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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid - Sowiport

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<strong>soFid</strong> - <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

<strong>Fachinformationsdienst</strong><br />

02/2006<br />

Organisations- und Verwaltungsforschung<br />

GESIS-IZ Bonn 2006


<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong><br />

<strong>soFid</strong>


Organisations- und Verwaltungsforschung<br />

Band 2006/2<br />

bearbeitet von<br />

Gisbert Binder<br />

mit Beiträgen von<br />

Manuel Jans und Heiko Hoßfeld<br />

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2006


ISSN: 0938-6041<br />

Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Institute e.V., Bonn<br />

bearbeitet von: Gisbert Binder<br />

Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch<br />

Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />

Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0<br />

Printed in Germany<br />

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft<br />

<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den<br />

Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />

© 2006 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere<br />

ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch<br />

auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.


Inhalt<br />

Vorwort .............................................................................................................................................7<br />

Manuel Jans<br />

Empirische Effekte organisationsdemografische Diversität in Organisationen -<br />

Ergebnisse und Erkenntnisse einer Metaanalyse……………………………………………………9<br />

Heiko Hoßfeld<br />

Vertrauen - Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs….………….45<br />

Sachgebiete<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation...........................................................63<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung.....................................90<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung,<br />

Arbeitsorganisation ...........................................................................................................124<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, medizinischer Bereich,<br />

Public Private Partnership .................................................................................................166<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen ..........................194<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes....................................212<br />

Register<br />

Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................249<br />

Personenregister ............................................................................................................................251<br />

Sachregister...................................................................................................................................257<br />

Institutionenregister.......................................................................................................................271<br />

Anhang<br />

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................281<br />

Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................281


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 7<br />

Vorwort<br />

Vorwort zum <strong>soFid</strong> „Organisations- und Verwaltungsforschung“<br />

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen<br />

<strong>Fachinformationsdienst</strong>“ (<strong>soFid</strong>) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl<br />

spezieller Themenstellungen an. Jeder <strong>soFid</strong> hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil.<br />

Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.<br />

Quelle der im jeweiligen <strong>soFid</strong> enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken<br />

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem<br />

Sozialwissenschaften).<br />

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze,<br />

Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den<br />

zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“<br />

eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie<br />

hier den vollständigen Text des Dokuments.<br />

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen<br />

Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen<br />

zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur<br />

Verfügung.<br />

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise<br />

durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben<br />

werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden<br />

Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern,<br />

sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen<br />

wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte<br />

Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.<br />

* * *<br />

Der <strong>soFid</strong> „Organisations- und Verwaltungsforschung“ spiegelt die wissenschaftliche Diskussion<br />

im Bereich Organisations- und Verwaltungssoziologie wider. Darüber hinaus enthält er auch für<br />

Soziologen interessante Arbeiten aus anderen Wissenschaftsdisziplinen, die sich mit verschiedenen<br />

Aspekten von Organisation - verstanden als ein zielgerichtetes soziales System im weitesten<br />

Sinne - oder spezieller mit der öffentlichen Verwaltung als staatlicher Behördenorganisation befassen.<br />

Gleichfalls einbezogen sind Nachweise, die Informationen über die betriebliche Aufbau- und<br />

Ablauf- sowie die Projektorganisation enthalten.<br />

Einige der in diesem sozialwissenschaftlichen <strong>Fachinformationsdienst</strong> enthaltenen Nachweise sind<br />

von ihrem thematischen Zuschnitt her relativ breit angelegt und behandeln interdisziplinäre Frage-


8 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vorwort<br />

stellungen, die auch z.B. der Industrie- und Betriebssoziologie, der Politischen Wissenschaft oder<br />

den Wirtschaftswissenschaften zugeordnet werden können.<br />

Das erste Kapitel bezieht sich auf theoretische Probleme und die Methodik der Organisation sowie<br />

auf Organisationskultur und Unternehmenskultur. Es enthält Informationen zu theoretischen Ansätzen<br />

und Modellen wie ggf. der Kontigenztheorie, Ressource Dependence, Population Ecology,<br />

Transaktionskostentheorie, Entscheidungstheorie sowie Neo-Institutionalismus und deren Anwendung<br />

in der Organisationsforschung.<br />

Kapitel zwei enthält Studien zu Globalisierung, Kooperationsnetzwerken, internationalen Unternehmen,<br />

regionalen Entwicklungen sowie Länderstudien.<br />

Kapitel drei informiert über Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung.<br />

Hierunter sind der organisatorische Wandel durch Beeinflussung der Organisationsstruktur sowie<br />

der Mitarbeiter subsumiert, ferner Fragen der Berufsbildung, Weiterbildung, des beruflichen Aufstiegs<br />

einerseits und Informationen zu Führungsstil und Führungstechnik andererseits.<br />

Kapitel vier liefert Nachweise zu öffentlich-rechtlichen Organisationen, öffentlichen Verwaltungen<br />

und Bürokratie. Im Einzelnen sind hier die Kommunalverwaltung und der medizinische Bereich,<br />

das Erziehungs- und Bildungssystem, Polizei, Justiz und Militär sowie der öffentlichrechtliche<br />

Rundfunk zu nennen.<br />

Des Weiteren werden hierunter auch öffentlich-rechtliche Organisationen mit Selbstverwaltung,<br />

die gruppenbezogene Kollektivgüter bereitstellen, wie etwa die Sozialversicherung, subsumiert.<br />

Gleichfalls sind dort Informationen zu Public Private Partnership zu finden.<br />

Kapitel fünf informiert über privatrechtliche Organisationen, Industriebetriebe, kleine und mittlere<br />

Unternehmen, Dienstleister und Handwerksbetriebe. Hier sind auch Nachweise zu einzelnen Wirtschaftszweigen<br />

eingeordnet.<br />

Kapitel sechs enthält Nachweise zu intermediären Organisationen, verstanden als Einrichtungen<br />

und Gruppen, die zwischen den Polen Staat und Markt stehen und zwischen den Organen der politischen<br />

Willensbildung und den verschiedenen sozialen Gruppen Vermittlungsfunktionen übernehmen.<br />

Im Einzelnen werden dazu Nonprofit-Organisationen, Gewerkschaften, Parteien, Vereine,<br />

Verbände und Initiativen gezählt.<br />

Einige Nachweise berühren thematisch mehrere Gliederungspunkte, in diesen Fällen wurde pragmatisch<br />

die Zuordnung zu einem Kapitel vorgenommen.<br />

Seit einigen Jahren werden die Bände des <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung durch<br />

fachwissenschaftlichen Beiträge eingeleitet, die in der diesjährigen Ausgabe vom Lehrstuhl für<br />

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insb. Personalwirtschaft, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,<br />

Universität Duisburg-Essen, Standort Essen stammen. Mit dieser Zusammenarbeit streben<br />

wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche<br />

Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.<br />

Alle Rechte verbleiben bei den Autoren.<br />

Wir bedanken uns für die gute Kooperation.


Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in<br />

Organisationen – Ergebnisse und Erkenntnisse einer<br />

Metaanalyse 1<br />

Manuel Jans<br />

1 Problemstellung und Vorgehensweise<br />

Unterschiede in der organisationsdemografischen Zusammensetzung von Organisationen sind nachweislich<br />

personalwirtschaftlich relevant: Zahlreiche empirische Studien der Organisationsdemografieforschung<br />

belegen, dass organisationsdemografische Merkmale wie Geschlecht, Alter, Dauer der<br />

Gruppenzugehörigkeit oder funktionaler Hintergrund, Wirkungen auf personalwirtschaftlich relevante<br />

Ergebnis- und Prozessvariablen haben (vgl. Carroll/Harrison 1998; Milliken/Martins 1996;<br />

Tsui/Gutek 1999; Williams/O´Reilly 1998). Grundsätzlich werden im Rahmen dieser Forschungsrichtung<br />

zwei zentrale Effekte thematisiert: Zum einen, auf Basis der Kombination und wechselseitigen<br />

Ergänzung von unterschiedlichen Wissens- und Wertungshintergründen von Personen, ein positiver<br />

Effekt der Diversität organisationsdemografischer Merkmale auf die Leistungen von Gruppen<br />

und Organisationen, was sich insbesondere in erhöhter Kreativität, Innovativität und Anpassungsflexibilität<br />

ausdrückt. Zum anderen, ein negativer Effekt auf den Leistungserstellungsprozess, da diese<br />

Unterschiede zwischen den Personen zu einem erhöhten Konfliktniveau und verringerter sozialer<br />

Interaktion und mithin zu einer Beeinträchtigung produktiver Gruppenprozesse und -ergebnisse<br />

führt.<br />

Unklar ist bisher jedoch, (1) ob diese Diversitätseffekte grundsätzlich (in der Mehrzahl beobachtbarer<br />

Fälle) auftreten und somit von (vorläufig) bestätigten Wirkungszusammenhängen ausgegangen<br />

werden kann und (2) in welchem Verhältnis diese Effekte zueinander stehen, dass heißt, ob eine hohe<br />

organisationsdemografische Diversität nun eher mehr Leistungsvorteile oder doch mehr Nachteile<br />

für die Organisation mit sich bringt. Obwohl es mittlerweile einen großen Fundus an empirischen<br />

Studien zu den Wirkungen von organisationsdemografischen Variablen gibt, fehlt es in dieser Hinsicht<br />

an zusammenfassenden und vergleichenden Analysen der empirischen Effekte, welche es ermöglichen,<br />

die Wirkungen der Diversität sinnvoll einzuschätzen (vgl. für rein narrative Reviews zu<br />

Diversitätseffekten Milliken/Martins 1996 und Williams/O´Reilly 1998). Deshalb werden im folgenden<br />

die empirischen Ergebnisse aus 25 Studien der Organisationsdemografieforschung auf der<br />

Ebene von Arbeitsgruppen zusammengefasst und mit den metaanalytischen Verfahren des „vote-“<br />

bzw. „box-counting“ und einem Vergleich der Effektstärken und Effektrichtungen der Diversitätsvariablen<br />

analysiert.<br />

Hierzu wird wie folgt vorgegangen: Zunächst werden im zweiten Kapitel kurz verschiedene Diversitätsmerkmale<br />

erläutert und die grundlegenden theoretischen Begründungen für Diversitätseffekte in<br />

Organisationen skizziert. Im dritten Kapitel werden zentrale empirische Ergebnisse der Organisationsdemografieforschung<br />

dargestellt und analysiert. Hierzu werden zunächst die verwendeten Studien<br />

näher beschrieben und deren grundsätzlicher empirischer Erklärungsgehalt überprüft. Mit Hilfe<br />

der Daten aus den Studien werden dann die zentralen Wirkungsvermutungen der Diversitätsfor-<br />

1 Erstmals erschienen in: Essener Beiträge zur Personalforschung; Nr. 3, Essen 2004


10 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

schung auf ihren Gehalt geprüft sowie die unterschiedlichen Effekte der Diversitätsvariablen dargestellt<br />

und analysiert. Im vierten Kapitel werden abschließend die zentralen Erkenntnisse der Analyse<br />

zusammengefasst und offene Forschungsfragen skizziert.<br />

2 Diversität in Organisationen<br />

Um aufzuzeigen, in welcher Hinsicht sich Personalstrukturen organisationsdemografisch unterscheiden<br />

können, werden im folgenden zunächst wesentliche Diversitätsmerkmale erläutert. Daran<br />

anschließend wird gezeigt, wie die Wirkungen von Diversität in Organisationen theoretisch begründet<br />

werden und welche grundsätzlichen Perspektiven sich daraus ergeben.<br />

2.1 Diversitätsmerkmale<br />

Im Rahmen der Organisationsdemografieforschung werden unterschiedliche Merkmale hinsichtlich<br />

derer sich die Mitglieder einer Organisation unterscheiden können untersucht:<br />

(1) (Demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht und kultureller Hintergrund (Rasse, Ethnie,<br />

Nationalität),<br />

(2) (organisationale Merkmale wie die Dauer der Zugehörigkeit zu Gruppen, Kohorten und der Organisation,<br />

die hierarchische Position oder die funktionale Einordnung (Marketing, Produktion,<br />

usw.),<br />

(3) (Merkmale der individuellen Expertise und Qualifikation wie (Aus-)Bildung und funktionaler<br />

Hintergrund und<br />

(4) (kognitive Merkmale wie Werte, Wissen, Einstellungen und Glauben.<br />

Diese vielfältigen Merkmale unterscheiden sich zentral im Ausmaß ihrer ´Sichtbarkeit´. Während<br />

die demografischen Merkmale zumeist leicht sichtbar sind und somit unmittelbar zur sozialen Kategorisierung<br />

dienen können (Jung - Alt, Mann - Frau, Inländer - Ausländer), sind die übrigen Merkmale<br />

nur mittelbar erschließbar und im Falle der kognitiven Merkmale i.d.R. zunächst sogar vollkommen<br />

unsichtbar. Erkennt man die hierarchische Position vielleicht noch recht schnell an der üblichen<br />

´Dienstkleidung´ oder typischen Statussymbolen, wird man beispielsweise erst im Laufe der<br />

gemeinsamen Interaktion in Organisationen kennen lernen, wer für was (kein) Experte ist oder wer<br />

„zur alten Garde“ gehört. Da nur die wenigsten ihre Gesinnung offen zur Schau tragen, wird man<br />

auch erst im Laufe der Zeit herausfinden, wer ähnliche bzw. unterschiedliche Werte und Einstellungen<br />

hat und sich so ein handlungsleitendes (Vor-)Urteil dem anderen (oder solchen die ihm ähnlich<br />

sind) gegenüber bilden.<br />

2.2 Begründungen für Diversitätseffekte<br />

Die Wirkungen der demografischen Komposition von Gruppen und Organisationen werden unterschiedlich<br />

begründet, wobei sich zwei grundsätzliche Perspektiven unterscheiden lassen: Die eine<br />

Sichtweise sieht Diversität als wertvolle Ressource an, da diese kognitive Vielfalt in Organisationen<br />

erzeugt, wodurch Entscheidungsprozesse verbessert und Innovationen erzeugt werden (Ressourcenperspektive).<br />

Die zweite Perspektive sieht in der organisationsdemografischen Diversität den Ur-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 11<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

sprung von dysfunktionalen Störungen der Gruppenprozesse und Organisationsabläufe (Prozessperspektive).<br />

2.2.1 Ressourcenperspektive<br />

Im Rahmen dieser Perspektive wird angenommen, dass organisationsdemografische Diversität regelmäßig<br />

auch kognitive Diversität bedeutet (vgl. Cox/Lobel/McLeod 1991: 827; Hambrick/Mason<br />

1984; Jackson 1992): So haben z.B. Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts auch unterschiedliche<br />

Lebenserfahrungen, mit Unterschieden in der Zugehörigkeitsdauer zu Gruppen und Organisationen<br />

variiert das individuelle organisationsspezifische Wissen und das Ausmaß geteilter Erfahrungen,<br />

unterschiedliche (Aus-)Bildungen und funktionale Hintergründe vermitteln unterschiedliches<br />

Fachwissen und Unterschiede in den (sozio-)kulturellen Hintergründen sozialisieren nicht selten<br />

unterschiedliche Werte-, Einstellungs- und Glaubensstrukturen. Kurzum: Organisationsdemografische<br />

Diversität führt zu einer kognitiven Vielfalt an impliziten Theorien, Schemata, Skripten<br />

und Referenzrahmen oder: der Wert-Wissensstrukturen von Gruppen und Organisationen, was wiederum<br />

bei kreativen und innovativen Problemlösungs- und Entscheidungsaufgaben von Vorteil ist.<br />

Ebenso ist diese Vielfalt von Vorteil, wenn es darum geht, sich an wandelnde Situationen anzupassen.<br />

Ein größerer Vorrat an kognitiven Ressourcen dürfte auch eine größere Anpassungsfähigkeit<br />

und -flexibilität in neuen Wettbewerbs- und Problemsituationen bedeuten, da die Organisation auf<br />

eine größere Bandbreite an Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen zurückgreifen kann um anstehende<br />

Probleme zu lösen. Die zentrale These ist hierbei also: Kognitive Diversität führt zu höheren Gruppen-<br />

und Organisationsleistungen. Und das insbesondere bei innovativen Entscheidungsaufgaben<br />

und in Situationen, die einer hohen (kognitiven) Flexibilität bedürfen. Zudem wird in der Regel im<br />

Rahmen dieser Perspektive eine Indikatorannahme getroffen: Demografische und organisationale<br />

Diversität und Unterschiede in Hinsicht auf die Expertise und Qualifikation sind sinnvolle und valide<br />

Indikatoren für die Diversität der Wert-Wissensstrukturen von Gruppen und Organisationen.<br />

2.2.2 Prozessperspektive<br />

Im Rahmen der Prozessperspektive wird davon ausgegangen, dass die organisationsdemografische<br />

Diversität auf Basis unterschiedlicher Wirkungsmechanismen einen Einfluss auf Interaktionsprozesse<br />

in Gruppen und Organisationen hat und damit auch deren Leistungsergebnisse beeinflusst. So<br />

wird erwartet, dass Diversität zu einem höheren Konfliktniveau, weniger Kommunikation und geringerer<br />

sozialer Integration führt. Für diese Wirkungen werden zwei verschiedene Prozesse verantwortlich<br />

gemacht: Zum einen, auf der Individualebene, die soziale Anziehungs- und Bindungswirkung<br />

von Personen, die sich hinsichtlich bestimmter Merkmale ähnlich sind und, auf kollektiver<br />

Ebene, die Wirkung sozialer Kategorisierungs- und Identifikationsprozesse mit sozial ähnlichen<br />

Personen(-gruppen).<br />

„Gleich und gleich gesellt sich gern!“ - Ähnlichkeit und Attraktivität<br />

Es kann als gut bestätigte These angesehen werden, dass Personen grundsätzlich in Situationen, in<br />

denen sie die freie Wahl der Interaktionspartner haben, häufiger mit solchen Partnern interagieren,<br />

die ihnen hinsichtlich bestimmter objektiver und subjektiver Merkmale ähnlich sind, als mit solchen,<br />

die ihnen eher unähnlich sind (vgl. Amir 1994; Aronson 1994: Kap. 4; Byrne 1997; Hogg 1992: Kap.<br />

7; Lott/Lott 1965). Die relative Ähnlichkeit begründet die Attraktivität bestimmter Interaktionspartner,<br />

was typischerweise zu häufigerer und intensiverer Kommunikation, weniger Konflikten und einer<br />

größeren affektiven und sozialen Verbundenheit führt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Di


12 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

versität tendenziell zu geringerer Interaktion und Kommunikation und einem höheren Konfliktniveau<br />

zwischen Gruppen- und Organisationsmitgliedern führt, wodurch deren soziale Integration<br />

geschwächt und die Fluktuation gefördert wird (vgl. Pfeffer 1983).<br />

„In oder Out?“ - Soziale Kategorisierung und soziale Identifikation<br />

Organisationsdemografische Merkmale dienen auch als Basis für die soziale Kategorisierung und<br />

Stereotypisierung der Organisations- und Gruppenmitglieder (Aronson 1994: Kap. 4 u. 7; Tajfel<br />

1981; Turner 1987). Vor dem Hintergrund ihres eigenen (als positiv bewerteten) Selbstbildes, teilen<br />

Personen sich selbst und andere in soziale Kategorien ein, welche als Basis für die soziale Identität<br />

als Individuum oder als Mitglied einer sozialen Bezugsgruppe dient. Um ein möglichst positives<br />

Selbstbild aufrechtzuerhalten, besteht bei Personen die Tendenz, sich (sozial) möglichst weit von<br />

Personen zu distanzieren, die sie als sozial unähnlich einschätzen. Dieses führt nicht nur dazu, dass<br />

sozial unähnliche Personen weniger miteinander interagieren, sondern auch zur Definition von ´Insidern´<br />

und ´Outsidern´, zur sozialen Schließung von Gruppen und somit zur Bildung von ´In-´ und<br />

´Out-Groups´. Auch hier wird angenommen, dass die Bildung sozialer Bezugsgruppen und die damit<br />

verbundene Identifikation einen negativen Einfluss auf die Interaktionsprozesse innerhalb und<br />

zwischen Arbeitsgruppen hat und somit die Gruppen- und Organisationsleistung beeinflusst.<br />

Beide Begründungen gehen somit davon aus, dass die Unähnlichkeit der sozial relevanten organisationsdemografischen<br />

Merkmale dazu führt, dass Personen und Gruppen in Organisationen - sofern<br />

sie aufgrund der arbeitsteiligen Leistungsprozesse eine Wahl haben - weniger sozial interagieren und<br />

- falls sie diese Wahl nicht haben - häufiger Konflikte auftreten, was insgesamt zu einer geringeren<br />

sozialen Integration, weniger Kommunikation, höherer Unzufriedenheit und einem höheren Fluktuationsniveau<br />

führt.<br />

Auch der Prozessperspektive liegt eine Indikatorannahme zu Grunde: Das Ausmaß der Diversität<br />

dient als Indikator für die Art und Qualität der jeweiligen Interaktionsprozesse in Gruppen und Organisationen.<br />

Das heißt, dass eine hohe Diversität als valider Indikator für gestörte, dysfunktionale<br />

Gruppenprozesse - im Sinne geringerer sozialer Integration, geringerer Kommunikation und häufigeren<br />

Konflikten - angenommen wird.<br />

3 Ergebnisse der Organisationsdemografieforschung<br />

Im weiteren werden die zentralen Ergebnisse der Organisationsdemografieforschung auf der Ebene<br />

von Gruppen dargestellt. Hierzu werden zunächst die Charakteristika der einbezogenen organisationsdemografischen<br />

Studien beschrieben. Im Anschluss daran wird die grundsätzliche Erklärungsleistung<br />

organisationsdemografischer Variablen dargestellt, um dann mit den gesamten vorliegenden<br />

empirischen Ergebnissen einen Test der Ressourcen- und Prozesshypothese und eine Analyse<br />

der Effektrichtungen und -stärken vorzunehmen.<br />

3.1 Beschreibung der Studien<br />

Für die weitere Analyse werden 25 Feldstudien der Organisationsdemografieforschung herangezogen,<br />

welche in referierten Zeitschriften publiziert wurden und Hypothesen der Ressourcen- und/oder<br />

Prozessperspektive auf der Ebene von Gruppen zu Grunde legen (vgl. Anhang).


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 13<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

3.1.1 Studienpopulation<br />

Die gesamte Studienpopulation umfasst mehr als 14.000 Mitarbeiter in 1206 Top Management<br />

Teams, 359 Arbeitsgruppen, 95 Projektgruppen, 45 Fertigungs- und Entwicklungsteams, 151 Abteilungen<br />

und 32 universitären Fachbereichen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Arbeitsgruppen<br />

in us-amerikanischen Unternehmen in 15 unterschiedlichen Branchen des privaten und öffentlichen<br />

Sektors (vgl. Anhang und Abbildung 1).<br />

Vergleicht man die Teilpopulationen miteinander, stellt man fest, dass die Top Management Teams,<br />

mit einem Anteil von mehr als 65 Prozent im Verhältnis zu hierarchisch niedriger angesiedelten<br />

Gruppen, deutlich überrepräsentiert sind. Ebenso zeigt die Population eine deutliche Verzerrung in<br />

Hinsicht auf die Art der Arbeitsaufgaben der Gruppen: Diejenigen Gruppen mit eher komplexen Entscheidungsaufgaben<br />

(Top Management Teams, Projektgruppen, F&E-Teams, Fachbereiche) machen<br />

mehr als drei Viertel der gesamten Studienpopulation aus. Von den 473 Arbeitsgruppen und<br />

Abteilungen mit eher ausführenden Arbeitsaufgaben sind über 90 Prozent der Mitarbeiter als Verwaltungs-<br />

oder Kaufmännische Angestellte tätig. Lediglich in einer Studie (Pelled 1996) wurde die<br />

demografische Komposition von Gruppen von Produktionsarbeitern untersucht. Insgesamt sind<br />

somit in der Studienpopulation fast nur „white collar“-Mitarbeiter mit entsprechenden Arbeitsaufgaben<br />

vertreten.<br />

Gruppenart Studienanzahl Gruppenanzahl relativer Anteil (%)<br />

Top Management Teams 14 1206 65,2<br />

Arbeitsgruppen 5 322 17,4<br />

Projektgruppen 3 95 5,1<br />

F&E-Teams 1 45 2,4<br />

Abteilungen 1 151 8,2<br />

Fachbereich 1 32 1,7<br />

Summe 25 1851 100<br />

Abbildung 1: Gruppenarten<br />

Bei den meisten untersuchten Gruppen und Teams handelt es sich um Kleingruppen: In 72% der Fälle<br />

beträgt die durchschnittliche Gruppengröße in den Top Management Teams, Projektgruppen,<br />

F&E-Teams und Arbeitsgruppen zehn oder weniger Mitarbeiter, in den restlichen Fällen waren es im<br />

Schnitt nicht mehr als zwanzig Gruppenmitglieder. In den untersuchten Abteilungen waren es durchschnittlich<br />

11 und in den Fachbereichen ca. 30 Mitglieder. Innerhalb der Studienpopulation werden<br />

somit Kleingruppen deutlich überrepräsentiert.<br />

3.1.2 Diversitätsvariablen<br />

In den 25 einbezogenen Studien wurden in 92 Prozent der Fälle mehr als eine Diversitätsvariable erhoben<br />

(vgl. Abbildung 2): In rund einem Viertel der Fälle (24 Prozent) wurden jeweils zwei Variablen<br />

erhoben, in 20 Prozent der Fälle drei und wiederum in einem Viertel der Fälle vier Variablen. In<br />

vier Studien (16 Prozent) wurden fünf und in jeweils einer Studie sechs bzw. sieben Diversitätsvariablen<br />

analysiert (vgl. hierzu auch den Anhang). Am häufigsten wurden die Variablen Betriebszugehörigkeitsdauer<br />

(16 Studien), Alter der Mitarbeiter (15 Studien), (Aus-)Bildung (13 Studien) und Grup


14 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

penzugehörigkeitsdauer (12 Studien) erhoben. Deutlich seltener wurden die Variablen Funktionaler<br />

Hintergrund (9 Studien), Geschlecht (7 Studien) und Rasse/Ethnie (6 Studien) erfasst. In lediglich<br />

drei Studien wurde die Branchenerfahrung, in jeweils zwei Studien die Diversität von Werten und<br />

Wissen und in jeweils einer Studie die Militärerfahrung und das Prestige der besuchten Universität in<br />

die Betrachtung einbezogen.<br />

Die Messung der organisationsdemografischen Variablen ist im Vergleich zu anderen Variablen der<br />

Personal- und Organisationsforschung relativ einfach und meistens auch vergleichsweise wenig fehlerbehaftet,<br />

so dass durchweg eine relativ hohe Reliabilität und Validität gewährleistet ist.<br />

Diversitätsvariable Häufigkeit relativer Anteil (%)<br />

Betriebszugehörigkeitsdauer 16 18,4<br />

Alter 15 17,2<br />

(Aus-)Bildung 13 14,9<br />

Gruppenzugehörigkeitsdauer 12 13,8<br />

Funktionaler Hintergrund 9 10,3<br />

Geschlecht 7 8,0<br />

Rasse/Ethnie/Nationalität 6 6,9<br />

Branchenerfahrung 3 3,4<br />

Werte 2 2,3<br />

Wissen 2 2,3<br />

Militärerfahrung 1 1,1<br />

Prestige der besuchten Universität 1 1,1<br />

Summe 87 100<br />

Abbildung 2: Untersuchte Diversitätsvariablen<br />

Die Diversität kategorialer Variablen (Geschlecht, Rasse/Ethnie, Funktionaler Hintergrund,<br />

(Aus-)Bildung) wird hierbei mit verschiedenen Dispersions- und Entropiemaßen gemessen (vgl.<br />

Tsui/Gutek 1999: 30 - 34): Dem Blau-Index (Blau 1977), dem Heterogenitätsindex (Teachman<br />

1980), dem Gini-Index (Blau 1977) und dem Shannon-Index (Shannon/Weaver 1949). Die Diversität<br />

kontinuierlicher Variablen (Alter, Unternehmens- und Gruppenzugehörigkeitsdauer) wird fast<br />

ausschließlich mit dem Variationskoeffizienten erfasst. In einigen Studien wird auch die Euklidische<br />

Distanz als (zusätzliches) Diversitätsmaß genutzt (so bei Jackson u.a. 1991; O´Reilly u.a. 1989; Pelled<br />

1996; Tsui u.a. 1992; Wagner u.a. 1984; Wiersema/Bird 1993; Zenger/Lawrence 1989).<br />

Obwohl alle diese Maßzahlen grundsätzlich die Diversität der organisationsdemografischen Merkmale<br />

erfassen, muss jedoch beachtet werden, dass diese teilweise auch bei gleichen Merkmalsverteilungen<br />

in der jeweiligen Studienpopulation zu ähnlichen, aber im absoluten Ausmaß der Diversität<br />

unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Dieses kann dazu führen, dass die Diversität bestimmter<br />

Merkmale unter- oder überschätzt wird (vgl. hierzu z.B. Allison 1978; Tsui/Gutek 1999: Pfeffer/O´Reilly<br />

1987: 166f.; Wagner/Pfeffer/O´Reilly 1984: 81f.). Leider liefern die Studien nicht die<br />

nötigen Daten zu den Merkmalsverteilungen in den jeweiligen Untersuchungspopulationen, so dass<br />

es auch nicht möglich ist, alternative Maßzahlen zu berechnen und zur besseren Interpretation mit<br />

den berichteten Ergebnissen zu vergleichen.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 15<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

3.1.3 Prozess- und Ergebnisvariablen<br />

In der Vielfalt der in den Studien untersuchten abhängigen Variablen zeigt sich die große Vielfalt der<br />

Forschungsinteressen innerhalb der Organisationsdemografieforschung (vgl. Abbildung 3). Die Variablen<br />

lassen sich aber dennoch in zwei Kategorien einordnen: Prozessvariablen, die sich auf Merkmale<br />

von Gruppenprozessen beziehen lassen und Variablen, die als Ergebnisse von Gruppenprozessen<br />

betrachtet werden können.<br />

Abhängige Variable Häufigkeit relativer Anteil (%)<br />

Fluktuation 7 13,2<br />

Unternehmensleistung 6 11,3<br />

Gruppenleistung 5 9,4<br />

Konflikt 5 9,4<br />

Kohäsion, soziale Integration 4 7,5<br />

strategische Planung und Aktionen 4 7,5<br />

Bleibebereitschaft, Zufriedenheit 3 5,7<br />

Commitment 3 5,7<br />

Innovation 3 5,7<br />

Kommunikation 3 5,7<br />

Konsensorientiertes Verhalten 3 5,7<br />

Gruppendynamik, -prozess 2 3,8<br />

Beförderung 2 3,8<br />

Absentismus 1 1,9<br />

Anpassungsflexibilität 1 1,9<br />

Perspektivenvielfalt 1 1,9<br />

Summe 53 100<br />

Abbildung 3: Untersuchte Prozess- und Ergebnisvariablen<br />

Zentrale Ergebnisvariablen sind die Fluktuationsquote (sechs Studien), die Gruppen- und Unternehmensleistung<br />

(jeweils fünf Studien), das Ausmaß an Innovation (drei Studien), das Ausmaß strategischer<br />

Planung und Aktionen (4 Studien), die Bleibebereitschaft und Zufriedenheit der Mitarbeiter<br />

(drei Studien), konsensorientiertes Verhalten (3 Studien), das Ausmaß an Absentismus (eine Studie)<br />

und die kognitive Perspektivenvielfalt (eine Studie).<br />

Als Prozessvariablen werden das Ausmaß interpersoneller Konflikte (fünf Studien), die Gruppenkohäsion<br />

(vier Studien), die Art und das Ausmaß der Kommunikation (drei Studien), die Gruppendynamik<br />

(zwei Studien) und die kognitive Anpassungsflexibilität (eine Studie) erhoben.<br />

Bei der Erhebung der Prozess- und Ergebnisvariablen greifen die jeweiligen Autoren häufig nicht auf<br />

bewährte Messverfahren zurück, sondern entwickeln eigene Fragebatterien für ihre abhängigen Variablen.<br />

Es ist hierbei auffällig, dass nur in acht Fällen Skalen- und Faktorenanalysen durchgeführt<br />

werden, um die interne Validität der Messergebnisse sicherzustellen (Jehn u.a. 1999; Murray 1989;<br />

O`Reilly u.a. 1989; O´Reilly u.a. 1998; Pelled 1996; Pelled u.a. 1999; Smith u.a. 1994; Tsui u.a.<br />

1992). Abgesehen von den Fällen, in denen die abhängigen Variablen relativ einfach und vergleichs


16 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

weise objektiv zu messen sind (z.B. Absatzwachstum, ROI, ROA), können deswegen Reliabilitätsprobleme<br />

der Studien in Hinsicht auf die abhängigen Variablen nicht ausgeschlossen werden.<br />

Es ist zudem an dieser Stelle zu beachten, dass obwohl die verschiedenen Variablen den Eindruck erwecken,<br />

innerhalb einer Kategorie das gleiche zu messen, die jeweiligen Operationalisierungen oft<br />

sehr unterschiedlich sind. So wird z.B. die Unternehmensleistung als Return on Investment (ROI),<br />

als Return on Assets (ROA), als Absatzwachstum (Sales Growth) oder auch in absoluten Absatzzahlen<br />

pro Jahr gemessen. Diese Unterschiede in den Operationalisierungen machen es schwierig, die<br />

jeweiligen Effekte innerhalb einer Variablenklasse zu vergleichen und daraus allgemeine Schlussfolgerungen<br />

zu ziehen.<br />

Diese Kritik trifft für die meisten abhängigen Variablen zu. Lediglich die Operationalisierungen und<br />

Messverfahren für die Variablen Fluktuation und Konflikt sind über die Studien hinweg einheitlich<br />

und unmittelbar vergleichbar. Obwohl man das Problem, eventuell „Äpfel mit Birnen“ zu vergleichen,<br />

ernsthaft bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigen muss, besteht dennoch kein<br />

Grund die jeweiligen Ergebnisse nicht für die folgende Analyse zusammenzufassen. Die bisweilen<br />

unterschiedlichen Operationalisierungen können als methodisch differente Messverfahren gesehen<br />

werden, mit denen die interessierenden Hypothesen einem Bewährungsversuch unterworfen werden.<br />

Zeigen sich die gleichen oder ähnliche Ergebnisse bei der Verwendung unterschiedlicher Methoden,<br />

die wohlgemerkt das gleiche theoretische Konstrukt messen, kann das als ein Zeichen für die<br />

Robustheit der theoretischen Zusammenhänge gewertet werden.<br />

3.1.4 Forschungshypothesen<br />

In den hier herangezogenen Studien werden je nach theoretischer Perspektive unterschiedliche Hypothesen<br />

zu Grunde gelegt. Obwohl die Variationsbreite der Formulierungen der jeweiligen Forschungshypothesen<br />

sehr groß ist, stellen diese aber im Grunde nur Variationen der zentralen Hypothesen<br />

der Ressourcen- oder Prozessperspektive dar. Die grundlegende Formulierung der beiden<br />

zentralen Wirkungshypothesen lautet wie folgt:<br />

H1:Die Diversität organisationsdemografischer Merkmale wirkt positiv auf die Gruppen- und Organisationsleistung<br />

(Ressourcenhypothese).<br />

H2:Die Diversität organisationsdemografischer Merkmale wirkt negativ auf den Gruppenprozess<br />

und damit indirekt auch negativ auf die Gruppen- und Organisationsleistung (Prozesshypothese).<br />

Abbildung 4 zeigt, welche der Studien welche Hypothesen testet. Von den insgesamt 25 Studien testen<br />

4 Studien die Ressourcenhypothese, 16 Studien die Prozesshypothese und in 5 Studien werden<br />

beide Hypothesen getestet.<br />

Schaut man sich die in diesen Studien formulierten Hypothesen genauer an, fällt auf, dass diese häufig<br />

relativ unspezifisch formuliert sind. Das heißt, dass die Zusammenhänge nicht in Hinsicht auf die<br />

Wirkungen spezieller organisationsdemografischer Variablen formuliert sind - Altersdiversität hat<br />

eine negative Wirkung auf das Konfliktniveau in Arbeitsgruppen -, sondern genau wie die oben formulierten<br />

grundlegenden Forschungshypothesen sehr allgemein gehalten sind: Heterogenität, egal<br />

welcher Variable, führt zu einem höheren Konfliktniveau. In zwölf Studien werden in dieser Hinsicht<br />

unspezifizierte Hypothesen zu Grunde gelegt. Die restlichen dreizehn Studien beinhalten demnach<br />

spezifischere Zusammenhangshypothesen. Hierbei rührt deren Spezifität aber in acht Fällen le-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 17<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

diglich daher, dass die Hypothesen in Hinsicht auf die in den Studien untersuchten Variablen formuliert<br />

sind, und nicht, weil dahinter theoretische Überlegungen zu den möglicherweise unterschiedlichen<br />

Wirkungen der verschiedenen Diversitätsvariablen stehen.<br />

Nur in sechs Fällen finden sich solche theoretisch fundierten Begründungen für die spezifische Formulierung<br />

der Hypothesen (vgl. Ancona/Caldwell 1992; Glick u.a 1993; Jehn u.a. 1999; Pelled u.a.<br />

1999; Tsui u.a. 1992; Zenger/ Lawrence 1989).<br />

Studie Ressourcenhypothese Prozesshypothese<br />

Ancona/Caldwell 1992 x x<br />

Bantel 1993 x<br />

Bantel/Jackson 1989 x<br />

Eisenhardt/Bird Schoonhoven 1990 x<br />

Glick/Miller/Huber 1993 x x<br />

Hambrick/Cho/Chen 1996 x x<br />

Harrison/Price/Bell 1998 x<br />

Jackson u.a.1991 x<br />

Jehn/Northcraft/Neale 1999 x x<br />

Knight u.a.1999 x<br />

McCain/O´Reilly/Pfeffer 1983 x<br />

Murray 1989 x<br />

O`Reilly/Caldwell/Barnett 1989 x<br />

O´Reilly/Snyder/Boothe 1993 x<br />

O`Reilly/Williams/Barsade 1998 x x<br />

Pelled 1996 x<br />

Pelled/Eisenhardt/Xin 1999 x<br />

Riordan/Shore 1997 x<br />

Smith u.a. 1994 x<br />

Tsui/Egan/O´Reilly 1992 x<br />

Wagner/Pfeffer/O´Reilly 1984 x<br />

Wiersema/Bantel 1992 x<br />

Wiersema/Bantel 1993 x<br />

Wiersema/Bird 1993 x<br />

Zenger/Lawrence 1989 x<br />

Abbildung 4: Ressourcen- und Prozesshypothesen nach Studien<br />

3.1.5 Forschungsmethoden<br />

Innerhalb der betrachteten Studien wurden die Daten in der Regel mittels Dokumentenanalysen (Unternehmensstatistiken,<br />

Berichte) und hauptsächlich schriftlichen und teilweise auch mündlichen Befragungen<br />

erhoben. Alle hier berichteten Studien sind im Querschnittdesign konstruiert. Methodisch<br />

werden hauptsächlich Korrelations- und Regressionsanalysen durchgeführt. Nur in drei Fällen werden<br />

Pfadmodelle verwendet (Ancona/Caldwell 1992; Knight u.a. 1999; Wiersema/Bantel 1993) und


18 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

in einem Fall eine einfache Varianzanalyse (Riordan/Shore 1997). Dem entsprechend lassen sich die<br />

Effektstärken fast ausnahmslos entweder in Korrelations-, Regressions- oder Pfadkoeffizienten ausdrücken.<br />

Im weiteren wird zur Beschreibung der Effektstärken auf die Regressions- und Pfadkoeffizienten<br />

zurückgegriffen, da diese aufgrund der vorgenommenen Drittvariablenkontrolle im Vergleich<br />

zu den Korrelationskoeffizienten die aussagekräftigeren Informationen liefern.<br />

3.2 Erklärungsgehalt organisationsdemografischer Variablen<br />

Nach dieser Übersicht über die zentralen Merkmale der herangezogenen Studien, soll zunächst geklärt<br />

werden, welche grundsätzliche Bedeutung Diversitätsvariablen für die Erklärung personalwirtschaftlich<br />

relevanter Zusammenhänge haben. Der grundsätzliche empirische Erklärungsgehalt der<br />

organisationsdemografischen Variablen lässt sich am Anteil der erklärten Varianz an der Gesamtvarianz<br />

der Daten feststellen. Diese lässt sich auf Basis der berichteten Korrelationskoeffizienten als<br />

Determinationskoeffizient r 2 für einzelne Variablen berechnen oder auf Basis der in die Regressionsanalysen<br />

einbezogenen organisationsdemografischen Variablen (z.T. unter Kontrolle bestimmter<br />

Drittvariablen) durch das Bestimmtheitsmaß R 2 ausdrücken.<br />

Aus Abbildung 5 lässt sich die grundsätzliche Erklärungsleistung der organisationsdemografischen<br />

Variablen in den jeweiligen Studien ablesen. Die angegebenen Korrelationskoeffizienten (r) zeigen<br />

die Bandbreite und Stärke der Zusammenhänge zwischen den aufgelisteten unabhängigen organisationsdemografischen<br />

Variablen (UV) und den abhängigen Ergebnis- und Prozessvariablen (AV) an.<br />

Hieraus lassen sich nun die entsprechenden Determinationskoeffizienten (r 2 ) berechnen: Im geringsten<br />

Fall erklären die unabhängigen Variablen in den 25 herangezogenen Studien weniger als ein<br />

Prozent und im Höchstfall maximal 38 Prozent der Varianz der jeweiligen Daten. In 84 Prozent der<br />

Fälle erklären die unabhängigen Variablen weniger als zwanzig Prozent und in 48 Prozent der Fälle<br />

sogar weniger als zehn Prozent der Varianz.<br />

Obwohl diese Ergebnisse bereits eine gewisse Tendenz erkennen lassen, liefern die berichteten Bestimmtheitsmaße<br />

(R 2 ) unter Berücksichtigung der in der letzten Spalte der Tabelle angegebenen<br />

Kontrollvariablen (KV) bessere Schätzer der grundsätzlichen Erklärungsleistung der organisationsdemografischen<br />

Variablen. Hieraus wird ersichtlich, dass die unabhängigen Variablen in den 18 Studien<br />

für die Bestimmtheitsmaße vorlagen, maximal 38 Prozent der Varianz erklären. In zwei Drittel<br />

der Fälle werden weniger als zwanzig und in knapp 39 Prozent der Fälle weniger als zehn Prozent der<br />

gesamten Varianz aufgeklärt. Der geringste berichtete R 2 -Koeffiezient betrug 0,02, was einer erklärten<br />

Varianz von zwei Prozent entspricht.<br />

Insgesamt zeigt sich also auch auf Basis der Bestimmtheitsmaße eine durchschnittlich eher geringe<br />

Erklärungsleistung der organisationsdemografischen Variablen. Hierzu ist zusätzlich noch zu bedenken,<br />

dass die absolute Höhe des Bestimmtheitsmaßes nicht unabhängig ist von der Anzahl der in die<br />

Regressionsgleichung eingebrachten Variablen. Durch hinzufügen zusätzlicher (Kontroll-)Variablen<br />

kann sich der Koeffizient nicht vermindern. Ganz im Gegenteil: Typischerweise nimmt dieser<br />

mit der Anzahl zusätzlich eingebrachter Variablen zu, was als implizite Minderungskorrektur bei der<br />

Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen ist.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 19<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Studie UV AV r r 2<br />

R 2<br />

KV<br />

Ancona/ team tenure, functional P: group process, -0,27 0,07 - — group size, availabi-<br />

Caldwell 1992 diversity<br />

external communica- - 0,40* 0,16 lity of resources, retion,volutionarydevelop-<br />

E: technical innovatment,<br />

competition in<br />

ion, performance<br />

the marketplace, ex-<br />

(rated), adherence to<br />

perience of the com-<br />

budget and schedule<br />

pany<br />

Bantel 1993 functional background, P: planning formality<br />

educational major<br />

0,26* 0,07 — firm size, team size<br />

Bantel/ age, company tenure, technical innovation, -0,3 0,10 - 0,07 - bank size, team size,<br />

Jackson 1989 function, education administrative innovation<br />

- 0,42* 0,18 0,10 location<br />

Eisenhardt/ industry experience, E: growth<br />

0,21 0,04 — book to bill capital,<br />

Bird Schoonhoven<br />

1990<br />

joint experience (sales by year) - 0,24*<br />

initial capital<br />

Glick u.a. 1993 demographic diversity P: comprehensivness -0,35 - 0,08 - 0,11 - —<br />

(functional bac- of decision process, 0,28* 0,12 0,16<br />

kground, age, organi- amount of rich comzational<br />

tenure, team munication, cohesion,<br />

tenure), cognitive diversity<br />

(value, beliefs)<br />

E: performance<br />

Hambrick u.a. function, educational P: strategic actions, -0,26 - 0,01 - — top management<br />

1996 background, company strategic action re- 0,09* 0,07 team size, average<br />

tenure<br />

sponses, E: company<br />

educational level,<br />

performance<br />

firm size<br />

Harrison u.a. Surface-level diversity P: work group cohesi- -0,29* 0,08 0,04 - group size, overall<br />

1998 (age, race/ethnicity, on<br />

*<br />

0,08 job satisfaction, su-<br />

sex), deep-level-diverpervisorysatisfactisityon,<br />

work satisfaction,<br />

organizational commitment<br />

Jackson u.a. age, company tenure, E: turnover, promo- 0,25 - 0,06 - 0,04 - mean average age<br />

