

Möglichkeiten und Grenzen von Internetwahlen, (Nomos Universitätsschriften : Medien, Bd.<br />

26), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 262 S., ISBN: 3-8329-0570-7 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-13Y1705)<br />

INHALT: "In jüngster Zeit wird immer wieder vorgeschlagen, das Internet für die Durchführung<br />

von Wahlen zu nutzen. Die Hoffnungen, die mit elektronischen Wahlen verbunden sind, reichen<br />

von dem Wunsch nach Kostenersparnis bis hin zu der Erwartung, die Wahlmüdigkeit<br />

der Bürger zu verscheuchen. Die Autorin wägt das Für und Wider von Internetwahlen ab,<br />

wobei sie auch politikwissenschaftliche Kenntnisse aufnimmt. Sie befasst sich eingehend mit<br />

den Wahlrechtsgrundsätzen, die den verfassungsrechtlichen Rahmen für (politische) Internetwahlen<br />

bilden. Dabei geht sie auch auf mögliche Gefahrenquellen für deren Durchführung,<br />

wie Viren oder Datenverlust, ein. Zugleich bietet die Verfasserin konkrete Lösungsvorschläge<br />

an und zeigt Möglichkeiten zur Einführung von internetbasierte Wahlen auf. Die Ausarbeitung<br />

befindet sich im Schnittbereich von Verfassungsrecht, -politik und Verwaltungswissenschaften.<br />

Sie richtet sich insbesondere an die öffentlichen Verwaltungen der Gemeinde, Länder<br />

und des Bundes, Wissenschaft, Ministerien und Regierungen." (Autorenreferat)<br />

[387-L] Herzog, Roman:<br />

Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Transformationen.<br />

Teilbd. 3, Peru, Frankfurt am Main: Vervuert 2002, 127 S., ISBN: 3-89354-257-4<br />

(Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(3))<br />

INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die politischen und wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen der Entwicklung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(NIKT) in Peru. Er setzt sich im Folgenden mit Gestaltung und Nutzung dieser Technologien<br />

unter technischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Aspekten<br />

auseinander. Dabei werden insbesondere folgende Fragestellungen behandelt: (1) Regulierung<br />

der NIKT-Infrastruktur, Nutzungsbedingungen und -voraussetzungen, Telekommunikationspolitik;<br />

(2) wirtschaftliche NIKT-Nutzung und ihre Regulierung, elektronischer Handel;<br />

(3) gesellschaftliche NIKT-Nutzung und ihre Regulierung, Datenschutz; (4) politische NIKT-<br />

Nutzung und ihre Regulierung; (5) politischer und gesellschaftlicher Gestaltungsprozess.<br />

(ICE)<br />

[388-L] Herzog, Roman; Hoffmann, Bert; Schulz, Markus:<br />

Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Transformationen.<br />

Teilbd. 1, Einleitung und vergleichende Betrachtung, Frankfurt am Main: Vervuert<br />

2002, 86 S., ISBN: 3-89354-255-8 (Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(1))<br />

INHALT: Der Band fasst Ergebnisse des im Titel genannten Forschungsprojekts zusammen,<br />

wobei ein Vergleich der Verbreitung, Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (NIKT) in Mexiko, Argentinien, Peru, Costa Rica und Kuba<br />

im Mittelpunkt steht. Folgende Facetten der Thematik werden behandelt: (1) Telekommunikationspolitik;<br />

(2) NIKT-Infrastruktur-Verwaltung; (3) Nutzungsvoraussetzungen; (4) Initia-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 229<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

tiven zur NIKT-Verbreitung; (5) Nutzungskosten; (6) elektronischer Handel; (7) nationale<br />

Entwicklungsstrategien; (8) politische NIKT-Nutzung; (9) Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

im Verlauf der NIKT-Entwicklung; (10) Überwachung, Kontrolle und Datenschutz;<br />

(11) Computerkriminalität und Datensicherheit; (12) Gestaltungsprozess; (13)Einfluss externer<br />

Programme und Akteure; (14) Stellenwert der NIKT. (ICE)<br />

[389-L] Hoffmann, Bert:<br />

Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Transformationen.<br />

Teilbd. 6, Kuba, Frankfurt am Main: Vervuert 2002, 81 S., ISBN: 3-89354-260-4<br />

(Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(6))<br />

INHALT: Der Verfasser stellt zunächst die grundlegenden Entwicklungsstrukturen des sozialistischen<br />

Modells auf Kuba sowie dessen Transformation seit Mitte der 1980er Jahre dar. Vor<br />

dem Hintergrund der Entwicklung und Funktion der Massenmedien Kubas geht es dann um<br />

den politischen Entscheidungsprozess in Bezug auf den Anschluss Kubas ans Internet. Der<br />

Verfasser untersucht im Folgenden die administrative Struktur des Informations- und Kommunikationssektors<br />

in Kuba, die Verbreitung der informations- und kommunikationstechnischen<br />

Infrastruktur, Möglichkeiten des Zugangs zu den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

sowie wichtige Nutzungsformen in Politik und Wirtschaft sowie im Bildungs-<br />

und Gesundheitssektor. Die Untersuchung zeigt, dass die neuen Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien zwar nicht von sich aus zu politischem Wandel führten, den<br />

kubanischen Sozialismus jedoch vor eine Reihe komplexer Herausforderungen stellten.<br />

(ICE2)<br />

[390-L] Hoffmann, Bert:<br />

Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Transformationen.<br />

Teilbd. 2, Costa Rica, Frankfurt am Main: Vervuert 2002, 82 S., ISBN: 3-89354-<br />

256-6 (Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(2))<br />

INHALT: Der Verfasser stellt zunächst die politische und wirtschaftliche Struktur des costaricanischen<br />

Entwicklungsmodells dar und analysiert die Transformationsprozesse der 1980er und<br />

1990er Jahre. Vor diesem Hintergrund wird die Entwicklung der neuen Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (NIKT) im Land dargestellt. Dabei stehen vier unter politischem<br />

und entwicklungspolitischem Blickwinkel zentrale Aspekte im Mittelpunkt: (1) Scheitern<br />

der Liberalisierung des Telekommunikationssektors; (2) Wende zu einer aktiven staatlichen<br />

NIKT-Politik; (3) Bemühungen um eine Universalisierung der NIKT-Nutzung; (4) Intel-<br />

Ansiedlung und High-Tech-Exporte als Entwicklungsstrategie. (ICE2)<br />

[391-L] Japp, Klaus P.; Kusche, Isabel:<br />

Die Kommunikation des politischen Systems: zur Differenz von Herstellung und Darstellung<br />

im politischen System, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 33/2004, H. 6, S. 511-531 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)


230 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

INHALT: "Der Artikel geht von der in der politischen Kommunikationsforschung gebräuchlichen<br />

Unterscheidung zwischen Herstellung und Darstellung von Politik aus. Diese wird auf ihren<br />

Status im Prozess der politischen Kommunikation hin befragt. Ausgehend von der Annahme<br />

ausdifferenzierter Spezialkommunikationen des politischen und des massenmedialen Systems<br />

wird die These aufgestellt, dass die asymmetrisch konstruierte Differenz von Herstellung und<br />

Darstellung eine Selbstbeschreibungsformel des politischen Systems darstellt, mit dem dieses<br />

seine Abhängigkeit von der öffentlichen Meinung einerseits betont, andererseits aber gegenüber<br />

dem 'eigentlichen' politischen Entscheiden abwertet. Gleichzeitig ist die Unterscheidung<br />

von Herstellung und Darstellung in jeder politischen Kommunikation operativ wirksam, insbesondere<br />

im Verhältnis von Zentrum und Peripherie des politischen Systems, ohne dass die<br />

eine Seite von vornherein Priorität gegenüber der anderen hätte. Die beiden Aspekte der Unterscheidung<br />

von Herstellung und Darstellung sollen am Beispiel der öffentlichen Diskussion<br />

über den Irak-Krieg 2003 verdeutlicht werden." (Autorenreferat)<br />

[392-F] Kersting, Norbert, Dr. (Bearbeitung):<br />

Online-Wahlen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskussion.<br />

Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kersting, N.: Internet-Wahlen im Vergleich. Deutschland, USA<br />

und Schweiz. in: Siedschlag, Alexander u.a. (Hrsg.): Kursbuch Internet. Bd. 2. 2002.+++<br />

Kersting, N.; Baldersheim, H. (eds.): Electronic voting and democracy. A comparative analysis.<br />

London: Palgrave 2004.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2001-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz<br />

Thyssen Stiftung<br />

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut<br />

für Politikwissenschaft (Wilhelm-Röpke-Str. 6 G, 35032 Marburg)<br />

[393-F] Kladzinski, Magdalena, Dipl.-Kult.Wiss. (Bearbeitung); Büttner, Christian, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Massenmedien und Krieg in Demokratien und ihre Bedeutung für die politische Bildung Jugendlicher<br />

INHALT: Massenmedien sind in den heutigen Demokratien zu Instrumenten der politischen<br />

Wirklichkeitskonstruktion geworden und spielen eine wichtige Rolle für die Sozialisation von<br />

Kindern und Jugendlichen, das Alltagswissen der Bürger und die Entscheidungsfindung in<br />

Politik und Gesellschaft. In zahlreichen Publikationen wird die demokratiefördernde Wirkung<br />

von Medien betont, da sie eine der Quellen für politische Entscheidungsprozesse darstellen.<br />

Für die politische Bildung in Demokratien ist deshalb von Bedeutung, wie sich in diesem Zusammenhang<br />

das Hinwachsen von Jugendlichen in ein sachgerechtes und demokratisches<br />

Handeln gestaltet und wie ihre Entscheidungsfindung dadurch beeinflusst wird. Mediale Darstellung<br />

von Politik und Krieg in Nachrichten, Kriegsfilmen und Computerspielen für ein<br />

Massenpublikum erfolgen mehr nach den dramaturgischen Regeln der jeweiligen Präsentationsform<br />

als nach Regeln einer realitätsgetreuen Vermittlung. Da Massenmedien mit Selekti-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 231<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

onskriterien arbeiten und dadurch die Komplexität der Verhältnisse reduzieren, werden auch<br />

die politisch-militärischen Prozesse verstellt und höchst unvollkommen, ja manchmal geradezu<br />

fragwürdig abgebildet. Fiktionale Sendungen (z.B. Kriegsfilme) und Computerspiele<br />

dagegen können Ansichten über Politik unterstützen, wie sie als eine Art Laienwissen über<br />

die Verhältnisse vom Militär, politischer Macht und Volk in unterschiedlicher Weise bei verschiedenen<br />

demokratischen Interessengruppen vorherrschen. Jugendliche und Heranwachsende<br />

sind vor allem aufgrund ihrer adoleszenten Entwicklungsaufgaben von medialen<br />

Kriegsszenarien fasziniert. Deswegen gehört es zu den wesentlichen Bildungsaufgaben der<br />

Demokratie, ihnen die Kluft zwischen Fiktion und Realität bewusst zu machen. Dies kann jedoch<br />

nicht allein durch politische Bildung im traditionellen Sinne geschehen, sondern muss<br />

die adoleszente Faszinierbarkeit berücksichtigen. Hier setzt das von der HSFK geplante Projekt<br />

an. In ihm sollen die Erkenntnisse über den Zusammenhang von Kriegsspielen, Kriegsfilmen,<br />

Kriegsnachrichten und politisch-militärischen Verhältnissen in Demokratien systematisch<br />

aufgearbeitet und in didaktisches Material zur politischen Bildung umgesetzt werden. Es<br />

werden Grundlagen für eine Gegenüberstellung von politisch-militärischer Realität und Fiktion<br />

erarbeitet, die in die Produktion einer DVD für die politische Bildung münden. Die Ausführungen<br />

werden durch authentisches Material (Dokumente, Archivmaterial) ergänzt und<br />

anhand von Filmbeispielen für die jugendliche Rezeptionsweise umgesetzt.<br />

ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung -HSFK- (Leimenrode 29,<br />

60322 Frankfurt am Main)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: buettner@hsfk.de)<br />

[394-L] Kleinsteuber, Hans J.; Thomaß, Barbara:<br />

Kommunikationspolitik international - ein Vergleich nationaler Entwicklungen, in: Hans-<br />

Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch<br />

Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 78-99, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: "Der Beitrag beginnt mit der Frage, was heute unter Kommunikationspolitik zu verstehen<br />

ist und wie sich dieser Begriff internationalen Entwicklungen zuordnen läßt. Darauf wird<br />

kurz die Methode des Vergleichs gestreift. Schließlich wird das Thema so abgearbeitet, dass<br />

globale Trends zuerst auf der Ebene von Medienordnungen (polity), dann unter Berücksichtigung<br />

von Aspekten des politischen Inputs (politics) und des Outputs (policies) thematisiert<br />

werden." Angesichts der massiven und sich zukünftig noch verstärkenden Globalisierung und<br />

Internationalisierung des Medienbereichs, die durch den Einsatz global wirkender Medientechniken<br />

wie Satellit und Internet befördert werden, müssen nationalstaatliche Kommunikationspolitiken<br />

ebenfalls globalisiert werden. (PT)<br />

[395-F] Klietmann, Bettina, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Greven, Michael Th., Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Die sprachliche Vermittlung von politischen Konzepten<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft<br />

Teilbereich Regierungslehre (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)


232 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-42838-4657, Fax: 040-42838-6818,<br />

e-mail: greven@sozialwiss.uni-hamburg.de)<br />

[396-F] Kuhn, Yvonne, Dipl.-Pol.; Greven, Michael Th., Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Werbekampagnen in der Politik: zum Informationsgehalt politischer Werbung von CDU/<br />

CSU und SPD im Bundestagswahlkampf 2002 oder zur These von Entpolitisierung der<br />

Wahlkämpfe (Arbeitstitel)<br />

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2002-12 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft<br />

Teilbereich Regierungslehre (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Greven, Michael Th. (Prof.Dr. Tel. 040-42838-4657, Fax: 040-42838-6818,<br />

e-mail: greven@sozialwiss.uni-hamburg.de)<br />

[397-F] Lucke, Jörn von, Dr. (Bearbeitung); Reinermann, Heinrich, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Hochleistungsportale für die öffentliche Verwaltung<br />

INHALT: Seit der Veröffentlichung des FÖV-Forschungsberichtes 205 "Portale in der öffentlichen<br />

Verwaltung - Internet - Call Center - Bürgerbüro" im März 2000 hat in Deutschland eine<br />

intensive Diskussion über Sinn, Umsetzung und Zukunft von Verwaltungsportalen eingesetzt.<br />

Für den Bund, die Bundesländer und die Kommunen in Deutschland hat das Portalkonzept<br />

einen wichtigen Stellenwert in ihrer E-Government-Strategie eingenommen. Das geplante<br />

Forschungsprojekt wird sich der Ausgestaltung solcher Hochleistungsportale widmen, dabei<br />

weitere Akzente in der nationalen Diskussion zu setzen versuchen und Umsetzungsansätze<br />

für die Verwaltungspraxis erarbeiten.<br />

METHODE: Expertengespräche; Beobachtung; Akten-, Dokumentenanalyse; Inhaltsanalyse;<br />

Interviews; Web-Recherche; Literaturrecherche; Messen; Kongresse; Schulungen<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Reinermann, H.; Lucke, J. v.: Portale in der öffentlichen Verwaltung.<br />

Internet - Call Center - Bürgerbüro. Forschungsbericht, Bd. 205. Speyer: Forschungsinstitut<br />

für öffentliche Verwaltung 2000.+++Reinermann, H.: Öffentlicher Dienst und Verwaltungsgenetik.<br />

in: Quirchmayr, G. u.a.: Österreichische Computer Gesellschaft. Wien 2000, S.<br />

139-172.+++Lucke, J. v.: Hochleistungsportale für die öffentliche Verwaltung. in: Bauknecht,<br />

K. u.a.: Informatik 2001 - Wirtschaft und Wissenschaft der New Economy - Visionen -<br />

Wirklichkeit. Tagungsband der GI/ OCG-Jahrestagung Wien 2001. Wien: Österr. Computerges.<br />

2001, S. 293-300.+++Reinermann, H.: Internet portals in public administration - the readjustment<br />

of information and of administrative practice. in: Uporabna Informatika, 2001, pp.<br />

206-211.+++Ders.: Internet portals in public administration - thereadjustment of information<br />

an d of administrative practice. in: Bechmann, G. u.a. (eds.): Across the divide - work, organization<br />

and social exclusion in the European Information Society. Berlin: Ed. Sigma 2003,<br />

S. 241-251.+++Reinermann, H.; Lucke, J. v.: "Hochleistungsportale für die öffentliche Verwaltung"<br />

- einführende Gedanken. in: politik-digital. Berlin 2002 ( http://www.politik-digital.de/netzpolitik/egovernment/speyer.shtml<br />

).+++Reinermann, H.: Internetportale in der öffentlichen<br />

Verwaltung: die Neuordnung von Informationen und Geschäftsprozessen. in: Som-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 233<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

mermann, K.-P. u.a. (Hrsg.): Perspektiven der Verwaltungsforschung - Beiträge zur Wissenschaftlichen<br />

Arbeitstagung aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Forschungsinstituts für<br />

öffentliche Verwaltung vom 8.-10. Oktober 2001 in Speyer. Schriftenreihe der HS Speyer,<br />

Bd. 154. Berlin: Duncker & Humblot 2002, S. 127-137.+++Ders.: Lebenslagenprinzip. in:<br />

Schildhauer, T. (Hrsg.): Lexikon Electronic Business. München: Oldenbourg 2003, S. 194-<br />

196.+++Schleicher R.; Lucke, J. v.: Verwaltungsportale Made in Germany. in: Politikdigital.de.<br />

Berlin 2002 (http://www.politik-digital.de/netzpolitik/egovernment/dtl3.shtml ).<br />

+++Ders.: 6. Speyerer Qualitätswettbewerb: die Preisträger und ihre Innovationen und Lösungen<br />

- Electronic Government. in: innovative Verwaltung, Jg. 24, 2002, H. 12, S. 26-27 (<br />

http://www.dhv-speyer.de/Qualitaetswettbewerb/Qualitaetswettbewerbe%20seit%201992/<br />

6.%20QW-Beschreibung-Preistraeger%202002.htm ).+++Ders.: Internationaler Erfahrungsaustausch<br />

zu E-Government. 5 Jahre "Microsoft Government Leaders Conferences". in: Microsoft<br />

E-Government Newsletter, CeBIT-Ausgabe vom 11. März 2003 ( http://www.microsoft.com/germany/ms/business/government/initiativen/leaderconf.htm).+++Ders.:eGov<br />

thought leaders roundtable in Sophia Antipolis. in: Microsoft E-Government Newsletter vom<br />

6. Juni 2003 ( http://www.microsoft.com/germany/ms/busi-ness/govern-ment/veranstaltungen/roundtable.htm<br />

).+++Lucke, J. v.: Citizen-relationship-management über Hochleistungsportale<br />

der öffentlichen Verwaltung. in: Uhr, W. u.a. (Hrsg.): Wirtschaftsinformatik 2003.<br />

Medien - Märkte - Mobilität. Heidelberg: Physica-Verl. 2003, S. 901-915.+++Ders: Vision<br />

eines elektronischen Dokumentensafes. in: Bonin, H. (Hrsg.): Zukunft von Verwaltung und<br />

Informatik. Festschrift für Heinrich Reinermann. Final - Techn. Reports and Working Papers,<br />

Jg. 13, 2003, H. 4.+++Franz, A.; Lucke, J. v.: Vier Dimensionen - Vielfältiges Verhältnis<br />

Bürger - Verwaltung. Welche Rolle spielen die Bürger beim Electronic Government. in:<br />

Kommune21, Jg. 3, 2003, H. 12, S. 20-21 ( http://www.kommune21.de/down-load/kommune21<br />

200312 20.pdf ).+++Lucke, J. v.: Olympische Dimension - Hochleistungsportale für<br />

die öffentliche Verwaltung. in: Kommune21, Jg. 4, 2004, H. 5, S. 18-19.+++Ders.: Portale als<br />

zentraler Zugang zu E-Government-Diensten. in: Reichard, C. u.a. (Hrsg.): Das Reformkonzept<br />

E-Government - Potenziale - Ansätze - Erfahrungen. E-Government und die Erneuerung<br />

des öffentlichen Sektors, Bd. 1. Münster: LIT Verl. 2004, S. 79-94.+++Veröf-fentlichungen<br />

unter: http://www.foev-speyer.de/Portale/pub.htm .<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule<br />

für Verwaltungswissenschaften Speyer (Postfach 1409, 67324 Speyer)<br />

KONTAKT: Leiter (Prof.Dr. e-mail: reinermann@dhv-speyer.de)<br />

[398-L] Maier, Jürgen; Faas, Thorsten:<br />

Wortlaut und Wahrnehmung des zweiten Fernsehduells im Bundestagswahlkampf 2002:<br />

eine Dokumentation, (Bamberger Beiträge zur Politikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt<br />

Politische Einstellungen und Verhalten, Nr. II-17, 2003), Bamberg 2003, 157 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-17.pdf)<br />

INHALT: Bundeskanzler G. Schröder und sein Herausforderer von der CDU/CSU, E. Stoiber,<br />

treten sich im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2002 vor laufenden Fernsehkameras am 8.<br />

September zum zweiten Mal gegenüber. Dabei nehmen sie Stellung zu den zentralen Themen<br />

des Wahlkampfes, wie etwa der wirtschaftlichen Lage Deutschlands, der Situation auf dem<br />

Arbeitsmarkt, der Bewältigung der Flutkatastrophe oder der Irak-Krise. In diesem Zusam-


234 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

menhang liefert der Forschungsbericht die Ergebnisse eines Experiments, das überprüft, wie<br />

die Wahrnehmung einer solchen Debatte verläuft und welche Effekte daraus resultieren. Die<br />

Teilnehmeranzahl umfasst 36 Personen, die sich nahezu gleichmäßig auf drei Alters- und Bildungsgruppen<br />

sowie zwei Geschlechtsgruppen verteilen. Neben der schriftlichen Beantwortung<br />

eines Fragebogens bewerten die Probanden insbesondere den unmittelbaren Verlauf der<br />

Debatte durch computergestützte Einschätzungen mittels Tastendruck. Des weiteren werden<br />

die Probanden in zwei Gruppen geteilt: Die erste Gruppe sieht das Duell wie gewohnt im<br />

Fernsehen. Der zweiten Gruppe wird jedoch kein Bild zur Verfügung gestellt, sie hört die<br />

Debatte lediglich. Dem gemäß gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Kapitel: Der<br />

erste Abschnitt dokumentiert den genauen Wortlaut der Debatte sowie parasprachliche Auffälligkeiten<br />

in den Äußerungen von Schröder und Stoiber. Um eine bessere Vorstellung davon<br />

zu erhalten, an welchen Stellen sich positive oder negative Beurteilungen der beiden<br />

Kandidaten zeigen, wird die grafische Darstellung der Real-Time-Response-Messung über<br />

die Debatte hinweg im zweiten Kapitel mit inhaltlichen Aussagen verknüpft, die im unmittelbaren<br />

Umfeld dieser Ausschläge von den Kontrahenten getroffen werden. Die beiden nachfolgenden<br />

Kapitel liefern die Echtzeitbewertung von Schröder und Stoiber getrennt nach Hören<br />

und Sehen. Immer dann, wenn größere Unterschiede zwischen den Einschätzungen beider<br />

Gruppen bestehen, ist davon auszugehen, dass visuelle Kommunikationselemente das Urteil<br />

der Zuschauer mitbeeinflusst haben. (ICG2)<br />

[399-L] Maier, Jürgen; Faas, Thorsten:<br />

Wortlaut und Wahrnehmung des ersten Fernsehduells im Bundestagswahlkampf 2002: eine<br />

Dokumentation, (Bamberger Beiträge zur Politikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt Politische<br />

Einstellungen und Verhalten, Nr. II-16, 2003), Bamberg 2003, 144 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-16.pdf)<br />

INHALT: Bundeskanzler G. Schröder und sein Herausforderer von der CDU/CSU, E. Stoiber,<br />

treten sich im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2002 vor laufenden Fernsehkameras am<br />

25. August erstmals gegenüber. Dabei nehmen sie Stellung zu den zentralen Themen des<br />

Wahlkampfes, wie etwa der wirtschaftlichen Lage Deutschlands, der Situation auf dem Arbeitsmarkt,<br />

der Bewältigung der Flutkatastrophe oder der Irak-Krise. In diesem Zusammenhang<br />

liefert der Forschungsbericht die Ergebnisse eines Experiments, das überprüft, wie die<br />

Wahrnehmung einer solchen Debatte verläuft und welche Effekte daraus resultieren. Die<br />

Teilnehmeranzahl umfasst 32 Personen, die sich nahezu gleichmäßig auf drei Alters- und Bildungsgruppen<br />

sowie zwei Geschlechtsgruppen verteilen. Neben der schriftlichen Beantwortung<br />

eines Fragebogens bewerten die Probanden insbesondere den unmittelbaren Verlauf der<br />

Debatte durch computergestützte Einschätzungen mittels Tastendruck. Des weiteren werden<br />

die Probanden in zwei Gruppen geteilt: Die erste Gruppe sieht das Duell wie gewohnt im<br />

Fernsehen. Der zweiten Gruppe wird jedoch kein Bild zur Verfügung gestellt, sie hört die<br />

Debatte lediglich. Dem gemäß gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Kapitel: Der<br />

erste Abschnitt dokumentiert den genauen Wortlaut der Debatte sowie parasprachliche Auffälligkeiten<br />

in den Äußerungen von Schröder und Stoiber. Um eine bessere Vorstellung davon<br />

zu erhalten, an welchen Stellen sich positive oder negative Beurteilungen der beiden<br />

Kandidaten zeigen, wird die grafische Darstellung der Real-Time-Response-Messung über<br />

die Debatte hinweg im zweiten Kapitel mit inhaltlichen Aussagen verknüpft, die im unmittelbaren<br />

Umfeld dieser Ausschläge von den Kontrahenten getroffen werden. Die beiden nachfolgenden<br />

Kapitel liefern die Echtzeitbewertung von Schröder und Stoiber getrennt nach Hö-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 235<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

ren und Sehen. Immer dann, wenn größere Unterschiede zwischen den Einschätzungen beider<br />

Gruppen bestehen, ist davon auszugehen, dass visuelle Kommunikationselemente das Urteil<br />

der Zuschauer mitbeeinflusst haben. (ICG2)<br />

[400-L] Maier, Jürgen; Faas, Thorsten:<br />

Die Fernsehduelle bei der Bundestagswahl 2002: Einfluss der Massenmedien und der interpersonalen<br />

Kommunikation auf die Bewertung der Kanzlerkandidaten, (Bamberger Beiträge<br />

zur Politikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt Politische Einstellungen und Verhalten, Nr. II-<br />

15, 2003), Bamberg 2003, 26 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-15.pdf)<br />

INHALT: Bundeskanzler G. Schröder und sein Herausforderer von der CDU/CSU, E. Stoiber,<br />

treten sich im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2002 vor laufenden Fernsehkameras am<br />

25. August und am 8. September erstmals gegenüber. Dabei nehmen sie Stellung zu den zentralen<br />

Themen des Wahlkampfes, wie etwa der wirtschaftlichen Lage Deutschlands, der Situation<br />

auf dem Arbeitsmarkt, der Bewältigung der Flutkatastrophe oder der Irak-Krise. Vor diesem<br />

Hintergrund beschäftigt sich die Studie mit den Debatteneffekten sowie den Selektionsmechanismen<br />

der Massenmedien. Das Datenmaterial basiert auf zwei Experimenten zur Bewertung<br />

der beiden Debatten mit 32 bzw. 35 Teilnehmern, die sich nahezu gleichmäßig auf<br />

drei Alters- und Bildungsgruppen sowie zwei Geschlechtsgruppen verteilen. Neben der<br />

schriftlichen Beantwortung eines Fragebogens bewerten die Probanden insbesondere den unmittelbaren<br />

Verlauf der Debatte durch computergestützte Einschätzungen mittels Tastendruck.<br />

Des weiteren werden die Probanden in zwei Gruppen geteilt: Die erste Gruppe sieht<br />

das Duell wie gewohnt im Fernsehen. Der zweiten Gruppe wird jedoch kein Bild zur Verfügung<br />

gestellt, sie hört die Debatte lediglich. In einem ersten Schritt wird auf die Wahrnehmung<br />

der anlässlich der Bundestagswahl durchgeführten Fernsehdebatten eingegangen. Anschließend<br />

wird die Bewertung der beiden Kanzlerkandidaten, Schröder und Stoiber, im Umfeld<br />

der Debatten nach den Kriterien (1) Kompetenz, (2) Führungsstärke, (3) Integrität sowie<br />

(4) Persönliches untersucht. Im Rahmen eines einfachen Pfadmodells wird dann drittens die<br />

Wirkung der Debatten auf die Beurteilung der beiden Kontrahenten sowie die Stabilität dieser<br />

Effekte hin analysiert. Abschließend wird der Frage nachgegangen, ob die Mediennutzung<br />

nach den Debatten oder Gespräche mit Dritten über die Duelle einen Einfluss auf die Persistenz<br />

von Debatteneffekten haben. (ICG2)<br />

[401-L] Meyer, Thomas:<br />

Politische Karriere und theatrale Kompetenz, in: Ronald Hitzler, Michaela Pfadenhauer<br />

(Hrsg.): Karrierepolitik : Beiträge zur Rekonstruktion erfolgsorientierten Handelns, Opladen:<br />

Leske u. Budrich, 2003, S. 343-354, ISBN: 3-8100-3755-9 (Standort: UuStB Köln(38)-28A4273)<br />

INHALT: Der Autor stellt für den Bereich der Berufspolitik eine "kopernikanische Wende" von<br />

der Parteien- zur Mediendemokratie fest. Die "Media-Fitness", das heißt die Beherrschung<br />

von strategischen Kommunikationstechniken der medialen Selbstinszenierung auf den Bühnen<br />

der Massenmedien, wird unter diesen Bedingungen für Politiker zu einer wichtigen Karrierevoraussetzung.<br />

Zumindest derjenige Teil der politischen Klasse, der im öffentlichen<br />

Wettbewerb um Ämter und Mandate steht, bedarf einer medienorientierten Performanz-<br />

Kompetenz. "Training on the job" erweist sich dabei als geeignetes Mittel für Politiker, sich


236 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

diese theatrale Kompetenz anzueignen. Darüber hinaus hat sich auch in der Bundesrepublik<br />

nicht nur ein Heer von "spindoctors" und Medienberatern, sondern eine spezielle "Inszenierungsindustrie"<br />

gebildet, deren Dienste Politiker mit beruflichen Aufstiegsambitionen in Anspruch<br />

nehmen können bzw. zunehmend auch müssen. (ICI2)<br />

[402-L] Moke, Markus:<br />

En Campana: Wahlkampf in Chile zwischen Modernität und Tradition, (Medien und Politik,<br />

Bd. 23), Münster: Lit Verl. 2004, 309 S., ISBN: 3-8258-7312-9 (Standort: UB Bochum(294)-<br />

DVA11960)<br />

INHALT: "Wie vollzieht sich die Parteienkommunikation im chilenischen Wahlkampf? Dieser<br />

Frage geht die vorliegende Studie nach. Vor dem Hintergrund des politischen sowie publizistischen<br />

Systems wird gezeigt, wie die politischen Akteure für sich und ihre politischen Ziele<br />

während des Wahlkampfes werben. Unter Zuhilfenahme vor Ort geführter Experteninterviews<br />

liefert die Untersuchung systematisierte Befunde insbesondere zum Medien- und Ereignismanagement<br />

der Parteien im Rahmen einer voranschreitenden Modernisierung der politischen<br />

PR. Zunehmend entdecken die politischen Akteure auch in Chile das Fernsehen als<br />

vermeintlich wirksamstes Wahlkampfmedium. In Form einer Sequenzanalyse werden daher<br />

beispielhaft die im Rahmen der Fernsehwahlwerbung im Free-TV ausgestrahlten Parteienspots<br />

des 1997er Parlamentswahlkampfes auf Strukturen und Inhalte sowie verwendeten<br />

Kommunikationsstrategien hin analysiert." (Autorenreferat)<br />

[403-L] Nieland, Jörg-Uwe; Kamps, Klaus (Hrsg.):<br />

Politikdarstellung und Unterhaltungskultur: zum Wandel der politischen Kommunikation,<br />

(Fiktion und Fiktionalisierung), Köln: Halem 2004, 270 S., ISBN: 3-931606-68-6 (Standort: UB<br />

Bonn(5)-2004/2596)<br />

INHALT: "Wenn Guido Westerwelle sich im Big- Brother-Container der scheinbar politikabstinenten<br />

Jugend nähert, wenn Verteidigungsminister Struck sich als Double der Blues Brothers<br />

der Truppe als Laienmusiker anempfiehlt, dann sind dies nur zwei Beispiele für einen Wandel<br />

der politischen Kommunikationskultur, der in der Bundesrepublik seit spätestens Ende der<br />

1990er-Jahre offenkundig ist: Entertainisierung - überspitzt ausgedrückt - durchdringt auch<br />

die moderne Politikvermittlung; zumindest ist zu konstatieren, dass eine noch in den 1980er-<br />

Jahren strikte Trennung zwischen Information hier, Unterhaltung dort auch im 'ernsten' Lebensbereich<br />

'Politik' zunehmend obsolet erscheint. Der vorliegende Band analysiert in diesem<br />

Kontext aktuelle Entwicklungen. Aus der Perspektive verschiedener sozial-wissenschaftlicher<br />

Fächer werden sowohl ausgewählte Politainmentangebote, wie auch die Reaktionen der Politik<br />

und die Nutzungsweisen von Jugendlichen reflektiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Jörg-Uwe Nieland/ Klaus Kamps: Wo hört der Spaß auf? Einleitung: Politik und Unterhaltung<br />

(9-23); Christina Holtz-Bacha: Unterhalten statt überzeugen? Politik als Entertainment<br />

(24-37); Andreas Dörner/ Ludgera Vogt: Entertainment, Talkshows und Politikvermittlung<br />

in Deutschland (38-53); Klaus Kamps: "Body Politics". Politische Unterhaltung und die<br />

Rationalität von Depolitisierungsstrategien (54-72); Hermann Strasser/ Achim Graf: Kabarett<br />

nach dem Kabarett. Politik und Satire in der Spaßgesellschaft (73-92); Kee Brants: Politische<br />

Kommunikation im Zeitalter von Big Brother (93-115); Sigrid Koch-Baumgarten/ Ulrike Berendt:<br />

Politische Partizipation der "postmaterialistischen Freizeit- und Mediengeneration".


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 237<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

Eine Umfrage über Wahlabsichten und -motive Duisburger Studierender 2002 (116-140); Susanne<br />

Eggert/ Achim Lauber: Infotainment ist Information - aber nicht für alle (141-163);<br />

Jürgen Mittag/ Georg Ismar: "Fußballisierung"? Wechselwirkungen von Politik und Fußball<br />

in der Mediengesellschaft (164-192); Jörg-Uwe Nieland/ Ingrid Lovric: Auf dem Weg zur<br />

Stimmungsdemokratie? Wahlumfragen und Politikerauftritte in der Harald Schmidt Show<br />

(193-214); Uta Schnell: Das rastlose Kreisen. Aufklärung über Politikvermittlung in Unterhaltungsformaten:<br />

Die Hype-Maschine (215-223); Jan Turowski: Wird Pop noch gebraucht?<br />

(224-266); Marcus S. Kleiner: Aufmerksamkeit oder Haltung? Warum Medienpersönlichkeiten<br />

Medienkompetenz brauchen (244-266).<br />

[404-F] Nötzold, Katharina, M.A. (Bearbeitung); Hafez, Kai, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Die libanesischen Fernsehsender - Machtinstrumente der politischen Eliten nach dem Bürgerkrieg?<br />

INHALT: Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Beantwortung der Frage, ob die audiovisuellen<br />

Massenmedien die ihnen häufig zugeschriebene große Rolle im Nationenbildungsprozess<br />

nach einem Bürgerkrieg spielen können. Berücksichtigt werden muss im libanesischen Kontext,<br />

dass die Sender den durch den Bürgerkrieg entstandenen neuen politischen Eliten gehören,<br />

die sich im Bürgerkrieg bekämpft haben. Der libanesische Medienmarkt ist konfessionell<br />

aufgeteilt. Hypothesen u.a.: Das libanesische Mediensystem spiegelt politische Machtverhältnisse<br />

nach dem Bürgerkrieg wider; selektive Anwendung des Mediengesetzes, von dem neue<br />

Eliten profitieren; Politiker nehmen direkt Einfluss auf politische Programminhalte oder<br />

durch ihre Gatekeeper; Zielgruppe der Sender ist zuerst eigene Konfessionsgruppe; Fernsehsender<br />

können Nationenbildung unterstützend begleiten. Praxisbezug: Ergebnisse nicht nur<br />

für Libanon relevant, sondern für andere Staaten im Nationenbildungsprozess mit privatem<br />

audiovisuellen Mediensystem. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Libanon<br />

METHODE: Mit Hilfe des Nationenbildungskonzepts sollen Konflikte auf friedlichem Wege bearbeitet<br />

werden, in dem die Etablierung einer übergeordneten Identität oberstes Ziel ist, damit<br />

ethnische oder konfessionelle Zugehörigkeiten nicht mehr als primäre und ausschließliche Identifikationsmerkmale<br />

dienen, die zuvor in Konfliktsituationen Auslöser interner, häufig<br />

gewaltsamer Auseinandersetzungen waren. Mit einer kombinierten Anwendung verschiedener<br />

sozialwissenschaftlicher Methoden soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen<br />

die Medien tatsächlich eine integrierende Rolle in multikonfessionellen Gesellschaften spielen<br />

und damit einen Beitrag zum Nationenbildungsprozess leisten können. Mit Hilfe leitfadengestützter<br />

Interviews werden organisatorische Abläufe innerhalb des Systems Fernsehen<br />

u.a. danach untersucht, wann und wie Journalisten und Redakteure redaktionelle Entscheidungen<br />

treffen, um im Sinne der Senderbesitzer zu berichten (Gatekeeping-Konzept). Eine<br />

quantitative und qualitative Inhaltsanalyse eines Samples der Hauptabendnachrichten aller<br />

sechs Sender liefert in einem zweiten Teil die Daten für das Agenda-Setting der Fernsehsender.<br />

Danach werden die Visionen der politischen Eliten unter besonderer Berücksichtigung<br />

des politischen Konfessionalismus für die Gestaltung des Nachkriegslibanons mit den Daten<br />

der Inhaltsanalyse verglichen, um abschließend feststellen zu können, ob die politischen Patrone<br />

"ihre" Sender weiterhin für eine klientelistische Politik benutzen oder ob es auch Ansätze<br />

gibt, dass die Medien einen Beitrag zum Entstehen einer übergeordneten gesamtlibanesischen<br />

Identität leisten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,<br />

standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 42; Sendungen; Auswahlverfahren:


238 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

Quota). Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend<br />

(Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Auswahlverfahren: Quota).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Nötzold, Katharina: Drohende Funkstille - Macht und Medien im<br />

Libanon? in: Zenith - Zeitschrift für den Orient, 2003, 1, S. 10-11.+++Dies.: Zweierlei Maß<br />

für libanesische Fernsehsender? in: Beiruter Blätter, 2002/2003, 10/11, S. 163-167.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Institution; Wissenschaftler; Graduiertenstipendium; Orient-Institut Beirut<br />

INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft,<br />

insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen<br />

(Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-44716845, e-mail: knotzold@web.de)<br />

[405-L] O'Siochrú, Seán:<br />

Will the real WSIS please stand-up?: the historic encounter of the "information society" and<br />

the "communication society", in: Gazette : international journal of mass communications studies<br />

; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004,<br />

Nr. 3-4, S. 203-224 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/203)<br />

INHALT: Rückblickend auf die Diskussionen der letzten dreißig Jahre zum Thema "Informationsordnung"<br />

lassen sich zwei Stränge unterscheiden, die bei dem Weltgipfel im Dezember<br />

2003 in Genf zusammengeführt wurden. Die "Informationsgesellschaft" wird seit den 70er<br />

Jahren unter dem Aspekt der Rolle von Information und Telekommunikation diskutiert und<br />

wurde im Prozess neoliberaler Politik durch Privatisierung und Liberalisierung bestimmt.<br />

Demgegenüber habe die Diskussion um die "Kommunikationsgesellschaft" im Rahmen der<br />

"New World Information and Communication Order" (NWICO) nicht nur die wirtschaftliche,<br />

sondern auch die kulturelle, politische und gesellschaftliche Rolle berücksichtigt. Ausführlich<br />

werden die historischen Entwicklungen beider Stränge und deren Thematisierung auf der<br />

WSIS dargestellt und das Scheitern - so der Autor - des Gipfels begründet. (DY)<br />

[406-L] Padovani, Claudia:<br />

The world summit on the information society: setting the communication agenda for the 21st<br />

century? : an ongoing exercise, in: Gazette : international journal of mass communications studies<br />

; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/<br />

2004, Nr. 3-4, S. 187-191 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/187)<br />

INHALT: Die erste Phase des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS) fand im Dezember<br />

2003 in Genf statt, die Fortsetzung ist für November 2005 in Tunis geplant. WSIS kann<br />

als ein "Kommunikationsereignis" bezeichnet werden, da es um den Austausch von Informationen,<br />

Kommunikationsstrukturen auf internationaler Ebene und politische Kommunikation<br />

zwischen den Regierungen geht. Die Analyse der diskutierten Themenfelder und der verabschiedeten<br />

Papiere zeigt die Brandbreite der Debatte zur künftigen Informationsgesellschaft<br />

im Hinblick auf ethische, kulturelle, technologische, medienpolitische, soziale und politische<br />

Aspekte. (DY)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 239<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[407-L] Raboy, Marc:<br />

The world summit on the information society and its legacy for global government, in: Gazette<br />

: international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda,<br />

public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 3-4, S. 225-232 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/225)<br />

INHALT: Das Gipfeltreffen zur Informationsgesellschaft (WSIS) im Dezember 2003 in Genf<br />

brachte nicht nur Regierungsvertreter aus aller Welt, sondern auch Vertreter von NGOs und<br />

anderen Bürgerinitiativen zur Diskussion zusammen. Die Bedeutung dieser Organisationen<br />

auf das Regierungshandeln wird an einem Rückblick früherer Aktivitäten und Diskussionen<br />

zu Themen wie Menschenrechte, Solidarität, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung<br />

dargestellt. Die Ergebnisse des Plenums zur Zivilgesellschaft, festgeschrieben in einer<br />

"Civil Society Declaration" auf der WSIS, können trotz einiger Einschränkungen als Grundlage<br />

für ein neues Politikverständnis - nicht nur auf dem Gebiet der Kommunikation - in den<br />

internationalen Beziehungen allgemein angesehen werden. (DY)<br />

[408-L] Rogg, Arne:<br />

Demokratie und Internet: der Einfluss von computervermittelter Kommunikation auf<br />

Macht, Repräsentation, Legitimation und Öffentlichkeit, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 204<br />

S., ISBN: 3-8100-3884-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-6715)<br />

INHALT: Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist die Feststellung, dass demokratische Gesellschaftsordnungen<br />

und ihre politischen Systeme sich in einem fortwährenden kommunikativen<br />

Prozess entwickeln und bestätigen. Daraus resultiert die Notwendigkeit, den Zustand<br />

und die Funktionsweise ihres Kommunikationssystems im Auge zu behalten, da der Zustand<br />

dieses Systems auf den Zustand der gesamten Demokratie zurückwirkt. Mit dem Internet ist<br />

ein vollkommen neues Kommunikationssystem entstanden, in dem sich für unterschiedlichste<br />

Akteure der Gesellschaft vielfältige, bisher nicht mögliche Formen der Kommunikation und<br />

Vernetzung bieten. Die Arbeit untersucht empirisch, welche bereits erkennbaren Auswirkungen<br />

dieses neue Kommunikationssystem auf die demokratische Herrschaftsform hat. Dies betrifft<br />

sowohl die steuernden Eingriffe in die Kommunikationsmöglichkeiten im Internet wie<br />

auch den Gebrauch des Internet durch die staatlichen Institutionen selbst. Das neue Medium<br />

wird hinsichtlich der folgenden drei Dimensionen erörtert und geprüft: Die Medien sollen erstens<br />

die Institutionen des Gesellschaftssystems miteinander verknüpfen. Sie sollen zweitens<br />

Mittel der demokratisch unverzichtbaren Kommunikation zwischen den politischen Subjekten,<br />

wie auch drittens Portale des Kontaktes mit dem politisch administrativen System für das<br />

Individuum sein. Die Veränderungen, die sich durch die neuen Kommunikationsformen für<br />

die Demokratie als Gesellschafts- und Regierungsform ergeben und noch ergeben können,<br />

greifen auf allen Ebenen, weshalb auch alle Ebenen in der Arbeitthematisiert werden. (ICA2)<br />

[409-L] Rogg, Arne (Hrsg.):<br />

Wie das Internet die Politik verändert: Einsatzmöglichkeiten und Auswirkungen, (Fachtagung<br />

"Digitale Demokratie wagen. Internet verändert Politik", 2002, Berlin), Opladen: Leske u.<br />

Budrich 2003, 127 S., ISBN: 3-8100-3851-2 (Standort: UB Bonn(5)-2004-825)


240 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

INHALT: "Dass ein Zusammenhang existiert zwischen der Art und Weise, wie sich 'Große Technische<br />

Systeme' entwickeln, sich organisieren und funktionieren und der jeweils bestehenden<br />

Regierungsformen der Gesamtgesellschaft, ist schon vielfach beschrieben worden. Da die<br />

Neuen Medien, besonders das Internet, ein solches 'Großes Technisches System' darstellen,<br />

'wird die Ausbreitung des Internet und ähnlicher Netze politisch nicht folgenlos sein. Das Internet<br />

steht für ein neues Modell der Entwicklung und Funktion großer technischer Systeme,<br />

dessen soziotechnische Funktionsbedingungen und Folgen theoretisch noch keineswegs hinreichend<br />

geklärt sind'. Eine zentrale politikwissenschaftliche Frage ist dabei, was aus der repräsentativen<br />

Demokratie wird, 'wenn sich der für sie konstitutive öffentliche Raum individualisiert<br />

und globalisiert', wenn sich politische Kommunikation auf vielen Ebenen digitalisiert<br />

und wenn sich eine neue Sozial- und Kulturtechnik als Grundlage politischen Engagements<br />

ausbildet, die einen Großteil der Bevölkerung bisher ausschließt. Diese Fragen bildeten den<br />

Rahmen der Fachtagung 'Digitale Demokratie wagen. Internet verändert Politik' der Ad-hoc-<br />

Gruppe 'Internet und Politik' in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft<br />

(DVPW) am 27. und 28. Juni 2002 an der Humboldt-Universität zu Berlin deren ausgewählte<br />

Beiträge hier versammelt sind." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Arne Rogg: Digitale Demokratie<br />

wagen - Internet verändert Politik (7-8); Alexander Siedschlag: Politologische Annäherungen<br />

an die digitale Demokratie. Ein Kommentar zum Forschungsstand (9-19); Hilmar<br />

Westholm: Praxis von e-Democracy auf kommunaler Ebene - zur Anschlussfähigkeit eines<br />

neuen Mediums (21-32); Matthias Trénel, Oliver Märker, Hans Hagedorn: Internetgestützte<br />

Bürgerbeteiligung: Das Esslinger Fallbeispiel (33-54); Thorsten Faas: Landtagsabgeordnete<br />

in den Weiten des Netzes. Ergebnisse von Umfragen unter Landtagsabgeordneten zur Bedeutung<br />

des Internets in Politik und Wahlkämpfen (55-66); Gerhard Kümmel: Das Militär trifft<br />

das Internet: Die Verteidigungsministerien und Streitkräfte der Welt im Cyberspace (67-80);<br />

Hans J. Kleinsteuber/ Meike Fries: Abgeordnete des Deutschen Bundestags und das Internet:<br />

Eine Umfrage im europäischen Kontext Bericht von einer Baustelle (81-95); Sebastian<br />

Schwark: Politische Macht und das Internet (97-103); Till Westermayer: Parteiinterner Einsatz<br />

neuer Medien und die Macht der Eliten: Beginnt das eherne Gesetz der Oligarchie zu<br />

brechen oder droht die Rückkehr der Kaderpartei? (105-115); Arne Rogg: Digitale Demokratie<br />

- Zwei Herausforderungen für demokratische Regierungssysteme (117-127).<br />

[410-L] Ruderer, Stephan:<br />

"Pinochet garantierte die Transition": der Pressediskurs zu Menschenrechten und Demokratie<br />

während der chilenischen Transition 1990-1994, in: Lateinamerika Analysen, 2004, H. 9,<br />

S. 31-54 (Standort: UuStB Köln(38)-XE121; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "In einer empirischen Untersuchung des Pressediskurses zum Thema Menschenrechte<br />

und Demokratie analysiert dieser Beitrag den Einfluss der veröffentlichten Meinung auf den<br />

chilenischen Demokratisierungsprozess. Die Medien spielen im Transitionsprozess eine bedeutende<br />

Rolle in der Vermittlung eines demokratischen Bewusstseins an die Bevölkerung.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen 1990 und 1994 die Chance verpasst wurde, eine demokratische<br />

Staatsbürgerkultur zu fördern. Die defizitäre Verankerung demokratischer Grundeinstellungen<br />

innerhalb der chilenischen Bevölkerung - durch Umfragen belegt - und die aktuellen<br />

Probleme in der Menschenrechtsdebatte lassen sich so auch auf die Menschenrechtsdiskussion<br />

der ersten Transitionsjahre zurückführen. Die normative Verankerung der Demokratie<br />

bleibt weiterhin eine Aufgabe der Politik." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 241<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[411-L] Rusconi, Gian Enrico:<br />

Die Mediendemokratie und ihre Grenzen: am Beispiel von Berlusconis Italien, in: Aus Politik<br />

und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 35/36, S. 32-38 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.bpb.de/files/N6QPE6.pdf)<br />

INHALT: "Silvio Berlusconi ist ein extremes Beispiel von medial gestützter Personalisierung der<br />

Politik, bis hin zu einer Form von Fernsehpopulismus. Dennoch ist das Phänomen des Berlusconismus<br />

wesentlich komplexer; es handelt sich dabei nicht nur um eine einfache 'Kolonisierung<br />

der Politik durch das Mediensystem'. Es kommt vielmehr zu einer Re-Politisierung<br />

der traditionellen gesellschaftlichen und politischen Gegensätze unter erneuter Beteiligung<br />

der Parteien, wenn auch unter anderen Vorzeichen als in der Vergangenheit. All dies führt zu<br />

einem Machtkampf zwischen Medien- und Parteiendemokratie, dessen Ausgang noch nicht<br />

entschieden ist." (Autorenreferat)<br />

[412-L] Sarcinelli, Ulrich; Tenscher, Jens (Hrsg.):<br />

Machtdarstellung und Darstellungsmacht: Beiträge zu Theorie und Praxis moderner Politikvermittlung,<br />

Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2003, 285 S., ISBN: 3-8329-0396-8<br />

INHALT: Politik "pur" ohne Kommunikationsleitungen, Vermittlungszwänge, Inszenierungen<br />

und Darstellungen hat es noch nie gegeben. Mehr denn je ringen politische Akteure in modernen<br />

Mediendemokratien alltäglich neu um "Machtdarstellung und Darstellungsmacht".<br />

Dabei orientieren sie sich in zunehmenden Maße an massenmedialen Logiken und an den Bedürfnissen<br />

des Publikums. Der Sammelband beleuchtet die vielfältigen Veränderungen, die<br />

sich aus dieser wachsenden Verflechtung von Politik und Massenmedien ergeben. Dazu werden<br />

theoretische Reflexionen aus dem Bereich der politischen Kommunikationsforschung mit<br />

Beiträgen aus der Praxis moderner Politikvermittlung konfrontiert. (RG). Inhaltsverzeichnis:<br />

Ulrich Sarcinelli, Jens Tenscher: Machtdarstellung und Darstellungsmacht: eine Einführung<br />

(9-22). 1. Akteure und Arenen der politischen Kommunikation in der Mediengesellschaft –<br />

Regierungskommunikation : Barbara Pfetsch: Regierung als Markenprodukt: moderne Regierungskommunikation<br />

auf dem Prüfstand (23-32); Peter Ruhenstroth-Bauer: Moderne Regierungskommunikation:<br />

aktuelle Konzepte, Strategien und Vorhaben des Presse- und Informationsamtes<br />

der Bundesregierung (33-47); Parteienkommunikation : Ulrich Sarcinelli: Parteien<br />

in der Kommunikationsfalle? Zwischen politischem Traditionsverein und Event-Agentur (49-<br />

60); Matthias Maching: Den letzten beißen die Wähler: Parteien im Wandel der Zeit (61-68);<br />

Beratungskommunikation : Jens Tenscher: Mythos "Spin Doctors": analytische Anmerkungen<br />

und empirische Befunde zu Zentralakteuren moderner Politikvermittlung (69-86); Gerd Mielke:<br />

Platzhirsche in der Provinz: Anmerkungen zur politischen Kommunikation und Beratung<br />

aus landespolitischer Sicht (87-103); Interessenkommunikation : Gerhard Vowe: Interessenkommunikation:<br />

Lobbyismus als fünfte Gewalt" im Interaktionsfeld von Politik und Medien<br />

(105-112); Hans-Jürgen Alt: Einmischen, mitreden, durchsetzen: gewerkschaftliche Interessenvertretung<br />

im Interaktionsfeld von Politik und Medien (113-124); Online-Kommunikation<br />

: Winand Gellner, Gerd Strohmeier: Politische Kommunikation im Internet: das Internet als<br />

politisches Informationsmedium am Beispiel von parteiunabhängigen Politik-Portalen (125-<br />

140); Christoph Biber: Auf dem Weg zum "öffentlichrechtlichen Internet"? Eine Skizze (141-<br />

148); Kommunikationsstörungen : Horst Pöttker: Kommunikationsstörungen? Zur Systematik<br />

der sozialen Beziehung zwischen Politikern und Journalisten (149-167); Richard Meng:


242 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

Kommunikationsstörungen? Das Verhältnis von Politikern und Journalisten (169-181). 2.<br />

Wahlkämpfe in der Mediengesellschaft - Wahlkampf im Wandel : Peter Radunski: Wahlkampf<br />

im Wandel: Politikvermittlung gestern - heute - morgen (183-198); Rüdiger Schmitt-<br />

Beck: Kampagnenwandel und Wählerwandel: "Fenster der Gelegenheit" für einflussreichere<br />

Wahlkämpfe (199-218); Wahlkampf der Image-Macher : Hans Matthias Kepplinger, Marcus<br />

Maurer: Image Optimierung: eine empirische Studie zu den Images von Gerhard Schröder<br />

und Edmund Stoiber im Bundestagswahlkampf 2002 (219-231); Fritz Goergen: Sachen haben<br />

kein Gesicht: von Personen, Köpfen und Images (233-236); Wahlkampf um politische "Markenprodukte"<br />

: Fritz Plasser: Vom Selling zum Marketing von Politik: Wahlkämpfe im Zeichen<br />

des politischen Marketings (237-248); Michael Behrent: Narziss im Zerrspiegel: die<br />

Grenzen des Marketingparadigmas in der (politischen) Kommunikation (249-260); Wahlkampf<br />

im Unterhaltungsformat : Andreas Dörner, Ludgera Vogt: Wahlkampf im Unterhaltungsformat:<br />

systematische Überlegungen und aktuelle Beobachtungen anlässlich der Bundestagswahl<br />

2002 (261-273); Heiner Geißler: Unterhalten statt überzeugen? Politik als Entertainment<br />

(275-280).<br />

[413-L] Sarcinelli, Ulrich:<br />

"Seiltänzer an der institutionellen Leine"?: zum kommunikativen Handlungsspielraum politischer<br />

Eliten in der Medienarena, in: Ronald Hitzler, Stefan Hornbostel, Cornelia Mohr (Hrsg.):<br />

Elitenmacht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 225-237, ISBN: 3-8100-3195-X<br />

INHALT: "Mit einer Umkehrung der gewohnten Blickrichtung reißt Ulrich Sarcinelli seine Leser<br />

aus eingefahrenen Betrachtungsweisen. Zunächst resümiert er in seinem Beitrag die Ergebnisse<br />

der Forschung zum medialen Einfluss auf das Verhalten politischer Eliten, selber aber<br />

verkehrt Sarcinelli dann die Perspektive und legt sein Augenmerk auf den - seiner Meinung<br />

nach weit unterschätzen Einfluss institutioneller Verpflichtung auf das Verhalten politischer<br />

Akteure in der Medienarena, die eben keine 'freischwebenden Politkünstler' seien, sondern<br />

vielmehr 'Seiltänzer an der institutionellen Leine'. Der zentralen Frage danach, wie frei sich<br />

die politischen Seiltänzer tatsächlich in der Medienarena bewegten, stellt Sarcinelli mehrere<br />

Anschlussfragen zur Seite: nach der Mutation der politischen Elite zur medienfixierten Polit-<br />

Prominenz, nach dem Wandel einer institutionen- in eine eher personenzentrierte, plebiszitäre<br />

Politik und nach der Entstehung einer neuen politischen Elite - den Öffentlichkeitsarbeitern<br />

und Politikberatern - in der Grauzone politischer Legitimation. Was bereits als 'common<br />

sense' gehandelt wird - die mediale Prominenzierung der politischen Elite und Plebiszitarisierung<br />

der Politik -, versieht Sarcinelli in seiner Analyse mit ("politikwissenschaftlich grundiertem")<br />

Fragezeichen. Die Bilanzierung der Ergebnisse der neueren (Potsdamer und Mannheimer)<br />

Elitestudien nämlich ergebe ein differenzierteres Bild: Nicht die medial als Entscheidungsträger<br />

verkauften, zur Polit-Persönlichkeit stilisierten Politiker, sondern die Organisationen<br />

seien relevant, da entscheidungsprägend 'die' politischen Akteure seien eben weniger<br />

souverän, unabhängig und 'freischwebend' denn eingebunden in (je nach Politikfeld unterschiedliche)<br />

institutionelle Kontexte. Es bedürfe, schlussfolgert Sarcinelli, also der Berücksichtigung<br />

ihrer je spezifischen Führungspositionen, die die vermeintlich homogene Gruppe<br />

("politische Klasse") in Rollenträger differenziere, die an institutionell je unterschiedlich verankerten<br />

Seilen hingen. Sarcinelli belässt es aber nicht bei dieser Feststellung, sondern geht -<br />

wertend - einen Schritt weiter, wenn er vorschlägt, diese Verankerung im Ethos freiheitlicher<br />

Institutionen, aus der die 'politischen Seiltänzer in der Medienarena' seiner Meinung nach ge-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 243<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

rade um der Freiheit willen nicht entlassen werden sollten, als Maßstab für die "Zuträglichkeit"<br />

des politisch-medialen Schauspiels zu nutzen." (Autorenreferat)<br />

[414-F] Schatz, Heribert, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Ministerialverwaltung in der Mediendemokratie. Zur veränderten Rolle der Ministerialdemokratie<br />

im medialisierten Prozess der Politikherstellung und -vermittlung (Vorstudie)<br />

INHALT: Nach dem gegenwärtigen Forschungsstand zum Thema "Mediendemokratie" muss man<br />

davon ausgehen, dass sich die Politikherstellung und -vermittlung in der "Berliner Republik"<br />

mehr als je zuvor auf die Anforderungen der Medien eingestellt hat. Dieser "Medienlogik"<br />

entspricht eine verstärkte Personalisierung der Politik, die Visualisierung des politischen<br />

Handelns, eine Verkürzung von "Themenkarrieren", eine Simplifizierung von Problemen, eine<br />

Konzentration der Politikdarstellung auf die Spitzen der Exekutive (Bundeskanzler, Ministerpräsidenten<br />

der Länder) u.a.m. Während die Rückwirkungen dieser Entwicklung auf Funktion<br />

und Bedeutung der Parteien und der Parlamente schon recht intensiv erforscht werden,<br />

mangelt es bisher an empirischen Untersuchungen über die veränderten Funktionsbedingungen<br />

und Verhaltensmuster der Ministerialbürokratie, obwohl eine funktionierende Ministerialverwaltung,<br />

für eine ausgewogene Interessenberücksichtigung und die sachliche Qualität<br />

politischer Entscheidungen und damit für die demokratische Legitimation des Regierungshandelns<br />

insgesamt von großer Bedeutung sind. In einer Vorstudie soll der theoretische Bezugsrahmen<br />

und das methodische Design für eine vertiefende Untersuchung entwickelt und<br />

die erforderliche Feldzugänge erkundet werden, um auf dieser Basis ein größeres Drittmittelprojekt<br />

beantragen zu können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Akteurszentrierter Institutionalismus (Mayntz/ Scharpf)<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schatz, Heribert: Regieren in<br />

der Mediengesellschaft: zur veränderten Rolle der Ministerialbürokratie bei der Herstellung<br />

und Darstellung von Politik. Manuskript, 14 S. 2004.<br />

ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der<br />

Universität Duisburg-Essen (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: risp@uni-duisburg.de, Tel. 0203-28099-11)<br />

[415-L] Schellschmidt, Peter:<br />

Afrika auf dem Weg zur Medienfreiheit, (Kurzberichte aus der internationalen Entwicklungszusammenarbeit),<br />

Bonn 2004, 12 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://library.fes.de/pdf-files/iez/01972.pdf)<br />

INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die Entwicklung der Medienfreiheit in Afrika. Zunächst<br />

werden Medien als konstitutiver Teil von Good Governance beschrieben. Im zweiten<br />

Abschnitt geht der Autor auf den neuen Stellenwert von Medien in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

ein. Im dritten Abschnitt geht es um die Frage, inwieweit das multilaterale Momentum<br />

in Sachen Medienpolitik unter den besonderen Bedingungen Afrikas für die dringend<br />

notwendigen Verbesserungen auf den nationalen Ebenen genutzt werden kann. Welche Bedingungen<br />

müssen genutzt oder geschaffen werden, um nationale Realitäten an multilaterale<br />

Ansprüche heranzuführen? Abschließend werden drei Regionalprojekte der Friedrich-Ebert-<br />

Stiftung mit medienpolitischer Zielsetzung vorgestellt. (ICD)


244 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

[416-L] Schulz, Markus:<br />

Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Transformationen.<br />

Teilbd. 4, Mexiko, Frankfurt am Main: Vervuert 2002, 75 S., ISBN: 3-89354-258-2<br />

(Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(4))<br />

INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über den politischen, wirtschaftlichen und<br />

zivilgesellschaftlichen Wandel im Mexiko der 1990er Jahre, um dann die Geschichte der<br />

Entwicklung und Verbreitung des Internet in Mexiko nachzuzeichnen. Vor diesem Hintergrund<br />

werden Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(NIKT) im Kontext der gesellschaftlichen Transformation analysiert. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei die Regulierung von Computerindustrie und Telekommunikationssektor,<br />

die staatliche Technologiepolitik, die Nutzung der NIKT in der Wirtschaft und in den wichtigsten<br />

gesellschaftlichen Teilbereichen sowie zivilgesellschaftliche Regulierungs- und Nutzungsinitiativen.<br />

Abschließend wird ein differenziertes Resümee der Nutzung der NIKT in<br />

Mexiko gezogen. (ICE)<br />

[417-L] Seggelke, Sabine:<br />

Der französische Präsident Valéry Giscard d'Estaing und die Massenmedien: vom "Kennedy<br />

à la francaise" zum skandalierten "Monarchen", (Publizistik im Gardez!, Bd. 4), Sankt Augustin:<br />

Gardez!-Verl. 2004, 214 S., ISBN: 3-89796-125-3 (Standort: UB Bonn(5)-93-11491)<br />

INHALT: "Das Buch stellt eine Auseinandersetzung mit den Kommunikationsstrategien des französischen<br />

Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing dar. 1974 verkörperte der bislang jüngste<br />

französische Staatspräsident als 'Kennedy à la française' Aufbruch und Moderne. Am Ende<br />

seiner Amtszeit war er hingegen für weite Teile der Öffentlichkeit zum Synonym für monarchische<br />

Allüren und politische Skandale geworden. In der Analyse dieses widersprüchlichen<br />

Septennat fungiert die Interaktion zwischen dem Präsidenten und den Massenmedien als eigenständiger<br />

Erklärungsbeitrag. Giscards Wahlkampf von 1974 sowie die Umsetzung seiner<br />

liberalen Ideen bei der Konzeption der präsidentiellen Öffentlichkeitsarbeit und der persönlichen<br />

Imagepflege widerspiegelten den Bruch mit Ideologie und Ästhetik des Gaullismus. Die<br />

Medienpolitik Giscards verlangt hingegen nach einem differenzierten Urteil; verbarg sich<br />

doch hinter dem vorgeblichen Rückzug des Staates aus den Medienorganisationen eine weitreichende<br />

Einflussnahme dank einer geschickten Personalpolitik. Schließlich wird die 'Diamantenaffäre'<br />

untersucht, die aufgrund der Schwächen der präsidentiellen Krisen-PR ihren<br />

Schatten auf die Präsidentschaftswahl von 1981 warf. Eine Reihe von Experteninterviews, die<br />

die Literaturanalyse ergänzen, dienen der Zielsetzung, die Strategien des Medienakteurs Giscard<br />

in den Kontext der Zeitgeschichte einzubetten. Gleichzeitig erscheint die Amtszeit von<br />

Valéry Giscard d'Estaing als exemplarisch für das komplizierte Wechselspiel zwischen politischen<br />

Institutionen und Medienlogik." (Autorenreferat)<br />

[418-L] Sreberny, Annabelle:<br />

WSIS: articulating information at the summit, in: Gazette : international journal of mass communications<br />

studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations,<br />

Vol. 66/2004, Nr. 3-4, S. 193-201 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/193)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 245<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

INHALT: Der Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS), der im Dezember 2003 in Genua<br />

stattfand, wird kritisch inbezug auf die Beteiligung von Frauen (13%), geschlechtsspezifische<br />

Fragen, soziale Folgen und die Situation der Entwicklungsländer diskutiert. Insbesondere<br />

wird die Rolle der Medien und der Vermittler (Journalisten und Akademiker) gegenüber der<br />

Öffentlichkeit über die Zielsetzung der WSIS thematisiert. (DY)<br />

[419-F] Stern, Jürgen, M.A. (Bearbeitung); Oberreuter, Heinrich, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung):<br />

Internet als Lösung für die Parteienkrise?<br />

INHALT: Ziel der Arbeit ist herauszufinden, wie Parteien das Internet nutzen und welchen Nutzen<br />

es ihnen bringt bzw. bringen kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2003-08 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I<br />

(94030 Passau)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: juergen.stern@uni-passau.de)<br />

[420-L] Tänzler, Dirk:<br />

Der Charme der Macht: zur medialen Inszenierung politischer Eliten am Beispiel Franklin<br />

D. Roosevelts, in: Ronald Hitzler, Stefan Hornbostel, Cornelia Mohr (Hrsg.): Elitenmacht, Wiesbaden:<br />

VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 275-291, ISBN: 3-8100-3195-X<br />

INHALT: "Dirk Tänzler stellt in seiner Studie eine Renaissance des Charisma-Begriffs ursprünglich<br />

eine religionswissenschaftliche Kategorie, dann von Max Weber auf säkulare Phänomene<br />

übertragen fest. Mahnt aber, eine solche Rehabilitierung sei nur als Dekonstruktion der Weberschen<br />

Herrschafts- und Charisma-Theorie sinnvoll, denn diese werde dem zentralen Problem<br />

der Elitenrekrutierung und Legitimierung politischer Herrschaft unter den spezifischen<br />

Bedingungen der Mediengesellschaft nicht gerecht. - Franklin D. Roosevelt, 32. Präsident der<br />

USA, verkörpere einen modernen, demokratie- und medienadäquaten Typus von Charisma:<br />

Charme. Am Beispiel der legendären "grilled millionaire"-speech Roosevelts analysiert Tänzler<br />

die soziale Konstruktion eines Politiker und Publikum verbindenden Legitimationsglaubens.<br />

Der Politiker, Populist und Performer Roosevelt mache das Publikum zu seinem Verbündeten,<br />

weise ihm eine Rolle in seiner (Selbst-)Inszenierung zu, die für selbige insofern<br />

unerlässlich sei, als die mit 'Charisma' bezeichneten Eigenschaften eben nicht dem 'Charismatiker'<br />

gleichsam innewohnten, sondern interaktiv hergestellt bzw. ihm zugeschrieben werden<br />

müssten. Roosevelt bediene sich, wie Tänzler zeigt, in seiner politischen Rhetorik der Stilmittel<br />

Ironie und Humor, die er in der direkten Kommunikation coram publico wie auch im medialen<br />

Kontext des Films als Instrumente der Selbstdarstellung sowie als Waffen gegen den<br />

politischen Gegner einsetze. Tänzler kontrastiert den maskenhaften Repräsentationstypus des<br />

'charismatischen' Priesters mit dem personalisierend-körperlichen des 'charmanten' Filmschauspielers<br />

- ein archetypisches Gegensatzpaar, dessen scheinbar unversöhnliche Widersprüche<br />

Roosevelt in seiner Inszenierung als 'guter' Mensch und Herrscher vereine. Performativ<br />

stelle er beides her: Nähe und Distanz, Menschlichkeit und Amtlichkeit, Verkörperung


246 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

und Stellvertretung. Roosevelt sei in dieser Janusköpfigkeit sowohl Charismatiker als auch<br />

Charmeur. Tänzler typisiert Roosevelts Charme als moderne (medienadäquate) Form der<br />

Repräsentation, eine Art 'populistische' Version des Charisma. Die Figur des Populisten stellt<br />

Tänzler in dreierlei Varianten dar: einer harmlosen, einer schädlichen (da unpopuläre, doch<br />

notwendige Maßnahmen scheuenden) sowie, drittens, einer innovativen Variante - letztere am<br />

Beispiel Roosevelts, der zwar als Populist erscheine, auf der Handlungsebene aber Qualitäten<br />

eines "entrepreneurial president" habe. Damit, so Dörners These, verkörpere Roosevelt einen<br />

(post-)modernen Zwischentypus der Mediengesellschaft." (Autorenreferat)<br />

[421-L] Tietje, Christian:<br />

Grundzüge und rechtliche Probleme der internationalen Informationsordnung, in: Hans-<br />

Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch<br />

Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 15-39, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: Die Entwicklung von IuK-Technologien hat nicht nur für die Menschen nachhaltige<br />

Wirkungen auf ihre Lebensformen und Verhaltensweisen hervorgebracht, sie hat auch für die<br />

einzelnen Staaten grundlegende Veränderungen in ihrer Stellung als selbstbestimmte Subjekte<br />

der Staatengemeinschaft mit sich gebracht. Die völkerrechtlichen Regelungen der grenzüberschreitenden<br />

Kommunikation reichen ins 19. Jahrhundert zurück, als 1865 durch die Gründung<br />

der Internationalen Telegrafen Union das Post- und Telegrafenwesen reguliert wurde. In<br />

seinem Beitrag beschreibt der Autor die historische Entwicklung der völkerrechtlichen Regelungen,<br />

bestimmt den Begriff der internationalen Informationsordnung und stellt die Akteure<br />

und die Rechtsgrundlagen der internationalen Informationsordnung vor. Eine umfassende, alle<br />

Akteure und Interessen integrierende, rechtlich verfasste internationale Informationsordnung<br />

gibt es angesichts der Fülle der Akteure und der Vielfalt der unterschiedlichen Interessen<br />

und angesichts der Unterschiedlichkeit der Kommunikationstechnologien nicht. Es ist<br />

fraglich, ob sie überhaupt möglich und wünschenswert ist. Da das überkommene Medienrecht<br />

immer stärker von Normen des internationalen Wirtschaftsrechts überlagert wird, stellt der<br />

Autor einzelne Regelungen des internationalen Wirtschaftsrechts vor, die die internationale<br />

Informationsordung berühren: General Agreement on Trade in Services (GATS), WTO/<br />

GATT und Handel mit Produkten der Informationstechnologie, Schutz des geistigen Eigentums<br />

und Electronic Commerce. Abschliessend werden Regelungsansätze zu Schranken des<br />

freien Inormationsflusses diskutiert. Für die Regelung des Internets wird das Global-Governance-Konzept<br />

empfohlen. (PT)<br />

[422-F] Vowe, Gerhard, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Medienpolitische Orientierungsmuster. Entwicklung von Indikatoren für den internationalen<br />

Vergleich medienpolitischen Handelns<br />

INHALT: Für die Analyse von Medienpolitik soll eine theoretische Basis mit einer historischen,<br />

einer systematischen und einer methodischen Komponente entwickelt werden. In einem ersten<br />

