Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid - Sowiport
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<strong>soFid</strong> - <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
<strong>Fachinformationsdienst</strong><br />
02/2006<br />
Organisations- und Verwaltungsforschung<br />
GESIS-IZ Bonn 2006
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong><br />
<strong>soFid</strong>
Organisations- und Verwaltungsforschung<br />
Band 2006/2<br />
bearbeitet von<br />
Gisbert Binder<br />
mit Beiträgen von<br />
Manuel Jans und Heiko Hoßfeld<br />
Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2006
ISSN: 0938-6041<br />
Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Institute e.V., Bonn<br />
bearbeitet von: Gisbert Binder<br />
Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch<br />
Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0<br />
Printed in Germany<br />
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft<br />
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den<br />
Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />
© 2006 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere<br />
ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch<br />
auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt<br />
Vorwort .............................................................................................................................................7<br />
Manuel Jans<br />
Empirische Effekte organisationsdemografische Diversität in Organisationen -<br />
Ergebnisse und Erkenntnisse einer Metaanalyse……………………………………………………9<br />
Heiko Hoßfeld<br />
Vertrauen - Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs….………….45<br />
Sachgebiete<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation...........................................................63<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung.....................................90<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung,<br />
Arbeitsorganisation ...........................................................................................................124<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, medizinischer Bereich,<br />
Public Private Partnership .................................................................................................166<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen ..........................194<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes....................................212<br />
Register<br />
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................249<br />
Personenregister ............................................................................................................................251<br />
Sachregister...................................................................................................................................257<br />
Institutionenregister.......................................................................................................................271<br />
Anhang<br />
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................281<br />
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................281
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 7<br />
Vorwort<br />
Vorwort zum <strong>soFid</strong> „Organisations- und Verwaltungsforschung“<br />
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen<br />
<strong>Fachinformationsdienst</strong>“ (<strong>soFid</strong>) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl<br />
spezieller Themenstellungen an. Jeder <strong>soFid</strong> hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil.<br />
Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.<br />
Quelle der im jeweiligen <strong>soFid</strong> enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken<br />
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem<br />
Sozialwissenschaften).<br />
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze,<br />
Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den<br />
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“<br />
eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie<br />
hier den vollständigen Text des Dokuments.<br />
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen<br />
Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen<br />
zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur<br />
Verfügung.<br />
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise<br />
durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben<br />
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden<br />
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern,<br />
sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen<br />
wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte<br />
Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.<br />
* * *<br />
Der <strong>soFid</strong> „Organisations- und Verwaltungsforschung“ spiegelt die wissenschaftliche Diskussion<br />
im Bereich Organisations- und Verwaltungssoziologie wider. Darüber hinaus enthält er auch für<br />
Soziologen interessante Arbeiten aus anderen Wissenschaftsdisziplinen, die sich mit verschiedenen<br />
Aspekten von Organisation - verstanden als ein zielgerichtetes soziales System im weitesten<br />
Sinne - oder spezieller mit der öffentlichen Verwaltung als staatlicher Behördenorganisation befassen.<br />
Gleichfalls einbezogen sind Nachweise, die Informationen über die betriebliche Aufbau- und<br />
Ablauf- sowie die Projektorganisation enthalten.<br />
Einige der in diesem sozialwissenschaftlichen <strong>Fachinformationsdienst</strong> enthaltenen Nachweise sind<br />
von ihrem thematischen Zuschnitt her relativ breit angelegt und behandeln interdisziplinäre Frage-
8 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vorwort<br />
stellungen, die auch z.B. der Industrie- und Betriebssoziologie, der Politischen Wissenschaft oder<br />
den Wirtschaftswissenschaften zugeordnet werden können.<br />
Das erste Kapitel bezieht sich auf theoretische Probleme und die Methodik der Organisation sowie<br />
auf Organisationskultur und Unternehmenskultur. Es enthält Informationen zu theoretischen Ansätzen<br />
und Modellen wie ggf. der Kontigenztheorie, Ressource Dependence, Population Ecology,<br />
Transaktionskostentheorie, Entscheidungstheorie sowie Neo-Institutionalismus und deren Anwendung<br />
in der Organisationsforschung.<br />
Kapitel zwei enthält Studien zu Globalisierung, Kooperationsnetzwerken, internationalen Unternehmen,<br />
regionalen Entwicklungen sowie Länderstudien.<br />
Kapitel drei informiert über Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung.<br />
Hierunter sind der organisatorische Wandel durch Beeinflussung der Organisationsstruktur sowie<br />
der Mitarbeiter subsumiert, ferner Fragen der Berufsbildung, Weiterbildung, des beruflichen Aufstiegs<br />
einerseits und Informationen zu Führungsstil und Führungstechnik andererseits.<br />
Kapitel vier liefert Nachweise zu öffentlich-rechtlichen Organisationen, öffentlichen Verwaltungen<br />
und Bürokratie. Im Einzelnen sind hier die Kommunalverwaltung und der medizinische Bereich,<br />
das Erziehungs- und Bildungssystem, Polizei, Justiz und Militär sowie der öffentlichrechtliche<br />
Rundfunk zu nennen.<br />
Des Weiteren werden hierunter auch öffentlich-rechtliche Organisationen mit Selbstverwaltung,<br />
die gruppenbezogene Kollektivgüter bereitstellen, wie etwa die Sozialversicherung, subsumiert.<br />
Gleichfalls sind dort Informationen zu Public Private Partnership zu finden.<br />
Kapitel fünf informiert über privatrechtliche Organisationen, Industriebetriebe, kleine und mittlere<br />
Unternehmen, Dienstleister und Handwerksbetriebe. Hier sind auch Nachweise zu einzelnen Wirtschaftszweigen<br />
eingeordnet.<br />
Kapitel sechs enthält Nachweise zu intermediären Organisationen, verstanden als Einrichtungen<br />
und Gruppen, die zwischen den Polen Staat und Markt stehen und zwischen den Organen der politischen<br />
Willensbildung und den verschiedenen sozialen Gruppen Vermittlungsfunktionen übernehmen.<br />
Im Einzelnen werden dazu Nonprofit-Organisationen, Gewerkschaften, Parteien, Vereine,<br />
Verbände und Initiativen gezählt.<br />
Einige Nachweise berühren thematisch mehrere Gliederungspunkte, in diesen Fällen wurde pragmatisch<br />
die Zuordnung zu einem Kapitel vorgenommen.<br />
Seit einigen Jahren werden die Bände des <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung durch<br />
fachwissenschaftlichen Beiträge eingeleitet, die in der diesjährigen Ausgabe vom Lehrstuhl für<br />
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insb. Personalwirtschaft, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,<br />
Universität Duisburg-Essen, Standort Essen stammen. Mit dieser Zusammenarbeit streben<br />
wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche<br />
Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.<br />
Alle Rechte verbleiben bei den Autoren.<br />
Wir bedanken uns für die gute Kooperation.
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in<br />
Organisationen – Ergebnisse und Erkenntnisse einer<br />
Metaanalyse 1<br />
Manuel Jans<br />
1 Problemstellung und Vorgehensweise<br />
Unterschiede in der organisationsdemografischen Zusammensetzung von Organisationen sind nachweislich<br />
personalwirtschaftlich relevant: Zahlreiche empirische Studien der Organisationsdemografieforschung<br />
belegen, dass organisationsdemografische Merkmale wie Geschlecht, Alter, Dauer der<br />
Gruppenzugehörigkeit oder funktionaler Hintergrund, Wirkungen auf personalwirtschaftlich relevante<br />
Ergebnis- und Prozessvariablen haben (vgl. Carroll/Harrison 1998; Milliken/Martins 1996;<br />
Tsui/Gutek 1999; Williams/O´Reilly 1998). Grundsätzlich werden im Rahmen dieser Forschungsrichtung<br />
zwei zentrale Effekte thematisiert: Zum einen, auf Basis der Kombination und wechselseitigen<br />
Ergänzung von unterschiedlichen Wissens- und Wertungshintergründen von Personen, ein positiver<br />
Effekt der Diversität organisationsdemografischer Merkmale auf die Leistungen von Gruppen<br />
und Organisationen, was sich insbesondere in erhöhter Kreativität, Innovativität und Anpassungsflexibilität<br />
ausdrückt. Zum anderen, ein negativer Effekt auf den Leistungserstellungsprozess, da diese<br />
Unterschiede zwischen den Personen zu einem erhöhten Konfliktniveau und verringerter sozialer<br />
Interaktion und mithin zu einer Beeinträchtigung produktiver Gruppenprozesse und -ergebnisse<br />
führt.<br />
Unklar ist bisher jedoch, (1) ob diese Diversitätseffekte grundsätzlich (in der Mehrzahl beobachtbarer<br />
Fälle) auftreten und somit von (vorläufig) bestätigten Wirkungszusammenhängen ausgegangen<br />
werden kann und (2) in welchem Verhältnis diese Effekte zueinander stehen, dass heißt, ob eine hohe<br />
organisationsdemografische Diversität nun eher mehr Leistungsvorteile oder doch mehr Nachteile<br />
für die Organisation mit sich bringt. Obwohl es mittlerweile einen großen Fundus an empirischen<br />
Studien zu den Wirkungen von organisationsdemografischen Variablen gibt, fehlt es in dieser Hinsicht<br />
an zusammenfassenden und vergleichenden Analysen der empirischen Effekte, welche es ermöglichen,<br />
die Wirkungen der Diversität sinnvoll einzuschätzen (vgl. für rein narrative Reviews zu<br />
Diversitätseffekten Milliken/Martins 1996 und Williams/O´Reilly 1998). Deshalb werden im folgenden<br />
die empirischen Ergebnisse aus 25 Studien der Organisationsdemografieforschung auf der<br />
Ebene von Arbeitsgruppen zusammengefasst und mit den metaanalytischen Verfahren des „vote-“<br />
bzw. „box-counting“ und einem Vergleich der Effektstärken und Effektrichtungen der Diversitätsvariablen<br />
analysiert.<br />
Hierzu wird wie folgt vorgegangen: Zunächst werden im zweiten Kapitel kurz verschiedene Diversitätsmerkmale<br />
erläutert und die grundlegenden theoretischen Begründungen für Diversitätseffekte in<br />
Organisationen skizziert. Im dritten Kapitel werden zentrale empirische Ergebnisse der Organisationsdemografieforschung<br />
dargestellt und analysiert. Hierzu werden zunächst die verwendeten Studien<br />
näher beschrieben und deren grundsätzlicher empirischer Erklärungsgehalt überprüft. Mit Hilfe<br />
der Daten aus den Studien werden dann die zentralen Wirkungsvermutungen der Diversitätsfor-<br />
1 Erstmals erschienen in: Essener Beiträge zur Personalforschung; Nr. 3, Essen 2004
10 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
schung auf ihren Gehalt geprüft sowie die unterschiedlichen Effekte der Diversitätsvariablen dargestellt<br />
und analysiert. Im vierten Kapitel werden abschließend die zentralen Erkenntnisse der Analyse<br />
zusammengefasst und offene Forschungsfragen skizziert.<br />
2 Diversität in Organisationen<br />
Um aufzuzeigen, in welcher Hinsicht sich Personalstrukturen organisationsdemografisch unterscheiden<br />
können, werden im folgenden zunächst wesentliche Diversitätsmerkmale erläutert. Daran<br />
anschließend wird gezeigt, wie die Wirkungen von Diversität in Organisationen theoretisch begründet<br />
werden und welche grundsätzlichen Perspektiven sich daraus ergeben.<br />
2.1 Diversitätsmerkmale<br />
Im Rahmen der Organisationsdemografieforschung werden unterschiedliche Merkmale hinsichtlich<br />
derer sich die Mitglieder einer Organisation unterscheiden können untersucht:<br />
(1) (Demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht und kultureller Hintergrund (Rasse, Ethnie,<br />
Nationalität),<br />
(2) (organisationale Merkmale wie die Dauer der Zugehörigkeit zu Gruppen, Kohorten und der Organisation,<br />
die hierarchische Position oder die funktionale Einordnung (Marketing, Produktion,<br />
usw.),<br />
(3) (Merkmale der individuellen Expertise und Qualifikation wie (Aus-)Bildung und funktionaler<br />
Hintergrund und<br />
(4) (kognitive Merkmale wie Werte, Wissen, Einstellungen und Glauben.<br />
Diese vielfältigen Merkmale unterscheiden sich zentral im Ausmaß ihrer ´Sichtbarkeit´. Während<br />
die demografischen Merkmale zumeist leicht sichtbar sind und somit unmittelbar zur sozialen Kategorisierung<br />
dienen können (Jung - Alt, Mann - Frau, Inländer - Ausländer), sind die übrigen Merkmale<br />
nur mittelbar erschließbar und im Falle der kognitiven Merkmale i.d.R. zunächst sogar vollkommen<br />
unsichtbar. Erkennt man die hierarchische Position vielleicht noch recht schnell an der üblichen<br />
´Dienstkleidung´ oder typischen Statussymbolen, wird man beispielsweise erst im Laufe der<br />
gemeinsamen Interaktion in Organisationen kennen lernen, wer für was (kein) Experte ist oder wer<br />
„zur alten Garde“ gehört. Da nur die wenigsten ihre Gesinnung offen zur Schau tragen, wird man<br />
auch erst im Laufe der Zeit herausfinden, wer ähnliche bzw. unterschiedliche Werte und Einstellungen<br />
hat und sich so ein handlungsleitendes (Vor-)Urteil dem anderen (oder solchen die ihm ähnlich<br />
sind) gegenüber bilden.<br />
2.2 Begründungen für Diversitätseffekte<br />
Die Wirkungen der demografischen Komposition von Gruppen und Organisationen werden unterschiedlich<br />
begründet, wobei sich zwei grundsätzliche Perspektiven unterscheiden lassen: Die eine<br />
Sichtweise sieht Diversität als wertvolle Ressource an, da diese kognitive Vielfalt in Organisationen<br />
erzeugt, wodurch Entscheidungsprozesse verbessert und Innovationen erzeugt werden (Ressourcenperspektive).<br />
Die zweite Perspektive sieht in der organisationsdemografischen Diversität den Ur-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 11<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
sprung von dysfunktionalen Störungen der Gruppenprozesse und Organisationsabläufe (Prozessperspektive).<br />
2.2.1 Ressourcenperspektive<br />
Im Rahmen dieser Perspektive wird angenommen, dass organisationsdemografische Diversität regelmäßig<br />
auch kognitive Diversität bedeutet (vgl. Cox/Lobel/McLeod 1991: 827; Hambrick/Mason<br />
1984; Jackson 1992): So haben z.B. Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts auch unterschiedliche<br />
Lebenserfahrungen, mit Unterschieden in der Zugehörigkeitsdauer zu Gruppen und Organisationen<br />
variiert das individuelle organisationsspezifische Wissen und das Ausmaß geteilter Erfahrungen,<br />
unterschiedliche (Aus-)Bildungen und funktionale Hintergründe vermitteln unterschiedliches<br />
Fachwissen und Unterschiede in den (sozio-)kulturellen Hintergründen sozialisieren nicht selten<br />
unterschiedliche Werte-, Einstellungs- und Glaubensstrukturen. Kurzum: Organisationsdemografische<br />
Diversität führt zu einer kognitiven Vielfalt an impliziten Theorien, Schemata, Skripten<br />
und Referenzrahmen oder: der Wert-Wissensstrukturen von Gruppen und Organisationen, was wiederum<br />
bei kreativen und innovativen Problemlösungs- und Entscheidungsaufgaben von Vorteil ist.<br />
Ebenso ist diese Vielfalt von Vorteil, wenn es darum geht, sich an wandelnde Situationen anzupassen.<br />
Ein größerer Vorrat an kognitiven Ressourcen dürfte auch eine größere Anpassungsfähigkeit<br />
und -flexibilität in neuen Wettbewerbs- und Problemsituationen bedeuten, da die Organisation auf<br />
eine größere Bandbreite an Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen zurückgreifen kann um anstehende<br />
Probleme zu lösen. Die zentrale These ist hierbei also: Kognitive Diversität führt zu höheren Gruppen-<br />
und Organisationsleistungen. Und das insbesondere bei innovativen Entscheidungsaufgaben<br />
und in Situationen, die einer hohen (kognitiven) Flexibilität bedürfen. Zudem wird in der Regel im<br />
Rahmen dieser Perspektive eine Indikatorannahme getroffen: Demografische und organisationale<br />
Diversität und Unterschiede in Hinsicht auf die Expertise und Qualifikation sind sinnvolle und valide<br />
Indikatoren für die Diversität der Wert-Wissensstrukturen von Gruppen und Organisationen.<br />
2.2.2 Prozessperspektive<br />
Im Rahmen der Prozessperspektive wird davon ausgegangen, dass die organisationsdemografische<br />
Diversität auf Basis unterschiedlicher Wirkungsmechanismen einen Einfluss auf Interaktionsprozesse<br />
in Gruppen und Organisationen hat und damit auch deren Leistungsergebnisse beeinflusst. So<br />
wird erwartet, dass Diversität zu einem höheren Konfliktniveau, weniger Kommunikation und geringerer<br />
sozialer Integration führt. Für diese Wirkungen werden zwei verschiedene Prozesse verantwortlich<br />
gemacht: Zum einen, auf der Individualebene, die soziale Anziehungs- und Bindungswirkung<br />
von Personen, die sich hinsichtlich bestimmter Merkmale ähnlich sind und, auf kollektiver<br />
Ebene, die Wirkung sozialer Kategorisierungs- und Identifikationsprozesse mit sozial ähnlichen<br />
Personen(-gruppen).<br />
„Gleich und gleich gesellt sich gern!“ - Ähnlichkeit und Attraktivität<br />
Es kann als gut bestätigte These angesehen werden, dass Personen grundsätzlich in Situationen, in<br />
denen sie die freie Wahl der Interaktionspartner haben, häufiger mit solchen Partnern interagieren,<br />
die ihnen hinsichtlich bestimmter objektiver und subjektiver Merkmale ähnlich sind, als mit solchen,<br />
die ihnen eher unähnlich sind (vgl. Amir 1994; Aronson 1994: Kap. 4; Byrne 1997; Hogg 1992: Kap.<br />
7; Lott/Lott 1965). Die relative Ähnlichkeit begründet die Attraktivität bestimmter Interaktionspartner,<br />
was typischerweise zu häufigerer und intensiverer Kommunikation, weniger Konflikten und einer<br />
größeren affektiven und sozialen Verbundenheit führt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Di
12 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
versität tendenziell zu geringerer Interaktion und Kommunikation und einem höheren Konfliktniveau<br />
zwischen Gruppen- und Organisationsmitgliedern führt, wodurch deren soziale Integration<br />
geschwächt und die Fluktuation gefördert wird (vgl. Pfeffer 1983).<br />
„In oder Out?“ - Soziale Kategorisierung und soziale Identifikation<br />
Organisationsdemografische Merkmale dienen auch als Basis für die soziale Kategorisierung und<br />
Stereotypisierung der Organisations- und Gruppenmitglieder (Aronson 1994: Kap. 4 u. 7; Tajfel<br />
1981; Turner 1987). Vor dem Hintergrund ihres eigenen (als positiv bewerteten) Selbstbildes, teilen<br />
Personen sich selbst und andere in soziale Kategorien ein, welche als Basis für die soziale Identität<br />
als Individuum oder als Mitglied einer sozialen Bezugsgruppe dient. Um ein möglichst positives<br />
Selbstbild aufrechtzuerhalten, besteht bei Personen die Tendenz, sich (sozial) möglichst weit von<br />
Personen zu distanzieren, die sie als sozial unähnlich einschätzen. Dieses führt nicht nur dazu, dass<br />
sozial unähnliche Personen weniger miteinander interagieren, sondern auch zur Definition von ´Insidern´<br />
und ´Outsidern´, zur sozialen Schließung von Gruppen und somit zur Bildung von ´In-´ und<br />
´Out-Groups´. Auch hier wird angenommen, dass die Bildung sozialer Bezugsgruppen und die damit<br />
verbundene Identifikation einen negativen Einfluss auf die Interaktionsprozesse innerhalb und<br />
zwischen Arbeitsgruppen hat und somit die Gruppen- und Organisationsleistung beeinflusst.<br />
Beide Begründungen gehen somit davon aus, dass die Unähnlichkeit der sozial relevanten organisationsdemografischen<br />
Merkmale dazu führt, dass Personen und Gruppen in Organisationen - sofern<br />
sie aufgrund der arbeitsteiligen Leistungsprozesse eine Wahl haben - weniger sozial interagieren und<br />
- falls sie diese Wahl nicht haben - häufiger Konflikte auftreten, was insgesamt zu einer geringeren<br />
sozialen Integration, weniger Kommunikation, höherer Unzufriedenheit und einem höheren Fluktuationsniveau<br />
führt.<br />
Auch der Prozessperspektive liegt eine Indikatorannahme zu Grunde: Das Ausmaß der Diversität<br />
dient als Indikator für die Art und Qualität der jeweiligen Interaktionsprozesse in Gruppen und Organisationen.<br />
Das heißt, dass eine hohe Diversität als valider Indikator für gestörte, dysfunktionale<br />
Gruppenprozesse - im Sinne geringerer sozialer Integration, geringerer Kommunikation und häufigeren<br />
Konflikten - angenommen wird.<br />
3 Ergebnisse der Organisationsdemografieforschung<br />
Im weiteren werden die zentralen Ergebnisse der Organisationsdemografieforschung auf der Ebene<br />
von Gruppen dargestellt. Hierzu werden zunächst die Charakteristika der einbezogenen organisationsdemografischen<br />
Studien beschrieben. Im Anschluss daran wird die grundsätzliche Erklärungsleistung<br />
organisationsdemografischer Variablen dargestellt, um dann mit den gesamten vorliegenden<br />
empirischen Ergebnissen einen Test der Ressourcen- und Prozesshypothese und eine Analyse<br />
der Effektrichtungen und -stärken vorzunehmen.<br />
3.1 Beschreibung der Studien<br />
Für die weitere Analyse werden 25 Feldstudien der Organisationsdemografieforschung herangezogen,<br />
welche in referierten Zeitschriften publiziert wurden und Hypothesen der Ressourcen- und/oder<br />
Prozessperspektive auf der Ebene von Gruppen zu Grunde legen (vgl. Anhang).
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 13<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
3.1.1 Studienpopulation<br />
Die gesamte Studienpopulation umfasst mehr als 14.000 Mitarbeiter in 1206 Top Management<br />
Teams, 359 Arbeitsgruppen, 95 Projektgruppen, 45 Fertigungs- und Entwicklungsteams, 151 Abteilungen<br />
und 32 universitären Fachbereichen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Arbeitsgruppen<br />
in us-amerikanischen Unternehmen in 15 unterschiedlichen Branchen des privaten und öffentlichen<br />
Sektors (vgl. Anhang und Abbildung 1).<br />
Vergleicht man die Teilpopulationen miteinander, stellt man fest, dass die Top Management Teams,<br />
mit einem Anteil von mehr als 65 Prozent im Verhältnis zu hierarchisch niedriger angesiedelten<br />
Gruppen, deutlich überrepräsentiert sind. Ebenso zeigt die Population eine deutliche Verzerrung in<br />
Hinsicht auf die Art der Arbeitsaufgaben der Gruppen: Diejenigen Gruppen mit eher komplexen Entscheidungsaufgaben<br />
(Top Management Teams, Projektgruppen, F&E-Teams, Fachbereiche) machen<br />
mehr als drei Viertel der gesamten Studienpopulation aus. Von den 473 Arbeitsgruppen und<br />
Abteilungen mit eher ausführenden Arbeitsaufgaben sind über 90 Prozent der Mitarbeiter als Verwaltungs-<br />
oder Kaufmännische Angestellte tätig. Lediglich in einer Studie (Pelled 1996) wurde die<br />
demografische Komposition von Gruppen von Produktionsarbeitern untersucht. Insgesamt sind<br />
somit in der Studienpopulation fast nur „white collar“-Mitarbeiter mit entsprechenden Arbeitsaufgaben<br />
vertreten.<br />
Gruppenart Studienanzahl Gruppenanzahl relativer Anteil (%)<br />
Top Management Teams 14 1206 65,2<br />
Arbeitsgruppen 5 322 17,4<br />
Projektgruppen 3 95 5,1<br />
F&E-Teams 1 45 2,4<br />
Abteilungen 1 151 8,2<br />
Fachbereich 1 32 1,7<br />
Summe 25 1851 100<br />
Abbildung 1: Gruppenarten<br />
Bei den meisten untersuchten Gruppen und Teams handelt es sich um Kleingruppen: In 72% der Fälle<br />
beträgt die durchschnittliche Gruppengröße in den Top Management Teams, Projektgruppen,<br />
F&E-Teams und Arbeitsgruppen zehn oder weniger Mitarbeiter, in den restlichen Fällen waren es im<br />
Schnitt nicht mehr als zwanzig Gruppenmitglieder. In den untersuchten Abteilungen waren es durchschnittlich<br />
11 und in den Fachbereichen ca. 30 Mitglieder. Innerhalb der Studienpopulation werden<br />
somit Kleingruppen deutlich überrepräsentiert.<br />
3.1.2 Diversitätsvariablen<br />
In den 25 einbezogenen Studien wurden in 92 Prozent der Fälle mehr als eine Diversitätsvariable erhoben<br />
(vgl. Abbildung 2): In rund einem Viertel der Fälle (24 Prozent) wurden jeweils zwei Variablen<br />
erhoben, in 20 Prozent der Fälle drei und wiederum in einem Viertel der Fälle vier Variablen. In<br />
vier Studien (16 Prozent) wurden fünf und in jeweils einer Studie sechs bzw. sieben Diversitätsvariablen<br />
analysiert (vgl. hierzu auch den Anhang). Am häufigsten wurden die Variablen Betriebszugehörigkeitsdauer<br />
(16 Studien), Alter der Mitarbeiter (15 Studien), (Aus-)Bildung (13 Studien) und Grup
14 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
penzugehörigkeitsdauer (12 Studien) erhoben. Deutlich seltener wurden die Variablen Funktionaler<br />
Hintergrund (9 Studien), Geschlecht (7 Studien) und Rasse/Ethnie (6 Studien) erfasst. In lediglich<br />
drei Studien wurde die Branchenerfahrung, in jeweils zwei Studien die Diversität von Werten und<br />
Wissen und in jeweils einer Studie die Militärerfahrung und das Prestige der besuchten Universität in<br />
die Betrachtung einbezogen.<br />
Die Messung der organisationsdemografischen Variablen ist im Vergleich zu anderen Variablen der<br />
Personal- und Organisationsforschung relativ einfach und meistens auch vergleichsweise wenig fehlerbehaftet,<br />
so dass durchweg eine relativ hohe Reliabilität und Validität gewährleistet ist.<br />
Diversitätsvariable Häufigkeit relativer Anteil (%)<br />
Betriebszugehörigkeitsdauer 16 18,4<br />
Alter 15 17,2<br />
(Aus-)Bildung 13 14,9<br />
Gruppenzugehörigkeitsdauer 12 13,8<br />
Funktionaler Hintergrund 9 10,3<br />
Geschlecht 7 8,0<br />
Rasse/Ethnie/Nationalität 6 6,9<br />
Branchenerfahrung 3 3,4<br />
Werte 2 2,3<br />
Wissen 2 2,3<br />
Militärerfahrung 1 1,1<br />
Prestige der besuchten Universität 1 1,1<br />
Summe 87 100<br />
Abbildung 2: Untersuchte Diversitätsvariablen<br />
Die Diversität kategorialer Variablen (Geschlecht, Rasse/Ethnie, Funktionaler Hintergrund,<br />
(Aus-)Bildung) wird hierbei mit verschiedenen Dispersions- und Entropiemaßen gemessen (vgl.<br />
Tsui/Gutek 1999: 30 - 34): Dem Blau-Index (Blau 1977), dem Heterogenitätsindex (Teachman<br />
1980), dem Gini-Index (Blau 1977) und dem Shannon-Index (Shannon/Weaver 1949). Die Diversität<br />
kontinuierlicher Variablen (Alter, Unternehmens- und Gruppenzugehörigkeitsdauer) wird fast<br />
ausschließlich mit dem Variationskoeffizienten erfasst. In einigen Studien wird auch die Euklidische<br />
Distanz als (zusätzliches) Diversitätsmaß genutzt (so bei Jackson u.a. 1991; O´Reilly u.a. 1989; Pelled<br />
1996; Tsui u.a. 1992; Wagner u.a. 1984; Wiersema/Bird 1993; Zenger/Lawrence 1989).<br />
Obwohl alle diese Maßzahlen grundsätzlich die Diversität der organisationsdemografischen Merkmale<br />
erfassen, muss jedoch beachtet werden, dass diese teilweise auch bei gleichen Merkmalsverteilungen<br />
in der jeweiligen Studienpopulation zu ähnlichen, aber im absoluten Ausmaß der Diversität<br />
unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Dieses kann dazu führen, dass die Diversität bestimmter<br />
Merkmale unter- oder überschätzt wird (vgl. hierzu z.B. Allison 1978; Tsui/Gutek 1999: Pfeffer/O´Reilly<br />
1987: 166f.; Wagner/Pfeffer/O´Reilly 1984: 81f.). Leider liefern die Studien nicht die<br />
nötigen Daten zu den Merkmalsverteilungen in den jeweiligen Untersuchungspopulationen, so dass<br />
es auch nicht möglich ist, alternative Maßzahlen zu berechnen und zur besseren Interpretation mit<br />
den berichteten Ergebnissen zu vergleichen.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 15<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
3.1.3 Prozess- und Ergebnisvariablen<br />
In der Vielfalt der in den Studien untersuchten abhängigen Variablen zeigt sich die große Vielfalt der<br />
Forschungsinteressen innerhalb der Organisationsdemografieforschung (vgl. Abbildung 3). Die Variablen<br />
lassen sich aber dennoch in zwei Kategorien einordnen: Prozessvariablen, die sich auf Merkmale<br />
von Gruppenprozessen beziehen lassen und Variablen, die als Ergebnisse von Gruppenprozessen<br />
betrachtet werden können.<br />
Abhängige Variable Häufigkeit relativer Anteil (%)<br />
Fluktuation 7 13,2<br />
Unternehmensleistung 6 11,3<br />
Gruppenleistung 5 9,4<br />
Konflikt 5 9,4<br />
Kohäsion, soziale Integration 4 7,5<br />
strategische Planung und Aktionen 4 7,5<br />
Bleibebereitschaft, Zufriedenheit 3 5,7<br />
Commitment 3 5,7<br />
Innovation 3 5,7<br />
Kommunikation 3 5,7<br />
Konsensorientiertes Verhalten 3 5,7<br />
Gruppendynamik, -prozess 2 3,8<br />
Beförderung 2 3,8<br />
Absentismus 1 1,9<br />
Anpassungsflexibilität 1 1,9<br />
Perspektivenvielfalt 1 1,9<br />
Summe 53 100<br />
Abbildung 3: Untersuchte Prozess- und Ergebnisvariablen<br />
Zentrale Ergebnisvariablen sind die Fluktuationsquote (sechs Studien), die Gruppen- und Unternehmensleistung<br />
(jeweils fünf Studien), das Ausmaß an Innovation (drei Studien), das Ausmaß strategischer<br />
Planung und Aktionen (4 Studien), die Bleibebereitschaft und Zufriedenheit der Mitarbeiter<br />
(drei Studien), konsensorientiertes Verhalten (3 Studien), das Ausmaß an Absentismus (eine Studie)<br />
und die kognitive Perspektivenvielfalt (eine Studie).<br />
Als Prozessvariablen werden das Ausmaß interpersoneller Konflikte (fünf Studien), die Gruppenkohäsion<br />
(vier Studien), die Art und das Ausmaß der Kommunikation (drei Studien), die Gruppendynamik<br />
(zwei Studien) und die kognitive Anpassungsflexibilität (eine Studie) erhoben.<br />
Bei der Erhebung der Prozess- und Ergebnisvariablen greifen die jeweiligen Autoren häufig nicht auf<br />
bewährte Messverfahren zurück, sondern entwickeln eigene Fragebatterien für ihre abhängigen Variablen.<br />
Es ist hierbei auffällig, dass nur in acht Fällen Skalen- und Faktorenanalysen durchgeführt<br />
werden, um die interne Validität der Messergebnisse sicherzustellen (Jehn u.a. 1999; Murray 1989;<br />
O`Reilly u.a. 1989; O´Reilly u.a. 1998; Pelled 1996; Pelled u.a. 1999; Smith u.a. 1994; Tsui u.a.<br />
1992). Abgesehen von den Fällen, in denen die abhängigen Variablen relativ einfach und vergleichs
16 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
weise objektiv zu messen sind (z.B. Absatzwachstum, ROI, ROA), können deswegen Reliabilitätsprobleme<br />
der Studien in Hinsicht auf die abhängigen Variablen nicht ausgeschlossen werden.<br />
Es ist zudem an dieser Stelle zu beachten, dass obwohl die verschiedenen Variablen den Eindruck erwecken,<br />
innerhalb einer Kategorie das gleiche zu messen, die jeweiligen Operationalisierungen oft<br />
sehr unterschiedlich sind. So wird z.B. die Unternehmensleistung als Return on Investment (ROI),<br />
als Return on Assets (ROA), als Absatzwachstum (Sales Growth) oder auch in absoluten Absatzzahlen<br />
pro Jahr gemessen. Diese Unterschiede in den Operationalisierungen machen es schwierig, die<br />
jeweiligen Effekte innerhalb einer Variablenklasse zu vergleichen und daraus allgemeine Schlussfolgerungen<br />
zu ziehen.<br />
Diese Kritik trifft für die meisten abhängigen Variablen zu. Lediglich die Operationalisierungen und<br />
Messverfahren für die Variablen Fluktuation und Konflikt sind über die Studien hinweg einheitlich<br />
und unmittelbar vergleichbar. Obwohl man das Problem, eventuell „Äpfel mit Birnen“ zu vergleichen,<br />
ernsthaft bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigen muss, besteht dennoch kein<br />
Grund die jeweiligen Ergebnisse nicht für die folgende Analyse zusammenzufassen. Die bisweilen<br />
unterschiedlichen Operationalisierungen können als methodisch differente Messverfahren gesehen<br />
werden, mit denen die interessierenden Hypothesen einem Bewährungsversuch unterworfen werden.<br />
Zeigen sich die gleichen oder ähnliche Ergebnisse bei der Verwendung unterschiedlicher Methoden,<br />
die wohlgemerkt das gleiche theoretische Konstrukt messen, kann das als ein Zeichen für die<br />
Robustheit der theoretischen Zusammenhänge gewertet werden.<br />
3.1.4 Forschungshypothesen<br />
In den hier herangezogenen Studien werden je nach theoretischer Perspektive unterschiedliche Hypothesen<br />
zu Grunde gelegt. Obwohl die Variationsbreite der Formulierungen der jeweiligen Forschungshypothesen<br />
sehr groß ist, stellen diese aber im Grunde nur Variationen der zentralen Hypothesen<br />
der Ressourcen- oder Prozessperspektive dar. Die grundlegende Formulierung der beiden<br />
zentralen Wirkungshypothesen lautet wie folgt:<br />
H1:Die Diversität organisationsdemografischer Merkmale wirkt positiv auf die Gruppen- und Organisationsleistung<br />
(Ressourcenhypothese).<br />
H2:Die Diversität organisationsdemografischer Merkmale wirkt negativ auf den Gruppenprozess<br />
und damit indirekt auch negativ auf die Gruppen- und Organisationsleistung (Prozesshypothese).<br />
Abbildung 4 zeigt, welche der Studien welche Hypothesen testet. Von den insgesamt 25 Studien testen<br />
4 Studien die Ressourcenhypothese, 16 Studien die Prozesshypothese und in 5 Studien werden<br />
beide Hypothesen getestet.<br />
Schaut man sich die in diesen Studien formulierten Hypothesen genauer an, fällt auf, dass diese häufig<br />
relativ unspezifisch formuliert sind. Das heißt, dass die Zusammenhänge nicht in Hinsicht auf die<br />
Wirkungen spezieller organisationsdemografischer Variablen formuliert sind - Altersdiversität hat<br />
eine negative Wirkung auf das Konfliktniveau in Arbeitsgruppen -, sondern genau wie die oben formulierten<br />
grundlegenden Forschungshypothesen sehr allgemein gehalten sind: Heterogenität, egal<br />
welcher Variable, führt zu einem höheren Konfliktniveau. In zwölf Studien werden in dieser Hinsicht<br />
unspezifizierte Hypothesen zu Grunde gelegt. Die restlichen dreizehn Studien beinhalten demnach<br />
spezifischere Zusammenhangshypothesen. Hierbei rührt deren Spezifität aber in acht Fällen le-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 17<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
diglich daher, dass die Hypothesen in Hinsicht auf die in den Studien untersuchten Variablen formuliert<br />
sind, und nicht, weil dahinter theoretische Überlegungen zu den möglicherweise unterschiedlichen<br />
Wirkungen der verschiedenen Diversitätsvariablen stehen.<br />
Nur in sechs Fällen finden sich solche theoretisch fundierten Begründungen für die spezifische Formulierung<br />
der Hypothesen (vgl. Ancona/Caldwell 1992; Glick u.a 1993; Jehn u.a. 1999; Pelled u.a.<br />
1999; Tsui u.a. 1992; Zenger/ Lawrence 1989).<br />
Studie Ressourcenhypothese Prozesshypothese<br />
Ancona/Caldwell 1992 x x<br />
Bantel 1993 x<br />
Bantel/Jackson 1989 x<br />
Eisenhardt/Bird Schoonhoven 1990 x<br />
Glick/Miller/Huber 1993 x x<br />
Hambrick/Cho/Chen 1996 x x<br />
Harrison/Price/Bell 1998 x<br />
Jackson u.a.1991 x<br />
Jehn/Northcraft/Neale 1999 x x<br />
Knight u.a.1999 x<br />
McCain/O´Reilly/Pfeffer 1983 x<br />
Murray 1989 x<br />
O`Reilly/Caldwell/Barnett 1989 x<br />
O´Reilly/Snyder/Boothe 1993 x<br />
O`Reilly/Williams/Barsade 1998 x x<br />
Pelled 1996 x<br />
Pelled/Eisenhardt/Xin 1999 x<br />
Riordan/Shore 1997 x<br />
Smith u.a. 1994 x<br />
Tsui/Egan/O´Reilly 1992 x<br />
Wagner/Pfeffer/O´Reilly 1984 x<br />
Wiersema/Bantel 1992 x<br />
Wiersema/Bantel 1993 x<br />
Wiersema/Bird 1993 x<br />
Zenger/Lawrence 1989 x<br />
Abbildung 4: Ressourcen- und Prozesshypothesen nach Studien<br />
3.1.5 Forschungsmethoden<br />
Innerhalb der betrachteten Studien wurden die Daten in der Regel mittels Dokumentenanalysen (Unternehmensstatistiken,<br />
Berichte) und hauptsächlich schriftlichen und teilweise auch mündlichen Befragungen<br />
erhoben. Alle hier berichteten Studien sind im Querschnittdesign konstruiert. Methodisch<br />
werden hauptsächlich Korrelations- und Regressionsanalysen durchgeführt. Nur in drei Fällen werden<br />
Pfadmodelle verwendet (Ancona/Caldwell 1992; Knight u.a. 1999; Wiersema/Bantel 1993) und
18 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
in einem Fall eine einfache Varianzanalyse (Riordan/Shore 1997). Dem entsprechend lassen sich die<br />
Effektstärken fast ausnahmslos entweder in Korrelations-, Regressions- oder Pfadkoeffizienten ausdrücken.<br />
Im weiteren wird zur Beschreibung der Effektstärken auf die Regressions- und Pfadkoeffizienten<br />
zurückgegriffen, da diese aufgrund der vorgenommenen Drittvariablenkontrolle im Vergleich<br />
zu den Korrelationskoeffizienten die aussagekräftigeren Informationen liefern.<br />
3.2 Erklärungsgehalt organisationsdemografischer Variablen<br />
Nach dieser Übersicht über die zentralen Merkmale der herangezogenen Studien, soll zunächst geklärt<br />
werden, welche grundsätzliche Bedeutung Diversitätsvariablen für die Erklärung personalwirtschaftlich<br />
relevanter Zusammenhänge haben. Der grundsätzliche empirische Erklärungsgehalt der<br />
organisationsdemografischen Variablen lässt sich am Anteil der erklärten Varianz an der Gesamtvarianz<br />
der Daten feststellen. Diese lässt sich auf Basis der berichteten Korrelationskoeffizienten als<br />
Determinationskoeffizient r 2 für einzelne Variablen berechnen oder auf Basis der in die Regressionsanalysen<br />
einbezogenen organisationsdemografischen Variablen (z.T. unter Kontrolle bestimmter<br />
Drittvariablen) durch das Bestimmtheitsmaß R 2 ausdrücken.<br />
Aus Abbildung 5 lässt sich die grundsätzliche Erklärungsleistung der organisationsdemografischen<br />
Variablen in den jeweiligen Studien ablesen. Die angegebenen Korrelationskoeffizienten (r) zeigen<br />
die Bandbreite und Stärke der Zusammenhänge zwischen den aufgelisteten unabhängigen organisationsdemografischen<br />
Variablen (UV) und den abhängigen Ergebnis- und Prozessvariablen (AV) an.<br />
Hieraus lassen sich nun die entsprechenden Determinationskoeffizienten (r 2 ) berechnen: Im geringsten<br />
Fall erklären die unabhängigen Variablen in den 25 herangezogenen Studien weniger als ein<br />
Prozent und im Höchstfall maximal 38 Prozent der Varianz der jeweiligen Daten. In 84 Prozent der<br />
Fälle erklären die unabhängigen Variablen weniger als zwanzig Prozent und in 48 Prozent der Fälle<br />
sogar weniger als zehn Prozent der Varianz.<br />
Obwohl diese Ergebnisse bereits eine gewisse Tendenz erkennen lassen, liefern die berichteten Bestimmtheitsmaße<br />
(R 2 ) unter Berücksichtigung der in der letzten Spalte der Tabelle angegebenen<br />
Kontrollvariablen (KV) bessere Schätzer der grundsätzlichen Erklärungsleistung der organisationsdemografischen<br />
Variablen. Hieraus wird ersichtlich, dass die unabhängigen Variablen in den 18 Studien<br />
für die Bestimmtheitsmaße vorlagen, maximal 38 Prozent der Varianz erklären. In zwei Drittel<br />
der Fälle werden weniger als zwanzig und in knapp 39 Prozent der Fälle weniger als zehn Prozent der<br />
gesamten Varianz aufgeklärt. Der geringste berichtete R 2 -Koeffiezient betrug 0,02, was einer erklärten<br />
Varianz von zwei Prozent entspricht.<br />
Insgesamt zeigt sich also auch auf Basis der Bestimmtheitsmaße eine durchschnittlich eher geringe<br />
Erklärungsleistung der organisationsdemografischen Variablen. Hierzu ist zusätzlich noch zu bedenken,<br />
dass die absolute Höhe des Bestimmtheitsmaßes nicht unabhängig ist von der Anzahl der in die<br />
Regressionsgleichung eingebrachten Variablen. Durch hinzufügen zusätzlicher (Kontroll-)Variablen<br />
kann sich der Koeffizient nicht vermindern. Ganz im Gegenteil: Typischerweise nimmt dieser<br />
mit der Anzahl zusätzlich eingebrachter Variablen zu, was als implizite Minderungskorrektur bei der<br />
Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen ist.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 19<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Studie UV AV r r 2<br />
R 2<br />
KV<br />
Ancona/ team tenure, functional P: group process, -0,27 0,07 - — group size, availabi-<br />
Caldwell 1992 diversity<br />
external communica- - 0,40* 0,16 lity of resources, retion,volutionarydevelop-<br />
E: technical innovatment,<br />
competition in<br />
ion, performance<br />
the marketplace, ex-<br />
(rated), adherence to<br />
perience of the com-<br />
budget and schedule<br />
pany<br />
Bantel 1993 functional background, P: planning formality<br />
educational major<br />
0,26* 0,07 — firm size, team size<br />
Bantel/ age, company tenure, technical innovation, -0,3 0,10 - 0,07 - bank size, team size,<br />
Jackson 1989 function, education administrative innovation<br />
- 0,42* 0,18 0,10 location<br />
Eisenhardt/ industry experience, E: growth<br />
0,21 0,04 — book to bill capital,<br />
Bird Schoonhoven<br />
1990<br />
joint experience (sales by year) - 0,24*<br />
initial capital<br />
Glick u.a. 1993 demographic diversity P: comprehensivness -0,35 - 0,08 - 0,11 - —<br />
(functional bac- of decision process, 0,28* 0,12 0,16<br />
kground, age, organi- amount of rich comzational<br />
tenure, team munication, cohesion,<br />
tenure), cognitive diversity<br />
(value, beliefs)<br />
E: performance<br />
Hambrick u.a. function, educational P: strategic actions, -0,26 - 0,01 - — top management<br />
1996 background, company strategic action re- 0,09* 0,07 team size, average<br />
tenure<br />
sponses, E: company<br />
educational level,<br />
performance<br />
firm size<br />
Harrison u.a. Surface-level diversity P: work group cohesi- -0,29* 0,08 0,04 - group size, overall<br />
1998 (age, race/ethnicity, on<br />
*<br />
0,08 job satisfaction, su-<br />
sex), deep-level-diverpervisorysatisfactisityon,<br />
work satisfaction,<br />
organizational commitment<br />
Jackson u.a. age, company tenure, E: turnover, promo- 0,25 - 0,06 - 0,04 - mean average age<br />
1991 educational level, college<br />
alma mater, curriculum,<br />
experience outside<br />
industry, military<br />
experience<br />
tions<br />
0,28* 0,08 0,22<br />
Jehn u.a. 1999 value diversity, infor- P: process conflict, -0,19 - 0,04 - 0,07 - —<br />
mational diversity (he- task conflict, relati- 0,33* 0,11 0,38<br />
terogenity of education-ship conflict, comon),<br />
social category dimitment, E: perceived<br />
versity (sex, age) performance, actual<br />
group performance,<br />
group efficiency,<br />
satisfaction, intent to<br />
remain,<br />
Abbildung 5 - Fortsetzung nächste Seite
20 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Studie UV AV r r 2<br />
Knight u.a.<br />
1999<br />
age, functional positi- P: conflict, agreement<br />
on, education, employ- seeking, E: strategic<br />
ment tenure consensus<br />
company tenure (gaps<br />
in cohort)<br />
-0,21 -<br />
0,26*<br />
0,04 -<br />
0,06<br />
R 2<br />
KV<br />
— —<br />
McCain u.a.<br />
E: turnover 0,30 - 0,09 - 0,10 - —<br />
1983<br />
0,37* 0,14 0,25<br />
Murray 1989 age, company tenure, E: firm performance 0,11 - 0,01 - — —<br />
team tenure, educational<br />
major, occupation<br />
0,22** 0,05<br />
O`Reilly u.a. age, grouep tenure P: social integration, -0,54 0,07 - 0,13 - group size, individu-<br />
1989<br />
E: turnover<br />
bis 0,29 0,38 al tenure, work group<br />
-0,27*<br />
tenure<br />
O´Reilly u.a. team tenur P: team dynamics, -0,51 - 0,26 - — company age, firm<br />
1993<br />
E: turnover, adaptive<br />
change, responsibility<br />
change<br />
0,62** 0,38 size, team size<br />
O´Reilly u.a. team tenure, race/eth- P: conflict, E: inno- nb — 0,03 - group size, conflict<br />
1998 nicity, gender, age vation (creativity, implementation)<br />
0,17<br />
Pelled 1996 race, gender, tenure P: emotional conflict -0,09 - 0,008 - 0,03 group size, site<br />
0,11 0,012<br />
Pelled u.a. age, gender, race, P: task conflict, emo- -0,45 - 0,02 - 0,10 - group size, site,<br />
1999 company tenure, tional conflict, E: 0,27+ 0,20 0,22 group longevity, task<br />
functional background group performance<br />
routineness<br />
Riordan/Shore gender, race, tenure P: cohesion, commit- nb — 0,02 job level, group size<br />
1997<br />
men, E: perception of<br />
group productivity,<br />
advancement opportunities<br />
Smith u.a. 1994 team heterogeneity: P: social integration, -0,32 - 0,10 - 0,33 firm size, ROI, indu-<br />
education, functional informal communica- 0,41* 0,16 stry growth rate, de-<br />
background, experiention, communication<br />
gree of competitive<br />
ce (company and indu- frequency, E: ROI,<br />
entry<br />
stry), team tenure sales growth<br />
Tsui u.a. 1992 age, company tenure, P: psychological com- -0,18 - 0,03 0,04 - age, company tenure,<br />
sex, race, education mitment, E: absente- 0,18** 0,06 education, sex, race,<br />
eism, intent to stay<br />
job satisfaction, hierarchical<br />
level, size<br />
of the organizational<br />
unit, company dummy<br />
Wagner u.a. age, company tenure E: turnover -0,20 - 0,04 - — age, top management<br />
1984<br />
0,43* 0,18 team size, age of the<br />
firmze<br />
Wiersema/<br />
Bantel 1992<br />
age, company tenure, E: change in diversifi-<br />
team tenure, functional cation strategy<br />
specialization<br />
-0,21<br />
bis<br />
-0,04<br />
0,001 -<br />
0,04<br />
0,05 prior organizational<br />
performance, organizational<br />
size, top management<br />
team size
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 21<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Studie UV AV r r 2<br />
Wiersema/<br />
Bantel 1993<br />
Wiersema/Bird<br />
1993<br />
Zenger/ Lawrence<br />
1989<br />
team tenure,<br />
education<br />
age, company tenure,<br />
team tenure, university<br />
prestige<br />
age, team tenure, organizational<br />
tenure<br />
E: turnover 0,028 -<br />
0,106<br />
E: turnover 0,29 -<br />
0,49*<br />
P: technical communication<br />
-0,25 -<br />
0,51*<br />
0,0008<br />
- 0,01<br />
0,08 -<br />
0,24<br />
0,06 -<br />
0,26<br />
R 2<br />
0,09 -<br />
0,12<br />
0,11 -<br />
0,16<br />
0,02 -<br />
0,12<br />
+ = p
22 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
(p
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 23<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
genden Ergebnisse geben würde. Sollten sich solche aber zeigen, würde sich die Anzahl notwendiger<br />
konträrer Studien entsprechend erhöhen.<br />
Studie Vorhersagen<br />
Bestätigungen Nichtbestätigung % Bestätigungen<br />
sign. n.s. sign. n.s.<br />
Ergebnisvariablen<br />
Ancona/Caldwell 2 1 1 - - 100 Qualität technischer<br />
1992<br />
Innovationen<br />
Bantel 1993 2 1 1 - - 100 Ausmaß und Detailliertheit<br />
der formellen<br />
strat. Planung<br />
Bantel/Jackson<br />
1989<br />
Eisenhardt/Bird<br />
Schoonhoven<br />
1990<br />
18 2 9 - 7 61,1 Ausmaß technischer<br />
und administrativer<br />
Innovationen<br />
2 - 2 - - 100 Unternehmenswachstum<br />
Glick u.a. 1993 11 1 2 1 7 27,3 Umfang und Reichhaltigkeit<br />
des Entscheidungsprozesses<br />
Hambrick u.a<br />
1996<br />
27 14 7 3 3 77,8 Qualität der strategischen<br />
Aktionen und<br />
Reaktionen<br />
Jehn u.a. 1999 26 16 2 7 1 69,2 Gruppenleistung<br />
O´Reilly u.a. 4 1 1 - 2 50 Kreativität der Ar-<br />
1998<br />
beitsgruppe<br />
Wiersema/ 4 1 1 - 2 50 Ausmaß des Wandels<br />
Bantel 1992<br />
in der Diversifikationsstrategie<br />
Box count<br />
(Summe total)<br />
96 37 26 11 22<br />
Box count<br />
(Prozent total)<br />
100 38,5 27,1 11,5 22,9<br />
Vote count<br />
(Prozent total)<br />
100 65,6 34,4<br />
Abbildung 6: Hypothesentest - Ressourcenhypothese<br />
Das nur in einem Drittel der Fälle die Vorhersagen vollständig zutrafen zeigt außerdem, dass die<br />
grundsätzliche Hypothese, dass die Diversität organisationsdemografischer Variablen positiv auf die<br />
(kognitive) Gruppenleistung wirkt, in dieser Allgemeinheit nicht zutrifft. Vielmehr deuten diese Ergebnisse<br />
schon an, dass die unterschiedlichen organisationsdemografischen Variablen auch unterschiedliche<br />
- positive und negative - Zusammenhänge zu den Ergebnisvariablen aufweisen.<br />
In Abbildung 7 sind die Effektstärken der Diversitätsvariablen für die Ressourcenhypothese angegeben.<br />
Die angegebenen Werte sind die Betakoeffizienten aus den entsprechenden Regressionsanalysen<br />
der jeweiligen Studien, welche getrennt nach positiven (+) und negativen (-) Zusammenhängen
24 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
unter Angabe der gesamten Anzahl vorliegender Koeffizienten (insg.) und des jeweiligen Anteils<br />
statistisch signifikanter Effekte (sign.; für mindestens p
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 25<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Für die Variablen Betriebszugehörigkeitsdauer, Gruppenzugehörigkeitsdauer und Alter finden sich<br />
(fast) genauso viele bestätigende wie wiederlegende Zusammenhänge, von denen auch (fast) keine<br />
statistisch signifikant sind. Bei den Variablen Betriebszugehörigkeitsdauer und Alter sind die positiven<br />
Effekte im Schnitt etwas stärker als die negativen, bei der Gruppenzugehörigkeitsdauer ist es gerade<br />
umgekehrt.<br />
Für die Variablen Geschlecht, Rasse/Ethnie und Industrieerfahrung liegt jeweils nur ein Zusammenhangswert<br />
vor, welche aber alle positive Zusammenhänge mit der kognitiven Gruppenleistung und<br />
im Fall von Rasse/Ethnie auch einen im Vergleich recht starken und signifikanten Effekt (Beta =<br />
0,40, p
26 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
gnitive) Leistungsvorteile haben (vgl. z.B. Cox/Lobel/ McLeod 1991; Guzzo/Dickson 1996: 310 ff.;<br />
Gruenfeld u.a. 1996; Jackson 1992; Shaw/ Barret-Power 1998).<br />
Die „naive“ Ressourcenhypothese, das die Diversität organisationsdemografischer Variablen aufgrund<br />
der damit verbundenen Diversität der Wert-Wissenssysteme grundsätzlich, d.h. unabhängig<br />
davon, um welche organisationsdemografischen Variablen es sich handelt, zu besseren (kognitiven)<br />
Leistungen von Gruppen führt, lässt sich aber nicht halten. Die unterschiedlichen Effektrichtungen<br />
und -stärken belegen, dass die organisationsdemografischen Variablen offensichtlich auch unterschiedliche<br />
Wirkungen haben. So zeigt sich insbesondere für die Variablen Funktionaler Hintergrund<br />
und (Aus-)Bildung ein recht starker und eindeutiger positiver Zusammenhang, wohingegen<br />
andere Variablen wie die Dauer der Gruppen- und Betriebszugehörigkeit und Alter mal positiv und<br />
mal negativ wirken.<br />
Das deutet auch darauf hin, dass die Indikatorthese womöglich nicht für alle Variablen gleichermaßen<br />
zutrifft. Es entspricht durchaus dem Alltagsverständnis anzunehmen, dass Unterschiede in der<br />
Ausbildung und dem funktionalen Hintergrund auch bedeutende Unterschiede in den Wert-Wissenssystemen<br />
von Menschen ausmachen. Für die vorliegenden Studien bestätigt sich dieses auch empirisch.<br />
Für andere der hier betrachteten Variablen scheint dieses nicht gleichermaßen zu gelten: Die<br />
Diversität hinsichtlich der Lebenserfahrung oder der geteilten Betriebs- und Gruppenerfahrung zeigt<br />
entweder negative oder gemischte Ergebnisse in Hinsicht auf die (kognitive) Gruppenleistung, was<br />
die grundlegende Geltung der These, das Diversität in organisationsdemografischen Variablen ein<br />
valider Indikator für kognitive Diversität ist, in Frage stellt (vgl. zu dieser Kritik auch Lawrence 1997<br />
und Priem/Lyon/Dess 1999).<br />
3.3.3 Test der Prozesshypothese<br />
Die Prozesshypothese besagt, dass organisationsdemografische Diversität einen negativen Einfluss<br />
auf den Gruppenprozess und damit indirekt auch auf die Gruppenleistung hat. Zur Überprüfung dieser<br />
Hypothese liegen 21 Studien mit insgesamt 238 Vorhersagen vor (vgl. Abbildung 8). In acht Studien<br />
werden die Zusammenhänge zu Prozessvariablen (Kommunikation, Commitment, Konflikt,<br />
Kohäsion) analysiert. Bei sieben Studien handelt es sich um reine Indikatorstudien, die Zusammenhänge<br />
zu Ergebnisvariablen (Fluktuation, Gruppen-/Unternehmensleistung) untersuchen, ohne die<br />
theoretisch angenommenen intervenierenden Prozessvariablen mitzuerfassen. In lediglich sechs Studien<br />
werden sowohl Prozess- als auch Ergebnisvariablen einbezogen, womit unter anderem auch<br />
direkte und indirekte Effekte der Diversitätsvariablen auf die (kognitive) Gruppenleistung erfasst<br />
werden.<br />
Es zeigt sich in 61 Prozent der Fälle eine Bestätigung der grundlegenden Prozesshypothese, wobei<br />
fast 30 Prozent signifikant für mindestens p
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 27<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
genden Studien nicht zu erwarten. Deshalb kann auch an dieser Stelle von einer vorläufigen<br />
Bestätigung der Prozesshypothese ausgegangen werden.<br />
Studie Vorhersagen<br />
Bestätigungen Nichtbestätigung % Bestätigungen<br />
Ergebnis-/<br />
Prozessvariablen<br />
sign. n.s. sign. n.s.<br />
Ancona/<br />
4 1 - 1 2 25 Gruppenprozess, externe<br />
Caldwell 1992<br />
Kommunikation<br />
Glick u.a. 1993 22 3 8 2 9 50 Kommunikationsausmaß,<br />
Kohäsion<br />
Hambrick u.a. 1996 9 6 3 - - 100 Unternehmensleistung<br />
Harrison u.a. 1998 7 2 2 - 3 57,1 Kohäsion<br />
Jackson u.a. 1991 28 4 15 1 8 67,9 Fluktuation<br />
Jehn u.a. 1999 18 8 4 3 3 66,7 Konflikt, Arbeitsmoral<br />
Knight u.a. 1999 12 4 - 1 7 33,3 Konflikt, Konsensorientiertes<br />
Verhalten<br />
McCain u.a. 1983 6 3 3 - - 100 Fluktuation<br />
Murray 1989 32 4 14 2 12 56,3 Kurz- und langfristige<br />
Unternehmensleistung<br />
O`Reilly u.a. 1989 2 1 1 - - 100 Soziale Integration<br />
O´Reilly u.a. 1993 4 3 - - 1 75 Gruppendynamik, Fluktuation,Organisationswandel,<br />
Politischer<br />
Wandel<br />
O´Reilly u.a. 1998 8 2 2 - 4 50 Konflikt, Implementierung<br />
von Innovationen<br />
Pelled 1996 3 2 - - 1 66,7 Emotionaler Konflikt<br />
Pelled u.a. 1999 16 5 2 3 6 43,8 Aufgabenkonflikt, Emotionaler<br />
Konflikt<br />
Riordan/<br />
12 3 - - 9 25 Commitment, Kohäsion,<br />
Shore 1997<br />
wahrg. Gruppenleistung,<br />
wahrg. Karrieremöglichkeiten<br />
Smith u.a. 1994 22 3 16 2 1 86,4 Soziale Integration, InformelleKommunikation,Kommunikationsfrequenz,<br />
ROI, Absatzwachstum<br />
Tsui u.a. 1992 15 6 2 4 3 53,3 Commitment, Absentismus,<br />
Bleibebereitschaft<br />
Wagner u.a. 1984 2 2 - - - 100 Fluktuation<br />
Wiersema/Bantel 1993 2 - 1 - 1 50 Fluktuation<br />
Wiersema/Bird 1993 8 4 1 - 3 62,5 Fluktuation<br />
Zenger/<br />
Lawrence 1989<br />
6 5 - - 1 83,3 Kommunikation<br />
Abbildung 8 - Fortsetzung auf der nächsten Seite
28 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Studie Vorhersagen<br />
Box count<br />
(Summe total)<br />
Box count<br />
(Prozent total)<br />
Vote count<br />
(Prozent total)<br />
Bestätigungen Nichtbestätigung % Bestätigungen<br />
sign. n.s. sign. n.s.<br />
238 71 74 19 74<br />
100 39,8 31,1 8,0 31,1<br />
100 60,9 39,1<br />
Abbildung 8: Hypothesentest - Prozesshypothese<br />
Ergebnis-/<br />
Prozessvariablen<br />
Wenden wir uns nun den Effektstärken der einzelnen organisationsdemografischen Variablen zu.<br />
Aus der Vielzahl abhängiger Variablen sind für die weitere Analyse die Prozessvariablen Kohäsion,<br />
Kommunikation und Konflikt und die Ergebnisvariablen Fluktuation und Gruppen-/Unternehmensleistung<br />
ausgesucht worden, da diese zentrale Variablen in den theoretischen Zusammenhangsaussagen<br />
der Prozesshypothese darstellen. Zur Erinnerung: Die Diversität organisationsdemografischer<br />
Variablen soll negative Wirkungen auf Gruppenprozesse haben. Die Kohäsion der Gruppe soll sinken,<br />
die Kommunikation abnehmen und das Konfliktniveau steigen. Dieses soll dann in Folge zu<br />
einem höheren Fluktuationsniveau und geringeren Gruppen- und Organisationsleistungen führen.<br />
Diversität und Gruppenkohäsion<br />
Insgesamt liegen 22 Ergebnisse vor, welche die Wirkung der Diversitätsvariablen auf die Kohäsion<br />
von Gruppen beschreiben (vgl. Abbildung 9). Konsistent mit der Hypothese zeigt sich, dass Unterschiede<br />
hinsichtlich Gruppenzugehörigkeitsdauer, Geschlecht, Rasse/Ethnie und Unterschiede in<br />
den Werten negativ auf die Kohäsion wirken. Vergleicht man deren mittlere Effektstärken, so zeigt<br />
die Variable Rasse/Ethnie (Beta = - 0,04) die schwächsten Effekte, gefolgt von der Gruppenzugehörigkeitsdauer<br />
(Beta = - 0,12) und der Variable Geschlecht (Beta = - 0,15). Den stärksten Effekt zeigt<br />
die Hintergrundvariable Werte (Beta = - 0,20).<br />
Unterschiede im Alter zeigen in je zwei Fällen positive als auch negative Effekte auf die Gruppenkohäsion:<br />
Vergleicht man die Bandbreite und die mittleren Effektstärken miteinander, zeigt sich aber,<br />
dass die negativen und damit hypothesenkonformen Effekte deutlich stärker sind als die positiven<br />
Effekte (Mittelwertdifferenz = 0,12).<br />
Auch die Hintergrundvariable Wissen zeigt gemischte Ergebnisse. Vergleicht man auch hier die<br />
mittleren Effektstärken, so sind die positiven Effekte mit einer Mittelwertdifferenz von 0,08 stärker<br />
als die negativen Effekte.<br />
Besonders hervorstechend sind die gemischten Ergebnisse für die Betriebszugehörigkeitsdauer. Die<br />
mittlere Effektstärke für die beiden positiven Testwerte liegt bei 0,18. Es liegt zwar nur ein negativer<br />
Zusammenhang vor, dieser ist aber mit einem Betakoeffizienten von - 4,283 mehr als dreiundzwanzigmal<br />
so hoch wie der positive Effekt für die Betriebszugehörigkeitsdauer und mehr als achtzehnmal<br />
so hoch wie der höchste Koeffizient der restlichen Variablen.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 29<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Für die Variable Funktionaler Hintergrund zeigt sich, auf Basis eines einzigen Betakoeffizienten, ein<br />
hypothesenkonträres Ergebnis mit einem Wert von 0,17.<br />
Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />
insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />
Betriebszugehörigkeitsdauer + 2 1 0,09 - 0,27 0,18 0,18<br />
- 1 1 4,283 - -<br />
Gruppenzugehörigkeitsdauer + - - - - -<br />
- 2 0 0,01 - 0,22 0,12 0,12<br />
Alter + 2 0 0,02 - 0,04 0,03 0,03<br />
- 2 0 0,04 - 0,27 0,15 0,15<br />
Funktionaler Hintergrund + 1 0 0,17 - -<br />
- - - - - -<br />
Geschlecht + - - - - -<br />
- 2 1 0,11 - 0,18 0,15 0,15<br />
Rasse/Ethnie + - - - - -<br />
- 2 0 0,01 - 0,07 0,04 0,04<br />
Werte + - - - - -<br />
- 4 3 0,07 - 0,27 0,20 0,23<br />
Wissen + 2 0 0,17 - 0,20 0,19 0,19<br />
- 2 0 0,09 - 0,12 0,11 0,11<br />
Abbildung 9: Betakoeffizienten - Diversität und Kohäsion<br />
Diversität und Konflikt<br />
Für die Überprüfung der Wirkung der Diversitätsvariablen auf das Konfliktausmaß in Gruppen liegen<br />
21 Testwerte vor (vgl. Abbildung 10). Hypothesenkonform und eindeutig interpretierbar zeigen<br />
sich hierbei die Ergebnisse für die Diversität der Betriebszugehörigkeitsdauer, Gruppenzugehörigkeitsdauer<br />
und der Werte mit (mittleren) Effektstärken von 0,39, 0,40 und 0,15.<br />
Für die anderen Variablen zeigten sich wiederum sowohl positive als auch negative Wirkungen auf<br />
das Konfliktniveau. Für die Variable Alter fand sich in einem Fall ein positiver Zusammenhang von<br />
0,08 und in zwei Fällen ein - fast dreiundvierzigmal so hoher - mittlerer negativer Zusammenhang<br />
von - 3,45. Die Diversität des funktionalen Hintergrunds zeigt ähnlich starke positive wie negative<br />
Effekte mit (mittleren) Effektstärken von 0,21 bzw. - 0,23.<br />
Unterschiede im Geschlecht haben zwar häufiger negative als positive Wirkungen, dafür ist der einzige<br />
berichtete positive Wert aber auch stärker (Beta = 0,12) als der Effekt der drei negativen Testwerte<br />
mit einem Mittelwert von 0,11 und einem Median von 0,03. Bei der Variable Rasse/Ethnie<br />
zeigt sich das gleiche Bild: Von vier Testwerten war lediglich einer positiv und somit hypothesenkonform.<br />
Dieser hatte aber mit einer Effektstärke von 0,81 einen deutlichen stärkeren Effekt, als die<br />
negativen Ergebnisse mit einem Mittelwert von 0,12 und einem Median von 0,06.
30 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />
insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />
Betriebszugehörigkeitsdauer + 3 2 0,13 - 0,64 0,39 0,39 (0,64)<br />
(1,76) (0,84)<br />
- - - - - -<br />
Gruppenzugehörigkeitsdauer + 1 1 0,40 - -<br />
- - - - - -<br />
Alter + 1 1 0,08 - -<br />
- 2 2 3,43 - 3,46 3,45 3,45<br />
Funktionaler Hintergrund + 2 2 0,11 - 0,30 0,21 0,21<br />
- 1 0 0,23 - -<br />
Geschlecht + 1 0 0,12 - -<br />
- 3 0 0,02 - 0,27 0,11 0,03<br />
Rasse/Ethnie + 1 1 0,81 - -<br />
- 3 0 0,02 - 0,28 0,12 0,06<br />
Werte + 3 3 0,13 - 0,35 0,22 0,15<br />
- - - - -<br />
Abbildung 10: Betakoeffizienten - Diversität und Konflikt<br />
Diversität und Kommunikation<br />
Entgegen der grundsätzlichen Erwartungen, scheint die Diversität organisationsdemografischer Variablen<br />
in vielen Fällen die Kommunikation in Gruppen eher zu fördern als zu beeinträchtigen. Ingesamt<br />
weisen neun von vierzehn Testwerten einen positiven Zusammenhang zum Ausmaß der<br />
Kommunikation auf (vgl. Abbildung 11).<br />
Bei den Variablen Alter, Funktionaler Hintergrund und Wissen zeigt sich ein eindeutiger positiver<br />
Zusammenhang mit (mittleren) Effektstärken von 0,05 (0,04), 0,29 und 0,10 (0,05).<br />
Bei der Betriebszugehörigkeitsdauer zeigen sich sowohl positive als auch negative Effekte, wobei<br />
die positiven Effekte mehr als neunmal so hoch sind wie die negativen (Beta = 0,095 bzw. -0,01).<br />
Überaus deutlich und hypothesenkonform zeigt sich indes, dass die Diversität von Werten negativ<br />
mit einer mittleren Effektstärke von 0,14 und einem Median von 0,13 auf die Kommunikation in<br />
Gruppen wirkt. Ebenfalls hypothesenkonform zeigt sich der einzige Testwert für die Gruppenzugehörigkeitsdauer<br />
mit einer relativ geringen Effektstärke von - 0,02.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 31<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />
insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />
Betriebszugehörigkeitsdauer + 2 1 0,09 - 0,10 0,095 0,095<br />
- 1 0 0,01 - -<br />
Gruppenzugehörigkeitsdauer + - - - -<br />
- 1 0 -0,02 - -<br />
Alter + 3 2 0,04 - 0,08 0,05 0,04<br />
- - - - - -<br />
Funktionaler Hintergrund + 1 1 0,29 - -<br />
- - - - - -<br />
Werte + - - - - -<br />
- 3 1 0,04 - 0,26 0,14 0,13<br />
Wissen + 3 0 0,02 - 0,22 0,10 0,05<br />
- - - - - -<br />
Abbildung 11: Betakoeffizienten - Diversität und Kommunikation<br />
Diversität und Fluktuation<br />
Anhand der vorliegenden Daten zu den untersuchten Variablen zeigt sich recht eindeutig, dass die<br />
Diversität organisationsdemografischer Variablen zu höheren Fluktuationsquoten in Gruppen und<br />
Organisationen führt (vgl. Abbildung 12). Von den 30 vorliegenden Testwerten weisen 21 einen positiven<br />
Zusammenhang zur Fluktuationsquote auf.<br />
So finden sich zwar für die Betriebszugehörigkeitsdauer, die Gruppenzugehörigkeitsdauer und die<br />
Variable Alter jeweils gemischte Ergebnisse, wobei aber die Stärke der hypothesenkonformen positiven<br />
Effekte deutlich überwiegt: Bei der Variable Betriebszugehörigkeitsdauer beträgt die mittlere<br />
Effektstärke für positive Testwerte 0,24 (0,21) und für negative 0,06 (0,08), was einer Mittelwertdifferenz<br />
von 0,18 (0,13) entspricht. Bei der Gruppenzugehörigkeitsdauer beträgt die Differenz der<br />
Mittelwerte zwar nur 0,06 (0,065), es fand sich aber auch nur ein negativer Zusammenhang mit einer<br />
Effektstärke von 0,30, dem acht positive Testwerte mit einer mittleren Effektstärke von 0,36 und einem<br />
Median von 0,365 gegenüberstehen. Bei der Variable Alter beträgt die Mittelwertdifferenz 0,16<br />
bei drei positiven (Mittel = 0,23) und einem negativen Zusammenhang (Beta = 0,07).<br />
Für die Variablen (Aus-)Bildung und Industrieerfahrung zeigen sich hypothesenkonforme positive<br />
Zusammenhänge mit mittleren Effektstärken von 0,17 bzw. 0,09.
32 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />
insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />
Betriebszugehörigkeitsdauer + 3 3 0,18 - 0,33 0,24 0,21<br />
- 3 0 0,02 - 0,08 0,06 0,08<br />
Gruppenzugehörigkeitsdauer + 8 6 0,01 - 0,53 0,36 0,365<br />
- 1 1 0,30 - -<br />
Alter + 3 3 0,12 - 0,35 0,23 0,23<br />
- 1 1 0,07 - -<br />
(Aus-)Bildung + 5 0 0,01 - 0,20 0,09 0,10<br />
- - - - - -<br />
Industrieerfahrung + 2 1 0,11 - 0,22 0,17 0,165<br />
- - - - - -<br />
Abbildung 12: Betakoeffizienten - Diversität und Fluktuation<br />
Diversität und Leistung<br />
Betrachtet man die Zusammenhänge zwischen der Diversität und der Gruppen- bzw. Unternehmensleistung,<br />
so weisen 21 Testwerte positive und acht negative Zusammenhänge auf (vgl. Abbildung<br />
13). Das ist gerade hypothesenkonträr, da im Rahmen der Prozesshypothese ja erwartet wird, dass<br />
die Diversität organisationsdemografischer Variablen aufgrund der gestörten Gruppenprozesse zu<br />
schlechteren Gruppen- und Unternehmensleistungen führt. Hier zeigt sich aber in über 70 Prozent<br />
der Fälle ein positiver Zusammenhang zur Leistung.<br />
Für die Betriebs- und Gruppenzugehörigkeitsdauer zeigen sich (mittlere) Effektstärken von 0,21<br />
bzw. 0,14. Für die Variable (Aus-)Bildung waren 15 Testwerte positiv, mit einer mittleren Effektstärke<br />
von 0,13 und einem Median von 0,06, und fünf negativ, mit einem deutlich höheren mittleren<br />
Zusammenhang von 0,21 bzw. einem Median von 0,12.<br />
Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />
insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />
Betriebszugehörigkeitsdauer + 2 1 0,09 - 0,32 0,21 0,21<br />
- - - - - -<br />
Gruppenzugehörigkeitsdauer + 1 0 0,14 - -<br />
- - - - - -<br />
(Aus-)Bildung + 15 6 0,01 - 0,38 0,13 0,06<br />
- 5 1 0,02 - 0,51 0,21 0,12<br />
Funktionaler Hintergrund + 3 2 0,21 - 0,62 0,39 0,32<br />
- 1 0 0,19 - -<br />
Industrieerfahrung + - - - - -<br />
- 2 1 0,18 - 0,26 0,22 0,22<br />
Abbildung 13: Betakoeffizienten - Diversität und Leistung
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 33<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Auch die Diversität des funktionalen Hintergrunds zeigt mit einer mittleren Effektstärke von 0,39<br />
bzw. einem Median von 0,32, deutlich höhere positive Effekte auf die Leistung als negative Effekte<br />
(Beta = 0,19).<br />
Lediglich die Unterschiede in der Industrieerfahrung weisen mit einer mittleren Effektstärke von<br />
0,22 einen eindeutig negativen Zusammenhang zur Leistung auf.<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse zum Test der Prozesshypothese<br />
In Abbildung 14 sind die vielfältigen empirischen Zusammenhänge zwischen den Diversitäts-, Prozess-<br />
und Ergebnisvariablen noch einmal vereinfacht und übersichtlich dargestellt. Anhand der Vorzeichenkontrolle<br />
wird ersichtlich, welche Diversitätsvariablen auch jeweils den erwarteten positiven<br />
(+) oder negativen (–) Zusammenhang mit der jeweiligen Prozess- oder Ergebnisvariable aufweisen.<br />
Gab es für die jeweilige Diversitätsvariable sowohl positive als auch negative Ergebnisse, wird der<br />
an der Höhe des Betakoeffizienten gemessene schwächere Zusammenhang in Klammern angegeben.<br />
Da den vorliegenden Ergebnissen zumeist nur wenige Betakoeffizienten zu Grunde liegen, lassen<br />
sich diese auch nur unter dem Vorbehalt, im Prinzip empirisch nur gering abgesichert zu sein, interpretieren.<br />
Mit anderen Worten: Man sollte sehr vorsichtig sein, die sich hier darstellenden Ergebnisse<br />
unzulässig zu verallgemeinern.<br />
Prozessvariablen Ergebnisvariablen<br />
Diversitätsvariable Kohäsion Konflikt Kommunikation Fluktuation Leistung<br />
–<br />
+<br />
–<br />
+<br />
–<br />
Betriebszugehörigkeitsdauer – (+) + + (–) + (–) +<br />
Gruppenzugehörigkeitsdauer – + – + (–) +<br />
(Aus-)Bildung k.A. k.A. k.A. + – (+)<br />
Funktionaler Hintergrund + +/– + k.A. + (–)<br />
Geschlecht – + (–) k.A. k.A. + (–)<br />
Alter – (+) – (+) + + (–) k.A.<br />
Industrieerfahrung k.A. k.A. k.A. + -<br />
Rasse/Ethnie – +/– k.A. k.A. k.A.<br />
Werte – + - k.A. k.A.<br />
Wissen + (–) k.A. + k.A. k.A.<br />
+ (positiver Zusammenhang); – (negativer Zusammenhang); k.A. (keine Angabe);<br />
( ) = im Vergleich schwächere Effekte<br />
Abbildung 14: Empirische Zusammenhänge zwischen Diversitäts-, Prozess- und Ergebnisvariablen<br />
Im Rahmen der hier verwendeten empirischen Ergebnisse zeigen sich in der Übersicht einige Zusammenhänge<br />
noch einmal sehr deutlich:<br />
Nur wenige Diversitätsvariablen zeigen für die abhängigen Variablen durchgängig die erwarteten<br />
Vorzeichen. So zeigen nur die Variablen Gruppenzugehörigkeitsdauer und Werte eindeutig die von<br />
der Prozesshypothese prognostizierte Wirkung auf den Gruppenprozess und nur die Variable Industrieerfahrung<br />
die prognostizierten Wirkungen auf die Ergebnisvariablen. Bei allen anderen Variablen<br />
zeigen sich entweder entgegen gesetzte oder sowohl positive als auch negative Ergebnisse. In
34 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
über vierzig Prozent aller Variablenzusammenhänge zeigen sich sowohl hypothesenkonforme als<br />
auch konträre Betakoeffizienten. Die Variablen wirken offensichtlich - vermutlich in Abhängigkeit<br />
von der spezifischen Situation der in den verschiedenen Studien untersuchten Gruppen und Organisationen<br />
- sehr unterschiedlich.<br />
Grundsätzlich zeigt sich aber auch hier für viele Variablen, dass die These, dass organisationsdemografische<br />
Diversität negative Wirkungen auf die Kohäsion von Gruppen hat und deren Konfliktniveau<br />
erhöht, in den meisten Fällen zutrifft. Zählt man diejenigen Variablen mit gemischten Ergebnissen<br />
mit, bei denen die negativen Effekte stärker ausfielen als die positiven, senkt für sechs von acht<br />
erhobenen Variablen eine hohe Diversität die Gruppenkohäsion. Ebenso erhöht bei fünf von sieben<br />
analysierten Variablen die Diversität das Konfliktniveau.<br />
In Hinsicht auf das Kommunikationsausmaß, zeigen sich aber überwiegend konträre Ergebnisse.<br />
Zählt man wiederum die Fälle mit, in denen die positiven Effekte einer Variable die negativen in ihrer<br />
Höhe übertreffen, zeigt sich, dass für fünf von sieben erhobenen Variablen eine hohe Diversität<br />
eher das Ausmaß an Kommunikation fördert.<br />
Für die meisten organisationsdemografischen Variablen, die im Zusammenhang mit der Fluktuation<br />
erhoben werden, zeigt sich, dass eine hohe Diversität auch häufig zu stärkeren Fluktuationen führt.<br />
Ganz im Gegenteil zu den Erwartungen im Rahmen der Prozesshypothese, wirkt eine hohe Diversität<br />
häufiger und stärker positiv auf die Gruppen- und Unternehmensleistung, als das sie negative Effekte<br />
hat: Für vier von sechs Diversitätsvariablen fanden sich positive Zusammenhänge.<br />
Für die Indikatorthese im Rahmen der Prozessperspektive zeigt sich zudem hypothesenkonträr, dass<br />
die organisationsdemografischen Variablen in vielen empirischen Fällen nicht per se als eindeutiger<br />
Indikator für die unterstellten sozialpsychologischen Gruppenprozesse dienen, sondern in einer großen<br />
Anzahl von Fällen empirisch genau entgegengesetzte Effekte als erwartet zeigen.<br />
4 Diversitätseffekte in Organisationen: Erkenntnisse der Metaanalyse<br />
Ressourcen- und Prozesshypothese: Vorläufig bewährt!<br />
Die vorangegangene Analyse erbrachte zahlreiche empirische Ergebnisse, aus denen sich die zentrale<br />
Erkenntnis nährt, dass organisationsdemografische Diversität in Organisationen sowohl positive<br />
als auch negative personalwirtschaftliche Effekte haben kann: So kann Diversität sowohl positive<br />
Folgen auf die (kognitive) Gruppenleistung, als auch negative Wirkungen auf den Gruppenprozess<br />
und die Gruppenergebnisse haben. Mithin zeigt sich damit auch, dass die grundsätzlichen Wirkungsvermutungen<br />
der Organisationsdemografieforschung zutreffend sind und von einer vorläufigen<br />
Bewährung der Ressourcen- und Prozesshypothese ausgegangen werden kann.<br />
Nettoeffekte? - Die Suche geht weiter....<br />
Da die theoretische Formulierung und empirische Erhebung des Nettoeffektes der Diversität auf den<br />
betrieblichen Leistungserstellungsprozess bisher nicht zu den Erkenntniszielen der Organisationsdemografieforschung<br />
gehört, lässt sich ohne weitergehende theoretische Überlegungen nur schwer entscheiden,<br />
wie die Gesamtwirkung für Organisationen in der Regel wohl ausfällt. Es lässt sich jedoch<br />
vermuten, dass die konkrete Wirkung der organisationsdemografischen Diversität zum einen davon
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 35<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
abhängt, in welchem Umfang die konkreten Arbeitsaufgaben (kognitive) Diversität zur Aufgabenerfüllung<br />
erfordern, und zum anderen, wie im Rahmen personalwirtschaftlicher Maßnahmen, die für<br />
den jeweiligen Leistungserstellungsprozess positiven Aspekte der Diversität gefördert und die negativen<br />
Aspekte minimiert oder zumindest abgeschwächt werden. Den organisationsdemografischen<br />
Studien lassen sich hierzu zwar bisweilen einzelne Gestaltungsvorschläge entnehmen, welche aber<br />
in der Regel kaum theoretisch fundiert sind, wodurch deren Wirkungszusammenhänge unklar bleiben<br />
und mithin deren praktische Nutzbarkeit eingeschränkt wird (vgl. für konkrete und bisweilen<br />
fundierte Gestaltungsvorschläge z.B. Tjosvold 1991 und Tsui/Gutek 1999: Kap. 10).<br />
Diversitätseffekte - Klein, aber oho?<br />
Die Metaanalyse der organisationsdemografischen Studien hat aber auch gezeigt, dass das tatsächliche<br />
Wirkungsausmaß der Diversität in Organisationen auf personalwirtschaftlich relevante Zusammenhänge<br />
in der Regel nur gering ist. So erklären die Diversitätsvariablen in den meisten Fällen maximal<br />
zehn bis zwanzig Prozent der Effekte innerhalb der Studien. Auch die jeweiligen Effektstärken<br />
der Einzelvariablen sind überwiegend als gering einzustufen. Nur wenige der berichteten Betakoeffizienten<br />
sind im Schnitt größer als 0,20. Aber: Nur weil die Diversitätseffekte empirisch gering ausfallen,<br />
heißt das noch nicht, dass es sich deshalb auch um bedeutungslose Erklärungs- und Gestaltungsvariablen<br />
handeln muss. Vielmehr könnte es sich trotz geringer Effektstärken auch um substanzielle<br />
Effekte handeln (vgl. für prominente Beispiele des Umstandes, dass empirisch geringe Effekte<br />
große Wirkungen nach sich ziehen können, z.B. Abelson 1985; Prentice/Miller 1992 und Rosenthal<br />
1990).<br />
Da die Betakoeffizienten nicht (wie etwa Korrelationskoeffizienten) in ihrer absoluten Höhe normiert<br />
sind, lässt sich über die Bedeutung der jeweiligen Effekthöhe zunächst nur wenig sagen. Über<br />
die relative Effekthöhe könnte man Aussagen treffen, wenn in den Studien Vergleichswerte für homogene<br />
und heterogene Gruppen berichtet würden, so dass man die Unterschiede in den empirischen<br />
Wirkungen bemessen könnte (z.B. mit Hilfe des „Binomial Effect Size Display“, vgl. Rosenthal/Rubin<br />
1982) und dadurch eine klare Interpretationshilfe hätte, ob das Diversitätsausmaß einen substanziellen<br />
Unterschied macht. Lediglich in einer Studie wird ein solcher Vergleich angeführt (vgl.<br />
O´Reilly/Caldwell/Barnett 1989). Für den Zusammenhang zwischen der Diversität der Variablen<br />
Alter und Gruppenzugehörigkeitsdauer, der sozialen Integration der untersuchten Gruppen und der<br />
Fluktuationsquote, zeigt sich ein deutlicher und substanzieller Effekt: Diejenigen Gruppen, welche<br />
die höchste Diversität aufwiesen, hatten aufgrund der geringeren sozialen Integration eine neun mal<br />
höhere Fluktuationsquote als die mit der geringsten Diversität (O´Reilly/Caldwell/Barnett 1989: 33).<br />
Allerdings handelte es sich bei den dort vorliegenden Zusammenhängen auch um einen Betakoeffizienten<br />
von - 3,64, welcher im Vergleich zu den in übrigen Studien berichteten (in-)direkten Effekten<br />
der Diversität auf die Fluktuation, einen untypisch hohen Wert darstellt.<br />
Eine weitere Interpretationshilfe bieten die Regressionsgleichungen. Der jeweilige Betakoeffizient<br />
zeigt an, um welchen Faktor sich die abhängige Variable verändert, wenn sich die unabhängige Variable<br />
um eine Einheit ändert. Den Diversitätsvariablen liegen unterschiedliche Maßzahlen zu Grunde,<br />
die aber zumeist zwischen null und eins normiert sind. Null bedeutet hierbei i.d.R. vollkommene<br />
Homogenität der Merkmale und eins vollkommene Unterschiedlichkeit. Erhöht sich bei einem<br />
durchschnittlichen Betakoeffizienten von 0,20 beispielsweise die Diversität in einer Gruppe von einem<br />
Diversitätswert von 0,10 auf 0,20, so verdoppelt sich auch der Effekt auf die abhängige Variable<br />
(hier von 0,02 auf 0,04). Bei einer relativ hohen Diversität von 0,50 beträgt die Stärke der Wirkung<br />
auf die abhängige Variable 0,10. Im Vergleich zeigt sich also in Gruppen mit einer hohen Diversität
36 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
eine fünfmal stärkere Auswirkung (0,02 vs. 0,10) auf die abhängige Variable, als in Gruppen mit geringerer<br />
Diversität. So wäre beispielsweise das Konfliktniveau in heterogen besetzten Gruppen<br />
(c.p.!) fünf mal so hoch wie in homogenen Gruppen. Ließe sich jetzt auch noch theoretisch fundiert<br />
zeigen, dass ein höheres Konfliktniveau einen substanziellen Effekt auf die Fluktuationsquote oder<br />
die Gruppen- und Unternehmensleistung hat, würde das selbst bei relativ geringen Betakoeffizienten<br />
für einen substanziellen Effekt der Diversitätsvariablen sprechen. Dieses lässt sich aber bei dem momentanen<br />
empirischen Erkenntnisstand der Organisationsdemografieforschung nicht abschließend<br />
sagen, obwohl sich hierzu erste Hinweise in den Studien von Jehn u.a. (1999) und Pelled u.a. (1999)<br />
finden lassen.<br />
Forschungslücke: „Einfache“ Aufgaben<br />
Da die in die Metaanalyse einbezogenen Studien fast ausschließlich Gruppen mit eher komplexen,<br />
innovativen und kreativen Arbeitsaufgaben untersuchen, ist es fraglich, ob sich die Ergebnisse auf<br />
eher „einfache“ und repetitive Ausführungsaufgaben übertragen lassen. Ist es noch leicht nachzuvollziehen,<br />
dass eine höhere kognitive Diversität bei eher komplexen, innovativen und kreativen<br />
Aufgaben förderlich ist und zu besseren Leistungsergebnissen führen kann, muss dieses nicht für andere<br />
Arten von Aufgaben gelten. Da könnten gerade die negativen Effekte von hoher Diversität (geringere<br />
Kohäsion, mehr Konflikte) überwiegen und so die Leistung senken. Es besteht also ein nachhaltiger<br />
Bedarf an empirischen Studien, welche „blue-collar“-Arbeitsgruppen zum Objekt der<br />
Untersuchung machen.<br />
Entwicklungsbedarf: Kontingenz- und Interaktionshypothesen<br />
An den referierten Ergebnissen zeigt sich auch ein gewisser Erklärungsnotstand in Hinsicht auf die<br />
zum Teil widersprüchlichen und hypothesenkonträren Ergebnisse. In gewisser Weise hat die Organisationsdemografieforschung,<br />
zumindest wie sie bisher betrieben wurde, ihre (theoretischen) Grenzen<br />
erreicht. Die theoretisch „naive“ Forschungshypothese, dass Diversität - egal worauf sie beruht -<br />
bestimmte Wirkungen auf Prozess- und Ergebnisvariablen zeigt, lässt sich auf Basis der Ergebnisse<br />
der vorangegangenen Analyse nicht halten. Es besteht ein starker Bedarf an differenzierenden Wirkungsvermutungen,<br />
welche, die im wahrsten Sinne des Wortes „bedingungslosen“ Hypothesen, die<br />
bisher innerhalb organisationsdemografischer Studien die theoretische Fundierung bilden, um<br />
gehaltvolle Kontingenzannahmen erweitern.<br />
Es mangelt aber nicht nur an Kontingenzhypothesen, sondern darüber hinaus auch noch an Interaktionshypothesen.<br />
Obwohl die Organisationsdemografieforschung vorgibt, die Komposition von<br />
Gruppen und Organisation in Hinsicht auf die Diversitätsvariablen zu erheben, finden sich doch in<br />
fast allen Fällen nur die Zusammenhänge einzelner Diversitätsvariablen zu den analysierten abhängigen<br />
Variablen, nicht aber die jeweiligen Interaktionseffekte zwischen den Diversitätsvariablen und<br />
ihre gemeinsame Wirkung auf die Ergebnis- und Prozessvariablen. In der einzigen Studie, die derartige<br />
Interaktionseffekte berichtet (Jehn u.a. 1999), zeigt sich, dass es sehr wohl einen Unterschied<br />
macht, ob eine hohe kognitive Diversität (im Sinne diverser Qualifikationen und funktionaler Hintergründe)<br />
mit einer hohen oder geringen Wertediversität gepaart ist. Es zeigte sich beispielsweise, dass<br />
die Effekte der kognitiven Diversität am größten bei geringer Wertediversität sind und mit zunehmender<br />
Wertediversität das Konfliktniveau stieg und das Leistungsniveau abnahm. Auch zeigte sich,<br />
das Unterschiede in sozial kategorisierenden Merkmalen, wie Alter und Geschlecht, erst dann eine<br />
entscheidende Rolle spielten, wenn diese mit einer hohen Wertediversität einhergingen (Jehn u.a.<br />
1999: 752f.). Diese Beispiele für Interaktionseffekte deuten darauf hin, dass die genaue Komposition
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 37<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
der Diversitätsmerkmale eine entscheidende Rolle spielen kann und somit auch einer theoretischen<br />
Formulierung und empirischen Überprüfung bedürfen.<br />
Fazit: Unterschiede machen den Unterschied!<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass obwohl mittlerweile ein sehr großer Bestand an empirischen<br />
Ergebnissen zu den Wirkungen von Diversität in Organisationen vorliegt, die eigentliche Arbeit<br />
der Organisationsdemografieforschung gerade erst beginnt. Es zeigt sich empirisch, dass deren<br />
grundsätzliche Ideen und Wirkungsvermutungen durchaus Substanz aufweisen, diese Ideen aber im<br />
Prinzip „zu einfach“ für die Komplexität sozialer Zusammenhänge in Organisationen sind und nun<br />
schrittweise ausdifferenziert werden müssen. Hierzu bedarf es einer angemesseneren theoretischen<br />
Modellierung, aus der sich - in Hinsicht auf die Wirkungen der unterschiedlichen Diversitätsvariablen<br />
- differenziertere und situationskontingente Wirkungsvermutungen ableiten lassen. Im Rahmen<br />
zukünftiger Studien sollte stärker berücksichtigt werden, dass neben den Unterschieden in der organisationsdemografischen<br />
Komposition von Gruppen und Organisationen, eben auch Unterschiede in<br />
den spezifischen (Arbeits-)Situationen moderierende oder intervenierende Wirkungen auf die<br />
Effekte der Diversitätsvariablen haben können.<br />
Anhang - Übersicht über die verwendeten Studien<br />
Erläuterung: TMT = Top Management Team (Vorstand und/oder Aufsichtsrat)<br />
Autor(en) Studienpopulation unabhängige Variablen abhängige Variablen<br />
Ancona/Caldwell 1992 409 Mitarbeiter in 45 Pro- team tenure,<br />
group process, external<br />
duktentwicklungsteams in functional diversity communication, E: techni-<br />
fünf Hochtechnologieuntercal<br />
innovation, performannehmence<br />
(rated), adherence to<br />
budget and schedule<br />
Bantel 1993 TMT in 80 Bundesstaats- functional background, planning formality<br />
und Nationalbanken educational major<br />
Bantel/Jackson 1989 Führungskräfte der TMT age, company tenure, technical innovation, admi-<br />
in 199 Banken<br />
function, education nistrative innovation<br />
Eisenhardt/<br />
66 TMT in neu gegründe- industry experience, growth (sales by year)<br />
Bird Schoonhoven 1990 ten Unternehmen der<br />
Halbleiterindustrie<br />
joint experience<br />
Glick/Miller/Huber 1993 79 TMT in drei<br />
demographic diversity comprehensivness of deci-<br />
Branchen<br />
(functional background, sion process, amount of<br />
age, organizational tenure, rich communication, cohe-<br />
team tenure), cognitive<br />
diversity (value, beliefs)<br />
sion, Performance<br />
Hambrick/Cho/ TMT in 32 großen function, educational bac- strategic actions, strategic<br />
Chen 1996<br />
Fluggesellschaften kground, company tenure action responses, company<br />
performance<br />
Fortsetzung auf der nächsten Seite
38 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Autor(en) Studienpopulation unabhängige Variablen abhängige Variablen<br />
Harrison/Price/ 443 Mitarbeiter in 39 Surface-level diversity: work group cohesion<br />
Bell 1998<br />
Arbeitsgruppen in einem age, race/ethnicity, sex<br />
mittelgroßen Krankenhaus<br />
und 416 Mitarbeiter in 32<br />
Läden einer Gemüsehandelskette<br />
deep-level-diversity<br />
Jackson/Brett/Sessa/ 939 Mitglieder der TMT age, company tenure, edu- turnover, promotions<br />
Cooper/Julin/Peyronnin in 93 bank holding cational level, college alma<br />
1991<br />
companies<br />
mater, curriculum, experience<br />
outside industry,<br />
military experience<br />
Jehn/Northcraft/ 485 Mitarbeiter in 92 value diversity, informatio- Conflict: process conflict,<br />
Neale 1999<br />
Arbeitsgruppen in einem nal diversity (heterogenity task conflict, relationship<br />
Unternehmen<br />
of education), social cate- conflict, work group<br />
gory diversity (sex, age) per-formance: perceived<br />
performance (individual),<br />
actual group performance,<br />
group efficiency, workers<br />
morale: satisfaction, intent<br />
to remain, commitment<br />
Knight/Pearce/ 328 Mitglieder der TMT age, functional position, conflict, agreement see-<br />
Smith/Olian/Sims/ aus 76 Hochtechnologie- education, employment king, strategic consensus<br />
Smith/Flood 1999 unternehmen<br />
tenure<br />
McCain/O´Reilly/ 32 Fachbereiche in einer company tenure (gaps turnover<br />
Pfeffer 1983<br />
großen Universität in cohort)<br />
Murray 1989 TMT in 84 Fortune 500 age, company tenure, firm performance<br />
Firmen aus der Öl- und team tenure, educational<br />
Nahrungsmittelbranche major, occupation<br />
O`Reilly/Caldwell/ 79 Mitarbeiter in 20 Ge- age, group tenure social integration, turnover<br />
Barnett 1989<br />
schäftstellen einer Einzelhandelskette<br />
O´Reilly/Snyder/ TMT in 24 Unternehmen team tenure team dynamics, turnover,<br />
Boothe 1993<br />
der Elektronikindustrie<br />
adaptive change, responsibility<br />
change<br />
O´Reilly/Williams/ 180 Mitarbeiter in 31 Pro- team tenure,age, race/ conflict, innovation: creati-<br />
Barsade 1998 jektgruppen eines großen<br />
Bekleidungsherstellers<br />
und -vertreibers<br />
ethnicity, sex<br />
vity, implementation<br />
Pelled 1996 42 Fertigungsteams in einem<br />
Unternehmen<br />
race, gender, tenure emotional conflict<br />
Pelled/Eisenhardt/ 317 Mitarbeiter in 45 Pro- age, gender, race, company task conflict, emotional<br />
Xin 1999<br />
jektgruppen in drei Unter- tenure, functional back- conflict, group performance<br />
nehmenground<br />
Riordan/Shore 1997 1554 Mitarbeiter in 98 gender, race, tenure (length perception of group pro-<br />
Arbeitsgruppen in einer of service)<br />
ductivity, commitment, co-<br />
Versicherungsgesellschaft<br />
Fortsetzung auf der nächsten Seite<br />
hesion, advancement opportunities
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 39<br />
Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />
Autor(en) Studienpopulation unabhängige Variablen abhängige Variablen<br />
Smith/Smith/<br />
Olian/Sims/O´Bannon/<br />
Scully 1994<br />
Tsui/Egan/<br />
O´Reilly 1992<br />
Wagner/Pfeffer/<br />
O´Reilly 1984<br />
230 TMT in 53 Hochtechnologiefirmen<br />
Wiersema/Bantel 1992 TMT in 87 Fortune 500<br />
Firms<br />
team heterogeneity:<br />
education, functional<br />
background, experience<br />
(company and industry),<br />
team tenure<br />
1705 Mitarbeiter in 151 age, company tenure, sex,<br />
Abteilungen in einer race, education<br />
großen Regierungsbehörde<br />
und zwei Fortune 100<br />
Firmen<br />
599 Führungskräfte der<br />
TMT in 31 Fortune 500<br />
Firmen<br />
age, company tenure turnover<br />
age, company tenure,<br />
team tenure, functional<br />
specialization<br />
Wiersema/Bantel 1993 380 Führungskräfte in 85<br />
TMT in Fortune 500<br />
Firmen<br />
team tenure, education turnover<br />
Wiersema/Bird 1993 220 Führungskräfte der age, company tenure, team turnover<br />
TMT in 40 börsennotierten tenure, university prestige<br />
japanischen Firmen<br />
Zenger/Lawrence 1989 88 Ingenieure in 19 Projektteams<br />
einer F&E<br />
Abteilung in einem<br />
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Zur Person<br />
Dipl.-Kfm. Manuel Jans, geb. 1971; Ausbildung zum Gross- und Aussenhandelskaufmann; Studium<br />
der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Personalwirtschaft, Organisation & Planung<br />
und Organisationspsychologie an der Universität GH Essen; Abschluss: Diplom-Kaufmann, seit Oktober<br />
1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />
insb. Personalwirtschaft beschäfftigt.<br />
Kontakt<br />
Manuel Jans<br />
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />
insb. Personalwirtschaft<br />
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Standort Essen<br />
Universitätsstraße 12<br />
45117 Essen<br />
E-Mail: manuel.jans@uni-essen.de
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen<br />
Vertrauensbegriffs 1<br />
Heiko Hoßfeld<br />
Zusammenfassung<br />
Obwohl Vertrauen in der wissenschaftlichen Diskussion stark an Bedeutung gewonnen hat, wird der<br />
Vertrauensbegriff häufig unpräzise und wenig einheitlich verwendet. Dies gilt auch für die ansonsten<br />
relativ präzise rationale Vertrauenskonzeption. Wesentlicher Grund hierfür ist die Komplexität des<br />
Vertrauensphänomens, denn Vertrauen wirkt einerseits sowohl auf einer Verhaltens- als auch einer<br />
Erwartungsebene und andererseits ist es multifaktoriell bestimmt, d.h. es unterliegt einer Reihe unterschiedlicher<br />
Entstehungsbedingungen. Der vorliegende Beitrag versucht dieser Komplexität Herr<br />
zu werden, indem der Vertrauensbegriff in Abgrenzung von ähnlichen Konstrukten präziser definiert<br />
wird und eine Klassifikation von Vertrauensbasen erfolgt. Dabei dient der rationale Vertrauensansatz<br />
nach James C. Coleman zwar als Ausgangspunkt, wird aber aufgrund seiner konzeptionellen<br />
Mängel und engen theoretischen Grenzen überwunden.<br />
1 Einleitung<br />
Seit einigen Jahren bereits ist eine anhaltende Diskussion um die Bedeutung von Vertrauen in der<br />
wissenschaftlichen sowie praxisnahen Literatur zu beobachten. Diskutiert werden dabei einerseits<br />
neuere „Vertrauenskonzepte“ wie Vertrauensorganisation, Vertrauensmanagement und Vertrauensarbeitszeit,<br />
andererseits aber auch die grundlegende Bedeutung von Vertrauen in allen menschlichen<br />
Institutionen, so etwa bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Organisationen und Kooperationen.<br />
Weil es aber letztlich der einzelne Mensch ist, der vertraut (oder eben nicht vertraut), müssen Definition<br />
und Entstehungsbedingungen von Vertrauen auf individual-theoretischer Grundlage geklärt<br />
sein, bevor solche kollektiven Phänomene bzw. die Auswirkungen von Vertrauen erklärt werden<br />
können. Um so erstaunlicher ist daher, dass der Vertrauensbegriff häufig sehr undifferenziert verwendet<br />
wird, und gewissermaßen implizit vorausgesetzt wird, dass bekannt ist, was Vertrauen ist.<br />
Ein Großteil der neueren (sozialwissenschaftlichen) Arbeiten, die eine differenziertere Vertrauenskonzeption<br />
zugrunde legen, bezieht sich zumeist direkt oder indirekt auf den Ansatz von Coleman<br />
(1982), der das Vertrauensphänomen in sein Rational Choice-theoretisches Erklärungsmodell implementiert<br />
hat. Aus diesem Grund soll dieser rationale Ansatz als Ausgangspunkt dienen bei der Analyse<br />
des Vertrauensphänomens, bei der einerseits der Vertrauensbegriff in Abgrenzung von ähnlichen<br />
Konstrukten näher bestimmt wird und andererseits diskutiert wird, wie Vertrauen entsteht – d.h.<br />
vor allem: welche grundlegenden Ursachen von Vertrauen zu unterscheiden sind.<br />
Im Folgenden werden zunächst die allgemein diskutierten Merkmale des Vertrauensphänomens dargestellt<br />
mit dem wesentlichen Ziel, Vertrauen von ähnlichen Konstrukten abzugrenzen. Im An-<br />
1 Erstmals erschienen in Essener Beiträge zur Personalforschung, Nr.5, Essen 2005.
46 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
schluss daran wird das rationale Vertrauenskonzept skizziert, welches daraufhin zunächst auf begrifflicher<br />
Ebene kritisch analysiert und modifiziert bzw. konkretisiert wird. Anschließend erfolgt eine<br />
Auseinandersetzung mit möglichen Entstehungsbedingungen bzw. Ursachen von Vertrauen, bei<br />
der auch die Möglichkeiten und Grenzen einer rein rationalen Erklärung diskutiert werden. Ein<br />
kurzes Fazit mit dem Hinweis auf zukünftigen Forschungsbedarf beendet den Beitrag.<br />
2 Merkmale von Vertrauen<br />
Der Begriff Vertrauen weist eine geringe Konsistenz auf, denn er wird sowohl im Alltagsverständnis<br />
als auch in verschiedenen wissenschaftlichen Fachrichtungen unterschiedlich verwendet (für einen<br />
Überblick vgl. z.B. Blomqvist 1997: 272ff.; Graeff 1998: 10ff.; Petermann 1996: 15). Dennoch gibt<br />
es einige wesentliche Merkmale, die den meisten Definitionen gemein sind – Unsicherheit, Risiko,<br />
Kontrollverzicht und die Zeitperspektive (vgl. Petermann 1996: 14) – und anhand derer sich überdies<br />
verwandte Konstrukte abgrenzen sowie unterschiedlich weit gefasste Formen des Vertrauensbegriffs<br />
bestimmen lassen.<br />
Als zentrale Bedeutung für das Vertrauensphänomen stellen die meisten Autoren den Aspekt der Unsicherheit<br />
heraus. So ist nach Simmel Vertrauen „als Hypothese ein mittlerer Zustand zwischen Wissen<br />
und Nichtwissen“, denn „der völlig Wissende braucht nicht zu vertrauen, der völlig Nichtwissende<br />
kann vernünftigerweise nicht einmal vertrauen“ (1968: 263). Gewissheit geht folglich nicht mit<br />
Vertrauen einher, weil jenes grundsätzlich ein Informationsproblem – und damit Ungewissheit – impliziert<br />
(vgl. Funder 1999: 77). Unsicherheit besteht sowohl bezüglich (nicht beeinflussbarer) Umweltereignisse<br />
(exogene Unsicherheit) als auch bezüglich des Verhaltens der Akteure, mit denen interagiert<br />
wird (endogene Unsicherheit) (vgl. z.B. Seifert 2001: 19). Je nachdem, auf welche Formen<br />
der Unsicherheit sich Vertrauen bezieht, können entsprechend die Objekte des Vertrauens unterschieden<br />
werden. Während sich in einer sehr weiten Fassung Vertrauen auf alle Bereiche der<br />
menschlichen Umwelt bezieht (vgl. Nuissl 2002: 97), was dann etwa auch Vertrauen in Naturbegebenheiten<br />
(vgl. Sztompka 1999: 19) und Vertrauen in Technik mit einbezieht (vgl. z.B. Wagner<br />
1994), beschränken sich andere Vertrauenskonzepte auf Beziehungen zwischen konkreten Akteuren<br />
(vgl. Nuissl 2002: 97). In dieser Fassung bezieht sich Vertrauen grundsätzlich auf endogene Unsicherheit,<br />
wohingegen Menschen auf exogene Risiken mit Hoffnung reagieren (vgl. Ripperger 1998:<br />
38). In einer noch engeren Definition bezieht sich Vertrauen nur auf die Intentionen bzw.<br />
Handlungsabsichten des Treuhänders, während die Einschätzung seiner Fähigkeiten als Zutrauen<br />
bezeichnet wird (vgl. ebenda: 38f.).<br />
In der Regel herrscht ein hohes Maß an Unsicherheit (sowohl bezüglich der Entscheidungssituation<br />
selbst als auch der Zukunft). Dabei ist es nicht möglich, in seine Entscheidungen alle potenziellen zukünftigen<br />
Kontingenzen mit einzubeziehen. Wäre die Eintrittswahrscheinlichkeit all dieser Kontingenzen<br />
gleich hoch, so würde die daraus resultierende Komplexität Handeln unmöglich machen (vgl.<br />
Lewis und Weigert 1985: 968). Vertrauen ist eine Möglichkeit, diese Komplexität zu reduzieren, indem<br />
wesentliche zukünftige Möglichkeiten vernachlässigt werden und die Zukunft gleichsam vorweggenommen<br />
wird (vgl. Luhmann 2000: 24). Die Vergangenheit ist dabei gleichwohl nicht ohne<br />
Bedeutung, denn eine wesentliche Voraussetzung von Vertrauen ist nach Luhmann (vgl. ebenda:<br />
22f.) Vertrautheit: Die Umwelt, in der sich der Mensch bewegt, ist gekennzeichnet durch die Unterscheidung<br />
von Vertrautem und Unvertrautem; die ihm „vertraute Welt“ entsteht folglich durch (in<br />
der Vergangenheit gemachte) Erfahrungen. Sie ist eine Welt reduzierter Komplexität, weil erwartet
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 47<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
wird, dass sie auch in Zukunft so bleiben wird, wie sie ist (vgl. Seifert 2001: 20; ähnlich Koller 1992:<br />
106f.).<br />
Vertrauen kann außerdem von Zuversicht abgegrenzt werden. Während Zuversicht eine generelle<br />
Reaktion auf Unsicherheit ist, ist Vertrauen eine (mögliche) Reaktion auf spezifische Risikosituationen<br />
und setzt damit das „subjektive Bewusstsein eines möglichen Schadens voraus“ (Ripperger<br />
1998: 36f.), wobei definitorische Uneinigkeit darüber besteht, wie hoch dieser Schaden in Relation<br />
zum möglichen Gewinn sein muss, um von Vertrauen sprechen zu können (vgl. Nuissl 2002: 90) 2 .<br />
Risiko entsteht aus dem Bewusstsein, dass das eigene Verhalten zukünftige Ereignisse beeinflusst<br />
und Teil einer konkreten Handlung ist, also notfalls vermieden werden kann und somit Handlungsalternativen<br />
voraussetzt (vgl. Ripperger 1998: 37). Im Gegensatz dazu ist Zuversicht dadurch gekennzeichnet,<br />
dass keine Handlungsalternativen erwogen werden (vgl. Luhmann 2001: 148).<br />
Ein weiteres Merkmal von Vertrauen als Entscheidung zum Risiko ist schließlich, dass trotz der<br />
Möglichkeit eines Schadens auf Kontrolle verzichtet wird.<br />
3 Die rationale Vertrauenskonzeption<br />
Eine Konzeption von Vertrauen, die allen vier genannten Merkmalen grundsätzlich Rechnung trägt,<br />
ist die auf Coleman (1991) basierende rationale Vertrauenskonzeption. Sie bedient sich eines sehr<br />
vereinfachenden Menschenbildes, das im Wesentlichen dem „Homo Oeconomicus“ nach neuerer<br />
Auffassung entspricht (vgl. dazu Kirchgässner 1991: 17), d.h. es wird unterstellt, der Mensch sei ein<br />
rationaler, egoistischer Nutzenmaximierer, der zwar keinen internalen Restriktionen unterliegt (wie<br />
etwa einem fehlerhaften Gedächtnis oder dem Einfluss von Emotionen), jedoch auch nicht vollständig<br />
informiert ist. Deshalb bildet er sich Erwartungen, es wird also Unsicherheit vorausgesetzt. Außerdem<br />
ist das Konzept in einen allgemeinen tauschtheoretischen Hintergrund eingebettet, der auf<br />
Homans (1958) zurückgeht. Danach sind Menschen in sozialen Systemen dergestalt miteinander<br />
verbunden, dass sie jeweils Ressourcen kontrollieren, an denen andere Akteure Interesse haben,<br />
denn kein Akteur kontrolliert bereits alle Ressourcen, die er zur Bedürfnisbefriedigung benötigt. Aus<br />
diesem Grund kommt es zu vielfältigen Tauschbeziehungen zwischen den Akteuren eines sozialen<br />
Systems.<br />
Vertrauen ist eine notwendige Voraussetzung in solchen Tauschbeziehungen, in denen ein Akteur<br />
die Kontrolle über seine Ressourcen einseitig überträgt (vgl. Coleman 1991: 40, 45f.). Dies wird er –<br />
im Sinne der Nutzenmaximierung – dann tun, wenn er eine spätere Belohnung erwartet; daher wird<br />
Vertrauen nicht (nur) geschenkt, sondern (auch) investiert (vgl. Junge 1998: 26). Notwendig wird eine<br />
einseitige Kontrollübertragung vor allem dann, wenn die Abwicklung von Transaktionen eine gewisse<br />
Zeitspanne in Anspruch nimmt und der eine Akteur notwendigerweise vor dem anderen liefern<br />
(bzw. übertragen) muss (vgl. Coleman 1991: 115).<br />
Eine zeitliche Asymmetrie bedeutet für den Treugeber ein Risiko, denn er muss vor dem Erzielen eines<br />
Ertrages Ressourcen investieren und der Ausgang dieser Investition ist unsicher. Daher wird bei<br />
der Entscheidung für oder gegen eine solche Handlung das Risiko mit einkalkuliert. Aus diesem<br />
Grund bilden Vertrauenssituationen aus rational-ökonomischer Perspektive eine Untergruppe der<br />
Risikosituationen dergestalt, dass hier das eingegangene Risiko von der Leistung eines anderen Ak-<br />
2 Siehe auch Kapitel IV.
48 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
teurs abhängt. Der Treugeber kann dementsprechend seine Situation verbessern, wenn der Treuhänder<br />
das Vertrauen rechtfertigt und sie verschlechtern, wenn nicht. Somit besteht eine Vertrauensbeziehung<br />
aus (mindestens) zwei Parteien: Treugeber und Treuhänder. Die Situation des (potenziellen)<br />
Treugebers ist dadurch gekennzeichnet, dass er vor der Wahl steht, dem (potenziellen) Treuhänder<br />
zu vertrauen oder nicht, d.h. er muss sich für oder gegen die einseitige Übertragung auf einen anderen<br />
Akteur entscheiden 3 . Abgesehen von dem (Sonder-)Fall, dass ausschließlich den Fähigkeiten des<br />
Treuhänders vertraut wird und nicht (auch) seinen Intentionen, das Vertrauen zu rechtfertigen, befindet<br />
sich auch der potenzielle Treuhänder in einer Entscheidungssituation: Er hat die Wahl, das<br />
Vertrauen zu rechtfertigen oder zu enttäuschen. (vgl. Coleman 1991: 121ff.)<br />
Die entscheidungsrelevanten Kriterien des Treugebers sind der potenzielle Verlust, den er erleidet,<br />
wenn der Treuhänder sein Vertrauen enttäuscht, der potenzielle Gewinn, wenn der Treuhänder sein<br />
Vertrauen rechtfertigt sowie die Gewinnchance, also die Wahrscheinlichkeit der Rechtfertigung des<br />
Vertrauens (bzw. die beigemessene Vertrauenswürdigkeit des Treuhänders) (vgl. Coleman 1991:<br />
125). Der Treugeber entscheidet sich dann entweder gegen die Vergabe von Vertrauen, was keinerlei<br />
Veränderung des Nutzens bedeutet, oder dafür, wenn – unter der Annahme der Risikoneutralität –<br />
das Verhältnis von Gewinnchance zu Verlustchance höher ist als das Verhältnis von potenziellem<br />
Verlust zu potenziellem Gewinn (vgl. Coleman 1982: 283). Formal lässt sich die Entscheidungssituation<br />
des Treugebers wie folgt darstellen:<br />
p = Gewinnchance (Wahrscheinlichkeit der Vertrauenswürdigkeit des Treuhänders)<br />
L = möglicher Verlust (falls Treuhänder nicht vertrauenswürdig ist)<br />
G = möglicher Gewinn (falls Treuhänder vertrauenswürdig ist)<br />
Entscheidung: ja, wenn p/1-p > L/G bzw. pG > (1-p)L<br />
Unentschieden, wenn p/1-p = L/G bzw. pG = (1-p)L<br />
Nein, wenn p/1-p < L/G bzw. pG < (1-p)L<br />
Abbildung 1: Formalisierung der Vertrauensvergabe (nach Coleman 1991: 126)<br />
Die Ungleichung verdeutlicht den Schwellenwert, jenseits dessen die Vertrauensvergabe einen Nutzen<br />
verspricht sowie die Beziehung der Variablen untereinander: Je größer der mögliche erwartete<br />
Verlust im Verhältnis zum möglichen erwarteten Gewinn ist, desto größer muss die Vertrauenswürdigkeit<br />
des Treuhänders sein (vgl. Junge 1998: 39). Wenn – wie angenommen – diese Variablen die<br />
einzigen relevanten Faktoren bei der Vertrauensvergabe sind und die Selektionsregel eine so simple<br />
und klare ist, dann ist letztendlich nur von Bedeutung, dass die Variablen genau bestimmt werden<br />
können. Das Problem der Vertrauensvergabe präsentiert sich demzufolge als ein reines Informationsproblem<br />
(vgl. auch Coleman 1982: 284) und den Informationen, die dem Treugeber zur<br />
Verfügung stehen, kommt eine „entscheidende“ Bedeutung zu.<br />
Während der Treugeber zumindest in manchen Situationen relativ genaue Informationen über seine<br />
möglichen Gewinne und Verluste hat, so insbesondere bei monetären Transaktionen wie Kreditge-<br />
3 Das Adjektiv „potenziell“ drückt aus, dass es von der endgültigen Entscheidung der Akteure abhängt, ob sie<br />
zu Treugebern bzw. -händern werden.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 49<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
schäften (vgl. Coleman 1991: 129), herrscht immer eine gewisse Unsicherheit bezüglich der Vertrauenswürdigkeit<br />
des Treuhänders. Daher wird ein rationaler Akteur solches Wissen nutzen, welches<br />
ihm erlaubt, eine möglichst genaue Prognose aufzustellen. So wird etwa eine Bank als Kreditgeber<br />
Ermittlungen darüber anstellen, ob der Kreditnehmer kreditwürdig ist, d.h. ob er dazu in der Lage ist,<br />
den gewährten Kredit zurückzuzahlen. In den meisten Fällen ist es aber weniger die Fähigkeit zur<br />
Vertrauensrechtfertigung, die die Hauptrolle bei der Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit spielt,<br />
als vielmehr die Intention des Treugebers, das Vertrauen zu rechtfertigen oder zu enttäuschen (vgl.<br />
ebenda: 121). Die Höhe von p ist dann vor allem eine Frage der Anreize des Treuhänders und der Informationen<br />
des Treugebers darüber. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Akteure ihrer<br />
wechselseitigen Interdependenzen bewusst sind und sich daher Erwartungen darüber bilden, wie<br />
sich der andere verhalten wird (vgl. Raub 1999: 246), weil schließlich der Nutzen für den Akteur in<br />
einer solchen Beziehung (auch) vom Verhalten des anderen abhängt (vgl. Schmidtchen 2000: 3). Da<br />
solche strategischen Interdependenzen der Analysegegenstand der Spieltheorie sind (vgl. Nida-Rümelin<br />
und Schmidt 2000: 30), ist es sinnvoll, dieses Entscheidungsproblem spieltheoretisch zu<br />
veranschaulichen.<br />
Die Situation der zuvor erläuterten einfachen Vertrauensbeziehung – der Treugeber steht vor der<br />
Wahl, aufgrund einer zeitlichen Asymmetrie eine einseitige Übertragung vorzunehmen, danach steht<br />
der Treuhänder gegebenenfalls vor der Wahl, ob er das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen oder<br />
enttäuschen soll – lässt sich spieltheoretisch mit Hilfe des Vertrauensspiels veranschaulichen (siehe<br />
Abbildung 2), welches die einseitige Variation des Gefangenendilemmas ist (vgl. James 2001: 4).<br />
1<br />
Vertrauen geben<br />
Vertrauen nicht geben<br />
2<br />
rechtfertigen<br />
enttäuschen<br />
G = potenzieller Gewinn des Treugebers (gain)<br />
L = potenzieller Verlust des Treugebers (loss)<br />
R = Auszahlung des Treuhänders bei Rechtfertigung des Vertrauens (reward)<br />
T = Auszahlung des Treuhänders bei Vertrauensbruch (temptation)<br />
Annahme über die Auszahlungsparameter: 0
50 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
winnen (Situation [0,0]), während die Situation [G,R] für beide vorteilhafter wäre (vgl. Voss 1998:<br />
100). Folglich ist danach zu fragen, unter welchen Bedingungen eine Vertrauensvergabe dennoch erfolgt,<br />
der Treugeber also dem Treuhänder ein ausreichendes Maß an Vertrauenswürdigkeit zumisst<br />
(vgl. ähnlich Lahno 1995: 496).<br />
Konstituierend dabei ist, dass Vertrauensbeziehungen in der Regel nicht isoliert in einem „sozialfreien“<br />
Raum stattfinden, sondern in eine soziale – dazu gehört auch: zeitliche – Struktur eingebettet sind<br />
(zum Begriff der „social embededdness“ vgl. Granovetter 1992: 305, für einen Überblick über Vertrauenseffekte<br />
vgl. Hoßfeld 2004). So treffen die beiden Akteure einer Vertrauensbeziehung häufig<br />
nicht nur einmalig aufeinander, sondern mehrfach. Der „Schatten der Zukunft“ (Axelrod 1995: 11)<br />
sorgt dann dafür, dass opportunistisches Verhalten seitens des Treuhänders weniger wahrscheinlich<br />
wird, weil ein Vertrauensbruch zu einem Abbruch der Beziehungen – und damit einem Entgang zukünftiger<br />
Gewinne – führen könnte (vgl. Coleman 1982: 285f.; Parkhe 1993: 799). Dieser Effekt<br />
wiegt um so schwerer in Fällen gegenseitigen Vertrauens – d.h. beide Akteure sind sowohl Treugeber<br />
als auch Treuhänder – weil dort auf einen Vertrauensbruch ebenfalls mit Vertrauensbruch reagiert<br />
werden kann (vgl. Coleman 1991: 228f.; Junge 1998: 46). Außerdem sind die beiden Akteure<br />
einer dyadischen Vertrauensbeziehung zumeist Teil eines umfassenderen sozialen Netzwerkes, das<br />
als Informationsquelle über potenzielle Treuhänder dienen kann (vgl. Raub 1999: 244). Eng damit<br />
verbunden ist der Reputationseffekt, der dazu führt, dass vertrauensbrechende Treuhänder in Zukunft<br />
von anderen potenziellen Treugebern gemieden werden, so dass Treuhänder einen Anreiz dazu<br />
haben, eine Reputation hoher Vertrauenswürdigkeit zu besitzen (vgl. etwa Lahno 1995: 499f.; Noorderhaven<br />
1995: 10). Ähnlich wirken existierende (Rechts-)Normen, indem sie vertrauensbrechendes<br />
Verhalten bestrafen (vgl. Junge 1998: 44; Schmidtchen 2000: 17). Schließlich können die Akteure<br />
auch ex ante mit Hilfe der Schaffung von Institutionen (institutionelle Einbettung) aktiv auf die Anreize<br />
zum Vertrauensbruch einwirken (vgl. Raub 1999: 245; Schelling 1960: 24f.), etwa indem sie<br />
Verträge aufsetzen (die z.B. Konventionalstrafen vorsehen) oder indem der Treuhänder einen Pfand<br />
anbietet (vgl. Raub 1992: 189f), der dem Treugeber bleibt, sofern es zu einem Vertrauensbruch<br />
kommt.<br />
All diese Faktoren verändern die Anreizstruktur des Treuhänders und gehen damit ein in die Vertrauenswürdigkeitseinschätzung<br />
(p) des Treugebers, wobei in der Regel keine Sicherheit über das zukünftige<br />
Verhalten besteht, etwa weil Verträge notgedrungen zumeist unvollständig sind (insbesondere<br />
Arbeitsverträge) und sich dem Treuhänder in der Zukunft „goldene Gelegenheiten“ ergeben<br />
können, die einen Vertrauensbruch dennoch lukrativ machen.<br />
4 Begriffliche Kritik und Modifikation<br />
Wird die rationale Vertrauenskonzeption mit den allgemein diskutierten Merkmalen von Vertrauen<br />
verglichen, so zeigt sich, dass Unterschiede in der Weite der Definition existieren. Außerdem besteht<br />
keine Eindeutigkeit darüber, was genau Vertrauen ist.<br />
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Herangehensweise an das Vertrauensphänomen: Entweder<br />
wird Vertrauen als eine subjektive Erwartungshaltung gesehen oder als ein beobachtbares<br />
Verhalten (vgl. Ripperger 1998: 6). Bei einer Analyse von Vertrauen vor dem Hintergrund einer<br />
Handlungstheorie erscheint es zunächst sinnvoll, den Fokus auf das Verhalten zu setzen. Dennoch ist
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 51<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
es erforderlich, beides – Verhalten und Erwartung – klar zu trennen, wie die folgenden Ausführungen<br />
verdeutlichen sollen.<br />
Colemans Definition einer Vertrauensentscheidung basiert auf der Definition von Deutsch (1960),<br />
jedoch mit einem Unterschied: Deutsch unterscheidet zwischen einer „trusting choice“ und einer<br />
„gambling choice“, wobei er diese Trennung am Verhältnis von erwartetem Gewinn (G) zu erwartetem<br />
Verlust (L) festmacht: Von einer „trusting choice“ wird nur dann gesprochen, wenn L größer ist<br />
als G, andernfalls handelt es sich um eine „gambling choice“ (vgl. Deutsch 1976: 142; genauso Luhmann<br />
2001: 148). Er subsumiert beide Begriffe unter der Bezeichnung „ambigous path“ (Deutsch<br />
1960: 124f.), was also der vertrauensvollen Handlung nach Coleman entspricht. Diese weite Definition<br />
ist in der Hinsicht zweckmäßig, dass der Fall G>L nicht zwangsläufig bedeutet, dass in einer solchen<br />
Situation auch weniger Vertrauenswürdigkeit beigemessen wird, es wird nur weniger notwendig<br />
sein. Bei vollständigem Misstrauen (p = 0) hingegen wird ein rationaler Akteur auch dann nicht<br />
vertrauensvoll handeln, wenn der in Aussicht gestellte Gewinn (in Relation zum Verlust) außerordentlich<br />
hoch ist. Fraglich ist allerdings, ob auch in einer solchen Situation sinnvoll von Vertrauen<br />
gesprochen werden kann, in der die beigemessene Vertrauenswürdigkeit sehr niedrig ist (d.h. kleiner<br />
als 1-p) und es nur deshalb zu einer Handlung kommt, weil G ausreichend höher ist als L. 4 Unter diesem<br />
Blickwinkel erscheint es sinnvoller, nach der Höhe von p zu differenzieren, anstatt das Verhältnis<br />
zwischen G und L als Beurteilungskriterium heranzuziehen (vgl. ähnlich Ripperger 1998: 89). Eine<br />
solche Position vertritt auch Gambetta (2001: 211), indem er den Vertrauensbegriff ganz an die<br />
Höhe von p koppelt: Danach ist von Vertrauen nur dann zu sprechen, wenn p > 0,5 (also größer als<br />
1-p) und umgekehrt bedeutet p < 0,5 Misstrauen (den Fall p = 0,5 bezeichnet er als Unsicherheit).<br />
Dabei bezieht sich Vertrauen immer auf eine bestimmte Situation bzw. Handlung des Treuhänders,<br />
steht also immer im Kontext einer spezifischen Entscheidungssituation (vgl. Sydow 1998: 35).<br />
Die genauere Trennung zwischen Vertrauen und (vertrauensvollem) Verhalten erlaubt dann auch eine<br />
präzisere (begriffliche) Analyse beider Konstrukte bzw. Ebenen, d.h. der Verhaltens- und der<br />
Erwartungsebene.<br />
Eine rein verhaltensorientierte Untersuchung des Vertrauensphänomens übersieht möglicherweise,<br />
dass solche Handlungen, die als vertrauensvoll erscheinen, tatsächlich von funktionalen Äquivalenten<br />
wie Macht bzw. Kontrolle erzeugt wurden (vgl. Möllering 2001: 415). Diese sind vermutlich gerade<br />
in solchen Beziehungen von Bedeutung, in denen Misstrauen herrscht, weil hier ohne derartige<br />
Äquivalente die Beziehung nicht aufrechterhalten werden könnte, während in Situationen, in denen<br />
das Vertrauen hoch ist, Kontrollmaßnahmen nicht notwendig sind bzw. sogar unnötige Transaktionskosten<br />
verursachen. Dazu gehört auch die damit einhergehende Verwechslung von vertrauensvollem<br />
und kooperativem Verhalten, der in besonderem Maße die Spieltheorie unterliegt: Nicht jede<br />
Kooperation benötigt Vertrauen und Vertrauen führt nicht notwendigerweise zu Kooperation (vgl.<br />
Ripperger 1998: 92f.). Vertrauen ist nur ein hinreichender Grund für Kooperationen, zudem ist die<br />
Kausalkette häufig umgekehrt, d.h. Vertrauen entsteht aus Kooperation (vgl. Gambetta 2001: 222).<br />
Problematisch daran ist vor allem, dass unter solchen Gesichtspunkten Faktoren als konstituierend<br />
für eine Vertrauensbeziehung identifiziert werden, die faktisch zwar für eine Kooperation konstituierend<br />
sein können, aber einer Vertrauensbeziehung entweder nicht entsprechen oder ihr gar entgegenwirken.<br />
Dies führt dann auch unmittelbar zum Begriff des Vertrauens (d.h. der Erwartung), welcher<br />
ebenfalls weiter gefasst ist als in anderen Definitionen. Zum einen ist fraglich, ob gerade bei der Nut-<br />
4 So sprechen Antfang und Urban (1994: 3) in einer solchen Situation von Hoffnung; ebenso Luhmann 2000:<br />
28.