1991 educational level, college<br />

alma mater, curriculum,<br />

experience outside<br />

industry, military<br />

experience<br />

tions<br />

0,28* 0,08 0,22<br />

Jehn u.a. 1999 value diversity, infor- P: process conflict, -0,19 - 0,04 - 0,07 - —<br />

mational diversity (he- task conflict, relati- 0,33* 0,11 0,38<br />

terogenity of education-ship conflict, comon),<br />

social category dimitment, E: perceived<br />

versity (sex, age) performance, actual<br />

group performance,<br />

group efficiency,<br />

satisfaction, intent to<br />

remain,<br />

Abbildung 5 - Fortsetzung nächste Seite


20 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Studie UV AV r r 2<br />

Knight u.a.<br />

1999<br />

age, functional positi- P: conflict, agreement<br />

on, education, employ- seeking, E: strategic<br />

ment tenure consensus<br />

company tenure (gaps<br />

in cohort)<br />

-0,21 -<br />

0,26*<br />

0,04 -<br />

0,06<br />

R 2<br />

KV<br />

— —<br />

McCain u.a.<br />

E: turnover 0,30 - 0,09 - 0,10 - —<br />

1983<br />

0,37* 0,14 0,25<br />

Murray 1989 age, company tenure, E: firm performance 0,11 - 0,01 - — —<br />

team tenure, educational<br />

major, occupation<br />

0,22** 0,05<br />

O`Reilly u.a. age, grouep tenure P: social integration, -0,54 0,07 - 0,13 - group size, individu-<br />

1989<br />

E: turnover<br />

bis 0,29 0,38 al tenure, work group<br />

-0,27*<br />

tenure<br />

O´Reilly u.a. team tenur P: team dynamics, -0,51 - 0,26 - — company age, firm<br />

1993<br />

E: turnover, adaptive<br />

change, responsibility<br />

change<br />

0,62** 0,38 size, team size<br />

O´Reilly u.a. team tenure, race/eth- P: conflict, E: inno- nb — 0,03 - group size, conflict<br />

1998 nicity, gender, age vation (creativity, implementation)<br />

0,17<br />

Pelled 1996 race, gender, tenure P: emotional conflict -0,09 - 0,008 - 0,03 group size, site<br />

0,11 0,012<br />

Pelled u.a. age, gender, race, P: task conflict, emo- -0,45 - 0,02 - 0,10 - group size, site,<br />

1999 company tenure, tional conflict, E: 0,27+ 0,20 0,22 group longevity, task<br />

functional background group performance<br />

routineness<br />

Riordan/Shore gender, race, tenure P: cohesion, commit- nb — 0,02 job level, group size<br />

1997<br />

men, E: perception of<br />

group productivity,<br />

advancement opportunities<br />

Smith u.a. 1994 team heterogeneity: P: social integration, -0,32 - 0,10 - 0,33 firm size, ROI, indu-<br />

education, functional informal communica- 0,41* 0,16 stry growth rate, de-<br />

background, experiention, communication<br />

gree of competitive<br />

ce (company and indu- frequency, E: ROI,<br />

entry<br />

stry), team tenure sales growth<br />

Tsui u.a. 1992 age, company tenure, P: psychological com- -0,18 - 0,03 0,04 - age, company tenure,<br />

sex, race, education mitment, E: absente- 0,18** 0,06 education, sex, race,<br />

eism, intent to stay<br />

job satisfaction, hierarchical<br />

level, size<br />

of the organizational<br />

unit, company dummy<br />

Wagner u.a. age, company tenure E: turnover -0,20 - 0,04 - — age, top management<br />

1984<br />

0,43* 0,18 team size, age of the<br />

firmze<br />

Wiersema/<br />

Bantel 1992<br />

age, company tenure, E: change in diversifi-<br />

team tenure, functional cation strategy<br />

specialization<br />

-0,21<br />

bis<br />

-0,04<br />

0,001 -<br />

0,04<br />

0,05 prior organizational<br />

performance, organizational<br />

size, top management<br />

team size


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 21<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Studie UV AV r r 2<br />

Wiersema/<br />

Bantel 1993<br />

Wiersema/Bird<br />

1993<br />

Zenger/ Lawrence<br />

1989<br />

team tenure,<br />

education<br />

age, company tenure,<br />

team tenure, university<br />

prestige<br />

age, team tenure, organizational<br />

tenure<br />

E: turnover 0,028 -<br />

0,106<br />

E: turnover 0,29 -<br />

0,49*<br />

P: technical communication<br />

-0,25 -<br />

0,51*<br />

0,0008<br />

- 0,01<br />

0,08 -<br />

0,24<br />

0,06 -<br />

0,26<br />

R 2<br />

0,09 -<br />

0,12<br />

0,11 -<br />

0,16<br />

0,02 -<br />

0,12<br />

+ = p


22 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

(p


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 23<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

genden Ergebnisse geben würde. Sollten sich solche aber zeigen, würde sich die Anzahl notwendiger<br />

konträrer Studien entsprechend erhöhen.<br />

Studie Vorhersagen<br />

Bestätigungen Nichtbestätigung % Bestätigungen<br />

sign. n.s. sign. n.s.<br />

Ergebnisvariablen<br />

Ancona/Caldwell 2 1 1 - - 100 Qualität technischer<br />

1992<br />

Innovationen<br />

Bantel 1993 2 1 1 - - 100 Ausmaß und Detailliertheit<br />

der formellen<br />

strat. Planung<br />

Bantel/Jackson<br />

1989<br />

Eisenhardt/Bird<br />

Schoonhoven<br />

1990<br />

18 2 9 - 7 61,1 Ausmaß technischer<br />

und administrativer<br />

Innovationen<br />

2 - 2 - - 100 Unternehmenswachstum<br />

Glick u.a. 1993 11 1 2 1 7 27,3 Umfang und Reichhaltigkeit<br />

des Entscheidungsprozesses<br />

Hambrick u.a<br />

1996<br />

27 14 7 3 3 77,8 Qualität der strategischen<br />

Aktionen und<br />

Reaktionen<br />

Jehn u.a. 1999 26 16 2 7 1 69,2 Gruppenleistung<br />

O´Reilly u.a. 4 1 1 - 2 50 Kreativität der Ar-<br />

1998<br />

beitsgruppe<br />

Wiersema/ 4 1 1 - 2 50 Ausmaß des Wandels<br />

Bantel 1992<br />

in der Diversifikationsstrategie<br />

Box count<br />

(Summe total)<br />

96 37 26 11 22<br />

Box count<br />

(Prozent total)<br />

100 38,5 27,1 11,5 22,9<br />

Vote count<br />

(Prozent total)<br />

100 65,6 34,4<br />

Abbildung 6: Hypothesentest - Ressourcenhypothese<br />

Das nur in einem Drittel der Fälle die Vorhersagen vollständig zutrafen zeigt außerdem, dass die<br />

grundsätzliche Hypothese, dass die Diversität organisationsdemografischer Variablen positiv auf die<br />

(kognitive) Gruppenleistung wirkt, in dieser Allgemeinheit nicht zutrifft. Vielmehr deuten diese Ergebnisse<br />

schon an, dass die unterschiedlichen organisationsdemografischen Variablen auch unterschiedliche<br />

- positive und negative - Zusammenhänge zu den Ergebnisvariablen aufweisen.<br />

In Abbildung 7 sind die Effektstärken der Diversitätsvariablen für die Ressourcenhypothese angegeben.<br />

Die angegebenen Werte sind die Betakoeffizienten aus den entsprechenden Regressionsanalysen<br />

der jeweiligen Studien, welche getrennt nach positiven (+) und negativen (-) Zusammenhängen


24 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

unter Angabe der gesamten Anzahl vorliegender Koeffizienten (insg.) und des jeweiligen Anteils<br />

statistisch signifikanter Effekte (sign.; für mindestens p


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 25<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Für die Variablen Betriebszugehörigkeitsdauer, Gruppenzugehörigkeitsdauer und Alter finden sich<br />

(fast) genauso viele bestätigende wie wiederlegende Zusammenhänge, von denen auch (fast) keine<br />

statistisch signifikant sind. Bei den Variablen Betriebszugehörigkeitsdauer und Alter sind die positiven<br />

Effekte im Schnitt etwas stärker als die negativen, bei der Gruppenzugehörigkeitsdauer ist es gerade<br />

umgekehrt.<br />

Für die Variablen Geschlecht, Rasse/Ethnie und Industrieerfahrung liegt jeweils nur ein Zusammenhangswert<br />

vor, welche aber alle positive Zusammenhänge mit der kognitiven Gruppenleistung und<br />

im Fall von Rasse/Ethnie auch einen im Vergleich recht starken und signifikanten Effekt (Beta =<br />

0,40, p


26 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

gnitive) Leistungsvorteile haben (vgl. z.B. Cox/Lobel/ McLeod 1991; Guzzo/Dickson 1996: 310 ff.;<br />

Gruenfeld u.a. 1996; Jackson 1992; Shaw/ Barret-Power 1998).<br />

Die „naive“ Ressourcenhypothese, das die Diversität organisationsdemografischer Variablen aufgrund<br />

der damit verbundenen Diversität der Wert-Wissenssysteme grundsätzlich, d.h. unabhängig<br />

davon, um welche organisationsdemografischen Variablen es sich handelt, zu besseren (kognitiven)<br />

Leistungen von Gruppen führt, lässt sich aber nicht halten. Die unterschiedlichen Effektrichtungen<br />

und -stärken belegen, dass die organisationsdemografischen Variablen offensichtlich auch unterschiedliche<br />

Wirkungen haben. So zeigt sich insbesondere für die Variablen Funktionaler Hintergrund<br />

und (Aus-)Bildung ein recht starker und eindeutiger positiver Zusammenhang, wohingegen<br />

andere Variablen wie die Dauer der Gruppen- und Betriebszugehörigkeit und Alter mal positiv und<br />

mal negativ wirken.<br />

Das deutet auch darauf hin, dass die Indikatorthese womöglich nicht für alle Variablen gleichermaßen<br />

zutrifft. Es entspricht durchaus dem Alltagsverständnis anzunehmen, dass Unterschiede in der<br />

Ausbildung und dem funktionalen Hintergrund auch bedeutende Unterschiede in den Wert-Wissenssystemen<br />

von Menschen ausmachen. Für die vorliegenden Studien bestätigt sich dieses auch empirisch.<br />

Für andere der hier betrachteten Variablen scheint dieses nicht gleichermaßen zu gelten: Die<br />

Diversität hinsichtlich der Lebenserfahrung oder der geteilten Betriebs- und Gruppenerfahrung zeigt<br />

entweder negative oder gemischte Ergebnisse in Hinsicht auf die (kognitive) Gruppenleistung, was<br />

die grundlegende Geltung der These, das Diversität in organisationsdemografischen Variablen ein<br />

valider Indikator für kognitive Diversität ist, in Frage stellt (vgl. zu dieser Kritik auch Lawrence 1997<br />

und Priem/Lyon/Dess 1999).<br />

3.3.3 Test der Prozesshypothese<br />

Die Prozesshypothese besagt, dass organisationsdemografische Diversität einen negativen Einfluss<br />

auf den Gruppenprozess und damit indirekt auch auf die Gruppenleistung hat. Zur Überprüfung dieser<br />

Hypothese liegen 21 Studien mit insgesamt 238 Vorhersagen vor (vgl. Abbildung 8). In acht Studien<br />

werden die Zusammenhänge zu Prozessvariablen (Kommunikation, Commitment, Konflikt,<br />

Kohäsion) analysiert. Bei sieben Studien handelt es sich um reine Indikatorstudien, die Zusammenhänge<br />

zu Ergebnisvariablen (Fluktuation, Gruppen-/Unternehmensleistung) untersuchen, ohne die<br />

theoretisch angenommenen intervenierenden Prozessvariablen mitzuerfassen. In lediglich sechs Studien<br />

werden sowohl Prozess- als auch Ergebnisvariablen einbezogen, womit unter anderem auch<br />

direkte und indirekte Effekte der Diversitätsvariablen auf die (kognitive) Gruppenleistung erfasst<br />

werden.<br />

Es zeigt sich in 61 Prozent der Fälle eine Bestätigung der grundlegenden Prozesshypothese, wobei<br />

fast 30 Prozent signifikant für mindestens p


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 27<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

genden Studien nicht zu erwarten. Deshalb kann auch an dieser Stelle von einer vorläufigen<br />

Bestätigung der Prozesshypothese ausgegangen werden.<br />

Studie Vorhersagen<br />

Bestätigungen Nichtbestätigung % Bestätigungen<br />

Ergebnis-/<br />

Prozessvariablen<br />

sign. n.s. sign. n.s.<br />

Ancona/<br />

4 1 - 1 2 25 Gruppenprozess, externe<br />

Caldwell 1992<br />

Kommunikation<br />

Glick u.a. 1993 22 3 8 2 9 50 Kommunikationsausmaß,<br />

Kohäsion<br />

Hambrick u.a. 1996 9 6 3 - - 100 Unternehmensleistung<br />

Harrison u.a. 1998 7 2 2 - 3 57,1 Kohäsion<br />

Jackson u.a. 1991 28 4 15 1 8 67,9 Fluktuation<br />

Jehn u.a. 1999 18 8 4 3 3 66,7 Konflikt, Arbeitsmoral<br />

Knight u.a. 1999 12 4 - 1 7 33,3 Konflikt, Konsensorientiertes<br />

Verhalten<br />

McCain u.a. 1983 6 3 3 - - 100 Fluktuation<br />

Murray 1989 32 4 14 2 12 56,3 Kurz- und langfristige<br />

Unternehmensleistung<br />

O`Reilly u.a. 1989 2 1 1 - - 100 Soziale Integration<br />

O´Reilly u.a. 1993 4 3 - - 1 75 Gruppendynamik, Fluktuation,Organisationswandel,<br />

Politischer<br />

Wandel<br />

O´Reilly u.a. 1998 8 2 2 - 4 50 Konflikt, Implementierung<br />

von Innovationen<br />

Pelled 1996 3 2 - - 1 66,7 Emotionaler Konflikt<br />

Pelled u.a. 1999 16 5 2 3 6 43,8 Aufgabenkonflikt, Emotionaler<br />

Konflikt<br />

Riordan/<br />

12 3 - - 9 25 Commitment, Kohäsion,<br />

Shore 1997<br />

wahrg. Gruppenleistung,<br />

wahrg. Karrieremöglichkeiten<br />

Smith u.a. 1994 22 3 16 2 1 86,4 Soziale Integration, InformelleKommunikation,Kommunikationsfrequenz,<br />

ROI, Absatzwachstum<br />

Tsui u.a. 1992 15 6 2 4 3 53,3 Commitment, Absentismus,<br />

Bleibebereitschaft<br />

Wagner u.a. 1984 2 2 - - - 100 Fluktuation<br />

Wiersema/Bantel 1993 2 - 1 - 1 50 Fluktuation<br />

Wiersema/Bird 1993 8 4 1 - 3 62,5 Fluktuation<br />

Zenger/<br />

Lawrence 1989<br />

6 5 - - 1 83,3 Kommunikation<br />

Abbildung 8 - Fortsetzung auf der nächsten Seite


28 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Studie Vorhersagen<br />

Box count<br />

(Summe total)<br />

Box count<br />

(Prozent total)<br />

Vote count<br />

(Prozent total)<br />

Bestätigungen Nichtbestätigung % Bestätigungen<br />

sign. n.s. sign. n.s.<br />

238 71 74 19 74<br />

100 39,8 31,1 8,0 31,1<br />

100 60,9 39,1<br />

Abbildung 8: Hypothesentest - Prozesshypothese<br />

Ergebnis-/<br />

Prozessvariablen<br />

Wenden wir uns nun den Effektstärken der einzelnen organisationsdemografischen Variablen zu.<br />

Aus der Vielzahl abhängiger Variablen sind für die weitere Analyse die Prozessvariablen Kohäsion,<br />

Kommunikation und Konflikt und die Ergebnisvariablen Fluktuation und Gruppen-/Unternehmensleistung<br />

ausgesucht worden, da diese zentrale Variablen in den theoretischen Zusammenhangsaussagen<br />

der Prozesshypothese darstellen. Zur Erinnerung: Die Diversität organisationsdemografischer<br />

Variablen soll negative Wirkungen auf Gruppenprozesse haben. Die Kohäsion der Gruppe soll sinken,<br />

die Kommunikation abnehmen und das Konfliktniveau steigen. Dieses soll dann in Folge zu<br />

einem höheren Fluktuationsniveau und geringeren Gruppen- und Organisationsleistungen führen.<br />

Diversität und Gruppenkohäsion<br />

Insgesamt liegen 22 Ergebnisse vor, welche die Wirkung der Diversitätsvariablen auf die Kohäsion<br />

von Gruppen beschreiben (vgl. Abbildung 9). Konsistent mit der Hypothese zeigt sich, dass Unterschiede<br />

hinsichtlich Gruppenzugehörigkeitsdauer, Geschlecht, Rasse/Ethnie und Unterschiede in<br />

den Werten negativ auf die Kohäsion wirken. Vergleicht man deren mittlere Effektstärken, so zeigt<br />

die Variable Rasse/Ethnie (Beta = - 0,04) die schwächsten Effekte, gefolgt von der Gruppenzugehörigkeitsdauer<br />

(Beta = - 0,12) und der Variable Geschlecht (Beta = - 0,15). Den stärksten Effekt zeigt<br />

die Hintergrundvariable Werte (Beta = - 0,20).<br />

Unterschiede im Alter zeigen in je zwei Fällen positive als auch negative Effekte auf die Gruppenkohäsion:<br />

Vergleicht man die Bandbreite und die mittleren Effektstärken miteinander, zeigt sich aber,<br />

dass die negativen und damit hypothesenkonformen Effekte deutlich stärker sind als die positiven<br />

Effekte (Mittelwertdifferenz = 0,12).<br />

Auch die Hintergrundvariable Wissen zeigt gemischte Ergebnisse. Vergleicht man auch hier die<br />

mittleren Effektstärken, so sind die positiven Effekte mit einer Mittelwertdifferenz von 0,08 stärker<br />

als die negativen Effekte.<br />

Besonders hervorstechend sind die gemischten Ergebnisse für die Betriebszugehörigkeitsdauer. Die<br />

mittlere Effektstärke für die beiden positiven Testwerte liegt bei 0,18. Es liegt zwar nur ein negativer<br />

Zusammenhang vor, dieser ist aber mit einem Betakoeffizienten von - 4,283 mehr als dreiundzwanzigmal<br />

so hoch wie der positive Effekt für die Betriebszugehörigkeitsdauer und mehr als achtzehnmal<br />

so hoch wie der höchste Koeffizient der restlichen Variablen.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 29<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Für die Variable Funktionaler Hintergrund zeigt sich, auf Basis eines einzigen Betakoeffizienten, ein<br />

hypothesenkonträres Ergebnis mit einem Wert von 0,17.<br />

Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />

insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />

Betriebszugehörigkeitsdauer + 2 1 0,09 - 0,27 0,18 0,18<br />

- 1 1 4,283 - -<br />

Gruppenzugehörigkeitsdauer + - - - - -<br />

- 2 0 0,01 - 0,22 0,12 0,12<br />

Alter + 2 0 0,02 - 0,04 0,03 0,03<br />

- 2 0 0,04 - 0,27 0,15 0,15<br />

Funktionaler Hintergrund + 1 0 0,17 - -<br />

- - - - - -<br />

Geschlecht + - - - - -<br />

- 2 1 0,11 - 0,18 0,15 0,15<br />

Rasse/Ethnie + - - - - -<br />

- 2 0 0,01 - 0,07 0,04 0,04<br />

Werte + - - - - -<br />

- 4 3 0,07 - 0,27 0,20 0,23<br />

Wissen + 2 0 0,17 - 0,20 0,19 0,19<br />

- 2 0 0,09 - 0,12 0,11 0,11<br />

Abbildung 9: Betakoeffizienten - Diversität und Kohäsion<br />

Diversität und Konflikt<br />

Für die Überprüfung der Wirkung der Diversitätsvariablen auf das Konfliktausmaß in Gruppen liegen<br />

21 Testwerte vor (vgl. Abbildung 10). Hypothesenkonform und eindeutig interpretierbar zeigen<br />

sich hierbei die Ergebnisse für die Diversität der Betriebszugehörigkeitsdauer, Gruppenzugehörigkeitsdauer<br />

und der Werte mit (mittleren) Effektstärken von 0,39, 0,40 und 0,15.<br />

Für die anderen Variablen zeigten sich wiederum sowohl positive als auch negative Wirkungen auf<br />

das Konfliktniveau. Für die Variable Alter fand sich in einem Fall ein positiver Zusammenhang von<br />

0,08 und in zwei Fällen ein - fast dreiundvierzigmal so hoher - mittlerer negativer Zusammenhang<br />

von - 3,45. Die Diversität des funktionalen Hintergrunds zeigt ähnlich starke positive wie negative<br />

Effekte mit (mittleren) Effektstärken von 0,21 bzw. - 0,23.<br />

Unterschiede im Geschlecht haben zwar häufiger negative als positive Wirkungen, dafür ist der einzige<br />

berichtete positive Wert aber auch stärker (Beta = 0,12) als der Effekt der drei negativen Testwerte<br />

mit einem Mittelwert von 0,11 und einem Median von 0,03. Bei der Variable Rasse/Ethnie<br />

zeigt sich das gleiche Bild: Von vier Testwerten war lediglich einer positiv und somit hypothesenkonform.<br />

Dieser hatte aber mit einer Effektstärke von 0,81 einen deutlichen stärkeren Effekt, als die<br />

negativen Ergebnisse mit einem Mittelwert von 0,12 und einem Median von 0,06.


30 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />

insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />

Betriebszugehörigkeitsdauer + 3 2 0,13 - 0,64 0,39 0,39 (0,64)<br />

(1,76) (0,84)<br />

- - - - - -<br />

Gruppenzugehörigkeitsdauer + 1 1 0,40 - -<br />

- - - - - -<br />

Alter + 1 1 0,08 - -<br />

- 2 2 3,43 - 3,46 3,45 3,45<br />

Funktionaler Hintergrund + 2 2 0,11 - 0,30 0,21 0,21<br />

- 1 0 0,23 - -<br />

Geschlecht + 1 0 0,12 - -<br />

- 3 0 0,02 - 0,27 0,11 0,03<br />

Rasse/Ethnie + 1 1 0,81 - -<br />

- 3 0 0,02 - 0,28 0,12 0,06<br />

Werte + 3 3 0,13 - 0,35 0,22 0,15<br />

- - - - -<br />

Abbildung 10: Betakoeffizienten - Diversität und Konflikt<br />

Diversität und Kommunikation<br />

Entgegen der grundsätzlichen Erwartungen, scheint die Diversität organisationsdemografischer Variablen<br />

in vielen Fällen die Kommunikation in Gruppen eher zu fördern als zu beeinträchtigen. Ingesamt<br />

weisen neun von vierzehn Testwerten einen positiven Zusammenhang zum Ausmaß der<br />

Kommunikation auf (vgl. Abbildung 11).<br />

Bei den Variablen Alter, Funktionaler Hintergrund und Wissen zeigt sich ein eindeutiger positiver<br />

Zusammenhang mit (mittleren) Effektstärken von 0,05 (0,04), 0,29 und 0,10 (0,05).<br />

Bei der Betriebszugehörigkeitsdauer zeigen sich sowohl positive als auch negative Effekte, wobei<br />

die positiven Effekte mehr als neunmal so hoch sind wie die negativen (Beta = 0,095 bzw. -0,01).<br />

Überaus deutlich und hypothesenkonform zeigt sich indes, dass die Diversität von Werten negativ<br />

mit einer mittleren Effektstärke von 0,14 und einem Median von 0,13 auf die Kommunikation in<br />

Gruppen wirkt. Ebenfalls hypothesenkonform zeigt sich der einzige Testwert für die Gruppenzugehörigkeitsdauer<br />

mit einer relativ geringen Effektstärke von - 0,02.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 31<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />

insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />

Betriebszugehörigkeitsdauer + 2 1 0,09 - 0,10 0,095 0,095<br />

- 1 0 0,01 - -<br />

Gruppenzugehörigkeitsdauer + - - - -<br />

- 1 0 -0,02 - -<br />

Alter + 3 2 0,04 - 0,08 0,05 0,04<br />

- - - - - -<br />

Funktionaler Hintergrund + 1 1 0,29 - -<br />

- - - - - -<br />

Werte + - - - - -<br />

- 3 1 0,04 - 0,26 0,14 0,13<br />

Wissen + 3 0 0,02 - 0,22 0,10 0,05<br />

- - - - - -<br />

Abbildung 11: Betakoeffizienten - Diversität und Kommunikation<br />

Diversität und Fluktuation<br />

Anhand der vorliegenden Daten zu den untersuchten Variablen zeigt sich recht eindeutig, dass die<br />

Diversität organisationsdemografischer Variablen zu höheren Fluktuationsquoten in Gruppen und<br />

Organisationen führt (vgl. Abbildung 12). Von den 30 vorliegenden Testwerten weisen 21 einen positiven<br />

Zusammenhang zur Fluktuationsquote auf.<br />

So finden sich zwar für die Betriebszugehörigkeitsdauer, die Gruppenzugehörigkeitsdauer und die<br />

Variable Alter jeweils gemischte Ergebnisse, wobei aber die Stärke der hypothesenkonformen positiven<br />

Effekte deutlich überwiegt: Bei der Variable Betriebszugehörigkeitsdauer beträgt die mittlere<br />

Effektstärke für positive Testwerte 0,24 (0,21) und für negative 0,06 (0,08), was einer Mittelwertdifferenz<br />

von 0,18 (0,13) entspricht. Bei der Gruppenzugehörigkeitsdauer beträgt die Differenz der<br />

Mittelwerte zwar nur 0,06 (0,065), es fand sich aber auch nur ein negativer Zusammenhang mit einer<br />

Effektstärke von 0,30, dem acht positive Testwerte mit einer mittleren Effektstärke von 0,36 und einem<br />

Median von 0,365 gegenüberstehen. Bei der Variable Alter beträgt die Mittelwertdifferenz 0,16<br />

bei drei positiven (Mittel = 0,23) und einem negativen Zusammenhang (Beta = 0,07).<br />

Für die Variablen (Aus-)Bildung und Industrieerfahrung zeigen sich hypothesenkonforme positive<br />

Zusammenhänge mit mittleren Effektstärken von 0,17 bzw. 0,09.


32 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />

insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />

Betriebszugehörigkeitsdauer + 3 3 0,18 - 0,33 0,24 0,21<br />

- 3 0 0,02 - 0,08 0,06 0,08<br />

Gruppenzugehörigkeitsdauer + 8 6 0,01 - 0,53 0,36 0,365<br />

- 1 1 0,30 - -<br />

Alter + 3 3 0,12 - 0,35 0,23 0,23<br />

- 1 1 0,07 - -<br />

(Aus-)Bildung + 5 0 0,01 - 0,20 0,09 0,10<br />

- - - - - -<br />

Industrieerfahrung + 2 1 0,11 - 0,22 0,17 0,165<br />

- - - - - -<br />

Abbildung 12: Betakoeffizienten - Diversität und Fluktuation<br />

Diversität und Leistung<br />

Betrachtet man die Zusammenhänge zwischen der Diversität und der Gruppen- bzw. Unternehmensleistung,<br />

so weisen 21 Testwerte positive und acht negative Zusammenhänge auf (vgl. Abbildung<br />

13). Das ist gerade hypothesenkonträr, da im Rahmen der Prozesshypothese ja erwartet wird, dass<br />

die Diversität organisationsdemografischer Variablen aufgrund der gestörten Gruppenprozesse zu<br />

schlechteren Gruppen- und Unternehmensleistungen führt. Hier zeigt sich aber in über 70 Prozent<br />

der Fälle ein positiver Zusammenhang zur Leistung.<br />

Für die Betriebs- und Gruppenzugehörigkeitsdauer zeigen sich (mittlere) Effektstärken von 0,21<br />

bzw. 0,14. Für die Variable (Aus-)Bildung waren 15 Testwerte positiv, mit einer mittleren Effektstärke<br />

von 0,13 und einem Median von 0,06, und fünf negativ, mit einem deutlich höheren mittleren<br />

Zusammenhang von 0,21 bzw. einem Median von 0,12.<br />

Diversitätsvariable Vorzeichen Anzahl Effektstärke<br />

insg. sign. Min - Max Mittel Median<br />

Betriebszugehörigkeitsdauer + 2 1 0,09 - 0,32 0,21 0,21<br />

- - - - - -<br />

Gruppenzugehörigkeitsdauer + 1 0 0,14 - -<br />

- - - - - -<br />

(Aus-)Bildung + 15 6 0,01 - 0,38 0,13 0,06<br />

- 5 1 0,02 - 0,51 0,21 0,12<br />

Funktionaler Hintergrund + 3 2 0,21 - 0,62 0,39 0,32<br />

- 1 0 0,19 - -<br />

Industrieerfahrung + - - - - -<br />

- 2 1 0,18 - 0,26 0,22 0,22<br />

Abbildung 13: Betakoeffizienten - Diversität und Leistung


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 33<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Auch die Diversität des funktionalen Hintergrunds zeigt mit einer mittleren Effektstärke von 0,39<br />

bzw. einem Median von 0,32, deutlich höhere positive Effekte auf die Leistung als negative Effekte<br />

(Beta = 0,19).<br />

Lediglich die Unterschiede in der Industrieerfahrung weisen mit einer mittleren Effektstärke von<br />

0,22 einen eindeutig negativen Zusammenhang zur Leistung auf.<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse zum Test der Prozesshypothese<br />

In Abbildung 14 sind die vielfältigen empirischen Zusammenhänge zwischen den Diversitäts-, Prozess-<br />

und Ergebnisvariablen noch einmal vereinfacht und übersichtlich dargestellt. Anhand der Vorzeichenkontrolle<br />

wird ersichtlich, welche Diversitätsvariablen auch jeweils den erwarteten positiven<br />

(+) oder negativen (–) Zusammenhang mit der jeweiligen Prozess- oder Ergebnisvariable aufweisen.<br />

Gab es für die jeweilige Diversitätsvariable sowohl positive als auch negative Ergebnisse, wird der<br />

an der Höhe des Betakoeffizienten gemessene schwächere Zusammenhang in Klammern angegeben.<br />

Da den vorliegenden Ergebnissen zumeist nur wenige Betakoeffizienten zu Grunde liegen, lassen<br />

sich diese auch nur unter dem Vorbehalt, im Prinzip empirisch nur gering abgesichert zu sein, interpretieren.<br />

Mit anderen Worten: Man sollte sehr vorsichtig sein, die sich hier darstellenden Ergebnisse<br />

unzulässig zu verallgemeinern.<br />

Prozessvariablen Ergebnisvariablen<br />

Diversitätsvariable Kohäsion Konflikt Kommunikation Fluktuation Leistung<br />

–<br />

+<br />

–<br />

+<br />

–<br />

Betriebszugehörigkeitsdauer – (+) + + (–) + (–) +<br />

Gruppenzugehörigkeitsdauer – + – + (–) +<br />

(Aus-)Bildung k.A. k.A. k.A. + – (+)<br />

Funktionaler Hintergrund + +/– + k.A. + (–)<br />

Geschlecht – + (–) k.A. k.A. + (–)<br />

Alter – (+) – (+) + + (–) k.A.<br />

Industrieerfahrung k.A. k.A. k.A. + -<br />

Rasse/Ethnie – +/– k.A. k.A. k.A.<br />

Werte – + - k.A. k.A.<br />

Wissen + (–) k.A. + k.A. k.A.<br />

+ (positiver Zusammenhang); – (negativer Zusammenhang); k.A. (keine Angabe);<br />

( ) = im Vergleich schwächere Effekte<br />

Abbildung 14: Empirische Zusammenhänge zwischen Diversitäts-, Prozess- und Ergebnisvariablen<br />

Im Rahmen der hier verwendeten empirischen Ergebnisse zeigen sich in der Übersicht einige Zusammenhänge<br />

noch einmal sehr deutlich:<br />

Nur wenige Diversitätsvariablen zeigen für die abhängigen Variablen durchgängig die erwarteten<br />

Vorzeichen. So zeigen nur die Variablen Gruppenzugehörigkeitsdauer und Werte eindeutig die von<br />

der Prozesshypothese prognostizierte Wirkung auf den Gruppenprozess und nur die Variable Industrieerfahrung<br />

die prognostizierten Wirkungen auf die Ergebnisvariablen. Bei allen anderen Variablen<br />

zeigen sich entweder entgegen gesetzte oder sowohl positive als auch negative Ergebnisse. In


34 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

über vierzig Prozent aller Variablenzusammenhänge zeigen sich sowohl hypothesenkonforme als<br />

auch konträre Betakoeffizienten. Die Variablen wirken offensichtlich - vermutlich in Abhängigkeit<br />

von der spezifischen Situation der in den verschiedenen Studien untersuchten Gruppen und Organisationen<br />

- sehr unterschiedlich.<br />

Grundsätzlich zeigt sich aber auch hier für viele Variablen, dass die These, dass organisationsdemografische<br />

Diversität negative Wirkungen auf die Kohäsion von Gruppen hat und deren Konfliktniveau<br />

erhöht, in den meisten Fällen zutrifft. Zählt man diejenigen Variablen mit gemischten Ergebnissen<br />

mit, bei denen die negativen Effekte stärker ausfielen als die positiven, senkt für sechs von acht<br />

erhobenen Variablen eine hohe Diversität die Gruppenkohäsion. Ebenso erhöht bei fünf von sieben<br />

analysierten Variablen die Diversität das Konfliktniveau.<br />

In Hinsicht auf das Kommunikationsausmaß, zeigen sich aber überwiegend konträre Ergebnisse.<br />

Zählt man wiederum die Fälle mit, in denen die positiven Effekte einer Variable die negativen in ihrer<br />

Höhe übertreffen, zeigt sich, dass für fünf von sieben erhobenen Variablen eine hohe Diversität<br />

eher das Ausmaß an Kommunikation fördert.<br />

Für die meisten organisationsdemografischen Variablen, die im Zusammenhang mit der Fluktuation<br />

erhoben werden, zeigt sich, dass eine hohe Diversität auch häufig zu stärkeren Fluktuationen führt.<br />

Ganz im Gegenteil zu den Erwartungen im Rahmen der Prozesshypothese, wirkt eine hohe Diversität<br />

häufiger und stärker positiv auf die Gruppen- und Unternehmensleistung, als das sie negative Effekte<br />

hat: Für vier von sechs Diversitätsvariablen fanden sich positive Zusammenhänge.<br />

Für die Indikatorthese im Rahmen der Prozessperspektive zeigt sich zudem hypothesenkonträr, dass<br />

die organisationsdemografischen Variablen in vielen empirischen Fällen nicht per se als eindeutiger<br />

Indikator für die unterstellten sozialpsychologischen Gruppenprozesse dienen, sondern in einer großen<br />

Anzahl von Fällen empirisch genau entgegengesetzte Effekte als erwartet zeigen.<br />

4 Diversitätseffekte in Organisationen: Erkenntnisse der Metaanalyse<br />

Ressourcen- und Prozesshypothese: Vorläufig bewährt!<br />

Die vorangegangene Analyse erbrachte zahlreiche empirische Ergebnisse, aus denen sich die zentrale<br />

Erkenntnis nährt, dass organisationsdemografische Diversität in Organisationen sowohl positive<br />

als auch negative personalwirtschaftliche Effekte haben kann: So kann Diversität sowohl positive<br />

Folgen auf die (kognitive) Gruppenleistung, als auch negative Wirkungen auf den Gruppenprozess<br />

und die Gruppenergebnisse haben. Mithin zeigt sich damit auch, dass die grundsätzlichen Wirkungsvermutungen<br />

der Organisationsdemografieforschung zutreffend sind und von einer vorläufigen<br />

Bewährung der Ressourcen- und Prozesshypothese ausgegangen werden kann.<br />

Nettoeffekte? - Die Suche geht weiter....<br />

Da die theoretische Formulierung und empirische Erhebung des Nettoeffektes der Diversität auf den<br />

betrieblichen Leistungserstellungsprozess bisher nicht zu den Erkenntniszielen der Organisationsdemografieforschung<br />

gehört, lässt sich ohne weitergehende theoretische Überlegungen nur schwer entscheiden,<br />

wie die Gesamtwirkung für Organisationen in der Regel wohl ausfällt. Es lässt sich jedoch<br />

vermuten, dass die konkrete Wirkung der organisationsdemografischen Diversität zum einen davon


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 35<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

abhängt, in welchem Umfang die konkreten Arbeitsaufgaben (kognitive) Diversität zur Aufgabenerfüllung<br />

erfordern, und zum anderen, wie im Rahmen personalwirtschaftlicher Maßnahmen, die für<br />

den jeweiligen Leistungserstellungsprozess positiven Aspekte der Diversität gefördert und die negativen<br />

Aspekte minimiert oder zumindest abgeschwächt werden. Den organisationsdemografischen<br />

Studien lassen sich hierzu zwar bisweilen einzelne Gestaltungsvorschläge entnehmen, welche aber<br />

in der Regel kaum theoretisch fundiert sind, wodurch deren Wirkungszusammenhänge unklar bleiben<br />

und mithin deren praktische Nutzbarkeit eingeschränkt wird (vgl. für konkrete und bisweilen<br />

fundierte Gestaltungsvorschläge z.B. Tjosvold 1991 und Tsui/Gutek 1999: Kap. 10).<br />

Diversitätseffekte - Klein, aber oho?<br />

Die Metaanalyse der organisationsdemografischen Studien hat aber auch gezeigt, dass das tatsächliche<br />

Wirkungsausmaß der Diversität in Organisationen auf personalwirtschaftlich relevante Zusammenhänge<br />

in der Regel nur gering ist. So erklären die Diversitätsvariablen in den meisten Fällen maximal<br />

zehn bis zwanzig Prozent der Effekte innerhalb der Studien. Auch die jeweiligen Effektstärken<br />

der Einzelvariablen sind überwiegend als gering einzustufen. Nur wenige der berichteten Betakoeffizienten<br />

sind im Schnitt größer als 0,20. Aber: Nur weil die Diversitätseffekte empirisch gering ausfallen,<br />

heißt das noch nicht, dass es sich deshalb auch um bedeutungslose Erklärungs- und Gestaltungsvariablen<br />

handeln muss. Vielmehr könnte es sich trotz geringer Effektstärken auch um substanzielle<br />

Effekte handeln (vgl. für prominente Beispiele des Umstandes, dass empirisch geringe Effekte<br />

große Wirkungen nach sich ziehen können, z.B. Abelson 1985; Prentice/Miller 1992 und Rosenthal<br />

1990).<br />

Da die Betakoeffizienten nicht (wie etwa Korrelationskoeffizienten) in ihrer absoluten Höhe normiert<br />

sind, lässt sich über die Bedeutung der jeweiligen Effekthöhe zunächst nur wenig sagen. Über<br />

die relative Effekthöhe könnte man Aussagen treffen, wenn in den Studien Vergleichswerte für homogene<br />

und heterogene Gruppen berichtet würden, so dass man die Unterschiede in den empirischen<br />

Wirkungen bemessen könnte (z.B. mit Hilfe des „Binomial Effect Size Display“, vgl. Rosenthal/Rubin<br />

1982) und dadurch eine klare Interpretationshilfe hätte, ob das Diversitätsausmaß einen substanziellen<br />

Unterschied macht. Lediglich in einer Studie wird ein solcher Vergleich angeführt (vgl.<br />

O´Reilly/Caldwell/Barnett 1989). Für den Zusammenhang zwischen der Diversität der Variablen<br />

Alter und Gruppenzugehörigkeitsdauer, der sozialen Integration der untersuchten Gruppen und der<br />

Fluktuationsquote, zeigt sich ein deutlicher und substanzieller Effekt: Diejenigen Gruppen, welche<br />

die höchste Diversität aufwiesen, hatten aufgrund der geringeren sozialen Integration eine neun mal<br />

höhere Fluktuationsquote als die mit der geringsten Diversität (O´Reilly/Caldwell/Barnett 1989: 33).<br />

Allerdings handelte es sich bei den dort vorliegenden Zusammenhängen auch um einen Betakoeffizienten<br />

von - 3,64, welcher im Vergleich zu den in übrigen Studien berichteten (in-)direkten Effekten<br />

der Diversität auf die Fluktuation, einen untypisch hohen Wert darstellt.<br />

Eine weitere Interpretationshilfe bieten die Regressionsgleichungen. Der jeweilige Betakoeffizient<br />

zeigt an, um welchen Faktor sich die abhängige Variable verändert, wenn sich die unabhängige Variable<br />

um eine Einheit ändert. Den Diversitätsvariablen liegen unterschiedliche Maßzahlen zu Grunde,<br />

die aber zumeist zwischen null und eins normiert sind. Null bedeutet hierbei i.d.R. vollkommene<br />

Homogenität der Merkmale und eins vollkommene Unterschiedlichkeit. Erhöht sich bei einem<br />

durchschnittlichen Betakoeffizienten von 0,20 beispielsweise die Diversität in einer Gruppe von einem<br />

Diversitätswert von 0,10 auf 0,20, so verdoppelt sich auch der Effekt auf die abhängige Variable<br />

(hier von 0,02 auf 0,04). Bei einer relativ hohen Diversität von 0,50 beträgt die Stärke der Wirkung<br />

auf die abhängige Variable 0,10. Im Vergleich zeigt sich also in Gruppen mit einer hohen Diversität


36 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

eine fünfmal stärkere Auswirkung (0,02 vs. 0,10) auf die abhängige Variable, als in Gruppen mit geringerer<br />

Diversität. So wäre beispielsweise das Konfliktniveau in heterogen besetzten Gruppen<br />

(c.p.!) fünf mal so hoch wie in homogenen Gruppen. Ließe sich jetzt auch noch theoretisch fundiert<br />

zeigen, dass ein höheres Konfliktniveau einen substanziellen Effekt auf die Fluktuationsquote oder<br />

die Gruppen- und Unternehmensleistung hat, würde das selbst bei relativ geringen Betakoeffizienten<br />

für einen substanziellen Effekt der Diversitätsvariablen sprechen. Dieses lässt sich aber bei dem momentanen<br />

empirischen Erkenntnisstand der Organisationsdemografieforschung nicht abschließend<br />

sagen, obwohl sich hierzu erste Hinweise in den Studien von Jehn u.a. (1999) und Pelled u.a. (1999)<br />

finden lassen.<br />

Forschungslücke: „Einfache“ Aufgaben<br />

Da die in die Metaanalyse einbezogenen Studien fast ausschließlich Gruppen mit eher komplexen,<br />

innovativen und kreativen Arbeitsaufgaben untersuchen, ist es fraglich, ob sich die Ergebnisse auf<br />

eher „einfache“ und repetitive Ausführungsaufgaben übertragen lassen. Ist es noch leicht nachzuvollziehen,<br />

dass eine höhere kognitive Diversität bei eher komplexen, innovativen und kreativen<br />

Aufgaben förderlich ist und zu besseren Leistungsergebnissen führen kann, muss dieses nicht für andere<br />

Arten von Aufgaben gelten. Da könnten gerade die negativen Effekte von hoher Diversität (geringere<br />

Kohäsion, mehr Konflikte) überwiegen und so die Leistung senken. Es besteht also ein nachhaltiger<br />

Bedarf an empirischen Studien, welche „blue-collar“-Arbeitsgruppen zum Objekt der<br />

Untersuchung machen.<br />

Entwicklungsbedarf: Kontingenz- und Interaktionshypothesen<br />

An den referierten Ergebnissen zeigt sich auch ein gewisser Erklärungsnotstand in Hinsicht auf die<br />

zum Teil widersprüchlichen und hypothesenkonträren Ergebnisse. In gewisser Weise hat die Organisationsdemografieforschung,<br />

zumindest wie sie bisher betrieben wurde, ihre (theoretischen) Grenzen<br />

erreicht. Die theoretisch „naive“ Forschungshypothese, dass Diversität - egal worauf sie beruht -<br />

bestimmte Wirkungen auf Prozess- und Ergebnisvariablen zeigt, lässt sich auf Basis der Ergebnisse<br />

der vorangegangenen Analyse nicht halten. Es besteht ein starker Bedarf an differenzierenden Wirkungsvermutungen,<br />

welche, die im wahrsten Sinne des Wortes „bedingungslosen“ Hypothesen, die<br />

bisher innerhalb organisationsdemografischer Studien die theoretische Fundierung bilden, um<br />

gehaltvolle Kontingenzannahmen erweitern.<br />

Es mangelt aber nicht nur an Kontingenzhypothesen, sondern darüber hinaus auch noch an Interaktionshypothesen.<br />

Obwohl die Organisationsdemografieforschung vorgibt, die Komposition von<br />

Gruppen und Organisation in Hinsicht auf die Diversitätsvariablen zu erheben, finden sich doch in<br />

fast allen Fällen nur die Zusammenhänge einzelner Diversitätsvariablen zu den analysierten abhängigen<br />

Variablen, nicht aber die jeweiligen Interaktionseffekte zwischen den Diversitätsvariablen und<br />

ihre gemeinsame Wirkung auf die Ergebnis- und Prozessvariablen. In der einzigen Studie, die derartige<br />

Interaktionseffekte berichtet (Jehn u.a. 1999), zeigt sich, dass es sehr wohl einen Unterschied<br />

macht, ob eine hohe kognitive Diversität (im Sinne diverser Qualifikationen und funktionaler Hintergründe)<br />

mit einer hohen oder geringen Wertediversität gepaart ist. Es zeigte sich beispielsweise, dass<br />

die Effekte der kognitiven Diversität am größten bei geringer Wertediversität sind und mit zunehmender<br />