Schritt werden mit einem Rückgriff auf die politische Philosophie der englischen Revolution<br />

die historischen Wurzeln medienpolitischen Denkens freigelegt: 1. die Konzeption einer<br />

autoritären Politik, die um der Sicherheit willen eine möglichst weitgehende Kontrolle über<br />

die Medien und durch die Medien ausüben soll - maßgeblich in Thomas Hobbes' "Leviathan"<br />

(1651) entwickelt; 2. die Konzeption einer liberalen Politik, die um der Freiheit willen den


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 247<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

Medien und durch die Medien möglichst große Spielräume öffnen soll - maßgeblich in James<br />

Harringtons "Oceana" (1656) entwickelt; 3. die Konzeption einer egalitären Politik, die um<br />

der Gleichheit willen eine möglichst weitgehende Beteiligung der Bürger an den Medien und<br />

durch die Medien ermöglichen soll - maßgeblich in Gerrard Winstanleys "True Magistracy"<br />

(1652) entwickelt. Diese Konzepte sollen durch die Entwicklung des publizistisch-politischen<br />

Denkens hindurch bis in die Gegenwart verfolgt werden. In einem zweiten Schritt sollen diese<br />

Stränge systematisiert werden, d.h. es werden drei idealtypische medienpolitische Modelle<br />

als die Bezugspunkte medienpolitischen Denkens herausgearbeitet. Jedes der drei Modelle<br />

wird aus einem Leitwert (wie z.B. Freiheit), einer Regelungsform (wie z.B. Selbstregulation)<br />

und einem Entwicklungskonzept (wie z.B. Offenhalten zukünftiger Entwicklung) kombiniert.<br />

Die drei Modelle bilden das Grundmuster der Medienpolitik, wobei angenommen wird, dass<br />

die Orientierungen an den Modellen negativ korrelieren: Je mehr sich eine Medienpolitik an<br />

dem einen Pol orientiert, desto weniger sind Erträge im Hinblick auf die anderen Pole möglich.<br />

Das Erklärungspotential dieses Grundmusters gilt es empirisch zu prüfen. Dazu wird für<br />

einen dritten Schritt vorgeschlagen, anhand objektivierter kommunikativer Indikatoren die<br />

Orientierung der Medienpolitik in Deutschland zu skizzieren und mit der medienpolitischen<br />

Orientierung in anderen Staaten und Epochen zu vergleichen. Indikatoren für die Orientierung<br />

der Medienpolitik am Leitwert Sicherheit sind z.B. die Aufwendungen für technische<br />

Zuverlässigkeit der Medienversorgung oder für Schutzvorkehrungen. Indikatoren für die Orientierung<br />

an der Freiheit sind die faktischen Auswahlmöglichkeiten für Rezipienten in den<br />

verschiedenen Medienbereichen oder die Entfaltungsmöglichkeiten für Kommunikatoren. Indikatoren<br />

für die Orientierung an der Gleichheit sind die Unterschiede in der Verteilung medialer<br />

Ausstattung zwischen sozialen Gruppen oder die regionalen Disparitäten. Aus der<br />

Kombination dieser Indizes können die medienpolitischen Koordinaten von Nationen festgestellt<br />

werden.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,<br />

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Politikwissenschaft, Medien<br />

(Postfach 100565, 98684 Ilmenau)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4654, Fax: 03677-69-4650,<br />

e-mail: Gerhard.Vowe@tu-ilmenau.de)<br />

[423-L] Wheeler, Mark:<br />

Supranational regulation: television and the European Union, in: European journal of communication,<br />

Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 349-369 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag analysiert, beurteilt und erklärt die Imperative, die der audiovisuellen Medienpolitik<br />

der EU zugrunde liegen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der EG-Fern-sehrichtlinie<br />

("Television without Frontiers" -TWF-), den Regelungen für das sog. "Cross-media<br />

Ownership" und dem steuerungspolitischen Bezugsrahmen für konvergierende Kommunikationsdienstleistungen.<br />

Dabei werden die Faktoren beleuchtet, die dazu geführt haben, dass<br />

Wettbewerbspolitik in einer Zeit, die durch Konvergenz und Globalisierung gekennzeichnet<br />

ist, immer wichtiger wird. Abschließend wird danach gefragt, ob die Regulierungen und ihre<br />

politischen Interpretationen einen Anhaltspunkt dafür liefern, inwieweit die EU-Kommission<br />

in der Lage war und ist, eine ausgewogene Balance zwischen den in einem wachsenden Wi-


248 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation<br />

derstreit stehenden Notwendigkeiten des ökonomischen Wettbewerbs und der Wahrung der<br />

Grundwerte kultureller Identität herzustellen. (UNübers.) (UN)<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

[424-L] Altmeppen, Klaus-Dieter; Karmasin, Matthias (Hrsg.):<br />

Medien und Ökonomie: Bd. 2, Problemfelder der Medienökonomie, Wiesbaden: VS Verl. für<br />

Sozialwiss. 2004, 256 S., ISBN: 3-531-13633-X<br />

INHALT: "In den insgesamt vier Bänden "Medien und Ökonomie" werden die Grundlagen und<br />

Grundfragen der Medienökonomie sowie ihre Problem- und Anwendungsfelder in ihren Ursprüngen,<br />

ihrem gegenwärtigen Forschungsstand, ihrem Nutzwert für medienökonomische<br />

und kommunikationswissenschaftliche Analysen und ihrer gesellschaftlichen Relevanz vorgestellt.<br />

Mit den Problemfeldern von Medien und Ökonomie beschäftigt sich Band 2. Im<br />

Vordergrund steht der Wandel von Medienunternehmen, Medienbranche und -märkten. Thematisiert<br />

werden Probleme des Umbruchs der Medienunternehmen, die Formen der Mehrfachnutzung<br />

von Medieninhalten, die Folgen des Medienvertriebs über das Internet, die Formen<br />

und Folgen des Wettbewerbs und der Medienkonzentration sowie die Merkmale von<br />

Medienmärkten und Medienpreisen und die Bedeutung des Medienmarketings." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Matthias Maier: Medienunternehmen im Umbruch. Transformation<br />

ökonomischer Dispositive, neue Organisationsstrukturen und entgrenzte Arbeitsformen (15-<br />

39); Thomas Hess/ Bernd Schulze: Mehrfachnutzung von Inhalten in der Medienindustrie.<br />

Grundlagen, Varianten und Herausforderungen (41-62); Wolfgang Seufert: Medienvertrieb<br />

über das Internet - Ende der Intermediäre? (63-93); Andrea Grisold: Medienwirtschaftspolitik:<br />

Regulierung und Deregulierung (95-122); Hans J. Kleinsteuber/ Barbara Thomaß: Medienökonomie,<br />

Medienkonzerne und Konzentrationskontrolle (123-158); Insa Sjurts: Der<br />

Markt wird's schon richten!? Medienprodukte, Medienunternehmen und die Effizienz des<br />

Marktprozesses (159-181); Gabriele Siegert: Marketing und Marken: Differenzierungs- und<br />

Konkurrenzstrategien (183-207); Anette Köcher: Was kosten die Medien? Preise in der Mediengesellschaft<br />

(209-231).<br />

[425-F] Arnold, Anne-Katrin, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Schneider, Beate, Prof.Dr.;<br />

Schütz, Walter J., Prof.Dr. (Leitung):<br />

Europäische Pressemärkte<br />

INHALT: Auch wenn Europa immer mehr zusammenwächst: Für den europäischen Pressemarkt<br />

gibt es bisher keine vergleichbaren medienstatistischen Angaben. Alle Publikationen der EU,<br />

der UNESCO oder der Verlegerverbände basieren auf ganz unterschiedlichen Standards. Sie<br />

spiegeln damit die national jeweils unterschiedlichen Voraussetzungen und Entwicklungen<br />

sowie die spezifische wirtschaftliche Situation. Ziel des Projektes ist es, einheitliche Maßstäbe<br />

für die Erfassung und Zuordnung von Presseerzeugnissen zu entwickeln und diese europäisch<br />

einheitliche Pressestatistik in anderen Ländern anzuwenden. Mit Partnern aus bisher insgesamt<br />

zwölf Ländern und der Europäischen Kommission werden die dafür relevanten Kriterien<br />

definiert, angewendet und weiter entwickelt. Diese Arbeit soll Grundstein einer europäi-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 249<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

schen Medienstatistik sein, mit der medienpolitische Aktivitäten in Europa fundiert und der<br />

kulturelle Stellenwert der Presse in den verschiedenen Ländern dokumentiert werden können.<br />

ZEITRAUM: 1998-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa<br />

METHODE: Ausgehend von der von Walter J. Schütz für Deutschland entwickelten Pressestatistik<br />

wurden Kategorien für eine gesamteuropäische Pressestatistik erarbeitet. Untersuchungsdesign:<br />

Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich (Stichprobe: 13; Länder in Europa; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit durch<br />

Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schneider, B.; Schütz, W.J.:<br />

Europäische Pressemärkte. Die Entwicklung einer Statistik für Zeitungen in Europa. Wien (in<br />

Vorbereitung).<br />

ART: gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Stiftung Presse-Haus NRZ<br />

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)<br />

KONTAKT: Schneider, Beate (Prof.Dr. e-mail: beate.schneider@hmt-hannover.de)<br />

[426-L] Beyer, Andrea; Carl, Petra:<br />

Einführung in die Medienökonomie, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 215 S., ISBN: 3-8252-<br />

2574-7<br />

INHALT: "Dieses Lehrbuch informiert über die Strukturen der verschiedenen Medienmärkte, wie<br />

Presse, Rundfunk und Internet, und deren Beziehungen untereinander. Problematisiert werden<br />

dabei ökonomischer und publizistischer Wettbewerb sowie Konzentrations- und Verflechtungsarten.<br />

Mit der Finanzierung und dem Marketing werden gleichfalls Handlungsperspektiven<br />

von Medienunternehmen thematisiert. Der Wechsel zwischen Makro- und Mikroanalyse<br />

sowie zwischen deskriptiver und problemorientierter Sichtweisen ermöglicht eine adäquate<br />

Annäherung an eine vielschichtige Branche." (Autorenreferat)<br />

[427-L] Dintner, Rolf; Brösel, Gerrit; Köcher, Anette:<br />

Operative Controllingkennzahlen privater Fernsehsender, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift<br />

für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 115-124<br />

INHALT: "Insbesondere der Kostendruck und rückläufige Werbeeinnahmen erfordern ein Controlling<br />

von privaten Fernsehsendern. Die Entwicklung und der Einsatz der Controllinginstrumente<br />

im Fernsehbereich wird durch die branchenspezifischen Besonderheiten, wie z.B. die<br />

Besonderheiten im Zielsystem und bei den Selbstfinanzierungspotenzialen, beeinflusst und<br />

durch den in weiten Teilen der Medienbranche vorzufindenden Antagonismus zwischen der<br />

betriebswirtschaftlichen Rationalität und der Muse erschwert. Das operative Controlling in<br />

privaten werbefinanzierten Fernsehsendern ist durch eine bipolare Ausrichtung auf den Rezipientenmarkt<br />

und auf den Werbemarkt geprägt. Das hierfür erforderliche Programmcontrolling<br />

und das Controlling der Werbezeitenvermarktung sind aufgrund der Interdependenzen in<br />

einem Controllinggesamtsystem zu integrieren und zu koordinieren. Vor einer unreflektierten<br />

Übernahme dieser Controllingkonzepte in den Bereich der öffentlich-rechtlichen Sender ist<br />

an dieser Stelle jedoch zu warnen. Angesichts der erforderlichen Orientierung des Controllings<br />

dieser Sender auf den Programmauftrag und der damit verbundenen Probleme der Mess-


250 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

barkeit des 'relevanten' Outputs ergeben sich spezifische Anforderungen an die Controllingkonzepte<br />

dieser Sender (...). Das Ziel 'Erfüllung des Programmauftrags' entbehrt hinsichtlich<br />

seines Zielerreichungsgrades der exakten Operationalisierbarkeit durch das Controlling. Die<br />

operativen Controllinginstrumente der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender wurden deshalb<br />

bisher hauptsächlich auf ein effizientes Kostenmanagement ausgerichtet. Die Integration qualitativer<br />

Parameter muss allerdings helfen, das Controlling öffentlich-rechtlicher Sender 'zielgerichtet<br />

gesellschaftsbezogen' zu konzeptionieren. Neben allen Einordnungsversuchen und<br />

funktionalen Betrachtungen muss sich die Diskussion um das Controlling im Allgemeinen<br />

und das Controlling von Fernsehsendern im Speziellen zudem vermehrt der Einflechtung verhaltenswissenschaftlicher<br />

Aspekte öffnen. (...)" (Autorenreferat)<br />

[428-L] Friedrichsen, Mike; Schenk, Michael (Hrsg.):<br />

Globale Krise der Medienwirtschaft?: Dimensionen, Ursachen und Folgen, (Schriften zur Medienwirtschaft<br />

und zum Medienmanagement, Bd. 8), (Tagung "Globale Krise der Medienwirtschaft?",<br />

2003, Stuttgart), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 361 S., ISBN: 3-8329-0696-7<br />

(Standort: UB Siegen(467)-20KLEH1575)<br />

INHALT: "Der Einbruch der bis dato gefestigten Medienmärkte kam für viele Medienunternehmen<br />

offensichtlich unerwartet. Nicht zuletzt die Entwicklungen der gesamtwirtschaftlichen<br />

Lage in Deutschland und Europa haben zu dieser Situation geführt. Die Auswirkungen der so<br />

genannten Medienkrise treffen mit unterschiedlicher Gewichtung alle Bereiche der Medienwirtschaft.<br />

Die Markt- und Unternehmensstrukturen stehen auf dem Prüfstand. Inwieweit reichen<br />

die eingeleiteten Konsolidierungsprozesse tatsächlich aus, die Medien aus der Talsohle<br />

herauszuführen? Welche strukturellen und organisatorischen Änderungen werden diesen neuen<br />

Anforderungen gerecht? Im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung der Fachgruppe<br />

Medienökonomie der deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft<br />

im Dezember 2003 in Stuttgart wurden die Ursachen, Auswirkungen sowie Lösungsmöglichkeiten<br />

der Krise diskutiert. Der Band dokumentiert eine Auswahl der Vorträge der<br />

Tagung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mike Friedrichsen/ Michael Schenk: Vorwort<br />

(9-12); Christoph-E. Palmer: Politische Implikationen der Medienkrise (13-20); Mike Friedrichsen/<br />

Astrid Kurad: Die Medienkrise im Kontext allgemeiner Indikatoren (21-34); Michael<br />

Schenk/ Malthe Wolf: Ist die Medienkrise zu Ende? Status Quo im Werbemarkt (35-44); Johannes<br />

Ludwig: Medienkrise oder Managementfehler? (45-68); Thomas Hess: Peer-to-Peer:<br />

Auslöser für die Ablösung klassischer Medienunternehmen? (69-84); Klaus Goldhammer:<br />

Mythos Konvergenz - ein Ansatz zum Verständnis der Krise der Medienwirtschaft (85-98);<br />

Ernst Elitz: Bacchantische Freuden, verderbliches Spiel. Medienqualität als Fragezeichen (99-<br />

104); Angela Fritz: Journalistische Qualität in einem profitablen Verlag - Mittel gegen Qualitätsverlust:<br />

Klare Zuordnung von Kompetenzen (105-118); Gudrun Mildner: Erlös(-ung) für<br />

die Musikindustrie - lässt sich von Open Source lernen? (119-138); Wolfgang Mühl-<br />

Benninghaus: Krise in der Musikindustrie oder Krise des Musikmanagements? (139-172);<br />

Paul Murschetz: Freies Radio in Not - Aspekte zu Politik- und Marktversagen des nichtkommerziellen<br />

Rundfunksektors in Österreich (173-194); Stefan Ollig: Mangel an Akzeptabilität<br />

und Renommee? Chinas Fernsehbranche in der Krise (195-212); Thomas Döbler/ Sonja Rittner:<br />

Stark in der Krise - stark aus der Krise? Eine ressourcenorientierte Analyse von Medienunternehmen<br />

anhand des Beispiels VIVA MEDIA AG (213-230); Marco Höhn: Medienevents<br />

- Eventisierung als Folge und als Weg aus der Medienkrise (231-242); Harald Rau:<br />

Kurzsichtiges Kerngeschäft im Medienmanagement (243-258); Thorsten Schauerte: Der


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 251<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

Sport in den Medien - Vom Genre zum Label (259-274); Gabriele Siegert/ Priska Amstutz:<br />

Krisen-Management by Chance? Der Fall Lizenz- und Joint-Venture-Publikumszeitschriften<br />

(275-286); Sven Pagel: Digitale Wertschöpfungsprozesse in Medienunternehmen - Kostenmanagement<br />

und Multi-Channeling (287-304); Christian Scholz/ Uwe Eisenbeis: Darwiportunismus<br />

in der Medienbranche: Strategisches Management ohne strategisches Denken (305-<br />

322); Anke Tschörtner/Swaran Sandhu: Unternehmensressource Wissen - Erfolgsfaktor in der<br />

Krise? (323-348); Ulrich Saxer: Thesen zum Medienmanagement in schwierigeren Zeiten<br />

(349-346).<br />

[429-F] Gräf, Armin, Dipl.-Geogr.; Jentsch, Caroline, Dipl.-Geogr.; Schuldt, Nina, Dipl.-Geogr.<br />

(Bearbeitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Leitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Projektorganisation und Wissensgenerierung in Medienclustern<br />

INHALT: Die Wettbewerbsfähigkeit von Medienclustern ist in besonderem Maße abhängig von<br />

der Fähigkeit, neues Wissen zu generieren und zu nutzen. Prägend für die Medienindustrie ist<br />

eine Vielfalt an Organisationsformen, insbesondere die Projektorganisation, die sowohl in Interdependenz<br />

zueinander stehen als auch miteinander konkurrieren. Im Zusammenhang mit<br />

Studien über die Entwicklung wissensintensiver Dienstleistungen wird der Versuch unternommen,<br />

eine neue Theorie über die Entstehung und das fortgesetzte Wachstum miteinander<br />

vernetzter regionaler Unternehmenscluster zu entwickeln. Viele Studien über regionale Unternehmensballungen<br />

gehen davon aus, dass vernetzte Strukturen generell eine positive Wirkung<br />

auf Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit haben. Dies ist jedoch fraglich. Um das Potenzial<br />

eines Unternehmensclusters tatsächlich beurteilen zu können, ist es notwendig, den<br />

weiteren Kontext der sozialen Organisation der Produktion zu betrachten und Cluster anhand<br />

mehrerer Dimensionen zu analysieren: vertikal, horizontal, machtmäßig, institutionell und extern.<br />

Hierfür werden an verschiedenen Medienstandorten in Deutschland (Leipzig, Frankfurt,<br />

München, Hamburg) Unternehmen der Medienbereiche Film/ Fernsehen/ Radio und neue digitale<br />

Medien untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig, Frankfurt am Main, München,<br />

Hamburg<br />

METHODE: Cluster; Netzwerke; Projektarbeit; Wissen DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch<br />

Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bathelt, H.: The re-emergence of a media industry cluster in Leipzig.<br />

in: European Planning Studies, Vol. 10, 2002, pp. 583-611.+++Bathelt, H.; Taylor, M.:<br />

Clusters, power and place: inequality and local growth in time-space. in: Geografiska Annaler,<br />

Vol. 84 B, 2002, pp. 93-109.+++Bathelt, H.; Boggs, J.: Towards a reconceptualization of<br />

regional development paths: is Leipzig's media cluster a continuation of or a rupture with the<br />

past? in: Economic Geography, Vol. 79, 2003, pp. 265-293.+++Bathelt, H.; Jentsch, C.: Die<br />

Entstehung eines Medienclusters in Leipzig: neue Netzwerke und alte Strukturen. in: Gräf, P.;<br />

Rauh, J. (Hrsg.): Networks and Flows: Telekommunikation zwischen Raumstruktur, Verflechtung<br />

und Informationsgesellschaft. Geographie der Kommunikation, Bd. 3. Hamburg<br />

u.a.: Lit Verl. 2002, S. 31-74.+++Bathelt, H.; Jentsch, C.: Wandel der Projektorganisation am<br />

Beispiel der Frankfurter und Leipziger Werbeindustrie. in: Petermanns Geographische Mitteilungen,<br />

Jg. 148, 2004, Nr. 4, S. 44-51.+++Maskell, P.; Bathelt, H.; Malmberg, A.: Temporary<br />

clusters and knowledge creation: the effects of international trade fairs, conventions and other<br />

professional gatherings. SPACES, 2004-04 (ISSN 1612-8974). Marburg: Univ., FB Geographie<br />

2004. Download unter: http://geogate.geographie.uni-marburg.de/spaces .+++Jentsch,<br />

C.: Projektorganisation in der Frankfurter Werbeindustrie. SPACES, 2004-03. Marburg: U-


252 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

niv., FB Geographie 2004. Download unter: http://geogate.geographie.uni-marburg.de/spaces<br />

. ARBEITSPAPIERE: Schuldt, N.: Temporäre Cluster: zur Rolle von Messen als Brücke zwischen<br />

lokaler Produktion und globalem Wettbewerb. Marburg, Univ., unveröff. Diplomarbeit,<br />

2005.+++Gräf, A.: München in der Krise? Projektorganisation und Wachstumsprobleme in<br />

der Film- und Fernsehproduktion - eine mehrdimensionale Clusteranalyse. Marburg, Univ.,<br />

unveröff. Diplomarbeit, 2005.<br />

ART: Dissertation; Diplom; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1999-10 ENDE: 2006-10 AUF-<br />

TRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut (Deutschhausstr.<br />

10, 35037 Marburg)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-2824211, e-mail: bathelt@staff.uni-marburg.de)<br />

[430-F] Gruber, Simone, M.A.; Kunz, Volker, Prof.Dr. (Bearbeitung); Kunz, Volker, Prof.Dr.<br />

(Leitung):<br />

Struktur- und Bedarfsanalyse der Medienwirtschaft und des Weiterbildungsbereichs in<br />

Mainz und dem Landkreis Mainz-Bingen<br />

INHALT: Theoretische und empirische Analyse der Bedeutung von Aus- und Weiterbildung<br />

insbesondere für den Bereich der Medienwirtschaft; Erhebung von Daten zum Qualifizierungsbedarf<br />

und -angebot; Vergleich des Bildungsbedarfs der Medienunternehmen und der<br />

Angebote von Bildungsträgern; Aufzeigen von Problembereichen und Chancen für eine "lernende<br />

Region"; Ableitung von Handlungsempfehlungen; Integration der Perspektive Gender-<br />

Forschung. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mainz, Landkreis Mainz-<br />

Bingen<br />

METHODE: In Kooperation mit dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes<br />

Gutenberg-Universität Mainz, empirische Analyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DA-<br />

TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 118; Medienunternehmen,<br />

Bildungsträger; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten.<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kunz, V.; Gruber, S.: Struktur- und Bedarfsanalyse für den Medienstandort<br />

Mainz und Mainz-Bingen. Bildungsangebot und Bildungsbedarf. 2003.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: Land<br />

Rheinland-Pfalz; Stadt Mainz; Europäische Union; Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Mainz, FB 12 Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />

Abt. Systemanalyse und Systemvergleich, Wirtschaft und Gesellschaft (Colonel-Kleinmann-<br />

Weg 2, 55128 Mainz)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: kunz@politik.uni-mainz.de)<br />

[431-L] Hachmeister, Lutz; Anschlag, Dieter (Hrsg.):<br />

Die Fernsehproduzenten: Rolle und Selbstverständnis, (Kommunikation audiovisuell, Bd. 32),<br />

Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2003, 269 S., ISBN: 3-89669-423-5<br />

INHALT: Der Band analysiert Rolle und Selbstbild der Fernsehproduzenten. In Beiträgen und<br />

Interviews werden die Kommunikationsprozesse zwischen Sendern und Produktionsfirmen,<br />

die Ökonomie der Fernsehproduktion, der Einfluss der "Creative Producer" auf neue Formate


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 253<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

und Sendereihen sowie die internationale Stellung der deutschen Fernsehproduktion untersucht.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach den Beziehungen zwischen Sendermanagern,<br />

Redakteuren, Programmplanern und Produzenten. (RG). Inhaltsverzeichnis: Lutz Hachmeister:<br />

Ein verborgener Beruf: für ein realistisches Modell der Fernsehproduktion (13-31);<br />

Norbert Sauer: Ungleich verteilte Kräfte: dem TV-Produktionsmarkt fehlt eine fundierte<br />

Formulierung der Interessen (32-37); Wolf Bauer: Gestärkt aus der Krise: Strategien für die<br />

Produktionsbranche (38-52); Regina Ziegler: Qualität und Innovation: Fernsehproduktion -<br />

wer ist verantwortlich? (53-61); Hermann Simon, Michael Paul: Die neue Ordnung: Medienkonzerne,<br />

Senderfamilien, Produktionswirtschaft (62-87); Alles keine Naturgesetze: ein Gespräch<br />

mit Hans Jahnke und Reinhold Elschot (88-119); Martin Wiebel: Der Fernsehspiel-<br />

Dramaturg als Produzent: Nachruf auf einen aussterbenden Beruf (119-126);Gebhard Henke:<br />

Macht-Dreieck: zum Stellenwert der öffentlich-rechtlichen Fernsehfilm-Redaktion (127-135);<br />

Preise oder Quoten: ein Gespräch mit Nico Hofmann (136-154); Volker Heise: Erfahrungen<br />

und Netzwerke: zur Strategie der Produktionsfirma Zero Film (155-161); Christiane Ruff:<br />

"the red dot": über die Entwicklung und Herstellung von Sitcoms fürs deutsche Fernsehen<br />

(162-173); ... wenn Sie selbst produzieren? Ein Gespräch mit Alfred Biolek (174-200); Harald<br />

Keller: Qualität in Serie: die US-Produzenten Steven Bocho und David E. Kelly - ein<br />

Doppelporträt (201-212); Günter Rohrbach: In der Regel sehr teuer: das Fernsehen, das Kino<br />

und die großen Budgets (213-224); Was müssen Produzenten eigentlich können? Über Ausbildungs-<br />

und Weiterbildungsangebote. Ein Gespräch zwischen Reinhard Hauff, Hansjörg<br />

Kopp und Georg Feil (225-237); Georg Feil: In der Zerreißprobe: wie deutsche Produzenten<br />

lernen unterzugehen (238-258). (RG)<br />

[432-L] Hallenberger, Gerd:<br />

Fernsehformate und internationaler Formathandel, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung<br />

an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-<br />

Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 159-167, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: Neben Eigen- bzw. Autragsproduktionen und dem Programmeinkauf ist in den letzten<br />

20 Jahren der "Formathandel" zu einer bedeutenden Programmquelle geworden. Angesichts<br />

der Tatsache, dass Fernsehpublika in der Regel einheimische Fernsehproduktionen bevorzugen,<br />

stellen die Formatadaptionen sowohl bei fiktionalen wie auch bei non-fiktionalen Fernsehprogrammen<br />

einen Weg dar, publikumsattraktive und kostengünstige Programme zu präsentieren,<br />

die die nationalen Eigenheiten und aus der je eigenen Fernsehgeschichte erwachsenen<br />

Gewohnheiten berücksichtigen. Im Formathandel bilden die Unterhaltungssendungen wie<br />

die daily soaps einen Schwerpunkt, im Bereich der non-fiktionalen Unterhaltungssendungen<br />

sind die Quizsendungen, Spielshows, Taklshows und Reality-TV die bevorzugten Formate.<br />

Der Beitrag gibt eine Übersicht über die rechtlichen Probleme, die Entwicklung und die aktuellen<br />

Tendenzen des Formathandels. (PT)<br />

[433-L] Heinrich, Jürgen:<br />

Pressefusionskontrolle, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie,<br />

Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 83-85<br />

INHALT: "Die Pressefusionskontrolle wird im deutschen Wettbewerbsrecht (GWB) im Prinzip<br />

bislang so gehandhabt wie die Fusionskontrolle in anderen Bereichen der Wirtschaft; der ein-


254 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

zige Unterschied ist, dass die Aufgreifschwellen wesentlich niedriger liegen. Statt der üblichen<br />

Aufgreifschwelle von 500 Millionen Euro gilt für Presseunternehmen (wie für Rundfunkunternehmen<br />

auch) eine Aufgreifschwelle von 25 Millionen Euro und statt einer Bagatellschwelle<br />

von 10 Millionen Euro gilt die Bagatellschwelle von 750.000 Euro. Diese Regelungen<br />

haben sich im Prinzip bewährt: von 81 rechtskräftig entschiedenen Zusammenschlussverboten<br />

betrafen alleine 24 den Pressebereich." (Autorenreferat)<br />

[434-L] Hutzschenreuter, Thomas; Espel, Philipp; Schneemann, Arne:<br />

Marketingoptionen in der Musik- und Filmindustrie, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für<br />

Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 61-73<br />

INHALT: "Die Musik- und Spielfilmindustrie unterliegt sowohl auf der Angebots- als auch auf<br />

der Nachfrageseite einem Wandel. Die in dieser Arbeit auf großzahliger empirischer Basis<br />

vorgenommene systematische Erhebung und Beschreibung des Angebots und seiner Strukturen<br />

erlaubt eine bessere Orientierung sowie den wissenschaftlichen Zugang zu weiterführenden<br />

Untersuchungen. Das Angebot lässt sich durch Marketingoptionen beschreiben und systematisieren.<br />

(Die Autoren) erheben das aktuelle Angebot in Form von 115 verschiedenen<br />

Marketingoptionen sowie 71 bisher ungenutzten Gestaltungsmöglichkeiten und beschreiben<br />

es durch ein objektives Eigenschaftsraster von 27 Eigenschaften mit 82 Eigenschaftsausprägungen.<br />

Die Struktur des Angebots wird durch sechs Cluster beschrieben, die sich vorrangig<br />

nach den Eigenschaften des Kanals trennen. Eine Vergleichsanalyse mit den bisher ungenutzten<br />

Möglichkeiten legt den Schluss nahe, dass wesentliche Differenzierungspotentiale innerhalb<br />

des bestehenden Angebots unausgenutzt bleiben. Die Ergebnisse erlauben die Ableitung<br />

erster Handlungsimplikationen für die Anbieter der Musik- und Filmindustrie." (Autorenreferat)<br />

[435-L] Kaiser, Ulrich:<br />

An estimated model of the German magazine market, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum<br />

Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Markt und politische Ökonomie, Abteilung<br />

Wettbewerbsfähigkeit und industrieller Wandel), Berlin 2004, 39 S. (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-20040106995; Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2004/ii04-07.pdf);<br />

Forschungsbericht/Nummer: SP II 2004-07<br />

INHALT: "Diese Arbeit entwickelt und schätzt ein Modell für die Gewinnmaximierung deutscher<br />

Zeitschriften. In der ökonometrischen Analyse werden vierteljährliche Daten des Zeitraums<br />

1998 bis 2001 verwendet. Es zeigt sich, dass die Preise von Zeitschriften, deren Anzeigenpreis<br />

besonders stark auf Veränderungen in der verkauften Auflage reagieren, deutlich unter<br />

den Produktionskosten liegen. Zudem finden sich grosse und hochsignifikante Skalenerträge."<br />

(Autorenreferat)<br />

[436-L] Kempf, Matthias; Hagenhoff, Svenja:<br />

Strategien für die Medienindustrie im Wandel, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement<br />

und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 99-100


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 255<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

INHALT: "Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2003 den<br />

Aufbau des Forschungsschwerpunkts 'Internetökonomie'. Insgesamt wurden aus mehreren<br />

Hundert Anträgen sieben regionale Forschungscluster zur Förderung durch das BMBF ausgewählt.<br />

Zwei dieser interdisziplinären Forschungscluster beschäftigen sich mit der Medienindustrie.<br />

Mediaconomy ist eine Kooperation aus fünf Einrichtungen der Georg-August-<br />

Universität Göttingen, intermedia wird aus fünf Instituten der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München gebildet. Die Förderung unter dem Projektträger DLR ist zunächst bis Ende<br />

2007 ausgelegt. (...) Die beiden Forschungsgscluster sind klar gegeneinander abgegrenzt. mediaconomy<br />

verfolgt einen breiten Ansatz über alle Wertschöpfungsstufen hinweg, intermedia<br />

befasst sich primär mit Informationsintermediären. Zudem betrachtet mediaconomy explizit<br />

rechtliche Fragestellungen, intermedia setzt einen Schwerpunkt auf das Thema 'Peer-to-Peer'.<br />

Bezüglich der inhaltlichen Schnittstellen stimmen sich die Projekte eng in Arbeitsgruppen ab.<br />

Eine gemeinsame Ringvorlesung ist geplant. Erste Zwischenergebnisse der Projekte werden<br />

im Laufe des lahres 2004 publiziert." (Autorenreferat)<br />

[437-F] Krap, Niels, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Blum, Ulrich, Prof.Dr.rer.pol.habil. (Betreuung):<br />

Der Wettbewerb auf dem Rundfunkmarkt: gibt es ein differenzierendes Gleichgewicht?<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2003-05 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für<br />

VWL, insb. Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung (01062 Dresden)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-46334047, e-mail: krap@wipo.wiwi.tu-dresden.de)<br />

[438-L] Krätke, Stefan:<br />

Kreatives Wissen in stadtregionaler Perspektive - Medienwirtschaft im Metropolenraum<br />

Berlin, in: Ulf Matthiesen (Hrsg.): Stadtregion und Wissen : Analysen und Plädoyers für eine wissensbasierte<br />

Stadtpolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 93-107, ISBN: 3-8100-<br />

3950-0<br />

INHALT: Unter dem Themenkomplex 'Vernetzte Formen der Wissenserzeugung: Wissensmilieus,<br />

Medien und wissensbasierte Dienstleistungen' beschäftigt sich der Beitrag mit der<br />

räumlichen Organisation von wissensintensiven Aktivitätszweigen der Stadt- und Regionalökonomie<br />

am Beispiel der Medienwirtschaft in Berlin. In einem ersten Schritt wird der Stellenwert<br />

von 'Wissen und Lernen' in neueren Konzepten der Regionalwissenschaft skizziert.<br />

Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Theorie der regionalen Clusterbildung.<br />

Cluster sind als räumliche Konzentration von Unternehmen und weiteren Akteuren<br />

einer bestimmten Wertschöpfungskette (z.B. Filmproduktion, Automobilbau usw.) zu verstehen.<br />

Sie können in verschiedensten wirtschaftlichen Aktivitätsfeldern und in zahlreichen<br />

Städten oder Regionen identifiziert werden. Vor diesem Hintergrund erfolgt im Anschluss die<br />

Darstellung der Clusterbildung der Medienwirtschaft im Metropolenraum Berlin. Sodann<br />

wird in einem dritten Schritt eine Verbindung von stadtregionaler und globaler Maßstabsebene<br />

der Betrachtung von 'urban knowledge clusters' hergestellt, indem die transnationale Ver-


256 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

netzung wissensintensiver Produktion der globalen Medienstadt Berlin aufgezeigt wird.<br />

(ICG2)<br />

[439-L] Lee, Micky:<br />

Unesco's conceptualization of women and telecommunications 1970-2000, in: Gazette : international<br />

journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion,<br />

advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 533-552 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag, basierend auf den Ergebnissen der Dissertation der Autorin, erörtert die<br />

Grundsätze und Überlegungen der UNESCO zum Thema Frauen und Telekommunikation.<br />

Im Gegensatz zu dem Ansatz der UNESCO wird Telekommunikation unter dem ökonomischen<br />

Aspekt als Industrieunternehmen verstanden und konstatiert, dass Frauen in der Distribution,<br />

Produktion und Konsumption dieses Bereichs gegenüber Männern benachteiligt sind.<br />

Die Analyse der Programme auf den Weltfrauenkonferenzen in dem Zeitraum 1970-2000 lassen<br />

erkennen, dass Frauen im Bereich Telekommunikation auf drei Rollen festgelegt werden:<br />

(1) als "Dargestellte", (2) als Medienexpertinnen, (3) als Anwenderinnen neuer Kommunikationstechnologien.<br />

Zusammengefasst wird konstatiert, dass Frauen nur durch die Verfügung<br />

über Telekommunikation (Produktionsmittel) und deren Kontrolle gleichberechtigten Anteil<br />

an den neuen Technologien besitzen können. (DY)<br />

[440-L] Müller, Jens:<br />

Markenmanagement im Fernsehen: ein Beispiel aus dem ZDF, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift<br />

für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 86-93<br />

INHALT: "Fernsehsender müssen bei begrenzten Budgets entscheiden, welche Mittel für Programme<br />

und Kommunikation eingesetzt werden. Als eine erfolgreiche Strategie der Profilierung<br />

wird das Entwickeln von Sender- und Formatmarken angesehen. Konzepte, die sich in<br />

anderen Branchen bewährt haben, können auch in dem durch ökonomische Besonderheiten<br />

geprägten TV Markt zur Anwendung kommen. Gleichwohl geht der Transfer von Ansätzen<br />

des Markenmanagements auch mit dem Übertragen entsprechender Unsicherheiten einher:<br />

Welche Kausalitäten bestehen eigentlich in welcher Ausprägung und mit welcher Bestimmtheit<br />

zwischen Bekanntheit, Image, Markierung und messbaren Verhaltensweisen? Dieser<br />

Frage geht der vorliegende Beitrag nach. Er verdeutlicht anhand von Beispielen, wie Ansätze<br />

eines systematischen Markenmanagements für TV-Sender aussehen können. Er versteht sich<br />

als Vorschlag, das analytische, kreative und intuitive Potenzial noch stärker ökonomisch fundiert<br />

zu nutzen." (Autorenreferat)<br />

[441-L] Ottler, Simon; Radke, Petra (Hrsg.):<br />

Aktuelle Strategien von Medienunternehmen: Ergebnisse der Ravensburger Mediengespräche,<br />

(Reihe Medien-Skripten : Beiträge zur Medien- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 40),<br />

(Ravensburger Mediengespräche, 2003, Ravensburg), München: R. Fischer 2004, 193 S., ISBN: 3-<br />

88927-344-0


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 257<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

INHALT: Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Fachtagung des Studienbereichs Medien-<br />

und Kommunikationswirtschaft an der Berufsakademie Ravensburg. Das System der Berufsakademien<br />

verbindet fachwissenschaftliches Studium auf Hochschulniveau mit Berufspraxis<br />

in einem Unternehmen. Als Vortragende waren daher Vertreter aus der Wissenschaft eingeladen,<br />

ebenso führende Mitarbeiter der Ausbildungsunternehmen, darunter auch ehemalige<br />

Studierende der BA Ravensburg. Das Symposium wurde im Oktober 2003 anlässlich des 25jährigen<br />

Bestehens der BA Ravensburg veranstaltet und hatte - der Idee der Berufsakademie<br />

folgend die vielfach gewünschte Verknüpfung aus Theorie und Praxis zum Ziel. Angesichts<br />

der gegenwärtig eher ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklungen, von denen auch die einst<br />

wachsende Medienbranche betroffen ist, galt es der Frage nach strategischen Handlungsoptionen<br />

der deutschen Medienunternehmen nachzugehen. Die Ergebnisse der Vorträge und Diskussionen<br />

liegen nun in gedruckter Form vor. Der erste Teil des vorliegenden Bandes stellt<br />

einige strategische Überlegungen aus wissenschaftlicher Sicht bereit. Im zweiten Teil erfolgt<br />

anhand einer aktuellen Studie ein Überblick über das Mediennutzungsverhalten der deutschen<br />

Bevölkerung. Der dritte Teil umfasst strategische Analysen und Beispiele aus folgenden Mediengattungen:<br />

Öffentlich-rechtliches Fernsehen, Privates Fernsehen, Zeitungen, Publikumszeitschriften,<br />

Fachzeitschriften, Buch sowie Neue Medien. Im vierten Teil wird die Podiumsdiskussion<br />

mit dem Thema 'Integrierte Medienunternehmen - Utopie oder Realität?' wiedergegeben.<br />

(KB). Inhaltsverzeichnis: Simon Ottler, Petra Radke: Strategische Handlungsoptionen<br />

deutscher Medienunternehmen (9-32); Insa Sjurts: Vom Mono-Erlösmodell zur multiplen<br />

Erlösstruktur: Handlungsoptionen im deutschen Fernsehmarkt 2003 (33-43); Friedrich Then<br />

Bergh: Fortführung versus Liquidation als strategische Alternativen insolventer Medienunternehmen<br />

- eine betriebswirtschaftliche Analyse (45-52); Claudia Dubrau: MiT - Medien im<br />

Tagesablauf (55-63); Stephen Wirth: Das ZDF im Wettbewerb (67-81); Jörg Blumtritt: Perspektiven<br />

in der TV-Vermarktung (83-98); Ulli Hartmann: Print - erfolgreiche Konzepte in<br />

der Krisenbranche am Beispiel der Financial Times Deutschland (99-109); Ingo Müller: Der<br />

Markt der Publikumszeitschriften. Fallbeispiel: Markteinführung und Marktstrategie von<br />

FOCUS MONEY (111-132); Joachim Herbert: Neue Herausforderungen für Fachzeitschriften<br />

(133-144); Jens Schadendorf: Der Markt der Wirtschaftsbücher. Entwicklungen - Strategien<br />

- Trends (145-160); Karin Reinhard, Frank Rauchfuß: Cross-Media Publishing & Management<br />

- erfolgreich agieren auf veränderte Anforderungen an die Medienbranche (161-174);<br />

Thomas Heß, Henrik Hörning, Frank Rauchfuß, Karin Reinhard: Intergrierte Medienunternehmen<br />

- Utopie oder Realität? (Podiumsdiskussion).<br />

[442-L] Pauwels, Caroline; Loisen, Jan:<br />

Von GATT zu GATS und darüber hinaus: die Bedeutung der WTO für die audiovisuelle Politik,<br />

in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 489-499 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB<br />

Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/pauwels_10-2004.pdf?foid=12806)<br />

INHALT: "Seit in der so genannten Uruguay-Runde der Verhandlungen der Welthandelsorganisation<br />

WTO das Übereinkommen GATS zum internationalen Handel mit Dienstleistungen beschlossen<br />

wurde, gerät auch der audiovisuelle Sektor, vor allem Film und Fernsehen, stärker<br />

in das Blickfeld der globalen Handelspolitik. Den Europäern unter Führung Frankreichs war<br />

es seinerzeit nicht gelungen, eine generelle Ausnahmeregelung für den Kulturbereich ('exception<br />

culturelle') durchzusetzen. Stattdessen versuchen sie seither, die vor allem von den USA,<br />

aber auch von Japan und anderen gewünschte vollständige Liberalisierung der Kulturindustrie


258 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

zu verhindern und den Status quo in der Medienregulierung zu sichern. Neben der Verteidigung<br />

der wirtschaftlichen Interessen der jeweiligen nationalen audiovisuellen Produzenten<br />

liegt der Kern des Konfliktes in der unterschiedlichen Betrachtungsweise der Kultur: Während<br />

für die USA Kultur eine Ware wie andere darstellt, ist für Europa und Kanada Kultur<br />

auch ein wichtiger Teil der nationalen Identität, die es auch durch entsprechende Gesetze zu<br />

bewahren gilt ('Protektionismus'). Mit dem GATS-Übereinkommen verpflichten sich alle<br />

WTO-Teilnehmerstaaten zur Liberalisierung im Dienstleistungssektor wodurch unter anderem<br />

die in Europa weit verbreiteten Förderprogramme für Film und Fernsehen, die verschiedenen<br />

Finanzierungssysteme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie andere staatliche<br />

Maßnahmen im audiovisuellen Sektor in die Diskussion geraten könnten. Der Ausgang der<br />

laufenden WTO-Verhandlungen (Doha-Runde) ist für den audiovisuellen Sektor gegenwärtig<br />

kaum vorherzusagen; die Lage ist aufgrund der verschiedenen Interessen, aber auch durch die<br />

vielfältige Verknüpfung mit anderen Regelungsbereichen äußerst kompliziert. Verschiedene<br />

Vorschläge der letzten Jahre zielen auf eine Überbrückung des Grundkonflikts zwischen ökonomischem<br />

und kulturpolitischem Ansatz. Von der UNESCO und anderen wird das Konzept<br />

der kulturellen Vielfalt als eine Möglichkeit gesehen, die ökonomischen Notwendigkeiten anzuerkennen<br />

und Freiraum für nationale Kulturpolitiken zu sichern. Für die Europäische Union<br />

wird es weiter eine größere Herausforderung bleiben, dem Liberalisierungsdruck standzuhalten<br />

und die innerhalb der EU gültigen Standards zu verteidigen. Eine besondere Rolle kommt<br />

in der WTO zunehmend den Entwicklungsländern zu, von denen einige (z.B. Brasilien, Indien)<br />

inzwischen selbst über eine florierende, exportorientierte audiovisuelle Industrie verfügen."<br />

(Autorenreferat)<br />

[443-L] Picot, Arnold; Fiedler, Marina:<br />

Digital-Rights-Management, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und<br />

Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 125-129<br />

INHALT: "Die ökonomische Verwertung von Sach- und Dienstleistungen ist an die Möglichkeit<br />

zur eindeutigen Definition und Durchsetzung von Rechten gebunden (...). Copyrights, Patente<br />

und andere Rechte versuchen ein Gleichgewicht zwischen dem Schöpfer und der Allgemeinheit<br />

herzustellen. Der Schöpfer von solchen geistigen Werken erhält so ein Verwertungsrecht<br />

und die Allgemeinheit ein Zugriffsrecht auf dieses Werk. Die weite Verbreitung des Internet<br />

und die zunehmende Erstellung von digitalen Gütern verschiebt dieses Gleichgewicht zunächst<br />

einmal zugunsten der Allgemeinheit. Es ist nun sehr viel leichter auf immaterielle Güter<br />

zuzugreifen, diese zu kopieren und weiterzuverbreiten." (Autorenreferat)<br />

[444-F] Roost, Frank, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Bodenschatz, Harald, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Stadtplanungsprojekte der globalen Medienindustrie - das Beispiel Sony<br />

INHALT: Welche Rolle spielen Urban Entertainment Centers in den Vermarktungsstrategien<br />

globaler Medienkonzerne und wie gehen die Kommunen mit dieser planerischen Herausforderung<br />

um? Dienen Metropolen dabei der Medienindustrie als strategische Standorte, so wie<br />

die Global Cities der Finanzindustrie als Koordinationszentren der Globalisierung dienen?<br />

ZEITRAUM: 1990 bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, New York, San Francisco,<br />

Tokyo


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 259<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

METHODE: Ist Saskia Sassens Global-City-These auch auf die Standortwahl der globalen Medienindustrie<br />

anwendbar?<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Sony Center Berlin - strategischer Standort eines globalen Medienkonzerns.<br />

in: Schäfer, Uta; Diller, Christian (Hrsg.): Wider die Globalisierungsangst!<br />

Berlin: Verl. für Wissenschaft und Forschung 1999.+++Corporate Image City: Sony-<br />

Großprojekte in Berlin, San Francisco und Tokio. in: Stadtbauwelt, Jg. 91, 2000, 48.+++ Metropolen<br />

als Standorte imageorientierter Großprojekte - das Beispiel Tokyo. in: Planungsrundschau,<br />

2003, Nr. 8.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2000-10 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft,<br />

Institut für Soziologie Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie (Franklinstr. 28-29,<br />

FR 2-5, 10587 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-314-25971, e-mail: frank.roost@tu-berlin)<br />

[445-L] Röper, Horst:<br />

Bewegung im Zeitungsmarkt 2004: Daten zur Konzentration der Tagespresse in der Bundesrepublik<br />

Deutschland im I. Quartal 2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 6, S. 268-283<br />

(Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/roeper_6-2004.pdf?foid=11388)<br />

INHALT: "Noch hält die Krise im Zeitungsmarkt an, und die Rezession im Werbemarkt ist noch<br />

nicht überwunden. Gleichzeitig wächst die horizontale Konzentration, da viele Lokalausgaben<br />

inzwischen eingestellt wurden bzw. Verlage vollständig oder teilweise verkauft wurden<br />

(z.B. die Frankfurter Rundschau). Erst in jüngster Zeit gibt es im deutschen Zeitungsmarkt<br />

wieder neue Markteinführungen. Der Marktanteil der fünf größten Verlagsgruppen ist im ersten<br />

Quartal 2004 gegenüber dem Vergleichsquartal im Jahr 2002 bei den Abonnementzeitungen<br />

mit 28,8 Prozent exakt gleich geblieben, während er bei den Boulevardzeitungen jetzt<br />

95,1 Prozent beträgt gegenüber 94,6 Prozent zwei Jahre zuvor. Im Gesamtmarkt ist der Anteil<br />

der zehn auflagenstärksten Verlagsgruppen aufgrund von Auflagenverlusten bei Boulevardzeitungen<br />

(BILD, Express) sogar erstmals seit vielen Jahren leicht rückläufig und liegt bei<br />

56,1 Prozent (2002: 56,3%). Bei der Axel Springer AG übernahm die Verlegerin Friede<br />

Springer die Mehrheit im Konzern, und außerdem baut Springer das Zeitungsgeschäft im<br />

Ausland aus. Die Zusammensetzung der Verlagsgruppe WAZ aus Essen blieb in den letzten<br />

beiden Jahren unverändert, wobei der Konzern in Nordrhein-Westfalen wie auch in Thüringen<br />

Auflage eingebüßt hat. Die Verlagsgruppe Stuttgarter Zeitung/ Die Rheinpfalz/ Südwest<br />

Presse übernahm eine weitere Lokalzeitung, und bei der Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg<br />

aus Köln soll nach Einsparungen und Verkäufen jetzt wieder expandiert werden. Der seit<br />

Jahrzehnten expandierende Konzern des Verlegers Dirk Ippen ist zuletzt weitgehend unverändert<br />

geblieben, Gleiches gilt für die Verlagsgruppe Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die<br />

Verlagsgruppe Holtzbrinck hofft für den Kauf des Berliner Verlags (Berliner Zeitung und<br />

Berliner Kurier) auf eine Deregulierung des Kartellrechts. Bei Gruner + Jahr ist der geplante<br />

weitgehende Ausstieg aus dem Zeitungsmarkt noch nicht vollzogen. Die Verlagsgesellschaft<br />

Madsack in Hannover ist u.a. durch Expansion ins Nachbarland Hessen auf den neunten Rang<br />

unter den größten Verlagsgruppen aufgestiegen, während die Verlagsgruppe Süddeutscher<br />

Verlag vom neunten auf den zehnten Rang abrutschte und durch die Werbekrise in erhebliche<br />

Schwierigkeiten geriet. Die vom Bundeswirtschaftsminister geplante Novellierung der Pres-


260 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

seklausel im Presserecht würde den Expansionswünschen mittlerer Verlage entgegenkommen.<br />

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass auch wettbewerbsschädliche Übernahmen akzeptiert<br />

werden sollen, was zum Widerspruch von Bundeskartellamt und Monopolkommission führte.<br />

Um der Auflagen-Anzeigen-Spirale als dem Kernproblem für die Zeitungsvielfalt entgegenzuwirken,<br />

schlägt der Autor ein Optionsrecht für nachrangige Wettbewerber vor, um diesen<br />

die Durchsetzung einer Anzeigenkombination mit dem im Markt führenden Wettbewerber<br />

einzuräumen." (Autorenreferat)<br />

[446-L] Schneider, Beate; Schütz, Walter J. (Hrsg.):<br />

Europäische Pressemärkte: Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik,<br />

(Relation , N.F.), Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss. 2004, 379 S., ISBN: 3-7001-3279-4<br />

INHALT: Für den europäischen Pressemarkt gibt es keine vergleichbaren statistischen Angaben.<br />

Das Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover hat sich angesichts<br />

dieser Situation das Ziel gesetzt, einheitliche Maßstäbe für die Erfassung und Zuordnung von<br />

Presseerzeugnissen zu entwickeln. Der Band dokumentiert die Ergebnisse dieses internationalen<br />

Forschungsvorhabens, an dem sich Vertreter aus 14 europäischen Staaten beteiligt haben.<br />

Ihre Berichte werden eingeleitet durch Beiträge über die wettbewerbsrechtlichen Grundlagen<br />

in der EU und über vergleichbare Ansätze in der Erforschung der europäischen Pressemärkte.<br />

(RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Methodischer Ansatz für eine Zeitungsstatistik in Europa - Beate<br />

Schneider, Walter J. Schütz: Ziele und Instrumente des Forschungsvorhabens 'Europäische<br />

Pressemärkte' (19-31); Erhebungsbogen zur Erfassung relevanter Merkmale der Zeitungsstatistik<br />

(33-66); Zeitungsstatistik von 14 europäischen Ländern im Vergleich (67-93); Dieter<br />

Stürzebecher: Europäische Pressemärkte: Grundlagen und Statistik des Zeitungswesens (95-<br />

112). 2. Presse im zusammenwachsenden Europa - Hanns Peter Nehl: Europäische Pressemärkte<br />

im Lichte des EG-Wettbewerbsrechts (115-127); Josef Seethaler: Vergleichende Ansätze<br />

in der Erforschung der europäischen Pressemärkte: ein Literaturbericht (129-163). 3.<br />

Statistik nationaler Pressemärkte in Europa - Guido Ros: Belgien: Probleme einer vergleichenden<br />

Zeitungsstatistik (167-179); Minka Zlateva, Petranka Fileva: Bulgarien: Fragen der<br />

Kategorienbildung bei der statistischen Analyse des Zeitungsmarktes (181-193); Walter J.<br />

Schütz: Deutschland: von der Katalogauszählung über die Fragebogenauswertung zur Stichtagsammlung<br />

(195-211); Epp Lauk: Estonia: Some reflections on comparability of newspapers<br />

market (213-221); Ragnar Karlsson: Iceland: mapping the newspaper market 1980-2003<br />

(223-263); Genovaitè Burneikienè: Litauen: Entwicklung und Stand des Pressewesens (265-<br />

269); Piet Bakker: Netherlands: national and regional newspapers in competitive markets<br />

(271-280); Gabriele Melischek, Josef Seethaler, Katja Skodacsek: Österreich: die Zeitungsstichtagserhebung<br />

im Kontext einer Analyse der Marktstrukturen (281-326); Marek Jachimowski,<br />

Ilza Kowol: Polen: Aufbruch in einen liberalen Zeitungsmarkt (327-337); Galina<br />

Woronenkowa: Russland: Zeitungsmarkt 1999-2003 - Quo vadis? (339-355); Miroljub Radojkovic:<br />

Serbia: national developments and European statistical standards (357-365); Samuel<br />

Brecka: Slowakei: Mediensystem im Umbruch (367-379).<br />

[447-F] Scholz, Christian, Univ.-Prof.Dr.; Eisenbeis, Uwe, M.A. (Bearbeitung):<br />

Strategische Entscheidungen in Medienunternehmen


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 261<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

INHALT: Medienunternehmen befinden sich derzeit in einer schwierigen Lage. Die Konjunktur<br />

lahmt, Anzeigen- und Werbeschaltung sind rückläufig. Aber was tun? Soll man sich auf sein<br />

ursprüngliches Kerngeschäft konzentrieren oder über eine Cross-Media-Strategie diversifizieren?<br />

Konzentration auf den lokalen Markt oder doch internationale Allianzen? Oder einfach<br />

nur Hoffen auf den konjunkturellen Aufschwung? Sicher werden auch Fehler gemacht. Aber<br />

welche und wo? Seriöse und begründbare Antworten sind bisher kaum zu finden. Dies liegt<br />

sicher auch an der bislang unzureichenden Forschung im Bereich des Medienmanagements.<br />

Denn: So spannend und lohnenswert die Beschäftigung mit der Medienbranche auch ist, auf<br />

der Landkarte der Forschung sind im Bereich Medien- und Kommunikationsmanagement<br />

noch viele weiße Flecken zu verzeichnen. In einen dieser Bereiche will der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Organisation, Personal- und Informationsmanagement (Prof.Dr.<br />

Christian Scholz) an der Universität des Saarlandes mit einer Untersuchung zum Thema der<br />

Anwendung von Planungsinstrumenten zur Strategiefindung in Unternehmen der Medienbranche<br />

vordringen: 1. Zum einen soll das gerade für die Medienbranche strategisch wichtige<br />

Spannungsverhältnis Darwinismus vs. Opportunismus - systematisiert im Phänomen des<br />

"Darwiportunismus" (vgl. Scholz 2003) - thematisiert werden. Sind sich die Medienunternehmen<br />

ihrer Situation im Darwiportunismus-Kontext bewusst? Reagieren sie entsprechend?<br />

2. Zum anderen soll ein Überblick über den Einsatz und die Anwendung von Planungsinstrumenten<br />

zur Strategiefindung in Unternehmen der Medienbranche erarbeitet werden. Welche<br />

Tools und Instrumente werden zur Strategiefindung und Planung (vgl. Scholz 2000) in<br />

Unternehmen der Medienbranche eingesetzt? Lassen sich aus den Erkenntnissen Zusammenhänge<br />

mit dem Darwiportunismus-Phänomen ableiten? 3. Ein weiteres Ziel des Projektes:<br />

Verbesserung der Lehre für angehender Medienmanager und ggf. Anpassung der Ausbildung<br />

im Bereich Medienmanagement und Strategielehre an die tatsächlich in den Unternehmen erforderlichen<br />

Skills.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Scholz, Christian; Eisenbeis,<br />

Uwe: Darwiportunismus in der Medienbranche: strategisches Management ohne strategisches<br />

Denken? Arbeitspapier, Nr. 82. Saarbrücken: Univ., Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Organisation, Personal- und Informationsmanagement 2004, 23 S. Abrufbar im Internet<br />

unter: http://www.orga.uni-sb.de/forschung/sem/arbeitspapier82.pdf .<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-07 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaft, FR 1.3<br />

BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation, Personal- und Informationsmanagement (Postfach<br />

151150, 66041 Saarbrücken)<br />

KONTAKT: Scholz, Christian (Prof.Dr. Tel. 0681-302-4120, Fax: 0681-302-3702,<br />

e-mail: scholz@orga.uni-sb.de)<br />

[448-L] Schuler, Thomas:<br />

Medienmacht aus Gütersloh, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 3, S. 100-104<br />

INHALT: Ausführlich berichtet der Autor über seine Recherchen für ein Buch über die Familie<br />

Mohn und dem in Gütersloh ansässigen Bertelsmann-Konzern. Dargestellt werden neben den<br />

aufwändigen Recherchen auch die Interviews mit Familienmitgliedern (frühere Ehefrau R.<br />

Mohns und dem Sohn aus erster Ehe) zu persönlichen Fragen, da in der Öffentlichkeit "moralische<br />

Prinzipien" als Selbstverständnis des Konzerns gelten. Da die wichtigsten Protagonis-


262 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

ten - R. und Liz Mohn - dem Autor zu keinem Interview zur Verfügung standen, wurden die<br />

Informationen durch viele Mitarbeiter, Freunde und Wegbegleiter in offenen Gesprächen gesammelt.<br />

(DY)<br />

[449-F] Sick, Stefan (Bearbeitung); Schoder, Detlef, Prof.Dr. (Leitung); Schoder, Detlef, Prof.Dr.<br />

(Betreuung):<br />

Akzeptanz der Mass Customization am Beispiel der individualisierten gedruckten Zeitung<br />

INHALT: Erklärungsmodell zur "Adoption of mass customized products". Befagt wurden 2.100<br />

Menschen speziell zur Haltung gegenüber individualisierten Zeitungen. In Zusammenarbeit<br />

mit IfD Allensbach bislang umfangreichste Leseranalyse zum Thema Individualisierung.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Erklärungsmodell auf Grundlage des TAM (Technology Acceptance Model); Auswertung<br />

mit Structural Equations Modeling (SEM), speziell PLS. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe:<br />

2.100; sozio-demografisch repräsentativ für Deutschland; Auswahlverfahren: Stichprobenplan<br />

von IfD Allensbach). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar<br />

für Wirtschaftsinformatik, insb. Informationsmanagement (Pohligstr. 1, 50969 Köln)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5325, e-mail: schoder@wim.uni-koeln.de)<br />

[450-L] Siegert, Gabriele; Lobigs, Frank (Hrsg.):<br />

Zwischen Marktversagen und Medienvielfalt: Medienmärkte im Fokus neuer medienökonomischer<br />

Anwendungen, (Schriften zur Medienwirtschaft und zum Medienmanagement, Bd. 6),<br />

(Workshop "Vom Theorien-Diskurs zur Theorien-Anwendung! Anwendung und Erklärungspotenzial<br />

theoretischer Ansätze für medienökonomische Fragestellungen", 2002, Zürich), Baden-Baden:<br />

Nomos Verl.-Ges. 2004, 200 S., ISBN: 3-8329-0519-7<br />

INHALT: "Kann es wirksamen Medienwettbewerb geben, oder versagt der Markt bei Medien?<br />

Welche Medienvielfalt bringt der Markt hervor?" Diese Grundfragen werden im Rahmen<br />

neuer Medienökonomischer Anwendungen untersucht. Der Band dokumentiert eine Auswahl<br />

der Vorträge auf dem Workshop der Fachgruppe Medienökonomie in der Deutschen Gesellschaft<br />

für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft vom November 2002 in Zürich.<br />

(RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Medienökonomie im Spannungsfeld zwischen Publizistik- und<br />

Wirtschaftswissenschaft - Ulrich Saxer: Qualifizierte Transdisziplinarität (15-30); Bruno S.<br />

Frey: Inspirierende Ökonomie und die Medien (31-36). 2. Medienmärkte zwischen Marktversagen<br />

und wirksamem Wettbewerb - Marco Czygan: Marktversagen im Hörfunk und ordnungspolitische<br />

Empfehlungen (39-52); Frank Lobigs: Funktionsfähiger journalistischer<br />

Wettbewerb: institutionenökonomische Herleitung einer fundamentalen publizistischen Institution<br />

(53-68); Siegbert Messmer: Digitales Fernsehen in Deutschland im Lichte der Contestable<br />

Markets-Theorie (69-82). 3. Medienmärkte und Medienvielfalt - Wolfgang Seufert:<br />

Ökonomische Restriktionen für die Ausdifferenzierung des Medienangebotes am Beispiel des<br />

deutschen Zeitschriftenmarktes (85-99); Günter Lang: Strategie und Vielfalt: eine Anwendung<br />

des Hotelling'schen Positionierungsmodells auf Medienmärkte (100-112); Mike Fried-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 263<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

richsen: Konsumentenerwartungen und Produktnutzen im interaktiven TV-Markt (113-132).<br />

4. Der "Homo oeconomicus" als Medienmacher und Mediennutzer - Susanne Fengler, Stephan<br />

Ruß-Mohl: Ökonomik als Perspektive für Journalismusforschung: das Beispiel Medienjournalismus<br />

(135-149); Reto Jegen, Bruno S. Frey: TV-Konsum und Rationalität (150-166).<br />

5. Der Medienmarkt im Rahmen globaler Kapitalismusanalysen - Marie-Luise Kiefer: Medien<br />

und neuer Kapitalismus (169-183); Christian Steininger: Zum Verhältnis von Markt und<br />

Öffentlichkeit: ein Beitrag zur medienökonomischen Institutionengenese des Antisemitismus<br />

(184-196).<br />

[451-L] Sjurts, Insa:<br />

Medienkrise und Unternehmensstrategien der Global Player: Persistenz vs. Dekonstruktion<br />

der Wertschöpfungsketten, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität<br />

Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges.,<br />

2004, S. 100-111, ISBN: 3-8329-0603-7<br />

INHALT: Nach vielen Jahren kontinuierlichen Wachstums geriet die Medienbranche zu Beginn<br />

des neuen Jahrtausends in eine schwere globale Krise, die nicht nur auf die weltweite Konjunkturschwäche<br />

zurückzuführen ist. Ein Großteil der wirtschaftlichen Probleme in der Branche<br />

resultiert aus der Überschätzung der Nachfrage- und Synergiepotenziale. Die "erfolgsverwöhnte<br />

Medienbranche" wurde tiefgehend verunsichert und verlor an Ansehen. Deshalb<br />

zielen die strategischen und marktlichen Aktivitäten der großen Medienunternehmen gegenwärtig<br />

darauf, das Vertrauen der Kapitalanleger, der Rezipienten und der Werbewirtschaft<br />

wiederzugewinnen. In dem Beitrag werden die strategischen Konzepte der Global Player in<br />

der Medienbranche als Reaktion auf die Krisensituation wertschöpfungsorientiert rekonstruiert.<br />

Ihre Handlungsmuster werden strategietheoretisch erklärt und im Hinblick auf ihre<br />

Erfolgsträchtigkeit diskutiert. Die Analyse bezieht sich auf die sechs umsatzstärksten Medienunternehmen<br />

der Welt: AOL Time Warner, Walt Disney, den französischen Mischkonzern<br />

Vivendi Universal, Viacom, Bertelsmann und Murdoch's News Corporation. (PT)<br />

[452-F] Spachmann, Klaus (Bearbeitung); Mast, Claudia, Prof.Dr.Dr.habil. (Leitung):<br />

Die aktuelle Zeitungskrise. Aus Sicht der Chefredakteure ein grundsätzliches Strukturproblem<br />

INHALT: Um aktuelle Entwicklungen im Tageszeitungsjournalismus einschätzen zu können, hat<br />

das Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft und Journalistik eine Umfrage unter den<br />

Chefredakteuren aller deutschen Tageszeitungen mit Vollredaktionen durchgeführt. Das Ergebnis:<br />

Die befragten Chefredakteure bewerten die aktuelle Zeitungskrise durchaus als<br />

grundsätzliches Strukturproblem der Verlage. Aus ihrer Sicht muss v.a. die Zielgruppenorientierung<br />

der Berichterstattung in Zukunft weiter zunehmen, will die Tageszeitung ihre Stellung<br />

beim Leser halten und weiter ausbauen. Ein wichtiges Instrument ist hierbei auch das Internet.<br />

Es hat sich als Instrument zur Leseransprache etabliert - bringt aber auch zahlreiche Herausforderungen<br />

für die Redaktionen und Verlage mit sich. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mast, Claudia; Spachmann,<br />

Klaus: Wohin steuert der Journalismus? Ergebnisse einer Umfrage unter Chefredakteuren und


264 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

Schlussfolgerungen. Interner Bericht/ Report. Kommunikation & Management, Bd. 2. Hohenheim:<br />

Univ., Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft und Journalistik 2003.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

Sozialwissenschaften (70593 Stuttgart)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-459-4078, Fax: 0711-459-3429,<br />

e-mail: spachmann@uni.hohenheim.de)<br />

[453-L] Vogel, Andreas:<br />

Konsolidierte Großkonzerne bereit zu erneutem Wachstum: Daten zum Markt und zur<br />

Konzentration der Publikumspresse in Deutschland im 1. Quartal 2004, in: Media Perspektiven,<br />

2004, Nr. 7, S. 322-338 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/vogel.pdf?foid=11606)<br />

INHALT: "Seit über drei Jahren befindet sich die jahrzehntelang eher erfolgsverwöhnte Publikumspresse<br />

in schwierigem Fahrwasser. Im Jahr 2001 brach das Anzeigenaufkommen in den<br />

meisten Objektgruppen der Publikumspresse ein. In den Jahren 2002 und 2003 gingen die<br />

Werbeumsätze weiter zurück auf 2003 netto 1,86 Mrd Euro, was dem Niveau des Jahres 1998<br />

entspricht. Damit steht die Publikumspresse im Vergleich zur Tagespresse noch gut da, aber<br />

auch sie spürt die Grenzen des Wachstums in einer gesamtwirtschaftlich angespannten Situation.<br />

Nach außen sichtbare Veränderungen sind stagnierende oder sinkende Anzeigenpreise,<br />

dünnere Hefte, niedrigere Einzelverkaufspreise und gelegentlich auch seltenere Erscheinungsweise.<br />

In den Verlagshäusern wird bei den Ausgaben gespart und seit 2002, dem Jahr<br />

der letzten dieser seit über 30 Jahren in Media Perspektiven dokumentierten Analyse zum<br />

Markt und zur Konzentration der Publikumspresse, wurden kaum neue Titel lanciert. Im Vergleich<br />

zum I. Quartal 2002 ist die Pressekonzentration, gemessen als (konsolidierte) Marktanteile<br />

an der verkauften Auflage, 2004 leicht um 1,2 Prozentpunkte gesunken, bewegt sich aber<br />

immer noch auf dem Durchschnittsniveau der letzten zehn Jahre: Die vier Großverlage<br />

Bauer, Springer, Burda und Gruner + Jahr erzielen im I. Quartal 2004 einen Marktanteil von<br />

60,4 Prozent. Unterscheidet man nach Erscheinungshäufigkeit, zeigen sich gegenläufige Entwicklungen:<br />

Im Segment der mindestens 14-täglich erscheinenden Titel ist der Marktanteil<br />

der vier Konzerne mit gut 76 Prozent niedriger als 2002. Aber immer noch sind drei von vier<br />

ein- oder zweiwöchentlich erscheinenden Heften diesen vier Großverlagen zuzurechnen. Bei<br />

den seltener erscheinenden Publikumszeitschriften ist der Marktanteil der Großverlage um 4,3<br />

Prozentpunkte auf 38,2 Prozent gestiegen. Der seit Jahren zu beobachtende Rückgang der<br />

Verkaufsauflagen hat sich fortgesetzt: Innerhalb von zwei Jahren ist der Jahresdurchschnitt<br />

der verkauften Auflagen um 4,22 Millionen Hefte auf 86,9 Millionen Exemplare gesunken. In<br />

der Einzelbetrachtung der Aktivitäten der vier führenden Unternehmen gibt es Anzeichen,<br />

dass diese nach einer Phase der Konsolidierung bereit sind zu neuen Projekten und neuem<br />

Wachstum." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 265<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

[454-L] Windeler, Arnold; Wirth, Carsten:<br />

Arbeitsregulation in Projektnetzwerken: eine strukturationstheoretische Analyse, in: Industrielle<br />

Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 11/2004, H. 4, S.<br />

295-319. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich.<br />

INHALT: "Projektbasierte Industrien erfahren heute große Aufmerksamkeit. Wie in diesen Industrien<br />

die Arbeit reguliert ist, ist bislang relativ wenig untersucht. Greifen in diesen Industrien<br />

die traditionellen Formen der Arbeitsregulation oder haben sich in ihnen neue Formen<br />

herausgebildet? Wir untersuchen diese Fragen empirisch in der deutschen Fernsehproduktion,<br />

einer projektbasierten Industrie par excellence, die zudem von einer besonderen Form von<br />

Unternehmungsnetzwerk gekennzeichnet ist, dem Projektnetzwerk. Wir zeigen, dass Arbeit<br />

auch jenseits der Inseln der Regulation im traditionellen Sinne kollektiv reguliert wird. Institutionen<br />

wie Professionen und Sozialsysteme wie Projektnetzwerke, Regionen und Industrien<br />

sind in der Fernsehindustrie die Basis von kollektiven Regulationen von Arbeit. Gleichwohl<br />

besitzen diese Arbeitsregulationen eine andere Qualität als die im dualen System, sind segmentiert<br />

und fragmentiert. Theoretisch präsentieren wir ein strukturationstheoretisches Konzept<br />

kollektiver Arbeitsregulation (in Projektnetzwerken)." (Autorenreferat)<br />

[455-L] Woldt, Runar:<br />

Notwendige Konsolidierung oder gefährliche Monopolbildung?: Kabelindustrie plant eine<br />

(Re-)Konzentration mit problematischen Konsequenzen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 6,<br />

S. 261-267 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/woldt_6-2004.pdf?foid=11386)<br />

INHALT: "Gut zwei Jahre nach dem Einspruch des Bundeskartellamts gegen die Übernahme<br />

eines großen Teils der ehemaligen Kabelnetze der Deutschen Telekom durch das USamerikanische<br />

Unternehmen Liberty Media ist das Amt bereits wieder mit der Prüfung einer<br />

Konzentration im Kabelsektor befasst. Das Unternehmen Kabel Deutschland GmbH (KDG)<br />

hat beantragt, die anderen drei Betreiber auf der Netzebene 3 - Ish, lesy und Kabel BW - zu<br />

übernehmen. Hiermit würde die seinerzeit eingeführte dezentrale Struktur der Kabelnetzbetreiber<br />

auf der Netzebene 4 (Signalzulieferung bis an die Grundstücksgrenzen) rückgängig<br />

gemacht, es entstünde (wieder) ein dominantes Kabelunternehmen mit nationaler Ausbreitung.<br />

KDG begründet das Vorhaben insbesondere mit den besseren Bedingungen für einen<br />

Ausbau der Kabelnetze und die Einführung digitaler Angebote. Die Konsolidierung erlaube<br />

es endlich, die 'Modernisierungsblockade' im Kabel zu durchbrechen. Kritik an diesem Vorhaben<br />

wird allerdings nicht nur von der Rundfunkaufsicht und den Konkurrenten in der Kabelindustrie<br />

geäußert, sondern auch von Rundfunkveranstaltern. Ein dominantes Unternehmen<br />

auf der Netzebene 3, das zudem einen großen Anteil an Kabelanschlüssen auf der Netzebene<br />