52 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
zung von Formen institutioneller Einbettung (z.B. Vertrag) noch sinnvoll von Vertrauen zu sprechen<br />
ist, insbesondere wenn eine solche nur einseitig vom Treugeber gefordert wird; ein so weit gefasster<br />
Vertrauensbegriff lässt sich zudem kaum von dem Begriff der subjektiven Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
abgrenzen und ist demzufolge als eigenständiger Begriff wenig angemessen (vgl. Vogt 1997:<br />
73).<br />
Zum anderen umfasst dieser Vertrauensbegriff auch Zutrauen. Problematisch daran ist, dass Zutrauen<br />
nicht nur endogene Unsicherheit umfasst (bezüglich der Fähigkeiten des Treuhänders), sondern<br />
auch exogene Unsicherheit in der Hinsicht, dass der Treugeber auch Erwartungen darüber anstellt,<br />
ob der Treuhänder die von ihm erwartete Leistung (G) überhaupt erbringen kann, ob ihm also nicht<br />
zukünftige Handlungsrestriktionen das erwartete Verhalten unmöglich machen (vgl. Ripperger<br />
1998: 114f.). Dies ist aber dann ein Element, welches nicht mehr in der Person des Treuhänders, sondern<br />
in der Umwelt liegt und folglich auch kein Risiko, sondern Gefahr ist (auf die mit Hoffnung reagiert<br />
wird). Ein derartig verursachter „Vertrauensbruch“ wäre dann auch kaum der Person des Treuhänders<br />
anzulasten (vgl. ebenda: 115), im Gegensatz jedoch zu enttäuschtem Vertrauen, das auf<br />
mangelnder Kompetenz des Treuhänders beruht.<br />
Daher werden folgende Modifikationen bzw. Konkretisierungen des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
vorgeschlagen: Statt Vertrauen von Zutrauen abzugrenzen, wird unterschieden zwischen exogenen<br />
und endogenen Unsicherheiten, d.h. Vertrauen bezieht sich nur auf die endogenen Unsicherheiten,<br />
d.h. auf die Kompetenzen (bzw. Fähigkeiten) und – vor allem – die Intentionen des Treuhänders, dagegen<br />
werden exogene Risiken explizit aus dem hier verwendeten Vertrauensbegriff ausgeschlossen,<br />
weil in einem solchen Fall ein „Vertrauensbruch“ nicht direkt auf die Handlungen des<br />
Treuhänders zurückzuführen ist.<br />
Der Definition von Gambetta folgend ist der Vertrauensbegriff außerdem an die Erwartungsebene zu<br />
koppeln, so dass von Vertrauen nur dann gesprochen wird, wenn p > 0,5. Die Verhaltensebene ist davon<br />
jedoch nicht gänzlich losgelöst, denn zum einen ist Vertrauen als die Vertrauenswürdigkeitseinschätzung<br />
eines bestimmten Treuhänders in einer bestimmten Vertrauenssituation (d.h. bezüglich eines<br />
bestimmten Vertrauensobjektes wie etwa das Verleihen eines Geldbetrages) zu sehen und äußert<br />
sich daher in einer entsprechenden Handlung (bzw. „Nicht-Handlung“). Zum anderen hängt es gerade<br />
vom Ausmaß des Vertrauens ab, ob es zu einer vertrauensvollen Handlung kommt – je nachdem,<br />
was auf dem Spiel steht. Dabei ist nur für risikoneutrale Entscheider lediglich das Verhältnis von G<br />
zu L relevant; risikoscheue und risikofreudige Akteure hingegen richten sich darüber hinaus auch<br />
nach der absoluten Höhe von G und L. Dies bedeutet, dass ein risikoaverser Akteur ceteris paribus<br />
mehr Vertrauen benötigt, um sich zu einer vertrauensvollen Handlung zu entschließen (et vice<br />
versa).<br />
Welche Faktoren es nun aber sind, die das Ausmaß des Vertrauens bestimmen und inwieweit eine<br />
rein rational-ökonomische Analyse diese zu erklären in der Lage ist, wird im Folgenden untersucht.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 53<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
5 Entstehungsbedingungen von Vertrauen<br />
Bei der Darstellung der rationalen Vertrauenskonzeption wurden bereits einige Bedingungen skizziert,<br />
unter denen Vertrauen entsteht. Das dabei verwendete Menschenbild führt jedoch dazu, dass<br />
Vertrauen aus dieser Perspektive lediglich zwei Einflussfaktoren berücksichtigt: Die situative Einbettung<br />
der Vertrauensbeziehung sowie die den Akteuren verfügbaren Informationen darüber. Weil<br />
alle Akteure gleichermaßen ausschließlich eigennutzorientiert sind und keinen internalen Restriktionen<br />
unterliegen, kommt es nach der rational-ökonomischen Erklärung nur darauf an, welche Opportunitäten<br />
und Restriktionen die Vertrauenssituation den Akteuren bietet. Interindividuelle Unterschiede,<br />
die sich nicht auf die jeweilige Situation zurückführen ließen, existieren hierbei nicht. Diese<br />
einschränkenden Annahmen haben daher zwangsweise zur Folge, dass wesentliche Aspekte des<br />
Vertrauensphänomens vernachlässigt werden, denn wird Vertrauen lediglich als ein rein rationales<br />
Wahrscheinlichkeitskalkül modelliert und nicht von begrenzter Rationalität ausgegangen, so wird<br />
insbesondere der Eigenwert des Vertrauens ausgeblendet: Die Komplexitätsreduktion, die Vertrauen<br />
(oder andere Mechanismen wie Kontrolle) sowie die damit einhergehende Ausblendung von Alternativen<br />
bewirkt, ermöglicht erst menschliches Handeln (vgl. Sjurts 1998: 286). Wenn aber die Aufmerksamkeit<br />
der Akteure beschränkt ist und es zahlreiche Kriterien gibt, an denen sie sich orientieren,<br />
ist zu fragen, wie ein Treugeber jeweils zu seiner spezifischen Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit<br />
des anderen kommt (vgl. Junge 1998: 53). So gibt es eine große Anzahl empirischer Hinweise<br />
darauf, dass Vertrauen nicht allein von situativen Faktoren abhängt, sondern auch personenbezogen<br />
und kulturell typisiert ist (für einen Überblick vgl. Preisendörfer 1995: 268). Solche Faktoren – oder<br />
auch Vertrauensbasen – werden im Folgenden unabhängig der einschränkenden Annahmen des<br />
Homo Oeconomicus diskutiert, um eine Klassifikation dieser Entstehungsbedingungen von Vertrauen<br />
zu entwickeln.<br />
5.1 Vertrauensbasen<br />
In der Diskussion um Ursachen bzw. Einflussgrößen des Vertrauens werden in der Literatur zumeist<br />
zwei unterschiedliche Formen des Vertrauens unterschieden: das generalisierte (oder auch generelle)<br />
sowie das spezifische Vertrauen (vgl. z.B. Bornschier 2001; Graeff 1998; Levi 1998; Scott 1980; Yamagishi<br />
und Yamagishi 1998; andere Unterscheidungen treffen z.B. McAllister 1995 und Zucker<br />
1986). Generalisiertes Vertrauen ist die grundsätzliche Vertrauensbereitschaft eines Menschen, d.h.<br />
die „prinzipielle Bereitschaft, Fremden, Menschen an sich oder bestimmten Personengruppen ... unabhängig<br />
von situativen Spezifika vertrauensvoll oder eher misstrauisch zu begegnen“ (Seifert 2001:<br />
21ff.). Dagegen bezieht sich spezifisches Vertrauen auf einen bestimmten Treuhänder in einer spezifischen<br />
Vertrauenssituation (vgl. Graeff 1998: 18; Scott 1980: 811) und beruht auf der Perzeption<br />
und Verarbeitung einer Vielzahl situativer Informationen (vgl. Seifert 2001: 24f.). Generalisiertes<br />
und spezifisches Vertrauen stehen jedoch in einem engen Zusammenhang, weil sich Vertrauen, also<br />
die Vertrauenswürdigkeitseinschätzung eines bestimmten Treuhänders in einer bestimmten Vertrauenssituation<br />
(d.h. auch bezüglich eines bestimmten Vertrauensobjektes), letztlich immer aus beiden<br />
Komponenten zusammensetzt. Nur im Spezialfall des erfahrungslosen Erstvertrauens (Vertrauen an<br />
einen Unbekannten) determiniert allein das generelle Vertrauen, ob in einer spezifischen Situation<br />
vertraut wird bzw. Vertrauen vergeben wird (vgl. ebenda: 24), wobei selbst dann in der Regel ein<br />
Ersteindruck wirksam wird. Empirische Befunde deuten jedoch darauf hin, dass das spezifische<br />
Vertrauen grundsätzlich der einflussreichere Faktor für die Vertrauensvergabe ist (vgl. Scott 1980:<br />
810).
54 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
Beide Formen gründen auf jeweils unterschiedlichen Vertrauensbasen, die sie hervorrufen. Generalisiertes<br />
Vertrauen basiert einerseits auf Charakteristika der allgemeinen sozialen Struktur, in welcher<br />
mögliche Vertrauensbeziehungen stattfinden. Andererseits gründet eine allgemeine Vertrauensbereitschaft<br />
aber auch auf der individuellen Persönlichkeitsstruktur des Treugebers. Spezifisches<br />
Vertrauen hingegen entsteht in einer bestimmten Vertrauenssituation: Vertrauen gründet hier folglich<br />
einerseits auf bestimmten (vom Treugeber wahrgenommenen) Eigenschaften des Treuhänders<br />
und andererseits auf spezifischen situativen Eigenschaften der jeweiligen Beziehung zwischen<br />
Treugeber und Treuhänder.<br />
Dieser Zusammenhang, der in Abbildung 3 zusammenfassend dargestellt wird, wird im Folgenden<br />
näher erläutert.<br />
Persönlichkeitsstruktur<br />
des<br />
Treugebers<br />
Generalisiertes<br />
Vertrauen<br />
Charakteristika<br />
der allgemeinen<br />
sozialen Struktur<br />
Abbildung 3: Vertrauensbasen<br />
Vertrauen<br />
Persönlichkeitseigenschaften<br />
des<br />
Treuhänders<br />
Spezifisches<br />
Vertrauen<br />
Charakteristika<br />
der Vertrauenssituation<br />
Vertrauensbasen<br />
Formen des Vertrauens<br />
Vertrauenswürdigkeitseinschätzung in einer<br />
spezifischen Vertrauenssituation<br />
Zum einen sind es bestimmte Charakteristika der allgemeinen sozialen Struktur, die die Entwicklung<br />
von generalisiertem Vertrauen bedingen. Dies entspricht weitgehend der zuvor genannten<br />
strukturellen Einbettung von Vertrauensbeziehungen, bezieht sich also vor allem auf die Wirksamkeit<br />
von Reputationseffekten und allgemeinen (Rechts-)Normen, indem diese grundsätzliche Anreize<br />
für vertrauenswürdiges Verhalten bieten und ist damit unabhängig von bestimmten Akteuren und<br />
spezifischen Vertrauenssituationen (vgl. Seifert 2001: 28f.). Die Kultur – definiert als ein System<br />
von Werten und Normen, die von einer Gruppe von Menschen geteilt werden – trägt insofern zu generalisiertem<br />
Vertrauen bei, als bestimmte internalisierte Werte oder Normen (z.B. „Versprechen<br />
werden gehalten“) die Vergabe von Vertrauen an Dritte erleichtern (vgl. Craswell 1993: 495). Damit<br />
kulturelle Werte diese Wirkung entfalten können, muss der Treugeber diese von potenziellen Treuhändern<br />
erwarten (können); mit anderen Worten: die kulturellen Werte müssen geteilt werden. So erklärt<br />
sich dann auch, dass Menschen vor allem solchen Menschen vertrauen, die ihnen ähnlich sind<br />
(vgl. Earle und Cvetkovich 1995: 108): Wenn sich ein Mensch selbst für vertrauenswürdig hält, weil<br />
er nach bestimmten Werten handelt, so ist davon auszugehen, dass er eben solchen Menschen vertrauen<br />
wird, die dieselben Werte internalisiert haben. Wenn sie nun der Meinung sind, dass diese<br />
Werte systemimmanent bzw. eine Eigenschaft der allgemeinen sozialen Struktur sind, vermuten<br />
Menschen diese auch eher bei den Akteuren dieser Struktur bzw. dieses Systems.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 55<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
Generalisiertes Vertrauen basiert zum anderen auf der Persönlichkeitsstruktur des Treugebers und<br />
ist in dieser Hinsicht als relativ stabile Persönlichkeitseigenschaft zu interpretieren, die im Wesentlichen<br />
auf einer generalisierten Erwartung basiert (vgl. Rotter 1971: 444; 1980: 1) und durch die Verallgemeinerung<br />
von Erfahrungen entsteht (vgl. Seifert 2001: 22). 5 Die dafür relevanten Erfahrungen<br />
sind zum einen solche, die in der Biographie mit den Konsequenzen der Vertrauensvergabe gemacht<br />
wurden (Ripperger 1998: 103). Zum anderen ist die Entstehung generalisierten Vertrauens das Resultat<br />
eines umfassenden Lern- und Sozialisationsprozesses (vgl. Krampen 1997: 34; Seifert 2001:<br />
22f.). So weist etwa die Entwicklungspsychologie auf die besondere Bedeutung der Entwicklung eines<br />
Urvertrauens in der frühkindlichen Entwicklung hin (vgl. Giddens 1999: 104). Außerdem kann<br />
generalisiertes Vertrauen von den Eltern, relevanten Bezugsgruppen etc. gelernt werden (vgl. Rotter<br />
1967: 653). Bedeutsam ist hier wiederum die jeweilige Kultur, in deren Rahmen die Akteure sozialisiert<br />
wurden. Weil die Kultur die (Vertrauens-)Situation zudem „emotional definiert“, indem sie<br />
Symbole und Bedeutungen bereitstellt (vgl. Dederichs 1997: 72), hat sie auch Einfluss darauf, welche<br />
Eigenschaften des Treuhänders bei der Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit allgemein eine<br />
Rolle spielen. Zwar sind die Kriterien darüber, wann ein anderer als vertrauenswürdig eingeschätzt<br />
wird, interindividuell verschieden, da sie von der jeweiligen Biographie abhängen (vgl. Petermann<br />
1996: 74); weil aber die Lern- und Sozialisationsgeschichte – insbesondere innerhalb einer homogenen<br />
Kultur – zumindest in Teilen hohe Ähnlichkeit aufweist, sind doch gewisse Gemeinsamkeiten<br />
vorhanden. So werden bestimmte Eigenschaften des Treuhänders – wie etwa Integrität, Kompetenz<br />
und Offenheit – relativ stabil als Signale für Vertrauenswürdigkeit interpretiert (vgl. Köszegi 2001:<br />
63). Dasselbe gilt für manche äußeren Merkmale: So wird einer bestimmten Person häufig vor allem<br />
deshalb vertraut, weil sie einer spezifischen Gruppe (wie jener der Ärzte oder Polizisten) angehört<br />
(vgl. Seifert 2001: 24).<br />
Hier zeigt sich auch eine wichtige „Brücke“ zwischen generalisiertem und spezifischem Vertrauen:<br />
Welche Eigenschaften als Vertrauenswürdigkeitssignal interpretiert werden, wird zwar in der Vergangenheit,<br />
unabhängig von der aktuellen Vertrauenssituation gelernt; ob jedoch solche Eigenschaften<br />
bei dem spezifischen Treuhänder tatsächlich wahrgenommen werden, hängt letztlich von der jeweiligen<br />
Situation und dem jeweiligen Treuhänder ab. Die emotionale Komponente erweist sich als<br />
zentral für die Entwicklung von (spezifischem) Vertrauen zu einem bestimmten Menschen, denn sie<br />
beeinflusst die Wahrnehmung der Situation (also auch des Treuhänders) und ihre Bewertung (vgl.<br />
Lahno 2001: 175). Wenn sich eine Beziehung zu einer emotionalen Vertrauensbeziehung entwickelt<br />
hat, sind emotionale Dispositionen und Präferenzen für den folgenden Verlauf entscheidend; in solchen<br />
Beziehungen weckt streng eigennütziges Verhalten eher das Misstrauen der anderen Partei (vgl.<br />
Dederichs 1997: 74). Außerdem entsteht eine „emotionale Verbindlichkeit“ (ebenda: 75), die den<br />
Verpflichtungscharakter einer Vertrauensbeziehung – im Sinne einer Reziprozitätsnorm (vgl. dazu<br />
z.B. Smith/Mackie 1995: 410) – noch verstärkt. Damit eng verbunden ist der Aspekt, dass die affektive<br />
Orientierung neben positiven, neutralen oder negativen Besetzungen auch moralische Gefühle beinhaltet,<br />
die normative Anteile haben, also den Werte-Komplex betreffen (vgl. ebenda: 70). Daher ist<br />
auch ein rein rational interpretierter Normbegriff (vgl. dazu Coleman 1991: 321ff.; Opp 1981: 38) zu<br />
einseitig auf die externe Sanktionierung beschränkt und übersieht dabei das Gewissen bzw. moralische<br />
Bewusstsein als Instanz der Kontrolle normentsprechenden Handelns (vgl. Haller 1999: 344).<br />
Problematisch ist dies vor allem deshalb, weil eine derartige interne Sanktionierung unabhängig ist<br />
von der externen Sanktionierung durch andere Akteure bzw. das System (vgl. ebenda). Das bedeutet<br />
etwa, dass sich „moralische“ Treuhänder auch dann weniger opportunistisch verhalten werden, wenn<br />
5 Hier wird dann auch die besondere Bedeutung von Vertrautheit deutlich.
56 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
keine entsprechenden Normen auf struktureller Ebene existieren oder wenn nicht die Gefahr besteht,<br />
dass opportunistisches Verhalten innerhalb des sozialen Systems entdeckt wird. Daher sind es vor allem<br />
solche Merkmale des Treuhänders, die darauf schließen lassen, dass dieser dem Treugeber wohlwollend<br />
gegenübersteht, die als Indikatoren für Vertrauenswürdigkeit gesehen werden (vgl. Bacharach<br />
und Gambetta 2001: 6f.; Doney et al. 1998: 606).<br />
Neben solchen Faktoren, die in der spezifischen Person des Treuhänders gründen, sind es außerdem<br />
Eigenschaften der spezifischen Vertrauenssituation, die relativ unabhängig von der Persönlichkeit<br />
des Treuhänders sind, aber für das spezifische Vertrauen bedeutsam sind. Die spezifische Vertrauenssituation<br />
bietet dem jeweiligen Treuhänder bestimmte Opportunitäten und Restriktionen (s.o.),<br />
die auch dem Treugeber nicht verborgen bleiben. Diese erschließen sich etwa auch durch die Machtposition<br />
des Treuhänders (vgl. ähnlich Graeff 1998: 18), die üblicherweise von der spezifischen Situation<br />
abhängt (etwa von der Hierarchie in einem Unternehmen). So wird einem Treuhänder, der<br />
grundsätzlich als vertrauenswürdig eingeschätzt wird, in einer spezifischen Situation evtl. dennoch<br />
nicht vertraut, weil sich ihm „goldene Gelegenheiten“ bieten könnten, die einen Vertrauensbruch<br />
wahrscheinlich(er) machen, oder – umgekehrt – einem unbekannten oder als nicht besonders vertrauenswürdig<br />
eingeschätzten Menschen wird dennoch vertraut, weil dieser sich selbst – etwa durch<br />
das Anbieten eines Pfandes (oder eine andere Form der institutionellen Einbettung) – dem Treugeber<br />
gegenüber verletzlich macht.<br />
5.2 Grenzen einer rein rationalen Erklärung von Vertrauen<br />
Die Vielfältigkeit unterschiedlicher Vertrauensbasen zeigt einerseits, dass Vertrauen von einer Vielzahl<br />
verschiedener Faktoren abhängt. Andererseits zeigen sich aber auch die Grenzen einer rein rationalen<br />
Erklärung: Nur der Teil der oben diskutierten Vertrauensbasen ist erklärbar, der sich auf die<br />
Anreizstruktur des Treuhänders bezieht, also Teilaspekte der Charakteristika der allgemeinen sozialen<br />
Struktur sowie der Vertrauenssituation. Vertrauensbereitschaft als Persönlichkeitseigenschaft ist<br />
grundsätzlich nicht zu erklären, weil der „rational-ökonomische“ Akteur ein egoistischer Nutzenmaximierer<br />
ist und er quasi ohne Vergangenheit, d.h. ohne Lerngeschichte modelliert ist. Ähnliches gilt<br />
für die Persönlichkeit des Treuhänders: Weil alle Akteure gleichermaßen egoistisch sind, ist nur von<br />
Bedeutung, in welcher Situation sich der Treuhänder befindet.<br />
Wegen der Ausblendung unbewusster und affektualer Faktoren wird ganz allgemein der „Schatten<br />
der Vergangenheit“ vernachlässigt bzw. zu kurz gezogen. Gerade weil Menschen nicht dazu in der<br />
Lage sind, in einer Vertrauenssituation alle (verfügbaren) Informationen gleichermaßen in das Entscheidungskalkül<br />
einfließen zu lassen, basiert Vertrauen nicht nur auf einem rationalen Kalkül, sondern<br />
Treugeber sind auch dazu gezwungen, sich zumindest zum Teil auf ihre Erfahrungen zu verlassen,<br />
indem z.B. bestimmte Charakteristika des Treuhänders als Signal der Vertrauenswürdigkeit interpretiert<br />
werden. Jedoch selbst unter der Annahme, dass Menschen keinen internalen Restriktionen<br />
unterliegen und daher sämtliche entscheidungsrelevanten Kriterien berücksichtigen, ist nicht klar,<br />
wie genau die Akteure zu ihrer Einschätzung des Vertrauenswertes p kommen (können), wenn Unsicherheit<br />
bezüglich der genauen Ausprägung der Kriterien herrscht. Weil schlichtweg die Basis für<br />
solche Kalkulationen fehlt, können zukunftsbezogene Entscheidungen nicht auf strikt mathematischen<br />
Erwartungen beruhen (vgl. Keynes 1936: 162f.). Aus diesem Grund werden selbst unter einer<br />
sehr starken Rationalitätsprämisse nur Tendenzaussagen möglich sein.<br />
Die starke Rationalitätsprämisse in Verbindung mit der strengen Eigennutzannahme führt schließlich<br />
auch dazu, dass dem mit sozialer Interaktion einhergehenden Problem der doppelten Kontingenz
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 57<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
bzw. Erwartungsreziprozität nicht ausreichend Rechnung getragen wird (vgl. Funder 1999: 79), was<br />
sich insbesondere auf die dynamische Erklärbarkeit von Vertrauen auswirkt. Vertrauen ist nicht lediglich<br />
eine Prognose einer bestimmten Verhaltensdisposition des Treuhänders, sondern sie stützt<br />
sich auch darauf, dass (a) der Treuhänder seinerseits Erwartungen über das Verhalten des Treugebers<br />
anstellt und diese seiner Entscheidung zugrunde legt sowie (b) diese Erwartung wiederum eine Prognose<br />
über die Erwartung des Treugebers enthält (vgl. Ziegler 1997: 246). So können beide Seiten<br />
als soziale Akteure interpretiert werden, die gegenseitige Erwartungen über den jeweils anderen haben,<br />
wobei die Handlung eines Akteurs auch davon beeinflusst werden kann, welche Erwartungen<br />
der andere von ihm hat; schätzt daher ein Treugeber einen Treuhänder als vertrauenswürdig ein und<br />
der Treuhänder weiß bzw. vermutet dies, so kann dies dazu beitragen, sich wirklich vertrauenswürdig<br />
zu verhalten (vgl. Bachmann 1998: 302). Umgekehrt kann es der Entstehung bzw. Fortführung<br />
einer Vertrauensbeziehung hinderlich sein, wenn der Treuhänder glaubt, der Treugeber misstraue<br />
ihm. Signale des Misstrauens senden Akteure vor allem dann, wenn sie sich rein ökonomisch verhalten,<br />
etwa wenn sie Informationen über den Treuhänder einholen bzw. ihn in einer laufenden Vertrauensbeziehung<br />
kontrollieren (vgl. Sjurts 1998: 290f.) oder wenn sie dem Treuhänder gegenüber Sanktionspotential<br />
thematisieren, um dessen Anreizstruktur zu beeinflussen (vgl. Walgenbach 2000:<br />
712f.). Ist in einer Vertrauensbeziehung die Vertrauensvergabe durch den Treugeber Teil des impliziten<br />
Vertrages, so kann solches Verhalten als Vertragsbruch aufgefasst werden, wodurch sich der<br />
Treuhänder selbst weniger an den Vertrag gebunden fühlt. Resultiert dies in Handlungen des Treuhänders,<br />
die der Treugeber wiederum als Vertrauensbruch interpretiert, wird dieser sein Vertrauen<br />
herabsetzen und entsprechende Maßnahmen einsetzen (Abbruch der Beziehung oder noch stärkere<br />
Kontrolle); der Treugeber setzt damit unter Umständen eine Misstrauensspirale in Gang (vgl.<br />
Ripperger 1998: 69).<br />
Aus diesem Grund ist es gerade für langfristig stabile Beziehungen erforderlich, dass die Akteure die<br />
Unsicherheiten, die mit dem Problem der doppelten Kontingenz verbunden sind, reduzieren. Notwendig<br />
dafür sind historisch spezifische und kontextabhängige Mechanismen, zu denen Vertrauen<br />
zu zählen ist (vgl. Funder 1999: 80). Aber die Etablierung von Vertrauensbeziehungen ist erst möglich,<br />
wenn sich gemeinsam geteilte interpretative Schemata (d.h. was gilt als vertrauensfördernd oder<br />
-behindernd?), verbindliche Normen und eine allgemein akzeptierte Form der Machtausübung herausgebildet<br />
haben (vgl. Loose und Sydow 1994: 177). Daher kann auf die Berücksichtigung sowohl<br />
sozialer Strukturen als auch normativer Dispositionen und kultureller Prägungen für die Erklärung<br />
der Entstehungs- und Reproduktionsbedingungen von Vertrauen kaum verzichtet werden (vgl.<br />
Funder 1999: 80).<br />
6 Fazit<br />
Vertrauen stellt sich als ein sehr komplexes Phänomen heraus, insbesondere weil es sowohl auf einer<br />
Verhaltens- als auch auf einer Erwartungsebene wirksam wird. Dabei erweist es sich als notwendig,<br />
beide Ebenen klar zu trennen, will man dem Vertrauensphänomen gerecht werden. Außerdem erweist<br />
es sich als multifaktoriell bestimmt – und das auf beiden Ebenen –, weshalb eine Analyse unter<br />
den Basisprämissen streng rationalen Kalküls sowie rein egoistischer Nutzenmaximierung das Phänomen<br />
nicht ausreichend zu erfassen und zu erklären vermag. Eine Steigerung des Erklärungsgehaltes<br />
einer rational-ökonomischen Analyse erscheint daher nur möglich, sofern diese Prämissen aufgegeben<br />
bzw. erweitert werden. So kann die Abkehr von rein egoistischen Akteuren und die Einführung<br />
von Moral oder Altruismus den Erklärungsgehalt erheblich erhöhen, was jedoch auch zur Folge
58 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
hat, dass das Modell selbst an Komplexität gewinnt, so dass die Implementierung in die Erklärung<br />
von Makrophänomen erschwert wird (vgl. Hoßfeld 2004).<br />
Noch im Wesentlichen ungeklärt ist bislang, welche Wechselbeziehungen zwischen den unterschiedlichen<br />
Vertrauensbasen existieren: Es besteht noch ein erheblicher Forschungsbedarf darüber,<br />
wie diese Faktoren zusammenhängen und sich schließlich zu einem Vertrauenswert aggregieren. Zu<br />
ermitteln in diesem Zusammenhang ist darüber hinaus, ob einzelne Vertrauensbasen in bestimmten<br />
Situationen relativ bedeutsamer sind als andere und wie sich dies im zeitlichen Ablauf einer<br />
Vertrauensbeziehung verändert.<br />
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Raub, Werner, 1999: Vertrauen in dauerhaften Zweierbeziehungen: Soziale Integration durch aufgeklärtes<br />
Eigeninteresse. S. 239-268 in: Jürgen Friedrichs und Wolfgang Jagodzinski (Hg.): Soziale<br />
Integration. Opladen [u.a.]: Westdeutscher Verlag.<br />
Ripperger, Tanja, 1998: Ökonomik des Vertrauens: Analyse eines Organisationsprinzips. Tübingen:<br />
Mohr Siebeck.<br />
Rotter, Julian B., 1967: A new scale for the measurement of interpersonal trust. Journal of Personality<br />
35: 651-665.<br />
Rotter, Julian B., 1971: Generalized expectancies for interpersonal trust. American Psychologist 26:<br />
443-452.<br />
Rotter, Julian B., 1980: Interpersonal trust, trustworthiness and gullibility. American Psychologist<br />
35: 1-7.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 61<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
Schelling, Thamas C., 1960: The Strategy of Conflict. Oxford: Oxford University Press.<br />
Schmidtchen, Dieter (2000): Vertrauen und Recht: eine ökonomische Analyse, Saarbrücken, in:<br />
http://www.uni-saarlan_Hlt85525906d_Hlt85525906.de/fak1/fr12/csle/publications/2000-04_<br />
Vertrauen.PDF (Stand: 29.7.2004)<br />
Scott, Cuthbert L., III, 1980: Interpersonal Trust: A Comparison of Attitudinal and Situational Factors.<br />
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Seifert, Matthias, 2001: Vertrauensmanagement in Unternehmen. München, Mering: Hampp.<br />
Simmel, Georg, 1968: Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. 5. Auflage.<br />
Berlin: Duncker & Humblot.<br />
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Smith, Eliot R. und Mackie, Diane M., 1995: Social psychology. New York: Worth Publishers.<br />
Sydow, Jörg, 1998: Understanding the Constitution of Interorganizational Trust. S. 31-63 in: Christel<br />
Lane und Reinhard Bachmann (Hg.): Trust Within and Between Organizations. Conceptual<br />
Issues and Empirical Applications. Oxford: Oxford University Press.<br />
Sztompka., Piotr, 1999: Trust. A Sociological Theory. Cambridge: Cambridge University Press.<br />
Vogt, Jörg, 1997: Vertrauen und Kontrolle in Transaktionen. Eine institutionenökonomische Analyse.<br />
Wiesbaden: Gabler Verlag.<br />
Voss, Thomas, 1998: Vertrauen in modernen Gesellschaften. S. 91-129 in: Regina Metze, Kurt Mühler<br />
und Karl-Dieter Opp (Hg.): Der Transformationsprozeß. Leipzig: Universitätsverlag Leipzig.<br />
Wagner, Gerald, 1994: Vertrauen in Technik. Zeitschrift für Soziologie 23: 145-157.<br />
Walgenbach, Peter, 2000: Das Konzept der Vertrauensorganisation. Die Betriebswirtschaft 60:<br />
707-720.<br />
Yamagishi, Toshio und Midori Yamagishi, 1998: Trust and commitment as alternative responses to<br />
social uncertainty. S. 109-123 in: W. Mark Fruin (Hg.): Networks, Markets and the Pacific Rim -<br />
Studies in Strategy. Oxford: Oxford University Press.<br />
Ziegler, Rolf, 1997: Interesse, Vernunft und Moral: zur sozialen Konstruktion von Vertrauen. S.<br />
241-254 in: Stefan Hradil (Hg.): Differenz und Integration. Frankfurt a.M., New York: Campus<br />
Verlag.<br />
Zucker, Lynne Goodman, 1986: Production of trust: Institutional sources of economic structure. Research<br />
in Organizational Behavior 8: 53-111.<br />
Zur Person<br />
Dipl.-Kfm. Heiko Hoßfeld, geb. 1975, 1996-2002 Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den<br />
Schwerpunkten Personalwirtschaft, Organisation & Planung und Organisationspsychologie an der<br />
Universität Duisburg-Essen; Abschluss: Diplom-Kaufmann. Seit Februar 2003 ist er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insb. Personalwirtschaft;<br />
von Februar 2004 bis April 2006 außerdem als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl<br />
Wirtschaftswissenschaften und Didaktik der Wirtschaftslehre beschäftigt.
62 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />
Kontakt<br />
Heiko Hoßfeld<br />
Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />
insb. Personalwirtschaft Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
Universität Duisburg-Essen, Standort Essen<br />
Universitätsstraße 12<br />
45117 Essen<br />
E-Mail: heiko.hossfeld@uni-essen.de
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 63<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
[1-L] Alewell, Dorothea; Bähring, Katrin; Canis, Anne; Hauff, Sven; Thommes, Kirsten:<br />
Die betriebliche Nachfrage nach Personaldienstleistungen: Bausteine eines Theorieentwurfs,<br />
(Arbeitspapier / SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität,<br />
Tradition und Strukturbildung, 7), Jena 2005, 26 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/b5/discussionpaper7.pdf)<br />
INHALT: Eine Betrachtung des Forschungsstandes macht deutlich, dass eine leistungsfähige<br />
Theorie der betrieblichen Nachfrage nach Personaldienstleistungen noch nicht existiert. Es<br />
besteht der Bedarf, ein umfassendes und systematisches Raster der Wirkungen des Fremdbezugs<br />
heterogener personalwirtschaftlicher Leistungen zu erarbeiten sowie situative und strukturelle<br />
Rahmenbedingungen, welche die Nachfrage der Unternehmen nach Personaldienstleistungen<br />
beeinflussen, in den Theorieansatz zu integrieren. Vor diesem Hintergrund präsentiert<br />
der Beitrag einige Bausteine eines umfassenden Erklärungsmodells hinsichtlich der Eigenfertigungs-Fremdbezugs-Entscheidungen<br />
im Personalbereich, welches die bestehenden Defizite<br />
vermindert bzw. behebt. Sie werden in einem theoretischen und empirischen Vorgehen entwickelt.<br />
Zunächst wird ein Theorieentwurf entwickelt, der die Basis für leitfadengestützte<br />
Experteninterviews darstellt. Auf dieser Grundlage werden 49 Interviews mit Vertretern von<br />
der Angebotsseite des Personaldienstleistungsmarktes, mit Vertretern von Verbänden von<br />
Personaldienstleistern und von nachfragenden Unternehmen geführt. Die hier präsentierten<br />
Überlegungen werden unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Experteninterviews formuliert,<br />
so dass die vorgestellten Bausteine eine theoretische und empirische Basis besitzen. Die<br />
Ausführungen gliedern sich wie folgt: Der erste Abschnitt enthält zunächst eine Übersicht<br />
über die Bausteine des Erklärungsmodells. Der zweite Abschnitt stellt die Überlegungen zu<br />
den Auslösern der Make-or-Buy-Entscheidung vor. Der dritte Abschnitt beschreibt die Einflussfaktoren<br />
auf die Entstehung des Alternativensets bei der Make-or-Buy-Entscheidung.<br />
Der vierte Abschnitt dient der Entwicklung des Rasters der Wirkungen von Eigenfertigung<br />
und Fremdbezug. Der fünfte Abschnitt fokussiert die strukturellen und situativen Determinanten,<br />
welche die Wirkungserwartungen beeinflussen. Der Artikel schließt mit einem kurzen<br />
Ausblick auf weiteren Forschungsbedarf. (ICG2)<br />
[2-L] Alewell, Dorothea; Bähring, Katrin; Thommes, Kirsten:<br />
Die Wirkungen des Outsourcings von Personalfunktionen: ein Überblick über Aussagen verschiedener<br />
theoretischer Ansätze, (Arbeitspapier / SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen<br />
nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung, 8), Jena 2005, 30 S.<br />
(Graue Literatur; URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/b5/discussionpaper8.<br />
pdf)<br />
INHALT: "Der vorliegende Artikel leistet einen Beitrag zur Entwicklung einer umfassenden<br />
Theorie der Wirkungen eines Outsourcings von Personalfunktionen. Aufbauend auf den in<br />
der Literatur dominierenden Ansätzen zur Behandlung von Outsourcing-Fragestellungen wie<br />
den kostenrechnerischen Verfahren, dem Transaktionskostenansatz und dem ressourcenbasierten<br />
Ansatz werden weitere theoretische Ansätze zu Arbeitsteilungsfragen auf ihre Aussagen<br />
zu den Wirkungen eines Outsourcings von Personalfunktionen untersucht. Anschließend<br />
werden die Ansätze auf ihr Verhältnis zueinander beleuchtet. Im letzten Schritt werden dann
64 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
alle beleuchteten Theorien eklektisch zusammengefügt, so dass ein umfassendes Wirkungsset<br />
des Outsourcings von Personalfunktionen hergeleitet werden kann." (Autorenreferat)<br />
[3-F] Arnold, Marlen (Bearbeitung):<br />
Nachhaltigkeitspotentiale von Unternehmen aus organisationstheoretischer und evolutionärer<br />
Sicht (Arbeitstitel)<br />
INHALT: Leitende Fragestellungen: Wie kann die Evolutorische Ökonomik für ein nachhaltiges<br />
strategisches Management von Unternehmen fruchtbar gemacht werden? Welche Nachhaltigkeits-<br />
und Innovationspotentiale/ -beiträge ergeben sich für das Strategische (Innovations-<br />
)Management aus organisations- bzw. evolutionstheoretischer Perspektive, z.B. in Abhängigkeit<br />
von Lebenszyklusphasen bzw. Alter und Größe von Unternehmen? Auf welche Art und<br />
Weise unterstützt dies die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und die Überwindung von Pfadabhängigkeiten?<br />
Welche Entwicklungsmöglichkeiten haben Unternehmen in verschiedenen Lebensphasen<br />
im Bereich des Strategische (Innovations-)Managements, wenn sie sich in Richtung<br />
Nachhaltigkeit entfalten wollen?<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />
Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: marlen.arnold@uni-oldenburg.de)<br />
[4-F] Bartelheimer, Gerlinde, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Gaitanides, Michael, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Prozessmanagement und Verhaltenssteuerung<br />
INHALT: Geschäftsprozessmanagement wird oftmals in Verbindung mit Prozessoptimierung<br />
diskutiert. Hierbei stehen in der Regel Methoden und Techniken im Vordergrund, wie die Ablauforganisation<br />
gestaltet und verändert werden kann. Die zu erreichende Effizienz soll über<br />
Prozessstrukturen sichergestellt werden, so dass die Organisationsmitglieder lediglich konform<br />
zu den Strukturen agieren müssen, um das Ziel zu erreichen. Demzufolge sind die Arbeitsablaufstrukturen<br />
Optimierungsgegenstand, und das Angebot an IT-Lösungen dementsprechend<br />
groß. Organisationsmitglieder werden überwiegend in Verbindung mit dem Überwinden<br />
von Widerständen gegen Neuerungen betrachtet. Eine Vielzahl von Konzepten beschäftigt<br />
sich daher mit der Einbindung von Organisationsmitgliedern bei Veränderungsprozessen<br />
in der Organisation. Der Eindruck entsteht, dass bei der Optimierung von Geschäftsprozessen<br />
die technische, mechanistische Komponente im Vordergrund steht, und die Rolle<br />
der Organisationsmitglieder darin beschränkt wird, veränderte (technisch optimierte) Prozesse<br />
auszuführen, um eine Erhöhung der Effizienz zu ermöglichen. Allerdings ist eine lückenlose<br />
Definition von Arbeitsabläufen nicht nur unmöglich, sondern auch unerwünscht, so dass die<br />
Organisationsmitglieder Handlungsspielräume bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten besitzen.<br />
Somit hängt das Erreichen der Effizienz nicht nur von Prozessstrukturen ab, sondern auch<br />
vom Verhalten des ausführenden Organisationsmitglieds. Vor dem Hintergrund des technischen<br />
Fortschritts und der großen Vielfalt an technischen Möglichkeiten, Prozessabläufe effizienter<br />
zu gestalten, stellt sich die Frage, inwiefern das organisationale Verhalten den Engpass<br />
der Prozessoptimierung darstellt. Unter der Annahme, dass technisch alles möglich ist,<br />
was für einen reibungslosen Arbeitsablauf notwendig ist, ist es relevant, effizientes Verhalten
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 65<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
zu erzeugen und sicherzustellen. Im Rahmen des Forschungsprojektes soll dieser Annahme<br />
gefolgt und festgestellt werden, wie im Rahmen des Prozessmanagements effizientes Verhalten<br />
erzeugt und sichergestellt werden kann. Dementsprechend ist zu klären, welche Merkmale<br />
und Ausprägungen Arbeitsabläufe aufweisen müssen, um erwünschtes Verhalten hervorzubringen.<br />
Hierfür sind Erkenntnisse über die Dimensionen der menschlichen Leistungserbringung,<br />
das hierfür zu zeigende Leistungsverhalten und dessen Determinanten notwendig. Es<br />
soll festgestellt werden, welchen Einfluss Prozessmanagement auf organisationales Verhalten<br />
ausüben und welche Rolle es als Instrument der Verhaltenssteuerung einnehmen kann. Das<br />
Forschungsprojekt strebt die Erarbeitung eines integrativen Modells an, welches sich sowohl<br />
der betriebswirtschaftlichen, sozialwissenschaftlichen als auch psychologischen Erkenntnisse<br />
bedient und in der nachfolgenden Forschung empirisch getestet werden kann.<br />
ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />
Institut für betriebliche Logistik und Organisation (Holstenhofweg 85, 22043<br />
Hamburg)<br />
KONTAKT: Gaitanides, Michael (Prof.Dr. Tel. 040-6541-2862,<br />
e-mail: michael.gaitanides@hsu-hh.de); Bartelheimer, Gerlinde (Tel. 040-16541-2789,<br />
e-mail: gerlinde.bartelheimer@hsu-hh.de)<br />
[5-L] Bendl, Regine:<br />
Revisiting organization theory: integration and deconstruction of gender and transformation<br />
of organization theory, Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 341 S., ISBN: 0-8204-6547-X (Standort:<br />
UB Bielefeld(361)-AR200/B458)<br />
INHALT: "This book deals with organizational discourse and its gender subtexts. The two main<br />
research questions guiding this book are: first, according to what notions and patterns are<br />
males and females (re)produced within organizational texts, and more crucially, according to<br />
what gender subtext is organizational discourse (re)framed? Second, how does this gender<br />
subtext discourse influence, change and transform organizational discourse and contribute to<br />
the development of a new field or space for organizational research that transgresses mainstream<br />
disciplinary borders? In pursuing these questions deconstructively this book stresses<br />
on the processes and patterns according to which organizational discourse, and thus, of<br />
course, organizational scholars (re)produce gender." (extract)<br />
[6-L] Beschorner, Thomas; Hollstein, Bettina; König, Matthias; Lee-Peuker, Mi-Yong; Schumann,<br />
Olaf J. (Hrsg.):<br />
Wirtschafts- und Unternehmensethik: Rückblick - Ausblick - Perspektiven, (Schriftenreihe<br />
für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Bd. 10), München: Hampp 2005, 447 S., ISBN: 3-879<br />
88-931-7 (Standort: USB Köln(38)-32A3009)<br />
INHALT: "Die deutschsprachige Wirtschafts- und Unternehmensethik hat sich seit ihrem Beginn<br />
in den 1980er Jahre enorm entwickelt und ausdifferenziert. Sie ist heute an einem Punkt angekommen,<br />
an dem sich vier oder fünf gut ausgearbeitete Ansätze inhaltlich gegenüberstehen<br />
und sich, aufgrund der je spezifischen Theoriestruktur und Grammatik, in ihren eigenen Konzeptionen<br />
weiter entwickeln und zugleich schärfer gegeneinander abgrenzen. Dabei wurden
66 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
jedoch die aktuellen Entwicklungen sowohl in der Ökonomie und anderen Sozialwissenschaften<br />
als auch in der Philosophie wenig wahrgenommen und damit eine notwendige Anschlussfähigkeit<br />
erschwert. Die Artikel in dem vorliegenden Sammelband unternehmen Rückblicke,<br />
Ausblicke und Perspektiven auf und für wirtschaftsethische Fragestellungen entlang dieser<br />
Trias." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Reinhard Pfriem: Das Schmutzige ist das Saubere.<br />
Jenseits der vermeintlichen Reinheit von Moralökonomik und Diskursethik (von Liberalismus<br />
und Idealismus) (23-58); Matthias Schmidt: Verbindliche Offenheit (Korreferat) (59-<br />
66); Stephan Panther: Wirtschaftsethik und Ökonomik (67-94); Andreas Suchanek: Die Relevanz<br />
der experimentellen Ökonomik für die Wirtschaftsethik (Korreferat) (95-104); Birger P.<br />
Priddat: Philosophie und Wirtschaftsethik: Moral as an open source (105-128); Thomas Petersen:<br />
Wirtschaftsethik und Philosophie (Korreferat) (129-140); Sonja Grabner-Kräuter: US-<br />
Amerikanische Business Ethics-Forschung - the story so far (141-180); Bettina Palazzo: The<br />
story so far - revisited: Die kulturellen Hintergründe der Business Ethics (Korreferat) (181-<br />
196); Karl Homann: Wirtschaftsethik: Versuch einer Bilanz und Forschungsaufgaben (197-<br />
212); Andreas Georg Scherer: Neuere Entwicklungen der Diskursethik und ihr Beitrag zur<br />
Lösung des philosophischen Grundlagenstreits zwischen Universalismus und Relativismus in<br />
der interkulturellen Ethik (213-232); Peter Ulrich: Integrative Wirtschaftsethik. Versuch einer<br />
(Selbst-) Einschätzung des Entwicklungs- und Diskussionsstands (233-250); Josef Wieland:<br />
Governanceethik und moralische Anreize (251-280); Thomas Bausch: Wirtschaft und Ethik.<br />
Anmerkungen zur akademischen Forschung hinsichtlich einer Wirtschafts- und Unternehmensethik<br />
(Korreferat) (281-290); Kurt Riöttgers: Wirtschaftsphilosophische Durchblicke<br />
(Korreferat) (291-308); Bernd Siebenhüner: Wirtschaftsethik als kritische Sozialwissenschaft<br />
(309-318); Mi-Yong Lee-Peuker: Wissenschaftstheoretische Perspektiven: Wirtschaftsethik<br />
als kritische Sozialwissenschaft (Workshopbericht) (319-324); Michael S. Aßläinder: Philosophia<br />
Ancilla Oeconomiae? - Wirtschaftsethik zwischen Hilfswissenschaft und Orientierungswissenschaft<br />
(325-338); Annette Barkhaus: Arbeit, Erziehung und Familie - Plädoyer<br />
für eine Erweiterung der wirtschaftsethischen Perspektive (339-374); Julia Role, Matthias<br />
König: Unternehmensethik und Praxis: Es waren zwei Königskinder ... (Workshopbericht)<br />
(375-382); Hans G. Nutinger: Ökonomik und Gerechtigkeit: Grundsätzliche Überlegungen<br />
und der Anwendungsfall Klimapolitik (383-424); Bettina Hollstein: Gerechtigkeit - ein aktueller<br />
Topos in der ökonomischen Theorie? (Workshopbericht) (425-432); Carsten Matthäus:<br />
Ansteckende Gier. Wie Unternehmenschefs für Schlagzeilen sorgen (433-440).<br />
[7-L] Breuer, Stefan:<br />
Max Webers tragische Soziologie: Aspekte und Perspektiven, Tübingen: Mohr Siebeck 2006,<br />
VIII, 381 S., ISBN: 3-16-148856-3<br />
INHALT: Der vorliegende Sammelband umfasst eine Mischung von älteren und neueren, veröffentlichten<br />
und nicht veröffentlichten Aufsätzen des Verfassers. Den roten Faden bildet das<br />
"tragische Leitmotiv" in der Soziologie Webers, mit dem dieser "die These von den religiösen<br />
Wurzeln des modernen Individualismus und seine Gegenwartsdiagnose in der Gestalt einer<br />
Tragödie zusammenbringt". Es handelt sich um Beiträge zur Religionssoziologie (Geburt der<br />
Moderne aus dem Geist der Weltablehnung), zur Herrschaftssoziologie (legitime Herrschaft,<br />
Patrimonialismus, Parteiwesen, Demokratie) und zur Stadtsoziologie (nichtlegitime Herrschaft,<br />
vormoderne Stadt). In einem vierten Teil geht es um Kontexte von Max Webers Werk:<br />
die "deutsche Linie" von Tönnies zu Weber, die Freundschaft zu Georg Jellinek und einen<br />
Vergleich von Webers Soziologie mit derjenigen von Norbert Elias. (ICE2)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 67<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
[8-L] Burow, Olaf-Axel; Hinz, Heinz (Hrsg.):<br />
Die Organisation als Kreatives Feld: evolutionäre Personal- und Organisationsentwicklung,<br />
Kassel: Kassel Univ. Press 2005, 312 S., ISBN: 3-89958-123-7<br />
INHALT: "Voraussetzung für den Wandel von der bürokratischen Verwaltungsorganisation zur<br />
offenen Gestaltungsorganisation ist ein verändertes Menschenbild, das persönliche Defizite<br />
und unvermeidbare Fehler als Gestaltungschancen erkennt und an die Stelle von Verregelung<br />
und Kontrolle Ermutigung, Vertrauen und Förderung setzt. Wie ein solcher Wandel im Bildungswesen<br />
aussehen kann damit beschäftigt sich diese Publikation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Olaf-Axel Burow, Heinz Hinz: Warum der Turm von PISA schief ist - die<br />
elf Irrtümer der Bildungsdebatte (9-34); Olaf-Axel Burow, Heinz Hinz: Die Entdeckung des<br />
Kreativen Feldes - oder: Wie die Schule bzw. die Organisation laufen lernt (35-76); Olaf-<br />
Axel Burow, Heinz Hinz: Evolutionäre Personal- und Organisationsentwicklung - EPOS. Ein<br />
Praxisbericht (77-122); Heinz Hinz: Entwicklungen wirkungsvoll und erfolgreich initiieren<br />
(123-136); Kathrin Kühnemuth: Lernkulturwandel - von der belehrenden zur lernenden Organisation.<br />
Evaluationsdarstellung (137-156); Horst Siebert: Formen des selbstgesteuerten<br />
Lernens (157-172); Ingeborg Schüßler: Zum Wandel der Lernkulturen an Schulen - zwischen<br />
Resignation und Innovation? (173-212); Robin Stark, Katharina Schnurer, Heinz Mandl: Auf<br />
dem Weg in eine neue Lehr-Lern-Kultur: Gestaltung problemorientierter Lernumgebungen<br />
zum selbstgesteuerten und kooperativen Lernen (213-235); Herbert Altrichter, Katharina<br />
Soukoup-Altrichter: Forschen für die eigene Praxis (236-246); Olaf-Axel Burow, Christel<br />
Schmieling-Burow: Art-Coaching: das expressive Selbstportrait als Weg zur Klärung der persönlichen<br />
und beruflichen Identität im Pädagogik-Studium (247-278); Daniela Rätzel, Heiko<br />
Rüppel, Holger Sickel: Gestaltung lernförderlicher Möglichkeitsräume - selbstgesteuertes<br />
Lernen in virtuellen Lernräumen (279-295); Christina Schachtner: Bildung als Identitätsprojekt<br />
zukunftseröffnendes Lernen in NGO's (296-307).<br />
[9-F] Diedrich, Ralf, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Mental Accounting, Prospect Theorie und Budgeting<br />
INHALT: Zielvorgaben spielen in der ökonomischen Realität eine große Rolle. Man begegnet<br />
ihnen in der Praxis und auf theoretischer Ebene in vielen Bereichen, nicht nur im Rahmen der<br />
Unternehmensrechnung, sondern etwa auch in der Organisationstheorie oder in der Theorie<br />
der Unternehmensführung. Negative Abweichungen von Zielvorgaben sind häufig Anlass für<br />
Sanktionen, sei es in Form von Lohn- oder Gehaltseinbußen oder auch in Form unterbleibender<br />
Anerkennung oder Hinweisen auf mangelnde Aufgabenerfüllung. Im Rahmen des Projektes<br />
wird untersucht, inwiefern die Prospect Theorie von Kahnemann/ Tversky und deren Erweiterung,<br />
die Cumulative Prospect Theorie, in der Lage sind, die motivatorischen Wirkungen<br />
von Zielvorgaben zu erklären.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Professur für BWL,<br />
insb. Controlling und interne Unternehmensrechnung (Marschnerstr. 31, 04109 Leipzig)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: diedrich@wifa.uni-leipzig.de)
68 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
[10-F] Feyser, Iris (Bearbeitung):<br />
Produktionsfaktor soziales Kapital: neues Potential zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />
von Unternehmen mit zusätzlichen Dimensionen für das Marketing (Arbeitstitel)<br />
INHALT: Problemstellung: Mit kürzer werdenden Produktlebenszyklen bekommt die Innovationsfähigkeit<br />
eines Unternehmens die herausragende Bedeutung im Kampf um Marktanteile.<br />
Globalisierung und die Dominanz des Shareholder-Value Prinzips lösen diesen Druck vielfältig<br />
einseitig auf der Kostenseite und vernichten somit soziales Kapital. Mit der Vernichtung<br />
dieses Kapitals aber wird gleichzeitig die Innovationskraft des Unternehmens geschwächt.<br />
Zielsetzung: Über die Erfassung von sozialem Kapital in ökonomischen Kategorien soll eine<br />
Integration in konkrete betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erfolgen. Richtungsweisend<br />
ist hierbei, dass Möglichkeiten aufzuzeigen sind, wie über die gezielte Nutzung des Potentials<br />
von sozialem Kapital Konkurrenzvorteile zum Einsatz kommen können, die dann maßgeblich<br />
zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens beitragen. In einem zweiten Schritt<br />
soll ermittelt werden, welche neuen Dimensionen sich für das Marketing eines Unternehmens<br />
ergeben, wenn soziales Kapital als "echter" Produktionsfaktor in Ansatz gebracht wird.<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />
Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: WIR.Feyser@t-online.de)<br />
[11-F] Fischer, Jens, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Gaitanides, Michael, Prof.Dr. (Leitung); Gaitanides,<br />
Michael, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Steuerung in Organisationen<br />
INHALT: Die Promotionsarbeit geht der Frage nach, wie die Steuerung von Entscheidungen in<br />
Organisationen sich theoretisch angemessen erfassen lässt. Die meisten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen<br />
Theorien greifen zur Erklärung von Steuerung auf zwei Komponenten<br />
zurück: individuelle Akteure und soziale Strukturen. Erst die Systemtheorie macht deutlich,<br />
dass die Eigendynamik von Kommunikationsprozessen zu Entscheidungen führt, die sich weder<br />
auf die Intentionen von Individuen, noch auf die Strukturen der Organisation zurückrechnen<br />
lassen. Allerdings blendet die Systemtheorie, bedingt durch ihren Anspruch, Handlungstheorien<br />
vollständig ersetzen zu können, die Komponente des individuellen Akteurs weitgehend<br />
aus und versucht, mit dem Erklärungspotenzial der Komponenten soziale Struktur und<br />
Kommunikationsprozess auszukommen. In dieser Arbeit sollen die spezifischen Möglichkeiten<br />
und Grenzen der Systemtheorie bei der Erfassung von Steuerung in Organisationen ausgelotet<br />
und gezeigt werden, dass die Grenzen vor allem auf die Ausblendung des individuellen<br />
Akteurs zurückzuführen sind. In einem nächsten Schritt wird der soziale Sinn als das Theorieelement<br />
identifiziert, mit dem die Systemtheorie die Leerstelle neu besetzt, die das Verschwinden<br />
des individuellen Akteurs hinterlässt. Es soll gezeigt werden, dass das Konzept<br />
des sozialen Sinns diese Stelle nicht besetzen kann und dass ein hinreichendes Verständnis,<br />
etwa von organisationaler Entscheidungskommunikation, nur möglich ist, wenn man individuelle<br />
Sinnzuschreibungen in die Analyse mit einbezieht. Die Auseinandersetzung läuft auf<br />
eine Modifizierung systemtheoretischer Prämissen hinaus, die es erlauben soll, das Erklärungspotenzial<br />
der Komponenten Prozess, Struktur und Akteur gleichermaßen zu nutzen. Anschließend<br />
soll geprüft werden, ob sich mit den modifizierten theoretischen Annahmen das
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 69<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
Thema Steuerung in Organisationen genauer erfassen lässt. Schließlich sollen die modifizierten<br />
Theorieannahmen genutzt werden, um auf dieser Basis die in Organisationen relevanten<br />
Steuerungsmedien zu identifizieren und in ihrer Funktionsweise zu beschreiben.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />
Institut für betriebliche Logistik und Organisation (Holstenhofweg 85, 22043<br />
Hamburg)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 040-6541-2862, e-mail: michael.gaitanides@hsu-hh.de); Fischer, Jens<br />
(Tel. 040-6541-2489, e-mail: jens.fischer@hsu-hh.de)<br />
[12-F] Hafner, Sonja Johanna, M.A.; Hanke, Thomas, M.A.; Bluszez, Oliver, Dipl.-Päd. (Bearbeitung);<br />
Stark, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Management of Values und Corporate Citizenship. Bedingungen innovationsförderlicher<br />
Unternehmenskulturen in der Zeitgesellschaft<br />
INHALT: Wie können Unternehmen und andere Organisationen (Non-Profit) Strategien von CSR<br />
(Corporate Social Responsibility) und CC (Corporate Citizenship) aufgreifen und nachhaltig<br />
als Teil der Unternehmensstrategie integrieren? Welche Chancen hat dies für eine innovative<br />
Unternehmenskultur? Wie kann die Personalentwicklung damit verbunden werden? Welche<br />
Instrumente sind notwendig für die Implementation und Evaluation? Was bedeutet das für<br />
kleinere und mittlere Unternehmen? GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen (lokale<br />
Unternehmen und Org.) und international/ Stand und Entwicklung<br />
METHODE: In Anlehnung an Giddens Simulationstheorie werden insbesondere Legitimation<br />
und Sinnstiftung nach innen und außen fokussiert. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen.<br />
Beobachtung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Workshops<br />
mit beteiligten Unternehmen.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: 5. Zukunftsforum Arbeiten -<br />
Lernen - Innovationen. Lernkultur Kompetenzentwicklung und innovative Arbeitsgestaltung -<br />
Zukunft der Arbeit. Tagungsband (Entwurf). Berlin, 14. und 15. April 2005. S.u. http://ptad.pt-dlr.de/Dateien/Beitraege_04.pdf<br />
.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Labor<br />
für Organisationsentwicklung -OrgLab- (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0201-183-4427, e-mail: wolfgang.stark@uni-due.de); Hafner, Sonja J.<br />
(Tel. 0201-183-2239, e-mail: sonja.hafner@uni-due.de)<br />
[13-L] Hasse, Raimund; Krücken, Georg:<br />
Der Stellenwert von Organisationen in Theorien der Weltgesellschaft: eine kritische Weiterentwicklung<br />
systemtheoretischer und neo-institutionalistischer Forschungsperspektiven, in:<br />
Zeitschrift für Soziologie, Sonderheft, 2005, Bd. 2005, S. 186-204 (Standort: USB Köln(38)-<br />
XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Systemtheorie und Neo-Institutionalismus weisen zwei Gemeinsamkeiten auf: Erstens<br />
liegt ihnen ein umfassendes Konzept von Weltgesellschaft zugrunde; zweitens betonen sie die
70 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
hohe Bedeutung von Organisationen. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, wie das Verhältnis<br />
von Organisation und Gesellschaft in beiden Theorien konzipiert ist. Auf der Grundlage<br />
einer wechselseitigen Brechung von Systemtheorie und Neo-Institutionalismus werden die<br />
Schwächen der jeweiligen Konzeptualisierung herausgearbeitet. Zudem werden in kritischer<br />
Erweiterung des Neo-Institutionalismus Forschungsperspektiven skizziert, die sich vornehmlich<br />
auf die Funktion von Beratungseinrichtungen und staatlichen Instanzen beziehen. Dies<br />
erlaubt, Differenzierungen hervorzuheben, die im Programm des Neo-Institutionalismus nicht<br />
berücksichtigt werden und die auch für die Systemtheorie neue Forschungsfronten eröffnen."<br />
(Autorenreferat)<br />
[14-L] Heidenreich, Martin:<br />
Die Organisationen der Wissensgesellschaft: zwischen regionalem und grenzüberschreitendem<br />
Lernen, in: Grüne Akademie in der Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Die Verfasstheit der<br />
Wissensgesellschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 43-56, ISBN: 3-89691-619-X<br />
INHALT: Die Wissensgesellschaft ist nicht in erster Linie eine Gesellschaft von Wissenschaftlern,<br />
Akademikern, Forschern und Entwicklern, sondern eine Gesellschaft lernender, vielfach<br />
grenzüberschreitend tätiger Organisationen, die ihre eigenen Strukturen fortlaufend auf den<br />
Prüfstand stellen, um ihren Bestand in einer turbulenten Umwelt sicherzustellen. Damit stellt<br />
sich die Frage nach dem Verhältnis von regionalem und globalem Lernen, von regionalen Innovationssystemen<br />
und multinationalen Unternehmen. Der Autor entwickelt die These, dass<br />
die Internationalisierung der Wirtschaft den Unternehmen grenzüberschreitende Lernprozesse<br />
ermöglicht und dass diese hierbei gezielt auf regionale Produktionscluster zurückgreifen. Innovationen<br />
finden somit überwiegend im Spannungsfeld und in der Wechselwirkung von internationalen<br />
Unternehmensnetzwerken und regionalen Innovationssystemen statt. Der Autor<br />
erläutert seine These in drei Schritten: Er skizziert zunächst, wie organisatorisches Lernen in<br />
multinationalen Organisationen überhaupt möglich ist, denn Organisationen sind in erster Linie<br />
durch Berechenbarkeit, Verlässlichkeit und Routinisierung und nicht durch Lernen gekennzeichnet.<br />
Er geht anschließend auf den Stellenwert regionaler Innovationssysteme für organisatorische<br />
Lernprozesse ein und fasst im dritten Schritt die Ergebnisse sowie die Implikationen<br />
für eine Theorie der Wissensgesellschaft zusammen. (ICI2)<br />
[15-L] Hengsbach, Friedhelm:<br />
Gerechtigkeits- und Solidaritätsverständnis und Sozialstaat, in: Perspektiven des Demokratischen<br />
Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 22/2005, H. 2, S.<br />
99-107 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424)<br />
INHALT: Der Autor kommentiert die gegenwärtige Gerechtigkeitsdebatte der politischen Parteien<br />
in der Bundesrepublik, denn Globalisierung, demographischer Wandel, technologische<br />
Entwicklung und Wissensgesellschaft erfordern nach allgemeinem Konsens einen neuen Gerechtigkeitsbegriff.<br />
Dieser lässt sich als Abschied von der Verteilungsgerechtigkeit inhaltlich<br />
zusammenfassen, denn diese ist nur auf die Umverteilung materieller Güter und finanzieller<br />
Mittel ausgerichtet. Die Kritik an der Verteilungsgerechtigkeit impliziert gleichzeitig auch eine<br />
Kritik am Sozialstaat und insofern ist auch der Ort für die neue Gerechtigkeit die Zivilgesellschaft.<br />
Der Autor zieht aus der aktuellen Debatte einige Schlussfolgerungen für die Vorstellung<br />
von Gerechtigkeit und normativer Überzeugungen, wozu er insbesondere den Zu-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 71<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
sammenhang zwischen demokratischer Gleichheit und demokratischer Gesellschaft betont. Er<br />
geht ferner auf die Bedeutung der Beteiligungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit und Leistungsgerechtigkeit<br />
ein und skizziert abschließend die Funktion der Solidarität als gesellschaftliche<br />
Steuerungsform im modernen Sozialstaat. (ICI)<br />
[16-F] Hergert, Roland (Bearbeitung):<br />
Strategische ökologische Frühaufklärung von Unternehmen (Arbeitstitel)<br />
INHALT: Die Zielsetzung der Dissertation ist es, ein Konzept zur strategischen Frühaufklärung<br />
von Unternehmen im ökologischen bzw. Nachhaltigkeitskontext zu entwickeln, dass sich insbesondere<br />
der Fragestellung widmet, wie Unternehmen wahrnehmen und inwiefern man die<br />
Wahrnehmung von Unternehmen verändern bzw. steuern kann. Der Frage nach der Wahrnehmung<br />
von Organisationen soll sich auf zwei verschiedenen Wegen genähert werden: zum<br />
einen sollen Erkenntnisse aus dem Bereich des Wissensmanagement und zum anderen aus<br />
dem Bereich der Lernenden Organisation herangezogen werden, um analog zu der ähnlichen<br />
Fragestellung, wie Unternehmen lernen und Wissen aufbauen?, die Frage, wie Unternehmen<br />
wahrnehmen?, zu beantworten. Unsere mentalen Modelle, die unserem Wahrnehmungsprozess<br />
zu Grunde liegen, bestimmen, welche Informationen wir aufnehmen und wie wir sie verarbeiten.<br />
"Wir werden ein Signal aus der Außenwelt nur wahrnehmen, wenn es relevant für<br />
eine der Zukunftsoptionen ist, die wir in unserer Vorstellung bereits ausgearbeitet haben." (Arie<br />
de Geus, 1998). Wenn keine Möglichkeit der Einordnung von Informationen in das bestehende<br />
Wahrnehmungsmuster/ -modell besteht, werden diese auch nicht aufgegriffen. Es<br />
scheint also wichtig, den Wahrnehmungsprozess als solchen zu betrachten, um Probleme<br />
bzgl. einer Frühaufklärung zu erkennen. In der Praxis könnte dies bedeuten, von eher passiven<br />
Methoden der Frühaufklärung (Monitoring und Scanning von Informationen) zu einem<br />
eher aktiven Prozess der Aussendung eigener Signale, deren Reflexion in anderen Wahrnehmungsmodellen,<br />
zu kommen und damit eigene Zukunftsoptionen zu entwickeln.<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />
Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: roland.hergert@mail.uni-oldenburg.de)<br />
[17-F] Hölzl, Sebastian (Bearbeitung):<br />
Interne Dienstleistungsqualität als Ansatz eines Interaktionsorientierten Managements. Voraussetzungen<br />
und Konsequenzen immaterieller Leistungserstellung<br />
INHALT: Problemstellung: Standen in der klassischen Industriegesellschaft materielle Güter im<br />
Vordergrund der unternehmerischen Leistungserstellung und -beurteilung, verschiebt sich die<br />
Perspektive heute zu den Leistungsfunktionen, die durch Wissen und Kompetenz Mittel und<br />
Wege erschließen, Unternehmensprodukte abzusetzen, die Funktionserfüllung der Produkte<br />
zu gewährleisten, Verbesserung zu erzielen und zunehmend heterogenen Kundenansprüchen<br />
gerecht zu werden. Führende Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation und Finanzen<br />
geben heute offen zu, dass sich der Wert der von ihnen angebotenen Leistungen eher<br />
immateriell denn materiell darstellt (Giarini/ Stahel 2000, S. 23). Bestehende Produktions-<br />
und Absatzkonzepte werden dadurch vor die Herausforderung gestellt, ihre vormals auf
72 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
Sachgüter bezogenen Ansätze diesem Umstand anzupassen und Instrumente zu entwickeln,<br />
diese tendenziell intangiblen Güter und Leistungsziele greifbar zu machen, um geeignete Optimierungsmöglichkeiten<br />
aufzuzeigen. Leitende Fragestellungen: Was ist Qualität - was wird<br />
von wem, wie beurteilt? Wodurch bestimmt sich die Qualität von (immateriellen) Leistungen,<br />
Produkten? Was unterscheidet "Qualitätskonzepte" bspw. von anderen produktions- oder<br />
marketing-orientierten Ansätzen? Welche Faktoren schränken die Praktikabilität von bestehenden<br />
Ansätzen ein bzw. heben sie hervor? Inwiefern ist eine Unterscheidung von anbieterseitig<br />
hergestellter und nachfragerseitig wahrgenommener Qualität zielführend? Bis zu welchem<br />
Grade haben subjektive Qualitätswahrnehmungen intersubjektive Auswirkungen oder<br />
Ursachen?<br />
METHODE: Der Schwerpunkt des Dissertationsvorhabens liegt in der Analyse der unternehmerischen<br />
Interaktionsprozesse hinsichtlich der (immateriellen) Leistungserstellung und der Erörterung<br />
von Instrumenten zur Evaluation und Beurteilung der Ergebnisse. Zu diesem Zweck<br />
wird auf Konzepte der dienstleistungsökonomischen Forschung zurückgegriffen, die den Fokus<br />
der Betrachtung auf die Interaktion zwischen Leistungsanbieter und -nachfrager lenken.<br />
Aufgrund der Intangibilität der Leistungen, die durch Interaktionen hergestellt werden, basiert<br />
der angestrebte Ansatz eines Interaktionsorientierten Managements auf qualitativ ausgerichteten<br />
Managementkonzepten, wie sie sich im Total Quality Management finden. In der Konsequenz<br />
einer Orientierung hin zu internen Kunden- und Anbieterstrukturen, wie es das Modell<br />
des internen Marketings vorschlägt, bietet sich die Möglichkeit, das Management von Unternehmen<br />
als komplexes Gebilde von Interaktionen aus einer neuen Perspektive zu gestalten.<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />
Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: slhoelzl@gmx.de)<br />
[18-L] Horsmann, Claes S.; Nerdinger, Friedemann W.; Jahnke, Anne; Zschorlich, Christopher:<br />
Trend-Report 'Beteiligungsorientierte Unternehmenskultur': eine Inhaltsanalyse praxisorientierter<br />
Literatur, (Arbeitspapier aus dem Projekt "TiM - Transfer innovativer Unternehmensmilieus",<br />
Nr. 2), Rostock 2006, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://www.wiwi.uni-rostock.de/~<br />
wipsy/tim/downloads/tim_arbeitspapier_02.pdf)<br />
INHALT: Die Forschung zum Konstrukt der 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' hat<br />
sich als Ziel gesetzt, einen theoretischen Rahmen insbesondere für die wissenschaftliche Arbeit<br />
zu schaffen, die sich mit der Beteiligung von Mitarbeitern an Informationen, Entscheidungen,<br />
Kapital und Erfolg ihres Unternehmens und der daraus resultierenden Gestalt der Unternehmenskultur<br />
auseinandersetzt. Dem gemäß arbeitet die Studie die praxisorientierte Literatur<br />
so auf, dass ein Bezug zwischen den dort vorherrschenden Themen und Meinungen und<br />
der theoretischen Arbeit zur 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' hergestellt werden<br />
kann. Dazu werden Buchpublikationen wie Ratgeber, Best-Practice-Reports und journalistische<br />
Studien herangezogen. In gleicher Weise werden überwiegend an Manager und Personalwirtschaftler<br />
gerichtete Fachzeitschriften gesichtet, wie z.B. 'Harvard Business Manager',<br />
'Handelsblatt Personal' und 'Personalführung'. Das einführende Kapitel legt zunächst die<br />
grundlegenden Erwägungen zur Relevanz der beteiligungsorientierten Unternehmenskultur<br />
im Praktikerdiskurs dar. Der zweite Abschnitt liefert sodann eine 'Landkarte' der Themengebiete,<br />
die als Auslöser für, als Maßnahmen der oder als Folge von verschiedenen Formen der
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 73<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
Mitarbeiterbeteiligung gelten. Neben der inhaltlichen Charakterisierung der identifizierten<br />
Themenfelder wird dabei auch jeweils die Entwicklung der ihnen zugeordneten Literatur in<br />
den letzten zehn Jahren aufgezeigt. So zählen zu den Auslösern die gesellschaftliche Verantwortung<br />
und ethische Anforderungen sowie die soziodemographische Entwicklung der Arbeitnehmerschaft.<br />
Die Perspektivenwechsel umfassen die Veränderung des Bildes von und<br />
des Umganges mit den Mitarbeitern sowie die Entwicklung der Mitarbeiter zu Intrapreneuren.<br />
Als Maßnahmen werden (1) neue Formen der Arbeitsorganisation, (2) die Erschließung des<br />
Wissens der Mitarbeiter und (3) die materielle Beteiligung der Mitarbeiter herausgearbeitet.<br />
Das Ziel der 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' liegt in der Bindung engagierter<br />
Mitarbeiter. Die Inhaltsanalyse anhand der Themenfelder zeigt, dass praxisorientierte Literatur<br />
häufig Bezüge zwischen den Themenfeldern herstellt, dies jedoch nur unsystematisch und<br />
ohne eine ausreichende Abgrenzung innerhalb der Felder geschieht. Das verdeutlicht, dass<br />
enge inhaltliche Bezüge der untersuchten Schlagworte untereinander vermutet, diese jedoch<br />
nicht zwangsläufig explizit zum Thema gemacht werden. Insofern erscheint es auch aus anwendungsorientierter<br />
Sicht sinnvoll, ein übergreifendes, integratives Konzept wie das einer<br />
'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' zu etablieren. (ICG2)<br />
[19-L] Hoßfeld, Heiko:<br />
Die Erklärung von Vertrauen im ökonomischen Modellbau - zwischen Realitätsnähe und<br />
Komplexität, in: <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> : Organisations- und Verwaltungsforschung,<br />
Bd. 1/2006, S. 9-31<br />
(URL: http://www.gesis.org/Information/<strong>soFid</strong>/pdf/Organisation_2006-1.pdf)<br />
INHALT: "Der Beitrag beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Integration des<br />
Vertrauensphänomens in den ökonomischen Modellbau. Es zeigt sich, dass sich bereits unter<br />
sehr strengen Verhaltensannahmen eine Vielzahl von Vertrauensursachen erklären lassen, eine<br />
vollständige Erklärung von Vertrauen jedoch nicht möglich ist. Die Implementation von<br />
fremdbezogenen Präferenzen ermöglicht zwar eine Erhöhung der Realitätsnähe des Modells,<br />
dies jedoch auf Kosten seiner Einfachheit. Insbesondere die Erfassung individueller Präferenzen<br />
bedeutet für den ökonomischen Modellbau eine nicht mehr händelbare Erhöhung der<br />
Komplexität, weshalb Möglichkeiten analysiert werden, die Präferenzen der Akteure aus den<br />
situativen Gegebenheiten abzuleiten. Dazu gehört auch die Frage nach der kulturellen Einbettung<br />
von Vertrauensbeziehungen." (Autorenreferat)<br />
[20-L] Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Hrsg.):<br />
Institut Arbeit und Technik: Jahrbuch 2003/2004, Gelsenkirchen 2004, 263 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/jahrbuch/jahrb0304.html)<br />
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Gerhard Bosch: "Finanzierung Lebenslangen Lernens: der Weg in<br />
die Zukunft" (7-22); Gabi Schilling: Flexible Arbeitszeitgestaltung in kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (23-34); Sebastian Schief: Fünfundfünfzig, weiblich, ohne Ausbildung sucht ...<br />
(35-52); Karin Esch, Sybille Stöbe-Blossey: Beratung im Netzwerk: das Konzept der "aktiven<br />
Moderation" (53-68); Ulrich Mill, Detlef Bonnemann, Hansjürgen Paul: E-Learning in KMU<br />
(69-81); Elke Dahlbeck, Josef Hilbert, Wolfgang Potratz: Gesundheitswirtschaftsregionen im<br />
Vergleich: auf der Suche nach erfolgreichen Entwicklungsstrategien (82-102); Rainer<br />
Fretschner, Paul Wolters: Die Wissensbasis der Gesundheitswirtschaft (103-118); Stephan
74 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
von Bandemer, Michaela Evans, Josef Hilbert: Gesundheitswirtschaft: die große Hoffnung<br />
auf des Messers Schneide? (119-135); Karen Jaehrling: Wischen in der Wissensgesellschaft<br />
(136-152); Claudia Weinkopf: Personal-Service-Agenturen (153-169); Stefan Gärtner, Judith<br />
Terstriep: Dortmunder IT-Wirtschaft zwischen profiliertem Kompetenzfeld und lokaler Querschnittsbranche<br />
(170-184); Walter Weiß: Beteiligung an beruflicher Weiterbildung (185-<br />
197); Ernst Helmstädter: Zur Ökonomik des Wissens (198-208); Wolfgang Paulus, Karin<br />
Weishaupt: Wissenslogistik als neue zentrale Dienstleistung des Servicebereichs Information<br />
und Kommunikation (209-220); Jochen Bleckmann: Organisation, Personal und Haushalt<br />
(221-226).<br />
[21-L] Knoblauch, Hubert:<br />
Kritik des Wissens: Wissensmanagement, Wissenssoziologie und die Kommunikation, in:<br />
Boris Wyssusek (Hsrg.): Wissensmanagement komplex : Perspektiven und soziale Praxis, Berlin:<br />
E. Schmidt, 2004, S. 275-289, ISBN: 3-503-07822-3<br />
INHALT: "Der Autor unterzieht den Mangel an theoretischer Fundierung im Wissensmanagement<br />
einer kritischen Reflexion - vom Standpunkt eines Wissenssoziologen. Ein zentraler<br />
Kritikpunkt in seinem Beitrag stellt der unreflektierte Eklektizismus des Wissensbegriffs im<br />
Wissensmanagement dar, der dazu führt, dass inkommensurable Konzepte kombiniert werden,<br />
ohne dass deren fundamentalen Differenzen Rechnung getragen wird. Ein Rückgriff auf<br />
die Wissenssoziologie bietet dem Wissensmanagement die Möglichkeit, die Diskussion um<br />
Formen des Wissens und der Wissensvermittlung auf eine fundierte Basis zu stellen. Gleichzeitig<br />
ergibt sich dabei für die Wissenssoziologie die Chance, vorhandene Kenntnisse einer<br />
praktischen Nutzung in bislang vernachlässigten Bereichen zuzuführen." (Autorenreferat)<br />
[22-L] Kussin, Matthias:<br />
Public Relations als Funktion moderner Organisation: soziologische Analysen, (Systemtheorie/<br />
Management), Heidelberg: Verl. für Systemische Forschung im Carl-Auer-Systeme-Verl.<br />
2006, 133 S., ISBN: 3-89670-351-X<br />
INHALT: "Public Relations, zu Deutsch Öffentlichkeitsarbeit, wird in der organisations- und<br />
kommunikationswissenschaftlichen Literatur vor allem als Meinungspflege und als Kommunikationsform<br />
mit der Öffentlichkeit bezeichnet. Lässt sich aus dieser Beschreibung auch eine<br />
wissenschaftliche Einordnung von Public Relations ableiten? Dieser Frage nachgehend, diskutiert<br />
der Autor die wichtigsten Stränge der PR-Theorien und konfrontiert diese mit den<br />
zentralen Konzepten der soziologischen Systemtheorie. Dabei wird deutlich: Die bisherigen<br />
Beschreibungen der Public Relations arbeiten mit normativen Grundannahmen, die eine<br />
streng analytische Betrachtung eher blockieren. In dieser Studie wird schließlich ein alternativer<br />
Begriff der Public Relations formuliert, der sich grundlegend von bisherigen Ansätzen<br />
unterscheidet." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 75<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
[23-L] Langer, Andreas:<br />
Leadership zwischen Anreizmoral, Wohlfahrtsverlusten und Effizienz sozialer Institutionen:<br />
Anreizanalysen professioneller Dienstleistungserbringung als wirtschafts- und unternehmensethische<br />
Aspekte effizienter Leadership, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik,<br />
Jg. 7/2006, H. 1, S. 35-58<br />
INHALT: Die Konsequenzen impliziter Anreize oder institutioneller Interdependenzen für Leadership<br />
in sozialen Institutionen sind auf neuen oder etablierten sozialen Märkten fast vollständig<br />
unbekannt. Der Beitrag diskutiert Effizienz- und Kooperationsprobleme auf sozialen<br />
Märkten und in sozialen Institutionen. Beide betreffen Leadership in Hinblick auf die Koordinierung<br />
und Führung hoch qualifizierter, spezialisierter Mitarbeiter. Nach einem kurzen<br />
Überblick über Leadership-Konzeptionen wird Effizienz in sozialen Institutionen und auf sozialen<br />
Märkten auf der Basis der Transaktionskosten- und der Agency-Theorie diskutiert.<br />
Kooperationsprobleme und Interaktionsdilemmata können über Kostenheuristik und Wohlfahrtsverluste<br />
identifiziert werden. Es ergeben sich zwei Schlussfolgerungen für Leadership:<br />
(1) Markteffekte müssen ihren Niederschlag in Organisations- und Personalentwicklung finden.<br />
(2) Unterschiedliche ethische Orientierungen müssen für die Entscheidungsfindung in<br />
sozialen Institutionen berücksichtigt werden. (ICEÜbers)<br />
[24-F] Lautermann, Christian, Dipl.-Oec.; Willöper, Katja (Bearbeitung):<br />
Ethikmanagement in der Naturkostbranche - eine Machbarkeitsstudie<br />
INHALT: Hintergrund: Das Thema des Forschungsprojektes und sein Zustandekommen erklären<br />
sich aus zweierlei Richtungen. Zum einen handelt es sich bei der "Naturkostbranche" um eine<br />
über 30 Jahre gewachsene Gruppe von Unternehmen des Lebensmittelsektors, die mit ihren<br />
besonderen - auch moralischen - Qualitätsansprüchen in der aktuellen marktlichen und gesellschaftlichen<br />
Situation vor einer Reihe neuer Herausforderungen gestellt sind. Zum anderen<br />
symbolisiert der Begriff "Ethikmanagement" die gegenwärtig stark in Fahrt kommende Diskussion<br />
über die Integration von ethischen Ansprüchen in den unternehmerischen Alltag,<br />
welche unter den beiden englischen Schlagworten Corporate Social Responsibility (CSR) und<br />
Corporate Citizenship geführt wird. Der mittlerweile deutlich praxisorientierte Fokus dieser<br />
unternehmensethischen Debatte wurde begleitet von der Entwicklung verschiedener Ansätze,<br />
Konzepte und Instrumente zur Lösung der ethischen und nachhaltigkeitsbezogenen Aufgaben<br />
des unternehmerischen Handelns. Diese beiden thematisch recht unterschiedlichen Entwicklungen<br />
treffen sich schließlich beim Thema dieser Studie: bei der Frage, ob die konzeptionellen<br />
Vorschläge zur Verknüpfung von ethischen und wirtschaftlichen Erwägungen (Ethikmanagement)<br />
positive Beiträge zur Meisterung der spezifischen Herausforderungen leisten können,<br />
vor denen sich ein Wirtschaftszweig gestellt sieht, der ohnehin und von Anbeginn durch<br />
einen besonderen ethischen Anspruch - und einen entsprechenden Ruf - gekennzeichnet ist<br />
(Naturkostbranche). Gegenstand und Ziele: Im Rahmen der Machbarkeitsstudie ist die branchenbezogene<br />
Anwendung einer allgemeinen Konzeption zum Management von ethischen<br />
Problemstellungen im Unternehmensalltag erforscht worden. Bestehende Managementansätze<br />
wie das Werte-Management-System des Zentrums für Wirtschaftsethik bildeten dabei den<br />
Ausgangspunkt der konzeptionellen Überlegungen; die Besonderheiten der Naturkostunternehmen<br />
hinsichtlich der Frage nach Unternehmensethik stellten indessen den Gegenstand der<br />
empirischen Forschungsausrichtung dar. Durch qualitative Befragungen und die Zusammenarbeit<br />
mit Unternehmen und Branchenverband sind die praktischen Möglichkeiten und Erfor-
76 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
dernisse einer Implementation von Ethikmanagementsystemen in der Naturkostbranche eruiert<br />
werden. Damit ist die wissenschaftliche Grundlage für die konzeptionelle Entwicklung<br />
und die praktische Implementation eines Ethikmanagementsystems in Unternehmen der Naturkostbranche<br />
im Rahmen eines größeren Folgeprojekts gelegt worden. Partner: Praxispartner<br />
ist der Bundesverband Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel e.V. (BNN) in<br />
Köln. Wissenschaftlicher Partner ist das Zentrum für Wirtschaftsethik in Konstanz.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lautermann, Christian; Pfriem, Reinhard; Wieland, Josef; Fürst,<br />
Michael; Pforr, Sebastian: Ethikmanagement in der Naturkostbranche: eine Machbarkeitsstudie.<br />
Theorie der Unternehmung, Bd. 28. Marburg: Metropolis-Verl. 2005. ISBN 3-89518-<br />
507-8. ARBEITSPAPIERE: Ethikmanagement in der Naturkostbranche - eine Machbarkeitsstudie.<br />
Kurzzusammenfassung. Unter: http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/ Zusammenfassung_BESOShomepage.pdf<br />
abrufbar.+++Ethikmanagement in der Naturkostbranche -<br />
eine Machbarkeitsstudie. Endbericht. Unter: http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01fb<br />
05/491860056.pdf abrufbar.+++Einladung zur Vortrags- und Workshopveranstaltung "Ethikmanagement<br />
in der Naturkostbranche: Perspektiven einer praktischen Umsetzung". Unter:<br />
http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/Einladung_Workshop.pdf abrufbar.+++Programm<br />
der Veranstaltung. Unter: http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/Programm_<br />
BESOS_Workshop.pdf abrufbar.+++Artikel "Wertemanagement im Handel gefragt-". Unter:<br />
http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/Wertemanagement_biomarkt.pdf abrufbar.+++<br />
Pfriem, Reinhard; Lautermann, Christian: Präsentation der Machbarkeitsstudie. Unter: http://<br />
www.uni-oldenburg.de/laub/download/Lautermann_Pfriem_-_Ethikmanagement_in_der_<br />
Naturkostbranche.pdf abrufbar.+++Schmidt, Matthias: Effektive Unternehmensethik - die<br />
Verbindung von Ethik und Erfolg. Unter: http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/<br />
Schmidt_-_Effektive_Unternehmensethik.pdf abrufbar.+++Wildner, Martin: Corporate Citizenship<br />
in mittelständischen Unternehmen - Erfahrungen und Perspektiven. Unter: http://<br />
www.uni-oldenburg.de/laub/download/Wildner_-_Corporate_Citizenship_in_mittelstaendischen_Unternehmen.pdf<br />
abrufbar.+++Wieland, Josef: Wertemanagement in der Naturkostbranche.<br />
Unter: http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/Wieland_-_Wertemanagement_<br />
in_der_Naturkostbranche.pdf abrufbar.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung -BLE-<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />
Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />
KONTAKT: Lautermann, Christian (Tel. 0441-7984645, e-mail: chrislautermann@web.de)<br />
[25-F] Luig, Alexandra (Bearbeitung):<br />
Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von Unternehmen: die Balanced Scorecard als zukunftsfähiges<br />
Managementkonzept<br />
INHALT: Problemstellung: Ereignisse wie die Globalisierung und Entwicklungen in der Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie haben in Unternehmen zu Entwicklungen geführt, die<br />
mit alten Steuerungsmechanismen wie dem planungsdeterminierten Managementkreislauf<br />
von Planung, Durchführung und Kontrolle nur noch unzureichend zu managen sind. Gleichzeitig<br />
haben sich Unternehmen vom Produzenten von Produkten zum Produzenten von Kultur<br />
oder Sinn gewandelt. Dies hat Auswirkungen auf die Organisation von Unternehmen, da
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 77<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
Wertschöpfungsprozesse eines Produktes nur noch teilweise im Rahmen eines Unternehmens<br />
stattfinden. Dadurch ergeben sich neue Herausforderungen in der Organisation, auch vor dem<br />
Hintergrund, dass Wandel und Veränderung nicht mehr als Ausnahmen von der Stabilität angesehen<br />
werden können, sondern aus dauerhafter Zustand. Da plandeterminierte Managementinstrumente<br />
unter diesen Bedingungen immer mehr Schwächen offenbaren, stellt sich<br />
die Frage, wie Unternehmen zukünftig entwicklungsfähig und steuerbar bleiben. Forschungsfragen:<br />
Folgende Fragenkomplexe stehen im Mittelpunkt der Arbeit: In welcher Art und Weise<br />
wirken externe und interne Herausforderung auf die Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit<br />
von Unternehmen? Wie kann der Begriff der Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von<br />
Unternehmen vor den heutigen Herausforderungen definiert werden? Mit welchen Methoden<br />
ist die gestaltende Einflussnahmen auf die Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von Unternehmen<br />
möglich und welcher Ergänzungen bedürfen sie? Im ersten Teil der Arbeit sollen<br />
mit Hilfe der Ansätze des organisationalen Lernens, des Wissensmanagements und des Innovationsmanagements<br />
einen ersten Begriff der Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit zu erarbeiten.<br />
Im zweiten Teil der Arbeit sollen Vorschläge zur praktischen Umsetzung erarbeitet<br />
werden. Ausgangspunkt bildet hierbei die Balanced Scorecard. Die Balanced Scorecard bietet<br />
sich insofern als Ausgangspunkt an, da sie strategische mit operativen Aspekten verbindet.<br />
Durch die Verknüpfung der einzelnen Aktivitäten und Ausrichtung dieser auf die Strategie<br />
hin, bietet das Konzept die Möglichkeit einer langfristigen Entwicklung, die alle Aktivitäten<br />
des Unternehmens integriert, auch so genannten weichen Faktoren. Gleichzeitig bietet das<br />
Konzept die Möglichkeit der Setzung von Rahmenbedingungen. Im ersten Blick scheint es<br />
daher sinnvoll zu untersuchen, welche Möglichkeiten die Balanced Scorecard in der Realisierung<br />
einer Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von Unternehmen bildet. Die Balanced<br />
Scorecard bietet als Managementsystem auch die Möglichkeit der Initiierung von Lernprozessen.<br />
Sie kann als eine wesentliche Funktion zur langfristigen Unternehmensentwicklung<br />
angesehen werden. Um diese zu stärken soll daher die Integration einiger Module des Soft<br />
Factor Assessment in die Balanced Scorecard zur Förderung der Reflexionsfähigkeit erarbeitet<br />
werden. Abschließend folgt der Blick auf mögliche zukünftige Entwicklungen.<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />
Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: A.Luig@gmx.net)<br />
[26-L] Manzeschke, Arne; Nagel, Eckhard:<br />
Leadership in sozialen Organisationen: zur Organisation der Organisation von Macht, in:<br />
Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Jg. 7/2006, H. 1, S. 9-26<br />
INHALT: Soziale Organisationen haben kürzlich eine Adaption an das Konzept von Leadership<br />
begonnen. Die besonderen Charakteristika von Leadership in sozialen Organisationen sind<br />
noch kaum identifiziert. Ziel dieses Beitrags ist es, die Form zu bestimmen, die Leadership im<br />
Kontext von Autorität, Macht und Management und in Bezug auf den sozialen Kontext annimmt.<br />
Die zunehmende Dominanz ökonomischen Denkens hat dazu beigetragen, dass die<br />
Rolle sozialer Prinzipien immer prekärer wird. Leadership könnte sich einer besonderen Herausforderung<br />
gegenüber sehen, wenn sie Verantwortung für den Schutz sozialer Prioritäten<br />
vor Angriffen aus der Wirtschaft übernimmt. Leadership muss sich eventuell auch davor hüten,<br />
sich von der eigenen Macht verführen zu lassen. (ICEÜbers)
78 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
[27-F] Müller-Seitz, Gordon, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Ringlstetter, Max, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Positive Emotionen in Organisationen (Arbeitstitel)<br />
INHALT: Skizzierung positiver Emotionen als "blinder Fleck" in der Organisationstheorie. Identifikation<br />
potentieller Aktionsparameter und Reflexion dergleichen.<br />
METHODE: Sozialkonstruktivismus; evolutionäre Organisationstheorie. Untersuchungsdesign:<br />
Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Primär- und Sekundärdaten).<br />
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ringlstetter, M.; Kaiser, S.; Müller-Seitz, G.: Positives Management.<br />
Wiesbaden: Gabler 2006 (geplant).<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Stipendium<br />
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,<br />
Lehrstuhl für Allgemeine BWL, Organisation und Personal (Auf der Schanz 49, 85049<br />
Ingolstadt)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0841-937-1937, Fax: 0841-937-1942,<br />
e-mail: gordon.mueller-seitz@ku-eichstaett.de)<br />
[28-L] Oebbecke, Janbernd (Hrsg.):<br />
Nicht-normative Steuerung in dezentralen Systemen, (Nassauer Gespräche der Freiherr-vom-<br />
Stein-Gesellschaft, Bd. 7), Wiesbaden: Steiner 2005, 402 S., ISBN: 3-515-08694-3 (Standort:<br />
USB Köln(38)-32A5906)<br />
INHALT: "Beim 8. Nassauer Gespräch, dessen Ergebnisse hier vorgelegt werden, ging es um die<br />
gezielte, wenn auch nicht notwendig immer erfolgreiche Verhaltensbeeinflussung in dezentralen<br />
Systemen mit nicht-normativen Instrumenten. Die behandelten Beispiele reichten u.a.<br />
von der römischen Republik bis zu deutschen Metropolregionen, von der katholischen Kirche<br />
bis zur Schule. Der Band vereinigt die Beiträge aus juristischer, historischer, kanonistischer,<br />
ökonomischer, politik-, erziehungs-, verwaltungswissenschaftlicher und psychologischer Perspektive.<br />
Über alle Unterschiede der behandelten Beispiele hinweg und bei allen Verschiedenheiten<br />
der Fragestellungen und Methoden der beteiligten Disziplinen zeigen sich dabei<br />
immer wieder Parallelen und Strukturähnlichkeiten in den Formen der Einflussnahme auf Zusammenhalt<br />
und Entwicklung solcher sozialer Einheiten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Janbernd Oebbecke: Nicht-normative Steuerung in dezentralen Systemen - Versuch einer<br />
Bilanz des Nassauer Gesprächs (7-14); Lars Holtkamp: Neue Formen kommunaler Bürgerbeteiligung<br />
- Netzwerkeuphorie und Beteiligungsrealität (15-34); Joachim Blatter: Metropolitan<br />
Governance in Deutschland: Normative, utilitaristische, kommunikative und dramaturgische<br />
Formen der politischen Steuerung (35-78); Dörte Diemert: Steuerung im kommunalen Spitzenverband.<br />
Eine Betrachtung nichtnormativer Steuerungsprozesse im Verband am Beispiel<br />
desLandkreistages NRW (79-106); Johannes Ludwig Schipmann: Interessenwahrnehmung<br />
und Entscheidungsfindung im dezentralen System Hanse im 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts<br />
(107-120); Bernhard Linke: Bürger ohne Staat? Die Integration der Landbevölkerung in<br />
der römischen Republik (121-150); Claudia Garnier: Rituale der Ehre. Die Inszenierung der<br />
Herrschaft im spätmittelalterlichen Moskauer Adel (151-174); Georg Bier: Dezentralität in<br />
der Katholischen Kirche? Nicht-normative Steuerung im Dienst der kirchlichen Einheit (175-<br />
204); Christian Walter: Dezentrale Konstitutionalisierung durch nationale und internationale<br />
Gerichte: Überlegungen zur Rechtsvergleichung als Methode im öffentlichen Recht (205-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 79<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
230); Hans-Georg Kotthoff: Dezentrale Steuerung im Bildungswesen: Internationale Erfahrungen<br />
zu Wirkungen und Nebenwirkungen der 'Autonomisierung' der Einzelschule (231-<br />
254); Indra Spiecker genannt Döhmann: Staatliche Informationsgewinnung im Mehrebenensystem<br />
- ein Überblick (253-284); Christoph Möllers: Netzwerk als Kategorie des Organisationsrechts<br />
- Zur juristischen Beschreibung dezentraler Steuerung (285-302); Martin Beckenkamp:<br />
Institutionelle Ergonomie. Verhaltensrelevante Variablen zurBeeinflussung kooperativen<br />
Verhaltens in sozialen Dilemmata (303-346); Elisabeth Göbel: Nicht-normative Steuerung<br />
durch ökonomische Anreize (347-362); Monika John-Koch: Nicht-normative Steuerung<br />
durch Ziele und Vergleiche - Benchmarking als nationales und europäisches Phänomen (363-<br />
402).<br />
[29-L] Oppen, Maria:<br />
Local Governance und bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen, in: Helfried Bauer,<br />
Peter Biwald, Elisabeth Dearing (Hrsg.): Public governance : öffentliche Aufgaben gemeinsam<br />
erfüllen und effektiv steuern, Wien: Neuer Wiss. Verl., 2005, S. 342-361, ISBN: 3-7083-0300-8<br />
(Standort: UuStB Köln(38)-33A1960)<br />
INHALT: Der Beitrag zur Public Governance betrachtet den Nutzen bürgerschaftlichen Engagements<br />
von Unternehmen für die (lokale) Gemeinschaft und ihre Einrichtungen. In einem ersten<br />
Schritt wird zunächst die Entwicklung des 'schlanken Staates' zum 'aktivierenden Staat' im<br />
Zuge des New Public Management (NPM) und des Konzepts der Good Governance in ihren<br />
Grundzügen dargestellt. Im Anschluss wird sodann die Förderung bürgerschaftlichen Engagements<br />
von Unternehmen beschrieben. Im dritten Schritt werden auf der Basis leitfadengestützter<br />
Experteninterviews und Dokumentenanalysen die Facetten der Initiierung und Umsetzung<br />
von Corporate Citizenship in acht deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe<br />
untersucht. Auf dieser Grundlage wird im vierten Schritt der Frage nach Reichweite und<br />
Grenzen der Leistungsfähigkeit unternehmerischen Sozialengagements, seinem Nutzen für<br />
das (lokale) Gemeinwesen nachgegangen. Dabei finden die Aspekte (1) Ressourcentransfer,<br />
(2) Innovation, (3) Engagementförderung, (4) Ordnungsbildung und (5) Unternehmenskultur<br />
Berücksichtigung. Im abschließenden Ausblick werden die neuen Herausforderungen aufgezeigt,<br />
die solche neuen sozialen Partnerschaften zwischen Wirtschaft, gemeinnützigen Organisationen<br />
und öffentlichen Einrichtungen an die Akteure in einem aktivierenden Staat, bezogen<br />
auf Modernisierung, Unterstützung und Koordination, stellen. (ICG2)<br />
[30-F] Paech, Niko, PD Dr. (Bearbeitung):<br />
Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum. Eine unternehmensbezogene<br />
Transformationstheorie<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />
Umweltpolitik (26111 Oldenburg)
80 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
[31-L] Paetau, Michael:<br />
Wissen in sozialen Strukturen, in: Boris Wyssusek (Hsrg.): Wissensmanagement komplex :<br />
Perspektiven und soziale Praxis, Berlin: E. Schmidt, 2004, S. 119-134, ISBN: 3-503-07822-3<br />
INHALT: "Der Autor geht der Frage nach, wie soziale Systeme wissen können, was sie wissen.<br />
Bei der Beantwortung dieser Frage weist er dem Zusammenspiel zwischen Kondensierung,<br />
Sedimentierung und Aktualisierung von Wissen eine besondere Bedeutung zu. Dieses Zusammenspiel<br />
lässt sich in sozialen Systemen nur über Kommunikation vollziehen, in deren<br />
Rahmen unter anderem darüber entschieden wird, welches Wissen gespeichert und welches<br />
Wissen genutzt werden soll. Für das Wissensmanagement ergibt sich daraus unter anderem<br />
die Konsequenz, von individualistischen Ansätzen Abstand zu nehmen und die soziale Interaktion<br />
in den Fokus der Betrachtung zu setzen." (Autorenreferat)<br />
[32-L] Pippke, Wolfgang; Gourmelon, Andreas; Meixner, Hanns-Eberhard; Mersmann, Birgit:<br />
Organisation, Köln: Heymanns 2005, XII, 248 S., ISBN: 3-452-26078-X (Standort: UB Bonn(5)-<br />
2005-8751)<br />
INHALT: Die Verfasser legen ein Lehrbuch zur Organisation in der öffentlichen Verwaltung vor,<br />
das klassische Ansätze der Organisation der öffentlichen Verwaltung durch das Aufgreifen<br />
neuer Entwicklungen ergänzt. Neben Grundlagen der Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre<br />
werden Systemelemente der Verwaltungsorganisation, Stellenbeschreibung und Stellenbesetzung,<br />
Grundlagen und Gestaltung der Aufbauorganisation, die Ablauforganisation, der Ablauf<br />
einer Organisationsuntersuchung, die Organisationsentwicklung sowie neue Tendenzen<br />
im Kontext von Qualitätsmanagement, Bürgernähe und E-Government behandelt. (ICE2)<br />
[33-F] Pundt, Alexander; Martins, Erko; Horsmann, Claes, Dr. (Bearbeitung); Nerdinger, Friedemann<br />
W., Prof.Dr. (Leitung):<br />
TIM - Transfer innovativer Unternehmensmilieus - beteiligungsorientierte Unternehmenskultur<br />
als Erfolgsfaktor - Erfahrungsaustausch und Entwicklung von Ansätzen für den Aufbau<br />
und Erhalt beteiligungsorientierter Unternehmenskulturen zur Gestaltung des Wandels<br />
INHALT: Zentrale Forschungshypothese: eine innovationsförderliche Kultur hängt eng zusammen<br />
mit einer kooperativen bzw. beteiligungsorientierten Kultur. Ein beteiligungsoffenes Milieu<br />
begünstigt Innovationen in einem Unternehmen. Es aktiviert ungenutzte Potenziale bei<br />
den Mitarbeitern und hilft so, die permanent anstehenden Transitsituationen besser zu bewältigen.<br />
Seine Gestaltung ist Management- und Führungsaufgabe, wobei die repräsentative Vertretung<br />
von Mitarbeiterinteressen als unverzichtbarer Bestandteil begriffen werden muss. Forschungsziele:<br />
1. theoretische Festlegung des Konzepts "beteiligungsorientierte Unternehmenskultur";<br />
2. empirische Analyse und Weiterentwicklung beteiligungsorientierter Unternehmenskulturen;<br />
3. Dokumentation guter Unternehmenspraxis; 4. Beitrag zur öffentlichen<br />
Diskussion um Mitarbeiterbeteiligung und Mitbestimmung.<br />
METHODE: Kulturebenenmodell von Schein, Konzept der Offenheit und Geschlossenheit von<br />
Organisationen von Gebert et al. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWIN-<br />
NUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 45; Experteninterviews, MitarbeiterInnen aus 9<br />
Unternehmen; Auswahlverfahren: Quota). Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 9; im Projekt kooperierende<br />
Unternehmen). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung,
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 81<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
online (Stichprobe: ca. 500 -geplant-; MitarbeiterInnen in 3-4 im Projekt kooperierenden Unternehmen;<br />
Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
DLR Projektträger Gesundheitsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut<br />
für BWL Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie<br />
(Ulmenstr. 69, 18051 Rostock)<br />
KONTAKT: Martins, Erko (Tel. 0381-4984-573, e-mail: erko.martins@uni-rostock.de)<br />
[34-F] Reiner, Julia Marie (Bearbeitung); Götz, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Maßstäbe für Vertrauen in Organisationen<br />
INHALT: keine Angaben<br />
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen;<br />
Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: DaimlerChrysler<br />
AG FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Human Resource<br />
Management -ZHRM- (Bürgerstr. 23, 76829 Landau)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 06341-906-403, e-mail: goetz@uni-landau.de)<br />
[35-F] Rheinländer, Kathrin, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Zabel, Hans-Ulrich, Prof.Dr. (Leitung);<br />
Zabel, Hans-Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Vertrauen im Rahmen nachhaltigen Wirtschaftens<br />
INHALT: Das Sustainability-Konzept gilt als Antwort auf weltweit bestehende ökologische und<br />
soziale Probleme. Es bedarf insbesondere auch der Umsetzung in der Wirtschaft. Trotz der<br />
regen Diskussion diesbezüglicher Ansätze ist der Umsetzungsstand bei weitem noch nicht als<br />
zufrieden stellend zu betrachten. Als ein wesentlicher Grund dafür sind Glaubwürdigkeits-<br />
und Vertrauensprobleme anzusehen. So vertrauen bspw. die Konsumenten erst recht zögerlich<br />
den ökologischen Eigenschaften von Produkten. Ähnliche Probleme werden auch als<br />
Barrieren für nachhaltigkeitsorientierte Kooperationen, wie z.B. überbetriebliche Verwertungsnetze<br />
genannt. Ziel der Arbeit soll es deshalb sein, ausgehend von einer umfassenden<br />
Analyse des Vertrauenskonstruktes aus ökonomischer Sicht, Faktoren auf Grundlage eines interdisziplinären<br />
Vertrauensmodells zu identifizieren, die zur Vertrauensbildung zwischen den<br />
verschiedenen Akteuren beitragen. Darauf aufbauend sollen Maßnahmen zur Gestaltung vertrauensbasierter<br />
betrieblicher Interaktionsbeziehungen im Sustainability-Kontext beschrieben<br />
werden.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Rheinländer, Kathrin: Trust and corporate sustainability marketing.<br />
8th International Conference "Decisions for Economic Development: Improving Management<br />
for a Better World", Barcelona 2005, pp. 129-137.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2001-05 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution; Wissenschaftler
82 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />
BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Betriebliches Umweltmanagement (Große Steinstr. 73, 06108<br />
Halle)<br />
KONTAKT: Eckert-Menge, Annett (Tel. 0345-55-23428, e-mail: eckert@wiwi.uni-halle.de)<br />
[36-L] Röttger, Ulrike:<br />
Issues Management: Grundlagen der Beobachtung und Steuerung von Umweltbeziehungen,<br />
in: Edith Wienand, Joachim Westerbarkey, Armin Scholl (Hrsg.): Kommunikation über Kommunikation<br />
: Theorien, Methoden, Praxis ; Festschrift für Klaus Merten, Wiesbaden: VS Verl. für<br />
Sozialwiss., 2005, S. 41-66, ISBN: 3-531-14871-0<br />
INHALT: Der Beitrag thematisiert die organisationale Steuerung öffentlicher Themen durch die<br />
interessengeleitete Strategie einer systematischen Kommunikationspolitik. Durch planmäßiges<br />
"Issues Management" sollen in Anwendung von K. Mertens Prinzip, dass , wer die Themen<br />
hat, die Macht habe, die relevanten Umweltbeziehungen von Organisationen kontrolliert,<br />
ihre Handlungsspielräume erweitert und ihre Autonomie erhöht werden. Zunächst wird auf<br />
die Mediengesellschaft als zentraler Rahmenbedingung des Issues Management eingegangen.<br />
Bedeutungszuwachs und zunehmende Ausdifferenzierung der Kommunikationsfunktion von<br />
Organisationen ist maßgeblich von den Bedingungen der Medien- und Informationsgesellschaft<br />
beeinflusst und nur vor diesem Hintergrund zu verstehen. Im Anschluss daran werden<br />
die zentralen Elemente des Issues Management-Prozesses beschrieben. Abschließend werden<br />
mit Blick auf die Funktionen des Issues Managements für Organisationen die Fragen nach<br />
den Möglichkeiten und Grenzen der Umweltbeobachtung und der Funktion des Issues Managements<br />
für die Unternehmenskultur behandelt. (UN)<br />
[37-L] Rust, Holger:<br />
Vom Formalismus zum offenen System: über den Wandel von Managementkonzepten, in:<br />