Wertediversität das Konfliktniveau stieg und das Leistungsniveau abnahm. Auch zeigte sich,<br />

das Unterschiede in sozial kategorisierenden Merkmalen, wie Alter und Geschlecht, erst dann eine<br />

entscheidende Rolle spielten, wenn diese mit einer hohen Wertediversität einhergingen (Jehn u.a.<br />

1999: 752f.). Diese Beispiele für Interaktionseffekte deuten darauf hin, dass die genaue Komposition


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 37<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

der Diversitätsmerkmale eine entscheidende Rolle spielen kann und somit auch einer theoretischen<br />

Formulierung und empirischen Überprüfung bedürfen.<br />

Fazit: Unterschiede machen den Unterschied!<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass obwohl mittlerweile ein sehr großer Bestand an empirischen<br />

Ergebnissen zu den Wirkungen von Diversität in Organisationen vorliegt, die eigentliche Arbeit<br />

der Organisationsdemografieforschung gerade erst beginnt. Es zeigt sich empirisch, dass deren<br />

grundsätzliche Ideen und Wirkungsvermutungen durchaus Substanz aufweisen, diese Ideen aber im<br />

Prinzip „zu einfach“ für die Komplexität sozialer Zusammenhänge in Organisationen sind und nun<br />

schrittweise ausdifferenziert werden müssen. Hierzu bedarf es einer angemesseneren theoretischen<br />

Modellierung, aus der sich - in Hinsicht auf die Wirkungen der unterschiedlichen Diversitätsvariablen<br />

- differenziertere und situationskontingente Wirkungsvermutungen ableiten lassen. Im Rahmen<br />

zukünftiger Studien sollte stärker berücksichtigt werden, dass neben den Unterschieden in der organisationsdemografischen<br />

Komposition von Gruppen und Organisationen, eben auch Unterschiede in<br />

den spezifischen (Arbeits-)Situationen moderierende oder intervenierende Wirkungen auf die<br />

Effekte der Diversitätsvariablen haben können.<br />

Anhang - Übersicht über die verwendeten Studien<br />

Erläuterung: TMT = Top Management Team (Vorstand und/oder Aufsichtsrat)<br />

Autor(en) Studienpopulation unabhängige Variablen abhängige Variablen<br />

Ancona/Caldwell 1992 409 Mitarbeiter in 45 Pro- team tenure,<br />

group process, external<br />

duktentwicklungsteams in functional diversity communication, E: techni-<br />

fünf Hochtechnologieuntercal<br />

innovation, performannehmence<br />

(rated), adherence to<br />

budget and schedule<br />

Bantel 1993 TMT in 80 Bundesstaats- functional background, planning formality<br />

und Nationalbanken educational major<br />

Bantel/Jackson 1989 Führungskräfte der TMT age, company tenure, technical innovation, admi-<br />

in 199 Banken<br />

function, education nistrative innovation<br />

Eisenhardt/<br />

66 TMT in neu gegründe- industry experience, growth (sales by year)<br />

Bird Schoonhoven 1990 ten Unternehmen der<br />

Halbleiterindustrie<br />

joint experience<br />

Glick/Miller/Huber 1993 79 TMT in drei<br />

demographic diversity comprehensivness of deci-<br />

Branchen<br />

(functional background, sion process, amount of<br />

age, organizational tenure, rich communication, cohe-<br />

team tenure), cognitive<br />

diversity (value, beliefs)<br />

sion, Performance<br />

Hambrick/Cho/ TMT in 32 großen function, educational bac- strategic actions, strategic<br />

Chen 1996<br />

Fluggesellschaften kground, company tenure action responses, company<br />

performance<br />

Fortsetzung auf der nächsten Seite


38 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Autor(en) Studienpopulation unabhängige Variablen abhängige Variablen<br />

Harrison/Price/ 443 Mitarbeiter in 39 Surface-level diversity: work group cohesion<br />

Bell 1998<br />

Arbeitsgruppen in einem age, race/ethnicity, sex<br />

mittelgroßen Krankenhaus<br />

und 416 Mitarbeiter in 32<br />

Läden einer Gemüsehandelskette<br />

deep-level-diversity<br />

Jackson/Brett/Sessa/ 939 Mitglieder der TMT age, company tenure, edu- turnover, promotions<br />

Cooper/Julin/Peyronnin in 93 bank holding cational level, college alma<br />

1991<br />

companies<br />

mater, curriculum, experience<br />

outside industry,<br />

military experience<br />

Jehn/Northcraft/ 485 Mitarbeiter in 92 value diversity, informatio- Conflict: process conflict,<br />

Neale 1999<br />

Arbeitsgruppen in einem nal diversity (heterogenity task conflict, relationship<br />

Unternehmen<br />

of education), social cate- conflict, work group<br />

gory diversity (sex, age) per-formance: perceived<br />

performance (individual),<br />

actual group performance,<br />

group efficiency, workers<br />

morale: satisfaction, intent<br />

to remain, commitment<br />

Knight/Pearce/ 328 Mitglieder der TMT age, functional position, conflict, agreement see-<br />

Smith/Olian/Sims/ aus 76 Hochtechnologie- education, employment king, strategic consensus<br />

Smith/Flood 1999 unternehmen<br />

tenure<br />

McCain/O´Reilly/ 32 Fachbereiche in einer company tenure (gaps turnover<br />

Pfeffer 1983<br />

großen Universität in cohort)<br />

Murray 1989 TMT in 84 Fortune 500 age, company tenure, firm performance<br />

Firmen aus der Öl- und team tenure, educational<br />

Nahrungsmittelbranche major, occupation<br />

O`Reilly/Caldwell/ 79 Mitarbeiter in 20 Ge- age, group tenure social integration, turnover<br />

Barnett 1989<br />

schäftstellen einer Einzelhandelskette<br />

O´Reilly/Snyder/ TMT in 24 Unternehmen team tenure team dynamics, turnover,<br />

Boothe 1993<br />

der Elektronikindustrie<br />

adaptive change, responsibility<br />

change<br />

O´Reilly/Williams/ 180 Mitarbeiter in 31 Pro- team tenure,age, race/ conflict, innovation: creati-<br />

Barsade 1998 jektgruppen eines großen<br />

Bekleidungsherstellers<br />

und -vertreibers<br />

ethnicity, sex<br />

vity, implementation<br />

Pelled 1996 42 Fertigungsteams in einem<br />

Unternehmen<br />

race, gender, tenure emotional conflict<br />

Pelled/Eisenhardt/ 317 Mitarbeiter in 45 Pro- age, gender, race, company task conflict, emotional<br />

Xin 1999<br />

jektgruppen in drei Unter- tenure, functional back- conflict, group performance<br />

nehmenground<br />

Riordan/Shore 1997 1554 Mitarbeiter in 98 gender, race, tenure (length perception of group pro-<br />

Arbeitsgruppen in einer of service)<br />

ductivity, commitment, co-<br />

Versicherungsgesellschaft<br />

Fortsetzung auf der nächsten Seite<br />

hesion, advancement opportunities


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 39<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

Autor(en) Studienpopulation unabhängige Variablen abhängige Variablen<br />

Smith/Smith/<br />

Olian/Sims/O´Bannon/<br />

Scully 1994<br />

Tsui/Egan/<br />

O´Reilly 1992<br />

Wagner/Pfeffer/<br />

O´Reilly 1984<br />

230 TMT in 53 Hochtechnologiefirmen<br />

Wiersema/Bantel 1992 TMT in 87 Fortune 500<br />

Firms<br />

team heterogeneity:<br />

education, functional<br />

background, experience<br />

(company and industry),<br />

team tenure<br />

1705 Mitarbeiter in 151 age, company tenure, sex,<br />

Abteilungen in einer race, education<br />

großen Regierungsbehörde<br />

und zwei Fortune 100<br />

Firmen<br />

599 Führungskräfte der<br />

TMT in 31 Fortune 500<br />

Firmen<br />

age, company tenure turnover<br />

age, company tenure,<br />

team tenure, functional<br />

specialization<br />

Wiersema/Bantel 1993 380 Führungskräfte in 85<br />

TMT in Fortune 500<br />

Firmen<br />

team tenure, education turnover<br />

Wiersema/Bird 1993 220 Führungskräfte der age, company tenure, team turnover<br />

TMT in 40 börsennotierten tenure, university prestige<br />

japanischen Firmen<br />

Zenger/Lawrence 1989 88 Ingenieure in 19 Projektteams<br />

einer F&E<br />

Abteilung in einem<br />

Elektronikunternehmen<br />

Literaturverzeichnis<br />

age, team tenure, organizational<br />

tenure<br />

social integration, informal<br />

communiation, communication<br />

frequency, return on<br />

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<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 43<br />

Empirische Effekte organisationsdemografischer Diversität in Organisationen<br />

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Zur Person<br />

Dipl.-Kfm. Manuel Jans, geb. 1971; Ausbildung zum Gross- und Aussenhandelskaufmann; Studium<br />

der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Personalwirtschaft, Organisation & Planung<br />

und Organisationspsychologie an der Universität GH Essen; Abschluss: Diplom-Kaufmann, seit Oktober<br />

1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Personalwirtschaft beschäfftigt.<br />

Kontakt<br />

Manuel Jans<br />

Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Personalwirtschaft<br />

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Standort Essen<br />

Universitätsstraße 12<br />

45117 Essen<br />

E-Mail: manuel.jans@uni-essen.de


Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen<br />

Vertrauensbegriffs 1<br />

Heiko Hoßfeld<br />

Zusammenfassung<br />

Obwohl Vertrauen in der wissenschaftlichen Diskussion stark an Bedeutung gewonnen hat, wird der<br />

Vertrauensbegriff häufig unpräzise und wenig einheitlich verwendet. Dies gilt auch für die ansonsten<br />

relativ präzise rationale Vertrauenskonzeption. Wesentlicher Grund hierfür ist die Komplexität des<br />

Vertrauensphänomens, denn Vertrauen wirkt einerseits sowohl auf einer Verhaltens- als auch einer<br />

Erwartungsebene und andererseits ist es multifaktoriell bestimmt, d.h. es unterliegt einer Reihe unterschiedlicher<br />

Entstehungsbedingungen. Der vorliegende Beitrag versucht dieser Komplexität Herr<br />

zu werden, indem der Vertrauensbegriff in Abgrenzung von ähnlichen Konstrukten präziser definiert<br />

wird und eine Klassifikation von Vertrauensbasen erfolgt. Dabei dient der rationale Vertrauensansatz<br />

nach James C. Coleman zwar als Ausgangspunkt, wird aber aufgrund seiner konzeptionellen<br />

Mängel und engen theoretischen Grenzen überwunden.<br />

1 Einleitung<br />

Seit einigen Jahren bereits ist eine anhaltende Diskussion um die Bedeutung von Vertrauen in der<br />

wissenschaftlichen sowie praxisnahen Literatur zu beobachten. Diskutiert werden dabei einerseits<br />

neuere „Vertrauenskonzepte“ wie Vertrauensorganisation, Vertrauensmanagement und Vertrauensarbeitszeit,<br />

andererseits aber auch die grundlegende Bedeutung von Vertrauen in allen menschlichen<br />

Institutionen, so etwa bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Organisationen und Kooperationen.<br />

Weil es aber letztlich der einzelne Mensch ist, der vertraut (oder eben nicht vertraut), müssen Definition<br />

und Entstehungsbedingungen von Vertrauen auf individual-theoretischer Grundlage geklärt<br />

sein, bevor solche kollektiven Phänomene bzw. die Auswirkungen von Vertrauen erklärt werden<br />

können. Um so erstaunlicher ist daher, dass der Vertrauensbegriff häufig sehr undifferenziert verwendet<br />

wird, und gewissermaßen implizit vorausgesetzt wird, dass bekannt ist, was Vertrauen ist.<br />

Ein Großteil der neueren (sozialwissenschaftlichen) Arbeiten, die eine differenziertere Vertrauenskonzeption<br />

zugrunde legen, bezieht sich zumeist direkt oder indirekt auf den Ansatz von Coleman<br />

(1982), der das Vertrauensphänomen in sein Rational Choice-theoretisches Erklärungsmodell implementiert<br />

hat. Aus diesem Grund soll dieser rationale Ansatz als Ausgangspunkt dienen bei der Analyse<br />

des Vertrauensphänomens, bei der einerseits der Vertrauensbegriff in Abgrenzung von ähnlichen<br />

Konstrukten näher bestimmt wird und andererseits diskutiert wird, wie Vertrauen entsteht – d.h.<br />

vor allem: welche grundlegenden Ursachen von Vertrauen zu unterscheiden sind.<br />

Im Folgenden werden zunächst die allgemein diskutierten Merkmale des Vertrauensphänomens dargestellt<br />

mit dem wesentlichen Ziel, Vertrauen von ähnlichen Konstrukten abzugrenzen. Im An-<br />

1 Erstmals erschienen in Essener Beiträge zur Personalforschung, Nr.5, Essen 2005.


46 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

schluss daran wird das rationale Vertrauenskonzept skizziert, welches daraufhin zunächst auf begrifflicher<br />

Ebene kritisch analysiert und modifiziert bzw. konkretisiert wird. Anschließend erfolgt eine<br />

Auseinandersetzung mit möglichen Entstehungsbedingungen bzw. Ursachen von Vertrauen, bei<br />

der auch die Möglichkeiten und Grenzen einer rein rationalen Erklärung diskutiert werden. Ein<br />

kurzes Fazit mit dem Hinweis auf zukünftigen Forschungsbedarf beendet den Beitrag.<br />

2 Merkmale von Vertrauen<br />

Der Begriff Vertrauen weist eine geringe Konsistenz auf, denn er wird sowohl im Alltagsverständnis<br />

als auch in verschiedenen wissenschaftlichen Fachrichtungen unterschiedlich verwendet (für einen<br />

Überblick vgl. z.B. Blomqvist 1997: 272ff.; Graeff 1998: 10ff.; Petermann 1996: 15). Dennoch gibt<br />

es einige wesentliche Merkmale, die den meisten Definitionen gemein sind – Unsicherheit, Risiko,<br />

Kontrollverzicht und die Zeitperspektive (vgl. Petermann 1996: 14) – und anhand derer sich überdies<br />

verwandte Konstrukte abgrenzen sowie unterschiedlich weit gefasste Formen des Vertrauensbegriffs<br />

bestimmen lassen.<br />

Als zentrale Bedeutung für das Vertrauensphänomen stellen die meisten Autoren den Aspekt der Unsicherheit<br />

heraus. So ist nach Simmel Vertrauen „als Hypothese ein mittlerer Zustand zwischen Wissen<br />

und Nichtwissen“, denn „der völlig Wissende braucht nicht zu vertrauen, der völlig Nichtwissende<br />

kann vernünftigerweise nicht einmal vertrauen“ (1968: 263). Gewissheit geht folglich nicht mit<br />

Vertrauen einher, weil jenes grundsätzlich ein Informationsproblem – und damit Ungewissheit – impliziert<br />

(vgl. Funder 1999: 77). Unsicherheit besteht sowohl bezüglich (nicht beeinflussbarer) Umweltereignisse<br />

(exogene Unsicherheit) als auch bezüglich des Verhaltens der Akteure, mit denen interagiert<br />

wird (endogene Unsicherheit) (vgl. z.B. Seifert 2001: 19). Je nachdem, auf welche Formen<br />

der Unsicherheit sich Vertrauen bezieht, können entsprechend die Objekte des Vertrauens unterschieden<br />

werden. Während sich in einer sehr weiten Fassung Vertrauen auf alle Bereiche der<br />

menschlichen Umwelt bezieht (vgl. Nuissl 2002: 97), was dann etwa auch Vertrauen in Naturbegebenheiten<br />

(vgl. Sztompka 1999: 19) und Vertrauen in Technik mit einbezieht (vgl. z.B. Wagner<br />

1994), beschränken sich andere Vertrauenskonzepte auf Beziehungen zwischen konkreten Akteuren<br />

(vgl. Nuissl 2002: 97). In dieser Fassung bezieht sich Vertrauen grundsätzlich auf endogene Unsicherheit,<br />

wohingegen Menschen auf exogene Risiken mit Hoffnung reagieren (vgl. Ripperger 1998:<br />

38). In einer noch engeren Definition bezieht sich Vertrauen nur auf die Intentionen bzw.<br />

Handlungsabsichten des Treuhänders, während die Einschätzung seiner Fähigkeiten als Zutrauen<br />

bezeichnet wird (vgl. ebenda: 38f.).<br />

In der Regel herrscht ein hohes Maß an Unsicherheit (sowohl bezüglich der Entscheidungssituation<br />

selbst als auch der Zukunft). Dabei ist es nicht möglich, in seine Entscheidungen alle potenziellen zukünftigen<br />

Kontingenzen mit einzubeziehen. Wäre die Eintrittswahrscheinlichkeit all dieser Kontingenzen<br />

gleich hoch, so würde die daraus resultierende Komplexität Handeln unmöglich machen (vgl.<br />

Lewis und Weigert 1985: 968). Vertrauen ist eine Möglichkeit, diese Komplexität zu reduzieren, indem<br />

wesentliche zukünftige Möglichkeiten vernachlässigt werden und die Zukunft gleichsam vorweggenommen<br />

wird (vgl. Luhmann 2000: 24). Die Vergangenheit ist dabei gleichwohl nicht ohne<br />

Bedeutung, denn eine wesentliche Voraussetzung von Vertrauen ist nach Luhmann (vgl. ebenda:<br />

22f.) Vertrautheit: Die Umwelt, in der sich der Mensch bewegt, ist gekennzeichnet durch die Unterscheidung<br />

von Vertrautem und Unvertrautem; die ihm „vertraute Welt“ entsteht folglich durch (in<br />

der Vergangenheit gemachte) Erfahrungen. Sie ist eine Welt reduzierter Komplexität, weil erwartet


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 47<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

wird, dass sie auch in Zukunft so bleiben wird, wie sie ist (vgl. Seifert 2001: 20; ähnlich Koller 1992:<br />

106f.).<br />

Vertrauen kann außerdem von Zuversicht abgegrenzt werden. Während Zuversicht eine generelle<br />

Reaktion auf Unsicherheit ist, ist Vertrauen eine (mögliche) Reaktion auf spezifische Risikosituationen<br />

und setzt damit das „subjektive Bewusstsein eines möglichen Schadens voraus“ (Ripperger<br />

1998: 36f.), wobei definitorische Uneinigkeit darüber besteht, wie hoch dieser Schaden in Relation<br />

zum möglichen Gewinn sein muss, um von Vertrauen sprechen zu können (vgl. Nuissl 2002: 90) 2 .<br />

Risiko entsteht aus dem Bewusstsein, dass das eigene Verhalten zukünftige Ereignisse beeinflusst<br />

und Teil einer konkreten Handlung ist, also notfalls vermieden werden kann und somit Handlungsalternativen<br />

voraussetzt (vgl. Ripperger 1998: 37). Im Gegensatz dazu ist Zuversicht dadurch gekennzeichnet,<br />

dass keine Handlungsalternativen erwogen werden (vgl. Luhmann 2001: 148).<br />

Ein weiteres Merkmal von Vertrauen als Entscheidung zum Risiko ist schließlich, dass trotz der<br />

Möglichkeit eines Schadens auf Kontrolle verzichtet wird.<br />

3 Die rationale Vertrauenskonzeption<br />

Eine Konzeption von Vertrauen, die allen vier genannten Merkmalen grundsätzlich Rechnung trägt,<br />

ist die auf Coleman (1991) basierende rationale Vertrauenskonzeption. Sie bedient sich eines sehr<br />

vereinfachenden Menschenbildes, das im Wesentlichen dem „Homo Oeconomicus“ nach neuerer<br />

Auffassung entspricht (vgl. dazu Kirchgässner 1991: 17), d.h. es wird unterstellt, der Mensch sei ein<br />

rationaler, egoistischer Nutzenmaximierer, der zwar keinen internalen Restriktionen unterliegt (wie<br />

etwa einem fehlerhaften Gedächtnis oder dem Einfluss von Emotionen), jedoch auch nicht vollständig<br />

informiert ist. Deshalb bildet er sich Erwartungen, es wird also Unsicherheit vorausgesetzt. Außerdem<br />

ist das Konzept in einen allgemeinen tauschtheoretischen Hintergrund eingebettet, der auf<br />

Homans (1958) zurückgeht. Danach sind Menschen in sozialen Systemen dergestalt miteinander<br />

verbunden, dass sie jeweils Ressourcen kontrollieren, an denen andere Akteure Interesse haben,<br />

denn kein Akteur kontrolliert bereits alle Ressourcen, die er zur Bedürfnisbefriedigung benötigt. Aus<br />

diesem Grund kommt es zu vielfältigen Tauschbeziehungen zwischen den Akteuren eines sozialen<br />

Systems.<br />

Vertrauen ist eine notwendige Voraussetzung in solchen Tauschbeziehungen, in denen ein Akteur<br />

die Kontrolle über seine Ressourcen einseitig überträgt (vgl. Coleman 1991: 40, 45f.). Dies wird er –<br />

im Sinne der Nutzenmaximierung – dann tun, wenn er eine spätere Belohnung erwartet; daher wird<br />

Vertrauen nicht (nur) geschenkt, sondern (auch) investiert (vgl. Junge 1998: 26). Notwendig wird eine<br />

einseitige Kontrollübertragung vor allem dann, wenn die Abwicklung von Transaktionen eine gewisse<br />

Zeitspanne in Anspruch nimmt und der eine Akteur notwendigerweise vor dem anderen liefern<br />

(bzw. übertragen) muss (vgl. Coleman 1991: 115).<br />

Eine zeitliche Asymmetrie bedeutet für den Treugeber ein Risiko, denn er muss vor dem Erzielen eines<br />

Ertrages Ressourcen investieren und der Ausgang dieser Investition ist unsicher. Daher wird bei<br />

der Entscheidung für oder gegen eine solche Handlung das Risiko mit einkalkuliert. Aus diesem<br />

Grund bilden Vertrauenssituationen aus rational-ökonomischer Perspektive eine Untergruppe der<br />

Risikosituationen dergestalt, dass hier das eingegangene Risiko von der Leistung eines anderen Ak-<br />

2 Siehe auch Kapitel IV.


48 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

teurs abhängt. Der Treugeber kann dementsprechend seine Situation verbessern, wenn der Treuhänder<br />

das Vertrauen rechtfertigt und sie verschlechtern, wenn nicht. Somit besteht eine Vertrauensbeziehung<br />

aus (mindestens) zwei Parteien: Treugeber und Treuhänder. Die Situation des (potenziellen)<br />

Treugebers ist dadurch gekennzeichnet, dass er vor der Wahl steht, dem (potenziellen) Treuhänder<br />

zu vertrauen oder nicht, d.h. er muss sich für oder gegen die einseitige Übertragung auf einen anderen<br />

Akteur entscheiden 3 . Abgesehen von dem (Sonder-)Fall, dass ausschließlich den Fähigkeiten des<br />

Treuhänders vertraut wird und nicht (auch) seinen Intentionen, das Vertrauen zu rechtfertigen, befindet<br />

sich auch der potenzielle Treuhänder in einer Entscheidungssituation: Er hat die Wahl, das<br />

Vertrauen zu rechtfertigen oder zu enttäuschen. (vgl. Coleman 1991: 121ff.)<br />

Die entscheidungsrelevanten Kriterien des Treugebers sind der potenzielle Verlust, den er erleidet,<br />

wenn der Treuhänder sein Vertrauen enttäuscht, der potenzielle Gewinn, wenn der Treuhänder sein<br />

Vertrauen rechtfertigt sowie die Gewinnchance, also die Wahrscheinlichkeit der Rechtfertigung des<br />

Vertrauens (bzw. die beigemessene Vertrauenswürdigkeit des Treuhänders) (vgl. Coleman 1991:<br />

125). Der Treugeber entscheidet sich dann entweder gegen die Vergabe von Vertrauen, was keinerlei<br />

Veränderung des Nutzens bedeutet, oder dafür, wenn – unter der Annahme der Risikoneutralität –<br />

das Verhältnis von Gewinnchance zu Verlustchance höher ist als das Verhältnis von potenziellem<br />

Verlust zu potenziellem Gewinn (vgl. Coleman 1982: 283). Formal lässt sich die Entscheidungssituation<br />

des Treugebers wie folgt darstellen:<br />

p = Gewinnchance (Wahrscheinlichkeit der Vertrauenswürdigkeit des Treuhänders)<br />

L = möglicher Verlust (falls Treuhänder nicht vertrauenswürdig ist)<br />

G = möglicher Gewinn (falls Treuhänder vertrauenswürdig ist)<br />

Entscheidung: ja, wenn p/1-p > L/G bzw. pG > (1-p)L<br />

Unentschieden, wenn p/1-p = L/G bzw. pG = (1-p)L<br />

Nein, wenn p/1-p < L/G bzw. pG < (1-p)L<br />

Abbildung 1: Formalisierung der Vertrauensvergabe (nach Coleman 1991: 126)<br />

Die Ungleichung verdeutlicht den Schwellenwert, jenseits dessen die Vertrauensvergabe einen Nutzen<br />

verspricht sowie die Beziehung der Variablen untereinander: Je größer der mögliche erwartete<br />

Verlust im Verhältnis zum möglichen erwarteten Gewinn ist, desto größer muss die Vertrauenswürdigkeit<br />

des Treuhänders sein (vgl. Junge 1998: 39). Wenn – wie angenommen – diese Variablen die<br />

einzigen relevanten Faktoren bei der Vertrauensvergabe sind und die Selektionsregel eine so simple<br />

und klare ist, dann ist letztendlich nur von Bedeutung, dass die Variablen genau bestimmt werden<br />

können. Das Problem der Vertrauensvergabe präsentiert sich demzufolge als ein reines Informationsproblem<br />

(vgl. auch Coleman 1982: 284) und den Informationen, die dem Treugeber zur<br />

Verfügung stehen, kommt eine „entscheidende“ Bedeutung zu.<br />

Während der Treugeber zumindest in manchen Situationen relativ genaue Informationen über seine<br />

möglichen Gewinne und Verluste hat, so insbesondere bei monetären Transaktionen wie Kreditge-<br />

3 Das Adjektiv „potenziell“ drückt aus, dass es von der endgültigen Entscheidung der Akteure abhängt, ob sie<br />

zu Treugebern bzw. -händern werden.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 49<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

schäften (vgl. Coleman 1991: 129), herrscht immer eine gewisse Unsicherheit bezüglich der Vertrauenswürdigkeit<br />

des Treuhänders. Daher wird ein rationaler Akteur solches Wissen nutzen, welches<br />

ihm erlaubt, eine möglichst genaue Prognose aufzustellen. So wird etwa eine Bank als Kreditgeber<br />

Ermittlungen darüber anstellen, ob der Kreditnehmer kreditwürdig ist, d.h. ob er dazu in der Lage ist,<br />

den gewährten Kredit zurückzuzahlen. In den meisten Fällen ist es aber weniger die Fähigkeit zur<br />

Vertrauensrechtfertigung, die die Hauptrolle bei der Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit spielt,<br />

als vielmehr die Intention des Treugebers, das Vertrauen zu rechtfertigen oder zu enttäuschen (vgl.<br />

ebenda: 121). Die Höhe von p ist dann vor allem eine Frage der Anreize des Treuhänders und der Informationen<br />

des Treugebers darüber. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Akteure ihrer<br />

wechselseitigen Interdependenzen bewusst sind und sich daher Erwartungen darüber bilden, wie<br />

sich der andere verhalten wird (vgl. Raub 1999: 246), weil schließlich der Nutzen für den Akteur in<br />

einer solchen Beziehung (auch) vom Verhalten des anderen abhängt (vgl. Schmidtchen 2000: 3). Da<br />

solche strategischen Interdependenzen der Analysegegenstand der Spieltheorie sind (vgl. Nida-Rümelin<br />

und Schmidt 2000: 30), ist es sinnvoll, dieses Entscheidungsproblem spieltheoretisch zu<br />

veranschaulichen.<br />

Die Situation der zuvor erläuterten einfachen Vertrauensbeziehung – der Treugeber steht vor der<br />

Wahl, aufgrund einer zeitlichen Asymmetrie eine einseitige Übertragung vorzunehmen, danach steht<br />

der Treuhänder gegebenenfalls vor der Wahl, ob er das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen oder<br />

enttäuschen soll – lässt sich spieltheoretisch mit Hilfe des Vertrauensspiels veranschaulichen (siehe<br />

Abbildung 2), welches die einseitige Variation des Gefangenendilemmas ist (vgl. James 2001: 4).<br />

1<br />

Vertrauen geben<br />

Vertrauen nicht geben<br />

2<br />

rechtfertigen<br />

enttäuschen<br />

G = potenzieller Gewinn des Treugebers (gain)<br />

L = potenzieller Verlust des Treugebers (loss)<br />

R = Auszahlung des Treuhänders bei Rechtfertigung des Vertrauens (reward)<br />

T = Auszahlung des Treuhänders bei Vertrauensbruch (temptation)<br />

Annahme über die Auszahlungsparameter: 0


50 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

winnen (Situation [0,0]), während die Situation [G,R] für beide vorteilhafter wäre (vgl. Voss 1998:<br />

100). Folglich ist danach zu fragen, unter welchen Bedingungen eine Vertrauensvergabe dennoch erfolgt,<br />

der Treugeber also dem Treuhänder ein ausreichendes Maß an Vertrauenswürdigkeit zumisst<br />

(vgl. ähnlich Lahno 1995: 496).<br />

Konstituierend dabei ist, dass Vertrauensbeziehungen in der Regel nicht isoliert in einem „sozialfreien“<br />

Raum stattfinden, sondern in eine soziale – dazu gehört auch: zeitliche – Struktur eingebettet sind<br />

(zum Begriff der „social embededdness“ vgl. Granovetter 1992: 305, für einen Überblick über Vertrauenseffekte<br />

vgl. Hoßfeld 2004). So treffen die beiden Akteure einer Vertrauensbeziehung häufig<br />

nicht nur einmalig aufeinander, sondern mehrfach. Der „Schatten der Zukunft“ (Axelrod 1995: 11)<br />

sorgt dann dafür, dass opportunistisches Verhalten seitens des Treuhänders weniger wahrscheinlich<br />

wird, weil ein Vertrauensbruch zu einem Abbruch der Beziehungen – und damit einem Entgang zukünftiger<br />

Gewinne – führen könnte (vgl. Coleman 1982: 285f.; Parkhe 1993: 799). Dieser Effekt<br />

wiegt um so schwerer in Fällen gegenseitigen Vertrauens – d.h. beide Akteure sind sowohl Treugeber<br />

als auch Treuhänder – weil dort auf einen Vertrauensbruch ebenfalls mit Vertrauensbruch reagiert<br />

werden kann (vgl. Coleman 1991: 228f.; Junge 1998: 46). Außerdem sind die beiden Akteure<br />

einer dyadischen Vertrauensbeziehung zumeist Teil eines umfassenderen sozialen Netzwerkes, das<br />

als Informationsquelle über potenzielle Treuhänder dienen kann (vgl. Raub 1999: 244). Eng damit<br />

verbunden ist der Reputationseffekt, der dazu führt, dass vertrauensbrechende Treuhänder in Zukunft<br />

von anderen potenziellen Treugebern gemieden werden, so dass Treuhänder einen Anreiz dazu<br />

haben, eine Reputation hoher Vertrauenswürdigkeit zu besitzen (vgl. etwa Lahno 1995: 499f.; Noorderhaven<br />

1995: 10). Ähnlich wirken existierende (Rechts-)Normen, indem sie vertrauensbrechendes<br />

Verhalten bestrafen (vgl. Junge 1998: 44; Schmidtchen 2000: 17). Schließlich können die Akteure<br />

auch ex ante mit Hilfe der Schaffung von Institutionen (institutionelle Einbettung) aktiv auf die Anreize<br />

zum Vertrauensbruch einwirken (vgl. Raub 1999: 245; Schelling 1960: 24f.), etwa indem sie<br />

Verträge aufsetzen (die z.B. Konventionalstrafen vorsehen) oder indem der Treuhänder einen Pfand<br />

anbietet (vgl. Raub 1992: 189f), der dem Treugeber bleibt, sofern es zu einem Vertrauensbruch<br />

kommt.<br />

All diese Faktoren verändern die Anreizstruktur des Treuhänders und gehen damit ein in die Vertrauenswürdigkeitseinschätzung<br />

(p) des Treugebers, wobei in der Regel keine Sicherheit über das zukünftige<br />

Verhalten besteht, etwa weil Verträge notgedrungen zumeist unvollständig sind (insbesondere<br />

Arbeitsverträge) und sich dem Treuhänder in der Zukunft „goldene Gelegenheiten“ ergeben<br />

können, die einen Vertrauensbruch dennoch lukrativ machen.<br />

4 Begriffliche Kritik und Modifikation<br />

Wird die rationale Vertrauenskonzeption mit den allgemein diskutierten Merkmalen von Vertrauen<br />

verglichen, so zeigt sich, dass Unterschiede in der Weite der Definition existieren. Außerdem besteht<br />

keine Eindeutigkeit darüber, was genau Vertrauen ist.<br />

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Herangehensweise an das Vertrauensphänomen: Entweder<br />

wird Vertrauen als eine subjektive Erwartungshaltung gesehen oder als ein beobachtbares<br />

Verhalten (vgl. Ripperger 1998: 6). Bei einer Analyse von Vertrauen vor dem Hintergrund einer<br />

Handlungstheorie erscheint es zunächst sinnvoll, den Fokus auf das Verhalten zu setzen. Dennoch ist


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 51<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

es erforderlich, beides – Verhalten und Erwartung – klar zu trennen, wie die folgenden Ausführungen<br />

verdeutlichen sollen.<br />

Colemans Definition einer Vertrauensentscheidung basiert auf der Definition von Deutsch (1960),<br />

jedoch mit einem Unterschied: Deutsch unterscheidet zwischen einer „trusting choice“ und einer<br />

„gambling choice“, wobei er diese Trennung am Verhältnis von erwartetem Gewinn (G) zu erwartetem<br />

Verlust (L) festmacht: Von einer „trusting choice“ wird nur dann gesprochen, wenn L größer ist<br />

als G, andernfalls handelt es sich um eine „gambling choice“ (vgl. Deutsch 1976: 142; genauso Luhmann<br />

2001: 148). Er subsumiert beide Begriffe unter der Bezeichnung „ambigous path“ (Deutsch<br />

1960: 124f.), was also der vertrauensvollen Handlung nach Coleman entspricht. Diese weite Definition<br />

ist in der Hinsicht zweckmäßig, dass der Fall G>L nicht zwangsläufig bedeutet, dass in einer solchen<br />

Situation auch weniger Vertrauenswürdigkeit beigemessen wird, es wird nur weniger notwendig<br />

sein. Bei vollständigem Misstrauen (p = 0) hingegen wird ein rationaler Akteur auch dann nicht<br />

vertrauensvoll handeln, wenn der in Aussicht gestellte Gewinn (in Relation zum Verlust) außerordentlich<br />

hoch ist. Fraglich ist allerdings, ob auch in einer solchen Situation sinnvoll von Vertrauen<br />

gesprochen werden kann, in der die beigemessene Vertrauenswürdigkeit sehr niedrig ist (d.h. kleiner<br />

als 1-p) und es nur deshalb zu einer Handlung kommt, weil G ausreichend höher ist als L. 4 Unter diesem<br />

Blickwinkel erscheint es sinnvoller, nach der Höhe von p zu differenzieren, anstatt das Verhältnis<br />

zwischen G und L als Beurteilungskriterium heranzuziehen (vgl. ähnlich Ripperger 1998: 89). Eine<br />

solche Position vertritt auch Gambetta (2001: 211), indem er den Vertrauensbegriff ganz an die<br />

Höhe von p koppelt: Danach ist von Vertrauen nur dann zu sprechen, wenn p > 0,5 (also größer als<br />

1-p) und umgekehrt bedeutet p < 0,5 Misstrauen (den Fall p = 0,5 bezeichnet er als Unsicherheit).<br />

Dabei bezieht sich Vertrauen immer auf eine bestimmte Situation bzw. Handlung des Treuhänders,<br />

steht also immer im Kontext einer spezifischen Entscheidungssituation (vgl. Sydow 1998: 35).<br />

Die genauere Trennung zwischen Vertrauen und (vertrauensvollem) Verhalten erlaubt dann auch eine<br />

präzisere (begriffliche) Analyse beider Konstrukte bzw. Ebenen, d.h. der Verhaltens- und der<br />

Erwartungsebene.<br />

Eine rein verhaltensorientierte Untersuchung des Vertrauensphänomens übersieht möglicherweise,<br />

dass solche Handlungen, die als vertrauensvoll erscheinen, tatsächlich von funktionalen Äquivalenten<br />

wie Macht bzw. Kontrolle erzeugt wurden (vgl. Möllering 2001: 415). Diese sind vermutlich gerade<br />

in solchen Beziehungen von Bedeutung, in denen Misstrauen herrscht, weil hier ohne derartige<br />

Äquivalente die Beziehung nicht aufrechterhalten werden könnte, während in Situationen, in denen<br />

das Vertrauen hoch ist, Kontrollmaßnahmen nicht notwendig sind bzw. sogar unnötige Transaktionskosten<br />

verursachen. Dazu gehört auch die damit einhergehende Verwechslung von vertrauensvollem<br />

und kooperativem Verhalten, der in besonderem Maße die Spieltheorie unterliegt: Nicht jede<br />

Kooperation benötigt Vertrauen und Vertrauen führt nicht notwendigerweise zu Kooperation (vgl.<br />

Ripperger 1998: 92f.). Vertrauen ist nur ein hinreichender Grund für Kooperationen, zudem ist die<br />

Kausalkette häufig umgekehrt, d.h. Vertrauen entsteht aus Kooperation (vgl. Gambetta 2001: 222).<br />

Problematisch daran ist vor allem, dass unter solchen Gesichtspunkten Faktoren als konstituierend<br />

für eine Vertrauensbeziehung identifiziert werden, die faktisch zwar für eine Kooperation konstituierend<br />

sein können, aber einer Vertrauensbeziehung entweder nicht entsprechen oder ihr gar entgegenwirken.<br />

Dies führt dann auch unmittelbar zum Begriff des Vertrauens (d.h. der Erwartung), welcher<br />

ebenfalls weiter gefasst ist als in anderen Definitionen. Zum einen ist fraglich, ob gerade bei der Nut-<br />

4 So sprechen Antfang und Urban (1994: 3) in einer solchen Situation von Hoffnung; ebenso Luhmann 2000:<br />

28.


52 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

zung von Formen institutioneller Einbettung (z.B. Vertrag) noch sinnvoll von Vertrauen zu sprechen<br />

ist, insbesondere wenn eine solche nur einseitig vom Treugeber gefordert wird; ein so weit gefasster<br />

Vertrauensbegriff lässt sich zudem kaum von dem Begriff der subjektiven Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

abgrenzen und ist demzufolge als eigenständiger Begriff wenig angemessen (vgl. Vogt 1997:<br />

73).<br />

Zum anderen umfasst dieser Vertrauensbegriff auch Zutrauen. Problematisch daran ist, dass Zutrauen<br />

nicht nur endogene Unsicherheit umfasst (bezüglich der Fähigkeiten des Treuhänders), sondern<br />

auch exogene Unsicherheit in der Hinsicht, dass der Treugeber auch Erwartungen darüber anstellt,<br />

ob der Treuhänder die von ihm erwartete Leistung (G) überhaupt erbringen kann, ob ihm also nicht<br />

zukünftige Handlungsrestriktionen das erwartete Verhalten unmöglich machen (vgl. Ripperger<br />

1998: 114f.). Dies ist aber dann ein Element, welches nicht mehr in der Person des Treuhänders, sondern<br />

in der Umwelt liegt und folglich auch kein Risiko, sondern Gefahr ist (auf die mit Hoffnung reagiert<br />

wird). Ein derartig verursachter „Vertrauensbruch“ wäre dann auch kaum der Person des Treuhänders<br />

anzulasten (vgl. ebenda: 115), im Gegensatz jedoch zu enttäuschtem Vertrauen, das auf<br />

mangelnder Kompetenz des Treuhänders beruht.<br />

Daher werden folgende Modifikationen bzw. Konkretisierungen des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

vorgeschlagen: Statt Vertrauen von Zutrauen abzugrenzen, wird unterschieden zwischen exogenen<br />

und endogenen Unsicherheiten, d.h. Vertrauen bezieht sich nur auf die endogenen Unsicherheiten,<br />

d.h. auf die Kompetenzen (bzw. Fähigkeiten) und – vor allem – die Intentionen des Treuhänders, dagegen<br />

werden exogene Risiken explizit aus dem hier verwendeten Vertrauensbegriff ausgeschlossen,<br />

weil in einem solchen Fall ein „Vertrauensbruch“ nicht direkt auf die Handlungen des<br />

Treuhänders zurückzuführen ist.<br />

Der Definition von Gambetta folgend ist der Vertrauensbegriff außerdem an die Erwartungsebene zu<br />

koppeln, so dass von Vertrauen nur dann gesprochen wird, wenn p > 0,5. Die Verhaltensebene ist davon<br />

jedoch nicht gänzlich losgelöst, denn zum einen ist Vertrauen als die Vertrauenswürdigkeitseinschätzung<br />

eines bestimmten Treuhänders in einer bestimmten Vertrauenssituation (d.h. bezüglich eines<br />

bestimmten Vertrauensobjektes wie etwa das Verleihen eines Geldbetrages) zu sehen und äußert<br />

sich daher in einer entsprechenden Handlung (bzw. „Nicht-Handlung“). Zum anderen hängt es gerade<br />

vom Ausmaß des Vertrauens ab, ob es zu einer vertrauensvollen Handlung kommt – je nachdem,<br />

was auf dem Spiel steht. Dabei ist nur für risikoneutrale Entscheider lediglich das Verhältnis von G<br />

zu L relevant; risikoscheue und risikofreudige Akteure hingegen richten sich darüber hinaus auch<br />

nach der absoluten Höhe von G und L. Dies bedeutet, dass ein risikoaverser Akteur ceteris paribus<br />

mehr Vertrauen benötigt, um sich zu einer vertrauensvollen Handlung zu entschließen (et vice<br />

versa).<br />

Welche Faktoren es nun aber sind, die das Ausmaß des Vertrauens bestimmen und inwieweit eine<br />

rein rational-ökonomische Analyse diese zu erklären in der Lage ist, wird im Folgenden untersucht.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 53<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

5 Entstehungsbedingungen von Vertrauen<br />

Bei der Darstellung der rationalen Vertrauenskonzeption wurden bereits einige Bedingungen skizziert,<br />

unter denen Vertrauen entsteht. Das dabei verwendete Menschenbild führt jedoch dazu, dass<br />

Vertrauen aus dieser Perspektive lediglich zwei Einflussfaktoren berücksichtigt: Die situative Einbettung<br />

der Vertrauensbeziehung sowie die den Akteuren verfügbaren Informationen darüber. Weil<br />

alle Akteure gleichermaßen ausschließlich eigennutzorientiert sind und keinen internalen Restriktionen<br />

unterliegen, kommt es nach der rational-ökonomischen Erklärung nur darauf an, welche Opportunitäten<br />

und Restriktionen die Vertrauenssituation den Akteuren bietet. Interindividuelle Unterschiede,<br />

die sich nicht auf die jeweilige Situation zurückführen ließen, existieren hierbei nicht. Diese<br />

einschränkenden Annahmen haben daher zwangsweise zur Folge, dass wesentliche Aspekte des<br />

Vertrauensphänomens vernachlässigt werden, denn wird Vertrauen lediglich als ein rein rationales<br />

Wahrscheinlichkeitskalkül modelliert und nicht von begrenzter Rationalität ausgegangen, so wird<br />

insbesondere der Eigenwert des Vertrauens ausgeblendet: Die Komplexitätsreduktion, die Vertrauen<br />

(oder andere Mechanismen wie Kontrolle) sowie die damit einhergehende Ausblendung von Alternativen<br />

bewirkt, ermöglicht erst menschliches Handeln (vgl. Sjurts 1998: 286). Wenn aber die Aufmerksamkeit<br />

der Akteure beschränkt ist und es zahlreiche Kriterien gibt, an denen sie sich orientieren,<br />

ist zu fragen, wie ein Treugeber jeweils zu seiner spezifischen Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit<br />

des anderen kommt (vgl. Junge 1998: 53). So gibt es eine große Anzahl empirischer Hinweise<br />

darauf, dass Vertrauen nicht allein von situativen Faktoren abhängt, sondern auch personenbezogen<br />

und kulturell typisiert ist (für einen Überblick vgl. Preisendörfer 1995: 268). Solche Faktoren – oder<br />

auch Vertrauensbasen – werden im Folgenden unabhängig der einschränkenden Annahmen des<br />

Homo Oeconomicus diskutiert, um eine Klassifikation dieser Entstehungsbedingungen von Vertrauen<br />

zu entwickeln.<br />

5.1 Vertrauensbasen<br />

In der Diskussion um Ursachen bzw. Einflussgrößen des Vertrauens werden in der Literatur zumeist<br />

zwei unterschiedliche Formen des Vertrauens unterschieden: das generalisierte (oder auch generelle)<br />

sowie das spezifische Vertrauen (vgl. z.B. Bornschier 2001; Graeff 1998; Levi 1998; Scott 1980; Yamagishi<br />

und Yamagishi 1998; andere Unterscheidungen treffen z.B. McAllister 1995 und Zucker<br />

1986). Generalisiertes Vertrauen ist die grundsätzliche Vertrauensbereitschaft eines Menschen, d.h.<br />

die „prinzipielle Bereitschaft, Fremden, Menschen an sich oder bestimmten Personengruppen ... unabhängig<br />

von situativen Spezifika vertrauensvoll oder eher misstrauisch zu begegnen“ (Seifert 2001:<br />

21ff.). Dagegen bezieht sich spezifisches Vertrauen auf einen bestimmten Treuhänder in einer spezifischen<br />

Vertrauenssituation (vgl. Graeff 1998: 18; Scott 1980: 811) und beruht auf der Perzeption<br />

und Verarbeitung einer Vielzahl situativer Informationen (vgl. Seifert 2001: 24f.). Generalisiertes<br />

und spezifisches Vertrauen stehen jedoch in einem engen Zusammenhang, weil sich Vertrauen, also<br />

die Vertrauenswürdigkeitseinschätzung eines bestimmten Treuhänders in einer bestimmten Vertrauenssituation<br />

(d.h. auch bezüglich eines bestimmten Vertrauensobjektes), letztlich immer aus beiden<br />

Komponenten zusammensetzt. Nur im Spezialfall des erfahrungslosen Erstvertrauens (Vertrauen an<br />

einen Unbekannten) determiniert allein das generelle Vertrauen, ob in einer spezifischen Situation<br />

vertraut wird bzw. Vertrauen vergeben wird (vgl. ebenda: 24), wobei selbst dann in der Regel ein<br />

Ersteindruck wirksam wird. Empirische Befunde deuten jedoch darauf hin, dass das spezifische<br />

Vertrauen grundsätzlich der einflussreichere Faktor für die Vertrauensvergabe ist (vgl. Scott 1980:<br />

810).