4 kontrolliere, gefährde den ungehinderten Zugang zum Kabel. Auseinandersetzungen<br />

zwischen KDG und den Rundfunkveranstaltern gibt es bereits um die Gestaltung der Nutzerführung<br />

(Navigator) im digitalen Angebot der KDG sowie um die Frage der Verschlüsselung<br />

und der Zertifizierung bestimmter Standards für die benötigten Kabelreceiver. Während ARD<br />

und ZDF eine Einigung mit KDG über diese Fragen erzielen konnte, die den freien Zugang<br />

zu ihren digitalen Bouquets garantieren, werden die privaten Programme, außer Angeboten<br />

des Pay-TV-Sender Premiere, bisher nicht ins digitale Kabel eingespeist. Bei seiner Entscheidung<br />

wird das Bundeskartellamt auch mit zu berücksichtigen haben, ob der geplante Zusam-


266 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.10 Medien und Ökonomie<br />

menschluss eine tatsächliche Chance für den qualitativen Ausbau der Kabelnetze bietet oder<br />

ob es bei dem Vorhaben in erster Linie um eine kurzfristige Wertsteigerung der Netze geht,<br />

die den gegenwärtigen Eigentümern (vornehmlich Banken und Finanzierungsunternehmen)<br />

einen lukrativen 'Exit' in näherer Zukunft ermöglichen soll." (Autorenreferat)<br />

[456-L] Zabel, Christian:<br />

Risikomanagement bei der Markteinführung neuer TV-Formate: Ergebnisse und Analyse<br />

einer Expertenbefragung, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie,<br />

Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 134-142<br />

INHALT: "Wie gezeigt wurde, stehen den TV-Sendern heute mehrere Optionen offen, um das<br />

strukturell hohe Risiko der TV-Produktion zu begrenzen. Dabei können die beschriebenen<br />

Best Practices das immanente Risiko des Herstellungs- und Rezeptionsprozesses substantiell<br />

reduzieren helfen, es aber nicht vollständig eliminieren: Jedes der befragten Unternehmen hat<br />

schon mehr als nur ein Mal mit einer neuen Sendung Schiffbruch erlitten. Gerade das Versagen<br />

linearer Erklärungsmodelle (wie z.B. ästhetischer Überzeugungen einzelner Fernsehmacher),<br />

weist darauf hin, dass Formatentwicklung und -vermarktung strukturell ergebnisoffene<br />

Prozesse sind. Zwar können dann noch normative Aussagen über die Wünschbarkeit etwa<br />

von politischen Sendungen etc. formuliert werden; für den Großteil des Format-Angebots ist<br />

dies aber nicht möglich. In dieser Sicht ist die marktwirtschaftliche Organisation des Programmwettbewerbs<br />

besonders effizient, um die Entwicklungen in der Nachfrage aufzudecken<br />

und den gesellschaftlichen Modernisierungsprozess voranzutreiben, da hier der Markt als<br />

'Such- und Entdeckungsverfahren' jeder anderen Organisationsform überlegen ist." (Autorenreferat)<br />

1.11 Medien und Recht<br />

[457-L] Bornemann, Roland:<br />

Die Kompetenz-Kompetenz in der Konzentrationskontrolle: zugleich eine Erwiderung auf<br />

Renck-Laufke, Die KEK eine Zumutung?, in ZUM 2004, 344ff., in: Zeitschrift für Urheber-<br />

und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 739-741 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Im Streit zwischen der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der<br />

"Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich" (KEK) geht es im Kern<br />

um die Frage, "wer die Kompetenz beanspruchen darf festzustellen, dass im Einzelfall die<br />

Kompetenz der KEK nicht berührt ist." Kann dies nur die KEK allein entscheiden, indem sie<br />

sich vorbehält, in jedem Fall ein Antragsverfahren zur Verlängerung der Genehmigung eines<br />

privaten Rundfunkangebots bis zur Erteilung zu blockieren? Oder genügt es, wenn die BLM<br />

ihr lediglich die nach ihrer Ansicht prüfrelevanten Fälle vorlegt? Im Interesse eines reibungslosen<br />

Sendebetriebs sollte das letztgenannte Verfahren ausreichend sein, ohne das damit die<br />

Kompetenzen der KEK in verfassungsrechtlich bedenklicher Weise beschnitten würden. (KB)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 267<br />

1.11 Medien und Recht<br />

[458-L] Bruch, Christoph:<br />

Im Kampf gegen das Amtsgeheimnis: der lange Weg zu einem deutschen Informationsfreiheitsgesetz,<br />

in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 43/2004, H. 2<br />

= H. 166, S. 100-105 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Angesichts der Tatsache, dass die Forderung nach der Befähigung der Bürger eines<br />

Staates, die Tätigkeit ihrer Regierung zu kontrollieren, zu den Kernpunkten des modernen<br />

Demokratieverständnisses gehört, untersucht der Beitrag das Verhältnis von Amtsgeheimnis<br />

und Informationsfreiheitsgesetz (IFG) in Deutschland und erörtert bestimmte historische Etappen<br />

auf dem Weg dahin (der Brandenburger Weg 1991-1998 und die Informationsfreiheit<br />

unter Rot-Grün). Abschließend geht es um den Entwurf des Informationsfreiheitsgesetz auf<br />

Bundesebene und die Funktion der fünf Organisation (Humanistische Union, Netzwerk Recherche,<br />

Transparency International, Deutscher Journalisten-Verband und Deutsche Journalistinnen<br />

und Journalisten-Union) bei der Erarbeitung des Entwurfs. Ohne Aufmerksamkeit<br />

und bürgerschaftliches Engagement - so zeigt die internationale Erfahrung zumindest - wird<br />

das IFG in Deutschland jedoch nur schwer durchsetzbar sein. (ICH)<br />

[459-L] Cario, Ingmar:<br />

Carolines böse Schwestern, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 4, S. 84-86<br />

INHALT: Während die Reaktionen auf das so genannte Caroline-Urteil unterschiedlich waren,<br />

wurde die Ergänzung des Strafgesetzbuches durch den Paragraphen 201a kaum zur Kenntnis<br />

genommen. Ursprünglich als Schutz der Privat- und Intimsphäre für Opfer von "Spannern"<br />

gedacht, werde durch dieses Gesetz die journalistische Recherche erschwert. Geplante Gesetze<br />

sowie juristische Entscheidungen im Hinblick auf präventive Telefonüberwachung oder<br />

Einschränkung der Informationsfreiheit behindern die Arbeit von Recherchejournalisten. Gefordert<br />

wird ein bundesweites Informationsfreiheitsgesetz. (DY)<br />

[460-L] Dobmeier, Doris:<br />

"Europäische Rechtsentwicklung - Harmonisierung oder Dissonanz im Rundfunkrecht?":<br />

Tagungsbericht über das 6. BLM-Symposion Medienrecht 2003 in München, in: Zeitschrift<br />

für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 644-650<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) veranstaltete am 21.11.2003<br />

ihr sechstes Symposion Medienrecht zum Thema "Europäische Rechtsentwicklung - Harmonisierung<br />

oder Dissonanz im Rundfunkrecht?". Wissenschaftler, Fachanwälte und Richter<br />

diskutierten die Frage, ob die europäische Medienpolitik sich im Einklang mit dem deutschen<br />

Recht, speziell im Rundfunksektor, befindet, oder ob es hier Widersprüche und Kompetenzprobleme<br />

gibt. Hier stellt sich die zentrale Frage, wofür die EU zuständig sei und wofür die<br />

Mitgliedstaaten. Im Hauptaugenmerk der EU stehen zur Zeit zunächst der europäische Verfassungsvertrag,<br />

mit dem unter anderem auch der Rechtsrahmen definiert werden wird, in<br />

dem zukünftig europäische Medienpolitik stattfinden wird. Auch die Revision der EU-<br />

Fernsehrichtlinie bedeutet eine neue Vorgabe für den Deutschen Rundfunkstaatsvertrag. Eine


268 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.11 Medien und Recht<br />

andere aktuelle Frage ist derzeit, inwieweit die Kommission die Kompetenz hat, sich um die<br />

Medienkonzentration bzw. um die Vielfaltsicherung zu kümmern. Auch die Pläne der Kommission<br />

zur Förderung der Digitalisierung sowie die Kabel- und Satellitenrichtlinie, die überarbeitet<br />

werden soll, werden Auswirkungen auf das deutsche Rundfunkrecht haben. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt der Veranstaltung war die Vereinbarkeit des bayerischen Rundfunkmodells<br />

mit den bundesverfassungsrechtlichen Vorgaben sowie mit den europäischen Harmonisierungsbestrebungen.<br />

(KB)<br />

[461-L] Dörr, Dieter:<br />

Freies Wort, freies Bild und freie Berichterstattung vs. Datenschutz?: die Fortentwicklung<br />

der kommunikativen Freiheit durch den Datenschutz, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht<br />

: ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 7, S. 536-546 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "1. Die grundrechtliche Kollisionslage zwischen der Rundfunkfreiheit (...) und dem<br />

Recht des Einzelnen auf Schutz seiner Daten schlägt sich im Bereich des Datenschutzes im<br />

Rundfunk exemplarisch nieder. 2. Die Rundfunkfreiheit stellt als so genannte dienende Freiheit<br />

ein drittnütziges Freiheitsrecht dar. Sie dient der freien, individuellen und öffentlichen<br />

Meinungsbildung und ist Grundvoraussetzung für eine funktionsfähige Demokratie. 3. Aus<br />

dem Konzept der Rundfunkfreiheit als dienender Freiheit ergibt sich die Pflicht des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks zur Grundversorgung der Bevölkerung. 4. Der Grundsatz der Autonomie<br />

des öffentlichrechtlichen Rundfunks, der eng mit dem Pluralitätsgebot zusammenhängt,<br />

konkretisiert sich im verfassungsrechtlichen Gebot der Staatsferne des Rundfunks. 5.<br />

Der Konflikt zwischen dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung und der Rundfunkfreiheit<br />

erfährt durch das Medienprivileg als einfachgesetzlicher Umsetzung des Verfassungsgebotes<br />

aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG eine sachgerechte Lösung. 6. Der Grundrechtsschutz<br />

durch Verfahren besitzt für die Sicherung der Rundfunkfreiheit entscheidende Bedeutung.<br />

Der Gesetzgeber hat den verfassungsrechtlichen Auftrag, die Rundfunkfreiheit insbesondere<br />

durch Verfahrensregelungen zu konkretisieren. 7. Das Gebot der Staatsferne des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks verlangt zum einen, dass sich staatliche Stellen nicht in die<br />

Programmgestaltung des öffentlichrechtlichen Rundfunks einmischen. Zum anderen muss<br />

auch die Organisation der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten staatsfern erfolgen, sodass<br />

sich aus dem Gebot der Staatsferne auch das Selbstverwaltungsrecht der öffentlichrechtlichen<br />

Rundfunkanstalten ableitet. 8. Da sich eine Kontrolle des Datenschutzes im Rundfunk<br />

durch externe staatliche Behörden wegen des Gebots der Staatsferne als verfassungsrechtlich<br />

unzulässig erweist, ist es verfassungsrechtlich geboten, einen anstaltseigenen Datenschutzbeauftragten<br />

einzusetzen. 9. Dieser Datenschutzbeauftragte ist in Ausübung seines Amtes<br />

unabhängig und nur dem Gesetz unterworfen. Er besitzt eine richterähnliche Stellung und<br />

kann daher auch von keiner Seite Weisungen erhalten. 10. Der einfache Gesetzgeber muss bei<br />

der Ausgestaltung des Verfahrens der Bestellung des Datenschutzbeauftragten beim Rundfunk<br />

dessen Unabhängigkeit gewährleisten. 11. Zu Sicherung seiner Unabhängigkeit muss<br />

der Datenschutzbeauftragte eine eigene finanzielle Ausstattung erhalten, die ihm zumindest<br />

eine eigenständige Büroverwaltung ermöglicht. 12. Da eine Trennung zwischen personenbezogenen<br />

Verwaltungsdaten und journalistisch-redaktionellen Daten in der Praxis kaum durchführbar<br />

ist, muss der Datenschutzbeauftragte beim Rundfunk alle von der öffentlichrechtlichen<br />

Rundfunkanstalt gespeicherten Daten kontrollieren." (Textauszug)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 269<br />

1.11 Medien und Recht<br />

[462-L] Enders, Theodor:<br />

Digital Rights Management Systeme (DRMS) als besondere Herausforderung an das Urheberrecht,<br />

in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 593-605<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die bisher geführte ausgiebige Diskussion zu den DRMS beschäftigt sich vorrangig<br />

mit deren technischer und ökonomischer Ausgangslage und unternimmt den Versuch einer<br />

rechtlichen Zuordnung, vorrangig im Rahmen der Neuregelungen zum Schutz technischer<br />

Maßnahmen (Paragr. 95 a ff. UrhG). Dabei hat die maßgebliche Harmonisierungsrichtlinie<br />

von vornherein deutlich gemacht, dass einer Vereinbarungslösung der Vorrang vor der gesetzlichen<br />

Durchsetzung der Schrankenbestimmungen zu geben ist. Der rechtliche Rahmen<br />

wird dabei durch Paragr. 95 b Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Satz 2 , Abs. 3 und 4 UrhG vorgegeben.<br />

Die nunmehr einem besonderen Schutz unterstellten verschlüsselten Inhalte sind grundsätzlich<br />

geeignet, das sensible Interessengefüge der unterschiedlichen Beteiligten an den DRMS<br />

zu verschieben. Verantwortlich für diese Interessenverschiebung ist dabei nicht alleine das<br />

Schutzobjekt 'verschlüsselter Inhalt', sondern auch die mangelnde Durchsetzbarkeit digitaler<br />

Privatkopien (Paragr. 95 b Nr. 6 a) UrhG) sowie der Doppelvergütungseffekt des pauschalen<br />

Vergütungssystems (Paragr. 54 ff. UrhG). Die Vertragspartner, seien es nun Verbände oder<br />

einzelne Rechtsinhaber beziehungsweise Schrankenbegünstigte, sind aufgerufen Vereinbarungen<br />

auszuhandeln (in entsprechender Anwendung des Paragr. 36 UrhG), die die Interessen<br />

der unterschiedlichen Beteiligten der DRMS wieder zum Ausgleich bringen. Abkommen auf<br />

freiwilliger Basis bedingen allerdings Geschäftsmodelle, die so kundenfreundlich sind, dass<br />

ein 'Rückzug' auf technische Schutzmöglichkeiten weitgehend überflüssig wird. Das berechtigte<br />

Interesse der Urheber und Leistungsschutzberechtigten wird erst wieder in angemessener<br />

Weise zur Geltung kommen, wenn wirklich qualifizierte Inhalte erstellt und dann auch professionell<br />

verwaltet werden. Die kommenden Jahre müssen zeigen, ob die bisherigen gesetzlichen<br />

Grundlagen ausreichen, um den Wandel von der bloßen Informationsgesellschaft zur<br />

qualifizierten Wissensgesellschaft zu begleiten. Vor der Einleitung weiterer gesetzlicher Änderungen<br />

im Bereich der DRMS, sollte zunächst einmal dieser 'Markt' beobachtet werden, um<br />

in der Zwischenzeit alle Möglichkeiten freiwilliger Lösungen auszuloten." (Autorenreferat)<br />

[463-L] Flechsig, Norbert P.:<br />

Schutz gegen Verletzung des persönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen, in: Zeitschrift<br />

für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 605-617 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Der Mensch steht durch die neuen technischen Möglichkeiten verstärkt in der Gefahr,<br />

in seinen persönlichen Emanationen 'verdinglicht' und damit für andere beliebig verfügbar zu<br />

sein. Deshalb hat der Gesetzgeber die Aufgabe, dieser erhöhten Verletzbarkeit der Persönlichkeit<br />

entgegen zu treten. Es gilt deshalb auch heute noch das Wort des Bundesverfassungsgerichts<br />

und des Bundesgerichtshofs aus dem Jahre 1966, danach Fortschritte der Technik,<br />

die die Möglichkeiten bieten, heimliche Bildnisaufnahmen herzustellen, sie zu vervielfältigen<br />

und einer breiten Öffentlichkeit vorzuführen, mit den Mitteln des Rechts beantwortet werden<br />

müssen. Gleichwohl gilt, dass es der Medienpraxis schwer und unter Umständen auch unmöglich<br />

ist, die Gefahr einer Verletzung des normativen Merkmals des höchstpersönlichen<br />

Lebensbereiches in jedem Fall zu vermeiden, will sie kritisch und zuverlässig berichten. Eine<br />

abschließende Aufzählung, welche Lebensbereiche zu der absolut geschützten Intimsphäre<br />

gehören und welche Bereiche der 'bloßen' Privatsphäre zuzurechnen sind, ist zudem gesetz-


270 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.11 Medien und Recht<br />

lich nicht vorhanden. Soweit zu Gunsten der verfassungsrechtlich gewährleisteten Medienfreiheiten<br />

es an der ausdrücklichen Klarstellung fehlt, dass deren Umgang ganz allgemein mit<br />

Bildaufnahmen unter Berücksichtigung deren Wahrnehmung berechtigter öffentlicher Interessen<br />

gerechtfertigt sein kann, darf eine solche Rechtfertigungsbefugnis nicht fraglich sein."<br />

(Textauszug)<br />

[464-L] Forster, Edith; Schwarz, Mathias:<br />

Streitschlichtung in der Film- und Medienwirtschaft: XVIII. Symposion zum Film- und Medienrecht<br />

"Alternative Streitbeilegung in der Film- und Medienwirtschaft", in: Zeitschrift für<br />

Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 800-815 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Streitschlichtung und Mediation sind komplementäre Verfahren. Sie ersetzen nicht das<br />

traditionelle gerichtliche Verfahren oder hierarchische Anordnungen. Es ist je nach Konflikt<br />

und Streitfall danach zu fragen, welches Verfahren für den jeweiligen Konflikt geeignet ist,<br />

welche Fälle dem einen oder anderen System 'zugeteilt' werden können. Die Zuteilung erfolgt<br />

je nach seiner 'prozeduralen Kompetenz' des möglichen Verfahrens. Mediation darf auch<br />

nicht als Gegenpol zu anderen Problemverarbeitungswegen heroisiert werden. Sie ist eine Bereicherung<br />

des Konfliktlösungspotentials der Gesellschaft und hat in der Komplementarität zu<br />

anderen Konfliktlösungswegen eine eigene Berechtigung. Ob Verhandlungen sinnvoll sind<br />

und wie viel Mühe Sie in diese investieren, hängt davon ab, für wie zufrieden stellend Sie Ihre<br />

beste Nichteinigungsalternative halten und wie wahrscheinlich es Ihrer Meinung nach ist,<br />

dass Verhandeln ein besseres Ergebnis bringen wird. (...)" (Autorenreferat)<br />

[465-L] Frey, Dieter; Rudolph, Matthias:<br />

EU-Richtlinie zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums: Anmerkungen zur<br />

Harmonisierung des immaterialgüterrechtlichen Sanktionsrechts aus urheberrechtlicher<br />

Perspektive, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 7, S. 522-529<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die Richtlinie zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums versammelt eine<br />

Reihe von Instrumenten, die dem Schutz des geistigen Eigentums dienen können. Aufgrund<br />

des ambitionierten Anwendungsbereichs hätte der Rechtsakt jedoch eine sehr viel eingehendere<br />

Behandlung und Diskussion durch den europäischen Gesetzgeber verdient. Stattdessen<br />

regelt die Richtlinie viele Maßnahmen und Verfahren zur Durchsetzung der Rechte des geistigen<br />

Eigentums so vage, ungenau und inkonsistent, dass sie dem wichtigen Ziel der Förderung<br />

von Innovation und Kreativität nicht gerecht wird. Die Mitgliedstaaten werden im Rahmen<br />

der Umsetzung der Richtlinie für besonders strittige Fragen eigene Lösungen entwickeln.<br />

Damit bleibt abzuwarten, ob die Hauptmotivation der Rechtsangleichung, die Verwirklichung<br />

des Binnenmarktes, tatsächlich von Erfolg gekrönt sein wird. Die Umsetzung der<br />

Richtlinie wird auch der Rechtsdurchsetzung im Internet neuen Elan verleihen. Es mag allerdings<br />

bezweifelt werden, ob die Verschärfung der Sanktionsmechanismen zur zivilrechtlichen<br />

Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen im Internet das Urheberrecht aus dem digitalen<br />

Dilemma befreien wird. (...) Zu der Wiederherstellung eines gesellschaftlichen Konsenses<br />

bedarf es neben der Ausweitung legaler und verbraucherfreundlicher Angebote einer umfas-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 271<br />

1.11 Medien und Recht<br />

senden Aufklärung über die Sinnhaftigkeit des Schutzes von Innovation und Kreativität."<br />

(Autorenreferat)<br />

[466-L] Frohne, Ronald:<br />

Schiedsverfahren nach den AFMA (American Film Market Association): XVIII. Symposion<br />

zum Film- und Medienrecht "Alternative Streitbeilegung in der Film- und Medienwirtschaft",<br />

in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 793-799<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Es "wird deutlich, dass die AFMA Schiedsgerichtsbarkeit in wesentlichen Elementen<br />

von den allgemeinen Prinzipien der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit abweicht. Diese<br />

sind generell darauf gerichtet, Chancengleichheit und internationale Neutralität herzustellen.<br />

Aus der Sicht eines deutschen Beraters können die AFMA Rules das Schiedsverfahren hingegen<br />

zu einem Heimspiel für die US-amerikanische Partei machen. Die beschränkte Auswahl<br />

des Schiedsrichters, die Anknüpfung an die US-amerikanische Rechtsordnung über den<br />

Schiedsort und das anwendbare Recht führen u.U. zu einer wesentlichen Verengung der Optionen<br />

für die beteiligte deutsche Partei. Gleichzeitig eröffnet dies auch die Risiken der USamerikanischen<br />

Rechtsstreitigkeiten mit in der Regel langen mündlichen Verhandlungen,<br />

Zeugenvernehmungen als cross examination, möglicherweise sogar eine im Rahmen der<br />

AFMA Rules zulässige discovery. Hinzu kommt, dass staatliche Gerichte in den USA für die<br />

Anfechtung des Schiedsspruches oder Unterstützungshandlungen im Schiedsverfahren zuständig<br />

wären. Dies alles führt zu einem wesentlich erhöhten Zeit- und Kostenaufwand. Es ist<br />

jedoch auch zu berücksichtigen, dass die AFMA eine Expertise gewährleistet, die bei<br />

Schiedsverfahren anderer Institutionen - auch bei der Auswahl branchenerfahrener Schiedsrichter<br />

- nicht zu erwarten ist. Auch muss sich der deutsche Berater den typischen Konstellationen<br />

in der Film- und Medienwirtschaft stellen. (...) Soweit sich die Parteien für ein AFMA-<br />

Verfahren entscheiden, um von dem besonderen Know-how im Filmbereich zu profitieren,<br />

sollten die Einzelheiten des Verfahrens von den Parteien genau bestimmt werden, um die<br />

aufgeführten Nachteile eines AFMA-Verfahrens zu vermeiden (...)." (Autorenreferat)<br />

[467-L] Gangloff, Tilmann P.:<br />

Fehler im System: zweierlei Maß? Jugendschutz bei ARD und ZDF, in: tv diskurs : Verantwortung<br />

in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 84-87<br />

INHALT: Diskutiert werden die unterschiedlichen Regelungen zu Jugendschutz und Werbung für<br />

die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF im Vergleich zu den privaten Sendern. Während<br />

der private Rundfunk der zentralen Instanz der Freiwilligen Selbstkontrolle des Fernsehens<br />

(FSF) unterstellt ist, liegen die Zuständigkeiten für den Jugendschutz bei dem Rundfunk-<br />

bzw. Fernsehrat von ARD bzw. ZDF. Gefordert wird ein Gremium, das auch für die öffentlich-rechtlichen<br />

Sender "in gutachterlicher Weise Sendungen sichtet, die für den Jugendschutz<br />

möglicherweise relevant sind." (DY)


272 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.11 Medien und Recht<br />

[468-L] Gercke, Marco:<br />

Die Rechtsprechung zum Internetstrafrecht im Jahr 2003, in: Zeitschrift für Urheber- und<br />

Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 443-451 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag gibt eine Übersicht über die Entwicklung der Rechtsprechung zum Internetstrafrecht<br />

im Jahr 2003. Erfasst werden aktuelle Entwicklungen im Bereich des materiellen<br />

Strafrechts, der Verantwortlichkeit und des Strafprozessrechts. Der Rechtsprechungsübersicht<br />

vorangestellt ist eine Zusammenstellung der wichtigsten Gesetzesreformen aus dem Jahr<br />

2003, die Einfluss auf das Internetstrafrecht haben. (KB)<br />

[469-L] Gottberg, Joachim von:<br />

Alles ist möglich: mit Jugendschutz gegen den Schönheitswahn, in: tv diskurs : Verantwortung<br />

in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 66-69<br />

INHALT: Die Beschäftigung mit dem eigenen Aussehen wird durch die audio-visuellen Medien<br />

und deren Verbreitung von Schönheitsidealen beeinflusst und beschleunigt. Zusätzlich wird<br />

das Aussehen immer mehr mit sozialer Akzeptanz und wirtschaftlichem Wohlstand verbunden.<br />

Seit 2004 sind Schönheitsoperationen Thema verschiedener Fernsehformate: "I want a<br />

famous face" (MTV), "Letzte Hoffnung Skalpell" (RTL II), "Alles ist möglich" (RTL) und<br />

"The Swan" (Pro Sieben). Nach einer kurzen Darstellung der unterschiedlichen Konzepte<br />

wird die Frage diskutiert, ob die zu Unterhaltungszwecken gezeigten Schönheitsoperationen<br />

als "entwicklungsbeeinträchtigend" im Sinne des Jugendschutzes zu gelten haben. (DY)<br />

[470-L] Groebel, Jo:<br />

Jugendschutz: Konsens und Dissens in der Grenzüberschreitung, in: tv diskurs : Verantwortung<br />

in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 37-39<br />

INHALT: Ausgehend von Ergebnissen der "World-Internet-Studie" wird dargestellt, wie unterschiedlich<br />

der Anteil an Sex und Erotik im Fernsehprogramm und Internet beurteilt wird.<br />

Kulturvergleichende empirische Untersuchungen lassen auch erkennen, dass Formen von<br />

Aggression kulturell verschieden bewertet werden. Für die Regelungen im Jugendmedienschutz<br />

ist von Bedeutung, inwiefern die unterschiedlichen Wertesysteme die Medienwirkungen<br />

steuern. Beispielhaft wird auf Ergebnisse inbezug auf China, Japan, Angola und Brasilien<br />

verwiesen. (DY)<br />

[471-L] Grützner, Jürgen:<br />

Mehr Wettbewerb durch das neue Telekommunikationsgesetz?, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift<br />

für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 96-97<br />

INHALT: Die im Novellierungsverfahren des Telekommunikationsgesetzes (TKG) zutage getretene<br />

Tendenz der Politik, einerseits die Regulierung dieses Marktes weitgehend zu lockern,<br />

andererseits aber die Unternehmen mit einer Vielzahl an Überwachungsvorschriften zu konfrontieren,<br />

zeigt die Ambivalenz des Gesetzgebers, wenn es darum geht, eigene Kompetenzen<br />

zugunsten eines liberalen Marktkonzepts aufzugeben. (KB)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 273<br />

1.11 Medien und Recht<br />

[472-L] Gummer, Andreas:<br />

Fragen des Datenschutzes bei neuen Formen von Programmen und Mediendiensten, in: Zeitschrift<br />

für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 7, S. 546-552 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Für den Anwendungsbereich des Rundfunkstaatsvertrages und des BayMG bestehen<br />

in Bayern datenschutzrechtliche Regelungen, die den verfassungsrechtlichen Anforderungen<br />

insbesondere der Rundfunkfreiheit und des sich daraus ergebenden Ordnungsprinzips der<br />

Staatsferne des Rundfunks entsprechen. Die Entwicklung der Medien und hierbei vor allem<br />

die der Übertragungstechnik und der Programmformate lassen ehemals zutreffende Abgrenzungsentscheidungen<br />

heute aber zusehends problematischer erscheinen. Aus diesem Grunde<br />

wird man sich in der Zukunft verstärkt insbesondere der Frage zuwenden müssen, welchen<br />

Beitrag entstehende neue Angebote im Prozess der freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung<br />

leisten und welche von ihnen deshalb aus Verfassungsgründen eines besonderen<br />

Schutzes vor indirekter Einflussnahme durch die Ausgestaltung der Datenschutzaufsicht<br />

in der Form einer rundfunkrechtlichen Datenschutzzuständigkeit bedürfen." (Autorenreferat)<br />

[473-L] Haller, Michael:<br />

Ratlos im Niemandsland, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr.<br />

4, S. 10-15<br />

INHALT: Mit dem 24. September 2004 wurde das so genannte Caroline-Urteil des Europäischen<br />

Gerichtshofs für Menschenrechte rechtskräftig. Das Urteil geht auf einen Prozess zurück, in<br />

dem Caroline von Hannover gegen die "Bunte" wegen Verletzung der Privatsphäre geklagt<br />

hatte. Als Reaktion auf das Urteil hatten Verleger der Boulevardpresse und Chefredakteure<br />

von Tageszeitungen sowie "Der Spiegel" in einem gemeinsamen Aufruf von der Einschränkung<br />

der Pressefreiheit und Zensur gesprochen. Demgegenüber verweist der Autor darauf,<br />

dass mit dem Schutz der Privatsphäre nicht die Informationsfunktion des Journalismus verhindert,<br />

sondern lediglich "der einträgliche Bilder-Voyeurismus" der Sensationspresse unterbunden<br />

werde. (DY)<br />

[474-L] Heinacher, Peter:<br />

Das neue TKG: Licht und Schatten, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement<br />

und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 94-96<br />

INHALT: Das novellierte Telekommunikationsgesetz (TKG) kann als solide Basis für unternehmerische<br />

Entscheidungen in diesem Zukunftsmarkt gelten. Es beweist, daß die Marktteilnehmer<br />

auch ohne Hilfe des Gesetzgebers oder der Regulierungsbehörde in der Lage sind, zu<br />

Kompromissen zu gelangen. Dennoch ist auch das neue TKG noch mit zu vielen bürokratischen<br />

Hürden ausgestattet und bleibt deutlich hinter den EU-Vorgaben für eine weitgehende<br />

Liberalisierung des Marktes zurück. (KB)


274 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.11 Medien und Recht<br />

[475-L] Hellwig, Martin:<br />

Rechtsunsicherheit als Wettbewerbsbehinderung: zur Novellierung des TKG, in: Medien-<br />

Wirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2,<br />

S. 97-98<br />

INHALT: Regierung und Parlament haben sich bei der Novellierung des Telekommunikationsgesetzes<br />

(TKG) zu viel mit Einzelproblemen befaßt und es dabei versäumt, den auf diesem<br />

Markt tätigen Unternehmen verlässliche Rahmenbedingungen zu setzen. Das hat zu manch<br />

problematischen Formulierungen im Gesetz geführt, die bei strenger Auslegung - eher zu<br />

mehr als zu weniger Regulierung führen könnten. (KB)<br />

[476-L] Kaboth, Daniel:<br />

Der EGMR und Caroline von Hannover: mehr Schutz vor der Veröffentlichung von Fotoaufnahmen<br />

aus dem Privatleben Prominenter?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht :<br />

ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 818-824 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Mit der relativ unverhohlenen Aufforderung des EGMR zur Abkehr von dem Begriff<br />

der Person der Zeitgeschichte und den dargelegten knappen Vorgaben für die Interessenabwägung<br />

zeichnet der EGMR in seinem Urteil vor, dass und in welcher Weise die deutsche<br />

Rechtsprechung zukünftig den Schutz Prominenter vor ungenehmigten Bildnisveröffentlichungen<br />

zu stärken hat. Das Urteil ist trotz der dargelegten Kritik zu begrüßen, da den Medien<br />

tendenziell erschwert werden soll, etwa durch eine intensive Bildberichterstattung erst<br />

dazu beizutragen, jemanden zur Person der Zeitgeschichte zu machen, um dann immer intensiver<br />

bildlich über deren Privatleben zu berichten. Insofern ist mit Spannung zu erwarten, wie<br />

die deutsche Rechtsprechung auf das Urteil des EGMR reagieren wird, das nach Art. 46 Abs.<br />

1 EMRK von dem Mitgliedstaat der EMRK, der Partei der Rechtssache ist, zu befolgen. (...)"<br />

(Autorenreferat)<br />

[477-L] Krausnick, Daniel; Westphal, Dietrich:<br />

Unterbrecherwerbung auf dem Luxemburger Prüfstand: zugleich eine Besprechung des<br />

EuGH-Urteils in Rs. C-245/01 (RTL), ZUM 2003, 949, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht<br />

: ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 825-829 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes im Rechtsstreit zwischen der niedersächsischen<br />

Landesmedienanstalt und RTL in Sachen Unterbrecherwerbung im Fernsehen hinterlässt<br />

einen positiven Gesamteindruck. "Vielleicht handelt es sich hier um ein letztes judikatives<br />

Aufbäumen zu Gunsten einer Regulierung, die auch am immateriellen Verbraucherschutz<br />

ausgerichtet ist. Die Weichen stehen auf nahezu völlige Ökonomisierung, oft euphemistisch -<br />

als Liberalisierung bezeichnet; auch die letzten Werberestriktionen in der Fernsehrichtlinie<br />

sollen beseitigt werden. Darauf deutet ein Beschluss der deutschen Länder hin, die dafür votierten,<br />

dass schon zum 1. März 2002 eine von Artikel I 1 Abs. 3 entledigte revidierte Fernsehrichtlinie<br />

in Kraft trete. Da die europäischen Mühlen langsamer arbeiten, wird das jedoch<br />

frühestens 2006 der Fall sein." (KB2)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 275<br />

1.11 Medien und Recht<br />

[478-L] Lammek, Marc; Ellenberg, Stefan:<br />

Zur Rechtmäßigkeit der Herstellung und Veröffentlichung von Sachaufnahmen, in: Zeitschrift<br />

für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 715-723 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Im Gegensatz zu der aufgrund von Paragr. 22 KUG äußerst engen Veröffentlichungsbefugnis<br />

von Personenaufnahmen ist sowohl die Herstellung als auch die Veröffentlichung<br />

von Sachaufnahmen grundsätzlich rechtmäßig. Das Filmen oder Fotografieren von Sachen<br />

stellt keine Beeinträchtigung des Eigentums dar, da durch den Realakt der Herstellung der<br />

Aufnahmen mangels Einwirkung die Verfügungsbefugnis des Eigentümers unberührt gelassen<br />

wird. Lediglich bei Hinzutreten weiterer Voraussetzungen kann es gemäß Paragr. 903,<br />

1004 BGB zur Unrechtmäßigkeit der Herstellung der Aufnahmen kommen. Dies kann namentlich<br />

der Fall sein, wenn die Aufnahmen von befriedetem Besitztum aus erfolgen oder<br />

durch die Aufnahmen in das allgemeine Persönlichkeitsrecht, vor allem durch die Verletzung<br />

der Privatsphäre, eingegriffen wird. Neben den Ansprüchen aus Paragr. 903, 1004 BGB besteht<br />

ferner die Möglichkeit, dass ein Unterlassungs- und Ersatzanspruch gemäß Paragr. 97<br />

UrhG vorliegt. Dieser Anspruch setzt allerdings die Subsumierbarkeit der abgelichteten Sache<br />

unter den Werkbegriff des Paragr. 2 Abs. 4 UrhG voraus, was praktisch äußerst selten der<br />

Fall sein wird und weshalb diesem Anspruch nur eine untergeordnete Rolle zukommt. (...)"<br />

(Autorenreferat)<br />

[479-L] Matthies, Anja:<br />

Virtuelle Werbung: rechtliche Fragen bei der Übertragung von Sportereignissen im Fernsehen,<br />

(Schriften zum Medienrecht, Bd. 3), Hamburg: Kovac 2004, XIII, 225 S., ISBN: 3-8300-<br />

1428-7 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y1811)<br />

INHALT: "Die Möglichkeiten für die Einfügung von Werbung in Fernsehsportübertragungen sind<br />

begrenzt. Angesichts neuer Werbeformen, die für die Refinanzierung von Sportsendungen<br />

neue Perspektiven eröffnen, erscheinen die gegenwärtigen gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

zu restriktiv: So darf virtuelle Werbung nur verwendet werden, um eine am Ort der Übertragung<br />

real bestehende Werbung zu ersetzen. Es stellt sich daher die Frage, wie das rechtliche<br />

Konzept im Hinblick auf die faktische Entwicklung in der Sportberichterstattung zu bewerten<br />

ist." (Autorenreferat)<br />

[480-L] Nacimiento, Patricia:<br />

Konfliktlösung nach allgemeinen Schiedsordnungen, insbesondere ICC (International<br />

Chamber of Commerce), AAA (American Arbitration Association) und DIS (Deutsche Institution<br />

für Schiedsgerichtsbarkeit): XVIII. Symposion zum Film- und Medienrecht "Alternative<br />

Streitbeilegung in der Film- und Medienwirtschaft", in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht<br />

: ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 785-793 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über<br />

den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Es "wird deutlich, dass die Schiedsgerichtsbarkeit gerade auf die Internationalisierung<br />

des Rechts gerichtet ist und versucht, weltweit einheitliche Standards für Verfahren zu entwickeln;<br />

Seit der Reform des deutschen Rechts der Schiedsgerichtsbarkeit im Jahre 1998 ist in<br />

Deutschland eine stetige Zunahme von Schiedsverfahren zu verzeichnen. Es ist davon auszu-


276 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.11 Medien und Recht<br />

gehen, dass auch die jüngsten Reformen der ZPO und die damit einhergehenden Auswirkungen<br />

auf staatliche Gerichtsverfahren diese Tendenz weiter verstärken werden. Gerade in einer<br />

spezialisierten Branche wie in der Film- und Medienindustrie gibt es ein deutliches Bedürfnis<br />

für die Schiedsgerichtsbarkeit. Die erforderliche Expertise ist bei den Gerichten wohl kaum,<br />

zumindest nicht in allen Instanzen, gewährleistet. Der Überblick über die wichtigen Schiedsinstitutionen<br />

macht deutlich, welches Spektrum an Möglichkeiten sich den Parteien in der<br />

Schiedsgerichtsbarkeit eröffnet. Dies aber nur dann, wenn die Vielfalt der Optionen genutzt<br />

und an den konkreten Streitfall angepasst wird. Die Schiedsgerichtsbarkeit bietet diese Chance,<br />

deren Kehrseite aber auch ein entsprechendes Risiko ist, wenn diese Chance verpasst oder<br />

unzulänglich genutzt wird. (...)" (Autorenreferat)<br />

[481-L] Pflüger, Thomas; Ertmann, Dietmar:<br />

E-Publishing und Open Access: Konsequenzen für das Urheberrecht, in: Zeitschrift für Urheber-<br />

und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 436-443 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Mit der im vorliegenden Beitrag "vorgeschlagenen abgestuften Optionslösung könnte<br />

(...) mittelfristig nicht nur dem Prinzip des Open Access mehr Geltung verschafft, sondern<br />

auch für mehr Wettbewerb auf dem Zeitschriftenmarkt gesorgt werden. Darüber hinaus würde<br />

die Schlüsselrolle der - mit Rechenzentren und Hochschulverlagen kooperierenden -<br />

Hochschulbibliotheken als lokale Knotenpunkte der Informationsversorgung wieder entscheidend<br />

gestärkt werden. Die Ausübung der Option durch die Hochschulen setzt freilich voraus,<br />

dass vor Ort geeignete, das heißt wissenschaftsadäquate, Strukturen wissenschaftlichen Publizierens,<br />

etwa in referierten Zeitschriften von Hochschulverlagen, vorhanden sind. Zu Unrecht<br />

fürchten die Verlage, dass die Verbreitung von Zeitschriftenartikeln nach dem Prinzip des offenen<br />

Zugangs durch das Internet ihre Marktchancen verschlechtern. Die Publikation von Artikeln<br />

im Internet wird damit nicht das Geschäftsmodell der etablierten Wissenschaftsverlage<br />

stören, es hilft aber, das Wissen stärker zu verbreiten und auch denen, für die eine bestimmte<br />

Zeitschrift nicht im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses liegt und die sie aus diesem<br />

Grunde nicht beziehen, rasch und kostengünstig die Chance eröffnen, an die entsprechenden<br />

Informationen zu gelangen. Mit der vorgeschlagenen Regelung im Urheberrecht, die es einerseits<br />

den Hochschulen erlaubt, auf die Publikationen ihrer Wissenschaftler zum Zweck der<br />

Veröffentlichung zuzugreifen und es andererseits dem Wissenschaftler ermöglicht, seine Publikation<br />

einem Universitätsserver zu übertragen und sie gleichzeitig bei einer renommierten<br />

Zeitschrift einzureichen, wäre die Auflösung dieses Dilemmas erreicht." (Textauszug)<br />

[482-L] Poll, Günter:<br />

"TV Total": alles Mattscheibe, oder was?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM,<br />

Jg. 48/2004, Nr. 7, S. 511-522 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "1. Die Ausnahmevorschriften der Paragr. 24 Abs. 1, 51 Nr. 2 UrhG setzen voraus,<br />

dass die Verwendung bzw. Benutzung von Ausschnitten aus Sendungen anderer Fernsehveranstalter<br />

im Rahmen eines neuen, eigenständigen Werkes erfolgt. Ist die übernehmende Produktion<br />

mangels eigenschöpferischer Gestaltung als bloße Laufbilderproduktion zu qualifizieren,<br />

scheidet die Privilegierung der Ausschnittsverwendung als 'freie Benutzung' i.S.v. Pa-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 277<br />

1.11 Medien und Recht<br />

ragr. 24 Abs. 1 UrhG bzw. 'Kleinzitat' i.S.v. Paragr. 51 Nr. 2 UrhG schon nach dem Gesetzeswortlaut<br />

aus. Dies gilt jedenfalls für bloße Sendeformate, die als solche nicht schutzfähig<br />

sind. 2. Die Instrumentalisierung der Kunstfreiheit (...) zur Begründung einer allgemeinen<br />

'Satirefreiheit' (im Sinne einer generell erlaubnisfreien Benutzung bzw. Verwendung von<br />

Ausschnitten aus fremdem Sendematerial auch jenseits der durch diese Ausnahmevorschriften<br />

gesteckten Grenzen) scheitert an dem Grundsatz, dass das Urheberrechtsgesetz die aus<br />

dem Urheberrecht fließenden Befugnisse und ihre Beschränkungen abschließend regelt und<br />

daher eine der urheberrechtlichen Prüfung nachgeschaltete Güter- und Interessenabwägung<br />

nicht in Betracht kommt. 3. Handelt es sich bei dem zitierenden Werk um ein selbstständiges<br />

Kunstwerk, kann ausnahmsweise die Verwendung von Zitaten auch ohne Zitatzweck (Belegfunktion)<br />

als künstlerisches Gestaltungsmittel nach Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG erlaubnisfrei zulässig<br />

sein. Die Übertragung dieser Entscheidung auf den Bereich der freien Benutzung (Parodie)<br />

ist ohne dahingehende höchstrichterliche Klärung durch das BVerfG aber nicht zulässig.<br />

Etwas anderes lässt sich auch dem 'Mattscheibe'-Urteil des BGH vom 13.4.2000 nicht<br />

entnehmen." (Textauszug)<br />

[483-L] Reber, Nikolaus:<br />

Marlene Dietrich: eine Prozessgeschichte zu den ideellen und kommerziellen Bestandteilen<br />

des (postmortalen) Persönlichkeitsrechts, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM,<br />

Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 708-715 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Die 'Marlene Dietrich'-Entscheidungen des I. Zivilsenats wurden mehrfach als 'Meilenstein'<br />

bezeichnet. Das ist sicher nicht übertrieben. In den Urteilen wurden zum ersten Mal<br />

die kommerzialisierbaren, dinglichen Rechtsbestandteile des (postmortalen) Persönlichkeitsrechts<br />

anerkannt. Durch die Trennung von vermögenswerten und ideellen Bestandteilen des<br />

Persönlichkeitsrechts lässt sich nun auch der ideelle Bereich, der vor allem Würde, Ansehen<br />

und Ehre eines Menschen schützen soll, besser fassen. Allerdings muss berücksichtigt werden,<br />

dass beide Bereiche, mit den sich hieraus ergebenden Konsequenzen für die Anspruchsvoraussetzungen<br />

und die Rechtsfolgenseite, auch ineinander übergehen können. Ausschließlich<br />

erhöhte Schadensersatzandrohungen dürften auch die Regenbogenpresse dazu veranlassen,<br />

ihre bisweilige Veröffentlichungswut, etwa im Hinblick auf Intimdetails von mehr oder<br />

weniger Prominenten, zu bremsen. Die Rechtsprechung ist erfreulicherweise auf dem besten<br />

Weg, solchen Ausuferungen wirksam Einhalt zu gebieten" (Autorenreferat)<br />

[484-L] Renck-Laufke, Martha:<br />

Die KEK eine Zumutung?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr.<br />

5, S. 344-348 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) ist ein<br />

Stachel im Fleisch der Landesmedienanstalten, auch wenn nicht jede so darunter leidet wie<br />

die Bayerische Landesanstalt für neue Medien (BLM). Aktuell ist für sie offenbar besonders<br />

der Gedanke schmerzhaft, die KEK mit den sog. Verlängerungen von Sendegenehmigungen<br />

befassen zu müssen. Sie bringt derzeit Verlängerungsbescheide der KEK lediglich nachträglich<br />

informativ zur Kenntnis. Auf deren Beanstandung hin hat sie ein wissenschaftliches Gutachten<br />

eines ihrer Hausgutachter eingeholt (...)." Die Auffassung des Gutachters, wonach die


278 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.11 Medien und Recht<br />

Landesmedienanstalt ohne Mitwirkung der KEK Verlängerungen von Sendegenehmigungen<br />

erteilen darf, widerspricht aber Art. 35 Abs. 2 RStV, der eine jeweilige Konzentrationsprüfung<br />

durch die KEK vorschreibt. (KB)<br />

[485-L] Riesenhuber, Karl:<br />

Transparenz der Wahrnehmungstätigkeit: die Pflicht der Verwertungsgesellschaft zur<br />

Rechnungslegung, Publizität und zur Information ihrer Berechtigten, in: Zeitschrift für Urheber-<br />

und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 417-426 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die deutschen Verwertungsgesellschaften haben in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen<br />

regelmäßig eine faktische Monopolstellung. Im Rahmen ihrer Tätigkeit nehmen sie zudem<br />

Rechte wahr, die für ihre Mitglieder einen wesentlichen Teil des Vermögens ausmachen<br />

können. Aus diesen Gründen unterliegen die Verwertungsgesellschaften strengen Bindungen<br />

nach dem Urheberrechtswahrnehmungsgesetz sowie dem deutschen und dem Europäischen<br />

Kartellrecht. Insbesondere die Europäische Gemeinschaft hat in diesem Zusammenhang öfter<br />

die Verpflichtung der Verwertungsgesellschaften zur Transparenz hervorgehoben. Jetzt macht<br />

die Mitteilung vom 16.4.2004 über 'Die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten<br />

Schutzrechten im Binnenmarkt' die Bedeutung der Transparenz für ein künftiges Europäisches<br />

Wahrnehmungsrecht deutlich. Ein Transparenzinteresse haben verschiedene Gruppen<br />

aus verschiedenen Gründen. Sind die Verwertungsgesellschaften auch in gewissem Umfang<br />

zur Transparenz - Rechnungslegung, Publizität, Information - gegenüber ihren Berechtigten<br />

verpflichtet, so darf man doch nicht verkennen, dass ihre Treuhandstellung zugleich auch eine<br />

Begrenzung dieser Bindung verlangt. Denn Information kostet Geld, und die Verwertungsgesellschaften<br />

sind zu einer effektiven und kostensparenden Wahrnehmungstätigkeit verpflichtet.<br />

Entsprechend der treffenden Formel des Europäischen Gerichtshofs muss auch hier das<br />

Individualinteresse der einzelnen Berechtigten in Ausgleich gebracht werden mit dem Funktionsinteresse<br />

der Verwertungsgesellschaft. Dabei ist zudem der Autonomiebereich zu wahren,<br />

der den Verwertungsgesellschaften nach dem Urheberrechtswahrnehmungsgesetz als<br />

staatsfernen Selbstverwaltungskörperschaften zukommen soll. Diese Erwägungen müssen<br />

auch bei der Ausbildung eines Europäischen Wahrnehmungsrechts berücksichtigt werden."<br />

(Textauszug)<br />

[486-L] Rumyantsev, Andrey:<br />

Zur Beurteilung von Sachverhalten im russischen Medienrecht: am Beispiel der Trennung<br />

eigener und fremder Inhalte nach der Rechtsprechung des föderalen Verfassungsgerichts, in:<br />

Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 634-643 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die medienrechtlich relevanten Grundsätze sind in Art. 29 der Verfassung der Russischen<br />

Föderation vom 12. Dezember 1993 (VRF) konzentriert. Es werden Gedanken- und<br />

Redefreiheit gewährleistet (Punkt 1); niemand darf zur Meinungsäußerung oder Verzicht darauf<br />

gezwungen werden (Punkt 3); jedermann hat das Recht, in Übereinstimmung mit Gesetzen<br />

Informationen frei zu suchen, zu erhalten, zu übermitteln, zu produzieren und zu verbreiten<br />

(Punkt 4); die Freiheit der Masseninformation wird gewährleistet, die Zensur ist verboten<br />

(Punkt 5). Jedermann hat das Recht auf wahrheitsgemäße Informationen über den Zustand der


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 279<br />

1.11 Medien und Recht<br />

Umwelt (Art. 42 VRF). Die Grundrechte der russischen Verfassung gelten nach folgenden, in<br />

den modernen Staaten üblichen Prinzipien: sie sind unmittelbar anwendbar und bestimmen<br />

den Sinn, Inhalt und die Anwendung der Gesetze (Art. 18 VRF); völkerrechtlich verankerte<br />

Rechte und Freiheiten werden anerkannt und gewährleistet (Art. 17 Punkt 1 VRF). Letztere<br />

Norm ist durch den Vorrang der völkerrechtlichen Verträge der RF vor den nationalen Gesetzen<br />

flankiert; sowohl diese Verträge als auch die allgemein anerkannten völkerrechtlichen<br />

Grundsätze sind Bestandteile der russischen Rechtsordnung (Art. 15 Punkt 4 VRF). Die konkretisierende<br />

Ausgestaltung der Medienfreiheiten wird in einer Reihe der teils vorkonstitutionellen<br />

Gesetze, Präsidentenerlasse und Regierungsverordnungen vorgenommen. Das wichtigste<br />

ist das Gesetz der RF vom 27. Dezember 1991 über die Massenmedien (MMG; wörtlich:<br />

über die Mittel der Masseninformation). Das Gesetz bestimmt den allgemeinen Begriff<br />

des Mediums, der auf alle Medienarten anwendbar ist. Die meisten Regeln des Gesetzes gelten<br />

sinngemäß für alle Medien. Dem Gesetz ist ein besonderes Medienmodell zu Grunde gelegt:<br />

es wird zwischen Journalistik als öffentlichem Dienst 'sui generis' und unternehmerischer<br />

Tätigkeit im medialen Bereich unterschieden; Medien werden primär als objektive Informationsvermittler<br />

verstanden. Der vom Gesetz umschriebene rechtliche Status des Journalisten<br />

gilt grundsätzlich auch für in Rußland tätige ausländische Journalisten (Art. 55 MMG).<br />

(KB2)<br />

[487-L] Schumann, Heribert:<br />

Indexbetroffene Angebote im Rundfunk und in Telemedien: eine Zensur findet statt, in: Zeitschrift<br />

für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 697-703 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Seit dem 1.4.2003 ist der Jugendmedienschutz in Deutschland durch das Jugendschutzgesetz<br />

des Bundes (JuSchG) und den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder<br />

(JMStV) neu geregelt. Beide Gesetze geben in sprachlicher, gesetzgebungstechnischer, rechtlicher<br />

und auch verfassungsrechtlicher Hinsicht vielfach Anlass zu Kritik. Dies gilt auch und<br />

insbesondere für die Bestimmungen des JMStV zu den Folgen, die die Indizierung eines Mediums,<br />

also seine Aufnahme in die Liste jugendgefährdender Medien, für inhaltsgleiche<br />

Rundfunksendungen und indizierte oder inhaltsgleiche Angebote in Telemedien (sog. indexbetroffene<br />

Sendungen) hat. Deutschland ist wohl das einzige Land, das Jugendschutz mit Hilfe<br />

der Indizierung von Medien und daran geknüpfte Verbreitungs- und Werbebeschränkungen<br />

für die betroffenen Medien zu gewährleisten sucht. Dieses System stammt aus einer Zeit, in<br />

der auf einem überschaubaren Medienmarkt Schriften im herkömmlichen Sinne angeboten<br />

wurden. Zu Recht sind Bund und Länder daher der Ansicht, dass im Zuge der Evaluierung<br />

des JuSchG und des JMStV zu klären ist, ob das Verfahren der Indizierung als Mittel zum<br />

Umgang mit jugendgefährdenden Inhalten noch zeitgemäß ist oder ob ein anderes Vorgehen<br />

zum Schutz vor Jugendgefährdungen angezeigt ist. Gleichwohl haben sie das System der Indizierung<br />

und ihrer Folgen im JuSchG und in den hier erörterten Regelungen des JMStV über<br />

indexbetroffene Sendungen zunächst in einer nach Perfektion strebenden, aber in mancher<br />

Hinsicht fehlerhaften und z. T. verfassungswidrigen Weise ausgebaut." (Autorenreferat)


280 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.11 Medien und Recht<br />

[488-L] Stettner, Rupert:<br />

Der "zumutbare" Rechtsverstoß: Erwiderung zum Beitrag von Renck-Laufke, Die KEK<br />

eine Zumutung?, in: ZUM 2004, 344ff., in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg.<br />

48/2004, Nr. 10, S. 742-745 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Die Forderung der "Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich"<br />

(KEK), "sich die Genehmigungsverlängerungen als zukunftsträchtigen Wirkungsbereich zu<br />

erschließen", stößt nicht nur auf Probleme hinsichtlich der Praktikabilität eines solch umständlichen<br />

Verfahrens, sondern auch auf verfassungsrechtliche Bedenken, da sie geeignet<br />

sind, die föderale Struktur des Mediensystems in Deutschland sowie die gebotene Staatsferne<br />

der Landesmedienanstalten als oberste Aufsichtbehörden des privaten Rundfunks zu gefährden.<br />

Der Beschluss der KEK, in diesem Streit nunmehr die Rechtsaufsicht einzuschalten, bedroht<br />

nicht nur den Landesmedienanstalten mit einer staatlichen Rechtsaufsicht, die KEK bedroht<br />

damit sogar ihre eigene Existenz. (KB)<br />

[489-L] Szilady, Szilvia:<br />

Jugendmedienschutz in Ungarn: historische Entwicklung und Rechtsgrundlagen des dualen<br />

Rundfunksystems, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S.<br />

4-9<br />

INHALT: Dargestellt werden Medienpolitik, Rundfunksystem und medienrechtliche Regelungen<br />

in Ungarn, insbesondere seit Gründung des Ungarischen Fernsehens (Magyar Televizio)<br />

1957. Mit der Einführung des dualen Systems durch das Mediengesetz 1996 ist das Programmangebot<br />

erheblich ausgeweitet worden. Die Programmpolitik der privaten Sender führte<br />

gleichzeitig zu einem Qualitätsverlust und zu Diskussionen über einen verbesserten Jugendmedienschutz.<br />

Neben kontinuierlicher Programmbeobachtung wurden mehrere gesetzliche<br />

Regelungen, die auch den grenzüberschreitenden Rundfunk betreffen, untersucht. (DY)<br />

[490-F] Villasenor, Pia (Bearbeitung); Steckler, Brunhilde, Prof.Dr.jur. (Leitung):<br />

Recht der Teledienste in der Europäischen Union (Teledienstrecht)<br />

INHALT: Gegenstand des Projekts ist eine Untersuchung der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

für Teledienste in der Europäischen Union. Teledienste sind u.a. Angebote im Bereich der Individualkommunikation<br />

und das Angebot von Waren und Dienstleistungen in elektronisch<br />

abrufbaren Datenbanken mit interaktivem Zugriff und direkter Bestellmöglichkeit. Abgesehen<br />

von der Haftungsregelung im Teledienstegesetz ist die Umsetzung der Fernabsatzrichtlinie<br />

und der Richtlinie zum elektronischen Geschäftsverkehr erfolgt. Diese zielen darauf ab,<br />

die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Nutzung des Internets in der Europäischen<br />

Union zu harmonisieren. Die Europäischen Richtlinien wurden im Zuge der Schuldrechtsreform<br />

mit Wirkung ab 1.1.2002 in das Bürgerliche Gesetzbuch integriert. Das Projekt untersucht<br />

die rechtlichen Rahmenbedingungen für Teledienste nach der Schaffung des Teledienstegesetzes<br />

und der Schuldrechtsreform 2002. Der Praxisbezug wird durch eine Internet-<br />

Umfrage bei den interessierten Wirtschaftsunternehmen erreicht. Die Ergebnisse werden in<br />

einem Web-based-Training (WBT) im Internet dargestellt und veröffentlicht. ZEITRAUM:<br />

September 2002 - Februar 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland und Europa


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 281<br />

1.11 Medien und Recht<br />

METHODE: Recherche in Rechtsprechung und im juristischen Schrifttum sowie im Internet;<br />

Befragungen (Standard-Fragebogen) in Schriftform und Online. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,<br />

offen (Rechtsprechung und juristisches Schrifttum). Standardisierte Befragung,<br />

schrifltich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 250; Unternehmen im Bereich<br />

der Teledienste; Auswahlverfahren: Zufallsauswahl im Internet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Multimedia-Nutzung und eCommerce. in: Steckler, B.; Pepels<br />

(Hrsg.): Handbuch für Rechtsfragen im Unternehmen. Marketingrecht, Bd. 1. Herne, Berlin<br />

2002, S. 279-310.+++WBT Urheberrecht und WBT Datenschutzrecht. S. unter: http://<br />

www.fh-bielefeld.de , http://urheberrecht.fh-bielefeld.de , http://datenschutzrecht.fh-bielefeld.de<br />

, http://teledienste.fh-bielefeld (ab Mitte 2004).<br />

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />

FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Bielefeld, FB Wirtschaft (Postfach 101113, 33511 Bielefeld)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: steckler@fh-bielefeld.de)<br />

[491-L] Wagner, Axel-Michael:<br />

Quo vadis, Urheberrecht?: Überlegungen zur Bedeutung des Urheberrechts in der Informationsindustriegesellschaft<br />

und zum anstehenden "Korb II", in: Zeitschrift für Urheber- und<br />

Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 723-733 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die Realität bestimmt das Recht. Es wird deutlich, dass das Urheberrecht im Umbruch<br />

zu einem Informationsgüterrecht ist. Nicht mehr Autor und selbst kreativer Rezipient, sondern<br />

Informationsindustrie und Konsument bestimmen das Bild. Der Autor von früher ist als<br />

Künstlerarbeitnehmer in der Informationsindustrie tätig, und in dieser Rolle werden auch seine<br />

Interessen geschützt; der kreative Rezipient ist nunmehr Käufer eines zum Konsum bestimmten<br />

Produktes mit der (einzigen) Besonderheit, dass dieses Konsumgut aus Information<br />

besteht. Vor diesem Hintergrund ist letztlich weder eine 'eigentumsähnliche Position' des unselbstständigen<br />

'Schöpfers' noch eine 'erlaubte Privatkopie' des Konsumenten rechtfertigbar.<br />

An ihre Stelle sollte die Einsicht treten, dass es beim Thema Informationsgüterrecht nicht von<br />

Belang ist, ob es sich um (mehr oder weniger) hehre Kunst handelt. Vielmehr stellt sich die<br />

Welt der Informationsgüter als Marktwirtschaft dar, die von schützenswerten Amortisationsinteressen<br />

der Investoren und nachfrageorientierten Inhalten geprägt ist. Daher ist alles legitim,<br />

was die wirtschaftliche Ausbeutung der Informationsprodukte voranbringt und absichert,<br />

der Schutz von Kopierschutzmechanismen ebenso wie der Wegfall der Privatkopie und die<br />

(weitere) gesetzgeberische Unterstützung und Förderung von DRM-Systemen. Mit der Rechtfertigungsgrundlage<br />

des klassischen Urheberrechts entfallen für ein Informationsproduktschutzrecht<br />

'neuer Lesart' grundsätzlich auch Anknüpfungspunkte für eine zeitliche Beschränkung<br />

eines solchen Rechts. (...)" (Autorenreferat)<br />

[492-L] Wanckel, Endress:<br />

Was trägt sie beim Baden?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004,<br />

Nr. 4, S. 78-83


282 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.11 Medien und Recht<br />

INHALT: Ausgehend von dem so genannten Caroline Urteil des Europäischen Gerichtshofs für<br />

Menschenrechte vom 24.6.2004 wird die Reaktion einiger Verleger kritisiert und als "ein<br />

Lehrstück des Missbrauchs medialer Meinungsmacht" bezeichnet. Der Rechtsstreit bezog<br />

sich auf die Veröffentlichung von Fotos von Caroline von Monaco in ihrem privaten Umfeld<br />

und waren im Hinblick auf die Gewährleistung der Privatsphäre einerseits und der Presse-<br />

und Meinungsfreiheit andererseits zu beurteilen. Anhand verschiedener juristischer Entscheidungen<br />

wird darauf verwiesen, dass die Gerichte jeweils am Einzelfall sämtliche Umstände<br />

zu beurteilen habe, um zu einem angemessenen Ausgleich zwischen Persönlichkeitsrecht und<br />

Pressefreiheit zu kommen. Auf den Seiten 80-81 sind die wichtigsten Passagen des Urteils<br />

unter Angabe der entsprechenden Website abgedruckt. (DY)<br />

[493-L] Wanckel, Endress:<br />

Kommentarlos?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 85-<br />

87<br />

INHALT: An verschiedenen Beispielen werden Möglichkeiten und Grenzen des Anspruchs auf<br />

Gegendarstellung beschrieben und kommentiert. In speziellen Fällen können auch auf einen<br />

Kommentar (z.B. Aussage im Kontext), im Internet oder auf (manipulierten) Bildern Gegendarstellungen<br />

verlangt werden. (DY)<br />

[494-L] Wiedemann, Rainer:<br />

Alternative Streitbeilegung neben staatlicher Gerichtsbarkeit: XVIII. Symposion zum Film-<br />

und Medienrecht "Alternative Streitbeilegung in der Film- und Medienwirtschaft", in: Zeitschrift<br />

für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 779-785 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Wenn wir auf lange Sicht zu einem Wandel der Streitkultur kommen wollen, brauchen<br />

wir neben einer leistungsfähigen Justiz ein transparentes und funktionierendes Netz qualifizierter<br />

Schlichter und Mediatoren. Der Aufbau solcher Strukturen ist allerdings nach meiner<br />

Auffassung nicht primär Aufgabe der Justiz, sondern vielmehr der einschlägig tätigen Berufsstände.<br />

Hier sind vor allem die juristischen Berufe, die Psychologen, Betriebswirte, Sozialpädagogen<br />

und weitere Berufsgruppen gefragt, die sich auf diesem Feld teilweise schon heute<br />

betätigen. Der Staat kann die Entwicklung dieser Strukturen fördern; er sollte aber meines Erachtens<br />

nicht der Versuchung erliegen, hier vorschnell regelnd einzugreifen. Denn ein Lebensbereich,<br />

der so sehr in einer eigendynamischen Entwicklung begriffen ist wie der der alternativen<br />

Streitbeilegung, lässt sich durch gesetzgeberische Formalisierung nicht wirklich<br />

beleben. Vielmehr sehe ich die Gefahr, dass hier durch vorschnelle Regulierung, durch Bürokratisierung<br />

und Marktabschottung eine sachgerechte Entwicklung des Streitbeilegungsangebots<br />

eher behindert als vorwärts gebracht wird (...)" (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 283<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

[495-L] Avenarius, Horst:<br />

Hunzinger und die Folgen: zur Moral in der Öffentlichkeitsarbeit, in: Communicatio Socialis<br />

: internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 36/2003,<br />

Nr. 1, S. 23-42 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die Public Relations-Arbeit in Deutschland geriet in moralischen Mißkredit, nachdem<br />

zwei führende deutsche Politiker aufgrund ihrer unklaren Beziehungen zu dem PR-Manager<br />

M. Hunzinger zurücktreten mussten. Als Vorsitzender des Deutschen Rates für Public Relations<br />

beginnt der Autor mit der Frage, inwieweit der Rat autorisiert ist, Regeln für diejenigen,<br />

die auf dem Gebiet der PR arbeiten, zu erlassen und öffentliche Urteile zu fällen. Seit die Aktivitäten<br />

Hunzingers eine öffentliche Diskussion auslösten, die die Arbeit der gesamten Branche<br />

in Verruf brachte, hat der Rat Hunzinger dafür gerügt den Eindruck erweckt zu haben,<br />

seine Art der Lobbyistenarbeit sei die übliche Branchenpraxis. Als eine Konsequenz aus diesem<br />

Fall schlägt der Autor neue Richtlinien für die Lobbyarbeit vor. Bei der Suche nach allgemeinen<br />

moralischen Prinzipien der PR-Arbeit werden einige bereits bestehende obligatorische<br />

Grundregeln erwähnt, die sich jedoch auf unterschiedliche Arbeitsfelder beziehen. Es<br />

gibt ein Einverständnis über einige Grundregeln: die Garantie der Unabhängigkeit aller Partner,<br />

die Unterlassung jeglicher Art von Nötigung oder Drohung, Bestechung und Täuschung.<br />

Für die Zukunft erwartet der Autor mehr Öffentlichkeit und Transparenz auf drei Gebieten:<br />

öffentliche Information über alle wichtigen Unternehmensentscheidungen, öffentliche Klarstellung<br />

der Gründe für kritische Situationen und Katastrophen und historische Rechenschaft<br />

über vergangene Missetaten einer Organisation. Schließlich muss die PR-Branche ihre<br />

Glaubwürdigkeit durch ihre eigenen Manager zurückgewinnen und ihre eigenen Interessen<br />

offenlegen. Die Autonomie der öffentlichen Ratssprüche ist durch die erste von sieben<br />

Selbstverpflichtungen seiner Mitglieder legitimiert: der Öffentlichkeit in einer sozialpolitischen<br />

Funktion innerhalb der Gesellschaft zu dienen. (UNübers.)<br />

[496-L] Breunig, Christian:<br />

Online-Werbemarkt in Deutschland 2001 bis 2004: Internet bleibt für die Werbewirtschaft<br />

ein Ergänzungsmedium, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 8, S. 394-404 (Standort: UB Bonn(5)-<br />

Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL:<br />

http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/breunig_8-2004.pdf?foid=12153)<br />

INHALT: "Vor zehn Jahren schaltete der US-Konzern AT&T auf der Website eines Onlinemagazins<br />

namens Hotwired.com die weltweit erste Bannerwerbung im Internet. Inzwischen hat<br />

sich das Internet auch in Deutschland als Werbemedium etabliert, wird aber auf absehbare<br />

Zeit ein Ergänzungsmedium bleiben. Die hochgesteckten Erwartungen aus den Boomjahren<br />

des Internets (1999/2000) wurden nicht erfüllt. Entsprechende Prognosen mussten mittlerweile<br />

revidiert werden. Nach hohen Wachstumsraten begnügt sich die Branche seit 2003 mit geringeren<br />

Zuwächsen. Der Anteil der Onlinewerbung am Gesamt-Werbemarkt lag im Jahr<br />

2003 unter 2 Prozent. Die wechselhafte Marktentwicklung im ersten Halbjahr 2004 lässt noch<br />

keinen Trend erkennen. Das Spektrum der im Internet werbenden Branchen und Unternehmen<br />

hat sich in den letzten Jahren über internetaffine Firmen hinaus auf die klassischen Bran-


284 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

chen ausgeweitet. Die Vermarktung des Internets liegt größtenteils in den Händen spezieller<br />

Onlinevermarkter, während sich zwei der großen Vermarkter aus privatem Hörfunk und Presse<br />

mittlerweile aus dem Online-Werbegeschäft zurückgezogen haben bzw. Kooperationen mit<br />

Onlinevermarktern eingegangen sind. Um der unübersichtlichen Vielfalt von Werbeformaten<br />

im Internet Einhalt zu gebieten, wurde ein europäisches Standard-Werbepaket eingeführt, das<br />

neben dem traditionellen Banner fünf weitere Bannerarten umfasst. Darüber hinaus gibt es<br />

viele Gestaltungsmöglichkeiten bis hin zu den multimedialen Richmedia-Formaten und interaktiven<br />

Werbeformen, die auch als Testgebiet für interaktive Werbung im digitalen Fernsehen<br />

gelten. Eine erfolgreiche Sonderwerbeform ist neben dem E-Mail- das Suchmaschinen-<br />

Marketing, das Suchmaschinen-Betreibern wie Google hohe Einnahmen beschert. Die Entwicklung<br />

einer einheitlichen Online-Reichweitenwährung auf Personenebene ist eine wichtige<br />

Grundlage für die Mediaplanung und von Bedeutung für die Zukunftsentwicklung des Online-Werbemarkts<br />

in Deutschland." (Autorenreferat)<br />

[497-L] Gleich, Uli:<br />

Methoden der Werbewirkungsforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven,<br />

2004, Nr. 7, S. 339-344 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie<br />

über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/forschung.pdf?foid=11607)<br />

INHALT: Aufgrund der Bedeutung visueller, bildhafter Kommunikation in der Werbung (z.B. in<br />

TV Werbespots) werden Alternativen zu den bislang stark verbal orientierten Verfahren (z.B.<br />

Fragebogen) in der Werbewirkungsforschung entwickelt. Dahinter steht die Idee, Reaktionen<br />

und Effekte auf Seiten der Rezipienten modalitätsspezifisch, das heißt je nach Wahrnehmungskanal<br />

zu erfassen, da angenommen werden kann, dass bildhafte Erinnerungen einer Erfassung<br />

durch stark kognitiv orientierte, das heißt verbale Methoden schwer zugänglich sind.<br />

So untersuchten Stacy und andere die Erinnerung an TV Werbespots mit Hilfe von Zeichnungen,<br />

die von den Testpersonen angefertigt wurden und stellten dabei fest, dass diese Methode<br />

gut geeignet ist, etwas darüber zu erfahren, was den Rezipienten als Erstes durch den Kopf<br />

geht, wenn sie an eine bestimmte Werbung denken ("Top-of-Mind-Awareness"). Als weiteres<br />

methodisches Problem werden von einigen Autoren die starren und sprachlich determinierten<br />

Kategorien von Fragebogenskalen genannt. Kategoriale Skalen (z.B. "trifft nicht zu" bis<br />

"trifft zu") oder dichotome Entscheidungskategorien ("ja" oder "nein") zwingen die Befragten<br />

einerseits zu einer impliziten "Übersetzung" der Skalenpunkte, andererseits sind die Kategorien<br />

häufig zu grob, um die Urteile der Versuchsteilnehmer zu repräsentieren. Frank und<br />

Schlund sowie Zwahlen experimentierten in ihren Untersuchungen daher mit alternativen<br />

Möglichkeiten und entwickelten kontinuierliche Skalen, die - teilweise zusätzlich durch Bildsymbole<br />

unterstützt - zu verbesserten Varianzaufklärungen der abhängigen Variablen beitrugen<br />

und gleichzeitig von den Befragten leicht zu handhaben sind. Als Manko der bisherigen<br />

Werbewirkungsforschung kann gelten, dass im Rahmen von Posthoc-Befragungen von den<br />

Rezipienten in der Regel bilanzierende Urteile über eine gesamte Werbepräsentation (z.B. einen<br />

TV Werbespot) verlangt werden. Das heißt, die Testteilnehmer geben ein Gesamturteil<br />

über einen Spot ab, obgleich möglicherweise während der Rezeption sehr unterschiedliche<br />

Bewertungen und Reaktionen stattfanden. Aus diesem Grund werden zunehmend Methoden<br />

entwickelt und erprobt, die in der Lage sind, den Verlauf der Werberezeption abzubilden. Es<br />

werden elf internationale Veröffentlichungen ausführlich vorgestellt, neunzehn weitere bibliographiert.<br />

(BM2)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 285<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

[498-L] Gleich, Uli:<br />

Aktuelle Ergebnisse der Werbewirkungsforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven,<br />

2004, Nr. 6, S. 284-290 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM<br />

XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/fodi_6-2004.pdf?foid=11389)<br />

INHALT: Laut einer Prognose von Experten aus Werbe- und Marketingabteilungen in Unternehmen<br />

bzw Werbeagenturen besteht Anlass zu der Hoffnung, dass es mit der Werbebranche<br />

nach den Jahren der Stagnation wieder aufwärts gehen wird (vgl. Werbeklimastudie 2004).<br />

Auch die Bedeutung von Werbeerfolgskontrollen nimmt nach Ansicht der Experten weiter<br />

zu. Wichtig ist dabei nicht nur die Optimierung des "Return of Investment" (ROI) spezifischer<br />

Kampagnen mit Hilfe ökonometrischer Wirkungs- und Prognosemodelle, sondern auch<br />

die Erforschung des komplexen Prozesses der Werbewirkung unter psychologischen Gesichtspunkten.<br />

Durch die Analyse der Interaktionsprozesse zwischen dem Inhalt der Werbepräsentationen<br />

auf der einen und den Merkmalen der Rezipienten auf der anderen Seite können<br />

Wirkungszusammenhänge erklärt werden. Im Folgenden werden daher Ergebnisse werbepsychologischer<br />

Untersuchungen präsentiert, in denen es vor allem um grundlegende Informationsverarbeitungsprozesse<br />

bei der Werberezeption geht. Es werden zwölf nationale wie<br />

internationale Studien ausführlich vorgestellt, zwanzig weitere sind bibliographiert. (BM2)<br />

[499-L] Hall, Mike:<br />

Sponsorship: ein mächtiges Instrument, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 3, S.<br />

17-23 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Eine in Großbritannien durchgeführte Studie zur Wirkung von Hörfunk-Sponsoring<br />

zeigte, dass es gelingen kann, eine etablierte Marke binnen kurzer Zeit neu zu positionieren.<br />

Das Sponsoring von Radio- und TV-Sendungen ist deshalb so wirkungsvoll, weil die Rezipienten<br />

die Sponsoren-Spots als Teil des redaktionellen Programms und nicht der Werbung<br />

wahrnehmen. Je besser die beworbene Marke zur betreffenden Sendung passt, desto wirkungsvoller<br />

ist das Sponsoring. Je länger das Sponsoring erfolgt, desto mehr wird beim Rezipienten<br />

eine Übereinstimmung zwischen Marke und Sendung empfunden. (KB)<br />

[500-L] Heffler, Michael:<br />

Der Werbemarkt 2003: gebremste Entwicklung der Werbekonjunktur, in: Media Perspektiven,<br />

2004, Nr. 6, S. 242-250 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/heffler_6-2004.pdf?foid=11390)<br />

INHALT: "Das Gesamtbild des Werbemarktes 2003 ist positiver zu bewerten als das der beiden<br />

Vorjahre: Die Talfahrt der Werbeerlöse der Medienunternehmen ist auf Nettobasis abgebremst,<br />

auf Bruttobasis mit einer Wachstumsrate von 3,3 Prozent sogar gestoppt worden.<br />

Gleichzeitig hat sich die Brutto-Netto-Schere weiter geöffnet, und die Konditionspolitik der<br />

Vermarkter rückte stärker in den Vordergrund. Vor allem bei den Privatsendern ist die Kluft<br />

zwischen Brutto- und Nettoumsätzen mit durchschnittlich 45 Prozent sehr groß, im Vergleich<br />

zu 30 Prozent bei der ARD und 28 Prozent beim ZDF. Im Jahr 2003 sind die Brutto-<br />

Werbeumsätze des Fernsehens um 2,7 Prozent auf rund 7,4 Mrd Euro gestiegen, während die


286 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

TV-Netto-Werbeumsätze um 3,7 Prozent auf rund 3,8 Mrd Euro gesunken sind. Mit einem<br />

Nettoumsatz von 1,15 Mrd Euro bleibt RTL trotz eines Rückgangs um 2,4 Prozent Marktführer,<br />

gefolgt von SAT.1 und ProSieben. Auf der Seite der öffentlich-rechtlichen Sender konnte<br />

die ARD im Jahr 2003 mit einem Nettoumsatz von 141 Mio Euro eine Steigerungsrate von<br />

3,2 Prozent erwirtschaften, was maßgeblich durch die Rückkehr der Sportschau in das Erste<br />

und die mit dem Zuschauererfolg der Sportschau zusammenhängende Vermarktung durch die<br />

ARD-Werbung Sales & Services zusammenhing. Das ZDF verzeichnete für das Jahr 2003 einen<br />

Rückgang der Nettoerlöse um 4,2 Prozent auf 111 Mio Euro. Mit einem Brutto-<br />

Umsatzplus von 2,1 Prozent auf 916 Mio Euro schloss der Werbeträger Radio das Jahr 2003<br />

ab, während sich auf Nettobasis ein Umsatzrückgang von 2,7 Prozent auf 579 Mio Euro ergab<br />

- der starke Umsatzeinbruch vom Vorjahr ist aber gebremst. Der Anteil der Mix-Kampagnen<br />

in Radio und TV stieg gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent an. In Fernsehen und Radio<br />

bleibt der Automarkt unverändert die werbestärkste Branche. Im Bereich der Printmedien ist<br />

das Werbevolumen nach einem schlechten Jahr 2002 mit rückläufigen Umsatzzahlen im Jahr<br />

2003 um 3,7 Prozent auf 8,3 Mrd Euro gestiegen. Jedoch verzeichneten die Publikums- und<br />

Fachzeitschriften einen Umsatzrückgang von 2,0 bzw 2,5 Prozent." (Autorenreferat)<br />

[501-L] Hellmann, Kai-Uwe; Schrage, Dominik (Hrsg.):<br />

Konsum der Werbung: zur Produktion und Rezeption von Sinn in der kommerziellen Kultur,<br />

(Konsumsoziologie und Massenkultur), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 208 S.,<br />

ISBN: 3-8100-4203-X<br />

INHALT: "Konsum beschränkt sich nicht bloß auf den Verbrauch von Gütern, sondern enthält<br />

auch eine symbolische Dimension: Die Erwartungen, Bedeutungen und Botschaften, die zwischen<br />

den Instanzen der Werbung und des Konsums zirkulieren. Dabei kommt der Werbung<br />

keineswegs, wie in älteren Ansätzen, ausschließlich der aktive Part zu. Vielmehr produziert<br />

und rezipiert die Werbung gleichermaßen, wie auch die Konsumenten aktiv an der Rezeption<br />

und Produktion von Sinn beteiligt sind. So bedient sich die Werbung via Marktforschung gerade<br />

jener Sinnpartikel, wie sie von den Konsumenten ständig hergestellt werden, und umgekehrt<br />

wird die Sinnproduktion der Konsumenten insbesondere durch Kreativwerbung auf<br />

vielfältige Weise angeregt und in Gang gesetzt. Der Band schlägt ein Kreislauf-Modell vor,<br />

mit dessen Hilfe die Produktion und Rezeption von Erwartungen, Bedeutungen und Botschaften<br />

zwischen allen Instanzen dieses Feldes ohne dominante Zielrichtung beschrieben werden<br />

kann. Die einzelnen Beiträge thematisieren jeweils Ausschnitte dieses Kreislaufmodells" (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Dominik Schrage: Auf der Schwelle zur Konsumsoziologie.<br />

Aspekte der Konsumkritik in den fünfziger Jahren - ein Prolog (13-32); Kai-Uwe Hellmann:<br />

Werbung und Konsum: Was ist die Henne, was ist das Ei? Konzeptionelle Überlegungen zu<br />

einem zirkulären Verhältnis (33-46); Joachim Fischer: Warenwerbung und Warentest oder<br />

Poetismus und Rationalismus Komplementäre Sozialmechanismen in der bürgerlichen Massenkultur<br />

(49-62); Markus Stauff: Der Konsum der Zuschauer. Zur televisuellen Umwertung<br />

von Wahrnehmungen und Bedeutungen (63-80); Rainer Gries: Die Konsumenten und die<br />

Werbung. Kulturgeschichtliche Aspekte einer interaktiven Kommunikation (83-102); Hartmut<br />

Lüdtke: Lebensstile als Rahmen von Konsum. Eine generalisierte Form des demonstrativen<br />

Verbrauchs (103-124); Gerhard Panzer: Kulturkonsum: Zur Ökonomik kultureller Bedeutungen<br />

(127-146); Cornelia Koppetsch: Die Werbebranche im Wandel. Zur Neujustierung<br />

von Ökonomie und Kultur im neuen Kapitalismus (147-162); Gitte Katz: (Öko-)Werbung und


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 287<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

Rezipient: Wer öffnet endlich die sieben Siegel'? (165-182); Walter Sehrer: Konsum und<br />

Nachhaltigkeit. Zur Kommunikation der Integrationsfigur 'Nachhaltigkeit' (183-202).<br />

[502-L] Holznagel, Bernd; Stenner, Daniel:<br />

Die Zulässigkeit neuer Werbeformen: von der Splitscreentechnik zu den neuen interaktiven<br />

Werbestrategien im Fernsehen, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg.<br />

48/2004, Nr. 8/9, S. 617-626 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Aus Sicht der Werbetreibenden sind die neuen Werbeformen zwar wünschenswert. In<br />

einigen Varianten verstoßen sie allerdings gegen das Gebot der Trennung von Werbung und<br />

Programm sowie das Schleichwerbeverbot. Da zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar ist, welche<br />

weiteren Werbeformen sich im Zuge der Digitalisierung entwickeln werden, sollte von<br />

einer vorschnellen Regulierung Abstand genommen werden. Die Vorgehensweise der britischen<br />

Medienaufsicht und der EU-Kommission, den Akteuren durch Handlungsempfehlungen<br />

und Auslegungshilfen, Rechtssicherheit zu geben, erscheint vorzugswürdig. In Deutschland<br />

fiele dies in den Handlungsbereich der Landesmedienanstalten. (KB)<br />

[503-F] Huck, Simone (Bearbeitung); Mast, Claudia, Prof.Dr.Dr.habil. (Leitung):<br />

Kundenkommunikation als PR-Aufgabe<br />

INHALT: Welche Stellung nimmt der Kunde als Zielgruppe in den unterschiedlichen Kommunikationsdisziplinen<br />

ein? Welche Kanäle bieten sich zur kommunikativen Ansprache des Kunden<br />

an? Gibt es Trends im Bereich der Kundenkommunikation? Das Fachgebiet führte eine<br />

Befragung der Kommunikationsverantwortlichen der 500 Top-Unternehmen Deutschlands<br />

durch. Im Mittelpunkt stehen Strategien, Ziele, Instrumente und Trends der Kundenkommunikation.<br />

Die Studie bildet die Basis weiterer Forschungsprojekte. GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

Sozialwissenschaften (70593 Stuttgart)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-3255, Fax: 0711-459-3429,<br />

e-mail: huck@uni-hohenheim.de)<br />

[504-F] Jochum, Margit; Vontobel, Susanne; Frey, Kathrin (Bearbeitung); Rothmayr, Christine;<br />

Hardmeier, Sibylle (Leitung):<br />

Öffentlichkeitsarbeit von Regierung und Verwaltung: Persuasion, Information oder Dialog?<br />

INHALT: 1. Profile: Hinsichtlich der Profile der ÖffentlichkeitsarbeiterInnen gilt es drei Merkmale<br />

hervorzuheben: die Unterscheidung in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Funktionszuschreibungen,<br />

die beschränkte Berufsquote und die begrenzte Professionalisierung. Erstens<br />

wird die Öffentlichkeitsarbeit im wesentlichen von zwei ganz unterschiedlichen Gruppen realisiert:<br />

Zum einen sind dies Personen, deren primäre Funktionszuschreibung die Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist und die in Organigrammen mit Bezeichnungen wie Pressesprecher, Kommuni-


288 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

kations- oder Informationsbeauftragte o.ä. aufgeführt sind. Wir nennen diese Informationsverantwortliche.<br />

Sie machen in unserem Sample rund einen Viertel aus (26%). Die zweite<br />

Gruppe betreibt Öffentlichkeitsarbeit nebenher und nimmt primär andere Funktionen wahr<br />

(v.a. KanzlerInnen, DepartementsekretärInnen o. AmtschefInnen). Wir nennen diese leitende<br />

Verwaltungsangestellte. Sie stellen in unserem Sample mit 59% deutlich die Mehrheit. Allein<br />

diese Aufteilung zeigt, dass die Öffentlichkeitsarbeit von Bund, Kantonen und Gemeinden ein<br />

Tätigkeitsfeld darstellt, das kaum als eigentliches Berufsfeld umschrieben werden kann. Damit<br />

ist auch das zweite Merkmal genannt: Die Berufsquote (Anstellungsgrad Anteil Öffentlichkeitsarbeit/<br />

100) ist bei den Personen, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind, beschränkt.<br />

Sie beträgt im Durchschnitt 24.9 und klettert erst bei den Informationsverantwortlichen<br />

auf den Wert von 55.9 und bei den Informationsverantwortlichen des Bundes auf 67.4.<br />

Damit verbunden ist drittens auch eine beschränkte Professionalisierung. Wenn wir nämlich<br />

die Kriterien der Berufssoziologie anwenden und fragen, inwieweit bei der staatlichen PR ein<br />

Wandel von einem Beruf hin zu einer Profession im Sinne einer berufsständisch organisierten<br />

Ausbildung und einem Berufsrollenhandeln mit der Nutzung der PR-Instrumente stattgefunden<br />

hat, kommen wir zum Schluss einer beschränkten Professionalisierung. Diese Befunde<br />

decken sich mit den Ergebnissen des Projekts Jarren, die zum Schluss kamen, dass Professionalisierungstendenzen<br />

in der Schweiz generell im PR Bereich nur bedingt erkennbar sind. 2.<br />

Organisation: In Bezug auf die formellen Strukturen der Organisation ist Verzahnung wohl<br />

die beste Umschreibung; sie charakterisiert sich durch Einbindung einerseits, und Grenzen<br />

der Handlungsautonomie andererseits: Einbindung: Zum einen verfügen die Informationsverantwortlichen<br />

über einen starken Einfluss indem eine deutliche Mehrheit (62%) zusammen<br />

mit den politisch Verantwortlichen über die strategische Planung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

entscheiden. Auch die Tatsache, dass 86% der Informationsverantwortlichen die Aussage zutreffend<br />

finden, in ihrer Verwaltungseinheit würde die "Öffentlichkeitsarbeit als unerlässlicher<br />

Teil jeglichen Regierungs- und Verwaltungshandeln angesehen" deutet auf eine gute<br />

Einbindung hin. Darüber hinaus haben wir auch den Zugang zur 'unsicheren Ressource' Hintergrund-Information<br />

beleuchtet. Die Antworten auf die Frage, wie der Informationsstand in<br />

Bezug "auf Zugang zu Hintergrundwissen über politische Entscheidungsprozesse" eingeschätzt<br />

wird, deutet ebenfalls auf gute Einbindung hin (27% 'sehr gut'; 59% 'eher gut'). Begrenzte<br />

Handlungsautonomie: Die starke Einbindung legt eine enge Zusammenarbeit mit den<br />

politischen Verantwortlichen offen. Die Handlungsautonomie der PR-Verantwortlichen ist<br />

damit beschränkt. Dies untermauern weitere Befunde: So geschieht die Koordination der Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Wesentlichen innerh. eines Deptm. und folgt dem Ressortprinzip. Zudem<br />

ist die Aussenkommunikation keineswegs konzentriert bei den Informationsverantwortlichen<br />

angesiedelt. Auskünfte an die BürgerInnen, zuhanden der Medien und von Interessenorganisationen<br />

werden in der jew. Verwaltungseinheit von den leitenden Verwaltungsangestellten<br />

und zu einem hohen Masse von den sachlich Zuständigen in der Verwaltung erteilt.<br />

Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/fw query/siweb2.fwx?htm.sel0=6927 .<br />

ZEITRAUM: 2000-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz: Bund, alle Kantone, Kantonshauptorte:<br />

Genf, Lausanne, Neuchâtel, Sion, Zürich, Luzern, Bern, Herisau, Chur<br />

METHODE: Das Projekt umfasst zwei Phasen: in einer ersten Phase werden die Personen, die in<br />

der Öffentlichkeitsarbeit von Regierung und Verwaltung tätig sind, schriftlich befragt. Diese<br />

Personen wurden aufgrund einer Umfrage auf Departements und Amtsebene beim Bund, in<br />

den Kantonen und den ausgewählten Städten zusammengestellt. Die Erhebung bezieht sich<br />

auf ihre Tätigkeiten während des Jahres 2000. An den standardisierten, quantitativen Teil,<br />

schliesst sich eine qualitative Forschungsphase an. In dieser geht es darum mittels halb-standardisierten<br />

Interviews und Inhaltsanalyse von Produkten die Tätigkeit der Öffentlichkeitsar-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 289<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

beiterInnen vertieft zu analysieren. Zeitpunkt Erhebung Oktober/ November 2000. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Inhaltsanalyse,<br />

standardisiert; Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert; Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: 2.000 -geplant-; ÖffentlichkeitsarbeiterInnen - Grundgesamtheit aufgrund<br />

vorgängiger schriftlicher Umfrage zusammengestellt; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hardmeier, Sibylle: Public Relations der öffentlichen Hand - eine<br />

Replik auf den Propaganda-Vorwurf. in: Serdült, Uwe; Widmer, Thomas (Hrsg.): Politik im<br />

Fokus, Festschrift für Ulrich Klöti. Zürich: NZZ-Verl. 2003.+++Hardmeier, Sibylle;<br />

Rothmayr, Christine: Staatliche Öffentlichkeitsarbeit in der Schweiz: Profil, Organisation und<br />

Ziele. Westdt. Verl. (für 2004).+++Rothmayr, Christine: Dialogue(s) entre citoyens et administration:<br />

le cas de la Suisse. in: Les politiques sociales, numéro thématique sur la "Nouvelle<br />

Gestion Publique".+++ ARBEITSPAPIERE: Rothmayr, Christine; Hardmeier, Sibylle; Frey,<br />

Kathrin; Jochum, Margit; Vontobel, Susanne: Öffentlichkeitsarbeit von Bund, Kantonen und<br />

Gemeinden: Zwischenbericht zur quantitativen Erhebung. Zürich, Genf: Institut für Politikwissenschaft<br />

der Universität Zürich / Département de Science Politique Université de Genève.+++Hardmeier,<br />

Sibylle: Dialog in der staatlichen PR - demokratietheoretische Norm oder<br />

Realität. Input Papier zum Workshop 2, Tagung "Public Relations in der Schweiz. ein<br />

empirischer Blick auf Wirtschaft, Staat und NGO's" vom 15. November 2002 in Zürich.+++Jochum,<br />

Margit: ÖffentlichkeitsarbeiterInnen für den Staat - PR-Freaks oder Fachheinis?<br />

Inputpapier zum Workshop an der Tagung "Public Relations in der Schweiz. Ein empirischer<br />

Blick auf Wirtschaft, Staat und NGO's", 15. November 2002. Zürich.+++Rothmayr,<br />

Christine: Staatliche PR im Informationszeitalter: Welche Ansprüche an die Organisation in<br />

der Verwaltung? Inputpapier zum Workshop an der Tagung "Public Relations in der Schweiz.<br />

Ein empirischer Blick auf Wirtschaft, Staat und NGO's", 15. November 2002. Zürich.+++<br />

Rothmayr, Christine; Hardmeier, Sibylle: Staatliche Öffentlichkeitsarbeit: welche Politik?<br />

Vortrag an der Tagung "Public Relations in der Schweiz. Ein empirischer Blick auf Wirtschaft,<br />

Staat und NGO's", 15. November 2002. Zürich.+++Rothmayr, Christine; Hardmeier,<br />

Sibylle; Frey, Kathrin; Jochum, Margit; Vontobel, Susanne: Relations publiques de la confédération,<br />

des cantons et des communes. Rapport intermédiaire sur la phase quantitative de<br />

l'enquête. Genève, Zurich: Département de Science Politique Université de Genève / Institut<br />

für Politikwissenschaft der Universität Zürich.+++Hardmeier, Sibylle; Rothmayr, Christine:<br />

Öffentlichkeitsarbeit von Regierung und Verwaltung: Persuasion, Information oder Dialog?<br />

Eine theoretische Einleitung. Zürich, Genf: Institut für Politikwissenschaft der Universität<br />

Zürich / Département de Science Politique Université de Genève.+++Hardmeier, Sibylle;<br />

Rothmayr, Christine; Vontobel, Susanne; Jochum, Margit; Frey, Kathrin: Öffentlichkeitsarbeit<br />

von Regierung und Verwaltung: Information, Persuasion oder Dialog? Angestrebte<br />

Grundgesamtheit, Auswahlgesamtheit und Antwortende bei der schriftlichen Befragung. Zürich,<br />

Genf: Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich / Département de Science<br />

Politique Université de Genève.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung<br />

INSTITUTION: Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département<br />

de science politique (40 Boulevard du Pont-d'Arve, 1211 Genève, Schweiz); Universität<br />

Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Abt. Innenpolitik, Vergleichende<br />

Politik (Seilergraben 53, 8001 Zürich, Schweiz)


290 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

[505-L] Katheder, Doris:<br />

Sexy Konkurrenz: die Versprechen der Warenwerbung in Mädchenzeitschriften, in: Utopie<br />

kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2004, H. 170, S. 1125-1132<br />

INHALT: Die Verfasserin untersucht Anzeigen in bekannten deutschen Mädchenzeitschriften wie<br />

"Bravo Girl" und "Sugar", vor allem die augenfällige visuelle Präsenz von romantischer und<br />

individualistischer Sexualisierung. Sie nimmt Bezug auf die gegenwärtige postkoloniale<br />

Ethno-Erotik oder multikulturelle Erotik, Massenkommunikation und Pseudofeminismus und<br />

analysiert den Einsatz ikonischer Symbole, die dem Versprechen universellen Glücks in der<br />

Werbung zu Grunde liegen. (ICEÜbers)<br />

[506-F] Kulinna, Matthias, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Pütz, Robert, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Ethnomarketing in Deutschland<br />

INHALT: In Deutschland ist seit einigen Jahren eine neue Form der "interkulturellen Kommunikation"<br />

zu beobachten: eine zunehmende Zahl v.a. führender Großunternehmen richtet ihre<br />

Marketingstrategien auf Immigranten (und deren Nachkommen) aus und betreibt damit eine<br />

Kommunikationsform, für die sich im internationalen Sprachgebrauch der Begriff "Ethnomarketing"<br />

durchgesetzt hat. Das bislang unerforschte Phänomen hat sich inzwischen vom<br />

KFZ- über den Konsumgütermarkt bis zu den Telekommunikations-, Kapitalanlagen-, Immobilien-<br />

und Versicherungsmärkten verbreitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Nach einer grundsätzlichen Erforschung und Darstellung des Marktes sollen am<br />

Beispiel des Ethnomarketings für deutsch-türkische und deutsch-russische Bevölkerungsgruppen<br />

die "ethnisierenden Aktivitäten" von Unternehmen in Deutschland im Rahmen des<br />

Ethnomarketings durch qualitative Leitfadeninterviews mit Vertretern von Ethnomarketingagenturen<br />

erforscht werden und dann durch eine qualitative Dokumentenanalyse (Anzeigenkampagnen,<br />

Werbebroschüren, TV-Spots) die zur ethnischen Grenzziehung herangezogenen<br />

Symbole aufgedeckt werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen;<br />

Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Zentrum<br />

für Interkulturelle Studien - geistes- und sozialwissenschaftliches Kolleg -ZIS-<br />

INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie<br />

(Seminarstr. 19, 49069 Osnabrück)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0541-969-4277, Fax: 0541-969-14277, e-mail: rpuetz@uos.de)<br />

[507-L] Lang, Günter:<br />

Der deutsche Werbemarkt: Konjunkturkrise oder Strukturbruch?, in: MedienWirtschaft :<br />

Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 53-60<br />

INHALT: "Die Krise der Medienindustrie ist im wesentlichen eine Krise des Werbemarktes.<br />

Angesichts eines Beitrages der Werbung in Höhe von zwei Dritteln zum Umsatzaufkommen<br />

der Massenmedien überrascht dies nicht, wird aber durch das vorliegende Zahlenmaterial<br />

noch einmal bestätigt. Dieser Beitrag geht der Frage nach, ob der beobachtete Einbruch die<br />

historischen Zyklen der Werbebranche bestätigt, oder ob ein Strukturbruch und damit ein Zerfall<br />

der bisherigen Zyklusmuster stattgefunden hat. Hierzu werden in einem ersten Schritt mit<br />

Hilfe der Spektralanalyse die in der Vergangenheit dominierenden Zyklen identifiziert. Als


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 291<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

Datenmaterial stehen die Werbeausgaben von 1960 bis 2003 auf Jahresbasis zur Verfügung,<br />

wobei die Werbeausgaben nach vier Mediengattungen differenziert sind. In einem zweiten<br />

Schritt werden die identifizierten Zyklen als erklärende Variable in ein Regressionsmodell<br />

eingefügt, um deren Erklärungsbeitrag zu den historisch beobachteten Veränderungsraten des<br />

Werbemarktes zu bestimmen. Es zeigt sich, dass die beobachteten Veränderungsraten relativ<br />

gut durch das gemessene Zyklusgefüge mit sich überlagernden Einzelzyklen erklärt werden<br />

kann. Der Test auf Strukturbruch wird verworfen zumindest bislang kann somit davon ausgegangen<br />

werden, dass die Krise des Werbemarktes das historische Zyklusmuster eher bestätigt<br />

als zerstört." (Autorenreferat)<br />

[508-L] Lucas, Rainer; Matys, Thomas:<br />

Erlebnis Nachhaltigkeit?: Möglichkeiten und Grenzen des Eventmarketing bei der Vermittlung<br />

gesellschaftlicher Werte, (Wuppertal Papers, Nr. 136), Wuppertal 2003, 56 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.wupperinst.org/Publikationen/WP/WP136.pdf)<br />

INHALT: "In diesem Papier wird der Frage nachgegangen, ob der Wertekontext der Nachhaltigkeit<br />

mit den Mitteln des Eventmarketing erlebnisreicher vermittelt werden kann. Um diese<br />

Frage zu reflektieren, werden zunächst einige Theorie geleitete Überlegungen angestellt, um<br />

Nachhaltigkeit und Eventmarketing in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten besser zu verstehen.<br />

Die Entwicklung zu einer 'Erlebnisgesellschaft' verändert auch die Kommunikationsformen<br />

der Unternehmen. Imagepflege, die Werbung für Produkte und die Präsentation von<br />

Personen finden zunehmend im Rahmen von Inszenierungen und Veranstaltungen mit Erlebnischarakter<br />

statt, die als Event bezeichnet werden. Hierbei ist zu erkennen, dass dieser kommunikative<br />

Erlebnisrahmen von Steigerungsspielen geprägt ist, die die Inhalte der Kommunikation<br />

in den Hintergrund treten lassen. Von daher wird abschließend auf die Risiken hingewiesen,<br />

die eine unreflektierte Adaption der Events für den Nachhaltigkeitsdiskurs mit sich<br />

bringen könnte." (Autorenreferat)<br />

[509-L] McDonald, Colin:<br />

Alles (über) Werbung, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 2, S. 2-5 (Standort:<br />

UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die langfristigen Wirkungen von Werbung und Marketing, auf denen der Investitionsertrag<br />

letztlich beruht, läßt sich aus den Markencharakteristika erschließen: aus dem Marktanteil,<br />

aus dem relativen Preis und der Preiselastizität, aus der Nachhaltigkeit der Werbung oder<br />

aus dem Markenwert, im Sinne eines Zusatzwertes, den der Kunde an der Marke schätzt und<br />

zu bezahlen bereit ist (brand equity). Werbung verhilft der Marke zu Merkmalen, Eigenheiten<br />

(im Kopf des Konsumenten), die die Grundlage ihrer langfristigen Stärke bilden können. Sie<br />

schafft Marken-Qualitäten und bestärkt und erhält sie dann in der Folge. Ohne Unterstützung<br />

durch Werbung wird die Marke erodiert. Auch Werbung, ob Strategien oder Sujets, unterliegen<br />

manchmal einer Abnützung (wearout), die genau beobachtet werden sollte. Nur so kann<br />

erkannt werden, ob und was für Veränderungen nötig sind, vom Sujet bis zur Mediaplanung."<br />

(Autorenreferat)


292 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

[510-L] Raupp, Juliana; Klewes, Joachim (Hrsg.):<br />

Quo vadis Public Relations?: auf dem Weg zum Kommunikationsmanagement ; Bestandsaufnahmen<br />

und Entwicklungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 295 S., ISBN: 3-<br />

531-14034-5<br />

INHALT: Professionelles Kommunikationsmanagement erschöpft sich nicht in strategischem<br />

Handeln. Wer professionell handelt, kann darüber hinaus den Kontext und die Folgen seines<br />

Handelns durchschauen. Für professionelles Kommunikationsmanangement ist es daher plausibel,<br />

die beabsichtigten Kommunikatinsprozesse auf der Grundlage systematischer Forschung<br />

zu optimieren. Die gezielte Anwendung von Forschungsergebnissen auf Problemstellungen<br />

der Kommunikationspraxis und gleichzeitig die daraus resultierende Förderung neuer<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse werden in dem Sammelband vor- und zur Diskussion gestellt<br />

sowie Trends der PR-Forschung aufgezeigt. (RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Theoretische Perspektiven<br />

auf das Verhältnis von Journalismus und PR - Klaus Merten: Zur Ausdifferenzierung<br />

des Mediesystems am Beispiel von Journalismus und Public Relations (17-29); Joachim<br />

Westerbarbey: Illusionsexperten: die gesellschaftlichen Eliten und die Verschleierung der<br />

Macht (30-41); Olaf Hoffjann: 62 - die Folgen einer Zahl: ein systemtheoretischer Blick auf<br />

die Beziehungen von Journalismus und Public Relations (42-51); Stephan Ruß-Mohl: PR und<br />

Journalismus in der Aufmerksamkeits-Ökonomie (52-65); Peter Szyszka: Produkt-PR und<br />

Journalismus: Annäherung an eine verschwiegene Win-Win-Situation (66-78); Johanna Dorer:<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus: Anmerkungen zu einem geschlechtlich codierten<br />

Verhältnis (79-89); Klaus Kocks: Der Januskopf der Publizistik: zur Einheit von vierter und<br />

fünfter Gewalt (90-94). 2. Prozesse der Informationsverarbeitung im Mediensystem: empirische<br />

Analysen - Wolfgang Donsbach, Antje Meißner: PR und Nachrichtenagenturen: Missing<br />

Link in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung (97-112); Hans Mathias Kepplinger,<br />

Marcus Maurer: Der Einfluss der Pressemitteilungen der Bundesparteien auf die Berichterstattung<br />

im Bundestagswahlkampf 2002 (113-124); Romy Fröhlich, Burkhard Rüdiger: Determinierungsforschung<br />

zwischen PR-"Erfolg" und PR-"Einfluss": zum Potential des Framing-Ansatzes<br />

für die Untersuchung der Weiterverarbeitung von Polit-PR durch den Journalismus<br />

(125-141). 3. Qualitätssicherung und Erfolgskontrolle von PR-Prozessen - Günter<br />

Bentele, Howard Nothhaft: Auf der Suche nach Qualität: einige Gedanken und einige Dreiecke<br />

(145-164); Anne Gregory, Marie-Paule Sheard: Building quality into client-consultancy<br />

relationsships: lessons from service quality management (165-173); Roland Burkhart: Online-<br />

PR auf dem Prüfstand: Vorbereitende Überlegungen zur Evaluation von Websites. Eine<br />

rezeptionsanalytische Perspektive (174-185); Tom Watson: Issus negotiation: is it characterised<br />

by control mutuality, trust, commitment and satisfaction? (186-198). 4. Transnationale<br />

Information und Kommunikation - Susanne Femers: Digitalisierung, Globalisierung: Harmonisierung?<br />

Über Chancen und Risiken der Gestaltung internationaler Kommunikationsprozesse<br />

unter den Bedingungen der Digitalisierung (201-211); Philippe Maarek: Professionalization<br />

of political communication: a necessitiy or a danger? (212-222); Juliana Raupp: Kommunikationsraum<br />

Europa? Die Kommunikationsstrategie zur EU-Osterweiterung und die Konstitution<br />

einer europäischen Öffentlichkeit (223-237); Betteke von Ruler, Dejan Vercic: Communication<br />

management accross Europe. A developing research field (238-250).


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 293<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

[511-L] Stipp, Horst:<br />

Media-Planung in den USA - Fernsehwerbung und die über 49-Jährigen: die Diskussion<br />

über Werbung und ältere Zielgruppen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 483-488<br />

(Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/stipp_10-2004.pdf?foid=12805)<br />

INHALT: "Die aus den USA stammende Definition der Werbezielgruppe der 18- bis 49-Jährigen<br />

hat ihren Ursprung nicht in einer objektiven Analyse der Fakten, sondern ist vor rund 50 Jahren<br />

als Verkaufsstrategie eines unterlegenen Wettbewerbers entstanden. So hatte damals der<br />

Chef des amerikanischen Networks ABC die Idee, statt aller in den Fernsehhaushalten erreichten<br />

Erwachsenen nur die Reichweiten der 18- bis 49-Jährigen auszuweisen, um damit<br />

seinem auf jüngere Zuschauer ausgerichteten Sender günstigere Quoten zu bescheren. ABC<br />

propagierte diese neue Zielgruppe als die 'bessere' Planungsstrategie. Nach anfänglicher<br />

Skepsis hat sich diese Zielgruppendefinition als Währung für die Werbewirtschaft durchgesetzt.<br />

Die Gründe für den Erfolg lagen in den demographischen Trends Anfang der 60er Jahre,<br />

als sich die Alterspyramide der amerikanischen Gesellschaft durch den sog. Babyboom<br />

veränderte - und im damaligen Sehverhalten: Da fast alle amerikanischen Haushalte nur einen<br />

Fernseher besaßen, sah die Familie zusammen fern, sodass für die Werbewirtschaft die Haushalte<br />

am wertvollsten waren, bei denen sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene<br />

erreicht wurden. In den folgenden Jahrzehnten wurden die zwischen 1946 und 1964 geborenen<br />

Babyboomer zur zahlenmäßig größten und wichtigsten Generation, und die Zielgruppendefinition<br />

'18 bis 49' bestimmte die Programmstrategien aller Networks. In den 90er Jahren<br />

begannen, sich jedoch die Voraussetzungen für die Mediaplaner zu verändern. Zum einen ereichten<br />

die ersten Babyboomer Jahrgänge die Altersgrenze von 50 Jahren. Zum anderen kamen<br />

durch die Verkabelung immer mehr Networks hinzu, die ihre Zielgruppe teilweise im<br />

jüngeren Publikumssegment der 18- bis 34-Jährigen sahen. Umgekehrt reagierte das Network<br />

CBS auf das Älterwerden der Babyboomer, indem es die Gruppe der 25- bis 54-Jährigen als<br />

die bessere Planungsstrategie propagierte. Inzwischen beträgt die Spannweite des Durchschnittsalters<br />

der verschiedenen Networks rund 30 Jahre. Offensichtlich sind die Gesellschaften<br />

in den USA und den meisten europäischen Ländern heute zu heterogen und die Angebote<br />

im Fernsehen zu vielseitig, um eine für alle Sender passende Strategie zu rechtfertigen. Darüber<br />

hinaus werden Zielgruppendefinitionen, die sich nur auf das Alter beziehen, immer<br />

fragwürdiger, da das Alter heute keine Determinante von Konsum und Lifestyle mehr ist. Das<br />

Zeitalter einer übergreifenden Zielgruppendefinition scheint vorbei zu sein." (Autorenreferat)<br />

[512-L] Versteegen, Gerhard (Hrsg.):<br />

Pressearbeit in der IT-Branche: erfolgreiches Vermarkten von Dienstleistungen und Produkten<br />

in der IT-Presse, (Xpert.press), Berlin: Springer 2004, 279 S., ISBN: 3-540-40252-7<br />

(Standort: FHB Lippe und Höxter(743)-11QBL326)<br />

INHALT: "Nach einer kompakten Darstellung der Grundlagen der Pressearbeit arbeiten die Autoren<br />

die besonderen Aspekte der IT-Pressearbeit heraus. Schwerpunkte des Buches sind der<br />

Aufbau der Pressearbeit, die Darstellung möglicher Aktivitäten und der Instrumente und Strategien,<br />

die zur Realisierung zur Verfügung stehen. Ebenso kommt der Einsatz von Presseagenturen<br />

und Aufbau und Pflege von Presseportalen zur Sprache. Zahlreiche Beispiele erfolgreicher<br />

Presseaktivitäten runden dieses Werk ab. Der Leser erhält mit diesem Buch einen<br />

konkreten Leitfaden zum Aufbau der Pressearbeit und ein grundlegendes Verständnis für die


294 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

besonderen Bedingungen, Wege und Aktivitäten der Pressearbeit im IT-Umfeld." (Autorenreferat)<br />

[513-L] Volkmer, Stefan:<br />

Online-Markenpolitik von Konsumgütermarken: Darstellung und Bewertung von Möglichkeiten<br />

zur Gestaltung von Markenauftritten im World Wide Web, Kassel: Kassel Univ. Press<br />

2004, XVI, 298 S., ISBN: 3-89958-057-5 (Standort: FHB Gelsenkirchen(1010)-01QBK1085)<br />

INHALT: "Die überwiegende Mehrzahl aller Markenartikelunternehmen nutzt heute das World<br />

Wide Web als Kommunikationskanal, um ihre Marken auf einer oder mehreren Websites zu<br />

präsentieren. Allerdings stellt das WWW auf Grund seiner medialen Eigenschaften ein besonderes<br />

Umfeld der Markenpolitik dar, auf das sich langjährig bewährte Grundsätze der<br />

Markenführung häufig nicht ohne Weiteres übertragen lassen. Die vorliegende Arbeit untersucht<br />

die markenstrategischen Möglichkeiten, die sich im Rahmen der Ausgestaltung eines<br />

Online-Markenauftritts für Konsumgütermarken ergeben und stellt diese ausführlich und anhand<br />

vieler Beispiele dar. Daneben bietet deren Bewertung in Abhängigkeit unterschiedlicher<br />

Ausgangssituationen von Marken und im ,Hinblick darauf, verschiedene marken- und netzrelevante<br />

Zielsetzungen zu unterstützen, eine Entscheidungshilfe für die Praxis." (Autorenreferat)<br />

[514-L] Wagner, Doris:<br />

Kulturbier: deutsche Kultur in der Bierplakatwerbung, (Finnische Beiträge zur Germanistik,<br />

Bd. 10), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 150 S., ISBN: 3-631-51626-6 (Standort: SB zu Berlin -<br />

Preuß. Kulturbesitz(1/1a)-1A507141)<br />

INHALT: "Bier ist untrennbar mit der deutschen Kultur verbunden. Die lange Brautradition wurde<br />

in Deutschland im Jahre 1516 mit dem Reinheitsgebot für das deutsche Bier gekrönt - der<br />

ersten lebensmittelrechtlichen Verordnung überhaupt. Als leicht alkoholisches Volksgetränk<br />

gehört Bier in Deutschland zu nahezu allen öffentlichen Veranstaltungen und privaten Feiern.<br />

Die Zugehörigkeit des Bieres zur deutschen Kultur zeigt sich auch in der Bierplakatwerbung.<br />

Für diesen Beitrag wurden aus einem Korpus von ca. 1600 Bierplakaten die häufigsten darin<br />

enthaltenen kulturellen Elemente zusammengestellt. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem<br />

Ausdruck der Kultur in der heutigen deutschen Gesellschaft, verglichen mit der historischen<br />

Entwicklung und Wandlung. In einem weiteren Schritt wurden die Kulturelemente in der<br />

Bierplakatwerbung auf ihren Wirklichkeitsanspruch überprüft." (Autorenreferat)<br />

[515-L] White, Roderick:<br />

Wie (ver)kauft man ein Auto?, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 2, S. 14-21<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Kauf eines Autos verläuft von der "Nach-Kauf-Phase" in der Zeit nach dem Kauf<br />

eines Autos über die Entscheidung für ein neues Auto bis hin zur Lieferung desselben in elf<br />

Phasen. Da die Markenloyalität bei Pkw weltweit unter 50 Prozent liegt und die Tendenz eher<br />

sinkend ist, ist die Zufriedenheit mit dem gekauften Auto entscheidend für den späteren<br />

Entschluß zum Kauf eines Neuwagens der gleichen Marke. In den verschiedenen Kaufstadien


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 295<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

muß der Konsument mit unterschiedlichen Marketingaktivitäten und Werbebotschaften angesprochen<br />

werden. Dabei ist die Bedeutung des Internetauftritts nicht zu unterschätzen. (KB)<br />

[516-F] Wiesel, Jochen H., Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Freter, Hermann, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Einsatz interaktiver Medien im Rahmen der Neuproduktentwicklung und -einführung<br />

INHALT: Im Rahmen der Neuproduktentwicklung lassen sich interaktive Medien insbesondere<br />

zur Erlangung von Informationen über Kundenwünsche einsetzen. Dies wirft jedoch eine<br />

Reihe von Problemen und Fragen auf, z.B.: a) Akzeptanz der Multimedia-Appliktionen durch<br />

die Probanden, b) Einflüsse der virtuellen Umgebung auf die Wahrnehmung des Testproduktes<br />

durch die Probanden sowie c) Qualität/ Validität der multimedia-gestützten Verfahren im<br />

Vergleich zu bisherigen Methoden. Eine grundlegende Frage im Rahmen der Neuprodukteinführung<br />

ist, inwieweit der Einsatz interaktiver Medien die Wahrnehmung des vorgestellten<br />

Produktes durch die Konsumenten und damit den Adoptionsprozeß (individuelle Ebene)<br />

beeinflußt. Auf aggregierter Ebene ist zu prüfen, inwieweit der Einsatz interaktiver Medien<br />

den Diffusionsprozeß beschleunigen kann, d.h. inwieweit der Einsatz neuer Medien die Ansprache<br />

bzw. Aktivierung der Innovatoren, Frühadopter sowie Meinungsführer effizienter<br />

gestalten kann.<br />

METHODE: Die zugrundeliegende theoretische Sichtweise basiert auf Theorien der Neuen Institutionenökonomik,<br />

insbesondere auf der Informationsökonomie und der Transaktionskostentheorie.<br />

Die Fragestellungen hinsichtlich der Neuproduktentwicklung werden eher praxisorientiert<br />

bearbeitet. Zur Bearbeitung der Fragestellungen zur Neuprodukteinführung wird auf<br />

Erkenntnisse der Adoptions- und Diffusionsforschung sowie auf Theorien zum sozialen<br />

Einfluß im Medienvergleich zurückgegriffen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Freter, Hermann; Gaiser,<br />

Jens; Kothen, Wolfgang; Sänger, Henrike; Weiche, Gregor; Wiesel, Jochen H.: Theorie virtueller<br />

Gemeinschaften - ein dynamisch-transaktionaler Ansatz. Siegen 2000.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 1997-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl BWL IV, insb.<br />

Marketing (Hölderlinstr. 3, 57068 Siegen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter<br />

[517-L] Wild, Christoph:<br />

Erfolgschancen durch Werbung für ältere Zielgruppen: Vorurteile, Fakten und empirische<br />

Befunde zur Werbung bei über 49-jährigen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 6, S. 251-260<br />

(Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/wild_6-2004.pdf?foid=11384)<br />

INHALT: "Ein Großteil der werblichen Kommunikation wendet sich derzeit an jüngere Zielgruppen<br />

der demographischen Entwicklung mit steigender Bedeutung älterer Menschen zum<br />

Trotz. Diese Präferenz für junge Zielgruppen bis maximal 49 Jahre beruht auf mehreren, zumeist<br />

nicht mehr hinterfragten Annahmen: Jüngere seien aktiver und entscheidungsfreudiger,<br />

konsumfreudiger und zum Markenwechsel bereit. Sie müssten gezielt beworben werden,<br />

während Ältere aufgrund ihrer höheren Mediennutzung sowieso einen genügend hohen Wer-


296 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation<br />

bedruck aufwiesen. Ist die Bevorzugung jüngerer Zielgruppen noch angebracht? Vier Typen<br />

von Älteren (gemeint sind hier über 49-Jährige) lassen sich unterscheiden: 1. aktive, flexible<br />

Ältere; 2. aufgeschlossene, interessierte Ältere; 3. abgeklärte, zufriedene Ältere; 4. passive,<br />

graue Ältere. Bei gut der Hälfte der Älteren zeigen sich hinsichtlich ihrer allgemeinen Lebens-<br />

und Konsumeinstellungen kaum Unterschiede zu Jüngeren. Vor allem die Typen eins<br />

und zwei sind anspruchsvolle Konsumenten, die Interesse an Produkten haben, probierfreudig<br />

und markenorientiert sind. Betrachtet man verschiedene Altersgruppen auf ihre Markentreue<br />

hin, zeigt sich, dass es keine großen Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Zielgruppen<br />

gibt und die Bereitschaft zum Markenwechsel eher vom Produktbereich als vom Alter abhängt.<br />

Unterschiede zwischen Älteren und Jüngeren zeigen sich in der Einstellung zur Werbung:<br />

Ältere sind hier etwas kritischer. Aber beeinflusst die Einstellung zur Werbung überhaupt<br />

deren Wirksamkeit? Eine Untersuchung anhand von vier Werbekampagnen fand keine<br />

Hinweise auf einen Zusammenhang von Werbewirkung und -einstellung. Da Ältere häufiger<br />

einkaufen als Jüngere, sind sie aber häufiger direkt vor Kaufentscheidungen für Werbung erreichbar.<br />

Für schnelldrehende Verbrauchsgüter geben sie zudem mehr Geld aus als Jüngere.<br />

Die Folgen der Aussteuerung der Mediapläne auf jüngere Zielgruppen wurden anhand einer<br />

Analyse von vier Radio-/ TV-Mixkampagnen näher betrachtet. Deutlich wird: In durchschnittlichen<br />

Radio-/ TV-Mixkampagnen werden in der Regel weniger Personen über 49 Jahre<br />

mit geringerem Werbedruck erreicht, und diese geringere Berücksichtigung älterer Zielgruppen<br />

resultiert zu einem nicht unerheblichen Teil aus der Ausrichtung des Radioeinsatzes<br />

auf ausschließlich jüngere Konsumenten. Beim Wirkungsindikator Markenpräferenz zeigt die<br />

Analyse, dass hohe Kontaktzahlen eher bei älteren Zielgruppen angebracht sind, da nur bei<br />

den Älteren noch ein deutlicher Zuwachs in der Wirkung zu verzeichnen ist. Diese Steigerung<br />

der Markenpräferenz bei den Älteren geht vor allem von Mixkontakten aus; TV Monokontakte<br />

bringen hier nur wenig. Bilanzieren lässt sich: Zielgruppen über 49 Jahre haben große<br />

Marktbedeutung. Erreicht man sie in der werblichen Kommunikation, zeigt sich auch Wirkung."<br />

(Autorenreferat)<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

[518-L] Auchter, Roman:<br />

Alle Macht den Bild-Medien?: Bildkommunikation von Kindern und Jugendlichen, in: Medien<br />

und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 4, S. 57-61<br />

INHALT: "Dass zwei oder mehr Menschen eine gemeinsam erlebte Situation niemals auf dieselbe<br />

Weise wahrnehmen , darin herrscht in den über 80 Theoremen zum Thema menschliche<br />

Wahrnehmung Einigkeit. Umso ungeklärter ist in der Wissenschaft dagegen weitgehend die<br />

Frage, welche Bedingungen dieser Beobachtung unter Wahrnehmungsgesichtspunkten zugrunde<br />

liegen." In dem Beitrag wird die bisherige Arbeit der 1998 gegründeten "Forschungsgruppe<br />

Bildkommunikation" am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Jena kurz<br />

vorgestellt, die das Wechselverhältnis zwischen Wahrnehmungs-, Gedächtnis- und Verhaltensvorgängen<br />

ergründen will. Die bisherigen Projekte, die in Zusammenarbeit mit Kindergärten<br />

oder Schulen durchgeführt werden, sind: "KinderBilder - BilderKinder", "Filmvergleich<br />

-Vergleichsfilm", "Englisch im Bild" und "Neue Medien - Alte Schule". (PT)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 297<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

[519-L] Aufenanger, Stefan:<br />

Anregen statt vorgeben: Überlegungen zur Neuausrichtung von Wissenssendungen für Kinder<br />

im Fernsehen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 61-63<br />

INHALT: Die kritische Auseinandersetzung mit Wissenssendungen im deutschen Fernsehen für<br />

Kinder soll "als eine konstruktive Diskussion des momentanen Angebots und als Empfehlung<br />

für Weiterentwicklung gesehen werden" und nicht als grundlegende Kritik. Ausgangspunkt<br />

der Überlegungen ist, dass das Fernsehen als Ort von Enkulturation und Wissensvermittlung<br />

sowie Einführung in die Welt eine besondere Funktion im Kontext sozialisatorischer Prozesse<br />

erhält. Gefordert wird daher, mehr Wissensvermittlung als bloße Informationen, mehr Erkenntnisse<br />

als Kenntnisse und stärkere Berücksichtigung von sozialen, politischen und ökonomischen<br />

Themen. Ferner sollten die Sendungen durch vielfältige Perspektiven und Fragestellungen<br />

anregen, um die Kinder in ihrer eigenständigen Weltsicht zu fördern. (DY)<br />

[520-F] Baumann, Thomas, Dr. (Bearbeitung); Doelker, Christian, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Medienpädagogik und Internet: Entwurf eines integrativen medienpädagogischen Programms<br />

INHALT: Internet, World Wide Web oder Multimedia stehen als Begriffe für die stürmischen<br />

Entwicklungen in der Welt der elektronischen Massenkommunikation, welche die letzten<br />

zehn, fünfzehn Jahre geprägt haben. Will man den Optimisten Glauben schenken, so führen<br />

uns die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien in eine von Flexibilität, Rationalität<br />

und Interdisziplinarität geprägte Welt, die von wohlinformierten, verantwortlich und<br />

in globaler Perspektive handelnden Menschen bewohnt ist. Aber es ist wohl jedermann klar,<br />

dass sich derartige Szenarien, sollten sie sich überhaupt realisieren lassen, nicht von selbst<br />

verwirklichen werden. Denn die erste Auswirkung der neuen Technologien besteht einmal in<br />

einer kaum vorstellbaren Flut an Informationen, die über die Menschheit hereinbrechen und<br />

in denen sich zu verlieren leichter und wahrscheinlicher ist als sich darin zurecht zu finden<br />

und Orientierung und Handlungsanweisungen zu gewinnen. Vor neue Herausforderungen gestellt<br />

sieht sich mit dem Aufkommen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

auch die Medienpädagogik, ein Bereich, der sich hierzulande vor allem ab den siebziger<br />

Jahren zu entwickeln begonnen hat. In Zürich ist im letzten Viertel des letzten Jahrhunderts<br />

ein medienpädagogischer Ansatz entwickelt worden, der auf Piagets Modell der kindlichen<br />

Entwicklung basiert; die Dissertation, auf welche sich die vorliegende Meldung bezieht,<br />

kann als Versuch bezeichnet werden, den "Zürcher Ansatz" in der Medienpädagogik für das<br />

Internet-Zeitalter fortzuschreiben. Ihr Autor ist Leiter des Bereichs E-Learning an der Pädagogischen<br />

Hochschule Zürich.<br />

METHODE: Literatur- und Dokumentanalysen<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Baumann, Thomas: Medienpädagogik und Internet. Zürich, Univ.,<br />

Dissertation, 2001, 443 S.<br />

ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 1997-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: nein<br />

FINANZIERER: Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät (Rämistrasse 71, 8006 Zürich,<br />

Schweiz)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: thomas.baumann@phzh.ch)


298 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

[521-F] Bertow, Andreas (Bearbeitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Leitung);<br />

Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />

"Neue Medien" in der Grundschule - Perspektiven für die pädagogische Praxis<br />

INHALT: In dem Projekt soll eruiert werden, welche Defizite hinsichtlich der Medienkompetenz<br />

bei Schülern der dritten und vierten Klassenstufe sowie bei Lehrern festzustellen sind. Daraus<br />

soll ein medienpädagogisches Konzept für die Grundschule entwickelt und in zwei Projektschulen<br />

durchgeführt und anschließend evaluiert werden.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Quasi-Experiment; Qualitatives<br />

Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;<br />

Stipendium<br />

INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Lehrstuhl Pädagogische<br />

Psychologie (Driverstr. 22, 49377 Vechta)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: andreas.bertow@uni-vechta.de)<br />

[522-L] Beyer, Banu; Dichanz, Horst:<br />

Wie wirklich ist die Wirklichkeit?: Virtualität und Virtualisierung, in: Medien und Erziehung<br />

: Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 3, S. 44-49<br />

INHALT: "Der Begriff Virtualität suggeriert, dass es noch etwas anderes gibt, etwas nicht Virtuelles,<br />

etwas Wirkliches. Doch beides ist schwer zu bestimmen. Während in vielen Wissenschaftsdisziplinen<br />

die Beziehungen zwischen Realem und Virtuellem kaum Probleme verursachen<br />

und häufig als ein Kontinuum gesehen werden, tut sich die Pädagogik, besonders die<br />

Medienpädagogik damit schwer. Dort wird das Gegenüber von 'Wirklichkeit' und 'Schein' als<br />

ein Grundproblem diskutiert, das immer wieder Anlass zu besorgtem Kopfschütteln und zum<br />

Entwurf umfangreicher Präventiv-Programme gibt." (Autorenreferat)<br />

[523-L] Blömeke, Sigrid:<br />

Neue Medien als Herausforderung für die Pädagogik, in: Neue Sammlung : Vierteljahres-<br />

Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft, Jg. 44/2004, H. 3, S. 299-317 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-AP5082/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die Autorin fragt, welchen Einfluss die Neuen Medien, besonders das Internet, auf die<br />

gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung haben, und skizziert zwei Aufgabenfelder, die<br />

sich daraus für die Pädagogik ergeben. Sie stellt 'kompensatorische Maßnahmen' vor, die der<br />

Gefahr einer 'digitalen Spaltung' der Gesellschaft durch sozial ungleiche Möglichkeiten des<br />

Internetzugangs und seiner Nutzung begegnen. Daneben brauche es zum Schutz vor den Gefahren,<br />

die das Internet mit sich bringe, medienpädagogische Konzepte für den 'Aufbau einer<br />

stabilen Persönlichkeit' und zur Förderung der 'sozial-moralischen Entwicklung'. Aber: 'Gesellschaftliche<br />

Reformen sind dadurch nicht zu ersetzen'." (Autorenreferat)<br />

[524-L] Erbes, Christoph:<br />

Lernen mit dem Fernseher? Natürlich!, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 54-56


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 299<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

INHALT: Der Autor, Geschäftsführer von Fox Kids Germany, plädiert für die Nutzung des gesamten<br />

Fernsehprogramms durch Kinder. Dabei wendet er sich gegen kulturpessimistische<br />

Einstellungen gegen die negativen Folgen des Fernsehens. Stattdessen vertritt er den Standpunkt,<br />

dass hervorragende Kinderprogramme sowohl bei den öffentlich-rechtlichen als auch<br />

bei den privaten Sendern produziert und ausgestrahlt werden. Fernsehen für Kinder sollte<br />

zum Lernen über fremde Kulturen und Sprachen, aber auch als Anregung zum Lesen genutzt<br />

und verstanden werden. (DY)<br />

[525-F] Feil, Christine, Dr.; Decker, Regina, Dipl.-Soz.; Gieger, Christoph, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):<br />

Wie entdecken Kinder das Internet? Qualitative Studie zum Erwerb von Internetkompetenz<br />

INHALT: Die bildungspolitische relevanten Fragen der Konstruktion internetspezifischen Wissens,<br />

der Entwicklung von Internetkompetenz und der Vermeidung von Gefährdung werden<br />

am praktischen Verhalten der Kinder im Netz untersucht. Das Projekt zielt darauf, kinderspezifische<br />

Internetkompetenzen vor dem Hintergrund des subjektiven und altersspezifischen<br />

Umgangs mit dem Internet sowie ihres Erfahrungswissens zu konkretisieren. Im Zentrum stehen<br />

folgende Fragestellungen: Auf welche Art und Weise eigenen sich Kinder das Internet<br />

an? Welche Kompetenzen sind auf Seiten der Kinder zu fördern, damit diese das Internet für<br />

sich selbst gewinnbringend nutzen können? Welche Art von pädagogischen, technischen und<br />

gestalterischen Hilfen benötigen Kinder, um das Internet mit seinen unterschiedlichen Diensten<br />

selbständig erkunden zu können? Wie tragfähig ist die Annahme, dass das Internet die<br />

Chancen der Selbstbildung für Kinder erhöht und Prozesse der Selbstsozialisation stimuliert?<br />

Letztlich sollen Grundlagen für die Entwicklungmedien pädagogischer (Internet)Hilfen für<br />

Erzieher, Lehrer und Eltern bereitgestellt werden. Eine Datenbank "Internetprojekte mit Kindern"<br />

als Informationspool für die medienpädagogische Praxis wurde entwickelt. Die "Datenbank:<br />

Websites für Kinder" wurde inzwischen in ein gleichnamiges eigenständiges Projekt<br />

übergeführt. (Zwischen-)Ergebnisse aus dem Projekt können unter der URL: http://www.<br />

dji.de/www-kinderseiten/default.htm aufgerufen werden.<br />

METHODE: Anknüpfend an den Grundannahmen der (Medien-)Rezeptionsforschung werden mit<br />

Hilfe eines subjekt- und alltagsweltorientierten Ansatzes spezifische kindliche Wahrnehmungs-<br />

und Aneignungs- und Verarbeitungsweisen internetspezifischer Inhalte herausgearbeitet.<br />

Untersuchungsdesign: qualitativ: Video- und Bildschirmmitschnitte DATENGEWIN-<br />

NUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 18; Einzelfallstudien mit Kindern -3 Beobachtungswellen-;<br />

Auswahlverfahren: Alter, Geschlecht). Qualitatives Interview (Stichprobe:<br />

18; Eltern der Kinder. Stichprobe: 6; HorterzieherInnen der Kinder). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen<br />

des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Feil, Chr.; Decker, R.; Gieger, Chr.: Wie entdecken Kinder das<br />

Internet? Beobachtungen bei 5- bis 12-jährigen Kindern. Wiesbaden: Verl. Sozialwissenschaften<br />

2004, 250 S. ISBN 3-8100-4227-7. ARBEITSPAPIERE: Diverse Aufsätze.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Kinder und Kinderbetreuung (Postfach<br />

900352, 81503 München)<br />

KONTAKT: Feil, Christine (Dr. Tel. 089-62306-172, e-mail: feil@dji.de)


300 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

[526-L] Götz, Maya:<br />

Lernen mit Wissens- und Dokumentationssendungen: was Grundschulkinder aus aktuellen<br />

Formaten gewinnen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 33-42<br />

INHALT: Konstruktivistisch-systemische Pädagogik und handlungstheoretische Rezeptionsforschung<br />

gehen beide von der Aktivität der Lernenden bzw. Zuschauenden aus. Übertragen auf<br />

das Lernen mit dem Fernsehen bedeutet das, dass Kinder vor dem Hintergrund ihres Wissens<br />

und Ihrer Erfahrung bestimmte Momente in den Sendungen aufnehmen und individuell deuten.<br />

In einer Studie des IZI wurden 300 Kinder (153 Mädchen, 147 Jungen) im Alter zwischen<br />

6 und 12 Jahren durch Malen eines Bildes zu ihrer Wahrnehmung von sechs Wissenssendungen<br />

befragt: Wissen macht Ah! (WDR), Willi will's wissen (BR), Null-Acht-13<br />

(WDR/ SFB/ MDR), Felix und die wilden Tiere (BR), Anja und Anton (ZDF) sowie Was ist<br />

Was TV (Super RTL). Die Ergebnisse werden anhand der einzelnen Sendungen im Hinblick<br />

auf die lernfördernden und problematischen Momente vorgestellt. Es zeigte sich, dass mit jedem<br />

Format anders gelernt wird, u.a. durch Fakten, durch Darstellung von Abläufen mit einer<br />

Sympathiefigur oder durch moralische Orientierung. (DY)<br />

[527-L] Grimm, Petra; Horstmeyer, Sandra:<br />

Kinderfernsehen und Wertekompetenz, (Medienethik, Bd. 3), Wiesbaden: Steiner 2003, 257 S.,<br />

ISBN: 3-515-08365-0<br />

INHALT: "In unserer Gesellschaft nimmt das Fernsehen als Leitmedium eine wesentliche Bedeutung<br />

ein. Es gehört somit auch zur Alltagswelt von Kindern und liefert ihnen neben Unterhaltung<br />

und Informationen Erfahrungen, die für die Entwicklung von Wertvorstellungen relevant<br />

sein können. Aber welche Werte(systeme) werden in Kinderprogrammen überhaupt vermittelt?<br />

Dieser Frage geht erstmals die vorliegende Studie nach, in der die Werteprofile von aktuellen<br />

Kindersendungen analysiert und Kinder zu ihrem Werteverständnis befragt werden.<br />

Darüber hinaus enthält sie einen Leitfaden, der es Eltern und Erziehern ermöglicht, mit Kindern<br />

über das Fernsehen auf Werte zu sprechen zu kommen und deren Wertekompetenz auszubilden."<br />

(Autorenreferat)<br />

[528-L] Hajok, Daniel; Koch, Kathrin:<br />

Medienkompetenz als Zielkategorie pädagogischen Handelns: in ganz Europa?, in: tv diskurs<br />

: Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 10-15<br />

INHALT: Medienkompetenz wird als Fähigkeit zur analytischen, reflexiven Auseinandersetzung<br />

mit Medien, Wissen über Mediensysteme und die Anwendung der Wissensbestände zur rezeptiven<br />

und interaktiven Nutzung der Medien definiert. Ziele medienpädagogischen Handelns<br />

sind u.a. Handlungsfähigkeit zur Erund Bearbeitung sozialer Realität mittels Medien<br />

sowie soziale und kreative Interaktion beim Medienhandeln. Unter diesen Aspekten wird die<br />

Vermittlung von Medienkompetenz durch Jugendund Medienarbeit als eine Aufgabe der<br />

Schule dargestellt. Ergebnisse verschiedener Arbeiten zur Vermittlung von Medienkompetenz<br />

zeigen, dass unterschiedliches finanzielles Engagement sowie unterschiedliche Rahmenbedingungen<br />

(Ausstattung in den Schulen, Curricula, Ausbildung der Lehrer) in den europäischen<br />

Staaten zu einem Mangel an gemeinsamen Konzepten geführt haben. (DY)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 301<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

[529-F] Hippel, Aiga von, M.A.; Spanhel, Dieter, Prof.Dr.; Lukesch, Helmut, Prof.Dr.; Kammerl,<br />

Rudolf, Dr. (Bearbeitung); Pietraß, Manuela, PD Dr.; Tippelt, Rudolf, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Erziehung zur Medienkompetenz: Teilprojekt Mediensozialisation und Medienrezeption<br />

INHALT: Bei dem Projekt handelt es sich um ein Teilprojekt im Rahmen des geplanten Erweiterungsstudiums<br />

Medienpädagogik. Diese Zusatzqualifikation für Lehrer wird als Online-Studienangebot<br />

konzipiert, Präsenzveranstaltungen sind zusätzlich vorgesehen. Das Studienangebot<br />

"Mediensozialisation und Medienrezeption" wird als virtuelle Vorlesung erstellt, die<br />

zusätzliche Übungen enthält.<br />

METHODE: Virtuelle Vorlesung mit Übungen und Musterlösungen zur Ermöglichung selbstgesteuerten<br />

Lernens; konstruktivistisches Lernparadigma; problem- und fallbasierte Didaktik.<br />

Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe:<br />

ca. 12; Auswahlverfahren: Lehrveranstaltung). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:<br />

ca. 50). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Erweiterungsstudium Medienpädagogik für Lehramtskandidaten -<br />

Baustein Mediensozialisation und Medienrezeption. Semestertreffen des AK Didaktik Virtuellen<br />

Lernens, 11.12.02. München 2002, 8 S. Download unter: http://www.paed.uni-muenchen.de/~paed/paed2/projekte/content/infopro.pdf<br />

. ARBEITSPAPIERE: Pietraß, Manuela:<br />

Medienrezeption und Mediensozialisation (03-07/Pie1: Erziehung zur Medienkompetenz:<br />

Teilprojekt Mediensozialisation und Medienrezeption. Projektbericht. 2004, 10 S.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Virtuelle Hochschule Bayern<br />

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl<br />

für Pädagogik II (Regensburger Str. 160, 90478 Nürnberg); Universität München, Fak. für<br />

Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und<br />

Bildungsforschung (Leopoldstr. 13, 80802 München); Universität Passau, Philosophische Fakultät,<br />

Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Innstr. 25, 94032 Passau); Universität Regensburg,<br />

Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft, Institut für<br />

Psychologie Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Medienpsychologie (93040 Regensburg)<br />

KONTAKT: Pietraß, Manuela (Dr. Tel. 089-2180-5169, e-mail: pietrass@edu.uni-muenchen.de);<br />

Hippel, Aiga von (Tel. 089-9214-2570, e-mail: vonHippel@lrz.uni-muenchen.de)<br />

[530-F] Keller, Florian, Lic.phil. (Bearbeitung); Moser, Urs, Dr.phil. (Leitung):<br />

IT-Kenntnisse und -Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern im Kanton Baselland<br />

INHALT: Im Rahmen eines Versuchs, den Stand der Einführung von Internet an den Schulen des<br />

Kantons Baselland festzustellen und Erkenntnisse über den Umgang damit zu gewinnen, hatten<br />

sich gegen Ende 2002 annähernd 1500 Schülerinnen und Schüler der Schuljahre 8 und 12<br />

einem Online-Test zu unterziehen. Der Test setzte sich zusammen aus einem Teil, der eher<br />

das theoretische Wissen (24 Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten) überprüfte,<br />

und einem zweiten Teil, der 18 praktische Aufgaben umfasste. Im ersten Teil wurde beispielsweise<br />

überprüft, ob die Jugendlichen die Bedeutung von Begriffen wie "Link", "Browser"<br />

oder "Provider" kennen oder ob ihnen die einfacheren Regeln der Syntax einer Suchanfrage<br />

geläufig sind, wie sie in den gebräuchlichen Suchmaschinen Verwendung findet. Die<br />

Ergebnisse deuten auf vergleichsweise gute Kenntnisse in diesem Bereich hin. Nur der Begriff<br />

"Browser" scheint relativ schlecht bekannt zu sein (während bei den kaufmännischen


302 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

Lehrlingen beispielsweise 92% wissen, was ein Link ist, gilt dies für den Begriff des Browsers<br />

nur für 21% der Prüflinge). Es ist anzunehmen, dass die Jugendlichen in diesem Bereich<br />

eher den Namen der Software verwenden, die auf ihrem Computer installiert ist. Innerhalb<br />

der Altersklassen und der verschiedenen Leistungszüge oder verschiedener Gruppen von<br />

Ausbildungsberufen ist die Variation in den Kenntnissen vergleichsweise gering. Deutlich<br />

stärker streuen die praktischen Fähigkeiten, die im zweiten Teil überprüft wurden. 70 Prozent<br />

der Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe I fanden im Internet die erwartete Ankunftszeit<br />

in Basel für einen Zug, der zu einer bestimmten Zeit in Aarau wegfährt (die Web-Adresse<br />

des Fahrplans war vorgegeben), nämlich 57% der Schülerinnen und Schüler aus dem Schultyp<br />

mit Grundanforderungen, 70% von jenen aus dem Typ mit erweiterten Anforderungen<br />

und 82% aus dem progymnasialen Oberstufenzug. Auf der Sekundarstufe II lösten 90% die<br />

Aufgabe korrekt (Diplommittelschulen: 86%, Gymnasien: 91%, kaufmännische Berufe: 94%,<br />

Chemie: 87%, Metallberufe: 84%. Allgemein zeigt sich, dass die Unterschiede innerhalb der<br />

Gruppen beträchtlich, jene zwischen den Gruppen aber gering sind. Die Schülerinnen und<br />

Schüler mit den besten Resultaten haben in allen Gruppen 80 bis 90% der Aufgaben richtig<br />

gelöst und bewegen sich, unabhängig von ihrer Gruppenzugehörigkeit, annähernd auf demselben<br />

Fähigkeitsniveau. Dies erklärt sich wohl zu einem nicht unbeträchtlichen Teil daraus,<br />

dass die Schülerinnen und Schüler vor allem von zu Hause aus auf das Internet zugreifen und<br />

nicht von der Schule aus. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Basel-Landschaft<br />

METHODE: Online-Test (Durchführung in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Online Learning<br />

and Testing -OLAT- der Universität Zürich - http://www.olat-zentrum.unizh.ch/ )<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Moser, U.; Keller, F.: IT-Grundwissen: Ergebnisse der Untersuchung<br />

"Test your IT Knowledge" im Rahmen der Evaluation "Internet an den Schulen des<br />

Kantons Basel-Landschaft". Zürich: Univ., KBL 2002, 37 S.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: Kanton Basel-<br />

Landschaft Erziehungs- und Kulturdirektion FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung -KBL- an der<br />

Universität Zürich (Wilfriedstr. 15, 8032 Zürich, Schweiz)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: Urs.Moser@access.unizh.ch)<br />

[531-F] Kleber, Susanne, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Böhnisch, Lothar, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Pilotprojekt KidSmart in Sachsen<br />

INHALT: Der Computer ist Teil der Lebenswelt von Kindern. Im Pilotprojekt soll es deshalb um<br />

eine aktive Auseinandersetzung mit dem Medium Computer gehen, d.h. mit dem Computer<br />

zu arbeiten und ihn für eigene Ziele/ Zwecke benutzen lernen. Dies kann bereits im frühen<br />

Kindesalter geschehen. Kindertageseinrichtungen spielen gerade für diese Altersgruppe - besonders<br />

in den neuen Bundesländern - eine nicht unwesentliche Rolle. Ausgehend von den<br />

Erfahrungen der Erzieherinnen und Kinder mit einem speziell von IBM für Kleinkinder entwickelten<br />

Lerncenter soll in einem Kinderhaus ein medienpädagogisches Gesamtkonzept<br />

entwickelt werden, von dem andere Kindertageseinrichtungen profitieren können. Eine charakteristische<br />

Kurzbeschreibung der Arbeit von pädagogischen Teams in diesen Häusern<br />

könnte wie folgt lauten: Lernen in der Gruppe gemeinsam mit den Erzieherinnen in einer<br />

Umgebung, die so nah wie möglich an die Lebenswelt der Kinder angelehnt ist. Das schließt<br />

auch ein, dass Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern Förderung erfahren, die sie im<br />

häuslichen Umfeld eher wenig erfahren. Im Kinderhaus ist man bemüht, diese Aspekte in der<br />

täglichen Arbeit zu berücksichtigen und die Eltern stark in die eigenen Belange einzubezie-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 303<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

hen. Am Ende der einjährigen Pilotphase von "KidSmart" soll der Computer in das pädagogische<br />

Konzept des Kinderhauses integriert und Teil des Angebots für Kinder sein, das von den<br />

Erzieherinnen selbständig durchgeführt wird. ZEITRAUM: 2001-2002 GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Sachsen<br />

METHODE: 1. Durchführung eines Elternabends zur Vorstellung des Forschungskonzepts; 2.<br />

Entwicklung entsprechender Erhebungsinstrumente; 3. Plausibilitätsprüfung der Erhebungsinstrumente<br />

durch das Kinderhausteam und die Eltern; 4. Erhebung vor Ort bei den Eltern,<br />

den Erzieherinnen und den Kindern; 5. Auswertung der Daten; 6. Dokumentation der Ergebnisse<br />

und Vorstellung im Kinderhaus (Eltern, Erzieherinnen); 7. Schlußbericht an IBM, das<br />

Kinderhaus Ullersdorf und den Kinderschutzbund; 8. Aufbau einer Projekthomepage bis zum<br />

31.8.2002; 9. Wissenstransfer zu anderen Projektstandorten und Beteiligung am internationalen<br />

Dialog mit den in vergleichbarer Weise von IBM unterstützen Projekten. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Videographie; Sekundäranalyse<br />

von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-09 ENDE: 2002-08 AUFTRAGGEBER: IBM Deutschland<br />

GmbH FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für<br />

Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Sozialpädagogik<br />

und Sozialisation der Lebensalter (01062 Dresden)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-463-33409,<br />

e-mail: Susanne.Kleber@mailbox.tu-dresden.de)<br />

[532-L] Müller, Britta:<br />

Tat-Ort Schule: Möglichkeiten praktischer Medienarbeit in der schulischen Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema "Gewalt", in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg.<br />