Hermann Schwengel (Hrsg.): Wer bestimmt die Zukunft? : wie die Verantwortlichen aus Politik,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft die Weichen für eine gute gesellschaftliche Entwicklung stellen können,<br />
Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 55-68, ISBN: 3-631-52912-0 (Standort: UB Frankfurt<br />
am Main(30)-87/975/64)<br />
INHALT: Die Verantwortlichen aus Wirtschaft, Politik und Kultur sind sich über eine prinzipielle<br />
Aufgabe der "Reduktion von Komplexität" einig, das heißt: Überschaubarkeit herzustellen,<br />
die großen Linien im vermeintlichen Chaos zu sehen, Kontinuität einer methodisch möglichst<br />
geringen Anzahl von Reaktionsmöglichkeiten zu entwerfen. Das Problem sieht der Autor in<br />
der Methode, diese Reduktion zu erreichen. Hier unterscheidet er grundsätzlich zwei Mentalitäten.<br />
Die erste versucht, diese Reduktion auf der Ebene der Organisationen zu erreichen.<br />
Man versucht, durch möglichst geringe Komplexität und Standardisierung die äußere Komplexität<br />
zu bewältigen. Diese Position wird, wie der Beitrag skizziert, auf verschiedene Weise<br />
realisiert, entweder formalistisch durch die Entwicklung von Managementkonzepten, begleitet<br />
durch eine Art intellektuelles Outsourcing, das die Frage nach der Beschaffenheit der Zukunft<br />
an externe Spezialisten delegiert. Andererseits durch krassen Individualismus, gepaart<br />
mit karrieristischer Egozentrik, die Zukunft nur im Hinblick auf die persönlichen Vorteile definiert.Eine<br />
fundamental andere Position entwickelt sich dagegen für den Autor aus der Absage<br />
an die Idee, mit systematischen Rezepturen einerseits oder individualistischem Opportu-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 83<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
nismus andererseits auf die unerwartete Komplexität zu reagieren. In dieser Position wird die<br />
Komplexität der Innenwelten gesteigert, um durch den Zusammenschluss vieler individueller<br />
Reaktionspotenziale, die sich gemeinsam in einem vertrauensvollen Kommunikationssystem<br />
verständigen, in schnell wechselnden Konstellationen unterschiedlicher Kompetenznetzwerke<br />
äußere Einflüsse zu verarbeiten. (ICA2)<br />
[38-L] Sanders, Karin; Kianty, Andrea:<br />
Organisationstheorien: eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 305 S.,<br />
ISBN: 3-531-14718-8<br />
INHALT: Die Verfasserin liefert in ihrer Einführung zu den wichtigsten organisationstheoretischen<br />
Konzepten auch Informationen zur Person des Urhebers und zum zeitgeschichtlichen<br />
Kontext des Ansatzes. Behandelt werden Bürokratieansätze, die "Wissenschaftliche Betriebsführung"<br />
Taylors, der Human Relations-Ansatz, humanistische Organisationsansätze, die verhaltenswissenschaftliche<br />
Entscheidungstheorie, evolutionstheoretische sowie systemtheoretische<br />
Ansätze. Frage- und Aufgabestellungen am Ende jedes Kapitels unterstreichen den<br />
Lehrbuch-Charakter des Textes. (ICE)<br />
[39-F] Schloderer, Florian, Dr. (Bearbeitung); Marr, Rainer, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Intellektuelles Kapital und Wissen: Implikationen der institutionellen Einbindungsform von<br />
Wissensarbeitern<br />
INHALT: Die Bemühungen von Unternehmen, ihre wissensorientierten Ressourcen, das Intellektuelle<br />
Kapital, zu managen, führen nicht immer zum gewünschten Erfolg. Eine der Ursachen<br />
ist, dass das Wissensmanagement zu sehr auf das Management von Daten reduziert wird und<br />
die Rolle der Mitarbeiter als Wissensträger nicht angemessen berücksichtigt wird. Florian<br />
Schloderer entwickelt ein System relevanter Einflussfaktoren für ein erfolgreiches Management<br />
der wissensorientierten Unternehmensressourcen. Dabei spielt die Form der institutionellen<br />
Einbindung der Wissensarbeiter in das Unternehmen durch den "psychologischen Vertrag"<br />
eine zentrale Rolle. Das Zusammenspiel dieser Einflussfaktoren und ihre Wirkungen auf<br />
ökonomische und soziale Effizienzziele von Unternehmen werden eingehend analysiert, und<br />
wichtige Konsequenzen für den Einsatz von Managementinstrumenten, z.B. wissensbezogene<br />
Leitbilder, Indikatorensysteme und IT-Systeme, werden diskutiert. Der Autor präsentiert fundierte<br />
Vorschläge für ein kompetentes innovationsorientiertes Personal- und Wissensmanagement,<br />
in dessen Zentrum der Mitarbeiter als Wissensträger steht. Das Buch wendet sich an<br />
Dozenten und Studenten der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Personalwirtschaft,<br />
Führung, Wissens- und Innovationsmanagement sowie an Führungskräfte und Unternehmensberater<br />
in diesen Bereichen.<br />
METHODE: theoretische Arbeit<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Intellektuelles Kapital und Wissen: Implikationen der institutionellen<br />
Einbindungsform von Wissensarbeiten. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005. ISBN 3-<br />
8350-0173-6. Link zum Inhaltsverzeichnis: http://www.duv.de/freebook/3-8350-0173-6_i.pdf<br />
.<br />
ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
84 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />
Institut für Personal- und Organisationsforschung Professur für Allgemeine<br />
BWL, Entscheidungs- und Organisationsforschung, Personalwirtschaft (85577 Neubiberg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2351-3124, e-mail: florian@schloderer.de)<br />
[40-L] Sorge-Wiederspahn, Ingrid; Stietz, Angelica:<br />
Veränderung von Organisationskultur als entscheidender Motor des Change Managements,<br />
in: Marlies W. Fröse (Hrsg.): Management sozialer Organisationen : Beiträge aus Theorie, Forschung<br />
und Praxis ; das Darmstädter Mangement-Modell, Bern: Haupt, 2005, S. 261-275, ISBN:<br />
3-258-06877-1 (Standort: USB Köln(38)-33A3342)<br />
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Veränderung von Organisationskulturen als entscheidendem<br />
Motor des Change Managements. Ausgangspunkte sind die zunehmende Dynamik<br />
der Internationalisierung und Globalisierung der Märkte, die Beschleunigungen und<br />
Neuerungen, aber ebenso die konflikthaften Ablösungs- und Findungsprozesse, die die Führungskräfte,<br />
aber auch die Mitarbeitenden mittragen müssen. Oftmals sind sie der Komplexität<br />
der Aufgaben nicht gewachsen. Der Mangel an Gestaltungsmöglichkeiten und "Flexibilität"<br />
führt zum Beharren im Althergebrachten. Die Autorinnen analysieren daher die vorhandenen<br />
Change Management Konzepte, die zur Zeit in der einschlägigen Management-Literatur<br />
empfohlen werden. In der anschließenden differenzierten Beschreibung eines fiktiven sozialen<br />
Unternehmens zeichnen sie die Auswirkungen der Implementierung einer Unternehmenskultur<br />
nach. Geliefert wird die Schilderung eines Scheiterns - unüblich bei den durchgängig<br />
positiven Berichten über den Erfolg von Organisations- und Unternehmensberatungen.<br />
(ICA2)<br />
[41-L] Thomas, Alexander; Kinast, Eva-Ulrike; Schroll-Machl, Sylvia (Hrsg.):<br />
Handbuch Interkulturelle Kommunikation und Kooperation: Bd. 1, Grundlagen und Praxisfelder,<br />
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003, 462 S., ISBN: 3-525-46172-0<br />
INHALT: "Die Fähigkeit zur interkulturellen Kommunikation und Kooperation mit Menschen aus<br />
unterschiedlichen Nationen wird immer bedeutsamer. Interkulturelle Handlungskompetenz ist<br />
bereits eine von vielen Unternehmen geforderte Schlüsselqualifikation. Band 1 des Handbuchs<br />
legt die Grundlagen interkulturellen Handelns dar: National- und Organisationskulturen;<br />
Kulturstandards; Fremdsprachenkompetenz; Wahrnehmung, Kommunikation, Kooperation;<br />
Lernen und Akkulturation. Die Anwendungsebenen des Regensburger Konzepts zur Befähigung<br />
werden klar umrissen: Diagnose, Training, Evaluation, Coaching. Schließlich werden<br />
die Praxisfelder interkultureller Kompetenz definiert: Management, Verhandlungsführung;<br />
Marketing; Personalentwicklung; Konfliktmanagement und Mediation; Mergers und<br />
Acquisitions; globale Unternehmenskommunikation. Sie münden in ein strategisches Gesamtkonzept<br />
für Interkulturalität in Unternehmen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1.<br />
Theoretische Grundlagen interkultureller Kommunikation und Kooperation - Alexander<br />
Thomas: Kultur und Kulturstandards (19-31); Alexander Thomas: National- und Organisationskulturen<br />
(32-43); Alexander Thomas: Das Eigene, das Fremde, das Interkulturelle (44-<br />
59); Gabriel Layes: Kulturdimensionen (60-73); Evelyne Glaser: Fremdsprachenkompetenz<br />
in der interkulturellen Zusammenarbeit (74-93); Alexander Thomas: Interkulturelle Wahrnehmung,<br />
Kommunikation und Kooperation (94-116); Gabriel Layes: Interkulturelles Identi-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 85<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
tätsmanagement (117-125); Gabriel Layes: Interkulturelles Lernen und Akkulturation (126-<br />
137); Barbara Hatzer, Gabriel Layes: Interkulturelle Handlungskompetenz (138-148); Gerhard<br />
Winter: Ethische Leitlinien für interkulturelles Handeln (149-166). 2. Diagnose - Training<br />
- Evaluation - Coaching: Eva-Ulrike Kinast: Diagnose interkultureller Handlungskompetenz<br />
(167-180); Eva-Ulrike Kinast: Interkulturelles Training (181-203); Eva-Ulrike Kinast:<br />
Evaluation interkultureller Trainings (204-216); Eva-Ulrike Kinast: Interkulturelles Coaching<br />
(217-228). 3. Interkulturelle Kompetenz und Kooperation in Unternehmen - Siegfried<br />
Stumpf: Interkulturelles Management (229-242); Eva-Ulrike Kinast, Alexander Thomas: Interkulturelle<br />
Personalentwicklung in internationalen Unternehmen (243-256); Georg Felser:<br />
Interkulturelles Marketing (257-273). 4. Zentrale Managementbereiche unter interkulturellen<br />
Gesichtspunkten - Stefan Kammhuber: Interkulturelle Rhetorik (274-286); Stefan Kammhuber:<br />
Interkulturelle Verhandlungsführung (287-296); Stefan Kammhuber: Interkulturelles<br />
Konfliktmanagement und Mediation (297-306); Ulrich Zeutschel: Interkulturelles Projektmanagement<br />
(307-323); Siegfried Stumpf: Interkulturelles Führen und Managen (324-339);<br />
Siegfried Stumpf: Interkulturelle Arbeitsgruppen (340-353); Alexander Thomas, Detmar<br />
Grosse-Leege: Management interkultureller Aspekte bei Mergers und Acquisitions (354-<br />
371); Alexander Thomas: Globale Unternehmenskommunikation (372-389); Alexander Thomas,<br />
Sylvia Schroll-Machl: Auslandsentsendungen: Expatriates und ihre Familien (390-415);<br />
Iris C. Fischlmayr, Sylvia Schroll-Machl: Frauen im internationalen Management (416-433).<br />
5. Eva-Ulrike Kinast, Sylvia Schroll-Machl: Überlegungen zu einem strategischen Gesamtkonzept<br />
für Interkulturalität in Unternehmen (434-450).<br />
[42-L] Türk, Klaus:<br />
Organisation als Gegenstand kritischer Gesellschaftstheorie, in: Sozialwissenschaftliche Literatur<br />
Rundschau : SLR ; Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialpolitik, Gesellschaftspolitik, Jg.<br />
28/2005, H. 2 = H. 51, S. 74-84 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05303; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über die Arbeit des Verfassers auf dem Gebiet der<br />
Geschichte und Funktionen der Organisation als besonderer Form der Regulation menschlicher<br />
Zusammenarbeit in modernen Gesellschaften. Organisation wird als moderne Form von<br />
Governance im Foucaultschen Sinne gesehen und kann daher als Teil der Gouvernementalität<br />
moderner Gesellschaften verstanden werden. Organisation erscheint in verschiedenen Entwicklungskrisen<br />
der westlichen Gesellschaften im 18. und 19. Jahrhundert als die Lösung des<br />
Problems. Organisation entwickelte sich als zentrale Form der Herrschaft. Der Verfasser diskutiert<br />
die Funktionen von Organisation in Bezug auf Kontrolle, Überwachung, soziale Differenzierung<br />
(vor allem Schichtung und funktionale Differenzierung), die Reduzierung persönlicher<br />
Verantwortung, risikobelastete Entscheidungsfindung und die Akkumulation unterschiedlicher<br />
Typen von Kapital. (ICEÜbers)<br />
[43-F] Universität Hamburg:<br />
Knowledge management in research-intensive organisations<br />
INHALT: In current organisational studies, divergent research programs on knowledge management<br />
are appearing i.e. abstractions around the role of knowledge in the theory of the firm,<br />
evaluation of knowledge management processes under the perspective of the system theory,
86 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
theorizing about the governance of knowledge-specific processes within firms and markets as<br />
well as reports about the suitability of new tools and processes to enhance knowledge exchange<br />
within organizations. Surprisingly, a special kind of organisation has not been at the<br />
centre of research interest so far: research-intensive organisations such as academic institutions,<br />
big science centres, business incubators, and competence centres of high tech or consulting<br />
companies in the private as well as the public sector. While the creation of knowledge<br />
is the raison d'etre of research-intensive organisations, less attention has been spent on the<br />
management of knowledge in these organisations for future growth. Perhaps this deficit can<br />
be explained with widespread scepticism concerning social impact on the creation of a type of<br />
knowledge which is (considered as) context-independent. Research questions: What are the<br />
key characteristics of knowledge management in scientific organisations? What are the fundamental<br />
differences in knowledge management in scientific and business environments?<br />
What are the organisational rules and processes that support or negate effective knowledge<br />
management in science? What are the special attributes and contexts governing the creation<br />
and sharing of knowledge in research-intensive organisations? What are the organisational<br />
rules and procedures that impact on knowledge management in research-intensive organisations?<br />
What conditions lead to the formation of successful scientific knowledge management?<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department<br />
Wirtschaftswissenschaften Institut für Öffentliche Wirtschaft und Personalwirtschaft (Von-<br />
Melle-Park 5, 20146 Hamburg)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 042838-7434)<br />
[44-F] Universität Stuttgart:<br />
Entwicklung und Gestaltung arbeitsorientierter Performanz-Leitbilder (PerLe)<br />
INHALT: In jüngster Zeit erhalten Schlagworte wie Ziele, Werte und Unternehmenskultur eine<br />
neue Bedeutung und werden über marketingorientierte Lippenbekenntnisse hinaus zum erfolgskritischen<br />
Faktor der Unternehmensführung. Insbesondere ist es notwendig, im Unternehmen<br />
ein Klima zu schaffen, das alle Beschäftigten dazu ermutigt, entsprechend den Erfordernissen<br />
des jeweiligen Arbeitsumfelds ihre Handlungskompetenz und Leistungsfähigkeit<br />
voll zu entfalten. Einen wichtigen Beitrag zu dieser Diskussion leisten Performanz-Leitbilder.<br />
Dabei handelt es sich um einen arbeitsbereichsspezifischen Rahmen an Zielen, Werten und<br />
Normen, der das gemeinsame und individuelle Arbeitshandeln der Beschäftigten steuert. Performanz-Leitbilder<br />
dienen insbesondere als Ansatzpunkte, um die operative Arbeit der Beschäftigten<br />
stärker am Leitbild des Gesamtunternehmens auszurichten und somit die Performanz<br />
einzelner Arbeitsbereiche erfolgreich zu steigern. In dem Vorhaben arbeiten wissenschaftliche<br />
Einrichtungen und direkt beteiligte Unternehmen gemeinsam an Strategien und<br />
Konzepten zur praktischen Anwendung von Performanz-Leitbildern. Außerdem werden Indikatoren<br />
und Instrumente zur Messung und Bewertung von Performanz-Leitbildern entwickelt.<br />
Das Verbundvorhaben stellt eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
wissensintensiver Unternehmen und ihrer Mitarbeiter dar. Die wissenschaftlichen Arbeiten<br />
werden durch zahlreiche projektbegleitende Transfermaßnahmen ergänzt. Das Angebot setzt<br />
sich aus folgenden Aktivitäten zusammen: Workshopserie zu Fragestellungen der arbeitsorientierten<br />
Organisations- und Personalpolitik, in denen gemeinsam von Unternehmensvertretern<br />
und Wissenschaftlern ausgewählte Themenstellungen bearbeitet werden; umfangreiche<br />
Öffentlichkeitsarbeit in Form von Veranstaltungen, Vorträgen und Fachveröffentlichungen
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 87<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
sowie ein regelmäßig erscheinender elektronischer Newsletter; Internetplattform als Anlaufstelle<br />
für Information und Kommunikation bezüglich Fragestellungen innovativer Unternehmenskulturen;<br />
Ableitung von Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft zur Stärkung<br />
der Innovations- und Wandlungsfähigkeit von Unternehmen. Darüber hinaus erfolgt in<br />
den Anwendungsunternehmen ein erster direkter Transfer und eine praktische Umsetzung<br />
von Projektergebnissen.<br />
METHODE: Das Verbundvorhaben gliedert sich in vier idealtypische Phasen: Grundlagenarbeiten,<br />
Konzeptentwicklung, Umsetzung und Transfer. Von den wissenschaftlichen Partnern<br />
werden theoretische und empirische Grundlagenarbeiten sowie die Erarbeitung geeigneter<br />
Vorgehensweisen, Methoden und Instrumente durchgeführt. Seitens der Anwendungspartner<br />
steht neben der Mitwirkung an der Anforderungsanalyse und der Beteiligung an der Konzeptentwicklung<br />
vor allem die Umsetzung der Projektergebnisse im Vordergrund. Zur Unterstützung<br />
des Ergebnistransfers und der Öffentlichkeitsarbeit sind darüber hinaus Transferpartner<br />
in das Verbundvorhaben integriert.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 07 Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft<br />
und Technologiemanagement -IAT- (Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart); Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation -IAO- (Nobelstr. 12c, 70569 Stuttgart); Synesis GmbH<br />
(Heinrieter Str. 8/1, 74074 Heilbronn)<br />
KONTAKT: Institutuion -IAT- (Tel. 0711-970-01, Fax: 0711-970-2299,<br />
e-mail: info@iat.uni-stuttgart.de)<br />
[45-L] Widmaier, Ulrich:<br />
Politik in zusammengesetzten Politien - eine vergleichende organisationstheoretische Perspektive,<br />
in: Andrea Gawrich, Hans J. Lietzmann (Hrsg.): Politik und Geschichte : "Gute Politik"<br />
und ihre Zeit ; Wilhelm Bleek zum 65. Geburtstag, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2005, S.<br />
364-382, ISBN: 3-89691-623-8 (Standort: Bibl. des Ruhrgebiets Bochum-D700/380)<br />
INHALT: Der Beitrag untersucht die Politik in zusammengesetzten Politien, also multiple Jurisdiktionen<br />
in derselben territorialen Einheit, beispielsweise föderale Systeme mit ausgeprägter<br />
politischer Handlungsfähigkeit der Gliedstaaten sowie regionale Systeme mit beträchtlicher<br />
Autonomie der Provinzen bzw. Regionen. Die Analyse erfolgt aus der Perspektive der Organisationstheorie<br />
und greift dabei auf den Transaktionskostenansatz zurück. Im Folgenden<br />
wird am Beispiel von drei Problembereichen die Nützlichkeit des theoretischen Ansatzes für<br />
die Analyse der Organisation der Politik in zusammengesetzten Politien illustriert, wobei<br />
auch einige Hinweise zur Verbesserung der politischen Praxis gegeben werden. Die Untersuchungsgegenstände<br />
sind (1) die Diskussion über die Reform des deutschen Föderalismus, (2)<br />
die Debatte um die Zukunftsfähigkeit des deutschen Verbändekorporatismus vor dem Hintergrund<br />
zunehmender europäischer Integration und schließlich (3) die Befürchtung des politischen<br />
Bedeutungsverlustes der Parlamente als Kerninstitutionen der repräsentativen (parlamentarischen)<br />
Demokratie. Die Studie macht deutlich, dass die Qualität der Politik in zusammengesetzten<br />
Politien einen doppelten Verlust verzeichnet: einerseits durch zunehmende<br />
Ineffektivität der Regierungsarbeit aufgrund horizontaler Verflechtungen mit anderen Verfassungsinstitutionen<br />
bei gleichzeitig unterdefinierten vertikalen Agenturbeziehungen und andererseits<br />
durch steigenden parlamentarischen Kontrollverlust. Die politische Kette der Prinzipal-Agenten-Beziehungen<br />
weist damit sowohl im Verhältnis Parlament-Regierung als auch in
88 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
der Beziehung Regierung-Verwaltung erhebliche Schwachstellen auf, die sowohl die Effektivität<br />
der Politik als auch deren demokratische Legitimation beeinträchtigen. (ICG2)<br />
[46-F] Wilke, Peter, Dr. (Leitung):<br />
Sozial verantwortliche Finanzanlagen und Konzepte der Corporate Social Responsibility von<br />
Unternehmen - Positionen von Betriebsräten und gewerkschaftlichen Interessenvertretern in<br />
der Praxis<br />
INHALT: Das Thema CSR wird für Unternehmen und in der gesellschaftlichen Diskussion insgesamt<br />
zunehmend wichtiger. Im Projekt wurden Betriebsräte großer Unternehmen dazu befragt,<br />
wie die Unternehmen mit dem Thema CSR umgehen und inwieweit die Betriebsräte<br />
daran beteiligt werden. Die Ergebnisse wurden auf einem Workshop mit VertreterInnen aus<br />
Gewerkschaften, Wissenschaft und Praxis diskutiert. Kontext/ Problemlage: Trotz wachsender<br />
Bedeutung einer sozial verantwortlichen Unternehmensführung (CSR) gibt es noch keine<br />
einheitlichen Standards und Bewertungskriterien. Parallel zur allgemeinen Diskussion um<br />
CSR hat sich im Zuge der Einführung von kapitalgedeckten Vermögen der betrieblichen Altersvorsorge<br />
vor dem Hintergrund einer steigenden gesellschaftlichen Akzeptanz von sozialökologischen<br />
Kapitalanlagen eine Debatte und teilweise auch schon Praxis sozial verantwortlicher<br />
Anlagestrategien in der Altersvorsorge entwickelt. Hier bieten sich Chancen einer positiven<br />
Einflussnahme durch Anleger und die Mitbestimmungsträger. Ziel des Projektes ist es,<br />
die praktische Relevanz von CSR und sozial verantwortlicher Kapitalanlage kritisch zu hinterfragen,<br />
wichtige Praxisfragen für ein Forschungskonzept aufzunehmen und die Diskussion<br />
in den Gewerkschaften zum Thema CSR voranzutreiben. Es werden folgende Fragenkomplexe<br />
in den Mittelpunkt der Befragung gestellt: Bedeutung des Themenkomplexes sozial verantwortlicher<br />
Unternehmensführung in der betrieblichen Praxis; Erfahrungen mit Kriterien<br />
für sozial verantwortliche Unternehmensführung und ihre Abbildung bzw. Relevanz in der<br />
Unternehmensbewertung durch Akteure des Kapitalmarkts; Erfahrungen mit sozial verantwortlichen<br />
Selektionskriterien in Altersvorsorgevermögen; Anforderungen aus der betrieblichen<br />
Praxis bei der Beteiligung an der Verwaltung und Aufsicht von betrieblich organisierten<br />
Altersvorsorgevermögen. Die Ergebnisse der Befragung in Kurzform: Das öffentliche Bekenntnis<br />
von Unternehmen zur Übernahme sozialer Verantwortung ist aus Sicht der Betriebsräte<br />
eine Chance für die Arbeitnehmervertreter und bietet sowohl die Möglichkeit, Investitionen<br />
in Humankapital stärker zu thematisieren, als auch die Chance, soziale Fragen stärker in<br />
den Blickpunkt zu rücken. In die Berichterstattung der Unternehmen über CSR werden Betriebsräte<br />
auf freiwilliger Basis eingebunden. Der direkte Kontakt zwischen Arbeitnehmervertretungen<br />
und Ratingagenturen könnte eine Option sein. Bei der Vereinbarung von Verhaltenskodizes<br />
haben Arbeitnehmervertreter eine gute Argumentationsgrundlage, um ihr Vertretungssystem<br />
auszubauen, indem sie es zum Bestandteil des Kontrollsystems für die Einhaltung<br />
von Verhaltenskodizes erklären. Die Erfahrungen betrieblicher Interessenvertretungen<br />
mit CSR sind bisher nur wenig koordiniert und kommuniziert. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Das Projekt hat bewusst den Charakter eines vorgeschalteten Praxis-Checks. Es<br />
besteht aus zwei aufeinander bezogenen Teilen: eine schriftliche und telefonische Befragung<br />
von ca. 30 Betriebsräten größerer deutscher Unternehmen zur CSR-Diskussion in ihren Unternehmen,<br />
der gewerkschaftlichen Beteiligung und den Anforderungen der Teilnahme an<br />
Gremien zur betrieblichen Altersvorsorge; die Präsentation der Ergebnisse auf einem Workshop<br />
zur Diskussion der CSR-Praxis und der Erfahrungen sozial verantwortlicher Kapitalan-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 89<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
lage. Angesprochen wurden rund 30 Unternehmen (aus den 200 größten Unternehmen in<br />
Deutschland ausgewählt), von denen bekannt ist, dass sie sich einerseits an CSR-Berichterstattung<br />
beteiligen und andererseits neue Pensionsvermögen geschaffen bzw. vorhandene<br />
neu orientiert haben. Die Auswahl berücksichtigte bewusst auch solche Unternehmen,<br />
die sich an der Metallrente bzw. der Chemierente oder anderen gewerkschaftlich mitbegründeten<br />
Vorsorgevermögen beteiligen. DATENGEWINNUNG: Befragung, schriftlich und telefonisch.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Deutscher Gewerkschaftsbund<br />
(Hrsg.): Dokumentation des Workshops Corporate Social Responsibility (CSR): Neue<br />
Handlungsfelder für Arbeitnehmervertretungen, 25. Januar 2005, Berlin. Themenheft Mitbestimmung<br />
und Rechtspolitik. Berlin, Mai 2005, 36 S.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />
INSTITUTION: Wilke, Maack und Partner wmp consult (Schaarsteinwegsbrücke 2, 20459 Hamburg)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: peter.wilke@wmp-consult.de)<br />
[47-L] Wyssusek, Boris (Hrsg.):<br />
Wissensmanagement komplex: Perspektiven und soziale Praxis, Berlin: E. Schmidt 2004, VIII,<br />
350 S., ISBN: 3-503-07822-3<br />
INHALT: "Wissen hat mehr denn je eine besondere Bedeutung für die erfolgreiche Tätigkeit von<br />
Unternehmen und anderen Organisationen. Wissen als (ökonomische) Ressource wird vom<br />
Management entdeckt und seiner erprobten Technik unterworfen: Wissen wird 'gemanaged'.<br />
Doch warum stehen unzähligen Wissensmanagementprojekten und den mit ihnen verbundenen<br />
Investitionen nur mäßige Erfolge gegenüber? Der Euphorie folgt die Wissensmanagement-Ernüchterung.<br />
Geistes- und sozialwissenschaftliche Betrachtungen zeigen, dass Wissen<br />
ein soziales und somit ein komplexes Phänomen ist. Daher ist die klassische Managementtechnik<br />
nur sehr bedingt auf Wissen anwendbar. Diese Einsicht liefert eine Basis für das Verständnis<br />
des Scheiterns zahlreicher Wissensmanagementprojekte und bietet gleichzeitig eine<br />
Perspektive für die Entwicklung neuer Ansätze für das 'Management' von Wissen. Das vorliegende<br />
Buch setzt sich ausführlich mit sozialen Aspekten des Wissensmanagements auseinander.<br />
Die Überlegungen unterziehen die Theorie sowie die Praxis des Wissensmanagements<br />
einer kritischen Betrachtung und geben fundierte Anregungen, wie soziale Aspekte eine stärkere<br />
Berücksichtigung im Wissensmanagement finden können. Das Werk zeichnet ein komplexes<br />
und deshalb realistischeres Bild vom Wissensmanagement." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Boris Wyssusek: Einleitung und Überblick: Soziale Aspekte des Wissensmanagement<br />
(1-8); Ursula Schneider: Wissensmanagement - Ein integrativer Ansatz (9-26); Birgit<br />
Renzl: Zentrale Aspekte des Wissensbegriffs - Kernelemente der Organisation von Wissen<br />
(27-42); Georg Schreyögg / Daniel Geiger: Kann implizites Wissen Wissen sein? Vorschläge<br />
zur Neuorientierung im Wissensmanagement (43-54); Michaela Haase: Information und Interpretation:<br />
Wissensfragmentierung, Wissensrepräsentation und Wissensintegration in der<br />
Unternehmung (55-84); Rainer Totzke: Schrift und Wissen: Was die Wissensmanagement-<br />
Theorie von PLATONs Schriftkritik lernen kann (85-100); Kerstin Heuwinkel: Die guten<br />
Gründe des Vertrauens: Analysen und Strategien (101-118); Michael Paetau: Wissen in sozialen<br />
Strukturen (119-134); Dennis Schoeneborn: Interaktion statt Distribution. Wie kommunikative<br />
Barrieren des Wissensmanagements überwunden werden können (135-158); Daniela<br />
Ahrens: Vom Management zur Gestaltung von Wissen durch neue Medien (159-174); Gabi
90 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />
Reinmann-Rothmeier:: Wissensmanagement - Herausforderungen für eine Didaktik der neuen<br />
Medien (175-188); Frank Vohle: 'Stellen Sie sich das so ähnlich vor wie ...!' Analogien als<br />
Denk- und Sprachbrücken in heterogenen Teams (189-206); Christine Erlach / Karin Thier:<br />
Mit Geschichten implizites Wissen in Organisationen heben (207-226); Karin S. Moser / Dorothea<br />
Schaffner: Die Bedeutung der Wissenskooperation für ein nachhaltiges Wissensmanagement<br />
(227-242); Tobias Ley: Management intellektuellen Kapitals: Eine sozial-interaktive<br />
Perspektive (243-258); Mark Staiger: Anreizsysteme im Wissensmanagement (259-274); Hubert<br />
KnoblauchKritik des Wissens. Wissensmanagement, Wissenssoziologie und die Kommunikation<br />
(275-290); Bettina Kremberg / Pirmin Stekeler-Weithofer: Wissensmanagement<br />
statt Bildung? - Ein kulturphilosophischer Zwischenruf (291-308); Johann Ortner: Erwartungshorizonte<br />
und Erwartungslandschaften. Ein Versuch, die Werte und Sinn-Frage ins Spiel<br />
zu bringen (309-332).<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
[48-L] Aderhold, Jens; Meyer, Matthias; Wetzel, Ralf (Hrsg.):<br />
Modernes Netzwerkmanagement: Anforderungen, Methoden, Anwendungsfelder, Wiesbaden:<br />
Gabler 2005, XII, 426 S., ISBN: 3-409-14335-1<br />
INHALT: "Netzwerkmanagement ist ein ebenso zentraler wie anspruchsvoller Bereich der Projekt-<br />
und Unternehmensführung. Die vorhandenen Strategien und Konzepte, die die Wissenschaft<br />
vermittelt, werden den vielseitigen Anforderungen der Praxis bisher jedoch kaum gerecht.<br />
'Modernes Netzwerkmanagement' sensibilisiert für die Probleme und bietet adäquate<br />
Methoden zur Lösung. Wissenschaftler und Praktiker tragen in ihren Beiträgen der Komplexität<br />
des Themas Rechnung: Nationale und internationale Fallstudien vermitteln zunächst einen<br />
Eindruck von den Problemfeldern in Netzwerken. Darauf aufbauend erfolgt eine theoretische<br />
Beschreibung von Netzwerkstrukturen, um abschließend fundierte Konzepte und Methoden<br />
für das Management präsentieren zu können. Das Buch erleichtert so die Orientierung<br />
in einem komplexen Netzwerkumfeld und ermöglicht die Ableitung und erfolgreiche Umsetzung<br />
praktikabler Lösungsstrategien." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ralf Wetzel, Jens<br />
Aderhold, Matthias Meyer: Systematisierender Auftakt (1-12); Teil I: Anwendungsfelder:<br />
Malte Prien: Vom virtuellen Unternehmen zur realen Insolvenz (15-34); Frank Ziegenhorn:<br />
Das Netzwerk als unverzichtbares Erfolgskriterium der Organisationsentwicklung (35-52);<br />
Katrin Wöllert, Katrin Jutzi: Regionale Netzwerke (53-71); Andrea Fried, Michael Knoll:<br />
Vernetzt oder Verstrickt? (73-90); Steffen Roth: Rinder - Genossen - Exportweltmeister (91-<br />
110); Teil II: Anforderungen: Jens Aderhold: Unternehmen zwischen Netzwerk und Kooperation<br />
(113-142); Sigrid Duschek, Ralf Wetzel, Jens Aderhold: Probleme mit dem Netzwerk<br />
und Probleme mit dem Management (143-164); Heiko Roehl, Ingo Rollwagen: Organisationale<br />
Gestaltung als Gestaltung von Kooperation (165-184); Stefan Kühl, Wolfgang Schnelle:<br />
Laterales Führen (185-212); Klaus-Peter Schulz: Lernen und Reflexion in Netzwerken (213-<br />
234); Teil III: Methoden: Karsten Fernkorn, Gudrun Stahn: Herausforderung Netzwerknavigation<br />
(237-261); Nicola Beelitz von Busse: COIN - CoOperation Im Netzwerk (263-275);<br />
Susanne Maria Weber: Netzwerkmonitoring und Evaluation (277-301); Oliver Lilie: Bewältigung<br />
von "typischen" Netzwerkproblemen (303-319); Christof Baitsch: Innovative Lernar-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 91<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
rangements in interorganisationalen Netzwerken (321-342); Sören Petermann: Einsatzmöglichkeiten<br />
der Netzwerkanalyse (343-365); Matthias Meyer: Das Netz-Grid (367-391).<br />
[49-L] Aderhold, Jens:<br />
Unternehmen zwischen Netzwerk und Kooperation: theoretische und pragmatische Folgerungen<br />
einer übersehenen Unterscheidung, in: Jens Aderhold, Matthias Meyer und Ralf Wetzel<br />
(Hrsg.): Modernes Netzwerkmanagement : Anforderungen, Methoden, Anwendungsfelder, Wiesbaden:<br />
Gabler, 2005, S. 113-142, ISBN: 3-409-14335-1<br />
INHALT: Der Beitrag zum modernen Netzwerkmanagement beschreibt die Verortung von Unternehmen<br />
zwischen Netzwerk und Kooperation. In einem ersten Schritt werden zunächst Unternehmensnetzwerke,<br />
verstanden als interorganisationale Ordnungs- und Steuerungsform,<br />
zwischen die beiden zentralen Koordinationsprinzipien der kapitalistischen Wirtschaft gestellt,<br />
und zwar die hierarchische Koordination (Organisation) und die marktliche Koordination<br />
(Markt). Das Netzwerk präsentiert sich so als intermediäre Organisationsform. Der zweite<br />
Schritt arbeitet die Differenzierung zwischen Kooperation und Netzwerk heraus, indem Kooperation<br />
als zielgerichtete Zusammenarbeit von Menschen, Gruppen und Organisationen beschrieben<br />
wird. Dies wird an der Praxisfallstudie Micro Compact Car smart GmbH aus der<br />
Automobilindustrie illustriert. Der dritte Schritt liefert schließlich ein alternatives Verständnis<br />
von Netzwerk und Kooperation. In diesem Zusammenhang wird eine Unterscheidung von Potenzialität<br />
(Netzwerk) und Aktualisierung (Kooperation) vorgenommen. Diese Differenzierung<br />
wird an kompetenzbasierten Wertschöpfungsnetzwerken von kleinen und mittleren Unternehmen<br />
verdeutlicht. Ferner werden hier auch grundlegende strukturelle, prozessuale und<br />
evolutionäre Aspekte sozialer Netzwerkbildung beleuchtet. Im vierten Schritt werden abschließend<br />
die pragmatischen Folgerungen hinsichtlich der Aktionslandschaft des Kooperationsmanagements<br />
abgeleitet. (ICG2)<br />
[50-F] Amschlinger, Mario (Bearbeitung):<br />
Internationalisierung im Mittelstand<br />
INHALT: Die am 01.05.2004 vollzogene Osterweiterung der Europäischen Union sowie der für<br />
das Jahr 2007 geplante Beitritt Bulgariens und Rumäniens haben die Umweltbedingungen<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) fundamental verändert. Waren es früher vorwiegend<br />
große Unternehmen, die ihre Wertschöpfung internationalisierten, so wurde, durch die<br />
EU-Osterweiterung (aufgrund der Anpassung dieser Länder an EU-Normen, der räumlichen<br />
Nähe und den dem europäischen Kulturkreis zugehörigen Arbeitskräften) die Verlagerung<br />
von Produktion und Absatz in die osteuropäischen Wachstumsregionen vor allem für KMU<br />
zunehmend attraktiv. Zusätzlich verstärken die steigende Anzahl in- und ausländischer Wettbewerber,<br />
häufig aus so genannten "Billiglohnländer", sowie die Sättigung angestammter<br />
Märkte die Verlagerungsüberlegungen dieser Unternehmen. Da sich KMU häufig an aktuellen<br />
Trends orientieren (z.B. an dem Trend der Verlagerung von Standorten in osteuropäische<br />
Länder mit geringen Lohnkosten) und in die Bewertung ihrer Internationalisierungsalternativen<br />
häufig nur Kostenaspekte einbeziehen, werden in diesem Projekt ausgehend von einer<br />
umfassenden Analyse der Motive, die für eine Internationalisierung der Geschäftstätigkeit<br />
sprechen, geeignete Internationalisierungsstrategien abgeleitet. Aufbauend darauf soll im Jahr<br />
2006 eine erfolgsorientierte Bewertung dieser Internationalisierungsstrategien vorgenommen
92 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
werden. Ziel dieses Projektes ist es kleinen und mittleren Unternehmen eine fundierte Hilfestellung<br />
für die Auswahl und Ausgestaltung adäquater Internationalisierungsstrategien hinsichtlich<br />
des EU-Beitrittskandidaten Rumänien zu liefern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische<br />
Union, Rumänien, Bulgarien<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />
BWL Lehrstuhl für Industriebetriebslehre (70593 Stuttgart)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-459-2493, Fax: 0711-459-3232,<br />
e-mail: amschlin@uni-hohenheim.de)<br />
[51-F] Baier, Daniel, Prof.Dr.; Hipp, Christiane, Dr.; Queitsch, Marko, Dipl.-Ing.; Schmidt, Sabine,<br />
Dipl.-Ing.; Rintisch, Nadine, Dipl.-Ing. (Bearbeitung):<br />
InnoWert (Innovationsmanagement in Wertschöpfungsnetzwerken)<br />
INHALT: Unternehmensnetzwerke aus Lieferanten, Herstellern, Absatzmittlern, Serviceanbietern<br />
und Forschungseinrichtungen, die versuchen, gemeinsam künftige Marktbedürfnisse zu ermitteln,<br />
komplexe oder interdisziplinäre F&E-Aufgaben durchzuführen, entwickelte Ideen<br />
und Konzepte in marktfähige Produkte umzusetzen und diese dann am Markt durchzusetzen,<br />
(im folgenden kurz Wertschöpfungsnetzwerke) sind bereits seit längerer Zeit Gegenstand der<br />
wirtschaftswissenschaftlichen Forschung. Diskutiert werden ihre Charakteristika und ihre<br />
Formen, genutzte bzw. mögliche Steuerungsmechanismen aber insbesondere auch die Frage,<br />
in welchen Branchen und für welche Unternehmen sich welche Netzwerkkonfigurationen besonders<br />
eignen. So ist man inzwischen z.B. der Meinung, dass derartige mehrseitige Kooperationen<br />
gerade auch kleineren Unternehmen in jüngeren Branchen oder in strukturschwachen<br />
Regionen die Chance bieten, sich trotz beschränkter Ressourcen an technologisch anspruchsvollen<br />
und chancenreichen, aber auch kostspieligen und riskanten Produktinnovationen zu<br />
beteiligen. Konsequenterweise zielen inzwischen zahlreiche Förderinstrumente der EU, des<br />
Bundes, der Länder, der Kommunen und anderer Institutionen auf eine verstärkte Bildung<br />
derartiger Wertschöpfungsnetzwerke ab. Eines der zentralen Probleme dieser Netzwerke ist<br />
allerdings die Fragestellung, wie die auf mehrere Partner verteilten Innovationsprozesse zielgerichtet<br />
geplant, gestaltet und gesteuert werden können, d.h. wie ein Innovationsmanagement<br />
in derartigen Wertschöpfungsnetzwerken zu organisieren und zu unterstützen ist. Mit<br />
dieser Fragestellung beschäftigt sich der Forschungsthemenbereich "Innovationsmanagement<br />
in Wertschöpfungsnetzwerken" an der BTU Cottbus. Ziel ist es, die zentralen Probleme eines<br />
Innovationsmanagements in den unterschiedlichen Varianten von Wertschöpfungsnetzwerken<br />
im Hinblick auf mögliche Erfolgsfaktoren theoretisch und empirisch zu untersuchen (Arbeitspaket<br />
1, Stichwort: betriebswirtschaftliche Erfolgsfaktorenforschung); Methoden und<br />
Entscheidungsmodelle zu entwickeln, die ein Innovationsmanagement in Wertschöpfungsnetzwerken<br />
zielgerichtet unterstützen (Arbeitspaket 2 und 3, Stichworte: Stage-Gate-Modellierung,<br />
stochastische Netzpläne, Realoptionsansätze, Ideenfindungs-, Ideenbewertungs-,<br />
Konzeptfindungs-, Testmarktsimulations- und Testmarktansätze, Simulations-, Optimierungsmodelle<br />
auf Basis präferenzanalytischer Lösungsansätze, Szenarioanalysen); diese in<br />
Innovationsmanagementsoftware zu integrieren (Arbeitspaket 4) und das entwickelte computergestützte<br />
Innovationsmanagementsystem in realen Wertschöpfungsnetzwerken zu erproben<br />
(Arbeitspaket 5).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Umfangreiche Literaturliste unter: http://www.marketing.tu-cottbus.de/innowert/papers.html<br />
.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 93<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Brandenburg Ministerium für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />
INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />
Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine<br />
BWL und Besondere des Marketing und des Innovationsmanagement (Erich-Weinert-Straße<br />
1, 03046 Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik<br />
und Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine<br />
BWL und Besondere der Organisation, des Personalmanagement sowie der Unternehmensführung<br />
(Postfach 101344, 03013 Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften<br />
Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement (Postfach 03013, 101344<br />
Cottbus)<br />
KONTAKT: Lehrstuhl (e-mail: ls_marketing@tu-cottbus.de)<br />
[52-L] Bass, Hans H.; Melchers, Steffen (Hrsg.):<br />
Neue Instrumente zur sozialen und ökologischen Gestaltung der Globalisierung: codes of<br />
conduct, Sozialklauseln, nachhaltige Investmentfonds, (Wirtschaft, Bd. 10), Münster: Lit Verl.<br />
2004, 334 S., ISBN: 3-8258-7926-7 (Standort: USB Köln(38)-32A1871)<br />
INHALT: "Um potenzielle Vorteile der Globalisierung für die Menschen in Entwicklungs- und<br />
Transformationsländem zu realisieren, bedarf es neuer wirtschaftspolitischer Ansätze. Einige<br />
Instrumente werden in diesem Buch diskutiert auf der Basis differenzierter theoretischer Analysen<br />
des Globalisierungsstandes, an Hand von Praxisberichten aus Unternehmen und Zivilgesellschaft,<br />
in Branchenstudien (Textilien, Autos, Landwirtschaft, Finanzwesen) und Länderanalysen<br />
(Mexiko, Indonesien). Das gemeinsame Credo: Die Globalisierung ist keine Naturgewalt,<br />
die die Menschheit in ihren Strudel zieht. Sie ist politisch gestaltbar - auch in sozialer<br />
und ökologischer Verantwortung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Uwe Apel:<br />
Grußwort (3-4); Hans H. Bass, Steffen Melchers: Die Diskussion um neue Instrumente zur<br />
sozialen und ökologischen Gestaltung der Globalisierung im Überblick (5-14); Karl Wohlmuth:<br />
Chancen der Globalisierung - für wen? (15-80); Axel Sell: Transnationale Unternehmen<br />
in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens: Funktion und Bedeutung (81-96);<br />
Hans H. Bass: Ausländische Direktinvestitionen in Entwicklungsländern - liberalisieren oder<br />
lenken? (97-115); Frithjof Finkbeiner, Franz J. Radermacher: Balance oder Zerstörung - ökosoziale<br />
Marktwirtschaft als Schlüssel zu einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung (116-<br />
138); Thomas Greven: Private, staatliche und überstaatliche Interventionen zur Verankerung<br />
von Arbeitnehmerrechten (139-171); Marianne Beisheim: Gestaltung von Globalisierung<br />
durch Selbstverpflichtungen und Verhaltenskodizes (172-182); Stefan Rostock: Nachhaltig<br />
Investieren - Durch Anlageentscheidungen Nachhaltigkeit im Finanzsektor einfordern (183-<br />
215); Christiane v. Finckenstein-Wang, Michael Mesterharm: Nachhaltigkeitspolitik bei<br />
Volkswagen (216-242); Ingeborg Wick: Verhaltenskodizes in der weltweiten Bekleidungsindustrie<br />
(243-256); Ronald Köpke: Sozialstandards im Kontext multilateraler Zertifizierungsstandards<br />
- Erfahrungen aus Agrarexportsektoren (257-274); Rainer Dombois: Nur eine Frage<br />
des Sanktionspotenzials? Probleme internationaler Arbeitsregulierung am Beispiel des<br />
NAALC (275-298); Steffen Melchers: Industrielle Arbeitsbeziehungen in Indonesien - Wirkungen<br />
externer Eingriffe (299-334).
94 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
[53-F] Bouncken, Ricarda, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Kooperationen bei Medienunternehmen<br />
INHALT: Ziele des Forschungsprojektes: In diesem explorativen Forschungsprojekt soll untersucht<br />
werden, welche Arten der Zusammenarbeit bei Medienunternehmen existieren. Die<br />
zentralen Fragestellungen betreffen: 1. die Motive der Zusammenarbeit; 2. den zeitlichen Horizont<br />
der Kooperationen; 3. die beteiligten Funktionen in den Unternehmen; 4. die Strukturen<br />
der Zusammenarbeit; 5. die Qualität der Beziehungen zwischen den Unternehmen; 6. die<br />
Probleme und Chancen der Kooperationen und die Ergebnisse der Kooperation. Nutzen des<br />
Forschungsprojektes: Durch dieses Forschungsprojekt sollen Erkenntnisse darüber gewonnen<br />
werden, wie Medienagenturen ihre Kooperationsbeziehungen nutzen und wie sie in Zukunft<br />
ihre Kooperationen besser und zielgerichteter planen und gestalten können. Nutzen für die beteiligten<br />
Unternehmen: Nach Abschluss des Projektes erhalten alle beteiligten Unternehmen<br />
einen Ergebnisbericht und fortlaufend aktuelle Publikationen des Lehrstuhls zu diesem Thema.<br />
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />
Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften (Postfach 101344, 03013<br />
Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />
(Postfach 03013, 101344 Cottbus)<br />
KONTAKT: Lehrstuhl (Tel. 0355-69-2967, Fax: 0355-69-3009, e-mail: PI@tu-cottbus.de)<br />
[54-L] Brand, Ruth; Corbach, Matthias:<br />
Akteure der Energiepolitik, in: Danyel Reiche (Hrsg.): Grundlagen der Energiepolitik, Frankfurt<br />
am Main: P. Lang, 2005, S. 251-277, ISBN: 3-631-52858-2 (Standort: USB Köln(38)-32A657)<br />
INHALT: Die Verfasser stellen zunächst die internationalen Akteure der Energiepolitik vor. Hierzu<br />
zählen die UNO, die Internationale Atomenergieorganisation, die Weltbank, der World<br />
Energy Council, die International Energy Agency, die EU, der Europäische Gerichtshof, Verbände<br />
und Energiekonzerne. In einem zweiten Schritt werden die Akteure der Energiepolitik<br />
in Deutschland behandelt: das politisch-administrative System, die Bundesregierung, die Parteien,<br />
Gerichte und Aufsichtsbehörden, die Energiewirtschaft, Interessenverbände, Wirtschaftsverbände,<br />
Gewerkschaften, Umweltverbände, Medien und schließlich die Energiekunden.<br />
(ICE)<br />
[55-F] Busch, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Wettbewerb<br />
INHALT: Ausgangssituation: Ausgangspunkt dieser Untersuchung - sie stellt eine Weiterführung<br />
des Projekt "Aktuelle Herausforderungen des Managements" (Erfassungsnummer: 20059778)<br />
dar - ist die Tatsache, dass mittelständische Unternehmen permanent nach Mitteln und Wegen<br />
suchen, dem (internationalen) Wettbewerbsdruck erfolgreich begegnen zu können. Eine einseitige<br />
Konzentration sowohl auf die Produktpolitik als auch auf die Preispolitik stellt in dieser<br />
Situation keine adäquate Lösung dar. Es soll davon ausgegangen werden, dass gerade
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 95<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
technikorientierte Unternehmen Defizite hinsichtlich einer (marketingprofessionellen) systematischen<br />
Auseinandersetzung - bspw. auf Basis des Managementregelkreises - aufweisen:<br />
"Formalized decision-making is better than nonformalized decision-making" (Mintzberg<br />
(2000, p.15). Dieses Forschungsvorhaben ist unmittelbar gekoppelt mit dem Projekt "Internationale<br />
Kooperationen" (Erfassungsnummer: 20059783), denn es wird davon ausgegangen,<br />
dass Effizienzüberlegungen eine wesentliche Bestimmungsgröße des Erfolges länderübergreifender<br />
Kooperationen darstellen. Zielsetzung des Projektes: Im Rahmen des Forschungsprojektes<br />
sollen zunächst - auf Basis eines noch zu entwickelnden Analyserahmens - jene Faktoren<br />
untersucht werden, die maßgeblich den Wettbewerbsdruck eines Unternehmen ausmachen.<br />
Die geographischen Schwerpunkte des Projektes bilden die BRD, Europa, Asien sowie<br />
Nordafrika. Zielgruppen der Befragung ist das Management internationaler mittelständischer<br />
sowie transnationaler Unternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />
Europa, Asien, Nordafrika<br />
METHODE: Die Datenerhebung erfolgt durch persönliche und telefonische Befragungen. Geplant<br />
ist auch der Einsatz eines Online-Fragebogens. Auf den Erkenntnissen basierend - sowie<br />
flankiert durch weitere Untersuchungen (z.B. Forschungsprojekte "Schulung" –Erfassungsnummer:<br />
20059781-, "Vertriebsmanagement" -Erfassungsnummer: 20059780-) - werden entsprechende<br />
Empfehlungen erarbeitet.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />
und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-586670, Fax: 0621-5866777,<br />
e-mail: Rainer.Busch@RainerBusch.de)<br />
[56-F] Busch, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Kooperation<br />
INHALT: Ausgangssituation: Es soll davon ausgegangen werden, dass zahlreiche Kooperationen<br />
in landesbezogenen Partnerschaften (z.B. Joint Venture in China) sowie Kooperationen in<br />
globalen Partnerschaften (z.B. informelle Partnerschaften zur Beschaffung von Informationen<br />
in Japan) mit erheblichen Schwierigkeiten belastet sind. Dies gilt umso mehr als derartige<br />
Kooperationen nicht selten "eindeutig Verlegenheits- oder Defensivlösungen (sind), die weniger<br />
aus Effizienzüberlegungen als aus dem Wunsch geboren werden, einen Partner zu kooptieren<br />
oder ihn davon abzuhalten, mit Konkurrenten zu kooperieren" (Schütte & Lasserre,<br />
1996, S. 164). Zielsetzung des Projektes: Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen - auf<br />
Basis eines noch zu entwickelnden Analyserahmens - jene Faktoren untersucht werden, die<br />
den Erfolg und das Scheitern internationaler Partnerschaften begründen. Die geographischen<br />
Schwerpunkte des Projektes bilden Europa, Asien sowie Nordafrika. Zielgruppen der Befragung<br />
ist das internationale Management internationaler mittelständischer sowie transnationaler<br />
Unternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, Asien, Nordafrika<br />
METHODE: Die Datenerhebung erfolgt durch persönliche und telefonische Befragungen. Geplant<br />
ist auch der Einsatz eines Online-Fragebogens. Auf den Erkenntnissen basierend - sowie<br />
flankiert durch weitere Untersuchungen (z.B. Forschungsprojekte "Schulung" –Erfassungsnummer:<br />
20059781-, "Vertriebsmanagement", -Erfassungsnummer: 20059780-) werden entsprechende<br />
Empfehlungen erarbeitet.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
96 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />
und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-586670, Fax: 0621-5866777,<br />
e-mail: Rainer.Busch@RainerBusch.de)<br />
[57-F] Curbach, Janina, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):<br />
Corporate Social Responsibility als Trägerkonzept für transnationale soziale Integration<br />
INHALT: Die zunehmende Verdichtung transnationaler ökonomischer Verflechtungen im Zuge<br />
von Globalisierungsprozessen hat auf der internationalen Ebene ein viel diskutiertes Defizit<br />
an politischer Steuerungsmöglichkeit und sozialer Integration zur Folge. Die im nationalen<br />
Raum entstandenen Institutionen, Akteursnetzwerke und Diskurse werden unterhöhlt (was<br />
vor allem in den Bereichen der Sozial- und Umweltpolitik diskutiert wird), sie durchlaufen<br />
aber gleichzeitig Veränderungen und werden durch neue, transnationale Institutionen, Akteursnetzwerke<br />
und Diskurse abgelöst, ergänzt und überlagert. So hat im Spannungsfeld zwischen<br />
Marktakteuren, zivilgesellschaftlichen Organisationen und (zwischen-)staatlichen öffentlichen<br />
Akteuren in den letzten Jahren das Konzept der Corporate Social Responsibility<br />
(CSR) zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Rolle von transnationalen Unternehmen beschränkt<br />
sich im Rahmen des Diskurses zu CSR nicht mehr auf die von Teilnehmern an einem<br />
globalen Markt, die wiederum staatliche Akteure in einen politischen Standortwettbewerb<br />
drängen. Unternehmen sind nicht ausschließlich ihren eigenen, ökonomisch rationalen<br />
Interessen verpflichtet, sondern sie werden vielmehr als in gesellschaftliche und politische<br />
Strukturen eingebettet verstanden und dementsprechend zunehmend aufgefordert, ihre soziale<br />
und ökologische Verantwortung als kollektive (Welt-)Bürger wahrzunehmen und ihr ökonomisches<br />
Handeln auf diese Weise zu legitimieren. Im Dissertationsprojekt soll untersucht<br />
werden, inwieweit sich mit der Verbreitung von CSR als Diskurs und Praxis das Akteursnetzwerk<br />
zwischen Unternehmen, öffentlichen Akteuren und zivilgesellschaftlichen Organisationen<br />
verändert. Hierzu sollen insbesondere Veränderungen in der Organisationsstruktur<br />
und Kommunikation von Unternehmen im Verhältnis zu den anderen am Diskurs beteiligten<br />
Akteuren analysiert werden. Die im Hintergrund stehende Forschungsfrage ist dabei, ob CSR<br />
als soziale und kulturelle Konstruktion zur sozialen Integration jenseits des Nationalstaats<br />
beiträgt. Für die Untersuchung wird unterstellt, dass CSR eine Veränderung von verschiedenen<br />
Konzepten bedingt, wie z.B. Reputation, Transparenz, Nachhaltigkeit, Wettbewerb und<br />
Stabilität.<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg<br />
"Märkte und Sozialräume in Europa" (Lichtenhaidestr. 11, 96052 Bamberg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-863-3124, Fax: 0951-863-1183,<br />
e-mail: janina.curbach@gmx.de)<br />
[58-L] Daub, Claus-Heinrich:<br />
Globale Wirtschaft - globale Verantwortung: die Integration multinationaler Unternehmen<br />
in den Prozess der nachhaltigen Entwicklung, Basel: ed. gesowip 2005, 282 S., ISBN: 3-90<br />
6129-23-3 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7022)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 97<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, Bedingungen und Wege zu klären, wie multinationale<br />
Konzerne positiv in den Prozess der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung eingebunden<br />
werden können. Der Verfasser zeigt zunächst, dass die Entwicklung multinationaler Konzerne<br />
untrennbar mit dem Prozess der Globalisierung verbunden ist. Zwar hat die zunehmende<br />
Macht dieser Konzerne in Gestalt der These vom Ende des Nationalstaats diskursiv bereits ihren<br />
Platz gefunden, diese Konzerne sind jedoch noch nicht systematisch als Partner in den<br />
Prozess der Entwicklung handelsleitender Normen für eine globale Gesellschaft einbezogen<br />
worden. Eine solche Einbeziehung, so zeigt der Verfasser, ist möglich, wenn es gelingt, Konzernen<br />
in Anerkenntnis ihrer systemimmanenten Handlungsbeschränkungen die positiven<br />
Konsequenzen eines verantwortlichen Unternehmensverhaltens in einem diskursiven, dialogorientierten<br />
Verfahren deutlich zu machen und dabei systematisch Anreize zu entwickeln, die<br />
ein nachhaltiges Wirtschaften honorieren. Hierzu setzt der Verfasser zum einen auf die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
staatlicher Politik, zum anderen auf die Regulations- und Korrektivfunktionen<br />
der Zivilgesellschaft. Als Beispiele für einen Interessenausgleich zwischen unternehmerischen<br />
und gesellschaftlichen Zielen nennt er den "Global Compact", das Programm<br />
"Responsible Care", den "Sozialstandard SA8000" und das "Corporate Sustainability Reporting".<br />
(ICE2)<br />
[59-F] Diesfeld, Jörg (Bearbeitung):<br />
Erfolgsfaktoren beim Ausbau strategischer Allianzen durch allianzinterne Unternehmenszusammenschlüsse<br />
- am Beispiel europäischer Luftverkehrsgesellschaften<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />
BWL Abt. Strategisches Management und Tourismusmanagement (Scharnhorststr. 1, 21332<br />
Lüneburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: joerg.diesfeld@bcg.com)<br />
[60-F] Dietsche, Christian, M.A.; Starmanns, Mark (Bearbeitung); Braun, Boris, Prof.Dr. (Leitung);<br />
Braun, Boris, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Interkulturelles Risikomanagement gesellschaftlicher Ansprüche in transnationalen Netzwerken<br />
- am Beispiel von KMU und ihren Stakeholdern in Deutschland, Indien und Bangladesch<br />
(Teilprojekt F 01)<br />
INHALT: Ziel des Forschungsvorhabens ist, die Vernetzung zwischen transnational aktiven Unternehmen<br />
und ihren gesellschaftlichen Stakeholdern zu untersuchen sowie die damit verbundenen<br />
Risiken aufzudecken. Neben der wissenschaftlichen Analyse ist ein zentrales Anliegen<br />
des Projekts, praxisorientierte Instrumente für das Risikomanagement zu entwickeln und interessierten<br />
Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Empirisch werden die Konzepte am Beispiel<br />
der Vernetzung deutscher - vor allem bayerischer - kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
(KMU) nach Indien und Bangladesch untersucht. Diese sollen helfen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen zu erhalten und zu stärken. Anwendungsbezug: Asien ist<br />
weltweit die Wachstumsregion Nummer eins. Vor allem Indien hat das Potenzial zu einem<br />
ganz wichtigen globalen Fertigungszentrum zu werden, weil die Kostenstruktur, die Wachstumsraten<br />
und die Investitionsbedingungen außerordentlich günstig sind. Wenn deutsche mit-
98 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
telständische Unternehmen nicht den Anschluss an die internationale Konkurrenz verpassen<br />
wollen, müssen sie frühzeitig Geschäftsbeziehungen in solche boomenden Schwellen- und<br />
Entwicklungsländer aufbauen. Doch bei solchen Geschäftsbeziehungen treten durch die interkulturellen<br />
Kontakte zahlreiche Risiken auf, die sich vor allem über transnational vernetzte<br />
marktliche und nicht-marktliche Stakeholder äußern. Solche Gruppen können schnell die Reputation<br />
eines Unternehmens unterlaufen - auch und gerade im Mutterland. Es ist deshalb eine<br />
zentrale Aufgabe des Managements mittelständischer Unternehmen mit Engagement in<br />
Entwicklungs- und Schwellenländern, Corporate Social Responsibility-Aktivitäten als Instrument<br />
des Risikomanagements zu implementieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland (v.a. Bayern), Indien, Bangladesch<br />
METHODE: Das Projekt benutzt verschiedene theoretische Ansätze: einen akteursorientierten<br />
(Entscheidungsträger in Unternehmen, Stakeholder), einen regionalwissenschaftlichen (Netzwerkanalysen<br />
auf transnationaler, regionaler und lokaler Ebene) sowie einen institutionellen,<br />
kontextorientierten (Vergleich verschiedener soziokultureller und institutioneller Hintergründe).<br />
Untersuchungsgegenstand sind Unternehmen, ihre gesellschaftlichen Stakeholder sowie<br />
Netzwerke zwischen den beiden Akteuren. Empirisch wird ein Methodenmix von qualitativen<br />
halbstandardisierten Interviews, Expertengesprächen, standardisierten Interviews und Fallstudien<br />
verwendet. Untersuchungsräume sind Indien und Bangladesch sowie Deutschland (vor<br />
allem Bayern). Projektpartner: Deutsch-indische Handelskammer.<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst<br />
INSTITUTION: Forschungsverbund Transnationale Netzwerke -fortrans- (Geschwister-Scholl-<br />
Platz 1, 80539 München); Universität Bamberg, Fak. Geschichts- und Geowissenschaften, Institut<br />
für Geographie Lehrstuhl für Geographie I Kulturgeographie (Am Kranen 12, 96045<br />
Bamberg)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0951-863-2315, Fax: 0951-863-2313,<br />
e-mail: Boris.Braun@ggeo.uni-bamberg.de)<br />
[61-L] Dörrenbächer, Christoph; Geppert, Mike:<br />
Micro-political aspects of mandate development and learning in local subsidiaries of multinational<br />
corporations, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung,<br />
Forschungsschwerpunkt Organisationen und Wissen, Abteilung Internationalisierung und Organisation,<br />
2005-202), Berlin 2005, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2005/<br />
iii05-202.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP III 2005-202<br />
INHALT: "Über funktional-strukturalistische Ansätze hinausgehend, beschäftigt sich dieser Beitrag<br />
mit den mikropolitischen Aspekten von Mandatsentwicklungsprozessen in multinationalen<br />
Unternehmen. Im Zentrum der Betrachtung stehen die Strategien und Handlungsrationalitäten<br />
von Tochtergesellschaftsmanagern im Ausland. Anhand von drei Fallbeispielen zeigt<br />
der Beitrag wie Manager deutscher Auslandsgesellschaften in Frankreich individuelle, organisationale<br />
und institutionelle Faktoren (Heimat- und Gastlandeffekte) interpretieren und zu<br />
einer Handlungsstrategie verbinden. Ausgangspunkt ist dabei zunächst eine Diskussion relevanter<br />
Ansätze des Internationalen Managements und der international vergleichenden Organisationsforschung.<br />
Diese Ansätze werden um einen mikropolitischen Ansatz erweitert, der<br />
auf die spezifische Bedeutung von Nationalzugehörigkeit, professionellem Background und
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 99<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
individueller Karriereorientierung bei Tochtergesellschaftsmanagern im Ausland abstellt."<br />
(Autorenreferat)<br />
[62-L] Duschek, Sigrid; Wetzel, Ralf; Aderhold, Jens:<br />
Probleme mit dem Netzwerk und Probleme mit dem Management: ein neu justierter Blick<br />
auf relevante Dilemmata und auf Konsequenzen für die Steuerung, in: Jens Aderhold, Matthias<br />
Meyer und Ralf Wetzel (Hrsg.): Modernes Netzwerkmanagement : Anforderungen, Methoden,<br />
Anwendungsfelder, Wiesbaden: Gabler, 2005, S. 143-164, ISBN: 3-409-14335-1<br />
INHALT: Der Beitrag zum modernen Netzwerkmanagement befasst sich mit der Janusköpfigkeit<br />
des Netzwerks und seiner Kooperation. In einem ersten Schritt wird zunächst der Zusammenhang<br />
von Netzwerk und Kooperation anhand zweier wesentlicher Unterschiede - Grenze und<br />
Formalisierung - erläutert. Das Netzwerk dient der Flexibilität, es ist einerseits Medium der<br />
Anpassungsfähigkeit von Organisation und organisationsübergreifender Kooperation. Dagegen<br />
geben Kooperationen klare Strukturen vor, Ansprechpartner, Kommunikationswege und<br />
Verantwortlichkeiten sind definiert. Sie bieten damit Stabilität, Sicherheit und den Raum, Erfahrungen<br />
zu sammeln. Auf dieser Grundlage werden im zweiten Schritt eingangs die damit<br />
einher gehenden grundsätzlichen Beobachtungs- und Steuerungsprobleme beim Management<br />
beleuchtet. Um sich in den Unübersichtlichkeiten zurechtzufinden, werden sodann die Ebenen<br />
der Erscheinungsweisen des Netzwerks auf die Frage des Managements übertragen. Dabei<br />
wird zwischen einem Management des Netzwerks und einem Management der Kooperation<br />
unterschieden. Der dritte Schritt erörtert schließlich die Probleme bzw. Widersprüchlichkeiten<br />
mit dem Netzwerk, wobei sich drei Dilemmata herauskristallisieren: (1) das Dilemma<br />
der Vertrauensbildung, (2) das Dilemma der verhandlungsbasierten Kooperationsbildung sowie<br />
(3) das Kohäsionsdilemma. Diese Schwierigkeiten werden komprimiert in das Zwei-<br />
Ebenen-Modell des Netzwerk-Kooperation-Zyklus eingeordnet. Im vierten Schritt werden die<br />
Gewinne einer solchen Sicht zusammengefasst: Zum einen bietet die Möglichkeit, Netzwerke<br />
und Kooperation analytisch als interdependente Phänomene anzunehmen, einen klareren Zugang<br />
zu Betätigungsfeldern des Netzwerkmanagements. Zudem werden Grenzbereiche sichtbar,<br />
etwa die Bereiche, in denen Kooperationen aus Netzwerken entstehen, wenn 'Kipp-Vorgänge'<br />
entstehen. (ICG2)<br />
[63-L] Esch, Karin; Stöbe-Blossey, Sybille:<br />
Beratung im Netzwerk: das Konzept der "aktiven Moderation", in: Institut Arbeit und Technik<br />
im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Institut Arbeit und Technik : Jahrbuch<br />
2003/2004, Gelsenkirchen, 2004, S. 53-68 (Graue Literatur;<br />
URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k051201f08.pdf)<br />
INHALT: "Netzwerke haben Konjunktur - von der Unternehmenskooperation über die regionale<br />
Strukturpolitik bis hin zur Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure im Sozial- und Gesundheitssektor.<br />
Jedoch ist lange nicht jedes Netzwerk erfolgreich; vielfach scheitern Netzwerke<br />
an internen Konflikten oder bringen nicht die erhofften Ergebnisse. Insofern ist die<br />
Frage nahe liegend, ob und in welcher Form Beratung die Erfolgschancen von Netzwerken<br />
erhöhen kann. Vor diesem Hintergrund wollen wir in diesem Beitrag die Chancen des Ansatzes<br />
einer 'aktiven Moderation' diskutieren. Dieser Ansatz wurde am Institut Arbeit und Technik<br />
auf der Basis von Erfahrungen in der Verwaltungsberatung entwickelt und beinhaltet eine
100 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
Kombination von Organisationsentwicklung und inhaltlich fundierter wissenschaftlicher Begleitung<br />
(Stöbe-Blossey 2004; Stöbe-Blossey 2003). Zunächst soll der potenzielle Beratungsbedarf<br />
von Netzwerken herausgearbeitet werden, wobei Kooperation im sozialen Sektor besondere<br />
Berücksichtigung findet (1). Anschließend soll die Entwicklung des Ansatzes skizziert<br />
werden (2). Den Abschluss bilden Überlegungen zur Nutzbarkeit des Konzepts der 'aktiven<br />
Moderation' für die Netzwerkberatung (3)." (Autorenreferat)<br />
[64-F] Färber, Gisela, Univ.-Prof.Dr.; Otter, Nils, Dr. (Bearbeitung):<br />
Föderaler Wettbewerb und Wettbewerbsföderalismus: Grundzüge und Implikationen einer<br />
interjurisdiktionellen Wettbewerbsordnung in Deutschland und Europa<br />
INHALT: Bereits seit geraumer Zeit sind nicht nur die verschiedenen Nationalstaaten (respektive<br />
die Mitgliedstaaten bestimmter supranationaler Organisationen wie der Europäischen Union,<br />
der Nafta etc.), sondern auch die einzelnen subnationalen Jurisdiktionen - ausgelöst durch den<br />
Prozess der fortschreitenden Globalisierung (Europäisierung) - mit einem verschärften internationalen<br />
Wettbewerbsdruck konfrontiert. In diesem Zusammenhang gehört auch die Frage<br />
nach den Möglichkeiten und Grenzen der Bereitstellung öffentlicher Güter durch Gebietskörperschaften,<br />
die untereinander im Wettbewerb stehen, seit jeher zu den zentralen Problemstellungen<br />
in der Diskussion um den Systemwettbewerb bzw. um den institutionellen Wettbewerb.<br />
Während dieser Wettbewerb einerseits positiv beurteilt wird, im Sinne eines Systemwettbewerbs,<br />
der institutionelle Verkrustungen aufbrechen kann und langfristig zur Durchsetzung<br />
überlegener institutioneller Arrangements führt (vgl. Streit 1995), wird andererseits befürchtet,<br />
dass hierdurch die Handlungsmöglichkeiten der staatlichen Wirtschafts- und Finanzpolitik<br />
dermaßen gravierend eingeschränkt werden könnten, dass zentrale staatliche Aufgaben<br />
nicht mehr adäquat erfüllt werden (vgl. Sinn 1990). Wie sowohl die wissenschaftliche als<br />
auch die tagespolitische Diskussion gezeigt hat, können sich offensichtlich bedeutsame Zielkonflikte<br />
zwischen einer erforderlichen (Mindest-)Zentralisierung/ Harmonisierung einerseits<br />
und dem gewünschten wirtschaftlichen Wettbewerb (bzw. einer notwendigen Dezentralisierung)<br />
andererseits ergeben. Folglich kann die berechtigte Frage aufgeworfen werden, unter<br />
welchen Voraussetzungen und Funktionsbedingungen der inter- und intrajurisdiktionelle<br />
Wettbewerbsprozess um Effizienz und Effektivität der öffentlichen Güterproduktion zu den<br />
gewünschten positiven Effekten, d.h. zu gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrtsgewinnen, führt.<br />
Zur Beantwortung dieser Problemstellung wird u.a. auf das Forschungsprogramm des Ordo-<br />
Liberalismus zurückgegriffen, als dessen zentrales Ergebnis die Erkenntnis gelten kann, dass<br />
der marktliche Wettbewerbsprozess - sofern er die gewünschten positiven Effekte hervorbringen<br />
soll - in einen Ordnungsrahmen eingebunden werden muss, der die Funktionsfähigkeit<br />
des Preissystems sicherstellt. Auf der Grundlage dieser ordnungstheoretischen Erkenntnisse<br />
soll eine Wettbewerbsordnung für den institutionellen Wettbewerb erarbeitet werden,<br />
die einen funktionsfähigen Wettbewerbsprozess zwischen Jurisdiktionen ermöglicht und erhält.<br />
Forschungsfragen und Arbeitshypothesen: Was sind die Ziele des interföderalen Wettbewerbs?<br />
Braucht der föderale Wettbewerb gewisse "Spielregeln" und wenn ja, welche? Gibt<br />
es ein geeignetes Wettbewerbskonzept, mit dem der interjurisdiktionelle Wettbewerb modelliert<br />
werden kann? Welche öffentlichen Güter können dem Wettbewerb überhaupt ausgesetzt<br />
werden? Inwieweit lassen sich institutionelle Bedingungen identifizieren, unter denen sich der<br />
Wettbewerbsprozess von Jurisdiktionen als "funktionsfähig" erweist? Stellt der "Steuer-Preis-<br />
Mechanismus" für öffentliche Güter in der Staatswirtschaft das Analogon zum funktionsfähigen<br />
Preissystem für Güter auf Wettbewerbsmärkten dar? Nur wenn ein adäquater Ordnungs-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 101<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
rahmen für den föderalen Wettbewerb besteht, kann institutioneller Wettbewerb seine positiven<br />
Wirkungen entfalten. Reale Verfassungen föderaler Staaten enthalten implizit Elemente<br />
einer intergouvernementalen Wettbewerbsordnung. Können diese isoliert und vermessen<br />
werden? Gibt es Unterschiede empirischer föderaler Verfassungen im Hinblick auf ihre (interne)<br />
Wettbewerbsintensität? Gibt es einen Zusammenhang zwischen nationalen föderativen<br />
Wettbewerbs-"Ordnungen" und Performanzindikatoren, insbes. der Reformfähigkeit der Systeme?<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa<br />
METHODE: Forschungsbedarf: 1. Bereits beantwortete Teilfragen: Einzelne Aspekte des Systemwettbewerbs,<br />
wie bspw. mögliche Parameter der Standortentscheidung, Auswirkungen<br />
des Steuerwettbewerbs, der Einfluss supranationaler Organisationen, sind - mit durchaus uneinheitlicher<br />
theoretischer wie empirischer Beurteilung - in der Literatur bereits behandelt<br />
worden. Dies gilt insbesondere für die Literatur zum Freihandel, zum Steuerwettbewerb<br />
(bspw. Feld/ Kirchgässner 1995, Wagener 1997) oder zum Tiebout-Modell (Dowding/ John/<br />
Biggs 1994), die jedoch nur einen Teilaspekt der hier aufgeworfenen Fragestellung behandeln.<br />
Aber selbst einschlägige Arbeiten zum Systemwettbewerb (z.B. Gerken 1995, Kerber<br />
1998, Wegner 2004) behandeln oftmals nur Teilaspekte, wie bspw. ein "race to the bottom"<br />
bei Regulierungsstandards. Auch kann die Frage nach der Notwendigkeit einer solchen<br />
Wettbwerbsordnung als unumstritten gelten (vgl. Siebert/ Koop 1990, Vanberg/ Kerber 1994,<br />
Breton 1996). 2. Verbleibender Lösungsbedarf: Offensichtlich benötigt gerade auch der föderale<br />
Wettbewerb eine übergreifende institutionelle Einbettung, die seine Funktionsfähigkeit<br />
sowohl ermöglicht als auch sicherstellt. Letztlich wird damit die Frage nach den Funktionsbedingungen<br />
sowie der Verwirklichung einer umfassenden Wettbewerbsordnung für Gebietskörperschaften<br />
aufgeworfen. Jedoch besteht nach wie vor eine intensive Diskussion darüber,<br />
ob die Wettbewerbsprozesse zwischen Gebietskörperschaften funktionieren können und welche<br />
Regeln und institutionellen Vorkehrungen hierfür ggf. erforderlich sind. Eine systematische<br />
Konzeption, die die bereits vorhandenen Erkenntnisse in Bezug auf einzelne Teilbereiche<br />
zusammenführt und integriert, sowie erste Ansätze zu ihrer empirischen Fundierung liefert,<br />
steht jedoch noch aus. Ziel des Projektes ist es, eine Wettbewerbsordnung für Gebietskörperschaften<br />
zu entwickeln, die einen funktionsfähigen Wettbewerbsprozess für öffentliche<br />
Güter (i.w.S.) sicherstellt. Hierbei wird sich zeigen, dass der Systemwettbewerb, der ökonomische<br />
Wettbewerb sowie der politische Wettbewerb miteinander verbundene und sich ergänzende<br />
Phänomene sind. Bestandteile dieser Wettbewerbsordnung sind zum einen konstituierende<br />
Prinzipien (z.B. autonome Kompetenzen), deren Verwirklichung überhaupt erst einen<br />
effektiven Wettbewerbsprozess ermöglichen sollen, sowie regulative Prinzipien (wie bspw.<br />
ein "Kartellverbot" für Gebietskörperschaften), deren Aufgabe im Schutz eben dieses Wettbewerbs<br />
zu sehen ist. Ein "funktionsfähiger" interföderaler Wettbewerb enthält sowohl Elemente<br />
eines marktanalogen Wettbewerbs als auch von Kooperation und Solidarität. Der Mix<br />
dieser Elemente bestimmt die Performanz der Länder. Es handelt sich um eine theoretisch<br />
ausgerichtete Arbeit, die jedoch bereits empirisch gewonnene Erkenntnisse, wie bspw. über<br />
die Wirkungsweise des Steuerwettbewerbs, zurückgreifen kann. Zur Entwicklung einer umfassenden<br />
Wettbewerbsordnung und entsprechender Hypothesenbildung wird außerdem auf<br />
unterschiedliche Stränge der marktlichen Wettbewerbstheorie und -politik zurückgegriffen.<br />
Im anschließenden empririschen Teil der Studie sollen dann real existierende föderale Systeme<br />
sowohl mit Blick auf die zuvor entwickelten Gestaltungsdimensionen als auch in Hinblick<br />
auf ihre (inter-)nationale Performanz (Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz des öffentlichen Sektors,<br />
politische Stabilität, Reformfähigkeit etc.) miteinander verglichen werden. Neben der<br />
wissenschaftlichen Zielsetzung einen theoretisch fundierten Ordnungsrahmen für den Wettbewerb<br />
der Gebietskörperschaften zu entwickeln, kann als konkrete praxisbezogene Zielset-
102 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
zung des Projektes die Entwicklung von Reformvorschlägen für die nationalen und insbesondere<br />
supranationalen (Finanz-)Verfassungen genannt werden. Dabei soll insbesondere auf<br />
diejenigen Probleme eingegangen werden, die sich aus einem potentiellen "Markt- bzw.<br />
Staatsversagen" heraus entwickeln können und den Wettbewerbsprozess in seiner Entfaltung<br />
behindern.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Färber, G.: Finanzverfassung, Besteuerungsrechte und Finanzausgleich.<br />
in: Färber, Gisela; Fisch, Stefan; Arnim, Hans Herbert von (Hrsg.): Föderalismus: Hält<br />
er noch, was er verspricht? Seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, auch im Lichte<br />
ausländischer Erfahrungen. Berlin 2000, S. 125-166.+++Färber, G.: Probleme der regionalen<br />
Steuerverteilung im bundesstaatlichen Finanzausgleich. Baden-Baden 2000.+++Färber, G.:<br />
Efficiency problems of administrative federalism. Paper presented at the Annual Conference<br />
of the IPSA Research Committee "Comparative Federalism and Federation Research", Oct.<br />
4th-7th, 2001 in Javéa, Spain. FÖV-Discussion Papers, No. 1. Speyer 2002.+++Färber, G.<br />
(Hrsg.): Das föderative System in Deutschland - Bestandsaufnahme, Reformbedarf und<br />
Handlungsempfehlungen aus raumwirtschaftlicher Sicht. Forschungs- und Sitzungsberichte<br />
der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Bd. 224. Hannover 2005.+++Färber,<br />
G.; Otter, N. (eds.): Reforms of local fiscal equalisation in Europe. Speyerer Forschungsbericht,<br />
No. 232. Speyer 2003.+++Färber, G.; Otter, N. (eds.): Spatial aspects of federative<br />
systems. Speyerer Forschungsbericht, No. 239. Speyer 2005.+++Otter, N.: Föderalismus und<br />
Staatsaufgaben - ein Analyserahmen zum Vergleich alternativer Möglichkeiten der Aufgabenverteilung<br />
im föderativen Staat. FÖV-Discussion Papers, Nr. 10. Speyer 2004.+++Otter,<br />
N.: Ökonomische Erkenntnisprogramme in der Finanzwissenschaft. Eine Analyse unter der<br />
methodologischen Konzeption von Imre Lakatos. Marburg 2005.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen<br />
Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer Sektion 02 Verwaltung in der Mehrebenenpolitik<br />
(Postfach 1409, 67324 Speyer)<br />
KONTAKT: Färber, Gisela (Prof.Dr. Tel. 06232-654363, e-mail: faerber@foev-speyer.de)<br />
[65-F] Grimpe, Christoph, Dr. (Bearbeitung); Sofka, Wolfgang, Dipl.-Kfm. (Leitung):<br />
Die Verwertung ausländischer Innovationsimpulse in Deutschland<br />
INHALT: Fortschritte in der Informations- und Telekommunikationstechnologie sowie die politische<br />
Öffnung wichtiger Märkte (Osteuropa, China, Indien) eröffnen große wirtschaftliche<br />
Chancen. Diese Globalisierungspotenziale wurden bislang vor allem in Produktion und Beschaffung<br />
genutzt (Outsourcing, Offshoring). Dieser Trend erfasst nun auch den Innovationsprozess.<br />
Unternehmen können Wettbewerbsvorteile generieren, indem sie weltweite Markt-<br />
und Technologieimpulse in erfolgreiche Produkte und effiziente Prozesse umsetzen. Die Basis<br />
dafür bildet die strategische Fähigkeit aussichtsreiche Impulse weltweit zu identifizieren<br />
und aufzunehmen. Darüber hinaus müssen diese Inputs in das unternehmensinterne Knowhow<br />
eingebettet werden, so dass sie durch geeignete organisatorische Maßnahmen in erfolgreiche<br />
Innovationen transformiert werden können. Diese Resonanzsysteme sind gegenwärtig<br />
weitgehend als Black Box identifiziert. Das Projekt setzt an dieser Stelle an und untersucht,<br />
wie die notwendigen Kompetenzen, Prozesse und Strukturen in Unternehmen geschaffen<br />
werden können. Ziel des Projekts ist es, Managementempfehlungen zu entwickeln, wie Un-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 103<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
ternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch globale Resonanzsysteme steigern können. GEO-<br />
GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-04 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Förderkreis<br />
Wissenschaft und Praxis am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung e.V. FINANZIE-<br />
RER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103<br />
443, 68034 Mannheim)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: sofka@zew.de, Tel. 0621-1235-181, Fax: 0621-1235-170)<br />
[66-F] Habisch, André, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Gesellschaftliches Engagement deutscher Unternehmen in der Tschechischen Republik<br />
INHALT: Das Thema des Projekts ist das unternehmerische Bürgerengagement (Corporate Citizenship)<br />
von ausgewählten deutschen Unternehmen, die in der Tschechischen Republik tätig<br />
sind. Es reagiert auf die nicht nur innerhalb der EU laufende politische Diskussion über die<br />
Rolle der Unternehmen in unserer modernen Gesellschaft. Das Forschungsprojekt geht von<br />
der Sozialkapitaltheorie aus, welche die Bedeutung eines Netzwerkes formeller und informeller<br />
Institutionen zur Überwindung von Interaktionsproblemen in der Gesellschaft betont.<br />
Grundthese des Projektes ist die Behauptung, dass das unternehmerische Bürgerengagement<br />
in einer bedeutenden Weise zur Verankerung des ausländischen Investors an seinem neuen<br />
Wirkungsort beitragen und ihm zugleich helfen kann, im Vergleich zu den Corporate-<br />
Citizenship-Konzept fern stehenden Konkurrenten am Markt bessere wirtschaftliche Ergebnisse<br />
zu erreichen. Das Projekt betrachtet die Problematik der Verankerung am Markt durch<br />
die Augen eines ausländischen Investors, der mit vielen Problemen konfrontiert ist. Diese<br />
Probleme stehen im Zusammenhang mit der Tatsache, dass der Investor außerhalb seines<br />
heimischen "Milieus" investiert. Als bes. bedeutungsvoll erscheint in diesem Kontext das<br />
Faktum, dass die ausländischen Investoren nicht selten durch die einheimische Bevölkerung<br />
als diejenigen betrachtet werden, die ihre Gewinne auf Kosten der billigen einheimischen Arbeitskraft<br />
erwirtschaften. In einer solchen Situation gewinnt dann die Fähigkeit des Investors,<br />
sich mit dem Milieu, wo er wirkt, zu identifizieren große Bedeutung. Denn gerade diese Fähigkeit<br />
spielt oft eine Schlüsselrolle für den Erfolg der ganzen Investition. Die deutschen Investoren<br />
müssen sich in der Tschechischen Republik neben den "üblichen" Problemen der<br />
ausländischen Investoren zusätzl. mit dem Erbe der deutsch-tschechischen Geschichte auseinandersetzen,<br />
die reich an Beispielen fruchtbarer Kooperation aber auch der gegenseitigen<br />
Feindschaft sind. Das Corporate-Citizenship-Konzept besitzt im Kontext der ausländischen<br />
Investitionen alle Voraussetzungen dafür, dass es zu einem geeigneten Instrument zur Überwindung<br />
von spezif. Problemen wird. Das unternehmerische Bürgerengagement ist ein unübersehbares<br />
Signal, dass der ausländische Investor nicht nur die Vorteile des Gastgeberlandes<br />
nutzen, sondern dass er auch zu seiner Weiterentwicklung beitragen will. Vor allem aber<br />
verbirgt dieses Konzept in sich ein unerwartetes Potential für die wirtschaftl. Entwicklung des<br />
Unternehmens. Erstes Projektziel ist die Sammlung und Auswertung von Daten über das unternehmerische<br />
Bürgerengagement deutscher Unternehmen in Tschechien. Angesichts der<br />
Tatsache, dass es zu dieser Problematik bis heute fast keine empirischen Forschungen gab<br />
(bis auf eine Umfrage zur Corporate Social Responsibility dar, die vom Business Leaders Forum<br />
2003 realisiert wurde - http://www.blf.cz/ ), handelt es sich um einen ersten Schritt auf<br />
diesem Feld. Die Aufmerksamkeit des Forschungsteams konzentriert sich dabei auf die Fragen<br />
der Kenntnis und der Akzeptanz des CC-Konzepts, auf den Umfang seiner Realisierung
104 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
und auf die bevorzugten Partner und Engagementbereiche. Auch die Motivation der Unternehmen,<br />
sich gesell. zu engagieren, sowie die Effekte, die das unternehmerische Bürgerengagement<br />
nicht nur für die Unternehmen selbst, aber auch für ihre Partner als auch für die breite<br />
Öffentlichkeit bringt, werden erforscht. Zweites Projektziel ist die Vorstellung des Corporate-<br />
Citizenship-Konzepts mit seinen Potentialen, einschl. der erfolgreich realisierten Projekte des<br />
unternehmerischen Bürgerengagements in Tschechien und Deutschland, der interessierten Öffentlichkeit.<br />
Dabei soll der Beitrag und der Sinn solcher Aktivitäten für alle involvierten Partner<br />
aufgezeigt werden. Drittes Projektziel ist die Unterstützung der Kooperation zwischen<br />
dem wirtschaftlichen und dem zivilgesellschaftlichem Sektor, so wie der öffentlichen Verwaltung<br />
bei der Lösung gesamtgesellschaftl. Probleme in Tschechien. GEOGRAPHISCHER<br />
RAUM: Tschechische Republik<br />
METHODE: Die erste Zielgruppe des Projekts stellen 250 deutsche Unternehmen (deutsche Beteiligungen,<br />
deutsch-tschechische Gemeinschaftsunternehmen, Niederlassungen deutscher<br />
Firmen) mit mindestens 30 Mitarbeitern dar, die in sechs Regierungskreisen Tschechiens (Liberec,<br />
Usti nad Labem, Karlovy Vary, Plzen, Südböhmen und Mittelböhmen) angesiedelt<br />
sind. Diese Unternehmen beschäftigen zurzeit mehr als 90.000 Mitarbeiter. Die zweite aber<br />
nicht weniger bedeutende Zielgruppe stellen die Repräsentanten des zivilgesellschaftlichen<br />
Sektors, die Kommunal- und Regionalpolitiker, die Repräsentanten der öffentlichen Verwaltung<br />
und die Vertreter der Schulen als potentielle Partner des wirtschaftlichen Sektors in den<br />
einzelnen Projekten dar. Selbstverständlich gehören auch die Journalisten in ihrer Multiplikatorenrolle<br />
zu dieser Gruppe. Strategie des Projekts: Um das erste Projektziel zu erreichen,<br />
werden folgende Instrumente benutzt: a) ein standardisierter Fragebogen (http://www.omadeg.cz/cka/corporatecitizenship/index/dotaznik-de.doc<br />
), der an 250 deutsche Unternehmen<br />
versand wird; b) gezielte Interviews mit Vertretern ausgewählter Unternehmen, die im Bereich<br />
Corporate Citizenship aktiv sind, als auch mit ihren Partnern aus anderen Sektoren; c)<br />
Recherche wirtschaftlicher Ergebnisse befragter Unternehmen; d) Recherche Informationsmaterialen<br />
befragter Unternehmen, die ihre CC-Aktivitäten betreffen; e) Recherche der Massenmedien<br />
und des Internets. Um das zweite Projektziel zu erreichen, werden folgende Instrumente<br />
benutzt: Sechs regionale eintägige Workshops mit den Repräsentanten beider Zielgruppen<br />
im Herbst 2004, bei denen sowohl das CC-Konzept diskutiert wird als auch praktische<br />
Erfahrungen mit diesem Konzept in der Bundesrepublik, sowie verarbeitete Forschungsergebnisse<br />
vorgestellt werden. Eine besondere Aufmerksammkeit wird dann der Vorstellung<br />
und der Diskussion der interessantesten Aktivitäten auf dem CC-Feld in Tschechien gewidmet.<br />
Forschungsergebnisse werden im einer Abschlußstudie publiziert. Forschungsergebnisse<br />
werden auf einer Konferenz der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt, die für das 1. Quartal<br />
2005 geplant wird.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Habisch, André; Schmidpeter, René: Corporate Citizenship. Gesellschaftliches<br />
Engagement von Unternehmen in Deutschland. Berlin u.a.: Springer 2003,<br />
247 S. ISBN 3-5404-4335-5.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Union Stiftung<br />
INSTITUTION: Center for Corporate Citizenship e.V. (Marktplatz 4, 85072 Eichstätt); Czech<br />
Christian Academy -CCA- (Vysehradska 49, 12800 Prag, Tschechische Republik)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 08421-931417, Fax: 08421-931140,<br />
e-mail: andre.habisch@ku-eichstaett.de)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 105<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
[67-L] Hopej, Marian; Kaminski, Robert:<br />
Globalisierung des Managements - soziale und organisatorische Aspekte, in: Michael S. Aßländer,<br />
Robert Kaminski (Hrsg.): Globalisierung : Risiko oder Chance für Osteuropa?, Frankfurt<br />
am Main: P. Lang, 2005, S. 163-178, ISBN: 3-631-54235-6<br />
INHALT: Die Autoren beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von Globalisierung und Organisationskultur<br />
und weisen darauf hin, dass die Globalisierung angesichts ihrer ideologischen<br />
Grundlagen - Individualismus, Pluralismus und Toleranz - in einer geschlossenen Gesellschaft<br />
nicht möglich ist. Sie setzt im Gegenteil eine weitgehende Öffnung von Gesellschaften<br />
voraus. Die Autoren übertragen das Konzept der offenen und der geschlossenen Gesellschaft<br />
auf die Ebene der Organisation und fragen danach, inwieweit die Globalisierung des Managements<br />
eine Veränderung etablierter Organisationsstrukturen und eine Vereinheitlichung der<br />
kulturellen Normen und Werte notwendig macht. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass<br />
die Vereinheitlichung von Unternehmenskulturen zu Lasten der individuellen Eingebundenheit<br />
in einen spezifischen Kulturhorizont seitens der Mitarbeiter geht und eine entsprechende<br />
Destabilisierung zur Folge haben kann. Um dies zu vermeiden, sollte eine vereinheitlichte<br />
Unternehmensphilosophie stets auch Raum für lokale Werthaltungen lassen und gegebenenfalls<br />
an regionale Besonderheiten angepasst werden. (ICI2)<br />
[68-F] Institut für Ökologie und Unternehmensführung e.V. -IÖU- an der European Business<br />
School:<br />
Globalisierung und Nachhaltige Entwicklung. Ansatzpunkte für eine stärkere Berücksichtigung<br />
von Umweltaspekten bei Auslandsdirektinvestitionen<br />
INHALT: Ziele: Bestimmung von Ansatzpunkten für eine stärkere Berücksichtigung von Umweltaspekten<br />
bei Auslandsdirektinvestitionen (ADI), aus Sicht von Deutschen Unternehmen,<br />
die in Schwellen- und Entwicklungsländern investieren; Bestimmung von kritischen Erfolgsfaktoren<br />
im Hinblick auf die Anwendung von Umweltmanagement und -kommunikation;<br />
Analyse des Transfers und der Diffusion von öko-effizienten Technologien und Managementpraktiken.<br />
Formulierung von Empfehlungen hinsichtlich der verbesserten Berücksichtigung<br />
von Umweltpraktiken der Unternehmen bzgl. ADI. Selbsteinschätzung deutscher Unternehmen:<br />
1. Auswertung einer Befragung deutscher Unternehmen, die Investitionen in<br />
Schwellen- und Entwicklungsländern tätigen; 2. Sind Sie interessiert, dann downloaden Sie<br />
den Bericht "Auswertung der Erhebung des umweltorientierten Managements von Auslandsdirektinvestitionen".<br />
Mit folgenden Unternehmen wurden zu diesen Fragestellungen Fallstudien<br />
durchgeführt: Adtranz DaimlerChrysler Rail Systems GmbH; Aventis Pharma AG; BSH<br />
Bosch und Siemens Haushaltsgeräte GmbH; Burgmann Dichtungswerke GmbH & Co KG.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Umweltbundesamt; Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit; United Nations Conference on<br />
Trade and Development -UNCTAD-<br />
INSTITUTION: Institut für Ökologie und Unternehmensführung e.V. -IÖU- an der European<br />
Business School (Burgstr. 4, 65375 Oestrich-Winkel)
106 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
[69-F] Jonas, Manja, Dipl.-Regionalwiss.; Bartnik, Roman, Dipl.-Kfm.; Pascha, Werner, Prof.Dr.<br />
(Bearbeitung):<br />
Changing the strategy in Japan: case studies of German companies having withdrawn from<br />
the Japanese market (Research project for the Japan External Trade Organisation JETRO)<br />
INHALT: Why do German companies leave the Japanese market? Reasons of withdrawal are<br />
pointed out based on a literature review of empirical research. A framework of key variables<br />
influencing incentives and barriers to market exit is outlined. Five case studies with interviews<br />
of key informants and analysis of industry- and company-level data from secondary<br />
sources are conducted with German companies having withdrawn from the Japanese market<br />
within the last five years. The above mentioned framework is used for structuring the results<br />
of the case studies and relating them to prior research. The aim of this report is to help<br />
JETRO to improve the investment environment and complementary services where necessary.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Japan<br />
ART: keine Angabe ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management<br />
- FB Betriebswirtschaft, Department Managerial Economics Lehrstuhl für Ostasienwirtschaft<br />
- Japan und Korea (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: manja.jonas@uni-duisburg-essen.de); Bartnik, Roman (Tel.<br />
0203-379-1775, e-mail: martnik@uni-duisburg-essen.de)<br />
[70-F] Kahlenborn, Walter, Dipl.-Ing.; Klumb, Jan (Bearbeitung):<br />
Auswirkungen der UNEP FI-Erklärung<br />
INHALT: Über ein Jahrzehnt liegt die Veröffentlichung der "UNEP-Erklärung der Finanzinstitute<br />
zur Umwelt und zur nachhaltigen Entwicklung" zurück. Im Mai 1992 bekannte sich in New<br />
York eine zunächst recht kleine Gruppe von Banken zur Verantwortung des Finanzsektors für<br />
die Umwelt. Ausgehend von der ursprünglich kleinen Gruppe wurde die UNEP-Erklärung<br />
rasch ein branchenweiter Standard für umweltengagierte Unternehmen mit zwischenzeitlich<br />
mehr als 300 Unterzeichnern. Die Ausdehnung der Teilnehmerzahl der Kampagne ging jedoch<br />
nicht mit wirklichen Fortschritten einher: Bald zeigte sich, dass viele Unterzeichner ihren<br />
Worten keine Taten folgen ließen. Dieses Problem betrifft nicht zuletzt die deutschen Unterzeichner.<br />
Traditionell bildeten die deutschen Banken die größte Gruppe - Ende der 90er<br />
Jahre waren es über 50 Institute. Nicht zuletzt auch ihnen galt in der Vergangenheit verschiedentlich<br />
heftige Kritik. Wiederholte Male wurden einzelne der deutschen Unterzeichner dafür<br />
kritisiert, dass sie den Prinzipien der UNEP FI-Erklärung nicht genüge taten. Das UNEP FI-<br />
Sekretariat ist sich dieser Kritik durchaus bewusst und hat verschiedene Reformschritte eingeleitet,<br />
um die "Trittbrettfahrer" aus der Kampagne auszuschließen. Eine detaillierte Evaluierung<br />
aller Mitglieder ist UNEP-FI aber schon aus organisatorischen Gründern nicht möglich.<br />
Es fehlt daher ein Überblick, welche Mitglieder von UNEP FI sich tatsächlich an die Erklärung<br />
halten. Das Vorhaben wird die bislang fehlende Transparenz schaffen. Zum einen werden<br />
jene Umweltaktivitäten von einzelnen Mitgliedern identifiziert, die gegen die Ziele der<br />
Initiative verstoßen, zum anderen werden die reinen Trittbrettfahrer benannt. Bei dieser Evaluierung<br />
der deutschen Teilnehmer wird auf aktuelle Vorarbeiten von Euronatur zurückgegriffen.<br />
Neben der Analyse der umweltrelevanten Aktivitäten der deutschen UNEP FI-<br />
Unterzeichner wird das Vorhaben ein weiteres Problemfeld behandeln: Viele der an der Initi-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 107<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
ative beteiligten Institute erhalten zurzeit keine Hilfestellung darin, ihr Umweltmanagement<br />
zu verbessern. Nicht wenige Institute klagen darüber, dass das Leistungsspektrum von UNEP<br />
FI nur bedingt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sei. Ein zusätzlicher Schwerpunkt des Vorhabens<br />
wird demzufolge darauf liegen, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die beteiligten Institute<br />
künftig von der Initiative besser unterstützt werden können. Beide Aktivitäten zusammen,<br />
die Evaluierung der Unterzeichner wie auch die Evaluierung der Aktivitäten von UNEP<br />
FI schaffen die Voraussetzungen dafür, das Profil von UNEP FI in Deutschland zu schärfen.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Klumb, Jan; Bothe, David; Kahlenborn, Walter; Seifert, Katrin:<br />
Auswirkungen der UNEP-Erklärung der Finanzinstitute zu Umwelt und nachhaltiger Entwicklung.<br />
Empirische Untersuchung der praktischen Auswirkungen der UNEP-Erklärung der<br />
Finanzinstitute zu Umwelt und nachhaltiger Entwicklung auf die Geschäftspolitik von Unternehmen<br />
der deutschen Finanzbranche. Berlin 2005, 82 S. (Download unter: http://www.adel<br />
phi-research.de/projektberichte/UNEP%20FI%20Bericht%2005-03-23.pdf ).<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Adelphi Research (Caspar-Theyss-Str. 14a, 14193 Berlin)<br />
KONTAKT: Kahlenborn, Walter (e-mail: kahlenborn@adelphi-research.de); Klumb, Jan<br />
(e-mail: klumb@adelphi-research.de)<br />
[71-F] Kappel, Robert, Prof.Dr.; Ishengoma, Esther K. (Bearbeitung):<br />
Linkages as determinants of industrial dynamics and poverty alleviation in developing countries<br />
INHALT: Analyse der Möglichkeiten von Armutsreduktion durch Kooperationen von modernen<br />
Unternehmen und Mikro- und Kleinunternehmen in sog. Wertschöpfungsketten und durch<br />
Linkages von modernen und informellen Unternehmen. Welche Upgradingpotentiale bestehen<br />
in Mikro- und Kleinunternehmen? Wie kann es zu einem Upgrading von Mikro- und<br />
Kleinunternehmen kommen? Wie kann Beschäftigung gesichert werden und wie können die<br />
Löhne für Beschäftigte erhöht werden?<br />
METHODE: mikroökonomische Analyse; Unternehmensbefragungen; Modellierungen, multivariate<br />
Regressionsanalysen<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kappel, R.: Small and medium-sized enterprises, social capital<br />
and the state in Sub-Saharan Africa. in: African Development Perspectives Yearbook 2004,<br />
pp. 183-214.+++Ishengoma, E.K.: Linking competitiveness to investment decisions: the case<br />
of manufacturing in Tanzania. in: African Finance Journal, Vol. 6, 2004, pp. 56-89. +++<br />
Ishengoma, E.K.: Does human capital in a developing country explain technical efficiency?<br />
The case of manufacturing in Tanzania. in: Nord-Süd aktuell, Jg. 19, 2005, 2, pp. 154-172.<br />
+++Ishengoma, E.K.; Kappel, R.: Formalisation of informal enterprises, economic growth<br />
and poverty. in: African Development Review, 2006 (forthcoming).<br />
ART: keine Angabe BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: N.N.<br />
INSTITUTION: Institut für Allgemeine Überseeforschung (Neuer Jungfernsteg 21, 20354 Hamburg)<br />
KONTAKT: Kappel, Robert (Prof.Dr. Tel. 040-42825-593)
108 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
[72-F] Loewen, Howard, Dr. (Bearbeitung):<br />
Institutional Interplay und Globales Regieren<br />
INHALT: Wie kann man die Entstehung und Aufrechterhaltung von Institutionellen Interaktionen<br />
im Mehrebenensystem globalen Regierens erklären? Fallstudien: Wie kann man die Entstehung<br />
und die Aufrechterhaltung des Zusammenspiels von globalen und regionalen Institutionen<br />
in Asien-Pazifik in den Bereichen Handel, Währung/ Finanzen und Seerechtsfragen erklären?<br />
Ziele: Theoriebildung und Policy-Empfehlungen.<br />
METHODE: Regime-Theorie der Internationalen Beziehungen/ Institutionenökonomie/ Organisationssoziologie;<br />
strukturierter Vergleich<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Loewen, H.: Theoretical and empirical notions on the phenomenon<br />
of institutional interplay in the system of global governance. in: Gyemant, Ladislau et al.<br />
(eds.): Globalism, globality, globalization. Cluj-Napoca 2005.+++Loewen, H.: Theorie und<br />
Empirie transregionaler Kooperation am Beispiel des Asia-Europe Meeting (ASEM). Hamburg<br />
2003.+++Loewen, H.: Explaining interregional cooperation: methodological notions on<br />
a new phenomenon in international relations. in: Studia Europaea, XLVIII, 2003.<br />
ART: keine Angabe BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: N.N.<br />
INSTITUTION: GIGA Institut für Asienkunde (Rothenbaumchaussee 32, 20148 Hamburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-428874-0, e-mail: loewen@ifa.duei.de)<br />
[73-L] Mayrhofer, Wolfgang; Iellatchitch, Alexander (Hrsg.):<br />
Globalisierung und Diffusion, (Management across borders, Bd. 3), Frankfurt am Main: IKO-<br />
Verl. f. Interkulturelle Kommunikation 2005, 224 S., ISBN: 3-88939-752-2 (Standort: FHB Bonn-<br />
Rhein-Sieg(1044)-21PZU1736)<br />
INHALT: "Globalisierung und Diffusion versammelt Beiträge aus verschiedenen akademischen<br />
Disziplinen (Betriebswirtschaft, Marketing, Soziologie, Sprachwissenschaft). Die AutorInnen<br />
erläutern die 'Vielschichtigkeit' von betriebswirtschaftlich relevanten Diffusionsprozessen -<br />
das heißt die Diffusion von Phänomenen, die in Verbindung mit Organisationen und deren<br />
Management stehen - vor dem Hintergrund der Globalisierung. Damit tritt der vorliegende<br />
Band der vereinfachenden Sichtweise entgegen, die Globalisierung lediglich als einen Prozess<br />
weltweiter Uniformierung und Standardisierung versteht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Alexander Iellatchitch, Wolfgang Mayrhofer: Globalisierung als Diffusion? Ein multidisziplinärer<br />
Beitrag zur Erläuterung von wirtschaftlichen Diffusionsprozessen (3-6); Gertraude<br />
Mikl-Horke: Die Diffusion von Unternehmens- und Managementkonzepten als Aspekt der<br />
Globalisierung (7-58); Renate Rathmayr: Reden über die Qualität des Lebens. Zur Entstehung<br />
eines Konzepts im Russischen (59-94); Ursula Doleschal, Barbara Müller, Johanna Petters:<br />
Die Diffusion marktwirtschaftlicher Schlüsselkonzepte in Mittel- und Osteuropa. Eine linguistische<br />
Analyse (95-126); Arnold Schuh: Globalisierung als Diffusionsprozess. Untersucht<br />
am Beispiel der Verbreitung westlicher Markenartikel in Mittel- und Osteuropa (127-152);<br />
Michael Müller-Camen, Wolfgang Mayrhofer, Johannes Ledolter, Guido Strunk, Christiane<br />
Erten: Converging for Success? Die Diffusion von Managementkonzepten und ihr Einfluss<br />
auf Unternehmenserfolg - eine empirische Analyse (153-172); Andreas Weber: Gesellschaftliche<br />
Globalisierung und die De-Ontologisierung des Weltverstehens. Eine soziologische Analyse<br />
zur Entstehung, Verbreitung und Verarbeitung der modernen Verstehensproblematik<br />
(173-222).