54 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

Beide Formen gründen auf jeweils unterschiedlichen Vertrauensbasen, die sie hervorrufen. Generalisiertes<br />

Vertrauen basiert einerseits auf Charakteristika der allgemeinen sozialen Struktur, in welcher<br />

mögliche Vertrauensbeziehungen stattfinden. Andererseits gründet eine allgemeine Vertrauensbereitschaft<br />

aber auch auf der individuellen Persönlichkeitsstruktur des Treugebers. Spezifisches<br />

Vertrauen hingegen entsteht in einer bestimmten Vertrauenssituation: Vertrauen gründet hier folglich<br />

einerseits auf bestimmten (vom Treugeber wahrgenommenen) Eigenschaften des Treuhänders<br />

und andererseits auf spezifischen situativen Eigenschaften der jeweiligen Beziehung zwischen<br />

Treugeber und Treuhänder.<br />

Dieser Zusammenhang, der in Abbildung 3 zusammenfassend dargestellt wird, wird im Folgenden<br />

näher erläutert.<br />

Persönlichkeitsstruktur<br />

des<br />

Treugebers<br />

Generalisiertes<br />

Vertrauen<br />

Charakteristika<br />

der allgemeinen<br />

sozialen Struktur<br />

Abbildung 3: Vertrauensbasen<br />

Vertrauen<br />

Persönlichkeitseigenschaften<br />

des<br />

Treuhänders<br />

Spezifisches<br />

Vertrauen<br />

Charakteristika<br />

der Vertrauenssituation<br />

Vertrauensbasen<br />

Formen des Vertrauens<br />

Vertrauenswürdigkeitseinschätzung in einer<br />

spezifischen Vertrauenssituation<br />

Zum einen sind es bestimmte Charakteristika der allgemeinen sozialen Struktur, die die Entwicklung<br />

von generalisiertem Vertrauen bedingen. Dies entspricht weitgehend der zuvor genannten<br />

strukturellen Einbettung von Vertrauensbeziehungen, bezieht sich also vor allem auf die Wirksamkeit<br />

von Reputationseffekten und allgemeinen (Rechts-)Normen, indem diese grundsätzliche Anreize<br />

für vertrauenswürdiges Verhalten bieten und ist damit unabhängig von bestimmten Akteuren und<br />

spezifischen Vertrauenssituationen (vgl. Seifert 2001: 28f.). Die Kultur – definiert als ein System<br />

von Werten und Normen, die von einer Gruppe von Menschen geteilt werden – trägt insofern zu generalisiertem<br />

Vertrauen bei, als bestimmte internalisierte Werte oder Normen (z.B. „Versprechen<br />

werden gehalten“) die Vergabe von Vertrauen an Dritte erleichtern (vgl. Craswell 1993: 495). Damit<br />

kulturelle Werte diese Wirkung entfalten können, muss der Treugeber diese von potenziellen Treuhändern<br />

erwarten (können); mit anderen Worten: die kulturellen Werte müssen geteilt werden. So erklärt<br />

sich dann auch, dass Menschen vor allem solchen Menschen vertrauen, die ihnen ähnlich sind<br />

(vgl. Earle und Cvetkovich 1995: 108): Wenn sich ein Mensch selbst für vertrauenswürdig hält, weil<br />

er nach bestimmten Werten handelt, so ist davon auszugehen, dass er eben solchen Menschen vertrauen<br />

wird, die dieselben Werte internalisiert haben. Wenn sie nun der Meinung sind, dass diese<br />

Werte systemimmanent bzw. eine Eigenschaft der allgemeinen sozialen Struktur sind, vermuten<br />

Menschen diese auch eher bei den Akteuren dieser Struktur bzw. dieses Systems.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 55<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

Generalisiertes Vertrauen basiert zum anderen auf der Persönlichkeitsstruktur des Treugebers und<br />

ist in dieser Hinsicht als relativ stabile Persönlichkeitseigenschaft zu interpretieren, die im Wesentlichen<br />

auf einer generalisierten Erwartung basiert (vgl. Rotter 1971: 444; 1980: 1) und durch die Verallgemeinerung<br />

von Erfahrungen entsteht (vgl. Seifert 2001: 22). 5 Die dafür relevanten Erfahrungen<br />

sind zum einen solche, die in der Biographie mit den Konsequenzen der Vertrauensvergabe gemacht<br />

wurden (Ripperger 1998: 103). Zum anderen ist die Entstehung generalisierten Vertrauens das Resultat<br />

eines umfassenden Lern- und Sozialisationsprozesses (vgl. Krampen 1997: 34; Seifert 2001:<br />

22f.). So weist etwa die Entwicklungspsychologie auf die besondere Bedeutung der Entwicklung eines<br />

Urvertrauens in der frühkindlichen Entwicklung hin (vgl. Giddens 1999: 104). Außerdem kann<br />

generalisiertes Vertrauen von den Eltern, relevanten Bezugsgruppen etc. gelernt werden (vgl. Rotter<br />

1967: 653). Bedeutsam ist hier wiederum die jeweilige Kultur, in deren Rahmen die Akteure sozialisiert<br />

wurden. Weil die Kultur die (Vertrauens-)Situation zudem „emotional definiert“, indem sie<br />

Symbole und Bedeutungen bereitstellt (vgl. Dederichs 1997: 72), hat sie auch Einfluss darauf, welche<br />

Eigenschaften des Treuhänders bei der Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit allgemein eine<br />

Rolle spielen. Zwar sind die Kriterien darüber, wann ein anderer als vertrauenswürdig eingeschätzt<br />

wird, interindividuell verschieden, da sie von der jeweiligen Biographie abhängen (vgl. Petermann<br />

1996: 74); weil aber die Lern- und Sozialisationsgeschichte – insbesondere innerhalb einer homogenen<br />

Kultur – zumindest in Teilen hohe Ähnlichkeit aufweist, sind doch gewisse Gemeinsamkeiten<br />

vorhanden. So werden bestimmte Eigenschaften des Treuhänders – wie etwa Integrität, Kompetenz<br />

und Offenheit – relativ stabil als Signale für Vertrauenswürdigkeit interpretiert (vgl. Köszegi 2001:<br />

63). Dasselbe gilt für manche äußeren Merkmale: So wird einer bestimmten Person häufig vor allem<br />

deshalb vertraut, weil sie einer spezifischen Gruppe (wie jener der Ärzte oder Polizisten) angehört<br />

(vgl. Seifert 2001: 24).<br />

Hier zeigt sich auch eine wichtige „Brücke“ zwischen generalisiertem und spezifischem Vertrauen:<br />

Welche Eigenschaften als Vertrauenswürdigkeitssignal interpretiert werden, wird zwar in der Vergangenheit,<br />

unabhängig von der aktuellen Vertrauenssituation gelernt; ob jedoch solche Eigenschaften<br />

bei dem spezifischen Treuhänder tatsächlich wahrgenommen werden, hängt letztlich von der jeweiligen<br />

Situation und dem jeweiligen Treuhänder ab. Die emotionale Komponente erweist sich als<br />

zentral für die Entwicklung von (spezifischem) Vertrauen zu einem bestimmten Menschen, denn sie<br />

beeinflusst die Wahrnehmung der Situation (also auch des Treuhänders) und ihre Bewertung (vgl.<br />

Lahno 2001: 175). Wenn sich eine Beziehung zu einer emotionalen Vertrauensbeziehung entwickelt<br />

hat, sind emotionale Dispositionen und Präferenzen für den folgenden Verlauf entscheidend; in solchen<br />

Beziehungen weckt streng eigennütziges Verhalten eher das Misstrauen der anderen Partei (vgl.<br />

Dederichs 1997: 74). Außerdem entsteht eine „emotionale Verbindlichkeit“ (ebenda: 75), die den<br />

Verpflichtungscharakter einer Vertrauensbeziehung – im Sinne einer Reziprozitätsnorm (vgl. dazu<br />

z.B. Smith/Mackie 1995: 410) – noch verstärkt. Damit eng verbunden ist der Aspekt, dass die affektive<br />

Orientierung neben positiven, neutralen oder negativen Besetzungen auch moralische Gefühle beinhaltet,<br />

die normative Anteile haben, also den Werte-Komplex betreffen (vgl. ebenda: 70). Daher ist<br />

auch ein rein rational interpretierter Normbegriff (vgl. dazu Coleman 1991: 321ff.; Opp 1981: 38) zu<br />

einseitig auf die externe Sanktionierung beschränkt und übersieht dabei das Gewissen bzw. moralische<br />

Bewusstsein als Instanz der Kontrolle normentsprechenden Handelns (vgl. Haller 1999: 344).<br />

Problematisch ist dies vor allem deshalb, weil eine derartige interne Sanktionierung unabhängig ist<br />

von der externen Sanktionierung durch andere Akteure bzw. das System (vgl. ebenda). Das bedeutet<br />

etwa, dass sich „moralische“ Treuhänder auch dann weniger opportunistisch verhalten werden, wenn<br />

5 Hier wird dann auch die besondere Bedeutung von Vertrautheit deutlich.


56 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

keine entsprechenden Normen auf struktureller Ebene existieren oder wenn nicht die Gefahr besteht,<br />

dass opportunistisches Verhalten innerhalb des sozialen Systems entdeckt wird. Daher sind es vor allem<br />

solche Merkmale des Treuhänders, die darauf schließen lassen, dass dieser dem Treugeber wohlwollend<br />

gegenübersteht, die als Indikatoren für Vertrauenswürdigkeit gesehen werden (vgl. Bacharach<br />

und Gambetta 2001: 6f.; Doney et al. 1998: 606).<br />

Neben solchen Faktoren, die in der spezifischen Person des Treuhänders gründen, sind es außerdem<br />

Eigenschaften der spezifischen Vertrauenssituation, die relativ unabhängig von der Persönlichkeit<br />

des Treuhänders sind, aber für das spezifische Vertrauen bedeutsam sind. Die spezifische Vertrauenssituation<br />

bietet dem jeweiligen Treuhänder bestimmte Opportunitäten und Restriktionen (s.o.),<br />

die auch dem Treugeber nicht verborgen bleiben. Diese erschließen sich etwa auch durch die Machtposition<br />

des Treuhänders (vgl. ähnlich Graeff 1998: 18), die üblicherweise von der spezifischen Situation<br />

abhängt (etwa von der Hierarchie in einem Unternehmen). So wird einem Treuhänder, der<br />

grundsätzlich als vertrauenswürdig eingeschätzt wird, in einer spezifischen Situation evtl. dennoch<br />

nicht vertraut, weil sich ihm „goldene Gelegenheiten“ bieten könnten, die einen Vertrauensbruch<br />

wahrscheinlich(er) machen, oder – umgekehrt – einem unbekannten oder als nicht besonders vertrauenswürdig<br />

eingeschätzten Menschen wird dennoch vertraut, weil dieser sich selbst – etwa durch<br />

das Anbieten eines Pfandes (oder eine andere Form der institutionellen Einbettung) – dem Treugeber<br />

gegenüber verletzlich macht.<br />

5.2 Grenzen einer rein rationalen Erklärung von Vertrauen<br />

Die Vielfältigkeit unterschiedlicher Vertrauensbasen zeigt einerseits, dass Vertrauen von einer Vielzahl<br />

verschiedener Faktoren abhängt. Andererseits zeigen sich aber auch die Grenzen einer rein rationalen<br />

Erklärung: Nur der Teil der oben diskutierten Vertrauensbasen ist erklärbar, der sich auf die<br />

Anreizstruktur des Treuhänders bezieht, also Teilaspekte der Charakteristika der allgemeinen sozialen<br />

Struktur sowie der Vertrauenssituation. Vertrauensbereitschaft als Persönlichkeitseigenschaft ist<br />

grundsätzlich nicht zu erklären, weil der „rational-ökonomische“ Akteur ein egoistischer Nutzenmaximierer<br />

ist und er quasi ohne Vergangenheit, d.h. ohne Lerngeschichte modelliert ist. Ähnliches gilt<br />

für die Persönlichkeit des Treuhänders: Weil alle Akteure gleichermaßen egoistisch sind, ist nur von<br />

Bedeutung, in welcher Situation sich der Treuhänder befindet.<br />

Wegen der Ausblendung unbewusster und affektualer Faktoren wird ganz allgemein der „Schatten<br />

der Vergangenheit“ vernachlässigt bzw. zu kurz gezogen. Gerade weil Menschen nicht dazu in der<br />

Lage sind, in einer Vertrauenssituation alle (verfügbaren) Informationen gleichermaßen in das Entscheidungskalkül<br />

einfließen zu lassen, basiert Vertrauen nicht nur auf einem rationalen Kalkül, sondern<br />

Treugeber sind auch dazu gezwungen, sich zumindest zum Teil auf ihre Erfahrungen zu verlassen,<br />

indem z.B. bestimmte Charakteristika des Treuhänders als Signal der Vertrauenswürdigkeit interpretiert<br />

werden. Jedoch selbst unter der Annahme, dass Menschen keinen internalen Restriktionen<br />

unterliegen und daher sämtliche entscheidungsrelevanten Kriterien berücksichtigen, ist nicht klar,<br />

wie genau die Akteure zu ihrer Einschätzung des Vertrauenswertes p kommen (können), wenn Unsicherheit<br />

bezüglich der genauen Ausprägung der Kriterien herrscht. Weil schlichtweg die Basis für<br />

solche Kalkulationen fehlt, können zukunftsbezogene Entscheidungen nicht auf strikt mathematischen<br />

Erwartungen beruhen (vgl. Keynes 1936: 162f.). Aus diesem Grund werden selbst unter einer<br />

sehr starken Rationalitätsprämisse nur Tendenzaussagen möglich sein.<br />

Die starke Rationalitätsprämisse in Verbindung mit der strengen Eigennutzannahme führt schließlich<br />

auch dazu, dass dem mit sozialer Interaktion einhergehenden Problem der doppelten Kontingenz


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 57<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

bzw. Erwartungsreziprozität nicht ausreichend Rechnung getragen wird (vgl. Funder 1999: 79), was<br />

sich insbesondere auf die dynamische Erklärbarkeit von Vertrauen auswirkt. Vertrauen ist nicht lediglich<br />

eine Prognose einer bestimmten Verhaltensdisposition des Treuhänders, sondern sie stützt<br />

sich auch darauf, dass (a) der Treuhänder seinerseits Erwartungen über das Verhalten des Treugebers<br />

anstellt und diese seiner Entscheidung zugrunde legt sowie (b) diese Erwartung wiederum eine Prognose<br />

über die Erwartung des Treugebers enthält (vgl. Ziegler 1997: 246). So können beide Seiten<br />

als soziale Akteure interpretiert werden, die gegenseitige Erwartungen über den jeweils anderen haben,<br />

wobei die Handlung eines Akteurs auch davon beeinflusst werden kann, welche Erwartungen<br />

der andere von ihm hat; schätzt daher ein Treugeber einen Treuhänder als vertrauenswürdig ein und<br />

der Treuhänder weiß bzw. vermutet dies, so kann dies dazu beitragen, sich wirklich vertrauenswürdig<br />

zu verhalten (vgl. Bachmann 1998: 302). Umgekehrt kann es der Entstehung bzw. Fortführung<br />

einer Vertrauensbeziehung hinderlich sein, wenn der Treuhänder glaubt, der Treugeber misstraue<br />

ihm. Signale des Misstrauens senden Akteure vor allem dann, wenn sie sich rein ökonomisch verhalten,<br />

etwa wenn sie Informationen über den Treuhänder einholen bzw. ihn in einer laufenden Vertrauensbeziehung<br />

kontrollieren (vgl. Sjurts 1998: 290f.) oder wenn sie dem Treuhänder gegenüber Sanktionspotential<br />

thematisieren, um dessen Anreizstruktur zu beeinflussen (vgl. Walgenbach 2000:<br />

712f.). Ist in einer Vertrauensbeziehung die Vertrauensvergabe durch den Treugeber Teil des impliziten<br />

Vertrages, so kann solches Verhalten als Vertragsbruch aufgefasst werden, wodurch sich der<br />

Treuhänder selbst weniger an den Vertrag gebunden fühlt. Resultiert dies in Handlungen des Treuhänders,<br />

die der Treugeber wiederum als Vertrauensbruch interpretiert, wird dieser sein Vertrauen<br />

herabsetzen und entsprechende Maßnahmen einsetzen (Abbruch der Beziehung oder noch stärkere<br />

Kontrolle); der Treugeber setzt damit unter Umständen eine Misstrauensspirale in Gang (vgl.<br />

Ripperger 1998: 69).<br />

Aus diesem Grund ist es gerade für langfristig stabile Beziehungen erforderlich, dass die Akteure die<br />

Unsicherheiten, die mit dem Problem der doppelten Kontingenz verbunden sind, reduzieren. Notwendig<br />

dafür sind historisch spezifische und kontextabhängige Mechanismen, zu denen Vertrauen<br />

zu zählen ist (vgl. Funder 1999: 80). Aber die Etablierung von Vertrauensbeziehungen ist erst möglich,<br />

wenn sich gemeinsam geteilte interpretative Schemata (d.h. was gilt als vertrauensfördernd oder<br />

-behindernd?), verbindliche Normen und eine allgemein akzeptierte Form der Machtausübung herausgebildet<br />

haben (vgl. Loose und Sydow 1994: 177). Daher kann auf die Berücksichtigung sowohl<br />

sozialer Strukturen als auch normativer Dispositionen und kultureller Prägungen für die Erklärung<br />

der Entstehungs- und Reproduktionsbedingungen von Vertrauen kaum verzichtet werden (vgl.<br />

Funder 1999: 80).<br />

6 Fazit<br />

Vertrauen stellt sich als ein sehr komplexes Phänomen heraus, insbesondere weil es sowohl auf einer<br />

Verhaltens- als auch auf einer Erwartungsebene wirksam wird. Dabei erweist es sich als notwendig,<br />

beide Ebenen klar zu trennen, will man dem Vertrauensphänomen gerecht werden. Außerdem erweist<br />

es sich als multifaktoriell bestimmt – und das auf beiden Ebenen –, weshalb eine Analyse unter<br />

den Basisprämissen streng rationalen Kalküls sowie rein egoistischer Nutzenmaximierung das Phänomen<br />

nicht ausreichend zu erfassen und zu erklären vermag. Eine Steigerung des Erklärungsgehaltes<br />

einer rational-ökonomischen Analyse erscheint daher nur möglich, sofern diese Prämissen aufgegeben<br />

bzw. erweitert werden. So kann die Abkehr von rein egoistischen Akteuren und die Einführung<br />

von Moral oder Altruismus den Erklärungsgehalt erheblich erhöhen, was jedoch auch zur Folge


58 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

hat, dass das Modell selbst an Komplexität gewinnt, so dass die Implementierung in die Erklärung<br />

von Makrophänomen erschwert wird (vgl. Hoßfeld 2004).<br />

Noch im Wesentlichen ungeklärt ist bislang, welche Wechselbeziehungen zwischen den unterschiedlichen<br />

Vertrauensbasen existieren: Es besteht noch ein erheblicher Forschungsbedarf darüber,<br />

wie diese Faktoren zusammenhängen und sich schließlich zu einem Vertrauenswert aggregieren. Zu<br />

ermitteln in diesem Zusammenhang ist darüber hinaus, ob einzelne Vertrauensbasen in bestimmten<br />

Situationen relativ bedeutsamer sind als andere und wie sich dies im zeitlichen Ablauf einer<br />

Vertrauensbeziehung verändert.<br />

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Raub, Werner, 1999: Vertrauen in dauerhaften Zweierbeziehungen: Soziale Integration durch aufgeklärtes<br />

Eigeninteresse. S. 239-268 in: Jürgen Friedrichs und Wolfgang Jagodzinski (Hg.): Soziale<br />

Integration. Opladen [u.a.]: Westdeutscher Verlag.<br />

Ripperger, Tanja, 1998: Ökonomik des Vertrauens: Analyse eines Organisationsprinzips. Tübingen:<br />

Mohr Siebeck.<br />

Rotter, Julian B., 1967: A new scale for the measurement of interpersonal trust. Journal of Personality<br />

35: 651-665.<br />

Rotter, Julian B., 1971: Generalized expectancies for interpersonal trust. American Psychologist 26:<br />

443-452.<br />

Rotter, Julian B., 1980: Interpersonal trust, trustworthiness and gullibility. American Psychologist<br />

35: 1-7.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 61<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

Schelling, Thamas C., 1960: The Strategy of Conflict. Oxford: Oxford University Press.<br />

Schmidtchen, Dieter (2000): Vertrauen und Recht: eine ökonomische Analyse, Saarbrücken, in:<br />

http://www.uni-saarlan_Hlt85525906d_Hlt85525906.de/fak1/fr12/csle/publications/2000-04_<br />

Vertrauen.PDF (Stand: 29.7.2004)<br />

Scott, Cuthbert L., III, 1980: Interpersonal Trust: A Comparison of Attitudinal and Situational Factors.<br />

Human Relations 33: 805-812.<br />

Seifert, Matthias, 2001: Vertrauensmanagement in Unternehmen. München, Mering: Hampp.<br />

Simmel, Georg, 1968: Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. 5. Auflage.<br />

Berlin: Duncker & Humblot.<br />

Sjurts, Insa, 1998: Kontrolle ist gut, ist Vertrauen besser? Die Betriebswirtschaft 58: 283-298.<br />

Smith, Eliot R. und Mackie, Diane M., 1995: Social psychology. New York: Worth Publishers.<br />

Sydow, Jörg, 1998: Understanding the Constitution of Interorganizational Trust. S. 31-63 in: Christel<br />

Lane und Reinhard Bachmann (Hg.): Trust Within and Between Organizations. Conceptual<br />

Issues and Empirical Applications. Oxford: Oxford University Press.<br />

Sztompka., Piotr, 1999: Trust. A Sociological Theory. Cambridge: Cambridge University Press.<br />

Vogt, Jörg, 1997: Vertrauen und Kontrolle in Transaktionen. Eine institutionenökonomische Analyse.<br />

Wiesbaden: Gabler Verlag.<br />

Voss, Thomas, 1998: Vertrauen in modernen Gesellschaften. S. 91-129 in: Regina Metze, Kurt Mühler<br />

und Karl-Dieter Opp (Hg.): Der Transformationsprozeß. Leipzig: Universitätsverlag Leipzig.<br />

Wagner, Gerald, 1994: Vertrauen in Technik. Zeitschrift für Soziologie 23: 145-157.<br />

Walgenbach, Peter, 2000: Das Konzept der Vertrauensorganisation. Die Betriebswirtschaft 60:<br />

707-720.<br />

Yamagishi, Toshio und Midori Yamagishi, 1998: Trust and commitment as alternative responses to<br />

social uncertainty. S. 109-123 in: W. Mark Fruin (Hg.): Networks, Markets and the Pacific Rim -<br />

Studies in Strategy. Oxford: Oxford University Press.<br />

Ziegler, Rolf, 1997: Interesse, Vernunft und Moral: zur sozialen Konstruktion von Vertrauen. S.<br />

241-254 in: Stefan Hradil (Hg.): Differenz und Integration. Frankfurt a.M., New York: Campus<br />

Verlag.<br />

Zucker, Lynne Goodman, 1986: Production of trust: Institutional sources of economic structure. Research<br />

in Organizational Behavior 8: 53-111.<br />

Zur Person<br />

Dipl.-Kfm. Heiko Hoßfeld, geb. 1975, 1996-2002 Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den<br />

Schwerpunkten Personalwirtschaft, Organisation & Planung und Organisationspsychologie an der<br />

Universität Duisburg-Essen; Abschluss: Diplom-Kaufmann. Seit Februar 2003 ist er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insb. Personalwirtschaft;<br />

von Februar 2004 bis April 2006 außerdem als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl<br />

Wirtschaftswissenschaften und Didaktik der Wirtschaftslehre beschäftigt.


62 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

Vertrauen – Eine Konzeptionalisierung auf Basis des rationalen Vertrauensbegriffs<br />

Kontakt<br />

Heiko Hoßfeld<br />

Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Personalwirtschaft Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />

Universität Duisburg-Essen, Standort Essen<br />

Universitätsstraße 12<br />

45117 Essen<br />

E-Mail: heiko.hossfeld@uni-essen.de


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 63<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

[1-L] Alewell, Dorothea; Bähring, Katrin; Canis, Anne; Hauff, Sven; Thommes, Kirsten:<br />

Die betriebliche Nachfrage nach Personaldienstleistungen: Bausteine eines Theorieentwurfs,<br />

(Arbeitspapier / SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität,<br />

Tradition und Strukturbildung, 7), Jena 2005, 26 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/b5/discussionpaper7.pdf)<br />

INHALT: Eine Betrachtung des Forschungsstandes macht deutlich, dass eine leistungsfähige<br />

Theorie der betrieblichen Nachfrage nach Personaldienstleistungen noch nicht existiert. Es<br />

besteht der Bedarf, ein umfassendes und systematisches Raster der Wirkungen des Fremdbezugs<br />

heterogener personalwirtschaftlicher Leistungen zu erarbeiten sowie situative und strukturelle<br />

Rahmenbedingungen, welche die Nachfrage der Unternehmen nach Personaldienstleistungen<br />

beeinflussen, in den Theorieansatz zu integrieren. Vor diesem Hintergrund präsentiert<br />

der Beitrag einige Bausteine eines umfassenden Erklärungsmodells hinsichtlich der Eigenfertigungs-Fremdbezugs-Entscheidungen<br />

im Personalbereich, welches die bestehenden Defizite<br />

vermindert bzw. behebt. Sie werden in einem theoretischen und empirischen Vorgehen entwickelt.<br />

Zunächst wird ein Theorieentwurf entwickelt, der die Basis für leitfadengestützte<br />

Experteninterviews darstellt. Auf dieser Grundlage werden 49 Interviews mit Vertretern von<br />

der Angebotsseite des Personaldienstleistungsmarktes, mit Vertretern von Verbänden von<br />

Personaldienstleistern und von nachfragenden Unternehmen geführt. Die hier präsentierten<br />

Überlegungen werden unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Experteninterviews formuliert,<br />

so dass die vorgestellten Bausteine eine theoretische und empirische Basis besitzen. Die<br />

Ausführungen gliedern sich wie folgt: Der erste Abschnitt enthält zunächst eine Übersicht<br />

über die Bausteine des Erklärungsmodells. Der zweite Abschnitt stellt die Überlegungen zu<br />

den Auslösern der Make-or-Buy-Entscheidung vor. Der dritte Abschnitt beschreibt die Einflussfaktoren<br />

auf die Entstehung des Alternativensets bei der Make-or-Buy-Entscheidung.<br />

Der vierte Abschnitt dient der Entwicklung des Rasters der Wirkungen von Eigenfertigung<br />

und Fremdbezug. Der fünfte Abschnitt fokussiert die strukturellen und situativen Determinanten,<br />

welche die Wirkungserwartungen beeinflussen. Der Artikel schließt mit einem kurzen<br />

Ausblick auf weiteren Forschungsbedarf. (ICG2)<br />

[2-L] Alewell, Dorothea; Bähring, Katrin; Thommes, Kirsten:<br />

Die Wirkungen des Outsourcings von Personalfunktionen: ein Überblick über Aussagen verschiedener<br />

theoretischer Ansätze, (Arbeitspapier / SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen<br />

nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung, 8), Jena 2005, 30 S.<br />

(Graue Literatur; URL: http://www.sfb580.uni-jena.de/veroeffentlichungen/b5/discussionpaper8.<br />

pdf)<br />

INHALT: "Der vorliegende Artikel leistet einen Beitrag zur Entwicklung einer umfassenden<br />

Theorie der Wirkungen eines Outsourcings von Personalfunktionen. Aufbauend auf den in<br />

der Literatur dominierenden Ansätzen zur Behandlung von Outsourcing-Fragestellungen wie<br />

den kostenrechnerischen Verfahren, dem Transaktionskostenansatz und dem ressourcenbasierten<br />

Ansatz werden weitere theoretische Ansätze zu Arbeitsteilungsfragen auf ihre Aussagen<br />

zu den Wirkungen eines Outsourcings von Personalfunktionen untersucht. Anschließend<br />

werden die Ansätze auf ihr Verhältnis zueinander beleuchtet. Im letzten Schritt werden dann


64 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

alle beleuchteten Theorien eklektisch zusammengefügt, so dass ein umfassendes Wirkungsset<br />

des Outsourcings von Personalfunktionen hergeleitet werden kann." (Autorenreferat)<br />

[3-F] Arnold, Marlen (Bearbeitung):<br />

Nachhaltigkeitspotentiale von Unternehmen aus organisationstheoretischer und evolutionärer<br />

Sicht (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Leitende Fragestellungen: Wie kann die Evolutorische Ökonomik für ein nachhaltiges<br />

strategisches Management von Unternehmen fruchtbar gemacht werden? Welche Nachhaltigkeits-<br />

und Innovationspotentiale/ -beiträge ergeben sich für das Strategische (Innovations-<br />

)Management aus organisations- bzw. evolutionstheoretischer Perspektive, z.B. in Abhängigkeit<br />

von Lebenszyklusphasen bzw. Alter und Größe von Unternehmen? Auf welche Art und<br />

Weise unterstützt dies die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und die Überwindung von Pfadabhängigkeiten?<br />

Welche Entwicklungsmöglichkeiten haben Unternehmen in verschiedenen Lebensphasen<br />

im Bereich des Strategische (Innovations-)Managements, wenn sie sich in Richtung<br />

Nachhaltigkeit entfalten wollen?<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />

Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: marlen.arnold@uni-oldenburg.de)<br />

[4-F] Bartelheimer, Gerlinde, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Gaitanides, Michael, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Prozessmanagement und Verhaltenssteuerung<br />

INHALT: Geschäftsprozessmanagement wird oftmals in Verbindung mit Prozessoptimierung<br />

diskutiert. Hierbei stehen in der Regel Methoden und Techniken im Vordergrund, wie die Ablauforganisation<br />

gestaltet und verändert werden kann. Die zu erreichende Effizienz soll über<br />

Prozessstrukturen sichergestellt werden, so dass die Organisationsmitglieder lediglich konform<br />

zu den Strukturen agieren müssen, um das Ziel zu erreichen. Demzufolge sind die Arbeitsablaufstrukturen<br />

Optimierungsgegenstand, und das Angebot an IT-Lösungen dementsprechend<br />

groß. Organisationsmitglieder werden überwiegend in Verbindung mit dem Überwinden<br />

von Widerständen gegen Neuerungen betrachtet. Eine Vielzahl von Konzepten beschäftigt<br />

sich daher mit der Einbindung von Organisationsmitgliedern bei Veränderungsprozessen<br />

in der Organisation. Der Eindruck entsteht, dass bei der Optimierung von Geschäftsprozessen<br />

die technische, mechanistische Komponente im Vordergrund steht, und die Rolle<br />

der Organisationsmitglieder darin beschränkt wird, veränderte (technisch optimierte) Prozesse<br />

auszuführen, um eine Erhöhung der Effizienz zu ermöglichen. Allerdings ist eine lückenlose<br />

Definition von Arbeitsabläufen nicht nur unmöglich, sondern auch unerwünscht, so dass die<br />

Organisationsmitglieder Handlungsspielräume bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten besitzen.<br />

Somit hängt das Erreichen der Effizienz nicht nur von Prozessstrukturen ab, sondern auch<br />

vom Verhalten des ausführenden Organisationsmitglieds. Vor dem Hintergrund des technischen<br />

Fortschritts und der großen Vielfalt an technischen Möglichkeiten, Prozessabläufe effizienter<br />

zu gestalten, stellt sich die Frage, inwiefern das organisationale Verhalten den Engpass<br />

der Prozessoptimierung darstellt. Unter der Annahme, dass technisch alles möglich ist,<br />

was für einen reibungslosen Arbeitsablauf notwendig ist, ist es relevant, effizientes Verhalten


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 65<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

zu erzeugen und sicherzustellen. Im Rahmen des Forschungsprojektes soll dieser Annahme<br />

gefolgt und festgestellt werden, wie im Rahmen des Prozessmanagements effizientes Verhalten<br />

erzeugt und sichergestellt werden kann. Dementsprechend ist zu klären, welche Merkmale<br />

und Ausprägungen Arbeitsabläufe aufweisen müssen, um erwünschtes Verhalten hervorzubringen.<br />

Hierfür sind Erkenntnisse über die Dimensionen der menschlichen Leistungserbringung,<br />

das hierfür zu zeigende Leistungsverhalten und dessen Determinanten notwendig. Es<br />

soll festgestellt werden, welchen Einfluss Prozessmanagement auf organisationales Verhalten<br />

ausüben und welche Rolle es als Instrument der Verhaltenssteuerung einnehmen kann. Das<br />

Forschungsprojekt strebt die Erarbeitung eines integrativen Modells an, welches sich sowohl<br />

der betriebswirtschaftlichen, sozialwissenschaftlichen als auch psychologischen Erkenntnisse<br />

bedient und in der nachfolgenden Forschung empirisch getestet werden kann.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />

Institut für betriebliche Logistik und Organisation (Holstenhofweg 85, 22043<br />

Hamburg)<br />

KONTAKT: Gaitanides, Michael (Prof.Dr. Tel. 040-6541-2862,<br />

e-mail: michael.gaitanides@hsu-hh.de); Bartelheimer, Gerlinde (Tel. 040-16541-2789,<br />

e-mail: gerlinde.bartelheimer@hsu-hh.de)<br />

[5-L] Bendl, Regine:<br />

Revisiting organization theory: integration and deconstruction of gender and transformation<br />

of organization theory, Frankfurt am Main: P. Lang 2005, 341 S., ISBN: 0-8204-6547-X (Standort:<br />

UB Bielefeld(361)-AR200/B458)<br />

INHALT: "This book deals with organizational discourse and its gender subtexts. The two main<br />

research questions guiding this book are: first, according to what notions and patterns are<br />

males and females (re)produced within organizational texts, and more crucially, according to<br />

what gender subtext is organizational discourse (re)framed? Second, how does this gender<br />

subtext discourse influence, change and transform organizational discourse and contribute to<br />

the development of a new field or space for organizational research that transgresses mainstream<br />

disciplinary borders? In pursuing these questions deconstructively this book stresses<br />

on the processes and patterns according to which organizational discourse, and thus, of<br />

course, organizational scholars (re)produce gender." (extract)<br />

[6-L] Beschorner, Thomas; Hollstein, Bettina; König, Matthias; Lee-Peuker, Mi-Yong; Schumann,<br />

Olaf J. (Hrsg.):<br />

Wirtschafts- und Unternehmensethik: Rückblick - Ausblick - Perspektiven, (Schriftenreihe<br />

für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Bd. 10), München: Hampp 2005, 447 S., ISBN: 3-879<br />

88-931-7 (Standort: USB Köln(38)-32A3009)<br />

INHALT: "Die deutschsprachige Wirtschafts- und Unternehmensethik hat sich seit ihrem Beginn<br />

in den 1980er Jahre enorm entwickelt und ausdifferenziert. Sie ist heute an einem Punkt angekommen,<br />

an dem sich vier oder fünf gut ausgearbeitete Ansätze inhaltlich gegenüberstehen<br />

und sich, aufgrund der je spezifischen Theoriestruktur und Grammatik, in ihren eigenen Konzeptionen<br />

weiter entwickeln und zugleich schärfer gegeneinander abgrenzen. Dabei wurden


66 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

jedoch die aktuellen Entwicklungen sowohl in der Ökonomie und anderen Sozialwissenschaften<br />

als auch in der Philosophie wenig wahrgenommen und damit eine notwendige Anschlussfähigkeit<br />

erschwert. Die Artikel in dem vorliegenden Sammelband unternehmen Rückblicke,<br />

Ausblicke und Perspektiven auf und für wirtschaftsethische Fragestellungen entlang dieser<br />

Trias." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Reinhard Pfriem: Das Schmutzige ist das Saubere.<br />

Jenseits der vermeintlichen Reinheit von Moralökonomik und Diskursethik (von Liberalismus<br />

und Idealismus) (23-58); Matthias Schmidt: Verbindliche Offenheit (Korreferat) (59-<br />

66); Stephan Panther: Wirtschaftsethik und Ökonomik (67-94); Andreas Suchanek: Die Relevanz<br />

der experimentellen Ökonomik für die Wirtschaftsethik (Korreferat) (95-104); Birger P.<br />

Priddat: Philosophie und Wirtschaftsethik: Moral as an open source (105-128); Thomas Petersen:<br />

Wirtschaftsethik und Philosophie (Korreferat) (129-140); Sonja Grabner-Kräuter: US-<br />

Amerikanische Business Ethics-Forschung - the story so far (141-180); Bettina Palazzo: The<br />

story so far - revisited: Die kulturellen Hintergründe der Business Ethics (Korreferat) (181-<br />

196); Karl Homann: Wirtschaftsethik: Versuch einer Bilanz und Forschungsaufgaben (197-<br />

212); Andreas Georg Scherer: Neuere Entwicklungen der Diskursethik und ihr Beitrag zur<br />

Lösung des philosophischen Grundlagenstreits zwischen Universalismus und Relativismus in<br />

der interkulturellen Ethik (213-232); Peter Ulrich: Integrative Wirtschaftsethik. Versuch einer<br />

(Selbst-) Einschätzung des Entwicklungs- und Diskussionsstands (233-250); Josef Wieland:<br />

Governanceethik und moralische Anreize (251-280); Thomas Bausch: Wirtschaft und Ethik.<br />

Anmerkungen zur akademischen Forschung hinsichtlich einer Wirtschafts- und Unternehmensethik<br />

(Korreferat) (281-290); Kurt Riöttgers: Wirtschaftsphilosophische Durchblicke<br />

(Korreferat) (291-308); Bernd Siebenhüner: Wirtschaftsethik als kritische Sozialwissenschaft<br />

(309-318); Mi-Yong Lee-Peuker: Wissenschaftstheoretische Perspektiven: Wirtschaftsethik<br />

als kritische Sozialwissenschaft (Workshopbericht) (319-324); Michael S. Aßläinder: Philosophia<br />

Ancilla Oeconomiae? - Wirtschaftsethik zwischen Hilfswissenschaft und Orientierungswissenschaft<br />

(325-338); Annette Barkhaus: Arbeit, Erziehung und Familie - Plädoyer<br />

für eine Erweiterung der wirtschaftsethischen Perspektive (339-374); Julia Role, Matthias<br />

König: Unternehmensethik und Praxis: Es waren zwei Königskinder ... (Workshopbericht)<br />

(375-382); Hans G. Nutinger: Ökonomik und Gerechtigkeit: Grundsätzliche Überlegungen<br />

und der Anwendungsfall Klimapolitik (383-424); Bettina Hollstein: Gerechtigkeit - ein aktueller<br />

Topos in der ökonomischen Theorie? (Workshopbericht) (425-432); Carsten Matthäus:<br />

Ansteckende Gier. Wie Unternehmenschefs für Schlagzeilen sorgen (433-440).<br />

[7-L] Breuer, Stefan:<br />

Max Webers tragische Soziologie: Aspekte und Perspektiven, Tübingen: Mohr Siebeck 2006,<br />

VIII, 381 S., ISBN: 3-16-148856-3<br />

INHALT: Der vorliegende Sammelband umfasst eine Mischung von älteren und neueren, veröffentlichten<br />

und nicht veröffentlichten Aufsätzen des Verfassers. Den roten Faden bildet das<br />

"tragische Leitmotiv" in der Soziologie Webers, mit dem dieser "die These von den religiösen<br />

Wurzeln des modernen Individualismus und seine Gegenwartsdiagnose in der Gestalt einer<br />

Tragödie zusammenbringt". Es handelt sich um Beiträge zur Religionssoziologie (Geburt der<br />

Moderne aus dem Geist der Weltablehnung), zur Herrschaftssoziologie (legitime Herrschaft,<br />

Patrimonialismus, Parteiwesen, Demokratie) und zur Stadtsoziologie (nichtlegitime Herrschaft,<br />

vormoderne Stadt). In einem vierten Teil geht es um Kontexte von Max Webers Werk:<br />

die "deutsche Linie" von Tönnies zu Weber, die Freundschaft zu Georg Jellinek und einen<br />

Vergleich von Webers Soziologie mit derjenigen von Norbert Elias. (ICE2)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 67<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

[8-L] Burow, Olaf-Axel; Hinz, Heinz (Hrsg.):<br />

Die Organisation als Kreatives Feld: evolutionäre Personal- und Organisationsentwicklung,<br />

Kassel: Kassel Univ. Press 2005, 312 S., ISBN: 3-89958-123-7<br />

INHALT: "Voraussetzung für den Wandel von der bürokratischen Verwaltungsorganisation zur<br />

offenen Gestaltungsorganisation ist ein verändertes Menschenbild, das persönliche Defizite<br />

und unvermeidbare Fehler als Gestaltungschancen erkennt und an die Stelle von Verregelung<br />

und Kontrolle Ermutigung, Vertrauen und Förderung setzt. Wie ein solcher Wandel im Bildungswesen<br />

aussehen kann damit beschäftigt sich diese Publikation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Olaf-Axel Burow, Heinz Hinz: Warum der Turm von PISA schief ist - die<br />

elf Irrtümer der Bildungsdebatte (9-34); Olaf-Axel Burow, Heinz Hinz: Die Entdeckung des<br />

Kreativen Feldes - oder: Wie die Schule bzw. die Organisation laufen lernt (35-76); Olaf-<br />

Axel Burow, Heinz Hinz: Evolutionäre Personal- und Organisationsentwicklung - EPOS. Ein<br />

Praxisbericht (77-122); Heinz Hinz: Entwicklungen wirkungsvoll und erfolgreich initiieren<br />

(123-136); Kathrin Kühnemuth: Lernkulturwandel - von der belehrenden zur lernenden Organisation.<br />

Evaluationsdarstellung (137-156); Horst Siebert: Formen des selbstgesteuerten<br />

Lernens (157-172); Ingeborg Schüßler: Zum Wandel der Lernkulturen an Schulen - zwischen<br />

Resignation und Innovation? (173-212); Robin Stark, Katharina Schnurer, Heinz Mandl: Auf<br />

dem Weg in eine neue Lehr-Lern-Kultur: Gestaltung problemorientierter Lernumgebungen<br />

zum selbstgesteuerten und kooperativen Lernen (213-235); Herbert Altrichter, Katharina<br />

Soukoup-Altrichter: Forschen für die eigene Praxis (236-246); Olaf-Axel Burow, Christel<br />

Schmieling-Burow: Art-Coaching: das expressive Selbstportrait als Weg zur Klärung der persönlichen<br />

und beruflichen Identität im Pädagogik-Studium (247-278); Daniela Rätzel, Heiko<br />

Rüppel, Holger Sickel: Gestaltung lernförderlicher Möglichkeitsräume - selbstgesteuertes<br />

Lernen in virtuellen Lernräumen (279-295); Christina Schachtner: Bildung als Identitätsprojekt<br />

zukunftseröffnendes Lernen in NGO's (296-307).<br />

[9-F] Diedrich, Ralf, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Mental Accounting, Prospect Theorie und Budgeting<br />

INHALT: Zielvorgaben spielen in der ökonomischen Realität eine große Rolle. Man begegnet<br />

ihnen in der Praxis und auf theoretischer Ebene in vielen Bereichen, nicht nur im Rahmen der<br />

Unternehmensrechnung, sondern etwa auch in der Organisationstheorie oder in der Theorie<br />

der Unternehmensführung. Negative Abweichungen von Zielvorgaben sind häufig Anlass für<br />

Sanktionen, sei es in Form von Lohn- oder Gehaltseinbußen oder auch in Form unterbleibender<br />

Anerkennung oder Hinweisen auf mangelnde Aufgabenerfüllung. Im Rahmen des Projektes<br />

wird untersucht, inwiefern die Prospect Theorie von Kahnemann/ Tversky und deren Erweiterung,<br />

die Cumulative Prospect Theorie, in der Lage sind, die motivatorischen Wirkungen<br />

von Zielvorgaben zu erklären.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Professur für BWL,<br />

insb. Controlling und interne Unternehmensrechnung (Marschnerstr. 31, 04109 Leipzig)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: diedrich@wifa.uni-leipzig.de)