7/2004, H. 30/4, S. 80-83<br />

INHALT: Medienarbeit mit Schülerinnen und Schülern ist eine gute Möglichkeit, deren Lebenswirklichkeit<br />

und Erfahrungen in den Unterricht einzubeziehen. Damit sie in schulischen Medienprojekten<br />

ihre vorhandenen Kompetenzen erweitern können, ist es sinnvoll, dass sie die<br />

einzelnen Projektschritte selbständig planen und bearbeiten. Am Beispiel des Themas "Gewalt"<br />

wird ein Projekt dargestellt, das sich aus zwei Phasen zusammensetzt: (1) Analyse und<br />

Dekonstruktion bestehender Medientexte, (2) Gestaltung eines eigenen Medienprodukts.<br />

Schulische Medienarbeit fördert zudem die soziale und personale Kompetenz und kann Anstoß<br />

zur Reflexion und Wahrnehmungsveränderung liefern. (DY)<br />

[533-L] Pieper, Irene; Rosebrock, Cornelia; Volz, Steffen; Wirthwein, Heike:<br />

Lesesozialisation in schriftfernen Lebenswelten: Lektüre und Mediengebrauch von HauptschülerInnen,<br />

(Lesesozialisation und Medien), Weinheim: Juventa Verl. 2004, 272 S., ISBN: 3-<br />

7799-1353-4 (Standort: UB Siegen(467)-21ICP1974)<br />

INHALT: "Diese Studie nimmt Erkundungsgänge im Bildungskeller vor. Sie eröffnet Einblicke in<br />

die alltagskulturellen Lese-und Medienpraktiken von jungen Erwachsenen, die vor kurzem<br />

die Hauptschule absolviert haben, und untersucht die lebensgeschichtliche Genese und die<br />

Auswirkungen der Schulerfahrungen auf die Einstellungen zum Lesen und die tatsächliche


304 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

Lektürepraxis. Mit großer Eindeutigkeit zeigen die Daten, dass die Hauptschulabsolventinnen<br />

zwar über ein Konzept des Lesens als bildungsbedeutsame Praxis verfügen, dieses für sich<br />

selbst aber nicht übernehmen. Lesen ist mehrheitlich nicht Element ihres Lebensstils, so unterschiedlich<br />

dieser im Einzelnen sein mag. Damit haben die Absolventinnen und Absolventen<br />

aber auch nur eingeschränkten Zugriff auf ein Schlüsselinstrument für die Entwicklung<br />

beruflicher und persönlicher Perspektiven in der modernen Gesellschaft. In biografischer Perspektive<br />

wird deutlich, dass die familiäre Sozialisation hier kaum Zugänge eröffnet hat und<br />

die Schule faktisch keine ausgleichenden Funktionen übernimmt. Vielmehr erhärtet sich der<br />

Verdacht, dass der Lese- und Literaturunterricht immer noch geeignet ist, soziale Ungleichheit<br />

weiter zu geben statt spezifische Förderstrukturen aufzubauen. Die Studie präsentiert die<br />

Ergebnisse eines Projekts, das an der Universität Frankfurt durchgeführt wurde. Der Band<br />

stellt das Forschungsinstrumentarium vor und präsentiert in Einzelfalldarstellungen und themenorientierten<br />

Analysen die Ergebnisse der inhaltsanalytischen Auswertung der Interviews."<br />

(Autorenreferat)<br />

[534-F] Roth, Judith, Dipl.-Germ. (Bearbeitung); Dernbach, Beatrice, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Literalität des Alltags. Die Zukunft des Zeitungslesens in der multimedialen Unterhaltungswelt.<br />

Eine empirische Studie zum Lesen- und Verstehenlernen von medienvermitteltem Alltagswissen<br />

INHALT: Im Zentrum stehen das Lesenlernen als Kulturtechnik im allgemeinen und die Besonderheiten<br />

des Zeitungslesens im Speziellen. Mittels einer Untersuchung des Projekts ZEUS<br />

(Zeitung und Schule) soll gezeigt werden, dass es durch Unterrichtung auf einer Metaebene<br />

möglich ist, ein Bewusstsein bezüglich der Relevanz von Informationsvermittlung und Informationsaufnahme<br />

über das Medium Zeitung zu schaffen und dass Zeitung ein wichtiges und<br />

unentbehrliches Element vor allem der kulturellen und politischen Sozialisation ist.<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte<br />

Befragung, schriftlich; Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Schüler, Eltern; Auswahlverfahren:<br />

Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 01 Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer<br />

(Neustadtswall 30, 28199 Bremen)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-5905-3187, Fax: 0421-5905-3191,<br />

e-mail: dernbach@fbawg.hs-bremen.de)<br />

[535-L] Rupp, Gerhard; Heyer, Petra; Bonholt, Helge:<br />

Lesen und Medienkonsum: wie Jugendliche den Deutschunterricht verarbeiten, (Veröffentlichungen<br />

der Max-Traeger-Stiftung, Bd. 40), Weinheim: Juventa Verl. 2004, 243 S., ISBN: 3-<br />

7799-1668-1 (Standort: UB Bielefeld(361)-OM225R946)<br />

INHALT: "Der Band untersucht die Wechselbeziehung zwischen literarischem Lesen und Medienkonsum<br />

von Schüler/ -innen im Alter von 17 bis 19 Jahren. Er präsentiert die Ergebnisse<br />

einer empirischen Erhebung der Oberstufe eines Gymnasiums und einer Gesamtschule unter<br />

dem Leitkonzept 'Schülerinnen und Schüler als Akteure kultureller Praxis'. Die Ergebnisse<br />

und die Erkenntnisse des vorliegenden Bandes richten sich an Lehrerinnen und Lehrer sowie


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 305<br />

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit<br />

an politische Akteure im Kultur- und Bildungsbereich. Es werden Vorschläge zu einzelnen<br />

Unterrichtskonzepten zum neuen Lernen unterbreitet, aber auch zur Bestimmung der Rolle<br />

der Schule als Vermittlungsfeld im Kontext von Elternhaus, peer groups und Medienwelten.<br />

Entwickelt wird ein Zielkonzept, das Lese- und Medienerziehung als die gemeinsame Aufgabe<br />

eines zukunftsorientierten Deutschunterrichts auffasst. Dieses Zielkonzept verbindet Traditionsbildung<br />

und Gegenwart und es verbindet den Anspruch der Kompetenzvermittlung mit<br />

der Offenheit für Problemlösungen, die die Generation der jungen Erwachsenen für eine<br />

komplexer werdende Welt und ein aufgefächertes Medienangebot entwickelt und bereithält."<br />

(Autorenreferat)<br />

[536-L] Speck-Hamdan, Angelika:<br />

Wie Kinder lernen: vom Entstehen der Welt in den Köpfen der Kinder, in: Televizion, Jg.<br />

17/2004, Nr. 1, S. 4-9<br />

INHALT: Ausgehend von theoretischen Annahmen zum Lernprozess werden folgende Kennzeichen<br />

des Lernens definiert: ein individueller, aktiver, konstruktiver, kumulativer Prozess, der<br />

selbstreguliert erfolgt sowie sozial und situativ eingebettet ist. Aus diesen Erkenntnissen ist<br />

die Folgerung zu ziehen, dass die Voraussetzungen und Entscheidungen des Individuums für<br />

den Erfolg des Lernprozesses bedeutsam sind. Daher ist die Kommunikation zwischen Lehrenden<br />

und Lernenden wichtig, um den individuellen Lernprozess zu unterstützen. Vor diesem<br />

Hintergrund wird die Rolle des Fernsehens als Vermittler von Wissen untersucht. Drei<br />

wesentliche Anforderungen an Wissenssendungen lassen sich generell stellen: (1) Anregung<br />

zum Lernen, (2) viele verschiedene Anknüpfungspunkte für den individuellen Lernprozess,<br />

(3) mögliche Lernwege müssen vorstrukturiert sein. (DY)<br />

[537-L] Töpper, Claudia; Prommer, Elizabeth:<br />

Dramaturgie heißt: Räume schaffen: Erzählmodi in Lernsendungen, in: Televizion, Jg.<br />

17/2004, Nr. 1, S. 27-28<br />

INHALT: Ausgangspunkt ist die Frage, wie Wissen durch das Fernsehen für Kinder am besten zu<br />

vermitteln ist. Unter genretheoretischen Überlegungen lassen sich Wissenssendungen als<br />

Form dokumentarischer Fernsehsendungen betrachten, die sich aus der Perspektive von Kindern<br />

auf real erfahrbare Ereignisse beziehen und diese für Kinder möglichst verständlich<br />

thematisieren. Wissenssendungen für Kinder lassen sich außerdem nach den unterschiedlichen<br />

Erzählmodi unterscheiden: (1) beschreibend, (2) interaktiv, (3) paritzipierend, (4) fiktional,<br />

(5) betrachtend, (6) poetisch. Durch teilnehmende Beobachtung konnte ermittelt werden,<br />

dass für jüngere Kinder der beschreibende Modus wichtig ist, während ältere eher fiktionale,<br />

spannungsreiche Darstellungsweisen bevorzugen. (DY)


306 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung<br />

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung<br />

[538-F] Jäger, Margarete, Dr. (Bearbeitung):<br />

Einwanderung im Alltagsdiskurs<br />

INHALT: Rassismus und Antisemitismus haben die gesellschaftliche Diskussion in den letzten<br />

Jahren in Deutschland stark beeinflusst. Anlass dazu waren sowohl rechtsextremistisch motivierte<br />

Anschläge auf Einwanderinnen und Flüchtlinge und die sie begleitenden medialen und<br />

politischen Stimmen aus der "Mitte der Gesellschaft", die in hohem Maße rassistisch aufgeladen<br />

waren bzw. sind. Gleichzeitig wurde diese Entwicklung von einem Teil der bundesrepublikanischen<br />

Öffentlichkeit auch mit Besorgnis verfolgt. Daraus resultierten unterschiedliche<br />

Initiativen und Programme, mit denen Diskriminierung und Rassismus abgebaut werden sollen.<br />

Diese Maßnahmen haben häufig Jugendliche und schwerpunktmäßig ostdeutsche Personen<br />

im Focus, denen in besonderer Weise rassistisches Denken unterstellt wird. In den Hintergrund<br />

tritt in dieser Perspektive jedoch, dass rassistisches Denken und Handeln Bestandteil<br />

des gesamten Alltagsdiskurses in Deutschland ist. Bislang existieren nur wenige qualitative<br />

Untersuchungen, die sich dieses Phänomens annehmen und den gesamten Alltagdiskurs in<br />

Deutschland in den Blick nehmen. Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung<br />

hat im Verlauf der neunziger Jahre zu diesem Thema in regelmäßigen Abständen Erhebungen<br />

durchgeführt und diskursanalytisch ausgewertet, die die Entwicklung des Einwanderungsdiskurses<br />

im Alltag transparent machen. In Verbindung mit verstärkt auftretenden Rassismus<br />

zeigt sich seit einigen Jahren in Deutschland ein zunehmendes Bestreben, gegen Rassismus<br />

und Rechtsextremismus anzugehen und Deutschland als ein Zuwanderungsland zu begreifen.<br />

Auch müssen die Ereignisse um den 11. September 2001 politisch und gesellschaftlich verarbeitet<br />

werden. Um den Einfluss dieser Entwicklungen auf den Alltagsdiskurs nachzuvollziehen<br />

zu können, wird eine weitere Interviewstaffel erhoben und diskursanalytisch ausgewertet.<br />

Auf diese Weise lassen sich Veränderungen und Kontinuitäten des Alltagsdiskurses festhalten,<br />

weil die Ergebnisse dieser Staffel mit denen der vorangegangenen Analysen verglichen<br />

werden können. In den letzten Jahren ist in der öffentlichen Debatte neben den rassistischen<br />

und rechtsextremen Tendenzen auch zunehmend Antisemitismus zum Problem geworden.<br />

Dies war z.B. in der Debatte um das Holocaust-Mahnmal, um die Zwangsarbeiterentschädigungen,<br />

in der so genannten Möllemann-Affäre etc. der Fall. Aber auch die Ereignisse um<br />

den 11. September 2001 und die Zweite Intifada in Israel und Palästina haben antisemitische<br />

Effekte in Deutschland auf der medialen Ebene aufscheinen lassen. Die Untersuchung zum<br />

Alltagsdiskurs sollte deshalb zusätzlich der Frage nachgehen, inwieweit im Diskurs auch Antisemitismus<br />

produziert wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Die Untersuchung versteht sich als eine Diskursanalyse, die vorhandene diskursive<br />

Strukturen, die das Denken und Handeln von Subjekten produzieren, herausarbeiten wird.<br />

Dabei wird davon ausgegangen, dass es unterschiedliche Diskurspositionen gibt, aber ebenso<br />

Überschneidungen und Gemeinsamkeiten, die zu einem "multikulturellen" Zusammenleben<br />

genutzt werden könnten. Dazu werden Menschen deutscher Herkunft (in der Regel christlichen<br />

Glaubens) interviewt. Um möglichst viele unterschiedliche Diskurspositionen erfassen<br />

zu können, fließen wichtige Merkmale dieser Positionen in die Auswahl der InterviewpartnerInnen<br />

ein. Neben der so genannten ethnischen Herkunft sind dies soziale Stellung, Geschlecht<br />

und Alter.Der Interviewleitfaden orientiert sich an drei vorangegangenen Interviewstaffeln<br />

zum Einwanderungsdiskurs und wird um einige thematische Schwerpunkte erweitert.<br />

Dabei spielen die Ereignisse, die sich nach dem 11. September 2001 zugetragen haben eine


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 307<br />

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung<br />

große Rolle. Folgende thematische Komplexe werden angesprochen: Leben und Arbeiten,<br />

Sicht auf die Nation, innen- und außenpolitische Ereignisse und Medienkonsum.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15,<br />

47051 Duisburg)<br />

KONTAKT: Institution (e-mail: info@diss-duisburg.de)<br />

[539-L] Liesegang, Torsten:<br />

Öffentlichkeit und öffentliche Meinung: Theorien von Kant bis Marx (1780-1850), (Epistemata<br />

: Würzburger wissenschaftliche Schriften. Reihe Philosophie, Bd. 351 - 2004), Würzburg: Königshausen<br />

u. Neumann 2004, 279 S., ISBN: 3-8260-2606-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-4596)<br />

INHALT: "Seit der Publikation von 'Strukturwandel der Öffentlichkeit' von Jürgen Habermas<br />

1962 haben sich die Begriffe von Öffentlichkeit und öffentlicher Meinung als Kategorien in<br />

der Gesellschaftstheorie fest etabliert. Ausgehend von den Auseinandersetzungen um das<br />

Werk von Habermas und der Forschung zu der historischen Öffentlichkeit unternimmt der<br />

vorliegende Band eine eingehende Analyse und Neubewertung der Öffentlichkeitstheorien<br />

von Immanuel Kant, Christoph Martin Wieland, Georg Forster, Christian Garve, Georg Wilhelm<br />

Friedrich Hegel, Carl Theodor Welcker und Karl Marx im Zeitraum von 1780 - 1850."<br />

(Autorenreferat)<br />

[540-L] Nicoletti, Cheti; Buck, Nicholas N.:<br />

Explaining interviewee contact and co-operationin the British and German Household Panels,<br />

(ISER Working Papers), Colchester 2004, 23 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.iser.essex.ac.uk/pubs/workpaps/pdf/2004-06.pdf)<br />

INHALT: Die ländervergleichende Studie untersucht jene Faktoren, die den Kontakt und die<br />

Kooperation der Interviewten bei Haushalts-Panel-Umfragen in Deutschland und Großbritannien<br />

beeinflussen. Dazu werden vier Erhebungen herangezogen: die Britische Haushalts-<br />

Panel-Umfrage, die Deutsche Sozioökonomische Panel-Umfrage sowie der Europäische<br />

Haushalts-Panel für Großbritannien und Deutschland. Die Differenzen bei den Kontakt- und<br />

Kooperationsraten zwischen den Erhebungen können Unterschiede hinsichtlich der Zusammensetzung<br />

der nationalen Bevölkerungen und der Datengewinnungsprozesse widerspiegeln.<br />

Die Koexistenz von zwei unabhängigen Haushalts-Panels in den beiden Ländern liefert die<br />

Gelegenheit, persönliche Merkmale und Charakteristiken der Haushalte und/oder Unterschiede<br />

ihres Einflusses zwischen den Ländern oder zwischen den Umfragen in demselben Land<br />

zu untersuchen, falls Unterschiede bei den Kontakt- und Kooperationsraten zu Unterschieden<br />

bei der Datensammlung führen. Die methodische Vorgehensweise umfasst ein mikro-ökonometrisches<br />

Modell zur Analyse des Antwortprozesses. Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />

Harmonisierung der wissenschaftlichen Feldarbeit im Rahmen der europäischen Haushalts-<br />

Panels in Deutschland und Großbritannien nicht sehr erfolgreich ist. Aufgrund finanzieller<br />

Gründe können die von Eurostat vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Datenerhebung<br />

nicht umgesetzt werden. Ferner wird deutlich, dass zwei entscheidende Faktoren die Wahrscheinlichkeiten<br />

der Kooperation und des Kontaktes beeinflussen, und zwar die Charakteristiken<br />

der Datensammlung und die persönlichen bzw. die Haushalts-Variablen. Bei der Erklä-


308 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung<br />

rung der Wahrscheinlichkeit des Kontaktes und der Zusammenarbeit scheinen die Variablen<br />

der Datenerhebung wichtiger zu sein als die Eigenschaften der Personen und Haushalte.<br />

(ICG2)<br />

[541-L] Noelle-Neumann, Elisabeth; Petersen, Thomas:<br />

Alle, nicht jeder: Einführung in die Methoden der Demoskopie, Berlin: Springer 2005, 658 S.,<br />

ISBN: 3-540-22500-5<br />

INHALT: "Warum kann man bereits wenige Tage vor einer Bundestagswahl auf ein bis zwei<br />

Prozent genau voraussagen, wie die Bevölkerung wählen wird? Wie ist es möglich, wenige<br />

hundert Menschen zu befragen und daraus zu schließen, wie 80 Millionen Deutsche denken?<br />

Dieses Buch beschreibt gründlich und dennoch leicht verständlich, wie eine Repräsentativumfrage<br />

entsteht. Schritt für Schritt wird anhand von echten Beispielen aus der Praxis erläutert,<br />

welche Logik hinter den Umfragen steckt, wie die Befragten ausgewählt werden, wie man die<br />

richtigen Fragen stellt und die Ergebnisse auswertet. Alle, nicht jeder zeigt, wie die angeblichen<br />

'Geheimrezepte' der Demoskopen funktionieren und wie man gute, verlässliche Umfragen<br />

von schlechten unterscheiden kann. Für die vierte Auflage wurde der Text gründlich überarbeitet<br />

und unter Berücksichtigung der neuesten Kommunikationstechniken aktualisiert."<br />

(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung; I. Das demoskopische Interview; II. Der<br />

Fragebogen; III. Der repräsentative Querschnitt; IV. Interviewer-Organisation und Feldarbeit;<br />

V. Aufbereitung; VI. Auswertung, Analyse; VII. Untersuchungskonzepte; VIII. Berichterstattung;<br />

Nachwort: Wie erkennt man Qualität in der Umfrageforschung?; Enzyklopädisches<br />

Stichwort: 'Umfrageforschung - Demoskopie'.<br />

[542-F] Raupp, Juliana, Dr. (Bearbeitung):<br />

Demoskopie im Prozess der Politikvermittlung. Zur Verwendung von Meinungsumfragen<br />

durch politische Parteien und Massenmedien<br />

INHALT: Die demokratietheoretisch relevante Frage danach, welchen Beitrag die Demoskopie<br />

für den demokratischen Prozess leisten soll, wird in diesem Forschungsprojekt aus kommunikationswissenschaftlicher<br />

Perspektive behandelt. Das zentrale Erkenntnisinteresse gilt dem<br />

Beitrag der politischen Meinungsforschung für den Prozess der Politikvermittlung. Die Verwendung<br />

von Umfrageergebnissen im Rahmen der Politikvermittlung, so lautet die zentrale<br />

Annahme, beeinflusst öffentliche Thematisierungsprozesse und damit den Prozess der öffentlichen<br />

Meinungsbildung. Im Mittelpunkt der empirischen Untersuchung stehen zentrale Akteure<br />

der Politikvermittlung, nämlich Kommunikationsexperten der politischen Parteien und<br />

Journalisten. Wie verwenden diese Akteure Umfragedaten, und welche kontextabhängigen<br />

Deutungsmuster liegen der Verwendung und Interpretation der Umfrageergebnisse zu Grunde?<br />

Um diese Fragen zu beantworten, kommt eine Kombination von zwei Untersuchungsmethoden<br />

zum Einsatz: Leitfadeninterviews und eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung.<br />

Angesichts diesbezüglicher Forschungsdefizite vergleicht das Projekt die Verwendung<br />

von Meinungsumfragen in Routinephasen der Politikvermittlung mit derjenigen in der Wahlkampfkommunikation.<br />

Ziel ist es, aus kommunikationswissenschaftlicher Sichtweise Chancen<br />

und Risiken der Verwendung der politischen Meinungsforschung herauszuarbeiten und<br />

so einen empirisch fundierten Beitrag zu der normativdemokratietheoretischen Diskussion um<br />

das Verhältnis von Politik und öffentlicher Meinung zu leisten.


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 309<br />

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik-<br />

und Kommunikationswissenschaft WE 3 Arbeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit (Malteserstr.<br />

74-100, 12249 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-70872, Fax: 030-838-70733,<br />

e-mail: raupp@zedat.fu-berlin.de)<br />

[543-L] Stocké, Volker:<br />

Entstehungsbedingungen von Antwortverzerrungen durch soziale Erwünschtheit: ein Vergleich<br />

der Prognosen der Rational-Choice Theorie und des Modells der Frame-Selektion, in:<br />

Zeitschrift für Soziologie, Jg. 33/2004, H. 4, S. 303-320 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die Rational-Choice Theorie und deren Generalisierung im Modell der Frame Selektion<br />

beanspruchen beide eine vollständige und die Interdependenz der Entstehungsfaktoren<br />

berücksichtigende Erklärung des sozial erwünschten Antwortverhaltens in Umfragen. Die<br />

hierbei vorhergesagten Erklärungsfaktoren wurden bisher nur unvollständig und oft mit widersprüchlichen<br />

Ergebnissen empirisch untersucht. Der vorliegende Beitrag überprüft daher<br />

theorievergleichend zentrale Vorhersagen der beiden Ansätze am Antwortverhalten über Einstellungen<br />

zu Ausländern. Die Ergebnisse bestätigen im ersten Schritt die Vorhersagen der<br />

'reinen' Rational-Choice Theorie, wonach mit sozial erwünschtem Antwortverhalten nur dann<br />

zu rechnen ist, wenn die motivationalen, kognitiven und sozialen Vorbedingungen gleichzeitig<br />

erfüllt sind. Diese bereits sehr differenzierte Prognose erweist sich allerdings bei der Analyse<br />

der im Modell der Frame-Selektion zusätzlich angenommenen kulturellen Faktoren als<br />

unvollständig. Mit diesen Determinanten einer 'kooperativen' Rahmung der Interviews lässt<br />

sich die vollständige Ausschaltung instrumentell rationaler Anreize durch soziale Erwünschtheit<br />

vorhersagen. Die Gültigkeit der Rational-Choice Theorie ist demnach auf wichtige, aber<br />

eben nur spezielle und im Rahmen des Modells der Frame-Selektion vorhersagbare Bedingungen<br />

beschränkt." (Autorenreferat)<br />

[544-F] Tamayo, Miguel, Dipl.-Soz.; Klein, Anne, Dr.phil.; Dalman, Sibel, Dipl.-Soz.; Pilot,<br />

Anna (Bearbeitung); Waldschmidt, Anne, Prof.Dr. (Leitung):<br />

1000Fragen.de - ein virtueller Online-Diskurs zur Bioethik - Auswertung der Ergebnisse aus<br />

partizipationstheoretischer und wissenssoziologischer Sicht<br />

INHALT: Seit Oktober 2002 veranstaltet die private Förderorganisation "Aktion Mensch" das<br />

Online-Forum "www.1000fragen.de" zur Bioethik. Als ein innovativer Beitrag zum Bioethik-<br />

Diskurs in Deutschland geht es in der öffentlichen Kampagne um die Partizipation der Bevölkerung<br />

an der gesellschaftlichen Debatte über die ethischen Probleme der modernen Medizin<br />

und der Gen- und Fortpflanzungstechnologie. In der ersten Phase des Internet-Diskursprojekts<br />

wurden über 10.000 Fragen und über 40.000 Kommentare gesammelt. Dieses zwar nicht repräsentative,<br />

aber in seinem Umfang und seiner Vielfältigkeit einzigartige Datenmaterial bildet<br />

den Korpus für eine im Oktober 2004 begonnene Studie über das bioethische "Massenbewusstsein"<br />

der Zivilgesellschaft. Mittels standardisierter und qualitativer Inhaltsanalysen<br />

sollen die alltagsweltlichen Argumentationsmuster und die Strukturen des Laiendiskurses<br />

herausgefiltert werden. Ziel der partizipationstheoretisch und wissenssoziologisch angelegten


310 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung<br />

Untersuchung ist es, eine "Landkarte des Wissens und der Einstellungen" zur Bioethik in<br />

Deutschland zu erstellen. Die Analyse geht Fragestellungen aus der Perspektive von Technikfolgenabschätzung,<br />

Wissenssoziologie und Medientheorie nach. Ein Zwischenbericht ist für<br />

Anfang April 2005 vorgesehen. ZEITRAUM: Oktober 2002-Oktober 2004 GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Wissenssoziologie; Partizipationstheorie; Grounded Theory DATENGEWINNUNG:<br />

Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 44.611; Online-Forum; Auswahlverfahren: total).<br />

Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: ca. 16; Threads eines Online-Diskurses; Auswahlverfahren:<br />

nach Inhalt).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Zirden, Heike; Aktion Mensch (Hrsg.): Was wollen wir, wenn<br />

alles möglich ist? Fragen zur Bioethik. München: Deutsche Verl.-Anst. 2003.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: Aktion<br />

Mensch e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät,<br />

Lehrstuhl für Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozialmanagement (Frangenheimstr.<br />

4, 50931 Köln)<br />

KONTAKT: Tamayo, Miguel (Tel. 0221-470-6619); Klein, Anne (Dr. Tel. 0221-470-6618)<br />

[545-F] TNS Infratest Sozialforschung GmbH:<br />

Strafvorstellungen 2004<br />

INHALT: In einer schriftlichen bundesweiten Bevölkerungsbefragung zum Thema "Strafvorstellungen<br />

in der Bevölkerung" erfasste TNS Infratest Sozialforschung für das Kriminologische<br />

Forschungsinstitut Niedersachsen kriminalitäts- und strafbezogene Einstellungen, Überzeugungen,<br />

Motive und Erfahrungen. Hintergrund dieser Studie ist die Beobachtung, dass in den<br />

letzten Jahren trotz des Rückgangs bestimmter Straftatbestände (z.B. gefährliche Körperverletzung)<br />

viele Menschen den Eindruck haben, dass die Kriminalität zunehme. In diesem Zusammenhang<br />

wird vielfach der Ruf nach härteren Strafen und stärkerem Durchgreifen durch<br />

die Justiz laut. Einen breiten Raum sollte die Frage einnehmen, ob neue Medienformate, die<br />

Gewaltverbrechen verstärkt thematisieren, einen Einfluss auf Strafvorstellungen haben.<br />

ZEITRAUM: 2004<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Kriminologisches Forschungsinstitut<br />

Niedersachsen e.V. FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: TNS Infratest Sozialforschung GmbH (Landsberger Str. 338, 80687 München)<br />

[546-L] Wüst, Andreas M. (Hrsg.):<br />

Politbarometer, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 370 S., ISBN: 3-8100-4051-7 (Standort: UB<br />

Bonn(5)-2003-7063)<br />

INHALT: "Schon in den achtziger Jahren wurde das Politbarometer zur Institution. Dabei ist und<br />

bleibt es schwierig, allen Interessenten und Nutzern der Daten gerecht zu werden. So hat sich<br />

die bis etwa 1990 enge Kooperation mit der Wissenschaft (Bundestagswahlstudien 1976 bis<br />

1990) zwischenzeitlich gelockert. Dies ist unter anderem auf die verstärkte Inanspruchnahme<br />

(neue Bundesländer) und veränderte Wünsche des ZDF (z.B. exit polls anstatt panels), aber<br />

auch auf den größeren Wettbewerb im Umfrage- und Wahlforschungsgeschäft zurückzuführen.<br />

Wie nützlich das Politbarometer für die wissenschaftliche Analyse aber immer noch sein


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 311<br />

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung<br />

kann, zeigen eine ganze Reihe von Analysebeispielen (Beiträge von Manfred Kuechler, Harald<br />

Schoen und Jürgen Falter, Thorsten Faas und Hans Rattinger sowie von Hermann<br />

Schmitt und Karlheinz Reif). Dieter Roth war und ist es ein Anliegen, dass die Politbarometer-Daten<br />

zur wissenschaftlichen Analyse frei zugänglich bleiben (über das Zentralarchiv für<br />

Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und dass im Rahmen wissenschaftlicher<br />

Vorträge und Lehrveranstaltungen (1987 bis 1999 als Lehrbeauftragter und seit 1999 als<br />

Honorarprofessor an der Universität Heidelberg) zumindest ein Teil des Politbarometer-<br />

'know-hows' an angehende Wissenschaftler oder Multiplikatoren vermittelt wird (siehe die<br />

Beiträge von Jackson Janes, Dieter Dettke und Alexander Lucas)." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis:<br />

1. Das Politbarometer aus Sicht des Fernsehens: Detlef Sprickmann Kerkerinck: Die<br />

"Erfindung" des Politbarometers (17-27); Bettina Schausten: Das Politbarometer heute: Ein<br />

TV-Klassiker in Zeiten von "Deutschland sucht den Superstar" (29-34); 2. Methodische Aspekte<br />

des Politbarometers: Yvonne Schroth: Die Stichprobe (37-50); Freia Hardt: Die Feldarbeit<br />

(51-64); Bernhard Kornelius: Politbarometer-Praxis : Die Trendwende vor der Bundestagswahl<br />

2002 (65-80); 3. Prognosen mit und ohne Politbarometerdaten: Andreas M. Wüst:<br />

Stimmung, Projektion, Prognose? (83-108); Helmut Norpoth und Thomas Gschwend: Politbarometer<br />

und Wahlprognosen: Die Kanzlerfrage (109-124); Hans Herbert von Arnim: Wahl<br />

ohne Auswahl: Die Parteien und nicht die Bürger bestimmen die Abgeordneten (125-142); 4.<br />

Das Politbarometer als Instrument wissenschaftlicher Analyse: Max Kaase: Das Politbarometer<br />

als Instrument wissenschaftlicher und publizistischer Analyse (145-156); Manfred Kuechler:<br />

Warum Rot-Grün noch einmal davon kam - Die Bundestagswahl 2002 im Kontext längerfristiger<br />

Wählerstimmungen (157-180); Harald Schoen und Jürgen W Falter: Wandel der Entscheidungskriterien<br />

im Wahljahr? Eine Priming-Analyse zu den Bundestagswahlen 1994,<br />

1998 und 2002 (181-204); Thorsten Faas und Hans Rattinger: Politische Konsequenzen von<br />

Arbeitslosigkeit: Eine Analyse der Bundestagswahlen 1980 bis 2002 (205-238); Hermann<br />

Schmitt und Karlheinz Reif: Der Hauptwahlzyklus und die Ergebnisse von Nebenwahlen:<br />

Konzeptuelle und empirische Rekonstruktionen am Beispiel der Europawahlen im Wahlzyklus<br />

der Bundesrepublik (239-254); 5. Umfragen, Medien und Kandidaten im Wahlkampf:<br />

Frank Brettschneider: Wahlumfragen: Medienberichterstattung und Wirkungen (257-282);<br />

Heinrich Oberreuter: Jahrmarkt der Eitelkeit? - Das Politiker-Skalometer (283-294); Markus<br />

F. Müller: "Der oder Ich!" Eine Analyse der Kandidatenduelle im Bundestagswahlkampf<br />

2002 (295-315); 6. Das Politbarometer, Dieter Roth und die politische Bildung: Jackson Janes:<br />

The Evolution of Public Opinion Research and its Significance for the German-<br />

American Dialogue (319-326); Dieter Dettke: Der Nutzen des Politbarometers für die Außendarstellung<br />

Deutschlands (327-334); Alexander Lucas: Die "Heidelberg-Studien" 1994-2003:<br />

Mehr als ein Politbarometer für Heidelberg (335-342); 7. Zahlen, Bilder, Assoziationen: Steffen<br />

Seibert: "Diesmal wirklich sehr schöne Bilder..." - ein Wahlwochenende mit Dieter Roth<br />

(345-348); Hans-Peter Schwöbel: Dämonskopie: Mosaiken, Rhapsodien (349-359).


312 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.15 Sonstiges<br />

1.15 Sonstiges<br />

[547-L] Filk, Christian:<br />

Ist eine konsensfähige Wissenschaftspolitik möglich?: Untersuchungen zur intersystemischen<br />

Kommunikation ; ein Projekt an der Universität Luzern, in: Rundfunk und Geschichte :<br />

Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 30/2004, Nr. 1/2, S. 49-52 (URL:<br />

http://www.medienrezeption.de/frameindex.php3?/zeitschriften/rundfunk/)<br />

INHALT: "Als Folge der Ausdifferenzierung funktionaler, semiautonomer Subsysteme in einer<br />

modernen Gesellschaft - wie die der Schweiz - wird das Problem der Kommunikation zwischen<br />

verschiedenen Subsystemen theoretisch und praktisch zunehmend akut." Am Institut<br />

für Kommunikation und Kultur der Universität Luzern wird in dem Science & Society-<br />

Projekt das Kommunikationsproblem zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit thematisiert.<br />

In seinem Beitrag stellt der Autor kurz die Zielsetzungen und Methode des Projekts<br />

vor und berichtet exemplarisch über die 2002 veranstaltete 1. Internationale Science & Society-Konferenz<br />

"Stammzellenforschung" und ihre konversationsanalytische Auswertung. (PT)<br />

[548-L] Friesen, Hans:<br />

Die Zukunft der Stadt in der Medienkultur, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für<br />

Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 3, S. 199-<br />

209 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist geprägt durch die Einführung einer neuen Technologie<br />

der Information, die den realen, nämlich den dreidimensionalen Handlungs- und Kommunikationsraum<br />

der Stadt, weitgehend, wenn auch nicht vollständig, in einen virtuellen Raum<br />

transformieren wird. Mit Blick auf die weltweite Entwicklung des Internets unterscheidet der<br />

Beitrag verschiedene theoretische Positionen des aktuellen politischen Diskurses; im Mittelpunkt<br />

steht die Vorstellung von der Entwicklung des Internets als radikaler Transformation<br />

von Stadt und Gesellschaft. Dabei wird diskutiert, ob diese Transformation wirklich als so radikal<br />

zu betrachten ist, wie das von manchen Soziologen und Medienwissenschaftlern gesehen<br />

wird. Abschließend werden die unterschiedlichen Einschätzungen in der Soziologie, Philosophie<br />

und Architekturtheorie über die Auswirkungen des Internet diskutiert, wobei die<br />

Frage erörtert wird, ob und inwiefern diese Antworten miteinander vereinbar sind. Zukünftige<br />

Architekten und Städteplaner sind hierbei aufgerufen, die Widersprüche zwischen Universalität<br />

und lokaler oder marginaler Identität im Sinne einer "produktiven Antithetik" von realer<br />

und virtueller Stadt zu vereinen. (ICH)<br />

[549-L] Hagen, Wolfgang (Hrsg.):<br />

Warum haben Sie keinen Fernseher, Herr Luhmann?: letzte Gespräche mit Niklas Luhmann,<br />

Berlin: Kulturverl. Kadmos 2004, 144 S., ISBN: 3-931659-59-3 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-31A1695)<br />

INHALT: "Niklas Luhmann ist eine feste Größe in der geistigen Landschaft der Bundesrepublik<br />

Deutschland und mit seinen Werken weit über deren Grenzen hinaus bekannt. Drei der letzten


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 313<br />

1.15 Sonstiges<br />

Interviews mit dem 1998 verstorbenen Wissenschaftler gewähren den Lesern ungewöhnliche<br />

Einblicke in seine Biografie und sein Wirken. So lesen sich etwa die kritische Haltung zu den<br />

ersten Studentenprotesten oder die Äußerungen zu seinen verschrobenen Arbeitstechniken<br />

wie persönliche Offenbarungen. In einem den Band ergänzenden Gespräch zwischen Dirk<br />

Baecker, Norbert Bolz und Wolfgang Hagen steht neben dem Spannungsverhältnis zwischen<br />

Soziologie und Massenmedien die Persönlichkeit Luhmanns im Vordergrund. Ein Buch, das<br />

mit Schlagfertigkeit und Präzision an einen großen Denker des 20. Jahrhunderts heranführt."<br />

(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Niklas Luhmann im Radiogespräch mit Wolfgang Hagen:<br />

Es gibt keine Biografie (13-48); Niklas Luhmann im Fernsehgespräch mit Alexander<br />

Kluge: Vorsicht vor zu raschem Verstehen (49-78); Niklas Luhmann im Radiogespräch mit<br />

Wolfgang Hagen: Die Realität der Massenmedien (79-108); Dirk Baecker, Norbert Bolz und<br />

Wolfgang Hagen: Über das Tempo der Massenmedien und die Langsamkeit ihrer Beobachter<br />

(109-144).<br />

[550-L] Hoff, Tanja; Lill-Roemer, Frauke; Schäfer, Bernd (Hrsg.):<br />

Wer nicht kommuniziert, lebt nicht: Sozialforschung angewandt, Köln: Dt. Inst.-Verl. 2004,<br />

367 S., ISBN: 3-602-14644-8 (Standort: UuStB Köln(38)-30A8972)<br />

INHALT: "Zum 75. Geburtstag Reinhold Berglers legen wir mit diesem Band eine Sammlung<br />

unveröffentlichter Vortragsmanuskripte vor. Sie umspannen eine Phase von 25 Jahren und<br />

deuten die Breite gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Problemstellungen an, in denen die<br />

Kommunikation des Wissenschaftlers jenseits des Elfenbeinturms zur Korrektur von Fiktionen<br />

und zur Wahrnehmung von Fakten gefordert ist." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Was<br />

erwarten Wähler von einer Partei? Klausurtagung der Bayerischen FDP, Bernried, 1977 (9-<br />

24); Die Psychologie der Mensch-Heimtierbeziehung und ihre Bedeutung für den Tierarzt.<br />

13. Welttierärztekongress, Montreal, 1987 (25-52); Jugendliche zwischen Vorbildern und<br />

Verboten. Zum 100-jährigen Bestehen des Oberlin-Hauses der Diakonie Düsseldorf, 1987<br />

(53-80); Sozialpsychologie des Kundendienstes. Lufthansa Consulting 'Service Forum', Bad<br />

Honnef, 1990 (81-100); Firmenkultur als Führungsaufgabe. Kreissparkasse, Siegburg, 1991<br />

(101-132); Veränderung und Risiko als Chancen von Innovation und Motivation. Henkel,<br />

Krefeld, 1994 (133-160); Ist die Risikowahrnehmung in der Bevölkerung rational? Hygienetage<br />

Düsseldorf, 1994 (161-176); Motivation junger Menschen - gestern und heute. Verband<br />

rheinischer und westfälischer Wohnungsunternehmen, Bad Oeynhausen, 1996 (177-196);<br />

Motive und Hintergründe der Werbeverbote. Schweizer Presse, Gstaad, 1998 (197-230);<br />

Markensympathie und Markenidentifikation. Markenverband, Hamburg, 1998 (231-262);<br />

Auswirkungen von Werbemaßnahmen der Wirtschaft auf Kinder. The European Commercial<br />

Communication Forum, Europäisches Parlament, Brüssel, 1998 (263-278); Verlust und Wert<br />

der Nachbarschaft - Wohnung und Lebensqualität. Wohnungsbau und Treuhand AG, Trier,<br />

1999 (279-302); Genießen mit Leib und Seele. Bayerische Landesbank, München, 2000 (303-<br />

322); Marktforschung - Standards in Wettbewerbsmärkten. Marktforschungstag der Jansen-<br />

Cilag GmbH, Neuss, 2002 (323-362).<br />

[551-L] Krämer, Sybille (Hrsg.):<br />

Performativität und Medialität, München: Fink 2004, 439 S., ISBN: 3-7705-4050-6


314 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.15 Sonstiges<br />

INHALT: "Das Buch untersucht das Verhältnis zwischen 'Performativität' und 'Medialität' in<br />

systematischer wie in historischer Absicht. Gelenkstelle des Zusammenhangs beider Konzepte<br />

bildet die 'Aisthesis', verstanden als das Spannungsverhältnis zwischen einem Ereignis und<br />

seiner Wahrnehmung. Im Lichte dieser Orientierung nimmt die Idee des Performativen ebenso<br />

wie die Idee des Medialen neue Züge an: 'Performativität' wird zu einer Dimension aller<br />

kultureller Praktiken, in denen das, was ein Akteur hervorbringt von Betrachtern auf eine<br />

Weise rezipiert wird, welche die semiotischen Eigenschaften dieses Vollzugs gerade überschreitet.<br />

'Medialität' wiederum verweist darauf, dass Medien wahrnehmbar machen, nicht<br />

einfach durch Symbolisierung, vielmehr durch 'Somatisierung', indem sie also verkörpern.<br />

Was dies bedeutet, wird in den unterschiedlichen Kontexten von Darstellungsmedien (Raum,<br />

Bild, Theater? Film), von Wissensmedien (Schrift, Experiment), von Kommunikationsmedien<br />

(Text, Stimme, Computer) und von Medien der Kunst (Oper, Multimediale Installationen,<br />

Netzkunst) erörtert. Im Schnittpunkt dieser Studien zeichnet sich eine Auffassung von 'Kultur'<br />

ab, welche diese nicht länger auf die Logik symbolischer Formen, sondern auf das Wechselverhältnis<br />

von Entkörperungs- und Verkörperungspraktiken zurückführt." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Sybille Krämer: Was haben 'Performativität' und 'Medialität' miteinander<br />

zu tun? Plädoyer für eine in der 'Aisthetisierung' gründende Konzeptiondes Performativen.<br />

Zur Einführung in diesen Band (13-32); Ludwig Jäger: Störung und Transparenz. Skizze zur<br />

performativen Logik des Medialen (35-74); Dieter Mersch: Medialität und Undarstellbarkeit.<br />

Einleitung in eine 'negative' Medientheorie (75-96); Hartmut Winkler: How to do things with<br />

words, signs, machines. Performativität, Medien, Praxen, Computer (97-112); Lambert Wiesing:<br />

Pragmatismus und Performativität des Bildes (115-128); Gernot Böhme: Der Raum der<br />

leiblichen Anwesenheit und der Raum als Medium von Darstellung (129-140); Erika Fischer-<br />

Lichte: Was verkörpert der Körper des Schauspielers? (141-162); Gertrud Koch: Latenz und<br />

Bewegung im Feld der Kultur. Rahmungen einer performativen Theorie des Films (163-188);<br />

Wolfgang Raible: Über das Entstehen der Gedanken beim Schreiben (191-214); Hartmut<br />

Böhme: Das Unsichtbare - Mediengeschichtliche Annäherungen an ein Problem neuzeitlicher<br />

Wissenschaft (215-246); Peter Strohschneider: Text-Reliquie. Uber Schriftgebrauch und<br />

Textpraxis im Hochmittelalter (249-268); Horst Wenzel: Vom Körper zur Schrift. Boten,<br />

Briefe, Bücher (269-292); Alice Lagaay: Züge und Entzöge der Stimme in der Philosophie<br />

(293-306); Christiane Funken: Uber die Wiederkehr des Körpers in der elektronischen Kommunikation<br />

(307-322); K. Ludwig Pfeiffer: Phänomenalisierung und Sinnsuggestion: Performative<br />

Intermedialität und die Oper (325-346); Annette Jael Lehmann: Mediated Motion. Installationsräume<br />

und Performative Aisthetik am Beispiel von Olafur Eliasson (347-370); Peter<br />

Weibel: Netzaktivismus. Über netzbasierte Kunst (371-382); Jens Schröter: Intermedialität,<br />

Medienspezifik und die universelle Maschine (385-412); Barbara Becker: Selbst-<br />

Inszenierung im Netz (413-430).<br />

[552-L] Pastötter, Jakob:<br />

Erotic Home Entertainment und Zivilisationsprozess: Analyse des postindustriellen Phänomens<br />

Hardcore-Pornographie, (Kulturwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2003, XII, 191<br />

S., ISBN: 3-8244-4534-4 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4832)<br />

INHALT: "Bei Produktion, Vertrieb und Konsum von Hardcore-Pornovideos, einem Milliardengeschäft,<br />

sind die USA und Deutschland weltweit Marktführer. Die öffentliche Meinung ist<br />

gespalten, und im Diskurs über Hardcore-Pornographie liegt der Akzent weniger auf dem<br />

wirtschaftlichen Erfolg, der durch die Phänomenologie als sexuell stimulierendes Konsumgut


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 315<br />

1.15 Sonstiges<br />

bedingt ist, sondern vielmehr auf den frauenfeindlichen, ästhetischen und kulturkritischen<br />

Implikationen. Jakob Pastötter untersucht den US-amerikanischen und deutschen Hardcore-<br />

Markt. Im Mittelpunkt stehen die Konsumenten und Konsumorte, die wirtschaftlichen Aspekte<br />

von Produktion und Konsum, der deutsche und amerikanische Zensurdiskurs, die Produzenten<br />

und Akteure und ihre Arbeitsbedingungen sowie die narrativen Strukturen des Genres<br />

und die sich daraus ableitenden unterschiedlichen Funktionen für den Konsumenten. Anschließend<br />

nimmt der Autor eine phänomenologische und zivilisationstheoretische Einordnung<br />

vor und zeigt, dass der Prozess der 'Visualisierung' der Sexualität zu einer 'Humanisierung'<br />

der Sexualität durch Selbstzwangmechanismen führt. Dieses Ergebnis steht im Einklang<br />

mit Norbert Elias' Zivilisationstheorie." (Autorenreferat)<br />

[553-L] Reichertz, Jo:<br />

"... denn sie wissen nicht, was sie tun": James Dean damals, Casting Shows heute, in: Medien<br />

und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 3, S. 50-53<br />

INHALT: Die Casting Shows locken zur Zeit nicht nur in Deutschland sehr viele Zuschauer vor<br />

den Bildschirm und Bewerber in die Aufnahmestudios. In seinem Beitrag beschreibt der Autor<br />

Gründe für die Attraktivität dieses neuen Genres bei den Produzenten (billig herzustellen),<br />

dem Publikum (Macht- und Gleichheitsgefühle) und insbesondere bei den Kandidaten. Ähnlich<br />

wie sich in den 50er Jahren eine Jugendgeneration "auf der Suche nach dem eigenen<br />

Wert" abseits der Gesellschaft riskierte, riskieren sich die heutigen Kandidaten im Zentrum<br />

der Aufmerksamkeit, "um so einen Hinweis darauf zu erhalten, was sie anderen (noch oder<br />

schon) wert sind". (PT)<br />

[554-L] Sachs-Hombach, Klaus (Hrsg.):<br />

Was ist Bildkompetenz?: Studien zur Bildwissenschaft, (Bildwissenschaft, Bd. 10), (Symposium<br />

"Was ist Bildkompetenz?", 2001, Magdeburg), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2003, 236 S.,<br />

ISBN: 3-8244-4498-4 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2963)<br />

INHALT: "Auch wenn die von den Teilnehmern des Symposiums zur Diskussion gestellten Ansichten<br />

einen jeweils disziplinenspezifischen Blickwinkel einnehmen, versteht sich der vorliegende<br />

Band insgesamt als ein Beitrag einer mehr oder weniger eng verbundenen Forschergruppe<br />

zur Etablierung einer allgemeinen Bildwissenschaft. Die einzelnen Beiträge habe ich<br />

in die Bereiche 'Grundlagen der Bildkompetenz', 'Anwendung der Bildkompetenz' und 'Zukunft<br />

der Bildkompetenz' gegliedert. Jeder dieser Bereiche wird durch eine Podiumsdiskussion<br />

ergänzt. In diesen drei Foren sollten unterschiedliche Aspekte der Fragen nach den Möglichkeiten<br />

einer allgemeinen Bildwissenschaft aus Sicht der jeweiligen Disziplinen diskutiert<br />

werden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Roland Posner: Ebenen der Bildkompetenz (17-<br />

24); Wolfgang Schnotz: Bild- und Sprachverarbeitung aus psychologischer Sicht (25-42);<br />

Dietfried Gerhardus: Vom visuellen Material zum Bildmedium. Ein produktionstheoretischer<br />

Ansatz (43-50); Peter Schreiber: Der Begriff 'Darstellende Geometrie im weiteren Sinn' (51-<br />

60); Podiumsdiskussion I: Kompetenz durch Geschichte - Verhältnis der Disziplinen (61-80);<br />

Rudolf Paulus Lorbach: Bilder verwenden - Praxisbericht aus der Gestaltung von Druck- und<br />

Bildschirmprojekten (81-90); Marcel Goetze, Eberhard Högerle & Thomas Strothotte: Informationsdarstellung<br />

für Analphabeten (91-116); Tina Seufert: Kohärenzbildung beim Wissenserwerb<br />

mit multiplen Repräsentationen (117-130); Michael Scheibel: Hyperimage - Bild


316 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

1.15 Sonstiges<br />

und Bildkompetenz im Internet (131-140); Podiumsdiskussion II: Bildkompetenz im Internet<br />

- Visualität und Virtualität (141-156); Heiko Hecht: Bildkompetenz als Wahrnehmungskompetenz<br />

am Beispiel virtueller Räume (157-176); Hans Dieter Huber: 'Kein Bild, kein Ton?<br />

Wir kommen schon.' - Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter ... (177-188); Dagmar<br />

Schmauks: Der Pfeil und sein Ziel - Geschichte und Funktion eines Richtungshinweises (189-<br />

200); Podiumsdiskussion III: Bildkompetenz und Bildwissenschaft - Fragen zur Institutionalisierung<br />

(201-212); Klaus Sachs-Hombach: Ausblick: Bild und Bildung (213-220).<br />

[555-L] Torres Soler, María Angela:<br />

Umweltkommunikation in Entwicklungsländern: Perspektiven und Probleme am Beispiel<br />

eines Projekts zur Erosionsbekämpfung in Kolumbien, (Studien zur Umweltpolitik, Bd. 3),<br />

Hamburg: Kovac 2003, 387 S., ISBN: 3-8300-1190-3<br />

(Standort: UB Eichstätt(824)-00RW40915T693)<br />

INHALT: "Kommunikation wird im Rahmen der Umweltarbeit weit gefasst. Der Anspruch auf<br />

Partizipation aller bei der Entscheidungsfindung im Umweltbereich setzt die Verständigung<br />

zwischen Akteuren als konstantes Kommunikationsziel voraus. Was die Entwicklungsländer<br />

angeht war zu vermuten, dass der Partizipationsfaktor in den gesellschaftlichen Prozessen in<br />

Bezug auf die nachhaltige Entwicklung unterschiedlich geprägt ist und andere Probleme, als<br />

in Industrienationen beachtet werden müssen. Ziel dieser explorativen Arbeit war es, im<br />

Rahmen eines Umweltprojektes der GTZ und kolumbianische Umweltinstitutionen die kommunikativen<br />

Handlungen in ihrem sozialen Kontext aus der Sicht der Akteure zu beschreiben<br />

und in ihrer Verständigungs- und Partizipationsorientierung zu analysieren. Die Entwicklungs-,<br />

Risiko- und Umweltkommunikation bieten theoretische Ansätze an, die teilweise<br />

zur Erklärung der Situationen dienten. Als Untersuchungsmethoden dienten die teilnehmende<br />

Beobachtung und qualitative Interviews, bei denen die Meinungsführerrolle ausschlaggebend<br />

war. Als problematisch erwies sich die geringe Beachtung, die der Kommunikation im Umweltbereich<br />

als strategischem und begleitendem Planungsfaktor der Umweltarbeit geschenkt<br />

wird. Umweltthemen im ländlichen Bereich werden im Kontext verstanden und artikuliert.<br />

Daher ist Kommunikation im Umweltbereich von Entwicklungsländern mehr als ein Übertragungs-<br />

und Diffusionsprozess. Sie benötigt wechselseitige kommunikative Handlungen zwischen<br />

den Akteuren. Sie darf nicht auf die Ansätze der Entwicklungskommunikation verzichten,<br />

da es um die Selbständigkeit und Verantwortung der Akteure in Bezug auf ihre eigene<br />

Entwicklung geht." (Autorenreferat)<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[556-L] Abbi, Anvita; Hasnain, Imtiaz; Kidwai, Ayesha:<br />

Whose language is Urdu?, (Heidelberg Papers in South Asian and Comparative Politics, No. 24),<br />

Heidelberg 2004, 15 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2004/4906/pdf/hpsacp24.pdf)<br />

INHALT: Ein wichtiger Aspekt der soziopolitischen Verortung von Urdu ist die kulturell akzeptierte<br />

Verwandtschaft mit Hindi. Das unabhängige Indien hat diese Verwandtschaft jedoch als


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 317<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

Verschmelzung religiöser und linguistischer Identität reinterpretiert, wodurch vor allem Urdu<br />

zur Sprache der Moslems wurde. Die Verfasser legen Ergebnisse von Feldstudien in Bihar,<br />

Uttar Pradesh, Delhi, Mysore, Punjab und Himachal Pradesh vor. Sie zeigen, dass Urdu-<br />

Sprecher diese Identifikation zurückweisen und sowohl die Sprache als auch ihre linguistischen<br />

Praktiken als Elemente einer gemeinsamen indischen Kultur sehen. (ICEÜbers)<br />

[557-L] Abel, Günther:<br />

Zeichen der Wirklichkeit, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Bd. 1651), Frankfurt am<br />

Main: Suhrkamp 2004, 424 S., ISBN: 3-518-29251-X<br />

INHALT: "Günter Abel hat in einer Reihe von Büchern eine Zeichen- und Interpretationsphilosophie<br />

entworfen, die sich jenseits der Positionen und Entgegensetzung von Essentialismus und<br />

Relativismus versteht. Ausgehend von der Überlegung, daß die fundamentalen Prozesse des<br />

menschlichen Geistes wie Wahrnehmen, Sprechen, Denken und Handeln interpretations- und<br />

zeichenbestimmte Aktivitäten sind, entfaltet er ein dreistufiges Modell der Zeichen- und Interpretationsverhältnisse.<br />

Dieser Zugang eröffnet Lösungen oft festgefahrener Probleme. In<br />

seinem neuen Buch führt er diesen Ansatz weiter, indem er das Verhältnis von Zeichen und<br />

Wirklichkeit sowie von Wissen und Weltbezug in den Mittelpunkt rückt. Die grundlegende<br />

Rolle der Zeichen- und Interpretationsprozesse in ihrem Zusammenhang mit Bewußtsein,<br />

Geist, Sprache, Formen des Wissens, Weltbildern und Bildwelten wird in Auseinandersetzung<br />

mit den philosophischen Positionen der Gegenwart profiliert und in systematischer Perspektive<br />

weiterentwickelt. Abel unterläuft damit etablierte und vorherrschende Dichotomien,<br />

entwickelt den Ansatz der Zeichen- und Interpretationsphilosophie weiter und gibt den aktuellen<br />

Debatten neue Impulse." (Autorenreferat)<br />

[558-L] Ammon, Ulrich; Mattheier, KlausJ.; Nelde, Peter H. (Hrsg.):<br />

Sociolinguistica - Internationales Jahrbuch für Europäische Soziolinguistik: Bd. 18, Codeswitching,<br />

Tübingen: Niemeyer 2004, XII, 267 S., ISBN: 3-484-60465-4<br />

INHALT: "Als die European Science Foundation Ende der 80-er und zu Beginn der 90-er Jahre<br />

ein European Scientific Network on Codeswitching and Language Contact ins Leben rief,<br />

dann tat sie dies mit dem Anspruch, auseinanderlaufende Forschungsstränge miteinander in<br />

Beziehung zu setzen und womöglich zu bündeln. 1990 schrieb Georges Lüdi in der Synthese<br />

eines der Workshops: "... there was a strong feeling that a general model was needed which<br />

would allow an integration of linguistic constraints (formal properties of linguistic systems),<br />

psycholinguistic constraints (properties of the human brain) and socio-pragmatic constraints<br />

(social and interactional properties of social systems in general and/or specific social systems<br />

in particular). It was felt that such a model was not beyond the range of European research<br />

within the next decade." (Papers for the workshop on impact and consequences: broader considerations.<br />

Strasbourg, European Science Foundation, 1990, p. 3). Heute, über zehn Jahre<br />

und Tausende von Seiten an Publikationen später, ist freilich immer noch keine Gesamttheorie<br />

in Sicht. Deshalb berufen sich auch in diesem Band die einzelnen Beiträge auf unterschiedliche,<br />

nur teilweise kompatible Modelle, deren Relevanz mehr von der spezifischen<br />

Fragestellung und/oder von der betreffenden Sprachkontakt- bzw. Sprachkonfliktsituation als<br />

von einem allgemeinen theoretischen Rahmen her begründet wird." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis:<br />

Anabelle David, Li Wei: To what extent is codeswitching dependent on a bilingual


318 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

child's lexical development? (1-12); Rosita Rindler Schjerve: Codeswitching (CS) in fuktionell<br />

rückläufigen Minderheitssprachen: theoretische und methodische Überlegungen (13-<br />

29); Marisa Cavalli: Contact des langues, marques transcodiques et representations sociales<br />

au Val d' Aoste (30-53); Gaetano Berruto: Su restrizuoni grammaticali nel code-mixing e<br />

situazioni sociolinguistiche. Annotazioni in margine al modello MLF (54-72); Monica Heller:<br />

Pratiques et structuration a l ecole en milieu multilingue (73-85); Lena Molander: L' alternance<br />

codique en classe d'immersion: delimitation, interpretation et fonction interactionnelle<br />

(86-105); Carol Myers Scotton: Precision Tuning of the Matrix Language Frame (MLF) Model<br />

of Codeswitching (106-117); Rita Franceschini, Sigrid Behrent, Christoph Krick, Wolfgang<br />

Reith: Zur Neurobiologie des Codeswitching (118-138); Lorenza Mondada, Rosane<br />

Alencar, Florence Oloff: Les sequences d' ouvertures comme lieu d' accomplissement du caractere<br />

plurilingue des activites scientifiques (139-162).<br />

[559-L] Antos, Gerd:<br />

Inszenierte Sprachlosigkeit: Strategien der interaktiven Erzeugung von verbaler Unterlegenheit<br />

in der Kommunikation zwischen West- und Ostdeutschen, in: Helmut Gruber, Florian<br />

Menz, Oswald Panagl (Hrsg.): Sprache und politischer Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang,<br />

2003, S. 113-129, ISBN: 3-631-51021-7 (Standort: RhLB Koblenz(929)-2004-2128)<br />

INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird die kulturpolitische Diagnose einer vermeintlichen<br />

"Sprachlosigkeit Ost" aus linguistischer Perspektive kritisch hinterfragt. Es wird nachgewiesen,<br />

dass es sich hier zunächst um eine Zuschreibung (Attribution) der westdeutschen "Definitionsmacht"<br />

handelt; es wird aber auch gezeigt, dass das Funktionieren einer solchen Zuschreibung<br />

der fortlaufenden Bestätigung bedarf. In diesem Kontext wird untersucht, wie in<br />

Interaktionen zwischen Ost- und Westdeutschen eine kommunikative Unterlegenheit der Ostdeutschen<br />

interaktiv reproduziert wird. Am Beispiel von Szenen aus telefonischen Beratungsgesprächen<br />

wird ferner die Erzeugung von ostdeutscher "Sprachlosigkeit" im Zusammenhang<br />

von drei soziolinguistischen Konzepten näher beleuchtet: (1) kommunikative Wertkonflikte;<br />

(2) Wirksamkeit unterschiedlicher kommunikativer Präsuppositionen; (3) Auswirkungen von<br />

Formen des so genannten "hegemonialen Diskurses" auf die gemeinsame Interaktion. (ICI2)<br />

[560-F] Aslan, Sema; Cindark, Ibrahin (Bearbeitung); Kallmeyer, Werner, Prof.Dr.; Keim, Inken,<br />

Priv.Doz. Dr. (Leitung):<br />

Sprachvariation Deutsch-Türkisch und kommunikative soziale Stile von Migranten (Teilprojekt<br />

im Rahmen der Forschergruppe "Sprachvariationen als kommunikative Praxis")<br />

INHALT: Mit soziolinguistisch-ethnographischen sowie gesprächsanalytischen Methoden wird<br />

die Herausbildung kommunikativer sozialer Stile in unterschiedlichen Migrantengruppen untersucht.<br />

Gestützt auf den Vergleich der Gruppen werden die für den jeweiligen Gruppenstil<br />

charakteristischen Merkmale herausgearbeitet, Stilbildungsprozesse modelliert und die Rolle<br />

markanter Stilzüge in der Auseinandersetzung um materielle und symbolische Ressourcen im<br />

öffentlichen Raum analysiert. (S.a. http://www.ids-mannheim.de/prag/sprachvariation/tp/tp-<br />

3.html ).<br />

ART: gefördert BEGINN: 2000-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Institut für Deutsche Sprache -IDS- (Postfach 101621, 68016 Mannheim)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 319<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

KONTAKT: Keim, inken (Dr. e-mail: keim@ids-mannheim.de); Kallmeyer, Werner (Prof.Dr.<br />

e-mail: kallmeyer@ids-mannheim.de)<br />

[561-F] Becker, Bettina-Maria, Dipl.-Psych.; Runde, Anne, Dipl.-Psych.; Wagner, Thomas, Dipl.-<br />

Psych. (Bearbeitung); Bromme, Rainer, Prof.Dr.; Jucks, Regina, Dr.phil. (Leitung):<br />

Rezipientenorientierung in der netzgestützten Gesundheitsberatung<br />

INHALT: In dem Projekt werden die Schwierigkeiten der Experten-Laien-Kommunikation in<br />

netzbasierten, asynchronen Interaktionen untersucht. Experten (Pharmazeuten bzw. Mediziner)<br />

beantworten schriftlich Anfragen und ergänzende Rückfragen von Laien. Dabei stehen<br />

ihnen - wie in solchen schriftlichen Hotlines üblich - wenig Informationen über den Wissenshintergrund<br />

des Rezipienten zur Verfügung. Ausgehend von der Kommunikationstheorie von<br />

Herbert H. Clark werden die Bedingungen erfolgreicher Verständigung theoretisch und empirisch<br />

untersucht. Auf der theoretischen Ebene geht es um die Frage, ob die Strukturen und<br />

Prozesse, die Clark u.a. für die Alltagskommunikation beschrieben haben, sich auch in der<br />

netzbasierten Kommunikation zwischen Partnern mit sehr unterschiedlichem Wissen (medizinische<br />

Fachleute und Laien) finden lassen. Damit soll ein Beitrag zur Entwicklung einer<br />

psychologischen Theorie netzbasierter Kommunikation geleistet werden. Zum anderen sollen<br />

konkrete Empfehlungen für die Gestaltung von netzbasierten Beratungsangeboten abgeleitet<br />

werden. Ausgangspunkt für unsere Analysen sind die Heuristiken, die Gesprächspartner nutzen,<br />

um das Wissen des Gegenübers einzuschätzen und sich so auf dessen Verständnis einzustellen.<br />

Im ersten Projektabschnitt ging es dabei u.a. um den Einfluss graphischer Darstellungen<br />

auf die Nutzung solcher Heuristiken. In den Experimenten und Feldstudien der zweiten<br />

und dritten Projektphase stehen die Bedingungen und Wirkungen der Nutzung von Fachterminologie<br />

durch Experten und Laien im Mittelpunkt.<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse,<br />

offen; Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bromme, R.; Jucks, R.; Runde, A.: Barriers and biases in computer-mediated<br />

expert-layperson-communication. in: Bromme, R.; Hesse, F.W.; Spada, H.<br />

(eds.): Barriers, biases and opportunities of communication and cooperation with computers.<br />

New York: Springer 2005, pp. 89-118.+++Bromme, R.; Jucks, R.; Wagner, T.: How to refer<br />

to "diabetes"? Language in on-line health advice. in: Applied Cognitive Psychology. (accepted).+++Jucks,<br />

R.; Bromme, R.; Runde, A.: Audience Design von Experten in der netzgestützten<br />

Kommunikation: Die Rolle von Heuristiken über das geteilte Vorwissen. in: Zeitschrift<br />

für Psychologie, 211, 2003, 2, S. 60-74.+++Jucks, R.; Paechter, M.R.; Tatar, D.G.:<br />

Learning and collaboration in online discourses. in: International Journal of Educational Policy,<br />

Research, & Practice, 2003, 4, pp. 117-146.+++Bromme, R.; Jucks, R.: Wissensdivergenz<br />

und Kommunikation. Lernen zwischen Experten und Laien im Netz. in: Hesse, F.W.; Friedrich,<br />

H.F. (Hrsg.): Partizipation und Interaktion im virtuellen Seminar. Münster: Waxmann<br />

2001, S. 81-103.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches<br />

Institut III Pädagogische Psychologie, Entwicklungspsychologie, Methodenlehre<br />

(Fliednerstr. 21, 48149 Münster)<br />

KONTAKT: Bromme, Rainer (Prof.Dr. e-mail: bromme@psy.uni-muenster.de); Jucks, Regina<br />

(Dr. e-mail: jucks@uni-muenster.de)


320 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[562-F] Bente, Gary, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Nonverbale Kommunikationspolitiken in der Individual- und Massenkommunikation: ein<br />

Kulturvergleich in Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Vereinigte<br />

Arabische Emirate, USA<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427<br />

"Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-2347, e-mail: bente@uni-koeln.de)<br />

[563-L] Birkner, Karin:<br />

Hegemoniale Kämpfe oder Wissenstransfer?: Ost- und Westdeutsche im Bewerbungsgespräch,<br />

in: Helmut Gruber, Florian Menz, Oswald Panagl (Hrsg.): Sprache und politischer Wandel,<br />

Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 89-111, ISBN: 3-631-51021-7 (Standort: RhLB Koblenz(929)-2004-2128)<br />

INHALT: Im Zuge der Wiedervereinigung wurde ein umfassender Wissenstransfer notwendig,<br />

der die ostdeutsche Gesellschaft auf allen Ebenen betraf und ein Wissen notwendig machte,<br />

das nicht nur ausgesprochen heterogen, sondern auch auf sehr unterschiedliche Weise zugänglich<br />

war. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit einer besonderen Art von Wissenstransfer,<br />

der während einer alltäglichen Begegnung zwischen Ost- und Westdeutschen<br />

stattfindet: dem Bewerbungsgespräch. Die Autorin zeigt, wie (ungeschriebene) Normen und<br />

Werte der "kommunikativen Gattung" (Luckmann) explizit gemacht werden und wie sich<br />

darin die deutsch-deutsche Asymmetrie der Wiedervereinigung in der konversationellen Praxis<br />

mikroanalytisch nachzeichnen lässt. Ihre Studie beruht auf 41 authentischen Bewerbungsgesprächen,<br />

die in den Jahren 1994 und 1995 in sieben Unternehmen im Rahmen des Forschungsprojekts<br />

"Selbstdarstellung von Ost- und Westdeutschen im Bewerbungsgespräch"<br />

aufgezeichnet wurden. Die Autorin zeigt Verfahren auf, mit denen westdeutsche Interviewende<br />

gegenüber ostdeutschen Bewerbenden ihre Normen eines "richtigen" Bewerbungsgesprächs<br />

durchzusetzen suchten - ein Anspruch, der seinen Rückhalt in einem hegemonialen<br />

Geltungsanspruch findet, der durch die Asymmetrie der deutsch-deutschen Wiedervereinigung<br />

legitimiert ist. (ICI2)<br />

[564-L] Deminger, Szilvia:<br />

Spracherhalt und Sprachverlust in einer Sprachinselsituation: Sprache und Identität bei der<br />

deutschen Minderheit in Ungarn, (Variolingua, Bd. 21), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, X,<br />

231 S., ISBN: 3-631-52632-6 (Standort: UB Trier(385)-nc54454)<br />

INHALT: "Die Arbeit behandelt den Spracherhalt und Sprachverlust der ungarndeutschen<br />

Sprachinselminderheit, genau gesagt den Abbau der Dialektkompetenz und des Dialektgebrauchs,<br />

sowie den eventuellen Ausbau der Hochdeutschkompetenz und des Hochdeutschgebrauchs.<br />

Dies wird im Zusammenhang mit den daraus resultierenden Veränderungen in der<br />

Kommunikationsstruktur der untersuchten Familien und den damit zusammenhängenden objektiven<br />

(Alter, Wohnregion, Bildung etc.) sowie subjektiven (Spracheinstellungen, Identitätsstrukturen<br />

etc.) Faktoren erörtert." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 321<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[565-L] Drescher, Martina:<br />

Zur Interkulturalität der Wissenskommunikation: das Beispiel der HIV / AIDS-Prävention<br />

in Burkina Faso, in: Gesprächsforschung : Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, 2004, H.<br />

5, 30 S. (URL: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2004/ga-drescher.pdf)<br />

INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit einer thematisch auf die Krankheit HIV / AIDS eingeschränkten,<br />

spezifischen Form der Wissenskommunikation. Gegenstand der Untersuchung<br />

sind Daten aus Ausbildungskursen für in der Prävention tätige Informationsmultiplikatoren<br />

(sogenannte peer educators) im westafrikanischen Burkina Faso. Ausgehend von der These,<br />

dass die Ausbildungskurse interkulturell geprägt sind, macht es sich der Beitrag zum Ziel, die<br />

Spuren dieser konstruktivistisch verstandenen Interkulturalität auf verschiedenen Ebenen der<br />

Interaktion nachzuweisen und zugleich ihren Einfluss auf den Wissenstransfer zu untersuchen.<br />

Wie die empirische Analyse zeigt, kommt die Interkulturalität der Trainings nicht nur in<br />

der Wahl der Inhalte oder des institutionellen Rahmens zum Ausdruck. Sie manifestiert sich<br />

auch im Gebrauch spezifischer Bilder und Metaphern sowie in der Verwendung von Begriffen<br />

mit spezifischen lexikalischen Bedeutungen. Dies legt eine Unterscheidung in inhaltliche,<br />

interaktionstypologische und semantisch-konzeptuelle Dimensionen der Interkulturalität der<br />

Wissenskommunikation nahe, von denen hier insbesondere der letzte Aspekt detaillierter untersucht<br />

wird." (Autorenreferat)<br />

[566-L] Dumbrava, Vasile:<br />

Sprachkonflikt und Sprachbewusstsein in der Republik Moldova: eine empirische Studie in<br />

gemischtethnischen Familien, (Sprache, Mehrsprachigkeit und sozialer Wandel, Bd. 4), Frankfurt<br />

am Main: P. Lang 2004, 310 S., ISBN: 3-631-50728-3 (Standort: ULB Jena(27)-ROM-<br />

VH330-Dum2004)<br />

INHALT: "Die Arbeit stellt sich das Ziel, Ursachen, Faktoren, Manifestationen und Folgen des<br />

Identitäts- und Sprachkonflikts in gemischtethnischen Familien in der Republik Moldova zu<br />

analysieren. Dabei geht es sowohl um die Rekonstruktion der sozialen Situation gemischtethnischer<br />

Familien als auch um die individuellen Auseinandersetzungen der Probanden mit den<br />

sprachlichen Verhältnissen und den sprachlichen Ideologien in der Republik Moldova. Es gilt<br />

zu erkennen, welcher Stellenwert den sprachlichen Ressourcen der Individuen, der Einsprachigkeit<br />

und der Mehrsprachigkeit zugeschrieben wird und welche individuellen und sozialen<br />

Konflikte daraus erwachsen. Anhand dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, wo mit<br />

wem welche Sprache die Eltern und Kinder sprechen, welche Strategien sie anwenden, um<br />

den Konflikt zu bewältigen oder aber sich ihm zu entziehen." (Autorenreferat)<br />

[567-L] Fischer, Oliver; Manstead, Antony S.R.:<br />

Computer-mediated leadership: deficits, hypercharisma, and the hidden power of social<br />

identity, in: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 18/2004, H. 3, S. 306-328 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-FHM XG 06797; Kopie über den Literaturdienst erhältlich).<br />

Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich.<br />

INHALT: Auf der Basis empirischer Forschung formulieren die Verfasser Elemente einer Theorie<br />

computervermittelter Führung. Die Prognose für computervermittelte Formen der Führung<br />

fällt gemischt aus. Face-to-face-Interaktionen erweisen sich auf der persönlichen und dyadi-