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 109<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
[74-L] Michulitz, Christiane; Henning, Klaus:<br />
Management von Organisationsnetzwerken - Informations-, Kommunikations- oder Wissensmanagement?,<br />
in: Egbert Kahle, Falko E. P. Wilms (Hrsg.): Effektivität und Effizienz durch<br />
Netzwerke : wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialkybernetik<br />
vom 18. und 19. März 2004 in Lüneburg, Berlin: Duncker & Humblot, 2005, S. 291-298,<br />
ISBN: 3-428-11884-7<br />
INHALT: Von Kernprozessen einer Organisation oder eines Organisationsnetzwerkes wird immer<br />
dann gesprochen, wenn die im System zu identifizierenden Prozesse auf den Existenzgrund,<br />
d.h. den ungeschriebenen Vertrag des Systems mit seiner Umwelt, ausgerichtet sind. Um die<br />
zwischen dem Input und dem Output einer Organisation oder eines Organisationsnetzwerkes<br />
stattfindenden Prozesse als Kernprozesse bezeichnen zu können, müssen diese auf gemeinsame<br />
Ziele ausgerichtet sein, da die Zielformulierung ein Teil der Moderationsleistung im<br />
Netzwerkmanagement darstellt. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Autoren die Frage,<br />
welche weiteren Anforderungen an das Management von Organisationsnetzwerken sich aus<br />
der Theorie über Information, Kommunikation und Wissen ableiten lassen. Nach den Ergebnissen<br />
ihres Forschungsprojekts SENEKA muss das Management von Organisationsnetzwerken<br />
viel stärker ein Kommunikations- als ein Informationsmanagement sein. Die Aufgabe eines<br />
Netzwerkmanagers ist daher weniger die Mitteilung von für das Netzwerk relevanten Informationen,<br />
sondern vielmehr eine Unterstützung bei der Entwicklung einer Netzwerk-<br />
Identität. Diese wird erst durch ein Kommunikationsmanagement möglich. (ICI2)<br />
[75-L] Mikl-Horke, Gertraude:<br />
Die Diffusion von Unternehmens- und Managementkonzepten als Aspekt der Globalisierung,<br />
in: Wolfgang Mayrhofer, Alexander Iellatchitch (Hrsg.): Globalisierung und Diffusion, Frankfurt<br />
am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation, 2005, S. 7-58, ISBN: 3-88939-752-2<br />
(Standort: FHB Bonn-Rhein-Sieg(1044)-21PZU1736)<br />
INHALT: Die Autorin untersucht die Diffusion von Management- und Unternehmenskonzepten<br />
im Hinblick auf die Frage einer globalen Homogenisierung der Praktiken und Prinzipien,<br />
nach denen Unternehmen geführt werden und Arbeit organisiert wird. Sie skizziert zunächst<br />
die kontroversen Annahmen über die Wirkungen der Globalisierung auf die Unternehmen in<br />
verschiedenen Kulturen und gibt einen Überblick über die Forschungsansätze der Diffusionstheorie<br />
in den Sozial- und Kommunikationswissenschaften. Sie fasst darüber hinaus einige<br />
Untersuchungsergebnisse zur Diffusion von Management-Innovationen zusammen, eher sie<br />
die Rolle von Markt, Macht und Institutionen bei der Verbreitung von Managementwissen<br />
näher beleuchtet. Sie zeigt, wie unterschiedliche Akteure einer "management knowledge industry"<br />
die weltweite Verbreitung von Managementkonzepten und die darauf aufbauenden<br />
Praktiken strukturieren und organisieren, wobei sie nicht nur den interkulturellen Wissenstransfer,<br />
sondern auch die globalen Wirkungen des Diffusionsmarktes in den Blick nimmt.<br />
(ICI)<br />
[76-F] Müller, Dirk, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung):<br />
Einflussfaktoren auf die Kooperationsbeziehungen junger Technologieunternehmen
110 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
INHALT: Verkürzte Innovationszyklen und globaler Wettbewerb stellen hohe Ansprüche an die<br />
Geschwindigkeit und die Flexibilität junger Technologieunternehmen. Entrepreneurs bietet<br />
sich die Möglichkeit, in Allianzen oder in Strategischen (Kompetenz)-Netzwerken unter anderem<br />
mit Wettbewerbern den Anforderungen im internationalen Wettbewerb zu begegnen.<br />
Derartige Beziehungen ermöglichen jungen Technologieunternehmen einerseits den Zugang<br />
zu komplementären, vielleicht einzigartigen Ressourcen und verheißen auf Grund überdurchschnittlicher<br />
Lernerfolge nachhaltige Wettbewerbsvorteile. In dem Dissertationsprojekt werden<br />
die bisher nur unzureichend erforschten Effekte verschiedener Variablen und Parameter<br />
auf die Auswirkungen interorganisationaler Kooperationsbeziehungen bei der Entwicklung<br />
junger Technologieunternehmen untersucht.<br />
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />
BWL Lehrstuhl für Gründungs- und Innovationsmanagement (Westring 425, 24098 Kiel);<br />
Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Betriebswirtschaftliche<br />
Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business" (24098<br />
Kiel)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-3993, Fax: 0431-880-3213,<br />
e-mail: DirkMueller@bwl.uni-kiel.de)<br />
[77-L] Petermann, Sören:<br />
Einsatzmöglichkeiten der Netzwerkanalyse: diskutiert am Beispiel politischer und administrativer<br />
Führungskräfte, in: Jens Aderhold, Matthias Meyer und Ralf Wetzel (Hrsg.): Modernes<br />
Netzwerkmanagement : Anforderungen, Methoden, Anwendungsfelder, Wiesbaden: Gabler, 2005,<br />
S. 343-365, ISBN: 3-409-14335-1<br />
INHALT: Der Beitrag stellt verschiedene Netzwerkanalyseverfahren und deren Anwendung auf<br />
ein Beispiel aus der Politik- und Organisationsforschung vor. In das Thema einführend wird<br />
zu Beginn die Typologie der Netzwerkanalyseverfahren nach R. Burt skizziert, wobei zwei<br />
Dimensionen unterschieden werden, die Stufe der Aggregation von Akteuren als Analyseeinheit<br />
und der analytische Rahmen. Die drei möglichen Analyseeinheiten sind einzelne Akteure,<br />
Gruppen von Akteuren oder komplexe Netzwerke. Die beiden analytischen Rahmen sind<br />
der relationale und der positionale Ansatz. Vor diesem Hintergrund werden dementsprechend<br />
drei Netzwerkanalyseverfahren präsentiert: Zunächst werden Netzwerkmodelle vorgestellt,<br />
die Auskunft über die Stellung von Akteuren im Netzwerk geben. Hier werden Dichte- und<br />
Multiplexitätsmaßzahlen von Ego-Netzwerken ebenso wie verschiedene Zentralitäts- und<br />
Prestigemaße diskutiert. Danach werden zwei Strategien besprochen, wie Teilgruppen gebildet<br />
werden können. Dabei werden zuerst Formen der Cliquenanalyse vorgestellt, um anschließend<br />
das Verfahren der Blockmodellanalyse auf der Grundlage struktureller Äquivalenz<br />
zu besprechen. Abschließend werden Netzwerkmodelle zur Bestimmung der Dichte und<br />
Transitivität sowie der Zentralisation in gesamten Netzwerken dargestellt. (ICG2)<br />
[78-F] Rohrlack, Christian, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung):<br />
Reverse Technology Transfer - Bedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten zum erfolgreichen<br />
Technologietransfer von ausländischen Tochtergesellschaften zu den Stammlandseinheiten<br />
multinationaler Unternehmen
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 111<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
INHALT: Motivation, theoretischer Hintergrund und Forschungsfragen: Die strategische Ausrichtung<br />
ausländischer Tochtergesellschaften in multinationalen Unternehmen unterlag in den<br />
letzten Jahrzehnten einem deutlichen Wandel. Bis in die 80er Jahre hinein lag die Hauptaufgabe<br />
der Mehrzahl der Tochtergesellschaften darin, bereits im Stammland etablierte Produkte<br />
durch Anpassung an die lokalen Kundenbedürfnisse in anderen Ländern zu vertreiben. In den<br />
90er Jahren änderte sich diese strategische Ausrichtung und viele ausländische Tochtergesellschaften<br />
wandelten sich zu eigenständigen wissensgenerierenden Unternehmenseinheiten. Es<br />
wurde erkannt, dass das in den Tochtergesellschaften erzeugte bzw. vorhandene Wissen einen<br />
wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen darstellt. Dieses Wissen lässt<br />
sich, besonders wenn es implizit (tacit knowledge) vorhanden ist, nicht so einfach von anderen<br />
Unternehmen adaptieren. Ein weiterer Faktor, der die Veränderung der strategischen Ausrichtung<br />
der ausländischen Tochtergesellschaften beeinflusste, war die Notwendigkeit, Zugang<br />
zu lokalem Wissen in den verschiedenen Ländern zu erhalten. So werden Tochtergesellschaften<br />
in speziellen "Wissensclustern" (z.B. Silicon Valley, etc.) gegründet, um dort einen<br />
direkten Zugriff auf neues (aber auch dort vorhandenes, bisher für das Unternehmen nicht<br />
nutzbares) Wissen zu erhalten und dies als Wettbewerbsvorteil für das gesamte multinationale<br />
Unternehmen zu sichern (Frost 2001). Durch diese veränderte strategische Ausrichtung wurde<br />
ein neuer Blickwinkel auf die Netzwerkstruktur des multinationalen Unternehmens gerichtet.<br />
Der Untersuchungsfokus hat sich dadurch von der Betrachtung der Muttergesellschaften hin<br />
zur Betrachtung der ausländischen Tochtergesellschaften als Untersuchungsobjekt geändert<br />
(Birkinshaw 2001). Während der Technologietransfer zwischen Mutterunternehmen und ausländischen<br />
Tochtergesellschaften in der Literatur sehr umfangreich erforscht wurde, sind die<br />
Bedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten von Führungskräften in den Tochtergesellschaften<br />
zur zielgerichteten Gestaltung des rückwärtigen Technologie- und Wissenstransfers nur<br />
unzureichend untersucht. Deshalb soll in dem vorliegenden Forschungsprojekt der Transfer<br />
von Technologien und Wissen ausländischer Tochtergesellschaften zurück an die Stammlandseinheiten<br />
multinationaler Unternehmen untersucht werden. Dieser so genannte "Reverse<br />
Technology Transfer" wurde neben seiner Existenz auch auf die ihn ermöglichenden Einflussbedingungen<br />
hin überprüft (Hakanson/ Nobel 2001). Darauf aufbauend sollen die möglichen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten (Koordinationsinstrumente) der Führungskräfte ausländischer<br />
Tochtergesellschaften für den erfolgreichen Technologie- und Wissenstransfer an die Stammlandseinheiten<br />
ermittelt werden. Dabei steht neben einer reinen Bestandaufnahme möglicher<br />
Koordinationsinstrumente auch die Verbesserung ihrer Anwendungsmöglichkeiten im Forschungsinteresse<br />
(Wolf 1994). Vor allem die Frage, welche Koordinationsinstrumente der<br />
Technologietransfer unter welchen Kontextfaktoren positiv beeinflussen, soll mit der Untersuchung<br />
erforscht werden. Über einen Vergleich der Einsatzintensität der Koordinationsinstrumente,<br />
die bei einem "normalen" Technologietransfer (Stammlandseinheiten zu ausländischen<br />
Tochtergesellschaften) eingesetzt werden, und derjenigen bei einem "Reverse Technology<br />
Transfer" sollen die Unterschiede im Management dieser beiden Transfermöglichkeiten<br />
dargestellt werden.<br />
METHODE: Zuerst wurde die relevante Literatur über den "Reverse Technology Transfer" gesichtet<br />
und die Bedingungen und mögliche Erfolgsfaktoren herausgearbeitet. Dazu zählen<br />
beispielsweise die Eingebundenheit der ausländischen Tochtergesellschaften in den lokalen<br />
Kontext (embeddedness), ihre Integration in das Gesamtunternehmen (integration), die Aufnahmefähigkeit<br />
der ausländischen Tochtergesellschaften (absorptive capacity), ihr Alter, die<br />
dominierende Markteintrittsform (acquisition vs. greenfield) und die kulturelle Distanz (cultural<br />
distance) zwischen der führenden Stammlandseinheit und den ausländischen Tochtergesellschaften<br />
(Gupta/ Govindarajan 2000, Hakanson/ Nobel 2001, Yamin 1999). Um die fakti-
112 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
sche Relevanz des Themas innerhalb multinationaler Unternehmen zu überprüfen, wurden in<br />
der Frühphase der Projektbearbeitung Telefoninterviews durchgeführt. Diese bestätigten die<br />
Wichtigkeit und deuteten gleichzeitig auf koordinative Besonderheiten in der Anwendung des<br />
"Reverse Technology Transfers" hin, die eine systematische Erforschung angemessen erscheinen<br />
lassen. In einem zweiten Schritt wurden die Koordinationsinstrumente, die in der Literatur<br />
beschrieben wurden, in systematischer Weise dokumentiert. Dabei wurden nicht nur<br />
Koordinationsinstrumente im Umfeld des "Reverse Technology Transfers" berücksichtigt,<br />
sondern insgesamt die gesamte Literatur über den Technologie- und Wissenstransfers innerhalb<br />
multinationaler Unternehmen gesichtet. Aus diesem Überblick wurden die Gestaltungsvariablen<br />
für den Technologietransfer für die Führungskräfte ausländischer Tochtergesellschaften<br />
ermittelt. Weiteres Vorgehen: Aus den bisher ermittelten Bedingungen des "Reverse<br />
Technology Transfers" und den in der Literatur diskutierten soll im nächsten Untersuchungsschritt<br />
ein konzeptioneller Bezugsrahmen für die Untersuchung erstellt werden, der auf dem<br />
kontingenztheoretischen Paradigma fußt. Um zu überprüfen, ob die gefundenen Koordinationsinstrumente<br />
ebenfalls von Praktikern als wichtig eingestuft werden, sollen erneut Interviews<br />
mit Führungskräften ausländischer Tochtergesellschaften durchgeführt werden. Diese<br />
qualitative Voruntersuchung soll die Güte der Untersuchung insgesamt steigern. Darauf aufbauend<br />
werden dann die Forschungs-Hypothesen abgeleitet und durch eine quantitative Untersuchung<br />
mittels eines Fragebogens in den in Deutschland ansässigen ausländischen Tochtergesellschaften<br />
multinationaler Unternehmen überprüft. Aus den ermittelten Resultaten sollen<br />
dann Handlungsempfehlungen für die Führungskräfte ausländischer Tochtergesellschaften<br />
für den erfolgreichen "Reverse Technology Transfer" abgeleitet werden. Der Vergleich zwischen<br />
den Koordinationsinstrumenten im "Reverse-Fall" und beim normalen Technologietransfer<br />
sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten im erfolgreichen Einsatz darstellen.<br />
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />
BWL Lehrstuhl für Organisation (Olshausenstr. 40, 24098 Kiel); Universität Kiel, Wirtschafts-<br />
und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Betriebswirtschaftliche<br />
Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business" (24098 Kiel)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-2191, Fax: 0431-880-3963,<br />
e-mail: rohrlack@bwl.uni-kiel.de)<br />
[79-F] Rometsch, Markus, Dipl.-Kfm.; Möllering, Guido (Bearbeitung); Sydow, Jörg, Univ.-<br />
Prof.Dr.; Duschek, Stephan, Dr. (Leitung):<br />
Identität in und von Unternehmensnetzwerken<br />
INHALT: Die Identifikation, Zusammenstellung und Prüfung vorhandener Netzwerktypologien<br />
in Hinblick auf diesen Anwendungsbereich ist das Ziel des Forschungsprojekts. Im Einzelnen<br />
sollen die folgenden drei Ziele erreicht werden: 1. Identifikation und Zusammenstellung der<br />
in den verschiedenen, für die Frage der Kompetenzentwicklung relevanten Bezugsdisziplinen<br />
dokumentierten Netzwerktypologien; 2. Prüfung der Zweckmäßigkeit und Tragfähigkeit der<br />
vorhandenen Netzwerktypologien für die Analyse und Entwicklung von für im Anwendungsbereich<br />
'Kompetenzentwicklung' auf personaler, organisationaler und regionaler bzw. institutioneller<br />
Ebene bereits bestehende bzw. noch einzurichtende Netzwerke; 3. Erprobung ausgewählter<br />
Typologien in diesem Anwendungsbereich mit Blick auf ihre reale Leistungsfähig-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 113<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
keit für die Kompetenzentwicklung in einem ausgewählten (organisationalen) Feld, wobei<br />
von in diesem Feld vorhandenen Netzwerkstrukturen auszugehen wäre.<br />
METHODE: entfällt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; Netzwerkforscher,<br />
Manager). Literaturanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Duschek, S.; Rometsch, M.: Netzwerktypologien - Nutzen und<br />
Grenzen am Beispiel Kompetenzentwicklung. in: Stahl, Heinz K.; Friedrich von den Eichen,<br />
Stephan A. (Hrsg.): Vernetzte Unternehmen. Berlin 2005, S. 121-138.+++Duschek, S.; Rometsch,<br />
M.: Netzwerktypologien im Anwendungsbereich Kompetenzentwicklung. in: QUEM,<br />
13, 2004, 3, S. 1-7.+++Sydow, J. (Hrsg.): Management von Netzwerkorganisationen. 2. Aufl.<br />
Wiesbaden: Gabler 2001.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-11 ENDE: 2002-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management<br />
Lehrstuhl für Unternehmenskooperation (Boltzmannstr. 20, 14195 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-838-53783, Fax: 030-838-56808,<br />
e-mail: ls-sydow@wiwiss.fu-berlin.de)<br />
[80-F] Rometsch, Markus, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Sydow, Jörg, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Identität in und von Unternehmungsnetzwerken<br />
INHALT: Konzeptualisierung des Zusammenspiels organisationaler Identitäten in Unternehmungsnetzwerken;<br />
Konzeptualisierung des Verhältnisses zwischen Netzwerkidentität und organisationalen<br />
Identitäten; Steuerbarkeit multipler Identitäten; Illustration am Beispiel unterschiedlicher<br />
Netzwerktypen (z.B. Franchisingnetzwerke, Netzwerke in der Luftverkehrsbranche).<br />
METHODE: Strukturationstheorie (Giddens); Neuere Systemtheorie (Luhmann) DATENGE-<br />
WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Duschek, S.; Rometsch, M.: Netzwerktypologien - Nutzen und<br />
Grenzen am Beispiel Kompetenzentwicklung. in: Stahl, Heinz K.; Friedrich von den Eichen,<br />
Stephan A. (Hrsg.): Vernetzte Unternehmen. Berlin 2005, S. 121-138.+++Duschek, S.; Rometsch,<br />
M.: Netzwerktypologien im Anwendungsbereich Kompetenzentwicklung. in: QUEM,<br />
13, 2004, 3, S. 1-7. ARBEITSPAPIERE: Rometsch, M.: Organizational identities in networks<br />
- a new systems theory approach. Paper presented at the 20th EGOS Colloquium on "The Organization<br />
as a Set of Dynamic Relationships", Ljubljana, Slovenia, July 1-3, 2004. Download:<br />
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/w3/w3sydow/neuerscheinungen/PubOnDem/ EG OS%<br />
202004%20paper%20organizational%20identities%20in%20networks.pdf .+++ Romet-sch,<br />
M.; Sydow, J.: Identities of networks and organizations - the case of franchising. Paper presented<br />
at the EMNet-Conference on "Economics and Management of Franchising Networks",<br />
Vienna, Austria, June 26-28, 2003. Download: http://www.wiwiss.fu-berlin.de/ w3/w3sydow/<br />
neuerscheinungen/PubOnDem/FRANCH%20Identities%20RoSy%202.pdf. +++Rometsch,<br />
M.; Sydow, J.: On identities of networks and organizations - the case of franchising. Paper<br />
presented at the 21st EGOS colloquium on "Unlocking organizations", Berlin, Germany,<br />
June/ July 30-2, 2005. Download at http://www.egosnet.org .<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution<br />
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management<br />
Lehrstuhl für Unternehmenskooperation (Boltzmannstr. 20, 14195 Berlin)
114 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-83854175, e-mail: rometsch@wiwiss.fu-berlin.de)<br />
[81-F] Salditt, Thomas, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Ringlstetter, Max, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Netzwerkmanagement im Handel - ein Vermittlungsversuch zwischen allgemeiner Strategieforschung<br />
und spezieller Branchenforschung<br />
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Handelsliteratur sehr auf operationale Probleme des Handels fokussiert, keine/ kaum<br />
Nutzung von Ergebnissen allgemeiner Strategieforschung; aktuelle Herausforderungen (v.a.<br />
Technologie) stellen Handel vor komplexe Probleme; Nutzung der Ergebnisse von allgemeiner<br />
Strategieforschung angebracht; Übertragung des Netzwerk-Management Gedankens in<br />
Handelslandschaft<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,<br />
Lehrstuhl für Allgemeine BWL, Organisation und Personal (Auf der Schanz 49, 85049<br />
Ingolstadt)<br />
KONTAKT: Mosburger, Walburga -Sekretariat- (Tel. 0841-937-1936,<br />
e-mail: walburga.mosburger@ku-eichstaett.de)<br />
[82-L] Santer, Jacques:<br />
Die genossenschaftliche Initiative - ein Baustein der Europäischen Wirtschaft, (Arbeitspapiere<br />
des Instituts für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Nr. 42),<br />
Münster 2004, 18 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~06/forschen/veroeffentlichungen/material/AP42.pdf)<br />
INHALT: "Kooperationen gewinnen für die Organisation der unternehmerischen Tätigkeit immer<br />
stärker an Bedeutung. Hinter dieser einzelwirtschaftlichen Reaktion auf eine herausfordernde<br />
Umwelt steht der Wunsch, wettbewerbsfähig zu bleiben oder zu werden. Die Mechanismen,<br />
über die Kooperationen dazu beitragen können, sind heute weitgehend erforscht. Können Kooperationen<br />
aber auch die Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes unterstützen?<br />
Dieser Frage geht der Autor, Präsident der Europäischen Kommission von 1995 bis 1999 und<br />
über viele Jahre Mitglied des Europäischen Parlaments, in seinem Festvortrag anlässlich der<br />
Eröffnung der Internationalen Genossenschaftswissenschaftlichen Tagung 2004 an der Universität<br />
Münster nach, der diesem IfG-Arbeitspapier zu Grunde liegt. Er zeigt eindrucksvoll,<br />
dass Kooperationen kein neues Phänomen sind, sondern dass diese schon in der Hanse Vorreiter<br />
der politischen Integration und eine Quelle für wirtschaftlichen Wohlstand waren. Er<br />
stellt fest, dass heute Kooperationen gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ein<br />
geeignetes Mittel sind, um im Konzert der Großen zu bestehen. Sie können dazu beitragen,<br />
eine nachhaltige wirtschaftliche Basis aufzubauen und unternehmerische Selbständigkeit zu<br />
ermöglichen. Damit können sie zugleich auch einer Intensivierung des Handels und Leistungsaustausches<br />
dienen und somit die wirtschaftliche Integration der EU vertiefen: ein Baustein<br />
für die europäische Wirtschaft." (Textauszug)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 115<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
[83-F] Schauwecker, Philipp, M.A. (Bearbeitung); Kühlmann, Torsten M., Prof.Dr. (Leitung):<br />
Opportunismus als Beziehungsrisiko in transnationalen Unternehmen (Teilprojekt F 04)<br />
INHALT: Wenn sich Unternehmen vernetzen, um ihre Ziele gemeinsam besser zu erreichen, dann<br />
profitieren davon im Idealfall alle Partner in gleichem Maße. Allerdings besteht die Gefahr,<br />
dass einer der Partner das Vertrauen eines anderen ausnutzt. Etwa indem er ihm Informationen<br />
vorenthält, Absprachen nicht beachtet oder sogar Verträge bricht. Ein solches Verhalten<br />
wird in der Fachsprache Opportunismus genannt. Ein Beispiel: Der Hersteller von Hartgummireifen<br />
X vereinbart mit dem Unternehmen Y, das Sackkarren produziert, diesem fristgerecht<br />
5000 Paar Reifen zu liefern. Tatsächlich fehlen dem Hersteller X die Kapazitäten, eine<br />
solche Menge an Reifen in der vereinbarten Frist zu produzieren. Um sich aber den Gewinn<br />
zu sichern, hat er dem Unternehmen Y dennoch zugesagt, obwohl er bereits wusste, dass er<br />
die Vereinbarung nicht würde einhalten können. Die Forschung ist nun darum bemüht, Bedingungen<br />
ausfindig zu machen, die dieses Phänomen begünstigen. Die Erkenntnisse sind für<br />
die Praxis von unmittelbarem Nutzen. Nur wer weiß, welche Umstände opportunistisches<br />
Verhalten fördern, hat die Möglichkeit, solchen Tendenzen entgegenzuwirken. Unternehmensnetzwerke,<br />
die sich über verschiedene Nationen oder sogar Kontinente erstrecken, sind<br />
vermutlich besonders anfällig für opportunistisches Verhalten. Dafür sprechen unter anderem<br />
folgende Gründe: Kulturell sehr verschiedene Partner fühlen sich den jeweiligen Partnerunternehmen<br />
unter Umständen weniger verpflichtet. Die geographische Distanz zwischen den<br />
Netzwerkunternehmen erschwert den Aufbau von persönlichen Beziehungen und die Kontrolle<br />
der Netzwerkpartner. In überschaubaren Märkten müssen sich Unternehmen stets um ihren<br />
guten Ruf sorgen. Im globalen Wettbewerb dagegen ist aufgrund der noch fehlenden Transparenz<br />
die Wahrscheinlichkeit geringer, dass einem der schlechte Ruf vorauseilt. Die Durchsetzung<br />
vertraglicher Ansprüche ist auch aufgrund unterschiedlicher Rechtssysteme zeitaufwendiger,<br />
kostspieliger und erfolgsunsicherer. Es hat somit Sinn, das Opportunismusrisiko in internationalen<br />
Netzwerkbeziehungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieser Aufgabe widmet<br />
sich das Teilprojekt und analysiert Unternehmensnetzwerke zwischen deutschen und mexikanischen<br />
sowie zwischen deutschen und US-amerikanischen KMU (kleine und mittlere<br />
Unternehmen). Als Vergleichsbasis werden zusätzlich rein deutsche Unternehmensnetzwerke<br />
untersucht. Dazu werden möglichst viele Unternehmer in den Untersuchungsräumen direkt zu<br />
ihren Netzwerkbeziehungen befragt. Die Aussagen werden später genau analysiert und miteinander<br />
verglichen. So entstehen weiterführende Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen<br />
für die Wirtschaftspraxis. Anwendungsbezug: Das Forschungsprojekt sucht Ansatzpunkte für<br />
eine effektive Handhabung der Opportunismusproblematik zu überprüfen bzw. entwickeln.<br />
Der Bereich zu untersuchender Maßnahmen umfasst sowohl strukturelle, motivationale als<br />
auch relationale Ansätze. Über eine bessere Berücksichtigung der "dunklen Seite" von Netzwerken<br />
sollen Unternehmen in die Lage versetzt werden, die Chancen von transnationalen<br />
Netzwerken auch auszuschöpfen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />
Mexiko, USA<br />
METHODE: halbstandardisierte Leitfadeninterviews mit deutschen, mexikanischen und USamerikanischen<br />
Netzwerkpartnern; Technik der "kritischen Ereignisse" zur Vertiefung und<br />
Erhebung zentraler Vorkommnisse im Netzwerk; Entwicklung und Vorgabe von standardisierten<br />
Skalen zu den bei Netzwerkpartnern unterstellten Opportunismustendenzen; Erfassung<br />
wahrgenommener Netzwerkmerkmalen über die Struktur-Lage-Technik<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
116 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
INSTITUTION: Forschungsverbund Transnationale Netzwerke -fortrans- (Geschwister-Scholl-<br />
Platz 1, 80539 München); Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche<br />
Fakultät, Lehrstuhl für BWL IV Betriebliches Personalwesen und Führungslehre (95440 Bayreuth);<br />
Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Infanteriestr.<br />
8, 80797 München)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-3511, Fax: 0921-55-2954,<br />
e-mail: philipp.schauwecker@uni-bayreuth.de)<br />
[84-F] Schedl, Hans (Bearbeitung):<br />
Positionierung der europäischen und deutschen Industrie im globalen Konsolidierungsprozess,<br />
insbesondere der Systemanbieter<br />
INHALT: Abgeschwächt wachsende Märkte und eine stärkere globale Ausrichtung des Produktions-<br />
und Beschaffungsprozesses haben zu einer Konsolidierung geführt, die regional mit abnehmender<br />
Beschäftigung und Wertschöpfung sowie steigenden Importen verbunden sein<br />
kann. Es soll festgestellt werden, wie dieser Prozess in deutschen und europäischen Firmen<br />
abgelaufen ist und zu welchen Ergebnissen er geführt hat. Insbesondere die Konsequenzen für<br />
Wachstum und Beschäftigung sind hierbei herauszuarbeiten. Zudem sind die Ursachen dieser<br />
Entwicklungen zu analysieren: Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere Konzentrations-,<br />
Offshoring- und Outsourcingprozesse. Vertiefend ist zu prüfen, welche Rolle institutionelle<br />
Anleger in diesem Prozess spielen, wie sich die Verlagerung von Firmenzentralen auswirkt<br />
und welche Rechtsformen und Eigentümerstrukturen größeren Schutz vor feindlichen Übernahmen<br />
bieten. Besondere Bedeutung kommt in diesem Prozess Industrieunternehmen zu, die<br />
als Systemführer tätig sind. Deshalb soll der Einfluss von Systemführern auf vor- und nachgelagerte<br />
Bereiche und ihre Rolle für Konzentration, Outsourcing und Offshoring betrachtet<br />
werden. Die Antworten auf diese Fragen sollen industriepolitische Handlungsoptionen aufzeigen.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-08 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. an der Universität München (Postfach<br />
860460, 81631 München)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-9224-1366, Fax: 089-9224-1460, e-mail: schedl@ifo.de)<br />
[85-F] Schertler, Manfred, Dr. (Bearbeitung):<br />
Interorganisationales Wissensmanagement<br />
INHALT: Der Umgang mit Wissen entscheidet über den Erfolg moderner Unternehmen. Wissensmanagement<br />
als das gezielte Planen, Steuern und Kontrollieren der Ressource Wissen gerät<br />
mehr und mehr zu einem strategischen Erfolgsfaktor. Das Forschungsvorhaben vollzieht<br />
einen Perspektiven- und Paradigmenwechsel weg von der bisher dominierenden Innensicht<br />
eines unternehmensbezogenen Wissensmanagements hin zu einem interorganisationalen Wissensmanagement.<br />
Dort werden nicht die Wissensflüsse innerhalb eines Unternehmens betrachtet,<br />
sondern der bewusste und zielgerichtete Austausch von Wissen zwischen Unternehmen.<br />
Diese Unternehmen können Kooperationspartner sein, sich als Konkurrenten am Markt<br />
gegenüberstehen oder sowohl kooperierende als auch konkurrierende Zielsetzungen verfolgen,<br />
sich also in "Co-opetition" befinden. Im Forschungsvorhaben werden die zentralen wis-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 117<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
sensbezogenen Schnittstellen eines Unternehmens identifiziert, analysiert und in einem Modell<br />
des interorganisationalen Wissensmanagements dokumentiert. Einzelne Wissensschnittstellen<br />
finden sich z.B. für Kunden- und Lieferantenbeziehungen, für F&E-Netzwerke, für<br />
Kooperationsbeziehungen zur Verbesserung interner Wissensressourcen oder für Beziehungen<br />
zu anderen Unternehmen. Für alle Aspekte des Managements der Wissensschnittstellen<br />
eines Unternehmens werden Unterstützungsmethoden entwickelt und Gestaltungsempfehlungen<br />
formuliert. Spezialisierte IV-Systeme für die Wahrnehmung der erweiterten Management-Aufgaben<br />
werden konzipiert und zum Nachweis der Realisierbarkeit prototypisch implementiert.<br />
Einen Schwerpunkt des Forschungsprojekts bildet aus betriebswirtschaftlicher<br />
Perspektive die Unterstützung bei Entscheidungen über das In- und Outsourcing von Wissensressourcen.<br />
Aus Perspektive der Wirtschaftsinformatik fokussiert das Projekt in einem<br />
weiteren Schwerpunkt die Modellierung und das situationsabhängige Management der wissensbezogenen<br />
Schnittstellen des Unternehmens zu seinen Partnern. Im Einzelnen trägt das<br />
Vorhaben dazu bei, a) den Begriff des Wissens als Unternehmensressource zu präzisieren und<br />
Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Wissen als Basis für Management-Entscheidungen gemessen<br />
und operativ beurteilt werden kann. Messbares Wissen ist eine Voraussetzung für die IV-<br />
Unterstützung des interorganisationalen Wissensmanagements; b) die Wissensschnittstellen<br />
eines Unternehmens mit seinen Partnern zu identifizieren und zu modellieren, um Chancen<br />
für die Optimierung der wissensbezogenen Beziehungen eines Unternehmens zu seinen Partnern<br />
aufzudecken. Die formale Schnittstellenmodellierung stellt einen weiteren Grundpfeiler<br />
für die Konzeption und Realisierung von Management-Unterstützungssystemen dar; c) Methoden<br />
und Technologien des Wissensmanagements weiterzuentwickeln und in einem interorganisationalen<br />
Kontext anzuwenden. Als Implementierungen dieser Methoden und Technologien<br />
unterstützen IV-Systeme zum einen die In- und Outsourcing-Entscheidungen des<br />
Managements in Bezug auf die Wissensressourcen des Unternehmens. Zum anderen dienen<br />
sie dazu, die Identifikation, den Erwerb, die Entwicklung, Verteilung, Nutzung und Bewahrung<br />
von Wissen zwischen den Partnern eines Wissensnetzwerks zu planen, zu steuern und zu<br />
kontrollieren; d) fundierte und evaluierte Empfehlungen für die Gestaltung der Beziehungen<br />
zwischen Partnern in Wissensnetzwerken zu generieren. Die Gestaltung eines Wissensnetzwerks<br />
beeinflussen z.B. Regeln für den Austausch und die Anwendung von Wissen, die Absicherung<br />
von Risiken, die durch die Öffnung von Unternehmenswissen gegenüber externen<br />
Partnern entstehen, Aspekte des Datenschutzes, die IV-technische Behandlung großer Datenmengen,<br />
die im Verlauf längerer Wissensbeziehungen angehäuft werden, oder auch Akquise-<br />
und Motivationsstrategien beim Aufbau neuer Partnerbeziehungen im Wissensnetzwerk;<br />
e) die strategische Bedeutung des interorganisationalen Wissensmanagements für einzelne<br />
Unternehmen wie auch für Unternehmensnetzwerke und für ganze Volkswirtschaften<br />
aufzuzeigen.<br />
METHODE: Aus den Zielen des Projekts ergeben sich folgenden Aufgabenbereiche: 1. Bezugsrahmen:<br />
Abgrenzung des Forschungsgebiets; wissenschaftstheoretische Einordnung der Forschungsarbeit<br />
(z.B. nach Paradigma, Theorie- und Modellverständnis). 2. Wissen: Definition<br />
der zentralen Begriffe (z.B. Unternehmenswissen, Wissensschnittstellen, Wissensakteure,<br />
Wissensnetzwerke, Wissensstrategie); Operationalisierung des unternehmerischen Wissensbegriffs;<br />
Ableitung von Möglichkeiten zur Wissensmessung. 3. Management von Wissensressourcen:<br />
Reflexion betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse zu In- und Outsourcing-Entscheidungen;<br />
Entwicklung einer Entscheidungsmethodik für das In- und Outsourcing von Unternehmenswissen;<br />
Gestaltung der interorganisationalen Wissensbeziehungen. 4. Management<br />
von Wissensschnittstellen: Identifikation und Modellierung der Wissensschnittstellen; Analyse<br />
der dynamischen Veränderungen an den Wissensschnittstellen; Ableitung von situativ-
118 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
adaptiven Strategien für das Schnittstellen-Management. 5. Unterstützungssysteme: Analyse<br />
der Portierbarkeit vorhandener Methoden und Technologien; Weiterentwicklung ausgewählter<br />
bestehender Methoden (z.B. Wissensbilanzierung); Entwicklung neuer Methoden auf der<br />
Grundlage innovativer Technologien (z.B. KI-Technologie, Soft Computing); prototypische<br />
Realisierung von Unterstützungskomponenten für das Management von interorganisationalen<br />
Wissensbeziehungen und -schnittstellen. 6. Evaluation und Empfehlungen: Praxisevaluation<br />
der entwickelten Systeme, Methoden und Technologien; Ableitung von Empfehlungen zur<br />
Gestaltung von Wissensnetzwerken.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />
Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Wirtschaftsinformatik 02 (Lange<br />
Gasse 20, 90403 Nürnberg)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0911-5302-450, Fax: 0911-5302-379,<br />
e-mail: sekretariat@wi2.uni-erlangen.de)<br />
[86-F] Scheuring, Gabriele, Dipl.-Kulturwirtin (Bearbeitung); Moosmüller, Alois, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Inpatriation. Risiken und Chancen informeller Netzwerke (Teilprojekt F 05)<br />
INHALT: Inpatriates - Fach- und Führungskräfte ausländischer Tochter- und Partnergesellschaften,<br />
die für mehrere Monate (oder Jahre) ins Stammhaus geholt werden - spielen eine zunehmend<br />
wichtige Rolle bei den Internationalisierungsstrategien der Unternehmen. Nach der<br />
Rückkehr in die Auslandsgesellschaft sollen die ehemaligen Inpatriates als Kontaktpersonen,<br />
Mediatoren und change agents fungieren und helfen, den Wissenstransfer und die Kooperation<br />
mit dem Stammhaus zu effektivieren. Damit sie als Schlüsselpersonen im informellen<br />
transnationalen Netzwerk fungieren können, müssen drei interkulturelle Risikosituationen<br />
bewältigt werden: 1. die interkulturelle Situation der Inpatriates im Stammhaus und in<br />
Deutschland, 2. ihre Rückkehr in die Auslandsgesellschaft und 3. die Aufrechterhaltung des<br />
speziellen Kontaktes mit ihnen. Die Risikosituationen sollen analysiert, Handlungspotentiale<br />
identifiziert und Strategien zur Risikominderung bzw. -vermeidung erarbeitet werden. Anwendungsbezug:<br />
Das Projekt soll KMUs helfen, die für den internationalen Geschäftserfolg<br />
notwendigen informellen transnationalen Netzwerke erfolgreich zu managen, Risiken zu minimieren<br />
und die an den kulturellen Schnittstellen entstehenden Probleme nachhaltig zu bewältigen.<br />
Dazu ist es wichtig herauszufinden: 1. wie die Auslandsgesellschaften bzw. die ehemaligen<br />
Inpatriates die Stammhausaktivitäten und die Kooperation mit dem Stammhaus<br />
einschätzen; 2. welche Erfahrungen in den Unternehmen bzgl. des interkulturellen Managements<br />
transnationaler Netzwerke vorhanden sind. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnissen<br />
sollen so aufbereitet werden, dass sie in konkrete Entwicklungs- und Bildungsmaßnahmen für<br />
KMUs umgesetzt werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />
Japan, Mexiko<br />
METHODE: Rolle und Funktion der (ehem.) Inpatriates im Netzwerk sowie ihre impliziten interkulturellen<br />
Wissensbestände werden mittels ethnographischer Methoden (Leitfadeninterviews,<br />
teilnehmende Beobachtung, emische Perspektive) untersucht. Befragt werden japanische<br />
und mexikanische Inpatriates in Deutschland, sowie nach Japan bzw. Mexiko zurückgekehrte<br />
ehemalige Inpatriates und deren jeweilige Partner im Stammhaus. Die deutschjapanische<br />
und deutsch-mexikanische Kooperation wird vergleichend untersucht und jeweils
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 119<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
kontrastierend aus deutscher und japanischer bzw. mexikanischer Perspektive analysiert, wodurch<br />
eine genauere Abschätzung der interkulturellen Risikopotentiale ermöglicht wird.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />
INSTITUTION: Forschungsverbund Transnationale Netzwerke -fortrans- (Geschwister-Scholl-<br />
Platz 1, 80539 München); Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für<br />
Interkulturelle Kommunikation (Oettingenstr. 67, 80538 München)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-9615, e-mail: a.moosmueller@vkde.fak12.uni-muenchen.de)<br />
[87-F] Stadlbauer, Florian, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Hess, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):<br />
NetWorx - Management von Unternehmensnetzwerken<br />
INHALT: Das Internet und andere Kommunikationstechnologien haben die Zusammenarbeit über<br />
die Grenzen von Unternehmen hinweg deutlich erleichtert. Unternehmensnetzwerke sind eine<br />
besonders wichtige Form dieser Kooperation, die sich insbesondere durch den Erhalt der<br />
Selbständigkeit der Beteiligten sowie durch ihren langfristigen Charakter auszeichnen. Warum<br />
Netzwerke entstehen, ist weitgehend geklärt, wie derartige Kooperationen zu führen sind<br />
jedoch noch nicht. Ziel des Schwerpunktes ist es, Instrumente für das Management derartiger<br />
Organisationen zu entwickeln und zu erproben. In der ersten Phase standen generelle Frage<br />
des Controllings von Netzwerken im Mittelpunkt, wie z.B. die Abwicklung von Aufträgen<br />
und die Unterstützung durch entsprechende IT-Werkzeuge. In Phase zwei liegt der Fokus<br />
speziell auf dem Management des IT-Einsatzes in Netzwerken. Betrachtet werden dabei alle<br />
Phasen des IT-Einsatzes, von der Identifikation sinnhafter Einsatzmöglichkeiten über die Bewertung<br />
von Investitionsideen bis zur Umsetzung. Bearbeitet werden zurzeit folgende Themen:<br />
Gestaltung von IT-Werkzeugen zur Unterstützung interner Märkte in Netzwerken; Integration<br />
von Anwendungssystemen innnerhalb von Netzwerken; IT-Investitionscontrolling<br />
in Netzwerken. Das Projekt wurde in Kooperation mit folgenden Einrichtungen durchgeführt:<br />
Biege 21 AG; CeTim München/ Rotterdam: Center for Technology and Innovation Management;<br />
NetVolution; RFID Kompetenzzentrum Gera e.V.; Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft:<br />
Forum für Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis; Techno-Pool GmbH.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hirnle, C.; Hess, T.: Operationalizing economic theory for use in<br />
IT evaluation: a principal-agent based framework for assessing collective IT investments. in:<br />
Proceedings of the Ninth Pacific Asia Conference on Information Systems, Bangkok 2005,<br />
pp. 683-697.+++Hess, T.; Wittenberg, S.: IT-gestütztes Netzwerkcontrolling. in: HMD - Praxis<br />
der Wirtschaftsinformatik, Jg. 41., 2005, Nr. 2, S. 52-62.+++Wittenberg, S.; Hess, T.: Management<br />
von Netzwerkorganisationen als neue Herausforderung für die Versicherungswirtschaft.<br />
in: Albrecht, P.; Lorenz, E.; Rudolph, B. (Hrsg.): Risikoforschung und Versicherung:<br />
Festschrift für Elmar Helten. Karlsruhe 2004, S. 215-236.+++Hirnle, C.; Hess, T.: Rationale<br />
IT-Investitionsentscheidungen: Hürden und Hilfsmittel. in: Zeitschrift für Controlling und<br />
Management (ZfCM), Jg. 48., 2004, Sonderheft Nr. 1, S. 86-95.+++Hess, T.; Katzy, B.; Wittenberg,<br />
S.: Kooperationstools. Werkzeug oder Spielzeug? in: New Management, Jg. 72.,<br />
2004, Nr. 12, S. 16-21.+++Wohlgemuth, O.; Hess, T.: Strategische Projekte als Objekte kollektiver<br />
Investitionsentscheidungen in Unternehmensnetzwerken. in: Strategische Prozesse<br />
und Pfade - Managementforschung, Bd. 13, Wiesbaden 2004, S. 195-223.+++Hess, T.; Wittenberg,<br />
S.: Interne Märkte in Dienstleistungsnetzwerken. in: Bruhn, M.; Stauss, B. (Hrsg.):<br />
Dienstleistungsnetzwerke - Dienstleistungsmanagement Jahrbuch 2003. Wiesbaden 2003, S.<br />
161-184.+++Hess, T.: Planning and control of virtual corporations in the service industry: the
120 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
prototype VICOPLAN. in: Proceedings of the 35th Hawaii international conference on system<br />
sciences - 2002. Hawaii 2002.+++Hess, T.: Netzwerkcontrolling. Instrumente und ihre<br />
Werkzeugunterstützung, Jg. 1., Wiesbaden 2002.+++Wittenberg, S.; Hess, T.: Reputation als<br />
Steuerungsinstrument in netzwerkinternen Märkten. in: Engelien, M.; Homann, J. (Hrsg.):<br />
Virtuelle Organisation und Neue Medien 2002. Köln 2002, S. 107-131.+++Wohlgemuth, O.;<br />
Hess, T.: Evaluating success of virtual corporations with CONECT: basic procedural indications<br />
and practical application. in: Managing virtual web organizations in the 21st century: issues<br />
and challenges. Hershey 2002, pp. 292-317.+++Hess, T.: Controlling eines virtuellen<br />
Unternehmens - ein Zwischenbericht. in: Kostenrechnungspraxis (krp), Sonderheft E-Business<br />
& Controlling, 2002, Nr. 2, S. 92-<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik<br />
und Neue Medien (Ludwigstr. 28 VG, 80539 München); Schmalenbach-Gesellschaft<br />
für Betriebswirtschaft e.V. (Bunzlauer Str. 1, 50858 Köln); CeTIM - Center for Technology<br />
and Innovation Management at University Bw Munich (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577<br />
Neubiberg)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-6391, Fax: 089-2180-13541,<br />
e-mail: thess@bwl.uni-muenchen.de); Bearbeiter (Tel. 089-2180-2079, Fax: 089-2180-<br />
13541, e-mail: stadlbauer@bwl.uni-muenchen.de)<br />
[88-L] Stokman, Frans N.; Vieth, Manuela:<br />
Was verbindet uns wann mit wem?: Inhalt und Struktur in der Analyse sozialer Netzwerke,<br />
in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2004, H. 44, S. 274-302<br />
(Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: "Die Analyse sozialer Netzwerke erfreut sich wachsender Beliebtheit. Häufig wird<br />
dabei das Konzept des sozialen Kapitals verwendet. Damit wird auf die Möglichkeiten hingewiesen,<br />
die soziale Netzwerke Gruppen und Individuen zur Verwirklichung ihrer Ziele bieten.<br />
In diesem Artikel wird dargelegt, dass sich die meisten Netzwerkstudien zu sehr auf die<br />
Netzwerkstruktur konzentrieren. Diese Studien vernachlässigen, dass ihre Ergebnisse kontextspezifisch<br />
sind. Denn die Befunde hängen davon ab, welche Ziele die Akteure gerade anstreben<br />
und welche Arten von Beziehungen untersucht werden. Dies führt zu einer Zersplitterung<br />
der Netzwerkansätze, ohne dass die Bedingungen angegeben werden, unter denen sie<br />
angewandt werden können. In diesem Artikel wird eine Heuristik vorgeschlagen, die es ermöglicht,<br />
verschiedene Netzwerkansätze miteinander zu verbinden. Dazu wird der Schwerpunkt<br />
der Analyse auf diejenigen Ziele von Akteuren gelegt, die nicht durch eine Person allein<br />
verwirklicht werden können und somit zu gemeinschaftlicher Produktion und Nutzung<br />
von Gütern führen. Dabei werden ausdrücklich materielle Ziele sowie hedonistische Ziele<br />
('sich wohlfühlen') und normative Ziele ('sich angemessen verhalten') mit einbezogen. Mit<br />
Hilfe dieser Heuristik kann für die Analyse sozialer Netzwerke die Kombination von Prozessen<br />
und dazugehörigen Beziehungen ausgewählt werden, die in einer gegebenen Situation eine<br />
Rolle spielen. Sie führt zu Theorien und Hypothesen darüber, was von welchem Netzwerk<br />
unter welchen strukturellen Voraussetzungen warum produziert wird. Die analytische Stärke<br />
der Heuristik wird in zwei völlig unterschiedlichen Kontexten vorgeführt, nämlich zum einen<br />
bei Netzwerken für Strategieentscheidungen in der Politik und in Organisationen zum anderen<br />
bei Freundschaftsnetzwerken." (Autorenreferat)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 121<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
[89-F] Technische Universität Cottbus:<br />
Personelle Einflüsse in multidimensionalen Kooperationen und Netzwerken<br />
INHALT: Zielsetzung: Viele Kooperationen sind dauerhaft angelegt, aber einige davon erfolgen<br />
in Projekten mit dem selben oder unterschiedlichen Partner. Dabei kann die Strukturierung<br />
der Teilaufgaben und der vertraglich fixierten Pflichten gröber oder feiner angelegt sein. Dies<br />
hängt aber nicht nur von den generellen Regeln im Unternehmen, dem sozialen Kapital, sondern<br />
auch von der personellen Merkmalen ab. Ziel ist daher die Untersuchung des Zusammenhanges<br />
von Persönlichkeitsdimensionen von Projektleitern kooperativer Projekte und die<br />
Strukturierung des Kooperationsprozesses. 1. Modul 1 Exploration und Theorieableitung:<br />
Theoretische Untersuchung und Exploration der zentralen personellen Charakteristika von<br />
Unternehmern (z. B. Big Five der Persönlichkeitsdimensionen) und Projektleitern bei Kooperationen<br />
und Identifizierung von Funktions- und Motivbündeln. 2. Modul 2 Quantifizierung<br />
und Überprüfung: Quantifizierung der qualitativen Daten aus den Interviews und auf deren<br />
Basis eine kausalanalytische Überprüfung der Hypothesen mittels einer eigenen Weiterentwicklung<br />
der Analysemethode (aufbauend auf PLS-Path). Das Ergebnis der Kausalanalyse<br />
soll die Theoriebildung sein, auf deren Basis pragmatische Methoden entwickelt werden. 3.<br />
Modul 3 Methodenentwicklung: Entwicklung von Instrumenten und Methoden - darunter<br />
Konzeptionen alternativer idealtypischer multifunktionaler/ multimotiver Kooperationen im<br />
Hinblick auf personelle Charakteristika von Projektleitern. Entwicklung von Führungsinstrumenten,<br />
Beurteilungsinstrumenten, Prozessablaufschemata inkl. der Aufteilung und Zusammenfügung<br />
von Komponenten sowie weiterer Instrumente zur Konfiguration und zu Governance-Strukturen.<br />
4. Modul 4 Integration in Softwareunterstützung: Entwicklung von Unterstützungstools<br />
zur besseren Planung multifunktionaler und multimotiver Kooperationsinhalte.<br />
Hierbei sind auch Methoden zu entwickeln, die auf nicht unbedingt gleiche, aber kompatible<br />
Motive abzielen. 5. Modul 5 Herausarbeitung, Vergleich und Methodenanpassung bei Branchenspezifika:<br />
Vergleich der Ergebnisse und Verfeinerung der Instrumente und Methoden in<br />
Bezug auf unterschiedliche Branchen. 6. Modul 6 Erprobung, Feintuning und Implementation:<br />
Einführung und Test der Methoden in reale Kooperationsprozesse. Diese Methodik erlaubt<br />
ferner, eine intensivere und bessere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmen<br />
herzustellen, welches auch den Transfer von Forschungsergebnissen und Personal<br />
sowie eine Drittmittelakquisition verbessern kann. Durch die Erprobung und Überarbeitung<br />
können weitere Erkenntnisse gewonnen werden, die dem Re-test, dem Feintuning und der<br />
Überarbeitung der Software dienen.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />
Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften (Postfach 101344, 03013<br />
Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />
(Postfach 03013, 101344 Cottbus)<br />
KONTAKT: Lehrstuhl (Tel. 0355-69-2967, Fax: 0355-69-3009, e-mail: PI@tu-cottbus.de)<br />
[90-F] Teuber, Jörg (Bearbeitung):<br />
Die Europäisierung von Wirtschaftsinteressen in ausgewählten Sektoren: Fallstudien in der<br />
Automobilindustrie und im Einzelhandel
122 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
INHALT: Ziel dieses Projektes ist es, die tatsächliche Natur der Europäisierung von Interessenvertretung<br />
zu beschreiben und zu analysieren. Einfache Modelle gehen von einem Transfer<br />
der national organisierten Interessenvertretung auf die europäische Ebene aus. Diese Annahme<br />
stimmt aber nur wenig mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein. Nicht nur auf mitgliedsstaatlicher<br />
Ebene, sondern auch im politischen System der EU nehmen nationale Akteure<br />
weiterhin signifikanten Einfluss. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass eine<br />
Veränderung nationaler Interessenvertretungsstrukturen auch durch internationale Faktoren<br />
bewirkt werden kann, die über die europäische Ebene hinaus gehen. Das Dissertationsprojekt<br />
stützt sich auf die Datenbank des MPIfG zu organisierten Interessen in ausgewählten Sektoren<br />
und Ländern. Das Projekt betrachtet Dachverbände, Branchen- und subsektorale Verbände<br />
sowie die Interessenvertretungen großer Firmen auf nationaler und europäischer Ebene.<br />
Berücksichtigt werden dabei auch weniger formalisierte Gremien als Alternative zu bisherigen<br />
Organisationsformen. Das besondere Interesse gilt der Entwicklung der Organisationsstrukturen<br />
und ihrer Verknüpfungen sowie einer möglichen Arbeitsteilung zwischen nationaler<br />
und europäischer Ebene. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa<br />
METHODE: Basis ist zunächst die grundlegende Erschließung der Zusammenhänge: Aufarbeitung<br />
der Branchen, Länder und hier je der spezifischen Verbandsstrukturen. Dazu werden vor<br />
allem primäre Quellen (Verbändeverzeichnisse etc.) sowie Sekundärliteratur durchgearbeitet.<br />
Die theoretische Einbettung sowie das weitere methodische Vorgehen werden erst im Projektverlauf<br />
spezifiziert. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen.<br />
Qualitatives Interview (Stichprobe: 10-15).<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: info@mpifg.de)<br />
[91-L] Theurl, Theresia:<br />
Kooperative Governancestrukturen, (Arbeitspapiere des Instituts für Genossenschaftswesen der<br />
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Nr. 48), Münster 2005, 36 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~06/forschen/veroeffentlichungen/material/AP48.pdf)<br />
INHALT: "Zunehmend werden von Unternehmen Kooperationen und Allianzen vereinbart,<br />
Netzwerke gegründet. Dies ist mit zwei neuen Facetten der Mikrogovernance verbunden. Erstens<br />
kann die Corporate Governance kooperationsrelevante Elemente enthalten, die die Integration<br />
in ein Netzwerk erleichtern oder erschweren und von der Mitgliedschaft in einem<br />
Netzwerk können wiederum Rückwirkungen auf die Governancestrukturen des Unternehmens<br />
ausgehen, die deren Veränderung nahe legen. Die Corporate Governance enthält also<br />
kooperationsrelevante Elemente oder sie ist vor dem aktuellen Hintergrund um solche zu ergänzen.<br />
Zweitens lässt die Institutionalisierung der Netzwerke selbst eine Mikrogovernance<br />
entstehen, die Anreize und Restriktionen für die kooperierenden Unternehmen enthält und die<br />
die Performance der Netzwerke beeinflusst. Es geht dann um eine Cooperative Governance,<br />
also um kooperative Governancestrukturen. Die beiden Typen von Governancestrukturen ergänzen<br />
sich und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem IfG-Arbeitspapier werden die Anforderungen<br />
an kooperative Governancestrukturen und deren Implementierung herausgearbeitet<br />
und darauf aufbauend die Governance genossenschaftlicher Netzwerke thematisiert. Eine<br />
Primäre und eine Sekundäre Cooperative Governance werden isoliert und analysiert. Es han-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 123<br />
2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />
delt sich um eine Arbeit aus dem IfG-Forschungscluster 'Unternehmenskooperationen', die<br />
hiermit zur Diskussion gestellt wird." (Autorenreferat)<br />
[92-F] Welter, Friederike, PD Dr.; Ammon, Ulrike, Dipl.-Volksw. (Leitung):<br />
Die Bedeutung von Netzwerken bei Unternehmensgründungen von Frauen<br />
INHALT: Deutschlandweit existieren etwa 500 Netzwerke und Verbände für Gründerinnen und<br />
Unternehmerinnen. Warum organisieren sich Unternehmerinnen und Existenzgründerinnen in<br />
Netzwerken und Verbänden? Was schätzen Frauen an diesen Netzwerken? Wie nutzen sie<br />
sie? Wie entwickeln sich die Netzwerke? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt<br />
eines Forschungsprojektes im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit<br />
(BMWA), den das Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung Essen (RWI)<br />
und die Sozialforschungsstelle sfs Dortmund bearbeiteten. Die Studie untersuchte auch, in<br />
welcher Hinsicht Unternehmerinnen-Netzwerke den Erfolg von Gründungen beeinflussen<br />
können und welche Faktoren ein erfolgreiches und nachhaltig effektives Netzwerk ausmachen.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: östliches Ruhrgebiet, München, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
USA, Großbritannien, Niederlande, Österreich, Schweden<br />
METHODE: Die Untersuchungsschwerpunkte waren: Identifizierung der hauptsächlichen Netzwerktypen<br />
für Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen; feststellen, wie die Netzwerke<br />
Unternehmen und Gründungserfolg beeinflussen (können); herausfinden, welche Unterstützung<br />
Gründerinnen und Unternehmerinnen im Netzwerk suchen und welche Anforderungen<br />
und Erwartungen gründungsinteressierte Frauen und selbständig tätige Frauen an "ihr"<br />
Netzwerk stellen; Ermittlung der Einfluss- und Erfolgsfaktoren von Netzwerken auf regionaler,<br />
organisationeller und personeller Ebene sowie nationaler und internationaler Trends der<br />
Netzwerkentwicklung. Dazu wurden beide Seiten befragt, sowohl die Netzwerk-Organisatorinnen<br />
und -Promotorinnen (Angebotsseite) als auch die Mitglieder bzw. die Nutzerinnen<br />
(Nachfrageseite) ausgewählter Netzwerke. Die Gründerinnen-/ Nutzerinnenbefragung wurde<br />
im Februar-März 2004 online durchgeführt, während die Netzwerkmanager/-innen persönlich<br />
befragt wurden. In drei regionalen Fallstudien - östliches Ruhrgebiet, München und Mecklenburg-Vorpommern<br />
- sind zudem exemplarisch die regionale Einbindung von Netzwerken und<br />
regionale Erfolgsfaktoren untersucht worden. Zusätzlich wurden ausgewählte Netzwerk-Beispiele<br />
in den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden befragt und<br />
im Hinblick auf übergreifende Trends ausgewertet. Die zentralen Ergebnisse zu den Erfolgsfaktoren<br />
verschiedener Netzwerktypen und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen wurden<br />
am 4. Oktober 2004 bei einem abschließenden Workshop vorgestellt und mit Vertreterinnen<br />
der Netzwerke und Expertinnen der Gründungsforschung und -beratung diskutiert.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Dokumentation der Workshop-Präsentationen.<br />
Unter: http://www.sfs-dortmund.de/aktuell/bnuf-worksh.html abrufbar.<br />
+++Kurzfassung der Studienergebnisse und Handlungsempfehlungen, 21 S. Unter: http://<br />
www.sfs-dortmund.de/docs/docsakt/netzwerke-kurz.pdf abrufbar.<br />
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit FI-<br />
NANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- (Hohenzollernstr.<br />
1-3, 45128 Essen); Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger<br />
Platz 17, 44339 Dortmund)<br />
KONTAKT: Welter, Friederike (Dr. Tel. 0201-8149-268); Ammon, Ursula (Tel. 0231-8596-260)
124 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung,<br />
Arbeitsorganisation<br />
[93-F] Abicht, Lothar, PD Dr.habil.; Freikamp, Henriette (Bearbeitung):<br />
Personal aktiv<br />
INHALT: Das Projekt soll neue Wege zur Bewältigung des demografischen Wandels in der EU<br />
aufzeigen und in den beteiligten Regionen nachhaltige Strukturen schaffen, die diesen Wandel<br />
langfristig begleiten. Die Altersstruktur der Erwerbstätigen wird sich in den am Projekt<br />
beteiligten Ländern Deutschland, Frankreich, Litauen, Ungarn und Polen massiv verändern.<br />
Das Projekt soll Kleinen und Mittelständischen Unternehmen (KMU) des Handwerks für das<br />
kaum genutzte Potenzial älterer Arbeitskräfte sensibilisieren. Dazu gehört die Entwicklung<br />
und Erprobung von Modellen zur Aufwertung dieser Gruppe der Erwerbstätigen. Dies erfolgt<br />
durch Konzeption von Personalentwicklungsmaßnahmen und von Modellen für die Anpassung<br />
der Arbeitsbedingungen in Handwerksunternehmen. Die Modellentwicklung wird begleitet<br />
durch aktive Öffentlichkeitsarbeit. Dabei verfolgt das transnationale Projekt die folgenden<br />
Ziele: 1. Genaue Analyse der demografischen Situation und deren Auswirkungen auf<br />
die Handwerksunternehmen in den Partnerregionen; 2. Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
gerade auch für Ältere durch Gesundheitsmanagement; 3. Erhöhung der Beschäftigungs- und<br />
der Fortbildungsquote älterer Arbeitnehmer in kleinen und mittelständischen Handwerksunternehmen;<br />
4. Sensibilisierung von Unternehmen und Öffentlichkeit für die sich aus dem demografischen<br />
Umbruch ergebenden Konsequenzen und die Notwendigkeit der aktiven Vorbereitung<br />
auf die Umbrüche in der Bevölkerungsstruktur, insbesondere auch durch die verstärkte<br />
Nutzung des Potenzials älterer Arbeitskräfte; 5. Ermittlung der Ursachen für das frühzeitige<br />
Ausscheiden von älteren Arbeitnehmern aus kleinen und mittleren Handwerksunternehmen<br />
und möglicher Maßnahmen dagegen; 6. Verstärkung der Vermittlung von Wissen und Erfahrungen<br />
von Älteren an Jüngere im Arbeitsprozeß durch deren längere Beschäftigung im Betrieb<br />
oder durch Öffnung altersgerechter Tätigkeitsfelder; 7. Ermittlung des Bedarfs an Unterstützung<br />
für die Handwerksunternehmen und Entwicklung von Modellen für die Gestaltung<br />
altersgerechter Weiterbildungs- und Personalentwicklungsmaßnahmen und für die Anpassung<br />
von Arbeitskräften; 8. Testung und Optimierung der im Laufe des Projekts entwickelten Modelle;<br />
9. im Sinne der Nachhaltigkeit werden die als wirkungsvoll erkannten Handlungsansätze<br />
des Projekts den Verantwortlichen zur Umsetzung vorgeschlagen bzw. umgesetzt. Die erarbeiteten<br />
Lehrmethoden und Materialien sollen in den laufenden Lehrbetrieb von Bildungsträgern<br />
eingeführt werden. Projektpartner: Handwerkskammer Halle/ Saale; Chambre de Metiers<br />
du Nord (Handwerkskammer Lille); Kauno Prekybos Pramones ir Amatu Rumai (IHHK<br />
Kaunas); Veszprem Megyei Kereskedelmi es Iparkamara (Handels- und Industriekammer<br />
Veszprem); Izba Rzemieslnicza oraz Sredniej Przedsiebiorczosci w Katowicach (Handwerkskammer<br />
Kattowitz); isw Institut gGmbH; AOK Allgemeine Ortskrankenkasse Sachsen-<br />
Anhalt; IKK gesund plus; DGB Deutscher Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt Süd, Kreisverband<br />
Halle. Weitere Informationen unter: http://www.personalaktiv.de .<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -<br />
Europäischer Sozialfonds-; Land Sachsen-Anhalt<br />
INSTITUTION: Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- (Postfach<br />
110551, 06019 Halle)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 125<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
KONTAKT: Abicht, Lothar (Dr. Tel. 0345-521-3626, e-mail: abicht@isw-institut.de); Freikamp,<br />
Henriette (Tel. 0345-2998-2812, e-mail: freikamp@isw-institut.de)<br />
[94-L] Andersen, Sünne; Dölling, Irene:<br />
Umbau des Geschlechter-Wissens von ReformakteurInnen durch Gender Mainstreaming?,<br />
in: Ute Behning, Birgit Sauer (Hrsg.): Was bewirkt Gender Mainstreaming? : Evaluierung durch<br />
Policy-Analysen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 171-187, ISBN: 3-593-37608-3<br />
INHALT: Obwohl in der Forschungsliteratur oft darauf hingewiesen wird, dass die Implementierung<br />
von Gender Mainstreaming einer genauen Kenntnis der Besonderheiten der jeweiligen<br />
Organisation sowie der konkreten objektiven wie subjektiven Bedingungen "vor Ort" bedarf,<br />
gibt es bislang kaum Studien, die gestützt auf empirische Analysen zeigen, welche Voraussetzungen<br />
bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming in Organisationen vorhanden sein<br />
müssen. Die Autorinnen diskutieren in ihrem Beitrag eine dieser Voraussetzungen, wozu sie<br />
aus ihrem Forschungsprojekt in einem Ostberliner Bezirksamt in den Jahren 2000 bis 2002<br />
berichten. Ausgangspunkt war u.a. die Frage, ob die Reform der kommunalen Verwaltung<br />
Chancen für den Abbau bestehender Geschlechterhierarchien in der Organisation eröffnet und<br />
über welches Geschlechter-Wissen die Führungskräfte in der Organisation verfügen sollten.<br />
Die Autorinnen fassen einige empirische Befunde zusammen und zeigen, welche subjektiven<br />
Wahrnehmungs- und Deutungsmuster das Handeln der AkteurInnen in der Organisation<br />
bestimmen. Sie ziehen ferner Schlussfolgerungen für Gender-Trainings von Führungskräften<br />
als einem wichtigen Baustein zur Implementierung von Gender Mainstreaming in der öffentlichen<br />
Verwaltung. (ICI2)<br />
[95-L] Bellmann, Lutz; Leber, Ute:<br />
Betriebliche Weiterbildung: denn wer da hat, dem wird gegeben, in: IAB Forum : das Magazin<br />
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 2005, Nr. 2,<br />
S. 52-55<br />
INHALT: haben insgesamt 41 Prozent der westdeutschen und 44 Prozent der ostdeutschen Betriebe<br />
Weiterbildungsmaßnahmen angeboten, wobei allerdings der Schwerpunkt auf den<br />
Großbetrieben liegt. Kleine und mittlere Betriebe, Unternehmen bestimmter Branchen wie<br />
beispielsweise das Baugewerbe und die Land- und Forstwirtschaft, aber auch Un- und Angelernte<br />
haben einen erheblichen Nachholbedarf. Als Ansatzpunkte für Verbesserungen werden<br />
genannt: (1) Gezielte Weiterbildungsberatung, ergänzt etwa durch Beratungsgutscheine; (2)<br />
Einrichtung von 'Lernzeitkonten', bei denen angesammelte Arbeitszeitguthaben zur Weiterbildung<br />
genutzt werden können; (3) Angebot von zielgruppenorientierten Weiterbildungsangeboten,<br />
beispielsweise für Ältere, Ausländer mit Sprachschwierigkeiten oder Geringqualifizierte.<br />
(IAB)<br />
[96-L] Bereswill, Mechthild:<br />
Geschlecht als Humanressource: reproduzieren oder irritieren?, in: Waltraud Ernst (Hsrg.):<br />
Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit Verl., 2005, S.<br />
218-229, ISBN: 3-8258-8706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439)
126 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
INHALT: Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, wie die Komplexität von Ungleichheiten<br />
im Geschlechterverhältnis in Konzepten des Gender Mainstreaming thematisiert wird<br />
und welchen Bedeutungswandel der gesellschaftskritische Gehalt soziologischer Frauen- und<br />
Geschlechterforschung in Konzepten des Gender Mainstreaming erfährt. Im Mittelpunkt stehen<br />
damit Schlüsselkonzepte der gegenwärtigen Geschlechterpolitik: Gender, Genderkompetenz<br />
und vor allem Gendertraining, ein Instrument, dessen methodische Traditionen auf der<br />
Schnittstelle von sozialem Lernen, politischer Bildung und Personalenwicklung liegen. Dabei<br />
wird auf Publikationen, Praxishandbücher und vor allem die Internet-Präsentation des GenderKompetenzZentrums<br />
der Humboldt-Universität Berlin Bezug genommen. Es wird deutlich,<br />
dass "Geschlecht" sich nicht nur in seiner Qualität als Humanressource erschöpft, sondern<br />
durch das Festhalten an normativen Idealen der Gleichheit Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis<br />
jenseits der neoliberal begradigten Geschlechterordnung sichtbar macht.<br />
(ICE2)<br />
[97-F] Bernard, Beate, Dipl.-Kff.; Gräfe, Judith, Dipl.-Psych.; Labucay, Inéz, Dipl.-Kfm.; Thielicke,<br />
Frank, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Becker, Manfred, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Alters-Diversity-Management<br />
INHALT: Ziele: Abteilung von Gestaltungsaussagen zur effizienten Gestaltung der Leistung und<br />
Zusammenarbeit alternder und altersdiverser Belegschaften; Erarbeitung valider Hinweise zur<br />
Gestaltung der Personal- und Führungsarbeit in Unternehmen mit alternden und altersdiversen<br />
Belegschaften; Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen für ein strategisches Human Resources<br />
Diversity Management (HRDM). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland<br />
METHODE: Eine Analyse des Leistungsverhaltens von älteren und jüngeren Mitarbeitern auf<br />
Individual- und Gruppenebene mit standardisierten Verfahren (z.B. Fragebogen). Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend. Standardisierte<br />
Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Post-Stiftung, Bonn<br />
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />
BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation und Personalwirtschaft (Große Steinstr. 73,<br />
06108 Halle)<br />
KONTAKT: Thielicke, Frank (Tel. 0345-5523334, e-mail: frank.thielicke@uni-halle.de)<br />
[98-L] Blank, Stephan:<br />
Evaluation im Kontext des organisationalen Lernens: der Beitrag reflexiver Bewertungsoperationen<br />
zur Entwicklung lernender Systeme, Tübingen 2005, 275 S. (Graue Literatur; URL:<br />
http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2005/2108/pdf/DissertationStB.pdf; http://deposit.<br />
ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=977796299&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=977796299.pdf)<br />
INHALT: "Diese Arbeit intendiert, Lern- und Evaluationsprozesse aus der Perspektive der Theorie<br />
autopoietischer und selbstreferentiell operierender Systeme zu analysieren. Insbesondere<br />
wird Lernen im Kontext von Organisationssystemen - das organisationale Lernen - fokussiert.<br />
Dabei wird Lernen als Änderung der systemischen Erwartungsstruktur definiert, die aufgrund<br />
erwartungsabweichender Kommunikationen erfolgt. Es wird eine Metatheorie von Evaluation<br />
entfaltet, die evaluative Operationen als konstitutiven Bestandteil und funktionales Element
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 127<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
organisationaler Lernprozesse begreift. Evaluation erscheint als spezifische Operationsform<br />
eines Systems: als reflexiv-bewertende Form der Kommunikation. Ihre konstitutiven Strukturelemente<br />
sind Beobachtung von Differenz, Reflexion (Beobachtung der Beobachtung von<br />
Differenz) und Bewertung der beobachteten Unterschiede. Dabei impliziert Reflexivität auch<br />
Rekursivität: der Prozess der Evaluation verwendet seine eigenen Ergebnisse als Grundlage<br />
nachfolgender Operationen. Evaluative Kommunikationen erschöpfen sich nicht allein darin,<br />
systemische Prozesse angemessen zu reflektieren; sie nehmen selbst zentrale Funktionen bei<br />
der Entwicklung lernender Systeme ein: Sie wirken als perturbierende Ereignisse, ermöglichen<br />
metakommunikative Prozesse, erhöhen die metakognitive Systemkompetenz, generieren<br />
viable Umweltinterpretationen und ermöglichen die Kognitivierung von Erwartungsstrukturen<br />
sowie die Transformation latenter in manifeste Erwartungen. Evaluationen können jedoch<br />
nur dann Wirkungen evozieren, sofern sie strukturelle Koppelungen zwischen evaluierendem<br />
und evaluiertem System herzustellen vermögen; die Autonomie autopoietischer Systeme erfordert<br />
ein selbstreferentielles Schließen von Evaluator und Evaluand im Prozess der Evaluation."<br />
(Autorenreferat)<br />
[99-F] Borryss, Christine; Mütherich, Birgit (Bearbeitung); Bührmann, Andrea D., Prof.Dr. (Leitung):<br />
Führen in Teilzeit. Eine empirische Untersuchung der Chancen und Risiken der Einführung<br />
von Teilzeitarbeitsregelungen auch in Führungspositionen<br />
INHALT: Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist von grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen<br />
geprägt: neben der Globalisierung der Wirtschaftsströme und den Veränderungen der Bevölkerungsstruktur<br />
ist vor allen Dingen der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft<br />
zu konstatieren. Diese Trends konfrontieren sowohl Arbeitgeber/-innen als auch<br />
Arbeitnehmer-/innen mit Herausforderungen, die zwar einerseits Risiken, jedoch andererseits<br />
auch große und neue Chancen für Frauen und Männer beinhalten. Diese Chancen und Risiken<br />
werden seit nunmehr 20 Jahren intensiv in den Sozialwissenschaften unter den Stichworten<br />
Risikogesellschaft, Multioptionsgesellschaft oder auch Wissensgesellschaft diskutiert. Neuerdings<br />
rückt neben dem Netzwerkgedanken zunehmend und die Vorstellung einer Informationsgesellschaft<br />
in der Vordergrund der Diskussion. Dabei wird Flexibilität vielfach als besonders<br />
relevanter Erfolgsfaktor betrachtet, um auf die Konsequenzen der Globalisierung und<br />
des demografischen Wandels für den 'Standort Deutschland' adäquat reagieren zu können.<br />
Insbesondere die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und deren Konsequenzen auch für das<br />
Selbstverständnis der Beschäftigten und deren Lebensplanung werden schon jetzt breit diskutiert.<br />
Das Spektrum der Debatten ist überaus weit: Es reicht u.a. vom Abschied des so genannten<br />
'Normalarbeitsverhältnisses' und dem Aufstieg des 'Arbeitskraftunternehmers als<br />
neuer Grundform der Arbeit' über Veränderungen in Bezug auf Work-Life-Balance sowie der<br />
kontrovers diskutierten Strategien des Gender-Mainstreaming und Managing-Diversity bis<br />
hin zur Frage des Teilzeitunternehmertums und einer möglichen Reduzierung der Arbeitszeiten<br />
auch in Führungspositionen. Alle diese Fragen, vielleicht abgesehen von der Diskussion<br />
um Gender-Mainstreaming, sind bisher kaum für den Bereich der öffentlichen Verwaltungen<br />
und vor allen Dingen der Führungskräfte und so genannten 'high potentials' erforscht. Dieses<br />
Forschungsdefizit gilt es angesichts des am 1. Januar 2001 in Kraft getretenen Teilzeit- und<br />
Befristungsgesetzes, mit dem die Bundesregierung zu einer größeren Flexibilität der Unternehmen,<br />
aber auch zu einer größeren Zeitsouveränität der Beschäftigten beitragen will, dringend<br />
zu schließen. Die Frage nach den Möglichkeiten zur Einführung von Teilzeitarbeit in
128 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
Führungspositionen des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung<br />
steht im Mittelpunkt des Forschungsprojektes 'Führen in Teilzeit' (FiTz). Ergänzend<br />
werden die Beschäftigten zweier ausgewählter nordrhein-westfälischer Hochschulverwaltungen<br />
zu diesem Thema befragt. Es handelt sich um die Hochschulverwaltungen der FH Dortmund<br />
und der Universität Köln.<br />
METHODE: Zur Erforschung dieser Fragestellung wird ein mehrphasiges, multimethodisches<br />
Verfahren angewandt. Dabei kommen neben einer Sekundäranalyse relevanter Daten über bereits<br />
vorhandene Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit und einer teilstandardisierten Fragebogenerhebung<br />
auch qualitative Methoden, wie z.B. Expert/-innen-Interviews, zum Einsatz. Die<br />
Mehrphasigkeit des Verfahrens und der Einsatz unterschiedlicher quantitativer und qualitativer<br />
Methoden ermöglichen es, über den Einzelfall hinausgehend begründete Thesen zu entwickeln.<br />
Die Studie ist in organisationssoziologischer Perspektive angelegt. Sie fragt danach,<br />
wie sich das Konzept 'Führen in Teilzeit' in den Alltag von Ministerial- und Hochschulverwaltungen<br />
einfügen lässt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Führungskräfte eine zentrale<br />
Akteursebene darstellen. Denn sie verfügen sowohl über konkrete Entscheidungsbefugnisse<br />
als auch über symbolische Machtressourcen. Deshalb sollen neben den Personalabteilungen,<br />
dem Personalrat und den Gleichstellungsbeauftragten insbesondere die 'Betroffenen'<br />
von 'Führen in Teilzeit' selbst, d.h. vor allen Führungskräfte, potenzielle Führungskräfte aber<br />
auch ihre Mitarbeiter/-innen befragt werden.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung<br />
und Technologie<br />
INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut<br />
für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509,<br />
e-mail: abuehrmann@fb12.uni-dortmund.de)<br />
[100-F] Breisig, Thomas, Prof.Dr.; König, Susanne, Dr.rer.pol. (Leitung):<br />
Die Praxis betriebsverfassungsrechtlicher Auswahlrichtlinien: Potenziale einer Mitbestimmung<br />
des Betriebsrats bei der betrieblichen Personalauswahl im Kontext neuer Unternehmenskulturen<br />
INHALT: Neuere Managementkonzepte weisen der "richtigen" Personalauswahl eine strategische<br />
Bedeutung für das Unternehmen zu, in den Unternehmen werden immer ausgefeiltere Mechanismen<br />
zur Personalauswahl und -beurteilung eingesetzt. Auch im Zusammenspiel zwischen<br />
Management und Interessenvertretungen gewinnen Auswahlfragen bei Einstellungen,<br />
Versetzungen, Aufstiegs- und Weiterbildungsprogrammen sowie Personalabbau-Maßnahmen<br />
an Bedeutung. Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang sind: Was sind jeweils die Auswahlkriterien?<br />
Wer nimmt die Auswahl vor? Nach welchen Richtlinien/ Verfahren wird vorgegangen?<br />
Welche konkreten Auswahlinstrumente kommen zum Einsatz? Inwieweit werden<br />
besonders zu schützende (bzw. besonders zu fördernde) Gruppen von Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmern bei der Auswahl berücksichtigt? Aufgrund des hohen Stellenwertes von Auswahlentscheidungen<br />
für die Arbeitnehmer/innen hat der Gesetzgeber den Betriebsräten mit<br />
dem Instrument der Auswahlrichtlinien gem. Paragraph 95 BetrVG ein verhältnismäßig starkes<br />
Mitbestimmungsrecht gewährt. Eine geschickte Kombination mit anderen Rechten in personellen<br />
Angelegenheiten (Paragraphen 92 ff. BetrVG - innerbetriebliche Stellenausschreibungen,<br />
Personalfragebögen u.a.) kann - so hier die These - erheblich zu einem funktionieren-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 129<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
den internen Arbeitsmarkt beitragen. Über die Reichweite und inhaltliche Ausgestaltung von<br />
Auswahlrichtlinien in der Praxis ist bisher - von der Sozialauswahl bei Kündigungen abgesehen<br />
- wenig bekannt. Brisant ist das Thema auch deswegen, weil praktizierte Auswahlrichtlinien<br />
nicht notwendigerweise schriftlich fixiert sein müssen. Zusammengefasst stellt das Projekt<br />
folgende Fragen in den Mittelpunkt der Betrachtung: 1. Greifen die Unternehmen aufgrund<br />
der gestiegenen Bedeutung von Personalauswahlprozessen verstärkt auf schriftlich fixierte,<br />
betriebsverfassungsrechtliche Auswahlrichtlinien zurück? Auf wessen Initiative gehen<br />
diese Richtlinien zurück? Wo liegen die inhaltlichen Schwerpunkte? Werden Auswahlrichtlinien<br />
dazu genutzt, spezifische Belegschaftsgruppen (z.B. Frauen) zu fördern? 2. Gibt es weitere<br />
Betriebsvereinbarungen, in denen Fragen der Personalauswahl geregelt werden (z.B.<br />
Führungskräfteentwicklung, Assessment Center, Potentialbeurteilung, Berufsbildung, Stellenbesetzung<br />
und dergleichen)? 3. Liegen Gründe vor, warum Regelungen zur Personalauswahl<br />
bisher nicht schriftlich fixiert wurden? Spielen Faktoren der "Austauschkultur" zwischen<br />
Management und Interessenvertretungen hierbei eine Rolle? 4. Sind in den Unternehmen<br />
"implizite" Richtlinien bekannt? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
METHODE: Humanressourcenorientierter Ansatz; Verfahrensaspekte. Untersuchungsdesign:<br />
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen, projektbegleitend (übersandte Betriebsvereinbarungen<br />
und Infomaterialien zur Personalauswahl aus Unternehmen und Verbänden).<br />
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 500; bundesdeutsche Großunternehmen<br />
mit mindestens 5.000 Beschäftigten -Hoppenstedt Firmendatenbank-; Auswahlverfahren:<br />
total. Stichprobe: ca. 600; kleinere und mittlere Betriebe -Organisationsbereiche<br />
Gewerkschaften IG Metall, HBV, IGBCE-; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview<br />
(Stichprobe: 20-30; ExpertInneninterviews mit Betriebsräten und Personalverantwortlichen).<br />
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Breisig, Thomas; König, Susanne: Die strategische Bedeutung der<br />
Personalauswahl. in: Einblicke - Forschungsmagazin der Universität Oldenburg, 2000, Nr.<br />
32, S. 22-24.<br />
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-05 ENDE: 2001-11 AUFTRAGGEBER:<br />
Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />
Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik (26111 Oldenburg)<br />
KONTAKT: König, Susanne (Tel. 0441-798-4185, e-mail: susanne.koenig@uni-oldenburg.de)<br />
[101-F] Bürger, Julia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Thomas, Alexander, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Analyse der Wirksamkeit plurikultureller Trainingsformate zur Qualifizierung für die Wirtschaftskooperation<br />
in Europa<br />
INHALT: Angesichts der boomenden internationalen und europäischen wirtschaftlichen Verflechtungen<br />
kommt der interkulturellen Handlungskompetenz (z.B. Wissen über andere Kulturen,<br />
Unvoreingenommenheit, Entwicklung produktiver Lösungsansätze bei unterschiedlichen<br />
Wertvorstellungen) immer größere Bedeutung zu. Diese zu vermitteln ist das Ziel interkultureller<br />
Trainings. Daher haben interkulturelle Trainings auch in Deutschland innerhalb<br />
des vergangenen Jahrzehnts zunehmende Akzeptanz erfahren. Verstärkt nachgefragt werden<br />
gerade in den letzen Jahren Trainings für die neuen EU-Mitgliedsstaaten in MOE, sowie für<br />
die zukünftigen Beitrittskandidaten. Für die Unterstützung der interkulturellen Kompetenzentwicklung<br />
der Mitarbeiter bieten sich Trainingsformate an, die sich nicht nur an deutsche
130 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
Teilnehmende richten, wie das in so genannten "Orientierungstrainings" der Fall ist. Vielmehr<br />
sollte sich die Trainingsgruppe aus Angehörigen der Kulturen zusammensetzen (mindestens<br />
zwei = bikulturelle Trainings), die im Alltagsgeschäft miteinander zu tun haben. Für das geplante<br />
Forschungsprojekt liegt der Schwerpunkt dabei auf den Zielkulturen Deutschland und<br />
Tschechien. Die Vorteile solcher plurikultureller Trainingsformate unter professioneller<br />
Durchführung bestehen darin, dass weniger an vorgegebenem Fallmaterial sondern an selbst<br />
erlebten interkulturellen Erfahrungen trainiert wird, dass die TN miteinander und voneinander<br />
lernen können, sich dadurch Fehleinschätzungen revidieren lassen bzw. Ängste abgebaut<br />
werden können und dass neben kognitiven Verarbeitungsprozessen auch die emotionale Ebene<br />
verstärkt angesprochen wird. Darüber hinaus wird es für die Effektivität international tätiger<br />
Unternehmen immer wichtiger, dass interkulturelle Handlungskompetenz bei Mitarbeiter<br />
beider (aller) beteiligten Kulturen entwickelt wird. Ein weiterer Vorteil eines bikulturellen<br />
Trainings wäre die Vermeidung bzw. Relativierung von nicht mehr aktuellen Trainingsinhalten,<br />
was v.a. dann vorkommen kann, wenn eine Gesellschaft starke Transformationsprozesse<br />
durchlaufen hat, wie es in der Tschechischen Republik der Fall ist. Die Zielsetzung der Untersuchung<br />
ist die praktische Umsetzung und Evaluierung plurikultureller (d.h. zunächst bikultureller;<br />
evtl. auch trikultureller) Trainingsformate in Wirtschaftsunternehmen, um die Zusammenarbeit<br />
innerhalb Europas zu verbessern. Bei der Entwicklung eines angemessenen<br />
Trainingskonzepts wird auf die Forschungsergebnisse aus der Lern- und Sozialpsychologie<br />
zurückgegriffen. In der praktischen Trainingsdurchführung spielt die Erarbeitung kulturadäquater<br />
und kultursynergetischer Handlungsweisen und Problemalternativen eine entscheidende<br />
Rolle. Auf diese Weise soll wechselseitiges Vertrauen aufgebaut und die Zusammenarbeit<br />
produktiver werden. Trainingsinhalte und -materialien beruhen zu einem großen Teil auf den<br />
Ergebnissen des Projektes II.2 Thomas/ Novy aus forost II ("Kulturell bedingte Probleme der<br />
Personalführung in deutschtschechischen Gemeinschaftsunternehmen"). Die spezifische Zusammenstellung<br />
in einem Training erfolgt anhand theoretischer Überlegungen und der Bedürfnisse<br />
der jeweiligen Unternehmen. Am Beispiel v.a. deutsch-tschechischer Trainingsgruppen<br />
werden dabei insb. die folgenden Fragestellungen untersucht: Wie lassen sich bikulturelle<br />
Trainingsformate für europaweit tätige Unternehmen sinnvoll umsetzen? Wird durch<br />
dieses Trainingsformat das anwendungsbezogene Wissen über die anderen Kulturen und das<br />
Wissen über Schnittstellenprobleme in der Zusammenarbeit vertieft, und wird so die Erarbeitung<br />
von Lösungen für problematische Situationen erleichtert? Trägt dieses Trainingsformat<br />
dazu bei, Stereotype und Vorurteile abzubauen und Vertrauen aufzubauen? Führt die Beteiligung<br />
von drei Kulturen im Training (trikulturell) zu einer zusätzlichen Verbesserung der Zusammenarbeit,<br />
da so eine Polarisierung in "Wir vs. Die anderen" vermieden werden kann?<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Tschechien und Bundesrepublik Deutschland (u.U. Einbezug<br />
noch eines weiteren europäischen Landes)<br />
ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />
INSTITUTION: Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- (Güllstr. 7, 80336 München);<br />
Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und<br />
Sportwissenschaft, Institut für Psychologie (93040 Regensburg)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: alexander.thomas@psychologie.uni-regensburg.de, Tel. 0941-943-<br />
3812, Fax: 0941-943-1977)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 131<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[102-L] Busch, Carola:<br />
Von der Chancengleichheit zu Diversity: Good Practice-Beispiele betrieblicher Personalpolitik,<br />
in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 3, S. 146-156<br />
(Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Chancengleichheit, Gender Mainstreaming, Diversity - die Terminologie und mit ihr<br />
die Akzente entwickeln sich weiter. Für Unternehmen ist dabei der Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />
von zentraler Bedeutung. Dies aufzugreifen war seit 1994 Anliegen der Idee TOTAL<br />
E-QUALITY, die auf der Verbindung von Qualitätsmanagement und Chancengleichheit (Equality)<br />
basiert. Argumentativer Ansatzpunkt war, dass Aktivitäten zur Chancengleichheit zu<br />
positiven Ergebnissen im Unternehmen führen und sich letztlich im Betriebsergebnis niederschlagen.<br />
Diese Tatsache wird in neueren Publikationen zur Förderung der Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf an zahlreichen Beispielen (vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jungend (2002 und 2003) nachgewiesen und exemplarisch durchgerechnet. Derartige<br />
Rechenexempel gab es bis dahin nicht, die Argumente sind jedoch nicht neu. Auf Seiten<br />
der privatwirtschaftlichen Unternehmen war am ehesten der Terminus Chancengleichheit<br />
gebräuchlich, Gender Mainstreaming hatte es vergleichsweise schwer. Seit einigen Jahren<br />
wird jedoch zunehmend der Begriff Diversity eingesetzt. Zunächst vorrangig in Betrieben mit<br />
in den USA ansässigen Kooperations- oder Mutterkonzernen war in diesem Kontext auch eine<br />
weiterreichende Diskussion um Ansätze und Schwerpunktsetzungen in Gang gekommen.<br />
Viele Unternehmen erweiterten ihren Ansatz von Chancengleichheit und setzten neue Akzente.<br />
Dabei steht weiterhin der betriebswirtschaftliche Aspekt und die positiven Auswirkungen<br />
auf den Betrieb und seine Ergebnisse im Zentrum der Aktivitäten. Die Ausführungen des<br />
Verfassers zur Chancengleichheit in Verbindung mit Qualitätsmanagement beziehen sich auf<br />
Interviews und Erhebungen, die der Verfasser im Rahmen seiner Studien, Gutachten und<br />
Leitfäden im Bereich der betrieblichen Frauen- und Familienpolitik ab Mitte der 80er Jahre<br />
durchgeführt hat. Das begann mit Befragungen zum Wiedereinstieg von Frauen nach der Familienphase<br />
Mitte der 80er Jahre (Busch 1990). Danach eine Befragung im Jahre 1992/93 bei<br />
650 mittelständischen Unternehmen zur Frauenförderung, heute würde man eher Chancengleichheitspolitik<br />
dazu sagen (Busch 1993). Eine Nachbefragung im Rahmen des Forschungsprojektes<br />
der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, aus dem das Audit 'Familie und Beruf'<br />
entstand, bei fünf ausgewählten Unternehmen nach fünf Jahren konzentrierte sich auf den<br />
Aspekt familienfreundlicher Maßnahmen und überprüfte gleichermaßen, wie sich die Aktivitäten<br />
bewährt und verstetigt hatten. Der zweite inhaltliche Zusammenhang betrifft Studien im<br />
Bereich der betrieblichen Förderung von Kinderbetreuung, eine gemeinsam mit dem Deutschen<br />
Jugendinstitut im Jahre 1990/1991 (Busch et al. 1991), eine zweite als wissenschaftliche<br />
Begleitung und zur Erarbeitung eines Leitfadens für Betriebe von 1996 bis 1998 (Busch<br />
1998). Der dritte Erfahrungskontext betrifft die mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichneten<br />
Unternehmen. Neben kontinuierlichen Gesprächen und der Arbeit als Jury-<br />
Vorsitzende wurden im Rahmen einer Evaluation im Jahre 1999 die damals knapp 60 Prädikatsträger<br />
nach ihren Erfahrungen mit Aktivitäten zur Chancengleichheit in der Personalpolitik<br />
befragt und eine Auswertung im Sinne von Kosten-Nutzen-Erwägungen vorgenommen<br />
(Busch/ Engelbrech 2000). (Die Ergebnisse sind zusammengefasst in Broschüren, Leitfäden<br />
und auf CD). Die Terminologie der Unternehmen ist dabei vielfältig und sagt nichts über das<br />
Engagement der Promotoren aus. Da gibt es mitunter noch das 'alte' Wort Frauenförderung, in<br />
den Verwaltungsbetrieben spricht man von Gender Mainstreaming, weiterhin verbreitet ist<br />
Chancengleichheit und Managing Diversity überzeugt zunehmend mehr. Die Auseinandersetzung<br />
um die Begrifflichkeiten betrifft jedoch vorrangig die Großbetriebe. Im Mittelstand sind
132 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
die Aktivitäten selten einem besonderen Titel zugeordnet, am ehesten rangieren sie dort unter<br />
Mitarbeiterförderung. Eine theoretische Diskussion um 'Gender' findet nur selten statt, vorrangig<br />
wird der Begriff gewählt, der am ehesten Akzeptanz im Unternehmen findet. Und das<br />
sind meist die Begrifflichkeiten, die am wenigsten im Zusammenhang mit Feminismus und<br />
Geschlechterkampf stehen. Einen derartigen Hintergrund findet man mitunter bei Unternehmerinnen,<br />
die ihre eigene Einstellung und ihre persönliche Lebensphilosophie zur Chancengleichheit<br />
auch in ihrem unternehmerischen Wirken umsetzen und damit bewusst ein Zeichen<br />
setzen wollen. Aber auch dort findet ein Einbezug in die theoretische Diskussion der Wissenschaft<br />
um 'Gender' selten statt. Doch nun zu beispielhaften Ansätzen und Aktivitäten aus den<br />
unterschiedlichen Aktionsfeldern betrieblicher Personalpolitik." (Textauszug)<br />
[103-F] Busch, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Schulung/ Training<br />
INHALT: Ausgangssituation: Ausgangspunkt der Schulungsproblematik ist die Maxime, dass<br />
dem Management des Unternehmens eine besondere Verantwortung bei der Aufgabe zukommt,<br />
den Mitarbeitern die Verpflichtung zum lebenslangen Lernen zu erleichtern. Die<br />
Schulungsverantwortlichen können über eine "Bündelung" des Unternehmens-Know-hows<br />
am ehesten die Marktdynamik in die Schulung hineintragen. Es soll davon ausgegangen werden,<br />
dass gerade technikorientierte Unternehmen Defizite hinsichtlich einer (marketingprofessionellen)<br />
systematischen Auseinandersetzung - bspw. auf Basis des Managementregelkreises<br />
- aufweisen: "Formalized decision-making is better than nonformalized decisionmaking"<br />
(Mintzberg (2000, p.15). Dieses Forschungsvorhaben ist unmittelbar gekoppelt mit<br />
dem Projekt "Internationale Kooperationen" (Erfassungsnummer: 20059783), denn es wird<br />
davon ausgegangen, dass Effizienzüberlegungen auch im Schulungs- und Trainingsbereich<br />
eine wesentliche Bestimmungsgröße des Erfolges länderübergreifender Kooperationen darstellen.<br />
Zielsetzung des Projektes: Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen - auf Basis eines<br />
noch zu entwickelnden Analyserahmens - jene Faktoren untersucht werden, die den Erfolg<br />
und das Scheitern international ausgerichteter Schulungsprogramme. Die geographischen<br />
Schwerpunkte des Projektes bilden die BRD, Europa, Asien sowie Nordafrika. Zielgruppen<br />
der Befragung ist das Management internationaler mittelständischer sowie transnationaler<br />
Unternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa, Asien,<br />
Nordafrika<br />
METHODE: Die Datenerhebung erfolgt durch persönliche und telefonische Befragungen. Geplant<br />
ist auch der Einsatz eines Online-Fragebogens. Auf den Erkenntnissen basierend - sowie<br />
flankiert durch weitere Untersuchungen (z.B. Forschungsprojekt "Vertriebsmanagement" -<br />
Erfassungsnummer: 20059780) - werden entsprechende praxisorientierte Empfehlungen erarbeitet.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />
und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-586670, Fax: 0621-5866777,<br />
e-mail: Rainer.Busch@RainerBusch.de)<br />
[104-F] Busch, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Herausforderungen des Managements
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 133<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
INHALT: Ausgangssituation: Ausgangspunkt der Untersuchung war die Frage, welche Einzelelemente<br />
den strategischen Erfolg eines Unternehmens bestimmen. Dabei ging es in dieser<br />
Untersuchung nicht darum, dem nach wie vor üblichen auf monokausalen Einzelaspekten<br />
bzw. Steuerungsgrößen beruhenden Erklärungsansätzen zu folgen, sondern eine Vielzahl von<br />
Faktoren einzubeziehen, die den Gesamterfolg eines Unternehmens ausmachen. Die Untersuchung<br />
zielte im Wesentlichen auf die Beantwortung folgender Fragen: "Welchen Problemdruck<br />
verspüren die Befragten in den jeweiligen Aufgaben- und Entscheidungsbereichen?"<br />
und "Inwieweit arbeiten die Befragten an den jeweiligen Themen? (Arbeitsschwerpunkt)".<br />
Durch diese Untersuchung wird somit die Voraussetzung für eine entsprechende Problemvertiefung<br />
geschaffen. Zielsetzung des Projektes: Die der Untersuchung zugrunde liegenden Informationsbedarfe<br />
bzw. Managementprobleme wurden aus den Erkenntnissen der Erfolgsfaktorenforschung<br />
(Hidden Champions, Porter, Ansoff, Meffert etc.) abgeleitet.<br />
METHODE: Die Auswahl der Stichprobe erfolgte zufällig. Die Datenerhebung erfolgte mittels<br />
telefonischer Befragung als standardisiertes Interview, d.h. mit einem genau formulierten<br />
Fragebogen. Darüber hinaus erfasste der Interviewer - im Sinne einer Expertenbefragung -<br />
sorgfältig Antworten bzw. Anmerkungen, die über den "Standardrahmen" hinausgingen und<br />
protokollierte diese im Anschluss an das Gespräch. Aufbauend auf den Erkenntnissen dieser<br />
Untersuchung wurden ausgewählte Einzelaspekte (z.B. Wettbewerbsdruck) untersucht.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />
und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-586670, Fax: 0621-5866777,<br />
e-mail: Rainer.Busch@RainerBusch.de)<br />
[105-L] Czock, Heidrun; Knittel, Tillmann:<br />
Väterfreundliche Maßnahmen im Unternehmen: Ansatzpunkte - Erfolgsfaktoren - Praxisbeispiele,<br />
Basel 2005, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/<br />
Abteilung2/Pdf-Anlagen/prognos-v_C3_A4terfreundliche-ma_C3_9Fnahmen-im-unternehmen,<br />
property=pdf.pdf)<br />
INHALT: Obwohl familienfreundliche Maßnahmen und Regelungen, wie z.B. Flexibilisierung<br />
von Arbeitszeit und -ort, für Mütter wie Väter gleichermaßen geeignet sind, werden sie in der<br />
Praxis jedoch vor allem von Frauen in Anspruch genommen. "Väterorientierung ist daher als<br />
eine spezifische Akzentsetzung innerhalb einer familienorientierten Personalpolitik zu sehen,<br />
die auf den Abbau von Hemmnissen und auf die Steigerung der Akzeptanz der Maßnahmen<br />
bei Männern zielt. Kurz gesagt: Väterorientierung bedeutet, Väter dazu zu ermutigen, familienfreundliche<br />
Angebote wahrzunehmen." Es wird dargelegt, dass väterorientierte Personalpolitik<br />
nicht zu höheren Kosten führen muss, sondern durch Verringerung der Fluktuation und<br />
Erhöhung von Zufriedenheit und Motivation zu Effizienz- und Produktivitätssteigerungen<br />
beiträgt. Fünf Ansatzpunkte für eine väterorientierte Personalpolitik werden aufgeführt: Die<br />
Unternehmen sollten mit kleinen Maßnahmen, Zielen und Erwartungen starten, Transparenz<br />
über betriebliche Angebote, gesetzliche Regelungen und Zuständigkeiten schaffen, den Unternehmensnutzen<br />
betonen, Führungskräfte sensibilisieren und Vorbilder kommunizieren sowie<br />
Elternnetzwerke fördern. Als positive Beispiele werden die familienfreundliche Personalpolitik<br />
und Unternehmenskultur in den Unternehmen Ford-Werke GmbH, Getoq Consulting<br />
Gesellschaft für Personal- und Organisationsentwicklung mbH sowie Anton Schönberger<br />
Stahlbau und Metalltechnik vorgestellt. (IAB2)
134 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[106-F] Dörfer, Kathleen; Keller, Katrin; Seiwert, Ursula; Kretschmer, Christiane (Bearbeitung);<br />
Morhard, Anette, BWTH e.V.; Schreurs, Margarete (Leitung):<br />
Wettbewerbsfähigkeit steigern durch familienfreundliche Arbeitsplätze - kooperative Personalpolitik<br />
als Chance<br />
INHALT: Stärker denn je steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Blickpunkt politischen<br />
und wirtschaftlichen Interesses. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels<br />
und der strukturellen Veränderungen der Arbeitswelt wird die Förderung der Chancengleichheit<br />
von Frauen und Männern im Erwerbsleben sowie eine familienfreundliche Gestaltung der<br />
Arbeits- und Lebensbedingungen immer wichtiger. Eine ausgewogene Balance zwischen Berufs-<br />
und Privatleben ist zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Standortfaktor geworden<br />
und hat einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit und die ökonomischen<br />
Wachstumschancen von Unternehmen und Regionen. Das Modellprojekt und die daraus entstandene<br />
Broschüre zeigt Handlungsoptionen und Gestaltungsmöglichkeiten für Unternehmen<br />
sowie für lokale Netzwerke zur Verwirklichung einer familienfreundlichen Personal- und Beschäftigungspolitik<br />
auf. Es werden Praxisbeispiele aus Thüringer Unternehmen und konkrete<br />
bedarfsorientierte Ansatzpunkte für gemeinsame Aktionen in lokalen Netzwerken vorgestellt,<br />
die zur Entwicklung innovativer und flexibler Lebens- und Arbeitsstandorte beitragen können.<br />
Ergebnis: Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des wachsenden<br />
Bedarfs der Wirtschaft an qualifizierten Arbeitskräften wird die Förderung der Chancengleichheit<br />
von Frauen und Männern im Erwerbsleben immer wichtiger. Immer mehr Unternehmer<br />
erkennen, dass sie auf das wertvolle Arbeitspotenzial von Frauen und Männern mit<br />
Familienverantwortung nicht verzichten können und engagieren sich für ein familienfreundliche<br />
Personalpolitik. GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen<br />
METHODE: Methodischer Ansatz: 1. Durchführung von 4 Workshops in Altenburg, Erfurt,<br />
Mühlhausen und Eisenach zum Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" (Ideen- und<br />
Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen sowie anderen unternehmensbezogenen<br />
Dienstleistern vor Ort, wie z.B. die Wirtschaftsförderer, Arbeitsmarktakteure und kommunale<br />
Einrichtungen etc.). 2. Interviews mit Personalverantwortlichen in Thüringer Unternehmen,<br />
Sammeln von Unternehmensbeispielen aus der Thüringer Wirtschaft (unterschiedliche Größe<br />
und Branche). 3. Dokumentation der Good-Practice-Beispiele in der Broschüre "Wettbewerbsfähigkeit<br />
steigern durch familienfreundliche Arbeitsplätze". 4. Entwicklung eines Internetportals<br />
auf der Website http://www.bwtw.de zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf;<br />
Vorstellung neuer Unternehmensbeispiele, ständige Aktualisierung. DATENGEWINNUNG:<br />
Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 23; Personalverantwortliche Thüringer<br />
Unternehmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-08 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Freistaat Thüringen Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit; Generaldirektion<br />
Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-<br />
INSTITUTION: Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. (Magdeburger Allee 4, 99086 Erfurt);<br />
Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft -RKW- e.V.<br />
(Düsseldorfer Str. 40, 65760 Eschborn)<br />
KONTAKT: Dörfer, Kathleen (Tel. 0361-60155-361, e-mail: kathleen.doerfer@bwtw.de)<br />
[107-F] Ehrhardt, Verena; Göttenauert, Dirk; Michalczyk, Arkadius; Olms, Katrin; Recht, Stefanie<br />
(Bearbeitung); Stüfe, Karin, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung):<br />
Erfolgsfaktoren weiblicher Führungskräfte
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 135<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
INHALT: Die Untersuchung zielt darauf ab, die Erfolgsfaktoren weiblicher Führungskräfte zu<br />
identifizieren. Es wird angestrebt diejenigen direkt zu befragen, die einen möglichst hohen<br />
Beitrag zur Beantwortung dieser Fragestellung leisten können. Dies dürften in erster Linie<br />
Persönlichkeiten und Führungskräfte sein, die selbst bereits auf einen erfolgreichen Karriereweg<br />
zurückblicken können. Es wird angestrebt die maßgeblichen Determinanten eines erfolgreichen<br />
Führungsverhaltens weiblicher Führungskräfte zu identifizieren, mögliche Segmente<br />
und/ oder Typologien zu erkennen und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für Frauen<br />
und möglicherweise Trainerinnen abzuleiten.<br />
METHODE: Die Datenerhebung erfolgt über a) schriftliche Befragung ausgewählter weiblicher<br />
Führungskräfte, b) persönliche Interviews ausgewählter weiblicher Persönlichkeiten. Der Arbeit<br />
liegt ein theoriegeleiteter Untersuchungsansatz zugrunde, anhand dessen das Führungsverhalten<br />
weiblicher Führungskräfte ganzheitlich abgebildet wird.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Wiesbaden, FB 12 Sozial- und Kulturwissenschaften (Kurt-<br />
Schumacher Ring 18, 65197 Wiesbaden)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0611-9495351 od. 06142-898122,<br />
e-mail: stuefe@suk.fh-wiesbaden.de)<br />
[108-L] Esch, Karin; Stöbe-Blossey, Sybille:<br />
Arbeitsmarkt und Kinderbetreuung: Anforderungen an die Neustrukturierung eines Dienstleistungsangebots,<br />
in: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen<br />
(Hrsg.): Institut Arbeit und Technik : Jahrbuch 2005, 2005, S. 133-152 (Graue Literatur; URL:<br />
http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/jahrbuch/jahrb05/05-esch-stoebe.pdf)<br />
INHALT: Eine Verbesserung der Kinderbetreuung steht auf der politischen Tagesordnung. Um<br />
Frauen eine angemessene Teilnahme am Erwerbsleben zu ermöglichen, wird ein Ausbau der<br />
Ganztagsbetreuung verstärkt gefordert. Zum einen benötigt die Volkswirtschaft qualifizierte<br />
Arbeitskräfte, zum anderen ist die Möglichkeit zur eigenständigen Absicherung durch Erwerbsarbeit<br />
für Frauen von zentraler Bedeutung. Angesichts der Zielperspektive einer Erhöhung<br />
der Frauenerwerbsquote wird der sich aus der Arbeitszeitentwicklung ergebenden Bedarf<br />
an Kinderbetreuung analysiert und mögliche Lösungsmodelle werden aufgezeigt. Ergebnisse<br />
und der sich daraus ergebende Diskussionsbedarf für die Emscher-Lippe-Region werden<br />
dargestellt. Im Mittelpunkt des Projektes stand eine Telefonbefragung von Müttern mit<br />
Kindern unter 14 Jahren in Nordrhein-Westfalen. Hier ging es darum festzustellen, wie die<br />
Erwerbswünsche und Arbeitszeiten in dieser Gruppe aussehen, welche Kinderbetreuungslösungen<br />
die Familien aktuell finden und welche diesbezüglichen Wünsche sie haben. Die Befragung<br />
erfolgte mit Hilfe von zufällig generierten Telefonnummern computergestützt anhand<br />
eines standardisierten Fragebogens und erreichte 1.232 Mütter mit insgesamt 1.985 Kindern.<br />
Einige zentrale Ergebnisse werden vorgestellt. Fazit: Bei der dringend notwendigen Weiterentwicklung<br />
der Betreuungsinfrastruktur sind 'Phantasie und Engagement vor Ort' gefragt.<br />
Hier müssen möglichst viele Akteure miteinander kooperieren neben Jugendhilfe, Schule und<br />
Trägern von Betreuungsangeboten am besten auch Unternehmen, die durch eine gut ausgebaute<br />
Betreuungsstruktur in ihrer Personalpolitik unterstützt werden. Lokale Bündnisse für<br />
Familie können hier Impulse geben. (IAB)
136 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[109-F] Gouthier, Matthias, Dr. (Leitung):<br />
Produzentenstolz bei Dienstleistungen: Motivationsfaktor und Innovationsressource<br />
INHALT: Produzentenstolz stellt einen wichtigen Motivationsfaktor dar. Zentrale Annahme ist,<br />
dass ein positiver Zusammenhang zwischen dem Empfinden von Stolz und dem Innovationsverhalten<br />
von Mitarbeitern existiert. Dabei wird Produzentenstolz als Innovationsressource<br />
speziell für den Dienstleistungsbereich erörtert, da sich dieser im Vergleich zur Industrie<br />
durch eine Innovationsträgheit auszeichnet. Kontext/ Problemlage: Stolz und die Aussicht auf<br />
das Gefühl von Stolz sind zentrale Antriebskräfte von Mitarbeitern: Wer stolz ist auf seine<br />
Arbeit, seinen Arbeitsplatz und/ oder seine Firma, wird sich auch in höherem Maße erfolgswirksam<br />
im Unternehmen engagieren. Produzentenstolz wird sich dabei im Dienstleistungsbereich<br />
auf andersartige Leistungsfaktoren begründen als im industriellen Sektor. So ist zu<br />
vermuten, dass insbesondere Aspekte einer Interaktionsarbeit, einer Wissensarbeit und eine<br />
Professionalisierung der Dienstleistungsarbeit wichtige Faktoren sein können. In diesem Kontext<br />
spielt der Kunde ebenfalls eine Rolle. Die zentrale Annahme der Expertise ist, dass solch<br />
ein Produzentenstolz mit einem verbesserten Innovationsverhalten der Dienstleistungsbeschäftigten<br />
einhergeht. Diese Hypothese basiert auf der Erkenntnis, dass positive Emotionen<br />
zu einer erhöhten kognitiven Flexibilität und einer Stimulation der Kreativität führen können.<br />
Fragestellung: Dementsprechend liegen die Zielsetzungen dieser Expertise in der Aufarbeitung<br />
des Konstrukts Produzentenstolz, dessen Besonderheiten bei Dienstleistungen, den Determinanten<br />
und Wirkeffekten wie insbesondere einer gesteigerten Innovationsmotivation der<br />
Dienstleistungsbeschäftigten. So ist zunächst zu fragen, welche nutzbringenden Erkenntnisse<br />
zum Forschungsfeld Produzentenstolz in den relevanten Wissenschaftsdisziplinen, wie der<br />
(Industrie- und Anerkennungs-)Soziologie, der Psychologie und den Wirtschaftswissenschaften<br />
existieren. Daneben ist zu erörtern, welche Besonderheiten Dienstleistungen aufweisen,<br />
die bei der Schaffung von Produzentenstolz berücksichtigt werden müssen. Darauf aufbauend<br />
sind das Konstrukt des Produzentenstolzes bei Dienstleistungen zu definieren und verschiedene<br />
Typen von Produzentenstolz auszuweisen. Schließlich liegt ein Schwerpunkt auf der<br />
Diskussion des möglichen Zusammenhangs zwischen Produzentenstolz und Innovationsverhalten<br />
von Dienstleistungsbeschäftigten.<br />
METHODE: Die wissenschaftlichen Studien zum Thema eines dienstleistungsbezogenen Produzentenstolzes<br />
sind vergleichsweise rar gesät und fragmentarisch geprägt. Als Forschungsmethode<br />
bietet sich daher ein umfangreicher Desk Research an. Es gilt, sowohl in nationalen als<br />
auch internationalen Literaturdatenbanken nach wissenschaftlichen Studien zum Thema des<br />
Produzentenstolzes zu recherchieren. Dabei ist insbesondere auf die Interdisziplinarität des<br />
Forschungsfeldes zu achten, d.h., es sind sowohl Arbeiten aus der (Industrie- und Anerkennungs-)Soziologie,<br />
der Psychologie als auch den Wirtschaftswissenschaften zu betrachten.<br />
Neben diesem rein theoretischen Zugang werden Expertengespräche mit Verantwortlichen<br />
aus Dienstleistungsunternehmen verschiedenster Branchen geführt. Zudem fließen praxisorientierte<br />
Erkenntnisse aus einem Expertenworkshop zum Thema "Wertschöpfung & Wertschätzung<br />
- worauf Dienstleister stolz sind", organisiert durch das Fraunhofer IAO, in die Expertise<br />
ein.<br />
ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2005-04 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER:<br />
Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,<br />
Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Dienstleistungsmanagement (Auf der Schanz 49,<br />
85049 Ingolstadt)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: matthias.gouthier@dlm-stauss.de)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 137<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[110-L] Grossmann, Ralph:<br />
Organisationales Lernen - ein Schlüssel für die Entwicklung (in) der Wissensgesellschaft, in:<br />
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, Bundesministerium für<br />
Bildung, Wissenschaft und Kultur, Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren<br />
-EDK- (Hrsg.): Lernen in der Wissensgesellschaft : Beiträge des OECD/CERI-Regionalseminars<br />
für deutschsprachige Länder in Esslingen (Bundesrepublik Deutschland) vom 8.-<br />
12. Oktober 2001, Innsbruck: Studien-Verl., 2002, S. 225-238, ISBN: 3-7065-1789-2 (Standort:<br />
UB Siegen(467)-21IFH1853)<br />
INHALT: Der Beitrag erörtert die These, wonach organisationales Lernen ein Schlüssel für die<br />
Entwicklung der Individuen in der Wissensgesellschaft und auch für die Gesellschaft selbst<br />
darstellt. Die Untersuchung der angemessenen Wissenstypen für die Entwicklung der Wissensgesellschaft<br />
sowie die adäquaten Qualifikationsschritte und Lernprozesse dieser Wissenstypen<br />
gliedert sich in drei Schritte. In einem ersten Schritt wird jenes Merkmal entwickelter<br />
Industriegesellschaften herausgearbeitet, das für den Charakter der Wissensgesellschaft große<br />
Bedeutung hat, nämlich ihr hoher Organisationsgrad. Vor diesem Hintergrund wird im zweiten<br />
Schritt der Frage nachgegangen, welcher Wissenstypus für die Entwicklung der Wissensgesellschaft<br />
relevant ist, und welche Lernperspektiven sich für Personen und Organisationen<br />
daraus ergeben. In diesem Zusammenhang werden die Aspekte (1) der Kontextbezogenheit<br />
von Wissen sowie (2) die Erfolgskriterien in der Generierung von Wissen, und zwar die<br />
grenzüberschreitende Kommunikation, Wissensgenerierung als Eigenleistung des Systems<br />
und der stimmige Zusammenhang von Inhalt und Form beschrieben. Der dritte Schritt präsentiert<br />
schließlich die Organisationskompetenz als Schlüsselqualifikation, welche sich in (1) die<br />
Qualifizierungsschritte auf der Personenebene bzw. (2) die Intelligenzfaktoren entwicklungsfähiger<br />
Organisationen unterteilen lässt. Demnach gilt es hier, drei wichtige Differenzen bei<br />
der Entwicklung (in) der Wissensgesellschaft zu berücksichtigen: Es geht in der Wissensgesellschaft<br />
um individuelles Lernen und Systementwicklung, es geht um lernfähige Menschen<br />
und intelligente Organisationen, und es gilt dabei die individuelle, die soziale und organisationale<br />
Dimension des Wissens zu beachten. (ICG2)<br />
[111-L] Haenel, Susanne:<br />
Zur Bestimmung von Mitarbeiterpotenzialen: Begriff, Beurteilung und Entwicklung, Augsburg<br />
2006, 275 S. (Graue Literatur; URL: http://www.opus-bayern.de/uni-augsburg/volltexte/20<br />
06/159/pdf/DIS_Abgabe_Zentrbib_%20neu.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97817<br />
5646&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=978175646.pdf)<br />
INHALT: "Die Dynamik der heutigen Geschäftswelt verlangt vom Mitarbeiter von morgen, sich<br />
spontan, rasch und flexibel an notwendige Veränderungen anpassen zu können. Die Mitarbeiter<br />
stellen selbst ein dynamisches Vermögen für ihr Unternehmen dar, das in geeigneter Weise<br />
aktiviert und weiter entwickelt werden kann und muss, damit Wettbewerbsvorteile erzielt<br />
werden können. Sie bergen das Arbeitsvermögen und Wissen, das soziale Kapital, die Lernfähigkeit<br />
und die Führungs- und Organisationskompetenz, deren Nutzung die Unternehmen<br />
wettbewerbsfähig macht. Die Herausforderung und betriebswirtschaftliche Notwendigkeit für<br />
das Human Resource Management besteht darin, nach Konzepten und Instrumenten zu suchen,<br />
um Begabungs- und Leistungspotenziale der Mitarbeiter im Sinne des Unternehmens<br />
umfassend zu erschließen. Es geht also nicht mehr darum, herauszufinden, wer der Leistungsfähigste<br />
ist, sondern wie die individuellen Potenziale jedes einzelnen Mitarbeiters freigesetzt,
138 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
genutzt und gefördert werden können. Angesichts dieser Herausforderungen versucht die Arbeit,<br />
eine Antwort auf folgende Fragen zu liefern: Welche inhaltlichen Bestimmungen charakterisieren<br />
den Begriff 'Potenzial'? Ist es überhaupt möglich, das vorhandene Potenzial eines<br />
Mitarbeiters zuverlässig und objektiv zu beurteilen? Welche Möglichkeiten einer Potenzialnutzung<br />
und -entfaltung kann es geben und welcher Art sind die Steuerungsmöglichkeiten<br />
der Personalentwicklung hiefür? Existieren Ansätze einer Schaffung bisher nicht da gewesener<br />
Potenziale und wie können Entwicklungsmaßnahmen hierfür aussehen? Die Autorin analysiert<br />
die angeführten Fragen kritisch, verfolgt aber in erster Linie das Anliegen, einen Beitrag<br />
zur Bestimmung von Potenzial durch eine präzise Facettenanalyse des Begriffs zu liefern.<br />
Darauf aufbauend wird die Aussagekraft von Potenzialbeurteilungen analysiert sowie<br />
die Bedingungen zur Entfaltung und Entwicklung bisher nicht realisierter Potenziale geklärt.<br />
Den Abschluss bildet die Erörterung von Möglichkeiten, unter welchen Voraussetzungen eine<br />
Weiterentwicklung von Potenzialen i.S.e. Realisierung neuer Potenziale gelingen kann." (Autorenreferat)<br />
[112-F] Hansen, Katrin, Prof.Dr.; Tovar, Gabriele (Bearbeitung):<br />
Euro-Mentoring (Teilprojekt im Rahmen der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft "Women's<br />
Way of Entrepreneurship" -WWoE-)<br />
INHALT: Projektansatz und Ziele von Euro-Mentoring: Mentoring wird verstanden als der gezielte<br />
Aufbau einer Beratungs- und Unterstützungsbeziehung zwischen einer erfahrenen Führungskraft<br />
und einer Nachwuchskraft, der Führungs- und Entwicklungspotential zugeschrieben<br />
wird. Die Funktion des Mentoring liegt in der Förderung von Nachwuchskräften im eher<br />
informellen Bereich. Im externen Mentoring werden Erfahrungen aus einem Unternehmen<br />
auf die Situation eines anderen übertragen, MentorInnen fungieren als Begleiter bzw. Begleiterin<br />
von Interpretations- und Entwicklungsprozessen. Sie vermitteln organisationsübergreifende<br />
Regeln, Normen, zielführende Denk- und Handlungsweisen sowie Kontakte und wirken<br />
ermutigend. Das Cross Mentoring ist vor allem für kleinere Unternehmen geeignet und<br />
wird seit Jahren in den USA zur Unterstützung von Unternehmensgründungen erfolgreich<br />
eingesetzt. Auch in Europa wird der Gedanke, Gründung und Führung von "Women Owned<br />
Businesses" (Unternehmen, die zumindest mehrheitlich durch Frauen geführt werden) durch<br />
Mentoring zu unterstützen und die damit verbundenen persönlichen und betrieblichen Wachstumsprozesse<br />
zu fördern, immer stärker verfolgt. Der Mentoring-Gedanke greift in Europa<br />
Raum. Die Bearbeiter sind der Überzeugung, dass der Zeitpunkt gekommen ist, um diese Aktivitäten<br />
systematisch zu erforschen, zu vernetzen und zu optimieren. Mit dem Projekt Euro-<br />
Mentoring wollen die Bearbeiter hierzu einen Beitrag leisten. Das Projekt hat sich die folgenden<br />
Ziele gesetzt: 1. Transparenz europäischer Mentoring-Aktivitäten im Relevanzbereich<br />
"Gründerinnen und Unternehmerinnen"; 2. Analyse der Programme, Identifizierung und<br />
Kommunikation von Best Practices, aber auch von typischen Fallstricken und Fallen; 3. Entwicklung<br />
eines Begleitprogrammes für Mentorinnen und Mentees; 4. Entwicklung eines Systems<br />
der Qualitätssicherung über die bekannte Evaluationhinaus; 5. Europaweite Vernetzung<br />
der Akteurinnen.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht WWoEEuro-Mentoring.<br />
17 S.+++Blue Book Euro-Mentoring.+++Entwicklung Teilprojekt Euro-Mentoring.+++Instrument<br />
Zielscheibe Mentoring.+++Kontaktadressen Mentoring.+++Literaturempfehlung<br />
Mentoring eng.+++Literaturliste Mentoring.+++Qualitätssicherung von Mento-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 139<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
ringprogrammen.+++Alle Arbeitspapiere stehen online unter: http://www-wi.bocholt.fh-gelsenkirchen.de/german/anlauf/profs/hansen/projekte/WWoE/<br />
zur Verfügung.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit; Generaldirektion Beschäftigung, soziale<br />
Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft (Münsterstr. 265,<br />
46397 Bocholt)<br />
KONTAKT: Hansen, Katrin (Prof.Dr. Tel. 02871-2155-732,<br />
e-mail: Katrin.Hansen@fh-gelsenkirchen.de)<br />
[113-L] Hell, Benedikt; Schuler, Heinz; Boramir, Ilkay; Schaar, Hagen:<br />
Verwendung und Einschätzung von Verfahren der internen Personalauswahl und Personalentwicklung<br />
im 10 Jahres-Vergleich, in: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 20/2006, H. 1, S.<br />
58-78 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG 06797; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Die Verwendung und Beurteilung von Verfahren der internen Personalauswahl und<br />
Personalentwicklung wird längsschnittlich untersucht. Es handelt sich um die Fortsetzung der<br />
im 10-Jahres-Rhythmus stattfindenden Umfrage unter den wichtigsten deutschen Unternehmen.<br />
Die Verwendung der Verfahren wird nach Branchen und Zielgruppen differenziert ausgewertet.<br />
Im Vergleich zu 1993 wird eine zunehmende Anzahl von Verfahren zur internen<br />
Mitarbeiterauswahl eingesetzt. Die größten Zuwächse sind beim Assessment Center und beim<br />
Interview zu verzeichnen. Bei den Interviews haben sich die strukturierten Varianten besonders<br />
stark durchgesetzt. Die Analyse des Verfahrenseinsatzes in Abhängigkeit von den Zielgruppen<br />
lässt erkennen, dass nur wenige Verfahren existieren, die bei allen Zielgruppen in<br />
größerem Ausmaß eingesetzt werden (z.B. Interviews, Vorschlag durch Vorgesetzte oder<br />
Mitarbeiterbeurteilung durch Vorgesetzte). Bei den Verfahren der Personalentwicklung können<br />
fünf Verfahren identifiziert werden, die in beinahe allen Unternehmen eingesetzt werden:<br />
innerbetriebliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, externe Bildungsmaßnahmen, Mitarbeiterbeurteilungen<br />
durch Vorgesetzte, Zielvereinbarungsgespräche und Maßnahmen der<br />
Team- und Projektarbeit. Die Daten verdeutlichen, dass eine enge Beziehung zwischen der<br />
Höhe der Anforderung in einer Position und der Anzahl der für die Stelleninhaber eingesetzten<br />
Personalentwicklungsinstrumente besteht." (Autorenreferat)<br />
[114-F] Hemmelrath, Bettina; Herzog, Barbara; Packebusch, Lutz, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Telearbeit in der Forschung (TIF)<br />
INHALT: Ausgangslage: Die Sicherung von qualifizierten Mitarbeitern im Forschungssektor ist<br />
ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Wissenschaft. Im Zeitalter alternativer Arbeitsformen von<br />
New Economy, ist auch Telearbeit eine Möglichkeit flexible Arbeitsbedingungen zu schaffen,<br />
und somit Anreize für eine Beschäftigung im Wissenschaftssektor zu erreichen. Wie Telearbeit<br />
gestaltet sein muss, um eine alternative Arbeitsform bilden zu können, soll dieses Forschungsprojekt<br />
evaluieren. Ziele: Entwicklung eines Konzeptes zur Telearbeit in der Forschung<br />
und dessen praktische Erprobung; Erstellung eines Leitfadens zur Einführung von Telearbeit<br />
im Forschungsbereich; Schaffung eines Anreizes durch flexible Arbeitsgestaltung zur<br />
Sicherung des Bedarfs an qualifizierten wissenschaftlichen Mitarbeitern in der Forschung.
140 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
METHODE: Auswertung von Literatur und relevanten Forschungsprojekten; Analyse der Anforderungen<br />
an die Telearbeitsplätze; Erprobung der Telearbeitsplätze (Evaluation); Entwicklung<br />
eines Leitfadens zur Gestaltung von Telearbeit in der Forschung<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen<br />
INSTITUTION: Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 09 Wirtschaftsingenieurwesen<br />
und Gesundheitswesen, Arbeitsgruppe KMU (Webschulstr. 33, 41065 Mönchengladbach);<br />
Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement -IAP- GmbH an der<br />
Hochschule Niederrhein (Bolksbuscher Str. 61, 41239 Mönchengladbach)<br />
KONTAKT: Hemmelrath, Bettina (e-mail: bettina.hemmelrath@hs-niederrhein.de); Herzog,<br />
Barbara (e-mail: barbara.herzog@hs-niederrhein.de); Packebusch, Lutz (Prof.Dr.<br />
e-mail: lutz.packebusch@iap-institut.de)<br />
[115-F] Homann-Kania, Vera, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Weber, Wolfgang, Prof.Dr.Dr.h.c.;<br />
Kabst, Rüdiger, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Institutionalisierung und Professionalisierung der Personalarbeit. Eine ressourcenorientierte<br />
empirische Analyse<br />
INHALT: Problemorientierte Zielsetzung: Erklärung der Bedeutung der Personalfunktion im<br />
Unternehmen, der strategischen Einbindung und der Professionalität des personalwirtschaftlichen<br />
Instrumentariums sowie dessen Einfluss auf den Unternehmenserfolg; empirische Zielsetzung:<br />
Test der Hypothesen anhand von Daten des Cranfield project of international strategic<br />
HRM. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />
evtl. Ausweitung auf Europa<br />
METHODE: Darlegung eines Theoriedefizits in den betrachteten Problemfeldern und Entwicklung<br />
eines ressourcenorientierten Bezugsrahmens basierend auf dem resource based view.<br />
Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
schriftlich (Stichprobe: 400; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />
des Projekts.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution; Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität Paderborn, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Department 1 Management<br />
Fach BWL 02 Lehrstuhl für Personalwirtschaft (Warburger Str. 100, 33098 Paderborn);<br />
Universität Gießen, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL VIII Personalmanagement<br />
(Licher Str. 66, 35394 Gießen)<br />
KONTAKT: Nell, Roswitha (Tel. 05251-602930, e-mail: rnell@notes.uni-paderborn.de); Kabst,<br />
Rüdiger (Prof.Dr. Tel. 0641-9922100, e-mail: ruediger.kabst@wirtschaft.uni-giessen.de)<br />
[116-F] Huber, Achim, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):<br />
Von der Integrationsvereinbarung zum Integrationsmanagement. Aktivierung und Qualifizierung<br />
von betrieblichen Leitungs- und Führungskräften<br />
INHALT: In Integrationsvereinbarungen treffen Unternehmen verbindliche Absprachen über<br />
Ziele, Aufgaben und Maßnahmen, die zur Eingliederung, Beschäftigungssicherung und -<br />
förderung behinderter Arbeitnehmer/-innen dienen. Gegenstand des Projekts ist die Umsetzung<br />
von Vereinbarungen in eine den Unternehmen und ihren Beschäftigten angepasste Führungspraxis<br />
in Form eines Integrationsmanagements. Integrative betriebliche Praxis ist in er-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 141<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
heblichem Umfang auf die mittleren und unteren Führungsebenen angewiesen, bei denen<br />
unmittelbare Verantwortung für Personalführung, Personaleinsatz und das Mikromanagement<br />
der Arbeitsorganisation liegt. Hier treten Probleme behinderter und gesundheitlich beeinträchtigter<br />
Menschen in Erscheinung, es müssen Bewältigungsmöglichkeiten gesucht und der<br />
Bedarf nach weitergehenden Lösungswegen artikuliert werden. Entsprechend zielt das Projekt<br />
darauf, in exemplarischen Qualifizierungen Akzeptanz für die Aufgabenstellung, erforderliches<br />
Fachwissen und konkretes Handlungswissen an betriebliche Vorgesetzte zu vermitteln.<br />
Das Projekt wird gemeinsam mit den Unternehmen Robert Bosch GmbH und Walter<br />
AG, den Berliner Stadtreinigungsbetrieben und der Stadtverwaltung Wolfsburg durchgeführt.<br />
Beispielhaft wird erarbeitet, wie die Betriebe die Anforderungen jeweils in ihre Führungspraxis<br />
umsetzen können. Das iso-Institut erstellt die Projektkonzeption, führt Qualifizierungen<br />
durch, wertet die Ergebnisse aus und dokumentiert sie. Die Nutzbarkeit der Ergebnisse geht<br />
über die beteiligten Unternehmen hinaus; es werden Vorgehensweisen und Materialien entwickelt,<br />
die nach Projektende von Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchenzugehörigkeit<br />
angewendet werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bamberg, Rommelsbach,<br />
Wolfsburg, Berlin<br />
METHODE: Das auf 2,5 Jahre angelegte Vorhaben soll aufgrund der Förderbedingungen in zwei<br />
Phasen ablaufen: In der ersten Phase (bis Juni 2006) werden konzeptionelle Grundlagen der<br />
Qualifizierung sowie Erprobungsmaterialien erarbeitet und mit ausgewählten Vorgesetztengruppen<br />
bei Bosch (Standort Bamberg) und der Walter AG Qualifizierungen durchgeführt. In<br />
der zweiten Phase sollen Konzeption und Materialien überarbeitet und Qualifizierungen wiederum<br />
bei Bosch (Standort Rommelsbach) sowie bei den Berliner Verkehrsbetrieben und der<br />
Stadtverwaltung Wolfsburg durchgeführt werden.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Huber, Achim: Führungskräfte und betriebliche Vorgesetzte im<br />
Eingliederungsmanagement. in: Gute Arbeit. Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung,<br />
18, 2006, 1, 26.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Gesundheit<br />
INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117<br />
Saarbrücken)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0681-95424-16, Fax: 0681-95424-27,<br />
e-mail: huber@iso-institut.de)<br />
[117-L] Juncke, David:<br />
Betriebswirtschaftliche Effekte familienbewusster Personalpolitik: Forschungsstand, (Arbeitspapier<br />
/ Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik, Nr. 1/2005), Münster 2005,<br />
IV, 48 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ffp-muenster.de/Arbeitspapier/Arbeitspapier_FFP_<br />
2005_1)<br />
INHALT: "Betriebliche Personalpolitik im Sinne einer familienbewussten Personalpolitik gewinnt<br />
aus sozial-, volks- und betriebswirtschaftlicher Sicht an Relevanz. Sie zielt im Kern<br />
darauf ab, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Familienbewusste Personalpolitik<br />
ist mit betriebswirtschaftlichen Effekten verbunden, die in der nationalen und internationalen<br />
Forschung zunehmend diskutiert worden sind. Konzeptionelle Arbeiten und empirische<br />
Studien konzentrieren sich jedoch hauptsächlich auf die qualitativen Effekte und haben<br />
bisher quantitative oder quantifizierbare Effekte stark vernachlässigt. Es fehlen sowohl theo-
142 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
retische Grundlagen als auch Untersuchungen, die die Auswirkungen familienbewusster<br />
Maßnahmen in quantitativer Hinsicht abbilden." (Autorenreferat)<br />
[118-L] Jung, Dörthe; Krannich, Margret (Hrsg.):<br />
Die Praxis des Gender Mainstreaming auf dem Prüfstand: Stärken und Schwächen der nationalen<br />
Umsetzungspraxis ; Dokumentation der gleichnamigen Fachtagung vom 29. Januar<br />
2004 in Frankfurt am Main, (Fachtagung "Praxis des Gender Mainstreaming auf dem Prüfstand",<br />
2004, Frankfurt am Main), Frankfurt am Main 2005, 121 S., ISBN: 3-930832-10-0 (Standort:<br />
UB Frankfurt(30)-87.825.42; Graue Literatur)<br />
INHALT: " Die vorliegende Publikation mit ihren unterschiedlichen Beiträgen möchte nicht nur<br />
den augenblicklichen Debattenstand aufzeigen, sondern die Notwendigkeit unterstreichen, in<br />
einer theoretisch fundierten Auseinandersetzung mit Erfahrungen bei der Umsetzung von<br />
Gender Mainstreaming in unterschiedlichen Praxisfeldern und Organisationstypen zunehmend<br />
Qualitäts- und Erfolgskriterien für den Umsetzungsprozess zu formulieren und weiter<br />
zu entwickeln. Auf der Tagung wurde häufig von einem 'Gender-Mainstreaming-Boom' gesprochen.<br />
Erfahrungen mit anderen Reformprozessen, wie etwa mit der Verwaltungsreform,<br />
haben gezeigt, dass die Anzahl von Workshops und die rhetorische Häufigkeit des Zitierens<br />
von Schlagwörtern insbesondere zu Beginn solcher Prozesse noch nichts über erzielte Erfolge<br />
und nachhaltige Umsetzung der angestrebten Ziele aussagen. Deshalb müssen an Hand einer<br />
kontinuierlichen Evaluation des begonnenen Umsetzungsprozesses der neuen Chancengleichheitsstrategie<br />
Qualitätskriterien entwickelt und weiter ausdifferenziert werden. Vor diesem<br />
Hintergrund stellt die vorliegende Dokumentation, die um zusätzliche Fachbeiträge erweitert<br />
wurde, einen Baustein dar, der erste Ansätze für die weitere Gender Mainstreaming-<br />
Qualitätsdebatte liefern soll." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Margret Krannich: Vorwort<br />
(7-9); Dörthe Jung: Gender Mainstreaming als Lernprozess - Methodische Voraussetzungen<br />
zur nachhaltigen Umsetzung (11-21); Doris Hayn: Gute Praxis Gender Mainstreaming<br />
- Die Vielfalt der Aktivitäten in einer Bundesbehörde (23-37); Anhang: Nathalie Hahn:<br />
Protokoll der Diskussion im gleichnamigen Workshop (38-45); Ute Weinmann: Anmerkungen<br />
zur Implementierung von Gender Mainstreaming/Gender Budgeting in der Berliner Politik<br />
und Verwaltung (47-52); Anne Rösgen, Ronald Schulz: Männer(-beteiligung) und Gender<br />
Mainstreaming. Garant für Erfolg oder neuer Mythos? (53-63); Ute Wanzek: Auf der Suche<br />
nach Erfolg - Erfolge und Blockaden im Umsetzungsprozess von Gender Mainstreaming (65-<br />
77); Susanne Baer: Wie entsteht Gender-Kompetenz? Beratung zu Gender Mainstreaming<br />
zwischen Anspruch und Wirklichkeit (79-89); Angelika Blickhäuser, Henning von Bargen:<br />
Gender Kompetenz - Qualitätsanforderungen an Gender-Trainings (91-103); Dörthe Jung:<br />
Tagungsbilanz (105-110); Anhang: Dörthe Jung: Leitfragen für die Diskussion (111-114).<br />
[119-L] Kahlert, Heike:<br />
Beratung zur Emanzipation?: Gender Mainstreaming unter dem Vorzeichen von New Public<br />
Management, in: Ute Behning, Birgit Sauer (Hrsg.): Was bewirkt Gender Mainstreaming? :<br />
Evaluierung durch Policy-Analysen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 45-62, ISBN: 3-<br />
593-37608-3<br />
INHALT: Das Neue an Gender Mainstreaming gegenüber der herkömmlichen Gleichstellungspolitik<br />
besteht darin, dass dessen Implementation im Zuge der Verwaltungsstrukturreformen
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 143<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
meist unter Hinzuziehung professioneller Organisationsberatung erfolgt. Da durch die Einführung<br />
von Gender Mainstreaming also ein Markt für eine gleichstellungsbezogene Expertise<br />
entsteht, wirft die Autorin die Frage auf, wie diese Kommerzialisierung der Frauenfrage<br />
mit politischen Visionen einer gerechteren und gleicheren Gesellschaft vereinbar ist. Sie betrachtet<br />
zunächst den Aufstieg der "Megaphilosophie" des Ökonomischen und den damit einhergehenden<br />
Wandel des Politischen. Die gegenwärtige "Verbetriebswirtschaftlichung" von<br />
Politik schlägt sich auch in der Gleichstellungspolitik nieder, denn Gleichheit und Gerechtigkeit<br />
in den Geschlechterverhältnissen müssen im "schlanken Staat" nicht mehr nur normativ<br />
fundiert, sondern auch ökonomisch begründet und legitimiert werden. Die Autorin lotet vor<br />
diesem Hintergrund einige Chancen und Grenzen von Gender Mainstreaming als Reformstrategie<br />
im Public-Profit-Sektor aus und erörtert die Bedeutung einer Gender-Expertise für die<br />
gleichstellungsbezogene Organisationsberatung. Ihre Argumentation mündet in der These,<br />
dass die neue Allianz von Kommerz und Emanzipation nur dann erfolgreich sein kann, wenn<br />
die Organisation selbst zur Verwirklichung von Geschlechtergleichstellung bereit und fähig<br />
ist. (ICI2)<br />
[120-F] Karg, Ulrike, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):<br />
Einflussfaktoren auf den Lerntransfer im organisationalen Kontext<br />
INHALT: Evaluationen zum Lerntransfer beziehen sich in der Regel auf eine Weiterbildungsmaßnahme<br />
selbst und nicht auf den sie umgebenden organisationalen Kontext. In dieser Untersuchung<br />
wurden Einflussfaktoren innerhalb einer Organisation definiert (Verhalten der<br />
Vorgesetzten, der Kollegen, Möglichkeiten der Anwendung der gelernten Inhalte) und ihr<br />
Einfluss auf den Lerntransfer und auf die Zufriedenheit mit einer Weiterbildungsmaßnahme<br />
mittels Fragebogen erhoben. ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
METHODE: Als Forschungsansatz wurde der einer explorativen Untersuchung gewählt, die<br />
Vorgehensweise war hypothetisch deduktiv, da die zu evaluierenden Fragestellungen aus einem<br />
theoretischen Kontext generiert wurden; die Datengewinnung erfolgt durch verschiedene<br />
Formen quantitativer und qualitativer Interviews. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />
schriftlich (Stichprobe: 137). Interviews; Methode des lauten Denkens; diskursive<br />
Interviews. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein<br />
FINANZIERER: Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Lehrstuhl für<br />
Andragogik (Markusplatz 3, 96047 Bamberg)<br />
KONTAKT: Bender, Walter (Prof.Dr. e-mail: Walter.Bender@ppp.uni-Bamberg.de)<br />
[121-L] König, Susanne:<br />
Human-resource-Management, Personalauswahl und Theorien industrieller Beziehungen:<br />
Interaktionskulturen aus einer Negotiated-order-Perspektive, München: Hampp 2005, XII,<br />
329 S., ISBN: 3-87988-903-1 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9493)<br />
INHALT: "In Zeiten eines schärfer werdenden Wettbewerbs propagieren die Unternehmen ein<br />
'Human Resource Management', in dessen Mittelpunkt eine kluge und strategisch vorausschauende<br />
Personalauswahl steht. Hierbei handelt es sich um wohl eines der wichtigsten Ver-
144 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
handlungsfelder für die betrieblichen Akteure der industriellen Beziehungen. Diesem Thema<br />
nähert sich die empirische Studie über einen interdisziplinären Zugang, der soziologische,<br />
personalwirtschaftliche und arbeitsrechtliche Aspekte kombiniert. Mithilfe des sog. Negotiated<br />
Order-Ansatzes wird die Personalauswahl in Unternehmen im Zusammenhang mit der Interaktionskultur<br />
der Akteure industrieller Beziehungen untersucht. Grundlage der Studie ist<br />
eine bundesweite schriftliche Erhebung in Unternehmen verschiedener Größenklassen mit anschließenden<br />
Expert(inn)en-Interviews. Im Wesentlichen zeigt sich, dass die Akteure das<br />
Verhandlungsfeld der Personalauswahl vor dem Hintergrund ihrer 'gewachsenen' Interaktionskulturen<br />
unterschiedlich ausgestalten. Grundlegende Beziehungsmuster zwischen Management<br />
und Betriebsrat zeigen ihren Einfluss auf die Nutzung von Mitwirkungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />
der Interessenvertretungen bei Auswahlentscheidungen. Die gewonnenen<br />
Realtypen weisen deutliche Unterschiede hinsichtlich der Vorerfahrungen, des Strategieneinsatzes,<br />
der Komplexität der Verhandlungen und des Outcomes auf. Damit möchte die<br />
Arbeit einen Beitrag zur Diskussion um die weitere theoretische Fundierung der industriellen<br />
Beziehungen leisten." (Autorenreferat)<br />
[122-F] Kopp, Ralf, Dr.; Meschkutat, Bärbel (Bearbeitung):<br />
Modellprojekt "Einführung von Personalentwicklungsmaßnahmen zur Aufstiegsförderung<br />
von Ärztinnen und zur Qualifizierung des Pflegepersonals in Kliniken sowie in der Altenpflege<br />
und ambulanten Krankenpflege im östlichen Ruhrgebiet" (im Rahmen des Projekts<br />
"Regionen stärken Frauen, Schwerpunkt: Gesundheitswirtschaft")<br />
INHALT: Worum geht es? Die Situation im Gesundheitswesen ist geprägt durch einen zunehmenden<br />
Zwang zur Kostensenkung aufgrund knapper werdender Mittel. Personalabbau bzw.<br />
-mangel (vor allem beim ärztlichen Personal) geht einher mit erhöhten Qualitätsansprüchen,<br />
anspruchsvoller werdenden Patienten (Kunden) und immer komplexeren informations- und<br />
koordinationsintensiven überfachlichen Aufgaben. Die damit verbundenen erheblichen Anforderungen<br />
an die Personalentwicklung können nur erfüllt werden, wenn es, trotz Stress, Arbeitshetze<br />
und unklaren Karriereaussichten gelingt, verschiedenen Berufsgruppen ein aktivierendes<br />
Programm zur Bewältigung der turbulenten Wandlungsprozesse anzubieten und sie<br />
mit anforderungs- und bedarfsgerechten Maßnahmen in ihrem Alltag zu unterstützen. Besonderes<br />
Augenmerk ist dabei auch auf die Nachwuchsförderung zu richten. Hier setzt das Modellprojekt<br />
an. Es bietet die Möglichkeit zur Beteiligung an einem berufsbegleitenden Personalentwicklungs-<br />
und Qualifizierungsprogramm für Beschäftigte gesundheitswirtschaftlicher<br />
Einrichtungen (Kliniken, Altenpflege). Angesprochen sind Einrichtungen im östlichen Ruhrgebiet<br />
(Raum Dortmund, Unna, Hamm, Lünen). Das Vorhaben wird größtenteils aus Mitteln<br />
des Europäischen Sozialfonds finanziert. Welches sind die Zielgruppen? Zielgruppen sind: a)<br />
Ärztinnen; b) Pflegepersonal und c) Führungskräfte mit Personalverantwortung (Geschäftsführung,<br />
ärztliche Direktoren, Personalleitung etc.). Was ist das Ziel? An dem Modellprojekt<br />
werden sich 6 bis 8 Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft beteiligen. In zielgruppengerechten<br />
überbetrieblichen Workshops und Erfahrungsrunden werden bewährte und praxisnahe<br />
Personalentwicklungsinstrumente vermittelt. Ein thematischer Strang richtet sich auf Unterstützungsangebote<br />
zur Karriereförderung von Ärztinnen. Eine dauerhafte Vernetzung interessierter<br />
Ärztinnen soll initiiert werden. In einem zweiten Strang werden eine Reihe spezifischer<br />
Analysemethoden und Instrumente zur Verbesserung der Arbeitssituation im Sinne einer<br />
Hilfe zur Selbsthilfe bzw. zur Kompetenzentwicklung dargestellt. Dabei wird u.a. auf innovative<br />
methodisch-konzeptionelle Ansätze zur Vermittlung von überfachlichen Führungs-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 145<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
kompetenzen zurückgegriffen, die sich bereits in einem Vorläuferprojekt bewährt haben und<br />
im Klinikbereich auf positive Resonanz der Ärztinnen und Personalverantwortlichen gestoßen<br />
sind (siehe Projekt 9009808 - Mentoringprojekt für weiblichen Fach- und Führungskräftenachwuchs,<br />
Erfassungsnummer: 20022829). In einem betriebsübergreifenden Forum werden<br />
darüber hinaus gemeinsam mit Personalverantwortlichen und anderen Führungskräften (Geschäftsführung,<br />
Pflegedienstleitung etc.) das Thema "Personalentwicklung in der Gesundheitswirtschaft"<br />
und die spezifischen Probleme in diesem Wirtschaftssegment analysiert und<br />
Lösungsansätze diskutiert. Bei Interesse wird hieraus ein Arbeitskreis "Personalentwicklung<br />
in der Gesundheitswirtschaft" erwachsen. Kooperationspartner: Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung<br />
Dortmund. GEOGRAPHISCHER RAUM: östliches Ruhrgebiet, insb. Raum<br />
Dortmund, Unna, Hamm, Lünen<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung,<br />
soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land<br />
Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />
INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger Platz 17, 44339<br />
Dortmund)<br />
KONTAKT: Kopp, Ralf (Dr. Tel. 0231-8596-269, e-mail: kopp@sfs-dortmund.de)<br />
[123-L] Krell, Gertraude (Hrsg.):<br />
Chancengleichheit durch Personalpolitik: Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen<br />
und Verwaltungen ; rechtliche Regelungen, Problemanalysen, Lösungen, Wiesbaden:<br />
Gabler 2004, XII, 469 S., ISBN: 3-409-42229-3<br />
INHALT: "Die Beiträge decken (fast) alle Handlungsfelder und Instrumente der betrieblichen<br />
Personalpolitik ab. Die dazu von wissenschaftlichen Expertinnen verfassten Grundlagenbeiträge<br />
sind an der bewährten Triade Recht - Probleme - Lösungen orientiert. Die in den jeweiligen<br />
Handlungsfeldern eingesetzten Instrumente werden auf ihr Diskriminierungs- und z. T.<br />
auch Gleichstellungspotential untersucht und darauf basierend werden Handlungsempfehlungen<br />
gegeben. Hinzu kommen Beiträge speziell zu rechtlichen Grundlagen (mittelbare Diskriminierung),<br />
zu den Konzepten Gender Mainstreaming und Managing Diversity sowie zu theoretischen<br />
Perspektiven der Geschlechterforschung (z.B. Differenz und De-Konstruktion) und<br />
deren Konsequenzen für die Gleichstellungspolitik. In den Praxisbeiträgen werden vorbildliche<br />
Beispiele aus der Privatwirtschaft, dem öffentlichen Dienst und Non-Profit-Organisationen<br />
vorgestellt. Sie stammen überwiegend aus Deutschland, aber auch aus Österreich und<br />
der Schweiz." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Carola Busch und Gerhard Engelbrech: Mit<br />
Chancengleichheit auf Erfolgskurs - Total E-Quality - Geleitwort (1-12); Management der betrieblichen<br />
Gleichstellungspolitik: Gertraude Krell: Einleitung: Chancengleichheit durch Personalpolitik<br />
- Ecksteine, Gleichstellungscontrolling und Geschlechterverständnis als Rahmen<br />
(15-32); Ulrike Karberg und Gertraude Krell: Programme und Maßnahmen zur Realisierung<br />
von Chancengleichheit in deutschen Großunternehmen von den 1990er Jahren bis 2003 (33-<br />
40); Gertraude Krell: Managing Diversity: Chancengleichheit als Wettbewerbsfaktor (41-56);<br />
Maud Pagel und Barbara Mauz: Praxisbeispiel Deutsche Telekom: Von Frauenförderung zu<br />
Chancengleichheit und Diversity (57-62); Hans W. Jablonski: Praxisbeispiel Ford-Werke AG,<br />
Köln: Erfolgreiche Implementierung von Diversity (63-70); Monika Rühl: Praxisbeispiel<br />
Lufthansa: Diversity - Argumente, Strategie, Maßnahmen (71-74); Gertraude Krell, Ulrich<br />
Mückenberger und Karin Tondorf: Gender Mainstreaming: Chancengleichheit (nicht nur) für<br />
Politik und Verwaltung (75-92); Heidi Merk: Praxisbeispiel Niedersachsen: Die Implementie-
146 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
rung von Gender Mainstreaming (93-98); Andrea Jochmann-Döll, Elke Schilling und Wolfgang<br />
Düser: Praxisbeispiel Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Thüringen e.V.:<br />
Gender Mainstreaming im Rahmen eines Equal-Projektes der EU (99-104); Christiane Jüngling:<br />
Strategien der Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen (105-115); Annelise<br />
Burger: Praxisbeispiel Stadt Zürich: Handlungsfelder, Strategien und Instrumente zur Umsetzung<br />
der Gleichstellung von Frau und Mann (117-125); Hilde Stockhammer: Praxisbeispiel<br />
Arbeitsmarktservice Österreich: Gleichstellungscontrolling mittels Zielvereinbarungen (127-<br />
132); Dagmar Schiek: Was Personalverantwortliche über das Verbot der mittelbaren Geschlechtsdiskriminierung<br />
wissen sollten (133-150); Gudrun-Axeli Knapp: Gleichheit, Differenz,<br />
Dekonstruktion: Vom Nutzen theoretischer Ansätze der Frauen- und Geschlechterforschung<br />
für die Praxis (151-159); Personalbewegungen: Rosemarie Kay: Gewinnung und<br />
Auswahl von Mitarbeiterinnen (163-182); Doris Kühne und Walter A. Oechsler: Diskriminierungsfreie<br />
Beurteilung von Mitarbeiterinnen (183-196); Friedel Schreyögg: Praxisbeispiel<br />
Stadt München: Beurteilungsverfahren sind nicht geschlechtsneutral (197-204); Hermann G.<br />
Ebner: Weiterbildung von Mitarbeiterinnen (205-220); Jutta Wolf: Praxisbeispiel Commerzbank:<br />
Cross-Mentoring (221-226); Gudrun Dilg: Praxisbeispiel Axel Springer AG: Vernetzung<br />
von Sekretärinnen und Entwicklung zur Management-Assistentin (227-230); Michel E.<br />
Domsch und Uta B. Lieberum: Auslandseinsatz weiblicher Führungskräfte (231-242); Arbeits(zeit)gestaltung:<br />
Ellen Hilf und Heike Jacobsen: Reorganisation und Arbeitsgestaltung:<br />
Ansatzpunkte zur Lockerung der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung (245-262); Margit<br />
Osterloh und Sigrid Wübker: Prospektive Gleichstellung durch Business Process Reengineering<br />
(263-276); Günther Vedder und Margit Vedder: Wenn Managerinnen und Manager ihre<br />
Arbeitszeit reduzieren (wollen) (277-292); Reinhild Engel: Praxisbeispiel Schering AG:<br />
Work/Life-Balance (293-296); Klaus Peinelt-Jordan: Elternzeit auch für Männer? (297-305);<br />
Entgelt- und Sozialpolitik: Gertraude Krell und Regine Winter: Anforderungsabhängige Entgeltdifferenzierung:<br />
Orientierungshilfen auf dem Weg zu einer diskriminierungsfreieren Arbeitsbewertung<br />
(309-332); Gertraude Krell und Karin Tondorf: Leistungsabhängige Entgeltdifferenzierung:<br />
Leistungslohn, Leistungszulagen, Leistungsbewertung auf dem gleichstellungspolitischen<br />
Prüfstand (333-350); Beate Allner, Oliver Kaltenbach und André Schulz:<br />
Praxisbeispiel Motorola: Diversity-orientierte Vergütung (351-356); Carola Busch: "Wenn<br />
das Kind in den Kindergarten geht, dann wird sie wiederkommen. Und das ist auch so gewünscht."<br />
- Wie und warum Unternehmen Kinderbetreuung fördern (357-368); Barbara David:<br />
Praxisbeispiel Commerzbank: Kids & Co. - Kinderbetreuung in Ausnahme- und Notfällen<br />
(369-374); Zusammenarbeit und Fürhung: Gertraude Krell: "Vorteile eines neuen, weiblichen<br />
Führungsstils": Ideologiekritik und Diskursanalyse (377-392); Astrid Gieselmann und<br />
Gertraude Krell: Diversity-Trainings: Verbesserung der Zusammenarbeit und Führung einer<br />
vielfältigen Belegschaft (393-412); Mareike Coppi: Praxisbeispiel Deutsche Bank: "Vielfalt<br />
erfolgreich nutzen" - Ein Diversity-Workshop für Führungskräfte (413-418); Monika Huesmann:<br />
Gendertraining-Paradoxien: Wie die Norm der geschlechterparitätischen Zusammensetzung<br />
von Trainingsteams dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit entgegenwirkt - ein Diskussionsbeitrag<br />
(419-425); Bärbel Meschkutat und Monika Holzbecher: Sexuelle Belästigung<br />
und Gewalt: (K)ein Thema für Personalverantwortliche? (427-434); Bärbel Meschkutat und<br />
Martina Stackelbeck: Der Mobbing-Report: Relevante Ergebnisse und Gestaltungsempfehlungen<br />
(435-442); Sabine Gräben: Praxisbeispiel DB GesundheitsService GmbH: Konfliktmanagement<br />
als Mobbingprävention (443-448); Renate Ortlieb und Barbara Sieben: River<br />
Rafting, Polonaise oder Bowling: Betriebsfeiern und ähnliche Events als Medien organisationskultureller<br />
(Re-)Produktion von Geschlechterverhältnissen (449-458).