68 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

[10-F] Feyser, Iris (Bearbeitung):<br />

Produktionsfaktor soziales Kapital: neues Potential zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />

von Unternehmen mit zusätzlichen Dimensionen für das Marketing (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Problemstellung: Mit kürzer werdenden Produktlebenszyklen bekommt die Innovationsfähigkeit<br />

eines Unternehmens die herausragende Bedeutung im Kampf um Marktanteile.<br />

Globalisierung und die Dominanz des Shareholder-Value Prinzips lösen diesen Druck vielfältig<br />

einseitig auf der Kostenseite und vernichten somit soziales Kapital. Mit der Vernichtung<br />

dieses Kapitals aber wird gleichzeitig die Innovationskraft des Unternehmens geschwächt.<br />

Zielsetzung: Über die Erfassung von sozialem Kapital in ökonomischen Kategorien soll eine<br />

Integration in konkrete betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erfolgen. Richtungsweisend<br />

ist hierbei, dass Möglichkeiten aufzuzeigen sind, wie über die gezielte Nutzung des Potentials<br />

von sozialem Kapital Konkurrenzvorteile zum Einsatz kommen können, die dann maßgeblich<br />

zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens beitragen. In einem zweiten Schritt<br />

soll ermittelt werden, welche neuen Dimensionen sich für das Marketing eines Unternehmens<br />

ergeben, wenn soziales Kapital als "echter" Produktionsfaktor in Ansatz gebracht wird.<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />

Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: WIR.Feyser@t-online.de)<br />

[11-F] Fischer, Jens, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Gaitanides, Michael, Prof.Dr. (Leitung); Gaitanides,<br />

Michael, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Steuerung in Organisationen<br />

INHALT: Die Promotionsarbeit geht der Frage nach, wie die Steuerung von Entscheidungen in<br />

Organisationen sich theoretisch angemessen erfassen lässt. Die meisten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen<br />

Theorien greifen zur Erklärung von Steuerung auf zwei Komponenten<br />

zurück: individuelle Akteure und soziale Strukturen. Erst die Systemtheorie macht deutlich,<br />

dass die Eigendynamik von Kommunikationsprozessen zu Entscheidungen führt, die sich weder<br />

auf die Intentionen von Individuen, noch auf die Strukturen der Organisation zurückrechnen<br />

lassen. Allerdings blendet die Systemtheorie, bedingt durch ihren Anspruch, Handlungstheorien<br />

vollständig ersetzen zu können, die Komponente des individuellen Akteurs weitgehend<br />

aus und versucht, mit dem Erklärungspotenzial der Komponenten soziale Struktur und<br />

Kommunikationsprozess auszukommen. In dieser Arbeit sollen die spezifischen Möglichkeiten<br />

und Grenzen der Systemtheorie bei der Erfassung von Steuerung in Organisationen ausgelotet<br />

und gezeigt werden, dass die Grenzen vor allem auf die Ausblendung des individuellen<br />

Akteurs zurückzuführen sind. In einem nächsten Schritt wird der soziale Sinn als das Theorieelement<br />

identifiziert, mit dem die Systemtheorie die Leerstelle neu besetzt, die das Verschwinden<br />

des individuellen Akteurs hinterlässt. Es soll gezeigt werden, dass das Konzept<br />

des sozialen Sinns diese Stelle nicht besetzen kann und dass ein hinreichendes Verständnis,<br />

etwa von organisationaler Entscheidungskommunikation, nur möglich ist, wenn man individuelle<br />

Sinnzuschreibungen in die Analyse mit einbezieht. Die Auseinandersetzung läuft auf<br />

eine Modifizierung systemtheoretischer Prämissen hinaus, die es erlauben soll, das Erklärungspotenzial<br />

der Komponenten Prozess, Struktur und Akteur gleichermaßen zu nutzen. Anschließend<br />

soll geprüft werden, ob sich mit den modifizierten theoretischen Annahmen das


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 69<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

Thema Steuerung in Organisationen genauer erfassen lässt. Schließlich sollen die modifizierten<br />

Theorieannahmen genutzt werden, um auf dieser Basis die in Organisationen relevanten<br />

Steuerungsmedien zu identifizieren und in ihrer Funktionsweise zu beschreiben.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />

Institut für betriebliche Logistik und Organisation (Holstenhofweg 85, 22043<br />

Hamburg)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 040-6541-2862, e-mail: michael.gaitanides@hsu-hh.de); Fischer, Jens<br />

(Tel. 040-6541-2489, e-mail: jens.fischer@hsu-hh.de)<br />

[12-F] Hafner, Sonja Johanna, M.A.; Hanke, Thomas, M.A.; Bluszez, Oliver, Dipl.-Päd. (Bearbeitung);<br />

Stark, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Management of Values und Corporate Citizenship. Bedingungen innovationsförderlicher<br />

Unternehmenskulturen in der Zeitgesellschaft<br />

INHALT: Wie können Unternehmen und andere Organisationen (Non-Profit) Strategien von CSR<br />

(Corporate Social Responsibility) und CC (Corporate Citizenship) aufgreifen und nachhaltig<br />

als Teil der Unternehmensstrategie integrieren? Welche Chancen hat dies für eine innovative<br />

Unternehmenskultur? Wie kann die Personalentwicklung damit verbunden werden? Welche<br />

Instrumente sind notwendig für die Implementation und Evaluation? Was bedeutet das für<br />

kleinere und mittlere Unternehmen? GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen (lokale<br />

Unternehmen und Org.) und international/ Stand und Entwicklung<br />

METHODE: In Anlehnung an Giddens Simulationstheorie werden insbesondere Legitimation<br />

und Sinnstiftung nach innen und außen fokussiert. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen.<br />

Beobachtung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview. Workshops<br />

mit beteiligten Unternehmen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: 5. Zukunftsforum Arbeiten -<br />

Lernen - Innovationen. Lernkultur Kompetenzentwicklung und innovative Arbeitsgestaltung -<br />

Zukunft der Arbeit. Tagungsband (Entwurf). Berlin, 14. und 15. April 2005. S.u. http://ptad.pt-dlr.de/Dateien/Beitraege_04.pdf<br />

.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Labor<br />

für Organisationsentwicklung -OrgLab- (Universitätsstr. 12, 45117 Essen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0201-183-4427, e-mail: wolfgang.stark@uni-due.de); Hafner, Sonja J.<br />

(Tel. 0201-183-2239, e-mail: sonja.hafner@uni-due.de)<br />

[13-L] Hasse, Raimund; Krücken, Georg:<br />

Der Stellenwert von Organisationen in Theorien der Weltgesellschaft: eine kritische Weiterentwicklung<br />

systemtheoretischer und neo-institutionalistischer Forschungsperspektiven, in:<br />

Zeitschrift für Soziologie, Sonderheft, 2005, Bd. 2005, S. 186-204 (Standort: USB Köln(38)-<br />

XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Systemtheorie und Neo-Institutionalismus weisen zwei Gemeinsamkeiten auf: Erstens<br />

liegt ihnen ein umfassendes Konzept von Weltgesellschaft zugrunde; zweitens betonen sie die


70 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

hohe Bedeutung von Organisationen. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, wie das Verhältnis<br />

von Organisation und Gesellschaft in beiden Theorien konzipiert ist. Auf der Grundlage<br />

einer wechselseitigen Brechung von Systemtheorie und Neo-Institutionalismus werden die<br />

Schwächen der jeweiligen Konzeptualisierung herausgearbeitet. Zudem werden in kritischer<br />

Erweiterung des Neo-Institutionalismus Forschungsperspektiven skizziert, die sich vornehmlich<br />

auf die Funktion von Beratungseinrichtungen und staatlichen Instanzen beziehen. Dies<br />

erlaubt, Differenzierungen hervorzuheben, die im Programm des Neo-Institutionalismus nicht<br />

berücksichtigt werden und die auch für die Systemtheorie neue Forschungsfronten eröffnen."<br />

(Autorenreferat)<br />

[14-L] Heidenreich, Martin:<br />

Die Organisationen der Wissensgesellschaft: zwischen regionalem und grenzüberschreitendem<br />

Lernen, in: Grüne Akademie in der Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Die Verfasstheit der<br />

Wissensgesellschaft, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2006, S. 43-56, ISBN: 3-89691-619-X<br />

INHALT: Die Wissensgesellschaft ist nicht in erster Linie eine Gesellschaft von Wissenschaftlern,<br />

Akademikern, Forschern und Entwicklern, sondern eine Gesellschaft lernender, vielfach<br />

grenzüberschreitend tätiger Organisationen, die ihre eigenen Strukturen fortlaufend auf den<br />

Prüfstand stellen, um ihren Bestand in einer turbulenten Umwelt sicherzustellen. Damit stellt<br />

sich die Frage nach dem Verhältnis von regionalem und globalem Lernen, von regionalen Innovationssystemen<br />

und multinationalen Unternehmen. Der Autor entwickelt die These, dass<br />

die Internationalisierung der Wirtschaft den Unternehmen grenzüberschreitende Lernprozesse<br />

ermöglicht und dass diese hierbei gezielt auf regionale Produktionscluster zurückgreifen. Innovationen<br />

finden somit überwiegend im Spannungsfeld und in der Wechselwirkung von internationalen<br />

Unternehmensnetzwerken und regionalen Innovationssystemen statt. Der Autor<br />

erläutert seine These in drei Schritten: Er skizziert zunächst, wie organisatorisches Lernen in<br />

multinationalen Organisationen überhaupt möglich ist, denn Organisationen sind in erster Linie<br />

durch Berechenbarkeit, Verlässlichkeit und Routinisierung und nicht durch Lernen gekennzeichnet.<br />

Er geht anschließend auf den Stellenwert regionaler Innovationssysteme für organisatorische<br />

Lernprozesse ein und fasst im dritten Schritt die Ergebnisse sowie die Implikationen<br />

für eine Theorie der Wissensgesellschaft zusammen. (ICI2)<br />

[15-L] Hengsbach, Friedhelm:<br />

Gerechtigkeits- und Solidaritätsverständnis und Sozialstaat, in: Perspektiven des Demokratischen<br />

Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 22/2005, H. 2, S.<br />

99-107 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424)<br />

INHALT: Der Autor kommentiert die gegenwärtige Gerechtigkeitsdebatte der politischen Parteien<br />

in der Bundesrepublik, denn Globalisierung, demographischer Wandel, technologische<br />

Entwicklung und Wissensgesellschaft erfordern nach allgemeinem Konsens einen neuen Gerechtigkeitsbegriff.<br />

Dieser lässt sich als Abschied von der Verteilungsgerechtigkeit inhaltlich<br />

zusammenfassen, denn diese ist nur auf die Umverteilung materieller Güter und finanzieller<br />

Mittel ausgerichtet. Die Kritik an der Verteilungsgerechtigkeit impliziert gleichzeitig auch eine<br />

Kritik am Sozialstaat und insofern ist auch der Ort für die neue Gerechtigkeit die Zivilgesellschaft.<br />

Der Autor zieht aus der aktuellen Debatte einige Schlussfolgerungen für die Vorstellung<br />

von Gerechtigkeit und normativer Überzeugungen, wozu er insbesondere den Zu-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 71<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

sammenhang zwischen demokratischer Gleichheit und demokratischer Gesellschaft betont. Er<br />

geht ferner auf die Bedeutung der Beteiligungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit und Leistungsgerechtigkeit<br />

ein und skizziert abschließend die Funktion der Solidarität als gesellschaftliche<br />

Steuerungsform im modernen Sozialstaat. (ICI)<br />

[16-F] Hergert, Roland (Bearbeitung):<br />

Strategische ökologische Frühaufklärung von Unternehmen (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Die Zielsetzung der Dissertation ist es, ein Konzept zur strategischen Frühaufklärung<br />

von Unternehmen im ökologischen bzw. Nachhaltigkeitskontext zu entwickeln, dass sich insbesondere<br />

der Fragestellung widmet, wie Unternehmen wahrnehmen und inwiefern man die<br />

Wahrnehmung von Unternehmen verändern bzw. steuern kann. Der Frage nach der Wahrnehmung<br />

von Organisationen soll sich auf zwei verschiedenen Wegen genähert werden: zum<br />

einen sollen Erkenntnisse aus dem Bereich des Wissensmanagement und zum anderen aus<br />

dem Bereich der Lernenden Organisation herangezogen werden, um analog zu der ähnlichen<br />

Fragestellung, wie Unternehmen lernen und Wissen aufbauen?, die Frage, wie Unternehmen<br />

wahrnehmen?, zu beantworten. Unsere mentalen Modelle, die unserem Wahrnehmungsprozess<br />

zu Grunde liegen, bestimmen, welche Informationen wir aufnehmen und wie wir sie verarbeiten.<br />

"Wir werden ein Signal aus der Außenwelt nur wahrnehmen, wenn es relevant für<br />

eine der Zukunftsoptionen ist, die wir in unserer Vorstellung bereits ausgearbeitet haben." (Arie<br />

de Geus, 1998). Wenn keine Möglichkeit der Einordnung von Informationen in das bestehende<br />

Wahrnehmungsmuster/ -modell besteht, werden diese auch nicht aufgegriffen. Es<br />

scheint also wichtig, den Wahrnehmungsprozess als solchen zu betrachten, um Probleme<br />

bzgl. einer Frühaufklärung zu erkennen. In der Praxis könnte dies bedeuten, von eher passiven<br />

Methoden der Frühaufklärung (Monitoring und Scanning von Informationen) zu einem<br />

eher aktiven Prozess der Aussendung eigener Signale, deren Reflexion in anderen Wahrnehmungsmodellen,<br />

zu kommen und damit eigene Zukunftsoptionen zu entwickeln.<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />

Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: roland.hergert@mail.uni-oldenburg.de)<br />

[17-F] Hölzl, Sebastian (Bearbeitung):<br />

Interne Dienstleistungsqualität als Ansatz eines Interaktionsorientierten Managements. Voraussetzungen<br />

und Konsequenzen immaterieller Leistungserstellung<br />

INHALT: Problemstellung: Standen in der klassischen Industriegesellschaft materielle Güter im<br />

Vordergrund der unternehmerischen Leistungserstellung und -beurteilung, verschiebt sich die<br />

Perspektive heute zu den Leistungsfunktionen, die durch Wissen und Kompetenz Mittel und<br />

Wege erschließen, Unternehmensprodukte abzusetzen, die Funktionserfüllung der Produkte<br />

zu gewährleisten, Verbesserung zu erzielen und zunehmend heterogenen Kundenansprüchen<br />

gerecht zu werden. Führende Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation und Finanzen<br />

geben heute offen zu, dass sich der Wert der von ihnen angebotenen Leistungen eher<br />

immateriell denn materiell darstellt (Giarini/ Stahel 2000, S. 23). Bestehende Produktions-<br />

und Absatzkonzepte werden dadurch vor die Herausforderung gestellt, ihre vormals auf


72 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

Sachgüter bezogenen Ansätze diesem Umstand anzupassen und Instrumente zu entwickeln,<br />

diese tendenziell intangiblen Güter und Leistungsziele greifbar zu machen, um geeignete Optimierungsmöglichkeiten<br />

aufzuzeigen. Leitende Fragestellungen: Was ist Qualität - was wird<br />

von wem, wie beurteilt? Wodurch bestimmt sich die Qualität von (immateriellen) Leistungen,<br />

Produkten? Was unterscheidet "Qualitätskonzepte" bspw. von anderen produktions- oder<br />

marketing-orientierten Ansätzen? Welche Faktoren schränken die Praktikabilität von bestehenden<br />

Ansätzen ein bzw. heben sie hervor? Inwiefern ist eine Unterscheidung von anbieterseitig<br />

hergestellter und nachfragerseitig wahrgenommener Qualität zielführend? Bis zu welchem<br />

Grade haben subjektive Qualitätswahrnehmungen intersubjektive Auswirkungen oder<br />

Ursachen?<br />

METHODE: Der Schwerpunkt des Dissertationsvorhabens liegt in der Analyse der unternehmerischen<br />

Interaktionsprozesse hinsichtlich der (immateriellen) Leistungserstellung und der Erörterung<br />

von Instrumenten zur Evaluation und Beurteilung der Ergebnisse. Zu diesem Zweck<br />

wird auf Konzepte der dienstleistungsökonomischen Forschung zurückgegriffen, die den Fokus<br />

der Betrachtung auf die Interaktion zwischen Leistungsanbieter und -nachfrager lenken.<br />

Aufgrund der Intangibilität der Leistungen, die durch Interaktionen hergestellt werden, basiert<br />

der angestrebte Ansatz eines Interaktionsorientierten Managements auf qualitativ ausgerichteten<br />

Managementkonzepten, wie sie sich im Total Quality Management finden. In der Konsequenz<br />

einer Orientierung hin zu internen Kunden- und Anbieterstrukturen, wie es das Modell<br />

des internen Marketings vorschlägt, bietet sich die Möglichkeit, das Management von Unternehmen<br />

als komplexes Gebilde von Interaktionen aus einer neuen Perspektive zu gestalten.<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />

Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: slhoelzl@gmx.de)<br />

[18-L] Horsmann, Claes S.; Nerdinger, Friedemann W.; Jahnke, Anne; Zschorlich, Christopher:<br />

Trend-Report 'Beteiligungsorientierte Unternehmenskultur': eine Inhaltsanalyse praxisorientierter<br />

Literatur, (Arbeitspapier aus dem Projekt "TiM - Transfer innovativer Unternehmensmilieus",<br />

Nr. 2), Rostock 2006, 35 S. (Graue Literatur; URL: http://www.wiwi.uni-rostock.de/~<br />

wipsy/tim/downloads/tim_arbeitspapier_02.pdf)<br />

INHALT: Die Forschung zum Konstrukt der 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' hat<br />

sich als Ziel gesetzt, einen theoretischen Rahmen insbesondere für die wissenschaftliche Arbeit<br />

zu schaffen, die sich mit der Beteiligung von Mitarbeitern an Informationen, Entscheidungen,<br />

Kapital und Erfolg ihres Unternehmens und der daraus resultierenden Gestalt der Unternehmenskultur<br />

auseinandersetzt. Dem gemäß arbeitet die Studie die praxisorientierte Literatur<br />

so auf, dass ein Bezug zwischen den dort vorherrschenden Themen und Meinungen und<br />

der theoretischen Arbeit zur 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' hergestellt werden<br />

kann. Dazu werden Buchpublikationen wie Ratgeber, Best-Practice-Reports und journalistische<br />

Studien herangezogen. In gleicher Weise werden überwiegend an Manager und Personalwirtschaftler<br />

gerichtete Fachzeitschriften gesichtet, wie z.B. 'Harvard Business Manager',<br />

'Handelsblatt Personal' und 'Personalführung'. Das einführende Kapitel legt zunächst die<br />

grundlegenden Erwägungen zur Relevanz der beteiligungsorientierten Unternehmenskultur<br />

im Praktikerdiskurs dar. Der zweite Abschnitt liefert sodann eine 'Landkarte' der Themengebiete,<br />

die als Auslöser für, als Maßnahmen der oder als Folge von verschiedenen Formen der


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 73<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

Mitarbeiterbeteiligung gelten. Neben der inhaltlichen Charakterisierung der identifizierten<br />

Themenfelder wird dabei auch jeweils die Entwicklung der ihnen zugeordneten Literatur in<br />

den letzten zehn Jahren aufgezeigt. So zählen zu den Auslösern die gesellschaftliche Verantwortung<br />

und ethische Anforderungen sowie die soziodemographische Entwicklung der Arbeitnehmerschaft.<br />

Die Perspektivenwechsel umfassen die Veränderung des Bildes von und<br />

des Umganges mit den Mitarbeitern sowie die Entwicklung der Mitarbeiter zu Intrapreneuren.<br />

Als Maßnahmen werden (1) neue Formen der Arbeitsorganisation, (2) die Erschließung des<br />

Wissens der Mitarbeiter und (3) die materielle Beteiligung der Mitarbeiter herausgearbeitet.<br />

Das Ziel der 'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' liegt in der Bindung engagierter<br />

Mitarbeiter. Die Inhaltsanalyse anhand der Themenfelder zeigt, dass praxisorientierte Literatur<br />

häufig Bezüge zwischen den Themenfeldern herstellt, dies jedoch nur unsystematisch und<br />

ohne eine ausreichende Abgrenzung innerhalb der Felder geschieht. Das verdeutlicht, dass<br />

enge inhaltliche Bezüge der untersuchten Schlagworte untereinander vermutet, diese jedoch<br />

nicht zwangsläufig explizit zum Thema gemacht werden. Insofern erscheint es auch aus anwendungsorientierter<br />

Sicht sinnvoll, ein übergreifendes, integratives Konzept wie das einer<br />

'beteiligungsorientierten Unternehmenskultur' zu etablieren. (ICG2)<br />

[19-L] Hoßfeld, Heiko:<br />

Die Erklärung von Vertrauen im ökonomischen Modellbau - zwischen Realitätsnähe und<br />

Komplexität, in: <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> : Organisations- und Verwaltungsforschung,<br />

Bd. 1/2006, S. 9-31<br />

(URL: http://www.gesis.org/Information/<strong>soFid</strong>/pdf/Organisation_2006-1.pdf)<br />

INHALT: "Der Beitrag beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Integration des<br />

Vertrauensphänomens in den ökonomischen Modellbau. Es zeigt sich, dass sich bereits unter<br />

sehr strengen Verhaltensannahmen eine Vielzahl von Vertrauensursachen erklären lassen, eine<br />

vollständige Erklärung von Vertrauen jedoch nicht möglich ist. Die Implementation von<br />

fremdbezogenen Präferenzen ermöglicht zwar eine Erhöhung der Realitätsnähe des Modells,<br />

dies jedoch auf Kosten seiner Einfachheit. Insbesondere die Erfassung individueller Präferenzen<br />

bedeutet für den ökonomischen Modellbau eine nicht mehr händelbare Erhöhung der<br />

Komplexität, weshalb Möglichkeiten analysiert werden, die Präferenzen der Akteure aus den<br />

situativen Gegebenheiten abzuleiten. Dazu gehört auch die Frage nach der kulturellen Einbettung<br />

von Vertrauensbeziehungen." (Autorenreferat)<br />

[20-L] Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Hrsg.):<br />

Institut Arbeit und Technik: Jahrbuch 2003/2004, Gelsenkirchen 2004, 263 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/jahrbuch/jahrb0304.html)<br />

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Gerhard Bosch: "Finanzierung Lebenslangen Lernens: der Weg in<br />

die Zukunft" (7-22); Gabi Schilling: Flexible Arbeitszeitgestaltung in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (23-34); Sebastian Schief: Fünfundfünfzig, weiblich, ohne Ausbildung sucht ...<br />

(35-52); Karin Esch, Sybille Stöbe-Blossey: Beratung im Netzwerk: das Konzept der "aktiven<br />

Moderation" (53-68); Ulrich Mill, Detlef Bonnemann, Hansjürgen Paul: E-Learning in KMU<br />

(69-81); Elke Dahlbeck, Josef Hilbert, Wolfgang Potratz: Gesundheitswirtschaftsregionen im<br />

Vergleich: auf der Suche nach erfolgreichen Entwicklungsstrategien (82-102); Rainer<br />

Fretschner, Paul Wolters: Die Wissensbasis der Gesundheitswirtschaft (103-118); Stephan


74 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

von Bandemer, Michaela Evans, Josef Hilbert: Gesundheitswirtschaft: die große Hoffnung<br />

auf des Messers Schneide? (119-135); Karen Jaehrling: Wischen in der Wissensgesellschaft<br />

(136-152); Claudia Weinkopf: Personal-Service-Agenturen (153-169); Stefan Gärtner, Judith<br />

Terstriep: Dortmunder IT-Wirtschaft zwischen profiliertem Kompetenzfeld und lokaler Querschnittsbranche<br />

(170-184); Walter Weiß: Beteiligung an beruflicher Weiterbildung (185-<br />

197); Ernst Helmstädter: Zur Ökonomik des Wissens (198-208); Wolfgang Paulus, Karin<br />

Weishaupt: Wissenslogistik als neue zentrale Dienstleistung des Servicebereichs Information<br />

und Kommunikation (209-220); Jochen Bleckmann: Organisation, Personal und Haushalt<br />

(221-226).<br />

[21-L] Knoblauch, Hubert:<br />

Kritik des Wissens: Wissensmanagement, Wissenssoziologie und die Kommunikation, in:<br />

Boris Wyssusek (Hsrg.): Wissensmanagement komplex : Perspektiven und soziale Praxis, Berlin:<br />

E. Schmidt, 2004, S. 275-289, ISBN: 3-503-07822-3<br />

INHALT: "Der Autor unterzieht den Mangel an theoretischer Fundierung im Wissensmanagement<br />

einer kritischen Reflexion - vom Standpunkt eines Wissenssoziologen. Ein zentraler<br />

Kritikpunkt in seinem Beitrag stellt der unreflektierte Eklektizismus des Wissensbegriffs im<br />

Wissensmanagement dar, der dazu führt, dass inkommensurable Konzepte kombiniert werden,<br />

ohne dass deren fundamentalen Differenzen Rechnung getragen wird. Ein Rückgriff auf<br />

die Wissenssoziologie bietet dem Wissensmanagement die Möglichkeit, die Diskussion um<br />

Formen des Wissens und der Wissensvermittlung auf eine fundierte Basis zu stellen. Gleichzeitig<br />

ergibt sich dabei für die Wissenssoziologie die Chance, vorhandene Kenntnisse einer<br />

praktischen Nutzung in bislang vernachlässigten Bereichen zuzuführen." (Autorenreferat)<br />

[22-L] Kussin, Matthias:<br />

Public Relations als Funktion moderner Organisation: soziologische Analysen, (Systemtheorie/<br />

Management), Heidelberg: Verl. für Systemische Forschung im Carl-Auer-Systeme-Verl.<br />

2006, 133 S., ISBN: 3-89670-351-X<br />

INHALT: "Public Relations, zu Deutsch Öffentlichkeitsarbeit, wird in der organisations- und<br />

kommunikationswissenschaftlichen Literatur vor allem als Meinungspflege und als Kommunikationsform<br />

mit der Öffentlichkeit bezeichnet. Lässt sich aus dieser Beschreibung auch eine<br />

wissenschaftliche Einordnung von Public Relations ableiten? Dieser Frage nachgehend, diskutiert<br />

der Autor die wichtigsten Stränge der PR-Theorien und konfrontiert diese mit den<br />

zentralen Konzepten der soziologischen Systemtheorie. Dabei wird deutlich: Die bisherigen<br />

Beschreibungen der Public Relations arbeiten mit normativen Grundannahmen, die eine<br />

streng analytische Betrachtung eher blockieren. In dieser Studie wird schließlich ein alternativer<br />

Begriff der Public Relations formuliert, der sich grundlegend von bisherigen Ansätzen<br />

unterscheidet." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 75<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

[23-L] Langer, Andreas:<br />

Leadership zwischen Anreizmoral, Wohlfahrtsverlusten und Effizienz sozialer Institutionen:<br />

Anreizanalysen professioneller Dienstleistungserbringung als wirtschafts- und unternehmensethische<br />

Aspekte effizienter Leadership, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik,<br />

Jg. 7/2006, H. 1, S. 35-58<br />

INHALT: Die Konsequenzen impliziter Anreize oder institutioneller Interdependenzen für Leadership<br />

in sozialen Institutionen sind auf neuen oder etablierten sozialen Märkten fast vollständig<br />

unbekannt. Der Beitrag diskutiert Effizienz- und Kooperationsprobleme auf sozialen<br />

Märkten und in sozialen Institutionen. Beide betreffen Leadership in Hinblick auf die Koordinierung<br />

und Führung hoch qualifizierter, spezialisierter Mitarbeiter. Nach einem kurzen<br />

Überblick über Leadership-Konzeptionen wird Effizienz in sozialen Institutionen und auf sozialen<br />

Märkten auf der Basis der Transaktionskosten- und der Agency-Theorie diskutiert.<br />

Kooperationsprobleme und Interaktionsdilemmata können über Kostenheuristik und Wohlfahrtsverluste<br />

identifiziert werden. Es ergeben sich zwei Schlussfolgerungen für Leadership:<br />

(1) Markteffekte müssen ihren Niederschlag in Organisations- und Personalentwicklung finden.<br />

(2) Unterschiedliche ethische Orientierungen müssen für die Entscheidungsfindung in<br />

sozialen Institutionen berücksichtigt werden. (ICEÜbers)<br />

[24-F] Lautermann, Christian, Dipl.-Oec.; Willöper, Katja (Bearbeitung):<br />

Ethikmanagement in der Naturkostbranche - eine Machbarkeitsstudie<br />

INHALT: Hintergrund: Das Thema des Forschungsprojektes und sein Zustandekommen erklären<br />

sich aus zweierlei Richtungen. Zum einen handelt es sich bei der "Naturkostbranche" um eine<br />

über 30 Jahre gewachsene Gruppe von Unternehmen des Lebensmittelsektors, die mit ihren<br />

besonderen - auch moralischen - Qualitätsansprüchen in der aktuellen marktlichen und gesellschaftlichen<br />

Situation vor einer Reihe neuer Herausforderungen gestellt sind. Zum anderen<br />

symbolisiert der Begriff "Ethikmanagement" die gegenwärtig stark in Fahrt kommende Diskussion<br />

über die Integration von ethischen Ansprüchen in den unternehmerischen Alltag,<br />

welche unter den beiden englischen Schlagworten Corporate Social Responsibility (CSR) und<br />

Corporate Citizenship geführt wird. Der mittlerweile deutlich praxisorientierte Fokus dieser<br />

unternehmensethischen Debatte wurde begleitet von der Entwicklung verschiedener Ansätze,<br />

Konzepte und Instrumente zur Lösung der ethischen und nachhaltigkeitsbezogenen Aufgaben<br />

des unternehmerischen Handelns. Diese beiden thematisch recht unterschiedlichen Entwicklungen<br />

treffen sich schließlich beim Thema dieser Studie: bei der Frage, ob die konzeptionellen<br />

Vorschläge zur Verknüpfung von ethischen und wirtschaftlichen Erwägungen (Ethikmanagement)<br />

positive Beiträge zur Meisterung der spezifischen Herausforderungen leisten können,<br />

vor denen sich ein Wirtschaftszweig gestellt sieht, der ohnehin und von Anbeginn durch<br />

einen besonderen ethischen Anspruch - und einen entsprechenden Ruf - gekennzeichnet ist<br />

(Naturkostbranche). Gegenstand und Ziele: Im Rahmen der Machbarkeitsstudie ist die branchenbezogene<br />

Anwendung einer allgemeinen Konzeption zum Management von ethischen<br />

Problemstellungen im Unternehmensalltag erforscht worden. Bestehende Managementansätze<br />

wie das Werte-Management-System des Zentrums für Wirtschaftsethik bildeten dabei den<br />

Ausgangspunkt der konzeptionellen Überlegungen; die Besonderheiten der Naturkostunternehmen<br />

hinsichtlich der Frage nach Unternehmensethik stellten indessen den Gegenstand der<br />

empirischen Forschungsausrichtung dar. Durch qualitative Befragungen und die Zusammenarbeit<br />

mit Unternehmen und Branchenverband sind die praktischen Möglichkeiten und Erfor-


76 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

dernisse einer Implementation von Ethikmanagementsystemen in der Naturkostbranche eruiert<br />

werden. Damit ist die wissenschaftliche Grundlage für die konzeptionelle Entwicklung<br />

und die praktische Implementation eines Ethikmanagementsystems in Unternehmen der Naturkostbranche<br />

im Rahmen eines größeren Folgeprojekts gelegt worden. Partner: Praxispartner<br />

ist der Bundesverband Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel e.V. (BNN) in<br />

Köln. Wissenschaftlicher Partner ist das Zentrum für Wirtschaftsethik in Konstanz.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Lautermann, Christian; Pfriem, Reinhard; Wieland, Josef; Fürst,<br />

Michael; Pforr, Sebastian: Ethikmanagement in der Naturkostbranche: eine Machbarkeitsstudie.<br />

Theorie der Unternehmung, Bd. 28. Marburg: Metropolis-Verl. 2005. ISBN 3-89518-<br />

507-8. ARBEITSPAPIERE: Ethikmanagement in der Naturkostbranche - eine Machbarkeitsstudie.<br />

Kurzzusammenfassung. Unter: http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/ Zusammenfassung_BESOShomepage.pdf<br />

abrufbar.+++Ethikmanagement in der Naturkostbranche -<br />

eine Machbarkeitsstudie. Endbericht. Unter: http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01fb<br />

05/491860056.pdf abrufbar.+++Einladung zur Vortrags- und Workshopveranstaltung "Ethikmanagement<br />

in der Naturkostbranche: Perspektiven einer praktischen Umsetzung". Unter:<br />

http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/Einladung_Workshop.pdf abrufbar.+++Programm<br />

der Veranstaltung. Unter: http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/Programm_<br />

BESOS_Workshop.pdf abrufbar.+++Artikel "Wertemanagement im Handel gefragt-". Unter:<br />

http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/Wertemanagement_biomarkt.pdf abrufbar.+++<br />

Pfriem, Reinhard; Lautermann, Christian: Präsentation der Machbarkeitsstudie. Unter: http://<br />

www.uni-oldenburg.de/laub/download/Lautermann_Pfriem_-_Ethikmanagement_in_der_<br />

Naturkostbranche.pdf abrufbar.+++Schmidt, Matthias: Effektive Unternehmensethik - die<br />

Verbindung von Ethik und Erfolg. Unter: http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/<br />

Schmidt_-_Effektive_Unternehmensethik.pdf abrufbar.+++Wildner, Martin: Corporate Citizenship<br />

in mittelständischen Unternehmen - Erfahrungen und Perspektiven. Unter: http://<br />

www.uni-oldenburg.de/laub/download/Wildner_-_Corporate_Citizenship_in_mittelstaendischen_Unternehmen.pdf<br />

abrufbar.+++Wieland, Josef: Wertemanagement in der Naturkostbranche.<br />

Unter: http://www.uni-oldenburg.de/laub/download/Wieland_-_Wertemanagement_<br />

in_der_Naturkostbranche.pdf abrufbar.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />

und Ernährung -BLE-<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />

Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />

KONTAKT: Lautermann, Christian (Tel. 0441-7984645, e-mail: chrislautermann@web.de)<br />

[25-F] Luig, Alexandra (Bearbeitung):<br />

Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von Unternehmen: die Balanced Scorecard als zukunftsfähiges<br />

Managementkonzept<br />

INHALT: Problemstellung: Ereignisse wie die Globalisierung und Entwicklungen in der Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie haben in Unternehmen zu Entwicklungen geführt, die<br />

mit alten Steuerungsmechanismen wie dem planungsdeterminierten Managementkreislauf<br />

von Planung, Durchführung und Kontrolle nur noch unzureichend zu managen sind. Gleichzeitig<br />

haben sich Unternehmen vom Produzenten von Produkten zum Produzenten von Kultur<br />

oder Sinn gewandelt. Dies hat Auswirkungen auf die Organisation von Unternehmen, da


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 77<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

Wertschöpfungsprozesse eines Produktes nur noch teilweise im Rahmen eines Unternehmens<br />

stattfinden. Dadurch ergeben sich neue Herausforderungen in der Organisation, auch vor dem<br />

Hintergrund, dass Wandel und Veränderung nicht mehr als Ausnahmen von der Stabilität angesehen<br />

werden können, sondern aus dauerhafter Zustand. Da plandeterminierte Managementinstrumente<br />

unter diesen Bedingungen immer mehr Schwächen offenbaren, stellt sich<br />

die Frage, wie Unternehmen zukünftig entwicklungsfähig und steuerbar bleiben. Forschungsfragen:<br />

Folgende Fragenkomplexe stehen im Mittelpunkt der Arbeit: In welcher Art und Weise<br />

wirken externe und interne Herausforderung auf die Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit<br />

von Unternehmen? Wie kann der Begriff der Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von<br />

Unternehmen vor den heutigen Herausforderungen definiert werden? Mit welchen Methoden<br />

ist die gestaltende Einflussnahmen auf die Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von Unternehmen<br />

möglich und welcher Ergänzungen bedürfen sie? Im ersten Teil der Arbeit sollen<br />

mit Hilfe der Ansätze des organisationalen Lernens, des Wissensmanagements und des Innovationsmanagements<br />

einen ersten Begriff der Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit zu erarbeiten.<br />

Im zweiten Teil der Arbeit sollen Vorschläge zur praktischen Umsetzung erarbeitet<br />

werden. Ausgangspunkt bildet hierbei die Balanced Scorecard. Die Balanced Scorecard bietet<br />

sich insofern als Ausgangspunkt an, da sie strategische mit operativen Aspekten verbindet.<br />

Durch die Verknüpfung der einzelnen Aktivitäten und Ausrichtung dieser auf die Strategie<br />

hin, bietet das Konzept die Möglichkeit einer langfristigen Entwicklung, die alle Aktivitäten<br />

des Unternehmens integriert, auch so genannten weichen Faktoren. Gleichzeitig bietet das<br />

Konzept die Möglichkeit der Setzung von Rahmenbedingungen. Im ersten Blick scheint es<br />

daher sinnvoll zu untersuchen, welche Möglichkeiten die Balanced Scorecard in der Realisierung<br />

einer Entwicklungs- und Steuerungsfähigkeit von Unternehmen bildet. Die Balanced<br />

Scorecard bietet als Managementsystem auch die Möglichkeit der Initiierung von Lernprozessen.<br />

Sie kann als eine wesentliche Funktion zur langfristigen Unternehmensentwicklung<br />

angesehen werden. Um diese zu stärken soll daher die Integration einiger Module des Soft<br />

Factor Assessment in die Balanced Scorecard zur Förderung der Reflexionsfähigkeit erarbeitet<br />

werden. Abschließend folgt der Blick auf mögliche zukünftige Entwicklungen.<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />

Umweltpolitik (26111 Oldenburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: A.Luig@gmx.net)<br />

[26-L] Manzeschke, Arne; Nagel, Eckhard:<br />

Leadership in sozialen Organisationen: zur Organisation der Organisation von Macht, in:<br />

Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Jg. 7/2006, H. 1, S. 9-26<br />

INHALT: Soziale Organisationen haben kürzlich eine Adaption an das Konzept von Leadership<br />

begonnen. Die besonderen Charakteristika von Leadership in sozialen Organisationen sind<br />

noch kaum identifiziert. Ziel dieses Beitrags ist es, die Form zu bestimmen, die Leadership im<br />

Kontext von Autorität, Macht und Management und in Bezug auf den sozialen Kontext annimmt.<br />

Die zunehmende Dominanz ökonomischen Denkens hat dazu beigetragen, dass die<br />

Rolle sozialer Prinzipien immer prekärer wird. Leadership könnte sich einer besonderen Herausforderung<br />

gegenüber sehen, wenn sie Verantwortung für den Schutz sozialer Prioritäten<br />

vor Angriffen aus der Wirtschaft übernimmt. Leadership muss sich eventuell auch davor hüten,<br />

sich von der eigenen Macht verführen zu lassen. (ICEÜbers)


78 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

[27-F] Müller-Seitz, Gordon, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Ringlstetter, Max, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Positive Emotionen in Organisationen (Arbeitstitel)<br />

INHALT: Skizzierung positiver Emotionen als "blinder Fleck" in der Organisationstheorie. Identifikation<br />

potentieller Aktionsparameter und Reflexion dergleichen.<br />

METHODE: Sozialkonstruktivismus; evolutionäre Organisationstheorie. Untersuchungsdesign:<br />

Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Primär- und Sekundärdaten).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Ringlstetter, M.; Kaiser, S.; Müller-Seitz, G.: Positives Management.<br />

Wiesbaden: Gabler 2006 (geplant).<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Stipendium<br />

INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,<br />

Lehrstuhl für Allgemeine BWL, Organisation und Personal (Auf der Schanz 49, 85049<br />

Ingolstadt)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0841-937-1937, Fax: 0841-937-1942,<br />

e-mail: gordon.mueller-seitz@ku-eichstaett.de)<br />

[28-L] Oebbecke, Janbernd (Hrsg.):<br />

Nicht-normative Steuerung in dezentralen Systemen, (Nassauer Gespräche der Freiherr-vom-<br />

Stein-Gesellschaft, Bd. 7), Wiesbaden: Steiner 2005, 402 S., ISBN: 3-515-08694-3 (Standort:<br />

USB Köln(38)-32A5906)<br />

INHALT: "Beim 8. Nassauer Gespräch, dessen Ergebnisse hier vorgelegt werden, ging es um die<br />

gezielte, wenn auch nicht notwendig immer erfolgreiche Verhaltensbeeinflussung in dezentralen<br />

Systemen mit nicht-normativen Instrumenten. Die behandelten Beispiele reichten u.a.<br />

von der römischen Republik bis zu deutschen Metropolregionen, von der katholischen Kirche<br />

bis zur Schule. Der Band vereinigt die Beiträge aus juristischer, historischer, kanonistischer,<br />

ökonomischer, politik-, erziehungs-, verwaltungswissenschaftlicher und psychologischer Perspektive.<br />

Über alle Unterschiede der behandelten Beispiele hinweg und bei allen Verschiedenheiten<br />

der Fragestellungen und Methoden der beteiligten Disziplinen zeigen sich dabei<br />

immer wieder Parallelen und Strukturähnlichkeiten in den Formen der Einflussnahme auf Zusammenhalt<br />

und Entwicklung solcher sozialer Einheiten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Janbernd Oebbecke: Nicht-normative Steuerung in dezentralen Systemen - Versuch einer<br />

Bilanz des Nassauer Gesprächs (7-14); Lars Holtkamp: Neue Formen kommunaler Bürgerbeteiligung<br />

- Netzwerkeuphorie und Beteiligungsrealität (15-34); Joachim Blatter: Metropolitan<br />

Governance in Deutschland: Normative, utilitaristische, kommunikative und dramaturgische<br />

Formen der politischen Steuerung (35-78); Dörte Diemert: Steuerung im kommunalen Spitzenverband.<br />

Eine Betrachtung nichtnormativer Steuerungsprozesse im Verband am Beispiel<br />

desLandkreistages NRW (79-106); Johannes Ludwig Schipmann: Interessenwahrnehmung<br />

und Entscheidungsfindung im dezentralen System Hanse im 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts<br />

(107-120); Bernhard Linke: Bürger ohne Staat? Die Integration der Landbevölkerung in<br />

der römischen Republik (121-150); Claudia Garnier: Rituale der Ehre. Die Inszenierung der<br />

Herrschaft im spätmittelalterlichen Moskauer Adel (151-174); Georg Bier: Dezentralität in<br />

der Katholischen Kirche? Nicht-normative Steuerung im Dienst der kirchlichen Einheit (175-<br />

204); Christian Walter: Dezentrale Konstitutionalisierung durch nationale und internationale<br />

Gerichte: Überlegungen zur Rechtsvergleichung als Methode im öffentlichen Recht (205-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 79<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

230); Hans-Georg Kotthoff: Dezentrale Steuerung im Bildungswesen: Internationale Erfahrungen<br />

zu Wirkungen und Nebenwirkungen der 'Autonomisierung' der Einzelschule (231-<br />

254); Indra Spiecker genannt Döhmann: Staatliche Informationsgewinnung im Mehrebenensystem<br />

- ein Überblick (253-284); Christoph Möllers: Netzwerk als Kategorie des Organisationsrechts<br />

- Zur juristischen Beschreibung dezentraler Steuerung (285-302); Martin Beckenkamp:<br />

Institutionelle Ergonomie. Verhaltensrelevante Variablen zurBeeinflussung kooperativen<br />

Verhaltens in sozialen Dilemmata (303-346); Elisabeth Göbel: Nicht-normative Steuerung<br />

durch ökonomische Anreize (347-362); Monika John-Koch: Nicht-normative Steuerung<br />

durch Ziele und Vergleiche - Benchmarking als nationales und europäisches Phänomen (363-<br />

402).<br />

[29-L] Oppen, Maria:<br />

Local Governance und bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen, in: Helfried Bauer,<br />

Peter Biwald, Elisabeth Dearing (Hrsg.): Public governance : öffentliche Aufgaben gemeinsam<br />

erfüllen und effektiv steuern, Wien: Neuer Wiss. Verl., 2005, S. 342-361, ISBN: 3-7083-0300-8<br />

(Standort: UuStB Köln(38)-33A1960)<br />

INHALT: Der Beitrag zur Public Governance betrachtet den Nutzen bürgerschaftlichen Engagements<br />

von Unternehmen für die (lokale) Gemeinschaft und ihre Einrichtungen. In einem ersten<br />

Schritt wird zunächst die Entwicklung des 'schlanken Staates' zum 'aktivierenden Staat' im<br />

Zuge des New Public Management (NPM) und des Konzepts der Good Governance in ihren<br />

Grundzügen dargestellt. Im Anschluss wird sodann die Förderung bürgerschaftlichen Engagements<br />

von Unternehmen beschrieben. Im dritten Schritt werden auf der Basis leitfadengestützter<br />

Experteninterviews und Dokumentenanalysen die Facetten der Initiierung und Umsetzung<br />

von Corporate Citizenship in acht deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe<br />

untersucht. Auf dieser Grundlage wird im vierten Schritt der Frage nach Reichweite und<br />

Grenzen der Leistungsfähigkeit unternehmerischen Sozialengagements, seinem Nutzen für<br />

das (lokale) Gemeinwesen nachgegangen. Dabei finden die Aspekte (1) Ressourcentransfer,<br />

(2) Innovation, (3) Engagementförderung, (4) Ordnungsbildung und (5) Unternehmenskultur<br />