322 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

schen Ebene als computervermittelter Führung überlegen. Es gibt allerdings zwei bemerkenswerte<br />

Ausnahmen. Wenn die Botschaft oder Aufgabe eindeutig ist, kann computervermittelte<br />

Kommunikation effizienter sein als die face-to-face-Interaktion. Die zweite Ausnahme<br />

betrifft Charismaattribute. Bei Führungspersonen, die sich im Rahmen computervermittelter<br />

Kommunikation qualifiziert und strategisch präsentieren, können die Eindrücke der Untergebenen<br />

akzentuiert oder "hypercharismatisch" werden. Für alle genannten Affekte wird<br />

angenommen, dass die persönlichen Identitäten von Führungsperson und Untergebenen deutlich<br />

sichtbar werden. Wenn jedoch Führungsperson und Untergebene zu der gleichen positiv<br />

bewerteten Gruppe gehören, wird davon ausgegangen, dass die Effekte computervermittelter<br />

Kommunikation positiv sind. Diese Effekte sind ein direktes Ergebnis der Zusammenführung<br />

der SIDE-Theorie computervermittelter Kommunikation und Hoggs sozialer Identitätstheorie<br />

der Führung. (ICEÜbers)<br />

[568-L] Fleuchaus, Isolde:<br />

Kommunikative Kompetenzen von Auszubildenden in der beruflichen Ausbildung: Ausprägungen,<br />

Förderung und Relevanz im Urteil von Ausbildern, Lehrern und Auszubildenden,<br />

(Studien zur Berufspädagogik, Bd. 10), Hamburg: Kovac 2004, 512 S., ISBN: 3-8300-1292-6<br />

(Standort: UB Stuttgart(93)-20033093)<br />

INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit der Relevanz kommunikativer<br />

Kompetenz und deren Förderung in der beruflichen Bildung auseinander. Ziel der<br />

Untersuchung ist es im Folgenden, ausgehend von den Lehrplaneinheiten und -teilzielen des<br />

traditionellen Fachs Deutsch an den Beruflichen Schulen empirisch zu überprüfen, wie Auszubildende<br />

ihre kommunikativen Kenntnisse einschätzen, wo sie den Ort des Kenntniserwerbs<br />

sehen und wie sie die Wichtigkeit der einzelnen kommunikativen Teilkompetenzen für<br />

die verschiedenen Lernorte Schule, Betrieb und Alltag einschätzen. Gleichzeitig werden auch<br />

die Meinungen von Ausbildern und Lehrern (n=120) erhoben. In vier Untersuchungsschwerpunkten<br />

werden die einzelnen Facetten kommunikativer Kompetenz bei 1360 Jugendlicher<br />

erfasst. Im Zentrum der Datenerhebung stehen die Aspekte Beschaffen, Verarbeiten und Präsentieren<br />

von Informationen, die Aktivitäten im Team mit den geforderten personalen,<br />

sprachlichen und interkulturellen Verhaltensweisen, das Lesen und Verstehen von Texten und<br />

das selbständige Produzieren von Informationen. Hierbei bilden die Einschätzungen der Jugendlichen,<br />

deren Beurteilung der in Betrieb, Schule und Alltag erworbenen Kenntnisse sowie<br />

deren zukünftige Lernbereitschaft Kernpunkte der Befragung. Die Verfasserin plädiert<br />

abschließend für ein umfassendes kommunikatives Schulungskonzept über die Gesamtdauer<br />

berufsschulischer Ausbildung mit Lernarrangements in koedukativen und heterogenen Lerngruppen.<br />

(ICE2)<br />

[569-L] Föllmer, Moritz (Hrsg.):<br />

Sehnsucht nach Nähe: interpersonale Kommunikation in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert,<br />

(Tagung "Austauschbeziehungen. Interpersonale Kommunikation im 19. und 20. Jahrhundert",<br />

2002, Göttingen), Stuttgart: Steiner 2004, 243 S., ISBN: 3-515-08370-7 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-30A9429)<br />

INHALT: "Wie Personen miteinander kommunizierten, war von zentraler Bedeutung für die<br />

deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Denn es prägte das Verhältnis von Pri-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 323<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

vatheit und Öffentlichkeit und damit auch soziale Beziehungen und Politik. Die Sehnsucht, in<br />

einer modernen Welt die Überschaubarkeit kommunikativer Näheverhältnisse zu bewahren,<br />

war verbreitet und deshalb brisant, weil sie in Deutschland lange Zeit nicht von einer demokratischen<br />

Kultur aufgefangen werden konnte. Der Band behandelt ein neues und methodisch<br />

interessantes Forschungsfeld, wobei das Spektrum von Gerüchten im frühen 19. Jahrhundert<br />

über die nationalsozialistische Umgestaltung des Nachbarschaftslebens bis zu aktuellen Tendenzen<br />

der Online-Kommunikation reicht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Moritz<br />

Föllmer: Einleitung: Interpersonale Kommunikation und Moderne in Deutschland (9-44); Tobias<br />

Kies: Hörensagen. Gerüchtekommunikation und lokale Öffentlichkeit im frühen 19.<br />

Jahrhundert (45-63); Armin Owzar: 'Schweigen ist Gold.' Kommunikationsverhalten in der<br />

Wilhelminischen Gesellschaft (65-86); Habbo Knoch: Simmels Hotel. Kommunikation im<br />

Zwischenraum der modernen Gesellschaft (87-108); Moritz Föllmer: 'God-bye diesem verfluchten<br />

Leben.' Kommunikationskrise und Selbstmord in der Weimarer Republik (109-125);<br />

Andrew Stuart Bergerson: Eigensinn, Ethik und die nationalsozialistische Reformatio vitae<br />

(127-156); Daniel Morat: Techniken der Verschwiegenheit. Esoterische Gesprächskommunikation<br />

nach 1945 bei Ernst und Friedrich Georg Jünger, Carl Schmitt und Martin Heidegger<br />

(157-174); Ruth Rosenberger: Der schwierige Dialog. Betriebspychologen und Unternehmenskommunikation<br />

in Westdeutschland (175-195); Frank Bösch: Politik als kommunikativer<br />

Akt. Formen und Wandel der Gesprächsführung im Parteivorstand der fünfziger und<br />

sechziger Jahre (197-213); Sandrine Kott: Entpolitisierung des Politischen. Formen und<br />

Grenzen der Kommunikation zwischen Personen in der DDR (215-228); Anke Bahl: Aufhebung<br />

der Ferne. Tendenzen der Online-Kommunikation (229-240).<br />

[570-L] Goll, Michaela:<br />

Scherzen, Jammern und Klönen im Netz: zur Beziehungsarbeit in vernetzten Unternehmen,<br />

in: Gunther Hirschfelder, Birgit Huber (Hrsg.): Die Virtualisierung der Arbeit : zur Ethnographie<br />

neuer Arbeits- und Organisationsformen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 55-87,<br />

ISBN: 3-593-37501-X<br />

INHALT: Die Verfasserin zeigt, welchen Stellenwert E-Mail und Bulletin Boards als Beziehungsmedien<br />

in einem vernetzten Unternehmen haben, wie über rein informelle Nachrichten,<br />

aber auch über die auf arbeitsbezogene Inhalte ausgerichteten elektronischen Nachrichten soziale<br />

Beziehungen gepflegt werden. Des Weiteren wird gezeigt, wie in dem beobachteten Unternehmen<br />

die Beziehungsarbeit über alle Medien und Kommunikationsformen hinweg organisiert<br />

wird und welcher Anteil dabei jeweils der Unternehmensleitung und den Mitarbeitern<br />

zukommt. Die Verfasserin entwickelt dazu eine Methodik auf der Basis der ethnomethodologischen<br />

studies of work. Sie wertet eine große Anzahl von Kameraaufnahmen von Computerarbeitsplätzen<br />

in Kombination mit E-Mailverkehr, HTML-Seiten aus dem Intranet, der Homepage<br />

des Unternehmens, verschiedenen Bildschirmmitschnitten sowie teilnehmenden Beobachtungen<br />

aus dem Arbeitsalltag als Quellen aus. (ICE2)<br />

[571-L] Habermas, Jürgen:<br />

Wahrheit und Rechtfertigung: philosophische Aufsätze, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft,<br />

Bd. 1723), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004, 363 S., ISBN: 3-518-29323-0


324 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

INHALT: "Die in diesem Band vereinigten Aufsätze kreisen um zwei Grundfragen der theoretischen<br />

Philosophie. Zum einen geht es um die ontologische Frage des Naturalismus: Wie kann<br />

die aus der Teilnehmerperspektive unhintergehbare Normativität einer sprachlich strukturierten<br />

Lebenswelt, in der wir uns als sprach- und handlungsfähige Subjekte 'immer schon' vorfinden,<br />

mit der Kontingenz einer naturgeschichtlichen Entwicklung soziokultureller Lebensformen<br />

in Einklang gebracht werden? Zum anderen geht es um die erkenntnistheoretische<br />

Frage des Realismus: Wie ist die Annahme einer von unseren Beschreibungen unabhängigen,<br />

für alle Beobachter identischen Welt mit der sprachphilosophischen Einsicht zu vereinbaren,<br />

daß uns ein direkter, sprachlich unvermittelter Zugriff auf die 'nackte' Realität versagt ist?"<br />

(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Realismus nach der sprachpragmatischen<br />

Wende (7-64); Hermeneutische und analytische Philosophie. Zwei komplementäre Spielarten<br />

der linguistischen Wende (65-101); Rationalität der Verständigung. Sprechakttheoretische Erläuterungen<br />

zum Begriff der kommunikativen Rationalität (1O2-137); Von Kant zu Hegel. Zu<br />

Robert Brandoms Sprachpragmatik (138-185); Wege der Detranszendentalisierung. Von Kant<br />

zu Hegel und zurück (186-229); Wahrheit und Rechtfertigung. Zu Richard Rortys pragmatischer<br />

Wende (230-270); Werte und Normen. Ein Kommentar zu Hilary Putnams Kantischem<br />

Pragmatismus (271-298); Richtigkeit versus Wahrheit. Zum Sinn der Sollgeltung moralischer<br />

Urteile und Normen (299-346); Noch einmal: Zum Verhältnis von Theorie und Praxis (347-<br />

361).<br />

[572-L] Haucke, Gerhard; Kößler, Reinhart:<br />

Universalität der Vernunft und lokales Wissen: nicht nur epistemologische Überlegungen, in:<br />

Lokales Wissen : sozialwissenschaftliche Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 41-57, ISBN:<br />

3-8258-6963-6 (Standort: StuUB Frankfurt(30)-13-301-58)<br />

INHALT: Der Beitrag zeigt, dass sowohl die philosophischen als auch die entwicklungspolitischen<br />

Diskussionen über Rationalität bzw. Irrationalität der Wissenskonzeptionen fremder<br />

Kulturen und die Möglichkeit zu deren Beurteilung unter drei prinzipiellen, von nahezu allen<br />

Diskutanten geteilten Fehleinschätzungen leiden: (l) einem essentialistischen Missverständnis,<br />

das die unterschiedlichen Sprachspiele als eindeutig und dauerhaft voneinander abgegrenzt<br />

und als in sich geschlossene Monaden ansieht; (2) einem harmonistischen Missverständnis,<br />

das übersieht, dass sie alle machtdurchsetzt und konfliktgeladen sind und dass dies<br />

auch für die Beziehungen zwischen ihnen gilt; (3) einem Missverständnis bezüglich der Natur<br />

der Sprachspiele, welches übersieht, dass die Sprechakte der Interrogation, der Infragestellung,<br />

des Widerspruchs in ihnen allen in Gebrauch sind. Damit die Auseinandersetzung überhaupt<br />

in sinnvoller Weise geführt werden kann, muss es in einer Kultur eine Menge möglicher,<br />

wenn auch nicht immer tatsächlich gestellter Fragen geben. Wo sich zwei Mengen der<br />

je einer Kultur zugehörigen möglichen Fragen überschneiden, kann interkulturelle Kommunikation<br />

ansetzen. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass die Kultur nicht "einfach da" ist,<br />

nicht unabhängig von den menschlichen Interpretationen und Handlungen existiert, in denen<br />

sie - wie die Sprache in den Sprechhandlungen - ständig rekonstruiert und neu erschaffen<br />

wird. (ICA2)<br />

[573-F] Hoßfeld, Heiko, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Nienhüser, Werner, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Sprachstrategien in Massenentlassungsprozessen


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 325<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

INHALT: Welche sprachlichen Strategien - bezüglich Inhalt, Form und Adressat - setzt das Management<br />

in welchen Phasen des Massenentlassungsprozesses warum ein? GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: theoretische Fundierung: Integration verschiedener theoretischer Ansätze auf Basis<br />

der Rational Choice Theorie; Empirie: Qualitative und quantitative Analyseverfahren DA-<br />

TENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse in Kombination mit Interviews (Stichprobe: 10;<br />

deutsche Unternehmen, die Massenentlassungen durchführen/ durchgeführt haben). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2003-02 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution; Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften,<br />

Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Personalwirtschaft (45117 Essen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0201-183-3663, e-mail: heiko.hossfeld@uni-essen.de)<br />

[574-F] Hudemann, Rainer, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Interkulturelle Kommunikationsmuster und Soziabilitätsformen im deutsch-französischluxemburgischen<br />

Grenzraum<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, Luxemburg, Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Graduiertenkolleg "Interkulturelle Kommunikation in<br />

kulturwissenschaftlicher Perspektive" (Am Stadtwald, 66123 Saarbrücken)<br />

KONTAKT: Betreuer (Tel. 0681-302-3313, e-mail: hudemann@mx.uni-saarland.de)<br />

[575-F] Kern, Friederike, Dr.; Simsek, Yazgül, M.A. (Bearbeitung); Selting, Margret, Prof.Dr.<br />

(Leitung); Selting, Margret, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Türkendeutsch: Struktur und soziale Bedeutung eines ethnischen Stils im Deutschen<br />

INHALT: Ziel dieses Projektes ist es zum einen, Struktur und Funktion des primär deutschsprachigen<br />

ethnischen Stils aus interaktionslinguistischer Perspektive zu beschreiben. Es soll die<br />

soziale Bedeutung dieses Stils durch ethnographiche Explikation in Bezug auf seine Auswirkungen<br />

auf die Ausbildung von sozialer Identität und Gruppenzugehörigkeit seiner Sprecher<br />

und Sprecherinnen erfasst werden (soziolinguistische Dimension). Es soll das Sprachverhalten<br />

von ca. 16-20-jährigen türkischstämmigen Jugendlichen, die in Berlin bzw. Deutschland<br />

geboren sind und/ oder hier den größten Teil ihrer Schullaufbahn absolviert haben, untersucht<br />

werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Es sollen unterschiedliche Interaktionen der Jugendlichen auf Tonband aufgenommen<br />

und analysiert werden. Durch teilnehmende Beobachtungen und Informantenbefragungen<br />

soll der ethnographische Hintergrund des ethnischen Stils geklärt werden. Die Analyse<br />

erfolgt im Vergleich mit ähnlichen Interaktionen deutscher Jugendlicher.<br />

ART: Dissertation; Habilitation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGE-<br />

BER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Potsdam, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik (Postfach<br />

601553, 14415 Potsdam)


326 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0331-9772141, e-mail: selting@rz.uni-potsdam.de)<br />

[576-L] Kistler, Peter:<br />

Die interaktive Produktion von Formalität und Informalität: Gespräche zwischen Deutschen<br />

und Indonesiern, (Reihe interkulturelle Kommunikation, Bd. 6), München: iudicium Verl. 2003,<br />

215 S., ISBN: 3-89129-419-0 (Standort: SB München(12)-PVB2004.1250)<br />

INHALT: "Formalität und Informalität in kulturellen Überschneidungssituationen werden in dieser<br />

Studie am Beispiel deutsch-indonesischer Gespräche betrachtet. Wie erzeugen die beteiligten<br />

Sprecher wechselseitig Formalität und Informalität? Welche Rolle spielen dabei kulturelle<br />

Faktoren wie Raum, Teilnehmer und ihre sozialen Positionen? Gibt es universale Kennzeichen<br />

von Formalität und Informalität und auf welche Variationen muss man in interkulturellen<br />

Begegnungen gefasst sein? Diese Fragen werden durch die Analyse authentischer Gespräche<br />

vor dem Hintergrund des indonesischen Interaktionsraums beantwortet. Dabei entwickelt<br />

der Autor eine ethnographisch fundierte und interaktionsorientierte Präzisierung des<br />

Begriffes Formalität." (Autorenreferat)<br />

[577-L] Kleemann, Frank; Matuschek, Ingo; Rieder, Kerstin:<br />

Service included: technisch-organisatorische Rahmungen der Dienstleistungsinteraktion in<br />

Call Centern, in: Wolfgang Dunkel, G. Günter Voß (Hrsg.): Dienstleistung als Interaktion : Beiträge<br />

aus einem Forschungsprojekt ; Altenpflege - Deutsche Bahn - Call Center, München:<br />

Hampp, 2004, S. 133-159, ISBN: 3-87988-831-0<br />

INHALT: "Das Kapitel zur Call Center Arbeit beginnt mit einem Beitrag von Frank Kleemann,<br />

Ingo Matuschek und Kerstin Rieder. In "Service included - technisch-organisatorische Rahmungen<br />

der Dienstleistungsinteraktion in Call Centern" spezifizieren sie zunächst das Problem<br />

der Ko-Produktion für den Bereich telephonisch vermittelter Dienstleistungsinteraktionen.<br />

Anhand einer konversationsanalytischen Auswertung von Gesprächsaufzeichnungen<br />

können sie die Bedeutung des technisch-organisatorischen Rahmens für die Interaktionen<br />

herausarbeiten. Die AutorInnen identifizieren vier Problembereiche, die sich auf den technisch-organisatorischen<br />

Rahmen zurückführen lassen und decken damit Defizite in der Arbeitsgestaltung<br />

im Call Center auf." (Autorenreferat)<br />

[578-L] Knoch, Habbo:<br />

Simmels Hotel: Kommunikation im Zwischenraum der modernen Gesellschaft, in: Moritz<br />

Föllmer (Hrsg.): Sehnsucht nach Nähe : interpersonale Kommunikation in Deutschland seit dem<br />

19. Jahrhundert, Wiesbaden: Steiner, 2004, S. 87-108, ISBN: 3-515-08370-7 (Standort: UuStB<br />

Köln(38)-30A9429)<br />

INHALT: Die Prägungen moderner Verhaltens- und Kommunikationsstile einer postständischen<br />

Konsumgesellschaft in den Grandhotels bilden die historische Schnittfläche zu Simmels Interaktions-<br />

und Kommunikationssoziologie. Simmel verschränkt die Analyse der modernen<br />

Geldwirtschaft als dominanten Makroprozess eng mit dessen Folgen für Konstitution und<br />

Verhalten der modernen Persönlichkeit auf der Mikroebene. Die Dialektik der modernen<br />

Freiheit des Individuums - einerseits eine größere Unabhängigkeit von einzelnen Gruppen,


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 327<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

andererseits der Verlust eines Zentrums an Orientierung und Einbindung - durchzieht Simmels<br />

gesamte Soziologie. Simmels Soziologie ist eine Kommunikationssoziologie der Vergesellschaftungsformen<br />

der Oberschicht in großstädtischen Zwischenräumen. Sämtliche Kernelemente<br />

seiner Theorie lassen sich im Grandhotel als komplexem Kommunikationsraum auffinden.<br />

Im Unterschied zu Habermas verortet Simmel den Strukturwandel der Öffentlichkeit<br />

im Grandhotel und nicht im Salon. (ICB)<br />

[579-L] Koch, Torsten:<br />

Stille Post - eine computergestützte qualitativer Inhaltsanalyse 'Serieller Reproduktionen':<br />

ein Werkstattbericht, in: Udo Kuckartz, Heiko Grunenberg, Andreas Lauterbach (Hrsg.): Qualitative<br />

Datenanalyse: computergestützt : methodische Hintergründ und Beispiele aus der Forschungspraxis,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 95-108, ISBN: 3-531-14248-8<br />

INHALT: "Im Rahmen eines Forschungslernseminars am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie<br />

der Universität Hannover wurde in Anlehnung an das von Bartlett entwickelte Verfahren<br />

der seriellen Reproduktion der Frage nachgegangen, wie die vorwiegend studentischen<br />

Versuchspersonen eine Zeitzeugenerzählung zum Thema Kriegsende des II. Weltkriegs nacherzählen,<br />

welche Erinnerungseinheiten sie aufgreifen oder weglassen, welche Passagen verändert<br />

werden. Theoretischer Hintergrund ist Frederic C. Bartletts Konzept der kulturellen<br />

Schemata und des rekonstruktiven Gedächtnisses. Die mittels computergestützter qualitativer<br />

Inhaltsanalyse gewonnenen Ergebnisse zeigen, welche Ungenauigkeit bei der seriellen Reproduktion<br />

von sinnvollem Material auftreten können. Die Studie belegt, dass konfliktbeladene<br />

Passagen motiviert ausgelassen, de- und rekontextualisert und zu völlig neuen Erzählungen<br />

angeordnet werden. Stereotype überlagern die Erinnerung und beeinflussen die Genauigkeit<br />

der Rekonstruktion." (Autorenreferat)<br />

[580-L] Kraus, Peter A.:<br />

Europäische Öffentlichkeit und Sprachpolitik: Integration durch Anerkennung, (Theorie und<br />

Gesellschaft, Bd. 53), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 232 S., ISBN: 3-593-37491-9<br />

(Standort: UB Bonn(5)-2004-4100)<br />

INHALT: Die vorliegende Untersuchung unternimmt den Versuch, zentrale normative Fragen<br />

zum Zusammenhang von demokratischer Integration, kultureller Vielfalt und Sprachpolitik<br />

im Lichte des aktuellen Fallbeispiels EU aufzuhellen. Einleitend werden Grundlinien des europäischen<br />

Integrationsprozesses und Grundpositionen im Vorfeld des verfassunggebenden<br />

Prozesses der EU skizziert. Vor diesem Hintergrund wird die Problematik der europäischen<br />

Identität angesichts der Vielvölkerkonstellation der EU behandelt. Ein Überblick über die<br />

sprachpolitischen Entwicklungspfade westeuropäischer Demokratien macht sodann die Implikationen<br />

gesellschaftlicher Vielsprachigkeit sichtbar. In diesem Zusammenhang geht der<br />

Verfasser auch auf politische Initiativen zur Verankerung der Achtung sprachlicher Identitäten<br />

in einem Katalog europäischer Bürgerrechte ein. Im Folgenden diskutiert der Verfasser<br />

das interne Sprachenregime des Institutionengefüges der EU mit seinen Problemen. Er arbeitet<br />

die wesentlichen Verbindungslinien zwischen der Sprachenfrage und der Problematik der<br />

Entstehung einer europäischen politischen Öffentlichkeit heraus und formuliert einen Vorschlag<br />

zur Regelung der Sprachenfrage im transnationalen öffentlichen Kommunikations-


328 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

raum der EU. Abschließend werden die Ergebnisse der Untersuchung in Beziehung zu den<br />

eingangs formulierten Herausforderungen europäischer Verfassungspolitik gesetzt. (ICE2)<br />

[581-L] Kreutz, Heinz J.:<br />

Sprachliche Wiedervereinigung Ost-West: eine pragmalinguistische Untersuchung zu Erscheinungen<br />

kommunikativer Unsicherheit bei jungen Ostbürgern, (amades - Arbeitspapiere<br />

und Materialien zur deutschen Sprache, 1/02), Mannheim 2002, 316 S., ISBN: 3-922641-65-2<br />

(Standort: UB Düsseldorf(61)-ger-c0222; Graue Literatur)<br />

INHALT: "Dieser Band behandelt aus pragmalinguistischer Perspektive Erscheinungen sprachlicher<br />

Unsicherheit bei jungen DDR-Bürgern während der Wendezeit. Hierzu werden Videoaufnahmen<br />

von Live- Fernsehdiskussionen und Rundtischgesprächen zwischen Ost- und<br />

Westdeutschen gesprächsanalytisch mit besonderer Berücksichtigung para- und nonverbaler<br />

Erscheinungen (Pausen und Verzögerungen), Modalisierungen, Deiktika, Referenzverhalten,<br />

und Abtönungspartikeln untersucht. Mittels einer Kopplung dieser in der englischsprachigen<br />

Literatur als 'Hedging' beschriebenen Phänomene mit Entscheidungen zur Lexemwahl, und<br />

von den Grundsätzen der 'Planungsaktivität' und des 'Performanzereignisses' her, wird der<br />

Versuch einer genaueren Bestimmung der sprachlichen Performanz junger Ostdeutscher unternommen.<br />

Ausgehend von der These, dass kommunikative Unsicherheit als Korrelat markierten<br />

Sprachverhaltens kommunikativ relevante Mentalitätsunterschiede zu Tage fördert,<br />

wird dargestellt, wie im Zuge der sprachlichen Wiedervereinigung soziokulturell bedingte Erfahrungsunterschiede<br />

als Ursachen von Divergenzen auf pragmalinguistischer Ebene wirksam<br />

sind. Deutsch-deutsche Verstehensprobleme und die Verwendung modalisierter Ausdrucksweisen<br />

(Hedging) werden so vor dem Hintergrund divergierenden soziokulturellen Hintergrundwissens<br />

analytisch fassbar." (Autorenreferat)<br />

[582-F] Krupik, Andrea, M.A. (Bearbeitung); Boelte, Jens, Priv.Doz. Dr. (Leitung); Zwitserlood,<br />

Pienie, Prof.Dr.; Dobel, Christian, Dr. (Betreuung):<br />

Morphologie als Mittel zur Spezifikation bei unterschiedlichen Sprecherorientierungen<br />

INHALT: Das Projekt untersucht, unter welchen Umständen morphologisch komplexe Wörter<br />

anstelle morphologisch einfacher Wörter eingesetzt werden. Darüber hinaus interessiert der<br />

Einfluss konzeptionell verwandter Objekte auf die Wortwahl und die Auswirkung der Sprecherorientierung<br />

auf diese Prozesse.<br />

METHODE: Verwendung eines Bild-Benennungs-Paradigmas. Messung der Sprechlatenzen und<br />

Augenbewegungen als abhängige Variablen. Das Ausmaß der zur Verfügung stehenden konzeptuellen<br />

Information und der Sprecherorientierung werden systematisch variiert. DATEN-<br />

GEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 40).<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches<br />

Institut II Allgemeine und Angewandte Psychologie (Fliedner Str. 21, 48149 Münster)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0251-8339137, e-mail: boelte@psy.uni-muenster.de)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 329<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[583-L] Kupper, Sabine:<br />

Anglizismen in deutschen und französischen Werbeanzeigen: zum Umgang von Deutschen<br />

und Franzosen mit Anglizismen, Marburg: Tectum Verl. 2003, 273 S., ISBN: 3-8288-8536-5<br />

(Standort: UB Bonn(5)-2004-253)<br />

INHALT: Die Arbeit hat zum Ziel, den Einfluss des Englischen auf das Deutsche näher zu betrachten<br />

und mit den Einflüssen des Englischen auf das Französische zu vergleichen. Das<br />

Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Umgang von Deutschen bzw. Franzosen mit diesen<br />

Anglizismen, was anhand von Werbeanzeigen aus dem "Spiegel" der Jahre 1976 und 2001<br />

bzw. aus dem "Nouvel Observateur" von 1976, 1977 und 2001 dargestellt wird. Der erste Teil<br />

der Arbeit stellt entlehnungstheoretische Aspekte sowie generelle Gründe für den Fremdwortgebrauch<br />

vor. Gleichzeitig wird der Sonderstatus des Englischen in seiner Rolle als "global<br />

language" berücksichtigt. Der zweiter Teil stellt die spezifischen Einflüsse des Englischen<br />

auf das Deutsche vor und nach 1945 dar. Das Gleiche wird in weniger ausführlicher Form für<br />

das Französische durchgeführt. Diskutiert wird gleichzeitig, ob die "Verenglischung" oder<br />

"Amerikanisierung" bloße Übertreibungen sind, die den tatsächlichen Sachverhalt verzerren.<br />

Der dritte Teil der Arbeit befasst sich mit der Sprachpflege in beiden Ländern, vor allem den<br />

Sprachreinigungsgesetzen in Frankreich, bevor im vierten, analytischen Teil überprüft wird,<br />

ob derartige Gesetze überhaupt sinnvoll sind. In einer Schlussbetrachtung wird herausgearbeitet,<br />

warum englische Werbeanzeigen häufig ihre Zielgruppen verfehlen. Im übrigen wird<br />

bemerkt, dass von einer Kolonisierung der deutschen Sprache durch englische Wörter keine<br />

Rede sein (das gleiche gilt für Frankreich), da es letztendlich die Sprecher selber sind, die<br />

entscheiden, wie sie mit Fremdwörtern umgehen. (ICH)<br />

[584-F] Mitrea, Oana, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):<br />

Drahtlose Telefonie als Dispositiv<br />

INHALT: Die Dissertation konzentriert sich auf die von der drahtlosen Telefonie ermöglichten<br />

mobilen Kommunikationsstrukuren. Theoretisch, die Mobiltechnologie wurde als ein Dispositiv<br />

betrachtet, in dem technische, subjektive und sozio-ökonomische Strukturen oder Anordnungen<br />

in enger Wechselbeziehung zu einander stehen und zusammenwirken. Ein Dispositivmodell<br />

wurde entwickelt, das das Spiel dreier Elemente auf dem Hintergrund von fünf<br />

Dispositionsrahmen ausmalte. Die Grundthese der Dissertation ist, dass die Mobiltechnologie<br />

eine neue Disposition/ Anordnung für die zwischenmenschliche Kommunikation erzeugt, die<br />

von starker kommunikativer Mobilität, kontinuierlichem Kontakt, Privatisierung des kommunikativen<br />

Raumes, Ubiquität, Gleichzeitigkeit und Erreichbarkeit charakterisiert ist. Zur<br />

explorativen Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine vollstrukturierte Online-<br />

Befragung durchgeführt. Die folgenden Aspekte werden in der Studie untersucht: Zuerst wird<br />

der Mobilkommunikationsstruktur nachgespürt: die ursprünglichen Paradigmen, Partner, Orte,<br />

Situationen und affektive Reaktionen. Dann werden mögliche Interaktionen dieser Struktur<br />

mit anderen Elementen und Anordnungen exploriert. Letztlich wird die Konstituierung<br />

kommunikativer Mobilität als Kombination von Kommunikations- und Mobilitätsanordnungen<br />

untersucht.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft


330 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften,<br />

Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darmstadt)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: mitrea@ifs.tu-darmstadt.de)<br />

[585-F] Nothdurft, Werner, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Kommunikationsmentalitäten<br />

INHALT: Untersuchung des historischen Wandels gesellschaftlicher Leitvorstellungen über zwischenmenschliche<br />

Kommunikation.<br />

METHODE: Metapragmatik; Kulturgeschichte; Ideologiekritik; Mentalitätstheorie DATENGE-<br />

WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Kommunikationsratgeber, literarische<br />

Beschreibungen von Kommunikation, kommunikationstheoretische Schriften).<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Theorie<br />

und Praxis sozialer Kommunikation (Marquardstr. 35, 36039 Fulda)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: Werner.Nothdurft@sk.fh-fulda.de)<br />

[586-L] Nunner-Winkler, Gertrud:<br />

Mobbing und Gewalt in der Schule: sprechakttheoretische Überlegungen, in: WestEnd : neue<br />

Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 1/2004, H. 1, S. 91-100<br />

INHALT: Der Essay versucht, ein taugliches Vokabular für die Gewaltforschung zu entwickeln.<br />

Die Autorin zeigt, welche analytischen Verluste eine sozialwissenschaftliche Ausweitung des<br />

Gewaltbegriffs mit sich bringt, die den Begriff nicht für physische Gewalt reserviert, sondern<br />

auch von verbaler und psychischer, struktureller und symbolischer "Gewalt" spricht. Dabei<br />

wird auf John L. Austins Sprechakttheorie zurückgegriffen, um fundamentale Unterschiede in<br />

der Art und Weise herauszupräparieren, wie wir über körperliche Gewalt und verschiedene<br />

Formen sprachlich vermittelter Angriffe und Verletzungen sprechen. Mit Blick auf Interaktionen<br />

zwischen Jugendlichen im schulischen Kontext gewinnt die Autorin dem alltäglichen<br />

Sprachgebrauch theoretische Einsichten ab und setzt ihn überzeugend als Korrektiv gegen<br />

"wissenschaftliche Sprachwillkür" ein. Die Überlegungen zeigen, dass man stigmatisierende<br />

Klassifizierungen, beleidigende Äußerungen, missachtende Verhaltensformen und strukturelle<br />

Ungerechtigkeiten, nur um sie kritisieren zu können, noch lange nicht als Gewalt bezeichnen<br />

muss. Der Gebrauch des Gewaltbegriffs als allumfassendes Instrument "moralischer<br />

Skandalisierung" raubt ihm, wie die Autorin demonstriert, jede deskriptive Schärfe - und<br />

letztlich auch seine kritische Funktion. Denn gerade in normativer Hinsicht gilt es, die Unterschiede<br />

zwischen psychischer Aggression und physischer Gewalt unter Jugendlichen zu berücksichtigen:<br />

Physische Gewalt ist vermeidbar, ihre Folgen sind bisweilen irreversibel und<br />

treffen das Opfer auch ohne sein Zutun; verbale Invektiven und negative Zuschreibungen<br />

hingegen sind ein unhintergehbarer Bestandteil adoleszenter Identitätsbildung und hängen<br />

hinsichtlich der Frage, ob sie überhaupt verletzende Wirkungen zeitigen, entscheidend von<br />

der Rezeption der Adressaten ab. (ICA2)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 331<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[587-F] Oelkers, Susanne, Dr. (Bearbeitung); Schönfeldt, Alfred, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Naming Gender - empirische Untersuchungen zur phonologischen Struktur von Vornamen<br />

im Deutschen<br />

INHALT: Das Vorhaben thematisiert eine interdisziplinäre Fragestellung an der Schnittstelle von<br />

Genderforschung und deutscher Sprachwissenschaft. Untersucht wird die gegenwärtige Vornamengebung<br />

in der Bundesrepublik Deutschland unter dem Aspekt der geschlechtlichen<br />

Differenzierung. Hierbei wird zum einen geprüft, ob sich die phonologischen Strukturen von<br />

Frauen- und Männervornamen voneinander unterscheiden (Korpusanalyse). Zum anderen<br />

wird ermittelt, ob Personen, die Deutsch als Muttersprache sprechen, in der Lage sind, Vornamen<br />

aufgrund ihrer phonologischen Struktur geschlechtlich zuzuordnen (Fragebogenstudie).<br />

Die Ergebnisse der beiden empirischen Teilabschnitte lassen Rückschlüsse auf die muttersprachliche<br />

Namenkompetenz zu (kognitive Speicherung und Verarbeitung). GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (deutsche Standardsprache)<br />

METHODE: Grundlegend für das Vorhaben ist die linguistische Theorie der Phonosemantik, der<br />

zufolge sprachliche Laute (Phoneme) und parasprachliche Mittel bedeutungstragende Funktionen<br />

übernehmen können. Der methodische Ansatz kombiniert zwei empirische Untersuchungsabschnitte.<br />

Zunächst werden in einer Korpusanalyse (Vornamenstatistiken) geschlechtsdifferenzierende<br />

phonologische Strukturen identifiziert. Auf der Grundlage der ermittelten<br />

Strukturdifferenzen werden Kunstnamen erzeugt, die von deutschen Muttersprachlerinnen<br />

und -sprachlern geschlechtlich zugeordnet werden.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Oelkers, Susanne: Naming Gender: empirische Untersuchungen<br />

zur phonologischen Struktur von Vornamen im Deutschen. Europäische Hochschulschriften:<br />

Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 1870. Frankfurt am Main: P. Lang 2003. ISBN<br />

3-631-50982-0.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

Soziologie Gender Research Group (Breiter Weg 10, 24105 Kiel)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-57949-53, e-mail: oelkers@gender.uni-kiel.de)<br />

[588-F] Özdamar, Canan, M.A. (Bearbeitung); Bungarten, Theo, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Sprach- und kulturbedingte Kommunikationsprobleme und deren Folgen bei interkulturellen<br />

Begegnungen im Tourismus<br />

INHALT: Ziel der Untersuchung ist es zum einen, festzustellen, welche Arten von Kommunikationsproblemen<br />

in welchen Situationen im Tourismus vorkommen, und zum anderen, wodurch<br />

diese ausgelöst werden. Hierbei liegt ein linguistischer Schwerpunkt auf der Untersuchung<br />

genereller sprachlicher und kommunikativer Differenzen, die wesentliche Bestandteile differierender<br />

kultureller Systeme sind. Das Projekt widmet sich ausschließlich Kommunikationsproblemen,<br />

die bei interkulturellen Begegnungen im touristischen Bereich in Erscheinung treten.<br />

Dabei sind sowohl die Vorbereitungsaktivitäten, die im Vorfeld einer Reise stattfinden,<br />

als auch das fremdkulturelle Erlebnis der Reise selbst Gegenstand der Untersuchung.<br />

METHODE: In diesem Zusammenhang wird ein interdisziplinärer Untersuchungsansatz angewandt,<br />

der neben einer Analyse auf der Grundlage linguistischer und kommunikationswissenschaftlicher<br />

Theorien auf die empirischen und theoretischen Beiträge der Ethnologie, der Kultur-<br />

und Tourismuswissenschaft, der Soziologie, der Sozialpsychologie und der Rechtswis-


332 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

senschaft zugreift. Die Analyse des Datenmaterials erfolgt mithilfe ausgewählter fachwissenschaftlicher<br />

Methoden mit dem Ziel einer interdisziplinären Ergebnisnutzung. In ethnologischer,<br />

kulturwissenschaftlicher und sozialpsychologischer Hinsicht sollen die deutsche und<br />

ausgewählte Zielkulturen aus den untersuchten Kommunikationsprodukten ermittelt und -<br />

soweit sie für das Projektthema relevant sind - kulturkontrastiv untersucht werden. DATEN-<br />

GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Qualitatives Interview (deutsche Touristen<br />

und indigene Einwohner ausgewählter touristischer Zielkulturen. Deutsche und zielkulturelle<br />

Dienstleister im touristischen Gewerbe). Beobachtung, teilnehmend (Introspektion).<br />

Dokumentenanalyse, offen; Inhaltsanalyse, offen (aktuelle Reiseführer, Reisekataloge und -<br />

prospekte, Reisezeitschriften und touristische Beilagen von Tageszeitungen. Berichte der<br />

Tourismusverbände. Reisemagazine im Fernsehen. Reiseangebote im Internet).<br />

ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER:<br />

keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 07 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft, Institut<br />

für Germanistik I Deutsche Sprache - Arbeitsbereich Unternehmenskommunikation -<br />

arbuk- (Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-42838-4779, e-mail: info@arbuk.de)<br />

[589-L] Philipp, Swetlana:<br />

Kommunikationsstörungen in interkulturellen Erst-Kontakt-Situationen: eine kommunikationspsychologische<br />

Untersuchung zu Attributionen und Verhalten in interkultureller<br />

Kommunikation, (Dissertationen), Jena: Verl. IKS Garamond 2003, 323 S., ISBN: 3-934601-72-<br />

3 (Standort: FHB Köln(832)-63BFG162)<br />

INHALT: "Kommunizieren Menschen aus unterschiedlichen Kulturen miteinander, dann verhalten<br />

sie sich häufig nicht entsprechend den Erwartungen des anderen. Diese Abweichungen<br />

von den Erwartungen können für das Individuum eine Irritation, eine Gesichtsbedrohung bedeuten<br />

- Kommunikationsstörung genannt. Entsprechend der Attributionstheorie versuchen<br />

Menschen das Verhalten anderer Personen zu verstehen, die Ursachen und Beweggründe zu<br />

erklären. Dabei werden kulturspezifische Normen, Werte und Schemata zugrunde gelegt. In<br />

interkultureller Kommunikation kann sich der kulturspezifische Wissensvorrat der Kommunikationspartner<br />

unterscheiden, worin ein spezifisches Potential an Kommunikationsstörungen<br />

begründet liegt. Die Kommunikationspartner sind sich der kulturbedingten Unterschiede<br />

im Wissensvorrat mehr oder weniger bewusst. In diesem Buch stehen Kommunikationsstörungen<br />

in interkulturellen Erst-Kontakt-Situationen im Mittelpunkt der Betrachtung, da der<br />

erste Eindruck, die ersten Momente der Interaktion über den Fortgang der Beziehung entscheiden."<br />

(Autorenreferat)<br />

[590-F] Piontkowski, Ursula, Prof.Dr.; Keil, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Prozessgewinne und -verluste bei der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen<br />

INHALT: Wenn Gruppen das spezifische (ungeteilte) Wissen einzelner Gruppenmitglieder zusammenführen,<br />

verfügen sie über ein Potenzial, das sie zu einer effektiveren Aufgabenbearbeitung<br />

befähigen sollte als dies in Einzelarbeit möglich wäre. Im Prozess der Informations-<br />

und Wissensintegration kommt es jedoch zu Verlusten, die auf Probleme bei der Koordination,<br />

der Motivation und der Information zurückgehen. In der computer-mediierten Kommunikation<br />

gestalten sich diese Prozessverluste anders als in face-to-face Interaktionen. Manche


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 333<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

treten aufgrund besonderer Merkmale des Mediums nicht oder schwächer auf, andere häufen<br />

sich gerade wegen dieser Merkmale. Ziel des Projektes ist es, ein besseres Verständnis zum<br />

Zusammenspiel von Aufgabe und Werkzeug zu gewinnen und Prozessgewinn-Möglichkeiten<br />

bei der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen aufzuzeigen.<br />

METHODE: In allen Experimenten wird mit dem Hidden-Profile-Paradigma gearbeitet. Der<br />

theoretische Ansatz basiert auf der Annahme, dass durch aufgaben- und medienadäquate Interventionen<br />

die Informationsrezirkulation in Gruppendiskussionen, eine Voraussetzung für<br />

effektive Gruppenentscheidungen, entscheidend verbessert werden kann. DATENGEWIN-<br />

NUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich;<br />

Standardisierte Befragung, online.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Piontkowski, U.; Keil, W.; Hartmann, J.; Münzer, S.: Voraussetzungen<br />

und Möglichkeiten der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen. in: Tagungsband<br />

"Unbegrenztes Lernen ? Lernen ohne Grenzen". Münster: Lit-Verl. (im Druck).<br />

+++Piontkowski, U.; Keil, W.; Miao, Y.; Boos, M.; Plach, M.: Rezeptions- und produktionsorientiertes<br />

Lernen in mediengestützten kollaborativen Szenarien. in: Kerres, M.; Voß, B.<br />

(Hrsg.): Digitaler Campus. Vom Medienprojekt zum nachhaltigen Medieneinsatz in der<br />

Hochschule. Münster: Waxmann, S. 260-269.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches<br />

Institut IV Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie und Organisationspsychologie<br />

(Fliednerstr. 21, 48149 Münster)<br />

KONTAKT: Piontkowski, Ursula (Prof.Dr. Tel. 0251-833-4193,<br />

e-mail: pio@psy.uni-muenster.de)<br />

[591-F] Reh, Mechthild, Prof.Dr.; Eichholzer, Erika; Hannken, Helga; Jach, Regina; Jensen, Jürgen,<br />

Prof.Dr.; McIntrye, Joe, B.A. (Bearbeitung):<br />

Handlungsstrategien in neuen soziokulturellen Umgebungen: emergente sprachliche Kommunikation<br />

von GhanaerInnen in Hamburg und im perurbanen Raum Accras (Teilprojekt<br />

A1)<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg, Accras<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, SFB 520 Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und<br />

ihre Bewältigung (Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Reh, Mechthild (Prof.Dr. e-mail: mreh@uke.uni-hamburg.de)<br />

[592-L] Reiss, Kristina:<br />

'Mir fällt nichts ein, also wird auch nichts passiert sein.': Gender-Sprachbewusstsein Jugendlicher<br />

in Ost und West, in: Ingrid Miethe, Claudia Kajatin, Jana Pohl (Hrsg.): Geschlechterkonstruktionen<br />

in Ost und West : biografische Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 157-175,<br />

ISBN: 3-8258-7491-5 (Standort: UB Köln(38)-30A9963)<br />

INHALT: Im Rahmen des Forschungsprojekts "Gender-Sprachbewusstsein von Schülerinnen in<br />

Ost und West im Kontext gesellschaftlicher Transformationsprozesse" wurde untersucht, inwiefern<br />

spezifische politische und soziokulturelle Sozialisationsbedingungen differenzierte


334 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

Grade von Gender-Sprachbewusstsein unter ost- und westdeutschen Jugendlichen produziert<br />

haben. Im ersten Teil des Beitrags werden auf theoretischer Ebene Möglichkeiten und Probleme<br />

sprachlicher Transformation hinsichtlich postmoderner weiblicher Identitätsbildungen<br />

und Lebenssituationen vorgestellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass Sprache nicht bloße<br />

Widerspiegelung gesellschaftlicher Realität ist, sondern Denkkategorien bereitstellt, durch<br />

welche soziale Beziehungen für soziale Akteurinnen sichtbar und verstehbar werden. Im<br />

zweiten Teil werden exemplarisch Ergebnisse der qualitativen Erhebung vorgestellt, wesentliche<br />

Begründungsmuster jugendlicher Sprachteilnehmerinnen herausgearbeitet und diese im<br />

Anschluss daran im gesellschaftspolitischen Kontext erläutert. Die Autorin stützt sich auf die<br />

Ansätze der französischen Linguistin Luce Irigaray hinsichtlich der Möglichkeiten weiblicher<br />

Identitätsbildung durch Sprache, um im Anschluss daran die radikal-konstruktivistische Perspektive<br />

des "doing gender" in der Sprache von Judith Butler zu diskutieren. Genderbewusste<br />

Reflexivität im Sprachgebrauch wird als Möglichkeit in Betracht gezogen, die Alltags-<br />

Performanz von Genderpraxen in Sprache transparent und transformierbar zu machen. (ICA2)<br />

[593-L] Reitemeier, Ulrich (Hrsg.):<br />

Sprachliche Integration von Aussiedlern im internationalen Vergleich, (amades - Arbeitspapiere<br />

und Materialien zur deutschen Sprache, 2/03), Mannheim 2003, 277 S., ISBN: 3-922641-83-<br />

0 (Standort: UB Trier(385)-sn46161; Graue Literatur)<br />

INHALT: "Dieser Band enthält überarbeitete Fassungen der Vorträge des internationalen Kolloquiums<br />

'Sprachliche Integration von Aussiedlern in den 90er Jahren - Forschungsbilanz und<br />

Forschungsperspektiven' im April 2001. Vorgestellt werden Forschungsergebnisse zu russlanddeutschen<br />

Dialekten und deren Veränderung, zur Sprachumstellung in Mehrgenerationen-Familien,<br />

zum Erwerb des Deutschen in Unterrichtssituationen sowie zur Kommunikation<br />

zwischen Aussiedlern und Einheimischen. Ferner beinhaltet der Band kritische Überlegungen<br />

zu den Sprachtests, von denen Aufnahmeentscheidungen abhängen, sowie soziolinguistische<br />

Untersuchungen zum Erwerb und Gebrauch des Deutschen bei Aussiedlern und bei<br />

Arbeitsmigranten. Darüber hinaus wird über Erfahrungen mit der sprachlichen Integration<br />

russischsprachiger Migranten in Finnland, Griechenland und Israel berichtet." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Nina Berend: Zur Dynamik von Sprachveränderungsprozessen in gesellschaftlichen<br />

Umbruchssituationen (21-36); Katharina Meng: Sprachliche Integration von<br />

Aussiedlern - einige Ergebnisse, einige Probleme (37-58); Ulrich Reitemeier: Aussiedler und<br />

Einheimische - zu den Schwierigkeiten im Aufbau gemeinsamer kommunikativer Welten<br />

(59-80); Rupprecht S. Baur, Iris Bäcker: Die Integration russlanddeutscher Aussiedler als<br />

Aufgabe der Ausbildungsinstitutionen (81-108); Lena Khuen-Belasi: Wieviel Sprache(n)<br />

braucht man in Deutschland? Anregungen und Fragen aus der Praxis an Wissenschaft und Politik<br />

(109-136); Wilfried Stölting: Selektion und Rücksprachung: die Deutschtests für Spätaussiedler<br />

(137-164); Jürgen Biehl: Soziolinguistischer Vergleich verschiedener Zuwanderergruppen<br />

in Deutschland - Aspekte der Theoriebildung in der soziolinguistischen Mehrsprachigkeitsforschung<br />

(165-182); Barbara A. Fennell: How (not) to speak German: "Gastarbeiterdeutsch"<br />

und "Aussiedlerdeutsch" (183-200); Ekaterina Protassova: Russisch und Finnisch:<br />

zweisprachige Migranten in Finnland (201-220); Julia Burteisen: Zur sprachlichen Integration<br />

von Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion in Israel (221-246); Michael Damanakis:<br />

Integrations- und Sprachpolitik für die "remigrierenden Omogenis" aus der ehemaligen Sowjetunion<br />

(247-268); Irina Diener: Muttersprache - Lernerfahrungen einer russlanddeutschen<br />

Mutter und Lehrerin in Deutschland (269-276).


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 335<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[594-L] Roll, Heike:<br />

Jugendliche Aussiedler sprechen über ihren Alltag: Rekonstruktionen sprachlichen und<br />

kulturellen Wissens, (Studien Deutsch, Bd. 32), München: iudicium Verl. 2003, 234 S., ISBN: 3-<br />

89129-143-4 (Standort: UB Trier(385)-nc54101)<br />

INHALT: Die Ausgangsfrage der Untersuchung lautet: Wie erfahren jugendliche Aussiedler vor<br />

dem Hintergrund ihrer spezifischen Minderheitengeschichte im Alltag Interkulturalität und<br />

wie verbalisieren sie ihr Alltagswissen unter der Bedingung von Migration in der Konstellation<br />

eines Interviews? Die Verfasserin behandelt zunächst die Zuwanderung und Aufnahme<br />

von jungen Aussiedlern und ihren Familien vor dem Hintergrund der gegebenen historischgesellschaftlichen<br />

Prämissen und erarbeitet dann unter Rückgriff auf Kultur und Ethnizität die<br />

kultur- und sprachtheoretischen Grundlagen des Konzepts Interkulturalität. Im Folgenden<br />

werden drei empirisch-qualitative Fallstudien vorgelegt, die zeigen, wie die Jugendlichen im<br />

argumentativen Interview ethnische Kategorien sprachlich realisieren und welche Wissensstrukturen<br />

diesen Realisierungen zugrunde liegen. Ein exemplarischer Einblick in Handlungskonstellationen,<br />

in denen sprachlich niedergelegte kulturelle Wissensreservoirs aktualisiert<br />

werden, zeigt neuartige illokutive Strukturen. In den Interviews wird der hohe Stellenwert<br />

der russischen Sprache im Alltag mit Gleichaltrigen deutlich. (ICE2)<br />

[595-L] Rösch, Heidi:<br />

Mit Jim Knopf im heutigen China: interkulturelle Kommunikation lehren an einer chinesischen<br />

Universität, in: Tourismus Journal : Zeitschrift für tourismuswissenschaftliche Forschung<br />

und Praxis, Jg. 7/2003, H. 4, S. 523-542 (URL: http://www.econdoc.de/_de/indextj.htm)<br />

INHALT: "Ausgehend von konkreten Anforderungen an die interkulturelle Kompetenz einer<br />

deutschen Gastdozentin in China wird das Konzept der interkulturellen Kommunikation theoretisch<br />

skizziert und in seiner didaktischen Relevanz für die akademische Lehre allgemein<br />

und im Blick auf die spezifischen Anforderungen einer chinesischen Universität beschrieben.<br />

Dass und wie interkulturelle Kommunikation nicht nur als theoretisches Konstrukt vermittelt,<br />

sondern praktisch umgesetzt werden kann, wird am produktiven Umgang mit dem interkulturell<br />

gestalteten Kinderbuch 'Jim Knopf' von Michael Ende aus den 1960er Jahren und den<br />

damit verbundenen Reflexionen der Studierenden exemplifiziert." (Autorenreferat)<br />

[596-F] Rummer, Ralf, PD Dr. (Bearbeitung):<br />

Prozessorientierte Dialogforschung<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Forschungsausschuss der<br />

Univ. Saarbrücken<br />

INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3<br />

Psychologie AE Sozialpsychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0681-302-3196, Fax: 0681-302-4640,<br />

e-mail: r.rummer@mx.uni-saarland.de)


336 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[597-F] Schenk, Arnold, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Nothdurft, Werner, Prof.Dr. (Leitung):<br />

E-Hype - multimediale Darstellung von Ergebnissen der Gesprächs- und Interaktionsanalyse<br />

INHALT: Entwicklung von Multimedia-Modulen, in denen Möglichkeiten medialer Darstellung<br />

von Grundeigenschaften zwischenmenschlicher Kommunikation (Flüchtigkeit, Interaktivität,<br />

Klang) getestet werden.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Nothdurft, Werner; Berger, Thomas; Freund, Christoph: Multimedia<br />

als Medium der Gesprächs- und Interaktionsanalyse - Konzept, Prototyp und Implementierungszusammenhang.<br />

in: Gesprächsforschung - Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion<br />

(ISSN 1617-1837), 2003, Ausg. 4, S. 67-60. Download unter: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2003/px-nothdurft.pdf<br />

.+++CDs.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für<br />

Wissenschaft und Kunst<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Theorie<br />

und Praxis sozialer Kommunikation (Marquardstr. 35, 36039 Fulda)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: Werner.Nothdurft@sk.fh-fulda.de)<br />

[598-L] Schmidt, Gurly; Androutsopoulos, Jannis:<br />

löbbe döch: Beziehungskommunikation mit SMS, in: Gesprächsforschung : Online-Zeitschrift<br />

zur verbalen Interaktion, 2004, H. 5, S. 50-71<br />

(URL: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2004/ga-schmidt.pdf)<br />

INHALT: "Der Beitrag diskutiert die Rolle von SMS-Kommunikation als Mittel der Beziehungsgestaltung<br />

am Beispiel der authentischen SMS-Kommunikation einer Kleingruppe von fünf<br />

Personen. Untersucht wird ein auf ethnografischer Basis zusammengestelltes Korpus von<br />

mehr als 700 Kurzmitteilungen. Empirische Schwerpunkte sind das Verhältnis zwischen Beziehungsart<br />

und Schreibstil, das Gruß- und Anredeverhalten der Gruppe sowie die Aushandlung<br />

von Beziehungskonflikten per SMS. Verschiedene Beziehungsarten in der Gruppe unterscheiden<br />

sich in der Häufigkeit der SMS-Kontakte, in den Themen bzw. Gesprächssorten sowie<br />

in der lexikalischen Ausgestaltung der Kurzmitteilungen, darunter auch im Anredeverhalten.<br />

Die gruppeninternen Grüße und Anreden zeichnen sich durch geringe Häufigkeit und<br />

kontextsensitive Varianten aus. Verschiedene Formen der Sprachvariation (Dialektelemente,<br />

stilisierte Kindersprache, gebrochenes Deutsch) werden auf der Grundlage der Kontextualisierungstheorie<br />

als indirekte Mittel der Beziehungsgestaltung beschrieben." (Autorenreferat)<br />

[599-F] Schnettler, Bernt, Dr.; König, Anika, M.A.; Pötzsch, Frederik S., M.A. (Bearbeitung);<br />

Knoblauch, Hubert, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Die Performanz visuell unterstützter mündlicher Präsentationen. Gattungsanalytische Untersuchung<br />

einer paradigmatischen Kommunikationsform in der "Wissensgesellschaft"<br />

INHALT: keine Angaben<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />

Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 337<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft,<br />

Institut für Soziologie Fachgebiet Allgemeine Soziologie, insb. Theorie moderner Gesellschaften<br />

(Franklinstr. 28-29, FR 2-5, 10587 Berlin)<br />

KONTAKT: König, Anika; Pötzsch, Frederik S. (Tel. 030-314-29115,<br />

e-mail: frederik.poetzsch@tu-berlin.de, anika.koenig@tu-berlin.de)<br />

[600-F] Schulte, Olaf A., M.A. (Bearbeitung):<br />

Kommunikationswissenschaftliche Aspekte des Teleteachings<br />

INHALT: Kommunikationswissenschaftliche Analyse der Videokonferenz bzw. des Teleteachings<br />

als Anwendungsfall. (S.a. http://www.uni-essen.de/videokonferenz ).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.uni-essen.de/videokonferenz/publikationen.htm .<br />

ART: Dissertation ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach<br />

Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: Olaf.A.Schulte@uni-essen.de, Tel. 0201-1834635)<br />

[601-L] Shi, Ming:<br />

Der schwierige Abschied von der Sprache der Revolution in der Volksrepublik China, (China<br />

Analysis, No. 34), Trier 2004, 13 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.chinapolitik.de/studien/china_analysis/no_34.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag erörtert die Debatte um den Abschied von der Sprache der Revolution in<br />

der Volksrepublik China im Zuge einer internationalen Integration des Landes. Den Ausgangspunkt<br />

bildet das Buch 'Abschied von der Revolution' (1995) von Liu Zaifu und Li Zehou.<br />

Darin fordern sie, die Revolution als Methode zur Verbesserung der Gesellschaft zu verabschieden.<br />

Das hierbei verwendete Vokabular ist eine 'Sprache der Rebellion', 'Sprache der<br />

Bauernaufstände' und 'Sprache der Gewalt'. Nun aber ist in China eine Sprache der Evolution<br />

vonnöten. Ambivalent ist auch das Verhältnis der chinesischen Politik zu jener Sprache der<br />

Revolution. 1983 hat die KP in einem ZK-Beschluss die Kulturrevolution als ein 'zehnjähriges<br />

Desaster' charakterisiert. Jener Sprache der Revolution abzuschwören und sich zugleich<br />

unwillkürlich derselben Sprache zu bedienen, offenbart in der chinesischen Gesellschaft eine<br />

Ambivalenz, die den gewünschten Abschied von den sprachlichen Hinterlassenschaften erschwert.<br />

Diese Ambivalenz ist unter den breiten Bevölkerungsschichten, den Exil-Chinesen,<br />

den Politikern und auch der Studentenschaft zu beobachten. Auch wenn die politische Führung<br />

der KP eine kritische Auseinandersetzung mit der Revolution, zumal mit der Kulturrevolution<br />

nebst deren sprachlichen Ausformungen, strikt untersagt hat, unter der Hand und zunehmend<br />

im Internet findet genau diese Auseinandersetzung statt: eine Art Rebellion gegen<br />

die Revolution, die, um sich selber Kraft und Mut zuzusprechen, sich hin und wieder der Mittel<br />

der Überzeugung, der Ironie sowie der emotional heftigsten Attacken bedient. (ICG2)


338 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[602-L] Strecker, Ivo:<br />

Was sagen die Sterne?: zur Rhetorik lokalen Wissens in Hamar (Südäthiopien), in: Lokales<br />

Wissen : sozialwissenschaftliche Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 59-91, ISBN: 3-8258-<br />

6963-6 (Standort: StuUB Frankfurt(30)-13-301-58)<br />

INHALT: Der Beitrag analysiert Situationen des Aushandelns lokalen Wissens in Hamar (Südäthiopien),<br />

d.h. in unterschiedlichen Situationen des Redens. Wenn in dieser Region miteinander<br />

geredet wird, geschieht dies häufig auf zwei Ebenen. Die Leute sprechen über die Dinge<br />

der Welt, aber indem sie dies tun, handeln sie ihren sozialen Status in der Gemeinschaft<br />

aus. Das lokale Wissen, das während des Sprechens eines Hamar zum Ausdruck gebracht<br />

wird, wechselt folglich ständig zwischen zwei Zuständen: zwischen Tatsachenbeschreibung<br />

und rhetorischem Instrument der Überzeugung. In ihren Reden zelebrieren die Hamar diesen<br />

ständigen Wechsel zwischen zwei Bezugspunkten (der Welt, mit der sie sich arrangieren, und<br />

der Gemeinschaft, in der sie sich positionieren), bis ihnen der Ethnograph nicht mehr folgen<br />

kann und als Beleg seines Scheiterns den Vorwurf der Irrationalität erhebt. Dieser "ethnographische<br />

Lapsus" entsteht für den Autor dadurch, dass der Inhalt des Gesagten nicht innerhalb<br />

des für den Sprecher relevanten Kontexts und nicht in Bezug auf die vom Sprecher verfolgte<br />

Absicht interpretiert wird. Um die Hamar zu verstehen, muss der Ethnograph den gesamten<br />

kulturellen und deiktischen Kontext einer Aussage kennen, da ihre Bedeutung immer nur in<br />

Relation zum Kontext und niemals absolut definiert werden kann. (ICA2)<br />

[603-L] Szabó, Máté:<br />

It has to be in English: the role of German as the language of social sciences in Europe, in:<br />

WZB-Mitteilungen, 2004, H. 105, S. 26-28 (Standort: UuStB Köln(38)-XA1592; Kopie über den<br />

Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.wz-berlin.de/publikation/pdf/wm105/s26-28.pdf)<br />

INHALT: "Deutsch war früher eine 'Lingua franca' der Sozial- und Kulturwissenschaften in Ost-<br />

Mitteleuropa. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist im Westen Europas die U.S.-geprägte Sozialwissenschaft<br />

entstanden, im Osten begann die Vorherrschaft der russischen Sprache als<br />

'Machtsprache' der Eroberer bis 1989. Nach der Wende war der weitere Gebrauch des Russischen<br />

schnell zu Ende, aber es gab auch keine Wiederkehr der deutschen Sprache, sondern<br />

eine Ausweitung des Englischen nach Osten. Gegenüber Englisch als einer globalen Sprache<br />

hat die deutsche Sprache keine besondere Gefährdung in den Staaten zu erwarten, wo Hochschulunterricht<br />

in Deutsch angeboten wird, aber der weitere Gebrauch dieser Sprache scheint<br />

in Ost-Mitteleuropa ein für allemal beendet zu sein, wo Englisch zur zweiten Sprache der<br />

neuen Demokratien wurde." (Autorenreferat)<br />

[604-L] Treichel, Bärbel:<br />

Identitätsarbeit, Sprachbiographien und Mehrsprachigkeit: autobiographisch-narrative<br />

Interviews mit Walisern zur sprachlichen Figuration von Identität und Gesellschaft, Frankfurt<br />

am Main: P. Lang 2004, 305 S., ISBN: 3-631-52598-2<br />

INHALT: "Die Studie befasst sich mit Fragen der Zweisprachigkeit und Mehrkulturalität. Auf der<br />

Grundlage autobiographisch-narrativer Interviews mit Walisern werden mit Verfahren der<br />

linguistischen Text- und Gesprächsanalyse Formen des Sprechens über Sprache, Identität und<br />

Gesellschaft untersucht. Mehrsprachigkeit und Identitätsarbeit werden in ihren individuell-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 339<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

biographischen Dimensionen am Beispiel unterschiedlicher Sprachbiographien betrachtet. Es<br />

geht aber auch um die kollektiv-gesellschaftliche Einbettung individueller Mehrsprachigkeit<br />

in kollektive Identitätsdiskurse, die auch Vorstellungen von der idealen Sprachlichkeit enthalten.<br />

Im Ergebnis stehen Überlegungen zu einer 'situierten individuellen Sprachkompetenz',<br />

die aus kreativen Prozessen biographischer Wandlung resultiert, und zu einer 'Figurationstheorie<br />

der Bilingualität', die auch die kollektiv-gesellschaftlichen Rahmungen und symbolischen<br />

Gehalte von Mehrsprachigkeit mit einbezieht." (Autorenreferat)<br />

[605-F] Vidal, Francesca, Dr.phil.; Ptok, Gabriel, M.A.; Ruzika, Bärbel (Bearbeitung); Barthel,<br />

Henner, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Rhetorik im Wandel der Arbeit<br />

INHALT: Rhetorik ist die Wissenschaft, die die Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens und<br />

der im kommunikativen Handeln aufeinander bezogenen Menschen erforscht und darstellt.<br />

Deshalb richtet sie ihren Blick auf die immer mehr zum integralen Bestandteil von Arbeit<br />

werdenden sozialkommunikativen Prozesse. Die Fragestellung des Projekts lautet: Inwiefern<br />

hat sich das Verhältnis zwischen arbeitenden Menschen und den gesellschaftlichen Figurationen<br />

innerhalb der rasanten Veränderungen der Informationsgesellschaft gewandelt und wie<br />

wirkt sich dieser Wandel auf das kommunikative Handeln aus? Untersucht wird daher, wie<br />

Menschen unter den Bedingungen einer digitalisierten Welt, die Fähigkeit erlangen können,<br />

das Gespräch als genuinen Ort der Verantwortung zu erkennen. Wie lässt sich vermitteln,<br />

dass zur Grundvoraussetzung des miteinander Arbeitens die Fähigkeit des rhetorischkommunikativen,<br />

dialogisch-maieutischen und darstellend-begründeten miteinander Sprechens<br />

gehört? ZEITRAUM: ab 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa<br />

METHODE: sozialpragmatischer Ansatz<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Vidal, F.: Die Stimme in der Wirtschaft. in: Geissner, Hellmut K.<br />

(Hrsg.): Das Phänomen Stimme in Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft. St. Ingbert: Röhrig Univ.-Verl.<br />

2004, S. 169-173.+++Vidal, F.: Kommunikation in neuen Welten. in: Vidal, F.<br />

(Hrsg.): Philosophie und Arbeit. Jahrbuch der Ernst-Bloch-Gesellschaft 2003, Bd. 43. Mössingen-Talheim:<br />

Talheimer 2003, S. 163-181. ISBN 3-89376-103-9. ARBEITSPAPIERE:<br />

Schüßler, Natascha: Kommunikationsprobleme durch neue Medien. Zertifikationsarbeit der<br />

Sprechwissenschaft. Landau 2002.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Institut für<br />

Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft -IKMS- Abt.<br />

Sprechwissenschaft (Marktstr. 40, 76829 Landau)<br />

KONTAKT: Vidal, Francesca (Dr. e-mail: vidal@ikms-uni-landau.de)<br />

[606-F] Voss, Christian, Dr. (Bearbeitung):<br />

Das makedonische Standard/ Dialekt-Kontinuum im 20. Jahrhundert: Sprachplanung und -<br />

verhalten in der Republik Makedonien und im griechischen Minderheitensprachraum<br />

INHALT: Kodifizierungsprozess des Makedonischen im Kontext tito-jugoslawischer Nationalitätenpolitik;<br />

postjugoslawische Sprachidentität; Konvergenzerscheinungen im griechischmakedonischen<br />

Grenzgebiet; Sprachwechsel und -tod bei der slavischen Minderheit in Nord-


340 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

griechenland; Kultur- und Sprachpolitik des "ethnic revival" in Nordgriechenland. ZEIT-<br />

RAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Republik Makedonien und Nordgriechenland<br />

METHODE: Soziolinguistik und Dialektologie/ Standardologie; Feldforschung zu Codeswitching-Techniken<br />

und Einstellungsforschung<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Voss, Chr.: Macedonian linguistic and ethnic identity in Western<br />

Aegean Macedonia. in: Die Welt der Slaven, 48, 2003, pp. 53-68.+++Voss, Chr.: Zweisprachigkeit<br />

in Griechisch-Makedonien. Ein Forschungszwischenbericht. in: gbs-Bulletin: Mitteilungen<br />

der Gesellschaft für bedrohte Sprachen, 9, 2003, S. 8-11.+++Voss, Chr.: Srpskomakedonski<br />

interferencii vo jugoslovenska i post-jugoslovenska Makedonija. in: XXIX naucna<br />

konferencija na XXXV megunaroden seminar za makedonski jazik, literatura ikultura (Ohrid,<br />

19-20 avgust 2002). Skopje 2003, pp. 367-380.+++Voss, Chr.: Verschriftungsversuche<br />

des Ägäis-Makedonischen im 20. Jahrhundert. in: Zeitschrift für Slawistik, 48, 2003, 3, S.<br />

339-356.+++Voss, Chr.: Sprachdiskurse in minoritären Ethnisierungs- und Nationalisierungsprozessen:<br />

die slavischsprachige Minderheit in Griechenland. in: Südosteuropa, 52,<br />

2003, 1-3, S. 116-135.+++Voss, Chr.: Egejcite bea vovleceni vo beznadezna borba. in: Aktuel<br />

(Skopje), 22.8.2003, pp. 18-20.+++Voss, Chr.: The situation of the Slavic-speaking minority<br />

in Greek Macedonia - ethnic revival, cross-border cohesion, or language death? in:<br />

Jahrbücher für Geschichte und Kultur Südosteuropas, 5, 2003, S. 173-187.+++Voss, Chr.:<br />

Tagungsbericht "Skrivene manjine na Balkanu". in: Südosteuropa, 52, 2003, 7-9, S. 463-<br />

465.+++Voss, Chr.: Indigenität, Ethnizität und Nationalität in Nordgriechenland im Licht der<br />

Zwangsmigrationen nach 1912/1913. in: Fludernik, M.; Gehrke, H.-J. (Hrsg.): Identitäten und<br />

Alteritäten. Normen, Ausgrenzungen, Hybridisierungen und "Acts of Identity". Würzburg<br />

2004, S. 61-81.+++Voss, Chr.: Lemkisch, Russinisch oder Ukrainisch? Ein Beitrag zur Diskussion<br />

um slavische Klein- und Regionalsprachen. in: Okuka, M.; Schweier, U. (Hrsg.):<br />

Germano-Slavistische Beiträge. Festschrift für Peter Rehder. Die Welt der Slaven, Bd. 21.<br />

2004, S. 295-309.+++Voss, Chr.: Language use and language attitudes of a phantom minority:<br />

the Slavic-speakers in Greek Macedonia. in: Sikimic, B. (ed.): Skrivene manjine na Balkanu.<br />

Belgrad 2004, pp. 51-65.+++Voss, Chr.: Südslavische Übersetzungskunst im Licht der<br />

griechischen Diglossieproblematik. in: Taseva, L. et al. (eds.): Prevodite prez cetirinadesetoto<br />

stoletie na Balkanite. Sofia 20004, pp. 47-58.+++Voss, Chr.: Purismus im tito-jugoslawischen<br />

und postjugoslawischen Makedonien: "Lafi si kak si sakas" oder "Govorete makedonski"? in:<br />

Riagáin, Dónall Ó.; Stolz, Thomas (eds.): Purism. Second helping. Diversitas Linguarum, 6.<br />

Bochum 2004, pp. 99-119.+++Voss, Chr.: Die Bevölkerungsentwicklung in der historischen<br />

Region Makedonien nach den Balkankriegen 1912/1913. in: Schubert, G. (Hrsg.): II.<br />

Deutsch-Makedonische Konferenz. 2004.+++Voss, Chr.: Perspektiven für die Erforschung<br />

des Slavischen in Nordgriechenland. in: Jazyki i dialekty malych etniceskich grupp na Balkanach.<br />

Tezisy dokladov. St. Petersburg 2004, pp. 41-42.+++Voss, Chr.: Die Ohrider Literarische<br />

Schule (9.-11. Jh.) und die kirchenslavischen Damaskini (16.-17. Jh.) - sprachliche Abgrenzungsversuche<br />

des Makedonischen? in: Zwischen Polis, Provinz und Peripherie. Mainzer<br />

Veröffentlichungen zur Byzantinistik, 7. 2004, S. 597-605.+++Voss, Chr.: Ankündigung der<br />

internationalen Konferenz "Sprachgeburt und Sprachtod an den Rändern der 'slavischen<br />

Welt'" (HU Berlin, 24.-26.2.2005). in: gbs-Bulletin: Mitteilungen der Gesellschaft für bedrohte<br />

Sprachen, 11, 2004.+++Voss, Chr.: "Egejsko-makedonski" oder "belomorsko-balgarski"?<br />

Forschungsstand und -perspektiven des ostsüdslavischen Minderheitensprachraums. in:<br />

Mostrova, T. et al. (Hrsg.): Festschrift für Angelina Minceva. Sofia 2004 (im Druck).+++<br />

Voss, Chr.: Linguistic divergence and (re)convergence in the Macedonian standard/ dialectcontinuum.<br />

in: Detrez, R.; Plas, P. (eds.): Developing cultural identity in the Balkans: conver-


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 341<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

gence vs. divergence. Frankfurt am Main 2005 (in prep.).+++Umfangreiche Literaturliste bitte<br />

beim Autor anfordern.<br />

ART: Habilitation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar (Universitätsstr.<br />

9, 79098 Freiburg im Breisgau)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: christian.voss@geschichte.uni-freiburg.de)<br />

[607-L] Weiss, Anja Yvette:<br />

Schule und ethnische Identitäten in den Anden Perus: eine soziolinguistische Studie, (Sprachen,<br />