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 147<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[124-F] Krenn, Manfred, Mag.; Vogt, Marion (Bearbeitung):<br />
Ältere Arbeitskräfte in belastungsintensiven Tätigkeitsbereichen. Probleme und Gestaltungsansätze<br />
INHALT: In der Studie werden anhand von zwei Bereichen, wobei die Bauwirtschaft für den<br />
Produktionsbereich und die Pflege für den Dienstleistungssektor steht, beispielhaft die Arbeitsbedingungen<br />
in besonders belastenden Tätigkeitsbereichen und ihre gesundheitlichen<br />
Auswirkungen auf die betroffenen Arbeitskräfte herausgearbeitet. Mit dem Begriff der "begrenzten<br />
Tätigkeitsdauer" werden Arbeitsplätze in den Blick genommen, die für die Mehrzahl<br />
der dort Beschäftigten eine Ausübung der Tätigkeit bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter<br />
verunmöglicht. Es werden aber auch Wege und Ansatzpunkte zur Lösung des Problems begrenzter<br />
Tätigkeitsdauer und damit zu einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeitsbedingungen<br />
aufgezeigt. Die Darstellung der wichtigsten Handlungsfelder für ein gesundes Altern<br />
in der Arbeitswelt wird durch vielfältige betriebliche Umsetzungsbeispiele veranschaulicht,<br />
was gleichzeitig Wege und Möglichkeiten der Realisierung aufzeigt. Die Studie wird ergänzt<br />
durch eine internationale Recherche, in deren Rahmen wir gesetzliche und kollektivvertragliche<br />
Regelungen in europäischen Ländern zusammengetragen haben. abei waren v.a. solche<br />
von besonderem Interesse, die Maßnahmen für ältere ArbeitnehmerInnen, was zum Beispiel<br />
die Bezugsdauer von Leistungen betrifft, beinhalten, aber auch spezielle Regelungen für<br />
"SchwerarbeiterInnen" für den Übergang vom Erwerbsleben in die Pension.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Kammer für<br />
Arbeiter und Angestellte für Wien FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />
5, 1020 Wien, Österreich); Gewerkschaft der Bau - Holz (Ebendorferstraße 7, 1010 Wien,<br />
Österreich)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at)<br />
[125-L] Kühl, Stefan; Schnelle, Wolfgang:<br />
Laterales Führen: wenn Hierarchie nur begrenzt zur Verfügung steht, in: Jens Aderhold,<br />
Matthias Meyer und Ralf Wetzel (Hrsg.): Modernes Netzwerkmanagement : Anforderungen, Methoden,<br />
Anwendungsfelder, Wiesbaden: Gabler, 2005, S. 185-212, ISBN: 3-409-14335-1<br />
INHALT: Der Beitrag zum modernen Netzwerkmanagement stellt das Konzept des lateralen Führens<br />
vor. So wird in einem ersten Schritt zunächst das laterale Führen als eine Methode des<br />
Führens von Personen beschrieben, über die man keine Weisungsbefugnisse hat. Die nachfolgenden<br />
drei Schritte betrachten die drei Steuerungsformen bzw. Mechanismen des lateralen<br />
Führens, und zwar (1) Verständigung, (2) Macht sowie (3) Vertrauen: Bei der Steuerungsform<br />
Verständigung werden verfestigte Auffassungen teilweise aufgebrochen und Akteure so<br />
zu einem 'neuen' Handeln geführt. Bei der Steuerungsform Macht wird ein Raum geschaffen,<br />
in dem neue Machtarenen aufgebaut werden können und durch das Verändern der ablaufenden<br />
Machtspiele neue Strategien in der Organisation entstehen. Bei der Steuerungsform Vertrauen<br />
werden Arenen geformt, in denen Akteure in eine Vorleistung gehen können und sich<br />
langsam Vertrauensbeziehungen ausbilden können. Der fünfte Schritt betrachtet die Beziehungen<br />
der drei Mechanismen zueinander. In jeder Situation des lateralen Führens (oder<br />
weitgehend in jeder Situation sozialen Handelns) kommen die drei Steuerungsformen Verständigung,<br />
Macht und Vertrauen in einem besonderen Mischungsverhältnis zur Geltung.<br />
Dabei ergänzen oder widersprechen sich diese Steuerungsformen nicht selten. (ICG2)
148 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[126-L] Lang, Sabine:<br />
Der Kaiserin neue Kleider?: Gender Mainstreaming im Kontext lokaler Geschlechterpolitik,<br />
in: Ute Behning, Birgit Sauer (Hrsg.): Was bewirkt Gender Mainstreaming? : Evaluierung durch<br />
Policy-Analysen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 189-202, ISBN: 3-593-37608-3<br />
INHALT: Die Autorin thematisiert in ihrem Beitrag einige exogene Faktoren, die den Erfolg von<br />
Gender Mainstreaming gefährden können. Während sich FrauenpolitikerInnen auf der endogenen<br />
Seite darum bemühen, Gender Mainstreaming in ausgewählten Institutionen von der<br />
EU-Ebene bis in die Kommunen voranzutreiben, produziert die neoliberale Politik auf der<br />
exogenen Seite eine neue Welle privatisierter und retraditionalisierter Geschlechterarrangements.<br />
Prunkt die Kaiserin "Geschlechterdemokratie" also nur scheinbar im neuen Gewand<br />
des Gender Mainstreaming? Die Autorin untersucht diese Frage anhand der lokalen Ebene<br />
deutscher Geschlechterpolitik und arbeitet dabei vier kommunale Kräftekonstellationen heraus:<br />
Sie betrachtet erstens die Rolle von Frauen in der institutionalisierten Kommunalpolitik<br />
und erörtert zweitens einige Aspekte der aktuellen Gleichstellungspolitik unter der Frage, auf<br />
welchen Nährboden geschlechterpolitische Innovationen wie das Gender Mainstreaming gegenwärtig<br />
treffen. Sie setzt drittens die Diskurse um bürgerschaftliches Engagement auf der<br />
lokalen Ebene zum Gender Mainstreaming-Ansatz in Beziehung und diskutiert viertens in einem<br />
kurzen Ausblick dessen Einbettung in die kommunale Verwaltungsmodernisierung. (I-<br />
CI2)<br />
[127-L] Lederer, Bernd:<br />
Das Konzept der lernenden Organisation: bildungstheoretische Anfragen und Analysen,<br />
(Studien zur Berufspädagogik, Bd. 17), Hamburg: Kovac 2005, 406 S., ISBN: 3-8300-1881-9<br />
(Standort: USB Köln(38)-11V5301)<br />
INHALT: Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile. Im ersten Abschnitt wird, ausgehend von<br />
einer Skizze der jüngeren Geschichte der Arbeitorganisation und des gegenwärtigen Strukturwandels<br />
in Richtung einer im starken Maße auf der Bewirtschaftung der Ressourcen Wissen<br />
und Information basierenden postfordistischen Gesellschaft, zunächst in primär deskriptiver<br />
Form das Konzept der Lernenden Organisation bzw. dessen Hauptaspekt, das organisationale<br />
Lernen, erläutert. Der zweite, bildungstheoretisch orientierte Hauptabschnitt untersucht<br />
die Bedeutungsgehalte eines für die Beurteilung der Bildungspotentialität Lernender Organisationen<br />
geeigneten Bildungsbegriffs. Unter dem Oberbegriff des "bildenden Lernens" werden<br />
hier die Charakteristika einer Form des Lernens angeführt, das für das Bildungspotential<br />
einer Lernenden Organisation herangezogen werden kann. Der Schlussteil schließlich bilanziert<br />
Übereinstimmungen zwischen dem Konzept der Lernenden Organisation und dem zuvor<br />
vorgestellten Tableau bildungsmächtiger Elemente und Momente, zeigt aber auch Einschränkungen<br />
möglicher Bildungsspielräume im Sinne bildungshemmender Einflüsse und Rahmenbedingungen<br />
auf. Hier gibt der Autor abschließend zu bedenken, dass im Rahmen einer weitgehend<br />
deregulierten und liberalisierten, globalen Konkurrenzverhältnissen geöffneten Hochleistungs-<br />
und Hochwettbewerbs-Marktwirtschaft emanzipatorische, kritisch-reflexives Bewusstsein<br />
fördernde und insbesondere auch Selbstbestimmungsspielräume erweiternde organisationale<br />
Lebenswelten nur in erheblich beschränktem Maße möglich sind. (ICA2)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 149<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[128-L] Lehner, Franz:<br />
Innovation und Wissen in der Informationsgesellschaft, in: Hansjürgen Paul, Erich Latniak<br />
(Hrsg.): Perspektiven der Gestaltung von Arbeit und Technik : Festschrift für Peter Brödner, München:<br />
Hampp, 2004, S. 17-49, ISBN: 3-87988-885-X (Standort: UB Siegen(467)-33QAP2861)<br />
INHALT: Die Prognosen, wonach sich die Arbeitsbedingungen in der wissensbasierten Volkswirtschaft<br />
grundlegend verändern und herkömmliche Arbeitsverhältnisse aufgelöst werden,<br />
werden mit dem Innovationstempo der Informationsgesellschaft und den hohen Anforderungen<br />
an die Lern- und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und anderen Organisationen begründet.<br />
Die Analyse des Autors führt jedoch zu einem gegenteiligen Resultat: Je mehr Lern-<br />
und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und anderen Organisationen gefordert sind, desto<br />
mehr gewinnen stabile Beschäftigungsverhältnisse und Prinzipien der Beruflichkeit an Bedeutung.<br />
Was die Logik der Informationstechnologie anbelangt, so erfordert die systematische<br />
Ausschöpfung ihrer Potenziale gerade nicht technozentrierte, sondern humanzentrierte<br />
Produktionskonzepte. Das knappe Gut, um das herum die Volkswirtschaft organisiert ist, ist<br />
insofern eher das Markt- und Organisationswissen sowie das Erfahrungs- und Beziehungswissen.<br />
Es gilt dem Autor zufolge eine Kultur zu schaffen, in welcher das verfügbare Wissen<br />
kooperativ und kreativ genutzt wird, was wiederum Risikobereitschaft, Vertrauen und Partizipation<br />
voraussetzt. Das elementare Strukturproblem für die Organisationen in der wissensbasierten<br />
Volkswirtschaft liegt darin, einen "breiten Fluss neuer Ideen" zu sichern, ohne<br />
gleichzeitig die Steuerungsfähigkeit über die weitere Entwicklung zu verlieren. Dies setzt eine<br />
entsprechend stabile Kooperation und verlässliche Kommunikation zwischen den Beteiligten<br />
voraus. (ICI2)<br />
[129-F] Litz, Stefan A.; Bonn, Georg; Gmür, Markus (Bearbeitung); Klimecki, Rüdiger, Prof.Dr.<br />
(Leitung):<br />
Evolutionäres Personalmanagement<br />
INHALT: Der langfristige Erfolg von Unternehmen hängt wesentlich von ihrer Entwicklungsfähigkeit<br />
ab. Unternehmen gelten dann als entwicklungsfähig, wenn sie in der Lage sind, ihre<br />
konstituierenden Elemente so zu verändern, dass die Chancen zur erfolgreichen Bewältigung<br />
neuer Problemstellungen erhöht wird. Dabei nimmt das Personal als Ressource des Unternehmenserfolgs<br />
eine Schlüsselstellung ein: Die Mitarbeiter bringen als Träger von Qualifikationen<br />
und Motivationen alle anderen betrieblichen Ressourcen zum Einsatz und bestimmen<br />
damit das Unternehmensgeschehen als Ganzes. Der Beitrag der Personalpolitik zur Sicherung<br />
der Entwicklungsfähigkeit des Unternehmens besteht nun darin, die notwendige Veränderung<br />
der Qualifikations- und Motivationspotentiale durch den Einsatz von Personalinstrumenten<br />
sicherzustellen. Den konzeptionellen Bezugsrahmen liefert das Entwicklungsorientierte Personalmanagement.<br />
Es geht mit Bezug auf die Evolutionstheorie davon aus, dass die Human-<br />
Ressourcen eines Unternehmens einem Prozess selektiver Evolution unterliegen und durch<br />
auf die einzelnen Evolutionsphasen (Variation, Selektion, Retention) abgestimmte Personalmanagementfunktionen<br />
(Personalaktivierung, -lenkung, -bindung) unterschiedliche personalpolitische<br />
Evolutionspfade eingeschlagen werden können. Sie wiederum entscheiden über<br />
den Beitrag der Human-Ressourcen zur Unternehmensentwicklung und Unternehmenserfolg.<br />
Das Projektziel ist die Untersuchung verschiedener Fragestellungen mit Hilfe einer quantitativ<br />
orientierte empirische Überprüfung abgeleiteter Hypothesen, die mit Bezug auf das Konzept<br />
des entwicklungsorientierten Personalmanagements entwickelt werden. Anhand des
150 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
Tests dieser Hypothesen soll das dort transportierte evolutionäre Modell des Managements<br />
von Human Ressourcen bestätigt bzw. widerlegt oder auf der Grundlage der gewonnenen<br />
empirischen Erkenntnisse entwickelt werden. Empirisches Feld der ersten Untersuchung waren<br />
wissensintensive Unternehmen. Es wurde hierbei u.a. der mögliche Beitrag eines flexibilitätsorientierten<br />
Personalmanagement auf den Unternehmenserfolg untersucht. Die Produkte<br />
und Dienstleistungen dieser Firmen basieren im wesentlichen auf der Ressource Wissen,<br />
weshalb der Zusammenhang zwischen der Personalpolitik - welches insb. Einfluss auf die<br />
Qualifikationen der Organisationsmitglieder nimmt - und dem Unternehmenserfolg besonders<br />
deutlich ausgeprägt sein dürfte. Weiterhin befinden sich diese Unternehmen in der Situation<br />
eines besonders dynamischen Wettbewerbsumfeld. Entsprechend sollte ihr Erfolg in besonderem<br />
Maß davon abhängig sein, inwieweit es den Unternehmen gelingt, die Qualifikations-<br />
und Motivationspotentiale des Faktors Personal zukunftsgerichtet bereitstellen und weiterentwickeln<br />
zu können. Die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von 450 Unternehmen<br />
wissensintensiver Branchen (Finanzdienstleistungen, Softwareentwicklung und Unternehmensberatung),<br />
die im Frühjahr 2001 durchgeführt worden ist, wurde auf dem Herbstworkshop<br />
der wissenschaftlichen Kommission Personalwesen Ende 2001 in Wien sowie bei der<br />
64. Wissenschaftlichen Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft<br />
Anfang 2002 in München vorgestellt. In einer zweiten Untersuchung wurden ausgewählte<br />
Unternehmen der chemischen Industrie in Deutschland mit der selben Fragestellung<br />
untersucht. Hierbei wurden die Ergebnisse der schriftlichen Befragung von 368 Unternehmen<br />
auf dem Herbstworkhop der wissenschaftlichen Kommission Personalwesen Ende 2002 in<br />
Wien sowie auf der Tagung des Arbeitskreises "Empirische Personalforschung" Anfang 2003<br />
in Lüneburg vorgestellt. Die bislang erhobenen Daten werden derzeit unter weiteren Gesichtspunkten<br />
ausgewertet.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Klimecki, R.; Litz, S.: Human resource management as intervention<br />
in the evolution of human resources: a model and typology. in: Proceedings of the SAM/<br />
IFSAM VII. World Congress Göteborg 2004.+++Klimecki, R.; Gmür, M.: Evolutionstheoretische<br />
Ansätze des Personalmanagements. in: Gaugler, E.; Oechsler, W.A.; Weber, W.<br />
(Hrsg.): Handwörterbuch des Personalmanagements. Stuttgart: Schäffer-Poeschl 2004, Sp.<br />
742-752.+++Klimecki, R.; Litz, S.: Personalmanagement und Unternehmenserfolg - Theorieperspektiven<br />
und empirische Befunde. in: Müller-Christ, G.; Hülsmann, M. (Hrsg.): Modernisierung<br />
des Managements. Gabler Edition Wissenschaft. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2004, S.<br />
71-100. ISBN 3-8244-8114-6.+++Klimecki, R.; Gmür, M.; Bonn, G.; Litz, S.: Personal als<br />
Flexibilitätsressource. in: Martin, A. (Hrsg.): Personal als Ressource. Empirische Personal-<br />
und Organisationsforschung, Bd. 23. München: Hampp 2003, S. 79-95. ISBN 3-87988-795-<br />
0.+++Gmür, M.: Die Ressource Personal und ihr Beitrag zum Unternehmenserfolg. in: Martin,<br />
A. (Hrsg.): Personal als Ressource. Empirische Personal- und Organisationsforschung,<br />
Bd. 23. München: Hampp 2003, S. 21-52. ISBN 3-87988-795-0.+++Gmür, M.; Klimecki, R.;<br />
Litz, S.: Führungskräfterkrutierung in wissensintensiven Unternehmen. in: Die Unternehmung,<br />
57, 3, S. 185-199.+++Bonn, G.: Personalmanagement und Kreativität von Unternehmen:<br />
der Einfluss von personalpolitischen Maßnahmen auf die Innovationsfähigkeit. Gabler<br />
Edition Wissenschaft. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2002. ISBN 3-8244-7676-2.+++Klimecki,<br />
R.; Gmür. M.: Personalmanagement. Strategien - Erfolgsbeiträge - Enwicklungsperspektiven.<br />
Utb. Stuttgart: Lucius & Lucius 2002.+++Klimecki, R.; Gmür, M.: Entwicklungsorientierte<br />
Personalpolitik als Evolutionsprozeß betrieblicher Qualifikationen und Motivationen. in:<br />
Nienhüser, W.; Martin, A. (Hrsg.): Personalpolitik: wissenschaftliche Erklärung der Personalpraxis.<br />
München: Hamp 1997, S. 375-398. ISBN 3-87988-337-8.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 151<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche<br />
Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Management (D 93, 78457<br />
Konstanz)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2355, Fax: 07531-88-3197,<br />
e-mail: ruedigerg.klimecki@uni-konstanz.de)<br />
[130-L] Lukoschat, Helga:<br />
Führungskräfte und Familie: wie Unternehmen Work-Life-Balance fördern können ; ein<br />
Leitfaden für die Praxis, Berlin 2005, 43 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k050916a09.pdf)<br />
INHALT: "Mit diesem Leitfaden stellen wir Handlungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele vor,<br />
wie in Unternehmen und Organisationen Arbeitsbedingungen geschaffen werden können, die<br />
die Balance von beruflichen Anforderungen und familiären Aufgaben auch für Führungsund<br />
Führungsnachwuchskräfte, für Frauen wie für Männer, ermöglichen; welche Managementkompetenzen<br />
bei den Führungskräften selbst zu entwickeln sind, die sie befähigen, familienorientierte<br />
Arbeitsbedingungen in ihren Abteilungen und Teams umzusetzen; welche Veränderungen<br />
in der Unternehmenskultur und in der Unternehmensstrategie notwendig sind, damit<br />
es nicht bei einzelnen Maßnahmen bleibt, sondern nachhaltige Veränderungen möglich werden."<br />
(Autorenreferat)<br />
[131-L] Martin, Albert:<br />
Die Beurteilung der Personalarbeit: Informationen mit beschränkter Einsicht, in: Zeitschrift<br />
für Personalforschung, Jg. 20/2006, H. 1, S. 22-41 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG 06797;<br />
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Systeme zur Beurteilung der Personalarbeit eines Unternehmens stehen vor grundlegenden<br />
Problemen, für die es keine letztlich befriedigenden Lösungen gibt, und zwar weder<br />
in inhaltlicher und methodischer noch auch in methodologischer Hinsicht. Die Aufgabe selbst<br />
verliert deswegen allerdings nichts von ihrer Bedeutsamkeit. Es lohnt sich jedenfalls, die bestehenden<br />
inhaltlichen Defizite zu reduzieren, methodisch möglichst sauber zu arbeiten und<br />
den methodologischen Grenzen Aufmerksamkeit zu zollen. Der vorliegende Beitrag macht<br />
hierzu einige Vorschläge. Die allgemeinen Erörterungen werden abschließend exemplarisch<br />
anhand der PIX-Studie illustriert." (Autorenreferat)<br />
[132-L] Mentzel, Klaus:<br />
Integritätsmanagement, in: Hansjürgen Paul, Erich Latniak (Hrsg.): Perspektiven der Gestaltung<br />
von Arbeit und Technik : Festschrift für Peter Brödner, München: Hampp, 2004, S. 141-162,<br />
ISBN: 3-87988-885-X (Standort: UB Siegen(467)-33QAP2861)<br />
INHALT: Um im sich wandelnden unternehmerischen Umfeld nach wie vor Werte schaffen zu<br />
können, müssen alle verfügbaren Kompetenzen des Unternehmens entfaltet und eingesetzt<br />
werden. Dies setzt voraus, dass die Interessen und Ziele aller das Unternehmen treibenden<br />
Kräfte (Kapital, Führungskräfte, Mitarbeiter) harmonisiert und auf eine zukünftige Positionierung<br />
des Unternehmens ausgerichtet werden. Alle Versuche in der Vergangenheit, dieses zu
152 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
erreichen, sind nach Einschätzung des Autors jedoch gescheitert. Er stellt als Lösungsmöglichkeit<br />
den Ansatz des Integritätsmanagements vor, das einen Paradigmenwechsel in Richtung<br />
einer "organischen Unternehmensführung" voraussetzt. Er entwirft ein Managementverständnis,<br />
das Elemente aus "shareholder value"- und "stakeholder value"-Konzepten zusammenführt<br />
und in einem übergreifenden Managementmodell integriert. Kernpunkt dieses Konzeptes<br />
ist es, die Normen und Werte der das Unternehmen treibenden Kräfte zu bündeln und<br />
Management, Mitarbeiter und Kapital auf gemeinsame Ziele auszurichten. Durch ein Managementverständnis,<br />
das von Verantwortung übernehmenden und intrinsisch motivierten Mitarbeitern<br />
ausgeht, wird das traditionelle "Antreiben und Kontrollieren" durch "Überzeugen<br />
und Zulassen" ersetzt. Dieses Unternehmensmodell setzt entsprechend an der Bearbeitung<br />
operativer Kernprozesse an, die organisatorisch von Kompetenzzentren bewältigt werden<br />
sollten. (ICI2)<br />
[133-F] Müller, Elisabeth, Dr.; Cremers, Katrin, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Licht, Georg, Dr.<br />
(Leitung):<br />
Mobilität von Erfindern, Wissenstransfer und Unternehmensproduktivität<br />
INHALT: Erfinder nehmen eine Schlüsselrolle für den Erfolg der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />
von Unternehmen ein. Dies wird durch den hohen Anteil der Personalkosten von fast<br />
70% an den FuE-Ausgaben deutlich. Somit erhält die Frage nach den Determinanten der Produktivität<br />
und der Mobilität von Erfindern eine hohe Bedeutung. Zum einen würde ein Unternehmen<br />
viele potentielle Erfindungen verlieren, wenn produktive Erfinder das Unternehmen<br />
verlassen. Zum anderen wird deutlich, dass die Rekrutierung von produktiven Erfindern eine<br />
wichtige Personalmaßnahme darstellen sollte. Auf der Unternehmensebene führt Mobilität<br />
von Erfindern zu einem Wissenstransfer (knowledge spillover). Dies ist insbesondere für<br />
nicht-kodifiziertes Wissen wichtig, das nicht allgemein zugänglich ist. In dem Projekt wird<br />
der Einfluss von Erfindermobilität auf den Unternehmenserfolg untersucht. Insbesondere<br />
wird getestet, ob die Anwerbung von neuen und mobilen Erfindern Auswirkungen auf Produktivität<br />
und Rentabilität von Unternehmen hat. Es ist auch denkbar, dass bestimmte Unternehmenscharakteristiken<br />
einen Einfluss auf die Mobilität von Erfindern haben. So kann eine<br />
schlechte wirtschaftliche Lage zu einer Kürzung des FuE-Budgets und zu einem Weggang<br />
von Erfindern führen. Zur Untersuchung dieser Fragestellungen werden die Patentdaten des<br />
Europäischen Patentamts und die daraus gewonnenen Mobilitätsindikatoren mit Unternehmensdaten<br />
des Mannheimer Innovationspanels (MIP) verbunden. Der Kooperationspartner<br />
wird auf der Ebene der Erfinder Bestimmungsgründe für Mobilität und die Auswirkungen<br />
von Mobilität, insbesondere auf die Produktivität der einzelnen Erfinder, untersuchen.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103<br />
443, 68034 Mannheim); Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, INNO-tec - Institut<br />
für Innovationsforschung, Technologiemanagement und Entrepreneurship (Kaulbachstr.<br />
45, 80539 München)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: licht@zew.de, Tel. 0621-1235-177, Fax: 0621-1235-170)<br />
[134-F] NN (Bearbeitung); Mertel, Sabine, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Professionshabitus und Biographizität
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 153<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
INHALT: Qualitative Längsschnittstudie zur Qualifizierung von Führungskräften im personenbezogenen<br />
sozialen Dienstleistungssektor. Kooperationspartner: Jugendamt Stadt Leipzig/ Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg.<br />
METHODE: Nach erfolgtem Feldzugang hat im Februar 2006 die Erhebung mittels narrativer<br />
Interviews begonnen (N=32).<br />
ART: keine Angabe BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft<br />
(Postfach 300648, 02801 Görlitz)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: s.mertel@hs-zigr.de)<br />
[135-F] Nolte, Bernd (Bearbeitung):<br />
Auswirkungen struktureller Änderungen auf die Personalplanung und Personalentwicklung<br />
im Bankwesen<br />
INHALT: Gesellschaftliche, technische und wirtschaftliche Veränderungen gelten als Auslöser<br />
des in der Kreditwirtschaft zu beobachtenden Strukturwandels, dem sich Banken auf jeder<br />
Ebene der Leistungserstellung stellen müssen. Finanzinnovationen, neue geschäftspolitische<br />
Anforderungen, veränderte Rahmenbedingungen, Erweiterungen der Vertriebswege sowie<br />
sich ändernde organisatorische Anforderungen sind in diesem Kontext zu beobachten, und es<br />
stellt sich die Frage nach personalpolitischen Konsequenzen dieser Entwicklung. Das Ziel<br />
dieses Forschungsvorhaben besteht darin, zunächst die für die Personalplanung relevanten<br />
Strukturveränderungen der Kreditwirtschaft zu identifizieren, deren personalpolitische Implikationen<br />
zu untersuchen und schließlich veränderte Anforderungen an das Bankpersonal sowie<br />
zukünftige Anforderungsprofile aufzuzeigen.<br />
ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />
BWL Abt. Bank- und Finanzwirtschaft (21332 Lüneburg)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 04131-677-2161, Fax: 04131-677-2169,<br />
e-mail: albers@uni-lueneburg.de)<br />
[136-L] Paul, Christopher:<br />
Personalrisikomanagement: Bestandsaufnahme und Perspektive, (Arbeitspapier / Hans-Böckler-Stiftung,<br />
Nr. 112), Düsseldorf 2005, 62 S. (Standort: IAB-352120 BR 800; Graue Literatur)<br />
INHALT: "Zur Schaffung von Transparenz bei der Beurteilung der Risikoexposition eines Unternehmens<br />
wird heute nicht nur eine funktionierende Rechnungslegung und ein effizientes<br />
Controlling, sondern auch ein wirksames Risikomanagement benötigt. Als Anstoß zur Implementierung<br />
eines Risikomanagements spielen dabei nicht nur gesetzliche Vorgaben eine<br />
Rolle. Aufgrund der Veränderungen in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingengen<br />
wie der Globalisierung, der Veränderungen der demographischen Strukturen<br />
oder dem technologischen Wandel werden in den Unternehmen schon allein aus betriebswirtschaftlichen<br />
Gründen effiziente Steuerungs- und Kontrollmethoden benötigt." (Autorenreferat)
154 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[137-L] Peters, Sibylle; Bensel, Norbert (Hrsg.):<br />
Frauen und Männer im Management: Diversity in Diskurs und Praxis, Wiesbaden: Gabler<br />
2002, 371 S., ISBN: 3-409-21638-3<br />
INHALT: "Vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Transformationsprozesse und zunehmender<br />
Globalisierung der Unternehmen sehen sich Führungskräfte (Männer und Frauen) mit<br />
neuen Möglichkeiten und Herausforderungen konfrontiert. Der Zeitgeist trifft auf einen<br />
Strukturwandel, der sich zunehmend auf Fragen des nicht-ökonomischen Austauschprozesses<br />
konzentriert. In der 2. Auflage stehen Diversity und Managing Diversity, die Schlagwörter<br />
unserer Zeit, im Vordergrund, wenn es um Organisationsentwicklung, Personalentwicklung<br />
und betriebliche Weiterbildungspolitik sowie Arrangements in Netzen (Mentoring) geht. Die<br />
Autoren leisten eine ausführliche Bestandsaufnahme und umreißen die derzeitigen Diskussionsprozesse<br />
sowie die wichtigsten Entwicklungen und die aktuellen Trends. Best-Practice-<br />
Beispiele aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spiegeln aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
die Relevanz der vorgestellten Strategien in Diskurs und Praxis wider." (Autorenreferat).<br />
Inhaltsverzeichnis: Sibylle Peters, Norbert Bensel: Editorial (5-7); Jutta Limbach: Geschlechtergerechtigkeit<br />
im 21. Jahrhundert (15-21); Sibylle Peters: Frauen in Führungspositionen:<br />
Der Diskurs über Geschlechterdifferenz und -arrangements (23-47); Norbert Bensel: Auf dem<br />
Weg in die Dienstleistungsgesellschaft: Neue Chancen für Frauen und Männer in der Arbeitswelt<br />
(49-68); Gertrud Höhler: Geschlechterarrangements im Umbruch: Neue Bündnisse<br />
unter Wölfin und Wolf (69-84); Juliane v. Friesen, Monika Rühl: Chancengleichheit im Berufsleben:<br />
Brauchen wir auch in der Privatwirtschaft den Gesetzgeber? (85-94); Barbara<br />
Schaeffer-Hegel: Frauen und Macht heute - Gerechtigkeit für die Generation von morgen (95-<br />
101); Gertraude Krell: Diversity Management: Optionen für (mehr) Frauen in Führungspositionen?<br />
(105-120); Paivand Sepehri, Dieter Wagner: Diversity und managing diversity: Verständnisfragen,<br />
Zusammenhänge und theoretische Erkenntnisse (121-142); Monika Rühl: Diversity<br />
in Deutschland in einem globalisierten Unternehmen: Neuausrichtung des Personalmanagements<br />
am Beispiel der Lufthansa (143-156); Nicole Gundlach, Pamela Koseck: Diversity<br />
is much more than a workforce issue (157-164); Katharina Heuer: "Managing diversity"<br />
in einem globalen Unternehmen: Best-practice-Beispiele bei DaimlerChrysler Services<br />
(165-182); Elisabeth Ferrari, Friedlinde Rothgängel, Ebrü Sonuç: Das Hütchenspiel (183-<br />
195); Gerlinde Kuppe, Kristin Körner: Gender Mainstreaming: Ein Beitrag zum Change Management<br />
in Politik und Verwaltung (199-210): Dorothea Jansen, Helga Lukoschat: Netzwerke<br />
und Empowerment: Die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin<br />
(211-218); Ursula Raue: Der Deutsche Juristinnenbund: Ein Frauen-Netzwerk (219-226);<br />
Simone Schönfeld, Nadja Tschirner: Mentoring-Programme für Frauen - Ein Anstoß zum<br />
Aufstieg (227-246); Nele Haasen: Mentoring für Frauen - Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung<br />
(247-256); Margit Osterloh, Sabina Littmann-Wernli: Die "gläserne Decke" - Realität<br />
und Widersprüche (259-275); Michel E. Domsch, Ariane Ladwig: Doppelkarrierepaare und<br />
neue Karrierekonzepte: Eine theoretische undempirische Ausschnittsuntersuchung (277-291);<br />
Notburga Ott: The economics of gender: Gedanken zu Work-Life-Balance (295-310); Renate<br />
Liebold: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus männlicher Sicht: Ein Fallbeispiel<br />
(311-326); Brigitte Stieler-Lorenz: Management von leanen und digital vernetzten Unternehmen:<br />
Change management zwischen Chancen, Fallen, Perspektiven (327-345); Beate Seewald:<br />
Die Entwicklung einer medizinischen Rehabilitationsklinik: Skizze einer Change-<br />
Managerin (347-360); Simone Pöhlmann: Zwischen Konflikt und Konsens: Streiten lernen<br />
für innovative Management-Strategien (361-371).
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 155<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[138-F] Pundt, Alexander, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Nerdinger, Friedemann W., Prof.Dr.<br />
(Betreuung):<br />
Führungskultur. Konstrukt, Messung und Gestaltung<br />
INHALT: Ziel der Arbeit ist es, das Konzept der Führungskultur näher zu spezifizieren, ein Messinstrument<br />
dafür zu entwickeln und die Bedeutung dieses Konzeptes für Phänomene der Führung<br />
in Organisationen (Führungsstile, Führungserfolg, Führungskräfteentwicklung) zu erkunden.<br />
METHODE: Der grundlegende theoretische Ansatz wird momentan gerade erkundet. Methodische<br />
Umsetzung läuft über die Entwicklung und den Einsatz von Fragebogeninstrumenten unter<br />
Beachtung der Mehrebenen-Struktur des Phänomens. Untersuchungsdesign: Querschnitt;<br />
Mehrebenendesign DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte<br />
Befragung, online (Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />
Projekts.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution; Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut<br />
für BWL Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie<br />
(Ulmenstr. 69, 18051 Rostock)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0381-4984574, e-mail: alexander.pundt@uni-rostock.de)<br />
[139-F] Raczynski, Katrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):<br />
Pilotprojekt "Personal- und Organisationsentwicklung"<br />
INHALT: Das Pilotprojekt Personal- und Organisationsentwicklung unterstützt die Abteilung VI<br />
(ehem. II) zeitlich befristet bei der Analyse aufbau- und ablauforganisatorischer Stärken und<br />
Schwächen, bei der Identifikation von Verbesserungspotenzialen und bei der Umsetzung geeigneter<br />
Maßnahmen zur Optimierung der Aufgabenwahrnehmung. Ziele sind u.a. die Sicherstellung<br />
und kontinuierliche Verbesserung der Prozess- und Ergebnisqualität und die Etablierung<br />
einer an Kundenbedürfnisse angepassten Verwaltungspraxis. Hierzu gehört auch das<br />
Angebot zur Konzeption und Durchführung unterstützender interner Trainingsmaßnahmen.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Erweiterung der Bewirtschaftsbefugnisse<br />
für Dienstreisen ab 01.09.2003. Information für alle Drittmittel-Projektleiter/innen.<br />
Siehe unter: http://www.fu-berlin.de/einrichtungen/verwaltung/zuv/abt-6/6c/<br />
dmv/formular/formular_1/Dienstreisen.pdf .+++Drittmittel-Personalangelegenheiten. Prozess<br />
veränderungen ab 01.03.2004 (optional). Siehe unter: http://www.fu-berlin.de/forschung/ service/Personalangelegenheiten-DMV.pdf<br />
.+++Erweitertes Internetangebot (Beispielformulare,<br />
Planungshilfen unter Nr. IV) in allen Drittmittel-Personalangelegenheiten: http://www. fuberlin.de/einrichtungen/verwaltung/zuv/abt-6/6c/dmv/formular/index.html<br />
.+++Neue Qualitätsstandards<br />
der Telefonnutzung in der Drittmittelverwaltung. Siehe unter: http://www.fuberlin.de/forschung/service/Telefon.pdf<br />
.+++Einführung von eMail in der Drittmittelverwaltung<br />
(II E-DMV). Siehe unter: http://www.fu-berlin.de/forschung/ser-vice/Email.pdf .+++<br />
Durchführung einer internen Kundenbefragung zur Drittmittelverwaltung. Befragung zur<br />
Qualität der Serviceleistungen, zur Formularverständlichkeit und zur Dauer von Geschäftsprozessen<br />
(Ergebnisse auf Anfrage).+++Kommunikationstraining, Grundlagen (Information<br />
auf Anfrage).<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
156 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
INSTITUTION: Freie Universität Berlin (Kaiserswerther Straße 16-18, 14195 Berlin)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-73300, Fax: 030-838-73604, e-mail: orgentw@zedat.fuberlin.de)<br />
[140-F] Remdisch, Sabine, Prof.Dr.; Utsch, Andreas, Dr.; Groß, Mathias, Prof.Dr.; Hülsbusch,<br />
Werner, Dipl.-Ing. (Bearbeitung):<br />
Distance Leadership. Führung auf Distanz<br />
INHALT: Das Projekt ist ein angewandtes Forschungsvorhaben. Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens<br />
ist eine praxisrelevante Aufgabenstellung und die Zielsetzung ist es, fundierte Lösungen<br />
zu finden, die anwendbar und von praktischem Nutzen sind. Das Forschungsvorhaben<br />
beinhaltet dementsprechend praktische Zielsetzungen, die vor allem auch den Kooperationspartner<br />
zu gute kommen sollen, sowie wissenschaftliche Zielsetzung, um den Erkenntnisstand<br />
zu Distance Leading fundiert weiterzuentwickeln. 1. Wissenschaftliche Ziele: Entwicklung<br />
eines Verfahrens zur Messung der subjektiv wahrgenommenen Distanz zwischen Mitarbeiter<br />
und Führungskraft; empirische Überprüfung theoretischer Distanzmodelle; empirische Überprüfung<br />
der Unabhängigkeit, bzw. Interdependenzen der Distanzdimensionen; Definition von<br />
'Führung auf Distanz'; Erfassung der organisationalen Rahmenbedingungen, in denen auf Distanz<br />
geführt wird; Bestimmung von critical incidents im Führungsverhalten auf Distanz; Testung<br />
der Wirkung unterschiedlicher Einflussgrößen auf die Einführung, die Ausgestaltung<br />
und den Erfolg der 'Führung auf Distanz': informationstechnische Infrastruktur, personenbezogene<br />
Unterschiede bei Führungskräften (z.B. Persönlichkeit, Führungsstile, Kompetenzen,<br />
Geschlecht, Kultur, etc.), organisationale Kenngrößen; Erfassung förderlicher Bedingungen<br />
zur mitarbeiterorientierten 'Führung auf Distanz' und der Etablierung einer gemeinschaftlich<br />
akzeptierten Arbeitskultur. 2. Praktische Ziele: Systematische Analyse und Darstellung der<br />
'Führung auf Distanz' (auf Mitarbeiterebene, Führungsebene, organisationaler und datentechnischer/<br />
informationstechnischer Ebene): Definition, Boundaries, Schwachstellen und Probleme;<br />
Analyse der informationstechnischen Führungsinstrumente: Art der verarbeiteten Daten<br />
(Produktionsdaten, Personaldaten, Marktdaten etc.), Art und Frequenz der Datenübermittlung<br />
(Telefon, E-Mail, Intranet; täglich, wöchentlich, monatlich etc.), Form der Datenaufbereitung/<br />
Verdichtung (Tabellen, Grafiken, etc.), Art und Frequenz des Datenabrufs durch die Führungskraft<br />
(Papier, Online, Bürosoftware; täglich, wöchentlich, monatlich etc.); Identifizierung<br />
von 'best practice'-Lösungen in den Unternehmen; Identifizierung von Key Competencies<br />
auf Führungsebene für erfolgreiche 'Führung auf Distanz'; Entwicklung eines Handlungsleitfadens<br />
zur Gestaltung von ‚Führung auf Distanz'; Unterstützung der kooperierenden<br />
Unternehmen bei der Gestaltung und Optimierung der 'Führung auf Distanz' hinsichtlich<br />
der: Mediengestaltung der Kommunikation im Führungsprozess, Organisationalen Einbettung,<br />
Implementierung von 'Führung auf Distanz'; Verfassung von Praxisberichten mit den<br />
Kooperationspartnern. Kooperationspartner: Adam Opel AG, Rüsselsheim; Dräger Werke<br />
AG, Lübeck; HeLaBa, Landesbank Hessen Thüringen, Frankfurt; John Deere AG, Mannheim;<br />
Schott AG, Mainz; SIG AG, Schweiz; Sparkassen Informatik, Offenbach.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Managing virtual teams - the<br />
importance of distance leadership. Führen auf Distanz. Präsentation, Neufassung vom<br />
08.04.05. Im Internet unter: http://www.fhnon.de/distanceleadership/download/dl_praesentation-uni.pdf<br />
abrufbar.+++Managing virtual teams - the importance of distance leadership.<br />
Distance leadership. Presentation, English Version 07/05. Im Internet unter: http://www.<br />
fhnon. de/distanceleadership/download/dl-presentation-eng.pdf abrufbar.+++Literatur - Füh-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 157<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
rung auf Distanz. Stand 01.02.05. Im Internet unter: http://www.fhnon.de/distanceleadership/lite-ratur/dl_literaturverzeichnis_stand_01_02_05.pdf<br />
abrufbar.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und<br />
Kultur des Landes Niedersachsen<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Evaluation und<br />
Organisation (Wilschenbrucher Weg 84, 21335 Lüneburg); Universität Lüneburg, FB Wirtschaft,<br />
Institut für elektronische Geschäftsprozesse (Volgershall 1, 21339 Lüneburg)<br />
KONTAKT: Utsch, Andreas (Dr. Tel. 04131-6777-797, Fax: 04131-6777-935,<br />
e-mail: utsch@uni-lueneburg.de)<br />
[141-F] Rülicke, Sascha, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Packebusch, Lutz, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Evaluation von integrierten stressbezogenen Seminar- und Coachingmaßnahmen (Eustress)<br />
INHALT: Anlass: Führungskräfte in Kleinbetrieben beklagen sich über einen erheblichen psychischen<br />
Stress ausgelöst durch Zeitmangel, Rollenüberlastung, Rollenkonflikte und fehlende<br />
Qualifikation. Eine effiziente Möglichkeit zur Stressreduktion der Inhaber und der Beschäftigten<br />
stellt individuelles Coaching dar. Auf der Basis der in entsprechenden betrieblichen<br />
Arbeits- und Prozessanalysen entwickelten Ziele werden Inhalte und Methoden des individuellen<br />
sowie Gruppencoaching in Verbindung mit entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen<br />
gestaltet und durchgeführt. Durch eine systematische Evaluation des Coachingprozesses werden<br />
die Konzeptionen kontinuierlich optimiert. Ziele: Der psychische Stress der Inhaber und<br />
Führungskräfte soll als direkt persönlich beeinflussbar wahrgenommen werden (Situationskontrolle).<br />
Die Selbstorganisationsfähigkeiten sollen gestärkt und weiterentwickelt werden<br />
(Aufbau innerer Ressourcen). Das eigene Führungshandeln soll überdacht und durch eigene<br />
Zielvorgaben und deren Umsetzungs-Coaching verbessert werden (Nutzung externer Ressourcen).<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 09 Wirtschaftsingenieurwesen<br />
und Gesundheitswesen, Arbeitsgruppe KMU (Webschulstr. 33, 41065 Mönchengladbach);<br />
Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement -IAP- GmbH an der<br />
Hochschule Niederrhein (Bolksbuscher Str. 61, 41239 Mönchengladbach)<br />
KONTAKT: Rülicke, Sascha (Tel. 02161-186-6628); Packebusch, Lutz (Prof.Dr. Tel. 02131-<br />
186-6625, e-mail: lutz.packebusch@iap-institut.de)<br />
[142-F] Rump, Jutta, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Employability Management. Ein ganzheitlich-integrativer Ansatz zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
von kleinen und mittelständischen Unternehmen durch Beschäftigungsfähigkeit<br />
der Mitarbeiter/innen<br />
INHALT: Vier Trends werden die Zukunft der Gesellschaft und der Erwerbsarbeit signifikant<br />
prägen: 1. die demographische Entwicklung, die zu einem Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften<br />
führt; 2. die zunehmende Dynamik, Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit;<br />
3. die steigende Innovationsabhängigkeit der Unternehmen; 4. die Bedeutungszunahme<br />
des Faktors Wissen als wichtigste Ressource zukunftsorientierter Unternehmen und
158 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
damit auch des Faktors Bildung. Diese Entwicklungen werden es mehr und mehr zum entscheidenden<br />
Wettbewerbsfaktor eines Unternehmens machen, über Arbeitnehmer zu verfügen,<br />
die den sich wandelnden Bedingungen auf den Märkten gewachsen sind. Dies bedeutet,<br />
dass sie die erforderliche Flexibilität und Anpassungsbereitschaft mitbringen, mit anderen<br />
Worten 'arbeitsmarktfit oder anders ausgedrückt beschäftigungsfähig sind'. Dies gilt insbesondere<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen, da diese aufgrund geringerer Mitarbeiterzahlen<br />
umso mehr davon abhängig sind, die 'richtigen' Mitarbeiter/innen, die als Garant für<br />
den Unternehmenserfolg stehen, zu beschäftigen. Was ist nun 'Arbeitsmarktfitness/ Beschäftigungsfähigkeit'?<br />
Arbeitsmarktfitness/ Beschäftigungsfähigkeit ist nicht nur Fachwissen und<br />
das fachliche Know-how. Vielmehr umfasst sie eine Reihe von Schlüsselqualifikationen. Eine<br />
Person, die arbeitsmarktfit und beschäftigungsfähig ist, 1. ist aktiv und ergreift Initiative, erkennt<br />
und nutzt Chancen; 2. übernimmt Verantwortung für sich selbst, ihre Entwicklung und<br />
setzt sich Ziele; 3. erkennt die Konsequenzen ihres Handelns; 4. ist fleißig und engagiert sich;<br />
5. lernt kontinuierlich dazu und bleibt am Ball; 6. ist fähig und bereit zur Zusammenarbeit; 7.<br />
ist in der Lage, das, was sie meint und will, auszudrücken und zu Geltung zu bringen; 8. versetzt<br />
sich in andere hinein und hört zu; 9. behält in ungewohnten bzw. belastenden Situationen<br />
einen klare Kopf; 10. geht konstruktiv mit schwierigen Situationen und Misserfolg um;<br />
11. ist offen für Neues, ist neugierig und 12. weiß, was sie kann und denkt regelmäßig über<br />
sich und ihre Beschäftigungsfähigkeit nach. Die Sozialisation und Entwicklung von Employability<br />
setzt somit ein ganzheitliches Unternehmenskonzept voraus. Erst in einem solchen<br />
Kontext bietet das Unternehmen dem Beschäftigten den Rahmen, eigenständig und eigeninitiativ<br />
zu agieren, für sich selbst Verantwortung zu tragen sowie "Unternehmer in eigener Sache"<br />
zu sein. Eine ganzheitliche Unternehmenskonzeption sorgt für eine normative Sozialintegration<br />
ebenso wie für eine adäquate Ausgestaltung von strategischen Elementen und operativen<br />
Handlungsfeldern. Die ganzheitliche Sicht von Unternehmen fügt somit Werte, Strategien<br />
und Handlungen zusammen. Ein ganzheitliches, integratives Employability-Management<br />
tangiert eine Reihe von Handlungsfeldern und verknüpft diese miteinander. 1. Unternehmenskultur:<br />
Die Gestaltung der Unternehmenskultur im Sinne einer partnerschaftlichen<br />
Chance-Risiko-Gemeinschaft. 2. Führung: Die Analyse der Wechselwirkungen zwischen Beschäftigungsfähigkeit<br />
auf der einen Seite und der Steuerung einer Lernenden Organisation<br />
sowie Personalführung von beschäftigungsfähigen Mitarbeitern auf der anderen Seite. 3. Organisation:<br />
Die Implementierung einer osmotischen Organisation mit Handlungsspielräumen<br />
und hohem Autonomiegrad. 4. Personalentwicklung: Die Gestaltung der Life-Long-Learning-<br />
Prozesse. 5. Controlling: Die Analyse der Nutzen-Kosten-Relationen und die Integration in<br />
moderne Controlling-Ansätze. 6. Arbeitsplatz: Die Untersuchung und Förderung von employability-fördernde<br />
Arbeitsinhalte, -prozesse und -bedingungen. 7. Anreizsystem: Die Entwicklung<br />
eines themenspezifischen Vergütungs- und Motivierungssystems. 8. Arbeitsrecht/<br />
Betriebsverfassungsrecht: Überprüfung der Vereinbarkeit von Beschäftigungsfähigkeit mit<br />
dem rechtlichen Rahmen.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Employability Management -<br />
Abschlussbericht Mai 2005. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/E3<br />
AF2C9BB24A4DCFC1257012003E59BF/$FILE/Employability%20Management%20-%20<br />
Abschlussbericht%20Mai%202005.pdf downloadbar.+++Arbeitsmarktfitness - Künftige Anforderungen<br />
an Arbeitnehmer/innen. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/6D38CD65E3E4C815C1256FFC002511CB/$FILE/Arbeitsmartfitness.pdf<br />
downloadbar.<br />
+++Employability im Fokus. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/685<br />
E4CDB0F700A22C12 56F51004C5ED1/$FILE/Employability%20im%20Fokus.pdf abrufbar.+++Das<br />
Konzept Employability Management. Unter: http://web.fh-ludwigshafende//ibe
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 159<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
/index.nsf/Files/74060701D683FDCC1256F51004C7A40/$FILE/Das%20Konzept%20Emplo<br />
yability%20Management.pdf downladbar.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung<br />
und Employability -IBE- (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-5203-238, e-mail: rump@fh-ludwigshafen.de)<br />
[143-F] Sandner, Kai, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Küpper, Hans-Ulrich, Prof.Dr.Dr.h.c.<br />
(Betreuung):<br />
Entwicklung und Veränderung von Konventionen in der Teamproduktion<br />
INHALT: In der Teamproduktion sind mehrere Personen gemeinschaftlich für die Erstellung<br />
einer Leistung verantwortlich und werden prozentuell in Abhängigkeit des gesamten Projekterfolgs<br />
vergütet. Ein Trittbrettfahrerproblem entsteht, wenn Einzelne stärker von der Leistung<br />
der anderen profitieren und selbst weniger zum Gesamtergebnis beitragen. Derartige unsoziale<br />
Verhaltensweisen werden durch die übrigen Teammitglieder sanktioniert, wobei die Intensität<br />
der Bestrafung in Abhängigkeit der durchschnittlichen Leistung des übrigen Teams variiert.<br />
Je größer die Differenz der Leistung des einzelnen Teammitglieds im Vergleich zum<br />
Gruppendurchschnitt ist, desto höher ist dessen Nutzenverlust. Die Auswirkungen sind: Jeder<br />
Agent reduziert bei unveränderten materiellen Anreizen seine eigene Leistung umso stärker,<br />
je weniger sich die übrigen Teammitglieder anstrengen. Die sich daraus entwickelnde Verringerung<br />
des Gruppendrucks führt wiederum dazu, dass alle anderen Teammitglieder ihre Leistung<br />
ebenfalls reduzieren. Es entsteht eine Abwärtsspirale, die sich langfristig auf einem niedrigen<br />
Leistungsniveau stabilisiert. Umgekehrt kann ein zusätzlicher Anreiz für höhere Leistungen<br />
entstehen, wenn die eigene Leistung im Vergleich zur Gesamtleistung zu niedrig ist.<br />
In diesem Fall entsteht entsprechend eine Aufwärtsspirale, die sich auf einem hohen Leistungsniveau<br />
stabilisiert. Das Ergebnis solcher Entwicklungen sind unterschiedliche Konventionen,<br />
wobei jede Konvention eine Verhaltensweise beschreibt mit der Charakterisierung:<br />
'Jeder hält sich daran. Jeder erwartet, dass sich alle anderen daran halten. Jeder möchte sich<br />
daran halten, gegeben, dass sich alle anderen auch daran halten.' Die Folge ist, dass sich trotz<br />
identischer materieller Anreize Unterschiede in der Leistungsfähigkeit verschiedener Teams<br />
ergeben können. Ziel des Forschungsprojektes ist die Untersuchung der langfristigen Entwicklung<br />
und Veränderung von Konventionen in der Teamproduktion. Die Teilaspekte sind:<br />
1. Wie bilden sich Konventionen als Ergebnis von gruppendynamischen Prozessen? 2. Über<br />
welchen Zeitraum sind sie stabil? 3. Unter welchen Bedingungen können sie durch andere<br />
Konventionen abgelöst werden? 4. Welche Steuerungsmöglichkeiten hat der Prinzipal Gruppennormen<br />
zu verändern, wenn sich für ihn nachteilige Verhaltenskonventionen bilden?<br />
METHODE: Grundlage des Forschungsprojekts ist die mit der klassischen Spieltheorie gewonnene<br />
Erkenntnis, dass es in einer Prinzipal-Mehragenten Beziehung mit Teamproduktion und<br />
Gruppendruck in der Regel kein eindeutiges teilspielperfektes Gleichgewicht gibt. Für weiterführende<br />
Untersuchungen ist die klassische Spieltheorie jedoch nicht mehr geeignet, da den<br />
verwendeten Annahmen der Bezug zur Wirklichkeit fehlt. Die Strenge der Rationalitätsanforderungen<br />
in Verbindung mit dem verwendeten statischen Gleichgewichtskonzept ermöglicht<br />
keine Auswahl zwischen den denkbaren Gleichgewichten. Es ist daher ein Modell zu entwickeln,<br />
das die dynamischen Anpassungsprozesse von begrenzt rational handelnden Agenten<br />
berücksichtigt. Als methodische Grundlage ist die stochastische evolutionäre Spieltheorie zu<br />
verwenden. Sie ersetzt den statischen Gleichgewichtsbegriff sowie die Annahme vollkomme-
160 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
ner Rationalität der klassischen Spieltheorie durch dynamische Anpassungsprozesse in Form<br />
von Lerneffekten. Untersucht wird: 1. Unter welchen Bedingungen führen kurzsichtige Anpassungsprozesse<br />
einer Gruppe begrenzt rational handelnder Spieler langfristig dazu, dass sie<br />
sich so verhalten, als ob sie vollkommen rational wären (Koordinierung auf ein Nash-<br />
Gleichgewicht)? 2. Wie entstehen Verhaltensregeln bzw. Institutionen von Gruppen als<br />
Gleichgewichte durch die wiederholte Interaktion vieler Spieler über einen längeren Zeitraum?<br />
Hintergrund der Untersuchungen ist die Idee, dass die Koordination globalen Verhaltens<br />
einer Gruppe von Spielern das Ergebnis kurzsichtiger Entscheidungen von Individuen in<br />
lokalen Interaktionsbeziehungen ist. Die daraus resultierenden Standards sind das Ergebnis<br />
individuellen Experimentierens und historischen Zufalls und nicht jenes rationaler Entscheidungen.<br />
Sie koordinieren als zweckmäßige Regeln das Verhalten von Personen und für den<br />
Einzelnen bestehen keine Anreize abzuweichen. Die stochastische evolutionäre Spieltheorie<br />
ist daher die geeignete Methode für die Erklärung wie koordiniertes Verhalten zwischen Spielern<br />
in einer Situation mit multiplen Gleichgewichten entsteht.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2004-12 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Produktionswirtschaft<br />
und Controlling (Ludwigstr. 28, RG V, 80539 München)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2180-3889, e-mail: sandner@bwl.uni-muenchen.de)<br />
[144-F] Schäfer, Astrid, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung):<br />
Beurteilung von Führungskräften durch Mitarbeiter-Feedback<br />
INHALT: Im Zuge einer schriftlichen Befragung werden die Führungskräfte von ihren direkten<br />
Mitarbeitern beurteilt und erhalten im Anschluss daran eine standardisierte Auswertung ihrer<br />
eigenen Daten sowie verschiedener Vergleichsgruppen. Für die Phase der Ergebnis-Verwendung<br />
steht das IfH beratend zur Verfügung. Geschäfts- und Kooperationspartner: Nestlé<br />
Deutschland AG.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Institut für Handelsforschung an der Universität Köln (50926 Köln)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-943607-64, e-mail: a.schaefer@ifhkoeln.de)<br />
[145-L] Scherfling, Ralf:<br />
Determinanten betrieblicher Fort- und Weiterbildung: eine empirische Untersuchung mit<br />
den Daten des IAB-Betriebspanels, Ulm 2005, 256 S. (Standort: IAB-352123 BS 052; Graue<br />
Literatur)<br />
INHALT: Nach Klärung theoretischer Grundlagen werden die Ergebnisse einer Studie, die auf<br />
Daten des IAB-Betriebspanels für den Zeitraum 1993 bis 2001 basiert, differenziert nach<br />
west- und ostdeutschen Betrieben, nach privatwirtschaftlichen und öffentlichen Einrichtungen<br />
sowie in Abhängigkeit von der Betriebsgröße analysiert. Einige Ergebnisse: Zwischen den Investitionserwartungen<br />
und betrieblicher Fort- und Weiterbildung besteht kein Zusammenhang;<br />
dagegen zeigt sich ein enger Zusammenhang zwischen der betrieblichen Bereitschaft,<br />
Auszubildende einzustellen, und der Förderung von Fort- und Weiterbildung; eine positive<br />
wirtschaftliche Lage der Betrieb erleichtert die Kostenbeteiligung bzw. die Freistellung der<br />
Mitarbeiter für die Maßnahmen; die betriebliche Förderung ist in den neuen Bundesländern
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 161<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
höher wegen des erhöhten Qualifizierungsbedarfs sowie anderer staatlicher Förderung. Insgesamt<br />
wird festgestellt, dass die untersuchten Determinanten zum großen Teil einen positiven<br />
Einfluss auf die betriebliche Entscheidung haben, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />
fördern. Dies gilt für Sachkapitalinvestitionen, Institutionen, Ausbildung und die wirtschaftliche<br />
Situation. (IAB)<br />
[146-L] Schneider, Hilmar; Stein, Dieter:<br />
Personalpolitische Strategien deutscher Unternehmen zur Bewältigung demografisch bedingter<br />
Rekrutierungsengpässe bei Führungskräften, (IZA Research Report, No. 6), Bonn<br />
2006, 48 S. (Graue Literatur; URL:<br />
http://www.iza.org/ProductFunctions/publication/reports/mp_entries/1139923279.54/dokumentFil<br />
e/IZA6.pdf)<br />
INHALT: Der bevorstehende demografische Wandel in der Bundesrepublik Deutschland stellt<br />
eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für die unternehmerische Personalpolitik dar.<br />
Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie von 2005 in Form einer Unternehmensbefragung<br />
das Problembewusstsein und mögliche Lösungsstrategien. Im Durchschnitt ist kurzfristig<br />
- d.h. innerhalb der nächsten fünf Jahre - von einem weitgehend gleich bleibenden Bedarf<br />
der Unternehmen an Führungskräften auszugehen. Langfristig sehen sich über drei Viertel der<br />
befragten Unternehmen vom demografischen Trend betroffen, wenn auch eher durchschnittlich.<br />
Ein knappes Viertel von ihnen sieht sogar größere Probleme auf sich zukommen. Als<br />
Lösungsalternativen werden vier personalpolitische Vorgehensweisen beschrieben: (1) Verlängerte<br />
Beschäftigung von älteren Managern, (2) Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen,<br />
(3) verstärkte Nachwuchsförderung sowie (4) Erhöhung des Anteils ausländischer<br />
Führungskräfte. Insgesamt bleibt festzustellen, dass die sich abzeichnenden demografischen<br />
Probleme zwar einerseits gravierend, andererseits aber durchaus lösbar sind. Ihre Bewältigung<br />
setzt jedoch voraus, dass die Weichenstellungen möglichst frühzeitig vorgenommen<br />
werden. Wenn die Probleme einmal in der Gegenwart angekommen sind, ist es für eine<br />
kurzfristige Korrektur zu spät. (ICG2)<br />
[147-F] Sneikus, Axel, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Conrad, Peter, Univ.-Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung):<br />
Differentielles Personalmanagement und Dienstleistungsproduktion<br />
INHALT: Erstellung von Dienst- und Sachleistungen unterscheidet sich faktortheoretisch markant;<br />
daraus ergeben sich spezielle Anforderungen an eine gegensstandsangemessene Flexibilisierung<br />
für das Personalmanagement; Personalmanagement wird in einem übergeordneten<br />
Rahmen selbst als Produktion einer Managementdiestleistung aufgetan.<br />
METHODE: Produktionsfaktorenansatz als Heuristik<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2000-03 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Institut für Personalmanagement<br />
(Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: axel.sneikus@freenet.de)
162 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
[148-L] Speck, Peter (Hrsg.):<br />
Employability - Herausforderungen für die strategische Personalentwicklung: Konzepte für<br />
eine flexible, innovationsorientierte Arbeitswelt von morgen, Wiesbaden: Gabler 2005, 383 S.,<br />
ISBN: 3-409-22683-4<br />
INHALT: "Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich durch Anpassungsfähigkeit und Schnelligkeit<br />
bei gleichzeitig hoher Innovationskraft aus. Im Bereich des Personalmanagements hat<br />
sich mit dem Begriff 'Employability' ein neuer Ansatz zur Dynamisierung des Arbeitsmarktes<br />
und zur Schaffung einer für die Unternehmen erforderlichen flexiblen Belegschaftsstruktur<br />
herausgebildet. Kerngedanke dabei ist, dass Mitarbeiter selbstverantwortlich ihre Kompetenzportfolien<br />
erweitern, die Unternehmen im Gegenzug Ressourcen und Möglichkeiten zur<br />
Erhaltung und Erhöhung der 'Beschäftigungsfähigkeit' Ihrer Mitarbeiter zur Verfügung stellen."<br />
(Autorenreferat)<br />
[149-F] Stephan, Maren, Dr. (Bearbeitung); Oechsler, Walter A., Prof.Dr. (Leitung); Oechsler,<br />
Walter A., Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Kommunikationstechnologisch gestützte Führung - Chancen und Risiken am Beispiel von<br />
Zielvereinbarungssystemen<br />
INHALT: Die immer stärkere Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
in Unternehmen hat dazu geführt, dass auch Führungsprozesse intensiv IuK-technologisch<br />
unterstützt werden. Es liegen allerdings kaum Erkenntnisse darüber vor, wie sich der Einsatz<br />
von Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Führungsbeziehung auswirkt.<br />
Ziel der Arbeit ist es deshalb, ein IuK-gestütztes Zielvereinbarungssystem zu entwickeln, das<br />
effiziente Führungsprozesse ermöglicht sowie die Qualität einer Führungsbeziehung berücksichtigt.<br />
Auf Basis der theoretischen Analyse wurden Hypothesen aufgestellt, die sich im<br />
Rahmen einer Exploration anhand von qualitativen Interviews von HR-Experten bei den Unternehmen<br />
BASF AG und SAP AG bestätigt. Zusammenfassend kann folgendes festgestellt<br />
werden: Durch den IuK-Einsatz kann die Effizienz von Führung, ohne Verlust an Qualität der<br />
Führungsbeziehung, gesteigert werden. In der Phase der Zielvereinbarung werden reichhaltige<br />
Medien in Verbindung mit gering reichhaltigen Medien eingesetzt. Zur Zielanpassung<br />
können gering reichhaltige Medien herangezogen werden, mittels derer insbesondere der Verlauf<br />
der Zielerreichung dokumentiert werden kann. Der Soll-Ist-Vergleich und die abschließende<br />
Beurteilung werden mittels gering reichhaltiger Medien durchgeführt, sofern die Zielerreichung<br />
positiv ist. Handelt es sich um die Vermittlung von negativem Feedback, sind<br />
reichhaltige Medien wie die Videokonferenz einzusetzen. Die Risiken, die sich aus dem Einsatz<br />
von IuK-Technologien ergeben, beziehen sich vorwiegend auf die geringe Reichhaltigkeit<br />
der Technologien, den enormen Anstieg von verfügbaren Informationen sowie die Überbewertung<br />
von quantitativen Größen. Je nach Reichhaltigkeit der eingesetzten Medien unterliegt<br />
die IuK-gestützte Kommunikation technisch bedingten Restriktionen. Fehlen nonverbale<br />
Elemente in der Kommunikation oder bietet sich keine Möglichkeit der direkten Rückkopplung,<br />
besteht die Gefahr, dass der Beziehungskontext geschwächt und das Commitment zur<br />
Zielerreichung sinkt. Die Interpretation der ausgetauschten Informationen wird aufgrund des<br />
fehlenden persönlichen Kontextes erschwert und der Informationsfluss kann gestört werden.<br />
Bei defizitärem Umgang können die IuK-Technologien zu einer Informationsüberflutung führen,<br />
die eine Prioritätensetzung im Zielvereinbarungs- und Zielerreichungsverlauf erschweren.<br />
Bei der abschließenden Beurteilung besteht das Risiko, dass eine Konzentration auf
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 163<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
quantitative Größen erfolgt, ohne Berücksichtigung von Verhaltensdimensionen oder sozialen<br />
Kriterien. Die Hebel, um diesen Risiken entgegenzuwirken, stellt die Sensibilisierung der Anwender<br />
hinsichtlich der Bedeutung von Kohäsion, umfassende Qualifikationen im Umgang<br />
mit neuen Technologien, der aufgabenspezifische Einsatz der Technologien sowie die uneingeschränkte<br />
Verfügbarkeit zur Realisierung eines Medien-Mix dar. Die Abstimmung der unternehmensinternen<br />
Einflussfaktoren von Führung wie bspw. Kultur, Struktur und Human<br />
Resource Management in Bezug auf die integrierte IuK-Unterstützung gewährleistet, dass den<br />
Erfolgsfaktoren Rechnung getragen wird. Grundlegend sollten Unternehmen in Verbindung<br />
mit der IuK-Unterstützung von Führung Kommunikationsplattformen in Form von regelmäßigen<br />
auch außerorganisatorischen Aktivitäten anbieten, die Führungskraft und Mitarbeiter<br />
die Möglichkeit zum persönlichen Austausch bieten. Dieser Austausch dient unabhängig von<br />
dem eigentlichen Zielvereinbarungsprozess dem Etablieren und Weiterentwickeln des Beziehungskontextes.<br />
Der Einsatz von IuK-Technologien kann zu einer Steigerung der Effizienz<br />
von Führung führen. Werden die IuK-Technologien kommunikationsaufgabenspezifisch eingesetzt,<br />
kann ein Qualitätsverlust in der Führungsbeziehung vermieden werden. Alleine aufgrund<br />
der Exploration können diese Ergebnisse jedoch nicht als repräsentativ gewertet werden.<br />
Die Aussagen müssen in weiterführenden Studien evaluiert und insbesondere um Themengebiete<br />
ergänzt werden. ZEITRAUM: 2004<br />
METHODE: Führung wird anhand der Interaktionstheorie als ergebnisorientierter Austausch- und<br />
Einflussprozess definiert und unmittelbar mit Kommunikation in Zusammenhang gesetzt.<br />
Charakteristisch für die Kommunikation in der Führung ist die Differenzierung zwischen einer<br />
lokomotiven und einer kohäsiven Komponente, die erst in Kombination Wirkung erzielen.<br />
Während sachliche und aufgabenbezogene Kommunikation die lokomotive Komponente<br />
unterstützt, zielt informelle und vertrauliche Kommunikation auf die kohäsive Komponente<br />
ab. Beide Komponenten stellen unterschiedliche Anforderungen an das zur Vermittlung einzusetzende<br />
Kommunikationsmedium. Um die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung zu untersuchen,<br />
die sich durch eine IuK-Unterstützung der Kommunikation in der Führung ergeben,<br />
werden führungsrelevante Effizienzkriterien definiert. Wesentlich sind Schnelligkeit,<br />
Präzision und Quantität der Informationsvermittlung sowie Transparenz und Objektivität des<br />
Kommunikationsprozesses. Diese Kriterien unterstützen vorwiegend die Vermittlung von lokomotiven<br />
Aspekten. Über die lokomotive d.h. überwiegend quantitative Betrachtung hinaus,<br />
ist die Auswirkung des IuK-Einsatzes auf die Qualität einer Führungsbeziehung zu analysieren.<br />
Hierzu werden die Konzepte der medialen Reichhaltigkeit und der sozialen Präsenz herangezogen.<br />
Der ergebnisorientierte Austausch- und Einflussprozess wird entsprechend den<br />
Anforderungen an Reichhaltigkeit und sozialer Präsenz in das aufgabenorientierte Kommunikationsmodell<br />
von Reichwald eingeordnet und dient als IuK-technologisches Kommunikationsmodell<br />
der Führung. Auf dieser Basis wird untersucht, welche Effizienzpotenziale sich<br />
durch die IuK-Unterstützung speziell innerhalb von Zielvereinbarungssystemen realisieren<br />
lassen. Hierfür werden Zielvereinbarungen zwischen Führungskraft und Mitarbeiter im Sinne<br />
eines relationalen Vertrages interpretiert und im Kontext der Principal-Agent-Problematik beleuchtet.<br />
Dadurch finden sowohl quantitative Aspekte wie Informations- und Kommunikationskosten<br />
als auch qualitative Aspekte wie bspw. potenzieller Opportunismus in der Effizienzuntersuchung<br />
des IuK-gestützten Führungsprozesses Berücksichtigung. Unter Principal-<br />
Agenttheoretischen Gesichtspunkten stellt das Commitment des Mitarbeiters einen wesentlichen<br />
Kontrollmechanismus dar, um effizienzminderndes Verhalten in IuK-gestützten Führungsprozessen<br />
zu reduzieren. Mit Hilfe der Goal-Setting-Theorie werden die kritischen Ereignisse<br />
der Kommunikation bei der Bildung von Commitment im Zielvereinbarungsprozess<br />
identifiziert. Neben der Attraktivität und Erfolgserwartung der Zielerreichung ist die Einbet-
164 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
tung der Führungsbeziehung in einen von Vertrauen geprägten Beziehungskontext erfolgsentscheidend.<br />
DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Grau, M.R.: Das Management von individueller Performance: IT-<br />
Unterstützung von Zielvereinbarungssystemen. in: Gerberich, C.W. (Hrsg.): Praxishandbuch<br />
Controlling. Wiesbaden 2005, S. 261-577.+++Grau, M.R.: Kommunikationstechnologische<br />
gestützte Führung - Chancen und Risiken von Zielvereinbarungssystemen. in: Zeitschrift für<br />
Personalforschung, 19, 2005, 4.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2001-07 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl und Seminar für Allgemeine<br />
BWL, Personalwesen und Arbeitswissenschaft (68131 Mannheim)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0621-181-1506)<br />
[150-F] Technische Universität Cottbus:<br />
SysCoachPE (Systemisches Coaching in der Produktentwicklung)<br />
INHALT: Entwicklung und Überprüfung eines Konzepts, wie durch systemisches Coaching von<br />
Projektmanagern im Produktentwicklungsprozess die projektinterne und -externe Kommunikation,<br />
der Umgang mit Unsicherheit sowie die Konfliktbewältigung gestärkt werden kann.<br />
Gemeinsames Projekt mit TS Coaching (siehe http://www.thomas-schulte-coaching.de) und<br />
verschiedenen Industriepartnern. Es ergänzt das DFG-Projekt KoKoPE (siehe Erfassungsnummer<br />
20053318) sowie das Forschungsprojekt Innowert (siehe Erfassungsnummer 2005<br />
3319).<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />
Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine<br />
BWL und Besondere des Marketing und des Innovationsmanagement (Erich-Weinert-Straße<br />
1, 03046 Cottbus)<br />
KONTAKT: Lehrstuhl (e-mail: ls_marketing@tu-cottbus.de)<br />
[151-F] Universität Lüneburg:<br />
Das Beschäftigungsverhalten von Unternehmen<br />
INHALT: Die betriebswirtschaftliche Forschung hat die Frage nach dem Beschäftigungsverhalten<br />
von Unternehmen bislang stiefmütterlich behandelt und die damit verknüpften Untersuchungsgegenstände<br />
(Beschäftigungsschwelle, Personalreduktion, Segmentierung usw.) eher<br />
der Volkswirtschaftslehre überlassen. Ein Grund für die geringe Zahl überzeugender betriebswirtschaftlicher<br />
Studien ergibt sich aus dem Tatbestand, dass die Betriebswirtschaftslehre<br />
über keine allgemein akzeptierte Theorie der Unternehmung verfügt. Die normalerweise in<br />
Anspruch genommenen Organisationstheorien sind von der Frage des Beschäftigungsverhaltens<br />
zu weit entfernt, als dass sie wirkliche Hilfestellung geben könnten. Die Personalwirtschaftslehre<br />
beschäftigt sich dagegen zwar mit Fragen der Personalpolitik und könnte daher<br />
auch die Beschäftigungspolitik als besondere Personalpolitik subsumieren, leider verzichten<br />
die vorhandenen personalwirtschaftlichen Ansätze jedoch weitestgehend auf eine theoretische<br />
Fundierung. Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, die Phänomenologie des Beschäftigungsverhaltens<br />
zu ordnen und mit Hilfe einer allgemeinen Unternehmenstheorie zu erklären. Als
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 165<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
Datengrundlage dienen verschiedene Betriebsdatensätze, als theoretisches Fundament Weiterentwicklungen<br />
der so genannten "Behavioral Theory of the Firm".<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />
BWL Abt. Personal und Führung (Scharnhorststr. 1, 21332 Lüneburg)<br />
[152-F] Voigt, Kai-Ingo, Prof.Dr.; Landwehr, Stefan, Dipl.-Kfm.; Brückner, Dirk, Dipl.-Kfm.<br />
(Bearbeitung):<br />
Sicherung des Humankapitals durch betriebliche Weiterbildung<br />
INHALT: Die Arbeit beschreibt neben dem Prozess der beruflichen Weiterbildung und der damit<br />
verbundenen Alternativen der Transferförderung die unternehmerische Bedeutung der Weiterbildung<br />
für das betriebliche Humankapital.<br />
ART: keine Angabe BEGINN: 2004-04 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />
Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Industriebetriebslehre (Lange Gasse<br />
20, 90403 Nürnberg)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0911-5302-244, Fax: 0911-5302-238,<br />
e-mail: info@industriebetriebslehre.de)<br />
[153-L] Voß, Hendrik:<br />
Bedarfsgerechte Nachwuchssicherung auf hohem Niveau, in: Wirtschaft und Berufserziehung :<br />
W & B ; Zeitschrift für Berufsbildung, Jg. 58/2006, H. 5, S. 21-24 (Standort: USB Köln(38)-<br />
Haa952; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Die Popularität dualer Studiengänge in Deutschland ist in den vergangenen Jahren<br />
deutlich gestiegen. Ausbildungsintegrierte duale Studiengänge können als ganzheitliches Instrument<br />
der Personalplanung und -entwicklung genutzt werden. Teilnehmende Betriebe<br />
müssen bestimmte Kriterien allgemeiner, inhaltlicher und organisatorischer Natur erfüllen.<br />
Ausbildungsangebote im Zusammenhang mit dualen Studiengängen können bundesweit kostenlos<br />
in die Datenbank AusbildungPlus eingestellt werden. Bei den beliebtesten Studiengängen<br />
handelt es sich um Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Maschinenbau. Unternehmen<br />
und Hochschulen berichten über in der Regel positive Erfahrungen. (ICE2)<br />
[154-F] Wetzel, Dietmar J., Dr.; Haubl, Rolf, Prof.Dr.Dr.; Busch, Hans-Joachim, Priv.Doz. Dr.<br />
(Bearbeitung); Haubl, Rolf, Prof.Dr.Dr. (Leitung):<br />
Risikofaktoren des Machtgebrauchs von Leitungskräften<br />
INHALT: Macht verändert Menschen. Wenn Arbeitnehmer im Laufe ihrer beruflichen Karriere in<br />
Leitungspositionen aufsteigen, so ist dies mit einem Zuwachs an Macht und Verantwortung<br />
verbunden. Daraus erwächst die Anforderung, Macht verantwortlich zu gebrauchen. Denn<br />
Machtmissbrauch erschwert oder verhindert Partizipation und begünstigt dagegen die Entstehung<br />
einer von latenter Feindseligkeit geprägten Organisationskultur, die allen schadet, indem<br />
sie Arbeitsmotivation und kreatives Arbeitsvermögen lähmt und dadurch letztlich wert-
166 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />
schöpfendes Humankapital vernichtet. Bei der Übernahme einer Leitungsposition muss es<br />
deshalb nicht allein um die Übernahme einer neuen Rolle, sondern auch um Persönlichkeitsentwicklung<br />
gehen. Die Untersuchung zielt darauf ab, besondere Risikokonstellationen zu identifizieren,<br />
wie diese sich in einem psychoanalytisch/ gruppenanalytisch orientierten Leitungs-Coaching<br />
zeigen (z.B. "Angst machen, statt Angst haben" oder "Unfairness und Willkür")<br />
und mit dieser Methode der Personalentwicklung bearbeitet werden können.<br />
METHODE: Fallstudien; psychoanalytische Organisationsforschung DATENGEWINNUNG:<br />
Psychoanalytische Interpretationsmethoden und -analyse; Coaching.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung<br />
INSTITUTION: Sigmund-Freud-Institut Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen<br />
(Myliusstr. 20, 60323 Frankfurt am Main)<br />
KONTAKT: Wetzel, Dietmar J. (Dr. Tel. 03641-945056, e-mail: dietmar.wetzel@uni-jena.de)<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, medizinischer<br />
Bereich, Public Private Partnership<br />
[155-L] Beyer, Lothar:<br />
Aus dem Aktenkeller in die Wissensspirale: brauchen öffentliche Verwaltungen ein neues<br />
Wissensmanagement?, in: Peter Collin, Thomas Horstmann (Hrsg.): Das Wissen des Staates :<br />
Geschichte, Theorie und Praxis, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 361-387, ISBN: 3-<br />
8329-0889-7<br />
INHALT: Verwaltungen sind schon immer "wissensbasierte" Organisationen gewesen, und sie<br />
sind mit ihrem Wissen nicht nur ad hoc umgegangen, sondern haben es mittels durchaus elaborierter<br />
Methoden und oft streng geregelter Verfahren auch "gemanagt". Vieles ist hier zusammengekommen,<br />
so dass heute im Großen und Ganzen unterschiedliche alte und neue Bestände<br />
an Wissen und Information koexistieren: Akten, Karteien, zentrale und dezentrale Datenbanken,<br />
die potentiell unerschöpflichen Informationsvorräte aus dem Internet - und nicht<br />
zuletzt das Wissen in den Köpfen und das in den Arbeitsprozessen verkörperte Wissen. Der<br />
Beitrag klärt zunächst vor diesem Hintergrund, was genau unter dem Wort "Wissensmanagement"<br />
zu verstehen ist. Dazu werden einige zentrale Grundgedanken von Wissensmanagement<br />
auf der eher "organisationsphilosophischen" Ebene vorgestellt. Im Anschluss daran erfolgt<br />
ein geraffter Durchgang durch die Vielzahl der technischen Lösungen und organisatorischen<br />
Handlungsfelder, die alle zumindest einen Teilbeitrag leisten müssen, wenn dieses<br />
Wissensmanagement praktische Gestalt annehmen soll. Im Hinblick auf die öffentlichen<br />
Verwaltungen wird dann gefragt, welche Rolle Wissensmanagement in aktuellen Konzepten<br />
und Projekten spielt, und ob das Ziel eines lernenden Umgangs mit der Ressource "Wissen"<br />
Orientierungen, Maßstäbe oder Provokationen für künftige Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung<br />
liefern kann. (ICA2)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 167<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
[156-L] Bohne, Eberhard:<br />
Kriterien und institutionelle Voraussetzungen des Bürokratieabbaus, (FÖV Discussion Papers,<br />
22), Speyer 2005, 15 S. (Graue Literatur; URL: http://192.124.238.222/fbpdf/dp-022.pdf)<br />
INHALT: Überregulierung und Bürokratisierung der öffentlichen Verwaltung werden gemeinhin<br />
zu den Hauptursachen für die wirtschaftliche Flaute, die hohe Arbeitslosigkeit und generell<br />
für den Reformstau in Deutschland gerechnet. Auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene<br />
laufen unter den Schlagwörtern Bürokratieabbau, Entbürokratisierung, Deregulierung, Verwaltungsmodernisierung<br />
oder -reform eine Fülle von Aktivitäten. Vor diesem Hintergrund<br />
beschreibt und erörtert der Beitrag Gesichtspunkte zur Identifizierung von Bürokratisierung<br />
sowie Entbürokratisierung. Dabei gliedern sich die Ausführungen in zwei Abschnitte: Das<br />
erste Kapitel skizziert zunächst die Kriterien des Bürokratieabbaus, also die Merkmale von<br />
Bürokratisierung bzw. die quantitativen und qualitativen Merkmale des Bürokratieabbaus.<br />
Das zweite Kapitel widmet sich anschließend den institutionellen Voraussetzungen des Bürokratieabbaus.<br />
Dazu gehören die gesetzliche Aufgabenverankerung und die organisatorische<br />
Institutionalisierung in der Bundesregierung bzw. im Parlament. (ICG2)<br />
[157-F] Bröchler, Stephan, Dr. (Bearbeitung):<br />
Informatisierung der Regierungszentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (I-<br />
TER)<br />
INHALT: Regierungskanzleien wie die Bundeskanzlerämter in Deutschland und Österreich oder<br />
die Bundeskanzlei in der Schweiz sind wichtige politisch-administrative Steuerungsinstanzen<br />
der Regierungen. Aufgrund ihrer engen Nähe zum Regierungschef nehmen sie auf formellem<br />
wie auf informellem Wege entscheidenden Einfluss auf den Regierungsprozess und damit auf<br />
die Politik eines Landes insgesamt. Regierungskanzleien sind strategische Schnittstellen, in<br />
denen eine Vielzahl von Informationen aus dem gesamten Regierungsbereich und von außerhalb<br />
gesammelt und zu Entscheidungswissen verdichtet werden. Für die Bewältigung ihrer<br />
Aufgaben besitzen moderne Regierungskanzleien eine vielgestaltige organisatorisch-technische<br />
Infrastruktur, die sich durch die Integration der neuen Informatisierungstechniken verändert.<br />
Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die Analyse des Wandels der Aufgabenerfüllung<br />
in Regierungskanzleien durch neue Informatisierungstechniken. Regierungskanzleien<br />
lassen sich als Organisationen mit einer hohen Aufgabendichte beschreiben. Der Aufgabenschwerpunkt<br />
von Regierungskanzleien liegt vor allem im Bereich der Steuerung und Koordination<br />
der Regierungstätigkeiten. Welchen Wandel erfährt das Regierungskanzleihandeln<br />
durch die Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechnik? Im Rahmen einer<br />
ländervergleichenden Analyse Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sollen die durch<br />
den zunehmenden Einsatz der neuen Informatisierungstechniken möglichen Veränderungen<br />
des politisch-administrativen Systems am Beispiel der Regierungskanzleien erfasst werden.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz<br />
ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />
Lehrgebiet Politikwissenschaft II Internationale Politik und Systemvergleich<br />
(Universitätsstr. 41, 58084 Hagen)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: stephan.broechler@fernuni-hagen.de)
168 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
[158-L] Brosch, Dieter; Mehlich, Harald (Hrsg.):<br />
E-Government und virtuelle Organisation: Bedeutung für die Neugestaltung der sozialen<br />
Sicherungssysteme und Perspektiven für die Kommunalverwaltung, Wiesbaden: Gabler 2005,<br />
VIII, 229 S., ISBN: 3-409-14297-5 (Standort: B d. FH Niederrhein Mönchengladbach(829)-Glk/E-<br />
Gov)<br />
INHALT: "E-Government gewinnt als Reformprozess zunehmend an Bedeutung, vor allem in den<br />
Sektoren der sozialen Sicherungssysteme und im gesamten Bereich der öffentlichen Verwaltung.<br />
Ziel ist die weitgehende Unterstützung der Dienstleistungsprozesse durch elektronisch<br />
gestützte Systeme, die durch das Internet untereinander vernetzt sind. Dieses Buch vereint<br />
Aspekte aus Politik, Verwaltungspraxis und Forschung. Es untersucht aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln, worin das Innovationspotential des E-Government besteht, wie sich dieses Potential<br />
zur Modernisierung des sozialen Bereichs nutzen lässt und in welche Richtung der<br />
damit verbundene organisatorische Umbau bei den Dienstleistern weist." (Autorenreferat).<br />
Inhaltsverzeichnis: Dieter Brosch/Harald Mehlich: E-Government - Zum Reformprozess im<br />
sozialen Sektor und in der Kommunalverwaltung (1-6); Jürgen W. Heike: E-Government -<br />
Eine Aufgabe für die Sozialpolitik (7-13); Günther Denzler: E-Government und Soziale Arbeit<br />
aus kommunalpolitischer Sicht (15-25); Manfred Mayer: E-Government in Bayern -<br />
Deutschland online. E-Government in Bund und Ländern (27-42); Harald Mehlich: Soziale<br />
Sicherungssysteme und Electronic Government aus der Sicht der Sozialinformatik (43-66);<br />
Dieter Brosch/Rolf Weiber: Die Lernende Verwaltung als Erfolgsfaktor im E-Government<br />
(67-99); Harald Mehlich: Innovative Kooperationsformen im Kommunalbereich durch E-<br />
Government (101-126); Jürgen Postler: Virtuelle Kooperationsverbände aus der Sicht der<br />
Kommunalverwaltung (127-155); Bernd Hofmann: Virtuelle Unternehmen - Ein neues Kooperationsmodell<br />
für Kommunen? (157-180); Alexander Schmid: Der Einsatz von Online-<br />
Befragungen in explorativen Feldstudien (181-206); Reinhard Vetter: Sozialdaten und E-Government<br />
- Datenschutz im Sozialbereich (207-212); Jörg Wolstein: Barrierefreies E-Government<br />
(213-226).<br />
[159-L] Clement, Rolf; Jöris, Paul Elmar:<br />
50 Jahre Bundeswehr: 1955-2005, Hamburg: Mittler 2005, 288 S., ISBN: 3-8132-0839-7<br />
INHALT: Anlässlich des 50. Geburtstages der Bundeswehr haben die beiden Autoren ein umfangreiches<br />
Kompendium zur Geschichte, Struktur und zu den Aufgaben der bundesdeutschen<br />
Streitkräfte vorgelegt. Dabei haben sie keine diachrone Darstellung verfasst, sondern<br />
die relevanten Aspekte in zwei Großkapiteln systematisch erfasst und analysiert: Im ersten<br />
Kapitel verfolgen sie zunächst die sicherheitspolitische Entwicklung im internationalen System<br />
vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Dabei verknüpfen sie die bundesdeutsche<br />
Sicherheitspolitik zum einen mit der Gesamtentwicklung der nordatlantischen<br />
Allianz während des Ost-West-Konfliktes und zum anderen mit den neuen sicherheitspolitischen<br />
Herausforderungen nach dessen Ende, z. B. die Proliferation von Massenvernichtungswaffen,<br />
den transnationalen Terrorismus, ethnisch-territoriale Konflikte usw. Im zweiten Teil<br />
werden diese Linien der Darstellung aufgenommen, um die Gründung und die Entwicklungslinien<br />
der Bundeswehr im Detail nachzuzeichnen. Dabei diskutieren Clement und Jöris vor allem<br />
Fragen der inneren Verfasstheit der Streitkräfte und ihre Adaptionsprozesse an das sich<br />
wandelnde sicherheitspolitische Umfeld. Damit zeichnen sie die Entwicklung der Bundeswehr<br />
von einer Verteidigungsarmee des Kalten Krieges zu einer Einsatzarmee nach, die sich
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 169<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
zukünftig in multilateralen Kontexten (EU, NATO, VN) Aufgaben der Krisenprävention, -<br />
intervention und -nachsorge zu stellen hat. Eine ausführliche Chronik sowie ein Anhang ausgewählter<br />
Dokumente lassen zudem 50 Jahre Bundeswehr in wichtigen Stichworten Revue<br />
passieren. (ZPol, VS)<br />
[160-F] Daub, Anke, PD Dr. (Bearbeitung); Bloech, Jürgen, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung):<br />
Prozessmanagement im Dienstleistungsunternehmen "Krankenhaus"<br />
INHALT: Analyse der Spezifika des Prozessmanagements in Krankenhäusern; Untersuchung der<br />
Übertragbarkeit industrieller Planungskonzepte auf das Dienstleistungsunternehmen "Krankenhaus";<br />
Einsatz der Data Envelopment Analysis zur Beurteilung der Prozessleistung im<br />
Krankenhaus. ZEITRAUM: bis 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland<br />
ART: Habilitation BEGINN: 1998-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Betriebswirtschaftliche<br />
Produktions- und Investitionsforschung (Platz der Göttinger Sieben 3,<br />
37073 Göttingen)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-39-2271, e-mail: adaub@uni-goettingen.de)<br />
[161-L] Fryszer, Andreas:<br />
Leistungsdiversifikation in der Sozialarbeit und ihre Folgen für die sozialen Dienste, in: Marlies<br />
W. Fröse (Hrsg.): Management sozialer Organisationen : Beiträge aus Theorie, Forschung und<br />
Praxis ; das Darmstädter Mangement-Modell, Bern: Haupt, 2005, S. 293-318, ISBN: 3-258-06877-<br />
1 (Standort: USB Köln(38)-33A3342)<br />
INHALT: Der Autor thematisiert die Leistungsdiversifikation in der Sozialarbeit und ihre Folgen<br />
für die sozialen Dienste sowie die damit verbundenen Anforderungen an soziale Dienste. Im<br />
ersten Abschnitt wird der gesellschaftliche Kontext, der diese Dynamisierung der Leistungsentwicklung<br />
ausgelöst hat, beschrieben. Die Leistungsentwicklung im Sinne einer Diversifikation<br />
wird im zweiten Teil des Beitrages dargestellt und am Beispiel einiger Organisationen<br />
erläutert. Wie die Leistungsdiversifikation auf die sozialen Dienste selbst zurückwirkt und zu<br />
einer Differenzierung ihrer Aufbau- und Ablaufstruktur führt, beschreibt der dritte Teil, ebenfalls<br />
dargelegt an Beispielen aus Organisationen. Differenzierung der Organisationsstruktur<br />
als eine Folge von Leistungsdiversifikation führt wiederum zu spezifischen Entwicklungskrisen<br />
der leistungserbringenden Dienste; diese Probleme werden im vierten Teil diskutiert. (I-<br />
CA2)<br />
[162-L] Gareis, Sven Bernhard:<br />
Soldat für den Weltfrieden: der Wandel der Bundeswehr von der Verteidigungs- zur Einsatzarmee,<br />
in: SOWI news : Newsletter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr,<br />
2005, H. 2, S. 1-4 (URL: http://www.sowi.bundeswehr.de/portal/PA_1_0_LT/PortalFiles/02DB0<br />
40000000001/W26JM9RS934INFODE/SOWI.NEWS-2005+Heft2.pdf?yw_repository=youatweb)<br />
INHALT: Der Beitrag skizziert die Ausrichtungsentwicklung der Bundeswehr, also den funktionalen<br />
Wandel der deutschen Streitkräfte, von den 1950er Jahren bis zum Anfang des 21.