Berücksichtigung. Im abschließenden Ausblick werden die neuen Herausforderungen aufgezeigt,<br />

die solche neuen sozialen Partnerschaften zwischen Wirtschaft, gemeinnützigen Organisationen<br />

und öffentlichen Einrichtungen an die Akteure in einem aktivierenden Staat, bezogen<br />

auf Modernisierung, Unterstützung und Koordination, stellen. (ICG2)<br />

[30-F] Paech, Niko, PD Dr. (Bearbeitung):<br />

Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum. Eine unternehmensbezogene<br />

Transformationstheorie<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche<br />

Umweltpolitik (26111 Oldenburg)


80 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

[31-L] Paetau, Michael:<br />

Wissen in sozialen Strukturen, in: Boris Wyssusek (Hsrg.): Wissensmanagement komplex :<br />

Perspektiven und soziale Praxis, Berlin: E. Schmidt, 2004, S. 119-134, ISBN: 3-503-07822-3<br />

INHALT: "Der Autor geht der Frage nach, wie soziale Systeme wissen können, was sie wissen.<br />

Bei der Beantwortung dieser Frage weist er dem Zusammenspiel zwischen Kondensierung,<br />

Sedimentierung und Aktualisierung von Wissen eine besondere Bedeutung zu. Dieses Zusammenspiel<br />

lässt sich in sozialen Systemen nur über Kommunikation vollziehen, in deren<br />

Rahmen unter anderem darüber entschieden wird, welches Wissen gespeichert und welches<br />

Wissen genutzt werden soll. Für das Wissensmanagement ergibt sich daraus unter anderem<br />

die Konsequenz, von individualistischen Ansätzen Abstand zu nehmen und die soziale Interaktion<br />

in den Fokus der Betrachtung zu setzen." (Autorenreferat)<br />

[32-L] Pippke, Wolfgang; Gourmelon, Andreas; Meixner, Hanns-Eberhard; Mersmann, Birgit:<br />

Organisation, Köln: Heymanns 2005, XII, 248 S., ISBN: 3-452-26078-X (Standort: UB Bonn(5)-<br />

2005-8751)<br />

INHALT: Die Verfasser legen ein Lehrbuch zur Organisation in der öffentlichen Verwaltung vor,<br />

das klassische Ansätze der Organisation der öffentlichen Verwaltung durch das Aufgreifen<br />

neuer Entwicklungen ergänzt. Neben Grundlagen der Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre<br />

werden Systemelemente der Verwaltungsorganisation, Stellenbeschreibung und Stellenbesetzung,<br />

Grundlagen und Gestaltung der Aufbauorganisation, die Ablauforganisation, der Ablauf<br />

einer Organisationsuntersuchung, die Organisationsentwicklung sowie neue Tendenzen<br />

im Kontext von Qualitätsmanagement, Bürgernähe und E-Government behandelt. (ICE2)<br />

[33-F] Pundt, Alexander; Martins, Erko; Horsmann, Claes, Dr. (Bearbeitung); Nerdinger, Friedemann<br />

W., Prof.Dr. (Leitung):<br />

TIM - Transfer innovativer Unternehmensmilieus - beteiligungsorientierte Unternehmenskultur<br />

als Erfolgsfaktor - Erfahrungsaustausch und Entwicklung von Ansätzen für den Aufbau<br />

und Erhalt beteiligungsorientierter Unternehmenskulturen zur Gestaltung des Wandels<br />

INHALT: Zentrale Forschungshypothese: eine innovationsförderliche Kultur hängt eng zusammen<br />

mit einer kooperativen bzw. beteiligungsorientierten Kultur. Ein beteiligungsoffenes Milieu<br />

begünstigt Innovationen in einem Unternehmen. Es aktiviert ungenutzte Potenziale bei<br />

den Mitarbeitern und hilft so, die permanent anstehenden Transitsituationen besser zu bewältigen.<br />

Seine Gestaltung ist Management- und Führungsaufgabe, wobei die repräsentative Vertretung<br />

von Mitarbeiterinteressen als unverzichtbarer Bestandteil begriffen werden muss. Forschungsziele:<br />

1. theoretische Festlegung des Konzepts "beteiligungsorientierte Unternehmenskultur";<br />

2. empirische Analyse und Weiterentwicklung beteiligungsorientierter Unternehmenskulturen;<br />

3. Dokumentation guter Unternehmenspraxis; 4. Beitrag zur öffentlichen<br />

Diskussion um Mitarbeiterbeteiligung und Mitbestimmung.<br />

METHODE: Kulturebenenmodell von Schein, Konzept der Offenheit und Geschlossenheit von<br />

Organisationen von Gebert et al. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWIN-<br />

NUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 45; Experteninterviews, MitarbeiterInnen aus 9<br />

Unternehmen; Auswahlverfahren: Quota). Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 9; im Projekt kooperierende<br />

Unternehmen). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung,


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 81<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

online (Stichprobe: ca. 500 -geplant-; MitarbeiterInnen in 3-4 im Projekt kooperierenden Unternehmen;<br />

Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

DLR Projektträger Gesundheitsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut<br />

für BWL Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie<br />

(Ulmenstr. 69, 18051 Rostock)<br />

KONTAKT: Martins, Erko (Tel. 0381-4984-573, e-mail: erko.martins@uni-rostock.de)<br />

[34-F] Reiner, Julia Marie (Bearbeitung); Götz, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Maßstäbe für Vertrauen in Organisationen<br />

INHALT: keine Angaben<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen;<br />

Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: DaimlerChrysler<br />

AG FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Human Resource<br />

Management -ZHRM- (Bürgerstr. 23, 76829 Landau)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 06341-906-403, e-mail: goetz@uni-landau.de)<br />

[35-F] Rheinländer, Kathrin, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Zabel, Hans-Ulrich, Prof.Dr. (Leitung);<br />

Zabel, Hans-Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Vertrauen im Rahmen nachhaltigen Wirtschaftens<br />

INHALT: Das Sustainability-Konzept gilt als Antwort auf weltweit bestehende ökologische und<br />

soziale Probleme. Es bedarf insbesondere auch der Umsetzung in der Wirtschaft. Trotz der<br />

regen Diskussion diesbezüglicher Ansätze ist der Umsetzungsstand bei weitem noch nicht als<br />

zufrieden stellend zu betrachten. Als ein wesentlicher Grund dafür sind Glaubwürdigkeits-<br />

und Vertrauensprobleme anzusehen. So vertrauen bspw. die Konsumenten erst recht zögerlich<br />

den ökologischen Eigenschaften von Produkten. Ähnliche Probleme werden auch als<br />

Barrieren für nachhaltigkeitsorientierte Kooperationen, wie z.B. überbetriebliche Verwertungsnetze<br />

genannt. Ziel der Arbeit soll es deshalb sein, ausgehend von einer umfassenden<br />

Analyse des Vertrauenskonstruktes aus ökonomischer Sicht, Faktoren auf Grundlage eines interdisziplinären<br />

Vertrauensmodells zu identifizieren, die zur Vertrauensbildung zwischen den<br />

verschiedenen Akteuren beitragen. Darauf aufbauend sollen Maßnahmen zur Gestaltung vertrauensbasierter<br />

betrieblicher Interaktionsbeziehungen im Sustainability-Kontext beschrieben<br />

werden.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Rheinländer, Kathrin: Trust and corporate sustainability marketing.<br />

8th International Conference "Decisions for Economic Development: Improving Management<br />

for a Better World", Barcelona 2005, pp. 129-137.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2001-05 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution; Wissenschaftler


82 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Betriebliches Umweltmanagement (Große Steinstr. 73, 06108<br />

Halle)<br />

KONTAKT: Eckert-Menge, Annett (Tel. 0345-55-23428, e-mail: eckert@wiwi.uni-halle.de)<br />

[36-L] Röttger, Ulrike:<br />

Issues Management: Grundlagen der Beobachtung und Steuerung von Umweltbeziehungen,<br />

in: Edith Wienand, Joachim Westerbarkey, Armin Scholl (Hrsg.): Kommunikation über Kommunikation<br />

: Theorien, Methoden, Praxis ; Festschrift für Klaus Merten, Wiesbaden: VS Verl. für<br />

Sozialwiss., 2005, S. 41-66, ISBN: 3-531-14871-0<br />

INHALT: Der Beitrag thematisiert die organisationale Steuerung öffentlicher Themen durch die<br />

interessengeleitete Strategie einer systematischen Kommunikationspolitik. Durch planmäßiges<br />

"Issues Management" sollen in Anwendung von K. Mertens Prinzip, dass , wer die Themen<br />

hat, die Macht habe, die relevanten Umweltbeziehungen von Organisationen kontrolliert,<br />

ihre Handlungsspielräume erweitert und ihre Autonomie erhöht werden. Zunächst wird auf<br />

die Mediengesellschaft als zentraler Rahmenbedingung des Issues Management eingegangen.<br />

Bedeutungszuwachs und zunehmende Ausdifferenzierung der Kommunikationsfunktion von<br />

Organisationen ist maßgeblich von den Bedingungen der Medien- und Informationsgesellschaft<br />

beeinflusst und nur vor diesem Hintergrund zu verstehen. Im Anschluss daran werden<br />

die zentralen Elemente des Issues Management-Prozesses beschrieben. Abschließend werden<br />

mit Blick auf die Funktionen des Issues Managements für Organisationen die Fragen nach<br />

den Möglichkeiten und Grenzen der Umweltbeobachtung und der Funktion des Issues Managements<br />

für die Unternehmenskultur behandelt. (UN)<br />

[37-L] Rust, Holger:<br />

Vom Formalismus zum offenen System: über den Wandel von Managementkonzepten, in:<br />

Hermann Schwengel (Hrsg.): Wer bestimmt die Zukunft? : wie die Verantwortlichen aus Politik,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft die Weichen für eine gute gesellschaftliche Entwicklung stellen können,<br />

Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 55-68, ISBN: 3-631-52912-0 (Standort: UB Frankfurt<br />

am Main(30)-87/975/64)<br />

INHALT: Die Verantwortlichen aus Wirtschaft, Politik und Kultur sind sich über eine prinzipielle<br />

Aufgabe der "Reduktion von Komplexität" einig, das heißt: Überschaubarkeit herzustellen,<br />

die großen Linien im vermeintlichen Chaos zu sehen, Kontinuität einer methodisch möglichst<br />

geringen Anzahl von Reaktionsmöglichkeiten zu entwerfen. Das Problem sieht der Autor in<br />

der Methode, diese Reduktion zu erreichen. Hier unterscheidet er grundsätzlich zwei Mentalitäten.<br />

Die erste versucht, diese Reduktion auf der Ebene der Organisationen zu erreichen.<br />

Man versucht, durch möglichst geringe Komplexität und Standardisierung die äußere Komplexität<br />

zu bewältigen. Diese Position wird, wie der Beitrag skizziert, auf verschiedene Weise<br />

realisiert, entweder formalistisch durch die Entwicklung von Managementkonzepten, begleitet<br />

durch eine Art intellektuelles Outsourcing, das die Frage nach der Beschaffenheit der Zukunft<br />

an externe Spezialisten delegiert. Andererseits durch krassen Individualismus, gepaart<br />

mit karrieristischer Egozentrik, die Zukunft nur im Hinblick auf die persönlichen Vorteile definiert.Eine<br />

fundamental andere Position entwickelt sich dagegen für den Autor aus der Absage<br />

an die Idee, mit systematischen Rezepturen einerseits oder individualistischem Opportu-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 83<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

nismus andererseits auf die unerwartete Komplexität zu reagieren. In dieser Position wird die<br />

Komplexität der Innenwelten gesteigert, um durch den Zusammenschluss vieler individueller<br />

Reaktionspotenziale, die sich gemeinsam in einem vertrauensvollen Kommunikationssystem<br />

verständigen, in schnell wechselnden Konstellationen unterschiedlicher Kompetenznetzwerke<br />

äußere Einflüsse zu verarbeiten. (ICA2)<br />

[38-L] Sanders, Karin; Kianty, Andrea:<br />

Organisationstheorien: eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 305 S.,<br />

ISBN: 3-531-14718-8<br />

INHALT: Die Verfasserin liefert in ihrer Einführung zu den wichtigsten organisationstheoretischen<br />

Konzepten auch Informationen zur Person des Urhebers und zum zeitgeschichtlichen<br />

Kontext des Ansatzes. Behandelt werden Bürokratieansätze, die "Wissenschaftliche Betriebsführung"<br />

Taylors, der Human Relations-Ansatz, humanistische Organisationsansätze, die verhaltenswissenschaftliche<br />

Entscheidungstheorie, evolutionstheoretische sowie systemtheoretische<br />

Ansätze. Frage- und Aufgabestellungen am Ende jedes Kapitels unterstreichen den<br />

Lehrbuch-Charakter des Textes. (ICE)<br />

[39-F] Schloderer, Florian, Dr. (Bearbeitung); Marr, Rainer, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Intellektuelles Kapital und Wissen: Implikationen der institutionellen Einbindungsform von<br />

Wissensarbeitern<br />

INHALT: Die Bemühungen von Unternehmen, ihre wissensorientierten Ressourcen, das Intellektuelle<br />

Kapital, zu managen, führen nicht immer zum gewünschten Erfolg. Eine der Ursachen<br />

ist, dass das Wissensmanagement zu sehr auf das Management von Daten reduziert wird und<br />

die Rolle der Mitarbeiter als Wissensträger nicht angemessen berücksichtigt wird. Florian<br />

Schloderer entwickelt ein System relevanter Einflussfaktoren für ein erfolgreiches Management<br />

der wissensorientierten Unternehmensressourcen. Dabei spielt die Form der institutionellen<br />

Einbindung der Wissensarbeiter in das Unternehmen durch den "psychologischen Vertrag"<br />

eine zentrale Rolle. Das Zusammenspiel dieser Einflussfaktoren und ihre Wirkungen auf<br />

ökonomische und soziale Effizienzziele von Unternehmen werden eingehend analysiert, und<br />

wichtige Konsequenzen für den Einsatz von Managementinstrumenten, z.B. wissensbezogene<br />

Leitbilder, Indikatorensysteme und IT-Systeme, werden diskutiert. Der Autor präsentiert fundierte<br />

Vorschläge für ein kompetentes innovationsorientiertes Personal- und Wissensmanagement,<br />

in dessen Zentrum der Mitarbeiter als Wissensträger steht. Das Buch wendet sich an<br />

Dozenten und Studenten der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Personalwirtschaft,<br />

Führung, Wissens- und Innovationsmanagement sowie an Führungskräfte und Unternehmensberater<br />

in diesen Bereichen.<br />

METHODE: theoretische Arbeit<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Intellektuelles Kapital und Wissen: Implikationen der institutionellen<br />

Einbindungsform von Wissensarbeiten. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005. ISBN 3-<br />

8350-0173-6. Link zum Inhaltsverzeichnis: http://www.duv.de/freebook/3-8350-0173-6_i.pdf<br />

.<br />

ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler


84 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />

Institut für Personal- und Organisationsforschung Professur für Allgemeine<br />

BWL, Entscheidungs- und Organisationsforschung, Personalwirtschaft (85577 Neubiberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2351-3124, e-mail: florian@schloderer.de)<br />

[40-L] Sorge-Wiederspahn, Ingrid; Stietz, Angelica:<br />

Veränderung von Organisationskultur als entscheidender Motor des Change Managements,<br />

in: Marlies W. Fröse (Hrsg.): Management sozialer Organisationen : Beiträge aus Theorie, Forschung<br />

und Praxis ; das Darmstädter Mangement-Modell, Bern: Haupt, 2005, S. 261-275, ISBN:<br />

3-258-06877-1 (Standort: USB Köln(38)-33A3342)<br />

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Veränderung von Organisationskulturen als entscheidendem<br />

Motor des Change Managements. Ausgangspunkte sind die zunehmende Dynamik<br />

der Internationalisierung und Globalisierung der Märkte, die Beschleunigungen und<br />

Neuerungen, aber ebenso die konflikthaften Ablösungs- und Findungsprozesse, die die Führungskräfte,<br />

aber auch die Mitarbeitenden mittragen müssen. Oftmals sind sie der Komplexität<br />

der Aufgaben nicht gewachsen. Der Mangel an Gestaltungsmöglichkeiten und "Flexibilität"<br />

führt zum Beharren im Althergebrachten. Die Autorinnen analysieren daher die vorhandenen<br />

Change Management Konzepte, die zur Zeit in der einschlägigen Management-Literatur<br />

empfohlen werden. In der anschließenden differenzierten Beschreibung eines fiktiven sozialen<br />

Unternehmens zeichnen sie die Auswirkungen der Implementierung einer Unternehmenskultur<br />

nach. Geliefert wird die Schilderung eines Scheiterns - unüblich bei den durchgängig<br />

positiven Berichten über den Erfolg von Organisations- und Unternehmensberatungen.<br />

(ICA2)<br />

[41-L] Thomas, Alexander; Kinast, Eva-Ulrike; Schroll-Machl, Sylvia (Hrsg.):<br />

Handbuch Interkulturelle Kommunikation und Kooperation: Bd. 1, Grundlagen und Praxisfelder,<br />

Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003, 462 S., ISBN: 3-525-46172-0<br />

INHALT: "Die Fähigkeit zur interkulturellen Kommunikation und Kooperation mit Menschen aus<br />

unterschiedlichen Nationen wird immer bedeutsamer. Interkulturelle Handlungskompetenz ist<br />

bereits eine von vielen Unternehmen geforderte Schlüsselqualifikation. Band 1 des Handbuchs<br />

legt die Grundlagen interkulturellen Handelns dar: National- und Organisationskulturen;<br />

Kulturstandards; Fremdsprachenkompetenz; Wahrnehmung, Kommunikation, Kooperation;<br />

Lernen und Akkulturation. Die Anwendungsebenen des Regensburger Konzepts zur Befähigung<br />

werden klar umrissen: Diagnose, Training, Evaluation, Coaching. Schließlich werden<br />

die Praxisfelder interkultureller Kompetenz definiert: Management, Verhandlungsführung;<br />

Marketing; Personalentwicklung; Konfliktmanagement und Mediation; Mergers und<br />

Acquisitions; globale Unternehmenskommunikation. Sie münden in ein strategisches Gesamtkonzept<br />

für Interkulturalität in Unternehmen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1.<br />

Theoretische Grundlagen interkultureller Kommunikation und Kooperation - Alexander<br />

Thomas: Kultur und Kulturstandards (19-31); Alexander Thomas: National- und Organisationskulturen<br />

(32-43); Alexander Thomas: Das Eigene, das Fremde, das Interkulturelle (44-<br />

59); Gabriel Layes: Kulturdimensionen (60-73); Evelyne Glaser: Fremdsprachenkompetenz<br />

in der interkulturellen Zusammenarbeit (74-93); Alexander Thomas: Interkulturelle Wahrnehmung,<br />

Kommunikation und Kooperation (94-116); Gabriel Layes: Interkulturelles Identi-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 85<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

tätsmanagement (117-125); Gabriel Layes: Interkulturelles Lernen und Akkulturation (126-<br />

137); Barbara Hatzer, Gabriel Layes: Interkulturelle Handlungskompetenz (138-148); Gerhard<br />

Winter: Ethische Leitlinien für interkulturelles Handeln (149-166). 2. Diagnose - Training<br />

- Evaluation - Coaching: Eva-Ulrike Kinast: Diagnose interkultureller Handlungskompetenz<br />

(167-180); Eva-Ulrike Kinast: Interkulturelles Training (181-203); Eva-Ulrike Kinast:<br />

Evaluation interkultureller Trainings (204-216); Eva-Ulrike Kinast: Interkulturelles Coaching<br />

(217-228). 3. Interkulturelle Kompetenz und Kooperation in Unternehmen - Siegfried<br />

Stumpf: Interkulturelles Management (229-242); Eva-Ulrike Kinast, Alexander Thomas: Interkulturelle<br />

Personalentwicklung in internationalen Unternehmen (243-256); Georg Felser:<br />

Interkulturelles Marketing (257-273). 4. Zentrale Managementbereiche unter interkulturellen<br />

Gesichtspunkten - Stefan Kammhuber: Interkulturelle Rhetorik (274-286); Stefan Kammhuber:<br />

Interkulturelle Verhandlungsführung (287-296); Stefan Kammhuber: Interkulturelles<br />

Konfliktmanagement und Mediation (297-306); Ulrich Zeutschel: Interkulturelles Projektmanagement<br />

(307-323); Siegfried Stumpf: Interkulturelles Führen und Managen (324-339);<br />

Siegfried Stumpf: Interkulturelle Arbeitsgruppen (340-353); Alexander Thomas, Detmar<br />

Grosse-Leege: Management interkultureller Aspekte bei Mergers und Acquisitions (354-<br />

371); Alexander Thomas: Globale Unternehmenskommunikation (372-389); Alexander Thomas,<br />

Sylvia Schroll-Machl: Auslandsentsendungen: Expatriates und ihre Familien (390-415);<br />

Iris C. Fischlmayr, Sylvia Schroll-Machl: Frauen im internationalen Management (416-433).<br />

5. Eva-Ulrike Kinast, Sylvia Schroll-Machl: Überlegungen zu einem strategischen Gesamtkonzept<br />

für Interkulturalität in Unternehmen (434-450).<br />

[42-L] Türk, Klaus:<br />

Organisation als Gegenstand kritischer Gesellschaftstheorie, in: Sozialwissenschaftliche Literatur<br />

Rundschau : SLR ; Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialpolitik, Gesellschaftspolitik, Jg.<br />

28/2005, H. 2 = H. 51, S. 74-84 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05303; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über die Arbeit des Verfassers auf dem Gebiet der<br />

Geschichte und Funktionen der Organisation als besonderer Form der Regulation menschlicher<br />

Zusammenarbeit in modernen Gesellschaften. Organisation wird als moderne Form von<br />

Governance im Foucaultschen Sinne gesehen und kann daher als Teil der Gouvernementalität<br />

moderner Gesellschaften verstanden werden. Organisation erscheint in verschiedenen Entwicklungskrisen<br />

der westlichen Gesellschaften im 18. und 19. Jahrhundert als die Lösung des<br />

Problems. Organisation entwickelte sich als zentrale Form der Herrschaft. Der Verfasser diskutiert<br />

die Funktionen von Organisation in Bezug auf Kontrolle, Überwachung, soziale Differenzierung<br />

(vor allem Schichtung und funktionale Differenzierung), die Reduzierung persönlicher<br />

Verantwortung, risikobelastete Entscheidungsfindung und die Akkumulation unterschiedlicher<br />

Typen von Kapital. (ICEÜbers)<br />

[43-F] Universität Hamburg:<br />

Knowledge management in research-intensive organisations<br />

INHALT: In current organisational studies, divergent research programs on knowledge management<br />

are appearing i.e. abstractions around the role of knowledge in the theory of the firm,<br />

evaluation of knowledge management processes under the perspective of the system theory,


86 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

theorizing about the governance of knowledge-specific processes within firms and markets as<br />

well as reports about the suitability of new tools and processes to enhance knowledge exchange<br />

within organizations. Surprisingly, a special kind of organisation has not been at the<br />

centre of research interest so far: research-intensive organisations such as academic institutions,<br />

big science centres, business incubators, and competence centres of high tech or consulting<br />

companies in the private as well as the public sector. While the creation of knowledge<br />

is the raison d'etre of research-intensive organisations, less attention has been spent on the<br />

management of knowledge in these organisations for future growth. Perhaps this deficit can<br />

be explained with widespread scepticism concerning social impact on the creation of a type of<br />

knowledge which is (considered as) context-independent. Research questions: What are the<br />

key characteristics of knowledge management in scientific organisations? What are the fundamental<br />

differences in knowledge management in scientific and business environments?<br />

What are the organisational rules and processes that support or negate effective knowledge<br />

management in science? What are the special attributes and contexts governing the creation<br />

and sharing of knowledge in research-intensive organisations? What are the organisational<br />

rules and procedures that impact on knowledge management in research-intensive organisations?<br />

What conditions lead to the formation of successful scientific knowledge management?<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department<br />

Wirtschaftswissenschaften Institut für Öffentliche Wirtschaft und Personalwirtschaft (Von-<br />

Melle-Park 5, 20146 Hamburg)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 042838-7434)<br />

[44-F] Universität Stuttgart:<br />

Entwicklung und Gestaltung arbeitsorientierter Performanz-Leitbilder (PerLe)<br />

INHALT: In jüngster Zeit erhalten Schlagworte wie Ziele, Werte und Unternehmenskultur eine<br />

neue Bedeutung und werden über marketingorientierte Lippenbekenntnisse hinaus zum erfolgskritischen<br />

Faktor der Unternehmensführung. Insbesondere ist es notwendig, im Unternehmen<br />

ein Klima zu schaffen, das alle Beschäftigten dazu ermutigt, entsprechend den Erfordernissen<br />

des jeweiligen Arbeitsumfelds ihre Handlungskompetenz und Leistungsfähigkeit<br />

voll zu entfalten. Einen wichtigen Beitrag zu dieser Diskussion leisten Performanz-Leitbilder.<br />

Dabei handelt es sich um einen arbeitsbereichsspezifischen Rahmen an Zielen, Werten und<br />

Normen, der das gemeinsame und individuelle Arbeitshandeln der Beschäftigten steuert. Performanz-Leitbilder<br />

dienen insbesondere als Ansatzpunkte, um die operative Arbeit der Beschäftigten<br />

stärker am Leitbild des Gesamtunternehmens auszurichten und somit die Performanz<br />

einzelner Arbeitsbereiche erfolgreich zu steigern. In dem Vorhaben arbeiten wissenschaftliche<br />

Einrichtungen und direkt beteiligte Unternehmen gemeinsam an Strategien und<br />

Konzepten zur praktischen Anwendung von Performanz-Leitbildern. Außerdem werden Indikatoren<br />

und Instrumente zur Messung und Bewertung von Performanz-Leitbildern entwickelt.<br />

Das Verbundvorhaben stellt eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

wissensintensiver Unternehmen und ihrer Mitarbeiter dar. Die wissenschaftlichen Arbeiten<br />

werden durch zahlreiche projektbegleitende Transfermaßnahmen ergänzt. Das Angebot setzt<br />

sich aus folgenden Aktivitäten zusammen: Workshopserie zu Fragestellungen der arbeitsorientierten<br />

Organisations- und Personalpolitik, in denen gemeinsam von Unternehmensvertretern<br />

und Wissenschaftlern ausgewählte Themenstellungen bearbeitet werden; umfangreiche<br />

Öffentlichkeitsarbeit in Form von Veranstaltungen, Vorträgen und Fachveröffentlichungen


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 87<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

sowie ein regelmäßig erscheinender elektronischer Newsletter; Internetplattform als Anlaufstelle<br />

für Information und Kommunikation bezüglich Fragestellungen innovativer Unternehmenskulturen;<br />

Ableitung von Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft zur Stärkung<br />

der Innovations- und Wandlungsfähigkeit von Unternehmen. Darüber hinaus erfolgt in<br />

den Anwendungsunternehmen ein erster direkter Transfer und eine praktische Umsetzung<br />

von Projektergebnissen.<br />

METHODE: Das Verbundvorhaben gliedert sich in vier idealtypische Phasen: Grundlagenarbeiten,<br />

Konzeptentwicklung, Umsetzung und Transfer. Von den wissenschaftlichen Partnern<br />

werden theoretische und empirische Grundlagenarbeiten sowie die Erarbeitung geeigneter<br />

Vorgehensweisen, Methoden und Instrumente durchgeführt. Seitens der Anwendungspartner<br />

steht neben der Mitwirkung an der Anforderungsanalyse und der Beteiligung an der Konzeptentwicklung<br />

vor allem die Umsetzung der Projektergebnisse im Vordergrund. Zur Unterstützung<br />

des Ergebnistransfers und der Öffentlichkeitsarbeit sind darüber hinaus Transferpartner<br />

in das Verbundvorhaben integriert.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 07 Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft<br />

und Technologiemanagement -IAT- (Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart); Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation -IAO- (Nobelstr. 12c, 70569 Stuttgart); Synesis GmbH<br />

(Heinrieter Str. 8/1, 74074 Heilbronn)<br />

KONTAKT: Institutuion -IAT- (Tel. 0711-970-01, Fax: 0711-970-2299,<br />

e-mail: info@iat.uni-stuttgart.de)<br />

[45-L] Widmaier, Ulrich:<br />

Politik in zusammengesetzten Politien - eine vergleichende organisationstheoretische Perspektive,<br />

in: Andrea Gawrich, Hans J. Lietzmann (Hrsg.): Politik und Geschichte : "Gute Politik"<br />

und ihre Zeit ; Wilhelm Bleek zum 65. Geburtstag, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2005, S.<br />

364-382, ISBN: 3-89691-623-8 (Standort: Bibl. des Ruhrgebiets Bochum-D700/380)<br />

INHALT: Der Beitrag untersucht die Politik in zusammengesetzten Politien, also multiple Jurisdiktionen<br />

in derselben territorialen Einheit, beispielsweise föderale Systeme mit ausgeprägter<br />

politischer Handlungsfähigkeit der Gliedstaaten sowie regionale Systeme mit beträchtlicher<br />

Autonomie der Provinzen bzw. Regionen. Die Analyse erfolgt aus der Perspektive der Organisationstheorie<br />

und greift dabei auf den Transaktionskostenansatz zurück. Im Folgenden<br />

wird am Beispiel von drei Problembereichen die Nützlichkeit des theoretischen Ansatzes für<br />

die Analyse der Organisation der Politik in zusammengesetzten Politien illustriert, wobei<br />

auch einige Hinweise zur Verbesserung der politischen Praxis gegeben werden. Die Untersuchungsgegenstände<br />

sind (1) die Diskussion über die Reform des deutschen Föderalismus, (2)<br />

die Debatte um die Zukunftsfähigkeit des deutschen Verbändekorporatismus vor dem Hintergrund<br />

zunehmender europäischer Integration und schließlich (3) die Befürchtung des politischen<br />

Bedeutungsverlustes der Parlamente als Kerninstitutionen der repräsentativen (parlamentarischen)<br />

Demokratie. Die Studie macht deutlich, dass die Qualität der Politik in zusammengesetzten<br />

Politien einen doppelten Verlust verzeichnet: einerseits durch zunehmende<br />

Ineffektivität der Regierungsarbeit aufgrund horizontaler Verflechtungen mit anderen Verfassungsinstitutionen<br />

bei gleichzeitig unterdefinierten vertikalen Agenturbeziehungen und andererseits<br />

durch steigenden parlamentarischen Kontrollverlust. Die politische Kette der Prinzipal-Agenten-Beziehungen<br />

weist damit sowohl im Verhältnis Parlament-Regierung als auch in


88 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

der Beziehung Regierung-Verwaltung erhebliche Schwachstellen auf, die sowohl die Effektivität<br />

der Politik als auch deren demokratische Legitimation beeinträchtigen. (ICG2)<br />

[46-F] Wilke, Peter, Dr. (Leitung):<br />

Sozial verantwortliche Finanzanlagen und Konzepte der Corporate Social Responsibility von<br />

Unternehmen - Positionen von Betriebsräten und gewerkschaftlichen Interessenvertretern in<br />

der Praxis<br />

INHALT: Das Thema CSR wird für Unternehmen und in der gesellschaftlichen Diskussion insgesamt<br />

zunehmend wichtiger. Im Projekt wurden Betriebsräte großer Unternehmen dazu befragt,<br />

wie die Unternehmen mit dem Thema CSR umgehen und inwieweit die Betriebsräte<br />

daran beteiligt werden. Die Ergebnisse wurden auf einem Workshop mit VertreterInnen aus<br />

Gewerkschaften, Wissenschaft und Praxis diskutiert. Kontext/ Problemlage: Trotz wachsender<br />

Bedeutung einer sozial verantwortlichen Unternehmensführung (CSR) gibt es noch keine<br />

einheitlichen Standards und Bewertungskriterien. Parallel zur allgemeinen Diskussion um<br />

CSR hat sich im Zuge der Einführung von kapitalgedeckten Vermögen der betrieblichen Altersvorsorge<br />

vor dem Hintergrund einer steigenden gesellschaftlichen Akzeptanz von sozialökologischen<br />

Kapitalanlagen eine Debatte und teilweise auch schon Praxis sozial verantwortlicher<br />

Anlagestrategien in der Altersvorsorge entwickelt. Hier bieten sich Chancen einer positiven<br />

Einflussnahme durch Anleger und die Mitbestimmungsträger. Ziel des Projektes ist es,<br />

die praktische Relevanz von CSR und sozial verantwortlicher Kapitalanlage kritisch zu hinterfragen,<br />

wichtige Praxisfragen für ein Forschungskonzept aufzunehmen und die Diskussion<br />

in den Gewerkschaften zum Thema CSR voranzutreiben. Es werden folgende Fragenkomplexe<br />

in den Mittelpunkt der Befragung gestellt: Bedeutung des Themenkomplexes sozial verantwortlicher<br />

Unternehmensführung in der betrieblichen Praxis; Erfahrungen mit Kriterien<br />

für sozial verantwortliche Unternehmensführung und ihre Abbildung bzw. Relevanz in der<br />

Unternehmensbewertung durch Akteure des Kapitalmarkts; Erfahrungen mit sozial verantwortlichen<br />

Selektionskriterien in Altersvorsorgevermögen; Anforderungen aus der betrieblichen<br />

Praxis bei der Beteiligung an der Verwaltung und Aufsicht von betrieblich organisierten<br />

Altersvorsorgevermögen. Die Ergebnisse der Befragung in Kurzform: Das öffentliche Bekenntnis<br />

von Unternehmen zur Übernahme sozialer Verantwortung ist aus Sicht der Betriebsräte<br />

eine Chance für die Arbeitnehmervertreter und bietet sowohl die Möglichkeit, Investitionen<br />

in Humankapital stärker zu thematisieren, als auch die Chance, soziale Fragen stärker in<br />

den Blickpunkt zu rücken. In die Berichterstattung der Unternehmen über CSR werden Betriebsräte<br />

auf freiwilliger Basis eingebunden. Der direkte Kontakt zwischen Arbeitnehmervertretungen<br />

und Ratingagenturen könnte eine Option sein. Bei der Vereinbarung von Verhaltenskodizes<br />

haben Arbeitnehmervertreter eine gute Argumentationsgrundlage, um ihr Vertretungssystem<br />

auszubauen, indem sie es zum Bestandteil des Kontrollsystems für die Einhaltung<br />

von Verhaltenskodizes erklären. Die Erfahrungen betrieblicher Interessenvertretungen<br />

mit CSR sind bisher nur wenig koordiniert und kommuniziert. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Das Projekt hat bewusst den Charakter eines vorgeschalteten Praxis-Checks. Es<br />

besteht aus zwei aufeinander bezogenen Teilen: eine schriftliche und telefonische Befragung<br />

von ca. 30 Betriebsräten größerer deutscher Unternehmen zur CSR-Diskussion in ihren Unternehmen,<br />

der gewerkschaftlichen Beteiligung und den Anforderungen der Teilnahme an<br />

Gremien zur betrieblichen Altersvorsorge; die Präsentation der Ergebnisse auf einem Workshop<br />

zur Diskussion der CSR-Praxis und der Erfahrungen sozial verantwortlicher Kapitalan-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 89<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

lage. Angesprochen wurden rund 30 Unternehmen (aus den 200 größten Unternehmen in<br />

Deutschland ausgewählt), von denen bekannt ist, dass sie sich einerseits an CSR-Berichterstattung<br />

beteiligen und andererseits neue Pensionsvermögen geschaffen bzw. vorhandene<br />

neu orientiert haben. Die Auswahl berücksichtigte bewusst auch solche Unternehmen,<br />

die sich an der Metallrente bzw. der Chemierente oder anderen gewerkschaftlich mitbegründeten<br />

Vorsorgevermögen beteiligen. DATENGEWINNUNG: Befragung, schriftlich und telefonisch.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Deutscher Gewerkschaftsbund<br />

(Hrsg.): Dokumentation des Workshops Corporate Social Responsibility (CSR): Neue<br />

Handlungsfelder für Arbeitnehmervertretungen, 25. Januar 2005, Berlin. Themenheft Mitbestimmung<br />

und Rechtspolitik. Berlin, Mai 2005, 36 S.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung<br />

INSTITUTION: Wilke, Maack und Partner wmp consult (Schaarsteinwegsbrücke 2, 20459 Hamburg)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: peter.wilke@wmp-consult.de)<br />

[47-L] Wyssusek, Boris (Hrsg.):<br />

Wissensmanagement komplex: Perspektiven und soziale Praxis, Berlin: E. Schmidt 2004, VIII,<br />

350 S., ISBN: 3-503-07822-3<br />

INHALT: "Wissen hat mehr denn je eine besondere Bedeutung für die erfolgreiche Tätigkeit von<br />

Unternehmen und anderen Organisationen. Wissen als (ökonomische) Ressource wird vom<br />

Management entdeckt und seiner erprobten Technik unterworfen: Wissen wird 'gemanaged'.<br />

Doch warum stehen unzähligen Wissensmanagementprojekten und den mit ihnen verbundenen<br />

Investitionen nur mäßige Erfolge gegenüber? Der Euphorie folgt die Wissensmanagement-Ernüchterung.<br />

Geistes- und sozialwissenschaftliche Betrachtungen zeigen, dass Wissen<br />

ein soziales und somit ein komplexes Phänomen ist. Daher ist die klassische Managementtechnik<br />

nur sehr bedingt auf Wissen anwendbar. Diese Einsicht liefert eine Basis für das Verständnis<br />

des Scheiterns zahlreicher Wissensmanagementprojekte und bietet gleichzeitig eine<br />

Perspektive für die Entwicklung neuer Ansätze für das 'Management' von Wissen. Das vorliegende<br />

Buch setzt sich ausführlich mit sozialen Aspekten des Wissensmanagements auseinander.<br />

Die Überlegungen unterziehen die Theorie sowie die Praxis des Wissensmanagements<br />

einer kritischen Betrachtung und geben fundierte Anregungen, wie soziale Aspekte eine stärkere<br />

Berücksichtigung im Wissensmanagement finden können. Das Werk zeichnet ein komplexes<br />

und deshalb realistischeres Bild vom Wissensmanagement." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Boris Wyssusek: Einleitung und Überblick: Soziale Aspekte des Wissensmanagement<br />

(1-8); Ursula Schneider: Wissensmanagement - Ein integrativer Ansatz (9-26); Birgit<br />

Renzl: Zentrale Aspekte des Wissensbegriffs - Kernelemente der Organisation von Wissen<br />

(27-42); Georg Schreyögg / Daniel Geiger: Kann implizites Wissen Wissen sein? Vorschläge<br />

zur Neuorientierung im Wissensmanagement (43-54); Michaela Haase: Information und Interpretation:<br />

Wissensfragmentierung, Wissensrepräsentation und Wissensintegration in der<br />

Unternehmung (55-84); Rainer Totzke: Schrift und Wissen: Was die Wissensmanagement-<br />

Theorie von PLATONs Schriftkritik lernen kann (85-100); Kerstin Heuwinkel: Die guten<br />

Gründe des Vertrauens: Analysen und Strategien (101-118); Michael Paetau: Wissen in sozialen<br />

Strukturen (119-134); Dennis Schoeneborn: Interaktion statt Distribution. Wie kommunikative<br />

Barrieren des Wissensmanagements überwunden werden können (135-158); Daniela<br />

Ahrens: Vom Management zur Gestaltung von Wissen durch neue Medien (159-174); Gabi


90 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

1 Theoretische Probleme, Methodik der Organisation<br />

Reinmann-Rothmeier:: Wissensmanagement - Herausforderungen für eine Didaktik der neuen<br />

Medien (175-188); Frank Vohle: 'Stellen Sie sich das so ähnlich vor wie ...!' Analogien als<br />

Denk- und Sprachbrücken in heterogenen Teams (189-206); Christine Erlach / Karin Thier:<br />

Mit Geschichten implizites Wissen in Organisationen heben (207-226); Karin S. Moser / Dorothea<br />

Schaffner: Die Bedeutung der Wissenskooperation für ein nachhaltiges Wissensmanagement<br />

(227-242); Tobias Ley: Management intellektuellen Kapitals: Eine sozial-interaktive<br />

Perspektive (243-258); Mark Staiger: Anreizsysteme im Wissensmanagement (259-274); Hubert<br />

KnoblauchKritik des Wissens. Wissensmanagement, Wissenssoziologie und die Kommunikation<br />

(275-290); Bettina Kremberg / Pirmin Stekeler-Weithofer: Wissensmanagement<br />

statt Bildung? - Ein kulturphilosophischer Zwischenruf (291-308); Johann Ortner: Erwartungshorizonte<br />

und Erwartungslandschaften. Ein Versuch, die Werte und Sinn-Frage ins Spiel<br />

zu bringen (309-332).<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

[48-L] Aderhold, Jens; Meyer, Matthias; Wetzel, Ralf (Hrsg.):<br />

Modernes Netzwerkmanagement: Anforderungen, Methoden, Anwendungsfelder, Wiesbaden:<br />

Gabler 2005, XII, 426 S., ISBN: 3-409-14335-1<br />

INHALT: "Netzwerkmanagement ist ein ebenso zentraler wie anspruchsvoller Bereich der Projekt-<br />

und Unternehmensführung. Die vorhandenen Strategien und Konzepte, die die Wissenschaft<br />

vermittelt, werden den vielseitigen Anforderungen der Praxis bisher jedoch kaum gerecht.<br />

'Modernes Netzwerkmanagement' sensibilisiert für die Probleme und bietet adäquate<br />

Methoden zur Lösung. Wissenschaftler und Praktiker tragen in ihren Beiträgen der Komplexität<br />

des Themas Rechnung: Nationale und internationale Fallstudien vermitteln zunächst einen<br />

Eindruck von den Problemfeldern in Netzwerken. Darauf aufbauend erfolgt eine theoretische<br />

Beschreibung von Netzwerkstrukturen, um abschließend fundierte Konzepte und Methoden<br />

für das Management präsentieren zu können. Das Buch erleichtert so die Orientierung<br />

in einem komplexen Netzwerkumfeld und ermöglicht die Ableitung und erfolgreiche Umsetzung<br />

praktikabler Lösungsstrategien." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ralf Wetzel, Jens<br />

Aderhold, Matthias Meyer: Systematisierender Auftakt (1-12); Teil I: Anwendungsfelder:<br />

Malte Prien: Vom virtuellen Unternehmen zur realen Insolvenz (15-34); Frank Ziegenhorn:<br />

Das Netzwerk als unverzichtbares Erfolgskriterium der Organisationsentwicklung (35-52);<br />

Katrin Wöllert, Katrin Jutzi: Regionale Netzwerke (53-71); Andrea Fried, Michael Knoll:<br />

Vernetzt oder Verstrickt? (73-90); Steffen Roth: Rinder - Genossen - Exportweltmeister (91-<br />

110); Teil II: Anforderungen: Jens Aderhold: Unternehmen zwischen Netzwerk und Kooperation<br />

(113-142); Sigrid Duschek, Ralf Wetzel, Jens Aderhold: Probleme mit dem Netzwerk<br />

und Probleme mit dem Management (143-164); Heiko Roehl, Ingo Rollwagen: Organisationale<br />

Gestaltung als Gestaltung von Kooperation (165-184); Stefan Kühl, Wolfgang Schnelle:<br />

Laterales Führen (185-212); Klaus-Peter Schulz: Lernen und Reflexion in Netzwerken (213-<br />

234); Teil III: Methoden: Karsten Fernkorn, Gudrun Stahn: Herausforderung Netzwerknavigation<br />

(237-261); Nicola Beelitz von Busse: COIN - CoOperation Im Netzwerk (263-275);<br />

Susanne Maria Weber: Netzwerkmonitoring und Evaluation (277-301); Oliver Lilie: Bewältigung<br />

von "typischen" Netzwerkproblemen (303-319); Christof Baitsch: Innovative Lernar-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 91<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

rangements in interorganisationalen Netzwerken (321-342); Sören Petermann: Einsatzmöglichkeiten<br />

der Netzwerkanalyse (343-365); Matthias Meyer: Das Netz-Grid (367-391).<br />

[49-L] Aderhold, Jens:<br />

Unternehmen zwischen Netzwerk und Kooperation: theoretische und pragmatische Folgerungen<br />

einer übersehenen Unterscheidung, in: Jens Aderhold, Matthias Meyer und Ralf Wetzel<br />

(Hrsg.): Modernes Netzwerkmanagement : Anforderungen, Methoden, Anwendungsfelder, Wiesbaden:<br />

Gabler, 2005, S. 113-142, ISBN: 3-409-14335-1<br />

INHALT: Der Beitrag zum modernen Netzwerkmanagement beschreibt die Verortung von Unternehmen<br />

zwischen Netzwerk und Kooperation. In einem ersten Schritt werden zunächst Unternehmensnetzwerke,<br />

verstanden als interorganisationale Ordnungs- und Steuerungsform,<br />

zwischen die beiden zentralen Koordinationsprinzipien der kapitalistischen Wirtschaft gestellt,<br />

und zwar die hierarchische Koordination (Organisation) und die marktliche Koordination<br />

(Markt). Das Netzwerk präsentiert sich so als intermediäre Organisationsform. Der zweite<br />

Schritt arbeitet die Differenzierung zwischen Kooperation und Netzwerk heraus, indem Kooperation<br />

als zielgerichtete Zusammenarbeit von Menschen, Gruppen und Organisationen beschrieben<br />

wird. Dies wird an der Praxisfallstudie Micro Compact Car smart GmbH aus der<br />