Gesellschaften und Kulturen in Lateinamerika, Bd. 5), Frankfurt am Main: P. Lang 2003,<br />

160 S., ISBN: 3-631-51609-6 (Standort: StuUB Frankfurt am Main(30)-87-403-55)<br />

INHALT: "In Peru, einem Land, das eine Vielzahl (indigener) Kulturen beheimatet, den Schulkindern<br />

unterschiedlichster sprachlicher und kultureller Herkunft jedoch nur ein einheitliches<br />

Schulsystem anbietet, kommt schulischer Sozialisation eine besondere Bedeutung zu. Anliegen<br />

dieser Studie ist die Analyse der Wirkung des peruanischen Schulsystems auf die ethnische<br />

Identität der Schulkinder, insbesondere an Grundschulen in der Andenregion. Dazu erfolgt<br />

zunächst ein Überblick über die Bildungspolitik und die Besonderheiten der schulischen<br />

Bildung an den ländlichen Grundschulen. Diese werden dann in ihrer Wirkung auf die ethnische<br />

Identität der Schulkinder analysiert. Zwei ausgewählte bildungspolitische Reformprogramme<br />

(bilinguale interkulturelle Erziehung und Umwelterziehung) erweisen sich als identitätsstabilisierende<br />

Alternativen zum bisherigen Schulsystem. Die Ergebnisse der Untersuchung<br />

einer Projektschule im Departamento Junín, die am Umweltprogramm teilgenommen<br />

hat, decken Schwierigkeiten und Erfolge des Programms auf." (Autorenreferat)<br />

[608-L] Widmer, Jean; Coray, Renata; Acklin Muji, Dunya; Godel, Eric:<br />

Die Schweizer Sprachenvielfalt im öffentlichen Diskurs: eine sozialhistorische Analyse der<br />

Transformationen der Sprachenordnung von 1848 bis 2000, (transversales, Bd. 8), Bern: P.<br />

Lang 2004, 517 S. (Standort: UuStB Köln(38)-31A1017)<br />

INHALT: "Die Besonderheit der Schweiz liegt darin, dass sie sich als mehrsprachiger Staat konstituiert<br />

hat. Wie konnte eine nationale Einheit geschaffen und erhalten werden, die eine Vielfalt<br />

von Sprachen anerkennt? Die Studie untersucht anhand der Verfassungsdebatten von<br />

1848 bis 2000 die Antworten auf diese Frage. Die erlangten Einsichten gehen über die Sprachenfrage<br />

hinaus. Die symbolische Ordnung, welche es in jeder Epoche erlaubte, die nationale<br />

Einheit sicherzustellen, ist nämlich Teil des Staatsverständnisses schlechthin." (Autorenreferat)<br />

[609-F] Wiegert, David (Bearbeitung); Bungarten, Theo, Prof.Dr.; Zuck, Bernd, Dr. (Betreuung):<br />

Linguistische Analyse von schriftlichen Verbraucherkontakten am Beispiel der Beiersdorf<br />

AG<br />

INHALT: Ziel und Zweck der empirischen Untersuchung ist eine Klassifizierung und Kategorisierung<br />

des Verbraucherverhaltens, wie es in schriftlicher Form im täglichen Kundenkontakt


342 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

des Unternehmens erlebt wird. Die linguistische und kommunikationswissenschaftliche Analyse<br />

der Kundenkorrespondenz in Form von Brief- und E-mail-Kommunikation wird in formaler<br />

und kommunikationsfunktionaler Hinsicht im Hinblick auf das intendierte Kundenanliegen<br />

untersucht, um auf der Grundlage des Sprachgebrauchs kommunikative Persönlichkeitsprofile<br />

und deren Anliegen zu erstellen. Der interdisziplinäre Ansatz des Projektes nutzt<br />

neben linguistischen und kommunikationswissenschaftlichen Theorien (Texttheorie, Konversations-<br />

und Dialoganalyse) die theoretischen und empirischen Beiträge der Betriebswirtschaftslehre,<br />

der Psychologie und der Soziologie. Dazu bieten sich tentativ u.a. folgende Fragestellungen<br />

im Detail an: Welche Intention(en) verfolgt der Verbraucher? Welche Wünsche<br />

hat er an das Unternehmen? Kommuniziert der auf der sachlichen oder der persönlichen Ebene<br />

(argumentativer vs. emotionaler Stil)? Wenn ja, welche Formen der Höflichkeit benutzt<br />

er? Gibt es Unterschiede zwischen Kontakten per E-Mail und Briefpost (Anrede, Wortwahl,<br />

Rechtschreibung, Schreibkonzentration)? Zu welchen Anlässen werden Humor, Scherz und<br />

Ironie verwendet? Inwieweit greifen Verbraucher bei spezifischen Produkteigenschaften auf<br />

Vorwissen zurück oder stellen Mutmaßungen an? Inwiefern werden unternehmens- oder produktbezogene<br />

fachliche und fachsprachliche Kenntnisse genutzt (Medizin, Chemie, Marketing<br />

etc?)? Lässt sich anhand des Schreibstils auf einen bestimmten Bildungsgrad schließen?<br />

Inwiefern lässt sich anhand des ersten Kontaktes erkennen, ob es sich bei dem Verbraucher<br />

um einen "schwierigen" Verbraucher handelt? Welche persönlichen Daten gibt der Konsument<br />

von sich preis und welche Motive liegen dem zugrunde?<br />

METHODE: Methodisch werden ausgewählte, exemplarische schriftliche Verbraucherkontakte<br />

analysiert. Zur Gewinnung des empirischen Materials kann auf die Datenbank Conso+, auf<br />

die Dokumentation des wissenschaftlich-technischen Verbraucherservices, auf die Erfahrungen<br />

des Call-Centers und die Erhebungen der Marketing-Abteilung der Beiersdorf AG, die<br />

das Kontaktformular im Internet betreut, zugegriffen werden. Die Datenbank Conso+ ermöglicht<br />

zudem statistische Analysen, die für einen exemplarischen Zeitraum das Kommunikationsverhalten<br />

von Verbraucherpersönlichkeiten quantitativ darzustellen erlauben. Aus der Perspektive<br />

des Unternehmens Beiersdorf AG ermöglichen die Ergebnisse der Untersuchung eine<br />

Verbesserung der individuellen Kundenbetreuung. In Zeiten des zunehmenden Wettbewerbs<br />

zwischen eingeführten Handelsmarken kann eine individuelle Kundenbetreuung durch<br />

die verschiedenen Unternehmensabteilungen (wissenschaftlich-technischer Verbraucherservice,<br />

Call Center, Marketingabteilung) eine Markenbindung fördern. Dazu ist es jedoch erforderlich,<br />

den Verbraucher in seinen Bedürfnissen und Interessen differenzierter wahrzunehmen,<br />

seine Wünsche, Erfahrungen und Erwartungen zu berücksichtigen und ihn entsprechend<br />

seinem Profil individueller und problemspezifischer anzusprechen. Dies würde in der Unternehmenspraxis<br />

eine Individualisierung der Antwortschreiben bedeuten, indem die in der<br />

Kundenkommunikation bislang genutzten Standardtexte und deren Textbausteine weiter differenziert<br />

und an die Kundenprofile adaptiert werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt<br />

DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER:<br />

Beiersdorf AG, Unnastr. 48, 20255 Hamburg FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 07 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft, Institut<br />

für Germanistik I Deutsche Sprache - Arbeitsbereich Unternehmenskommunikation -<br />

arbuk- (Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: david.wiegert@web.de)


<strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 343<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

[610-F] Wintermantel, Margret, Prof.Dr.; Becker-Beck, U. (Bearbeitung):<br />

Prinzipien der Interaktion in computervermittelt vs. face-to-face kommunizierenden Arbeitsgruppen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3<br />

Psychologie AE Sozialpsychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken)<br />

KONTAKT: Wintermantel, Margret (Prof.Dr. e-mail: praesidentin@uni-saarland.de)<br />

[611-L] Yakut, Atilla:<br />

Linguistik der Familie und Zweisprachigkeit, Frankfurt am Main: Landeck 2003, 220 S., ISBN:<br />

3-89002-122-0 (Standort: BSB München(12)-2004.14369)<br />

INHALT: Der Verfasser setzt sich zunächst von einem linguistischen Standpunkt aus mit den<br />

Konzepten 'Familie' und 'Sprache der Familie' auseinander. Er legt im Folgenden Ergebnisse<br />

einer empirischen Untersuchung vor, bei der Interviews und Gespräche mit in Deutschland<br />

lebenden Türken und deren Kindern durchgeführt wurden, wobei die Sprache der Kinder mit<br />

der der Väter verglichen wird. Das erhobene Untersuchungsmaterial wird hinsichtlich Phonologie,<br />

Morphologie, Syntax und Semantik verglichen. Zudem wird ein Imitation-Korrektur-<br />

Test vorgenommen. Die Untersuchung macht charakteristische Unterschiede im Sprachverhalten<br />

von Vätern und Kindern deutlich und eröffnet damit eine Perspektive auf den Zweitsprachenerwerb<br />

bei türkischen Immigrantenfamilien. (ICE)<br />

[612-L] Zingerle, Arnold; Cappai, Gabriele (Hrsg.):<br />

Sozialwissenschaftliches Übersetzen als interkulturelle Hermeneutik, (Beiträge / Italienisch-<br />

Deutsche Gesellschaft für Soziologie, Bd. 3), Berlin: Duncker & Humblot 2003, 416 S., ISBN: 3-<br />

428-11125-7<br />

INHALT: "Die Beiträge des vorliegenden Bandes plädieren für eine im angedeuteten Sinn 'kulturbewusste'<br />

Theorie und Praxis des Übersetzens. Dies zeigt sich sowohl in den Beiträgen zur<br />

Übersetzungstheorie selbst (Teil I), als auch in der Diskussion von Qualitätsnormen der Übersetzungspraxis<br />

anhand konkreter Fälle (Teil II) sowie, schließlich, in der Erörterung der<br />

Komplexität des Übersetzungsprozesses, die zeit-, ideen- und personengeschichtliche, kulturelle<br />

und ästhetische Dimensionen einschließt (Teil III). Zwar ist der Horizont praktischer Erfahrungen<br />

mit Übersetzung bei allen Beiträgen zweifach beschränkt: erstens auf die Wissenschaftskommunikation<br />

im Bereich der Sozialwissenschaften und zweitens auf bilaterale Probleme<br />

des Übersetzens aus dem Italienischen ins Deutsche und umgekehrt. Dennoch bin ich<br />

überzeugt, dass der Band genügend verallgemeinerbare Anschlüsse für die Theorie und die<br />

Praxis der Übersetzung enthält, die beiderlei Begrenzung - die fachliche und die sprachlichkulturelle<br />

- zu relativieren vermögen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Arnold Zingerle:<br />

Vorwort (7-8); Gabriele Cappai: Einleitung: Übersetzung zwischen Kulturen als interdisziplinäre<br />

Aufgabe (11-29); Stefan Böckler: Abbildung oder Rekonstruktion? Sprachphilosophische<br />

Grundfragen des Übersetzens und die Aufgaben eines Übersetzers in der Beziehung<br />

zwischen Kulturen (51-78); Gabriele Cappai: Grundlagentheoretische und methodologische<br />

Bemerkungen zum Interpretieren und Übersetzen als interkulturelle Operationen. Für einen


344 <strong>soFid</strong> Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1<br />

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation<br />

möglichen Dialog zwischen analytischer Philosophie und Sozialwissenschaften (107-131);<br />

Elke Koch-Weser Ammassari: Kommunikationstheorie und Übersetzungspraxis: Überlegungen<br />

anhand von Beispielen aus dem 'Annali di Sociologia - Soziologisches Jahrbuch' (157-<br />

170); Luigi Cimmino: Probleme der philosophischen Terminologie bei der Übersetzung aus<br />

dem Deutschen ins Italienische (206-226); Reinhard Schmidt: Nationalsprachen und Geisteswissenschaften<br />

- sprach- undkulturvergleichende Überlegungen am Beispiel Deutschlands<br />

und Italiens (227-242); Bernhard Ple: Das Übersetzen als Moment kultureller Austauschprozesse:<br />

Das Problem der Empathie (259-271); Arnold Zingerle: Was geschah zwischen Gaetano<br />

Moscas 'Elementi di scienza politica' (1923) und Franz Borkenaus Übersetzung 'Die herrschende<br />

Klasse' (1950)? Lehren aus einer Übersetzungsgeschichte (287-324); Lorenza Rega:<br />

Informative und ästhetisch-essayistische Funktion: einige Übersetzungsbeispiele aus den Sozialwissenschaften<br />

(381-399); Martin J. Sattler: 'Nicht-Übersetzen' als Möglichkeit prägnanter<br />

Wiedergabe. Übersetzungsprobleme bei einem Autor wie Eric Voegelin (401-407).<br />

[613-L] Zitterbarth, Walter:<br />

Kulturrelativismus der Sprache und Wirklichkeit?, in: Friedrich Jaeger, Jürgen Straub (Hrsg.):<br />

Handbuch der Kulturwissenschaften : Bd. 2, Paradigmen und Disziplinen, Stuttgart: Metzler,<br />

2004, S. 101-118, ISBN: 3-476-01958-6<br />

INHALT: Der Autor zeichnet zunächst die Grundzüge der Relativismusdebatte in der Wissenschaftsgeschichte<br />

nach, um vor diesem Hintergrund den Kulturrelativismus bei Peter Winch<br />

und Ludwig Wittgenstein sowie den Sprachrelativismus von Benjamin Lee Whorf näher zu<br />

untersuchen. Insgesamt wird deutlich, dass der Kulturrelativismus in der Darstellung seiner<br />

Gegner nur eine Schimäre ist, denn der Verzicht auf Universalismus gewährleistende theoretische<br />

Versatzstücke wie eine realistische Sprachauffassung oder universalistische Rationalitätskriterien<br />

wird in enger Abhängigkeit zu vermeintlich alarmierenden Auswirkungen gesehen:<br />

z.B. dem Leben in verschiedenen Welten, der Unübersetzbarkeit zwischen Sprachen oder<br />

einer kognitiven Isolation. Am Beispiel der Arbeiten Winchs und Wittgensteins kann gezeigt<br />

werden, dass der Verzicht auf die propagierten Universalia nicht zwangsläufig die unerwünschten<br />

Konsequenzen nach sich ziehen muss, die die Universalisten unterstellen. Der<br />

Sprachrelativismus von Whorf ist im Vergleich dazu von philosophisch sehr problematischen<br />

Vorentscheidungen abhängig, da einige seiner theoretischen "weißen Flecken" nicht ausgefüllt<br />

werden können. (ICI2)


Register 345<br />

Hinweise zur Registerbenutzung<br />

Sachregister<br />

Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.<br />

Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.<br />

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch<br />

Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.<br />

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig<br />

zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.<br />

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit<br />

vom jeweiligen Zusammenhang.<br />

• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.<br />

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich<br />

bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.<br />

Personenregister<br />

Aufgeführt sind<br />

• bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;<br />

• bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.<br />

Institutionenregister<br />

Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer<br />

oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im<br />

Register.<br />

Sortierung<br />

Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert.<br />

Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe<br />

Z.<br />

Nummerierung<br />

Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur-<br />

und Forschungsnachweise.