170 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
Jahrhunderts. Während die Bundeswehr zunächst eine Verteidigungsarmee darstellt, die dann<br />
zu Beginn der 1960er Jahre in einer Vielzahl humanitärer, logistischer oder technischer Hilfseinsätze<br />
weltweit präsent ist, fungiert das deutsche Militär seit den 1990er Jahren auch als internationale<br />
Einsatzarmee im Kontext der NATO bzw. UNO. Diesen Verlauf nachzeichnend,<br />
werden (1) die Rechtsgrundlagen innerhalb der kollektiven Sicherheitssysteme UNO, NATO<br />
und EU beschrieben, (2) laufende Einsätze auf dem Balkan, in Afrika und dem Mittelmeerraum<br />
dargestellt und (3) die Transformation der Bundeswehr in seinen Grundzügen veranschaulicht.<br />
Abschließend wird ein Ausblick auf die Beteiligung der Bundeswehr bei der Wahrung<br />
des Weltfriedens gegeben. (ICG2)<br />
[163-F] Grunow, Dieter, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Bürgernähe revisited<br />
INHALT: Die empirisch ausgerichtete Studie knüpft an die Bürgernähe-Untersuchungen der SVP<br />
in den 80er Jahren an, in dem auch Kategorien jenseits der heute in Umfragen der Städte und<br />
Kreise dominierenden Servicequalität und Kundenorientierung (wieder) berücksichtigt werden:<br />
Publikumsorientierung, Publikumsbezogenheit, Macht, Information, Situationsdefinition,<br />
konkrete Erwartungen u.a. (Grunow, Bürgernahe Verwaltung 1988). Untersucht wird die<br />
Frage, in wie fern die Modernisierungsprozesse der letzten 10-15 Jahre die diesbezüglichen<br />
Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen (an Staat und Verwaltung) verschiedener Bürger-/<br />
Klientengruppen verändert haben. Eine besondere Akzentsetzung soll das Projekt durch<br />
die Untersuchung der Frage enthalten, ob die die inzwischen ausgewiesenen Formen veränderter<br />
Staatlichkeit - Globalisierung, Entgrenzung, E-Government, Governance, Aktivierender<br />
Staat, Bürgerkommune - auch ein verändertes Staats-Bewusstsein der BürgerInnen zur<br />
Folge haben. Begonnen wird das Projekt zurzeit mit der Aufarbeitung vorliegender empirischer<br />
Studien der letzten 10 Jahre.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der<br />
Universität Duisburg-Essen Arbeitsbereich Politik, Bürger und Verwaltung Forschungsgruppe<br />
Systemanalyse für Verwaltung und Politik -SVP- (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-2012, e-mail: grunow@uni-duisburg.de)<br />
[164-F] Grunow, Dieter, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Die Europäisierung von public policies und Mehrebenen-Verwaltungssystemen<br />
INHALT: Die SVP führte in den vergangenen Jahren vermehrt Forschungsprojekte zur Europäisierung<br />
des politisch-administrativen Mehrebenensystems der BRD durch. Die Arbeiten basieren<br />
auf einer breiten empirischen Untersuchung, die im Rahmen eines DFG Forschungsprojektes<br />
durchgeführt wurde. Es wurde eine Bestandsaufnahme der Auswirkungen der europäischen<br />
Integration auf die Aufbau- und Ablauforganisation der bundesdeutschen Verwaltungen<br />
erstellt und eine bürokratietheoretische Interpretation der Ergebnisse vorgenommen.<br />
Aus theoretischer Perspektive ging es vor allem darum, einen angemessenen konzeptuellen<br />
Rahmen für die Analyse von Europäisierungsprozessen zu erarbeiten. Die Berücksichtigung<br />
eines breiten Spektrums an Mechanismen, durch die sich Europäisierung vollzieht und die<br />
Berücksichtigung von Akteursstrategien in diesem Prozess bildeten dabei den zentralen Fo-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 171<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
kus. Unterschiedlichen europapolitischen Frames wird dabei eine zentrale Vermittlungsrolle<br />
zwischen den vielfältigen Prozessen und Akteuren zugeschrieben. Diese Untersuchungsperspektive<br />
wird laufend ergänzt durch Projekte zu aktuellen Themen. Neben politikfeldspezifischen<br />
Analysen stehen dabei insbesondere die Auswirkungen auf die kommunale Ebene im<br />
Vordergrund.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der<br />
Universität Duisburg-Essen Arbeitsbereich Politik, Bürger und Verwaltung Forschungsgruppe<br />
Systemanalyse für Verwaltung und Politik -SVP- (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-2012, e-mail: grunow@uni-duisburg.de)<br />
[165-F] Heberer, Thomas, Prof.Dr.; Senz, Anja D., M.A.; Xuedong, Yang, Dr.; Jiangang, Chen,<br />
Dr.; Hairong, Lai (Bearbeitung):<br />
International vergleichende Studie zu Kommunalpolitik und -verwaltung sowie Formen<br />
dörflicher Organisation und lokaler Regierung (village governance)<br />
INHALT: Ziel des Forschungsprojektes ist ein Vergleich kommunaler Strukturen in der VR China,<br />
Indien, Ungarn und Deutschland im Hinblick auf a) den Vergleich der lokalen Machtstrukturen<br />
in den verschiedenen Ländern, b) den Vergleich der Untergliederung von Verantwortlichkeiten<br />
zwischen den auf den verschiedenen Ebenen angesiedelten Institutionen, c)<br />
den Vergleich der lokalen Finanzstruktur. Dabei sollen Deutschland als etablierte Demokratie,<br />
Ungarn als postsozialistisches System und Indien als bevölkerungsreiches Entwicklungsland<br />
daraufhin untersucht werden, inwieweit hier für China alternative Formen lokaler Regierung<br />
und Verwaltung erkennbar sind. Die Studien sind auch von praktischer Relevanz, weil<br />
die Formulierung von Alternativen zur bisherigen Form lokaler Regierung und Verwaltung<br />
explizit angestrebt ist; dabei interessiert insbesondere die Frage nach Möglichkeiten, die Eingriffe<br />
übergeordneter politischer Ebenen sowie der Kommunistischen Partei in die "dörfliche<br />
Selbstverwaltung" in China zu reduzieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland, Indien, Ungarn, VR China<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
InWEnt - Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH<br />
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,<br />
Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für die Politik Ostasiens (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg);<br />
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Institut für Ostasienwissenschaften<br />
(Gebäude LE 712, 47048 Duisburg)<br />
KONTAKT: Heberer, Thomas (Prof.Dr. Tel. 0203-379-3727, Fax: 0203-379-3729,<br />
e-mail: heberer@uni-duisburg.de)<br />
[166-F] Hehn, Maria, Dr.; Westermayer, Till, M.A.; Wonneberger, Eva, Dr. (Bearbeitung); Lewark,<br />
Siegfried, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Die Forstverwaltung als Männerdomäne (Teilprojekt 3 im Forschungsverbund "Waldwissen<br />
und Naturerfahrung auf dem Prüfstand: Gender-Analyse in der Waldinformations-, Öffentlichkeits-<br />
und Bildungsarbeit sowie Entwicklung von Gestaltungsansätzen" -wa'gen-)<br />
INHALT: Als übergreifende Querschnittsperspektive für das gesamte Forschungsvorhaben wa'gen<br />
(neben dem Freiburger Teilprojekt gibt es zwei an der Universität Lüneburg angesiedelte
172 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
Teilprojekte) dient die Geschlechterperspektive. Gefragt wird unter dieser Querschnittsperspektive<br />
nach Leitbildern zum Umgang mit Waldnatur der forstlicher Akteure, nach den<br />
Spielräumen der Akteure, sich unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen in die Ausgestaltung<br />
des Wissens über Wald und dessen Vermittlung einzubringen, nach den Folgen der<br />
derzeitigen Organisationsstruktur und -kultur (die sich aufgrund von veränderten gesellschaftlichen<br />
Ansprüchen und Verwaltungsreformen im Wandel befindet) sowie nach Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Das Freiburger Teilprojekt 3 "Die Forstverwaltung als Männerdomäne" verknüpft<br />
zwei komplementäre Ansätze: zum einen die historische Rekonstruktion der Entstehungs-<br />
und Bedingungskontexte der Organisationskultur der Forstverwaltungen in Deutschland<br />
(3a), zum anderen die organisationssoziologische Analyse der Forstverwaltungen heute<br />
(3b). Einen Schwerpunkt bilden dabei Aufgaben der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Für weitere Informationen siehe http://www.wa-gen.de . ZEITRAUM: ab 1945 GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Deutschland<br />
METHODE: Teilprojekt 3a: Analyse der Entstehungskontexte der forstlichen Organisationskultur<br />
mit historischen Methoden (Quellen- und Dokumentenanalyse, Rekonstruktion). Theoretischer<br />
Hintergrund: betriebswirtschaftliche Organisationskulturtheorien. Teilprojekt 3b: theoretischer<br />
Hintergrund: Strukturationstheorie mit Ergänzung bezüglich Organisation (Ortmann<br />
et al.) und Gender (u.a. Wilz, Kuhlmann). Dreistufiges Vorgehen: 1. Erhebung von Kontextbedingungen<br />
und aktueller Organisationsstruktur durch ExpertInnen-Interviews; 2. Erhebung<br />
von Arbeitspraktiken und Strukturelementen im strukturationstheoretischen Sinne anhand von<br />
zwei bis vier Fallbeispielen (Beobachtung, Gruppendiskussionen, problemzentrierte Interviews);<br />
3. partizipative Entwicklung von Gestaltungsansätzen im Hinblick auf Veränderungsfähigkeit,<br />
Außenorientierung und Geschlechterverhältnisse. Untersuchungsdesign: Querschnitt<br />
DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; telefonische ExpertInnen-Interviews<br />
mit Personalverantwortlichen, Personalräten und Gleichstellungsbeauftragten<br />
in den Forstverwaltungen von vier Bundesländern -durchgeführt-. Gruppendiskussionen und/<br />
oder qualitative Interviews mit Beschäftigten von ausgewählten Organisationseinheiten innerhalb<br />
der Forstverwaltungen -geplant-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hehn, Maria; Katz, Christine: Forschungsprojekt gestartet: Waldwissen<br />
aus Gender-Perspektive. in: AFZ/ Der Wald, 2005, Nr. 19, S. 1032. ARBEITSPAPIE-<br />
RE: Siehe: http://www.wa-gen.de/publikationen.html .<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für<br />
Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft (Werderring 6, 79085 Freiburg im Breisgau)<br />
KONTAKT: Hehn, Maria (Dr. Tel. 0761-203-3776, email: maria.hehn@fobawi.uni-freiburg.de)<br />
[167-F] Hesse, Joachim Jens, Prof.Dr.; Götz, Alexander; Köhling, Helge; Bär, Bernhard (Bearbeitung):<br />
Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit in Niedersachsen<br />
INHALT: Die ökonomischen und entwicklungspolitischen Herausforderungen von Europäisierung<br />
und Globalisierung, verbunden mit den Zwängen einer unverändert schwierigen öffentlichen<br />
Haushaltslage und den Folgen des demographischen Wandels, erzwingen einen fortlaufenden<br />
Modernisierungsprozess auf Seiten des Bundes, der Länder und der Gemeinden.<br />
Das Land Niedersachsen unternimmt in diesem Kontext mit der laufenden Verwaltungsre-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 173<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
form einen gleichermaßen mutigen wie zukunftsträchtigen Schritt, seitens der staatlichen Organisation<br />
angemessene Voraussetzungen zu schaffen. Daneben bedarf es komplementärer<br />
Modernisierungsanstrengungen im kommunalen Bereich. In diesem Zusammenhang bieten<br />
die Möglichkeiten interkommunaler Kooperation ein wichtiges Handlungsfeld. Hierdurch lassen<br />
sich gegebenenfalls Effizienzrenditen erzielen, die insbesondere den Städten, Samt-/ Gemeinden<br />
und Gemeindeverbänden selbst zugute kommen. Entsprechende Handlungsansätze<br />
dienen so dem Erhalt und Ausbau lokaler wie regionaler Gestaltungspotenziale. Ziel ist es,<br />
endogene Kräfte freizusetzen, die die kommunale Selbstverwaltung und die Landesentwicklung<br />
befördern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bedingt dies die Konzentration auf freiwillige<br />
Politiken der kommunalen Gebietskörperschaften. Im Rahmen des hier vorgestellten Projektes<br />
sind Gegenstände/ Aufgabenfelder, kritische und begünstigende Faktoren sowie Handlungsformen<br />
der interkommunalen Zusammenarbeit zu untersuchen und zu systematisieren.<br />
Auf dieser Grundlage sollen die ökonomischen und politischen Potenziale für eine intensivierte<br />
Kooperation in Niedersachsen eingeschätzt, Vorschläge für geeignete Politprojekte abgeleitet<br />
und deren Durchführung mit Vertretern von Land und Kommunen begleitet werden.<br />
Im Ergebnis sind Kooperationsstrategien und Instrumente auszuweisen sowie auf ihre rechtliche,<br />
politische und wirtschaftliche Machbarkeit hin zu überprüfen. Dies schließt insbesondere<br />
ein seitens des Landes zu gestaltendes Anreizsystem ein, um Hemmschwellen abzubauen und<br />
die Bereitschaft zu effizienter wie effektiver Kooperation dauerhaft zu erhöhen. GEOGRA-<br />
PHISCHER RAUM: Niedersachsen<br />
METHODE: Der Untersuchungsansatz trägt dem Rechnung, indem er das Potenzial für interkomm.<br />
Kooperation als das Produkt aus institutionellen Möglichkeiten, Anreizstrukturen, übereinstimmenden<br />
Interessen und daraus resultierender Bereitschaft definiert, gegebene Aufgaben<br />
gemeinschaftlich zu erbringen und Zukunftsprojekte mit Partnern zu verwirklichen.<br />
Dies schließt neben den kommunalen Akteuren staatliche Organe und deren Möglichkeit ein,<br />
organisatorische, kommunikative und materielle Unterstützung zu gewähren. Erklärungs- wie<br />
Ergebnisvariab. sind demnach der regulative Rahmen, die Ressourcenausstattung und sowie<br />
die interessen- und strukturabhängigen Strategien der Beteiligten, soweit sie das Kooperationspotenzial<br />
erhöhen. Die politische und prozesshafte Logik der formulierten Prämissen erfordert<br />
im Projektverlauf den aktiven Einbezug aller relevanten Akteure und den intensiven<br />
Austausch mit ihnen. Nur so lassen sich der erforderliche Informationsfluss und eine adäquate<br />
empirische Basis gewährleisten. Neben den kommunalen Spitzenverbänden gilt das auf staatlicher<br />
Seite insbesondere für die im Jahr 2005 geschaffenen Regierungsvertretungen. Wesentlicher<br />
Bestandteil ihres im Ländervergleich neuartigen Aufgabenzuschnitts sind die Kommunalberatung<br />
sowie die Koordination und Anregung regionaler Entwicklungsprozesse. Aufgrund<br />
der gegebenen Zielidentität und entsprechender Zugänge hält das ISE deshalb eine intensive<br />
Zusammenarbeit mit den Regierungsvertretungen sowohl in der Empirie-Phase als<br />
auch während der Betreuung der geplanten Pilotprojekte für wünschenswert, ja geboten.<br />
Zugleich würde auf diese Weise eine Vernetzung staatlicher und kommunaler Reformpolitiken<br />
ermöglicht. Wesentliche Voraussetzung für eine Einschätzung des in Niedersachsen gegebenen<br />
interkommunalen Kooperationspotenzials ist die profunde Kenntnis der gegebenen<br />
Organisationsstrukturen, Verfahren und Interessen. Insbesondere die Verstetigung nachfolgender<br />
Strategien bedarf einer repräsentativen empirischen Grundlage, um Fehlentwicklungen<br />
zu vermeiden, einen zielgenauen Mitteleinsatz abzusichern und diesen ex post zu evaluieren.<br />
Trotz der in allen Flächenländern erkennbar an Bedeutung gewinnenden Fragestellung<br />
der gebietskörperschaftlichen Zusammenarbeit existieren bislang keine systematischen und<br />
im Rahmen der Fragestellung opera. Erhebungen. Die Herstellung und praxistaugliche Fortschreibung<br />
dieser Informationsbasis ist daher zentraler Bestandteil des vom ISE vorgeschla-
174 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
genen Untersuchungsansatzes. Eingangs, bis zur Initiierung von Pilotprojekten, ist dabei die<br />
systematische Aufbereitung des Standes der Forschung zu Niedersachsen und anderen Bundesländern<br />
ausreichend. Zusammen mit einem systematischen Literatur- und Rechtsvergleich<br />
sowie punktuellen Einblicken in die Kooperationspraxis von Referenzkommunen bietet das<br />
die Grundlage, um Erkenntnisse und Vorschläge zu formulieren, die die Ausschreibung und<br />
Begleitung von Pilotprojekten erlauben. Als weiterer Schritt zur Vervollständigung der Empiriebasis<br />
wird eine "Kooperationsdatenbank Niedersachsen" angelegt. Darin sind Erkenntnisse<br />
der Kommunalaufsicht, der kommunalen Spitzenverbände und des Landesamtes für Statistik<br />
mit den Ergebnissen aus halbstandardisierten Befragungen und örtlichen Intensivinterviews<br />
zusammenzuführen. Anlage und Struktur der Datenbank werden so gestaltet, dass sie eine<br />
dauerhafte Nutzung und Fortschreibung ermöglichen. Die Grunderhebung soll bis Ende 2005/<br />
Anfang 2006 abgeschlossen werden, um die Resultate bei der Erstellung des abschließenden<br />
gutachterlichen Berichts berücksichtigen zu können. Zugleich bietet dies die Basis für eine<br />
Abschätzung der ökonomischen Erträge des zu identifizieren Kooperationspotenzials. Letzteres<br />
wie auch die Konzeption eines Anreizsystems werden in der zweiten Untersuchungsphase<br />
auf Basis einer Struktur- und Prozessanalyse konkretisiert, in deren Mittelpunkt die Annahme<br />
der Gemeinschaftsarb. als kontextabhäng. Resultat erweiterten politisch-administrativen Handelns<br />
steht.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hesse, Joachim Jens: Förderung<br />
der interkommunalen Zusammenarbeit in Niedersachsen. Zwischenbericht. Untersuchung<br />
im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport. Berlin: Interna.<br />
Inst. für Staats- und Europawiss. 2005. Im Internet unter: http://www.internationalesinstitut.de/content/publikationen/050905_Zwischenbericht_FERTIG_Endversion.pdfabrufbar.+++Anlagen<br />
zum Zwischenbericht. Im Internet unter: http://www.internationales-institut.de/content/publikationen/050906_Zwischenbericht_Anlagen_FERTIG_Endversion.pdf<br />
abrufbar.<br />
ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Niedersachsen Ministerium für Inneres und<br />
Sport FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Internationales Institut für Staats- und Europawissenschaften GmbH (Behrenstr.<br />
34, 10117 Berlin)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 030-2061399-0, Fax: 030-2061399-9,<br />
e-mail: post@internationales-institut.de)<br />
[168-L] Hill, Hermann (Hrsg.):<br />
Kommunale Selbstverwaltung - Zukunfts- oder Auslaufmodell?: Beiträge der 72. Staatswissenschaftlichen<br />
Fortbildungstagung vom 24. bis 26. März 2004 an der Deutschen Hochschule<br />
für Verwaltungswissenschaften Speyer, (Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Bd. 172), Berlin:<br />
Duncker & Humblot 2005, 226 S., ISBN: 3-428-11943-6 (Standort: USB Köln(38)-33A2628)<br />
INHALT: "Die Gegenwart ist geprägt durch die intensive Auseinandersetzung in Politik und<br />
Verwaltung über die desolate Lage der kommunalen Finanzen. So unverzichtbar die verlässliche<br />
finanzielle Grundausstattung für die kommunale Selbstverwaltung ist, gerieten angesichts<br />
dieser alles andere überlagernden Diskussion manche inhaltlichen Probleme und Perspektiven<br />
der kommunalen Selbstverwaltung in den Hintergrund. So behandeln die Autoren<br />
neben Fragen des demografischen Wandels, der Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen<br />
und der Renaissance der Innenstädte insbesondere die Themen Daseinsvorsorge und<br />
Wettbewerb unter europäischer Perspektive, neue Kooperationsformen, Veränderungen der
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 175<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
kommunalen Organisation durch E-Government sowie das Verhältnis lokaler und regionaler<br />
Aufgaben und Organisationsformen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hermann Hill:<br />
Begrüßung und Einführung (11-15); Heinrich Mäding: Herausforderungen und Konsequenzen<br />
des demographischen Wandels für die Städte (17-36); Marga Pröhl und Claudia Walther:<br />
Verschiedenartigkeit als Chance - Gelungene Integrationsstrategien (37-49); Jens Imorde: 'Ab<br />
in die Mitte!' Renaissance der Innenstädte (51-69); Petra Roth: Gemeindefinanzreform gescheitert<br />
- was nun? (71-82); Thomas Abel: Zukunft der Daseinsvorsorge - Rechts- und Planungssicherheit<br />
für Kommunen (83-95); Detlef Dohmen: Kommunalwirtschaft aus der Sicht<br />
des Innenministeriums (97-110); Peter Jakubowski: Neue Kooperationen und effiziente Verfahren<br />
- Ein Beitrag zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung (111-130); Oliver Märker<br />
und Josef Wehner: Elektronische Formen der Bürgerbeteiligung. Vom 'informativen<br />
Grundrauschen' zu interaktiven Diskursangeboten - illustriert am Beispiel der Bauleitplanung<br />
(131-142); Dieter Rehfeld: Wissensmanagement als Dienstleistung in der Region (143-153);<br />
Thorsten Heinze. E-Government in der Metropolregion Hamburg (155-161); Michael Hokkeler:<br />
Neue institutionelle Arrangements für kommunale Leistungen aus der Perspektive von E-<br />
Government (163-171); Franz-Reinhard Habbel: Kommune Online 2004: Mit e-Government<br />
zu mehr Wachstum und Wohlstand für alle (173-179); Ulrich Gudat: Kommunale Kompetenzzentren<br />
(181-187); Dirk Heuwinkel: Kreisaufgaben der Zukunft. Lokale und regionale<br />
Aufgaben neu denken (189-204); Christian Specht: Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung<br />
durch regionale Kooperation (205-213); Folkert Kiepe: Stadtregion als Handlungsebene<br />
(215-223).<br />
[169-L] Hill, Hermann:<br />
Nachhaltige Verwaltungsmodernisierung, (FÖV Discussion Papers, 30), Speyer 2006, 30 S.<br />
(Graue Literatur; URL: http://192.124.238.222/fbpdf/dp-030.pdf)<br />
INHALT: Der Beitrag informiert über den aktuellen verwaltungswissenschaftlichen Forschungsstand<br />
zur nachhaltigen Verwaltungsmodernisierung in Deutschland und beschreibt in diesem<br />
Zusammenhang die maßgeblichen Kriterien. So werden nach einer Bestimmung des Schlüsselbegriffs<br />
der Nachhaltigkeit und einer Skizzierung des Untersuchungsgegenstandes der<br />
Verwaltungsmodernisierung folgende Kriterien für eine Weiterentwicklung der Verwaltung<br />
betrachtet: (1) Leadership, (2) Potentiale der Mitarbeiter und der Organisation, (3) kulturelle<br />
Kontexte, (4) Startbedingungen und Entwicklungskorridore, (5) Ordnung der Veränderung,<br />
(6) Leitbilder und Strategie, (7) Steuerung des Veränderungsprozesses, (8) Verwirklichungsmanagement,<br />
(9) Reflexivität und Lernprozesse sowie (10) Übertragbarkeit. (ICG2)<br />
[170-F] Holtmann, Doris; Weller, Ingo, Dr. (Bearbeitung); Matiaske, Wenzel, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Nachhaltiges Personalmanagement in öffentlichen Organisationen: Leistungsbeurteilungen<br />
und soziale Gerechtigkeit (Teilprojekt 2 im Rahmen des Projektes "Nachhaltigkeit von Arbeit<br />
und Rationalisierung")<br />
INHALT: Das Teilprojekt II des Projektverbundes Nachhaltigkeit von Arbeit und Rationalisierung<br />
analysiert die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern als soziale Beziehung.<br />
Wir konzentrieren uns dabei auf den öffentlichen Sektor, da sich im Laufe der vergangenen<br />
Jahre insbesondere hier bedeutsame Veränderungen ergeben haben. Unter Schlagworten<br />
wie "Neues Steuerungsmodell" oder "New Public Management" werden Instrumente
176 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
und Methoden, die in privatwirtschaftlich geführten Unternehmen schon seit längerer Zeit erfolgreich<br />
eingesetzt werden, auch für öffentliche Organisationen gefordert. Zu den importierten<br />
Instrumenten und Methoden in öffentlichen Organisationen gehören u.a. auch Leistungsbeurteilungen<br />
und -engelte. Individuelle Leistungsbeurteilungen sind wichtige Bestandteile<br />
des Anreizsystems und werden häufig als Entscheidungsgrundlage für die variable Entgeltfindung<br />
eingesetzt. Sie sollen Arbeitnehmer zu höheren Leistungen motivieren und letztlich<br />
den Gesamterfolg der Organisation steigern. Aufgrund theoretischer Überlegungen vermuten<br />
wir jedoch, dass durch den Einsatz von Leistungsbeurteilungen und leistungsabhängigen<br />
Lohn- und Gehaltsbestandteilen nicht zwangsläufig höhere individuelle Leistungen und daraus<br />
folgend ein größerer Organisationserfolg erreicht werden. Vielmehr gehen wir davon aus,<br />
dass neben den erwünschten und erwarteten Ergebnissen auch unerwünschte Nebeneffekte<br />
auftreten. Aus einer ganzheitlichen Betrachtungsweise heraus untersuchen wir, wie sich die<br />
Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern verändern, wenn neue (personalwirtschaftliche)<br />
Instrumente eingeführt und eingesetzt werden. Ganzheitlich meint dabei, dass<br />
wir beide Interessenlagen berücksichtigen sowohl der Modernisierungs- und Rationalisierungsgedanke<br />
als auch der Anspruch auf sozialverträgliche Arbeitsbedingungen sollen anerkannt<br />
werden. Dieser umfassende Ansatz drückt sich in der Forderung nach nachhaltigen und<br />
zukunftsfähigen Entwicklungen bei der Modernisierung des öffentlichen Sektors aus. Der<br />
Projektverbund und das Teilprojekt II werden im Programm "Zukunftsfähige Arbeitsforschung"<br />
durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Zeitraum vom 1.4.2002<br />
bis zum 31.3.2005 gefördert.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management<br />
(Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg)<br />
KONTAKT: Holtmann, Doris (Tel. 0461-805-547, Fax: 0461-805-2545,<br />
e-mail: holtmann@uni-flensburg.de); Matiaske, Wenzel (Prof.Dr. Tel. 0461-805-2546, Fax:<br />
0461-805-2545, e-mail: matiaske@uni-flensburg.de)<br />
[171-F] Hunger, Iris, Dr. (Bearbeitung):<br />
Waffenkontrolle durch Wissenschaftskontrolle? Zur Rolle von Naturwissenschaftler(inne)n<br />
in staatlichen Biowaffen-Programmen<br />
INHALT: Nach dem Scheitern multilateraler Verhandlungen zur Stärkung des Biowaffen-<br />
Übereinkommens im Jahre 2001 konzentrieren sich gegenwärtig verschiedene nationale und<br />
internationale Maßnahmen der biologischen Rüstungskontrolle auf die Aktivitäten von Naturwissenschaftler(inne)n.<br />
Obwohl die Entwicklung von biologischen Waffen ohne Naturwissenschaftler(innen)<br />
unmöglich ist, gibt es bislang jedoch keinerlei empirischen Belege für die<br />
Annahme, dass diese tatsächlich eine zentrale, gestaltende Rolle an den Wendepunkten von<br />
Biowaffen-Programmen gespielt haben und dass dementsprechend rüstungskontrollpolitische<br />
Maßnahmen, die auf die Naturwissenschaftler(innen) abzielen, wirklich erfolgversprechend<br />
sind. Aus den neun historisch belegten staatlichen Biowaffen-Programmen wurden vier Fallbeispiele<br />
(Großbritannien, Sowjetunion, Südafrika und USA) ausgewählt, die eine hohe Varietät<br />
an strukturellen Rahmenbedingungen und Ausprägungen bzw. Schwerpunktsetzungen<br />
der Programme repräsentieren. Für diese Länder wird untersucht, ob ein besonderes Maß an<br />
proaktiven Schritten - z.B. Lobbying für bzw. gegen das BW-Programm oder eine Über- bzw.<br />
Unterbewertung der technischen Möglichkeiten - durch einzelne Naturwissenschaftler(innen)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 177<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
oder von der gesamten 'scientific community' mit den Wendepunkten der BW-Programme<br />
einherging. Die Ergebnisse des Projektes werden in Buchform in englischer Sprache veröffentlicht.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Großbritannien, Sowjetunion, Südafrika, USA<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Deutsche Stiftung Friedensforschung -DSF-<br />
INSTITUTION: Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und<br />
Umwelt -BIOGUM- (Ohnhorststr. 18, 22609 Hamburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: iris.hunger@uni-hamburg.de)<br />
[172-F] Inthorn, Julia, Dipl.-Math.; Huber, Stephan Gerhard, Dr. (Bearbeitung):<br />
Theorie der Schule - ein integrativer Ansatz<br />
INHALT: Ziel dieses Projekts ist es, eine fundierte und differenzierte Theorie für Schule zu erarbeiten,<br />
die auf formal-methodischem Niveau wissenschaftstheoretischen Ansprüchen genügt<br />
und nachhaltige Perspektiven auf und für Schule ermöglicht. Neben einschlägigen Werken<br />
aus dem Bereich der Wissenschaftstheorie sollen institutions- und systemtheoretische Ansätze<br />
sowie organisationspsychologische Perspektiven auf Schule einbezogen werden. Weitere<br />
Grundlagen dafür sind relevante bisherige Arbeiten der deutschen und internationalen Schulforschung,<br />
die vorhandenen empirischen Befunde der Schulwirksamkeits- und Schulentwicklungsforschung<br />
sowie die bisher erarbeiteten eigenen Überlegungen, deren Fortschreibung<br />
ansteht. Auf breiter theoretischer Basis wird eine schultheoretische Positionierung von Schulleitung<br />
entwickelt. Empirische Forschungsergebnisse der Schulforschung werden "verortet",<br />
aber es sollen auch Forschungsdesiderate aufgezeigt und forschungsmethodische Ansprüche<br />
formuliert werden. Das Projekt wird von der Selbstständigen Forschergruppe "Bedingungen<br />
schulischer Lernprozesse und deren Förderung" durchgeführt.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung (ZLB) (Postfach<br />
900221, 99105 Erfurt)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0361-737-2771 o. -2770, Fax: 0361-737-2779,<br />
e-mail: sfg@uni-erfurt.de)<br />
[173-L] John-Koch, Monika:<br />
Nicht-normative Steuerung durch Ziele und Vergleiche: Benchmarking als nationales und<br />
europäisches Phänomen, in: Janbernd Oebbecke (Hrsg.): Nicht-normative Steuerung in dezentralen<br />
Systemen, Wiesbaden: Steiner, 2005, S. 363-402, ISBN: 3-515-08694-3 (Standort: USB<br />
Köln(38)-32A5906)<br />
INHALT: Seit Beginn der 1990er Jahre haben sich Leistungsvergleiche in der öffentlichen Verwaltung<br />
in Deutschland zunehmend etabliert, welche als Reformverstärker die von den<br />
Kommunen ergriffenen Maßnahmen der Modernisierung nach dem Neuen Steuerungsmodell<br />
durch die Einführung von Wettbewerbselementen unterstützen und intensivieren sollen.<br />
Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit, den Stand der erbrachten Leistung zu reflektieren, eigene<br />
Stärken und Schwächen zu analysieren und von innovativen Lösungen anderer Verwaltungsorganisationen<br />
zu lernen. Nicht zuletzt sollen Leistungsvergleiche der politischen Führung<br />
mit Berichten über die Qualität der Auftragserfüllung, die Intensität der Kundenorientierung,<br />
den Grad der Mitarbeiterzufriedenheit und den Stand der Wirtschaftlichkeit der Aufga-
178 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
benwahrnehmung diejenigen Informationen liefern, die eine zielgerichtete Lenkung des Gemeinwesens,<br />
ein rechtzeitiges Gegensteuern und neue Prioritätensetzung ermöglichen. Beginnend<br />
auf der kommunalen Ebene, entdeckten einzelne Länder das Instrument des Leistungsvergleichs,<br />
bevor fast zehn Jahre später der Bund das Reforminstrument "Benchmarking"<br />
aufgriff und programmatisch institutionalisierte. Im vorliegenden Beitrag werden einige<br />
dieser Ansätze und ihre Ergebnisse exemplarisch dargestellt. Es werden ferner die Methode<br />
der offenen Koordinierung erläutert und einige Schlussfolgerungen für die nicht-normative<br />
Steuerung gezogen. (ICI2)<br />
[174-L] Kersting, Norbert:<br />
Politikberatung und Verwaltungsreform, in: Gerhard Kümmel (Hrsg.): Wissenschaft, Politik<br />
und Politikberatung : Erkundungen zu einem schwierigen Verhältnis, Frankfurt am Main: P. Lang,<br />
2004, S. 171-192, ISBN: 3-631-52004-2 (Standort: UB Paderborn(466)-P31/OVE1761)<br />
INHALT: "Der Autor dieses Beitrags widmet sich daraufhin dem Bereich der Verwaltungsreform,<br />
die zunächst von den Städten und Kommunen angesichts zunehmender Leistungsüberforderung<br />
durch wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten bei gleichzeitig konstatierter Politikverdrossenheit<br />
in die Wege geleitet wurde, jedoch zwischenzeitlich ein Thema des gesamten<br />
öffentlichen Sektors geworden ist. Die Strategie der Verwaltungsmodernisierung firmiert<br />
unter dem Rubrum 'Neues Steuerungsmodell', das sich an angelsächsischen Konzepten des<br />
'New Public Management' orientiert und im Kontext eines größeren politischen Reformprozesses,<br />
eines Trends zu vermehrter Bürgerbeteiligung, zu sehen ist. Angestrebt wird dabei<br />
nichts weniger als eine Modernisierung des öffentlichen Dienstes und die Wiederherstellung<br />
seiner Leistungsfähigkeit. Der Autor zeichnet nach, wie die Modernisierung der Verwaltung<br />
aus ihr selbst heraus kam und wie es gelang, eine Reformallianz zu schmieden, in der sich<br />
Sozialwissenschaftler neben Wirtschaftswissenschaftlern und einigen Juristen, die Vertreter<br />
der Verwaltung wie auch die den Gewerkschaften nahe stehende Hans-Böckler-Stiftung und<br />
die der Unternehmerseite zuneigenden Bertelsmann-Stiftung wieder fanden und somit traditionelle<br />
Konfliktlinien in den Hintergrund rückten. Besonderes Augenmerk richtet Kersting auf<br />
die Arbeit und die Rolle der daraus hervorgegangenen 'Kommunalen Gemeinschaftsstelle für<br />
Verwaltungsvereinfachung'. Darüber hinaus identifiziert Kersting die Leistungen, aber auch<br />
die Fehlleistungen der noch unabgeschlossenen Verwaltungsreform, analysiert das Verhältnis<br />
zwischen den Beratern und den Zu-Beratenden und schließt mit einer Schwachstellenanalyse<br />
des ,Neuen Steuerungsmodells' in der Verwaltungsreform und einem Plädoyer zugunsten einer<br />
systemischen und diskursiven Politikberatung, zumindest in diesem Bereich." (Autorenreferat)<br />
[175-L] Klein, Paul:<br />
Die Integration der Bundeswehr in Staat und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland,<br />
in: Thomas Jäger, Gerhard Kümmel, Marika Lerch, Thomas Noetzel (Hrsg.): Sicherheit und Freiheit<br />
: außenpolitische, innenpolitische und ideengeschichtliche Perspektiven ; Festschrift für Wilfried<br />
von Bredow, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 268-282, ISBN: 3-8329-0443-3<br />
(Standort: UB Bonn(5)-2004-1666)<br />
INHALT: Der Autor beschreibt zunächst die verfassungsmäßige Einbindung der Bundeswehr,<br />
wie sie in der Idee vom "Staatsbürger in Uniform" oder bei den parlamentarischen Kontrollinstanzen<br />
zum Ausdruck kommt. Er skizziert anschließend das zwiespältige Bild der Bun-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 179<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
deswehr in der öffentlichen Meinung vor dem Hintergrund der vergangenen NATO-Abschreckungsdoktrin<br />
und der Nachrüstungsdebatte, um dieses mit dem heutigen Meinungsbild<br />
zu vergleichen. Er berichtet aus einigen empirischen Untersuchungen, z.B. von den Ergebnissen<br />
der jährlichen repräsentativen Bevölkerungsumfragen des Sozialwissenschaftlichen Instituts<br />
der Bundeswehr. Seine Ausführungen beziehen sich auf die unterschiedlichen Einstellungen<br />
in den alten und neuen Bundesländern, auf die kritischen Einstellungen bei den Jugendlichen<br />
sowie auf den allgemeinen gesellschaftlichen Wertewandel. Wenn die gesetzliche Einordnung<br />
der Bundeswehr in das staatliche System der Bundesrepublik Deutschland betrachtet<br />
und darüber hinaus festgestellt wird, dass die Streitkräfte nur bei Minderheiten in der Bevölkerung<br />
zur Disposition stehen, dass ihre Wichtigkeit im Meinungsbild ungebrochen ist und<br />
dass sie und die Wehrform der Wehrpflichtarmee von einer breiten Mehrheit positiv beurteilt<br />
werden, so liegt es insgesamt nahe, eine Akzeptanzkrise zu verneinen. Demgegenüber muss<br />
aber auch auf die hohe Zahl der Kriegsdienstverweigerer, auf die fehlenden Freiwilligen und<br />
auf die mangelnde Bereitschaft der Bevölkerung, sich persönlich für die Streitkräfte im Frieden<br />
oder gar im Verteidigungsfall zu engagieren, hingewiesen werden. Die Befunde lassen<br />
also erkennen, dass sich die Bundeswehr in Teilbereichen der Gesellschaft mit ihrer Anerkennung<br />
schwer tut. (ICI2)<br />
[176-L] Klimek, Petra:<br />
Interkommunale Kooperation als Herausforderung und Chance: Stärkung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung, in: Nicole Munk, Georg Nienaber (Hrsg.): Standpunkte in der Stadtpolitik :<br />
kommunal-, regional- und medienwissenschaftliche Ansätze, Aachen: Shaker, 2004, S. 71-89,<br />
ISBN: 3-8322-3378-4 (Standort: UB Duisburg(464)-PDH4692d)<br />
INHALT: Die Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung lässt sich nach Einschätzung der<br />
Autorin nur dann zutreffend erfassen, wenn alle gesetzlichen Grundlagen in Betracht gezogen<br />
werden, die mittelbar oder unmittelbar für diesen Verwaltungsbereich maßgebend sind. Wie<br />
eine kurze Übersicht über die gesetzlichen Grundlagen zeigt, ist die kommunale Selbstverwaltung<br />
keine staatsfreie Verwaltung im gesellschaftlichen Raum wie zu Beginn des vorletzten<br />
Jahrhunderts und somit nicht ausschließlich auf die lokalen Angelegenheiten bezogen. Art<br />
und Ausmaß der gesetzlichen Regelungen zeigen vielmehr, dass die Kommunalverwaltung<br />
zunehmend in die gesamte öffentliche Verwaltung hineingewachsen ist. Das Resultat ist eine<br />
stärkere Vernetzung zwischen lokaler Verwaltung und überregionalen Entscheidungsträgern,<br />
eine stärkere Steuerung der kommunalen Selbstverwaltung durch Bundes-, Landes- und EU-<br />
Gesetze sowie eine zunehmende finanzielle Abhängigkeit vom Staat. Die Autorin skizziert<br />
vor diesem Hintergrund einige Finanzierungswege zur Bewältigung der kommunalen Finanzprobleme<br />
und stellt die Bedeutung von Kooperationen im Kontext regionaler Standortsicherung<br />
heraus. Sie diskutiert ferner die Frage, ob die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung<br />
nach einer regionalen Entwicklungsdynamik verlangt. (ICI2)
180 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
[177-F] Knie, Andreas, Prof.Dr.phil.; Simon, Dagmar, Dr.; Borcherding, Anke; Potthast, Jörg;<br />
Enders, Jürgen, Prof.Dr.; Jongbloed, B.W.A., Dr.; Quéré, Michel, Prof.; Tchalkov, Ivan, Dr.; Vassileva,<br />
Mimi Ivanova; Meyer, Martin, Dr.; D'Este, Pablo, Dr.; Truffer, Bernhard, Dr.; Konrad,<br />
Kornelia, Dr.; Kutinlahti, Pirjo, Dr.; Oksanen, Juha (Bearbeitung):<br />
Production of Knowledge revisited: the impact of academic spin-offs on public research performance<br />
in Europe (PROKNOW)<br />
INHALT: This project aims at analysing the interactions between public research institutions and<br />
academic spin-offs focusing on the impact of entrepreneurial and scientific activities on the<br />
academic research system. Based upon approaches in organisational sociology, science policy<br />
studies and science studies and analyzing the gains and losses of spin-off activities for public<br />
research institutions, PROKNOW examines the relevance of public and private forms of<br />
knowledge in innovative processes of knowledge production. Academic spin-offs often epitomize<br />
innovative forms of knowledge production and are thus an exemplary topic to study<br />
innovation processes in the interaction of science, economy and society. PROKNOW proposes<br />
a European-wide comparison of research institutions in seven countries, including the<br />
three biggest research systems, Germany, France and the UK, the highly innovative systems<br />
of the Netherlands, Switzerland and Finland, and the associated candidate country Bulgaria.<br />
Institutionally PROKNOW analyses different forms of public sector research institutions, for<br />
example university and extra-university institutions. In terms of economic sectors, the project<br />
focuses on life sciences, information sciences and nanotechnology. Thus, PROKNOW allows<br />
for developing the institutional and organisational conditions for a profitable interaction between<br />
public research institutions and academic spin-offs.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Production of Knowledge<br />
revisited: the impact of academic spin-offs on public research performance in Europe<br />
(PROKNOW). Specific targeted research or innovation project. Anex I - "Description of<br />
work". Sixth framework programme priority 7 "Citizens and governance in a knowledge<br />
based society". Proposal, No. 028577. 2005, 57 p. (http://www.wz-berlin.de/ag/wp/pdf/pro<br />
know_projekt.pdf ).<br />
ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Europäische Union<br />
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Projektgruppe Wissenschaftspolitik<br />
(Reichpietschufer 50, 10785 Berlin); Universiteit Twente, Center for Higher<br />
Education Policy Studies -CHEPS- (Drienerloolaan 5, 7500 AE Enschede, Niederlande);<br />
Fondation Nationale des Sciences Politiques - Institut d'Études Politiques (27 rue Saint-<br />
Guillaume, 75337 Paris, Frankreich); Bulgarian Academy of Sciences Sofia, Institute of Sociology<br />
(Moskovska Str. 13A, 1000 Sofia, Bulgarien); University of Sussex Brighton, Science<br />
and Technology Policy Research -SPRU- (Freeman Centre, Falmer, Brighton, Vereinigtes<br />
Königreich); Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für<br />
Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- (Seestrasse 79, 6047<br />
Kastanienbaum, Schweiz)<br />
KONTAKT: Knie, Andreas (Prof.Dr. Tel. 030-25491-206, Fax: -213,<br />
e-mail: knie@wz-berlin.de); Simon, Dagmar (Dr. Tel. 030-25491-588, Fax: -582,<br />
e-mail: dsimon@wz-berlin.de); Borcherding, Anke (Tel. 030-25491-230, Fax: -209,<br />
e-mail: borcherding@wz-berlin.de)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 181<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
[178-F] Knöbl, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Der Wandel militärischer Institutionen nach dem Ende des Kalten Krieges<br />
INHALT: In diesem noch jungen vergleichenden Projekt wird versucht, grundlegende Determinanten<br />
des Umbaus militärischer Institutionen nach dem Ende des Kalten Krieges herauszuarbeiten.<br />
Gefragt wird nach den Akteuren, die in verschiedenen westeuropäischen Ländern<br />
unterschiedlich schnell den Umbau des Militärs von Wehrpflichtigen- zu Berufsarmeen vorangetrieben<br />
haben, und danach, welche Legitimität heutige Armeen in unterschiedlichen<br />
Ländern aufgrund je spezifischer historischer Traditionen beanspruchen können.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Knöbl, Wolfgang: Krieg, 'Neue Kriege' und Terror: sozialwissenschaftliche<br />
Analysen und 'Deutungen' der aktuellen weltpolitischen Lage. in: Soziologische<br />
Revue, 27, 2004, 2, S. 186-200.+++Ders.: Europäische Sicherheit aus soziologischer Perspektive.<br />
in: Hauser, Gunther; Kernic, Franz (Hrsg.): Handbuch zur Europäischen Sicherheit.<br />
Frankfurt/ Main: P. Lang. 2005, S. 29-40.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />
Lehrstuhl für Sozialwissenschaften und Soziologie, insb. international vergleichende Soziologie<br />
(Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-397202, Fax: 0551-397692, e-mail: wknoebl@gwdg.de)<br />
[179-F] Kraft, Alexandra, Dr. (Bearbeitung); Moser, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Erfassung der Kundenzufriedenheit im Rahmen des Verwaltungsbenchmarkings süddeutscher<br />
Universitäten<br />
INHALT: Im Rahmen eines Verwaltungsbenchmarking der beteiligten Hochschulen findet zum<br />
Abschluss eine Kundenbefragung statt. Es werden dabei die vier zentralen Bereiche Studierendenverwaltung,<br />
Prüfungsverwaltung, Haushalt und Personal sowie Gebäudemanagement<br />
betrachtet. Es wird sowohl die Höhe der Kundenzufriedenheit als auch die Ausrichtung der<br />
Kundenorientierung betrachtet. Die Befragung beinhaltet zudem Fragen nach Änderungswünschen<br />
auf Seiten der Kunden (v.a. Studierende und Lehrstühle), so dass die Ergebnisse als<br />
Basis für organisationelle Veränderungen dienen können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland<br />
METHODE: Die Universitätsverwaltungen agieren als interne Dienstleister, so dass Erkenntnisse<br />
aus der Forschung zu internen Kunden und zur Dienstleistung Ausgangspunkt der theoretischen<br />
Überlegungen waren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte<br />
Befragung, telefonisch (Stichprobe: 25; Expertenbefragung innerhalb der Hochschulverwaltung;<br />
Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:<br />
500; Kunden der Universitätsverwaltungen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit<br />
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Universität<br />
Erlangen-Nürnberg; Universität Stuttgart; Universität Ulm; Technische Universität Darmstadt<br />
FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />
Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie<br />
(Postfach 3931, 90020 Nürnberg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-5302-249, e-mail: alexandra.kraft@wiso.uni-erlangen.de)
182 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
[180-L] Küchler, Dirk:<br />
Ordnungshüter oder Mobilitätsmanager?: Grenzen und Möglichkeiten von Organisationsentwicklung<br />
im Bereich der öffentlichen Verwaltung am Beispiel einer Polizeibehörde, Duisburg<br />
2005, 144, LXI S. (Graue Literatur; URL: http://www.ub.uni-duisburg.de/ETD-db/theses/<br />
available/duett-11282005-094105/unrestricted/Kuechler_Diss.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/<br />
dokserv?idn=977602451&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=977602451.pdf)<br />
INHALT: "Die Dissertation untersucht die Organisationsentwicklung in der öffentlichen Verwaltung<br />
am Beispiel einer Polizeibehörde. Sie folgt dabei der Theorie autopoietischer Systeme<br />
nach Niklas Luhmann und erarbeitet, was aus sozialwissenschaftlicher Perspektive innerhalb<br />
zweier Subsysteme des politischen Teilsystems der Gesellschaft (Polizeipräsidium sowie Polizeipublikum)<br />
beobachtet werden kann und welche Konsequenzen daraus ableitbar sind. Die<br />
Dissertation folgt konsequent Luhmanns zirkulärer Denkweise, innerhalb derer jede benutzte<br />
Begrifflichkeit die Kenntnis der jeweils folgenden schon voraussetzt. In einer kritischen Auseinandersetzung<br />
mit Luhmann fordert der Autor beständig einen zentralen Punkt ein, in dem<br />
alles zusammenläuft: Ein autopoietisches System wird als ein soziales System betrachtet, das<br />
neue Kommunikationselemente aus den Kommunikationen entwickelt, aus denen es bereits<br />
besteht." (Autorenreferat)<br />
[181-F] Kuhlmann, Sabine (Bearbeitung):<br />
Lokale Verwaltungsreform in Deutschland und Frankreich im Vergleich<br />
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich<br />
ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Politikwissenschaft<br />
Lehrstuhl Vergleichende Stadt- und Regionalpolitik (Universitätsstr. 150, 44801 Bochum)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0234-32-28409, Fax: 0234-32-14487,<br />
e-mail: manuela.thurm@ruhr-uni-bochum.de)<br />
[182-L] Lange, Hans-Jürgen; Schenck, Jean-Claude:<br />
Verwaltungsreform als Polizeipolitik: neue Steuerung und die Alternativen zur Betriebsökonomie,<br />
in: Martin H. W. Möllers, Robert Chr. van Ooyen (Hrsg.): Jahrbuch Öffentliche Sicherheit<br />
2004/2005, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2005, S. 299-315, ISBN: 3-935979-58-4<br />
(Standort: UB d. Bundeswehr Hamburg(705)-POL001/Z13203/2004/2005)<br />
INHALT: Seit Mitte der 90er Jahre ist zu beobachten, dass die in anderen Verwaltungsbereichen<br />
geführte Diskussion über Verwaltungsreformen nun auch verstärkt den Bereich der Inneren<br />
Sicherheit, speziell die Polizei, erreicht. Die zugrunde liegende Diskussion ist die international<br />
geführte über Verfahrensweisen des New Public Management. Im Kern geht es um eine<br />
stärkere betriebsökonomische Ausrichtung des polizeilichen Handelns, die u. a. auch mit der<br />
Zielsetzung einer besseren Wirksamkeit von Policy-Programmen begründet wird. In der bisherigen<br />
Rezeption des New Public Management (NPM) bzw. des deutschen Pendants, des<br />
Neuen Steuerungsmodells (NSM), steht vor allem die binnenorientierte Steuerung im Vordergrund.<br />
In der Zielsetzung geht es darum, die bisherige input-orientierte Verwaltungstätigkeit<br />
abzuändern zugunsten einer auf Output und Outcome orientierten Form des Verwaltungshandelns.<br />
Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit ein solchermaßen betriebsökono-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 183<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
misch ausgerichtetes Programm mit den Bedingungen des Politikfeldes und damit den Voraussetzungen<br />
polizeilichen Handelns zu vereinbaren ist. Die Ausführungen zeigen: Die feinen<br />
Unterschiede eines Unternehmens, welches am Markt bestehen muss, zu einer zwar modernisierten<br />
Polizei, die aber weiterhin auf der Grundlage von Gesetzen arbeitet, weiterhin tief in<br />
die Rechte der Bürger einzugreifen berechtigt ist, die ein weiterhin staatlich besoldetes und<br />
beamtetes Personal beschäftigt, ihre Sachfinanzierung weiterhin aus Steuermitteln bestreitet,<br />
all dies wird als zu bedenkende anders gelagerte Rahmenbedingungen nicht mehr zugelassen.<br />
Damit entzieht sich diese Reformposition aber zugleich die Grundlage für die zwar zeitgemäße,<br />
dennoch allzu vereinfachte Übertragung unternehmerischer Modelle auf eine staatliche<br />
Exekutivbehörde par excellence, wie die Polizei sie bildet. (ICA2)<br />
[183-L] Lange, Hans-Jürgen; Schenck, Jean-Claude:<br />
Neue Steuerungsmodelle in der Polizei: Auswirkungen auf lokale Sicherheit, in: Rainer Prätorius<br />
(Hrsg.): Wachsam und kooperativ? : der lokale Staat als Sicherheitsproduzent, Baden-Baden:<br />
Nomos Verl.-Ges., 2002, S. 108-119, ISBN: 3-7890-7793-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-<br />
11KH301,80W1K8)<br />
INHALT: Die Autoren geben zunächst einen kurzen Überblick über die gegenwärtigen Staats-<br />
und Verwaltungsreformen, um anschließend die Auswirkungen des Neuen Steuerungsmodells<br />
(NSM) auf die lokale Sicherheit in Nordrhein-Westfalen zu untersuchen. Das NSM bei der<br />
nordrhein-westfälischen Polizei steht im Kontext (1) der Einführung einer zweigeteilten<br />
Laufbahn, (2) der Änderung der Aufbauorganisation von einer dreigeteilten in eine zweiteilige<br />
Abteilungsstruktur, (3) der aufgabenkritischen Untersuchungen auf der Basis zweier Gutachten<br />
von Kienbaum, (4) der Einrichtung eines landesweiten polizeiinternen Kommunikationsnetzes,<br />
(5) der Implementation des NSM und (6) einer neuen Kultur der administrativen<br />
Zusammenarbeit. Die Auswirkungen des NSM auf die lokale Sicherheit beziehen sich vor allem<br />
auf das System der Zielvereinbarungen und die dezentrale Ressourcenverantwortung in<br />
Verbindung mit der Budgetierung, wie die Autoren im einzelnen zeigen. Sie gehen ferner auf<br />
die Verbesserung der Bürger- und Kundenorientierung bei der polizeilichen Arbeit ein und<br />
diskutieren abschließend die Frage nach der Funktion und den Aufgaben der Polizei im lokalen<br />
Staat. (ICI2)<br />
[184-L] Machura, Stefan:<br />
Politik und Verwaltung, (Forschung Politik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 197 S.,<br />
ISBN: 3-531-14819-2 (Standort: UB Passau(739)-51MF7040M151)<br />
INHALT: Die Beiträge des Sammelbandes behandeln verwaltungswissenschaftliche Grundlagendebatten<br />
mit ihren ideologischen Hintergründen, den Anteil der Verwaltung an der Gesetzgebung<br />
sowie verwaltungspolitische Weichenstellungen auf politischer Ebene und Entscheidungen<br />
im Verwaltungsalltag. Des Weiteren geht es um die Eroberung neuer Tätigkeitsfelder<br />
durch die Verwaltung, die Privatisierung, public private partnerships sowie das Verhältnis<br />
von Verwaltung zu Bürgern und Medien. Die Beiträge gliedern sich in fünf Gruppen. Der erste<br />
Themenbereich behandelt Grundlagen der öffentlichen Verwaltung und die Politisierung<br />
der Ministerialverwaltung. Der zweite Bereich diskutiert Fragen der Kommunalwirtschaft<br />
und die Ziele kommunaler Unternehmen. Im dritten Teil geht es um die Identität von Funktionsträgern<br />
im Management öffentlicher Unternehmen. Die Beiträge der vierten Gruppe fra-
184 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
gen kritisch nach dem Funktionieren der Öffentlichkeit in öffentlichen Unternehmen. Abschließend<br />
wird mit der Privatisierung ein Bündel von Strategien untersucht, mit denen sich<br />
die öffentliche Hand von Aufgaben zu entlasten sucht; es werden aber auch Alternativen zur<br />
Privatisierung öffentlicher Einrichtungen aufgezeigt. (ICE2)<br />
[185-L] Maravic, Patrick von:<br />
Public Management Reform und Korruption: unbeabsichtigte Folgen, in: Verwaltungsarchiv :<br />
Zeitschrift für Verwaltungslehre, Verwaltungsrecht und Verwaltungspolitik, Bd. 97/2006, H. 1, S.<br />
89-113 (Standort: USB Köln(38)-Fa118; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Begünstigt New Public Management (NPM) Korruption in der öffentlichen Verwaltung?<br />
Die Frage betrifft das Verhältnis zwischen dem sich scheinbar homogen und global, jedoch<br />
durchaus nicht einheitlich vollziehenden und als New Public Management bezeichneten<br />
Verwaltungsmodernisierungstrend und der Korruptionsanfälligkeit von Verwaltungen. Korruption<br />
bezeichnet ganz allgemein den Missbrauch von Macht zum persönlichen Nutzen.<br />
Korruption erfolgt im Rahmen einer direkten oder indirekten Austauschbeziehung zwischen<br />
Bestechendem und Bestochenem, die nicht notwendig monetärer Natur und nicht notwendig<br />
an ein öffentliches Amt gebunden sein muss. Insgesamt verweisen die beschriebenen Fallbeispiele<br />
deutlich auf die Korruptionsanfälligkeit von Verwaltungen. Zukünftig wird das Risiko<br />
dezentralisierter Korruption in dem Maße zunehmen, in dem erstens Korruption nicht als<br />
normaler Risikofaktor einer zunehmend nicht-öffentlichen Leistungserbringung behandelt<br />
wird, zweitens dezentrale Leistungserbringer nicht in eine öffentliche Verantwortungsethik<br />
eingebettet werden und drittens Antikorruptionsmaßnahmen nicht als notwendige Bedingung<br />
für eine öffentliche Auftragsvergabe verstanden werden. Die Vorstellung von einer korruptionsfreien<br />
Organisation bleibt weiterhin eine Illusion. (ICA2)<br />
[186-L] Mensching, Anja:<br />
"Goldfasan" versus "Kollege vom höheren Dienst": zur Rekonstruktion gelebter Hierarchiebeziehungen<br />
in der Polizei, in: Ralf Bohnsack, Aglaja Przyborski, Burkhard Schäffer<br />
(Hrsg.): Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis, Opladen: B. Budrich, 2006, S.<br />
153-167, ISBN: 3-938094-41-9<br />
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Erforschung der Organisationskultur der Polizei und<br />
untersucht "gelebte Hierarchiebeziehungen" von PolizistInnen unterschiedlicher Hierarchiestufen<br />
und Altersgruppen. "Gelebte Hierarchiebeziehungen" sind solche, die sich in handlungspraktischer,<br />
alltäglicher Auseinandersetzung mit "formellen" Hierarchiebeziehungen<br />
herausbilden. Anhand der Analyse von hierarchie-heterogen und hierarchie-homogen zusammengestellten<br />
Diskussionsgruppen arbeitet der Autor unterschiedliche Hierarchieverständnisse<br />
heraus und unterscheidet einen positionsorientierten von einem erfahrungsbasierten Modus.<br />
Besonderes Augenmerk wird dabei auf Korrespondenzen zwischen propositionaler und<br />
performativer Ebene gelegt, d.h. darauf, dass die Diskussionsteilnehmer in ihren Diskussionen<br />
nicht nur über Hierarchiebeziehungen sprechen, sondern diese auch im Diskurs aktualisieren<br />
bzw. leben. Die Untersuchung verdeutlicht, dass eine Organisation nicht als das erscheint,<br />
was postuliert wird (die auf Positionen und Funktionen ruhende Autorität ihrer Mitglieder),<br />
sondern als die gelebte Praxis der Über- und Unterordnung. (ICH2)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 185<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
[187-F] Pitschas, Rainer, Prof.Dr.iur. (Leitung):<br />
Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
INHALT: Das Projekt "Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit" erstreckt sich auf verschiedene<br />
Arbeitsfelder der Sektionsbereiche der Sektionen I und III. Insoweit die Binnenprozesse der<br />
Modernisierung der öffentlichen Gerichtsbarkeit im Vordergrund stehen, geht es einerseits<br />
um den Einsatz von Managementmethoden und betriebswirtschaftlichen Instrumentarien, ferner<br />
um die Veränderung der Arbeitsorganisation innerhalb der Verwaltungsgerichte im Gefolge<br />
der Neuen Medien und der Entwicklung der I & K-Technologien. Zugleich und andererseits<br />
geht es um Aspekte der politischen Steuerung und der Verbindung der Modernisierungsschritte<br />
mit der Gestaltung des Prozessrechts unter vorrangiger Berücksichtigung von<br />
Bürgernähe gerichtlicher Verfahren und ihrer Streitschlichtungsfunktion (Sektion III). Die<br />
gegenwärtige Staatsmodernisierung in Deutschland erfordert dabei eine der Eigenrationalität<br />
der Verwaltungsrechtsprechung angemessene Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Die<br />
Gründe hierfür und ihre Ziele sind bekannt. Sie erfordern einerseits neue Wege der Ausgestaltung<br />
von Streitschlichtung, wobei vor allem Überlegungen zur Einführung einer Mediation<br />
in den Verwaltungsprozess künftig in den Vordergrund treten werden. Auf der anderen Seite<br />
müssen solche und andere prozessrechtlichen Reformen durch einen gesteuerten Wandel der<br />
Gerichtsorganisation ergänzt werden. Das hiesige Forschungsprojekt hat inzwischen die verschiedentlich<br />
publizierten Vorschläge, die auf eine "Verschlankung" der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
durch deren erweiterte Technisierung und Organisationsveränderungen gerichtet<br />
sind, auf ihre Plausibilität und den Grad ihres Beitrags zur ganzheitlichen Zielverwirklichung<br />
der Justizmodernisierung analysiert und ausgemessen. Dabei geht es dem Forschungsprojekt<br />
zunächst darum zu klären, ob die verfassungsrechtlich garantierten Positionen der Gerichtspersonen<br />
und Verfahrensbeteiligten gewahrt bleiben. Denn im Zusammenhang und in dem<br />
Maße, in dem Koordination und Steuerung der Rechtsprechung auf der Grundlage konkreter<br />
Auslastungsanalysen sowie in Kenntnis der finanziellen Rahmenbedingungen überprüfbar<br />
gemacht werden, rücken Versuche zur Produktbeschreibung verwaltungsrichterlicher Tätigkeit<br />
sowie zur Einführung einer Kosten-Leistungs-Rechnung in den Mittelpunkt von Reformanstrengungen,<br />
die einerseits zu Einbußen der richterlichen Verantwortung führen könnten.<br />
Dies hat auch die Einführung eines Controllings in der Justiz zur Folge. Andererseits sind<br />
diese Veränderungen die Vorbedingungen eines wirksamen Qualitätsmanagements im richterlichen<br />
Bereich einschließlich entsprechender Personalentwicklung. Das Forschungsprojekt<br />
fügt sich damit in das Forschungsprogramm der Sektion I nahtlos ein. Es verspricht, die derzeit<br />
mit wachsender Intensität um die Erforderlichkeit und Reichweite der justiziellen Modernisierung<br />
in der Verwaltungsgerichtsbarkeit geführte Diskussion erheblich zu befruchten.<br />
Zugleich leistet es einen Beitrag zur gegenwärtigen Staatsmodernisierung in Deutschland. Insofern<br />
findet es seinen Schwerpunkt in der Sektion I. Neue Horizonte i. S. der Sektion III eröffnen<br />
darüber hinaus die gegenwärtigen Modellprojekte für die Einführung einer "Mediation"<br />
in den Verwaltungsprozess. Der Mediation (Vermittlung) geht es um die Lösung von<br />
Sachproblemen in Konfliktsituationen. Diese wird üblicherweise vorgerichtlich und außergerichtlich<br />
angestrebt, kann aber auch in einem schon laufenden Rechtsstreit angewendet werden.<br />
Das Forschungsprojekt hat in der letzten Zeit auch diese neuen Wege der Ausgestaltung<br />
von Streitschlichtung in seine Überlegungen einbezogen. Insbesondere bleibt zu prüfen, ob<br />
die gerichtsverbundene Mediation die Streitparteien tatsächlich in die Lage versetzt, eigenverantwortlich<br />
einen Ausweg aus dem Streit zu finden und inwieweit dadurch die Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
im Verhältnis zur Gesellschaft entbehrlich wird.
186 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich<br />
(Stichprobe: ca. 30; Richter der Verwaltungsgerichtsbarkeit; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit<br />
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pitschas, Rainer: Leistungsgrenzen gerichtlicher Entscheidungen:<br />
das Beispiel der Verwaltungsgerichtsbarkeit. in: Hof, Hagen; Schulte, Martin (Hrsg.): Wirkungsforschung<br />
zum Recht III: Folgen von Gerichtsentscheidungen. 2001, S. 129-149.+++<br />
Ders.: Kommunale Selbstverwaltung und Mediation: zur Notwendigkeit neutraler Streitschlichtung<br />
in Konflikten mit der lokalen Zivilgesellschaft. in: Festschrift W. Brohm zum 70.<br />
Geburtstag. München 2002, S. 709-724.+++Pitschas, Rainer; Walther, Harald (Hrsg.): Mediation<br />
in der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Vorträge und Arbeitsergebnisse der Projekt-Werkstatt<br />
am 27. Januar 2005 mit weiteren Beiträgen. Speyerer Arbeitsheft (ISSN 0179-2318), Nr. 173.<br />
Speyer: Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften 2005, 386 S.<br />
ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Lehrstuhl für<br />
Verwaltungswissenschaft, Entwicklungspolitik und öffentliches Recht (Postfach 1409, 67324<br />
Speyer)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 06232-654-345, e-mail: rpitschas@dhv-speyer.de)<br />
[188-L] Promberger, Kurt; Bernhart, Josef (Hrsg.):<br />
Leitlinien der kommunalen Verwaltungsentwicklung, (Management und Unternehmenskultur:<br />
Schriftenreihe der Europäischen Akademie Bozen, Bd. 9), Wien: Linde 2004, 391 S., ISBN: 3-<br />
7073-0703-4 (Standort: USB Köln(38)-33A1954)<br />
INHALT: "Während sich die kommunale Verwaltungsmodernisierung im deutschsprachigen<br />
Raum noch immer am so genannten 'Neuen Steuerungsmodell' orientiert und dessen Umsetzung<br />
wesentlich von rechtlichen Rahmenbedingungen bestimmt wird, ist in Italien der Gesetzgeber<br />
die treibende Kraft in der Verwaltungsentwicklung. Italiens Weg zu modernen<br />
Kommunalverwaltungen wurde in den 90er Jahren durch die Neugestaltung der Gemeindeordnung<br />
und die so genannten 'Bassanini-Reformen' geprägt. Leitideen dieser Reformen sind<br />
die Stärkung der Managementorientierung aller Gemeinden Italiens durch die gesetzliche<br />
Verpflichtung zur Anwendung von Managementinstrumenten wie Haushaltsvollzugsplan,<br />
Kaufmännisches Rechnungswesen, Berichtswesen usw. Eine neue Leitlinie der Verwaltungsmodernisierung<br />
bilden immer mehr auch qualitätsorientierte Ansätze, denen sich die vorliegende<br />
Publikation widmet. Die im Buch enthaltenen Beiträge unterschiedlicher Autoren aus<br />
Wissenschaft und Praxis geben einen Überblick über kommunale Verwaltungsentwicklung in<br />
Europa und beschreiben neben Umsetzungsbeispielen aus Italien auch solche aus Spanien,<br />
Deutschland und Österreich." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kurt Promberger: Anforderungen<br />
an eine leistungsfähige Gemeindeverwaltung (19-42); Bruno Susio: Aufbau einer<br />
Qualitätskultur in der öffentlichen Verwaltung (43-64); Dino Mazzorana: Der öffentliche<br />
Dienst zwischen Rechtmäßigkeit und Qualität (65-71); Valter D. Cereda: Das EFQM Modell<br />
für Excellence in der öffentlichen Verwaltung (73-92); Josef Bernhart: Stand der Qualitätsorientierung<br />
in den Gemeinden Italiens (93-147); Renzo Caramaschi: Die Reorganisation der<br />
Gemeinde Bozen nach dem EFQM Modell für Excellence (149-185); Pietro Massobrio: Die<br />
Zertifizierung des Qualitätsmanagements als Meilenstein im Innovationsprozess der Gemeinde<br />
Fidenza (187-202); Markus Bodemann: Kommunales Management in Österreich (203-<br />
268); Franz Josef Promock: CIVES und CIVES.next (269-295); Wolfgang Strehl und Christi-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 187<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
an Pracher: Kommunales Management in Berlin. Die besondere Rolle des Qualitätsmanagements<br />
(297-322); Michael Keneder: Qualitätsorientierung in der Stadt Rosenheim (323-349);<br />
Xavier Sisternas: Stadtverwaltung Barcelona Innovation im Dienste der Bürger (351-386).<br />
[189-L] Rahm, Sibylle:<br />
Einführung in die Theorie der Schulentwicklung, (Beltz Studium), Weinheim: Beltz 2005, 192<br />
S., ISBN: 3-407-25396-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005/6340)<br />
INHALT: Die vorliegende Einführung in die Schulentwicklungstheorie unternimmt zunächst eine<br />
Klärung ihres Gegenstandsbereiches, indem sie vorhandene Modelle und Ansätze zur Schulentwicklung<br />
sowie empirische Ergebnisse dokumentiert, ordnet und theoretisch kontextualisiert.<br />
Auf der Basis dieses Ordnungsversuches wird die Theorie der Schulentwicklung umrissen.<br />
Die Autorin setzt zunächst an bei Dilemmata einer Theoriebildung, die in der Komplexität<br />
des Schulentwicklungsdiskurses begründet liegen. In der Verankerung der Reformdebatte<br />
in historischen Kontexten liegt eine Möglichkeit der Herausarbeitung von Begründungszusammenhängen<br />
für das Modell einer Lernenden Schule. Beiträge der Bezugswissenschaften<br />
wirken bereichernd auf die Theorie der Schulentwicklung, indem sie Theoriehorizonte eröffnen,<br />
die in der Geschichte der Pädagogik bislang wenig Beachtung fanden. Gemeinsame Orientierung<br />
finden Theorieangebote in Bildungskonzepten, die den Diskurs um die "Gute Schule"<br />
in seinen Normativitäten tragen und theoretisch verdichten. Die Auseinandersetzung um<br />
die Verwirklichung von Bildungsideen inlernenden Systemen eröffnet Perspektiven einer Kritischen<br />
Schulentwicklungstheorie, die das Aufklärungspotenzial von Theorieangeboten vor<br />
dem Hintergrund schultheoretischer Erkenntnisse überprüft. (ICA2)<br />
[190-F] Rissland, Anja, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Thye, Iris, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Bürokratieabbau<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />
FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerpräsident - Staatskanzlei<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Postfach<br />
1940, 49009 Osnabrück); Universität Lüneburg, Zentrum für Demokratieforschung<br />
(21332 Lüneburg)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0541-969-2140, e-mail: info@wi.fh-osnabrueck.de)<br />
[191-F] Rudolf, Thomas, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Oberender, Peter, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung):<br />
Public Private Partnership - ein Model für die Ausgestaltung öffentlich-privater Kooperationen<br />
aus Sicht der Public Choice-Theorie (Arbeitstitel)<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl<br />
für VWL IV Wirtschaftstheorie (95440 Bayreuth)
188 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-2835, Fax: 0921-55-2886,<br />
e-mail: thomas.rudolf@uni-bayreuth.de)<br />
[192-L] Schridde, Henning:<br />
Die wandelfähige Verwaltung: Ansätze, Konzepte und Widersprüche, (Diskussionspapiere<br />
und Materialien / Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft Abt. Sozialpolitik und<br />
Public Policy, Nr. 19), Hannover 2004, 71 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://aspp.jhpc.de/content/view/full/509/)<br />
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit den (notwendigen) Verwaltungsreformen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland. In einem ersten Schritt werden zunächst die Herkunft der Konzepte<br />
Verwaltungskultur, Change Management und Organisationales Lernen erläutert. Diese Bausteine<br />
werden anschließend näher beleuchtet und in eine Betrachtung des Managements des<br />
Organisations- und Kulturwandels eingeordnet. Dazu gehören folgende Aspekte: (1) das Verständnis<br />
des organisationalen Wandels, (2) der Widerstand gegen den Wandel, (3) Wandel als<br />
politischer Prozess, (4) Veränderungsstrategien und Ablauf von Veränderungsprozessen, (5)<br />
Verwaltungskultur und Kulturwandel sowie (6) nachhaltige Wandlungs- und Lernfähigkeit<br />
durch Organisationales Lernen. Im dritten Teil werden praktische Anwendungsfelder skizziert<br />
und Chancen und Risiken ausgelotet. Die Umsetzung der Verwaltungsreformen und die<br />
Anpassung der aus der Privatwirtschaft entlehnten Instrumente an die Funktionsbedingungen<br />
des öffentlichen Sektors stellen die eigentliche Achillesferse der Verwaltungsreformen dar.<br />
Die konkrete Vorgehensweise im Change Management kann variieren zwischen den Extremen<br />
top-down oder bottom-up-orientierter Ansatz, radikaler oder evolutionärer Ansatz sowie<br />
Pilotierungen oder flächendeckender Ansatz. Im vierten Schritt werden die abschließenden<br />
Entwicklungsperspektiven diskutiert. Entscheidend für den weiteren Reformprozess wird es<br />
sein, die bisherigen Reformprojekte in den Mittelpunkt reflexiven Lernens sowohl innerhalb<br />
der Verwaltung als auch zwischen Politik und Verwaltung zu stellen, um Lernbarrieren und -<br />
störungen zu überwinden. (ICG2)<br />
[193-F] Seitz, Helmut, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Auswirkungen des demographischen Wandels auf die öffentlichen Haushalte in föderalen<br />
Systemen am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland (Teilprojekt im Rahmen des DFG-<br />
Schwerpunktprogramms "Institutionelle Gestaltung föderaler Systeme: Theorie und Empirie")<br />
INHALT: Ziel des Forschungsprojektes ist die Analyse der Auswirkungen des demographischen<br />
Wandels auf die öffentlichen Budgetstrukturen, wobei insbesondere die Länder- und Gemeindehaushalte<br />
im Vordergrund stehen. Der Schwerpunkt der Betrachtung wird auf die Frage<br />
gelegt, welche Anpassungsnotwendigkeiten und -optionen sich infolge der Auswirkungen<br />
der Demographie auf die Ausgaben und Einnahmen für die fiskalischen Beziehungen zwischen<br />
den Gebietskörperschaften ergeben. Mit diesen Forschungsarbeiten sollen die bislang<br />
vorgelegten Studien, die sich primär auf die öffentlichen Zentralhaushalte bzw. den öffentlichen<br />
Gesamthaushalt beziehen, um die Betrachtung der subnationalen Ebenen und die föderalen<br />
Beziehungen aller staatlichen Ebenen erweitert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 189<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl<br />
Empirische Finanzwissenschaft und Finanzpolitik (Helmholtzstr. 10, 01062 Dresden)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-463-33272, e-mail: helmut.seitz@tu-dresden.de)<br />
[194-L] Spiecker, Indra:<br />
Staatliche Informationsgewinnung im Mehrebenensystem: ein Überblick, in: Janbernd Oebbecke<br />
(Hrsg.): Nicht-normative Steuerung in dezentralen Systemen, Wiesbaden: Steiner, 2005, S.<br />
253-283, ISBN: 3-515-08694-3 (Standort: USB Köln(38)-32A5906)<br />
INHALT: Im vorliegenden Beitrag werden die verschiedenen rechtlichen Möglichkeiten des Staates,<br />
mit Informationsdefiziten umzugehen, überblicksartig dargestellt und hinsichtlich ihrer<br />
juristischen Qualität und ihrer Wirkung als nicht-normatives Steuerungsmittel bewertet. Zu<br />
Beginn wird die allgemeine Informationsgenerierung in Bezug auf die Möglichkeiten und<br />
Grenzen des Staates beschrieben, eine Information im Sinne nicht-normativer Steuerung, d.h.<br />
ohne ordnungsrechtliches Instrumentarium und ohne Zwang und Pflicht zur Auskunft, zu erlangen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt widmet sich den speziellen Möglichkeiten des Staates, eine<br />
Informationsgewinnung im Mehrebenensystem durchzuführen, d.h. unter Beteiligung anderer<br />
Verwaltungsstellen und nachgeordneter Instanzen. Hierzu wird ein Überblick über die Aufgabenteilung<br />
zwischen Legislative und Exekutive, innerhalb der Exekutive sowie im Rahmen<br />
einer Aufsplittung der Hauptentscheidung in selbständige Teilentscheidungen gegeben. Abschließend<br />
wird kurz auf die Beendigung der Informationssuche durch so genannte "Stopp-<br />
Regeln" im Verwaltungsprozess eingegangen. (ICI2)<br />
[195-F] Stock, Patricia, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Zülch, Gert, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Prozessoptimierung und effizienter Personaleinsatz im Krankenhausbereich - Gestaltung<br />
flexibler Arbeitszeitmodelle mit Hilfe der personalorientierten Simulation<br />
INHALT: Aus den aktuellen arbeitsrechtlichen Entwicklungen, wonach z.B. der Bereitschaftsdienst<br />
als vollwertige Arbeitszeit zu betrachten ist (Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom<br />
9. September 2003), ergeben sich gravierende Konsequenzen für Krankenhäuser bei der Gestaltung<br />
von Arbeitszeiten des ärztlichen und pflegerischen Personals. Dies unterstreicht die<br />
Notwendigkeit, die Arbeitsabläufe und den Personaleinsatz effizienter zu gestalten. Gerade<br />
im Bereich der Arbeitszeitgestaltung besteht ein ausgeprägtes Missverhältnis zwischen Anspruch<br />
und Wirklichkeit, wenn von Prozessoptimierungen und Servicequalität der Patientenbehandlungen<br />
in Krankenhäusern gesprochen wird. Ziel dieses Vorhabens ist es, durch grundlagenorientierte<br />
Forschungsarbeiten die Vorteile und Möglichkeiten von flexiblen Arbeitszeitmodellen<br />
im Krankenhausbereich auszunutzen. Eine flexible Anpassung des personellen<br />
Kapazitätsbestandes an Behandlungspfade (angesichts der neuen Diagnostic-Related-Group-<br />
Abrechnungssysteme; kurz: DRG-Abrechnungssysteme) soll zur Sicherstellung und zum<br />
Ausbau des hohen patientenorientierten Servicegrades bei medizinischen Tätigkeiten ausgenutzt<br />
werden, um die im Krankenhaus zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten effizient<br />
zu planen und einzusetzen sowie gleichzeitig mitarbeiterorientierte Zielsetzungen zu realisieren.<br />
METHODE: Mit Hilfe der personalorientierten Simulation soll ein Werkzeug zur Generierung<br />
von flexiblen Einsatzzeitmodellen im Krankenhausbereich erstellt werden. Das Werkzeug
190 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
soll dabei die derzeit gestalteten Arbeits- und Bereitschaftsmodelle, die in den verschiedenen<br />
Abteilungen eines Krankenhauses bestehen, verbessern.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Zülch, Gert; Börkircher, Mikko; Stock, Patricia: Forschungsziel:<br />
flexible Arbeitszeitmodelle. in: Deutsches Ärzteblatt, 37, 2005, S. 2100-2101.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft<br />
und Betriebsorganisation (Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0721-608-4839, e-mail: patricia.stock@ifab.uni-karlsruhe.de)<br />
[196-F] Studiengruppe für Sozialforschung e.V.:<br />
Patientenakquisition in der Region<br />
INHALT: Zuordnung des Krankenhausstandortes zu den Regionstypen Ballungsräume, Stadt-<br />
Umlandbereiche und Landgebiete; Änderung der Patientenstruktur im Standortraum bspw.<br />
durch schubartige Alterung von Bevölkerungsgruppen; Zielgruppen der Krankenhausbehandlung<br />
im Standortraum nach Diagnosegruppen; Konzept für die Patientenaquisition. Das Ziel:<br />
Sicherung der Kapazitätenauslastung. Das Ergebnis: Schriftlicher Bericht für das jeweilige<br />
Krankhaus, individuell und exclusiv.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein)<br />
KONTAKT: Institution (Tel: 08641-71-30, Fax: 08641-63-242)<br />
[197-F] Suck, André, Dipl.-Verw.Wiss. (Bearbeitung); Benz, Arthur, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Naturschutz unter sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
INHALT: Gegenstand des Projekts sind Veränderungen im Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft<br />
und zwischen Politik und Verwaltung, die die Bearbeiter seit etwa 1990 beobachten,<br />
und ihre Auswirkung auf die Aufgabenwahrnehmung und die Problemlösungsfähigkeit der<br />
Naturschutzverwaltung. Besonders beachtet werden hierbei die Entwicklungen, die im Zuge<br />
der Verwaltungsmodernisierung in den Ländern ausgelöst wurden. Die Bearbeiter gehen davon<br />
aus, dass die Verwaltungsreformen weitreichende Veränderungen im Verhältnis von<br />
Staat und Gesellschaft bewirken, die mit einer zunehmenden Deregulierung und Privatisierung,<br />
veränderten Kooperationsbeziehungen zwischen Verwaltung und Regelungsadressaten<br />
sowie neuen Formen der Bürgerbeteiligung verbunden sind. Untersucht werden soll, wie diese<br />
Veränderungen die Problemlösungsfähigkeit der Naturschutzverwaltung beeinflussen (z.B.<br />
Arten- und Biotopschutz, Schutz natürlicher und naturnaher Lebensräume). Darüber hinaus<br />
soll herausgefunden werden, ob, inwieweit und mit welchen Folgen im Naturschutz selbst<br />
neue Steuerungs- und Koordinierungsformen eingeführt wurden (etwa Zielvereinbarungen,<br />
Anreizinstrumente, Controlling, Audits, Balanced Score-card, Leistungsvergleiche, etc.). In<br />
einem ersten Schritt werden die Veränderungen im Bereich des Naturschutzes über Experteninterviews<br />
und eine schriftliche Umfrage in den einzelnen Bundesländern erhoben. In einem<br />
weiteren Schritt werden die beschriebenen Veränderungen für die dezentrale Aufgabenwahrnehmung<br />
im Naturschutz genauer untersucht. Hierfür werden in fünf Ländern, die sich hinsichtlich<br />
der Verwaltungsorganisation bzw. -modernisierung unterscheiden, Fallstudien
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 191<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
durchgeführt. Dabei werden die Auswirkungen der Reformen für jeweils zwei Zuständigkeitsgebiete<br />
der Unteren Naturschutzbehörden weiter spezifiziert. Die Untersuchung beantwortet<br />
somit drei zentrale Fragen: 1. Wie haben sich die institutionellen Bedingungen in Staat<br />
und Gesellschaft für den Naturschutz verändert? 2. Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen<br />
auf die Problemlösungsfähigkeit im Naturschutz (d.h. die Fähigkeit zur Koordination<br />
und Konfliktbewältigung zwischen den verschiedenen Interessen)? 3. Welche neuen<br />
Steuerungs- und Koordinationsverfahren bzw. -instrumente wurden im Naturschutz entwickelt,<br />
um auf die Herausforderungen zu reagieren? Insgesamt zielt das Forschungsprojekt<br />
somit auf eine Bestandsaufnahme der für den Naturschutz relevanten Veränderungen. Diese<br />
werden im Hinblick auf die Verwirklichung des Naturschutzrechts und die Leistungsfähigkeit<br />
der Naturschutzbehörden bewertet. Darüber hinaus sollen innovative Steuerungs- und Koordinationsformen<br />
identifiziert und Optionen für einen leistungsfähigen Naturschutz entworfen<br />
werden. ZEITRAUM: seit ca. 1990<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesamt für Naturschutz -BfN-; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit<br />
INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />
Lehrgebiet Politikwissenschaft I Staat und Regieren (Universitätsstr. 41,<br />
58084 Hagen)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 02331-987-2160, Fax: 02331-987-326,<br />
e-mail: Arthur.Benz@Fernuni-Hagen.de); Bearbeiter (Tel. 02331-987-4306, Fax: 02331-987-<br />
326, e-mail: Andre.Suck@Fernuni-Hagen.de)<br />
[198-L] Uerpmann, Björn:<br />
Landesforstverwaltungen als Lernende Organisationen: eine systemtheoretische Analyse,<br />
Freiburg im Breisgau 2005, VIII, 234 S. (Graue Literatur; URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/freidok/volltexte/2005/1878/pdf/Landesforstverwaltungen_als_Lernende_Organisationen<br />
_B_Uerpmann.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=975711652&dok_var=d1&dok_ext<br />
=pdf&filename=975711652.pdf)<br />
INHALT: "Die Rahmenbedingungen für das Handeln von Landesforstverwaltungen ändern sich<br />
immer schneller und werden zunehmend komplexer. 'Organisationales Lernen' könnte eine<br />
Antwort auf die zunehmende Komplexität und die sich rasch ändernden Bedingungen sein.<br />
Lernvorgänge in Organisationen sind jedoch bei genauer Betrachtung ebenfalls sehr komplexe<br />
Prozesse. So lassen sich Informationen innerhalb der Verwaltung nur scheinbar 'transportieren'.<br />
Das was fälschlicherweise als 'Informations-Transport' wahrgenommen wird, ist eigentlich<br />
ein Kommunikationsprozess, bei dem zahlreiche Voraussetzungen erfüllt sein müssen,<br />
damit die Informationen sich auf dem 'Transportweg' nicht verändern. Somit ist davon<br />
auszugehen, dass Landesforstverwaltungen ohnehin nur die Informationen in ihrem Lernprozess<br />
berücksichtigen können, die von ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auch kommuniziert<br />
werden. Diese Informationen sind anscheinend jedoch nicht ausschließlich durch die<br />
Umwelt determiniert. Vielmehr ist zu vermuten, dass sie in einem dynamischen Prozess von<br />
Selbst- und Fremdreferenz kommunikativ selektiert werden. Ein solcher Vorgang lässt sich<br />
durch Begriffe wie 'Zweckrationalität', 'Rentabilität' oder 'Macht' mit denen die Betriebswirtschaftslehre<br />
traditionell operiert, nur schlecht beschreiben. Daher sind Steuerungsinstrumente,<br />
die aus solchen traditionellen Differenzkriterien der Betriebwirtschaft abgeleitet werden, für<br />
ein Management organisationalen Wissens nicht ausreichend. Dennoch wird - überspitzt for-
192 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
muliert - in Landesforstverwaltungen meist so getan, als ob Umwelten instruktiv seien und als<br />
ob diese Instruktionen, wenn sie einmal an der Spitze der Verwaltung wahrgenommen wurden,<br />
innerhalb der Organisation wie kleine Pakete verschoben werden könnten, die dann nur<br />
noch an Ort und Stelle von den Mitarbeitern entpackt werden müssen, um erfolgreiches organisationales<br />
Handeln zu ermöglichen. Berücksichtigt man, dass große soziale Systeme - wie<br />
es Landesforstverwaltungen sind - den Veränderungen ihrer Umwelten offensichtlich nicht<br />
nahtlos folgen können, sondern immer Gesichtspunkte der Anpassung berücksichtigen müssen,<br />
und dass die meisten Organisationen letztlich nicht an zu komplexen Umwelten scheitern,<br />
sondern an der nicht gelingenden Selbstanpassung, dann ist es für das Fortbestehen eines<br />
Unternehmens entscheidend auf die gelingende Selbstanpassung bzw. auf ein erfolgreiches<br />
organisationales Lernen hinzuwirken. Um so bedenklicher ist es, wenn die Mechanismen der<br />
Selbstanpassung ungeklärt bleiben und wenn von Kausalitäten ausgegangen wird, die es nicht<br />
ermöglichen, den organisationalen Lernprozess in einer Weise zu beschreiben, die es erlauben<br />
würde, Handlungen für ein Wissensmanagement abzuleiten, das auf die Einflussnahme eben<br />
dieser Selbstanpassung ausgerichtet ist. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Arbeit ein<br />
Modell erzeugt, das es erlaubt 'organisationale Kognition' funktional darzustellen. Der Begriff<br />
des Modells wird dabei wie in der Kybernetik verwendet. Das heißt, das Modell soll weder<br />
eine Struktur abbilden noch sie verdoppeln. Statt dessen soll es einen möglichen Weg zur<br />
Ausführung einer Funktion illustrieren, die zu dem führt, was hier 'organisationale Kognition'<br />
genannt wird. Abstrakt formuliert werden unter 'organisationaler Kognition' die kommunikativ<br />
verfügbaren Vorstellungen der Mitarbeiter verstanden, die diese zum einen von der eigenen<br />
Organisation haben, und zum anderen von deren Umwelten und den organisationalen<br />
Erwartungen an die Zukunft. Die Kombination dieser sinnhaft verfügbaren Vorstellungen erlaubt<br />
es den Mitarbeitern die notwendigen Differenzen zu bilden, um daraus die Erwartungen<br />
abzuleiten, welche sie an ihre eigenen Handlungen gerichtet sehen und die sie dementsprechend<br />
im Sinne der 'organisationalen Kognition' ausführen." (Autorenreferat)<br />
[199-F] Universität Bayreuth:<br />
Management von Krankenhäusern<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle<br />
für Sozialrecht und Gesundheitsökonomie (95440 Bayreuth)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0921-552869)<br />
[200-F] Weinlich, Silke, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Senghaas, Dieter, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung):<br />
Die Rolle des VN-Sekretariats bei der Regulierung bewaffneter innerstaatlicher Konflikte<br />
INHALT: Dieses Projekt versteht sich als Ergänzung zum Sfb-Teilprojekt "Prävention und Intervention",<br />
da es in leicht modifizierter Form eine der dort zu erstellenden Fallstudien beinhaltet.<br />
Seit den 1990er Jahren ist eine starke Zunahme multilateraler ziviler und militärischer Interventionen<br />
in die inneren Angelegenheiten von Staaten zu beobachten, bei deren Legitimierung<br />
und Implementierung den Vereinten Nationen oft eine wichtige Rolle zukommt. Obwohl<br />
es immer wieder Phasen gab, in denen an der Relevanz und den Fähigkeiten der Weltorganisation<br />
gezweifelt wurde, so lässt sich insgesamt betrachtet doch von einer Ausweitung des
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 193<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
Tätigkeitsfeldes und des Zuständigkeitsbereich der Vereinten Nationen nach dem Ende des<br />
Ost-West-Konflikts sprechen. Die Mitgliedsstaaten und insbesondere die Mitglieder des Sicherheitsrates<br />
haben der Organisation neue Aufgaben und Kompetenzen übertragen, die zu<br />
quantitativ und qualitativ bahnbrechenden Veränderungen im Bereich der Friedenssicherung<br />
und der Verhütung bewaffneter Konflikte geführt haben: Während des Ost-West-Konfliktes<br />
war das VN-Sekretariat für eine überschaubare Anzahl parallel laufender Blauhelm-Missionen<br />
zuständig gewesen; diese operierten meistens mit klarem Auftrag in einer relativ stabilen<br />
Umgebung. Obwohl es auch heute immer wieder traditionelle Blauhelm-Missionen zur<br />
Überwachung von Waffenstillständen gibt, haben sich die Begleitumstände der Friedensmissionen<br />
und ihr Aufgabenbereich im Regelfall aber stark verändert. In sog. multifunktionalen<br />
Blauhelmeinsätzen reicht das Aufgabenspektrum vom Beistand in Übergangs- oder nationalen<br />
Versöhnungsprozessen, der Unterstützung der Entwicklung demokratischer Strukturen<br />
über die Entwaffnung und Reintegration von Bürgerkriegsarmeen und Repatriierungen von<br />
Flüchtlingen bis hin zur zeitweise Übernahme quasi-hoheitlicher Befugnisse für ganze Länder.<br />
Wie hat die internationale Organisation auf diese umfassenden quantitativen und qualitativen<br />
Ausweitungen ihrer sicherheitspolitischen Aufgaben reagiert? Inwieweit konnten der<br />
Generalsekretär und das Sekretariat den Anpassungs-Prozess, die Weiterentwicklung der<br />
Friedenseinsätze und die verstärkte Institutionalisierung des Präventionsgedankens eigenständig<br />
bestimmen und gestalten, und über welche Mechanismen können sie Einfluss ausüben?<br />
Im Rahmen des Teilprojekts D3 des Sonderforschungsbereichs Staatlichkeit im Wandel stehen<br />
diese Fragen im Mittelpunkt des Dissertationsprojekts. Im Jahr 2003 wurden die rechtlichen<br />
Grundlagen und die Entwicklung der inhaltlichen und konzeptionellen Diskussion der<br />
Organisation im Untersuchungszeitraum der 1990er Jahre erarbeitet. 2004 wird die Untersuchung<br />
der institutionellen Weiterentwicklung der Organisation weiter fortgesetzt. Ebenso<br />
werden die der Organisation zur Verfügung stehenden Ressourcen und Instrument und deren<br />
Entwicklung analysiert.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Interkulturelle und<br />
Internationale Studien -InIIS- (Postfach 330440, 28334 Bremen)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: tmenge@iniis.uni-bremen.de)<br />
[201-L] Wilz, Sylvia M.:<br />
Wissen, Kompetenz und Geschlechterdifferenz - aktuelle Befunde aus Polizei und Versicherungswirtschaft,<br />
in: Maria Funder, Steffen Dörhöfer, Christian Rauch (Hrsg.): Jenseits der Geschlechterdifferenz?<br />
: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft:<br />
Hampp, 2005, S. 199-218, ISBN: 3-87988-960-0 (Standort: USB Köln(38)-32A5609)<br />
INHALT: Gegenstand des Beitrags ist die Frage der Definition von Kompetenz auf dem Hintergrund<br />
der Auseinandersetzung mit der Problematik von Wissen, Kompetenz und Geschlechterdifferenz.<br />
Auf der Basis aktueller Befunde aus Polizei und Versicherungswirtschaft wird<br />
die Frage der Gleichheit und Differenz mit Blick auf Wissensbestände und Handlungskompetenzen<br />
der Geschlechter sowie auf Geschlechterdifferenzierungen diskutiert, die in organisationalen<br />
Strukturen und Entscheidungen enthalten sind und etwa in Diskussionen über "gute<br />
Arbeit", angemessene Arbeitsteilung und adäquate Stellenbeschreibung eingehen. Dabei steht<br />
die Frage im Vordergrund, ob es sich hierbei gar um stets stabile, legitime und allgemein akzeptierte<br />
Festlegungen handelt. Diese Ebenen von Wissen und Kompetenz werden anschlie-
194 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />
ßend unter dem Aspekt ihrer Widersprüchlichkeit diskutiert. Es zeigt sich ein Nebeneinander<br />
von Egalität und einer Differenz, die variabel und kontextabhängig und zwar nicht immer,<br />
aber durchaus nicht selten "hoch funktional" für und in Organisationen ist, zumal sie Komplexität<br />
reduziert und Berechenbarkeit herstellt. (ICH)<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere<br />
Unternehmen<br />
[202-F] Cerquera, Daniel; Faust, Michael, Priv.Doz. Dr.; Kieser, Alfred, Prof.Dr.Dr.h.c.; Reifenscheidt,<br />
Nicole (Bearbeitung); Bertschek, Irene, Dr. (Leitung):<br />
Innovationsfähigkeiten und die Rolle von Beratern in der Informationsökonomie<br />
INHALT: Ziel des Projekts ist es, den Beitrag von Beratungsdienstleistungen zur Innovationsfähigkeit<br />
von Unternehmen theoretisch und empirisch zu analysieren. Im Mittelpunkt stehen<br />
dabei die Fähigkeiten zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien für<br />
die Innovation von Produkten, Prozessen sowie Unternehmensorganisationen. In den interdisziplinären<br />
Untersuchungen werden IKT-basierte Innovationen als das Ergebnis des Zusammenspiels<br />
des Wissens und der Interessen von Beratern, Managern und Mitarbeitern innerhalb<br />
von Unternehmen einerseits sowie kognitiver und normativer Rahmenbedingungen gesellschaftlicher<br />
Innovations- und Lernprozesse andererseits analysiert. Die Forschungsarbeiten<br />
sollen ein umfassendes Bild der Ursachen und Wirkungen der Nutzung IKT-bezogener<br />
Beratungsdienstleistungen zeichnen. In drei sich ergänzenden Modulen des interdisziplinären<br />
Projekts sollen dabei soziologische, organisationstheoretische und wirtschaftswissenschaftliche<br />
Aspekte der Beratungsprozesse behandelt werden.<br />
METHODE: 1. Mit Hilfe einer komparativen Inhaltsanalyse von Medienprodukten sowie Experteninterviews<br />
wird analysiert, wie innovative Konzepte der IKT-Nutzung entstehen, sich im<br />
Zeitablauf verändern und welche Rolle Berater im komplexen Zusammenspiel des Wissens<br />
verschiedener Akteure spielen. Dieser wissenssoziologische Teil des Projekts verbindet Diskursanalyse<br />
mit der Analyse von Netzwerken und soll den kognitiven und normativen Rahmen<br />
erfassen, in den Beratertätigkeit und Managerentscheidungen eingebettet sind. 2. Im organisationstheoretischen<br />
Teil des Projekts soll untersucht werden, inwieweit IT- und Organisationsberatung<br />
zu einer Stärkung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen beiträgt und inwiefern<br />
andere latente Funktionen, z.B. die Legitimation von Entscheidungen gegenüber Mitarbeitern<br />
oder Anteilseignern, mit dem Einsatz von Beratern verbunden sind. Dieser Teil der<br />
Untersuchung stützt sich vor allem auf Fallstudien und teilstrukturierte Interviews mit am Beratungsprozess<br />
beteiligten Personen in Unternehmen. 3. Ein quantitativ-ökonomischer Ansatz<br />
soll auf Grundlage einer repräsentativen Befragung von rund 4.400 Unternehmen in Deutschland<br />
untersuchen, inwieweit Berater die Innovation von Produkten, Prozessen und Organisationsstrukturen<br />
ermöglichen und durch Lerneffekte die langfristige Innovationsfähigkeit ihrer<br />
Klienten nachhaltig verbessern. Dabei werden auch die Auswirkungen auf Produktivität und<br />
Wettbewerbsfähigkeit untersucht.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Volkswagen Stiftung<br />
INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103<br />
443, 68034 Mannheim); Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 195<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
-SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl<br />
für Allgemeine BWL und Organisation (68131 Mannheim)<br />
KONTAKT: Leiterin (e-mail: bertschek@zew.de, Tel. 0621-1235-178)<br />
[203-F] Dubielzig, Frank, Dipl.-Umweltwiss.; Schaltegger, Stefan, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Societal Controlling - Controlling gesellschaftlicher Aspekte<br />
INHALT: Das Projekt hat die Entwicklung eines praxisnahen Controlling-Konzeptes zum Ziel,<br />
mit dem sich soziale und gesellschaftliche Aspekte von Unternehmen messen, bewerten und<br />
steuern lassen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Unternehmen als in die Gesellschaft<br />
eingebettete Institutionen mit verschiedensten sozialen und gesellschaftlichen Themen (Menschenrechte,<br />
Chancengleichheit, Geschäftstransparenz usw.) konfrontiert sind, jedoch bisher<br />
kein methodisches Konzept existiert, mit dem sich diese Aspekte systematisch managen lassen.<br />
In einer ersten Phase des Projekts Societal Controlling werden aktuelle Ansätze zum<br />
Controlling sozialer und gesellschaftlicher Fragestellungen untersucht. Aufbauend darauf und<br />
auf einer umfangreichen Fallstudie bei Novartis wird ein Controlling-Konzept entwickelt und<br />
in der Praxis überprüft. Angestrebtes Resultat des Projekts ist ein praxisnaher Leitfaden, der<br />
Unternehmen bei der Messung, Steuerung und Kontrolle sozialer und gesellschaftlicher Aspekte<br />
unterstützt. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Zentrum für Biosicherheit und<br />
Nachhaltigkeit (BATS) und der Wirtschaft durchgeführt und ist Teil des größeren Forschungsprojekts<br />
zur "Methodenentwicklung Sozial-Managementsysteme SMS", das von der<br />
Zürcher Hochschule Winterthur geleitet wird. Weitere Projektpartner im Gesamtprojekt sind<br />
ABB, CCRS der Universität Zürich, Coop Schweiz, ISFM der Fachhochschule Aargau, das<br />
Netzwerk für sozial verantwortliche Wirtschaft - NSW, das schweizerische Bundesamt für<br />
Wirtschaft - Seco, Spital Zofingen, Stiftung Arbeitsforschung und die Sulzer AG.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Spirig, K.; Teuscher, P.; Winistörfer, H.; Dubielzig, F.: Social<br />
Management: Wettbewerbserfolg. in: Umwelt Perspektiven. August 2005, S. 29-33. Siehe:<br />
http://www.uni-lueneburg.de/fb4/institut/ustrat/management/pdfdateien/up_social_management.pdf<br />
.<br />
ART: keine Angabe BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien<br />
Professur für BWL, insb. Umweltmanagement (Scharnhorststr. 1, 21332 Lüneburg)<br />
KONTAKT: Schaltegger, Stefan (Prof.Dr. Tel. 04131-677-2180, Fax: 04131-677-2186,<br />
e-mail: schaltegger@uni-lueneburg.de); Dubielzig, Frank (Tel. 04131-677-2116, Fax: 04131-<br />
677-2186, e-mail: dubielzig@uni-lueneburg.de)<br />
[204-F] Friedrich-Nishio, Monika, Dr. (Bearbeitung); Grupp, Hariolf, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Strategie - Management - Innovation im Dienstleistungsbereich<br />
INHALT: Analyse des Forschungsbedarfs zur Anwendung strategischer Planungsinstrumente und<br />
Managementmethoden bei Dienstleistungsunternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg<br />
(überwiegend)<br />
METHODE: Machbarkeitsstudie DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse,<br />
offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von<br />
Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
196 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Strategie - Management - Innovation im Dienstleistungsbereich.<br />
Stuttgart: IRB-Verl. (im Druck).<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Landesstiftung<br />
Baden-Württemberg gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftspolitik<br />
und Wirtschaftsforschung Sektion Systemdynamik und Innovation (Postfach<br />
6980, 76128 Karlsruhe)<br />
KONTAKT: Leiter (e-mail: grupp@iww.uni-karlsruhe.de)<br />
[205-L] Georg, Arno:<br />
Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung im Handwerk, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung,<br />
Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 14/2005, Nr. 4, S. 351-358 (Standort: USB Köln(38)-<br />
XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Ziel des 2003 abgeschlossenen Projektes, aus dem hier auszugsweise berichtet wird,<br />
war es, vorhandene Gestaltungsansätze alter(n)sgerechter Arbeit in Handwerksbetrieben - Varianten<br />
von Technikeinsatz, Arbeitsverteilung/-organisation, Qualifizierung oder Laufbahngestaltung<br />
zu identifizieren, zu bewerten und für potentielle Multiplikatorinnen und Endnutzerinnen<br />
aufzubereiten. Zum einen ging es um kompensatorische Maßnahmen im Sinne einer<br />
altersgerechten Gestaltung von Arbeit, wo mittels Anpassung von Arbeitsanforderungen an<br />
das veränderte Leistungsvermögen Älterer ein möglichst langes Verbleiben dieser Beschäftigten<br />
im Erwerbsprozess unterstützt wird. Da die individuelle Leistungsfähigkeit älter werdender<br />
Beschäftigter ebenso wie die Jüngerer gestaltbar ist und sich über die im Erwerbsverlauf<br />
erlebten Anforderungen und Belastungen entwickelt, kann mittels einer lebensphasen- oder<br />
alternsgerechten präventiven Gestaltung von Arbeitsbedingungen auch die Leistungsentwicklung<br />
positiv beeinflusst werden (Morschhäuser 1999). Ausgangshypothese und auch Ergebnis<br />
unserer Untersuchung war: Es gibt kein Standardrezept, um Arbeit, Technik und Personaleinsatz<br />
alter(n)sgerecht zu gestalten, sondern stattdessen eine Vielzahl unter-schiedlicher Ansatzpunkt<br />
und Maßnahmen. Welcher Weg für den Betrieb der 'richtige' und gangbare ist,<br />
hängt von den konkreten betrieblichen Ausgangsbedingungen, Problemlagen und Handlungsvoraussetzungen<br />
ab. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann nicht davon ausgegangen werden,<br />
dass in den Betrieben ein betriebliches Gestaltungswissen und vermögen zum Thema alter(n)sgerechter<br />
Arbeitsgestaltung verankert ist." (Autorenreferat)<br />
[206-F] Hochschule Bremen:<br />
Methode zur dynamischen Modellierung von Geschäftsprozessen in KMU<br />
INHALT: Um rasch auf die sich ändernden Umfeldbedingungen reagieren zu können, müssen die<br />
Unternehmen ihre Geschäftsprozesse und Strukturen ständig anpassen. Gerade kleinere und<br />
mittlere Produktionsunternehmen (KMU) verfügen häufig nicht über ausreichend dokumentierte<br />
und transparente Prozesse. Zu diesem Problemfeld wurde im IPF die Business Process<br />
Modeling Map (BPM2) Methode entwickelt. Damit wurde ein wieder verwendbares, dynamisches<br />
Prozessmodell geschaffen, das sich als Grundlage für eine Vielzahl von Aufgaben eignet.<br />
Das BPM² Workshop umfasst nur 2 Tage und verwendet eine einfache, alltägliche Symbolik<br />
als gemeinsame Kommunikationsplattform, so dass sie ohne spezielle Begriffe und<br />
Vorkenntnisse der Geschäftsprozessanalyse auskommt. Zurzeit wird sie in Projekten mit inte-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 197<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
ressierten KMU weiter optimiert. Der Erfolg von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />
mit kundenspezifischer Einzel- Kleinserienproduktion beruht auf der Fähigkeit, kostengünstig<br />
und vor allem kurzfristig individuelle Kundenwünsche zu erfüllen. Im Rahmen des Projektes<br />
"Entwicklung eines Produktkonfigurators für Variantenfertiger" wird im IPF ein Werkzeug<br />
entwickelt. das die vollständige und konsistente Konfiguration von kundenspezifischen Produkten<br />
auf Basis eines einzigen Modells pro Produkt ermöglicht. Dabei werden sowohl<br />
Stücklisten als auch Arbeitspläne generiert, die an ein PPS-System übergeben werden können.<br />
Auf Basis eines funktionsfähigen Prototypen werden zur Zeit verschiedene Methoden zu<br />
Visualisierung der Produktionsstrukturen entwickelt und getestet.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 08 Sozialwesen (Neustadtswall 30, 28199 Bremen)<br />
[207-F] Hochschule Bremen:<br />
Unternehmensbewertung im Mittelstand - ein Leitfaden zur Selbstbewertung<br />
INHALT: Für Unternehmen jeder Größenordnung ist die Frage nach dem Unternehmenswert von<br />
entscheidender Bedeutung. Nicht nur im Rahmen von Fusionen und Übernahmen sind Informationen<br />
zum Wert eines Unternehmens erforderlich. Insbesondere für KMU, die oftmals<br />
in Form der Personengesellschaft firmieren, ist die Kenntnis des Unternehmenswertes und<br />
seiner Einflussfaktoren von höchstem Interesse, z.B. im Rahmen von internen Stärken/<br />
Schwachstellenanalysen, bei Beteiligungen Dritter, Unternehmensverkäufen bzw. -anteilen<br />
aber auch im Umfeld von Nachfolgeregelungen. Ferner spielt die Bewertung der KMU im<br />
Zusammenhang mit Fragen der Unternehmensfinanzierung sowie Basel II eine wichtige Rolle.<br />
Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung eines Leitfadens und einer Checkliste für<br />
kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Beides soll der Geschäftsführung respektive<br />
den Eigentümern als Anleitung zur eigenständigen Bewertung des Unternehmens dienen.<br />
Kooperationspartner sind ausgewählte KMU aus dem norddeutschen Raum. GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: norddeutscher Raum<br />
METHODE: Desk Research; Expertengespräch; Fallbeispiel<br />
ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 09 Wirtschaft, Institut für Finanz- und Dienstleistungsmanagement<br />
(Werderstr. 73, 28199 Bremen)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0421-5905-4193, Fax: 0421-5905-4839, e-mail: ifd@hs-bremen.de)<br />
[208-L] Hohn, Bernhard J.:<br />
Mittelstand - der unbekannte Riese!, in: Arbeitsmarkt-Information für qualifizierte Fach- und<br />
Führungskräfte, 2004, H. 5, 70 S. (Standort: USB Köln(38)-EWA Z1015; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich; URL: http://www.arbeitsagentur.de/content/de_DE/hauptstelle/a-01/importierter_inhalt/pdf/AMS_Mittelstand.pdf)<br />
INHALT: Der mittelständische Arbeitsmarkt für Akademiker wird aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht<br />
beleuchtet. Für die mittelständischen Unternehmen als Arbeitgeber wird ein Überblick<br />
über die Hochschullandschaft, über Studienanfänger, Studierende und Absolventen,<br />
über Beschäftigte, Bewerber und Arbeitslose gegeben. Außerdem wird auf Probleme kleiner<br />
und mittlerer Betriebe bei der Mitarbeitersuche und Besetzung von Leitungspositionen einge-
198 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
gangen. Als Special wird hier die Führungskräftevermittlung der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />
(ZAV) dargestellt. Aus Sicht der Arbeitnehmer wird aus quantitativer und qualitativer<br />
Sicht über Tätigkeiten und Arbeitsplätze im Mittelstand informiert, ebenso über Anforderungskriterien<br />
und Vergütung, über Selbstständigkeit und das Arbeiten im Ausland. Bei<br />
den abschließenden Hinweisen zum Berufseinstieg werden Arbeitsplatzsuche, Bewerbung<br />
und Einstiegsgehalt im Mittelstand thematisiert. Als Anhang runden eine Liste relevanter Internetadressen<br />
sowie Hinweise auf weitere Leistungen der Bundesagentur für Arbeit das Informationsangebot<br />
ab. (IAB)<br />
[209-L] Institut für Mittelstandsforschung (Hrsg.):<br />
Jahrbuch zur Mittelstandsforschung 1/2005, (Schriften zur Mittelstandsforschung , Neue Folge,<br />
Bd. 108), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, 134 S., ISBN: 3-8350-0149-3<br />
INHALT: "Das Institut für Mittelstandsforschung Bonn legt hiermit das elfte Jahrbuch zur Mittelstandsforschung<br />
vor. Es präsentiert wissenschaftliche Aufsätze und Expertisen zum Thema<br />
Mittelstand. Der Band enthält folgende Beiträge: Die Besucher von Gründungsmessen - Ergebnisse<br />
aus Besucherbefragungen der Gründungsmessen in Berlin, Dresden und Essen von<br />
Peter Kranzusch; The European Commission Recommendation on Small and Middle Enterprises<br />
- impacts of the incorrect application of a rigid definition von Hans-Eduard Hauser;<br />
Corporate Citizenship als partnerschaftliche Maßnahme von Unternehmen und Institutionen -<br />
eine Untersuchung der Erscheinungsformen und Determinanten von Kooperationen im zivilgesellschaftlichen<br />
Bereich von Frank Maaß." (Autorenreferat)<br />
[210-L] Irsch, Norbert:<br />
Small and medium-sized enterprises in East Germany: status and outlook, in: CESifo Forum :<br />
a quarterly journal on European issues, Vol. 6/2005, No. 4, S. 7-15<br />
(URL: http://www.cesifo-group.de/DocCIDL/forum4-05-focus2.pdf)<br />
INHALT: Aus der Sicht der KfW Bankengruppe, die sich unter anderem mit der KfW-Mittelstandsbank<br />
bei der Förderung mittelständischer Unternehmer und Existenzgründer engagiert,<br />
wird eine Bestandsaufnahme des ostdeutschen Mittelstands und Innovationssystems gegeben.<br />
Es wird festgestellt, dass der Aufbau des Mittelstands in Ostdeutschland erfolgreich verlaufen<br />
ist, und dass 15 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutschland über einen weitgehend<br />
stabilen und gesunden Unternehmensbestand verfügt. Als problematisch wird jedoch der zunehmend<br />
hohe Anteil an Gründungen aus der Arbeitslosigkeit betrachtet. Der Anteil der innovativen<br />
mittelständischen Unternehmen ist im Osten zwar höher ist als im Westen, die Innovationen<br />
sind dort jedoch weniger erfolgreich. Dies wird zum Teil auf das Fehlen leistungsstarker<br />
größerer Unternehmen zurückgeführt, was negative Folgen für die Innovationsfähigkeit<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen hat, die Großunternehmen oftmals als Anker für<br />
Innovationsnetzwerke und Forschungskooperationen brauchen. Der mangelnde Innovationserfolg<br />
resultiert auch aus der höheren Abhängigkeit des ostdeutschen Innovationssystems von<br />
öffentlichen Geldern. Zudem werden Defizite bei der kommerziellen Verwertung der Innovationen<br />
und unzureichende Markterschließung festgestellt. In diesem Zusammenhang werden<br />
auch die Kapitalstruktur der ostdeutschen Betriebe und Probleme der Forschungsfinanzierung<br />
diskutiert. Es wird dafür plädiert, die Innovationsförderung fortzuführen, jedoch mit einer<br />
Konzentration auf die Defizite, die für Ostdeutschland spezifisch sind. (IAB)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 199<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
[211-L] Jacoby, Klaus-Peter; Schneider, Vera; Meyer, Wolfgang; Stockmann, Reinhard:<br />
Umweltkommunikation im Handwerk: Bestandsaufnahme - vergleichende Analyse - Entwicklungsperspektiven,<br />
(Sozialwissenschaftliche Evaluationsforschung, Bd. 4), Münster: Waxmann<br />
2005, 409 S., ISBN: 3-8309-1554-3<br />
INHALT: "Das Buch basiert auf einer Evaluation von Projekten der Umweltkommunikation im<br />
Handwerk, die im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt durchgeführt wurde. Im<br />
Rahmen der Evaluation erfolgte eine umfassende Bestandsaufnahme und Dokumentation von<br />
Aktivitäten zur Förderung der Umweltkommunikation im Handwerk. Der Schwerpunkt der<br />
Studie liegt auf der Erfassung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Projektwirkungen, wobei<br />
zwischen der Evaluation thematisch eingegrenzter Einzelvorhaben und der Evaluation<br />
von Projekten zum Aufbau institutioneller Strukturen zu unterscheiden ist. Auf Basis der Ergebnisse<br />
werden Empfehlungen zur Optimierung künftiger Aktivitäten zur Umweltkommunikation<br />
abgeleitet." (Autorenreferat)<br />
[212-F] Jost, Vera, Dr.; Wiecha, Michele, M.A. (Bearbeitung); Weißbach, Hans-Jürgen, Prof.Dr.;<br />
Voigt, Martina, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Kompetenzentwicklung von Start-up-Unternehmen<br />
INHALT: Die Analyse der Kompetenzentwicklungsstrategien von Start-ups sowie der nicht strategisch<br />
geplanten Formen der Kompetenzentwicklung (lernen durch kritische Ereignisse,<br />
learning by doing etc.) ergibt, dass in der Gründerausbildung viel stärker mit case studies, Erfolgs-<br />
und Misserfolgsgeschichten gearbeitet werden sollte. ZEITRAUM: 2001-2004 GEO-<br />
GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Panelbefragung zu drei Zeitpunkten; Verwendung standardisierter Fragebögen wie<br />
auch narrativer Methoden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Psychologischer<br />
Test (Stichprobe: 15; Assessment Center, Projektleiter in Start-ups). Qualitatives Interview<br />
(Stichprobe: 24; Geschäftsführer, Gründer; Auswahlverfahren: 3 x Panel, Quota). Standardisierte<br />
Befragung, face to face (Stichprobe: 24; Geschäftsführer, Gründer; Auswahlverfahren:<br />
3 x Panel, Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Voigt, M.; Weißbach, H.-J.: Kompetenzentwicklung in Start-up-<br />
Unternehmen. in: QUEM-Report, 2005, 93, S. 9-116.+++Dies.: Kompetenzentwicklung von<br />
Start-ups. in: QUEM Bulletin, 2004, 2, S. 7-11.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Arbeitsgemeinschaft<br />
Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. -ABWF- FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 03 Recht und Wirtschaft (Nibelungenplatz<br />
1, 60318 Frankfurt am Main)<br />
KONTAKT: Weißbach, Hans-Jürgen (Prof.Dr. e-mail: weissbach@fb3.fh-frankfurt.de)<br />
[213-L] Kay, Rosemarie:<br />
Familienfreundlichkeit im Mittelstand: Verbreitung, Chancen, Hemmnisse, in: Brigitte Cizek,<br />
Rudolf Karl Schipfer; Österreichisches Institut für Familienforschung -ÖIF- (Hrsg.): Joint Venture<br />
Familie und Wirtschaft? : Widersprüche - Ansprüche - Machbarkeit ; Dokumentation des Symposiums<br />
"Familie in Wissenschaft und Praxis", Strobl 2004, 2005, S. 15-23, ISBN: 3-901668-39-X<br />
(Graue Literatur; URL: http://www.oif.ac.at/aktuell/materialien22.pdf)
200 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
INHALT: "Die Frage, wie die Anforderungen der Arbeitswelt mit den familiären Verpflichtungen<br />
eines Arbeitnehmers miteinander vereinbart werden können, betrifft nicht allein die betroffenen<br />
Arbeitnehmer oder die Gesellschaft, die entsprechende Hilfen bereitstellt. In zunehmenden<br />
Maße rücken auch die arbeitgebenden Unternehmen in den Blick: Welchen Beitrag können<br />
sie zur Lösung der Vereinbarkeitsproblematik leisten? Diese Frage steht im Mittelpunkt<br />
des Referates. Konkret gilt es zu klären, in welchem Umfang insbesondere kleine und mittlere<br />
Unternehmen bereits familienfreundliche Maßnahmen ergriffen haben und um welche Art<br />
von Maßnahmen es sich dabei handelt. Diese Bestandsaufnahme wird ergänzt um Überlegungen,<br />
welche (ökonomischen) Vorteile mit der Einführung von familienfreundlichen Maßnahmen<br />
verbunden sein können und welche unternehmensgrößenspezifischen Aspekte die Einführung<br />
und Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen behindern. Eine Befragung von<br />
759 Unternehmen und Fallstudien in 23 Unternehmen, die bereits Erfahrungen mit einer familienbewussten<br />
Personalpolitik gesammelt haben, bilden die empirische Basis." (Autorenreferat)<br />
[214-L] Kühlhorn, Gerd; Landsecker, Doris; Diestelmann, Wolfgang; Achilles, Christian; Bauer,<br />
Christiane; Lambert, Martin:<br />
MIND 04: der Mittelstand in Deutschland ; Wachsen aus eigener Kraft, Köln: Gruner u. Jahr<br />
2005, 102 S. (Graue Literatur; URL: http://www.impulse.de/downloads/mind04_berichtsband.pdf)<br />
INHALT: Die Untersuchung basiert auf 1150 Interviews mit Entscheidern in mittelständischen<br />
Unternehmen Deutschlands. Diese basierten auf einem 31-seitigen Fragebogen mit mehr als<br />
160 Fragen zu folgenden Fragekomplexen: 1. Status des Mittelstands in Deutschland; 2. Zukunftsperspektiven;<br />
3. Potenziale; 4. Unternehmerprofile; 5. Arbeitsmarkt Mittelstand; 6. unternehmerisches<br />
Umfeld. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass sich die Unternehmerlandschaft<br />
verändert. 'Die Betriebe werden immer jünger, die Gründer eher älter. Auch<br />
kleine Firmen haben die Furcht vor der Globalisierung abgelegt und betreiben ihre Geschäfte<br />
weltweit und erfolgreich. Und besonders auffällig: Unternehmertum wird weiblicher - immer<br />
mehr Frauen behaupten sich erfolgreich an der Spitze von mittelständischen Firmen.' Die<br />
deutschen Unternehmer blicken optimistisch in die Zukunft: Ein Viertel von ihnen erwartet<br />
im Jahr 2006 einen Konjunkturaufschwung. Im Hinblick auf die sektorale Verteilung des Mittelstands<br />
zeigt sich, dass rund die Hälfte aller Unternehmen im Dienstleistungssektor tätig<br />
sind. Kleine Unternehmen mit höchstens vier Angestellten machen mit einem Wert von 48,6<br />
Prozent den größten Anteil der mittelständischen Unternehmen aus. Der Mittelstand gilt als<br />
Jobmotor Deutschlands. Viele Unternehmen planen die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Als<br />
problematisch erweist sich der Mangel an Fachkräften und geeigneten Auszubildenden. (IAB)<br />
[215-F] Lange, Knut (Bearbeitung):<br />
Strategien deutscher Biotech-Unternehmen: eine institutionentheoretische Analyse<br />
INHALT: Deutsche Biotech-Unternehmen sind in den letzten Jahren zunehmend in einem Marktsegment<br />
aktiv geworden, das als technologisch und finanziell hochriskant gilt. Diese Entwicklungen<br />
stehen der zur Analyse hochentwickelter Volkswirtschaften eingesetzten Institutionentheorie<br />
entgegen. Vertreter dieser Theorie nehmen an, dass solche Strategien zwar in<br />
liberalen Marktwirtschaften wie die der USA oder Großbritanniens möglich sind, in koordinierten<br />
Marktwirtschaften aber, zu denen auch die deutsche zählt, durch die institutionellen
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 201<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
Rahmenbedingungen erschwert werden. Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es, die Wirkung<br />
von nationalen institutionellen Rahmenbedingungen auf die Strategien von Unternehmen im<br />
deutschen Biotechnologiesektor zu analysieren. Die Ergebnisse sollen zur Überprüfung und<br />
Weiterentwicklung der Institutionentheorie beitragen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
METHODE: Die Datenerhebung geschieht durch Auswertung öffentlich zugänglicher Daten<br />
(Homepages, Branchenreports) und halbstandardisierte Unternehmensinterviews.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2002-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />
KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-555,<br />
e-mail: info@mpi-fg-koeln.mpg.de)<br />
[216-L] Mandl, Irene:<br />
Kompetenzentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen, in: Wirtschaft und Gesellschaft,<br />
Jg. 31/2005, Nr. 3, S. 445-452 (Standort: USB Köln(38)-XH1749; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: "Vor dem Hintergrund eines sich kontinuierlich wandelnden kompetitiven und komplexen<br />
Wirtschaftsumfeldes wird Humankapital zunehmend als bedeutender Faktor für<br />
Wachstum erkannt. Die Europäische Kommission führt lebenslanges Lernen als Schlüsselelement<br />
für die Erreichung des strategischen Ziels von Lissabon, Europa zur wettbewerbsfähigsten<br />
und dynamischsten Wissensgesellschaft der Welt zu machen, an, wobei die Entwicklung<br />
des Lernens am Arbeitsplatz sowie die Weiterentwicklung von Unternehmen und anderen<br />
Einrichtungen zu lernenden Organisationen dabei zentrale Aspekte darstellen. Mit dem<br />
Ziel, neue Einblicke über die Einstellung europäischer KMU (kleiner und mittlerer Unternehmen)<br />
der Sachgüterproduktion in Bezug auf Kompetenzentwicklung sowie Erkenntnisse<br />
über die von den Unternehmen diesbezüglich verwendeten Methoden zu gewinnen und jene<br />
Faktoren aufzuzeigen, die Kompetenzentwicklung in den Betrieben verhindern bzw. einschränken,<br />
wurde im Jahr 2004 von einem Konsortium, bestehend aus sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Forschungsinstituten des European Network for Social and Economic<br />
Research (ENSR), im Rahmen des Gemeinschaftlichen Aktionsprogramms in der Berufsbildung<br />
Leonardo da Vinci parallel in fünf europäischen Ländern (Österreich, Finnland,<br />
Frankreich, den Niederlanden und Spanien) die Studie 'Competence Development in SMEs:<br />
Practices and Methods for Learning and Capacity Building (CODE)' durchgeführt. Die im<br />
Folgenden dargestellten Ergebnisse für Österreich basieren weitgehend auf einer quantitativen<br />
Primärerhebung unter rd. 160 KMU (10 - 249 Beschäftigte) der Sachgüterproduktion (europaweit<br />
wurden insgesamt mehr als 750 Betriebe befragt). Ergänzende Informationen wurden<br />
durch eine qualitative Analyse von Sekundärliteratur, Politikmaßnahmen und Fallstudien<br />
sowie Interviews mit Expertinnen gewonnen. 'Kompetenz' wurde für den Zweck dieser Studie<br />
als die Kombination aus menschlichem Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten definiert, die<br />
dem produktiven Zweck des Unternehmens und damit dessen Wettbewerbsfähigkeit dient.<br />
'Kompetenzentwicklung' kann daher als jenes Maßnahmenbündel definiert werden, das von<br />
Unternehmen getroffen wird, um die dem Betrieb aktuell inhärente Kompetenzbasis zu entwickeln."<br />
(Autorenreferat)
202 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
[217-L] Müller, Klaus:<br />
Beschäftigung im Handwerk, (Göttinger Handwerkswirtschaftliche Studien, 72), Duderstadt:<br />
Mecke 2005, 113 S., ISBN: 3-936617-49-X<br />
INHALT: "Die Personalpolitik stellt für das Handwerk als besonders arbeitsintensiver Wirtschaftsbereich<br />
einen erheblichen Erfolgsfaktor dar. Die Betriebe sehen sich nicht nur dem<br />
Problem gegenüber, genügend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, sondern auch die betrieblichen<br />
Arbeitsverhältnisse zu optimieren. Bislang fehlten jedoch genaue Informationen darüber,<br />
wie die Beschäftigtenstrukturen im Handwerk genau aussehen und wie groß die Personalfluktuation<br />
ist. Durch die Nutzung des IAB-Betriebspanels für das Handwerk besteht nun<br />
erstmals die Möglichkeit, für die Beantwortung dieser Fragen auf eine umfangreiche empirische<br />
Datenbasis zurückgreifen zu können. Diese Informationen haben auch deshalb für das<br />
Handwerk einen besonderen Wert, weil hierdurch ein Vergleich mit gesamtwirtschaftlichen<br />
Strukturen möglich ist. Es lässt sich also erkennen, ob die Personalsituation im Handwerk im<br />
Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen aus dem Rahmen fällt oder ob mögliche Differenzen<br />
lediglich auf Unterschiede in der Betriebsgröße (Betriebsgrößeneffekt) zurückzuführen<br />
sind. Im Einzelnen greift die Untersuchung folgende Fragenstellungen auf: Wie stellt sich die<br />
Personalstruktur im Handwerk dar? Ist bspw. der Anteil der qualifizierten Mitarbeiter höher<br />
als in der Gesamtwirtschaft? Dominieren im Handwerk nach wie vor standardisierte Arbeitsverhältnisse<br />
oder haben auch hier flexible Formen der Beschäftigung (z.B. Teilzeit-, Mini-<br />
und Midi-Jobs, befristete Arbeitsverhältnisse) eine größere Bedeutung erlangt? Wie stark ist<br />
die Personalfluktuation? Welches sind die wichtigsten Gründe für Personalabgänge? Welche<br />
Bedeutung haben Überstunden und Kurzarbeit? Wie viele Betriebe partizipieren von öffentlichen<br />
Zuschüssen zu Lohnund Gehaltskosten?" (Autorenreferat)<br />
[218-F] Neumann, Wolfgang, Dr. (Bearbeitung); Schmidt, Jörg, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Analyse und Optimierung der Geschäftsprozessorganisation in klein und mittelständischen<br />
Unternehmen der Region unter Beachtung von E-Commerce-Entwicklungen<br />
INHALT: Um sich den Herausforderungen der heutigen Zeit, wie weniger Kosten, mehr Qualität,<br />
eine bessere Wirtschaftlichkeit und letztendlich eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit, erfolgreich<br />
stellen zu können, stehen heute viele Unternehmen vor der Aufgabe, gewachsene Strukturen<br />
zu verändern. Trotz der vielfältigen Organisationsbegriffe wie CIM, Lean-Management<br />
oder Business Process Reengeneering besteht ein stabiler Trend, die Gestaltung und Steuerung<br />
von Geschäftsprozessen als wichtigste Organisationsaufgabe zu betrachten und zu realisieren.<br />
Der Begriff "Geschäftsprozess" ist universell definiert. Er beschreibt den Ablauf eines<br />
für die Wertschöpfung einer Organisation wichtigen Prozesses von seiner Entstehung bis zu<br />
seiner Beendigung. Die Modellierung von Geschäftsprozessen gehört damit zu den grundlegenden<br />
Arbeiten der Restrukturierung und zielgerichteten Zukunftsplanung von Unternehmen.<br />
Dass der Übergang von einer funktionsorientierten zu einer prozessorientierten Organisation<br />
die Arbeitsabläufe optimiert und eine stärkere Ausrichtung auf den Kunden ermöglicht,<br />
ist vielen Betrieben bewusst geworden. Mit dem Forschungsprojekt soll dazu beigetragen<br />
werden, der wachsenden Nachfrage von Betrieben nach entsprechender Unterstützung Rechnung<br />
zu tragen und damit gleichzeitig den aufzubauenden Beratungs-, Schulungs- und Konsultationsstützpunkt<br />
für die Praxis zu stärken. Der Schwerpunkt der Arbeiten besteht in der<br />
Analyse und Optimierung der Geschäftsprozessorganisation in klein- und mittelständischen<br />
Unternehmen der Region. Dazu kommen verstärkt moderne Softwaretools zum Einsatz, wo-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 203<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
bei insbesondere das ARIS Toolset vom IDS Prof. Scheer favorisiert wird. Das ARIS-Toolset<br />
ist ein Rahmenkonzept und eine Methode zur vollständigen Beschreibung und Modellierung<br />
von Geschäftsprozessen. Es unterstützt den Benutzer bei der Analyse des Istzustandes sowie<br />
bei der Erarbeitung von optimierten Sollabläufen.Der Einsatz eines solchen Systems unterstützt<br />
u.a. die unternehmensweite Koordination von Prozessen, macht die Abläufe transparenter,<br />
vermindert Fehlerquellen, spart Zeit bei standardisierten Abläufen und ermöglicht ein<br />
teamorientiertes Arbeiten. Durch den zunehmenden Einsatz von E-Commerce-Entwicklungen<br />
auch in den klein- und mittelständischen Unternehmen verlagern sich die Geschäftsprozesse<br />
mehr und mehr ins Internet. Die neueste Version des ARIS-Systems ermöglicht die Abbildung<br />
derartiger Abläufe und unterstützt ein unternehmensübergreifendes Herangehen.<br />
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />
NANZIERER: Institution<br />
INSTITUTION: Hochschule Anhalt, FB Wirtschaft (Strenzfelder Allee 28, 06406 Bernburg)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 03471-35-51342, Fax: 03471-35-51399,<br />
e-mail: Schmidtjoe@wi.hs-anhalt.de)<br />
[219-F] Royer, Susanne, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />
Succession in family businesses<br />
INHALT: Untersuchung der Nachfolgeproblematik in Familienunternehmen: In diesem Projekt<br />
werden aufbauend auf einer transaktionskostentheoretischen Perspektive Vorteile einer familieninternen<br />
Nachfolge analysiert. Untersucht wird in diesem Zusammenhang, wann Effizienzgründe<br />
für eine Nachfolge innerhalb der Familie sprechen und wann dagegen. Eine empirische<br />
Untersuchung dieser Zusammenhänge fand für Familienunternehmen in Australien<br />
bereits statt und ist für Familienunternehmen in Singapur, Hongkong und Deutschland in der<br />
Planung. Die Auswertung der ungefähr 900 verwertbaren Fragebögen zur Nachfolge in Familienunternehmen<br />
in Australien zielte unter anderem darauf ab, Prädiktoren für die interne<br />
Nachfolgepräferenz sowie für den Geschäftserfolg in Familienstrukturen zu identifizieren.<br />
Eine Faktoranalyse der relevanten Wissensbestandteile von Wettbewerbsvorteilen lieferte Informationen<br />
zu wertvollen Wissensressourcen. In diesem Zusammenhang wurden außerdem<br />
Erkenntnisse zum Einfluss des Kooperationsklimas im Unternehmen auf das wettbewerbsrelevante<br />
Wissen und dessen Nutzung aufgezeigt. Die erzielten Ergebnisse geben Aufschluss<br />
über konkrete Nachfolgeprobleme und erschließen Einblicke in die Grundlagen von Wettbewerbsvorteilen<br />
in Familienunternehmen. Branchenspezifische Unterschiede flossen in diesem<br />
Zusammenhang in die Betrachtung ein. Dieses Untersuchungsdesign wird zukünftig für Familienunternehmen<br />
in anderen Ländern herangezogen, um die Erkenntnisse auf noch breiterer<br />
Basis zu fundieren und nationale Unterschiede herauszuarbeiten.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management<br />
(Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0461-805-2580, Fax: 0461-805-2572,<br />
e-mail: royer@uni-flensburg.de)
204 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
[220-F] Schmoly, Eva, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Glombowski, Jörg, Prof.Dr.rer.pol.; Rolshausen,<br />
C., Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Wandel der Unternehmensorganisation infolge des globalen Wettbewerbs am Beispiel der<br />
chemisch-pharmazeutischen Industrie - eine Analyse aus neoinstitutionalistischer Perspektive<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Wirtschaftstheorie<br />
(Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück); Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet<br />
Politische Wirtschaftslehre (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück)<br />
KONTAKT: Sekretariat Fachgebiet Wirtschaftstheorie (Tel. 0541-969-4072,<br />
e-mail: Astrid.Lagemann@rz.uni-osnabrueck.de); Sekretariat Fachgebiet Politische Wirtschaftslehre<br />
(Tel. 0541-969-4610, e-mail: hannelore.miete@uni-osnabrueck.de)<br />
[221-F] Schulz, Anja, Dr.; Rabbe, Stephanie, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Welge, Martin K., Univ.-<br />
Prof.Dr. (Leitung):<br />
Sustainable management in the global economy - an innovative strategic approach to<br />
strengthen small and medium sized enterprises (SME)<br />
INHALT: While not being of significance in economic literature and press coverage, small and<br />
medium enterprises represent the real economic power and the largest employer both in Germany<br />
and Europe. In the European Union each business with less than 250 employees and an<br />
annual revenue under 50 Million Euro is defined as SME. By this definition above 99% of<br />
European businesses are medium-sized, including all sectors of trade, industry, commerce,<br />
tourism and services as well as freelancers and self-employed workers. The relevance of SME<br />
as employer and high performer is without a controversy. So much the worse is the current<br />
situation: The stress of national and global competition raises permanently, so SME are<br />
forced to sustain there competitiveness to adapt to an increasing dynamic and arguable environment.<br />
New competitors enter domestic markets, customers request overseas assignments,<br />
new services have to be offered and the development-time of innovations shortens dramatically.<br />
SMEs therefore are forced to develop new strategies and to think ahead in the long run.<br />
But many smaller businesses show weaknesses in their strategic behaviour, don't think ahead<br />
or plan practice-oriented just for the short term. Reasons are shortcomings in strategic planning<br />
and control, which becomes manifest in absence of precise instruments and technics of<br />
planning. With strategic sustainability as a task of modern management or "sustainable management",<br />
a new and diversified, up to now unattended scope is available for SME, which<br />
displays a resort from the parlous situation specified above. For the successful realisation of<br />
sustainable management in SME their ability to map out strategies is decisive. The current<br />
discussion on sustainable development is conditioned by a holistic view. The basic message<br />
in this connection is the ability of SME to meet economic, environmental und social demands<br />
in the long run. The context is an integrated grasp of business success subject to economic,<br />
ecological and social results, which are able to secure unique and trendsetting competitive<br />
advantages. Thus sustainable management is challenged to allow in equal shares for three intentions<br />
relevant to society. The ethic responsibility of today's generation for future generations<br />
becomes the operational driving force. But this requires an innovative handling of strat-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 205<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
egy also in SME. The Chair for Strategic and International Management at the University of<br />
Dortmund under the direction of Prof. Martin K. Welge aims to integrate the so far unrelated<br />
fields of SME-, sustainability- and strategic-studies into an innovative approach. A first step<br />
forward ought to be the establishment of an international research group, which may share<br />
and discuss results on this platform. Gaps in the research ought to be identified jointly, so<br />
they can be bridged by future cooperative projects.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />
BWL Lehrstuhl Unternehmensführung (44221 Dortmund)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-755-3150, Fax: 0231-755-5228,<br />
e-mail: M.Welge@wiso.uni-dortmund.de)<br />
[222-F] Schumann, Jan, Dipl.-Psych.; Holzmüller, Hartmut H., Prof.Dr.; Keller, Nancy, Dipl.-<br />
Kff.; Holtbrügge, Dirk, Prof.Dr.; Schillo, Katrin, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Wangenheim, Florian<br />
von, Jun.-Prof.Dr. (Leitung):<br />
EXFED - Export ferngelenkter Dienstleistungen<br />
INHALT: EXFED ist ein vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt, das sich mit den betriebswirtschaftlichen<br />
Herausforderungen des Exports ferngelenkter Dienstleistungen ("Remote<br />
Services") befasst. Das Ziel des Projektes liegt in der Entwicklung eines ganzheitlichen, theoretisch<br />
und empirisch fundierten Konzeptes für das Management von ferngelenkten Dienstleistungen,<br />
auf dessen Grundlage Wettbewerbsvorteile für die einheimische Industrie generiert<br />
werden können. Die Themen Organisations-, Kunden- und Personalmanagement werden<br />
im Rahmen des Projektes als zentrale Problemfelder analysiert, um Erfolgsfaktoren herauszuarbeiten<br />
und themenbezogene Konzepte zu entwickeln, welche Unternehmen erfolgreich einsetzen<br />
können. ZEITRAUM: 2005-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />
Deutschland, China, Indien, Tschechien, USA<br />
METHODE: Da mittelfristig damit zu rechnen ist, dass die Möglichkeit der ferngelenkten Dienstleistungserbringung<br />
zunächst im Industriegüter- und später auch im Endverbrauchergeschäft<br />
von Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinnt, sollen zudem auch Unternehmen in<br />
Branchen, in denen diese Art der Dienstleistungserbringung noch nicht möglich ist, von den<br />
Ergebnissen des Projektes profitieren. Um die Erfolgsfaktoren eines erfolgreichen Managements<br />
ferngelenkter Dienstleistungen herauszuarbeiten werden drei zentrale Problemfelder<br />
untersucht. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht adressieren diese die Themen Organisations-,<br />
Kunden- und Personalmanagement. Im Bereich der Unternehmensorganisation geht es um die<br />
Untersuchung alternativer Formen der Koordination der Wertschöpfungsaktivitäten von ferngelenkten<br />
Dienstleistungen. Dadurch, dass die Erbringung von ferngelenkten Dienstleistungen<br />
im Gegensatz zu klassischen Dienstleistungen ortsungebunden ist, ergeben sich eine<br />
Vielzahl von Koordinationsmöglichkeiten für die Erstellung von ferngelenkten Dienstleistungen.<br />
Unter anderem wird hier die Auslagerung der Dienstleistungserstellung an andere Produktionsstandorte<br />
kritisch hinterfragt und die kurz- und langfristigen betriebswirtschaftlichen<br />
Konsequenzen einer solchen Aufteilung von Wertschöpfungsaktivitäten untersucht. Zweitens<br />
gilt es im Hinblick auf das Marketing zu verstehen, welche Maßnahmen im Rahmen eines auf<br />
den Auf- und Ausbau von Vertrauen, Commitment und Kundenbindung ausgelegten Kundenmanagements<br />
zu ergreifen sind. Der Wegfall persönlicher Kommunikationsmöglichkeiten,<br />
die sich bei "konventionell" erbrachten Dienstleistungen automatisch im Rahmen der<br />
Leistungserbringung ergibt, erschwert den Kontakt- und Vertrauensaufbau mit dem Endkun-
206 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
den im Zielland. Dies wiegt umso schwerer, als der Aufbau von Vertrauen und Commitment<br />
im internationalen Geschäft oftmals von weitaus entscheidender Bedeutung für das Zustandekommen<br />
langfristiger Kundenbindung ist als in binnenländischen Geschäftsbeziehungen.<br />
Kundenbindung sollte wiederum aufgrund der größeren Schwierigkeit der Neukundengewinnung<br />
im Ausland aus strategischer Sicht noch stärker betont werden als im nationalen Geschäft.<br />
Der dritte Aspekt besteht darin, die veränderten Anforderungen für virtuell auslandsentsandte<br />
Mitarbeiter zu ermitteln. Virtuelle Auslandseinsätze sind dadurch gekennzeichnet,<br />
dass Mitarbeiter von ihrem Arbeitsplatz im Stammhaus aus vorwiegend oder ausschließlich<br />
mit ausländischen Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitern interagieren. Durch den Wegfall<br />
persönlicher Kommunikationsmöglichkeiten besteht dabei die Gefahr, dass ein gegenseitiges<br />
interkulturelles Verständnis zwischen geographisch entfernten Mitarbeitern nicht entstehen<br />
kann und sich interkulturelle Missverständnisse verstärken. Virtuelle Auslandsentsandte benötigen<br />
deshalb eine besonders hohe interkulturelle Empathie, Kommunikationsfähigkeiten<br />
und Handlungskompetenzen, zu deren Förderung spezielle kulturspezifische und kulturübergreifende<br />
Trainingkonzepte entwickelt werden sollen.<br />
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />
NANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />
BWL (44221 Dortmund); Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche<br />
Fakultät, Fachgebiet BWL Lehrstuhl für Marketing (Otto-Hahn-Str. 6, 44221 Dortmund);<br />
Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />
Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Internationales Management (Lange<br />
Gasse 20, 90403 Nürnberg)<br />
KONTAKT: Schumann, Jan Hendrik (Tel. 0231-755-3785, Fax: 0231-755-5254,<br />
e-mail: jan.schumann@uni-dortmund.de)<br />
[223-F] Sonnentag, Sabine, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Produktions- und Organisationsflexibilisierung im Life Cycle<br />
INHALT: Das Gesamtziel des Projekts ist die Entwicklung von Methoden sowie der zugehörigen<br />
Bewertungsverfahren, um gezielt unter Berücksichtigung der bestehenden Organisationsformen<br />
und -ausprägungen in KMU einen evolutionären Prozess zur integrierten Modernisierung<br />
umsetzen zu können. Das zu entwickelnde KMU-gerechte und übertragbare Gesamtkonzept<br />
soll diese Unternehmen mit mehr Selbstorganisation sicher in die Zukunft führen und ihre<br />
nachhaltige Weiterentwicklung sicherstellen. Arbeitsschwerpunkt der Universität Konstanz<br />
ist, die bei den KMUs eingesetzten Methoden aus Sicht der Arbeitspsychologie zu bewerten,<br />
wobei die Kriterien Leistung, Lernpotential, Über- und Unterforderung, selbstorganisiertes<br />
und flexibles Handeln der Mitarbeiter zu berücksichtigen sind. Chancen und Hindernisse für<br />
selbstverantwortliches Handeln werden identifiziert. Es werden praxisbezogene Konzepte<br />
entwickelt, umgesetzt und evaluiert.<br />
ART: gefördert BEGINN: 2005-02 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Bund<br />
INSTITUTION: Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Psychologie<br />
Arbeitsbereich Arbeits- und Organisationspsychologie (Postfach 5560 D42, 78457<br />
Konstanz)<br />
KONTAKT: Leiterin (Tel. 07531-88-3742, e-mail: Sabine.Sonnentag@uni-konstanz.de)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 207<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
[224-F] Technische Universität Ilmenau:<br />
Kompetenzmanagement in Beratungsunternehmen<br />
INHALT: Wissensmanagement, Kernkompetenzen und Strategische Planung gehören zu den<br />
wichtigsten Managementthemen, auf die sich Unternehmen in den kommenden Jahren konzentrieren.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Unternehmensführung der<br />
Universität Innsbruck. Nicht die kurzfristige Maximierung der Eigentümerrendite, wie sie der<br />
Shareholder-Value-Ansatz proklamiert, sondern die langfristige Sicherung der Überlebensfähigkeit<br />
stehen bei den Unternehmen im Vordergrund. Beratungsfirmen verkaufen Problemlösungen.<br />
Wissen und Fähigkeiten der Beratungsmitarbeiter sind dafür die Geschäftsgrundlage.<br />
Nach Jahren des Booms ist die Branche den Erkenntnissen des Bundesverbandes deutscher<br />
Unternehmensberater (BDU) zufolge 2002 erstmals geschrumpft, und zwar um durchschnittlich<br />
4,5%. Beratungsunternehmen haben zwischenzeitlich massenhaft Arbeitskräfte entlassen.<br />
Viele kleinere Firmen ohne ausgeprägtes Alleinstellungsmerkmal sind vom Markt verschwunden.<br />
Um ihre Überlebensfähigkeit unter schwieriger gewordenen ökonomischen Rahmenbedingungen<br />
sicherzustellen, müssen Beratungsunternehmen ihr Unternehmensprofil<br />
schärfen und ihre Ressourcen besser planen und managen. Kompetenzmanagement dafür ist<br />
eine der zentralen Voraussetzungen. Die Kompetenzen der Mitarbeiter müssen als zentraler<br />
Produktionsfaktor von Beratungsunternehmen und wichtige Managementobjekte wahrgenommen<br />
werden. Kompetenzmanagement soll definiert werden als die gezielte Beeinflussung aller<br />
Unternehmensaspekte, bei denen das Ziel im Mittelpunkt steht, Kompetenzen als Produktionsfaktor<br />
optimal zu nutzen. Zu den hier untersuchten Forschungsfragen zählen: 1. Entwicklung<br />
eines Kompetenzmodells als Basis für ein besseres Verständnis und aktives Management<br />
von Kompetenzen als den zentralen Produktionsfaktoren (nicht nur) in Beratungsunternehmen;<br />
2. Entwicklung eines konzeptionellen Bezugsrahmen für das Kompetenzmanagement in<br />
Beratungsunternehmen; 3. Ermittlung der Anforderungen an Methoden zur Unterstützung der<br />
sich daraus ergebenden Managementaufgaben; 4. Beispielhafte Konzeption und prototypische<br />
Implementierung von IT-gestützten Instrumenten für Einzelaufgaben des Kompetenzmanagements.<br />
Das Projekt erfolgt in Kooperation mit folgendem Partner: NISSCON Ltd., Coburg.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für<br />
Wirtschaftsinformatik Fachgebiet Dienstleistungen -WI 2- (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 03677-69-4047, Fax: 049-3677-69-4219,<br />
e-mail: Gerlinde.Franz@tu-ilmenau.de)<br />
[225-F] Technische Universität Ilmenau:<br />
Konzeption eines Prozess-Referenzmodells für Consulting-Unternehmen<br />
INHALT: Als Geschäftsprozess soll eine funktionsüberschreitende Verkettung von Aktivitäten in<br />
einem Unternehmen verstanden werden, die auch über die Grenzen der eigenen Organisation<br />
hinausgehen kann. Ein prozessorientierter Managementansatz kann in Anlehnung an ISO<br />
9000ff.: 2000 Kap. 2.4 definiert werden als das systematische Erkennen und Handhaben der<br />
verschiedenen Prozesse innerhalb einer Organisation sowie der Wechselwirkungen zwischen<br />
solchen Prozessen. Das Ziel des Forschungsprojekts besteht im Entwurf eines vollständigen<br />
Referenzmodells für die Geschäftsprozesse in Beratungsfirmen (betriebswirtschaftliche Unternehmensberatung).<br />
Prozessreferenzmodelle integrieren Aspekte des Business Process Re-<br />
Engineering, Benchmarking, und des Performance Measurement in einem gemeinsamen Rah-
208 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
menwerk und unterstützen somit die folgenden Zielsetzungen: 1. Ermittlung des aktuellen<br />
Zustands der Unternehmensprozesse und Dokumentation des angestrebten Soll-Zustandes auf<br />
Basis von Prozessmodellierung und Prozessmessung. 2. Vergleich der prozessbezogenen<br />
Leistungen des eigenen Unternehmens mit konkurrierenden, ähnlichen Unternehmen. 3. Analyse<br />
von Management-Praktiken, Prozessstrukturen, unterstützenden IT-Systemen und anderen<br />
Komponenten der besten Unternehmen in der eigenen Branche. Ableiten von internen<br />
Zielen für die Prozessverbesserung auf Basis dieser 'best practices'. Das Projekt erfolgt in Kooperation<br />
mit folgendem Partner: DHC GmbH, Saarbrücken.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für<br />
Wirtschaftsinformatik Fachgebiet Dienstleistungen -WI 2- (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 3677-69-4047, Fax: 3677-69-4219,<br />
e-mail: Gerlinde.Franz@tu-ilmenau.de)<br />
[226-F] Trampel, Julia, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Theurl, Theresia, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Organisations- und Standortwahl bei der Auslagerung von Dienstleistungen. Eine empirische<br />
Analyse des Offshoring-Verhaltens deutscher Unternehmen<br />
INHALT: Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Instituts für Genossenschaftswesen wird das<br />
Auslagerungsverhalten deutscher Unternehmen hinsichtlich unternehmensnaher Dienstleistungen<br />
untersucht. Das Forschungsprojekt wird in drei sukzessiven Arbeitsschritten unterteilt.<br />
Anfänglich steht im Rahmen der Make-or-Buy-Entscheidung die Organisationswahl der<br />
Dienstleistungserstellung im Fokus der Analyse. Hier werden die Determinanten für die Entscheidung<br />
zwischen den vier Organisationsformen Hierarchie, Unternehmensnetzwerk, Kooperation<br />
und Markt mittels empirischer Analyseverfahren bestimmt. Die Hypothesen werden<br />
dabei aus den relevanten Theorien zur Bestimmung von Unternehmensgrenzen generiert. Im<br />
zweiten Schritt wird die externe Leistungserstellung als gegeben angenommen und das unternehmerische<br />
Entscheidungsspektrum um die Option der nationalen und internationalen<br />
Fremderstellung erweitert. Forschungszweige, die insbesondere das internationale Organisationsverhalten<br />
von Firmen erklären, dienen hierbei als Grundlage für das Aufstellen der Hypothesen.<br />
Im Fokus des zweiten Schrittes steht somit letztendlich die Offshoring-Entscheidung.<br />
Im letzten Arbeitsschritt wird eine Entscheidung zugunsten des Offshorings unterstellt<br />
und die Determinanten für die Wahl eines bestimmten internationalen Standortes des<br />
Dienstleisters analysiert. Es werden hier sowohl auf mikro- als auch auf makroökonomische<br />
Daten bei der Analyse der Standortentscheidung zurückgriffen. Die Hypothesen, die in diesem<br />
letzten Schritt getestet werden, werden mittels Heranziehen geeigneter Standorttheorien<br />
gebildet. Zusammenfassend lässt sich die Motivation des Forschungsprojektes mit der Untersuchung<br />
unternehmerischer Entscheidung bei der Auslagerung von Dienstleistungen hinsichtlich<br />
ihrer Organisations- und Standortwahl beschreiben. Grundlage der Arbeit bilden Unternehmensdaten,<br />
die im Zusammenhang der Pilotstudie "Nachfrage nach Dienstleistungen<br />
2003" seitens des Statistischen Bundesamtes generiert wurden. Es handelt sich hierbei um die<br />
erstmalige statistische Erfassung der Nachfrageseite von Dienstleistungen. Somit ist es zum<br />
ersten Mal möglich auf eine breite Datenbasis von Unternehmensdaten zur Analyse des Outsourcing-<br />
bzw. Offshoring-Verhaltens zurückzugreifen. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHI-<br />
SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von<br />
Individualdaten (Stichprobe: 5.000; Destatis).