Automobilindustrie illustriert. Der dritte Schritt liefert schließlich ein alternatives Verständnis<br />

von Netzwerk und Kooperation. In diesem Zusammenhang wird eine Unterscheidung von Potenzialität<br />

(Netzwerk) und Aktualisierung (Kooperation) vorgenommen. Diese Differenzierung<br />

wird an kompetenzbasierten Wertschöpfungsnetzwerken von kleinen und mittleren Unternehmen<br />

verdeutlicht. Ferner werden hier auch grundlegende strukturelle, prozessuale und<br />

evolutionäre Aspekte sozialer Netzwerkbildung beleuchtet. Im vierten Schritt werden abschließend<br />

die pragmatischen Folgerungen hinsichtlich der Aktionslandschaft des Kooperationsmanagements<br />

abgeleitet. (ICG2)<br />

[50-F] Amschlinger, Mario (Bearbeitung):<br />

Internationalisierung im Mittelstand<br />

INHALT: Die am 01.05.2004 vollzogene Osterweiterung der Europäischen Union sowie der für<br />

das Jahr 2007 geplante Beitritt Bulgariens und Rumäniens haben die Umweltbedingungen<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) fundamental verändert. Waren es früher vorwiegend<br />

große Unternehmen, die ihre Wertschöpfung internationalisierten, so wurde, durch die<br />

EU-Osterweiterung (aufgrund der Anpassung dieser Länder an EU-Normen, der räumlichen<br />

Nähe und den dem europäischen Kulturkreis zugehörigen Arbeitskräften) die Verlagerung<br />

von Produktion und Absatz in die osteuropäischen Wachstumsregionen vor allem für KMU<br />

zunehmend attraktiv. Zusätzlich verstärken die steigende Anzahl in- und ausländischer Wettbewerber,<br />

häufig aus so genannten "Billiglohnländer", sowie die Sättigung angestammter<br />

Märkte die Verlagerungsüberlegungen dieser Unternehmen. Da sich KMU häufig an aktuellen<br />

Trends orientieren (z.B. an dem Trend der Verlagerung von Standorten in osteuropäische<br />

Länder mit geringen Lohnkosten) und in die Bewertung ihrer Internationalisierungsalternativen<br />

häufig nur Kostenaspekte einbeziehen, werden in diesem Projekt ausgehend von einer<br />

umfassenden Analyse der Motive, die für eine Internationalisierung der Geschäftstätigkeit<br />

sprechen, geeignete Internationalisierungsstrategien abgeleitet. Aufbauend darauf soll im Jahr<br />

2006 eine erfolgsorientierte Bewertung dieser Internationalisierungsstrategien vorgenommen


92 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

werden. Ziel dieses Projektes ist es kleinen und mittleren Unternehmen eine fundierte Hilfestellung<br />

für die Auswahl und Ausgestaltung adäquater Internationalisierungsstrategien hinsichtlich<br />

des EU-Beitrittskandidaten Rumänien zu liefern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische<br />

Union, Rumänien, Bulgarien<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

BWL Lehrstuhl für Industriebetriebslehre (70593 Stuttgart)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-459-2493, Fax: 0711-459-3232,<br />

e-mail: amschlin@uni-hohenheim.de)<br />

[51-F] Baier, Daniel, Prof.Dr.; Hipp, Christiane, Dr.; Queitsch, Marko, Dipl.-Ing.; Schmidt, Sabine,<br />

Dipl.-Ing.; Rintisch, Nadine, Dipl.-Ing. (Bearbeitung):<br />

InnoWert (Innovationsmanagement in Wertschöpfungsnetzwerken)<br />

INHALT: Unternehmensnetzwerke aus Lieferanten, Herstellern, Absatzmittlern, Serviceanbietern<br />

und Forschungseinrichtungen, die versuchen, gemeinsam künftige Marktbedürfnisse zu ermitteln,<br />

komplexe oder interdisziplinäre F&E-Aufgaben durchzuführen, entwickelte Ideen<br />

und Konzepte in marktfähige Produkte umzusetzen und diese dann am Markt durchzusetzen,<br />

(im folgenden kurz Wertschöpfungsnetzwerke) sind bereits seit längerer Zeit Gegenstand der<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Forschung. Diskutiert werden ihre Charakteristika und ihre<br />

Formen, genutzte bzw. mögliche Steuerungsmechanismen aber insbesondere auch die Frage,<br />

in welchen Branchen und für welche Unternehmen sich welche Netzwerkkonfigurationen besonders<br />

eignen. So ist man inzwischen z.B. der Meinung, dass derartige mehrseitige Kooperationen<br />

gerade auch kleineren Unternehmen in jüngeren Branchen oder in strukturschwachen<br />

Regionen die Chance bieten, sich trotz beschränkter Ressourcen an technologisch anspruchsvollen<br />

und chancenreichen, aber auch kostspieligen und riskanten Produktinnovationen zu<br />

beteiligen. Konsequenterweise zielen inzwischen zahlreiche Förderinstrumente der EU, des<br />

Bundes, der Länder, der Kommunen und anderer Institutionen auf eine verstärkte Bildung<br />

derartiger Wertschöpfungsnetzwerke ab. Eines der zentralen Probleme dieser Netzwerke ist<br />

allerdings die Fragestellung, wie die auf mehrere Partner verteilten Innovationsprozesse zielgerichtet<br />

geplant, gestaltet und gesteuert werden können, d.h. wie ein Innovationsmanagement<br />

in derartigen Wertschöpfungsnetzwerken zu organisieren und zu unterstützen ist. Mit<br />

dieser Fragestellung beschäftigt sich der Forschungsthemenbereich "Innovationsmanagement<br />

in Wertschöpfungsnetzwerken" an der BTU Cottbus. Ziel ist es, die zentralen Probleme eines<br />

Innovationsmanagements in den unterschiedlichen Varianten von Wertschöpfungsnetzwerken<br />

im Hinblick auf mögliche Erfolgsfaktoren theoretisch und empirisch zu untersuchen (Arbeitspaket<br />

1, Stichwort: betriebswirtschaftliche Erfolgsfaktorenforschung); Methoden und<br />

Entscheidungsmodelle zu entwickeln, die ein Innovationsmanagement in Wertschöpfungsnetzwerken<br />

zielgerichtet unterstützen (Arbeitspaket 2 und 3, Stichworte: Stage-Gate-Modellierung,<br />

stochastische Netzpläne, Realoptionsansätze, Ideenfindungs-, Ideenbewertungs-,<br />

Konzeptfindungs-, Testmarktsimulations- und Testmarktansätze, Simulations-, Optimierungsmodelle<br />

auf Basis präferenzanalytischer Lösungsansätze, Szenarioanalysen); diese in<br />

Innovationsmanagementsoftware zu integrieren (Arbeitspaket 4) und das entwickelte computergestützte<br />

Innovationsmanagementsystem in realen Wertschöpfungsnetzwerken zu erproben<br />

(Arbeitspaket 5).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Umfangreiche Literaturliste unter: http://www.marketing.tu-cottbus.de/innowert/papers.html<br />

.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 93<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Brandenburg Ministerium für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />

INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine<br />

BWL und Besondere des Marketing und des Innovationsmanagement (Erich-Weinert-Straße<br />

1, 03046 Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik<br />

und Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine<br />

BWL und Besondere der Organisation, des Personalmanagement sowie der Unternehmensführung<br />

(Postfach 101344, 03013 Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften<br />

Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement (Postfach 03013, 101344<br />

Cottbus)<br />

KONTAKT: Lehrstuhl (e-mail: ls_marketing@tu-cottbus.de)<br />

[52-L] Bass, Hans H.; Melchers, Steffen (Hrsg.):<br />

Neue Instrumente zur sozialen und ökologischen Gestaltung der Globalisierung: codes of<br />

conduct, Sozialklauseln, nachhaltige Investmentfonds, (Wirtschaft, Bd. 10), Münster: Lit Verl.<br />

2004, 334 S., ISBN: 3-8258-7926-7 (Standort: USB Köln(38)-32A1871)<br />

INHALT: "Um potenzielle Vorteile der Globalisierung für die Menschen in Entwicklungs- und<br />

Transformationsländem zu realisieren, bedarf es neuer wirtschaftspolitischer Ansätze. Einige<br />

Instrumente werden in diesem Buch diskutiert auf der Basis differenzierter theoretischer Analysen<br />

des Globalisierungsstandes, an Hand von Praxisberichten aus Unternehmen und Zivilgesellschaft,<br />

in Branchenstudien (Textilien, Autos, Landwirtschaft, Finanzwesen) und Länderanalysen<br />

(Mexiko, Indonesien). Das gemeinsame Credo: Die Globalisierung ist keine Naturgewalt,<br />

die die Menschheit in ihren Strudel zieht. Sie ist politisch gestaltbar - auch in sozialer<br />

und ökologischer Verantwortung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Uwe Apel:<br />

Grußwort (3-4); Hans H. Bass, Steffen Melchers: Die Diskussion um neue Instrumente zur<br />

sozialen und ökologischen Gestaltung der Globalisierung im Überblick (5-14); Karl Wohlmuth:<br />

Chancen der Globalisierung - für wen? (15-80); Axel Sell: Transnationale Unternehmen<br />

in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens: Funktion und Bedeutung (81-96);<br />

Hans H. Bass: Ausländische Direktinvestitionen in Entwicklungsländern - liberalisieren oder<br />

lenken? (97-115); Frithjof Finkbeiner, Franz J. Radermacher: Balance oder Zerstörung - ökosoziale<br />

Marktwirtschaft als Schlüssel zu einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung (116-<br />

138); Thomas Greven: Private, staatliche und überstaatliche Interventionen zur Verankerung<br />

von Arbeitnehmerrechten (139-171); Marianne Beisheim: Gestaltung von Globalisierung<br />

durch Selbstverpflichtungen und Verhaltenskodizes (172-182); Stefan Rostock: Nachhaltig<br />

Investieren - Durch Anlageentscheidungen Nachhaltigkeit im Finanzsektor einfordern (183-<br />

215); Christiane v. Finckenstein-Wang, Michael Mesterharm: Nachhaltigkeitspolitik bei<br />

Volkswagen (216-242); Ingeborg Wick: Verhaltenskodizes in der weltweiten Bekleidungsindustrie<br />

(243-256); Ronald Köpke: Sozialstandards im Kontext multilateraler Zertifizierungsstandards<br />

- Erfahrungen aus Agrarexportsektoren (257-274); Rainer Dombois: Nur eine Frage<br />

des Sanktionspotenzials? Probleme internationaler Arbeitsregulierung am Beispiel des<br />

NAALC (275-298); Steffen Melchers: Industrielle Arbeitsbeziehungen in Indonesien - Wirkungen<br />

externer Eingriffe (299-334).


94 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

[53-F] Bouncken, Ricarda, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Kooperationen bei Medienunternehmen<br />

INHALT: Ziele des Forschungsprojektes: In diesem explorativen Forschungsprojekt soll untersucht<br />

werden, welche Arten der Zusammenarbeit bei Medienunternehmen existieren. Die<br />

zentralen Fragestellungen betreffen: 1. die Motive der Zusammenarbeit; 2. den zeitlichen Horizont<br />

der Kooperationen; 3. die beteiligten Funktionen in den Unternehmen; 4. die Strukturen<br />

der Zusammenarbeit; 5. die Qualität der Beziehungen zwischen den Unternehmen; 6. die<br />

Probleme und Chancen der Kooperationen und die Ergebnisse der Kooperation. Nutzen des<br />

Forschungsprojektes: Durch dieses Forschungsprojekt sollen Erkenntnisse darüber gewonnen<br />

werden, wie Medienagenturen ihre Kooperationsbeziehungen nutzen und wie sie in Zukunft<br />

ihre Kooperationen besser und zielgerichteter planen und gestalten können. Nutzen für die beteiligten<br />

Unternehmen: Nach Abschluss des Projektes erhalten alle beteiligten Unternehmen<br />

einen Ergebnisbericht und fortlaufend aktuelle Publikationen des Lehrstuhls zu diesem Thema.<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften (Postfach 101344, 03013<br />

Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />

(Postfach 03013, 101344 Cottbus)<br />

KONTAKT: Lehrstuhl (Tel. 0355-69-2967, Fax: 0355-69-3009, e-mail: PI@tu-cottbus.de)<br />

[54-L] Brand, Ruth; Corbach, Matthias:<br />

Akteure der Energiepolitik, in: Danyel Reiche (Hrsg.): Grundlagen der Energiepolitik, Frankfurt<br />

am Main: P. Lang, 2005, S. 251-277, ISBN: 3-631-52858-2 (Standort: USB Köln(38)-32A657)<br />

INHALT: Die Verfasser stellen zunächst die internationalen Akteure der Energiepolitik vor. Hierzu<br />

zählen die UNO, die Internationale Atomenergieorganisation, die Weltbank, der World<br />

Energy Council, die International Energy Agency, die EU, der Europäische Gerichtshof, Verbände<br />

und Energiekonzerne. In einem zweiten Schritt werden die Akteure der Energiepolitik<br />

in Deutschland behandelt: das politisch-administrative System, die Bundesregierung, die Parteien,<br />

Gerichte und Aufsichtsbehörden, die Energiewirtschaft, Interessenverbände, Wirtschaftsverbände,<br />

Gewerkschaften, Umweltverbände, Medien und schließlich die Energiekunden.<br />

(ICE)<br />

[55-F] Busch, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Wettbewerb<br />

INHALT: Ausgangssituation: Ausgangspunkt dieser Untersuchung - sie stellt eine Weiterführung<br />

des Projekt "Aktuelle Herausforderungen des Managements" (Erfassungsnummer: 20059778)<br />

dar - ist die Tatsache, dass mittelständische Unternehmen permanent nach Mitteln und Wegen<br />

suchen, dem (internationalen) Wettbewerbsdruck erfolgreich begegnen zu können. Eine einseitige<br />

Konzentration sowohl auf die Produktpolitik als auch auf die Preispolitik stellt in dieser<br />

Situation keine adäquate Lösung dar. Es soll davon ausgegangen werden, dass gerade


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 95<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

technikorientierte Unternehmen Defizite hinsichtlich einer (marketingprofessionellen) systematischen<br />

Auseinandersetzung - bspw. auf Basis des Managementregelkreises - aufweisen:<br />

"Formalized decision-making is better than nonformalized decision-making" (Mintzberg<br />

(2000, p.15). Dieses Forschungsvorhaben ist unmittelbar gekoppelt mit dem Projekt "Internationale<br />

Kooperationen" (Erfassungsnummer: 20059783), denn es wird davon ausgegangen,<br />

dass Effizienzüberlegungen eine wesentliche Bestimmungsgröße des Erfolges länderübergreifender<br />

Kooperationen darstellen. Zielsetzung des Projektes: Im Rahmen des Forschungsprojektes<br />

sollen zunächst - auf Basis eines noch zu entwickelnden Analyserahmens - jene Faktoren<br />

untersucht werden, die maßgeblich den Wettbewerbsdruck eines Unternehmen ausmachen.<br />

Die geographischen Schwerpunkte des Projektes bilden die BRD, Europa, Asien sowie<br />

Nordafrika. Zielgruppen der Befragung ist das Management internationaler mittelständischer<br />

sowie transnationaler Unternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />

Europa, Asien, Nordafrika<br />

METHODE: Die Datenerhebung erfolgt durch persönliche und telefonische Befragungen. Geplant<br />

ist auch der Einsatz eines Online-Fragebogens. Auf den Erkenntnissen basierend - sowie<br />

flankiert durch weitere Untersuchungen (z.B. Forschungsprojekte "Schulung" –Erfassungsnummer:<br />

20059781-, "Vertriebsmanagement" -Erfassungsnummer: 20059780-) - werden entsprechende<br />

Empfehlungen erarbeitet.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />

und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-586670, Fax: 0621-5866777,<br />

e-mail: Rainer.Busch@RainerBusch.de)<br />

[56-F] Busch, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Kooperation<br />

INHALT: Ausgangssituation: Es soll davon ausgegangen werden, dass zahlreiche Kooperationen<br />

in landesbezogenen Partnerschaften (z.B. Joint Venture in China) sowie Kooperationen in<br />

globalen Partnerschaften (z.B. informelle Partnerschaften zur Beschaffung von Informationen<br />

in Japan) mit erheblichen Schwierigkeiten belastet sind. Dies gilt umso mehr als derartige<br />

Kooperationen nicht selten "eindeutig Verlegenheits- oder Defensivlösungen (sind), die weniger<br />

aus Effizienzüberlegungen als aus dem Wunsch geboren werden, einen Partner zu kooptieren<br />

oder ihn davon abzuhalten, mit Konkurrenten zu kooperieren" (Schütte & Lasserre,<br />

1996, S. 164). Zielsetzung des Projektes: Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen - auf<br />

Basis eines noch zu entwickelnden Analyserahmens - jene Faktoren untersucht werden, die<br />

den Erfolg und das Scheitern internationaler Partnerschaften begründen. Die geographischen<br />

Schwerpunkte des Projektes bilden Europa, Asien sowie Nordafrika. Zielgruppen der Befragung<br />

ist das internationale Management internationaler mittelständischer sowie transnationaler<br />

Unternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, Asien, Nordafrika<br />

METHODE: Die Datenerhebung erfolgt durch persönliche und telefonische Befragungen. Geplant<br />

ist auch der Einsatz eines Online-Fragebogens. Auf den Erkenntnissen basierend - sowie<br />

flankiert durch weitere Untersuchungen (z.B. Forschungsprojekte "Schulung" –Erfassungsnummer:<br />

20059781-, "Vertriebsmanagement", -Erfassungsnummer: 20059780-) werden entsprechende<br />

Empfehlungen erarbeitet.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe


96 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />

und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-586670, Fax: 0621-5866777,<br />

e-mail: Rainer.Busch@RainerBusch.de)<br />

[57-F] Curbach, Janina, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):<br />

Corporate Social Responsibility als Trägerkonzept für transnationale soziale Integration<br />

INHALT: Die zunehmende Verdichtung transnationaler ökonomischer Verflechtungen im Zuge<br />

von Globalisierungsprozessen hat auf der internationalen Ebene ein viel diskutiertes Defizit<br />

an politischer Steuerungsmöglichkeit und sozialer Integration zur Folge. Die im nationalen<br />

Raum entstandenen Institutionen, Akteursnetzwerke und Diskurse werden unterhöhlt (was<br />

vor allem in den Bereichen der Sozial- und Umweltpolitik diskutiert wird), sie durchlaufen<br />

aber gleichzeitig Veränderungen und werden durch neue, transnationale Institutionen, Akteursnetzwerke<br />

und Diskurse abgelöst, ergänzt und überlagert. So hat im Spannungsfeld zwischen<br />

Marktakteuren, zivilgesellschaftlichen Organisationen und (zwischen-)staatlichen öffentlichen<br />

Akteuren in den letzten Jahren das Konzept der Corporate Social Responsibility<br />

(CSR) zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Rolle von transnationalen Unternehmen beschränkt<br />

sich im Rahmen des Diskurses zu CSR nicht mehr auf die von Teilnehmern an einem<br />

globalen Markt, die wiederum staatliche Akteure in einen politischen Standortwettbewerb<br />

drängen. Unternehmen sind nicht ausschließlich ihren eigenen, ökonomisch rationalen<br />

Interessen verpflichtet, sondern sie werden vielmehr als in gesellschaftliche und politische<br />

Strukturen eingebettet verstanden und dementsprechend zunehmend aufgefordert, ihre soziale<br />

und ökologische Verantwortung als kollektive (Welt-)Bürger wahrzunehmen und ihr ökonomisches<br />

Handeln auf diese Weise zu legitimieren. Im Dissertationsprojekt soll untersucht<br />

werden, inwieweit sich mit der Verbreitung von CSR als Diskurs und Praxis das Akteursnetzwerk<br />

zwischen Unternehmen, öffentlichen Akteuren und zivilgesellschaftlichen Organisationen<br />

verändert. Hierzu sollen insbesondere Veränderungen in der Organisationsstruktur<br />

und Kommunikation von Unternehmen im Verhältnis zu den anderen am Diskurs beteiligten<br />

Akteuren analysiert werden. Die im Hintergrund stehende Forschungsfrage ist dabei, ob CSR<br />

als soziale und kulturelle Konstruktion zur sozialen Integration jenseits des Nationalstaats<br />

beiträgt. Für die Untersuchung wird unterstellt, dass CSR eine Veränderung von verschiedenen<br />

Konzepten bedingt, wie z.B. Reputation, Transparenz, Nachhaltigkeit, Wettbewerb und<br />

Stabilität.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg<br />

"Märkte und Sozialräume in Europa" (Lichtenhaidestr. 11, 96052 Bamberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-863-3124, Fax: 0951-863-1183,<br />

e-mail: janina.curbach@gmx.de)<br />

[58-L] Daub, Claus-Heinrich:<br />

Globale Wirtschaft - globale Verantwortung: die Integration multinationaler Unternehmen<br />

in den Prozess der nachhaltigen Entwicklung, Basel: ed. gesowip 2005, 282 S., ISBN: 3-90<br />

6129-23-3 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7022)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 97<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, Bedingungen und Wege zu klären, wie multinationale<br />

Konzerne positiv in den Prozess der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung eingebunden<br />

werden können. Der Verfasser zeigt zunächst, dass die Entwicklung multinationaler Konzerne<br />

untrennbar mit dem Prozess der Globalisierung verbunden ist. Zwar hat die zunehmende<br />

Macht dieser Konzerne in Gestalt der These vom Ende des Nationalstaats diskursiv bereits ihren<br />

Platz gefunden, diese Konzerne sind jedoch noch nicht systematisch als Partner in den<br />

Prozess der Entwicklung handelsleitender Normen für eine globale Gesellschaft einbezogen<br />

worden. Eine solche Einbeziehung, so zeigt der Verfasser, ist möglich, wenn es gelingt, Konzernen<br />

in Anerkenntnis ihrer systemimmanenten Handlungsbeschränkungen die positiven<br />

Konsequenzen eines verantwortlichen Unternehmensverhaltens in einem diskursiven, dialogorientierten<br />

Verfahren deutlich zu machen und dabei systematisch Anreize zu entwickeln, die<br />

ein nachhaltiges Wirtschaften honorieren. Hierzu setzt der Verfasser zum einen auf die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

staatlicher Politik, zum anderen auf die Regulations- und Korrektivfunktionen<br />

der Zivilgesellschaft. Als Beispiele für einen Interessenausgleich zwischen unternehmerischen<br />

und gesellschaftlichen Zielen nennt er den "Global Compact", das Programm<br />

"Responsible Care", den "Sozialstandard SA8000" und das "Corporate Sustainability Reporting".<br />

(ICE2)<br />

[59-F] Diesfeld, Jörg (Bearbeitung):<br />

Erfolgsfaktoren beim Ausbau strategischer Allianzen durch allianzinterne Unternehmenszusammenschlüsse<br />

- am Beispiel europäischer Luftverkehrsgesellschaften<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

BWL Abt. Strategisches Management und Tourismusmanagement (Scharnhorststr. 1, 21332<br />

Lüneburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: joerg.diesfeld@bcg.com)<br />

[60-F] Dietsche, Christian, M.A.; Starmanns, Mark (Bearbeitung); Braun, Boris, Prof.Dr. (Leitung);<br />

Braun, Boris, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Interkulturelles Risikomanagement gesellschaftlicher Ansprüche in transnationalen Netzwerken<br />

- am Beispiel von KMU und ihren Stakeholdern in Deutschland, Indien und Bangladesch<br />

(Teilprojekt F 01)<br />

INHALT: Ziel des Forschungsvorhabens ist, die Vernetzung zwischen transnational aktiven Unternehmen<br />

und ihren gesellschaftlichen Stakeholdern zu untersuchen sowie die damit verbundenen<br />

Risiken aufzudecken. Neben der wissenschaftlichen Analyse ist ein zentrales Anliegen<br />

des Projekts, praxisorientierte Instrumente für das Risikomanagement zu entwickeln und interessierten<br />

Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Empirisch werden die Konzepte am Beispiel<br />

der Vernetzung deutscher - vor allem bayerischer - kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

(KMU) nach Indien und Bangladesch untersucht. Diese sollen helfen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen zu erhalten und zu stärken. Anwendungsbezug: Asien ist<br />

weltweit die Wachstumsregion Nummer eins. Vor allem Indien hat das Potenzial zu einem<br />

ganz wichtigen globalen Fertigungszentrum zu werden, weil die Kostenstruktur, die Wachstumsraten<br />

und die Investitionsbedingungen außerordentlich günstig sind. Wenn deutsche mit-


98 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

telständische Unternehmen nicht den Anschluss an die internationale Konkurrenz verpassen<br />

wollen, müssen sie frühzeitig Geschäftsbeziehungen in solche boomenden Schwellen- und<br />

Entwicklungsländer aufbauen. Doch bei solchen Geschäftsbeziehungen treten durch die interkulturellen<br />

Kontakte zahlreiche Risiken auf, die sich vor allem über transnational vernetzte<br />

marktliche und nicht-marktliche Stakeholder äußern. Solche Gruppen können schnell die Reputation<br />

eines Unternehmens unterlaufen - auch und gerade im Mutterland. Es ist deshalb eine<br />

zentrale Aufgabe des Managements mittelständischer Unternehmen mit Engagement in<br />

Entwicklungs- und Schwellenländern, Corporate Social Responsibility-Aktivitäten als Instrument<br />

des Risikomanagements zu implementieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland (v.a. Bayern), Indien, Bangladesch<br />

METHODE: Das Projekt benutzt verschiedene theoretische Ansätze: einen akteursorientierten<br />

(Entscheidungsträger in Unternehmen, Stakeholder), einen regionalwissenschaftlichen (Netzwerkanalysen<br />

auf transnationaler, regionaler und lokaler Ebene) sowie einen institutionellen,<br />

kontextorientierten (Vergleich verschiedener soziokultureller und institutioneller Hintergründe).<br />

Untersuchungsgegenstand sind Unternehmen, ihre gesellschaftlichen Stakeholder sowie<br />

Netzwerke zwischen den beiden Akteuren. Empirisch wird ein Methodenmix von qualitativen<br />

halbstandardisierten Interviews, Expertengesprächen, standardisierten Interviews und Fallstudien<br />

verwendet. Untersuchungsräume sind Indien und Bangladesch sowie Deutschland (vor<br />

allem Bayern). Projektpartner: Deutsch-indische Handelskammer.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst<br />

INSTITUTION: Forschungsverbund Transnationale Netzwerke -fortrans- (Geschwister-Scholl-<br />

Platz 1, 80539 München); Universität Bamberg, Fak. Geschichts- und Geowissenschaften, Institut<br />

für Geographie Lehrstuhl für Geographie I Kulturgeographie (Am Kranen 12, 96045<br />

Bamberg)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0951-863-2315, Fax: 0951-863-2313,<br />

e-mail: Boris.Braun@ggeo.uni-bamberg.de)<br />

[61-L] Dörrenbächer, Christoph; Geppert, Mike:<br />

Micro-political aspects of mandate development and learning in local subsidiaries of multinational<br />

corporations, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung,<br />

Forschungsschwerpunkt Organisationen und Wissen, Abteilung Internationalisierung und Organisation,<br />

2005-202), Berlin 2005, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2005/<br />

iii05-202.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP III 2005-202<br />

INHALT: "Über funktional-strukturalistische Ansätze hinausgehend, beschäftigt sich dieser Beitrag<br />

mit den mikropolitischen Aspekten von Mandatsentwicklungsprozessen in multinationalen<br />

Unternehmen. Im Zentrum der Betrachtung stehen die Strategien und Handlungsrationalitäten<br />

von Tochtergesellschaftsmanagern im Ausland. Anhand von drei Fallbeispielen zeigt<br />

der Beitrag wie Manager deutscher Auslandsgesellschaften in Frankreich individuelle, organisationale<br />

und institutionelle Faktoren (Heimat- und Gastlandeffekte) interpretieren und zu<br />

einer Handlungsstrategie verbinden. Ausgangspunkt ist dabei zunächst eine Diskussion relevanter<br />

Ansätze des Internationalen Managements und der international vergleichenden Organisationsforschung.<br />

Diese Ansätze werden um einen mikropolitischen Ansatz erweitert, der<br />

auf die spezifische Bedeutung von Nationalzugehörigkeit, professionellem Background und


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 99<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

individueller Karriereorientierung bei Tochtergesellschaftsmanagern im Ausland abstellt."<br />

(Autorenreferat)<br />

[62-L] Duschek, Sigrid; Wetzel, Ralf; Aderhold, Jens:<br />

Probleme mit dem Netzwerk und Probleme mit dem Management: ein neu justierter Blick<br />

auf relevante Dilemmata und auf Konsequenzen für die Steuerung, in: Jens Aderhold, Matthias<br />

Meyer und Ralf Wetzel (Hrsg.): Modernes Netzwerkmanagement : Anforderungen, Methoden,<br />

Anwendungsfelder, Wiesbaden: Gabler, 2005, S. 143-164, ISBN: 3-409-14335-1<br />

INHALT: Der Beitrag zum modernen Netzwerkmanagement befasst sich mit der Janusköpfigkeit<br />

des Netzwerks und seiner Kooperation. In einem ersten Schritt wird zunächst der Zusammenhang<br />

von Netzwerk und Kooperation anhand zweier wesentlicher Unterschiede - Grenze und<br />

Formalisierung - erläutert. Das Netzwerk dient der Flexibilität, es ist einerseits Medium der<br />

Anpassungsfähigkeit von Organisation und organisationsübergreifender Kooperation. Dagegen<br />

geben Kooperationen klare Strukturen vor, Ansprechpartner, Kommunikationswege und<br />

Verantwortlichkeiten sind definiert. Sie bieten damit Stabilität, Sicherheit und den Raum, Erfahrungen<br />

zu sammeln. Auf dieser Grundlage werden im zweiten Schritt eingangs die damit<br />

einher gehenden grundsätzlichen Beobachtungs- und Steuerungsprobleme beim Management<br />

beleuchtet. Um sich in den Unübersichtlichkeiten zurechtzufinden, werden sodann die Ebenen<br />

der Erscheinungsweisen des Netzwerks auf die Frage des Managements übertragen. Dabei<br />

wird zwischen einem Management des Netzwerks und einem Management der Kooperation<br />

unterschieden. Der dritte Schritt erörtert schließlich die Probleme bzw. Widersprüchlichkeiten<br />

mit dem Netzwerk, wobei sich drei Dilemmata herauskristallisieren: (1) das Dilemma<br />

der Vertrauensbildung, (2) das Dilemma der verhandlungsbasierten Kooperationsbildung sowie<br />

(3) das Kohäsionsdilemma. Diese Schwierigkeiten werden komprimiert in das Zwei-<br />

Ebenen-Modell des Netzwerk-Kooperation-Zyklus eingeordnet. Im vierten Schritt werden die<br />

Gewinne einer solchen Sicht zusammengefasst: Zum einen bietet die Möglichkeit, Netzwerke<br />

und Kooperation analytisch als interdependente Phänomene anzunehmen, einen klareren Zugang<br />

zu Betätigungsfeldern des Netzwerkmanagements. Zudem werden Grenzbereiche sichtbar,<br />

etwa die Bereiche, in denen Kooperationen aus Netzwerken entstehen, wenn 'Kipp-Vorgänge'<br />

entstehen. (ICG2)<br />

[63-L] Esch, Karin; Stöbe-Blossey, Sybille:<br />

Beratung im Netzwerk: das Konzept der "aktiven Moderation", in: Institut Arbeit und Technik<br />

im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Institut Arbeit und Technik : Jahrbuch<br />

2003/2004, Gelsenkirchen, 2004, S. 53-68 (Graue Literatur;<br />

URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k051201f08.pdf)<br />

INHALT: "Netzwerke haben Konjunktur - von der Unternehmenskooperation über die regionale<br />

Strukturpolitik bis hin zur Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure im Sozial- und Gesundheitssektor.<br />

Jedoch ist lange nicht jedes Netzwerk erfolgreich; vielfach scheitern Netzwerke<br />

an internen Konflikten oder bringen nicht die erhofften Ergebnisse. Insofern ist die<br />

Frage nahe liegend, ob und in welcher Form Beratung die Erfolgschancen von Netzwerken<br />

erhöhen kann. Vor diesem Hintergrund wollen wir in diesem Beitrag die Chancen des Ansatzes<br />

einer 'aktiven Moderation' diskutieren. Dieser Ansatz wurde am Institut Arbeit und Technik<br />

auf der Basis von Erfahrungen in der Verwaltungsberatung entwickelt und beinhaltet eine


100 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

Kombination von Organisationsentwicklung und inhaltlich fundierter wissenschaftlicher Begleitung<br />

(Stöbe-Blossey 2004; Stöbe-Blossey 2003). Zunächst soll der potenzielle Beratungsbedarf<br />

von Netzwerken herausgearbeitet werden, wobei Kooperation im sozialen Sektor besondere<br />

Berücksichtigung findet (1). Anschließend soll die Entwicklung des Ansatzes skizziert<br />

werden (2). Den Abschluss bilden Überlegungen zur Nutzbarkeit des Konzepts der 'aktiven<br />

Moderation' für die Netzwerkberatung (3)." (Autorenreferat)<br />

[64-F] Färber, Gisela, Univ.-Prof.Dr.; Otter, Nils, Dr. (Bearbeitung):<br />

Föderaler Wettbewerb und Wettbewerbsföderalismus: Grundzüge und Implikationen einer<br />

interjurisdiktionellen Wettbewerbsordnung in Deutschland und Europa<br />

INHALT: Bereits seit geraumer Zeit sind nicht nur die verschiedenen Nationalstaaten (respektive<br />

die Mitgliedstaaten bestimmter supranationaler Organisationen wie der Europäischen Union,<br />

der Nafta etc.), sondern auch die einzelnen subnationalen Jurisdiktionen - ausgelöst durch den<br />

Prozess der fortschreitenden Globalisierung (Europäisierung) - mit einem verschärften internationalen<br />

Wettbewerbsdruck konfrontiert. In diesem Zusammenhang gehört auch die Frage<br />

nach den Möglichkeiten und Grenzen der Bereitstellung öffentlicher Güter durch Gebietskörperschaften,<br />

die untereinander im Wettbewerb stehen, seit jeher zu den zentralen Problemstellungen<br />

in der Diskussion um den Systemwettbewerb bzw. um den institutionellen Wettbewerb.<br />

Während dieser Wettbewerb einerseits positiv beurteilt wird, im Sinne eines Systemwettbewerbs,<br />

der institutionelle Verkrustungen aufbrechen kann und langfristig zur Durchsetzung<br />

überlegener institutioneller Arrangements führt (vgl. Streit 1995), wird andererseits befürchtet,<br />

dass hierdurch die Handlungsmöglichkeiten der staatlichen Wirtschafts- und Finanzpolitik<br />

dermaßen gravierend eingeschränkt werden könnten, dass zentrale staatliche Aufgaben<br />

nicht mehr adäquat erfüllt werden (vgl. Sinn 1990). Wie sowohl die wissenschaftliche als<br />

auch die tagespolitische Diskussion gezeigt hat, können sich offensichtlich bedeutsame Zielkonflikte<br />

zwischen einer erforderlichen (Mindest-)Zentralisierung/ Harmonisierung einerseits<br />

und dem gewünschten wirtschaftlichen Wettbewerb (bzw. einer notwendigen Dezentralisierung)<br />

andererseits ergeben. Folglich kann die berechtigte Frage aufgeworfen werden, unter<br />

welchen Voraussetzungen und Funktionsbedingungen der inter- und intrajurisdiktionelle<br />

Wettbewerbsprozess um Effizienz und Effektivität der öffentlichen Güterproduktion zu den<br />

gewünschten positiven Effekten, d.h. zu gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrtsgewinnen, führt.<br />

Zur Beantwortung dieser Problemstellung wird u.a. auf das Forschungsprogramm des Ordo-<br />

Liberalismus zurückgegriffen, als dessen zentrales Ergebnis die Erkenntnis gelten kann, dass<br />

der marktliche Wettbewerbsprozess - sofern er die gewünschten positiven Effekte hervorbringen<br />

soll - in einen Ordnungsrahmen eingebunden werden muss, der die Funktionsfähigkeit<br />

des Preissystems sicherstellt. Auf der Grundlage dieser ordnungstheoretischen Erkenntnisse<br />

soll eine Wettbewerbsordnung für den institutionellen Wettbewerb erarbeitet werden,<br />

die einen funktionsfähigen Wettbewerbsprozess zwischen Jurisdiktionen ermöglicht und erhält.<br />

Forschungsfragen und Arbeitshypothesen: Was sind die Ziele des interföderalen Wettbewerbs?<br />

Braucht der föderale Wettbewerb gewisse "Spielregeln" und wenn ja, welche? Gibt<br />

es ein geeignetes Wettbewerbskonzept, mit dem der interjurisdiktionelle Wettbewerb modelliert<br />

werden kann? Welche öffentlichen Güter können dem Wettbewerb überhaupt ausgesetzt<br />

werden? Inwieweit lassen sich institutionelle Bedingungen identifizieren, unter denen sich der<br />

Wettbewerbsprozess von Jurisdiktionen als "funktionsfähig" erweist? Stellt der "Steuer-Preis-<br />

Mechanismus" für öffentliche Güter in der Staatswirtschaft das Analogon zum funktionsfähigen<br />

Preissystem für Güter auf Wettbewerbsmärkten dar? Nur wenn ein adäquater Ordnungs-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 101<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

rahmen für den föderalen Wettbewerb besteht, kann institutioneller Wettbewerb seine positiven<br />

Wirkungen entfalten. Reale Verfassungen föderaler Staaten enthalten implizit Elemente<br />

einer intergouvernementalen Wettbewerbsordnung. Können diese isoliert und vermessen<br />

werden? Gibt es Unterschiede empirischer föderaler Verfassungen im Hinblick auf ihre (interne)<br />

Wettbewerbsintensität? Gibt es einen Zusammenhang zwischen nationalen föderativen<br />

Wettbewerbs-"Ordnungen" und Performanzindikatoren, insbes. der Reformfähigkeit der Systeme?<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa<br />

METHODE: Forschungsbedarf: 1. Bereits beantwortete Teilfragen: Einzelne Aspekte des Systemwettbewerbs,<br />

wie bspw. mögliche Parameter der Standortentscheidung, Auswirkungen<br />

des Steuerwettbewerbs, der Einfluss supranationaler Organisationen, sind - mit durchaus uneinheitlicher<br />

theoretischer wie empirischer Beurteilung - in der Literatur bereits behandelt<br />

worden. Dies gilt insbesondere für die Literatur zum Freihandel, zum Steuerwettbewerb<br />

(bspw. Feld/ Kirchgässner 1995, Wagener 1997) oder zum Tiebout-Modell (Dowding/ John/<br />

Biggs 1994), die jedoch nur einen Teilaspekt der hier aufgeworfenen Fragestellung behandeln.<br />

Aber selbst einschlägige Arbeiten zum Systemwettbewerb (z.B. Gerken 1995, Kerber<br />

1998, Wegner 2004) behandeln oftmals nur Teilaspekte, wie bspw. ein "race to the bottom"<br />

bei Regulierungsstandards. Auch kann die Frage nach der Notwendigkeit einer solchen<br />

Wettbwerbsordnung als unumstritten gelten (vgl. Siebert/ Koop 1990, Vanberg/ Kerber 1994,<br />

Breton 1996). 2. Verbleibender Lösungsbedarf: Offensichtlich benötigt gerade auch der föderale<br />

Wettbewerb eine übergreifende institutionelle Einbettung, die seine Funktionsfähigkeit<br />

sowohl ermöglicht als auch sicherstellt. Letztlich wird damit die Frage nach den Funktionsbedingungen<br />

sowie der Verwirklichung einer umfassenden Wettbewerbsordnung für Gebietskörperschaften<br />

aufgeworfen. Jedoch besteht nach wie vor eine intensive Diskussion darüber,<br />

ob die Wettbewerbsprozesse zwischen Gebietskörperschaften funktionieren können und welche<br />

Regeln und institutionellen Vorkehrungen hierfür ggf. erforderlich sind. Eine systematische<br />

Konzeption, die die bereits vorhandenen Erkenntnisse in Bezug auf einzelne Teilbereiche<br />

zusammenführt und integriert, sowie erste Ansätze zu ihrer empirischen Fundierung liefert,<br />

steht jedoch noch aus. Ziel des Projektes ist es, eine Wettbewerbsordnung für Gebietskörperschaften<br />

zu entwickeln, die einen funktionsfähigen Wettbewerbsprozess für öffentliche<br />

Güter (i.w.S.) sicherstellt. Hierbei wird sich zeigen, dass der Systemwettbewerb, der ökonomische<br />

Wettbewerb sowie der politische Wettbewerb miteinander verbundene und sich ergänzende<br />

Phänomene sind. Bestandteile dieser Wettbewerbsordnung sind zum einen konstituierende<br />

Prinzipien (z.B. autonome Kompetenzen), deren Verwirklichung überhaupt erst einen<br />

effektiven Wettbewerbsprozess ermöglichen sollen, sowie regulative Prinzipien (wie bspw.<br />

ein "Kartellverbot" für Gebietskörperschaften), deren Aufgabe im Schutz eben dieses Wettbewerbs<br />

zu sehen ist. Ein "funktionsfähiger" interföderaler Wettbewerb enthält sowohl Elemente<br />

eines marktanalogen Wettbewerbs als auch von Kooperation und Solidarität. Der Mix<br />

dieser Elemente bestimmt die Performanz der Länder. Es handelt sich um eine theoretisch<br />

ausgerichtete Arbeit, die jedoch bereits empirisch gewonnene Erkenntnisse, wie bspw. über<br />

die Wirkungsweise des Steuerwettbewerbs, zurückgreifen kann. Zur Entwicklung einer umfassenden<br />

Wettbewerbsordnung und entsprechender Hypothesenbildung wird außerdem auf<br />

unterschiedliche Stränge der marktlichen Wettbewerbstheorie und -politik zurückgegriffen.<br />

Im anschließenden empririschen Teil der Studie sollen dann real existierende föderale Systeme<br />

sowohl mit Blick auf die zuvor entwickelten Gestaltungsdimensionen als auch in Hinblick<br />

auf ihre (inter-)nationale Performanz (Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz des öffentlichen Sektors,<br />

politische Stabilität, Reformfähigkeit etc.) miteinander verglichen werden. Neben der<br />

wissenschaftlichen Zielsetzung einen theoretisch fundierten Ordnungsrahmen für den Wettbewerb<br />

der Gebietskörperschaften zu entwickeln, kann als konkrete praxisbezogene Zielset-


102 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

zung des Projektes die Entwicklung von Reformvorschlägen für die nationalen und insbesondere<br />

supranationalen (Finanz-)Verfassungen genannt werden. Dabei soll insbesondere auf<br />

diejenigen Probleme eingegangen werden, die sich aus einem potentiellen "Markt- bzw.<br />

Staatsversagen" heraus entwickeln können und den Wettbewerbsprozess in seiner Entfaltung<br />

behindern.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Färber, G.: Finanzverfassung, Besteuerungsrechte und Finanzausgleich.<br />

in: Färber, Gisela; Fisch, Stefan; Arnim, Hans Herbert von (Hrsg.): Föderalismus: Hält<br />

er noch, was er verspricht? Seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, auch im Lichte<br />

ausländischer Erfahrungen. Berlin 2000, S. 125-166.+++Färber, G.: Probleme der regionalen<br />

Steuerverteilung im bundesstaatlichen Finanzausgleich. Baden-Baden 2000.+++Färber, G.:<br />

Efficiency problems of administrative federalism. Paper presented at the Annual Conference<br />

of the IPSA Research Committee "Comparative Federalism and Federation Research", Oct.<br />

4th-7th, 2001 in Javéa, Spain. FÖV-Discussion Papers, No. 1. Speyer 2002.+++Färber, G.<br />

(Hrsg.): Das föderative System in Deutschland - Bestandsaufnahme, Reformbedarf und<br />

Handlungsempfehlungen aus raumwirtschaftlicher Sicht. Forschungs- und Sitzungsberichte<br />

der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Bd. 224. Hannover 2005.+++Färber,<br />

G.; Otter, N. (eds.): Reforms of local fiscal equalisation in Europe. Speyerer Forschungsbericht,<br />

No. 232. Speyer 2003.+++Färber, G.; Otter, N. (eds.): Spatial aspects of federative<br />

systems. Speyerer Forschungsbericht, No. 239. Speyer 2005.+++Otter, N.: Föderalismus und<br />

Staatsaufgaben - ein Analyserahmen zum Vergleich alternativer Möglichkeiten der Aufgabenverteilung<br />

im föderativen Staat. FÖV-Discussion Papers, Nr. 10. Speyer 2004.+++Otter,<br />

N.: Ökonomische Erkenntnisprogramme in der Finanzwissenschaft. Eine Analyse unter der<br />

methodologischen Konzeption von Imre Lakatos. Marburg 2005.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen<br />

Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer Sektion 02 Verwaltung in der Mehrebenenpolitik<br />

(Postfach 1409, 67324 Speyer)<br />

KONTAKT: Färber, Gisela (Prof.Dr. Tel. 06232-654363, e-mail: faerber@foev-speyer.de)<br />

[65-F] Grimpe, Christoph, Dr. (Bearbeitung); Sofka, Wolfgang, Dipl.-Kfm. (Leitung):<br />

Die Verwertung ausländischer Innovationsimpulse in Deutschland<br />

INHALT: Fortschritte in der Informations- und Telekommunikationstechnologie sowie die politische<br />

Öffnung wichtiger Märkte (Osteuropa, China, Indien) eröffnen große wirtschaftliche<br />