Personenregister 347<br />

A<br />

Abbi, Anvita 556<br />

Abel, Günther 557<br />

Acklin Muji, Dunya 608<br />

Aegerter, Veronika 127<br />

Akhavan-Majid, Roya 369<br />

Altmeppen, Klaus-Dieter 424<br />

Ammon, Ulrich 558<br />

Androutsopoulos, Jannis 598<br />

Angrick, Michael 1<br />

Anhut, Reimund 370<br />

Annabring, Ute 153<br />

Anschlag, Dieter 431<br />

Antos, Gerd 559<br />

Aqtash, Nashat A. 154<br />

Arich-Gerz, Bruno 2, 3<br />

Arnold, Anne-Katrin 155, 156, 212, 260,<br />

425<br />

Arnold, Katrin 233<br />

Arnold, Klaus 85<br />

Asimow, Michael 297<br />

Aslan, Sema 560<br />

Auchter, Roman 518<br />

Aufenanger, Stefan 519<br />

Avenarius, Horst 495<br />

B<br />

Bardoel, Jo 371<br />

Bärenreuter, Christoph 157<br />

Barfield, Claude E. 118<br />

Barjak, Franz 213<br />

Barthel, Henner 605<br />

Bartz, Christina 72, 75, 86<br />

Bathelt, Harald 429<br />

Baum, Matthew A. 273<br />

Baumann, Eva 274<br />

Baumann, Thomas 520<br />

Bäumler, Christine 275<br />

Beaudoin, Christopher E. 276<br />

Becker, Bettina-Maria 561<br />

Becker, Jonathan 372<br />

Becker, Jörg 317<br />

Becker-Beck, U. 610<br />

Beeske, Sigrid 219<br />

Behrens, Lars 113<br />

Personenregister<br />

Behrens, Rolf 158<br />

Bek, Mine Gencel 159<br />

Bente, Gary 562<br />

Berkel, Barbara 160<br />

Bertow, Andreas 521<br />

Beyer, Andrea 426<br />

Beyer, Banu 522<br />

Bilandzic, Helena 4<br />

Bilke, Nadine 318<br />

Billes-Gerhart, Elke 214<br />

Birkner, Karin 563<br />

Blamberger, Günter 51<br />

Bläsi, Burkhard 153, 319, 320<br />

Blömeke, Sigrid 523<br />

Blum, Ulrich 437<br />

Bodenschatz, Harald 444<br />

Boehnke, Klaus 244<br />

Boelte, Jens 582<br />

Bogner, Alexander 5<br />

Böhm, Karina 215<br />

Böhnisch, Lothar 531<br />

Bohrmann, Hans 60<br />

Bolter, Jay 119<br />

Bonholt, Helge 535<br />

Bornemann, Roland 457<br />

Bösch, Frank 52, 53<br />

Böse, Hartmut W. 54<br />

Brandstetter, Günther 161<br />

Breunig, Christian 496<br />

Bromme, Rainer 561<br />

Brösel, Gerrit 427<br />

Brosius, Hans-Bernd 41, 116, 198<br />

Bruch, Christoph 458<br />

Brunner, Marion 216<br />

Brunstein, Angela 233<br />

Büchner, Wolfgang 373<br />

Buck, Nicholas N. 540<br />

Budka, Philipp 120<br />

Budke, Alexandra 121<br />

Bührmann, Katrin 162<br />

Bulck, Jan van den 277<br />

Büllesbach, Alfred 373<br />

Bungarten, Theo 588, 609<br />

Burgh, Hugo de 55<br />

Busselle, Rick 6


348 Personenregister<br />

Büttner, Christian 163, 393<br />

C<br />

Cappai, Gabriele 612<br />

Cario, Ingmar 459<br />

Carl, Petra 426<br />

Cho-Heinze, Hannah 217<br />

Christmann, Ursula 216<br />

Cindark, Ibrahin 560<br />

Cippitelli, Claudia 164<br />

Clement, Michel 278<br />

Cohen, David T. 313<br />

Coray, Renata 608<br />

D<br />

d'Haenens, Leen 371<br />

Dähler, Manuel 218, 234<br />

Dalman, Sibel 544<br />

Darschin, Wolfgang 87<br />

Daschmann, Gregor 188, 279, 283<br />

Davies, John 40<br />

Debatin, Bernhard 321<br />

Decker, Regina 525<br />

Dehm, Ursula 219<br />

Deminger, Szilvia 564<br />

Dernbach, Beatrice 143, 352, 534<br />

Dichanz, Horst 522<br />

Dilcher, Andrea 113<br />

Diller, Ansgar 56<br />

Dintner, Rolf 427<br />

Dobel, Christian 582<br />

Dobmeier, Doris 460<br />

Doelker, Christian 520<br />

Dorer, Johanna 57<br />

Dörner, Andreas 374<br />

Dörr, Dieter 375, 461<br />

Drescher, Martina 565<br />

Dresing, Thorsten 122<br />

Drüeke, Ricarda 376<br />

Duchkowitsch, Wolfgang 58<br />

Dumbrava, Vasile 566<br />

Duschkowitsch, Wolfgang 59<br />

Duval, Bettina 220<br />

E<br />

Ehrenspeck, Yvonne 280<br />

Eichholzer, Erika 591<br />

Eickhoff, Melanie 377<br />

Eid, Mahmoud 7<br />

Eimeren, Birgit van 221<br />

Eisenbeis, Uwe 447<br />

Elitz, Ernst 88<br />

Ellenberg, Stefan 478<br />

Elsässer, Jürgen 378<br />

Emmer, Martin 379, 380<br />

Enders, Theodor 462<br />

Engemann, Christoph 381<br />

Erbes, Christoph 524<br />

Ertmann, Dietmar 481<br />

Espel, Philipp 434<br />

F<br />

Faas, Thorsten 398, 399, 400<br />

Fahr, Andreas 116<br />

Falböck, Gaby 8<br />

Fang, Weigui 123<br />

Faulstich, Werner 89<br />

Feierabend, Sabine 222<br />

Feil, Christine 525<br />

Felgenhauer, Tilo 307<br />

Fiedler, Marina 443<br />

Filipovic, Alexander 322<br />

Filk, Christian 547<br />

Fischer, Oliver 567<br />

Flechsig, Norbert P. 463<br />

Fleischer, Sandra 168, 223<br />

Fleuchaus, Isolde 568<br />

Föllmer, Moritz 569<br />

Forster, Edith 464<br />

Frees, Beate 221<br />

Freter, Hermann 516<br />

Frey, Dieter 465<br />

Frey, Kathrin 504<br />

Frey-Vor, Gerlinde 224<br />

Friebel, Martin 124<br />

Friedrich, André 69<br />

Friedrichsen, Mike 428<br />

Friesen, Hans 548<br />

Fröhlich, Romy 383<br />

Frohne, Ronald 466<br />

G<br />

Gadinger, Susanne 323<br />

Gangloff, Tilmann P. 467<br />

Gebel, Christa 225<br />

Geese, Stefan 271<br />

Geißler, Rainer 209<br />

Gercke, Marco 468


Personenregister 349<br />

Gerhard, Heinz 221, 271, 272<br />

Gerhards, Jürgen 197, 351<br />

Gerhards, Maria 226, 246<br />

Germund, Willi 324<br />

Gerner, Martin 325<br />

Gieger, Christoph 525<br />

Giesen, Bernhard 44<br />

Giessen, Hans W. 281<br />

Gil-Egui, Gisela 148<br />

Gleich, Uli 125, 227, 497, 498<br />

Godel, Eric 608<br />

Goehlnich, Birgit 282<br />

Goel, Urmila 228<br />

Goll, Michaela 570<br />

Gonser, Nicole 126, 169, 283<br />

Goodman, Amy 326<br />

Goodman, David 326<br />

Gottberg, Joachim von 163, 469<br />

Göttlich, Udo 229<br />

Götz, Maya 284, 526<br />

Gräb, Wilhelm 172<br />

Gradmann, Stefan 140<br />

Gräf, Armin 429<br />

Grajczyk, Andreas 149<br />

Greiwe, Stephanie 127<br />

Greschke, Heike 230<br />

Greve, Werner 156<br />

Greven, Michael Th. 395, 396<br />

Grewenig, Siegmund 170<br />

Griesbaum, Joachim 231<br />

Griffin, Michael 285<br />

Grimm, Jürgen 9<br />

Grimm, Petra 527<br />

Groebel, Jo 470<br />

Groeben, Norbert 216<br />

Gromala, Diane 119<br />

Groscurth, Henning 113<br />

Groß, Melanie 128<br />

Gruber, Helmut 10<br />

Gruber, Simone 430<br />

Gruber, Thomas 327<br />

Grützner, Jürgen 471<br />

Gui, Hao 97<br />

Gummer, Andreas 472<br />

Gunter, Barrie 207<br />

Gutschoven, Klaas 232<br />

H<br />

Haab, Susanne 256<br />

Haank, Derk 129<br />

Haase, Jana 233<br />

Habermas, Jürgen 571<br />

Habscheid, Stephan 233<br />

Hachmeister, Lutz 431<br />

Hackenberg, Achim 280, 286<br />

Hackenbruch, Tanja 234<br />

Hafez, Kai 90, 404<br />

Hagen, Lutz M. 384<br />

Hagen, Wolfgang 11, 549<br />

Hagenhoff, Svenja 436<br />

Hahn, Oliver 91<br />

Hahn, Torsten 75<br />

Hajok, Daniel 528<br />

Hall, Mike 499<br />

Hallenberger, Gerd 432<br />

Haller, Michael 473<br />

Hamelink, Cees J. 385<br />

Hamilton, John Maxwell 368<br />

Handstein, Holger 328<br />

Hanitzsch, Thomas 329<br />

Hannken, Helga 591<br />

Hanßmann, Anika 386<br />

Harabi, Najib 213<br />

Harden, Lars 171<br />

Hardmeier, Sibylle 504<br />

Hartmann, Frank 26<br />

Hartmann, Tilo 287, 309<br />

Hartmann-Tews, Ilse 162, 217, 353<br />

Hartung, Anja 235<br />

Hasebrink, Uwe 236, 237<br />

Hasnain, Imtiaz 556<br />

Haucke, Gerhard 572<br />

Heffler, Michael 500<br />

Heiduck, Günter 118<br />

Hein, Dörte 130<br />

Heinacher, Peter 474<br />

Heinrich, Jürgen 433<br />

Hellmann, Kai-Uwe 501<br />

Hellwig, Martin 475<br />

Hendriks Vettehen, Paul G. 288<br />

Herlyn, Gerrit 238<br />

Hermes, Sandra 330<br />

Herrmann, Jörg 172<br />

Herzog, Anja 236<br />

Herzog, Roman 387, 388<br />

Hess, Agnieszka 289<br />

Heyer, Petra 535<br />

Hilf, Eberhard R. 131


350 Personenregister<br />

Hill, Annette 239<br />

Hinze, Adrienne 173<br />

Hippel, Aiga von 529<br />

Hirseland, Andreas 19<br />

Hitzler, Ronald 290<br />

Hochstrat, Caroline 109<br />

Hofer, Stephan 157<br />

Hoff, Hans 174<br />

Hoff, Tanja 550<br />

Hoffmann, Bert 388, 389, 390<br />

Hofheinz, Albrecht 132<br />

Hofsümmer, Karl-Heinz 175<br />

Höhn, Tobias D. 93<br />

Höhne, Andrea 331<br />

Holly, Werner 233, 240<br />

Holten, Susanne von 168<br />

Holznagel, Bernd 502<br />

Hopf, Werner H. 291<br />

Hoppe, Albrecht 60<br />

Horstmeyer, Sandra 527<br />

Hoßfeld, Heiko 573<br />

Housley-Juster, Anna 313<br />

Hrubesch, Nina 94<br />

Huber, Edith 12<br />

Huber, Maja 127<br />

Huck, Simone 503<br />

Hudemann, Rainer 574<br />

Hug, Theo 13<br />

Hummel, Roman 14<br />

Hunter, Mary 95<br />

Hurrelmann, Klaus 292<br />

Hutt, Bettina 377<br />

Hutzschenreuter, Thomas 434<br />

I<br />

Inthorn, Julia 332<br />

Iske, Stefan 241<br />

J<br />

Jach, Regina 591<br />

Jacke, Christoph 15<br />

Jäckel, Michael 242<br />

Jaeger, Susanne 61<br />

Jäger, Margarete 538<br />

Jänicke, Martin 348<br />

Jansen, Gregor M. 243<br />

Japp, Klaus P. 391<br />

Jarolimek, Stefan 16<br />

Jensen, Jürgen 591<br />

Jentsch, Caroline 429<br />

Jers, Cornelia 333<br />

Jirak, Jan 96<br />

Jochum, Margit 504<br />

John, Matthias 62<br />

Jucks, Regina 561<br />

K<br />

Kaboth, Daniel 476<br />

Kaiser, Ulrich 435<br />

Kallmeyer, Werner 560<br />

Kama, Amit 293<br />

Kammerl, Rudolf 529<br />

Kamps, Klaus 403<br />

Kansteiner, Wulf 176<br />

Kanwischer, Detlef 121<br />

Karmasin, Matthias 424<br />

Karpenstein-Eßbach, Christa 17<br />

Kassel, Susanne 18<br />

Katheder, Doris 505<br />

Keil, Wolfgang 590<br />

Keim, Inken 560<br />

Keitel, Evelyne 244<br />

Keller, Florian 530<br />

Keller, Reiner 19, 20<br />

Kempf, Matthias 436<br />

Kepplinger, Hans Mathias 177<br />

Kern, Friederike 575<br />

Kersting, Norbert 392<br />

Kidwai, Ayesha 556<br />

Kischka-Wellhäußer, Nadja 63<br />

Kistler, Peter 576<br />

Kistner, Thomas 334<br />

Kladzinski, Magdalena 393<br />

Kleber, Susanne 245, 531<br />

Kleemann, Frank 233, 577<br />

Klein, Alexandra 241<br />

Klein, Anne 544<br />

Kleinsteuber, Hans J. 394<br />

Kleinwächter, Wolfgang 133<br />

Klewes, Joachim 510<br />

Klietmann, Bettina 395<br />

Klimmt, Christoph 134, 287, 309<br />

Klingler, Walter 246, 247<br />

Klumpp, Dieter 21<br />

Knieper, Thomas 22<br />

Knoblauch, Hubert 599<br />

Knoch, Habbo 578<br />

Koch, Kathrin 528


Personenregister 351<br />

Koch, Marcus 64<br />

Koch, Torsten 579<br />

Köcher, Anette 427<br />

Köhler, Sebastian 178<br />

Kohring, Matthias 335<br />

Kokot, Cordula 245<br />

Kolb, Steffen 23<br />

Kolmer, Christian 179<br />

König, Anika 599<br />

Koolstra, Cees M. 248<br />

Kopper, Gerd G. 97<br />

Köpplova, Barbara 96<br />

Kößler, Reinhart 572<br />

Koszyk, Kurt 65<br />

Kotler, Jennifer A. 313<br />

Kotthoff, Helga 180<br />

Krajewski, Andrzej 98<br />

Krämer, Sybille 551<br />

Krap, Niels 437<br />

Krätke, Stefan 438<br />

Kraus, Peter A. 580<br />

Krause, Melanie 134<br />

Krause, Peter 99<br />

Krausnick, Daniel 477<br />

Krempl, Stefan 181<br />

Krems, Josef F. 233<br />

Kreutz, Heinz J. 581<br />

Krüger, Udo Michael 100<br />

Krumland, Daniela 182<br />

Krupik, Andrea 582<br />

Kubicek, Herbert 21<br />

Kuchenbuch, Katharina 249<br />

Kuckartz, Udo 122<br />

Kuhlen, Rainer 231<br />

Kuhlmann, Christoph 250<br />

Kuhn, Yvonne 396<br />

Kulinna, Matthias 506<br />

Kümmel, Albert 66<br />

Kunz, Volker 430<br />

Kupfer, Kristin 97<br />

Kupper, Sabine 583<br />

Kusche, Isabel 391<br />

Kutsch, Arnulf 251<br />

Kutscher, Nadia 241<br />

L<br />

Lagaay, Alice 24<br />

Lammek, Marc 478<br />

Lang, Günter 507<br />

Lauer, David 24<br />

Lee, Micky 439<br />

Lehmkuhl, Ursula 77<br />

Leifert, Stefan 336<br />

Lenich, Andreas 231<br />

Lenssen, Margrit 183<br />

Lenzen, Dieter 280, 286<br />

Lerchenmüller-Hilse, Hedwig 294<br />

Lex, Angelika 135<br />

Liesegang, Torsten 539<br />

Lietz, Thomas 251<br />

Lill-Roemer, Frauke 550<br />

Linnarz, Paul 101<br />

Lobigs, Frank 450<br />

Löblich, Maria 25, 31<br />

Löffelholz, Martin 329<br />

Loisen, Jan 442<br />

Loosen, Wiebke 184<br />

Lovink, Geert 26<br />

Lublinski, Jan 337<br />

Luca, Renate 295<br />

Lucas, Rainer 508<br />

Lucassen, Nicole 248<br />

Lück, Gabriele 113<br />

Lucke, Jörn von 397<br />

Lücke, Stephanie 274<br />

Ludwig, Johannes 102<br />

Lukaszewski, Frank 252<br />

Lukesch, Helmut 185, 529<br />

Lünenborg, Margret 338<br />

Lünenborg, Margreth 27<br />

Luostarinen, Heikki 186<br />

M<br />

Maas, Viktor 214<br />

Machilek, Franz 136, 233<br />

Machill, Marcel 137<br />

Macho, Thomas 296<br />

Machura, Stefan 297<br />

Mahr, Joe 339<br />

Maier, Jürgen 298, 340, 398, 399, 400<br />

Maier, Michaela 333<br />

Manfe, Michael 28<br />

Manstead, Antony S.R. 567<br />

Marcus, Bernd 136, 233<br />

Marquard, Markus 263<br />

Marschik, Matthias 67<br />

Marth, Nadine 142<br />

Marxer, Wilfried 103


352 Personenregister<br />

Massmann, Annette 29<br />

Mast, Claudia 452, 503<br />

Mattheier, KlausJ. 558<br />

Matthes, Eva 323<br />

Matthes, Jörg 335<br />

Matthies, Anja 479<br />

Matuschek, Ingo 233, 577<br />

Matys, Thomas 508<br />

McDonald, Colin 509<br />

McIntrye, Joe 591<br />

Medosch, Armin 138<br />

Meier, Henk Erik 104<br />

Meissner, Jörg 68<br />

Mende, Annette 226<br />

Menz, Florian 10<br />

Menz, Wolfgang 5<br />

Merle, Kristin 172<br />

Metelmann, Jörg 172<br />

Metze-Mangold, Verena 163<br />

Mey, Günter 140<br />

Meyen, Michael 30, 31<br />

Meyer, Thomas 401<br />

Meyer-Wegener, Klaus 139<br />

Meyn, Hermann 105<br />

Michael, Joachim 32<br />

Mihm, Mandy 307<br />

Mikos, Lothar 69, 187, 237, 299<br />

Mistric-König, Jagoda 231<br />

Mitrea, Oana 584<br />

Möckel, Jutta 153<br />

Mohr, Cornelia 341<br />

Mohr, Inge 106, 222<br />

Möhring, Wiebke 36, 115, 188<br />

Moke, Markus 402<br />

Möller, Jens 253<br />

Morandi, Pietro 33<br />

Moser, Urs 530<br />

Mruck, Katja 140<br />

Mükke, Lutz 107, 342<br />

Müller, Britta 532<br />

Müller, Daniel 209<br />

Müller, Dieter K. 247<br />

Müller, Henning Ernst 311<br />

Müller, Jens 440<br />

Müller, Patricia 214<br />

Müller, Renate 300<br />

Münch, Richard 144<br />

Münkel, Daniela 70<br />

N<br />

Nacimiento, Patricia 480<br />

Nagenborg, Michael 189<br />

Naumann, Anja 233<br />

Naumann, Johannes 216<br />

Neiger, Motti 190<br />

Nelde, Peter H. 558<br />

Neuberger, Christoph 137<br />

Neuß, Norbert 301<br />

Nicoletti, Cheti 540<br />

Niederer, Ruedi 127<br />

Nieland, Jörg-Uwe 403<br />

Nienhüser, Werner 573<br />

Niersmann, Vanessa 333<br />

Niggeschmidt, Martin 343<br />

Nix, Sebastian 71<br />

Noelle-Neumann, Elisabeth 541<br />

Noetzel, Thomas 254<br />

Nothdurft, Werner 585, 597<br />

Nötzold, Katharina 404<br />

Nunner-Winkler, Gertrud 586<br />

O<br />

O'Siochrú, Seán 405<br />

Obermaier, Andreas J. 157<br />

Oberreuter, Heinrich 419<br />

Oehmichen, Ekkehardt 255<br />

Oelkers, Susanne 587<br />

Oertel, Barbara 108<br />

Offerhaus, Anke 351<br />

Osterhammel, Jürgen 44<br />

Ottler, Simon 441<br />

Otto, Isabell 72, 302<br />

Ottosen, Rune 191<br />

Özdamar, Canan 588<br />

P<br />

Padovani, Claudia 406<br />

Pakoci, Daniel 127<br />

Panagl, Oswald 10<br />

Pankratz, Manfred 73<br />

Pastötter, Jakob 552<br />

Patwardhan, Padmini 141<br />

Paus-Hasebrink, Ingrid 34<br />

Pauwels, Caroline 442<br />

Petersen, Thomas 541<br />

Petko, Dominik 256<br />

Petzold, Matthias 109<br />

Pfadenhauer, Michaela 290


Personenregister 353<br />

Pfetsch, Barbara 160<br />

Pflüger, Thomas 481<br />

Philipp, Swetlana 589<br />

Picot, Arnold 443<br />

Pieper, Irene 533<br />

Pietraß, Manuela 529<br />

Pileggi, Mary S. 148<br />

Pilot, Anna 544<br />

Piontkowski, Ursula 590<br />

Plake, Klaus 35, 344<br />

Pleijter, Alexander 210<br />

Pogorel'skaja, Svetlana 192<br />

Poll, Günter 482<br />

Porlezza, Colin 345<br />

Pott, Andreas 121<br />

Pöttker, Horst 209, 328, 346<br />

Pötzsch, Frederik S. 599<br />

Preglau, Max 193<br />

Prommer, Elizabeth 237<br />

Prommer, Elizabeth 537<br />

Ptaszek, Mariusz 233<br />

Ptok, Gabriel 605<br />

Pütz, Robert 506<br />

R<br />

Raabe, Johannes 347<br />

Raboy, Marc 407<br />

Radke, Petra 441<br />

Ragaly, Sandor 348<br />

Rao, Ursula 349<br />

Raupp, Juliana 510, 542<br />

Reber, Nikolaus 483<br />

Reh, Mechthild 591<br />

Reich, Hannah 303<br />

Reichertz, Jo 142, 553<br />

Reinermann, Heinrich 397<br />

Reiser, Caroline 36<br />

Reiss, Kristina 592<br />

Reitemeier, Ulrich 593<br />

Renck-Laufke, Martha 484<br />

Renckstorf, Karsten 210<br />

Renger, Rudi 37<br />

Reuber, Paul 203<br />

Reus, Gunter 171<br />

Reuß, Werner 194<br />

Reusser, Kurt 256<br />

Rey, David 195<br />

Richter, Carola 110<br />

Richter, Helmut 38<br />

Richter, Simone 350<br />

Richter, Susanne 257<br />

Richter, Tobias 216<br />

Ridder, Jan A. de 147<br />

Rieder, Bernhard 39<br />

Rieder, Kerstin 577<br />

Riesenhuber, Karl 485<br />

Rogers, Everett M. 304<br />

Rogg, Arne 408, 409<br />

Roll, Heike 594<br />

Rolletschek, Helga 305<br />

Roose, Jochen 351<br />

Roost, Frank 444<br />

Röper, Horst 445<br />

Rösch, Heidi 595<br />

Rose, Michaela 217<br />

Rosebrock, Cornelia 533<br />

Roskos-Ewoldsen, Beverly 40<br />

Roskos-Ewoldsen, David R. 40<br />

Rösler, Carsten 306<br />

Rössler, Patrick 4, 258<br />

Rossmann, Constanze 41<br />

Roßnagel, Alexander 21<br />

Roters, Gunnar 149<br />

Roth, Judith 143, 352, 534<br />

Rothmayr, Christine 504<br />

Ruderer, Stephan 410<br />

Rudolph, Matthias 465<br />

Rühle, Ray 251<br />

Rulofs, Bettina 162, 353<br />

Rummer, Ralf 596<br />

Rumyantsev, Andrey 486<br />

Runde, Anne 561<br />

Rupp, Gerhard 535<br />

Ruppert, Max F. 354<br />

Rusch, Gebhard 113<br />

Rusconi, Gian Enrico 411<br />

Ruß-Mohl, Stephan 331<br />

Ruzika, Bärbel 605<br />

Ryabovolova, Alina 6<br />

Ryan, Michael 196<br />

Rykowzewa, Elena 355<br />

S<br />

Sachs-Hombach, Klaus 554<br />

Säckl, Gisela 74<br />

Saldern, Adelheid von 70<br />

Sambeth, Frank 278<br />

Sarcinelli, Ulrich 412, 413


354 Personenregister<br />

Schaap, Gabi 288<br />

Schachtner, Christina 220<br />

Schader, Peer 356<br />

Schäfer, Bernd 550<br />

Schäfer, Holger 357<br />

Schäfer, Mike Steffen 197<br />

Schäffauer, Markus Klaus 32<br />

Schanze, Helmut 113<br />

Scharfenberg, Nadeschda 258<br />

Schatz, Heribert 414<br />

Scheibmayr, Werner 42<br />

Schellschmidt, Peter 415<br />

Schenk, Arnold 597<br />

Schenk, Michael 264, 428<br />

Scherer, Helmut 36, 115, 169, 204<br />

Scheufele, Bertram 43<br />

Schicha, Christian 358<br />

Schlögl, Rudolf 44<br />

Schlösser, Solange 288<br />

Schlottmann, Antje 307<br />

Schlütz, Daniela 188<br />

Schmidt, Gurly 598<br />

Schmidt, Jan 144<br />

Schmitt-Walter, Nikolaus 259<br />

Schmitz, H. Walter 38, 124<br />

Schneemann, Arne 434<br />

Schneider, Beate 111, 115, 134, 156, 169,<br />

212, 260, 425, 446<br />

Schneider, Irmela 72, 75, 76, 86, 302<br />

Schneider, Stefanie 77<br />

Schneider, Werner 19<br />

Schnepper, Markus 308<br />

Schnettler, Bernt 599<br />

Schoder, Detlef 449<br />

Scholz, Christian 447<br />

Scholz, Leander 66<br />

Schönfeldt, Alfred 587<br />

Schönhagen, Philomen 145, 198<br />

Schorb, Bernd 112, 223<br />

Schosser, Susanne 199<br />

Schrage, Dominik 501<br />

Schramm, Holger 287, 309<br />

Schröter, Christian 255<br />

Schuldt, Nina 429<br />

Schuler, Thomas 448<br />

Schulte, Olaf A. 124, 600<br />

Schultz, Tanjer 200<br />

Schulz, Iren 112<br />

Schulz, Markus 388, 416<br />

Schumacher, Eckhard 66<br />

Schumacher, Gerlinde 224, 261<br />

Schumann, Heribert 487<br />

Schütz, Astrid 136, 233<br />

Schütz, Thomas 231<br />

Schütz, Walter J. 115, 425, 446<br />

Schützeichel, Rainer 45<br />

Schwanebeck, Axel 164<br />

Schwarz, Mathias 464<br />

Schwarzweller, Petra 282<br />

Schweer, Martin K.W. 252, 521<br />

Schweiger, Wolfgang 137<br />

Schwering, Gregor 113<br />

Seggelke, Sabine 417<br />

Seif, Ahmed 154<br />

Seif, Anna 154<br />

Seifert, Katrin 201<br />

Selting, Margret 575<br />

Semar, Wolfgang 231<br />

Semrad, Bernd 8<br />

Senger, Peter 146<br />

Serafinova, Danusa 78<br />

Shams, Fawad 359<br />

Shanahan, James 46<br />

Shi, Ming 601<br />

Shinar, Dov 360<br />

Shrum, L.J. 47<br />

Sick, Stefan 449<br />

Siegert, Gabriele 450<br />

Sieprath, Norbert 262<br />

Simon, Erik 175, 249<br />

Simon, Jeannine 310<br />

Simons, Marianne E. 147<br />

Simsek, Yazgül 575<br />

Singhal, Arvind 304<br />

Sjurts, Insa 451<br />

Sodomann, Katja 202<br />

Spachmann, Klaus 452<br />

Spangenberg, Peter M. 76<br />

Spanhel, Dieter 529<br />

Speck-Hamdan, Angelika 536<br />

Sreberny, Annabelle 418<br />

Stadelhofer, Carmen 263<br />

Stader, Frank 79<br />

Stahr, Henrick 80<br />

Stark, Birgit 264<br />

Steckler, Brunhilde 490<br />

Stemmler, Ulrich 311<br />

Stenner, Daniel 502


Personenregister 355<br />

Stern, Jürgen 419<br />

Stettner, Rupert 488<br />

Stewart, Concetta M. 148<br />

Stiehler, Hans-Jörg 69<br />

Sting, Stephan 245<br />

Stipp, Horst 511<br />

Stöber, Rudolf 60<br />

Stocké, Volker 543<br />

Stolle, Michael 361<br />

Storll, Dieter 219<br />

Stöver, Carsten 312<br />

Strecker, Ivo 602<br />

Streiber, Klaus 81<br />

Strüver, Anke 203<br />

Studer, Peter 114<br />

Suikkanan, Risto 186<br />

Szabó, Máté 603<br />

Szilady, Szilvia 489<br />

T<br />

Tamayo, Miguel 544<br />

Tänzler, Dirk 420<br />

Teichert, Ingo 233<br />

Tennert, Falk 81<br />

Tenscher, Jens 412<br />

Theis-Berglmair, Anna Maria 143<br />

Thomaß, Barbara 362, 394<br />

Thombre, Avinash 304<br />

Tiele, Annekaryn 115, 204<br />

Tietje, Christian 421<br />

Tillmann, Angela 265<br />

Tippelt, Rudolf 529<br />

Töpper, Claudia 205, 537<br />

Torres Soler, María Angela 555<br />

Treibel, Annette 214<br />

Treichel, Bärbel 604<br />

Trenz, Hans-Jörg 206<br />

Troebst, Stefan 195<br />

Truglio, Rosemarie T. 313<br />

Tsourvakas, George 363<br />

Tully, Claus J. 266<br />

Turecek, Oliver 149<br />

Tyralla, Rebecca 113<br />

U<br />

Uribe, Rodrigo 207<br />

V<br />

Vatral, Jozef 78<br />

Veglis, Andreas 363<br />

Versteegen, Gerhard 512<br />

Vidal, Francesca 605<br />

Viehöver, Willy 19<br />

Villasenor, Pia 490<br />

Vlasic, Andreas 48<br />

Vogel, Andreas 453<br />

Vögele, Meike 364<br />

Vogt, Caroline 267<br />

Voigt, Susanne 150<br />

Volkmann, Ute 208, 314<br />

Volkmer, Stefan 513<br />

Vollbrecht, Ralf 265<br />

Volz, Steffen 533<br />

Vontobel, Susanne 504<br />

Vorderer, Peter 287<br />

Voss, Christian 606<br />

Voß, G. Günter 233<br />

Vowe, Gerhard 379, 422<br />

Vyslonzil, Elisabeth 289<br />

W<br />

Wagner, Axel-Michael 491<br />

Wagner, Doris 514<br />

Wagner, Thomas 561<br />

Wagner, Ulrike 225<br />

Wahl, Verena 59<br />

Waldschmidt, Anne 544<br />

Wanckel, Endress 492, 493<br />

Wardle, Claire 365<br />

Warnicke, Lutz 69<br />

Weber-Menges, Sonja 209, 268<br />

Weinreich, Jens 366<br />

Weiss, Anja Yvette 607<br />

Welfens, Paul J.J. 118<br />

Welger Andrea 220<br />

Wenz, Karin 244<br />

Werlen, Benno 307<br />

West, Emily 365<br />

Wester, Fred 210<br />

Westerbarkey, Joachim 211<br />

Westphal, Dietrich 477<br />

Wheeler, Mark 423<br />

White, Roderick 515<br />

Widmer, Jean 608<br />

Wiedemann, Dieter 81<br />

Wiedemann, Rainer 494<br />

Wiegert, David 609<br />

Wierling, Dorothee 77


356 Personenregister<br />

Wiesel, Jochen H. 516<br />

Wild, Christoph 517<br />

Wilke, Jürgen 82<br />

Wilkins, Karin Gwinn 315<br />

Wilson, Brian 6<br />

Windeler, Arnold 454<br />

Winker, Gabriele 128, 376<br />

Wintermantel, Margret 610<br />

Wirth, Carsten 454<br />

Wirth, Werner 137<br />

Wirthwein, Heike 533<br />

Woelke, Jens 49<br />

Woldt, Runar 151, 455<br />

Wolf, Fritz 367<br />

Wolkersdorfer, Günter 203<br />

Wolling, Jens 250, 269, 316<br />

Wollscheid, Sabine 242<br />

Wu, Denis H. 368<br />

Wurff, Richard van der 270<br />

Wüst, Andreas M. 546<br />

Wutz, Gertraud 116<br />

Y<br />

Yakut, Atilla 611<br />

Z<br />

Zabel, Christian 117, 456<br />

Zandberg, Eyal 190<br />

Zeitter, Ernst 83<br />

Zimmer, Jochen 152<br />

Zingerle, Arnold 201, 612<br />

Zitterbarth, Walter 613<br />

Zorn, Carsten 50<br />

Zotos, Yiorgos 363<br />

Zubayr, Camille 87, 175, 271, 272<br />

Zuck, Bernd 609<br />

Zwitserlood, Pienie 582


Sachregister 357<br />

A<br />

Abgeordneter 409<br />

Ablösungsprozess 300<br />

Abonnement 73<br />

Absolvent 533<br />

Abstimmung 392<br />

Adoleszenz 244, 295, 300<br />

Adorno, T. 11<br />

Afghanistan 191, 196, 203, 325, 359<br />

Afrikaner 591<br />

agenda setting function 43, 337, 348, 542<br />

Aggression 292, 312, 470<br />

Aggressivität 185, 291<br />

Ägypten 132<br />

AIDS 304, 565<br />

Akteur 144, 197, 230, 348, 353, 370, 555<br />

Aktionsforschung 37<br />

Albanien 378<br />

Alltag 52, 233, 237, 240, 244, 249, 290,<br />

532, 538, 561, 594<br />

Alltagskultur 72, 290, 300<br />

Alltagswissen 534, 572, 602<br />

alte Bundesländer 298, 559, 563, 592<br />

alter Mensch 263, 511, 517<br />

Amerikanisierung 583<br />

Analphabetismus 554<br />

angewandte Wissenschaft 37<br />

Angola 470<br />

Angst 277<br />

Animationsfilm 282, 527<br />

Anonymität 381<br />

Anthropologie 19<br />

Antisemitismus 165, 538<br />

Antrag 457<br />

Antwortverhalten 543<br />

Apotheke 561<br />

Araber 190<br />

Arbeiterklasse 166<br />

Arbeitnehmer 491<br />

Arbeitsbedingungen 101, 244, 318, 319,<br />

342, 350, 358, 364, 459<br />

Arbeitsbeziehungen 238, 570<br />

Arbeitsgestaltung 577<br />

Arbeitsorganisation 577<br />

Arbeitsplatz 238<br />

Sachregister<br />

Arbeitssituation 101, 368<br />

ARD 87, 100, 151, 175, 224, 261, 271,<br />

272, 359, 367, 467, 500<br />

Argentinien 388<br />

Armut 291<br />

Artefakt 262<br />

Arzt-Patient-Beziehung 561<br />

Ästhetik 9, 17, 176, 299, 551<br />

ästhetische Erziehung 81<br />

Äthiopien 602<br />

Attentat 203, 321, 362<br />

Attribution 351, 589<br />

audiovisuelle Medien 124, 442<br />

Auflage 73, 98, 453<br />

Aufmerksamkeit 242, 250, 537<br />

Ausbildung 97, 167, 194, 430<br />

Ausbildungsstand 232<br />

Ausland 158, 204, 324, 333, 359, 432<br />

Ausländer 228, 543, 560<br />

Ausländerfeindlichkeit 180, 538<br />

Ausländerpolitik 315<br />

Auslandsdeutscher 564<br />

Auslandskorrespondent 97, 368<br />

Auslandspresse 236<br />

Auslandsrundfunk 54, 56, 71, 236<br />

Außenpolitik 71<br />

Auszubildender 568<br />

Authentizität 114<br />

Autor 129, 135, 278, 443, 491<br />

autoritäres System 372<br />

Autorität 290<br />

B<br />

Baudrillard, J. 24<br />

Bayerischer Rundfunk 194<br />

BDA 435<br />

Bedarfsanalyse 267, 430<br />

Begleitmedium 247<br />

Begriffsbildung 73<br />

Behinderung 293<br />

Behörde 471, 474, 475<br />

Belgien 232, 277<br />

Benutzer 128, 141, 152<br />

Beratung 559, 561


358 Sachregister<br />

Berichterstattung 27, 61, 67, 68, 69, 74,<br />

75, 90, 98, 101, 110, 114, 153, 154,<br />

155, 156, 157, 158, 162, 163, 164,<br />

165, 166, 167, 171, 174, 178, 179,<br />

182, 186, 190, 191, 192, 193, 196,<br />

198, 201, 202, 203, 204, 206, 207,<br />

210, 227, 271, 273, 279, 284, 293,<br />

298, 311, 318, 319, 320, 321, 322,<br />

324, 325, 326, 328, 331, 332, 333,<br />

334, 337, 340, 341, 342, 345, 346,<br />

348, 350, 353, 355, 356, 357, 358,<br />

359, 360, 361, 362, 364, 365, 366,<br />

367, 368, 383, 384, 410, 452, 461,<br />

479, 541, 546<br />

Berichtswesen 340<br />

berufliches Selbstverständnis 55, 325, 327,<br />

329, 345, 363, 431, 495<br />

Berufsanforderungen 30<br />

Berufsbild 14, 114, 297, 346, 352, 358,<br />

363, 431<br />

berufsbildende Schule 568<br />

Berufsbildung 568<br />

Berufsethos 114, 318, 322, 327, 331, 332,<br />

344, 346, 358<br />

Berufsfeld 495<br />

Berufspraxis 347<br />

Berufsrolle 431<br />

Berufsschule 568<br />

Berufssituation 324, 325, 334, 355, 359,<br />

368<br />

Berufsverband 97<br />

Berufsverlauf 65<br />

Besatzungspolitik 303<br />

Bestandsaufnahme 43, 96<br />

Besteuerung 373<br />

Beteiligung 590<br />

Betriebsklima 349<br />

Betriebswirt 494<br />

Betriebswirtschaft 427<br />

betriebswirtschaftliche Faktoren 427<br />

Betriebswirtschaftslehre 337<br />

Bevölkerung 182, 188, 218, 289, 410, 538,<br />

543, 544, 545, 601<br />

Bevölkerungsstruktur 58, 540<br />

Bewerbungsgespräch 563<br />

Bewertung 5, 18, 34, 49, 84, 161, 271,<br />

272, 298, 433, 464, 471, 474, 475,<br />

477, 483, 487<br />

Bewusstsein 280, 557<br />

Bibliothek 481<br />

bilaterale Beziehungen 61, 186<br />

Bild 174, 177, 322, 463, 483, 518, 551,<br />

554<br />

Bildmaterial 177, 554<br />

Bildung 130, 194, 276<br />

Bildungsangebot 430<br />

Bildungsbedarf 430<br />

Bildungsbeteiligung 167<br />

Bildungsniveau 241<br />

Bildungspolitik 607<br />

Bildungsverlauf 323<br />

Bioethik 544<br />

Biographie 7, 74<br />

Biologie 305<br />

Biotechnik 197<br />

Boden 303, 348<br />

Boulevardisierung 159, 207<br />

Boulevardpresse 98, 107, 207, 273, 473<br />

Bourdieu, P. 45, 560<br />

Brandenburg 106<br />

Brasilien 470<br />

Brief 609<br />

Buch 66, 89, 278, 441, 595<br />

Buchhandel 89<br />

Bundesgerichtshof 463, 482<br />

Bundesministerium 436<br />

Bundesregierung 357<br />

Bundesrepublik Jugoslawien 153, 378<br />

Bundestag 409<br />

Bundestagswahl 382, 383, 396, 398, 399,<br />

400, 546<br />

Bundesverfassungsgericht 463, 482<br />

Bundesverwaltung 397<br />

Bürger 144<br />

Bürgerbeteiligung 371, 376, 380, 409<br />

Bürgerbewegung 138<br />

Bürgerkrieg 195, 378, 404<br />

Bürgernähe 397<br />

Bürgerrecht 580<br />

Burkina Faso 565<br />

Bürokratie 381, 414<br />

C<br />

Call Center 577<br />

CDU 340, 383, 396, 398, 399, 400<br />

Chancengleichheit 217, 466<br />

Charisma 420, 567<br />

Chat 122, 123


Sachregister 359<br />

Chauvinismus 64<br />

Chefredakteur 107<br />

Chile 361, 402, 410<br />

China 97, 123, 369, 377, 428, 470, 595,<br />

601<br />

Cluster-Analyse 438<br />

Codierung 381<br />

Computer 3, 75, 119, 123, 125, 127, 137,<br />

222, 224, 232, 233, 244, 245, 249,<br />

380, 528, 531, 551, 561, 610<br />

Computerspiel 121, 123, 237, 244, 294,<br />

296, 393<br />

computerunterstützter Unterricht 121<br />

computerunterstütztes Lernen 217, 231<br />

computervermittelte Kommunikation 39,<br />

121, 123, 138, 145, 150, 220, 230,<br />

234, 237, 265, 379, 380, 408, 551,<br />

567, 570, 590, 600<br />

Controlling 427<br />

Corporate Identity 448<br />

Costa Rica 388, 390<br />

Cross Ownership 423<br />

CSU 383, 396, 398, 399, 400<br />

Cultivation Theory 4, 6, 40, 41, 46, 47,<br />

277<br />

Cultural Studies Approach 14, 15, 76, 229,<br />

262, 338<br />

D<br />

Daily Soap 229, 310, 432<br />

Datenaufbereitung 122, 541<br />

Datengewinnung 122, 540<br />

Datennetz 133<br />

Datenschutz 21, 388, 461, 472<br />

Datensicherheit 388, 461<br />

DDR 68, 69, 72, 73, 81, 251, 323, 334,<br />

361, 569<br />

Demographie 30<br />

demographische Faktoren 47, 85, 380<br />

Demokratie 163, 298, 385, 408, 409, 410,<br />

414, 415, 458, 461, 542<br />

Demokratieverständnis 165, 372<br />

Demokratisierung 90, 153, 163, 376, 410,<br />

415<br />

Deregulierung 471, 474, 475<br />

Desinformation 326, 343<br />

Deutscher 560, 564, 576<br />

Deutscher Presserat 336<br />

deutsche Sprache 56, 78, 137, 575, 581,<br />

583, 587, 593, 603, 611, 612<br />

Deutsches Reich 83<br />

Deutschlandfunk 337<br />

deutschsprachige Schweiz 256<br />

Deutschunterricht 535, 568<br />

Dialekt 564, 606<br />

Dialektik 24<br />

Dichtung 535<br />

Didaktik 595<br />

Dienstleistung 429, 490, 512<br />

Diffusion 443, 487, 516<br />

Digitalisierung 35, 60, 89, 106, 112, 119,<br />

123, 126, 146, 151, 177, 264, 409,<br />

443, 455, 460, 462, 502<br />

Diktatur 178, 361<br />

Diskriminierung 592<br />

Diskurs 10, 13, 15, 18, 19, 20, 51, 72, 75,<br />

76, 86, 90, 99, 157, 167, 197, 203,<br />

349, 360, 376, 544, 559, 613<br />

Dokumentarfilm 176, 205, 239, 332, 362<br />

Dokumentation 332<br />

Drittes Reich 51, 56, 65, 83, 130, 176, 569<br />

Dritte Welt 29, 442<br />

Droge 334, 366<br />

Drogenkonsum 292<br />

Druckereigewerbe 62, 79<br />

Druckmedien 12, 62, 65, 66, 73, 79, 89,<br />

96, 166, 188, 298, 311, 340, 348, 353<br />

Drucktechnik 66<br />

duales System 104, 489<br />

DVD 149<br />

Dynamik 113<br />

E<br />

EDV 590, 610<br />

EDV-Technik 75, 610<br />

Ehre 483<br />

Eigentum 478, 491<br />

Eigentumsverhältnisse 423, 439<br />

Eignung 124<br />

Einfluss 49, 71, 98, 132, 181, 197, 248,<br />

275, 277, 287, 343, 348, 383, 400,<br />

582, 583<br />

Einkauf 432, 515<br />

Einsatz 127, 129, 131, 135, 481<br />

Einstellung 49, 182, 188, 196, 211, 217,<br />

263, 274, 289, 294, 297, 305, 410,<br />

543, 544, 545


360 Sachregister<br />

Einstellungsänderung 305<br />

Einstellungsbildung 290<br />

Einwanderung 538<br />

Electronic Business 123, 144, 373, 381<br />

Electronic Government 1, 144, 373, 376,<br />

381, 397, 409<br />

Electronic Learning 529<br />

Electronic Publishing 481<br />

elektronische Demokratie 1, 21, 123, 144,<br />

386, 392, 408<br />

elektronischer Handel 1, 118, 387, 388,<br />

490<br />

Eltern 224, 232, 248, 292<br />

Eltern-Kind-Beziehung 169, 232, 248<br />

E-Mail 150, 221, 263, 570, 609, 610<br />

Emotionalität 110, 141, 177, 219, 283,<br />

286, 291, 362<br />

Empathie 287, 299, 318, 612<br />

Empirie 33<br />

empirische Forschung 14, 22, 33<br />

empirische Sozialforschung 13, 20, 22, 34,<br />

36, 184, 302<br />

Empowerment 220<br />

englische Sprache 583, 603<br />

Entberuflichung 344<br />

Enthüllungsjournalismus 55, 95, 239, 339,<br />

366, 459<br />

Entlassung 355, 573<br />

Entschädigung 478, 483<br />

Entscheidungsfindung 515<br />

Entwicklungshilfe 415<br />

Entwicklungsstrategie 390<br />

Erfolg-Misserfolg 278, 351<br />

Erinnerung 130, 518, 579<br />

Erkenntnis 551<br />

Erkenntnisinteresse 613<br />

Erkenntnistheorie 13, 33, 42, 572<br />

Erleben 219, 287, 508, 588<br />

Erlebnisgesellschaft 374, 508<br />

Erlebnispädagogik 508<br />

Erosion 555<br />

Erotik 123, 470, 505<br />

Erster Weltkrieg 78<br />

Erwachsenenalter 290<br />

Erziehung 63<br />

Erziehungsstil 169<br />

Erziehungswissenschaft 522<br />

Erziehungsziel 63<br />

Essay 612<br />

Ethik 114, 197, 243, 322, 327, 331, 332,<br />

336, 346, 358, 470, 527<br />

ethnische Beziehungen 180<br />

ethnische Gruppe 209, 214, 228, 268, 318,<br />

506, 556, 558, 560, 564, 575, 607<br />

ethnische Herkunft 368<br />

ethnischer Konflikt 180, 318<br />

Ethnizität 594<br />

Ethnologie 80, 572, 602<br />

EU 21, 133, 206, 289, 351, 375, 384, 423,<br />

425, 442, 446, 460, 465, 471, 474,<br />

475, 485, 490, 580<br />

EU-Beitritt 289<br />

EU-Erweiterung 384<br />

europäische Institution 351, 375<br />

europäische Integration 19, 206, 289, 384,<br />

580<br />

Europäische Kommission 375, 423, 460,<br />

502<br />

Europäischer Gerichtshof 476, 477, 492<br />

europäischer Markt 425<br />

Europäisches Recht 375, 423, 460, 462,<br />

465, 476, 477<br />

Europapolitik 206, 384<br />

Europarat 375<br />

Evolution 50<br />

Exklusion 190, 293<br />

Expansionspolitik 424<br />

Experte 181, 561<br />

Expertenbefragung 5<br />

F<br />

fachliche Kommunikation 129, 481, 561<br />

Fachliteratur 129, 131, 135, 352, 441, 481,<br />

512<br />

Fachsprache 547<br />

Fachwissen 561<br />

Falschmeldung 357<br />

Familie 169, 235, 291, 611<br />

Familienpolitik 169<br />

Fan 215, 225, 235<br />

Faschismus 176<br />

Fehler 579<br />

Feldforschung 541, 546<br />

Feminismus 505<br />

Fernsehen 4, 6, 27, 35, 46, 47, 49, 66, 69,<br />

71, 75, 76, 84, 86, 87, 90, 91, 92, 96,<br />

97, 100, 104, 106, 109, 110, 116, 117,<br />

126, 146, 149, 151, 154, 156, 159,


Sachregister 361<br />

164, 168, 174, 175, 177, 179, 180,<br />

185, 188, 190, 193, 194, 195, 200,<br />

205, 211, 215, 219, 222, 224, 227,<br />

236, 237, 240, 242, 246, 248, 249,<br />

250, 251, 259, 264, 269, 270, 271,<br />

272, 276, 277, 281, 284, 285, 288,<br />

290, 294, 295, 298, 299, 304, 323,<br />

332, 333, 334, 340, 342, 366, 367,<br />

377, 382, 383, 394, 400, 402, 404,<br />

411, 423, 427, 428, 429, 432, 440,<br />

441, 442, 456, 457, 460, 464, 466,<br />

469, 470, 476, 477, 478, 479, 480,<br />

482, 484, 487, 489, 494, 497, 499,<br />

500, 502, 511, 519, 524, 527, 536,<br />

537, 553<br />

Fernsehproduktion 81, 104, 431, 432, 454,<br />

464, 466, 477, 480, 494<br />

Fernsehprogramm 35, 69, 81, 84, 87, 100,<br />

104, 117, 159, 169, 170, 174, 176,<br />

183, 187, 194, 200, 205, 211, 219,<br />

239, 248, 251, 261, 270, 277, 288,<br />

301, 304, 323, 340, 367, 432, 456,<br />

467, 477, 489, 519, 524, 526, 527, 537<br />

Fernsehsendung 4, 69, 109, 116, 159, 169,<br />

170, 174, 175, 178, 179, 183, 187,<br />

199, 200, 211, 223, 239, 248, 261,<br />

277, 288, 301, 305, 313, 338, 359,<br />

367, 374, 398, 399, 400, 432, 456,<br />

467, 469, 482, 487, 499, 526, 527,<br />

536, 537, 553<br />

Fernsehserie 168, 172, 176, 269, 297, 304,<br />

310<br />

Fernunterricht 12, 522, 600<br />

Fest 514<br />

Feuilleton 171<br />

Film 3, 17, 149, 172, 282, 286, 299, 429,<br />

434, 442, 464, 466, 478, 480, 489,<br />

494, 518, 532, 551<br />

Filmproduktion 552<br />

Filmwirtschaft 434, 464, 466, 480, 494<br />

Finanzierung 129, 340, 377, 426, 427<br />

Finanzwirtschaft 118<br />

Finnland 186, 593<br />

Föderalismus 488<br />

Folter 273, 285, 361<br />

Formalisierung 576<br />

Formatierung 117, 310, 337, 431, 432, 456<br />

Forschungsansatz 4, 6, 14, 15, 16, 40, 41,<br />

46, 47, 49, 99, 338, 436, 520, 613<br />

Forschungsgegenstand 8, 16, 59, 75, 76,<br />

89, 347, 510<br />

Forschungsplanung 22, 436<br />

Forschungspraxis 302<br />

Forschung und Entwicklung 213<br />

Forstwirtschaft 182<br />

Fotograf 114, 463, 483<br />

Fotografie 66, 68, 114, 142, 177, 273, 285,<br />

336, 463, 476, 478, 483, 493<br />

Foucault, M. 18<br />

FPÖ 157<br />

Framing-Ansatz 43, 196, 369<br />

Frankreich 61, 71, 95, 102, 157, 160, 417,<br />

574, 583<br />

französische Sprache 583<br />

Frau 63, 162, 185, 220, 228, 274, 288,<br />

353, 439<br />

Frauenbild 63, 168, 295, 304<br />

Frauenfeindlichkeit 552<br />

Frauenpresse 63<br />

Freiheitsrecht 482<br />

Freizeit 219, 224, 242, 249, 292, 514<br />

Freizeitverhalten 234<br />

Fremdbild 64, 77, 210, 293, 297<br />

Fremdheit 32, 173, 588, 602<br />

Fremdsprache 236<br />

Fremdwort 583<br />

Frequenzverteilung 54, 146<br />

Frieden 318, 320, 360<br />

Friedenspolitik 319, 358<br />

Friedensprozess 318<br />

Friedenssicherung 191<br />

Führung 567<br />

funktionale Differenzierung 262<br />

Fusion 433<br />

Fußball 67, 175, 272, 403<br />

G<br />

Gate-keeper 137<br />

GATS 442<br />

GATT 442<br />

Gebühr 135<br />

Gedächtnis 49, 518, 579<br />

Gedenktag 365<br />

Gegendarstellung 493<br />

Gegenöffentlichkeit 57, 181<br />

Geheimdienst 321<br />

Geheimhaltung 321, 458<br />

Geiselnahme 355


362 Sachregister<br />

Geisteswissenschaft 13, 612<br />

geistiges Eigentum 443<br />

Geldwirtschaft 578<br />

Gemeinde 373, 376<br />

Gemeinnützigkeit 148<br />

Gemeinschaft 574<br />

Gemeinwohl 148<br />

Gender Mainstreaming 217<br />

Genehmigungsverfahren 457, 478, 484,<br />

488<br />

Genetik 19<br />

Genforschung 197<br />

Genre 4, 35, 81, 171, 185, 187, 205, 239,<br />

299, 338, 469, 537, 553<br />

Gentechnologie 544<br />

geographische Faktoren 204<br />

Geopolitik 203<br />

Gerichtsentscheidung 480<br />

Gerichtsverfahren 464, 466, 480<br />

Gerücht 569<br />

Geschäftsführung 573<br />

Geschichtswissenschaft 19<br />

Geschlechterforschung 128, 288, 376<br />

Geschlechterverhältnis 162, 353<br />

Geschlechtsrolle 63, 185, 592<br />

geschlechtsspezifische Sozialisation 592<br />

gesellschaftliches Bewusstsein 293<br />

Gesellschaftsbild 25, 27, 72<br />

Gesellschaftsordnung 97<br />

Gesellschaftstheorie 539<br />

Gesetz 433, 458, 461, 462, 468, 471, 472,<br />

474, 475, 478, 482, 486, 487<br />

Gesetzbuch 478<br />

Gesetzesnovellierung 471, 474, 475, 487<br />

Gesetzgebung 487<br />

Gesinnungsethik 344<br />

Gespräch 276, 576, 577, 605, 610<br />

Gesprächsanalyse 19, 597<br />

Gesundheit 274, 292, 304<br />

gesundheitliche Folgen 292<br />

Gesundheitserziehung 292<br />

Gesundheitszustand 292<br />

Gewalt 46, 154, 176, 185, 189, 198, 277,<br />

282, 291, 292, 294, 296, 299, 302,<br />

312, 336, 361, 470, 532, 586<br />

Gewaltbereitschaft 586<br />

Gewaltkriminalität 545<br />

Gewerkschaftspresse 65<br />

Gewinn 435<br />

Ghana 318, 591<br />

Glasnost 372<br />

Glaubwürdigkeit 110, 302, 316, 324, 326,<br />

331, 335, 343, 358, 495<br />

Gleichgewicht 437<br />

Gleichheit 422<br />

globaler Wandel 33<br />

Globalisierung 3, 9, 33, 75, 118, 120, 166,<br />

307, 322, 385, 394, 405, 406, 407,<br />

418, 421, 424, 438, 442, 444, 451, 548<br />

Glück 211<br />

Gorbatschow, M. 372<br />

Governance 133, 148, 206, 371, 385, 405,<br />

407<br />

Grammatik 38<br />

Grenzgebiet 210, 574, 606<br />

grenzüberschreitender Rundfunk 236, 421<br />

Grieche 268<br />

Griechenland 102, 363, 593, 606<br />

Großbritannien 53, 55, 77, 93, 102, 160,<br />

179, 207, 239, 267, 285, 351, 365,<br />

499, 502, 540, 604<br />

Großstadt 3<br />

Grundrecht 461, 482, 486<br />

Gruppe 147, 262, 560, 590, 610<br />

Gruppenarbeit 590<br />

Gruppenkohäsion 147<br />

Gruppenzugehörigkeit 575<br />

Gutachten 484<br />

H<br />

Habermas, J. 18, 45, 539<br />

Haftung 490<br />

Handel 432<br />

Handlung 48, 211, 591<br />

Handlungsorientierung 301<br />

Handlungsspielraum 413<br />

Handlungstheorie 229<br />

Harmonisierung 176, 460, 462, 465<br />

Hegel, G. 539<br />

Hegemonie 559, 563<br />

Herausgeber 79<br />

Hermeneutik 142, 172, 184, 571, 612<br />

Hinduismus 556<br />

Hochschule 8, 30, 217, 481, 595<br />

Hochtechnologie 390<br />

Homosexualität 46<br />

Hörer 94, 212, 561


Sachregister 363<br />

Hörfunk 8, 11, 12, 17, 51, 54, 56, 57, 59,<br />

66, 67, 71, 74, 76, 92, 97, 146, 154,<br />

193, 218, 224, 225, 235, 236, 246,<br />

247, 249, 250, 303, 337, 342, 457,<br />

499, 500<br />

Hörfunkprogramm 54, 56, 59, 337, 499<br />

Humanität 322<br />

Humanwissenschaft 38<br />

Humor 180<br />

Hypermedia 139<br />

Hypertext 66, 216<br />

I<br />

ICANN 133, 148<br />

Identifikation 176, 287, 304<br />

Identität 32, 166, 290, 560, 564, 567, 580,<br />

604, 607<br />

Identitätsbildung 168, 228, 235, 290, 300,<br />

384, 604, 607<br />

Ideologie 81, 107, 346<br />

Illustrierte 80, 453<br />

Image 293, 483, 499<br />

Inder 228<br />

Index 487<br />

Indianer 80<br />

Indien 141, 304, 349, 556<br />

Individualisierung 9, 132, 235, 290, 449<br />

Individualkommunikation 490<br />

Indonesien 329, 576<br />

industrielle Beziehungen 454<br />

Informationsaufnahme 534<br />

Informationsaustausch 349, 590<br />

Informationsdienst 213, 481<br />

Informationsfluss 29, 152, 405, 406, 421,<br />

481<br />

Informationsfreiheit 140, 344, 421, 439,<br />

459, 481<br />

Informationsgehalt 396, 510<br />

Informationsgesellschaft 1, 12, 21, 189,<br />

373, 385, 405, 406, 407, 418, 421,<br />

462, 548, 605<br />

Informationsgewinnung 137, 231, 244<br />

Informationsmanagement 213, 231<br />

Informationsmissbrauch 344<br />

Informationspolitik 27, 181, 189, 321, 331,<br />

346, 350, 357, 358, 458<br />

Informationsrecht 491<br />

Informationsstand 126, 276<br />

Informationssystem 397, 590<br />

Informationstheorie 28, 39<br />

Informationsverarbeitung 28, 316<br />

Informationsverhalten 245, 380<br />

Informationsvermittlung 534<br />

Informationswirtschaft 118, 491<br />

Informatisierung 21, 244<br />

Infotainment 159, 207, 367, 403<br />

Infrastruktur 121, 388, 389<br />

Ingenieurwissenschaft 28<br />

Inklusion 190<br />

Innenpolitik 71<br />

innerparteiliche Demokratie 409<br />

Innovationspotential 438<br />

Inserat 78, 161, 505<br />

Institution 376<br />

Institutionalisierung 144<br />

institutionelle Faktoren 209<br />

Inszenierung 179, 187, 327, 350, 364, 367,<br />

382, 401, 412, 420, 469<br />

Integration 48, 167, 209, 268, 313, 441,<br />

520, 590<br />

Interaktionsforschung 5<br />

interaktive Medien 123, 145, 151, 152,<br />

226, 228, 255, 264, 516, 522<br />

interdisziplinäre Forschung 424<br />

Interessengruppe 320<br />

Interessenorientierung 331<br />

interkulturelle Erziehung 607<br />

interkulturelle Faktoren 565, 576, 589, 594<br />

interkulturelle Kommunikation 91, 180,<br />

236, 506, 574, 576, 588, 589, 594,<br />

595, 612<br />

interkulturelle Kompetenz 22<br />

interkultureller Vergleich 141, 470, 562<br />

internationale Beziehungen 120, 133, 385,<br />

405, 406, 407, 418<br />

internationale Informationsordnung 29, 92,<br />

405, 406, 418, 421, 510<br />

internationale Kommunikation 92, 133,<br />

276, 385, 394, 405, 406, 407, 418,<br />

421, 510<br />

internationale Organisation 421, 442<br />

internationale Politik 276, 289, 394<br />

Internationaler Gerichtshof 378<br />

internationaler Konflikt 158, 276, 333, 360<br />

internationales Abkommen 375, 385<br />

internationales Recht 466, 480<br />

internationale Wanderung 230<br />

internationale Zusammenarbeit 186, 385


364 Sachregister<br />

Internationalisierung 22, 204, 466, 480<br />

Internet 1, 3, 12, 21, 66, 89, 92, 97, 109,<br />

118, 119, 120, 121, 122, 123, 125,<br />

127, 128, 129, 130, 131, 132, 133,<br />

135, 136, 137, 140, 141, 143, 144,<br />

145, 146, 148, 152, 164, 181, 189,<br />

213, 215, 217, 221, 224, 226, 228,<br />

230, 233, 234, 237, 238, 241, 244,<br />

245, 246, 249, 254, 255, 256, 257,<br />

259, 263, 265, 266, 296, 344, 368,<br />

376, 379, 380, 381, 382, 386, 387,<br />

388, 389, 390, 392, 394, 397, 405,<br />

408, 409, 416, 418, 419, 421, 424,<br />

426, 436, 438, 439, 443, 452, 462,<br />

465, 468, 470, 481, 487, 490, 493,<br />

496, 512, 513, 515, 520, 523, 525,<br />

528, 530, 544, 551, 554, 561, 569<br />

interpersonelle Kommunikation 9, 38, 150,<br />

240, 258, 276, 400, 559, 561, 562,<br />

567, 569, 576, 578, 579, 584, 585,<br />

589, 591, 596, 597, 598, 610<br />

Intersubjektivität 32, 571<br />

Intifada 154, 158, 190<br />

Intimität 483<br />

Intranet 570<br />

Irak 27, 110, 178, 179, 181, 273, 284, 285,<br />

315, 321, 324, 326, 331, 346, 350,<br />

358, 364, 391<br />

Iran 315<br />

Islam 556<br />

islamische Gesellschaft 132<br />

Israel 113, 157, 158, 190, 276, 293, 360,<br />

593<br />

Italien 102, 411<br />

Italiener 268<br />

italienische Sprache 612<br />

IT-Branche 373, 512<br />

J<br />

Japan 63, 118, 442, 470<br />

Journalismus 12, 14, 27, 30, 37, 55, 65, 68,<br />

79, 80, 91, 95, 97, 98, 101, 105, 107,<br />

108, 110, 114, 158, 163, 178, 184,<br />

200, 202, 208, 209, 237, 273, 285,<br />

289, 318, 319, 320, 321, 322, 324,<br />

325, 326, 327, 328, 329, 330, 331,<br />

332, 334, 335, 336, 337, 338, 339,<br />

343, 344, 345, 346, 347, 350, 352,<br />

354, 356, 357, 358, 359, 360, 362,<br />

366, 367, 368, 412, 428, 448, 459,<br />

473, 483, 486, 510<br />

Journalist 14, 55, 65, 74, 80, 95, 97, 98,<br />

101, 105, 111, 319, 320, 324, 325,<br />

327, 329, 331, 334, 335, 342, 343,<br />

344, 345, 347, 349, 350, 352, 354,<br />

355, 356, 358, 363, 364, 366, 368,<br />

418, 459, 486<br />

journalistischer Beruf 327, 347, 363, 486<br />

Judenverfolgung 130<br />

Jugendarbeit 528<br />

Jugendfilm 295<br />

Jugendkultur 225, 258, 275, 290, 300<br />

Jugendlicher 94, 112, 134, 154, 166, 173,<br />

194, 214, 215, 221, 223, 225, 232,<br />

235, 239, 241, 244, 258, 260, 265,<br />

266, 275, 280, 282, 290, 291, 292,<br />

294, 295, 296, 299, 300, 310, 312,<br />

393, 469, 470, 489, 518, 528, 535,<br />

550, 560, 568, 575, 586, 592, 594<br />

Jugendschutz 187, 189, 282, 296, 299,<br />

467, 469, 470, 487, 489<br />

Jugoslawien 606<br />

Junge 235, 592<br />

junger Erwachsener 260<br />

Jurist 494<br />

Justiz 494<br />

Justizvollzugsanstalt 285<br />

K<br />

Kabelkommunikation 138, 146, 212, 455,<br />

460<br />

Kampagne 107, 382, 396<br />

Kanada 113, 209<br />

Kant, I. 539, 571<br />

Kanton 504<br />

Kanton Basel-Land 530<br />

Karibischer Raum 276, 388, 389<br />

Karikatur 77<br />

Karriere 401<br />

Katastrophenschutz 373<br />

Kaufverhalten 254, 515<br />

Kind 81, 109, 112, 154, 168, 170, 173,<br />

183, 194, 199, 205, 222, 223, 224,<br />

225, 235, 237, 245, 248, 249, 252,<br />

257, 261, 266, 282, 284, 292, 294,<br />

296, 299, 301, 305, 313, 323, 518,<br />

519, 524, 525, 526, 527, 528, 531,<br />

536, 537, 550, 558, 595, 611


Sachregister 365<br />

Kinderfilm 295, 527<br />

Kindergarten 252, 518<br />

Kinderkanal 109, 168, 222, 224, 261, 524<br />

Kindertagesstätte 245, 531<br />

Kindheit 323<br />

Kino 3, 49, 66, 76<br />

Kleinbetrieb 244<br />

Kleingruppe 598<br />

Kleinkind 222, 531<br />

Kognition 38, 47, 76, 283, 314, 535<br />

kollektive Identität 307, 604<br />

kollektives Wissen 130, 590<br />

Kolonialismus 71, 80<br />

Kommerzialisierung 97, 211, 366, 369,<br />

371, 477, 501<br />

Kommission 484, 488<br />

Kommunalverwaltung 397<br />

Kommunikationsbarriere 263, 588<br />

Kommunikationsforschung 4, 6, 7, 8, 16,<br />

22, 26, 33, 35, 37, 38, 40, 41, 43, 46,<br />

47, 75, 76, 88, 89, 164, 177, 210, 259,<br />

267, 281, 288, 302, 335, 347, 384,<br />

412, 446, 450, 498, 510, 527<br />

Kommunikationsmittel 121, 124, 599<br />

Kommunikationspolitik 9, 384, 394, 562<br />

Kommunikationsraum 121, 380<br />

Kommunikationsstörung 589<br />

Kommunikationstechnologie 1, 12, 26, 28,<br />

29, 39, 119, 120, 121, 126, 127, 138,<br />

147, 254, 263, 266, 315, 387, 388,<br />

389, 390, 392, 394, 408, 416, 421,<br />

424, 439, 462, 520, 522<br />

Kommunikationswissenschaft 4, 5, 6, 7, 8,<br />

9, 14, 16, 18, 22, 23, 25, 26, 28, 29,<br />

30, 31, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40,<br />

41, 43, 46, 47, 49, 59, 75, 76, 89, 116,<br />

161, 177, 210, 281, 309, 327, 347,<br />

424, 450, 498, 510, 547<br />

Kommunikationswissenschaftler 7<br />

kommunikative Kompetenz 38, 547, 568,<br />

605<br />

kommunikatives Handeln 38, 45, 547,<br />

571, 605<br />

Kommunikator 184<br />

Kommunikatorforschung 14, 16, 327, 335,<br />

337, 347, 363, 436<br />

kommunistische Partei 97, 369, 601<br />

kompensatorische Erziehung 523<br />

Kompetenz 5, 71, 245, 266, 282, 319, 337,<br />

401, 457, 460, 471, 474, 475, 484,<br />

502, 522, 525, 554, 559<br />

Konferenz 124<br />

Konjunktur 500<br />

Konstruktivismus 13, 14, 15, 38, 184, 353,<br />

522<br />

Konsum 501<br />

Konsumgut 506, 513<br />

Kontakt 161, 540, 598, 609<br />

Kontextanalyse 602<br />

Kontrolle 138, 189, 248, 336, 424, 433,<br />

457, 461, 488<br />

Konvergenz 109, 112, 116, 119, 151, 221,<br />

259, 423<br />

Konzern 394, 424, 444, 451<br />

Korruption 366<br />

Kosovo 19, 181<br />

Kosten 129, 135, 427, 431<br />

Kostensenkung 101<br />

KPD 56<br />

Kraftfahrzeug 515<br />

Kreativität 438<br />

Krieg 27, 110, 114, 163, 174, 178, 179,<br />

181, 189, 191, 196, 203, 284, 317,<br />

319, 321, 322, 324, 326, 331, 333,<br />

339, 346, 350, 358, 364, 378, 391, 393<br />

Kriegsführung 189, 358<br />

Kriegsgefangener 178<br />

Kriegsopfer 350<br />

Kriegsverbrechen 339, 378<br />

Kriegsvölkerrecht 378<br />

Kriminalfilm 295<br />

Kriminalität 156, 198, 277, 311, 341, 545<br />

Kriminalserie 4, 277<br />

Krisenbewältigung 451<br />

Krisenkommunikation 190, 451<br />

Krisenmanagement 317<br />

Kriterium 88<br />

Kritiker 278<br />

Kritischer Rationalismus 306<br />

Kritische Theorie 15<br />

Kuba 276, 388, 389<br />

Kultur 15, 35, 44, 78, 166, 171, 173, 243,<br />

442, 501, 524, 572, 588, 594<br />

kulturelle Beziehungen 71<br />

kulturelle Identität 27, 29, 54, 67, 72, 91,<br />

214, 228, 304, 315, 325, 423, 432,<br />

442, 470, 566, 575, 580, 604, 607


366 Sachregister<br />

kulturelles System 20<br />

kulturelles Verhalten 180<br />

Kulturgeschichte 296<br />

Kulturindustrie 15<br />

Kulturpolitik 566, 580, 606, 608<br />

Kulturrelativismus 613<br />

Kulturrevolution 601<br />

Kulturwissenschaft 13, 17, 20, 24, 99, 180,<br />

603, 613<br />

Kunde 462, 515, 609<br />

Kundenorientierung 449, 503, 550<br />

Kunst 17, 482, 491<br />

Künstler 278, 443, 491<br />

künstliche Intelligenz 39<br />

L<br />

Laie 561<br />

Landesmedienanstalt 457, 477, 484, 488,<br />

502<br />

Landesverwaltung 397<br />

ländlicher Raum 254, 607<br />

Landtag 409<br />

Lateinamerika 29, 80, 92, 101, 120, 276,<br />

304, 361, 387, 388, 389, 390, 402,<br />

410, 416, 470, 555, 607<br />

Layout 554<br />

Lazarsfeld, P. 7, 11, 33<br />

Lebenshilfe 211<br />

Lebenslauf 65, 79, 549<br />

Lebensperspektive 63<br />

Lebensqualität 550<br />

Lebenssituation 214<br />

Lebensstil 134, 211, 219, 533<br />

Lebenswelt 230, 258, 275, 290, 291, 299,<br />

307, 533, 571<br />

Legislative 471, 474, 475<br />

Legitimität 21<br />

Lehrer 256, 521, 528, 529<br />

Lehrerbildung 256<br />

Leistungsfähigkeit 137<br />

Leitartikel 196<br />

Leitbild 203, 422, 585<br />

Lernen 170, 183, 194, 216, 239, 244, 263,<br />

265, 266, 301, 305, 313, 519, 522,<br />

524, 526, 531, 535, 536, 537<br />

Lernerfolg 536<br />

Lernmethode 231<br />

Lernort 568<br />

Lernprogramm 217<br />

Lernprozess 526, 536<br />

Lernpsychologie 522<br />

Lernziel 568<br />

Lesen 89, 249, 253, 257, 533, 534, 535<br />

Leser 58, 89, 93, 267, 274, 449, 452<br />

Leserbrief 168<br />

Leseverhalten 253, 267, 533<br />

Libanon 404<br />

Liberalisierung 97, 369, 442, 471, 474,<br />

475<br />

Liebe 123<br />

Liechtenstein 103<br />

Literatur 83, 173, 278<br />

Literaturkritik 278<br />

Livesendung 67, 74, 178, 272<br />

Lobby 320, 495<br />

lokale Kommunikation 57, 62, 79, 93, 143,<br />

144, 167, 198, 328, 343, 363, 370, 548<br />

Luckmann, T. 45<br />

Luhmann, N. 11, 24, 42, 45, 50, 549<br />

Luxemburg 574<br />

M<br />

Macht 21, 108, 408, 412, 420<br />

Machtergreifung 21<br />

Machtkampf 404, 563<br />

Machtwechsel 153<br />

Mädchen 63, 168, 220, 235, 265, 295, 505,<br />

592<br />

Magazin 158, 343<br />

Magazinsendung 205, 223, 367<br />

Management 88, 129, 131, 133, 135, 278,<br />

330, 424, 427, 428, 440, 443, 447,<br />

456, 510<br />

Manipulation 174, 177, 181, 327, 358, 378<br />

Mann 185, 221, 288<br />

Männlichkeit 295<br />

Markenpolitik 513<br />

Marketing 107, 424, 426, 434, 499, 506,<br />

508, 509, 512, 513, 515<br />

Markt 84, 88, 89, 98, 111, 112, 115, 129,<br />

131, 135, 149, 270, 278, 424, 426,<br />

427, 428, 433, 434, 436, 437, 440,<br />

441, 442, 443, 445, 446, 450, 453,<br />

456, 462, 471, 474, 475, 481, 491,<br />

496, 500, 506, 507<br />

Marktanteil 453, 509<br />

Marktorientierung 369, 377<br />

Marktwirtschaft 377, 491


Sachregister 367<br />

Marokko 132, 315<br />

Marx, K. 539<br />

Massaker 378<br />

Masse 86<br />

Massenkommunikation 28, 29, 37, 75,<br />

145, 211, 327, 349, 384, 412, 505, 562<br />

Massenkultur 86, 290, 501<br />

Massenmedien 9, 11, 16, 21, 24, 25, 26,<br />

27, 29, 32, 40, 43, 48, 49, 51, 53, 64,<br />

66, 70, 72, 73, 75, 76, 86, 88, 89, 90,<br />

92, 96, 97, 99, 101, 103, 105, 108,<br />

112, 119, 129, 131, 135, 156, 157,<br />

160, 164, 167, 172, 177, 181, 182,<br />

189, 190, 193, 197, 206, 209, 211,<br />

215, 222, 224, 225, 227, 229, 236,<br />

242, 243, 246, 249, 258, 259, 262,<br />

276, 277, 278, 281, 283, 291, 292,<br />

293, 294, 298, 303, 308, 314, 315,<br />

318, 319, 321, 322, 327, 332, 336,<br />

340, 348, 351, 353, 369, 371, 372,<br />

375, 378, 382, 384, 389, 391, 393,<br />

400, 401, 404, 405, 412, 413, 418,<br />

420, 423, 424, 425, 426, 427, 433,<br />

434, 436, 440, 441, 443, 450, 451,<br />

456, 471, 474, 475, 476, 486, 487,<br />

507, 542, 545, 549<br />

Massenproduktion 449<br />

Mazedonien 606<br />

Mead, G. 45<br />

Mediaplanung 496, 500, 509, 511, 517<br />

Mediation 464, 494<br />

Mediatisierung 27, 37, 119, 290, 414<br />

Medien 2, 11, 15, 17, 24, 26, 32, 39, 50,<br />

51, 57, 72, 86, 96, 97, 99, 101, 103,<br />

108, 111, 112, 113, 119, 162, 163,<br />

182, 201, 203, 209, 216, 237, 241,<br />

260, 268, 279, 280, 282, 283, 287,<br />

294, 296, 302, 303, 306, 308, 316,<br />

317, 320, 338, 341, 348, 352, 353,<br />

356, 360, 368, 369, 370, 372, 415,<br />

424, 425, 450, 528, 532, 546, 551<br />

Medienarbeit 37, 518, 528, 532<br />

Medienberuf 103, 371<br />

Mediendienst 129, 472<br />

Mediengeschichte 8, 58, 59, 67, 75, 76, 78<br />

Mediengesellschaft 3, 9, 15, 24, 26, 27, 99,<br />

290, 401, 405, 411, 412, 414, 420<br />

Medienjournalismus 202, 345, 350, 354,<br />

356, 364<br />

Medienkompetenz 12, 109, 130, 214, 231,<br />

243, 245, 253, 256, 257, 282, 292,<br />

403, 521, 522, 527, 528, 529, 532, 535<br />

Medienkonzentration 394, 424<br />

Medienkritik 84, 200, 202, 334, 345, 350,<br />

356, 359, 364<br />

Medienökologie 371<br />

Medienökonomie 88, 92, 104, 105, 129,<br />

131, 135, 278, 371, 424, 426, 427,<br />

433, 434, 436, 440, 443, 450, 456,<br />

471, 474, 475, 507<br />

Medienpädagogik 266, 292, 295, 520, 523,<br />

528, 529, 531<br />

Medienpolitik 1, 13, 35, 54, 57, 59, 68, 84,<br />

92, 105, 111, 137, 163, 195, 355, 371,<br />

372, 375, 384, 385, 394, 406, 415,<br />

417, 422, 423, 439, 442, 460, 467,<br />

489, 492<br />

Medienrecht 21, 35, 92, 104, 105, 148,<br />

152, 289, 372, 375, 421, 423, 445,<br />

457, 459, 460, 461, 462, 463, 465,<br />

466, 472, 473, 476, 477, 479, 480,<br />

482, 483, 485, 486, 488, 489, 491,<br />

492, 494, 502<br />

Medientechnik 54, 74, 75, 76, 94, 106,<br />

112, 119, 126, 146, 151, 221, 236,<br />

315, 377, 382, 462, 510<br />

Medienverbund 184<br />

Medienverhalten 111, 209, 215, 225, 229,<br />

232, 234, 236, 237, 243, 248, 260,<br />

264, 270, 527, 533, 535, 552<br />

Medienwirtschaft 84, 88, 104, 105, 129,<br />

131, 135, 149, 151, 278, 371, 423,<br />

424, 426, 427, 428, 429, 430, 431,<br />

432, 433, 434, 436, 438, 440, 441,<br />

442, 443, 444, 445, 446, 447, 450,<br />

451, 455, 456, 460, 462, 464, 466,<br />

471, 474, 475, 476, 477, 480, 484,<br />

494, 507<br />

Medizin 544, 561<br />

Mehrsprachigkeit 558, 560, 566, 580, 604,<br />

607, 608, 611<br />

Meinung 415, 538<br />

Meinungsbildung 10, 158, 206, 208, 258,<br />

370, 415, 472, 542<br />

Meinungsforschung 541, 542<br />

Meinungsfreiheit 108, 372, 375, 415, 439,<br />

461, 472, 486, 492<br />

Meinungsführer 258, 516


368 Sachregister<br />

Meinungsvielfalt 375, 415, 426, 460, 461<br />

Menschenbild 25, 80<br />

Menschenrechte 322, 361, 375, 410, 476<br />

Menschenwürde 322, 336<br />

Mentalität 581, 585<br />

Merchandising 107<br />

Merton, R. 308<br />

Messinstrument 309<br />

Methodenforschung 5, 16, 18, 34, 41, 43,<br />

49, 161, 210, 278, 427<br />

Metropole 438, 444<br />

Mexiko 120, 388, 416<br />

Migrant 167, 214, 228, 268, 593, 611<br />

Migration 19, 230, 560, 594<br />

Mikroebene 426<br />

Militär 361, 409<br />

Militärdiktatur 361<br />

militärische Intervention 19, 191<br />

militärische Präsenz 191<br />

militärischer Konflikt 27, 179, 203, 317,<br />

318, 320, 332<br />

Minderheit 190, 209, 228, 341, 558, 564,<br />

606<br />

Minderheitenpolitik 608<br />

Ministerialverwaltung 414<br />

Mischehe 566<br />

Misshandlung 273, 285<br />

Mittelalter 551<br />

Mittelamerika 120, 276, 388, 389, 390,<br />

416<br />

Mitteldeutscher Rundfunk 307<br />

Mobbing 586<br />

Mobilfunk 134, 138<br />

Mobilität 584<br />

Mobiltelefon 134, 224, 249, 275, 373, 584,<br />

598<br />

Modell 48, 279, 460, 462, 486<br />

Modellentwicklung 40, 309<br />

Modellversuch 245<br />

Moderator 174, 183, 200<br />

Moderne 44, 578<br />

Modernisierung 315, 456, 487<br />

Moldau 566<br />

Monarchie 365<br />

Monopol 455<br />

Moral 189, 243, 346, 586<br />

moralische Erziehung 523<br />

moralisches Urteil 189, 571<br />

Morphologie 582<br />

multikulturelle Gesellschaft 180<br />

Multimedia 94, 113, 139, 151, 231, 232,<br />

597<br />

multinationales Unternehmen 394, 444<br />

Multiplikator 565<br />

Musik 215, 225, 235, 258, 300, 312, 434<br />

Musikkanal 215, 428<br />

Musikpädagogik 300<br />

Musiksoziologie 300<br />

Muslim 556<br />

Muttersprache 583<br />

N<br />

Nachfragetheorie 259<br />

nachhaltige Entwicklung 348<br />

Nachhaltigkeit 1, 501, 508<br />

Nachkriegszeit 61, 70<br />

Nachrichten 35, 49, 82, 91, 100, 109, 110,<br />

116, 154, 159, 178, 179, 204, 206,<br />

273, 276, 284, 285, 288, 298, 330,<br />

332, 340, 349, 350, 367, 383, 393<br />

Nachrichtenagentur 82, 97<br />

Nachrichtenkanal 91<br />

Nachrichtenwerttheorie 337<br />

Nahost 27, 91, 110, 113, 132, 154, 157,<br />

158, 159, 178, 179, 181, 190, 273,<br />

276, 284, 285, 293, 303, 315, 321,<br />

324, 326, 331, 346, 350, 358, 360,<br />

364, 391, 404, 562, 593<br />

Name 587<br />

Narration 6, 178, 579<br />

Nation 365<br />

Nationalbewusstsein 64, 608<br />

nationale Einheit 608<br />

nationale Identität 29, 54, 64, 67, 110, 195,<br />

365, 442, 564, 608<br />

nationale Integration 404<br />

nationales Stereotyp 77, 186, 190, 210,<br />

359<br />

Nationalismus 64, 165, 365<br />

Nationalitätenfrage 606<br />

Nationalrat 157<br />

Nationalsozialismus 51, 56, 80, 83, 99,<br />

166, 176<br />

Nationalstaat 64, 394<br />

NATO 181, 378<br />

Natur 38<br />

Naturschutz 182<br />

Naturwissenschaft 13


Sachregister 369<br />

Neonazismus 164<br />

Netzgemeinschaft 133, 138<br />

Netzwerk 138, 144, 220, 230, 454<br />

neue Bundesländer 111, 223, 298, 559,<br />

563, 581, 592<br />

neue Medien 1, 12, 113, 123, 130, 214,<br />

216, 217, 233, 244, 252, 256, 266,<br />

268, 375, 409, 429, 441, 516, 521,<br />

523, 528, 535, 548<br />

neue Technologie 254, 548<br />

Neurologie 558<br />

nichtstaatliche Organisation 407<br />

Niederlande 102, 210, 248, 270, 371<br />

nonverbale Kommunikation 562, 581<br />

Nordafrika 132, 281, 315<br />

Nord-Süd-Beziehungen 385<br />

Norm 197<br />

Norwegen 191<br />

Notlage 322<br />

Nutzen 85, 525<br />

O<br />

Oberschicht 578<br />

Objektivität 13, 110, 302, 318, 336, 346,<br />

362, 571<br />

öffentliche Aufgaben 461, 472<br />

öffentliche Kommunikation 15, 90, 181,<br />

189, 322, 336, 538, 569<br />

öffentliche Meinung 10, 158, 181, 182,<br />

188, 189, 196, 206, 208, 273, 289,<br />

319, 370, 391, 410, 472, 539, 542, 544<br />

öffentliches Gut 140<br />

öffentliches Interesse 148<br />

öffentliche Verwaltung 397, 458, 504<br />

Öffentlichkeit 16, 27, 53, 85, 99, 132, 144,<br />

148, 160, 206, 273, 321, 344, 351,<br />

384, 408, 412, 420, 495, 539, 547,<br />

569, 580<br />

Öffentlichkeitsarbeit 27, 327, 348, 352,<br />

366, 382, 383, 384, 412, 417, 495,<br />

503, 504, 510, 512<br />

öffentlich-rechtliche Einrichtung 57, 87,<br />

88, 96, 100, 104, 105, 116, 117, 159,<br />

270, 333, 394, 441, 461, 467<br />

Ökonomie 331, 424<br />

ökonomische Entwicklung 152, 429<br />

ökonomisches Modell 331, 435<br />

ökonomisches Verhalten 331<br />

Oligarchie 108<br />

Olympische Spiele 162, 271, 366<br />

Online-Befragung 544<br />

Online-Dienst 12, 213, 221, 373, 392, 462,<br />

490<br />

Online-Medien 125, 143, 226, 236, 237,<br />

255, 259, 263, 265, 330, 397, 462, 496<br />

Oper 551<br />

Opfer 311, 362<br />

Oral History 84<br />

Ordnungspolitik 375, 394<br />

ORF 193<br />

Organisationen 150<br />

Organisationsplanung 104<br />

Österreich 7, 8, 10, 54, 57, 58, 59, 67, 74,<br />

78, 157, 160, 193, 302, 428<br />

Österreich-Ungarn 58, 78<br />

Osterweiterung 289<br />

Osteuropa 16, 528<br />

Ostmitteleuropa 289, 603<br />

Ost-West-Vergleich 251<br />

Outsourcing 373<br />

P<br />

Pädagogik 522, 523<br />

pädagogisches Konzept 520, 531<br />

Palästina 158<br />

Palästinensische Gebiete 154, 303<br />

palästinensisch-israelischer Konflikt 154,<br />

303<br />

Panel 540<br />

Paradigma 613<br />

parasoziale Interaktion 309<br />

Parlamentswahl 402<br />

Partei 90, 97, 340, 383, 412, 419, 542, 550<br />

Parteilichkeit 331<br />

Parteipolitik 298<br />

Parteipresse 52, 65, 68, 79<br />

Partizipation 128, 220, 544<br />

Patent 443<br />

Patriotismus 321<br />

Pay-TV 151<br />

Pazifismus 189<br />

PC 112, 266<br />

Peer Group 258, 290, 300<br />

Perestroika 201, 372<br />

Persischer Golf 91, 110, 179, 315, 331,<br />

562<br />

Personalabbau 573<br />

Personalisierung 159, 179, 207, 411, 414


370 Sachregister<br />

personenbezogene Dienstleistung 577<br />

Persönlichkeitsentwicklung 523<br />

Persönlichkeitsrecht 107, 336, 463, 473,<br />

476, 483, 492<br />

Persuasion 327, 504<br />

Peru 387, 388, 607<br />

Pharmazie 561<br />

Philosophie 24, 26, 42, 548, 551, 557, 612<br />

Phonologie 587<br />

physiologische Faktoren 293<br />

Piaget, J. 520<br />

Plakat 514<br />

Planungsinstrument 447<br />

Pluralismus 461<br />

Polarisierung 207<br />

Pole 268<br />

Polen 98, 289, 528<br />

Politik 21, 37, 70, 273, 349, 357, 367, 370,<br />

374, 382, 387, 388, 389, 390, 409,<br />

411, 412, 416, 471, 474, 475, 495, 547<br />

Politikberatung 382<br />

Politiker 53, 70, 298, 357, 374, 398, 399,<br />

400, 401, 412, 413, 420, 495, 601<br />

Politikfeld 394<br />

Politikverdrossenheit 298, 340<br />

Politikvermittlung 35, 164, 190, 200, 370,<br />

374, 382, 391, 395, 403, 412, 414, 542<br />

politische Agenda 90<br />

politische Apathie 298, 340, 398, 399, 400<br />

politische Bewegung 193<br />

politische Bildung 393, 546<br />

politische Einstellung 10, 176, 196, 298,<br />

340, 398, 399, 400, 410<br />

politische Elite 374, 404, 413, 420, 601<br />

politische Entwicklung 62, 153, 542<br />

politische Folgen 203, 380<br />

politische Funktion 90, 105, 110, 369, 405,<br />

418<br />

politische Gruppe 164<br />

politische Ideologie 97, 110, 111, 164,<br />

165, 166, 369<br />

politische Kommunikation 1, 9, 10, 37, 52,<br />

64, 159, 160, 200, 315, 316, 379, 382,<br />

391, 401, 402, 403, 408, 409, 411,<br />

412, 413, 417, 550, 569, 580<br />

politische Kontrolle 96<br />

politische Krise 203, 332<br />

politische Kultur 9, 70, 99, 370, 401, 403<br />

politische Macht 71<br />

politische Meinung 298, 340, 370, 398,<br />

399<br />

politische Partizipation 376, 379, 380, 392,<br />

403, 504<br />

politische Rechte 164, 411<br />

politische Reform 357<br />

politischer Einfluss 71, 97, 315, 320, 355,<br />

357<br />

politischer Konflikt 90, 160, 320, 324<br />

politischer Wandel 10, 16, 96, 201, 372,<br />

416<br />

politisches Bewusstsein 77<br />

politisches Bündnis 186<br />

politisches Handeln 401, 414, 422<br />

politische Sozialisation 111, 534<br />

politisches Programm 398, 399, 400<br />

politisches System 376, 391, 402<br />

politische Steuerung 133, 370, 385, 407<br />

politisches Verhalten 298, 340, 398, 399,<br />

400<br />

politische Unabhängigkeit 148<br />

politische Willensbildung 298, 408<br />

Politisierung 396<br />

Polizei 52<br />

Popkultur 15, 225, 300<br />

Popmusik 225, 235, 237, 300, 312, 553<br />

Popularisierung 171<br />

Populismus 37, 84, 164, 411<br />

Pornographie 552<br />

Post 421<br />

Postmaterialismus 403<br />

Postmoderne 33<br />

postsozialistisches Land 78, 96, 98, 108,<br />

113, 153, 186, 192, 201, 289, 355,<br />

372, 378, 486, 489, 528, 564, 566, 606<br />

Präferenz 235, 312<br />

Pragmatik 571<br />

Pragmatismus 14, 42<br />

Prävention 166, 317<br />

Preiselastizität 509<br />

Presse 31, 52, 55, 58, 60, 61, 68, 73, 75,<br />

78, 79, 82, 85, 92, 93, 95, 96, 97, 98,<br />

102, 105, 107, 115, 153, 154, 155,<br />

158, 161, 181, 186, 188, 191, 192,<br />

193, 196, 198, 202, 204, 206, 207,<br />

210, 211, 236, 246, 259, 267, 285,<br />

298, 325, 326, 328, 330, 334, 339,<br />

340, 343, 345, 353, 356, 357, 361,<br />

363, 365, 366, 371, 375, 384, 410,


Sachregister 371<br />

425, 426, 433, 435, 441, 445, 446,<br />

448, 453, 473, 476, 478, 481, 483,<br />

493, 500, 512<br />

Pressefreiheit 52, 105, 325, 372, 458, 459,<br />

473, 486, 492<br />

Pressegeschichte 31, 55, 58, 73, 78, 82<br />

Pressekonzentration 115, 424, 433, 445,<br />

453<br />

Preußen 60<br />

Primarbereich 127<br />

privater Rundfunk 57, 84, 87, 88, 96, 100,<br />

104, 105, 116, 117, 159, 270, 367,<br />

371, 394, 404, 427, 441, 457, 467,<br />

472, 477<br />

Privathaushalt 149, 540<br />

Privatisierung 138, 373, 405<br />

Privatsphäre 53, 238, 463, 473, 476, 483,<br />

492, 569<br />

PRO 7 87, 100, 500<br />

Produktionsmittel 439<br />

Produktivität 101<br />

Produzent 431<br />

Professionalisierung 14, 337, 346, 510<br />

Profitmaximierung 331<br />

Programmangebot 100, 117, 169, 174,<br />

235, 251, 269, 270<br />

Programmauftrag 104<br />

Programmzeitschrift 453<br />

Promotion 8<br />

Propaganda 8, 27, 56, 91, 110, 165, 166,<br />

181, 326, 346, 361<br />

prosoziales Verhalten 185<br />

Prozess 22, 515, 590<br />

Prozessanalyse 596<br />

Prüfung 457<br />

Psychologe 494<br />

Psychologie 49, 309<br />

psychologische Theorie 279<br />

psychosomatische Faktoren 292<br />

psychosomatische Krankheit 292<br />

Public Private Partnership 373<br />

Publikation 129, 131, 135, 140, 478, 481<br />

Publikum 35, 85, 338<br />

Publizistik 31, 38, 450<br />

publizistische Vielfalt 102, 450<br />

Publizität 485<br />

Q<br />

Qualifikation 430<br />

Qualität 85, 88, 101, 103, 135, 269, 316,<br />

328, 359, 509<br />

qualitative Methode 13, 20, 36, 184, 210<br />

Qualitätskontrolle 88, 510<br />

Qualitätssicherung 37, 88, 330, 510<br />

Quantifizierung 328<br />

quantitative Methode 13, 36, 184<br />

Quiz 432<br />

R<br />

Rassismus 80, 538<br />

Rational-Choice-Theorie 543<br />

Rationalität 45, 572<br />

Raumordnung 121<br />

Realität 6, 17, 40, 114, 177, 196, 243, 327,<br />

362, 522, 557, 571<br />

Reality-TV 187, 239, 432<br />

Recherche 95, 137, 318, 339, 448, 459<br />

Rechnungslegung 485<br />

Rechtsanwalt 297<br />

Rechtsanwendung 468<br />

Rechtschreibung 107<br />

Rechtsgeltung 148<br />

Rechtsgrundlage 377<br />

Rechtsprechung 476<br />

Rechtsradikalismus 164, 165, 166, 312,<br />

538<br />

Rechtsstreit 464, 494<br />

Rechtsverständnis 466<br />

Redakteur 65, 323<br />

Redaktion 115, 307, 328, 330, 337, 349,<br />

502<br />

Rede 599<br />

Regenbogenpresse 483<br />

Regierung 326, 471, 474, 475, 486, 504,<br />

601<br />

Regierungsamt 398, 399, 400<br />

Regierungsbildung 157<br />

regionale Entwicklung 254, 438<br />

regionale Identität 166<br />

regionale Verflechtung 429<br />

Regionalisierung 307<br />

Regionalpresse 143, 210, 363<br />

Regulierung 238, 387, 389, 390, 416, 423,<br />

442, 454, 471, 474, 475, 502<br />

Reichweite 310, 496<br />

Reliabilität 23<br />

Religion 25, 172, 194, 556<br />

Reportage 74, 114


372 Sachregister<br />

Reporter 74, 101<br />

Repräsentation 353, 408<br />

Repräsentativität 541<br />

Repression 108<br />

Republik Südafrika 179<br />

Revolution 601<br />

Rezeption 49, 81, 87, 93, 109, 116, 146,<br />

168, 172, 187, 199, 201, 215, 216,<br />

221, 222, 223, 227, 229, 236, 237,<br />

239, 242, 246, 247, 250, 251, 261,<br />

268, 269, 271, 272, 273, 274, 276,<br />

282, 283, 284, 286, 291, 294, 295,<br />

299, 300, 301, 304, 305, 310, 312,<br />

313, 316, 341, 384, 497, 501, 519,<br />

524, 526, 527, 537<br />

Rezipient 49, 85, 109, 112, 216, 240, 243,<br />

264, 267, 293, 294, 300, 491, 499, 553<br />

Rhetorik 602, 605<br />

Richtlinie 423, 460, 465, 477<br />

Risiko 456, 480, 553<br />

Risikokommunikation 91, 337, 547, 550,<br />

555<br />

Ritual 365<br />

Rockmusik 312<br />

Rolle 384<br />

RTL 87, 100, 187, 199, 224, 261, 367,<br />

469, 477, 500<br />

Ruhrgebiet 65, 166<br />

Rundfunk 8, 54, 57, 59, 67, 71, 84, 88, 94,<br />

105, 111, 126, 138, 146, 212, 218,<br />

303, 307, 330, 333, 342, 375, 384,<br />

394, 421, 426, 429, 437, 457, 460,<br />

461, 472, 484, 487, 489, 499<br />

Rundfunkanstalt 104, 105, 110, 146, 159,<br />

270, 337, 371, 377, 394, 427, 431,<br />

461, 472<br />

Rundfunk Berlin-Brandenburg 106<br />

Rundfunkprogramm 94, 377, 472<br />

Rundfunkrat 104<br />

Rundfunksendung 59, 94, 307, 499<br />

Russe 268, 506, 593<br />

russische Sprache 594<br />

Russland 108, 113, 186, 192, 201, 355,<br />

372, 486<br />

S<br />

Sachsen 62, 79, 245, 429, 531<br />

Sachsen-Anhalt 275<br />

Sanktion 465, 586<br />

SAT 1 87, 100, 500<br />

Satellit 90, 146, 394, 460, 489<br />

Satire 77, 95, 180, 482<br />

Saudi-Arabien 110<br />

Schauspieler 483<br />

Schiedsgerichtsbarkeit 464, 466, 480, 494<br />

Schleichwerbung 502<br />

Schlichtung 464, 466, 480, 494<br />

Schreiben 598<br />

Schrift 551<br />

Schriftsteller 83<br />

Schulbuch 19<br />

Schule 252, 266, 294, 518, 528, 534, 586,<br />

607<br />

Schüler 127, 232, 253, 280, 284, 291, 301,<br />

305, 521, 526, 530, 532, 536, 592<br />

schulische Sozialisation 607<br />

Schulleistung 253, 530<br />

Schulpolitik 607<br />

Schütz, A. 45<br />

Schwangerschaftsabbruch 19<br />

Schweden 157, 357<br />

SED 68<br />

Segregation 268<br />

Sekundarstufe I 127, 530<br />

Sekundarstufe II 530<br />

Selbstbeobachtung 350<br />

Selbstbestimmung 290, 461<br />

Selbstbewusstsein 290<br />

Selbstbild 64, 77, 168, 210, 253, 290<br />

Selbstdarstellung 136, 164, 187, 233, 327,<br />

350, 364, 376, 401, 412, 551<br />

Selbstkontrolle 104, 336, 371, 462, 495<br />

Selbstkritik 364<br />

Selbstmord 362<br />

Selbstorganisation 300<br />

Selbstreferenz 45, 350<br />

Selbstverwaltung 461<br />

Selbstverwirklichung 211<br />

Self-fulfilling Prophecy 308<br />

Semantik 75, 565, 612<br />

Semiotik 38, 42<br />

Sendeform 431, 456<br />

Sensationsjournalismus 98, 110, 473, 476,<br />

492<br />

Separatismus 378<br />

Sexismus 19<br />

Sexualität 53, 304, 505, 552<br />

Show 35, 187, 432, 553


Sachregister 373<br />

Skandal 52, 53, 298, 327, 340, 495<br />

Slowakei 78, 289<br />

SMS 134, 598<br />

Soap Opera 4, 187, 304, 310, 469<br />

Solidarität 120, 361<br />

Sozialdemokratie 62, 65, 70, 79<br />

sozialdemokratische Partei 65<br />

soziale Anerkennung 553<br />

soziale Beziehungen 121, 147, 238, 275,<br />

309, 570, 574, 596, 598<br />

soziale Differenzierung 20<br />

soziale Entwicklung 96<br />

soziale Erwünschtheit 543<br />

soziale Folgen 357, 380, 588<br />

soziale Funktion 44, 347, 519, 532<br />

soziale Gerechtigkeit 208, 314<br />

soziale Integration 48, 260, 275, 593<br />

soziale Konstruktion 18, 162, 208, 295,<br />

314, 349, 393<br />

soziale Partizipation 387<br />

sozialer Konflikt 318, 586<br />

sozialer Raum 144, 230<br />

sozialer Status 291<br />

sozialer Wandel 2, 16, 29, 46, 63, 97, 103,<br />

118, 233, 275, 315, 369, 416, 585,<br />

601, 605<br />

soziale Schließung 275<br />

soziale Sicherung 208<br />

soziales Lernen 301, 313<br />

soziales Milieu 263, 560<br />

soziales Netzwerk 21, 230, 258, 263, 266<br />

soziales Problem 167<br />

soziales Verhalten 578, 585<br />

soziale Ungleichheit 208, 241, 314, 376,<br />

559, 563<br />

soziale Verantwortung 371<br />

soziale Wirklichkeit 18, 44, 613<br />

Sozialisation 244, 265, 300, 393, 519, 533,<br />

578<br />

Sozialisierung 121<br />

sozialistischer Staat 389<br />

Sozialpädagoge 494<br />

Sozialstaat 193<br />

Sozialverträglichkeit 1<br />

Sozialwissenschaft 7, 13, 19, 20, 33, 38,<br />

42, 586, 603, 612<br />

Sozialwissenschaftler 7<br />

soziokulturelle Entwicklung 233<br />

soziokulturelle Situation 72, 591<br />

Soziologe 549<br />

sozioökonomische Lage 540<br />

sozioökonomische Struktur 584<br />

Spanien 195<br />

Spartenkanal 100<br />

Spätaussiedler 268, 593, 594<br />

SPD 111, 340, 383, 396, 398, 399, 400<br />

Spende 340<br />

Spiel 109, 531<br />

Spielfilm 49, 149, 237, 282, 297, 393<br />

Spin Doctoring 412<br />

Sponsoring 499<br />

Sport 67, 69, 162, 175, 227, 271, 272, 334,<br />

353, 366, 428, 479<br />

Sportpolitik 69, 334, 366<br />

Sportpresse 334<br />

Sportwissenschaft 217<br />

Sprachbarriere 593<br />

Sprachcode 558<br />

Sprache 10, 18, 20, 38, 42, 233, 236, 547,<br />

556, 557, 558, 559, 560, 563, 564,<br />

566, 572, 580, 581, 583, 588, 592,<br />

593, 601, 604, 606, 608, 613<br />

Sprachgebrauch 180, 395, 506, 556, 558,<br />

563, 564, 566, 575, 580, 583, 586,<br />

592, 593, 594, 598, 601, 602, 604, 609<br />

Sprachkenntnisse 167<br />

Sprachphilosophie 612<br />

Sprachverhalten 559, 573, 575, 581, 582,<br />

583, 611<br />

Sprachwandel 10<br />

Sprechakt 571, 586<br />

Sprechen 38, 244, 582<br />

Staat 204, 236, 373, 458, 488<br />

Staatenbildung 404<br />

staatliche Einflussnahme 132, 377, 457<br />

staatliche Lenkung 372, 377<br />

Staatsvertrag 460, 472, 484, 487<br />

Stadt 438, 504, 548<br />

Städtebau 548<br />

Stadtplanung 444, 548<br />

Stadtregion 438<br />

Stadtteil 560<br />

Star 553<br />

statistische Analyse 446, 541<br />

statistische Methode 446<br />

Statistisches Bundesamt 242<br />

Stereotyp 64, 158, 201, 293, 297, 514, 579<br />

Stichprobe 546


374 Sachregister<br />

Strafe 56<br />

Strafprozess 99<br />

Strafrecht 468, 487<br />

Straftat 56, 156<br />

Strafverfolgung 545<br />

strategische Planung 451<br />

strategisches Management 428, 440, 441,<br />

451<br />

Strukturalismus 14<br />

Studienabschluss 8<br />

Studium 529<br />

Subjektivität 13, 381<br />

Subkultur 15, 180<br />

Südamerika 80, 92, 361, 387, 388, 402,<br />

410, 470, 555, 607<br />

Sudan 132<br />

südliches Afrika 179, 470<br />

Südostasien 329, 339, 576<br />

Südwestrundfunk 94<br />

Supranationalität 580<br />

Symbol 44, 285, 560<br />

symbolische Politik 382<br />

symbolischer Interaktionismus 45, 560<br />

Symbolismus 44<br />

Systemtheorie 14, 38, 42, 45, 262<br />

T<br />

Tageszeitung 53, 61, 73, 85, 93, 115, 143,<br />

153, 162, 171, 182, 186, 190, 191,<br />

193, 197, 198, 204, 206, 207, 208,<br />

246, 250, 267, 298, 340, 342, 348,<br />

353, 361, 365, 445, 452<br />

Talkshow 4, 174, 200, 229, 273, 374, 403,<br />

432<br />

Technik 17, 21, 28, 146, 262, 386, 502<br />

Technikfeindlichkeit 263<br />

Technikfolgen 233, 379, 409<br />

technische Bildung 263<br />

technische Entwicklung 397<br />

technischer Fortschritt 2<br />

technischer Wandel 392<br />

Technologiepolitik 388, 390, 416<br />

Telefon 17, 66<br />

Telegrafie 66, 82, 421<br />

Telekolleg 194<br />

Telekommunikation 138, 147, 387, 388,<br />

389, 390, 394, 405, 416, 439, 460,<br />

471, 474, 475, 487, 489, 490<br />

Textkommunikation 216, 598<br />

Textverarbeitung 127, 216<br />

Theater 401<br />

Theologie 243, 322<br />

Theorie-Praxis 424, 540<br />

Tod 280<br />

Tonträger 215, 225, 235<br />

Tötungsdelikt 156<br />

Tourismus 144, 588<br />

Tradition 33, 307<br />

traditionelle Gesellschaft 44<br />

Transformation 16, 26, 96, 289, 377<br />

transnationale Beziehungen 438<br />

Transparenz 485<br />

Transport 102<br />

Trennungsgrundsatz 502<br />

Trinkverhalten 514<br />

Tscheche 58<br />

Tschechische Republik 96, 289<br />

Tunesien 281<br />

Türke 260, 268, 506, 560, 575, 611<br />

Türkei 159<br />

U<br />

Übersetzung 612<br />

UdSSR 56, 186<br />

UdSSR-Nachfolgestaat 108, 113, 186,<br />

192, 201, 355, 372, 486, 566<br />

Ukraine 108<br />

Umfrageforschung 11, 382, 403, 540, 541,<br />

543, 546<br />

Umweltbelastung 348<br />

Umweltberichterstattung 348<br />

Umwelterziehung 508, 607<br />

Umweltpolitik 555<br />

Umweltverträglichkeit 1<br />

Ungarn 289, 489, 564<br />

Universalismus 548, 572, 613<br />

UNO 133<br />

Unterbrecherwerbung 477<br />

Unterhaltung 9, 27, 35, 76, 81, 87, 105,<br />

112, 169, 170, 174, 179, 187, 199,<br />

211, 227, 239, 273, 374, 403, 469<br />

Unterhaltungsindustrie 27, 180, 229, 428,<br />

444<br />

Unternehmen 84, 147, 150, 238, 371, 424,<br />

426, 429, 433, 441, 447, 448, 451,<br />

454, 471, 474, 475, 503, 570, 573, 609<br />

Unternehmensberatung 142<br />

Unternehmensform 426


Sachregister 375<br />

Unternehmensführung 371, 451<br />

Unternehmenskonzentration 424, 426,<br />

433, 445, 453, 455, 457, 460, 484, 488<br />

Unternehmenskultur 448, 550<br />

Unterricht 127, 305, 565<br />

Urbanisierung 438<br />

Urheberrecht 21, 432, 443, 462, 463, 464,<br />

465, 466, 468, 478, 480, 481, 482,<br />

483, 484, 485, 491, 494<br />

Ursachenforschung 362<br />

USA 7, 46, 55, 77, 91, 102, 110, 113, 118,<br />

133, 141, 178, 179, 181, 187, 196,<br />

197, 203, 209, 273, 276, 279, 284,<br />

285, 302, 304, 313, 315, 321, 324,<br />

326, 331, 334, 339, 350, 364, 368,<br />

378, 382, 391, 392, 420, 442, 466,<br />

469, 470, 497, 511, 552, 562<br />

Uses and Gratifications Approach 4, 243,<br />

259, 264, 306<br />

V<br />

Vater 611<br />

Verantwortung 344, 347<br />

Verantwortungsethik 344<br />

Verbot 463, 502<br />

Verbraucher 491, 501, 509, 515, 516, 517,<br />

609<br />

Verbraucherschutz 477<br />

Verbrechensbekämpfung 545<br />

Verfassungsänderung 608<br />

Verfassungsgericht 486<br />

Verfassungsmäßigkeit 457, 460, 461, 463,<br />

487, 488<br />

Vergangenheitsbewältigung 130, 195<br />

Vergütung 457, 462, 464, 466, 480, 483,<br />

488, 491, 494<br />

Verlag 98, 111, 115, 129, 135, 140, 433,<br />

445, 452, 453, 481<br />

Verlautbarungsjournalismus 326, 334<br />

Verleger 55, 473<br />

Vermarktung 129, 444, 512<br />

Vernetzung 132, 144, 146, 244, 429<br />

Vernunft 572<br />

Verstehen 109, 280, 286, 534, 547, 589,<br />

602<br />

Vertrauen 324, 335<br />

Vertrieb 102, 443<br />

Verwaltung 397, 461<br />

Verwertungsgesellschaft 485<br />

Video 66, 124, 149, 552<br />

Videokonferenz 600<br />

Videothek 149<br />

Vielvölkerstaat 58, 580<br />

Vietnam 339<br />

Viktimisierung 311<br />

Virtualisierung 122, 479, 554<br />

virtuelle Gemeinschaft 121, 144, 220, 228,<br />

230, 254, 522<br />

virtuelle Hochschule 522<br />

virtuelle Realität 17, 121, 287, 522, 548<br />

Visualisierung 207, 552, 554, 599<br />

visuelle Wahrnehmung 114, 174, 176,<br />

177, 178, 286, 518<br />

Völkerrecht 421, 486<br />

Volksbegehren 193<br />

Volksschule 127<br />

Vorurteil 64, 173, 180, 341<br />

W<br />

Wachstum 424, 429<br />

Wahl 35, 157, 373, 386, 392<br />

Wahlgesetz 386<br />

Wahlkampf 382, 383, 396, 398, 399, 400,<br />

402, 409, 412, 417<br />

Wahlverhalten 546<br />

Wahlwerbung 396, 402<br />

Wahrheit 318, 336, 571<br />

Wahrnehmung 17, 49, 93, 121, 201, 269,<br />

273, 284, 285, 288, 296, 299, 353,<br />

398, 399, 400, 516, 532, 535, 536<br />

Wald 182<br />

Warenwert 381<br />

Weber, M. 33, 344<br />

Website 142, 233, 244<br />

Weiblichkeit 295<br />

Weimarer Republik 80, 569<br />

Weissrussland 108<br />

Weiterbildung 194, 430<br />

Weltanschauung 602<br />

Weltbild 185, 230, 522<br />

Weltgesellschaft 21<br />

Welthandel 118, 442<br />

Werbespot 477, 497, 502<br />

Werbeträger 502<br />

Werbewirtschaft 267, 451, 496, 498, 500,<br />

502, 507, 511<br />

Werbung 49, 59, 78, 97, 175, 211, 267,<br />

349, 377, 427, 428, 441, 445, 453,


376 Sachregister<br />

467, 477, 479, 487, 496, 497, 498,<br />

499, 500, 501, 502, 505, 506, 507,<br />

508, 509, 511, 514, 515, 517, 550, 583<br />

Wertorientierung 187, 304, 470, 508, 526,<br />

527<br />

Wertschöpfung 428, 451<br />

Wertwandel 527<br />

Westdeutscher Rundfunk 170, 337<br />

Westeuropa 528<br />

westliche Welt 152<br />

Wettbewerb 89, 98, 100, 104, 117, 137,<br />

202, 259, 270, 371, 423, 424, 426,<br />

433, 437, 445, 446, 450, 453, 456, 481<br />

Widerstandsbewegung 120<br />

Wiedervereinigung 563, 581<br />

Windenergie 343<br />

Wirtschaft 308, 387, 416, 436<br />

wirtschaftliche Lage 105, 202, 425, 441,<br />

451<br />

Wirtschaftlichkeit 377<br />

Wirtschaftspolitik 424, 426<br />

Wirtschaftsraum 78<br />

Wirtschaftsstatistik 213, 425<br />

Wirtschaftszweig 447<br />

Wissen 5, 18, 19, 33, 170, 183, 194, 199,<br />

208, 231, 261, 276, 301, 305, 428,<br />

429, 438, 519, 525, 526, 530, 536,<br />

537, 544, 551, 555, 557, 561, 572,<br />

589, 590, 594, 602<br />

Wissenschaft 33, 129, 140, 337, 481, 547,<br />

603<br />

Wissenschaftler 30, 129, 418<br />

wissenschaftliche Institution 31<br />

Wissenschaftstheorie 42, 306<br />

Wissensgesellschaft 21, 26, 438, 462, 599<br />

Wissenskluft 125, 152, 276, 561<br />

Wissenstransfer 563, 565<br />

Wochenzeitung 73, 165<br />

Wohlbefinden 274<br />

Wortschatz 582<br />

WTO 377, 442<br />

Z<br />

ZDF 87, 100, 104, 151, 176, 183, 224,<br />

261, 271, 272, 334, 367, 440, 467,<br />

500, 546<br />

Zeichen 42, 557<br />

Zeitgeist 211<br />

Zeitschrift 63, 77, 166, 211, 215, 274, 295,<br />

352, 428, 435, 441, 453, 481, 483,<br />

505, 512<br />

Zeitung 52, 53, 58, 60, 62, 65, 66, 73, 79,<br />

82, 93, 95, 98, 111, 156, 192, 196,<br />

201, 202, 210, 267, 328, 343, 348,<br />

349, 351, 363, 365, 441, 446, 449,<br />

452, 534<br />

Zeitungswissenschaft 31<br />

Zensur 52, 83, 189, 325, 355, 473, 487,<br />

552<br />

Zielgruppe 109, 136, 175, 249, 263, 310,<br />

503, 506, 511, 517, 527, 583<br />

Zivilgesellschaft 37, 132, 155, 371, 407,<br />

416<br />

Zivilrecht 465<br />

Zufriedenheit 141, 515<br />

Zukunft 146, 230<br />

Zukunftsperspektive 22, 89, 138, 151, 246,<br />

290<br />

Zusatzqualifikation 529<br />

Zuschauer 6, 116, 168, 176, 187, 219, 239,<br />

240, 248, 251, 269, 270, 272, 273,<br />

277, 288, 294, 304, 313, 526<br />

zweite Generation 228<br />

zwischenbetriebliche Kooperation 429<br />

Zwischenkriegszeit 80<br />

18. Jahrhundert 58, 539<br />

19. Jahrhundert 60, 63, 64, 77, 78, 103,<br />

539, 569, 578, 608<br />

20. Jahrhundert 78, 86, 103, 569, 578, 608


Institutionenregister 377<br />

Institutionenregister<br />

Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Kinder und Kinderbetreuung 525<br />

Deutsche Sporthochschule Köln, FB II Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Sportsoziologie<br />

Abt. Geschlechterforschung 162, 217, 353<br />

Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- 165, 166, 167, 538<br />

Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Repräsentation<br />

- Rhetorik - Wissen" 50<br />

Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für philosophische<br />

Grundlagen kulturwissenschaftlicher Analyse 376<br />

Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für vergleichende Kultur-<br />

und Sozialanthropologie 228<br />

Fachhochschule Bielefeld, FB Wirtschaft 490<br />

Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Theorie und Praxis sozialer<br />

Kommunikation 585, 597<br />

Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales 213<br />

Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Institut für interdisziplinäre<br />

Wirtschafts- und Sozialforschung 127<br />

Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften<br />

Speyer 397<br />

Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Erziehungswissenschaft<br />

und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung<br />

280, 286<br />

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft<br />

WE 3 Arbeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit 542<br />

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 351<br />

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl<br />

Makrosoziologie 197<br />

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft<br />

Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik<br />

348<br />

Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Zentrum Moderner Orient 132<br />

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung -HSFK- 393<br />

Hochschulartenübergreifendes Kompetenzzentrum für Genderforschung und Bildungsfragen in der<br />

Informationsgesellschaft -KGBI- 214<br />

Hochschule Bremen, FB 01 Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer 143, 352, 534


378 Institutionenregister<br />

Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, Studiengang AV Medienwissenschaft<br />

69, 81<br />

Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung<br />

36, 115, 126, 155, 156, 169, 171, 188, 204, 212, 274, 279, 283, 287, 309, 425<br />

Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Lehrstuhl Pädagogische Psychologie<br />

252, 521<br />

Humboldt-Universität Berlin, Theologische Fakultät, Seminar für Praktische Theologie und Institut<br />

für Religionssoziologie und Gemeindeaufbau 172<br />

Institut für Deutsche Sprache -IDS- 560<br />

Institut für Zeitungsforschung 60<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät,<br />

Lehrstuhl für Journalistik II 85<br />

Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung -KBL- an der Universität Zürich<br />

530<br />

Liechtenstein-Institut 103<br />

Medienpädagogik e.V. 112, 223<br />

Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen<br />

414<br />

Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft -SRG- Forschungsdienst 218, 234<br />

Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie<br />

Fachgebiet Allgemeine Soziologie, insb. Theorie moderner Gesellschaften 599<br />

Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie<br />

Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie 444<br />

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Fachgebiet Germanistik Professur für<br />

Germanistische Sprachwissenschaft 233, 240<br />

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Professur für<br />

Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie 233<br />

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Professur für<br />

Differentielle Psychologie und Diagnostik 233<br />

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für<br />

Industrie- und Techniksoziologie 233<br />

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für<br />

Sozialisationsforschung und empirische Sozialforschung 233<br />

Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Graduiertenkolleg<br />

"Technisierung und Gesellschaft" 2, 3, 130, 584<br />

Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft<br />

Professur für Medienpädagogik 265


Institutionenregister 379<br />

Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik,<br />

Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften 245<br />

Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik,<br />

Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Sozialpädagogik und Sozialisation<br />

der Lebensalter 531<br />

Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftspolitik<br />

und Wirtschaftsforschung 437<br />

Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommunikationstechnik<br />

Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik 128, 376<br />

Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien-<br />

und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienwissenschaft 329<br />

Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien-<br />

und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Politikwissenschaft, Medien 316, 380,<br />

422<br />

TNS Infratest Sozialforschung GmbH 545<br />

Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik<br />

323<br />

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Lehrstuhl für<br />

Soziologie II 144<br />

Universität Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft<br />

60<br />

Universität Bayreuth, Fak. 05 Kulturwissenschaften, Facheinheit Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine<br />

Soziologie 201<br />

Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduiertenkolleg 844<br />

"Weltbegriffe und globale Strukturmuster: Ausdifferenzierung und funktionale Diversifikation<br />

der Weltgesellschaft" 230<br />

Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung 370<br />

Universität Bochum, Fak. für Geschichtswissenschaft, Historisches Institut Bereich Mediengeschichte<br />

53<br />

Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik 328, 341<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach Kommunikationswissenschaft<br />

124, 600<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Allgemeine<br />

BWL, insb. Personalwirtschaft 573<br />

Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg für kultur-und sozialwissenschaftliche Studien 77<br />

Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb.<br />

Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen 404<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik II<br />

529


380 Institutionenregister<br />

Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar 606<br />

Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Ethnologie 349<br />

Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaften<br />

330<br />

Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Teilbereich<br />

Regierungslehre 395, 396<br />

Universität Hamburg, FB 07 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft, Institut für Germanistik<br />

I Deutsche Sprache - Arbeitsbereich Unternehmenskommunikation -arbuk- 588, 609<br />

Universität Hamburg, SFB 520 Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung<br />

591<br />

Universität Hannover, FB Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften, Historisches Seminar<br />

70<br />

Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologisches<br />

Institut 216<br />

Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie 156<br />

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften<br />

452, 503<br />

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften<br />

Fachgebiet Kommunikationswissenschaft und Journalistik 333<br />

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften<br />

FG Kommunikationswissenschaft, insb. Medienpolitik 160<br />

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften<br />

Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung 264<br />

Universität Jena, Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie Lehrstuhl für<br />

Sozialgeographie 307<br />

Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrstuhl Psychologie für Pädagogen<br />

253<br />

Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Gender<br />

Research Group 587<br />

Universität Klagenfurt, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft<br />

220<br />

Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Institut für Kommunikationspsychologie,<br />

Medienpädagogik und Sprechwissenschaft -IKMS- Abt. Sprechwissenschaft<br />

605<br />

Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie<br />

in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozialmanagement 544<br />

Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle<br />

Kommunikation" 51, 72, 562


Institutionenregister 381<br />

Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft<br />

72, 86, 302<br />

Universität Köln, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Lehrstuhl für Allgemeine<br />

Psychologie und Kulturpsychologie 216<br />

Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Wirtschaftsinformatik,<br />

insb. Informationsmanagement 449<br />

Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Informatik und Informationswissenschaft<br />

Lehrstuhl Informationswissenschaft 231<br />

Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikationsund<br />

Medienwissenschaft Abt. Allgemeine und Spezielle Journalistik 338<br />

Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikationsund<br />

Medienwissenschaft Abt. Empirische Kommunikations- und Medienforschung 69<br />

Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikationsund<br />

Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunikationswissenschaft<br />

251<br />

Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kulturwissenschaften<br />

351<br />

Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- 195<br />

Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft<br />

Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung unter<br />

Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung 275<br />

Universität Mainz, FB 12 Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. Systemanalyse<br />

und Systemvergleich, Wirtschaft und Gesellschaft 430<br />

Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft<br />

392<br />

Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwissenschaft<br />

Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte 254<br />

Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut 429<br />

Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft 220<br />

Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für<br />

Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung 529<br />

Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft<br />

und Medienforschung 383<br />

Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut II Allgemeine<br />

und Angewandte Psychologie 582<br />

Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut III Pädagogische<br />

Psychologie, Entwicklungspsychologie, Methodenlehre 561<br />

Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut IV Sozialpsychologie,<br />

Persönlichkeitspsychologie und Organisationspsychologie 590


382 Institutionenregister<br />

Universität Münster, FB 14 Geowissenschaften, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie,<br />

Politische Geographie 203<br />

Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie 506<br />

Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik 529<br />

Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I 419<br />

Universität Potsdam, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik 575<br />

Universität Regensburg, Juristische Fakultät, Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie 311<br />

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft,<br />

Institut für Psychologie Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Medienpsychologie<br />

529<br />

Universität Saarbrücken, Fak. 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaft, FR 1.3 BWL Lehrstuhl für<br />

BWL, insb. Organisation, Personal- und Informationsmanagement 447<br />

Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie AE Sozialpsychologie<br />

596, 610<br />

Universität Saarbrücken, Graduiertenkolleg "Interkulturelle Kommunikation in kulturwissenschaftlicher<br />

Perspektive" 574<br />

Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie,<br />

Fach Soziologie 268<br />

Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie,<br />

Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Geißler 209<br />

Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl BWL IV, insb. Marketing 516<br />

Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 615 "Medienumbrüche"<br />

113<br />

Universität Zürich, Philosophische Fakultät 520<br />

Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Abt. Innenpolitik,<br />

Vergleichende Politik 504<br />

Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut Fach Pädagogische Psychologie<br />

II Kognitionspsychologie, Didaktik 256<br />

Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département de science politique<br />

504


ANHANG


Hinweise 385<br />

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur<br />

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen<br />

Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen<br />

Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit<br />

einem Standortvermerk versehen.<br />

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr<br />

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur<br />

der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.<br />

Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen<br />

die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über<br />

das Bibliothekenleitsystem.<br />

Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst<br />

der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.<br />

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln<br />

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek<br />

Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt<br />

werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“<br />

sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax<br />

oder elektronisch erfolgen.<br />

Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulangehörige<br />

2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen<br />

Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per<br />

Fax möglich.<br />

Zur Benutzung der Forschungsnachweise<br />

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.<br />

Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung<br />

oder an den/die Wissenschaftler(in).<br />

Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis<br />

genannt ist.


Informations- und Dienstleistungsangebot des<br />

Informationszentrums Sozialwissenschaften<br />

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />

(IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.<br />

Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren<br />

nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten<br />

für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen.<br />

Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:<br />

• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und<br />

Literaturhinweisen (SOLIS)<br />

• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit<br />

• Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />

• Informationsdienste zu ausgewählten Themen<br />

• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung<br />

• Internet-Service<br />

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv<br />

für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen,<br />

Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der<br />

„Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.<br />

Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in<br />

Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung<br />

unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer<br />

von und nach Osteuropa.<br />

Die Datenbanken FORIS und SOLIS<br />

FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)<br />

Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der<br />

letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.<br />

Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren<br />

sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der<br />

am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.<br />

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung,<br />

Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />

Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,<br />

Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre<br />

Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />

Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.<br />

Bestand der letzten 10 Jahre: über 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen<br />

Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die<br />

Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-<br />

DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen<br />

Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhe-


ung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter<br />

IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt<br />

für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten<br />

sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.<br />

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)<br />

Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.<br />

Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur<br />

(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich<br />

oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer<br />

Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.<br />

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung,<br />

Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung,<br />

Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie<br />

weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung,<br />

Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.<br />

Bestand: Frühjahr 2005 ca. 315.000 Literaturnachweise<br />

Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000<br />

Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue<br />

Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut<br />

für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle<br />

Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur<br />

für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft<br />

und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere<br />

Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation<br />

in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung<br />

in Frankfurt/Main.<br />

Zugang zu den Datenbanken<br />

Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig.<br />

Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende<br />

Hosts zugänglich:<br />

STN International GBI<br />

The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt-<br />

Information Network schaftliche Information mbH<br />

Postfach 24 65 Postfach 81 03 60<br />

D-76012 Karlsruhe D-81903 München<br />

Tel. (0 72 47) 80 85 55 Tel. (0 89) 99 28 79-0<br />

www.stn-international.de www.gbi.de/_de<br />

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der<br />

Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für<br />

das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei<br />

zugänglich.


infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise<br />

für den Zugang zur Datenbank SOLIS - auch in Kombination mit den Literaturdatenbanken<br />

zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de).<br />

Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken<br />

- ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten drei<br />

Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung<br />

(www.gesis.org/Information/FORIS/Recherche); dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme<br />

in FORIS mitzuteilen.<br />

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken<br />

Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende<br />

Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften.<br />

Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher<br />

Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.<br />

Auftragsrecherchen<br />

In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken<br />

FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen<br />

und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten<br />

zusammengestellt.<br />

Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />

Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West-<br />

Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation<br />

mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.<br />

Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem<br />

Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in<br />

englischer Sprache erscheint.


<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> - <strong>soFid</strong><br />

Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung<br />

bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM<br />

bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig<br />

zu einem Themenbereich informieren wollen.<br />

<strong>soFid</strong> ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:<br />

• Allgemeine Soziologie<br />

• Berufssoziologie<br />

• Bevölkerungsforschung<br />

• Bildungsforschung<br />

• Familienforschung<br />

• Frauen- und Geschlechterforschung<br />

• Freizeit - Sport - Tourismus<br />

• Gesellschaftlicher Wandel in den<br />

neuen Bundesländern<br />

• Gesundheitsforschung<br />

• Industrie- und Betriebssoziologie<br />

• Internationale Beziehungen +<br />

Friedens- und Konfliktforschung<br />

• Jugendforschung<br />

• Kommunikationswissenschaft:<br />

Massenkommunikation - Medien -<br />

Sprache<br />

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet<br />

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie<br />

• Kultursoziologie + Kunstsoziologie<br />

• Methoden und Instrumente der<br />

Sozialwissenschaften<br />

• Migration und ethnische Minderheiten<br />

• Organisations- und Verwaltungsfor-<br />

schung<br />

• Osteuropaforschung<br />

• Politische Soziologie<br />

• Religionsforschung<br />

• Soziale Probleme<br />

• Sozialpolitik<br />

• Sozialpsychologie<br />

• Stadt- und Regionalforschung<br />

• Technology Assessment<br />

• Umweltforschung<br />

• Wissenschafts- und Technikforschung<br />

Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline<br />

Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf<br />

Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche<br />

Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,<br />

Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden<br />

unter www.gesis.org/Information/SowiNet.<br />

Forschungsübersichten<br />

Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden<br />

in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.


Internet-Service<br />

Die Institute der GESIS (Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.)<br />

IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)<br />

ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und<br />

ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)<br />

bieten unter<br />

www.gesis.org<br />

gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu<br />

Informations- und Datenbeständen.<br />

Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang<br />

zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer<br />

Datenbanken und Informationssammlungen:<br />

• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben<br />

zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den<br />

Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft,<br />

Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft<br />

sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),<br />

Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre<br />

Forschung oder öffentlicher Bereich).<br />

Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen<br />

Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink<br />

zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank<br />

FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).<br />

• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet<br />

Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern.<br />

Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen,<br />

Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung.<br />

Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch<br />

weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt<br />

(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).<br />

• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in<br />

einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften,<br />

die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig<br />

für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen<br />

sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage<br />

der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank<br />

SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten<br />

Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen<br />

zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert<br />

werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller<br />

ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format<br />

abgerufen werden.


Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in<br />

alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt<br />

über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.<br />

Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:<br />

• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu<br />

Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie<br />

• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,<br />

Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen<br />

Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und<br />

zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.<br />

Elektronischer Service des IZ<br />

Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet,<br />

sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version<br />

bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über<br />

listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname<br />

Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.<br />

Für den Newsletter gilt:<br />

listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Text im Betreff: subscribe oenews<br />

***<br />

Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive<br />

Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick<br />

unter:<br />

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm<br />

GESIS - Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V.<br />

Informationszentrum<br />

Sozialwissenschaften<br />

Abteilung Informationstransfer<br />

Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa<br />

53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin<br />

Telefon: (0228)2281-0 Telefon: (030) 23 36 11-0<br />

Telefax: (0228) 22 81-120 Telefax: (030) 23 36 11-310<br />

e-mail:iz@bonn.iz-soz.de e-mail:iz@berlin.iz-soz.de

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