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 209<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Offshoring oder Nearshoring von IT-Dienstleistungen? Eine transaktions-kostentheoretische<br />
Untersuchung. Arbeitspapiere des IfG, Nr. 39. 2004.+++To offshore<br />
or nearshore IT-services? An investigation using transaction cost theory. in: Proceedings<br />
of International Business Research Conference, Melbourne 2004. ISBN 0-646-44191-4.<br />
ART: Dissertation BEGINN: 2003-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />
Institution<br />
INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für<br />
Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Genossenschaftswesen (Am Stadtgraben<br />
9, 48143 Münster)<br />
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-8321878, e-mail: julia.trampel@ifg-muenster.de)<br />
[227-F] Universität Dortmund:<br />
Unternehmensüberwachung durch den Aufsichtsrat<br />
INHALT: Ziel des Forschungsprojektes ist es, das Meinungsbild bzw. Praxiswissen erfahrener<br />
Aufsichtsrats-Mitglieder in Deutschland zu erheben. Die empirische Studie basiert auf 46<br />
persönlichen Interviews mit ausgewählten Aufsichtsrats-Mitgliedern deutscher Aktiengesellschaften.<br />
Die zentralen Schwachstellen der Überwachungspraxis lassen sich folgendermaßen<br />
zusammenfassen: 1. Der Aufsichtsrat arbeitet mehrheitlich zu vergangenheitsorientiert. 2. Der<br />
Aufsichtsrat arbeitet mehrheitlich zu passiv. 3. Der Aufsichtsrat arbeitet mehrheitlich zu sehr<br />
nach innen gerichtet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />
BWL Lehrstuhl Unternehmensführung (44221 Dortmund)<br />
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0231-755-3150, Fax: 0231-755-5228,<br />
e-mail: uf@wiso.uni-dortmund.de)<br />
[228-F] Universität Hohenheim:<br />
Dynamische Effekte von informationsökonomischen Dienstleistungseigenschaften<br />
INHALT: Informationsökonomische Überlegungen bilden eine wichtige Informationsgrundlage<br />
für Entscheidungen bei der Vermarktung von Dienstleistungen. So weisen Dienstleistungen in<br />
der Regel ein hohes Maß an Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften auf. Häufig werden sie<br />
dabei statisch interpretiert. Dabei zeigt jedoch bereits Nelson (1970), dass im Rahmen von Informationsaktivitäten<br />
(Suche und Erfahrung) Unsicherheit abgebaut werden kann. Daraus<br />
folgt, dass in Abhängigkeit vom Erfahrungshorizont die (subjektive) Beurteilbarkeit einer Eigenschaft<br />
individuell unterschiedlich ausgeprägt sein und sich sogar im Zeitablauf verändern<br />
kann. Diese dynamische Sichtweise informationsökonomischer Überlegungen wird in der Literatur<br />
zum Dienstleistungsmanagement jedoch bislang kaum aufgegriffen. Dieses Forschungsprojekt<br />
verfolgt daher das Ziel aufzuzeigen, dass sich in Abhängigkeit vom Erfahrungshorizont<br />
die Wahrnehmung des informationsökonomisch begründeten Eigenschaftsraums<br />
einer Dienstleistung verändert. Die Untersuchung erfolgt dabei nicht nur auf der<br />
Grundlage einer hypothetischen Abfrage, sondern auf der Grundlage realer Probandenerfahrungen<br />
mit einem innovativen Kommunikationsdienst.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
210 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Competence<br />
Center industrielle Dienstleistungen (70593 Stuttgart)<br />
KONTAKT: Kordowich, Philipp (Tel. 0711-459-3385, Fax: 0711-459-2961,<br />
e-mail: philipp.kordowich@wi1.uni-hohenheim.de)<br />
[229-F] Universität Lüneburg:<br />
Strategische Unternehmensführung in kleinen und mittleren Unternehmen<br />
INHALT: Die Forschergruppe "Strategische Unternehmensführung in KMU" beschäftigt sich mit<br />
der Frage, in welcher Weise kleinere und mittlere Unternehmen eine strategische Unternehmensführung<br />
betreiben und wie es möglich ist, die strategische Unternehmensführung in<br />
kleineren und mittleren Unternehmen zu verbessern. Das Forschungsthema ist von hoher Relevanz,<br />
weil mittelständische Unternehmen sehr häufig auf eine bewußte und systematische<br />
Gestaltung der Prozesse zur Entwicklung und Umsetzung ihrer Unternehmensstrategien verzichten.<br />
Durch den Verzicht auf eine rational gestaltete strategisch orientierte Unternehmensführung<br />
werden die in kleineren und mittleren Unternehmen liegenden wirtschaftlichen Potentiale<br />
nicht hinreichend genutzt. Der Forschungsschwerpunkt verfolgt eine realwissenschaftliche<br />
Orientierung. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen empirische Untersuchungen.<br />
Folgende Teilprojekte werden zur Zeit bearbeitet: Aufbau eines Unternehmenspanels<br />
für KMU auf der Basis der Balanced Scorecard (Gemeinschaftsprojekt); Kompetenzerweiterung<br />
durch Kooperation in KMU.<br />
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />
BWL Abt. Strategisches Management und Tourismusmanagement (Scharnhorststr. 1, 21332<br />
Lüneburg)<br />
[230-L] Zaunmüller, Hannah:<br />
Anreizsysteme für das Wissensmanagement in KMU: Gestaltung von Anreizsystemen für die<br />
Wissensbereitstellung der Mitarbeiter, Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, XVI, 235 S., ISBN: 3-<br />
8244-0836-8 (Standort: USB Köln(38)-13Y2968)<br />
INHALT: "Wissen stellt nicht mehr nur einen wichtigen Produktionsfaktor dar, sondern ist eine<br />
notwendige Schlüsselressource für nachhaltigen Unternehmenserfolg geworden. Die Motivation<br />
der Mitarbeiter für ein erfolgreiches Wissensmanagement ist im Unternehmen daher ein<br />
zentrales Thema. Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, einen Beitrag zur Gestaltung von<br />
Anreizsystemen für die Wissensbereitstellung der Mitarbeiter im Rahmen des Wissensmanagements<br />
in KMUs zu leisten, und damit eine theoriegeleitete Verbesserung der Praxis des<br />
Wissensmanagements zu bewirken. Die zentralen Forschungsfragen lauten: Welche Anforderungen<br />
sind an theoretisch fundierte Anreizsysteme fair das Wissensmanagement in KMUs zu<br />
stellen, und wie sollte speziell ein Anreizsystem für die Wissensbereitstellung der Mitarbeiter<br />
im Rahmen des Wissensmanagements in KMUs gestaltet und implementiert werden? Zur Erreichung<br />
des Gesamtziels werden die folgenden Teilziele verfolgt: die Darstellung des Wissensmanagements,<br />
insbesondere der Relevanz der Wissensbereitstellung der Mitarbeiter im<br />
Rahmen des Wissensmanagements in KMUs; die Beschreibung von Anreizsystemen und die<br />
Evaluierung relevanter Ansätze in der Literatur, die sich mit Anreizsystemen befassen: die<br />
Neue Institutionenökonomik und die Verhaltenswissenschaft; die Ausarbeitung von Anforde-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 211<br />
5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />
rungen an Anreizsysteme fair das Wissensmanagement in KMUs, die Gestaltung von Anreizsystemen<br />
für das Wissensmanagement in KMUs, die Konkretisierung solcher Anreizsysteme<br />
für die Wissensbereitstellung und die Entwicklung einer Vorgehensweise zur Implementierung<br />
von Anreizsystemen für die Wissensbereitstellung; die Erarbeitung und Implementierung<br />
eines dedizierten Anreizsystems für die Wissensbereitstellung der Mitarbeiter im Rahmen<br />
des Wissensmanagements in einem KMU." (Textauszug)<br />
[231-F] Ziegler, Andreas, Dr.; Horbach, Jens, Prof.Dr.; Frondel, Manuel, Dr. (Bearbeitung); Rennings,<br />
Klaus, Dr. (Leitung):<br />
Environmental innovation and regulation - an empirical analysis based on a cross-OECD<br />
survey of firms<br />
INHALT: Das Projekt hatte zum Ziel ein praxisorientiertes Gutachten zu erstellen, das die Effektivität<br />
und Effizienz alternativer umweltpolitischer Maßnahmen bewertet. Es galt folgende<br />
Fragen im Rahmen des Projektes zu beantworten: 1. Inwieweit hängt der organisatorische<br />
Aufbau eines Unternehmens von den unterschiedlichen umweltpolitischen Maßnahmen ab<br />
(z.B. von den marktbasierten Maßnahmen, freiwilligen Verpflichtungen, staatlichen Geboten,<br />
Verboten und Auflagen)? 2. Wie kann die öffentliche Hand die Implementierung solcher Managementpraktiken<br />
unterstützen, die die Umweltperformance und Umweltinnovationen im<br />
Unternehmen verbessern? 3. Wie können knappen öffentlichen Ressourcen besser eingesetzt<br />
werden, damit Führer und Nachzügler ihre Umweltperformance verbessern? Um diese und<br />
verwandte Fragen zu beantworten, wurde eine umfangreiche Untersuchung innerhalb ausgewählter<br />
OECD-Länder durchgeführt. Diese methodologische Vorgehensweise war notwendig,<br />
um sicherzustellen, dass die Rahmenempfehlungen für die Politik auf festen empirischen<br />
Grundlagen basieren. Die Untersuchung wurde durch sieben Forschungsteams aus Deutschland,<br />
Kanada, Frankreich, U.S.A., Ungarn, Norwegen und Japan im Frühling 2003 durchgeführt.<br />
Die Projekterweiterung durch die OECD erlaubte den Projektteams eine gründliche<br />
Analyse des angesammelten umfangreichen Datenbestandes durchzuführen. Das deutsche<br />
Teilprojekt beschäftigte sich insbesondere mit allen innovationsrelevanten Aspekten der<br />
Rechtsvorschriften sowie mit dem Unternehmensverhalten im Hinblick auf die ökonomische<br />
und umweltschutzbezogene Performance in den sieben untersuchten OECD-Ländern. Während<br />
des abschließenden Workshops im Juni 2005 in Washington wurden alle Beiträge der<br />
Forschungsteams präsentiert und ausführlich diskutiert. Das deutsche Team kam unter anderen<br />
zu dem Ergebnis, dass der integrierte Umweltschutz sich in allen untersuchten sieben<br />
OECD-Ländern ausbreite und sein Anteil über dem des nachgeschalteten Umweltschutzes<br />
liege. Kooperationspartner: Prof. Dr. Jens Horbach, Hochschule Anhalt (FH), Köthen und Dr.<br />
Manuel Frondel, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI), Essen.<br />
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />
INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach<br />
103443, 68034 Mannheim); Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -<br />
RWI- (Hohenzollernstr. 1-3, 45128 Essen)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1235-207, Fax: 0621-1235-226, e-mail: rennings@zew.de)
212 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[232-L] Alemann, Ulrich von; Godewerth, Thelse:<br />
Die Parteiorganisation der SPD: erfolgreiches Scheitern?, in: Josef Schmid, Udo Zolleis<br />
(Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS<br />
Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 158-171, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl.<br />
Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Die SPD blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Entwicklung ihrer Parteiorganisation<br />
zurück. Mit der Parteireform im Jahr 2000 hat sie nicht zum ersten Mal eine Änderung<br />
ihrer Strukturen und Prozesse initiiert, sondern es gab auch in der Vergangenheit zahlreiche<br />
Ansätze, durch organisatorische Veränderungen auf neue Rahmenbedingungen zu reagieren.<br />
Im Mittelpunkt der vorliegenden Fallstudie stehen die Bestrebungen der SPD zur Weiterentwicklung<br />
ihrer Parteiorganisation in den 1990er Jahren. Diese Ansätze erfuhren im Jahr 2000<br />
eine Fortsetzung durch eine weitere Reformphase, die durch den damaligen SPD-Generalsekretär<br />
und heutigen Parteivorsitzenden Franz Müntefering angestoßen wurde. Sie führte bereits<br />
unmittelbar nach ihrem Beginn zu einer intensiven Debatte über die Modernisierung der<br />
SPD, sowohl in der Partei selbst als auch darüber hinaus in den Medien und in der breiten Öffentlichkeit.<br />
Im vorliegenden Beitrag werden die wesentlichen Aspekte dieser Reformbemühungen<br />
erläutert, wobei vor allem die Fragen diskutiert werden, wie die SPD das innerparteiliche<br />
Leben organisiert und die Willensbildung gestaltet, wie das gesellschaftliche Umfeld<br />
eingebunden, der innerparteiliche Nachwuchs rekrutiert und die korrekte Verwendung der<br />
Parteifinanzen sichergestellt wird. (ICI2)<br />
[233-L] Backhaus-Maul, Holger; Mutz, Gerd:<br />
Die organisationssoziologische Entgrenzung des Dritten Sektors: zur Handlungskoordination<br />
und -logik gemeinnütziger Organisationen, in: Karl Birkhölzer, Ansgar Klein, Eckhard Priller,<br />
Annette Zimmer (Hrsg.): Dritter Sektor/Drittes System : Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche<br />
Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 93-103, ISBN: 3-<br />
8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3908)<br />
INHALT: "Dritte-Sektor-Organisationen sind mittlerweile auch in Deutschland in ihrer wirtschafts-<br />
und beschäftigungspolitischen Bedeutung anerkannt. Die sozialwissenschaftlichen<br />
Bemühungen um eine theoretische Bestimmung des Konstitutiven des Dritten Sektors sind<br />
aber nach wie vor unbefriedigend. So werden zumeist die Konturen eines Dritten Sektors anhand<br />
von Residualkategorien holzschnittartig umrissen und die Probleme und Dilemmata der<br />
beteiligten Organisationen detailreich beschrieben. Darüber hinausgehend ist bislang nur in<br />
Ansätzen skizziert worden, inwieweit der Dritte Sektor auf eigenlogischen Strukturen und eigenständigen<br />
Modi der Handlungskoordination basiert. Ein solches Vorhaben ist deshalb erschwert,<br />
weil es nicht darum gehen kann, qua Auflistung von spezifischen Handlungsformen<br />
die Herausbildung dieses gesellschaftlichen Bereichs nachzuweisen - die Handlungsformen<br />
(und Strukturen) sind ja schon da und der Bereich existiert bereits. Ein simpler funktionalistisch<br />
argumentierender, differenzierungstheoretischer Ansatz verbietet sich folglich. Diesem<br />
Dilemma kann man entgehen, wenn man einen Perspektivwechsel vornimmt und davon ausgeht,<br />
dass soziale (und mithin auch ökonomische) Handlungen immer kontextuiert sind und
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 213<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
dass es der Kontext ist, der darüber entscheidet, welche Eigenlogiken und Handlungsmuster<br />
sich entfalten." (Autorenreferat)<br />
[234-L] Beacháin, Donnacha Ó:<br />
Power without passion: the institutionalisation and de-radicalisation of political parties, in:<br />
Carol Harrington, Salem Ayman, Tamara Zurabishvili (Eds.): After communism : critical perspectives<br />
on society and sociology, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 141-153 (Standort: UB<br />
Siegen(467)-31NZP1311)<br />
INHALT: Der Verfasser behandelt den Prozess der Umwandlung sozialer Bewegungen in politische<br />
Parteien in Westeuropa und den damit einhergehenden politischen Wandel. Er zeigt, wie<br />
dieser Prozess nicht-intendierte Folgen hervorrufen kann und das soziale Projekt, auf dem eine<br />
politische Bewegung als solche basiert, selbst unterminiert wird. Anknüpfend an Michels<br />
argumentiert der Verfasser, dass viele soziale Bewegungen in Westeuropa, die ursprünglich<br />
politische Veränderungen hätten bewirken können, sich schon lange zu Parteien gewandelt<br />
haben, die ein reiner Selbstzweck geworden sind. Ihre Integration in den politischen<br />
Mainstream führt zu einem De-Radikalisierungsprozess, der aus der Partei ein geschlossenes<br />
System macht, das nach seinen eigenen Regeln funktioniert. Dieser Prozess ist auch für die<br />
postkommunistische Welt von Bedeutung. Der mit dem Sturz des alten Regimes verbundene<br />
Optimismus wurde hier von einem akuten Misstrauen gegenüber dem politischen Mainstream<br />
überlagert. (ICE)<br />
[235-L] Behrens, Martin:<br />
Mitgliederrekrutierung und institutionelle Grundlagen der Gewerkschaften: Deutschland<br />
im internationalen Vergleich, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches<br />
Journal, Jg. 16/2005, H. 5, S. 30-37 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655;<br />
Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)<br />
INHALT: Die Anzahl der Mitglieder in den DGB-Gewerkschaften ging in den letzten zehn Jahren<br />
um ca. 30 % zurück und die Parteien von CDU und SPD haben im gleichen Zeitraum ebenfalls<br />
ca. 20 % ihrer Mitglieder verloren. Der Autor warnt aber trotz dieses Schwunds vor<br />
schnellen Rückschlüssen auf die Handlungsfähigkeit der Gewerkschaften. Er thematisiert die<br />
Bedeutung von Gewerkschaften in post-industriellen Demokratien und umreißt die politischen,<br />
ökonomischen und institutionellen Dimensionen gewerkschaftlicher Stärke. In seinem<br />
internationalen Vergleich weist er ferner darauf hin, dass innerhalb Europas große Unterschiede<br />
in der politischen Verflechtung, der Strategiefähigkeit und im institutionell abgesicherten<br />
Einfluss auf allgemeingültige Arbeitsbedingungen bestehen. Er skizziert darüber hinaus<br />
Ansätze zu einer veränderten Rekrutierungspraxis und Mitgliederwerbung der Gewerkschaften<br />
in Deutschland und verweist in diesem Zusammenhang auf die Entwicklungen bei<br />
den US-amerikanischen Gewerkschaften. (ICI)
214 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[236-L] Biehl, Heiko:<br />
Wie viel Bodenhaftung haben die Parteien?: zum Zusammenhang von Parteimitgliedschaft<br />
und Herkunftsmilieu, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 37/2006, H. 2, S. 277-292 (Standort:<br />
USB Köln(38)-XF148; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Die meisten Parteienforscher gehen davon aus, dass die deutschen Parteien gegenwärtig<br />
nur noch schwache Beziehungen zu ihren Herkunftsmilieus unterhalten. Diese Einschätzung<br />
wird anhand der Ergebnisse des Potsdamer Parteimitgliederprojekts in wesentlichen<br />
Punkten ergänzt und korrigiert: Erstens weisen zwar mittlerweile die Mitgliedschaften aller<br />
Parteien ein ähnliches Erwerbsprofil auf, in konfessionell-religiöser Hinsicht unterscheiden<br />
sich die Angehörigen der verschiedenen Parteien jedoch erheblich. Zweitens wirken die Mitglieder<br />
in unterschiedlichen Vorfeldorganisationen mit. Drittens üben die traditionellen Milieus<br />
dort, wo sie noch vorhanden sind, eine ungebrochene parteipolitische Prägekraft aus.<br />
Die Angehörigen der klassischen Trägerschichten engagieren sich in aller Regel in 'ihrer' Partei.<br />
Die Befunde zeigen, dass trotz der unstrittigen Angleichung der Berufsprofile der Mitgliedschaften<br />
weiterhin unterschiedliche gesellschaftliche Verflechtungen der Parteien bestehen.<br />
Die Bindung der Parteiangehörigen zu den Herkunftsmilieus erfolgt heutzutage jedoch<br />
stärker über die Mitgliedschaft in Vorfeldorganisationen als über die Position im Erwerbsleben."<br />
(Autorenreferat)<br />
[237-L] Birkhölzer, Karl; Klein, Ansgar; Priller, Eckhard; Zimmer, Annette (Hrsg.):<br />
Dritter Sektor/Drittes System: Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche Perspektiven,<br />
(Bürgergesellschaft und Demokratie, Bd. 20), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005,<br />
315 S., ISBN: 3-8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3908)<br />
INHALT: "In diesem Band wird eine Bilanz der Entwicklung des Dritten Sektors/Dritten Systems<br />
gezogen. Behandelt werden die theoretische Fundierung und praktischen Schlussfolgerungen<br />
für die weitere Entwicklung. Standen in den letzten Jahren vor allem Analysen zur Größe,<br />
Struktur, Finanzierung und zur Leistungsfähigkeit des Dritten Sektors/Dritten Systems im<br />
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, stellen sich auf der Grundlage des angesammelten empirischen<br />
Materials und des Stellenwerts dieses Bereichs für den zivilgesellschaftlichen Diskurs<br />
neue theoretische und praktische Fragen: Brauchen wir eine Theorie zum Dritten Sektor/Dritten<br />
System und durch welche Eckpunkte und Ausrichtungen zeichnet sie sich aus?<br />
Welche wirtschaftlichen und sozialen Effekte sind künftig von den Nonprofit-Organisationen<br />
zu erwarten? Auf diese Fragen gehen die Beiträge des Bandes ein. Es wird deutlich, dass sich<br />
die Organisationen nicht nur auf eine Funktionslogik reduzieren lassen. Ihre Multifunktionalität<br />
sowie die gegenwärtigen Rahmenbedingungen wirken prägend. Es werden Veränderungen<br />
von den Organisationen sowie ihrer Gestaltungsräume gefordert." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis:<br />
Karl Birkhölzer, Ansgar Klein, Eckhard Priller, Annette Zimmer: Theorie, Funktionswandel<br />
und zivilgesellschaftliche Perspektiven des Dritten Sektors/Dritten Systems - eine<br />
Einleitung (9-15); Helmut K. Anheier, Matthias Freise, Nuno Themudo: Entwicklungslinien<br />
der internationalen Zivilgesellschaft (17-38). 1. Theorie zum Dritten Sektor/Dritten System -<br />
Karl Birkhölzer, Eckhard Priller, Annette Zimmer: Dritter Sektor/Drittes System im Spiegel<br />
von Theorie und Praxis - eine Einführung (41-47); Annette Zimmer, Eckhard Priller: Der<br />
Dritte Sektor im aktuellen Diskurs (49-70); Karl Birkhölzer: Drittes System und Soziale Ökonomie<br />
im europäischen Kontext (71-92); Holger Backhaus-Maul, Gerd Mutz: Die organisationssoziologische<br />
Entgrenzung des Dritten Sektors. Zur Handlungskoordination und -logik
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 215<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
gemeinnütziger Organisationen (93-103); Rudolph Bauer: Ist der "Dritte Sektor" theoriefähig?<br />
Anmerkungen über Heterogenität und Intermediarität (105-109). 2. Wandel von Funktion<br />
und Dynamik von Dritte-Sektor-Organisationen - Eckhard Priller, Annette Zimmer: Wandel<br />
von Funktion und Dynamik von Dritte-Sektor-Organisationen - eine Einführung (113-<br />
116); Anton in Wagner: Der Dritte Sektor in gesellschaftsvertraglicher Sicht (117-129); Sebastian<br />
Braun: Bürgergesellschaft und sozialer Zusammenhalt. Theoretische Überlegungen<br />
und empirische Befunde zu den Integrationsleistungen von freiwilligen Vereinigungen im<br />
Dritten Sektor (131-159); Dietmar Dathe, Ernst Kistler: Zur arbeitsmarktpolitischen Funktion<br />
des Dritten Sektors (161-176); Christina Stecker, Stefan Nährlich: Die 'dunkle Seite' von Dritte-Sektor-Organisationen.<br />
Funktionen, Effekte und Konsequenzen (177-198). 3. Soziale Ökonomie<br />
und Arbeit im Dritten Sektor bzw. Dritten System - Karl Birkhölzer: Soziale Unternehmungen<br />
wirtschaften anders - eine Einführung (201-207); Mel Evans: The role of social<br />
capital in the social economy. The work of the CONSCISE project (209-224); Günther Lorenz:<br />
Betriebliche und unternehmenspolitische Strategien für soziale Unternehmungen. Das<br />
EQUAL-Projekt BEST 3S als zivilgesellschaftlicher Ansatz zum Erhalt und zur Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen (225-232); Ulrike Kalb: Zur alltäglichen Gratwanderung eines sozialen<br />
Unternehmens im Dritten System (233-242); Lothar Binding: Haushaltswirtschaftliche und<br />
politische Rahmenbedingungen zur Förderung sozialer Unternehmen im Dritten System (243-<br />
257); Ingo Bode, Adalbert Evers, Andreas Schulz: "Integrationsarbeit" jenseits von Markt<br />
und Staat. Was leisten soziale Unternehmen im Bereich der Beschäftigungsförderung? (259-<br />
274); Patrick Ostermann, Karen Voigt: Spezifische Merkmale und Potenziale der Wirtschafts-<br />
und Beschäftigungsstrukturen des Dritten Systems im Kulturbereich in den MOE-Staaten.<br />
Aspekte einer empirischen Untersuchung (275-291).<br />
[238-L] Bösch, Frank:<br />
Oppositionszeiten als Motor der Parteireform?: die CDU nach 1969 und 1998 im Vergleich,<br />
in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen,<br />
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 172-185, ISBN: 3-531-14578-9<br />
(Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Im Jahr 1998 ging die "geborene Regierungspartei" der CDU zum zweiten Mal in die<br />
Opposition und im Unterschied zum ersten Machtverlust hatten die Christdemokraten diesmal<br />
ein historisches Bewusstsein davon, was dieser Schritt bedeuten konnte. Gleichzeitig erinnerten<br />
sie sich aber daran, dass ihre frühere Oppositionszeit zu einer langfristigen Stärkung der<br />
Partei beigetragen hatte. Aus diesem Grunde akzeptierten die Christdemokraten im Jahr 1998<br />
den Oppositionsstatus, um durch eine innerparteiliche Regeneration möglichst schnell wieder<br />
in die Regierung zurückzukehren. "Wir nehmen die Herausforderung an" - so lautete das<br />
Motto auf ihrem 11. Parteitag. In welchem Maße gelang der CDU die erhoffte Erneuerung<br />
der Parteiorganisation? Nach einem einleitenden Überblick über die Merkmale der CDU-<br />
Parteiorganisation geht der Autor dieser Frage nach, indem er vergleichend die Parteireformen<br />
nach 1969 und 1998 analysiert. Er nimmt dabei vor allem die Kernbereiche der Parteiorganisation<br />
in den Blick: die Entwicklung der Parteiführung, des Parteiapparates und der Finanzen.<br />
Seine vergleichende Fallstudie versteht sich als ein Beitrag zu der bisher kaum untersuchten<br />
systematischen Frage, in welcher Weise Oppositionsphasen und Organisationsreformen<br />
zusammenhängen und wie sich Machtzentren in Oppositionsphasen verändern. (ICI2)
216 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[239-L] Bovermann, Rainer:<br />
"Alle Macht den Mitgliedern"?: die Diskussion über Instrumente direkter Beteiligung in<br />
den deutschen Großparteien, in: Andrea Gawrich, Hans J. Lietzmann (Hrsg.): Politik und Geschichte<br />
: "Gute Politik" und ihre Zeit ; Wilhelm Bleek zum 65. Geburtstag, Münster: Verl.<br />
Westfäl. Dampfboot, 2005, S. 210-220, ISBN: 3-89691-623-8 (Standort: Bibl. des Ruhrgebiets<br />
Bochum-D700/380)<br />
INHALT: Der Beitrag erörtert die Debatte um die direkte Einbeziehung der Mitglieder in die<br />
Entscheidungen der bundesdeutschen Großparteien CDU und SPD, also die innerparteiliche<br />
Partizipation. In einem ersten Schritt werden zunächst der Reformprozess zur Einführung direkter<br />
Mitgliederbeteiligung und die unterschiedliche Verankerung in den Satzungen von<br />
SPD und CDU dargestellt. Der zweite Schritt legt den Schwerpunkt auf die wissenschaftliche<br />
Auseinandersetzung um Maßstäbe, Vor- und Nachteile sowie mögliche Auswirkungen direktdemokratischer<br />
Beteiligung. Im dritten Schritt wird die Praxis unmittelbarer Mitgliederbeteiligung<br />
anhand einiger Beispiele untersucht. Der vierte Schritt zeigt abschließend einige<br />
Forschungsperspektiven für die empirische Parteienforschung auf und geht kurz der Frage<br />
nach, welche Reformperspektiven sich aus der wissenschaftlichen Diskussion und der bisherigen<br />
Praxis direkter Beteiligung ergeben. (ICG2)<br />
[240-L] Braun, Sebastian:<br />
Bürgergesellschaft und sozialer Zusammenhalt: theoretische Überlegungen und empirische<br />
Befunde zu den Integrationsleistungen von freiwilligen Vereinigungen im Dritten Sektor, in:<br />
Karl Birkhölzer, Ansgar Klein, Eckhard Priller, Annette Zimmer (Hrsg.): Dritter Sektor/Drittes<br />
System : Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl.<br />
für Sozialwiss., 2005, S. 131-159, ISBN: 3-8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3908)<br />
INHALT: "Die Frage nach den Perspektiven gesellschaftlichen Zusammenhalts hat in den letzten<br />
Jahren den Diskurs über die deutsche Gesellschaft nachhaltig geprägt. Befürchteten schon die<br />
Klassiker der Soziologie den Verlust des sozialen Zusammenhalts beim Übergang von traditionalen<br />
zu modernen Gesellschaften, so kulminierte die aktuelle Diskussion in der Frage, ob<br />
hochindividualisierte postmoderne Gesellschaften überhaupt noch integrierbar seien. Ein solches<br />
Szenario provozierte die Suche nach Wegen der Solidaritätsproduktion. Aus dieser Suche<br />
ist ein Hoffnungsträger hervorgegangen, der das Spannungsverhältnis zwischen Individualisierung<br />
und gesellschaftlichem Zusammenhalt auflösen soll: die 'Zivilgesellschaft', die -<br />
begleitet von einem semantischen Übergang zur 'Bürgergesellschaft' - in den letzten Jahren<br />
eine erhebliche Ausdehnung ihres Bedeutungshofs erfahren hat. Denn der lange Zeit auf die<br />
neuen sozialen Bewegungen fokussierte Diskurs über Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher<br />
Demokratisierung erweiterte sich zu einem breiten Diskurs über die sozialen und<br />
bürgerschaftlichen Fundamente der Gesellschaft. Der These vom Assoziationswesen als zentralem<br />
Integrationsfaktor der deutschen Gesellschaft stehen bislang allerdings markante theoretische<br />
und empirische Defizite gegenüber, die im Mittelpunkt des Beitrags stehen. Dabei<br />
wird zunächst die Diskussion über die Integrationsleistungen des Assoziationswesens aufgenommen<br />
und die zugrunde liegende Kernargumentation rekonstruiert, die auf zwei analytisch<br />
zu trennenden Integrationsdimensionen basiert: der 'Binnen-‚ und der 'Außenintegration'<br />
der Mitglieder. Darauf aufbauend werden dann ausgewählte Ergebnisse einer im Frühjahr<br />
2001 durchgeführten Untersuchung dargestellt, die einerseits eine repräsentative Bevölkerungsbefragung<br />
in Deutschland und andererseits eine bundesweit repräsentative Befragung
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 217<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
von Sportvereinsmitgliedern beinhaltete. Diese Befragungen bilden die Grundlage, um die<br />
beiden Integrationsdimensionen exemplarisch an den Sportvereinen bzw. deren Mitgliedern<br />
empirisch zu untersuchen." (Autorenreferat)<br />
[241-L] Bührer, Werner:<br />
Unternehmerverbände und Staat in Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage<br />
zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 15/16, S. 17-24 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926a;<br />
Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/NVFQ8X.pdf)<br />
INHALT: "Die Geschichte der deutschen Unternehmerverbände ist durch ein hohes Maß an Kontinuität<br />
gekennzeichnet. Das gilt sowohl für die Struktur des Verbandssystems als auch für<br />
das Verhältnis zum Staat, in dem die großen Verbände meist mit Erfolg auf die Wahrung ihrer<br />
Autonomie bedacht waren." (Autorenreferat)<br />
[242-L] Bührer, Werner:<br />
"Funktionäre" im Bundesverband der Deutschen Industrie, in: Till Kössler, Helke Stadtland:<br />
Vom Funktionieren der Funktionäre : politische Interessenvertretung und gesellschaftliche Integration<br />
in Deutschland nach 1933, Essen: Klartext-Verl., 2004, S. 283-299, ISBN: 3-89861-266-X<br />
(Standort: THB Aachen(82)-Md6527-30)<br />
INHALT: Der Verfasser fragt zunächst nach dem Begriff des Funktionärs im Kontext von Arbeitgeberverbänden,<br />
hier konkret im Bundesverband der deutschen Industrie (BDI). Gestützt auf<br />
Publikationen und unveröffentlichte Archivbestände des BDI werden dann Rekrutierungs-<br />
und Karrieremuster, Organisationsbindung, Tätigkeitsprofil und Selbstverständnis der BDI-<br />
Funktionäre behandelt. Abschließend werden verbandsinterne Kommunikationsstrukturen<br />
und Bemühungen um eine Modernisierung des Verbandsapparats angesprochen. Die Untersuchung<br />
macht ein hohes Maß an Kontinuität in der Berufskarriere von BDI-Funktionären<br />
sichtbar. Konkurrierende Leitbilder spielen keine Rolle. Ernsthafte Spannungen zwischen liberal-antibürokratischer<br />
Rhetorik und bürokratischer Realität lassen sich nicht feststellen. (I-<br />
CE2)<br />
[243-L] Deeg, Jürgen; Weibler, Jürgen:<br />
Politische Steuerungsfähigkeit von Parteien, in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen<br />
Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />
2005, S. 22-42, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-<br />
MF3200/5)<br />
INHALT: Eine Diskussion über den organisationalen Wandel von Parteien kann den Autoren<br />
zufolge nur dann geführt werden, wenn ein genauerer Bezug auf die konstitutiven Merkmale<br />
der Organisation und die Prozesse ihrer Veränderung genommen wird. Sie charakterisieren<br />
daher zunächst die Parteien als organisatorische Gebilde aus der Sicht der Organisationslehre,<br />
denn die Steuerungsfähigkeit hängt vor allem von der Beschaffenheit des organisatorischen<br />
Gebildes ab. Parteien stellen dabei eine durchaus eigenständige Organisationsform dar, deren<br />
Besonderheiten im Vergleich zu anderen Organisationstypen nicht unterschätzt werden sollten.<br />
Die Autoren erörtern anschließend grundlegende Steuerungsoptionen für Parteien aus der
218 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
allgemeinen Organisationstheorie und nehmen die veränderten Merkmale des Wandels näher<br />
in den Blick, um auf dieser Grundlage die Determinanten des Parteienwettbewerbs neu zu<br />
bestimmen. Diese Erkenntnisse verdichten sie dann in dem neuen strukturellen Leitbild der<br />
"flexiblen Partei". Da eine Steuerungsfähigkeit nur anhand bestimmter Kompetenzen erkennbar<br />
wird, untersuchen sie ferner einige Schlüsselkompetenzen der Wettbewerbsfähigkeit von<br />
Parteien und interpretieren die (Selbst-) Transformation der Parteien als Metakompetenz,<br />
welche zum dauerhaften Erhalt der politischen Steuerungsfähigkeit beiträgt. (ICI2)<br />
[244-L] Detterbeck, Klaus:<br />
Die strategische Bedeutung von Mitgliedern für moderne Parteien, in: Josef Schmid, Udo<br />
Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden:<br />
VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 63-76, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster<br />
Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Der Autor interpretiert das strategische Handeln von Parteien als Versuch, die Entwicklungen<br />
auf der organisatorischen, elektoralen und parlamentarischen Ebene zu kontrollieren<br />
und auf bestimmte Ziele hinzulenken. Innerhalb von Parteien sind es dabei primär die Parteiführungen,<br />
welche versuchen, von oben eine kohärente Steuerung parteilichen Handelns zu<br />
planen und durchzusetzen. Die Parteiführungen stoßen jedoch oftmals auf Widerstände, die<br />
sowohl in der Binnendifferenzierung von Parteiorganisationen als auch in der Komplexität<br />
des gesellschaftlichen Umfeldes begründet liegen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die<br />
Frage nach den Ursachen des Rückgangs der Mitgliederzahlen in politischen Parteien neu. In<br />
der Forschungsliteratur finden sich hierzu zwei Erklärungsmuster: In der ersten Perspektive<br />
wird betont, dass Parteien zunehmend weniger auf Mitglieder angewiesen seien oder Mitglieder<br />
aus Sicht der Parteiführungen gar eine Belastung darstellen können. In der zweiten Perspektive<br />
werden Parteien hingegen eher als Opfer einer gesellschaftlichen Entwicklung gesehen,<br />
die sie kaum kontrollieren können und die es ihnen zunehmend erschwert, Mitglieder zu<br />
rekrutieren. Der Autor geht zunächst näher auf diese beiden Argumentationslinien ein und<br />
diskutiert anschließend die Frage, inwiefern die heutigen Parteien aus strategischen Gründen<br />
Mitglieder rekrutieren wollen. Seiner These zufolge haben die Parteien zwar durchaus einen<br />
Bedarf an Mitgliedern, befinden sich aber zugleich in einem strategischen Dilemma, diesen<br />
Mitgliedern bedeutungsvolle Partizipationsrechte zu gewähren. (ICI2)<br />
[245-L] Fallend, Franz:<br />
Die Österreichische Volkspartei (ÖVP): Erfolgreiche Wahlstrategie bei unmoderner Parteiorganisation,<br />
in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg<br />
von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 186-206, ISBN: 3-531-<br />
14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Die traditionelle Parteiorganisation der ÖVP bietet im Grunde ungünstige Voraussetzungen<br />
für ein erfolgreiches Parteimanagement und eignet sich deshalb besonders gut als<br />
Fallstudie, um den Einfluss von Parteiorganisationen auf die Verwirklichung zentraler Parteiziele<br />
(Stimmen, Ämter, Politik, innerparteiliche Demokratie) zu untersuchen. Die ÖVP ist<br />
von allen westeuropäischen Parteien diejenige Organisation, die durch den höchsten Grad an<br />
innerparteilichem Fraktionalismus gekennzeichnet ist; noch stärker als bei den meisten anderen<br />
christdemokratischen Parteien spielen in der ÖVP Gruppeninteressen eine tragende Rolle
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 219<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
im innerparteilichen Leben. Die Folge sind langwierige Entscheidungsprozesse und - zumindest<br />
in der Vergangenheit - ein negatives Image aufgrund der zumeist in aller Öffentlichkeit<br />
ausgetragenen Konflikte. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst ein theoretisch-analytischer<br />
Rahmen vorgestellt, der die zentralen Ziele moderner Parteien und die Rolle der Parteiorganisation<br />
bei der Verwirklichung dieser Ziele erläutert. Im Anschluss daran werden die wichtigsten<br />
Herausforderungen für die ÖVP seit Ende der 1980er Jahre beschrieben und die Reformen<br />
analysiert, die die ÖVP seither im Bereich der Parteiorganisation unternommen hat. (ICI2)<br />
[246-L] Finke, Barbara:<br />
Legitimation globaler Politik durch NGOs: Frauenrechte, Deliberation und Öffentlichkeit in<br />
der UNO, (Forschung Politik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 258 S., ISBN: 3-531-<br />
14617-3 (Standort: UB MÜnchen(19)-8/06/2567)<br />
INHALT: "Mit der Ausweitung grenzüberschreitender Problemlagen und der wachsenden Bedeutung<br />
internationaler Organisationen, deren Programme sich direkt auf die Lebenswelten individueller<br />
Bürger auswirken können, stellt sich die Frage nach der Legitimation globaler Politik.<br />
Das Buch befasst sich mit den Möglichkeiten einer demokratischen Aufwertung des UN-<br />
Systems durch die Beteiligung von Non-Governmental Organizations (NGOs). Mit Blick auf<br />
dieses Erkenntnisinteresse wird ein Konzept entwickelt, das auf dem Modell deliberativer<br />
Demokratie beruht und diskursbasierten NGO-Netzwerken eine zentrale Funktion für die Legitimation<br />
globaler Politik zuweist. Die empirische Tragfähigkeit dieses Konzepts wird am<br />
Beispiel eines transnationalen Frauennetzwerks rekonstruiert." (Autorenreferat)<br />
[247-L] Fitzenberger, Bernd; Kohn, Karsten; Wang, Qingwei:<br />
Union membership in Germany: determinants, densities, and decompositions, (Working Papers<br />
/ DFG-Schwerpunktprogramm "Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten"),<br />
Mannheim 2005, 37 S. (Graue Literatur;<br />
URL: http://www.zew.de/de/publikationen/dfgflex/paperKohn2.pdf)<br />
INHALT: "Net union density (NUD) went down in West Germany from 29% in the year 1985 to<br />
20% in 2003. In East Germany, NUD was 36% in 1993, and it declined to 18% in 2003. We<br />
quantify socio-economic and workplace-related determinants of union membership using data<br />
from the German Socio-Economic Panel by means of Chamberlain-Mundlack-type correlated<br />
random effects probity models. Drawing on the estimates, we project union densities and analyze<br />
the differences between East and West Germany as well as the corresponding changes in<br />
NUD over time. Blinder-Oaxaca-type decompositions show that changes in the composition<br />
of the work force only played a minor role for the deunionization in West Germany, but accounted<br />
for the major part of the deunionization in East Germany. While the quality of membership<br />
matches in East Germany had been lower compared to that in the West in 1993, this<br />
difference had worn out by 2003." (author's abstract)
220 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[248-L] Flick, Carsten:<br />
Innerverbandliche Willensbildung und die Durchsetzung verbandlicher Positionen: die Diskussion<br />
um die Ladenöffnungszeiten in Deutschland und die Rolle des Hauptverbandes des<br />
Deutschen Einzelhandels, Düsseldorf 2006, 270 S. (Graue Literatur; URL: http://diss.ub.uniduesseldorf.de/home/etexte/diss/diss_files/1322.pdf;<br />
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97<br />
8548892&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=978548892.pdf)<br />
INHALT: Vor dem Hintergrund der problematischen Reformfähigkeit angesichts einer sich wandelnden<br />
Gesellschaft und sich ändernder wirtschaftlicher Bedingungen in der Bundesrepublik<br />
Deutschland beleuchtet die Studie die Reformfähigkeit der deutschen Politik am Beispiel der<br />
Debatte um die Ladenöffnungszeiten und zeigt auf, welche Rolle der Hauptverband des Deutschen<br />
Einzelhandels (HDE) in diesem Prozess spielt. Den Ausgangspunkt bildet folgende<br />
Fragestellung: Wie gelingt es intermediären Organisationen (Verbänden) vor dem Hintergrund<br />
innerverbandlicher Interessenkonflikte, Einfluss zu nehmen auf den Gesetzgeber? Die<br />
Untersuchung beleuchtet damit eine Materie an der Schnittstelle von Verbändeforschung, Policyforschung<br />
und Parlamentarismusforschung. Sie thematisiert (1) die Durchdringung eines<br />
Wirtschaftssektors mit verbandlichen Organisationen, (2) innerverbandliche Strukturen, (3)<br />
inhaltliche Positionen von Verbänden, (4) Gesetzgebungsmaterien, (5) konkrete Gesetzgebungsprozesse<br />
und (6) Verbändetheorien. Die Arbeit geht von einer Differenzierung zwischen<br />
politischer Willensbildung (intellektuellem Diskurs und Positionenfindung sowie Versuchen<br />
zur Einflussnahme auf Entscheidungen) und staatlich-autoritativer Entscheidung (Gesetzgebung)<br />
aus. Ziel der Arbeit sind hierbei Aussagen zum politischen System der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Aus der vorhandenen Literatur werden Positionen und Gesamtkonzepte<br />
zu den Themen 'Verbandliche Willensbildung' und 'Durchsetzung verbandlicher Positionen'<br />
kondensiert. Diesem literaturbasiert-deskriptiven Ausgangspunkt folgt eine empirische Untersuchung<br />
zu ausgesuchten Verbänden eines ausgesuchten Politikbereiches. Die empirische<br />
Arbeit basiert auf Verbandveröffentlichungen und Presseerklärungen, dokumentierten Beschlüssen<br />
und Thesenpapieren, internen (soweit zugänglichen) Studien und Gesprächen mit<br />
Verbandsmitarbeitern des HDE. Die Arbeit ist so angelegt, dass ein Strukturwandel im deutschen<br />
Einzelhandel festgestellt wird, der hypothetisch Ausdruck findet in den Positionen des<br />
HDE, welcher berufen ist, die entsprechenden Interessen zu aggregieren und nach außen zu<br />
vertreten. Diese Vermittlungsleistung des HDE im Kontext der Frage nach der Reformfähigkeit<br />
durch staatliche Steuerung wird abschließend mittels einiger Verbändetheorien diskutiert.<br />
(ICG2)<br />
[249-L] Florack, Martin; Grunden, Timo; Korte, Karl-Rudolf:<br />
Strategien erfolgreicher Mitgliederrekrutierung der politischen Parteien, in: Josef Schmid,<br />
Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen,<br />
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 96-113, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB<br />
Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Die Parteiendemokratie wird langfristig nicht auf Parteimitglieder verzichten können<br />
und da das Handeln und die Organisationsstrukturen der Parteien auf eine Vielzahl von ehrenamtlich<br />
Engagierten ausgelegt ist, liegt eine Konsolidierung der Mitgliederzahlen in ihrem<br />
eigenen Interesse. Dabei wird vor allem die Anpassungsfähigkeit der Parteien entscheiden, ob<br />
und wie sie die gegenwärtige Mitgliederkrise bewältigen werden. Im vorliegenden Beitrag<br />
werden die Strategien der Mitgliedergewinnung und Nachwuchsrekrutierung in den Parteien
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 221<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
der Bundesrepublik Deutschland beschrieben und die Motive aktiver parteipolitischer Partizipation<br />
im Hinblick auf ihre Erfolgsaussichten bewertet. Diese Strategien bewegen sich im<br />
Dreieck von Partizipationsanreizen, Netzwerkbildung und Professionalisierung. Während<br />
Partizipationsanreize die über Organisationsreformen erweiterten Einflussmöglichkeiten der<br />
Mitglieder bei der parteiinternen Willensbildung bezeichnen, zielt die Netzwerkbildung auf<br />
die Öffnung der Parteien zu anderen zivilgesellschaftlichen Akteursgruppen ab. Unter Professionalisierung<br />
werden schließlich neue Mechanismen der Rekrutierung und Ausbildung politisch<br />
talentierter Mitglieder für Mandate und Ämter sowie modernisierte Formen der Kommunikation<br />
nach innen und außen verstanden. Nach Einschätzung der Autoren können die<br />
Strategien der Mitgliederrekrutierung nur dann erfolgreich sein, wenn die Parteien die von ihnen<br />
mitverschuldete Krise der Repräsentation überwinden und zu einer neuen inhaltlichen Orientierung<br />
gelangen. (ICI2)<br />
[250-L] Frantz, Christiane:<br />
Karriere in NGOs: Politik als Beruf jenseits der Parteien, (Bürgergesellschaft und Demokratie,<br />
22), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 326 S., ISBN: 3-531-14588-6<br />
INHALT: Die Studie stellt einen Beitrag zur Eliten- und Dritter-Sektor-Forschung dar. Im Mittelpunkt<br />
stehen 74 hauptamtliche Akteure in Deutschland, die in leitfadengestützten Interviews<br />
befragt wurden. Die Autorin differenziert dabei zwischen den Analyseebenen Individuum,<br />
Organisation sowie Berufsfeld und zeigt, aus welchen Gründen, mit welchem Erfahrungshintergrund<br />
und welcher Perspektive Deutsche in Nichtregierungsorganisationen mitarbeiten.<br />
Thematisiert werden ferner die Organisationskultur und die Leitbilder von NGOs, Personalmanagement<br />
und Kommunikationsleistungen von NGO-Mitarbeitern. Auf der Basis bestehender<br />
Arbeiten und eigener Daten erarbeitet Frantz eine neue Theorie über Politik als Beruf<br />
jenseits der Parteien und eine Analyse des globalen, professionellen Arbeitsmarktes für<br />
NGOs. (ZPol, VS)<br />
[251-L] Furtak, Florian T.:<br />
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im politischen System der Europäischen Union:<br />
Strukturen, Beteiligungsmöglichkeiten, Einfluß, (Reihe Politikwissenschaft), München: Utz<br />
2005, 294 S., ISBN: 3-8316-0518-1 (Standort: SB München(12)-PVA2005.3915)<br />
INHALT: "Den Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) kommt in den letzten<br />
zwei Jahrzehnten eine wachsende Bedeutung zu. Dies gilt auch für die NGOs, die an der politischen<br />
Willensbildung und Entscheidungsfindung der supranationalen Organe der Europäischen<br />
Union (EU) aktiv mitwirken. Die Studie, die in die theoretische Diskussion der Internationalen<br />
Beziehungen und der Verbandsforschung eingebunden ist und auf umfangreichen<br />
quantitativen und qualitativen Erhebungen basiert, untersucht die Strukturen, die Beteiligungsmöglichkeiten<br />
und den Einfluss der sich auf EU-Ebene in den Bereichen Entwicklungs-<br />
und humanitäre Hilfe, Menschenrechte und Umweltschutz engagierenden NGOs. Im Mittelpunkt<br />
stehen hierbei die Charakteristika und Variablen der Einflussnahme dieser Organisationen<br />
sowie deren Beziehungen zu den EU-Organen, insbesondere zur Europäischen Kommission<br />
und zum Europäischen Parlament. Nach Überlegungen zu den künftigen Beziehungen<br />
zwischen NGOs und EU wird - vor dem Hintergrund eines zu konstatierenden Demokratiede-
222 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
fizits der EU - auch die Frage aufgeworfen, inwieweit NGOs einen Beitrag zur Demokratisierung<br />
der EU zu leisten vermögen." (Autorenreferat)<br />
[252-L] Hopt, Klaus J.; Hippel, Thomas von; Walz, Rainer W. (Hrsg.):<br />
Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft: Theorien - Analysen -<br />
Corporate Governance, (Interdisziplinäre Tagung "Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft", 2003, Hamburg), Tübingen: Mohr Siebeck 2005, XV, 391 S., ISBN: 3-<br />
16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />
INHALT: "Ziel des Bandes ist es, die interdisziplinäre Forschung über Nonprofit-Organisationen<br />
zu fördern. Daher untersuchen Autoren aus verschiedenen Disziplinen Themen, die für einen<br />
interdisziplinären Austausch besonders vielversprechend erscheinen, indem sie sowohl den<br />
Forschungsstand ihrer jeweiligen Disziplin darstellen als auch Brücken zu anderen Disziplinen<br />
schlagen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus J. Hopt/Thomas von Hippel: Nonprofit-Organisationen<br />
in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft - eine Einführung (1-14); Helmut<br />
Anheier/Stefan Toepler: Definition und Phänomenologie der Nonprofit-Organisation (17-33);<br />
Thomas von Hippel: Begriffsbildung und Problemkreise der Nonprofit-Organisationen aus juristischer<br />
Sicht (35-46); Stefan Toepler/Helmut Anheier: Theorien zur Existenz von Nonprofit-Organisationen<br />
(47-63); Jens Maßmann: Zum Verhalten in Nonprofit-Organi-sationen (65-<br />
85); Thomas von Hippel: Typologie der Nonprofit-Organisationen (87-102); Annette Zimmer/Thorsten<br />
Hallmann: Nonprofit-Sektor, Zivilgesellschaft und Sozialkapital (103-126);<br />
Hermann Strasser/Michael Stricker: Freiwilliges Engagement in der Zivilgesellschaft (127-<br />
137); Frank Adloff: Theorien des Gebens - Nutzenmaximierung, Altruismus und Reziprozität<br />
(139-157); Ludwig von Auer: Ökonomische Theorieansätze des Gebens (159-166); Manuel<br />
Frey: Vertrauen in historischer Perspektive (167-176); Dieter Frey/Tobias Greitemeyer/Peter<br />
Fischer/Daniela Niesta: Psychologische Theorien hilfreichen Verhaltens: (177-193); Claus<br />
Koss: Prinzipal-Agent-Konflikte in Nonprofit-Organisationen (197-219); Axel Schuhen:<br />
Kontrollprobleme in Nonprofit-Organisationen und Lösungsansätze - Überlegungen auf Basis<br />
der Theorie und Praxis der Nonprofit Governance (221-241); Klaus J. Hopt: Corporate Governance<br />
in Nonprofit-Organisationen (243-258); W. Rainer Walz: Rechnungslegung für<br />
Nonprofit-Organisationen (259-281); Rainer Sprengel: Verwaltungskosten bei Nonprofit-<br />
Organisationen: eine kritische Betrachtung (283-306); Dieter Reuter: Die wirtschaftliche Betätigung<br />
von Nonprofit-Organisationen (307-319); Hans-Bernd Schäfer: Kommentar zu Prof.<br />
Dr. Dieter Reuter, Die wirtschaftliche Betätigung von Nonprofit-Organisationen (321-324);<br />
Eckhard Priller: Nonprofit-Organisationen als Partner und 'verlängerter Arm' des Staates?<br />
(325-343); Florian Becker: Privatisierung (Contracting out) von Leistungsverwaltung (345-<br />
361); Monika Jachmann: Steuervergünstigungen für Nonprofit-Organisationen (363-371).<br />
[253-L] Hopt, Klaus J.:<br />
Corporate Governance in Nonprofit-Organisationen, in: Klaus J. Hopt, Thomas von Hippel,<br />
W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft : Theorien<br />
- Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, S. 243-258, ISBN: 3-16-<br />
148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />
INHALT: "Im Bereich der Nonprofit-Organisationen gibt es erhebliche Steuerungs-, Kontroll-<br />
und Forschungsdefizite. Diese letzteren haben bei Kapitalgesellschaften mittlerweile zu einer
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 223<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
intensiv, international und interdisziplinär geführten Corporate Governance-Diskussion geführt.<br />
Es liegt nahe, die Erkenntnisse aus dieser Diskussion, soweit nicht Besonderheiten der<br />
Nonprofit-Organisationen bestehen, auch für diese letzteren fruchtbar zu machen. Ob man insoweit<br />
von einer Nonprofit Governance spricht oder den Ausdruck Corporate Governance<br />
beibehält, ist dafür nicht entscheidend. Die Governance-Probleme sind bei den Nonprofit-<br />
Organisationen noch schwieriger als bei den Kapitalgesellschaften, weil es hier keine Aktionäre<br />
und keinen Kapitalmarkt mit der Möglichkeit von Unternehmensübernahmen gibt, die<br />
die Leitungsorgane der Nonprofit-Organisation kontrollieren könnten. Zudem sind die Nonprofit-Organisationen<br />
sehr heterogen. Denkbare Lösungswege für die Kontrollprobleme in<br />
Nonprofit-Organisationen sind 1. Staatsaufsicht und spezifische Kontrolle über das Steuerrecht,<br />
2. Kontrolle durch Markt und Öffentlichkeit, insbesondere Transparenzanforderungen<br />
und 3. Professionalisierung, Pflichtenprogramm und Haftung. Wie immer die Kontrolle auch<br />
aussieht, entscheidend ist die Durchsetzung." (Autorenreferat)<br />
[254-L] Klein, Markus:<br />
Partizipation in politischen Parteien: eine empirische Analyse des Mobilisierungspotenzials<br />
politischer Parteien sowie der Struktur innerparteilicher Partizipation in Deutschland, in:<br />
Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft,<br />
Jg. 47/2006, H. 1, S. 35-61 (Standort: USB Köln(38)-XE00036; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: "Warum werden Bürger Mitglieder politischer Parteien? Und warum werden einige<br />
Parteimitglieder aktiv und andere nicht? Diesen Leitfragen wird im Rahmen des General-<br />
Incentives-Modell von Seyd und Whiteley nachgegangen. Die Grundlage der empirischen<br />
Analysen bilden eine Bevölkerungsumfrage sowie eine Umfrage unter den deutschen Parteimitgliedern.<br />
Es kann gezeigt werden, dass für die Entscheidung zum Parteibeitritt bereits<br />
weiche Anreize hinreichend sein können, während die Entscheidung für aktives innerparteiliches<br />
Engagement vor allem durch harte Anreize beeinflusst wird. Da weiche Anreize eine<br />
rückläufige Verbreitung haben, können diese Befunde auch zu einer Erklärung der rückläufigen<br />
Parteimitgliederzahlen beitragen." (Autorenreferat)<br />
[255-L] Korte, Karl-Rudolf:<br />
Strategie und Rationalität: wie reagieren Parteien auf komplexe Wählermärkte?, in: Andrea<br />
Gawrich, Hans J. Lietzmann (Hrsg.): Politik und Geschichte : "Gute Politik" und ihre Zeit ; Wilhelm<br />
Bleek zum 65. Geburtstag, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2005, S. 221-231, ISBN: 3-<br />
89691-623-8 (Standort: Bibl. des Ruhrgebiets Bochum-D700/380)<br />
INHALT: Die klassische Volksparteiendemokratie erodiert auch in der Bundesrepublik Deutschland,<br />
da die Wähler wählerischer geworden sind: Immer weniger Wähler sind parteipolitisch<br />
gebunden, sie wechseln immer mehr ihre Parteipräferenz, vollziehen politische Wechsel in<br />
immer kürzeren Abständen, so dass sich 'erdrutschartige' Siege bzw. Niederlagen bei Wahlen<br />
seit den 1990er Jahren in einer Intensität häufen, wie sie zuletzt in den 1950er Jahren messbar<br />
waren. Diese Entwicklungstendenz hat vielfältige Auswirkungen auf die Parteien sowie auf<br />
die Strategien der politischen Akteure. Die Darstellung dieser Konsequenzen gliedert sich in<br />
folgende Aspekte: (1) Pragmatismus und politisches Marketing, (2) Gewichtsverschiebungen<br />
in der Parteienorganisation, (3) Transformation des Parteicharakters, (4) Sach- und Machtfra-
224 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
gen der Parteielite, (5) politische Führungsstile und der Umgang mit den Gegnern innerhalb<br />
der Partei sowie (6) Prozesse des Machterwerbs und Führungsinstrumente der Parteispitze.<br />
(ICG2)<br />
[256-L] Koss, Claus:<br />
Prinzipal-Agent-Konflikte in Nonprofit-Organisationen, in: Klaus J. Hopt, Thomas von Hippel,<br />
W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft :<br />
Theorien - Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, S. 197-219, ISBN:<br />
3-16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />
INHALT: "In Nonprofit-Organisationen bestehen Prinzipal-Agent-Konflikte. Die Folgen des<br />
Handelns von Vorstand oder Geschäftsführer (Agenten) treffen die Vereinsmitglieder bzw.<br />
die Stiftung (Prinzipale). Aufgrund der Informationsasymmetrien können die Agenten für den<br />
Prinzipal suboptimale bzw. nachteilige Entscheidungen treffen. Um die damit verbundenen<br />
Kosten zu vermindern, werden eine höhere Transparenz und Standardisierung vorgeschlagen.<br />
Konkret werden Offenlegungspflichten, eine professionelle Qualifikation der Nonprofit-<br />
Organisationen Tätigen und eine standardisierte Rechnungslegung gefordert. Im Handlungsfeld<br />
einer höheren Transparenz sollte der Gesetzgeber klare gesetzliche Vorgaben machen<br />
und diese durchsetzen. Auf der Ebene der Organisationen sollte 'best practice' angewendet<br />
werden. Außerdem sollten sich Organisationen klare Ziele setzen. Die Vereinsmitglieder bzw.<br />
die für Stiftungen Handelnden sollten mehr Transparenz einfordern, während diese Transparenz<br />
für Vorstände bzw. Geschäftsführer als Agenten zum Selbstverständnis gehören sollte.<br />
Auf der Ebene der professionellen Unterstützung sollte der Gesetzgeber die Überwachung<br />
und Anerkennung von Nonprofit-Organisationen zentralisieren, damit nicht jedes Finanzamt<br />
eigene Spezialisten vorhalten muss. Die Organisationen sollten diese Unterstützung durch eine<br />
zentrale Stelle auch annehmen. Auf Ebene des Prinzipals und der Agenten muss diese Unterstützung<br />
mit einem Bewusstseinswandel einhergehen. Die professionelle Arbeitsauffassung<br />
der in Nonprofit-Organisationen tätigen muss mit einem Abschied vom 'Wird-schonstimmen'<br />
bei den Agenten korrespondieren." (Autorenreferat)<br />
[257-F] Krimmer, Holger (Bearbeitung); Zimmer, Annette, Prof.Dr. (Betreuung):<br />
Rekrutierung und Integration in NPOs als organisatorisches Problem<br />
INHALT: Die Umwelten von gemeinnützigen Organisationen befinden sich in stetem Wandel.<br />
Dadurch entstehen Probleme bei der Beschaffung organisationsrelevanter Ressourcen, insbesondere<br />
Geld und Arbeit. Die Promotion fokussiert auf den Bereich der Mobilisierung ehrenamtlicher<br />
Arbeit. Dazu sollen quantitative Daten über Motivation, Arbeitszufriedenheit und<br />
Rekrutierungsmuster von ehrenamtlichen FunktionsträgerInnen mittels multivariater Analysemethoden<br />
aus einer mobilisierungstheoretischen Fragestellung analysiert werden. Ziel ist<br />
das bessere Verständnis von gegenwärtigen Anforderungen an ein Volunteer-Management<br />
von gemeinnützigen Organisationen.<br />
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler<br />
INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,<br />
Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft (Schlossplatz 7,<br />
48149 Münster)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 225<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0251-8325325, Fax: 0251-8329356,<br />
e-mail: zimmean@uni-muenster.de)<br />
[258-L] Ladner, Andreas:<br />
Die Parteien in der politischen Kommunikation: Mediendemokratie: Herausforderungen<br />
und Chancen für die politischen Parteien, in: Patrick Donges (Hrsg.): Politische Kommunikation<br />
in der Schweiz, Bern: Haupt, 2005, S. 57-74, ISBN: 3-258-06765-1 (Standort: LB Karlsruhe(31)-105A55654)<br />
INHALT: Der Beitrag zur politischen Kommunikation in der Schweiz betrachtet die Rolle der<br />
Parteien im Zuge des rasanten Wandels des Mediensystems seit den 1960er Jahren. Die Studie<br />
untersucht aus Sicht der Parteienforschung die Entwicklung der Schweizer Parteien und<br />
arbeitet so die Stellung der Parteien in der 'Mediendemokratie' heraus. Dabei wird der Frage<br />
nachgegangen, ob die Parteien nach wie vor ihre Funktion erfüllen und ob es der Demokratie<br />
damit besser oder schlechter geht. Die Analyse beleuchtet folgende Bestandteile der parteipolitischen<br />
Kommunikation: (1) die Einführung von Publikationsorganen der Parteien als Reaktion<br />
auf die schwindende Bedeutung der Parteipresse, (2) die Nutzung von Radio und Fernsehen<br />
durch die Parteien, (3) die zunehmende Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit und Politikmarketing,<br />
(4) die neuen Kommunikationsformen E-Mail und Internet sowie (5) die zukünftige<br />
Herausforderung des elektronischen Wählens und Abstimmens. Politikberichterstattung<br />
ist günstig, planbar und lässt sich, wenn die PolitikerInnen etwas mithelfen, auch gut inszenieren.<br />
So deutet vieles darauf hin, dass die Schweizer Parteien bisher die Herausforderungen<br />
der Mediendemokratie einigermaßen erfolgreich gemeistert haben. (ICG2)<br />
[259-F] Lang, Rüdiger (Bearbeitung):<br />
Verbandsinterne Willensbildung. Eine empirische Studie zu Strukturen und Prozessen in<br />
Arbeitgeberverbänden<br />
INHALT: keine Angaben<br />
ART: Dissertation ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft<br />
und Geographie, Institut für Politikwissenschaft (93040 Regensburg)<br />
[260-L] Leif, Thomas; Speth, Rudolf (Hrsg.):<br />
Die fünfte Gewalt: Lobbyismus in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 366<br />
S., ISBN: 3-531-15033-2<br />
INHALT: "Politiker haben offenbar genug von Lobbyisten. 'Lobbyisten in die Produktion' empfahl<br />
der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zu Beginn des Jahres 2006 ironisch. Erstmals<br />
greift ein führender Politiker in Deutschland die Lobbyisten scharf an. Seine Kollegin, die<br />
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, forderte während der Koalitionsverhandlungen, den<br />
Lobbyisten 'keinen Fuß mehr in die Tür' setzen zu lassen, bis nicht wichtige Weichenstellungen<br />
für das Gesundheitssystem getroffen sind. Und doch glauben viele Politiker auf den Rat<br />
der Lobbyisten nicht verzichten zu können und nehmen bereitwillig ihre Dienste entgegen.
226 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
Politiker wechseln immer häufiger nach ihrer Politikkarriere die Seite und versilbern ihr Insiderwissen<br />
als Lobbyisten. Dieses Buch bietet einen umfassenden Einblick in das Labyrinth<br />
des Lobbyismus. Zahlreiche Studien und Fallbeispiele machen die tägliche Arbeit der Interessengruppen<br />
transparenter. Das Buch zeigt Strukturen und Zusammenhänge der legalen und illegalen<br />
Interessendurchsetzung auf und beschreibt, mit welchen Machttechniken Lobbygruppen<br />
Politik und Gesellschaft zunehmend beeinflussen. Welche Auswirkungen hat der ausufernde<br />
Lobbyismus auf Parlament und Demokratie? Diese Frage beantworten die Autoren in<br />
diesem Sammelband kritisch analytisch und hintergründig." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Thomas Leif / Rudolf Speth: Die fünfte Gewalt - Anatomie des Lobbyismus in<br />
Deutschland (10-36); Rudolf Speth: Wege und Entwicklungen der Interessenpolitik (38-52);<br />
Peter Lösche: Demokratie braucht Lobbying (53-68); Volker Heins: Der unsichtbare Händedruck.<br />
Einwände gegen Lobbying (69-75); Hajo Schumacher: 'Die ewig netten Herren'. Berlin<br />
ist die Hauptstadt eines wild wachsenden Lobbyismus (78-87); Ulrike Hinrichs: Politiker<br />
und Lobbyisten - Lobbyisten als Politiker (88-98); Rudolf Speth: Die Ministerialbürokratie:<br />
erste Adresse der Lobbyisten (99-110); Thomas Leif / Rudolf Speth: 'Der Lobbyist will politische<br />
Entscheidungen beeinflussen' Fragen an Lobbyisten (111-118); Thomas Leif / Rudolf<br />
Speth: Getrennt marschieren, vereint schlagen. Lobbyismus in Berlin zwischen Mythos und<br />
Realität - Ein Interview mit Wolf-Dieter Zumpfort (TUI) (119-131); Rinus van Schendelen:<br />
Brüssel: Die Champions League des Lobbying (132-162); Eva Haacke: Wirtschaftsverbände<br />
als klassische Lobbyisten - auf neuen Pfaden (164-187); Anke Hassel: Die Erosion der gewerkschaftlichen<br />
Lobbymacht (188-198); Tanja Busse: Bauern ohne Lobby. Wie das Agrobusiness,<br />
der Deutsche Bauernverband und Tierschützer um Einfluss auf die Agrarpolitik<br />
streiten und warum die Bauern dabei oft zu kurz kommen (199-220); Anke Martiny: Wer<br />
steuert Deutschlands Gesundheitswesen? Nur Blauäugige glauben, es seien Parlament und<br />
Gesetzgebung (221-235); Markus Jantzer: Pharmabranche und Funktionäre bestimmen die<br />
Gesundheitspolitik (236-251); Corinna Emundts: Der zahnlose Riese. Weshalb der ADAC<br />
gezwungen ist, saubere Lobbyarbeit in der Verkehrspolitik zu leisten (252-258); Johanna<br />
Holzhauer: Lobbyismus der Kirchen der Bundesrepublik (259-271); Jochen Roose: Auf dem<br />
Weg zur Umweltlobby. Zur Vertretung von Umweltinteressen in Deutschland (272-289);<br />
Manuel Lianos / Tobias Kahler: Die Rolle der Public-Affairs-Agenturen in Berlin (290-301);<br />
Rudolf Speth / Thomas Leif: Lobbying und PR am Beispiel der Initiative Neue Soziale<br />
Marktwirtschaft (302-316); Marco Althaus: Lobbying als Beruf. Karrierewege und Professionalisierung<br />
in der Interessenpräsentation (317-332); Manfred Redelfs: Mehr Transparenz gegen<br />
die Macht der Lobbyisten (333-350); Thomas Leif / Rudolf Speth: Zehn zusammenfassende<br />
Thesen zur Anatomie des Lobbyismus in Deutschland und sechs praktische Lösungsvorschläge<br />
zu seiner Demokratisierung (351-354); Rudolf Speth: Bücher und Websites zum<br />
Thema Lobbying (355-363).<br />
[261-L] Leif, Thomas; Speth, Rudolf:<br />
Zehn zusammenfassende Thesen zur Anatomie des Lobbyismus in Deutschland und sechs<br />
praktische Lösungsvorschläge zu seiner Demokratisierung, in: Thomas Leif, Rudolf Speth<br />
(Hrsg.): Die fünfte Gewalt : Lobbyismus in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />
2006, S. 351-363, ISBN: 3-531-15033-2<br />
INHALT: Der Einfluss der Lobbyisten in der Berliner Republik wächst massiv. Die Akteure in<br />
den Lobby-Organisationen und Hauptstadtrepräsentanzen haben sich von einer "Stilen<br />
Macht" längst zur Fünften Gewalt entwickelt. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 227<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
hatten Lobbyisten so viel Einfluss, noch nie haben sie ihre Interessen so offensiv in den politischen<br />
Prozess eingebracht. Nie zuvor waren die Austauschbeziehungen mit einflussreichen<br />
Akteuren in Verwaltung und politischer Spitze so dicht, so effektiv und so selbstverständlich.<br />
Für die Ministerialbürokratie auf Bund- und Länderebene müssen allgemeinverbindliche Regelungen<br />
im Umgang mit Lobbyisten definiert werden. Auch hier ist die Transparenz der Arbeitsbeziehungen<br />
das zentrale demokratische Gebot. (GB)<br />
[262-L] Lemke, Thomas:<br />
Die Bedeutung von ideellen Grundüberzeugungen und Themen für den Erfolg von Parteiorganisationen,<br />
in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg<br />
von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 130-142, ISBN: 3-531-<br />
14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Die Schlagkraft und der Erfolg von Parteiorganisationen sind nach der These des Autors<br />
von den spezifischen ideellen Grundüberzeugungen der Partei und von deren erfolgreicher,<br />
positiver Popularisierung abhängig. Denn Schlagkraft und Erfolg erweisen sich vor allem<br />
in siegreichen Wahlkämpfen und im direkten Vergleich mit der politischen Konkurrenz.<br />
Die Herausforderung für die Wahlkampfstrategie einer Partei liegt also darin, aus den zentralen<br />
Grundüberzeugungen heraus und im Hinblick auf die politische Großwetterlage ideelle,<br />
emotionalisierende Themen zu bestimmen und zu schlagkräftigen Botschaften zu verdichten.<br />
Während die Themen und Botschaften, die aus den parteieigenen Grundüberzeugungen gewonnen<br />
werden, einen emotionalen Beweggrund für die Wähler darstellen, wirkt die Gewissheit<br />
zentraler Grundüberzeugungen gerade in Zeiten parteipolitischen Wandels für die Parteiorganisation<br />
selbst emotional stabilisierend. Der Autor verdeutlicht dies am Beispiel der gescheiterten<br />
Strategie der CDU/CSU im Bundestagswahlkampf 2002, welcher er die zentrale<br />
Bedeutung der Bildungspolitik für die CDU in Hessen gegenüberstellt. Diese Beispiele werden<br />
ergänzt um Überlegungen zur Bedeutung des "C" bzw. des "S" für CDU/CSU bzw. SPD<br />
sowie zur Krise der SPD im Sommer 2004. (ICI2)<br />
[263-L] Marschall, Stefan:<br />
Europäische Parteien: Phantomorganisationen oder Integrationsbeschleuniger?, in: Gesellschaft<br />
Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 54/2005, H. 4, S.<br />
399-410 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag geht den Fragen nach, was für ein Parteiensystem innerhalb der Europäischen<br />
Union (EU) existiert, welche rechtlichen Grundlagen es gibt und wie die Realität des<br />
europäischen Parteinsystems aussieht. Die Beantwortung beginnt mit einer Darstellung der<br />
fünf bestehenden europäischen Parteien: (1) Europäische Volkspartei (EVP), (2) die Sozialdemokratische<br />
Volkspartei Europas (SPE), (3) Europäische Liberale und Demokratische Reformpartei<br />
(ELDR), (4) Europäische Grüne Partei (EGP) sowie (5) Europäische Linke (EL).<br />
Daran knüpft eine Beschreibung der Organisation der europäischen Parteien an, insbesondere<br />
die Form der Mitgliedschaft bzw. die organisatorische Beziehung zwischen außerparlamentarischer<br />
und parlamentarischer Partei. Ferner werden die rechtlichen Grundlagen der europäischen<br />
Parteien erläutert und schließlich wird die (unbedeutende) Rolle der Parteien im politischen<br />
System der EU skizziert. Wirkliche europäische Parteien könnten nach Ansicht des Au-
228 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
tors einen Beitrag leisten zu einer 'europäischen' Wahrnehmung europäischer Politik. Dazu<br />
müssen die europäischen Parteien allerdings ihr 'Phantom'-Dasein abbauen und zu tatsächlichen<br />
Akteuren auf der politischen Bühne werden können. Dies setzt aber voraus, dass die nationalen<br />
Parteien bereit sind, ihre - auch in der EU - dominierende Rolle aufzugeben. (ICG2)<br />
[264-L] Mayer, Michael:<br />
Der Verein in der Spätmoderne: eine evolutionstheoretische Analyse, Konstanz 2006, 154 S.<br />
(Graue Literatur;<br />
URL: http://www.ub.uni-konstanz.de/v13/volltexte/2006/1707//pdf/MMayer.pdf)<br />
INHALT: "Im Vereinswesen findet eine Revolution der Strukturen statt. Viele traditionelle Organisationsformen<br />
wie Musik-, Gesang-, und Schützenvereine und religiös geprägte Gruppen<br />
sind im Begriff sich aufzulösen oder haben Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Nachwuchs.<br />
Das soll aber nicht heißen, dass das Vereinswesen in Deutschland ausstirbt, im Gegenteil:<br />
immer mehr Menschen sind in Vereinen organisiert. Im Jahre 1997 waren rund 41<br />
Mio. Vereinsmitgliedschaften (ohne Doppelmitgliedschaften) in etwa 340.000 Vereinen registriert<br />
und die Zahl steigt. Bei diesem Steigerungsprozess bilden sich Vereine, die sich in<br />
ihrer Funktion von den traditionellen Formen unterscheiden. Das sind vor allem Gruppen, die<br />
sozialen Bewegungen zuzuordnen sind; und Vereine, bei denen der Konsum und das Erlebnis<br />
die Tradition ablöst. Und es ist vor allem der Sportverein, der sich zunehmender Beliebtheit<br />
erfreut. So haben gerade diese Organisationsformen, die den Freizeitsport in den Mittelpunkt<br />
stellen, in den Jahren 1965 bis 1993 um rund 13 Mio. auf etwa 20 Mio. Mitglieder zugenommen.<br />
Um eine Antwort auf die Frage nach der Ursache des Strukturwandels im Vereinswesen<br />
zu finden, haben wir uns bei der Analyse im Wesentlichen auf die Theorie von Niklas Luhmann<br />
berufen. Dieser Ansatz besagt, dass die moderne Gesellschaft durch die Form ihrer Differenzierung<br />
gekennzeichnet ist. Die Gesellschaft bildet zur Lösung ihrer Probleme spezifische<br />
Teilsysteme wie Wissenschaft, Erziehung, Gesundheit, Recht, Wirtschaft und Politik.<br />
Besondere Aufmerksamkeit haben wir in dieser Untersuchung dem politischen und religiösen<br />
System gewidmet. So haben wir festgestellt, dass das politische System in der Gemeinde mitverantwortlich<br />
ist für den Wandel im Vereinswesen. Macht wurde als Kommunikationsmedium<br />
eingesetzt, um die gestiegene Komplexität der Umwelt abzuarbeiten. Das ist daran zu sehen,<br />
dass der frisch gewählte Bürgermeister nach der Machtübernahme die Fusion zweier<br />
kleiner Sportvereine zum Großverein förderte. Dabei wurde der Großverein mittels Macht zu<br />
einer taktischen Größe herabgestuft, die politisch berechenbar und im Sinne des Machterhalts<br />
einsetzbar wird. Dieser politische Schachzug ist weniger auf das Gemeinwohl ausgerichtet als<br />
vielmehr von daher zu verstehen, dass Vereine, besonders in kleinen Gemeinden, großen Einfluss<br />
auf lokale Entscheidungen wie bspw. Bürgermeisterwahlen haben. Aber es ist nicht nur<br />
das politische System in der Gemeinde verantwortlich für den Wandel im Vereinswesen. In<br />
der gesamten Umwelt steigt durch funktionale Differenzierung die Komplexität. So lässt sich<br />
sagen, dass die Strukturveränderungen im Vereinswesen zurückzuführen sind auf die Abfolge<br />
von Differenzierungsprinzipien. Die zunehmende Komplexität der Umwelt wird durch soziokulturelle<br />
Evolution abgearbeitet. Zahlreiche Vereinsformen entstehen und andere Formen<br />
werden negativ bzw. positiv selektiert. Negativ selektiert wird vor allem die Tradition: sie<br />
lässt sich nicht mehr erfolgreich kommunizieren. Positiv selektiert werden die Organisationen,<br />
die in der sozio-kulturellen Evolution bestehen. Sie sind nach der Selektion stärker mit<br />
Programmen von binär codierten Systemen verknüpft, als dies bei den traditionellen Formen<br />
der Fall war. D.h., ihre Identität ist kompatibel mit der operativen Schließung wichtiger Funk-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 229<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
tionssysteme. Dabei ist die Suche der freiwilligen Organisationen nach einer neuen oder überhaupt<br />
nach einer Identität in der funktional differenzierten Gesellschaft die Suche nach einer<br />
Funktion geworden. Die Vereine tasten sich in ihrer Selbst- und Fremdbeobachtung danach<br />
ab und finden ihre Identität in der Differenz binärer Codierungen. Diese Differenzen treten<br />
in der sozialen Realität als Programme der jeweiligen Systeme auf. Da sich binäre Codierungen<br />
besonders gut für Widersprüche eignen und damit die Voraussetzung für mögliche<br />
Variationen bilden, können sie als Sicherung für Anschlussfähigkeit von freiwilligen Organisations-Systemen<br />
begriffen werden." (Autorenreferat)<br />
[265-L] Merten, Heike:<br />
Probleme der politischen Parteien am Beispiel ihrer Finanzierung, in: Hans Herbert von Arnim<br />
(Hrsg.): Die deutsche Krankheit: organisierte Unverantwortlichkeit? : Beiträge auf der 7.<br />
Speyerer Demokratietagung vom 28. bis 29. Oktober 2004 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften<br />
Speyer, Berlin: Duncker & Humblot, 2005, S. 81-90, ISBN: 3-428-<br />
11875-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/272)<br />
INHALT: Die Autorin versucht in ihrem Vortrag deutlich zu machen, dass die gegenwärtigen<br />
Probleme der politischen Parteien in Deutschland eng mit ihrer Finanzierung verbunden sind.<br />
Das vordringlichste Bemühen der parlamentarisch vertretenen Parteien sollte ihrer Meinung<br />
nach darin liegen, die Finanzierungsformen und damit die Geldzuflüsse gegenüber der Öffentlichkeit<br />
deutlicher und glaubwürdiger darzustellen als bisher. Sie erörtert ausführlich die<br />
unterschiedlichen Probleme der Parteienfinanzierung und die bestehenden Regelungen im<br />
Parteiengesetz und wirft abschließend die Frage auf, inwieweit diese den Anforderungen der<br />
Transparenz sowohl für den parteienwissenschaftlich kundigen Bürger als auch den "Normalbürger"<br />
gerecht werden. Sie plädiert u.a. für die Veröffentlichung eines Rechenschaftsberichts<br />
in den Bundestagsdrucksachen und für eine jährliche öffentliche Veranstaltung der Parteien,<br />
auf welcher sie ihren Finanzierungsbericht mit anschließender Diskussion vorstellen. Der Autorin<br />
zufolge ist ein offensives Auftreten der Parteien bezüglich ihrer Finanzen erforderlich,<br />
um der allgemeinen Politikverdrossenheit entgegen zu wirken und neues Vertrauen in der<br />
Bevölkerung zu gewinnen. (ICI)<br />
[266-L] Müller, Wolfgang C.:<br />
Parteiensysteme und Muster des Parteienwettbewerbs, in: Tanja Hitzel-Cassagnes, Thomas<br />
Schmidt (Hrsg.): Demokratie in Europa und europäische Demokratien : Festschrift für Heidrun<br />
Abromeit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 90-104, ISBN: 3-531-14128-7 (Standort:<br />
UB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MB1200/189A)<br />
INHALT: Der vorliegende Beitrag resümiert die Versuche einer Klassifizierung von Parteiensystemen<br />
und schlägt eine Klassifizierung kompetitiver Parteiensysteme nach der in ihnen herrschenden<br />
Wettbewerbslogik vor. Dabei werden insbesondere jene Muster des Parteienwettbewerbs<br />
beachtet, die helfen, die westeuropäischen Demokratien zu unterscheiden. Nach einer<br />
Auseinandersetzung mit dem einschlägigen Forschungsstand, bei der sich die Typen auf<br />
Basis der Anzahl der Parteien als jenseits des Zweiparteiensystems wenig hilfreich erweisen,<br />
wird eine Typologie von Parteiensystemen vorgeschlagen, die Zweiparteiensysteme, Zweiblocksysteme<br />
und pivotale Systeme als Idealtypen unterscheidet. Diese Typologie erlaubt<br />
Vergleiche im Längs- wie im Querschnitt. (ICE2)
230 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[267-L] Negt, Oskar:<br />
Kritische Gesellschaftstheorie, Gewerkschaften und emanzipatorische Praxis: eine Suche<br />
nach alten und neuen Berührungspunkten, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und<br />
Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 3/4 = H. 171/172, S. 103-115 (Standort: USB Köln(38)-<br />
XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: Der Beitrag erörtert die Berührungspunkte zwischen der Kritischen Gesellschaftstheorie<br />
und der Arbeit der Gewerkschaften, also die Beziehung zwischen Theorie und politischem<br />
Handeln. So wird zunächst über die wissenschaftliche Herangehensweise bei der Verknüpfung<br />
von Theorie und Praxis sowie den Forschungsstand zum Thema Kritische Gesellschaftstheorie<br />
(und Gewerkschaftsarbeit) informiert. Ferner werden die Kritische Gesellschaftstheorie<br />
in ihrer Funktion als wissenschaftlicher Orientierungsrahmen vorgestellt und die Krisenherde<br />
der modernen Gesellschaft erläutert. Auf dieser Grundlage werden abschließend die zu<br />
erwartenden Aktivitäten der Gewerkschaften betrachtet, die im Idealfall in einer emanzipatorischen<br />
Praxis münden. Nach Ansicht des Autors muss gewerkschaftliches Handel künftig<br />
viel stärker als bisher Verantwortung für Angebote übernehmen, die auf das Gemeinwesen<br />
und den solidarischen Zusammenhalt der Gesellschaft gerichtet sind. In dem Beziehungsgeflecht<br />
zwischen Kritischer Theorie und emanzipatorischer Gesellschaftspraxis geht es also um<br />
die Erweiterung auf beiden Seiten. Eine Gesellschaftstheorie, die sich an der Frankfurter<br />
Schule orientiert, muss den Weg in die Gesellschaft wagen, um der erlahmten politischen<br />
Bildung wieder neue Impulse zu geben. Auf der anderen Seite können Gewerkschaften nicht<br />
mehr alleine den engen Horizont von Arbeitsplatzinteressen als einzig vertretbaren Handlungsraum<br />
behandeln, sondern werden, um ihrer eigenen Lebensfähigkeit willen, ein gesamtgesellschaftliches<br />
Mandat stärker als bisher wahrnehmen müssen. (ICG2)<br />
[268-L] Neumann, Sven:<br />
Non Profit Organisationen unter Druck: eine Analyse des Anpassungsverhaltens von Organisationen<br />
des Gesundheitswesens und der Sozialen Dienste in der Freien Wohlfahrtspflege,<br />
München: Hampp 2005, IX, 288 S., ISBN: 3-87988-916-3 (Standort: USB Köln(38)-32A2688)<br />
INHALT: "Während im Rahmen der Expansion des deutschen Wohlfahrtsstaates in den letzten<br />
drei Dekaden eine zunehmende Beschäftigung und steigende finanzielle Ausstattungen zu<br />
konstatieren waren, führen aktuelle Veränderungen v. a. in den Kontextbedingungen zu<br />
Handlungserfordernissen von Non Profit Organisationen. In wissenschaftlicher Hinsicht sind<br />
die relevanten Einflussfaktoren und Bedingungen des Wandels in Non Profit Organisationen<br />
von Interesse. Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Erklärungsbeitrag für beobachtbare Ausprägungen<br />
struktureller Anpassungen von Non Profit Organisationen an veränderte Rahmenbedingungen<br />
zu leisten. Hierzu betrachtet der Autor Teilsegmente des Dritten Sektors, speziell<br />
werden Organisationen aus den Bereichen des Gesundheitswesens und der Sozialen Dienste<br />
analysiert: Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Rettungsdienste, Organisationen der Behindertenhilfe<br />
sowie Wohlfahrtsverbände. Im Rahmen der theoretischen Fundierung wird die<br />
neo-institutionalistische Forschungsperspektive als Erklärungsansatz herangezogen. Die Untersuchungsergebnisse<br />
zeigen, dass Non Profit Organisationen unterschiedlichen Umweltveränderungen<br />
und somit differenzierten Arten bzw. Kombinationen von Druck unterliegen. Vor<br />
diesem Hintergrund werden heterogene Wahrnehmungsmuster der Akteure und uneinheitliche<br />
Kontrollen über institutionalisierte Kern-Elemente der Organisation als kritische Faktoren<br />
des Anpassungsprozesses identifiziert. Auf dieser Basis kann in der Folge bspw. erklärt wer-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 231<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
den, warum einige Non Profit Organisationen zu vergleichsweise radikalen Anpassungen tendieren,<br />
während andere Non Profit Organisationen versuchen, den bestehenden Status quo<br />
aufrecht zu erhalten." (Autorenreferat)<br />
[269-F] NN (Bearbeitung); Ebbinghaus, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung):<br />
Mitgliederorganisationen unter Veränderungsdruck: europäische Gewerkschaften im Vergleich<br />
INHALT: Voluntary organizations face major challenges due to decreasing membership, and this<br />
is particularly true for trade unions across Europe. Trade unions are not alone in facing such<br />
problems in mobilizing people for collective interest intermediation. Comparative studies of<br />
membership trends have largely focused on business cycles as well as political ups-anddowns,<br />
on long-term, macro-level social changes from deindustrialization to individualization,<br />
and on national institutional contexts that are conducive to or impede union membership.<br />
On the other hand, micro-level approaches, such as the logic of collective action or social custom<br />
theory, explain the individual decisions to join (and stay with) a collective organization<br />
based on individual cost-benefit analysis (selective incentives), direct social pressure, or the<br />
importance of social norms. Very few case studies analyze the impact of strategies and capacities<br />
at the organizational meso-level. The cluster of doctoral research projects will jointly<br />
analyze the problems of declining membership in German trade unions from multiple perspectives:<br />
European comparative, multi-level (macro/ meso/ micro-level), and an interorganizational.<br />
The project is planned as a junior research group comprised of three dissertation projects<br />
and one more comprehensive study to be completed by a postdoctoral fellow. A joint<br />
doctoral programme would provide enhanced joint support and training opportunities, as well<br />
as important opportunities for synergies and the continuous exchange of ideas within the project<br />
cluster. One subproject will examine changes in the organizational landscape across<br />
Europe that affect and respond to membership development. A second subproject will use<br />
micro-level survey data available for selected European countries to analyze the interaction of<br />
micro-logic individual factors and nation-specific macro-configurations in union membership<br />
decisions. The third project compares trade unions to other forms of voluntary organizations,<br />
most importantly political parties, social movements and religious organizations to delineate<br />
common or diverging trends. Finally, a postdoctoral fellowship given to an expert on developments<br />
in Central and Eastern Europe should provide the opportunity to broaden and discuss<br />
the findings for both old and new EU member-states. Alongside the monographs, the main<br />
joint results will be published and presented to wider interdisciplinary and public audiences.<br />
GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa<br />
ART: keine Angabe ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />
Angabe<br />
INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -<br />
MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131<br />
Mannheim)<br />
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2802, e-mail: bebbinghaus@sowi.uni-mannheim.de)
232 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[270-L] Ovey, Joey-David:<br />
Parteien in Europa - europäische Parteien?, in: Patricia Bauer, Helmut Voelzkow (Hrsg.): Die<br />
Europäische Union - Marionette oder Regisseur? : Festschrift für Ingeborg Tömmel, Wiesbaden:<br />
VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 91-103, ISBN: 3-531-14430-8 (Standort: UB Bonn(5)-<br />
2005/283)<br />
INHALT: Der Grund für die mangelnde Anerkennung der "Parteien" in der Europäischen Union,<br />
die sich aus Parteibünden, Fraktionen im Europaparlament und nationalen Parteien zusammensetzen,<br />
liegt nach Einschätzung des Autors darin, dass nationalstaatliche Kriterien zur<br />
Definition von politischen Parteien angewendet werden. Um die Frage zu beantworten, ob<br />
man die selbsternannten Parteien in der EU dennoch als "europäische Parteien" bezeichnen<br />
kann, beschreibt der Autor zunächst die Merkmale und Strukturen der Parteien und erörtert<br />
ihre Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen des politischen Systems der EU. Seine Ausführungen<br />
konzentrieren sich dabei vor allem auf die Verfolgung unterschiedlicher politischer<br />
Ziele im europäischen Mehrebenensystem. Er zieht abschließend einige Konsequenzen für<br />
das Verständnis von europäischen Parteien im Hinblick auf eine "postnationale Demokratie".<br />
(ICI)<br />
[271-L] Painter, Anthony:<br />
New Labour: Der Aufbau eines 'progressiven Konsenses', in: Josef Schmid, Udo Zolleis<br />
(Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS<br />
Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 207-217, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl.<br />
Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Der Autor versucht in seinem Beitrag zu zeigen, wie einfach es in der Politikforschung<br />
geworden ist, die Bedeutung des New Labour-Phänomens unter Rückbezug auf den Idealtyp<br />
der professionellen Wählerpartei abzulehnen. Die Wurzeln von New Labour reichen indessen<br />
tiefer als die systemische Dynamik des Parteienwettbewerbs: strukturelle Trends transformierten<br />
zuerst die Labour-Regierung von 1974-1979, dann die Konservative Partei, und<br />
schließlich noch einmal die Labour Party infolge der Wahlniederlage von 1987. Nach Meinung<br />
des Autors ist eine neue Sichtweise notwendig, um den völligen Revisionismus der Labour<br />
Party als Reaktion auf breite strategische Herausforderungen neu zu beurteilen. Ihr Erfolg<br />
bestand vor allem darin, den Durchschnittswähler zu erreichen und dabei ein gewisses<br />
Maß an ideologischer Integrität zu behalten. Durch grundlegende Reformen der Parteiinstitutionen,<br />
die Professionalisierung von Kampagnen und Kommunikation, die Beseitigung von<br />
Policies, die beim Erreichen des Durchschnittswählers hinderlich waren, und den Schutz der<br />
rechten Flanke bezüglich individueller und spezifischer Themen wie Recht und Ordnung hat<br />
die Partei ihre sozialdemokratische Identität im Kern beibehalten und daher war es ihr möglich,<br />
eine begrenzte Ideologie zu verfolgen. (ICI2)<br />
[272-F] Pleines, Heiko, Dr. (Bearbeitung):<br />
Accountability of civil society groups<br />
INHALT: The research team examines the participation of civil society organisations from the<br />
new EU member states with a socialist past in (old and new forms of) governance, whereby<br />
civil society is defined in a broad way including actually all collective non-state actors par-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 233<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
ticipating together with state (including EU) actors in different modes of governance. Thus<br />
the focus is not only on NGOs in the narrow sense but on trade unions and business associations<br />
as well. The research question relates to the aspect of evaluation as laid out in the scientific<br />
objectives of the NEWGOV Project: "Given the important role of private actors in the<br />
new modes of governance, the question arises of how they can be held accountable for the<br />
consequences of their activities? How can the lack of democratic legitimation, linked to the<br />
use of new modes of governance involving non-elected private actors, be compensated for?<br />
Which different modes of governance, such as parliamentary control, transparency requirements,<br />
elements of negotiated democracy, judicial processes?" In line with the general aim of<br />
project 24 the research team focuses on questions of accountability. We distinguish between<br />
different forms and different directions of accountability. Three forms of accountability are of<br />
relevance here. Political accountability concerns responsibility for political decisions and refers<br />
to participants in the political decision-making process, whereas administrative accountability<br />
concerns responsibility for bureacratic implementation and refers to participants in the<br />
implementation process of political decisions. Political as well as administrative accountability<br />
is focused on contents of policy measures and quality of implementation. Legal accountability,<br />
on the contrary, relates to the forms of participation in policy making and implementation.<br />
It concerns responsibility for the legality of the means employed to influence decisions<br />
and refers to all participants in political decision-making and implementation. Accountability,<br />
as covered by the research team, can have three directions: First, civil society organisations<br />
can hold state (including EU) actors accountable. Here political and administrative accountability<br />
are most relevant, i.e. civil society organisations check the contents of policy measures<br />
and the quality of implementation (much more then the rules of decision-making). Second,<br />
state (including EU) actors can also hold civil society organisations accountable. However,<br />
here the focus is not on contents of policy recommendations but on the ways used to promote<br />
them, i.e. the focus is on legal accountability. Third, members of civil society organisations<br />
can hold their leadership accountable. Here all three forms of accountability can be of relevance.<br />
Accountability concerns the local, regional, national and the EU level. As especially<br />
on the side of civil society the same actors are present at all (or most) of the levels, questions<br />
of accountability can be addressed in a multilevel perspective. Whereas the general focus of<br />
project 24 is on new modes of governance at the EU level, the research team - in a first step -<br />
concentrates its analyses of the new EU member states on the national level. This has a number<br />
of reasons. First, civil society organisations started to participate in EU governance only<br />
in 2004, when their countries joined the EU. Therefore, actual experience with their participation<br />
is still limited. Second, when they participate in EU governance they do this most often<br />
within supranational associations (like e.g. the European Trade Union Confederation or the<br />
Union of Industrial and Employers' Confederations of Europe). As a result their individual<br />
impact is hard to determine. Third, questions of legal accountability of civil society organisations<br />
are first of all regulated at the national level. GEOGRAPHISCHER RAUM: new EU<br />
member states<br />
METHODE: As a result the involvement of civil society organisations at the EU level can only be<br />
analysed after their nature and capacity and the legal regulation of their activities have been<br />
examined at the national level. Accountability of civil society organisations implies that they<br />
have an impact on political decisions and their implementation, as otherwise it would not<br />
make sense to assign any responsibility to them. Accordingly, an assessment of their accountability<br />
also has to take into consideration their influence within (again old and new modes of)<br />
governance. The research team will accordingly also analyse the capacities and (political) impact<br />
of civil society organisations from the new EU member states at the EU level. The re-
234 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
search team examines the impact of the 2004 EU enlargement on governance structures involving<br />
the participation of civil society organisations. This research team is part of the<br />
NEWGOV Integrated Project, led by the European University Institute, Florence (NEWGOV<br />
- New Modes of Governance). Within NEWGOV the research team is part of project 24,<br />
which is headed by Daniela Obradovic (University of Amsterdam).<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pleines, H. (ed.): Participation of civil society in new modes of<br />
governance. The case of the new EU member states. Part 2: Questions of accountability.<br />
Working Papers of the Research Centre for East European Studies (Arbeitspapiere und Materialien<br />
der Forschungsstelle Osteuropa) (forthcoming).+++Pleines, H. (ed.): Participation of<br />
civil society in new modes of governance. The case of the new EU member states. Part 3: Involvement<br />
at the EU level. Working Papers of the Research Centre for East European Studies<br />
(Arbeitspapiere und Materialien der Forschungsstelle Osteuropa) (forthcoming).<br />
ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />
ZIERER: Europäische Union<br />
INSTITUTION: Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen (Klagenfurter Str. 3,<br />
28359 Bremen)<br />
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-218-7890, e-mail: pleines@gmx.net)<br />
[273-L] Poguntke, Thomas; Pütz, Christine:<br />
Parteien in der Europäischen Union: zu den Entwicklungschancen der Europarteien, in:<br />
Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 37/2006, H. 2, S. 334-353 (Standort: USB Köln(38)-XF148;<br />
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />
INHALT: "Seit den frühen neunziger Jahren ist in mehreren Reformschritten die supranationale<br />
Handlungslogik im politischen Prozess der EU gestärkt worden. Besonders relevant sind in<br />
diesem Zusammenhang die erhebliche Stärkung des Europäischen Parlamentes sowie die<br />
Ausweitung der Möglichkeiten zu Mehrheitsentscheidungen im Europäischen Rat. Dadurch<br />
haben sich Entwicklungschancen und -restriktionen der aus den transnationalen Parteienzusammenschlüssen<br />
hervorgegangenen Europarteien verändert: Während ihre Chancen hinsichtlich<br />
Mobilisierung und Integration eher begrenzt sind, da hier die nationalen Parteien<br />
vorrangig aktiv sind, halten sich Potentiale und Restriktionen im Bereich der Interessenartikulation<br />
und -aggregation die Waage. In der Elitenrekrutierung werden ebenfalls die nationalen<br />
Parteien vorherrschend bleiben, allerdings könnten sich neue Koordinationsaufgaben für die<br />
Europarteien ergeben, ebenso bei der Politikgestaltung. Generell liegen die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
der 'Parteien auf europäischer Ebene' weniger in der Kompetenzübertragung<br />
als in der Kompetenzerweiterung." (Autorenreferat)<br />
[274-L] Poguntke, Thomas:<br />
Parteien ohne (An)bindung: Verkümmern die organisatorischen Wurzeln der Parteien?, in:<br />
Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen,<br />
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 43-62, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort:<br />
ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Der Autor zeigt in einem breit angelegten Vergleich von westeuropäischen Parteien,<br />
inwieweit eine Veränderung der formalisierten Beziehungen zwischen Parteien und ihren relevanten<br />
organisatorischen Umwelten zwischen 1960 und 1989 stattgefunden hat und in wel-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 235<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
chem Maße Parteien ihre gesellschaftlichen Wurzeln beibehalten und gepflegt haben, um ihre<br />
Kernwählerschaften zu stabilisieren. Ausgangspunkt seiner Analysen bildet das sogenannte<br />
"Linkage-Konzept" , das er zunächst kurz vorstellt. Er beschreibt anschließend die drei wesentlichen<br />
Organisationsumwelten von politischen Parteien (neue soziale Bewegungen, Kollateralorganisationen<br />
und Mitgliederorganisation), um dann im Hinblick auf die eingangs gestellte<br />
Frage nach der Entwicklung der organisatorischen Verankerung politischer Parteien zu<br />
untersuchen, wie sich formale organisatorisch vermittelte Linkages zwischen Parteieliten und<br />
ihren Wählerschaften seit den 1960er Jahren verändert haben. Seine Analyse bezieht sich auf<br />
insgesamt 78 Parteien in 11 westeuropäischen Ländern und beruht auf einer Auswertung der<br />
unterschiedlichen Parteistatuten. (ICI)<br />
[275-L] Priller, Eckhard:<br />
Nonprofit-Organisationen als Partner und "verlängerter Arm" des Staates?, in: Klaus J.<br />
Hopt, Thomas von Hippel, W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft : Theorien - Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck,<br />
2005, S. 325-343, ISBN: 3-16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />
INHALT: "Nonprofit-Organisationen sind ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Gesellschaften<br />
und für den Staat interessant, weil man mit ihnen Politik sowohl legitimieren als auch umsetzen<br />
kann. In den aktuellen Reformdebatten findet ungenügende Beachtung, dass es sich<br />
hier um einen selbständigen Bereich handelt, der zur Schaffung entsprechender Handlungsspielräume<br />
der staatlichen Unterstützung bedarf. Nonprofit-Organisationen werden gegenwärtig<br />
vom Staat hingegen eher als Faktor der Kostenminimierung und als Einsparpotenzial<br />
gesehen. Die Beziehungen zwischen dem Staat und den Nonprofit-Organisationen sind jedoch<br />
keine Einbahnstraße, sondern eine gegenseitige Angelegenheit. In dieses Wechselverhältnis<br />
sind Formen der Akzeptanz, Kooperation und gegenseitigen 'Indienststellung' ebenso<br />
eingeschlossen wie Formen der Konkurrenz, Konfrontation und des Konflikts. Welches konkrete<br />
Verhältnis sich jeweils herausbildet, ist in hohem Maße historisch determiniert und wird<br />
von beiden Seiten beeinflusst. Einseitig vorgenommene Veränderungen haben in der Regel<br />
Störungen und Verschiebungen des bestehenden Beziehungsgefüges zur Folge. Statt punktueller<br />
Veränderungen ist in Deutschland ein fundamentales Konzept erforderlich, das die<br />
Grundfragen des Verhältnisses zwischen Staat und Nonprofit-Organisationen in der heutigen<br />
Zeit und für die Zukunft klärt. Bleibt ein solches Konzept aus, ist neben bereits sichtbarer<br />
Konfrontation und offenem Protest mit einem Aufbrechen neuer Konfliktlinien gegen die aktuelle<br />
staatliche Reformpolitik zu rechnen." (Autorenreferat)<br />
[276-L] Rebenstorf, Hilke:<br />
Parteieliten - zwischen Organisationsinteressen, öffentlichem Auftrag und persönlichen Ambitionen,<br />
in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von<br />
Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 114-129, ISBN: 3-531-14578-<br />
9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Parteieliten müssen Anforderungen aus mindestens drei verschiedenen sozialen Rollen<br />
erfüllen: Parteirepräsentant, Inhaber eines öffentlichen Wahlamtes und Persönlichkeit mit eigenen<br />
Ambitionen. Um die spezifischen Spannungsverhältnisse deutlich zu machen, denen<br />
Parteieliten unterworfen sind, werden im vorliegenden Beitrag die sozialstrukturellen und
236 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
programmatischen Bindungen der Parteiorganisationen sowie ihr öffentlicher Auftrag betrachtet.<br />
Die Spannungsverhältnisse, die in Parteiorganisationen Wirksamkeit entfalten, werden<br />
durch deren Funktionsträger in der Öffentlichkeit und auch parteiintern verkörpert. Hinzu<br />
treten die individuellen Ambitionen von Personen, die von der Politik leben, so dass sich Parteieliten<br />
in einem multivektoriellen Feld bewegen, innerhalb dessen sie sich zwischen verschiedenen<br />
Ansprüchen positionieren müssen. Es wird zunächst ein kurzer Abriss über die<br />
Wesensmerkmale von Parteien und ihre Wähler und Mitglieder gegeben, um dann die verschiedenen<br />
sozialen Rollen, die Parteieliten in ihrer Führungsfunktion wahrzunehmen haben,<br />
näher zu betrachten. (ICI2)<br />
[277-L] Reutter, Werner:<br />
Verbände und Interessengruppen in der Vergleichenden Politikwissenschaft: theoretische<br />
Entwicklung und methodische Probleme, in: Sabine Kropp, Michael Minkenberg (Hrsg.): Vergleichen<br />
in der Politikwissenschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 234-254, ISBN:<br />
3-531-13876-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005-5487)<br />
INHALT: Der Autor zieht zu Beginn eine Bilanz zum Stand der vergleichenden Interessengruppenforschung,<br />
die unterschiedliche Einschätzungen über Forschungsdefizite und positive<br />
Neuentwicklungen deutlich macht. Trotz dieser Kontroversen ist allgemein festzustellen, dass<br />
die Verbände- und Interessengruppenforschung bestimmte Defizite in der Informationsbasis<br />
und eine Tendenz zu "theoretischen Dachkonstruktionen" aufweist, denen ein empirisch gefestigter<br />
Unterbau fehlt, der auf methodisch reflektierten Vergleichen ruht. Gleichzeitig ist<br />
festzustellen, dass beträchtliche Anstrengungen unternommen worden sind, theoretisch entwickelte<br />
Fragestellungen in praktische Forschungsstrategien zu übersetzen, um diese mit dem<br />
Instrumentarium, das die vergleichende Methode bietet, zu bearbeiten. Im vorliegenden Beitrag<br />
werden einzelne Dimensionen dieser Anstrengungen und Entwicklungen rekonstruiert<br />
und die einschlägigen Theoriedebatten der vergleichenden Interessengruppenforschung beschrieben.<br />
Die Dimensionen des Vergleichs von Systemen funktionaler Interessenvermittlung<br />
werden insbesondere in Bezug auf Umwelteinfluss- und Verbändevergleichsanalysen sowie<br />
Verbändeeinfluss- und Verbändeumweltanalysen erörtert. (ICI2)<br />
[278-L] Schachtner, Christina (Hrsg.):<br />
Das soziale Feld im Umbruch: professionelle Kompetenz, Organisationsverantwortung, innovative<br />
Methoden, (Psychologie und Beruf, Bd. 1), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004,<br />
220 S., ISBN: 3-525-45150-4<br />
INHALT: In den gegenwärtigen Dimensionen der Globalisierung erodiert das Soziale und konstituiert<br />
sich bereits wieder neu. In den Beiträgen des vorliegenden Sammelwerkes wird der aktuelle<br />
Diskurs über neue Herausforderungen an professionelle Gestaltungskompetenz im Zeichen<br />
des gesellschaftlichen Wandels als interdisziplinärer Diskurs weitergeführt und anhand<br />
ausgewählter Lebensbereiche und theoretischer Ansätze vertieft. Der Fokus der Autorinnen<br />
und Autoren richtet sich auf die verschiedenen miteinander agierenden Wirklichkeitsbereiche<br />
im sozialen Feld, auf die Sozialadministration und den Non-Profit-Bereich, auf soziale Projekte,<br />
Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen. Neben Leitbildentwicklungsprozessen im sozialadministrativen<br />
Bereich wird auch ein reflexiver Führungsbegriff dargestellt, der neben<br />
Personal- und Organisationsverantwortung auch gesellschaftliche und ökologische Verant-
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 237<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
wortung mit einschließt. Des weiteren werden neue professionelle Handlungskonzepte wie<br />
das partizipative Qualitätsmanagement, der Netzwerk- und Empowermentansatz, die Zukunftswerkstatt<br />
und die Open-Space-Methode vorgestellt und diskutiert. Interkulturelle Kompetenz,<br />
Managementkompetenz, Netzwerkkompetenz und Kompetenzen zur Erzeugung kreativer<br />
Felder tragen den professionellen Zukunftsorientierungen Rechnung. (DJI/Sd)<br />
[279-L] Schirdewan, Martin:<br />
Die grenzüberschreitende Interaktion der Europäischen Linken, in: Peter Ullrich, Thomas<br />
Kachel (Hrsg.): EUropa - transnationale Normierung und nationales Beharren : drittes DoktorandInnenseminar<br />
der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin: Dietz, 2005, S. 76-97, ISBN: 3-320-02902-9<br />
(Graue Literatur;<br />
URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Manuskripte_57_IH.pdf)<br />
INHALT: "Der Autor behandelt ein Thema von höchster Brisanz für die europäische Linke. Er<br />
untersucht am Beispiel der Europäischen Linkspartei die grenzüberschreitenden Interaktionsprozesse<br />
linker Parteien in Europa. Eingebettet in ein politikwissenschaftliches Instrumentarium<br />
überprüft er die These, dass es der Europäischen Linken gelungen sei, mit der Gründung<br />
der Europäischen Linkspartei im Mai 2004 eine neue Qualität der Interaktion zu erreichen.<br />
Nach Messung des Interaktionsgrades mit Hilfe spezifischer Messvariablen und der Erklärung<br />
des erreichten Interaktionsgrades durch Bestimmungsfaktoren kommt er zu dem Ergebnis,<br />
dass die Interaktionsprozesse zwischen den Parteien, die diese Europäische Linkspartei<br />
gründeten, auf der Stufe der Kooperation zu verorten sind und somit eine neue Qualität bedeuten."<br />
(Autorenreferat)<br />
[280-L] Schmid, Josef; Zolleis, Udo (Hrsg.):<br />
Zwischen Anarchie und Strategie: der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl.<br />
für Sozialwiss. 2005, 298 S., ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: "Der Band untersucht den Erfolg von Parteiorganisationen und die Bedeutung von<br />
strategischen Entscheidungen. Zudem werden anarchische Einflüsse einer komplexen Binnenstruktur<br />
und turbulente Umwelten analysiert. Aus unterschiedlichen wissenschaftlichen<br />
Perspektiven und mit praktischen Bezügen werden die Bedingungen und Grenzen des Erfolgs<br />
beleuchtet. Dabei geht der Blick über Deutschland hinaus, um Beispiele erfolgreicher Parteien<br />
in Österreich, Großbritannien, Spanien und Belgien darzustellen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />
Josef Schmid und Udo Zolleis: Zwischen Anarchie und Strategie. Der Erfolg<br />
von Parteiorganisationen (9-21); Jürgen Deeg und Jürgen Weibler: Politische Steuerungsfähigkeit<br />
von Parteien (22-42); Thomas Poguntke: Parteien ohne (An)bindung: Verkümmern<br />
die organisatorischen Wurzeln der Parteien? (43-62); Klaus Detterbeck: Die strategische<br />
Bedeutung von Mitgliedern für moderne Parteien (63-76); Hubert Sickinger: Die Finanzierung<br />
des Parteienwettbewerbs (77-95); Martin Florack, Timo Grunden und Karl-<br />
Rudolf Korte: Strategien erfolgreicher Mitgliederrekrutierung der politischen Parteien (96-<br />
113); Hilke Rebenstorf: Parteieliten - zwischen Organisationsinteressen, öffentlichem Auftrag<br />
und persönlichen Ambitionen (114-129); Thomas Lemke: Die Bedeutung von ideellen<br />
Grundüberzeugungen und Themen für den Erfolg von Parteiorganisationen (130-142); Volker<br />
Schmidt: Strategische Planung für Parteien (143-157); Ulrich von Alemann und Thelse Go-
238 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
dewerth: Die Parteiorganisation der SPD. Erfolgreiches Scheitern? (158-171); Frank Bösch:<br />
Oppositionszeiten als Motor der Parteireform? Die CDU nach 1969 und 1998 im Vergleich(172-185);<br />
Franz Fallend: Die Österreichische Volkspartei (ÖVP): Erfolgreiche Wahlstrategie<br />
bei unmoderner Parteiorganisation (186-206); Anthony Painter: New Labour: Der<br />
Aufbau eines 'progressiven Konsenses' (207-216); Peter Matuschek: Organisation als Ressource<br />
- der spanische Partido Popular (218-237); Paolo Alberti: Forza Italia - neuer Wein in<br />
alten Schläuchen. Eine klassische 'Catch-all-Partei' mit einem neuen Modell politischer Legitimation<br />
(238-258); Lieven De Winter, Patrick Dumont und Mélissa Benoumeur: Parteienreform<br />
und politischer Erfolg der belgischen liberalen Parteien: Eine Scheinbeziehung? (259-<br />
281); Josef Schmid und Udo Zolleis: Schluss: Erfolgreiche Parteiorganisationen zwischen<br />
Anarchie und Strategie (282-289).<br />
[281-L] Schmid, Josef; Zolleis, Udo:<br />
Zwischen Anarchie und Strategie: der Erfolg von Parteiorganisationen, in: Josef Schmid, Udo<br />
Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden:<br />
VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 9-21, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster<br />
Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Bei der Betrachtung über den politischen Erfolg von Parteiorganisationen stellen sich<br />
insbesondere zwei Fragen: Welche allgemeinen Funktionen müssen Parteien erfüllen? In<br />
welcher spezifischen Weise und mit welchen Mitteln können diese Funktionen unter den jeweils<br />
gegebenen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen erreicht werden? Während<br />
die erste Frage in der Parteienforschung generell mit dem Verweis auf die Interessenvertretungs-,<br />
Legitimations- und Partizipationsfunktionen beantwortet wird, steht vor allem die<br />
zweite Fragestellung im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes. Dabei werden gleichzeitig<br />
auch die Widersprüche und Grenzen aufgezeigt, die bei der Erfüllung von Parteifunktionen<br />
bzw. der Herstellung von Erfolg auftreten. Die Autoren skizzieren in ihrem Einleitungsbeitrag<br />
einige Forschungsperspektiven zur Parteiorganisation im Wandel, sie beschreiben die Anarchie<br />
und die Grenzen von Rationalität und Effizienz in Parteiorganisationen, sie diskutieren<br />
funktionale Einzelaspekte und die Notwendigkeit von Parteiorganisation und geben einen<br />
kurzen Überblick über die Leitfragen und den Aufbau des vorliegenden Bandes. (ICI2)<br />
[282-L] Schmidt, Eberhard:<br />
Die Angst der Organisation vor der Entgrenzung: Anmerkungen zur notwendigen Modernisierung<br />
der Gewerkschaften, in: Antonia Grunenberg (Hrsg.): Einsprüche: Politik und Sozialstaat<br />
im 20. Jahrhundert : Festschrift für Gerhard Kraiker, Hamburg: Kovac, 2005, S. 251-266,<br />
ISBN: 3-8300-1822-3 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MB1200/190)<br />
INHALT: Das gegenwärtige Dilemma der Gewerkschaften beruht dem Autor zufolge auf der<br />
Erfahrung von zunehmendem Machtverlust aufgrund einer Mitgliederstruktur, die nicht mehr<br />
der Beschäftigtenstruktur entspricht, bei gleichzeitiger Unfähigkeit, die eigenen Organisationsgrenzen<br />
hin zu potentiellen neuen Mitgliedergruppen zu überschreiten, weil die blockierenden<br />
Tendenzen aus der alten Kernmitgliedschaft und der sie repräsentierenden Funktionärsschicht<br />
dieses verhindern. Das wirft die Frage auf, warum sich die Gewerkschaften so<br />
schwer tun, diese "Rekrutierungsfalle" zu vermeiden, woran es liegt, dass die Ansätze zur<br />
Einwerbung neuer Mitglieder in zukunftsträchtigen Beschäftigungsbereichen, aber auch bei
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 239<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
Frauen, Jugendlichen und atypisch Beschäftigten, so wenig erfolgreich sind und das Bild, das<br />
die Gewerkschaften in der Öffentlichkeit bieten, sie als Verlierer der gesellschaftlichen Veränderungsprozesse<br />
von der Industriegesellschaft hin zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft<br />
erscheinen lässt. Der Autor diskutiert diese Fragen im vorliegenden Beitrag und<br />
skizziert einige Optionen der Gewerkschaften, um Mitglieder zurück zu gewinnen oder neue<br />
Mitgliederschichten zu erschließen. (ICI2)<br />
[283-L] Schmidt, Volker:<br />
Strategische Planung für Parteien, in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie<br />
und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S.<br />
143-157, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />
INHALT: Eine nachlassende Parteienbindung, eine wachsende Augenblicksorientierung der Wähler<br />
und ein hochkomplexes Mediensystem kennzeichnen das Umfeld, in das eine politische<br />
Strategie in der heutigen Zeit hineinwirken muss. Gegenstand des vorliegenden Beitrags bilden<br />
die Aufgabenstellungen strategischer Planung in der Politik, wozu die Programmarbeit<br />
am Beispiel der CDU nach 1998, der Erfurter Bundesparteitag der CDU im April 1999, die<br />
Kommission "Sozialstaat 21" und die Umfeldprojektion am Beispiel der Bundestagswahl<br />
2002 nachgezeichnet und kritisch kommentiert werden. Es werden ferner die Voraussetzungen<br />
von strategischer Planung in der Politik erörtert, indem die Rolle von Führungsakzeptanz,<br />
die Notwendigkeit einer Übereinstimmung von Führung und politischer Richtung, die innere<br />
Geschlossenheit und Verfolgung einer Siegerstrategie sowie die Bedeutung von Kommunikation<br />
im Umgang mit den Medien hervorgehoben werden. In diesem Zusammenhang wird<br />
auch auf das Zukunftsprogramm der CDU vom Frühjahr 1998 und auf die rot-grüne Reformvermittlung<br />
eingegangen. (ICI)<br />
[284-L] Schroeder, Wolfgang:<br />
Sozialdemokratie und Gewerkschaften, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches<br />
Journal, Jg. 16/2005, H. 5, S. 12-21 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M<br />
XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)<br />
INHALT: Der Autor beschreibt in seinem historischen Rückblick die verschiedenen Phasen der<br />
Beziehung zwischen SPD und Gewerkschaften, die durch die Regierungsbeteiligung der SPD<br />
und die jeweiligen Kontexte des sozialstaatlichen Auf- bzw. Abbaus strukturiert sind. Hinsichtlich<br />
des wissenschaftlichen Diskurses über das Ende der "privilegierten Partnerschaft"<br />
lässt sich nach seiner Einschätzung kein bevorstehender Bruch zwischen den beiden Organisationen<br />
erkennen. Es gibt zwar für die SPD und die Gewerkschaften keine strategische Alternative<br />
zur Zusammenarbeit, aber dennoch sind alte Kooperationsformen gefährdet und die<br />
Realisierung neuer Kooperationsformen wird durch das Auseinanderklaffen der jeweiligen<br />
sozialen Basisorganisationen erschwert. Der Autor beschreibt zum einen die Entwicklung der<br />
Mitgliedschaft bei der SPD und den Gewerkschaften und diskutiert zum anderen mögliche<br />
Optionen und Verbindungslinien im Verhältnis zwischen beiden Organisationen, die sich auf<br />
die politische Programmatik und personelle Überlappungen beziehen. (ICI)
240 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[285-L] Schuhen, Axel:<br />
Kontrollprobleme in Nonprofit-Organisationen und Lösungsansätze - Überlegungen auf<br />
Basis der Theorie und Praxis der Nonprofit Governance, in: Klaus J. Hopt, Thomas von Hippel,<br />
W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft :<br />
Theorien - Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, S. 221-241, ISBN:<br />
3-16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />
INHALT: "Nonprofit-Organisationen sehen sich in Deutschland seit mindestens einer Dekade<br />
umfangreichen und einschneidenden Transformationsprozessen auf allen Ebenen der Erbringung<br />
sozialer Dienstleistungen gegenüber. Während bislang primär betriebswirtschaftliche<br />
Aspekte der operativen Sphäre diskutiert wurden, rücken nun verstärkt auch langfristig und<br />
strategisch orientierte Fragestellungen der Leitung und Kontrolle in Sozialorganisationen in<br />
den Vordergrund. Der aktuelle Diskurs fokussiert sich vor allem auf die Frage der optimalen<br />
Rechtsformstruktur sowie der Frage nach der Steuerungsfähigkeit ehrenamtlicher Leitungsorgane.<br />
Der vorliegende Artikel greift sowohl die Debatte um Corporate Governance als auch<br />
explizite, angelsächsische Modelle der Nonprofit Governance auf. Als Betrachtungsobjekt<br />
wurde der institutionelle Rahmen der Freien Wohlfahrtspflege gewählt, der sich durch seine<br />
quantitative Bedeutung im deutschen Sozialbereich, seine heterogenen Organisationsmodelle<br />
und eine über monetäre Ziele hinausgehende Wertorientierung auszeichnet. Die vorgestellten<br />
Überlegungen basieren insbesondere auf der Einsicht und Fähigkeit der betreffenden Organisationen,<br />
sich aus sich selbst heraus weiterzuentwickeln, weisen aber auch auf Möglichkeiten<br />
der externen Einflussnahme auf Nonprofit Governance hin." (Autorenreferat)<br />
[286-L] Sickinger, Hubert:<br />
Die Finanzierung des Parteienwettbewerbs, in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen<br />
Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />
2005, S. 77-95, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-<br />
MF3200/5)<br />
INHALT: Die Ausführungen des Autors versuchen deutlich zu machen, warum die Politikfinanzierung<br />
ein sperriges und von vielen Parteienforschern eher gemiedenes Forschungsthema<br />
darstellt. Die mangelnde Transparenz ist von den Parteien in fast allen westlichen Demokratien<br />
gewollt, wobei die Gründe vom Unwillen, den politischen Konkurrenten Aufschluss über<br />
die eigenen Ressourcen zu geben, bis hin zu vielfältigen rechtlich oder politisch problematischen<br />
Finanzierungswegen reichen. Eine detaillierte Ausleuchtung der Parteienfinanzierung<br />
ist trotz des durch staatliche Subventionen mittlerweile geschaffenen Materialzugangs nach<br />
wie vor eine uneingelöste Aufgabe und umso schwieriger gestalten sich quantifizierende<br />
komparatistische Studien. Die vom Autor geforderte umfassende Betrachtung der Politikfinanzierung<br />
mag vordergründig betrachtet sogar die Probleme der Quantifizierung verstärken.<br />
Sie erleichtert andererseits aber das Verständnis funktionaler Zusammenhänge bzw. der Möglichkeiten<br />
der Umgehung rechtlicher Vorschriften. Sie schärft den Blick für die organisatorische<br />
Ausdifferenzierung moderner Großparteien und macht nachvollziehbar, in welchem<br />
Ausmaß es den Parteien gelungen ist, die Abdeckung der Kosten ihrer Tätigkeit auf staatliche<br />
Budgets abzuwälzen. Der Autor erläutert u.a. den Kostenfaktor von Parteiorganisationen und<br />
die Gründe für die unterschiedlichen Kostenniveaus moderner Parteiendemokratien. Er berichtet<br />
über die Haupteinnahmen von Parteiorganisationen im internationalen Vergleich und<br />
erörtert die demokratiepolitischen Probleme der Parteienfinanzierung. (ICI2)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 241<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[287-F] Sittermann, Birgit (Bearbeitung); Zimmer, Annette, Prof.Dr.; Freise, Matthias, Dr.<br />
(Betreuung):<br />
Europäisierung des Dritten Sektors? NPOs alter und neuer EU-Mitgliedsländer im Vergleich<br />
(Arbeitstitel)<br />
INHALT: Dieses Dissertationsprojekt untersucht, ob und inwieweit sich die Organisationen des<br />
Dritten Sektors durch den erhöhten Einfluss der EU in der Ausübung ihrer Funktion und in<br />
ihrer Organisationsstruktur verändert haben. In einem Vergleich zwischen den alten und neuen<br />
EU-Mitgliedsstaaten sollen neben der Identifizierung verschiedener Strategien zur Anpassung<br />
an die EU-Anforderungen auch die Unterschiede zwischen den Ländern näher betrachtet<br />
werden.<br />
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-<br />
Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />
INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,<br />
Institut für Politikwissenschaften Nachwuchsgruppe "Europäische Zivilgesellschaft und Multilevel<br />
Governance" (Prinzipalmarkt 38, 48143 Münster)<br />
KONTAKT: Zimmer, Annette (Prof.Dr. Tel. 0251-8325325, Fax: 0251-8329356,<br />
e-mail: zimmean@uni-muenster.de); Freise, Matthias (Dr. Tel. 0251-51038-22, Fax: 0251-<br />
51038-24, e-mail: freisem@uni-muenster.de)<br />
[288-L] Sprengel, Rainer:<br />
Verwaltungskosten bei Nonprofit-Organisationen: eine kritische Betrachtung, in: Klaus J.<br />
Hopt, Thomas von Hippel, W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft : Theorien - Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck,<br />
2005, S. 283-306, ISBN: 3-16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />
INHALT: "Der folgende Beitrag diskutiert im ersten Teil zentrale sozialwissenschaftliche und<br />
rechtliche Aspekte von Verwaltungs- und Fundraisingkosten für zivilgesellschaftliche Organisationen<br />
in Deutschland. Dabei wird erkenntlich, dass diese Aspekte weit reichende Folgen<br />
für das Handeln von NPO und für ihre Organisationskultur haben. Im zweiten Teil werden einige<br />
zentrale Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten empirischen Untersuchung zur Darstellung<br />
von Verwaltungs- und Fundraisingkosten in Jahresberichten und -abschlüssen von<br />
Förderstiftungen eingeführt. Dabei zeigt sich, dass diese Darstellung weder von den rechtlichen,<br />
sozialen oder anderen dargestellten Kontexten bestimmt ist, sondern in erster Linie von<br />
einer spezifischen Stakeholder-Beziehung geprägt ist. Die Darstellung der Verwaltungs- und<br />
Fundraisingkosten bei den untersuchten NPO-Berichten richten sich zuallererst nach den unterstellten<br />
Erwartungen der Hauptgeldgeber. Im abschließenden Teil werden einige Schlüsse<br />
aus der Untersuchung für die Diskussion um Verwaltungs- und Fundraisingkosten gezogen.<br />
Der Autor plädiert für einen Mentalitätswandel in NPO und für eine neue und ehrliche Darstellung<br />
der Funktionen und Realitäten von Verwaltung bei NPO." (Autorenreferat)
242 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[289-L] Stecker, Christina; Nährlich, Stefan:<br />
Die 'dunkle Seite' von Dritte-Sektor-Organisationen: Funktionen, Effekte und Konsequenzen,<br />
in: Karl Birkhölzer, Ansgar Klein, Eckhard Priller, Annette Zimmer (Hrsg.): Dritter Sektor/Drittes<br />
System : Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche Perspektiven, Wiesbaden:<br />
VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 177-198, ISBN: 3-8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />
32A3908)<br />
INHALT: Das gesellschaftliche Reform- und Innovationspotenzial des Dritten Sektors findet<br />
aktuell starke Beachtung. Angesichts leerer Sozialkassen und angespannter öffentlicher Haushaltslagen<br />
sollen die Bürgerinnen und Bürger mehr Selbstverantwortung und Eigeninitiative<br />
für ihre Lebensrisiken übernehmen. Dem konstatierten Zerfall gesellschaftlicher Bindekräfte<br />
aufgrund der zunehmenden Individualisierung soll das freiwillige Engagement ebenfalls entgegenwirken,<br />
wobei Ehrenamt und freiwillige Mitarbeit gleichzeitig als Lernfelder für berufliche<br />
Qualifikationen und soziale Kompetenzen fungieren sollen. Durch die Mitgliedschaft in<br />
Vereinen, Selbsthilfegruppen oder Projekten werde soziales Vertrauen aufgebaut, soziale Integration<br />
gefördert und insgesamt gesellschaftliches Sozialkapital gebildet. Gleichzeitig gelten<br />
Ehrenamt und Engagement auch als 'Schule der Demokratie', in der demokratische Tugenden<br />
und Verhaltensweisen eingeübt werden. Doch sind Zweifel angebracht, ob und wenn<br />
ja, unter welchen Bedingungen freiwilliges Engagement und gemeinnützige Organisationen<br />
die ihnen zugeschriebenen positiven Eigenschaften erfüllen können. So sind Wohlfahrtsverbände<br />
bekanntermaßen auch Adressaten bürgerschaftlichen Engagements (ehrenamtliches<br />
Engagement, Spenden, Stiftungen) und erfüllen somit auf der Meso-Ebene eine positive<br />
Funktion, doch kann es gleichzeitig auf der Makro-Ebene durchaus zu gesamtgesellschaftlichen<br />
FehlallokationsEffekten bei der Produktion sozialer Dienstleistungen kommen. Bei den<br />
zugeschriebenen Eigenschaften von bürgerschaftlichem Engagement und gemeinnützigen<br />
Organisationen plädieren daher die Autoren für eine Unterscheidung zwischen Funktionen<br />
(Organisationsebene) und Effekten (Gesellschaftsebene). Zur Beantwortung dieser Zusammenhänge<br />
werden im vorliegenden Beitrag die Schattenseiten der auf der Meso-Ebene der<br />
Organisationen angesiedelten Funktionen und der auf der Makro-Ebene der Gesellschaft wirkenden<br />
Effekte untersucht. Die Kritik an dem von Wissenschaft und Politik dem Dritten Sektor<br />
zugeschriebenen Reform- und Innovationspotenzial hat dabei nicht die Intention, dieses zu<br />
negieren. Wesentlich ist vielmehr, seine Funktionen innerhalb der Meso-Ebene der Organisation<br />
und seine Effekte auf der Makro-Ebene der Gesellschaft um eine Sichtweise zu ergänzen,<br />
die in der gegenwärtigen Debatte noch vielfach ausgeblendet wird.<br />
[290-L] Straßner, Alexander:<br />
Zwischen Eigennutz und Gemeinwohl: Verbandsfunktionen in Theorie und Praxis, in: Gesellschaft<br />
Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 54/2005, H.<br />
2, S. 233-253 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst<br />
erhältlich)<br />
INHALT: In der "Analyse" wird das klassische Thema "Verbände" aufgearbeitet. "Die idealtypische<br />
Auflistung ihrer Funktionen wird beispielhaft erläutert und demokratietheoretisch eingeordnet.<br />
Dieser positiven Sicht der Verbände werden Kritiken aus unterschiedlichen Theorietraditionen<br />
gegenübergestellt, wonach besonders die Pluralismusunterstellung unrealistisch<br />
sei. Diese Kritiken seien aber ernst zu nehmen. Andererseits seien Korruptions- und Erpressungsvorwürfe<br />
an die Adresse von Verbänden aber bloßer Populismus." (Textauszug)
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 243<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
[291-L] Straßner, Alexander:<br />
Funktionen von Verbänden in der modernen Gesellschaft, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :<br />
Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 15/16, S. 10-17 (Standort: USB Köln(38)-<br />
Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.bpb.de/files/NVFQ8X.pdf)<br />
INHALT: "Einzelfälle haben ein negatives Image von Verbänden begründet. Jenseits von Korruptionsskandalen<br />
sind Verbände aber eine 'Schule der Demokratie'. Sie bündeln und wählen Interessen<br />
aus, bieten Partizipationschancen und ermöglichen so erstgesellschaftliche Selbststeuerung<br />
jenseits staatlicher Autorität." (Autorenreferat)<br />
[292-L] Walk, Heike:<br />
Formen politischer Institutionalisierung: NGOs als Hoffnungsträger globaler Demokratie,<br />
in: Jens Beckert, Julia Eckert, Martin Kohli, Wolfgang Streeck (Hrsg.): Transnationale Solidarität :<br />
Chancen und Grenzen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 163-180, ISBN: 3-593-37594-<br />
X (Standort: UuStB Köln(38)-31A2239)<br />
INHALT: Im Zusammenhang mit der Globalisierungsdebatte ist im vergangenen Jahrzehnt auch<br />
die Zivilgesellschaftsdebatte wieder aufgegriffen worden. Nichtregierungsorganisationen<br />
(NGO) zählen dabei zu den wichtigsten Akteuren der globalen Zivilgesellschaft. Sie bilden<br />
die aktive gesellschaftliche Basis eines pluralistischen transnationalen intermediären Sektors<br />
und stellen unverzichtbare Akteure für die Demokratisierung transnationaler Politik dar.<br />
Durch Netzwerkbildung und Institutionalisierungsprozesse beeinflussen NGOs politische<br />
Prozesse gleichzeitig auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Im vorliegenden Beitrag<br />
werden die unterschiedlichen Formen der transnationalen Institutionalisierung der NGOs<br />
nachgezeichnet. Für die Autorin ist es irreführend, von "den NGOs" zu sprechen. Denn hinter<br />
der Abkürzung verbirgt sich eine ganze Reihe unterschiedlicher Akteure. Das Fehlen einer<br />
allgemein anerkannten Definition von NGOs hat zur Folge, dass in jeder Publikation zu<br />
NGOs zunächst eine Definition dessen erfolgt, was in dem jeweils speziellen Kontext unter<br />
dem Begriff verstanden werden soll. Die Autorin resümiert, dass sich NGOs in Hinsicht auf<br />
ihre Größe, das Ausmaß und die Bandbreite ihrer Aktivitäten, ihre Ideologie, ihren kulturellen<br />
Hintergrund, ihre Organisationsstruktur und -kultur sowie ihren rechtlichen Status stark unterscheiden.<br />
(ICA2)<br />
[293-F] Welzel, Peter, Prof.Dr.; Lang, Günter, PD Dr.; Higl, Michael, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung):<br />
Theorie der Genossenschaft - eine industrieökonomische Analyse<br />
INHALT: Das Projekt wurde durch die Beobachtung angeregt, dass die Genossenschaft mit ihrer<br />
speziellen Organisations- und Rechtsform nur in geringem Umfang mikro- und industrieökonomisch<br />
analysiert wurde. Die bereits existierende Literatur weist dabei noch große Lücken<br />
auf, beispielsweise ist es mit den bestehenden Modellen nicht möglich, Geschäftsbeziehungen<br />
der Genossenschaft mit Nichtmitgliedern, wie sie bei zahlreichen Genossenschaften üblich<br />
sind, schlüssig zu erklären. Drei Gruppen von Fragestellungen stehen im Mittelpunkt: 1. Welche<br />
Anreizwirkungen für das Management bietet die Rechtsform der Genossenschaft? Welche<br />
Folgen hat das Verhalten des Managements im Hinblick auf die Erfüllung des genossenschaftlichen<br />
Förderauftrags? 2. Welche Auswirkungen hat die Erfüllung des Förderauftrags
244 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
als Zielsetzung auf Struktur, Verhalten und Ergebnis des Marktes, in dem die Genossenschaft<br />
agiert? Kann durch die Existenz einer Genossenschaft ein verbessertes Marktergebnis erwartet<br />
werden, wie einige Autoren vermuten lassen? Ändert sich an den Ergebnissen Grundlegendes,<br />
wenn man das tatsächliche Verhalten des Managements, wie es im vorangegangenen<br />
Frageblock beschrieben wird, berücksichtigt? 3. Welche Perspektiven ergeben sich durch die<br />
Tendenz zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft für die Organisationsform der Genossenschaft?<br />
Hat die Genossenschaft Vorteile in einer Volkswirtschaft, in der kleinere Einheiten<br />
stärker als bisher dezentrale Leistungen erbringen? Insgesamt ist durch das Projekt ein<br />
Beitrag zum besseren mikroökonomischen Verständnis der Genossenschaft sowie eine moderne<br />
Interpretation des Genossenschaftsgedankens zu erwarten. Stand des Projekts: Stand<br />
des Projekts Zunächst wurde ein Überblick über die bestehende Literatur zur industrieökonomischen<br />
Modellierung von Genossenschaften zusammengestellt. Dabei wurden neben allgemeiner<br />
industrieökonomischer und genossenschaftswissenschaftlicher Literatur wertvolle<br />
Arbeiten aus der Agrarökonomik berücksichtigt. Als die entscheidenden Besonderheiten der<br />
Genossenschaft kristallisieren sich vor allem heraus: 1. Die Interpretation des genossenschaftlichen<br />
Ziels "Mitgliederförderung". 2. Die Betonung der wirtschaftlichen Selbständigkeit der<br />
Mitglieder, die zum Teil zu dezentralen Entscheidungen, zum Teil zu gemeinschaftlichem<br />
Handeln führt. Die Genossenschaft stellt also eine hybride Organisationsform zwischen<br />
Markt und Hierarchie dar. 3. Die Beziehung unterschiedlichen Beteiligten der Organisation,<br />
v.a. die unterschiedlichen Individualziele von Mitgliedergruppen (aktive vs. passive Mitglieder,<br />
Mitglieder - Management). 4. Die Art der Entscheidungsfindung der Genossenschaftsunternehmung<br />
entsprechend dem demokratischen Prinzip. Diese Besonderheiten führen dazu,<br />
dass die Erkenntnisse aus der traditionellen Industrieökonomie und der Theorie der Unternehmung<br />
nicht ohne weiteres auf Genossenschaften zu übertragen sind. In einem Arbeitsschritt<br />
wurden besonders die Punkte a) und b) im Hinblick auf Struktur, Verhalten und Ergebnis<br />
des Marktes untersucht. Im Oligopolkontext wird gezeigt, dass sich die Mitglieder in<br />
Genossenschaften mit eigener Entscheidungsbefugnis unter sehr allgemeinen Bedingungen<br />
besser stellen. Es zeigt sich außerdem, dass eine Wohlfahrtssteigerung von der Existenz von<br />
Genossenschaften ausgeht, die Marktmacht von gewinnmaximierenden Unternehmen wird<br />
eingeschränkt, die Genossenschaft wirkt disziplinierend auf die Wettbewerber. Dieses Modell<br />
wird im weiteren Verlauf des Projektes erweitert auf Aspekte der Kostenstruktur, um damit<br />
weitere Erkenntnisse für die Frage nach den Geschäftsbeziehungen mit Nichtmigliedern zu<br />
gewinnen. Auch sollen anhand dieser Ergebnisse erste Rückschlüsse für die Frage nach der<br />
Effizienz gezogen werden.<br />
METHODE: Die Ergebnisse dieser Untersuchung hängen entscheidend von der internen Organisation<br />
der Genossenschaft und der Zielsetzung der Akteure ab. Bisher wurde die Genossenschaft<br />
als eine Art "Black box" mit unterschiedlichen denkbaren Verhaltensmustern beschrieben.<br />
Die Ergebnisse sind aber stark vom tatsächlichen Verhalten dieser "Black box" abhängig.<br />
Es ist daher nötig, weitere Rückschlüsse auf das Marktverhalten zu gewinnen. Dafür<br />
werden die Ziele und der Beziehungen der unterschiedlichen Beteiligten innerhalb der Genossenschaft<br />
analysiert. Diese Untersuchung der Corporate Governance von Genossenschaften<br />
mündet in Aussagen, welche Verhaltensannahmen aus dem vorherigen Projektabschnitt durch<br />
die interne Gestaltung der Genossenschaft tatsächlich begünstigt und gefördert werden und<br />
konkretisiert damit die bisherigen Ergebnisse. Die angestrebten Erkenntnisse über das Verhalten<br />
der Genossenschaft und ihre Wirkungen auf das Marktergebnis sollen in einem abschließenden<br />
Schritt genutzt werden, um Rückschlüsse und Ausblicke auf die moderne Rolle der<br />
Genossenschaften zu geben.
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 245<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. unter: http://www.wiwi.uni-augsburg.de/vwl/welzel/Publikationen_Vortraege/p6_pro_gen.html<br />
. ARBEITSPAPIERE: Volkswirtschaftliche Diskussionsreihe<br />
der Universität Augsburg. Beitrag 243.<br />
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Württembergischer Genossenschaftsverband<br />
Raiffeisen- Schulze-Delisch e.V.<br />
INSTITUTION: Universität Augsburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL<br />
Lehrstuhl für VWL III Ökonomie der Informationsgesellschaft (Universitätsstr. 2, 86135<br />
Augsburg)<br />
KONTAKT: Welzel, Peter (Prof.Dr. Tel. 0821-598-4185,<br />
e-mail: Peter.Welzel@wiwi.uni-augsburg.de); Lang, Günter (Dr. Tel. 0821-598-4195,<br />
e-mail: Guenter.Lang@wiwi.uni-augsburg.de); Higl, Michael (Tel. 0821-598-4199,<br />
e-mail: Michael.Higl@wiwi.uni-augsburg.de)<br />
[294-L] Wilke, Manfred; Baron, Udo:<br />
Die Deutsche Kommunistische Partei in europäischer Perspektive, in: Politische Studien :<br />
Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 56/2005, H. 404, S. 57-66 (Standort:<br />
USB Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />
URL: http://www.hss.de/downloads/PolStudien404.pdf)<br />
INHALT: Die Autoren beschreiben die Restrukturierung der Deutschen Kommunistischen Partei<br />
(DKP) nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Macht- und Herrschaftsapparate in<br />
den Ländern des realen Sozialismus. Durch das Verhältnis zur Strömungspartei PDS, das mit<br />
"kritischer Solidarität" umschrieben wurde, sowie durch den Kontakt mit bestimmten Parteimitgliedern<br />
und Personen auf den offenen Listen der PDS konnte die DKP in den 1990er Jahren<br />
wieder direkt Einfluss auf den Aufbau und die Inhalte einer neuen linken Einheitspartei<br />
nehmen. Diese Entwicklung verdeutlicht jedoch nur, welche Akzeptanz die DKP in den Gewerkschaften,<br />
den neuen Anti-Globalisierungsbewegungen und im "Friedenskampf" weiterhin<br />
besitzt, wie die Autoren in ihrem Beitrag betonen. Am Beispiel des DKP-Kreisverbandes<br />
München und dessen Entwurf eines neuen Programms vom April 2005 zeigen sie exemplarisch,<br />
wie die Stabilisierung der DKP im linken Milieu erfolgte und in welchen außerparlamentarischen<br />
Aktionsfeldern sie gegenwärtig präsent ist. (ICI2)<br />
[295-L] Witt, Dieter; Sturm, Hilmar:<br />
Eliten in Verbänden: Gedanken zu Auswahl, Aufgaben und Kompetenzen von Führungspersonen<br />
in Verbänden, in: Oscar W. Gabriel, Beate Neuss, Günther Rüther (Hrsg.): Konjunktur der<br />
Köpfe? : Eliten in der modernen Wissensgesellschaft, Düsseldorf: Droste, 2004, S. 306-318,<br />
ISBN: 3-7700-1189-9 (Standort: UB Essen(465)-ODU1866)<br />
INHALT: Unter Verbänden (im engeren Sinne) verstehen die Autoren private Organisationen<br />
oder Betriebe, die bedarfswirtschaftlich orientiert, haushaltsweise geführt und von unbestimmten<br />
Mitgliedern getragen sind. Verbände können Eliten bilden und fördern, sie haben<br />
ihre Eliten. Die Verbände haben sehr unterschiedliche Ziele und damit sehr verschiedene<br />
Wertgrundlagen; sie werden jeweils ganz andere Gruppen von Individuen als "Elite" sehen,<br />
und auch küren sie verschiedene Menschentypen zu ihren Eliten. Allgemeingültige Aussagen<br />
zu Eliten in Verbänden sind wegen ihrer Vielseitigkeit daher begrenzt. Im vorliegenden Beitrag<br />
wird das Thema "Eliten" daher auch unter verschiedenen Aspekten behandelt, und dabei
246 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
wird nicht durchgehend derselbe Elitenbegriff verwandt. Ziel des Beitrags ist es, das Thema<br />
"Eliten" vorwiegend aus der Sicht der Verbandsführung zu diskutieren und aus einer größeren<br />
empirischen Erhebung Schlüsse auf die Eliten in Verbänden zu ziehen, bis hin zu Konsequenzen<br />
für das Verbandsmanagement. Von diesem empirischen Elitenbegriff wird ein normativer<br />
unterschieden. Er definiert diejenigen Personen oder Gruppen als Elite, die nach bestimmten<br />
Werturteilen für "gut" erachtet werden, also nach Kriterien der Moral, des Wissens,<br />
des Könnens, der Leistung, der Kreativität etc. Fazit der Ausführungen ist es, dass es in einer<br />
pluralistischen Gesellschaft nur wenige oder nur sehr unkonkrete Werte gibt, nach denen eine<br />
Mehrheit oder sogar die Allgemeinheit ihre Eliten definiert. (ICA2)<br />
[296-L] Woyke, Wichard (Hrsg.):<br />
Verbände: eine Einführung, (Uni Studien Politik), Schwalbach: Wochenschau Verl. 2005, 141<br />
S., ISBN: 3-89974151-X<br />
INHALT: Die fünf Beiträge des Bandes bieten einen einfachen Einstieg in unterschiedliche Aspekte<br />
der Analyse organisierter Interessenvermittlung und Korporatismusforschung. Klaus<br />
Schubert widmet sich im ersten Aufsatz konzeptionellen Fragen des Neo-Korporatismus und<br />
der politischen Netzwerke. Der Beitrag von Christoph Strünck liefert einen systematischen<br />
Überblick über Arbeitnehmerorganisationen, ihre Aufgaben und Funktionen bei der Interessenvermittlung<br />
sowie deren Zukunftsperspektiven. Wolfgang Schroeder bietet dazu das Gegenstück,<br />
er beschäftigt sich mit den Arbeitgeberverbänden. Und Nils C. Bandelow untersucht<br />
das Gesundheitswesen als Prototyp des neokorporatistischen Verhandlungssystems.<br />
Schließlich setzen sich Michele Knodt und Christine Quittkat mit der europäischen Perspektive<br />
der Interessengruppenforschung auseinander. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Klaus Schubert:<br />
Neo-Korporatismus - und was dann? (9-36); Christoph Strünck: Arbeitnehmerorganisationen<br />
im Prozess der politischen Interessenvermittlung (37-56); Wolfgang Schroeder: Entwicklung<br />
und Wandel von Arbeitgeberverbänden in Deutschland (57-81); Nils C. Bandelow: Akteure<br />
und Interessen in der Gesundheitspolitik: Vom Korporatismus zum Pluralismus? (83-109);<br />
Michele Knodt / Christine Quittkat: Interessenvermittlung im europäischen Mehrebenensystem<br />
(111-137). (ZPol, VS)<br />
[297-L] Zimmer, Annette; Hallmann, Thorsten:<br />
Nonprofit-Sektor, Zivilgesellschaft und Sozialkapital, in: Klaus J. Hopt, Thomas von Hippel,<br />
W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft : Theorien<br />
- Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, S. 103-126, ISBN: 3-16-<br />
148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />
INHALT: "'Zivilgesellschaft' und 'Sozialkapital' sind derzeit in der Öffentlichkeit viel diskutierte<br />
sozialwissenschaftliche Konzepte. Mit dem deutlich weniger populären Nonprofit-Ansatz<br />
verbindet sie die Grundannahme, dass freiwillige bürgerschaftliche Zusammenschlüsse - Vereine,<br />
Verbände, Initiativen und Ähnliches - wesentliche, gemeinhin positive Auswirkungen<br />
auf das Zusammenleben in modernen Gesellschaften haben. Dieser Beitrag stellt die drei<br />
Konzepte vor und vergleicht sie systematisch miteinander. Es wird argumentiert, dass die<br />
empirisch orientierte Nonprofit-Forschung, die in der politischen Kulturforschung verwurzelte<br />
Sozialkapitaltheorie und die demokratietheoretisch ausgerichtete Zivilgesellschaftsdebatte<br />
sich gewinnbringend miteinander verknüpfen lassen. Eine solche organisationssoziologisch
<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 247<br />
6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />
ausgerichtete Potenzialanalyse der zivilgesellschaftlichen Infrastruktur kann die empirischen<br />
Defizite und politischen Verklärungen überwinden helfen, die derzeit die Debatten um Zivilgesellschaft<br />
und Sozialkapital prägen." (Autorenreferat)
Register 249<br />
Hinweise zur Registerbenutzung<br />
Sachregister<br />
Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.<br />
Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.<br />
Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch<br />
Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.<br />
• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig<br />
zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.<br />
Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit<br />
vom jeweiligen Zusammenhang.<br />
• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.<br />
Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich<br />
bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.<br />
Personenregister<br />
Aufgeführt sind<br />
• bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;<br />
• bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.<br />
Institutionenregister<br />
Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer<br />
oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im<br />
Register.<br />
Sortierung<br />
Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert.<br />
Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe<br />
Z.<br />
Nummerierung<br />
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur-<br />
und Forschungsnachweise.
Personenregister 251<br />
A<br />
Abicht, Lothar 93<br />
Achilles, Christian 214<br />
Aderhold, Jens 48, 49, 62<br />
Alemann, Ulrich von 232<br />
Alewell, Dorothea 1, 2<br />
Ammon, Ulrike 92<br />
Amschlinger, Mario 50<br />
Andersen, Sünne 94<br />
Arnold, Marlen 3<br />
B<br />
Backhaus-Maul, Holger 233<br />
Bähring, Katrin 1, 2<br />
Baier, Daniel 51<br />
Bär, Bernhard 167<br />
Baron, Udo 294<br />
Bartelheimer, Gerlinde 4<br />
Bartnik, Roman 69<br />
Bass, Hans H. 52<br />
Bauer, Christiane 214<br />
Beacháin, Donnacha Ó 234<br />
Becker, Manfred 97<br />
Behrens, Martin 235<br />
Bellmann, Lutz 95<br />
Bendl, Regine 5<br />
Bensel, Norbert 137<br />
Benz, Arthur 197<br />
Bereswill, Mechthild 96<br />
Bernard, Beate 97<br />
Bernhart, Josef 188<br />
Bertschek, Irene 202<br />
Beschorner, Thomas 6<br />
Beyer, Lothar 155<br />
Biehl, Heiko 236<br />
Birkhölzer, Karl 237<br />
Blank, Stephan 98<br />
Bloech, Jürgen 160<br />
Bluszez, Oliver 12<br />
Bohne, Eberhard 156<br />
Bonn, Georg 129<br />
Boramir, Ilkay 113<br />
Borcherding, Anke 177<br />
Borryss, Christine 99<br />
Bösch, Frank 238<br />
Personenregister<br />
Bouncken, Ricarda 53<br />
Bovermann, Rainer 239<br />
Brand, Ruth 54<br />
Braun, Boris 60<br />
Braun, Sebastian 240<br />
Breisig, Thomas 100<br />
Breuer, Stefan 7<br />
Bröchler, Stephan 157<br />
Brosch, Dieter 158<br />
Brückner, Dirk 152<br />
Bührer, Werner 241, 242<br />
Bührmann, Andrea D. 99<br />
Bürger, Julia 101<br />
Burow, Olaf-Axel 8<br />
Busch, Carola 102<br />
Busch, Hans-Joachim 154<br />
Busch, Rainer 55, 56, 103, 104<br />
C<br />
Canis, Anne 1<br />
Cerquera, Daniel 202<br />
Clement, Rolf 159<br />
Conrad, Peter 147<br />
Corbach, Matthias 54<br />
Cremers, Katrin 133<br />
Curbach, Janina 57<br />
Czock, Heidrun 105<br />
D<br />
D'Este, Pablo 177<br />
Daub, Anke 160<br />
Daub, Claus-Heinrich 58<br />
Deeg, Jürgen 243<br />
Detterbeck, Klaus 244<br />
Diedrich, Ralf 9<br />
Diesfeld, Jörg 59<br />
Diestelmann, Wolfgang 214<br />
Dietsche, Christian 60<br />
Dölling, Irene 94<br />
Dörfer, Kathleen 106<br />
Dörrenbächer, Christoph 61<br />
Dubielzig, Frank 203<br />
Duschek, Sigrid 62<br />
Duschek, Stephan 79
252 Personenregister<br />
E<br />
Ebbinghaus, Bernhard 269<br />
Ehrhardt, Verena 107<br />
Enders, Jürgen 177<br />
Esch, Karin 63, 108<br />
F<br />
Fallend, Franz 245<br />
Färber, Gisela 64<br />
Faust, Michael 202<br />
Feyser, Iris 10<br />
Finke, Barbara 246<br />
Fischer, Jens 11<br />
Fitzenberger, Bernd 247<br />
Flick, Carsten 248<br />
Florack, Martin 249<br />
Frantz, Christiane 250<br />
Freikamp, Henriette 93<br />
Freise, Matthias 287<br />
Friedrich-Nishio, Monika 204<br />
Frondel, Manuel 231<br />
Fryszer, Andreas 161<br />
Furtak, Florian T. 251<br />
G<br />
Gaitanides, Michael 4, 11<br />
Gareis, Sven Bernhard 162<br />
Georg, Arno 205<br />
Geppert, Mike 61<br />
Glombowski, Jörg 220<br />
Gmür, Markus 129<br />
Godewerth, Thelse 232<br />
Göttenauert, Dirk 107<br />
Götz, Alexander 167<br />
Götz, Klaus 34<br />
Gourmelon, Andreas 32<br />
Gouthier, Matthias 109<br />
Gräfe, Judith 97<br />
Grimpe, Christoph 65<br />
Groß, Mathias 140<br />
Grossmann, Ralph 110<br />
Grunden, Timo 249<br />
Grunow, Dieter 163, 164<br />
Grupp, Hariolf 204<br />
H<br />
Habisch, André 66<br />
Haenel, Susanne 111<br />
Hafner, Sonja Johanna 12<br />
Hairong, Lai 165<br />
Hallmann, Thorsten 297<br />
Hanke, Thomas 12<br />
Hansen, Katrin 112<br />
Hasse, Raimund 13<br />
Haubl, Rolf 154<br />
Hauff, Sven 1<br />
Heberer, Thomas 165<br />
Hehn, Maria 166<br />
Heidenreich, Martin 14<br />
Hell, Benedikt 113<br />
Hemmelrath, Bettina 114<br />
Hengsbach, Friedhelm 15<br />
Henning, Klaus 74<br />
Hergert, Roland 16<br />
Herzog, Barbara 114<br />
Hess, Thomas 87<br />
Hesse, Joachim Jens 167<br />
Higl, Michael 293<br />
Hill, Hermann 168, 169<br />
Hinz, Heinz 8<br />
Hipp, Christiane 51<br />
Hippel, Thomas von 252<br />
Hohn, Bernhard J. 208<br />
Hollstein, Bettina 6<br />
Holtbrügge, Dirk 222<br />
Holtmann, Doris 170<br />
Hölzl, Sebastian 17<br />
Holzmüller, Hartmut H. 222<br />
Homann-Kania, Vera 115<br />
Hopej, Marian 67<br />
Hopt, Klaus J. 252, 253<br />
Horbach, Jens 231<br />
Horsmann, Claes 33<br />
Horsmann, Claes S. 18<br />
Hoßfeld, Heiko 19<br />
Huber, Achim 116<br />
Huber, Stephan Gerhard 172<br />
Hülsbusch, Werner 140<br />
Hunger, Iris 171<br />
I<br />
Iellatchitch, Alexander 73<br />
Inthorn, Julia 172<br />
Irsch, Norbert 210<br />
Ishengoma, Esther K. 71<br />
J<br />
Jacoby, Klaus-Peter 211
Personenregister 253<br />
Jahnke, Anne 18<br />
Jiangang, Chen 165<br />
John-Koch, Monika 173<br />
Jonas, Manja 69<br />
Jongbloed, B.W.A. 177<br />
Jöris, Paul Elmar 159<br />
Jost, Vera 212<br />
Juncke, David 117<br />
Jung, Dörthe 118<br />
K<br />
Kabst, Rüdiger 115<br />
Kahlenborn, Walter 70<br />
Kahlert, Heike 119<br />
Kaminski, Robert 67<br />
Kappel, Robert 71<br />
Karg, Ulrike 120<br />
Kay, Rosemarie 213<br />
Keller, Katrin 106<br />
Keller, Nancy 222<br />
Kersting, Norbert 174<br />
Kianty, Andrea 38<br />
Kieser, Alfred 202<br />
Kinast, Eva-Ulrike 41<br />
Klein, Ansgar 237<br />
Klein, Markus 254<br />
Klein, Paul 175<br />
Klimecki, Rüdiger 129<br />
Klimek, Petra 176<br />
Klumb, Jan 70<br />
Knie, Andreas 177<br />
Knittel, Tillmann 105<br />
Knöbl, Wolfgang 178<br />
Knoblauch, Hubert 21<br />
Köhling, Helge 167<br />
Kohn, Karsten 247<br />
König, Matthias 6<br />
König, Susanne 100, 121<br />
Konrad, Kornelia 177<br />
Kopp, Ralf 122<br />
Korte, Karl-Rudolf 249, 255<br />
Koss, Claus 256<br />
Kraft, Alexandra 179<br />
Krannich, Margret 118<br />
Krell, Gertraude 123<br />
Krenn, Manfred 124<br />
Kretschmer, Christiane 106<br />
Krimmer, Holger 257<br />
Krücken, Georg 13<br />
Küchler, Dirk 180<br />
Kühl, Stefan 125<br />
Kühlhorn, Gerd 214<br />
Kuhlmann, Sabine 181<br />
Kühlmann, Torsten M. 83<br />
Küpper, Hans-Ulrich 143<br />
Kussin, Matthias 22<br />
Kutinlahti, Pirjo 177<br />
L<br />
Labucay, Inéz 97<br />
Ladner, Andreas 258<br />
Lambert, Martin 214<br />
Landsecker, Doris 214<br />
Landwehr, Stefan 152<br />
Lang, Günter 293<br />
Lang, Rüdiger 259<br />
Lang, Sabine 126<br />
Lange, Hans-Jürgen 182, 183<br />
Lange, Knut 215<br />
Langer, Andreas 23<br />
Lautermann, Christian 24<br />
Leber, Ute 95<br />
Lederer, Bernd 127<br />
Lee-Peuker, Mi-Yong 6<br />
Lehner, Franz 128<br />
Leif, Thomas 260, 261<br />
Lemke, Thomas 262<br />
Lewark, Siegfried 166<br />
Licht, Georg 133<br />
Litz, Stefan A. 129<br />
Loewen, Howard 72<br />
Luig, Alexandra 25<br />
Lukoschat, Helga 130<br />
M<br />
Machura, Stefan 184<br />
Mandl, Irene 216<br />
Manzeschke, Arne 26<br />
Maravic, Patrick von 185<br />
Marr, Rainer 39<br />
Marschall, Stefan 263<br />
Martin, Albert 131<br />
Martins, Erko 33<br />
Matiaske, Wenzel 170<br />
Mayer, Michael 264<br />
Mayrhofer, Wolfgang 73<br />
Mehlich, Harald 158<br />
Meixner, Hanns-Eberhard 32
254 Personenregister<br />
Melchers, Steffen 52<br />
Mensching, Anja 186<br />
Mentzel, Klaus 132<br />
Mersmann, Birgit 32<br />
Mertel, Sabine 134<br />
Merten, Heike 265<br />
Meschkutat, Bärbel 122<br />
Meyer, Martin 177<br />
Meyer, Matthias 48<br />
Meyer, Wolfgang 211<br />
Michalczyk, Arkadius 107<br />
Michulitz, Christiane 74<br />
Mikl-Horke, Gertraude 75<br />
Möllering, Guido 79<br />
Moosmüller, Alois 86<br />
Morhard, Anette 106<br />
Moser, Klaus 179<br />
Müller, Dirk 76<br />
Müller, Elisabeth 133<br />
Müller, Klaus 217<br />
Müller, Wolfgang C. 266<br />
Müller-Seitz, Gordon 27<br />
Mütherich, Birgit 99<br />
Mutz, Gerd 233<br />
N<br />
Nagel, Eckhard 26<br />
Nährlich, Stefan 289<br />
Negt, Oskar 267<br />
Nerdinger, Friedemann W. 18, 33, 138<br />
Neumann, Sven 268<br />
Neumann, Wolfgang 218<br />
Nolte, Bernd 135<br />
O<br />
Oberender, Peter 191<br />
Oebbecke, Janbernd 28<br />
Oechsler, Walter A. 149<br />
Oksanen, Juha 177<br />
Olms, Katrin 107<br />
Oppen, Maria 29<br />
Otter, Nils 64<br />
Ovey, Joey-David 270<br />
P<br />
Packebusch, Lutz 114, 141<br />
Paech, Niko 30<br />
Paetau, Michael 31<br />
Painter, Anthony 271<br />
Pascha, Werner 69<br />
Paul, Christopher 136<br />
Petermann, Sören 77<br />
Peters, Sibylle 137<br />
Pippke, Wolfgang 32<br />
Pitschas, Rainer 187<br />
Pleines, Heiko 272<br />
Poguntke, Thomas 273, 274<br />
Potthast, Jörg 177<br />
Priller, Eckhard 237, 275<br />
Promberger, Kurt 188<br />
Pundt, Alexander 33, 138<br />
Pütz, Christine 273<br />
Q<br />
Queitsch, Marko 51<br />
Quéré, Michel 177<br />
R<br />
Rabbe, Stephanie 221<br />
Raczynski, Katrin 139<br />
Rahm, Sibylle 189<br />
Rebenstorf, Hilke 276<br />
Recht, Stefanie 107<br />
Reifenscheidt, Nicole 202<br />
Reiner, Julia Marie 34<br />
Remdisch, Sabine 140<br />
Rennings, Klaus 231<br />
Reutter, Werner 277<br />
Rheinländer, Kathrin 35<br />
Ringlstetter, Max 27, 81<br />
Rintisch, Nadine 51<br />
Rissland, Anja 190<br />
Rohrlack, Christian 78<br />
Rolshausen, C. 220<br />
Rometsch, Markus 79, 80<br />
Röttger, Ulrike 36<br />
Royer, Susanne 219<br />
Rudolf, Thomas 191<br />
Rülicke, Sascha 141<br />
Rump, Jutta 142<br />
Rust, Holger 37<br />
S<br />
Salditt, Thomas 81<br />
Sanders, Karin 38<br />
Sandner, Kai 143<br />
Santer, Jacques 82<br />
Schaar, Hagen 113
Personenregister 255<br />
Schachtner, Christina 278<br />
Schäfer, Astrid 144<br />
Schaltegger, Stefan 203<br />
Schauwecker, Philipp 83<br />
Schedl, Hans 84<br />
Schenck, Jean-Claude 182, 183<br />
Scherfling, Ralf 145<br />
Schertler, Manfred 85<br />
Scheuring, Gabriele 86<br />
Schillo, Katrin 222<br />
Schirdewan, Martin 279<br />
Schloderer, Florian 39<br />
Schmid, Josef 280, 281<br />
Schmidt, Eberhard 282<br />
Schmidt, Jörg 218<br />
Schmidt, Sabine 51<br />
Schmidt, Volker 283<br />
Schmoly, Eva 220<br />
Schneider, Hilmar 146<br />
Schneider, Vera 211<br />
Schnelle, Wolfgang 125<br />
Schreurs, Margarete 106<br />
Schridde, Henning 192<br />
Schroeder, Wolfgang 284<br />
Schroll-Machl, Sylvia 41<br />
Schuhen, Axel 285<br />
Schuler, Heinz 113<br />
Schulz, Anja 221<br />
Schumann, Jan 222<br />
Schumann, Olaf J. 6<br />
Seitz, Helmut 193<br />
Seiwert, Ursula 106<br />
Senghaas, Dieter 200<br />
Senz, Anja D. 165<br />
Sickinger, Hubert 286<br />
Simon, Dagmar 177<br />
Sittermann, Birgit 287<br />
Sneikus, Axel 147<br />
Sofka, Wolfgang 65<br />
Sonnentag, Sabine 223<br />
Sorge-Wiederspahn, Ingrid 40<br />
Speck, Peter 148<br />
Speth, Rudolf 260, 261<br />
Spiecker, Indra 194<br />
Sprengel, Rainer 288<br />
Stadlbauer, Florian 87<br />
Stark, Wolfgang 12<br />
Starmanns, Mark 60<br />
Stecker, Christina 289<br />
Stein, Dieter 146<br />
Stephan, Maren 149<br />
Stietz, Angelica 40<br />
Stöbe-Blossey, Sybille 63, 108<br />
Stock, Patricia 195<br />
Stockmann, Reinhard 211<br />
Stokman, Frans N. 88<br />
Straßner, Alexander 290, 291<br />
Stüfe, Karin 107<br />
Sturm, Hilmar 295<br />
Suck, André 197<br />
Sydow, Jörg 79, 80<br />
T<br />
Tchalkov, Ivan 177<br />
Teuber, Jörg 90<br />
Theurl, Theresia 91, 226<br />
Thielicke, Frank 97<br />
Thomas, Alexander 41, 101<br />
Thommes, Kirsten 1, 2<br />
Thye, Iris 190<br />
Tovar, Gabriele 112<br />
Trampel, Julia 226<br />
Truffer, Bernhard 177<br />
Türk, Klaus 42<br />
U<br />
Uerpmann, Björn 198<br />
Utsch, Andreas 140<br />
V<br />
Vassileva, Mimi Ivanova 177<br />
Vieth, Manuela 88<br />
Vogt, Marion 124<br />
Voigt, Kai-Ingo 152<br />
Voigt, Martina 212<br />
Voß, Hendrik 153<br />
W<br />
Walk, Heike 292<br />
Walz, Rainer W. 252<br />
Wang, Qingwei 247<br />
Wangenheim, Florian von 222<br />
Weber, Wolfgang 115<br />
Weibler, Jürgen 243<br />
Weinlich, Silke 200<br />
Weißbach, Hans-Jürgen 212<br />
Welge, Martin K. 221<br />
Weller, Ingo 170
256 Personenregister<br />
Welter, Friederike 92<br />
Welzel, Peter 293<br />
Westermayer, Till 166<br />
Wetzel, Dietmar J. 154<br />
Wetzel, Ralf 48, 62<br />
Widmaier, Ulrich 45<br />
Wiecha, Michele 212<br />
Wilke, Manfred 294<br />
Wilke, Peter 46<br />
Willöper, Katja 24<br />
Wilz, Sylvia M. 201<br />
Witt, Dieter 295<br />
Wonneberger, Eva 166<br />
Woyke, Wichard 296<br />
Wyssusek, Boris 47<br />
X<br />
Xuedong, Yang 165<br />
Z<br />
Zabel, Hans-Ulrich 35<br />
Zaunmüller, Hannah 230<br />
Ziegler, Andreas 231<br />
Zimmer, Annette 237, 257, 287, 297<br />
Zolleis, Udo 280, 281<br />
Zschorlich, Christopher 18<br />
Zülch, Gert 195
Sachregister 257<br />
A<br />
Ablauforganisation 4, 32, 139, 161, 164<br />
Absatz 35<br />
Absolvent 208<br />
Afrika 55, 56, 103, 162, 171<br />
agenda setting function 36<br />
Agrarpolitik 260<br />
Akademiker 208<br />
Akkulturation 41<br />
Aktenanalyse 155<br />
Akteur 11, 90, 94, 166<br />
Aktiengesellschaft 227<br />
Aktivierung 116<br />
Akzeptanz 66<br />
alte Bundesländer 145, 175, 247<br />
Altenheim 268<br />
Altenpflege 122<br />
älterer Arbeitnehmer 93, 95, 97, 124, 146,<br />
148, 205<br />
altersadäquater Arbeitsplatz 93, 124, 205<br />
Altersstruktur 93<br />
Altersversorgung 214<br />
Altersvorsorge 46<br />
Analyse 218, 225<br />
Analyseverfahren 48, 77, 89<br />
Änderung 57, 269<br />
Angelernter 95<br />
Angst 154<br />
Anreizsystem 23, 170, 230, 249, 254<br />
Antike 6, 7<br />
Arbeit 6, 25, 40, 128, 205<br />
Arbeitertätigkeit 124<br />
Arbeitgeber 213<br />
Arbeitgeberverband 242, 259, 296<br />
Arbeitnehmer 46, 100, 116, 142, 213<br />
Arbeitnehmerbeteiligung 33<br />
Arbeitnehmerinteresse 296<br />
Arbeitnehmerorganisation 296<br />
Arbeitnehmervertretung 46, 136<br />
Arbeitsablauf 4, 218<br />
Arbeitsanforderung 104, 135, 205<br />
Arbeitsangebot 146<br />
Arbeitsbedingungen 18, 19, 93, 114, 124,<br />
170, 205, 213, 223<br />
Arbeitsbelastung 124<br />
Sachregister<br />
Arbeitsbeziehungen 52<br />
Arbeitsgestaltung 114, 132, 205<br />
Arbeitskraft 152, 154, 247<br />
Arbeitskräfte 93, 151<br />
Arbeitskräftebedarf 208, 216<br />
Arbeitskräftenachfrage 208<br />
Arbeitskultur 140, 192<br />
Arbeitsleistung 97, 111, 143, 170<br />
Arbeitsmarkt 142, 250<br />
Arbeitsmarktentwicklung 208<br />
Arbeitsmarktpolitik 237<br />
Arbeitsplatz 106, 247<br />
Arbeitsplatzsicherung 71, 247<br />
Arbeitsplatzwechsel 133, 136<br />
Arbeitssituation 122<br />
Arbeitsteilung 1, 2, 90<br />
Arbeitsverhalten 136<br />
Arbeitsverhältnis 146<br />
Arbeitsvermittlung 1, 208<br />
Arbeitswelt 213<br />
Arbeitszufriedenheit 105, 257<br />
Armutsbekämpfung 71<br />
Assessment-Center 113<br />
Aufbauorganisation 32, 139, 161<br />
Aufmerksamkeit 240<br />
Aufsichtsrat 184, 227<br />
Ausbildung 103<br />
Ausbildungsbetrieb 145<br />
Ausbildungsförderung 146<br />
Ausgaben 193, 210<br />
Ausländer 66<br />
ausländischer Arbeitnehmer 86, 95, 146<br />
Auslandsinvestition 50, 52, 68, 69<br />
Auslandsniederlassung 50, 65, 66<br />
Auslandstätigkeit 86<br />
Außenhandel 214<br />
außerparlamentarische Opposition 294<br />
Ausstellungs- und Messewesen 209<br />
Austauschtheorie 88<br />
Australien 219, 286<br />
Auswirkung 25, 70, 135, 164, 177, 183,<br />
193, 293<br />
Auszubildender 214<br />
Autonomie 98
258 Sachregister<br />
Autopoiesis 98<br />
B<br />
Baden-Württemberg 204<br />
Ballungsgebiet 196<br />
Baltikum 93<br />
Bangladesch 60<br />
Bank 135<br />
Bankgewerbe 135<br />
Baugewerbe 124<br />
Bayern 60, 92<br />
BDI 242<br />
Bedarf 15, 104, 216<br />
Bedeutung 92<br />
befristetes Arbeitsverhältnis 217<br />
Begabung 111<br />
Behindertenhilfe 268<br />
Behinderter 116<br />
Behörde 118, 157, 197<br />
Belastung 124<br />
Belegschaft 97<br />
Belgien 280<br />
Belohnung 9<br />
Benchmarking 173, 179, 225<br />
Beobachtung 16<br />
Berater 202<br />
Beratungsmethode 63, 117<br />
Beratungsstelle 211<br />
Berlin 94<br />
Beruf 250<br />
berufliche Integration 116<br />
berufliche Reintegration 117<br />
berufliches Selbstverständnis 131<br />
berufliche Weiterbildung 20, 93, 95, 102,<br />
103, 113, 122, 123, 145, 152, 211,<br />
216, 222<br />
Berufsakademie 148<br />
Berufsarmee 178<br />
Berufsaussicht 208<br />
Berufsbildung 122, 130, 148, 153<br />
Berufseinmündung 208<br />
Berufserfahrung 148, 214<br />
Berufsfeld 250, 278<br />
Berufsmobilität 133<br />
Berufsnachwuchs 102, 112, 122, 148, 232<br />
berufstätige Frau 108<br />
Berufstätigkeit 236<br />
Berufsverlauf 61, 134, 242, 250<br />
Beschaffung 65, 84, 230<br />
Beschäftigtenstruktur 136, 217<br />
Beschäftigung 84, 151<br />
Beschäftigungsfähigkeit 142, 148<br />
Beschäftigungsförderung 237<br />
Beschäftigungsform 217<br />
Beschäftigungspolitik 106<br />
Beschäftigungssituation 102<br />
Beschäftigungssystem 1<br />
Besteuerung 252<br />
Best Practice 105, 112, 205<br />
Betreuung 108, 117<br />
Betrieb 95, 102, 103, 145, 148, 151, 152,<br />
214, 216, 218<br />
Betriebsgröße 145, 209<br />
Betriebsklima 219<br />
Betriebsrat 46, 121, 145<br />
Betriebsvereinbarung 100<br />
Betriebsverfassungsgesetz 100<br />
Betriebsverlagerung 50<br />
Betriebswirtschaft 117, 161, 182<br />
betriebswirtschaftliche Faktoren 111, 160,<br />
219<br />
Betriebszugehörigkeit 39<br />
Bevölkerung 66, 175<br />
Bevölkerungsentwicklung 93, 146, 193<br />
Bevölkerungspolitik 246<br />
Bevölkerungsstruktur 196<br />
Bewertung 44, 207<br />
Bildung 95, 142<br />
Bildungsangebot 95, 216<br />
Bildungsarbeit 166<br />
Bildungsberatung 95<br />
Bildungsbeteiligung 95<br />
Bildungsökonomie 145<br />
Bildungspolitik 127, 189<br />
Bildungsreform 8<br />
Bildungstheorie 127<br />
Bildungswesen 8<br />
Bindung 39<br />
biologische Waffe 171<br />
Biotechnik 215<br />
Bund 173<br />
Bundesagentur für Arbeit 208<br />
Bundesland 167, 193<br />
Bundesministerium 99<br />
Bundesregierung 54<br />
Bundestagswahl 262<br />
Bundeswehr 159, 162, 175<br />
Bürger 66, 182, 265
Sachregister 259<br />
Bürgerbeteiligung 168, 197<br />
Bürgerkrieg 200<br />
Bürgernähe 163, 174, 187<br />
bürgerschaftliches Engagement 29, 126,<br />
240, 252, 289<br />
Bürokratisierung 156<br />
C<br />
Caritas 289<br />
CDU 238, 239, 262, 283<br />
Chancengleichheit 102, 106, 118, 123, 137<br />
chemische Industrie 129, 149, 220<br />
China 65, 165, 222<br />
christdemokratische Partei 263<br />
Coaching 41, 141, 150, 154<br />
computerunterstütztes Lernen 8<br />
computervermittelte Kommunikation 222<br />
Controlling 87, 142, 203<br />
Coping-Verhalten 141<br />
Corporate Citizenship 12, 24, 29, 57, 66<br />
Corporate Governance 91, 252, 253, 285<br />
Corporate Identity 46<br />
CSU 262<br />
D<br />
Datenbank 153<br />
Datenschutz 158<br />
Dauer 53<br />
Dekonstruktivismus 5<br />
Deliberation 246<br />
deliberative Demokratie 246<br />
demographische Alterung 146, 168<br />
demographische Faktoren 18, 148<br />
Demokratie 7, 15, 45, 255, 258, 270, 275,<br />
286, 292<br />
Demokratieverständnis 292<br />
Demokratisierung 240, 251, 261, 292<br />
Deregulierung 156<br />
Deutsches Reich 241<br />
Dezentralisation 28, 194<br />
Dienstleistung 17, 20, 108, 109, 134, 147,<br />
163, 195, 222, 226, 228<br />
Dienstleistungsberuf 23<br />
Dienstleistungseinrichtung 23<br />
Dienstleistungsunternehmen 160, 204<br />
Differenzierung 98, 201<br />
Diffusionsforschung 75<br />
direkte Demokratie 244<br />
Direktinvestition 52, 65, 68<br />
Diskurs 6, 15, 126, 277<br />
DKP 294<br />
Dokumentation 155<br />
Dorf 165<br />
dualer Studiengang 153<br />
E<br />
Effektivität 45, 161, 231<br />
Ehrenamt 233, 257, 285<br />
Einfluss 4, 28, 120, 157, 171, 260, 261<br />
Einnahmen 193<br />
Einzelhandel 90, 248<br />
Electronic Business 218<br />
Electronic Government 158, 168, 258<br />
Electronic Learning 20<br />
Elias, N. 7<br />
Elite 295<br />
Elternschaft 130<br />
E-Mail 258<br />
Emanzipation 119<br />
Emotionalität 27, 109<br />
empirische Sozialforschung 117<br />
Empowerment 137<br />
Energiepolitik 54<br />
Energiewirtschaft 54<br />
Engagement 66, 70, 142<br />
Entbürokratisierung 156, 190<br />
Entgrenzung 282<br />
Entscheidungsprozess 11, 259<br />
Entscheidungstheorie 38<br />
Entwicklungshilfe 251<br />
Entwicklungsland 52, 55, 56, 60, 65, 68,<br />
71, 83, 86, 103, 165, 171, 222<br />
Entwicklungsstrategie 212<br />
Erfahrung 228<br />
Erfolg-Misserfolg 212<br />
Ergonomie 205<br />
Erwerbstätiger 93<br />
Ethik 6, 23, 24, 41<br />
ethnischer Konflikt 159<br />
EU 45, 54, 59, 82, 90, 159, 162, 251, 263,<br />
270, 273, 279, 296<br />
EU-Beitritt 287<br />
EU-Erweiterung 214<br />
EU-Politik 263, 279<br />
Europa 55, 56, 64, 65, 84, 90, 101, 103,<br />
112, 162, 177, 178, 234, 235, 266,<br />
269, 274, 279, 286, 294<br />
europäische Institution 54
260 Sachregister<br />
europäische Integration 82, 164, 263, 287<br />
Europäische Kommission 251<br />
Europäischer Gerichtshof 54<br />
europäischer Markt 82<br />
Europäischer Rat 273<br />
europäische Sicherheit 162<br />
Europäisierung 90, 164, 287<br />
Europaparlament 251, 273<br />
Europapolitik 263, 279<br />
EU-Staat 90, 287<br />
Evolutionstheorie 38<br />
Exekutive 45<br />
Export 69, 222<br />
F<br />
Fachkraft 86, 208, 214, 216<br />
fachliche Kommunikation 222<br />
Fachwissen 39, 142, 219<br />
Fallstudie 212<br />
Familie 6, 106, 219<br />
Familie-Beruf 102, 105, 106, 108, 117,<br />
123, 130, 137, 213<br />
Familienpolitik 105<br />
Fehlzeit 136<br />
Feminismus 5, 246<br />
Fernsehen 258<br />
finanzielle Situation 265<br />
Finanzierung 20, 95, 176, 210, 232, 238,<br />
265, 286<br />
Finanzmarkt 70<br />
Finanzpolitik 64, 193<br />
Finanzreform 168<br />
Finanzwirtschaft 52, 72<br />
Firmentarifvertrag 214<br />
Flexibilität 37, 40, 62, 99, 111, 114, 127,<br />
142, 147, 189, 217<br />
Föderalismus 45, 193<br />
formelle Gruppe 186<br />
Forschung 8, 43, 114, 177, 210, 221<br />
Forschungsansatz 36, 75, 243, 277, 281<br />
Forschungsdefizit 117<br />
Forschungseinrichtung 177<br />
Forschungsgegenstand 169, 281<br />
Forschungsplanung 277<br />
Forschungsprojekt 227<br />
Forschungsstand 117, 169, 175, 266, 267<br />
Forschungsumsetzung 210<br />
Forschung und Entwicklung 114, 133, 221<br />
Forstwirtschaft 166, 198<br />
Fraktion 270<br />
Frankfurter Schule 267<br />
Frankreich 61, 93, 177, 181, 231<br />
Frau 92, 102, 107, 112, 123, 130, 137,<br />
201, 214, 246<br />
Frauenerwerbstätigkeit 20, 146<br />
Frauenförderung 123, 137, 146<br />
Frauenpolitik 94, 119, 126, 246<br />
freier Mitarbeiter 217<br />
freie Wohlfahrtspflege 268, 285<br />
Freiwilligkeit 240, 289<br />
Freizeit 264<br />
Freizeitbeschäftigung 264<br />
Freizeitorientierung 264<br />
Freizeitverhalten 264<br />
Fremdbild 214<br />
Fremdsprache 41<br />
Freundschaft 88<br />
Friedenspolitik 162<br />
Friedenstruppe 162, 200<br />
Führung 23, 26, 111, 122, 138, 140, 148,<br />
149, 214, 219<br />
Führungskraft 77, 86, 94, 104, 107, 111,<br />
112, 116, 123, 130, 132, 134, 137,<br />
138, 140, 141, 144, 146, 148, 149,<br />
154, 208, 295<br />
Führungsposition 99, 137<br />
Führungsstil 48, 105, 123, 125, 130, 138,<br />
140, 214<br />
funktionale Differenzierung 6, 13<br />
Funktionär 242<br />
Funktionsfähigkeit 64<br />
Funktionswandel 178, 200<br />
Fusion 59<br />
G<br />
Gebietskörperschaft 64, 193<br />
Gemeinde 167, 181, 264<br />
Gemeindehaushalt 193<br />
gemeinnützige Arbeit 237<br />
Gemeinnützigkeit 233, 257<br />
Gemeinwesen 29<br />
Gemeinwesenarbeit 29<br />
Gemeinwohl 290<br />
Gender Mainstreaming 94, 96, 118, 119,<br />
123, 126, 137<br />
Genossenschaft 82, 91, 293<br />
Gerechtigkeit 6, 15<br />
Gerichtsbarkeit 187
Sachregister 261<br />
geringfügige Beschäftigung 217<br />
Geschäftsführung 256<br />
Geschlecht 5, 94, 96, 201<br />
Geschlechterforschung 201<br />
Geschlechterverhältnis 96, 119, 137, 201<br />
Geschlechterverteilung 217<br />
Geschlechtsrolle 201<br />
geschlechtsspezifische Faktoren 5, 92, 95,<br />
137, 166<br />
Gesellschaftsordnung 267<br />
Gesellschaftspolitik 37<br />
Gesellschaftstheorie 22, 42, 237, 267<br />
Gesetz 156<br />
Gesetzgebung 248<br />
gesetzliche Regelung 176, 265<br />
gesundheitliche Folgen 124<br />
Gesundheitspolitik 260, 289, 296<br />
Gesundheitsvorsorge 205<br />
Gesundheitswesen 195, 268, 296<br />
Gesundheitswirtschaft 20, 122<br />
Gewaltenteilung 260, 261<br />
Gewerkschaft 46, 54, 235, 247, 260, 267,<br />
269, 282, 284<br />
Gewerkschaftsarbeit 267<br />
Gewerkschaftspolitik 235, 267, 282<br />
Gewinn 33, 177<br />
Gewinnbeteiligung 33<br />
Glaubwürdigkeit 35<br />
Gleichbehandlung 201<br />
Gleichstellung 94, 119, 123, 126<br />
Globalsteuerung 40<br />
Gouvernementalität 42<br />
Governance 6, 29<br />
grenzüberschreitende Zusammenarbeit 14<br />
Großbetrieb 46, 90, 210<br />
Großbritannien 92, 171, 177, 271, 280<br />
Gruppe 143, 272<br />
Gruppenarbeit 143<br />
Gruppendiskussion 186<br />
Gruppendynamik 143<br />
H<br />
Hamburg 168<br />
Handel 72, 80, 81, 82<br />
Handlungsorientierung 6, 37, 61, 132, 233,<br />
282<br />
Handlungsspielraum 166<br />
Handwerk 93, 205, 211, 217<br />
Harmonisierung 64<br />
Hausarbeit 20<br />
Herrschaft 7, 26, 42<br />
Hessen 262<br />
Hierarchie 125, 186<br />
historische Entwicklung 7, 42, 159, 162,<br />
166, 237, 241, 263, 264, 271, 274, 284<br />
hoch Qualifizierter 39, 114<br />
Hochschule 99, 134, 153, 179, 208<br />
Hochschulforschung 177<br />
Hochschulverwaltung 99, 179<br />
Hochtechnologie 43<br />
Hoheitsrecht 182<br />
Humanismus 38<br />
humanitäre Hilfe 251<br />
humanitäre Intervention 159<br />
Humankapital 96, 129, 145, 152<br />
Human Relations 38<br />
I<br />
Idealismus 6<br />
Idealtypus 266<br />
Identifikation 139<br />
Identität 8, 74, 80, 184, 264<br />
Image 214<br />
immaterielles Wirtschaftsgut 17<br />
Implementation 94, 118, 126, 230<br />
Indien 60, 65, 165, 222<br />
Individuum 110, 250<br />
Indonesien 52<br />
Industrie 71, 84, 222<br />
Industriebetrieb 84<br />
industrielle Beziehungen 52, 121<br />
Industriepolitik 84<br />
Industriestaat 110<br />
Information 20, 25, 104, 194, 208, 230,<br />
265<br />
Informationsaufnahme 228<br />
Informationsfluss 16, 21, 149<br />
Informationsgesellschaft 128<br />
Informationsgewinnung 194<br />
Informationsmanagement 74, 155<br />
Informationsrecht 194<br />
Informationstechnik 31, 140, 149<br />
Informationstechnologie 87, 202<br />
Informationsverarbeitung 228<br />
Informationswirtschaft 202<br />
Informatisierung 157<br />
informelle Struktur 186<br />
Infrastruktur 108
262 Sachregister<br />
Innenstadt 168<br />
Innovation 3, 14, 25, 29, 30, 33, 40, 44,<br />
51, 65, 68, 78, 128, 177, 188, 202,<br />
204, 210, 221, 231<br />
Innovationsfähigkeit 10, 202, 210, 214<br />
Innovationspotential 3, 65, 210<br />
Institution 64, 72, 172, 178<br />
Institutionalisierung 91, 115, 156, 234,<br />
292<br />
Institutionalismus 13, 215, 268<br />
institutionelle Faktoren 1, 61, 156, 177,<br />
215, 235<br />
institutioneller Wandel 178, 269, 287<br />
Institutionstheorie 172<br />
Intelligenz 110<br />
interdisziplinäre Forschung 28, 73<br />
Interdisziplinarität 5<br />
Interessengruppe 260, 261, 277, 290, 292,<br />
296<br />
Interessenkonflikt 248<br />
Interessenorientierung 296<br />
Interessenpolitik 292, 296<br />
Interessenvertretung 46, 90, 251, 259, 273,<br />
276, 291, 295, 296<br />
interkulturelle Erziehung 41<br />
interkulturelle Faktoren 101<br />
interkulturelle Kommunikation 41, 86, 222<br />
interkulturelle Kompetenz 41, 60, 148, 278<br />
internationale Anerkennung 9<br />
internationale Beziehungen 251<br />
internationale Organisation 54<br />
internationale Politik 246, 251<br />
internationaler Vergleich 90, 103, 124,<br />
165, 181, 287<br />
internationaler Wettbewerb 76<br />
internationale Sicherheit 159, 162<br />
internationales System 159<br />
internationale Wirtschaftsbeziehungen 60,<br />
83<br />
internationale Zusammenarbeit 56, 101,<br />
103<br />
Internationalisierung 86<br />
interner Arbeitsmarkt 113<br />
Internet 87, 258, 292<br />
Interview 113<br />
Investition 66, 68, 145, 214<br />
Italien 188, 280<br />
IT-Branche 20, 129, 149<br />
J<br />
Japan 69, 86, 231, 286<br />
Jellinek, G. 7<br />
Joint Venture 56<br />
Jugendamt 134<br />
Jugendlicher 175<br />
Jugendpolitik 289<br />
Justiz 54<br />
K<br />
Kalter Krieg 159, 178<br />
Kampagne 70<br />
Kanada 231<br />
Kapazitätsauslastung 196<br />
Kapital 132, 210<br />
Kapitalanlage 46<br />
Kapitalismus 49<br />
Karriere 61, 242, 250<br />
Kaufverhalten 228<br />
Kind 108, 117<br />
Kindergarten 108<br />
Kindertagesstätte 108<br />
Kleinbetrieb 12, 20, 50, 60, 71, 82, 83, 93,<br />
95, 130, 142, 206, 207, 208, 209, 210,<br />
213, 214, 216, 221, 223, 229, 230<br />
Know-How 65, 142<br />
Kognition 98, 198<br />
kognitive Faktoren 98<br />
Kommerzialisierung 119<br />
kommunale Selbstverwaltung 165, 167,<br />
168, 176, 181<br />
Kommunalpolitik 126, 165, 176, 181, 197<br />
Kommunalverwaltung 126, 158, 165, 173,<br />
181, 188<br />
Kommunikationsfähigkeit 37, 47<br />
Kommunikationsforschung 36<br />
Kommunikationspolitik 36<br />
Kommunikationstechnologie 21, 25, 31,<br />
87, 149, 202<br />
Kommunikationstheorie 36<br />
Kommunikationsverhalten 47, 250<br />
Kommunikationswissenschaft 36, 75<br />
kommunikative Kompetenz 31<br />
kommunikatives Handeln 21<br />
Kompetenz 17, 65, 79, 96, 148, 201, 214,<br />
224, 243, 278, 295<br />
Komplexität 19, 37, 189<br />
Konfliktbewältigung 63, 86, 150, 197, 200<br />
Konjunktur 214
Sachregister 263<br />
Konsens 271<br />
Konsolidierung 84<br />
Konstrukt 138<br />
Konsum 248<br />
Konsumgüterindustrie 216<br />
Kontakt 60<br />
Kontingenz 37<br />
Kontinuität 242<br />
Kontrolle 25, 203, 252, 253<br />
Kooperationsbereitschaft 48<br />
Kooperationsform 48, 49, 62, 82, 91<br />
Koordination 48, 49, 74, 173<br />
Korporatismus 45, 296<br />
Korruption 185<br />
Kosten 288<br />
Kosten-Nutzen-Analyse 2, 117, 182, 187<br />
Kostenrechnung 2<br />
Kraftfahrzeugindustrie 48, 49, 90<br />
Krankenhaus 122, 160, 195, 196, 199, 268<br />
Krankenpflege 122<br />
Kreativität 109<br />
Kreditwesen 135<br />
Krisenintervention 159<br />
Kriterium 100<br />
Kritische Theorie 267<br />
Kultur 25, 237<br />
kulturelle Beziehungen 222<br />
kulturelle Faktoren 19, 169, 264<br />
kulturelle Identität 41<br />
kulturelles Verhalten 222<br />
Kulturwandel 192<br />
Kunde 54, 179, 228<br />
Kundenorientierung 179, 206, 222<br />
Kurzarbeit 217<br />
L<br />
Ladenöffnungszeit 248<br />
Landbevölkerung 77<br />
Landesverwaltung 167, 198<br />
ländlicher Raum 196<br />
Landwirtschaft 52<br />
Lateinamerika 52, 83, 86<br />
Lean Management 137, 182, 185<br />
Lebensalter 97<br />
Lebensbedingungen 106<br />
lebenslanges Lernen 20, 142, 148<br />
Lebensmittel 24<br />
Legitimation 246, 291<br />
Legitimität 7, 178<br />
Lehrmethode 8<br />
Leiharbeitnehmer 217<br />
Leistung 15, 17, 97, 143, 160, 170, 225<br />
Leistungsbewertung 170<br />
Leistungsdifferenzierung 161<br />
Leistungsfähigkeit 29, 44, 79, 111, 143,<br />
197, 205<br />
Leistungsorientierung 161<br />
Leistungsvergleich 173<br />
Leistungsverhalten 4<br />
Leitbild 44, 58, 166, 243, 250, 262<br />
Lernen 25, 48, 98, 110, 120, 127<br />
lernende Organisation 8, 14, 16, 98, 110,<br />
127, 128, 189, 192, 198<br />
Lernfähigkeit 110, 111, 192<br />
Lerninhalt 110<br />
Lernkultur 8, 110<br />
Lernmethode 8<br />
Lernort 8<br />
Lernprozess 14, 25, 98, 110, 169, 172<br />
Lernsituation 8<br />
Lernzeitkonto 95<br />
liberale Partei 263<br />
Liberalismus 6<br />
Litauen 93<br />
Lobby 90, 171, 203, 260, 261<br />
Lohn 71, 170<br />
Lohnfindung 136<br />
Lohnhöhe 208<br />
Lohnkosten 217<br />
Lohnpolitik 123<br />
lokale Faktoren 126, 165, 176, 183<br />
Luftverkehr 59, 80<br />
Luhmann, N. 180, 264<br />
M<br />
Macht 26, 125, 154, 165<br />
Machtsicherung 154<br />
Managementansatz 9, 12, 17, 24, 25, 37,<br />
47, 68, 81, 103, 104, 127, 137, 170,<br />
182, 192, 203, 218, 223, 225<br />
Manager 47, 61, 99, 104, 130, 146, 150,<br />
184<br />
Managing Diversity 102, 123, 137<br />
Mann 105, 137, 201<br />
Marketing 10, 23, 41, 55, 73<br />
Markt 69, 293<br />
Marktanteil 10<br />
Markterschließung 66
264 Sachregister<br />
Marktorientierung 51<br />
Marktwirtschaft 52, 73<br />
Massenmedien 36<br />
Massenvernichtungswaffe 159<br />
Maßnahme 116, 120, 124, 141, 171, 216,<br />
231<br />
Mecklenburg-Vorpommern 92<br />
Mediation 41, 86, 187<br />
Medien 54, 149, 258<br />
Mediengesellschaft 36, 258<br />
Medienwirtschaft 53<br />
Mehrebenensystem 72, 164, 194, 270, 273<br />
Mehrparteiensystem 266<br />
Meinungsbildung 36<br />
Mensch 4<br />
Menschenrechte 246, 251<br />
Mentoring 112, 137<br />
Metatheorie 98<br />
Methodologie 277<br />
Mexiko 52, 83, 86<br />
Mikropolitik 61<br />
Militär 162, 178<br />
militärische Intervention 159, 162<br />
militärische Präsenz 162<br />
militärischer Konflikt 200<br />
Militärpolitik 162<br />
Ministerialverwaltung 184, 260, 261<br />
Mitbestimmung 18, 33, 100, 121<br />
Mitgliedschaft 4, 235, 236, 239, 240, 244,<br />
247, 249, 254, 263, 264, 269, 274,<br />
276, 282, 284<br />
Mitsprache 239<br />
Mittelalter 7<br />
Mittelamerika 52, 83, 86<br />
Mittelbetrieb 12, 20, 50, 52, 55, 56, 60, 82,<br />
83, 93, 95, 103, 130, 142, 206, 207,<br />
208, 209, 210, 213, 214, 216, 221,<br />
223, 229, 230<br />
Mittelmeerraum 162<br />
Mittelstand 50, 82, 103, 207, 208, 210,<br />
213, 214<br />
Mobilisierung 254, 257, 269<br />
Modellversuch 106<br />
Moderator 63<br />
Modernisierung 7, 126, 156, 163, 167,<br />
169, 173, 183, 187, 189, 192, 282<br />
Moral 6, 23, 26<br />
Motiv 53, 254<br />
Motivation 9, 89, 109, 129, 230, 254, 257<br />
multinationales Unternehmen 14, 55, 56,<br />
58, 61, 78, 90, 103, 115<br />
Mutter 108, 117<br />
N<br />
Nachfrage 226<br />
Nachfrageentwicklung 108, 208<br />
nachhaltige Entwicklung 35, 52, 58, 68, 70<br />
Nachhaltigkeit 3, 16, 35, 58, 169, 203, 211<br />
nationale Politik 263<br />
Nationalität 61<br />
Nationalstaat 263<br />
NATO 159, 162<br />
Naturschutz 197<br />
Naturwissenschaftler 171<br />
Neoliberalismus 6<br />
Netzwerkanalyse 48, 77, 88<br />
Netzwerkgesellschaft 48, 77<br />
neue Bundesländer 145, 175, 210, 247<br />
neue Medien 31, 47<br />
neue Technologie 149<br />
New Economy 114, 212<br />
nichtstaatliche Organisation 8, 233, 240,<br />
246, 250, 251, 257, 272, 289, 292<br />
Niederlande 92<br />
Niedersachsen 167<br />
Non-Profit-Organisation 12, 123, 233,<br />
237, 240, 252, 253, 256, 268, 275,<br />
278, 285, 287, 288, 289, 297<br />
nonverbale Kommunikation 149<br />
Nordafrika 55, 56, 103<br />
Nordamerika 6, 83, 92, 171, 222, 231, 235,<br />
286<br />
Nordrhein-Westfalen 12, 99, 108, 176, 183<br />
Norm 44<br />
Normativität 28, 246<br />
Norwegen 231<br />
Nutzung 202<br />
O<br />
offene Gesellschaft 67<br />
öffentliche Aufgaben 64, 173, 183, 276<br />
öffentliche Einrichtung 29<br />
öffentliche Kommunikation 211<br />
öffentliche Kontrolle 184<br />
öffentliche Meinung 36, 175<br />
öffentlicher Dienst 123, 174, 188<br />
öffentlicher Haushalt 176, 179, 193<br />
öffentlicher Sektor 145, 170, 191
Sachregister 265<br />
öffentliches Gut 64<br />
öffentliches Unternehmen 184<br />
öffentliche Verwaltung 29, 32, 94, 99,<br />
119, 155, 156, 164, 170, 173, 174,<br />
180, 183, 184, 185, 188, 190, 192, 194<br />
Öffentlichkeitsarbeit 22, 44, 166, 258<br />
Ökonomie 3, 119<br />
ökonomische Faktoren 117, 202, 213, 235<br />
ökonomischer Wandel 287<br />
ökonomisches Modell 19<br />
ökonomische Theorie 9, 30, 237, 252<br />
Ökonomisierung 23, 182, 185<br />
Ökoprodukt 24, 35<br />
Online-Befragung 158<br />
On-the-job Training 148<br />
Opportunismus 83<br />
Opposition 238<br />
Optimierung 4, 35, 139, 195, 218, 224,<br />
229<br />
Organisationsform 90, 223, 226, 293<br />
Organisationsgrad 110, 235, 244, 249, 282<br />
Organisationshandeln 21, 47<br />
Organisationsprinzip 49<br />
Organisationspsychologie 172<br />
Organisationssoziologie 237<br />
Organisationsstruktur 48, 49, 57, 61, 62,<br />
90, 98, 166, 183, 201, 238, 243, 245,<br />
259, 263, 270, 274, 280, 281, 284,<br />
287, 294<br />
Organisationstheorie 5, 9, 22, 27, 38, 45,<br />
237, 243<br />
organisatorischer Wandel 32, 47, 67, 128,<br />
132, 178, 187, 189, 192, 220, 242,<br />
243, 244, 269, 281<br />
Österreich 92, 123, 124, 157, 188, 216,<br />
245, 280<br />
Osterweiterung 214, 287<br />
Osteuropa 65, 234<br />
Ost-West-Konflikt 159<br />
Outsourcing 1, 2, 65, 84, 85, 177, 226<br />
ÖVP 245<br />
P<br />
Pädagogik 8<br />
Parlament 45, 156<br />
Parteiengesetz 265, 286<br />
Parteienrecht 263<br />
Parteiensystem 263, 266, 270<br />
Parteipolitik 232, 238, 239, 255, 258, 271,<br />
276, 279, 280, 283<br />
Parteipresse 258<br />
Parteistatut 239, 274<br />
Partizipation 154<br />
Patient 196<br />
Pazifischer Raum 219, 286<br />
Personal 20, 97, 122, 129, 135, 139, 169,<br />
179, 208, 214, 284<br />
Personalabbau 151, 217<br />
Personalbedarf 1, 2, 136, 146, 151<br />
Personalbestand 2, 136, 151<br />
Personalbeurteilung 100, 113, 123, 136<br />
Personaleinsatz 113, 136, 195<br />
Personaleinstellung 1, 100, 102, 121, 123,<br />
136, 146, 148, 151, 217<br />
Personalplanung 1, 2, 18, 135, 136, 146,<br />
148, 152, 195<br />
Personalpolitik 1, 2, 18, 44, 100, 102, 105,<br />
106, 108, 113, 117, 123, 127, 129,<br />
130, 131, 135, 136, 146, 148, 151,<br />
152, 213, 250, 295<br />
Personal-Service-Agentur 20<br />
Personalwesen 1, 102, 121, 129, 131, 137<br />
Personalwirtschaft 1, 19, 115, 131<br />
personenbezogene Dienstleistung 1, 289<br />
Persönlichkeit 89, 107, 276<br />
Persönlichkeitsentwicklung 154<br />
Perspektive 220<br />
Pflege 124<br />
Pflegeheim 268<br />
Pflegepersonal 122, 195<br />
pharmazeutische Industrie 220<br />
Philosophie 6<br />
PISA-Studie 8<br />
Planungsinstrument 204<br />
Planungskonzeption 50, 160<br />
Planungsmethode 204<br />
Pluralismus 290, 295, 296<br />
Polen 67, 93<br />
Politikberatung 174<br />
Politikverdrossenheit 265<br />
Politikvermittlung 258<br />
Politikwissenschaft 277<br />
politische Aktivität 254, 279, 294<br />
politische Bewegung 234<br />
politische Beziehungen 48, 77<br />
politische Bildung 96, 267<br />
politische Elite 255, 273, 274, 276
266 Sachregister<br />
politische Entscheidung 239, 248, 280<br />
politische Entwicklung 245, 271<br />
politische Faktoren 235<br />
politische Führung 232, 238, 244, 245,<br />
255, 271, 276, 280<br />
politische Funktion 244, 276, 281<br />
politische Gruppe 77<br />
politische Ideologie 271<br />
politische Institution 197<br />
politische Integration 82, 234<br />
politische Kommunikation 258<br />
politische Kontrolle 45<br />
politische Krise 42<br />
politische Kultur 239, 248, 255<br />
politische Linke 263, 279<br />
politische Macht 45, 239, 248, 255, 260,<br />
261, 263, 264<br />
politische Mitte 263<br />
politische Partizipation 239, 244, 249, 251,<br />
254, 291<br />
politischer Akteur 48, 54, 77, 255<br />
politischer Einfluss 90, 203, 239, 248, 251,<br />
255, 263<br />
politischer Prozess 157, 192<br />
politischer Wandel 200, 234, 274, 282,<br />
294<br />
politisches Handeln 45, 255, 262, 279,<br />
281, 283, 296<br />
politisches Programm 171, 232, 239, 245,<br />
255, 270, 271, 283, 284, 294<br />
politische Steuerung 36, 52, 64, 72, 176,<br />
185, 187, 194, 243<br />
politische Strategie 245, 249, 255, 262,<br />
280, 281, 283<br />
politische Verhandlung 248<br />
politische Willensbildung 232, 248, 270,<br />
292<br />
Politisierung 184<br />
Polizei 180, 182, 183, 186, 201<br />
Postfordismus 40<br />
Postmoderne 5<br />
postsozialistisches Land 50, 66, 67, 93,<br />
101, 165, 222, 231, 234<br />
Präferenz 19<br />
Pragmatismus 255<br />
Praktikum 217<br />
privater Sektor 191<br />
Privatisierung 176, 184<br />
Privatwirtschaft 123, 145, 192<br />
Problembewusstsein 104<br />
Problemlösen 63, 104<br />
Produkt 25, 65, 150, 210<br />
Produktion 65, 84, 206, 223<br />
Produktionsfaktor 10, 224<br />
Produktionsverlagerung 50, 65<br />
Produktivität 105, 133<br />
Produzent 25<br />
Professionalisierung 115, 249, 253, 256,<br />
278<br />
Proliferation 159<br />
Prozess 132, 218, 225<br />
Prozessmanagement 4, 160<br />
Prozessrecht 187<br />
psychische Belastung 141<br />
psychische Faktoren 39<br />
psychologische Theorie 252<br />
Public Private Partnership 184, 191<br />
Q<br />
Qualifikation 65, 101, 116, 122, 127, 129,<br />
134, 141, 142, 148, 152, 214, 216, 295<br />
Qualifikationsanforderungen 111, 208<br />
Qualifikationserwerb 110, 111, 212<br />
Qualifikationsniveau 18<br />
Qualifikationsstruktur 217<br />
Qualifikationsverwertung 111<br />
Qualität 17, 53<br />
Qualitätskontrolle 118<br />
Qualitätssicherung 17, 32, 112, 187, 188<br />
R<br />
Rahmenbedingung 25, 197, 215, 249, 281<br />
Randbelegschaft 148<br />
Rationalisierung 161, 170, 182<br />
Rationalität 255<br />
Realität 19<br />
Realitätsbezug 19<br />
Rechnungswesen 256<br />
Recht 197<br />
Rechtsanwendung 194<br />
Rechtsform 293<br />
Rechtsgrundlage 162<br />
Rechtslage 156<br />
Rechtsprechung 187<br />
Rechtsradikalismus 289<br />
Reflexivität 98, 169<br />
Reformmodell 192
Sachregister 267<br />
Reformpolitik 182, 189, 232, 245, 275,<br />
283<br />
Regierung 45, 72, 156, 157, 238<br />
Regierungspolitik 45<br />
Regime 72<br />
Region 106<br />
regionale Faktoren 14, 72, 196<br />
Regionalpolitik 108<br />
Regulierung 275<br />
Rekrutierung 133, 208, 214, 232, 235, 249,<br />
257, 273, 282, 295<br />
Religion 7<br />
Religionszugehörigkeit 236<br />
Religiosität 264<br />
Rentabilität 133<br />
Republik Südafrika 171<br />
Rettungswesen 268<br />
Rezeption 297<br />
Richtlinie 100<br />
Risikoabschätzung 136<br />
Risikokommunikation 211<br />
Risikoverhalten 154<br />
Rolle 57, 276<br />
Ruhrgebiet 92, 122<br />
Rumänien 50<br />
Rundfunk 258<br />
Rüstungskontrolle 171<br />
S<br />
Sachsen 134<br />
Schlichtung 187<br />
Schlüsselqualifikation 142, 212<br />
Schule 8, 172, 189<br />
Schulentwicklung 8, 172<br />
Schulforschung 172<br />
Schulleitung 172<br />
Schulpolitik 189<br />
Schultheorie 172<br />
Schweden 92<br />
Schweiz 123, 157, 258<br />
Schwellenland 68<br />
Schwerarbeit 124<br />
sektorale Verteilung 95<br />
Selbstbild 242<br />
Selbsteinschätzung 207<br />
Selbsthilfe 63<br />
Selbstorganisation 141, 223, 292<br />
Selbstreferenz 98, 180<br />
Selbststeuerung 8<br />
Selbstverantwortung 132<br />
Selektionsverfahren 148<br />
Sicherheit 62, 183, 228<br />
Sicherheitspolitik 159<br />
Sinn 25<br />
Solidarität 15<br />
Sozialarbeit 115, 158, 161<br />
Sozialdemokratie 284<br />
sozialdemokratische Partei 263<br />
soziale Anerkennung 9, 109<br />
soziale Bewegung 234, 264, 269<br />
soziale Beziehungen 19, 48, 66, 77, 170,<br />
278<br />
soziale Dienste 23, 161, 237, 268, 289<br />
soziale Differenzierung 42<br />
soziale Einrichtung 23, 26, 29<br />
soziale Entwicklung 163<br />
soziale Faktoren 18, 43, 47, 52, 202, 203,<br />
264<br />
soziale Folgen 67<br />
soziale Funktion 291<br />
soziale Gerechtigkeit 15, 170<br />
soziale Herkunft 236<br />
soziale Institution 23, 26, 203<br />
soziale Integration 57, 175, 240, 275, 291<br />
soziale Kompetenz 47, 222, 278<br />
soziale Krise 42<br />
soziale Norm 132, 143<br />
soziale Partizipation 291<br />
sozialer Prozess 73<br />
sozialer Wandel 128, 178, 267<br />
soziales Dilemma 23<br />
soziale Sicherung 158<br />
soziales Lernen 96<br />
soziales Milieu 33, 66, 236<br />
soziales Netzwerk 48, 49, 77, 88, 125,<br />
137, 203, 246, 292<br />
soziales System 49, 63, 74, 125, 180<br />
soziale Umwelt 33<br />
soziale Ungleichheit 96<br />
soziale Unterstützung 29<br />
soziale Verantwortung 12, 18, 24, 46, 52,<br />
57, 209, 272<br />
sozialistische Partei 271<br />
Sozialkapital 10, 66, 88, 111, 240, 252,<br />
297<br />
Sozialmanagement 23, 26, 134, 199, 285<br />
Sozialpartnerschaft 284<br />
Sozialpolitik 15, 26, 158, 161, 275, 289
268 Sachregister<br />
Sozialstaat 15<br />
Sozialstruktur 31, 236<br />
Sozialverträglichkeit 58<br />
Sozialwissenschaft 75<br />
soziologische Theorie 13, 211, 252, 297<br />
sozioökonomische Faktoren 203, 247<br />
Spanien 188, 280<br />
SPD 232, 239, 262, 283, 284<br />
Spieltheorie 143<br />
Sportpolitik 289<br />
Sportverein 240, 264, 289<br />
Sprache 73<br />
Staat 58, 175, 182, 183, 194, 197, 241,<br />
252, 275, 286<br />
staatliche Lenkung 248<br />
Stadt 7, 163, 168<br />
Stadtbevölkerung 77<br />
Stadt-Land-Beziehung 196<br />
Stadtregion 168<br />
Stakeholder-Ansatz 60, 288<br />
Standort 106, 196, 226<br />
Standortfaktoren 148, 176<br />
Standortwahl 226<br />
Stellung im Beruf 113<br />
Steuerbelastung 214<br />
Steuerungsprozess 11, 28, 194<br />
Stiftung 253, 288<br />
strategische Planung 224, 283<br />
strategisches Management 3, 59, 76, 204,<br />
221, 229<br />
Stress 141<br />
Strukturpolitik 108<br />
Student 179<br />
Studentenwerk 179<br />
Studiengang 153<br />
Studium 8, 153<br />
Subvention 217, 286<br />
Südasien 60, 65, 165, 222<br />
Süddeutschland 179<br />
südliches Afrika 171<br />
Südostasien 52<br />
Südosteuropa 162<br />
supranationale Beziehungen 246<br />
Supranationalität 90, 251<br />
Systemtheorie 11, 13, 37, 38, 98, 172, 180,<br />
189, 198, 264<br />
T<br />
Tarifpolitik 214, 259<br />
Tarifvertrag 145<br />
Tätigkeitsfeld 242<br />
Tätigkeitswandel 157<br />
Taylorismus 38<br />
Team 143<br />
Teamarbeit 113, 143<br />
Technik 128<br />
Technisierung 187<br />
Technologie 68<br />
Technologietransfer 68, 78<br />
Teilzeitarbeit 99, 130, 217<br />
Telearbeit 114, 117<br />
Telekommunikation 222<br />
Terrorismus 159<br />
tertiärer Sektor 134, 237, 287<br />
Textilindustrie 52<br />
Theoriebildung 36, 189, 277<br />
Theorie-Praxis 267<br />
Thüringen 106<br />
Tochtergesellschaft 61, 65, 78<br />
Tönnies, F. 7<br />
Transaktionskosten 2, 23, 45<br />
transnationale Beziehungen 52, 292<br />
Transparenz 83, 265<br />
Tschechische Republik 66, 101, 222<br />
Typologie 79, 107, 266<br />
U<br />
Überstunden 217<br />
UdSSR 171<br />
UdSSR-Nachfolgestaat 93<br />
Umwelt 211<br />
Umweltberatung 211<br />
Umweltfaktoren 52, 68<br />
Umweltfreundlichkeit 68<br />
Umweltmanagement 68, 70, 211<br />
Umweltökonomie 211<br />
Umweltpolitik 197, 231, 251, 260<br />
Umweltschutz 70, 231<br />
Umweltverhalten 231<br />
Umweltverträglichkeit 58, 68<br />
Ungarn 93, 165, 231<br />
Ungelernter 95<br />
UNO 54, 159, 162, 200, 246<br />
Unternehmensberater 148<br />
Unternehmensberatung 1, 40, 129, 211,<br />
224, 225<br />
Unternehmensgröße 95, 213
Sachregister 269<br />
Unternehmensgründung 92, 112, 209, 210,<br />
212<br />
Unternehmenskonzentration 84<br />
Unternehmensplanung 49, 50, 62, 152<br />
Unternehmenspolitik 16, 48, 49, 58, 62,<br />
70, 82, 91, 117, 125, 213, 215, 229,<br />
287<br />
Unternehmer 66, 83, 89, 92, 214<br />
Unternehmerverband 241<br />
USA 6, 83, 92, 171, 222, 231, 235, 286<br />
V<br />
Vater 105<br />
Verantwortung 62, 142, 272, 278<br />
Verbändesystem 260, 261, 290<br />
Verbandspolitik 248, 259, 260, 261, 290,<br />
296<br />
Verbraucher 35<br />
Vereinswesen 237, 240, 264<br />
Verfassung 45, 175<br />
Vergleich 269, 277<br />
vergleichende Forschung 277<br />
Verhaltensmuster 19<br />
Verhaltenssteuerung 4<br />
Verhaltenstraining 41<br />
Verhaltenswissenschaft 38<br />
Verhandlung 41, 62, 296<br />
Vermarktung 228<br />
Vermögen 46<br />
Versicherungsbeitrag 33<br />
Versicherungsgewerbe 201<br />
Verstehen 73<br />
Verteidigungspolitik 159, 162<br />
Verteilungsgerechtigkeit 15<br />
Vertrauen 19, 34, 35, 83, 125, 222, 240,<br />
252<br />
Verwaltungsapparat 32<br />
Verwaltungsgericht 187<br />
Verwaltungshandeln 32, 94, 139, 155, 185,<br />
192<br />
Verwaltungsverfahren 192<br />
Verwaltungswissenschaft 169<br />
Videokonferenz 149<br />
Virtualisierung 158, 222<br />
virtuelle Gemeinschaft 140<br />
virtuelles Unternehmen 158<br />
Volkspartei 255<br />
Volkswirtschaft 128<br />
Vorbild 105<br />
Vorgesetzter 120, 144, 186<br />
Vorstand 256<br />
W<br />
Wachstum 30<br />
Wahl 245, 255, 271<br />
Wähler 244, 255, 262, 274, 276<br />
Wahlkampf 255, 262<br />
Wahlverhalten 255<br />
Wahlwerbung 255<br />
Wahrnehmung 16, 228<br />
Währung 72<br />
Weber, M. 7<br />
Weiterbildung 1, 95, 120, 127, 216<br />
Weltbank 54<br />
Weltgesellschaft 13<br />
Weltpolitik 246<br />
Wert 24<br />
Wertorientierung 6, 15, 132, 262, 295<br />
Wertschöpfung 17, 49, 51<br />
Wertwandel 175<br />
Wettbewerb 55, 64, 76, 148, 168, 219,<br />
220, 266, 286<br />
Wettbewerbsbedingungen 104<br />
Wettbewerbsfähigkeit 10, 14, 60, 65, 82,<br />
106, 111, 142, 214, 216, 219, 243<br />
Wettbewerbsordnung 64<br />
Wiedervereinigung 241<br />
Willensbildung 259<br />
Wirtschaft 6, 29, 30, 35, 37, 82, 90<br />
wirtschaftliche Integration 82, 91<br />
wirtschaftliche Lage 145<br />
wirtschaftliches Handeln 16, 57, 212, 252<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit 60, 87,<br />
222<br />
Wirtschaftlichkeit 30, 182, 185, 218<br />
Wirtschaftsbeziehungen 83<br />
Wirtschaftsethik 6, 23, 24<br />
Wirtschaftsförderung 176<br />
Wirtschaftspolitik 52, 64<br />
Wirtschaftssystem 49<br />
Wirtschaftsverband 242, 260<br />
Wirtschaftswachstum 84<br />
Wirtschaftszweig 59, 90, 215, 219<br />
Wissen 17, 18, 21, 31, 39, 47, 78, 85, 94,<br />
110, 111, 128, 129, 142, 155, 177,<br />
201, 230<br />
Wissenschaft 43, 114<br />
Wissenschaftler 114
270 Sachregister<br />
wissenschaftliche Arbeit 267<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter 114<br />
Wissenschaftstheorie 172<br />
Wissensgesellschaft 14, 20, 21, 110, 155<br />
Wissensmanagement 16, 20, 21, 25, 31,<br />
39, 43, 44, 47, 74, 85, 110, 128, 155,<br />
168, 177, 192, 224, 230<br />
Wissenssoziologie 21<br />
Wissenstransfer 14, 21, 31, 74, 75, 78, 86,<br />
110, 120, 128, 133, 166, 194<br />
Wohlfahrt 23, 64, 275<br />
Wohlfahrtsverband 123, 237, 268<br />
Work-life-balance 99, 106<br />
Z<br />
Zeit 12<br />
Zeitarbeit 1<br />
Zeitsouveränität 99<br />
Zentralisierung 64<br />
Zielgruppe 196<br />
Zielvereinbarung 9, 149<br />
Zivilgesellschaft 15, 57, 58, 126, 233, 240,<br />
250, 252, 272, 275, 292, 297<br />
Zivilrecht 288<br />
Zufriedenheit 120, 179<br />
Zukunftsfähigkeit 10, 45, 106<br />
Zukunftsperspektive 214<br />
Zweiparteiensystem 266<br />
zwischenbetriebliche Kooperation 53, 59,<br />
63, 76, 81, 83, 87, 210<br />
18. Jahrhundert 42<br />
19. Jahrhundert 42
Institutionenregister 271<br />
Institutionenregister<br />
Adelphi Research 70<br />
Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH 83<br />
Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. 106<br />
Bulgarian Academy of Sciences Sofia, Institute of Sociology 177<br />
Center for Corporate Citizenship e.V. 66<br />
CeTIM - Center for Technology and Innovation Management at University Bw Munich 87<br />
Czech Christian Academy -CCA- 66<br />
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft,<br />
Entwicklungspolitik und öffentliches Recht 187<br />
Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften<br />
Speyer Sektion 02 Verwaltung in der Mehrebenenpolitik 64<br />
Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung,<br />
Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- 177<br />
Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 03 Recht und Wirtschaft 212<br />
Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft 112<br />
Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing und Personalmanagement<br />
55, 56, 103, 104<br />
Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung und<br />
Employability -IBE- 142<br />
Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 190<br />
Fachhochschule Wiesbaden, FB 12 Sozial- und Kulturwissenschaften 107<br />
Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />
Lehrgebiet Politikwissenschaft II Internationale Politik und Systemvergleich 157<br />
Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />
Lehrgebiet Politikwissenschaft I Staat und Regieren 197<br />
Fondation Nationale des Sciences Politiques - Institut d'Études Politiques 177<br />
Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen 272<br />
Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- 124<br />
Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- 101<br />
Forschungsverbund Transnationale Netzwerke -fortrans- 60, 83, 86<br />
Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation -IAO- 44<br />
Freie Universität Berlin 139
272 Institutionenregister<br />
Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management Lehrstuhl für Unternehmenskooperation<br />
79, 80<br />
Gewerkschaft der Bau - Holz 124<br />
GIGA Institut für Asienkunde 72<br />
Hochschule Anhalt, FB Wirtschaft 218<br />
Hochschule Bremen, FB 08 Sozialwesen 206<br />
Hochschule Bremen, FB 09 Wirtschaft, Institut für Finanz- und Dienstleistungsmanagement 207<br />
Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 09 Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheitswesen,<br />
Arbeitsgruppe KMU 114, 141<br />
Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft<br />
134<br />
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. an der Universität München 84<br />
Institut für Allgemeine Überseeforschung 71<br />
Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement -IAP- GmbH an der Hochschule<br />
Niederrhein 114, 141<br />
Institut für Handelsforschung an der Universität Köln 144<br />
Institut für Ökologie und Unternehmensführung e.V. -IÖU- an der European Business School 68<br />
Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- 93<br />
Internationales Institut für Staats- und Europawissenschaften GmbH 167<br />
ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. 116<br />
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für<br />
Allgemeine BWL, Organisation und Personal 27, 81<br />
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für<br />
Allgemeine BWL und Dienstleistungsmanagement 109<br />
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung 90, 215<br />
Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft -RKW- e.V. 106<br />
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- 92, 231<br />
Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen<br />
Arbeitsbereich Politik, Bürger und Verwaltung Forschungsgruppe Systemanalyse<br />
für Verwaltung und Politik -SVP- 163, 164<br />
Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. 87<br />
Sigmund-Freud-Institut Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen 154<br />
Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- 92, 122<br />
Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 202<br />
Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 196
Institutionenregister 273<br />
Synesis GmbH 44<br />
Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Institut für Wirtschaftswissenschaften 53, 89<br />
Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Besondere<br />
der Organisation, des Personalmanagement sowie der Unternehmensführung 51<br />
Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Besondere<br />
des Marketing und des Innovationsmanagement 51, 150<br />
Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />
51, 53, 89<br />
Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl Empirische Finanzwissenschaft<br />
und Finanzpolitik 193<br />
Technische Universität Ilmenau, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftsinformatik<br />
Fachgebiet Dienstleistungen -WI 2- 224, 225<br />
Universität Augsburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL Lehrstuhl für VWL<br />
III Ökonomie der Informationsgesellschaft 293<br />
Universität Bamberg, Fak. Geschichts- und Geowissenschaften, Institut für Geographie Lehrstuhl<br />
für Geographie I Kulturgeographie 60<br />
Universität Bamberg, Fak. Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Lehrstuhl für Andragogik 120<br />
Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg "Märkte und<br />
Sozialräume in Europa" 57<br />
Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle für<br />
Sozialrecht und Gesundheitsökonomie 199<br />
Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL IV<br />
Betriebliches Personalwesen und Führungslehre 83<br />
Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für VWL IV<br />
Wirtschaftstheorie 191<br />
Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Politikwissenschaft Lehrstuhl Vergleichende<br />
Stadt- und Regionalpolitik 181<br />
Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Interkulturelle und Internationale<br />
Studien -InIIS- 200<br />
Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Institut für Personalmanagement 147<br />
Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Institut<br />
für betriebliche Logistik und Organisation 4, 11<br />
Universität der Bundeswehr München, Fak. für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />
Institut für Personal- und Organisationsforschung Professur für Allgemeine BWL, Entscheidungs-<br />
und Organisationsforschung, Personalwirtschaft 39
274 Institutionenregister<br />
Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur<br />
für Frauenforschung 99<br />
Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet BWL 222<br />
Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet BWL Lehrstuhl<br />
für Marketing 222<br />
Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet BWL Lehrstuhl<br />
Unternehmensführung 221, 227<br />
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />
Lehrstuhl für die Politik Ostasiens 165<br />
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Institut für Ostasienwissenschaften 165<br />
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft,<br />
Department Managerial Economics Lehrstuhl für Ostasienwirtschaft - Japan und<br />
Korea 69<br />
Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Labor für Organisationsentwicklung<br />
-OrgLab- 12<br />
Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung (ZLB) 172<br />
Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches<br />
Institut Lehrstuhl BWL, insb. Industriebetriebslehre 152<br />
Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches<br />
Institut Lehrstuhl BWL, insb. Internationales Management 222<br />
Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches<br />
Institut Lehrstuhl BWL, insb. Wirtschaftsinformatik 02 85<br />
Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissenschaftliches<br />
Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie<br />
179<br />
Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management 170, 219<br />
Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forstbenutzung und<br />
Forstliche Arbeitswissenschaft 166<br />
Universität Gießen, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL VIII Personalmanagement<br />
115<br />
Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialwissenschaften<br />
und Soziologie, insb. international vergleichende Soziologie 178<br />
Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Betriebswirtschaftliche<br />
Produktions- und Investitionsforschung 160<br />
Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl<br />
für BWL, insb. Betriebliches Umweltmanagement 35<br />
Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl<br />
für BWL, insb. Organisation und Personalwirtschaft 97
Institutionenregister 275<br />
Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Wirtschaftswissenschaften<br />
Institut für Öffentliche Wirtschaft und Personalwirtschaft 43<br />
Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM-<br />
171<br />
Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Competence Center industrielle<br />
Dienstleistungen 228<br />
Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Lehrstuhl<br />
für Industriebetriebslehre 50<br />
Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation<br />
195<br />
Universität Karlsruhe, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung<br />
Sektion Systemdynamik und Innovation 204<br />
Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Betriebswirtschaftliche<br />
Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business" 76, 78<br />
Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für<br />
Gründungs- und Innovationsmanagement 76<br />
Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für<br />
Organisation 78<br />
Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Human Resource Management -<br />
ZHRM- 34<br />
Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Psychologie Arbeitsbereich<br />
Arbeits- und Organisationspsychologie 223<br />
Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik-<br />
und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Management 129<br />
Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Professur für BWL, insb. Controlling<br />
und interne Unternehmensrechnung 9<br />
Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Abt. Bankund<br />
Finanzwirtschaft 135<br />
Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Abt. Personal<br />
und Führung 151<br />
Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Abt. Strategisches<br />
Management und Tourismusmanagement 59, 229<br />
Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Professur für<br />
BWL, insb. Umweltmanagement 203<br />
Universität Lüneburg, FB Wirtschaft, Institut für elektronische Geschäftsprozesse 140<br />
Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Evaluation und Organisation<br />
140<br />
Universität Lüneburg, Zentrum für Demokratieforschung 190
276 Institutionenregister<br />
Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Organisation 202<br />
Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl und Seminar für Allgemeine BWL, Personalwesen<br />
und Arbeitswissenschaft 149<br />
Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich<br />
A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration 269<br />
Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, INNO-tec - Institut für Innovationsforschung,<br />
Technologiemanagement und Entrepreneurship 133<br />
Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Produktionswirtschaft und Controlling<br />
143<br />
Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue<br />
Medien 87<br />
Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Interkulturelle Kommunikation<br />
86<br />
Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirtschaftsforschung<br />
-CAWM- Institut für Genossenschaftswesen 226<br />
Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />
Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft 257<br />
Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaften<br />
Nachwuchsgruppe "Europäische Zivilgesellschaft und Multilevel Governance"<br />
287<br />
Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für<br />
BWL und Wirtschaftspädagogik 100<br />
Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für<br />
BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche Umweltpolitik<br />
3, 10, 16, 17, 24, 25, 30<br />
Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Politische Wirtschaftslehre 220<br />
Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Wirtschaftstheorie 220<br />
Universität Paderborn, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Department 1 Management Fach BWL<br />
02 Lehrstuhl für Personalwirtschaft 115<br />
Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft,<br />
Institut für Psychologie 101<br />
Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie,<br />
Institut für Politikwissenschaft 259<br />
Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl<br />
für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie 33, 138<br />
Universität Stuttgart, Fak. 07 Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement<br />
-IAT- 44<br />
Universiteit Twente, Center for Higher Education Policy Studies -CHEPS- 177
Institutionenregister 277<br />
University of Sussex Brighton, Science and Technology Policy Research -SPRU- 177<br />
Wilke, Maack und Partner wmp consult 46<br />
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Projektgruppe Wissenschaftspolitik<br />
177<br />
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 65, 133, 202, 231
ANHANG
Hinweise 281<br />
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur<br />
Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen<br />
Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen<br />
Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit<br />
einem Standortvermerk versehen.<br />
Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr<br />
Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur<br />
der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.<br />
Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen<br />
die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über<br />
das Bibliothekenleitsystem.<br />
Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst<br />
der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.<br />
Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln<br />
Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek<br />
Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt<br />
werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“<br />
sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax<br />
oder elektronisch erfolgen.<br />
Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige<br />
4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen<br />
Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per<br />
Fax möglich.<br />
Zur Benutzung der Forschungsnachweise<br />
Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.<br />
Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung<br />
oder an den/die Wissenschaftler(in).<br />
Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis<br />
genannt ist.
Informations- und Dienstleistungsangebot des<br />
Informationszentrums Sozialwissenschaften<br />
Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />
(IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.<br />
Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren<br />
nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten<br />
für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen.<br />
Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:<br />
• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und<br />
Literaturhinweisen (SOLIS)<br />
• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit<br />
• Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />
• Informationsdienste zu ausgewählten Themen<br />
• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung<br />
• Internet-Service<br />
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv<br />
für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen,<br />
Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der<br />
Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.<br />
Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in<br />
Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung<br />
unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer<br />
von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft<br />
und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations-<br />
und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.<br />
Die Datenbanken FORIS und SOLIS<br />
FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)<br />
Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der<br />
letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.<br />
Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren<br />
sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der<br />
am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.<br />
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung,<br />
Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />
Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,<br />
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre<br />
Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />
Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.<br />
Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen<br />
Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die<br />
Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-
DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen<br />
Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung<br />
werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter<br />
IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt<br />
für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten<br />
sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.<br />
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)<br />
Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.<br />
Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur<br />
(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich<br />
oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer<br />
Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.<br />
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung,<br />
Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung,<br />
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie<br />
weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />
Gerontologie oder Sozialwesen.<br />
Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise<br />
Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000<br />
Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue<br />
Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut<br />
für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle<br />
Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur<br />
für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft<br />
und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere<br />
Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation<br />
in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung<br />
in Frankfurt/Main.<br />
Zugang zu den Datenbanken<br />
Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig.<br />
Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende<br />
Hosts zugänglich:<br />
STN International GBI<br />
The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt-<br />
Information Network schaftliche Information mbH<br />
Postfach 24 65 Postfach 81 03 60<br />
76012 Karlsruhe 81903 München<br />
Deutschland Deutschland<br />
Tel.:+49 (0)7247-80 85 55 Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0<br />
www.stn-international.de www.gbi.de/_de<br />
An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der<br />
Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für<br />
das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei<br />
zugänglich.
infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise<br />
für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex<br />
seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des<br />
Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services<br />
Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences<br />
Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex<br />
in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und<br />
in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).<br />
Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken<br />
- ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre<br />
für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />
bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine<br />
Aufnahme in FORIS mitzuteilen.<br />
Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken<br />
Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende<br />
Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften.<br />
Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher<br />
Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.<br />
Auftragsrecherchen<br />
In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken<br />
FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen<br />
und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten<br />
zusammengestellt.<br />
Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />
Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West-<br />
Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation<br />
mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.<br />
Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem<br />
Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in<br />
englischer Sprache erscheint.
<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> - <strong>soFid</strong><br />
Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung<br />
bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM<br />
bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig<br />
zu einem Themenbereich informieren wollen.<br />
<strong>soFid</strong> ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:<br />
• Allgemeine Soziologie<br />
• Berufssoziologie<br />
• Bevölkerungsforschung<br />
• Bildungsforschung<br />
• Familienforschung<br />
• Frauen- und Geschlechterforschung<br />
• Freizeit - Sport - Tourismus<br />
• Gesellschaftlicher Wandel in den<br />
neuen Bundesländern<br />
• Gesundheitsforschung<br />
• Industrie- und Betriebssoziologie<br />
• Internationale Beziehungen +<br />
Friedens- und Konfliktforschung<br />
• Jugendforschung<br />
• Kommunikationswissenschaft:<br />
Massenkommunikation - Medien -<br />
Sprache<br />
sowiNet - Aktuelle Themen im Internet<br />
• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie<br />
• Kultursoziologie + Kunstsoziologie<br />
• Methoden und Instrumente der<br />
Sozialwissenschaften<br />
• Migration und ethnische Minderheiten<br />
• Organisations- und Verwaltungsfor-<br />
schung<br />
• Osteuropaforschung<br />
• Politische Soziologie<br />
• Religionsforschung<br />
• Soziale Probleme<br />
• Sozialpolitik<br />
• Sozialpsychologie<br />
• Stadt- und Regionalforschung<br />
• Umweltforschung<br />
• Wissenschafts- und Technikforschung<br />
Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline<br />
Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf<br />
Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche<br />
Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,<br />
Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden<br />
unter www.gesis.org/Information/sowiNet.<br />
Forschungsübersichten<br />
Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden<br />
in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.
Internet-Service<br />
Die Institute der GESIS (Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.)<br />
IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)<br />
ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und<br />
ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)<br />
bieten unter<br />
www.gesis.org<br />
gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu<br />
Informations- und Datenbeständen.<br />
Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang<br />
zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer<br />
Datenbanken und Informationssammlungen:<br />
• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben<br />
zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den<br />
Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft,<br />
Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft<br />
sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),<br />
Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre<br />
Forschung oder öffentlicher Bereich).<br />
Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen<br />
Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink<br />
zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank<br />
FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).<br />
• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet<br />
Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern.<br />
Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen,<br />
Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung.<br />
Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch<br />
weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt<br />
(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).<br />
• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in<br />
einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften,<br />
die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig<br />
für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen<br />
sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage<br />
der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank<br />
SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten<br />
Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen<br />
zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert<br />
werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller<br />
ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format<br />
abgerufen werden.
Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in<br />
alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt<br />
über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.<br />
Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:<br />
• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu<br />
Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie<br />
• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,<br />
Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen<br />
Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und<br />
zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.<br />
Elektronischer Service des IZ<br />
Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet<br />
sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version<br />
bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über<br />
listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname<br />
Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.<br />
Für den Newsletter gilt:<br />
listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Text im Betreff: subscribe oenews<br />
***<br />
Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive<br />
Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:<br />
www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm<br />
GESIS - Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.<br />
Informationszentrum<br />
Sozialwissenschaften<br />
Abteilung Informationstransfer<br />
Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa<br />
53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin<br />
Deutschland Deutschland<br />
Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0<br />
Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310<br />
E-mail:iz@bonn.iz-soz.de E-mail:iz@berlin.iz-soz.de