Chancen. Diese Globalisierungspotenziale wurden bislang vor allem in Produktion und Beschaffung<br />

genutzt (Outsourcing, Offshoring). Dieser Trend erfasst nun auch den Innovationsprozess.<br />

Unternehmen können Wettbewerbsvorteile generieren, indem sie weltweite Markt-<br />

und Technologieimpulse in erfolgreiche Produkte und effiziente Prozesse umsetzen. Die Basis<br />

dafür bildet die strategische Fähigkeit aussichtsreiche Impulse weltweit zu identifizieren<br />

und aufzunehmen. Darüber hinaus müssen diese Inputs in das unternehmensinterne Knowhow<br />

eingebettet werden, so dass sie durch geeignete organisatorische Maßnahmen in erfolgreiche<br />

Innovationen transformiert werden können. Diese Resonanzsysteme sind gegenwärtig<br />

weitgehend als Black Box identifiziert. Das Projekt setzt an dieser Stelle an und untersucht,<br />

wie die notwendigen Kompetenzen, Prozesse und Strukturen in Unternehmen geschaffen<br />

werden können. Ziel des Projekts ist es, Managementempfehlungen zu entwickeln, wie Un-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 103<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

ternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch globale Resonanzsysteme steigern können. GEO-<br />

GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-04 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: Förderkreis<br />

Wissenschaft und Praxis am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung e.V. FINANZIE-<br />

RER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103<br />

443, 68034 Mannheim)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: sofka@zew.de, Tel. 0621-1235-181, Fax: 0621-1235-170)<br />

[66-F] Habisch, André, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Gesellschaftliches Engagement deutscher Unternehmen in der Tschechischen Republik<br />

INHALT: Das Thema des Projekts ist das unternehmerische Bürgerengagement (Corporate Citizenship)<br />

von ausgewählten deutschen Unternehmen, die in der Tschechischen Republik tätig<br />

sind. Es reagiert auf die nicht nur innerhalb der EU laufende politische Diskussion über die<br />

Rolle der Unternehmen in unserer modernen Gesellschaft. Das Forschungsprojekt geht von<br />

der Sozialkapitaltheorie aus, welche die Bedeutung eines Netzwerkes formeller und informeller<br />

Institutionen zur Überwindung von Interaktionsproblemen in der Gesellschaft betont.<br />

Grundthese des Projektes ist die Behauptung, dass das unternehmerische Bürgerengagement<br />

in einer bedeutenden Weise zur Verankerung des ausländischen Investors an seinem neuen<br />

Wirkungsort beitragen und ihm zugleich helfen kann, im Vergleich zu den Corporate-<br />

Citizenship-Konzept fern stehenden Konkurrenten am Markt bessere wirtschaftliche Ergebnisse<br />

zu erreichen. Das Projekt betrachtet die Problematik der Verankerung am Markt durch<br />

die Augen eines ausländischen Investors, der mit vielen Problemen konfrontiert ist. Diese<br />

Probleme stehen im Zusammenhang mit der Tatsache, dass der Investor außerhalb seines<br />

heimischen "Milieus" investiert. Als bes. bedeutungsvoll erscheint in diesem Kontext das<br />

Faktum, dass die ausländischen Investoren nicht selten durch die einheimische Bevölkerung<br />

als diejenigen betrachtet werden, die ihre Gewinne auf Kosten der billigen einheimischen Arbeitskraft<br />

erwirtschaften. In einer solchen Situation gewinnt dann die Fähigkeit des Investors,<br />

sich mit dem Milieu, wo er wirkt, zu identifizieren große Bedeutung. Denn gerade diese Fähigkeit<br />

spielt oft eine Schlüsselrolle für den Erfolg der ganzen Investition. Die deutschen Investoren<br />

müssen sich in der Tschechischen Republik neben den "üblichen" Problemen der<br />

ausländischen Investoren zusätzl. mit dem Erbe der deutsch-tschechischen Geschichte auseinandersetzen,<br />

die reich an Beispielen fruchtbarer Kooperation aber auch der gegenseitigen<br />

Feindschaft sind. Das Corporate-Citizenship-Konzept besitzt im Kontext der ausländischen<br />

Investitionen alle Voraussetzungen dafür, dass es zu einem geeigneten Instrument zur Überwindung<br />

von spezif. Problemen wird. Das unternehmerische Bürgerengagement ist ein unübersehbares<br />

Signal, dass der ausländische Investor nicht nur die Vorteile des Gastgeberlandes<br />

nutzen, sondern dass er auch zu seiner Weiterentwicklung beitragen will. Vor allem aber<br />

verbirgt dieses Konzept in sich ein unerwartetes Potential für die wirtschaftl. Entwicklung des<br />

Unternehmens. Erstes Projektziel ist die Sammlung und Auswertung von Daten über das unternehmerische<br />

Bürgerengagement deutscher Unternehmen in Tschechien. Angesichts der<br />

Tatsache, dass es zu dieser Problematik bis heute fast keine empirischen Forschungen gab<br />

(bis auf eine Umfrage zur Corporate Social Responsibility dar, die vom Business Leaders Forum<br />

2003 realisiert wurde - http://www.blf.cz/ ), handelt es sich um einen ersten Schritt auf<br />

diesem Feld. Die Aufmerksamkeit des Forschungsteams konzentriert sich dabei auf die Fragen<br />

der Kenntnis und der Akzeptanz des CC-Konzepts, auf den Umfang seiner Realisierung


104 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

und auf die bevorzugten Partner und Engagementbereiche. Auch die Motivation der Unternehmen,<br />

sich gesell. zu engagieren, sowie die Effekte, die das unternehmerische Bürgerengagement<br />

nicht nur für die Unternehmen selbst, aber auch für ihre Partner als auch für die breite<br />

Öffentlichkeit bringt, werden erforscht. Zweites Projektziel ist die Vorstellung des Corporate-<br />

Citizenship-Konzepts mit seinen Potentialen, einschl. der erfolgreich realisierten Projekte des<br />

unternehmerischen Bürgerengagements in Tschechien und Deutschland, der interessierten Öffentlichkeit.<br />

Dabei soll der Beitrag und der Sinn solcher Aktivitäten für alle involvierten Partner<br />

aufgezeigt werden. Drittes Projektziel ist die Unterstützung der Kooperation zwischen<br />

dem wirtschaftlichen und dem zivilgesellschaftlichem Sektor, so wie der öffentlichen Verwaltung<br />

bei der Lösung gesamtgesellschaftl. Probleme in Tschechien. GEOGRAPHISCHER<br />

RAUM: Tschechische Republik<br />

METHODE: Die erste Zielgruppe des Projekts stellen 250 deutsche Unternehmen (deutsche Beteiligungen,<br />

deutsch-tschechische Gemeinschaftsunternehmen, Niederlassungen deutscher<br />

Firmen) mit mindestens 30 Mitarbeitern dar, die in sechs Regierungskreisen Tschechiens (Liberec,<br />

Usti nad Labem, Karlovy Vary, Plzen, Südböhmen und Mittelböhmen) angesiedelt<br />

sind. Diese Unternehmen beschäftigen zurzeit mehr als 90.000 Mitarbeiter. Die zweite aber<br />

nicht weniger bedeutende Zielgruppe stellen die Repräsentanten des zivilgesellschaftlichen<br />

Sektors, die Kommunal- und Regionalpolitiker, die Repräsentanten der öffentlichen Verwaltung<br />

und die Vertreter der Schulen als potentielle Partner des wirtschaftlichen Sektors in den<br />

einzelnen Projekten dar. Selbstverständlich gehören auch die Journalisten in ihrer Multiplikatorenrolle<br />

zu dieser Gruppe. Strategie des Projekts: Um das erste Projektziel zu erreichen,<br />

werden folgende Instrumente benutzt: a) ein standardisierter Fragebogen (http://www.omadeg.cz/cka/corporatecitizenship/index/dotaznik-de.doc<br />

), der an 250 deutsche Unternehmen<br />

versand wird; b) gezielte Interviews mit Vertretern ausgewählter Unternehmen, die im Bereich<br />

Corporate Citizenship aktiv sind, als auch mit ihren Partnern aus anderen Sektoren; c)<br />

Recherche wirtschaftlicher Ergebnisse befragter Unternehmen; d) Recherche Informationsmaterialen<br />

befragter Unternehmen, die ihre CC-Aktivitäten betreffen; e) Recherche der Massenmedien<br />

und des Internets. Um das zweite Projektziel zu erreichen, werden folgende Instrumente<br />

benutzt: Sechs regionale eintägige Workshops mit den Repräsentanten beider Zielgruppen<br />

im Herbst 2004, bei denen sowohl das CC-Konzept diskutiert wird als auch praktische<br />

Erfahrungen mit diesem Konzept in der Bundesrepublik, sowie verarbeitete Forschungsergebnisse<br />

vorgestellt werden. Eine besondere Aufmerksammkeit wird dann der Vorstellung<br />

und der Diskussion der interessantesten Aktivitäten auf dem CC-Feld in Tschechien gewidmet.<br />

Forschungsergebnisse werden im einer Abschlußstudie publiziert. Forschungsergebnisse<br />

werden auf einer Konferenz der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt, die für das 1. Quartal<br />

2005 geplant wird.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Habisch, André; Schmidpeter, René: Corporate Citizenship. Gesellschaftliches<br />

Engagement von Unternehmen in Deutschland. Berlin u.a.: Springer 2003,<br />

247 S. ISBN 3-5404-4335-5.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Union Stiftung<br />

INSTITUTION: Center for Corporate Citizenship e.V. (Marktplatz 4, 85072 Eichstätt); Czech<br />

Christian Academy -CCA- (Vysehradska 49, 12800 Prag, Tschechische Republik)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 08421-931417, Fax: 08421-931140,<br />

e-mail: andre.habisch@ku-eichstaett.de)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 105<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

[67-L] Hopej, Marian; Kaminski, Robert:<br />

Globalisierung des Managements - soziale und organisatorische Aspekte, in: Michael S. Aßländer,<br />

Robert Kaminski (Hrsg.): Globalisierung : Risiko oder Chance für Osteuropa?, Frankfurt<br />

am Main: P. Lang, 2005, S. 163-178, ISBN: 3-631-54235-6<br />

INHALT: Die Autoren beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von Globalisierung und Organisationskultur<br />

und weisen darauf hin, dass die Globalisierung angesichts ihrer ideologischen<br />

Grundlagen - Individualismus, Pluralismus und Toleranz - in einer geschlossenen Gesellschaft<br />

nicht möglich ist. Sie setzt im Gegenteil eine weitgehende Öffnung von Gesellschaften<br />

voraus. Die Autoren übertragen das Konzept der offenen und der geschlossenen Gesellschaft<br />

auf die Ebene der Organisation und fragen danach, inwieweit die Globalisierung des Managements<br />

eine Veränderung etablierter Organisationsstrukturen und eine Vereinheitlichung der<br />

kulturellen Normen und Werte notwendig macht. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass<br />

die Vereinheitlichung von Unternehmenskulturen zu Lasten der individuellen Eingebundenheit<br />

in einen spezifischen Kulturhorizont seitens der Mitarbeiter geht und eine entsprechende<br />

Destabilisierung zur Folge haben kann. Um dies zu vermeiden, sollte eine vereinheitlichte<br />

Unternehmensphilosophie stets auch Raum für lokale Werthaltungen lassen und gegebenenfalls<br />

an regionale Besonderheiten angepasst werden. (ICI2)<br />

[68-F] Institut für Ökologie und Unternehmensführung e.V. -IÖU- an der European Business<br />

School:<br />

Globalisierung und Nachhaltige Entwicklung. Ansatzpunkte für eine stärkere Berücksichtigung<br />

von Umweltaspekten bei Auslandsdirektinvestitionen<br />

INHALT: Ziele: Bestimmung von Ansatzpunkten für eine stärkere Berücksichtigung von Umweltaspekten<br />

bei Auslandsdirektinvestitionen (ADI), aus Sicht von Deutschen Unternehmen,<br />

die in Schwellen- und Entwicklungsländern investieren; Bestimmung von kritischen Erfolgsfaktoren<br />

im Hinblick auf die Anwendung von Umweltmanagement und -kommunikation;<br />

Analyse des Transfers und der Diffusion von öko-effizienten Technologien und Managementpraktiken.<br />

Formulierung von Empfehlungen hinsichtlich der verbesserten Berücksichtigung<br />

von Umweltpraktiken der Unternehmen bzgl. ADI. Selbsteinschätzung deutscher Unternehmen:<br />

1. Auswertung einer Befragung deutscher Unternehmen, die Investitionen in<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern tätigen; 2. Sind Sie interessiert, dann downloaden Sie<br />

den Bericht "Auswertung der Erhebung des umweltorientierten Managements von Auslandsdirektinvestitionen".<br />

Mit folgenden Unternehmen wurden zu diesen Fragestellungen Fallstudien<br />

durchgeführt: Adtranz DaimlerChrysler Rail Systems GmbH; Aventis Pharma AG; BSH<br />

Bosch und Siemens Haushaltsgeräte GmbH; Burgmann Dichtungswerke GmbH & Co KG.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Umweltbundesamt; Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit; United Nations Conference on<br />

Trade and Development -UNCTAD-<br />

INSTITUTION: Institut für Ökologie und Unternehmensführung e.V. -IÖU- an der European<br />

Business School (Burgstr. 4, 65375 Oestrich-Winkel)


106 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

[69-F] Jonas, Manja, Dipl.-Regionalwiss.; Bartnik, Roman, Dipl.-Kfm.; Pascha, Werner, Prof.Dr.<br />

(Bearbeitung):<br />

Changing the strategy in Japan: case studies of German companies having withdrawn from<br />

the Japanese market (Research project for the Japan External Trade Organisation JETRO)<br />

INHALT: Why do German companies leave the Japanese market? Reasons of withdrawal are<br />

pointed out based on a literature review of empirical research. A framework of key variables<br />

influencing incentives and barriers to market exit is outlined. Five case studies with interviews<br />

of key informants and analysis of industry- and company-level data from secondary<br />

sources are conducted with German companies having withdrawn from the Japanese market<br />

within the last five years. The above mentioned framework is used for structuring the results<br />

of the case studies and relating them to prior research. The aim of this report is to help<br />

JETRO to improve the investment environment and complementary services where necessary.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Japan<br />

ART: keine Angabe ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management<br />

- FB Betriebswirtschaft, Department Managerial Economics Lehrstuhl für Ostasienwirtschaft<br />

- Japan und Korea (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: manja.jonas@uni-duisburg-essen.de); Bartnik, Roman (Tel.<br />

0203-379-1775, e-mail: martnik@uni-duisburg-essen.de)<br />

[70-F] Kahlenborn, Walter, Dipl.-Ing.; Klumb, Jan (Bearbeitung):<br />

Auswirkungen der UNEP FI-Erklärung<br />

INHALT: Über ein Jahrzehnt liegt die Veröffentlichung der "UNEP-Erklärung der Finanzinstitute<br />

zur Umwelt und zur nachhaltigen Entwicklung" zurück. Im Mai 1992 bekannte sich in New<br />

York eine zunächst recht kleine Gruppe von Banken zur Verantwortung des Finanzsektors für<br />

die Umwelt. Ausgehend von der ursprünglich kleinen Gruppe wurde die UNEP-Erklärung<br />

rasch ein branchenweiter Standard für umweltengagierte Unternehmen mit zwischenzeitlich<br />

mehr als 300 Unterzeichnern. Die Ausdehnung der Teilnehmerzahl der Kampagne ging jedoch<br />

nicht mit wirklichen Fortschritten einher: Bald zeigte sich, dass viele Unterzeichner ihren<br />

Worten keine Taten folgen ließen. Dieses Problem betrifft nicht zuletzt die deutschen Unterzeichner.<br />

Traditionell bildeten die deutschen Banken die größte Gruppe - Ende der 90er<br />

Jahre waren es über 50 Institute. Nicht zuletzt auch ihnen galt in der Vergangenheit verschiedentlich<br />

heftige Kritik. Wiederholte Male wurden einzelne der deutschen Unterzeichner dafür<br />

kritisiert, dass sie den Prinzipien der UNEP FI-Erklärung nicht genüge taten. Das UNEP FI-<br />

Sekretariat ist sich dieser Kritik durchaus bewusst und hat verschiedene Reformschritte eingeleitet,<br />

um die "Trittbrettfahrer" aus der Kampagne auszuschließen. Eine detaillierte Evaluierung<br />

aller Mitglieder ist UNEP-FI aber schon aus organisatorischen Gründern nicht möglich.<br />

Es fehlt daher ein Überblick, welche Mitglieder von UNEP FI sich tatsächlich an die Erklärung<br />

halten. Das Vorhaben wird die bislang fehlende Transparenz schaffen. Zum einen werden<br />

jene Umweltaktivitäten von einzelnen Mitgliedern identifiziert, die gegen die Ziele der<br />

Initiative verstoßen, zum anderen werden die reinen Trittbrettfahrer benannt. Bei dieser Evaluierung<br />

der deutschen Teilnehmer wird auf aktuelle Vorarbeiten von Euronatur zurückgegriffen.<br />

Neben der Analyse der umweltrelevanten Aktivitäten der deutschen UNEP FI-<br />

Unterzeichner wird das Vorhaben ein weiteres Problemfeld behandeln: Viele der an der Initi-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 107<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

ative beteiligten Institute erhalten zurzeit keine Hilfestellung darin, ihr Umweltmanagement<br />

zu verbessern. Nicht wenige Institute klagen darüber, dass das Leistungsspektrum von UNEP<br />

FI nur bedingt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sei. Ein zusätzlicher Schwerpunkt des Vorhabens<br />

wird demzufolge darauf liegen, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die beteiligten Institute<br />

künftig von der Initiative besser unterstützt werden können. Beide Aktivitäten zusammen,<br />

die Evaluierung der Unterzeichner wie auch die Evaluierung der Aktivitäten von UNEP<br />

FI schaffen die Voraussetzungen dafür, das Profil von UNEP FI in Deutschland zu schärfen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Klumb, Jan; Bothe, David; Kahlenborn, Walter; Seifert, Katrin:<br />

Auswirkungen der UNEP-Erklärung der Finanzinstitute zu Umwelt und nachhaltiger Entwicklung.<br />

Empirische Untersuchung der praktischen Auswirkungen der UNEP-Erklärung der<br />

Finanzinstitute zu Umwelt und nachhaltiger Entwicklung auf die Geschäftspolitik von Unternehmen<br />

der deutschen Finanzbranche. Berlin 2005, 82 S. (Download unter: http://www.adel<br />

phi-research.de/projektberichte/UNEP%20FI%20Bericht%2005-03-23.pdf ).<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Adelphi Research (Caspar-Theyss-Str. 14a, 14193 Berlin)<br />

KONTAKT: Kahlenborn, Walter (e-mail: kahlenborn@adelphi-research.de); Klumb, Jan<br />

(e-mail: klumb@adelphi-research.de)<br />

[71-F] Kappel, Robert, Prof.Dr.; Ishengoma, Esther K. (Bearbeitung):<br />

Linkages as determinants of industrial dynamics and poverty alleviation in developing countries<br />

INHALT: Analyse der Möglichkeiten von Armutsreduktion durch Kooperationen von modernen<br />

Unternehmen und Mikro- und Kleinunternehmen in sog. Wertschöpfungsketten und durch<br />

Linkages von modernen und informellen Unternehmen. Welche Upgradingpotentiale bestehen<br />

in Mikro- und Kleinunternehmen? Wie kann es zu einem Upgrading von Mikro- und<br />

Kleinunternehmen kommen? Wie kann Beschäftigung gesichert werden und wie können die<br />

Löhne für Beschäftigte erhöht werden?<br />

METHODE: mikroökonomische Analyse; Unternehmensbefragungen; Modellierungen, multivariate<br />

Regressionsanalysen<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kappel, R.: Small and medium-sized enterprises, social capital<br />

and the state in Sub-Saharan Africa. in: African Development Perspectives Yearbook 2004,<br />

pp. 183-214.+++Ishengoma, E.K.: Linking competitiveness to investment decisions: the case<br />

of manufacturing in Tanzania. in: African Finance Journal, Vol. 6, 2004, pp. 56-89. +++<br />

Ishengoma, E.K.: Does human capital in a developing country explain technical efficiency?<br />

The case of manufacturing in Tanzania. in: Nord-Süd aktuell, Jg. 19, 2005, 2, pp. 154-172.<br />

+++Ishengoma, E.K.; Kappel, R.: Formalisation of informal enterprises, economic growth<br />

and poverty. in: African Development Review, 2006 (forthcoming).<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: N.N.<br />

INSTITUTION: Institut für Allgemeine Überseeforschung (Neuer Jungfernsteg 21, 20354 Hamburg)<br />

KONTAKT: Kappel, Robert (Prof.Dr. Tel. 040-42825-593)


108 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

[72-F] Loewen, Howard, Dr. (Bearbeitung):<br />

Institutional Interplay und Globales Regieren<br />

INHALT: Wie kann man die Entstehung und Aufrechterhaltung von Institutionellen Interaktionen<br />

im Mehrebenensystem globalen Regierens erklären? Fallstudien: Wie kann man die Entstehung<br />

und die Aufrechterhaltung des Zusammenspiels von globalen und regionalen Institutionen<br />

in Asien-Pazifik in den Bereichen Handel, Währung/ Finanzen und Seerechtsfragen erklären?<br />

Ziele: Theoriebildung und Policy-Empfehlungen.<br />

METHODE: Regime-Theorie der Internationalen Beziehungen/ Institutionenökonomie/ Organisationssoziologie;<br />

strukturierter Vergleich<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Loewen, H.: Theoretical and empirical notions on the phenomenon<br />

of institutional interplay in the system of global governance. in: Gyemant, Ladislau et al.<br />

(eds.): Globalism, globality, globalization. Cluj-Napoca 2005.+++Loewen, H.: Theorie und<br />

Empirie transregionaler Kooperation am Beispiel des Asia-Europe Meeting (ASEM). Hamburg<br />

2003.+++Loewen, H.: Explaining interregional cooperation: methodological notions on<br />

a new phenomenon in international relations. in: Studia Europaea, XLVIII, 2003.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: N.N.<br />

INSTITUTION: GIGA Institut für Asienkunde (Rothenbaumchaussee 32, 20148 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-428874-0, e-mail: loewen@ifa.duei.de)<br />

[73-L] Mayrhofer, Wolfgang; Iellatchitch, Alexander (Hrsg.):<br />

Globalisierung und Diffusion, (Management across borders, Bd. 3), Frankfurt am Main: IKO-<br />

Verl. f. Interkulturelle Kommunikation 2005, 224 S., ISBN: 3-88939-752-2 (Standort: FHB Bonn-<br />

Rhein-Sieg(1044)-21PZU1736)<br />

INHALT: "Globalisierung und Diffusion versammelt Beiträge aus verschiedenen akademischen<br />

Disziplinen (Betriebswirtschaft, Marketing, Soziologie, Sprachwissenschaft). Die AutorInnen<br />

erläutern die 'Vielschichtigkeit' von betriebswirtschaftlich relevanten Diffusionsprozessen -<br />

das heißt die Diffusion von Phänomenen, die in Verbindung mit Organisationen und deren<br />

Management stehen - vor dem Hintergrund der Globalisierung. Damit tritt der vorliegende<br />

Band der vereinfachenden Sichtweise entgegen, die Globalisierung lediglich als einen Prozess<br />

weltweiter Uniformierung und Standardisierung versteht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Alexander Iellatchitch, Wolfgang Mayrhofer: Globalisierung als Diffusion? Ein multidisziplinärer<br />

Beitrag zur Erläuterung von wirtschaftlichen Diffusionsprozessen (3-6); Gertraude<br />

Mikl-Horke: Die Diffusion von Unternehmens- und Managementkonzepten als Aspekt der<br />

Globalisierung (7-58); Renate Rathmayr: Reden über die Qualität des Lebens. Zur Entstehung<br />

eines Konzepts im Russischen (59-94); Ursula Doleschal, Barbara Müller, Johanna Petters:<br />

Die Diffusion marktwirtschaftlicher Schlüsselkonzepte in Mittel- und Osteuropa. Eine linguistische<br />

Analyse (95-126); Arnold Schuh: Globalisierung als Diffusionsprozess. Untersucht<br />

am Beispiel der Verbreitung westlicher Markenartikel in Mittel- und Osteuropa (127-152);<br />

Michael Müller-Camen, Wolfgang Mayrhofer, Johannes Ledolter, Guido Strunk, Christiane<br />

Erten: Converging for Success? Die Diffusion von Managementkonzepten und ihr Einfluss<br />

auf Unternehmenserfolg - eine empirische Analyse (153-172); Andreas Weber: Gesellschaftliche<br />

Globalisierung und die De-Ontologisierung des Weltverstehens. Eine soziologische Analyse<br />

zur Entstehung, Verbreitung und Verarbeitung der modernen Verstehensproblematik<br />

(173-222).


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 109<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

[74-L] Michulitz, Christiane; Henning, Klaus:<br />

Management von Organisationsnetzwerken - Informations-, Kommunikations- oder Wissensmanagement?,<br />

in: Egbert Kahle, Falko E. P. Wilms (Hrsg.): Effektivität und Effizienz durch<br />

Netzwerke : wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialkybernetik<br />

vom 18. und 19. März 2004 in Lüneburg, Berlin: Duncker & Humblot, 2005, S. 291-298,<br />

ISBN: 3-428-11884-7<br />

INHALT: Von Kernprozessen einer Organisation oder eines Organisationsnetzwerkes wird immer<br />

dann gesprochen, wenn die im System zu identifizierenden Prozesse auf den Existenzgrund,<br />

d.h. den ungeschriebenen Vertrag des Systems mit seiner Umwelt, ausgerichtet sind. Um die<br />

zwischen dem Input und dem Output einer Organisation oder eines Organisationsnetzwerkes<br />

stattfindenden Prozesse als Kernprozesse bezeichnen zu können, müssen diese auf gemeinsame<br />

Ziele ausgerichtet sein, da die Zielformulierung ein Teil der Moderationsleistung im<br />

Netzwerkmanagement darstellt. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Autoren die Frage,<br />

welche weiteren Anforderungen an das Management von Organisationsnetzwerken sich aus<br />

der Theorie über Information, Kommunikation und Wissen ableiten lassen. Nach den Ergebnissen<br />

ihres Forschungsprojekts SENEKA muss das Management von Organisationsnetzwerken<br />

viel stärker ein Kommunikations- als ein Informationsmanagement sein. Die Aufgabe eines<br />

Netzwerkmanagers ist daher weniger die Mitteilung von für das Netzwerk relevanten Informationen,<br />

sondern vielmehr eine Unterstützung bei der Entwicklung einer Netzwerk-<br />

Identität. Diese wird erst durch ein Kommunikationsmanagement möglich. (ICI2)<br />

[75-L] Mikl-Horke, Gertraude:<br />

Die Diffusion von Unternehmens- und Managementkonzepten als Aspekt der Globalisierung,<br />

in: Wolfgang Mayrhofer, Alexander Iellatchitch (Hrsg.): Globalisierung und Diffusion, Frankfurt<br />

am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation, 2005, S. 7-58, ISBN: 3-88939-752-2<br />

(Standort: FHB Bonn-Rhein-Sieg(1044)-21PZU1736)<br />

INHALT: Die Autorin untersucht die Diffusion von Management- und Unternehmenskonzepten<br />

im Hinblick auf die Frage einer globalen Homogenisierung der Praktiken und Prinzipien,<br />

nach denen Unternehmen geführt werden und Arbeit organisiert wird. Sie skizziert zunächst<br />

die kontroversen Annahmen über die Wirkungen der Globalisierung auf die Unternehmen in<br />

verschiedenen Kulturen und gibt einen Überblick über die Forschungsansätze der Diffusionstheorie<br />

in den Sozial- und Kommunikationswissenschaften. Sie fasst darüber hinaus einige<br />

Untersuchungsergebnisse zur Diffusion von Management-Innovationen zusammen, eher sie<br />

die Rolle von Markt, Macht und Institutionen bei der Verbreitung von Managementwissen<br />

näher beleuchtet. Sie zeigt, wie unterschiedliche Akteure einer "management knowledge industry"<br />

die weltweite Verbreitung von Managementkonzepten und die darauf aufbauenden<br />

Praktiken strukturieren und organisieren, wobei sie nicht nur den interkulturellen Wissenstransfer,<br />

sondern auch die globalen Wirkungen des Diffusionsmarktes in den Blick nimmt.<br />

(ICI)<br />

[76-F] Müller, Dirk, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung):<br />

Einflussfaktoren auf die Kooperationsbeziehungen junger Technologieunternehmen


110 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

INHALT: Verkürzte Innovationszyklen und globaler Wettbewerb stellen hohe Ansprüche an die<br />

Geschwindigkeit und die Flexibilität junger Technologieunternehmen. Entrepreneurs bietet<br />

sich die Möglichkeit, in Allianzen oder in Strategischen (Kompetenz)-Netzwerken unter anderem<br />

mit Wettbewerbern den Anforderungen im internationalen Wettbewerb zu begegnen.<br />

Derartige Beziehungen ermöglichen jungen Technologieunternehmen einerseits den Zugang<br />

zu komplementären, vielleicht einzigartigen Ressourcen und verheißen auf Grund überdurchschnittlicher<br />

Lernerfolge nachhaltige Wettbewerbsvorteile. In dem Dissertationsprojekt werden<br />

die bisher nur unzureichend erforschten Effekte verschiedener Variablen und Parameter<br />

auf die Auswirkungen interorganisationaler Kooperationsbeziehungen bei der Entwicklung<br />

junger Technologieunternehmen untersucht.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

BWL Lehrstuhl für Gründungs- und Innovationsmanagement (Westring 425, 24098 Kiel);<br />

Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Betriebswirtschaftliche<br />

Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business" (24098<br />

Kiel)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-3993, Fax: 0431-880-3213,<br />

e-mail: DirkMueller@bwl.uni-kiel.de)<br />

[77-L] Petermann, Sören:<br />

Einsatzmöglichkeiten der Netzwerkanalyse: diskutiert am Beispiel politischer und administrativer<br />

Führungskräfte, in: Jens Aderhold, Matthias Meyer und Ralf Wetzel (Hrsg.): Modernes<br />

Netzwerkmanagement : Anforderungen, Methoden, Anwendungsfelder, Wiesbaden: Gabler, 2005,<br />

S. 343-365, ISBN: 3-409-14335-1<br />

INHALT: Der Beitrag stellt verschiedene Netzwerkanalyseverfahren und deren Anwendung auf<br />

ein Beispiel aus der Politik- und Organisationsforschung vor. In das Thema einführend wird<br />

zu Beginn die Typologie der Netzwerkanalyseverfahren nach R. Burt skizziert, wobei zwei<br />

Dimensionen unterschieden werden, die Stufe der Aggregation von Akteuren als Analyseeinheit<br />

und der analytische Rahmen. Die drei möglichen Analyseeinheiten sind einzelne Akteure,<br />

Gruppen von Akteuren oder komplexe Netzwerke. Die beiden analytischen Rahmen sind<br />

der relationale und der positionale Ansatz. Vor diesem Hintergrund werden dementsprechend<br />

drei Netzwerkanalyseverfahren präsentiert: Zunächst werden Netzwerkmodelle vorgestellt,<br />

die Auskunft über die Stellung von Akteuren im Netzwerk geben. Hier werden Dichte- und<br />

Multiplexitätsmaßzahlen von Ego-Netzwerken ebenso wie verschiedene Zentralitäts- und<br />

Prestigemaße diskutiert. Danach werden zwei Strategien besprochen, wie Teilgruppen gebildet<br />

werden können. Dabei werden zuerst Formen der Cliquenanalyse vorgestellt, um anschließend<br />

das Verfahren der Blockmodellanalyse auf der Grundlage struktureller Äquivalenz<br />

zu besprechen. Abschließend werden Netzwerkmodelle zur Bestimmung der Dichte und<br />

Transitivität sowie der Zentralisation in gesamten Netzwerken dargestellt. (ICG2)<br />

[78-F] Rohrlack, Christian, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung):<br />

Reverse Technology Transfer - Bedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten zum erfolgreichen<br />

Technologietransfer von ausländischen Tochtergesellschaften zu den Stammlandseinheiten<br />

multinationaler Unternehmen


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 111<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

INHALT: Motivation, theoretischer Hintergrund und Forschungsfragen: Die strategische Ausrichtung<br />

ausländischer Tochtergesellschaften in multinationalen Unternehmen unterlag in den<br />

letzten Jahrzehnten einem deutlichen Wandel. Bis in die 80er Jahre hinein lag die Hauptaufgabe<br />

der Mehrzahl der Tochtergesellschaften darin, bereits im Stammland etablierte Produkte<br />

durch Anpassung an die lokalen Kundenbedürfnisse in anderen Ländern zu vertreiben. In den<br />

90er Jahren änderte sich diese strategische Ausrichtung und viele ausländische Tochtergesellschaften<br />

wandelten sich zu eigenständigen wissensgenerierenden Unternehmenseinheiten. Es<br />

wurde erkannt, dass das in den Tochtergesellschaften erzeugte bzw. vorhandene Wissen einen<br />

wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen darstellt. Dieses Wissen lässt<br />

sich, besonders wenn es implizit (tacit knowledge) vorhanden ist, nicht so einfach von anderen<br />

Unternehmen adaptieren. Ein weiterer Faktor, der die Veränderung der strategischen Ausrichtung<br />

der ausländischen Tochtergesellschaften beeinflusste, war die Notwendigkeit, Zugang<br />

zu lokalem Wissen in den verschiedenen Ländern zu erhalten. So werden Tochtergesellschaften<br />

in speziellen "Wissensclustern" (z.B. Silicon Valley, etc.) gegründet, um dort einen<br />

direkten Zugriff auf neues (aber auch dort vorhandenes, bisher für das Unternehmen nicht<br />

nutzbares) Wissen zu erhalten und dies als Wettbewerbsvorteil für das gesamte multinationale<br />

Unternehmen zu sichern (Frost 2001). Durch diese veränderte strategische Ausrichtung wurde<br />

ein neuer Blickwinkel auf die Netzwerkstruktur des multinationalen Unternehmens gerichtet.<br />

Der Untersuchungsfokus hat sich dadurch von der Betrachtung der Muttergesellschaften hin<br />

zur Betrachtung der ausländischen Tochtergesellschaften als Untersuchungsobjekt geändert<br />

(Birkinshaw 2001). Während der Technologietransfer zwischen Mutterunternehmen und ausländischen<br />

Tochtergesellschaften in der Literatur sehr umfangreich erforscht wurde, sind die<br />

Bedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten von Führungskräften in den Tochtergesellschaften<br />

zur zielgerichteten Gestaltung des rückwärtigen Technologie- und Wissenstransfers nur<br />

unzureichend untersucht. Deshalb soll in dem vorliegenden Forschungsprojekt der Transfer<br />

von Technologien und Wissen ausländischer Tochtergesellschaften zurück an die Stammlandseinheiten<br />

multinationaler Unternehmen untersucht werden. Dieser so genannte "Reverse<br />

Technology Transfer" wurde neben seiner Existenz auch auf die ihn ermöglichenden Einflussbedingungen<br />

hin überprüft (Hakanson/ Nobel 2001). Darauf aufbauend sollen die möglichen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten (Koordinationsinstrumente) der Führungskräfte ausländischer<br />

Tochtergesellschaften für den erfolgreichen Technologie- und Wissenstransfer an die Stammlandseinheiten<br />

ermittelt werden. Dabei steht neben einer reinen Bestandaufnahme möglicher<br />

Koordinationsinstrumente auch die Verbesserung ihrer Anwendungsmöglichkeiten im Forschungsinteresse<br />

(Wolf 1994). Vor allem die Frage, welche Koordinationsinstrumente der<br />

Technologietransfer unter welchen Kontextfaktoren positiv beeinflussen, soll mit der Untersuchung<br />

erforscht werden. Über einen Vergleich der Einsatzintensität der Koordinationsinstrumente,<br />

die bei einem "normalen" Technologietransfer (Stammlandseinheiten zu ausländischen<br />

Tochtergesellschaften) eingesetzt werden, und derjenigen bei einem "Reverse Technology<br />

Transfer" sollen die Unterschiede im Management dieser beiden Transfermöglichkeiten<br />

dargestellt werden.<br />

METHODE: Zuerst wurde die relevante Literatur über den "Reverse Technology Transfer" gesichtet<br />

und die Bedingungen und mögliche Erfolgsfaktoren herausgearbeitet. Dazu zählen<br />

beispielsweise die Eingebundenheit der ausländischen Tochtergesellschaften in den lokalen<br />

Kontext (embeddedness), ihre Integration in das Gesamtunternehmen (integration), die Aufnahmefähigkeit<br />

der ausländischen Tochtergesellschaften (absorptive capacity), ihr Alter, die<br />

dominierende Markteintrittsform (acquisition vs. greenfield) und die kulturelle Distanz (cultural<br />

distance) zwischen der führenden Stammlandseinheit und den ausländischen Tochtergesellschaften<br />

(Gupta/ Govindarajan 2000, Hakanson/ Nobel 2001, Yamin 1999). Um die fakti-


112 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

sche Relevanz des Themas innerhalb multinationaler Unternehmen zu überprüfen, wurden in<br />

der Frühphase der Projektbearbeitung Telefoninterviews durchgeführt. Diese bestätigten die<br />

Wichtigkeit und deuteten gleichzeitig auf koordinative Besonderheiten in der Anwendung des<br />

"Reverse Technology Transfers" hin, die eine systematische Erforschung angemessen erscheinen<br />

lassen. In einem zweiten Schritt wurden die Koordinationsinstrumente, die in der Literatur<br />

beschrieben wurden, in systematischer Weise dokumentiert. Dabei wurden nicht nur<br />

Koordinationsinstrumente im Umfeld des "Reverse Technology Transfers" berücksichtigt,<br />

sondern insgesamt die gesamte Literatur über den Technologie- und Wissenstransfers innerhalb<br />

multinationaler Unternehmen gesichtet. Aus diesem Überblick wurden die Gestaltungsvariablen<br />

für den Technologietransfer für die Führungskräfte ausländischer Tochtergesellschaften<br />

ermittelt. Weiteres Vorgehen: Aus den bisher ermittelten Bedingungen des "Reverse<br />

Technology Transfers" und den in der Literatur diskutierten soll im nächsten Untersuchungsschritt<br />

ein konzeptioneller Bezugsrahmen für die Untersuchung erstellt werden, der auf dem<br />

kontingenztheoretischen Paradigma fußt. Um zu überprüfen, ob die gefundenen Koordinationsinstrumente<br />

ebenfalls von Praktikern als wichtig eingestuft werden, sollen erneut Interviews<br />

mit Führungskräften ausländischer Tochtergesellschaften durchgeführt werden. Diese<br />

qualitative Voruntersuchung soll die Güte der Untersuchung insgesamt steigern. Darauf aufbauend<br />

werden dann die Forschungs-Hypothesen abgeleitet und durch eine quantitative Untersuchung<br />

mittels eines Fragebogens in den in Deutschland ansässigen ausländischen Tochtergesellschaften<br />

multinationaler Unternehmen überprüft. Aus den ermittelten Resultaten sollen<br />

dann Handlungsempfehlungen für die Führungskräfte ausländischer Tochtergesellschaften<br />

für den erfolgreichen "Reverse Technology Transfer" abgeleitet werden. Der Vergleich zwischen<br />

den Koordinationsinstrumenten im "Reverse-Fall" und beim normalen Technologietransfer<br />

sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten im erfolgreichen Einsatz darstellen.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

BWL Lehrstuhl für Organisation (Olshausenstr. 40, 24098 Kiel); Universität Kiel, Wirtschafts-<br />

und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Betriebswirtschaftliche<br />

Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business" (24098 Kiel)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-2191, Fax: 0431-880-3963,<br />

e-mail: rohrlack@bwl.uni-kiel.de)<br />

[79-F] Rometsch, Markus, Dipl.-Kfm.; Möllering, Guido (Bearbeitung); Sydow, Jörg, Univ.-<br />

Prof.Dr.; Duschek, Stephan, Dr. (Leitung):<br />

Identität in und von Unternehmensnetzwerken<br />

INHALT: Die Identifikation, Zusammenstellung und Prüfung vorhandener Netzwerktypologien<br />

in Hinblick auf diesen Anwendungsbereich ist das Ziel des Forschungsprojekts. Im Einzelnen<br />

sollen die folgenden drei Ziele erreicht werden: 1. Identifikation und Zusammenstellung der<br />

in den verschiedenen, für die Frage der Kompetenzentwicklung relevanten Bezugsdisziplinen<br />

dokumentierten Netzwerktypologien; 2. Prüfung der Zweckmäßigkeit und Tragfähigkeit der<br />

vorhandenen Netzwerktypologien für die Analyse und Entwicklung von für im Anwendungsbereich<br />

'Kompetenzentwicklung' auf personaler, organisationaler und regionaler bzw. institutioneller<br />

Ebene bereits bestehende bzw. noch einzurichtende Netzwerke; 3. Erprobung ausgewählter<br />

Typologien in diesem Anwendungsbereich mit Blick auf ihre reale Leistungsfähig-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 113<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

keit für die Kompetenzentwicklung in einem ausgewählten (organisationalen) Feld, wobei<br />

von in diesem Feld vorhandenen Netzwerkstrukturen auszugehen wäre.<br />

METHODE: entfällt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 15; Netzwerkforscher,<br />

Manager). Literaturanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Duschek, S.; Rometsch, M.: Netzwerktypologien - Nutzen und<br />

Grenzen am Beispiel Kompetenzentwicklung. in: Stahl, Heinz K.; Friedrich von den Eichen,<br />

Stephan A. (Hrsg.): Vernetzte Unternehmen. Berlin 2005, S. 121-138.+++Duschek, S.; Rometsch,<br />

M.: Netzwerktypologien im Anwendungsbereich Kompetenzentwicklung. in: QUEM,<br />

13, 2004, 3, S. 1-7.+++Sydow, J. (Hrsg.): Management von Netzwerkorganisationen. 2. Aufl.<br />

Wiesbaden: Gabler 2001.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-11 ENDE: 2002-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management<br />

Lehrstuhl für Unternehmenskooperation (Boltzmannstr. 20, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 030-838-53783, Fax: 030-838-56808,<br />

e-mail: ls-sydow@wiwiss.fu-berlin.de)<br />

[80-F] Rometsch, Markus, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Sydow, Jörg, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Identität in und von Unternehmungsnetzwerken<br />

INHALT: Konzeptualisierung des Zusammenspiels organisationaler Identitäten in Unternehmungsnetzwerken;<br />

Konzeptualisierung des Verhältnisses zwischen Netzwerkidentität und organisationalen<br />

Identitäten; Steuerbarkeit multipler Identitäten; Illustration am Beispiel unterschiedlicher<br />

Netzwerktypen (z.B. Franchisingnetzwerke, Netzwerke in der Luftverkehrsbranche).<br />

METHODE: Strukturationstheorie (Giddens); Neuere Systemtheorie (Luhmann) DATENGE-<br />

WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Duschek, S.; Rometsch, M.: Netzwerktypologien - Nutzen und<br />

Grenzen am Beispiel Kompetenzentwicklung. in: Stahl, Heinz K.; Friedrich von den Eichen,<br />

Stephan A. (Hrsg.): Vernetzte Unternehmen. Berlin 2005, S. 121-138.+++Duschek, S.; Rometsch,<br />

M.: Netzwerktypologien im Anwendungsbereich Kompetenzentwicklung. in: QUEM,<br />

13, 2004, 3, S. 1-7. ARBEITSPAPIERE: Rometsch, M.: Organizational identities in networks<br />

- a new systems theory approach. Paper presented at the 20th EGOS Colloquium on "The Organization<br />

as a Set of Dynamic Relationships", Ljubljana, Slovenia, July 1-3, 2004. Download:<br />

http://www.wiwiss.fu-berlin.de/w3/w3sydow/neuerscheinungen/PubOnDem/ EG OS%<br />

202004%20paper%20organizational%20identities%20in%20networks.pdf .+++ Romet-sch,<br />

M.; Sydow, J.: Identities of networks and organizations - the case of franchising. Paper presented<br />

at the EMNet-Conference on "Economics and Management of Franchising Networks",<br />

Vienna, Austria, June 26-28, 2003. Download: http://www.wiwiss.fu-berlin.de/ w3/w3sydow/<br />

neuerscheinungen/PubOnDem/FRANCH%20Identities%20RoSy%202.pdf. +++Rometsch,<br />

M.; Sydow, J.: On identities of networks and organizations - the case of franchising. Paper<br />

presented at the 21st EGOS colloquium on "Unlocking organizations", Berlin, Germany,<br />

June/ July 30-2, 2005. Download at http://www.egosnet.org .<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management<br />

Lehrstuhl für Unternehmenskooperation (Boltzmannstr. 20, 14195 Berlin)


114 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-83854175, e-mail: rometsch@wiwiss.fu-berlin.de)<br />

[81-F] Salditt, Thomas, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Ringlstetter, Max, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Netzwerkmanagement im Handel - ein Vermittlungsversuch zwischen allgemeiner Strategieforschung<br />

und spezieller Branchenforschung<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Handelsliteratur sehr auf operationale Probleme des Handels fokussiert, keine/ kaum<br />

Nutzung von Ergebnissen allgemeiner Strategieforschung; aktuelle Herausforderungen (v.a.<br />

Technologie) stellen Handel vor komplexe Probleme; Nutzung der Ergebnisse von allgemeiner<br />

Strategieforschung angebracht; Übertragung des Netzwerk-Management Gedankens in<br />

Handelslandschaft<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,<br />

Lehrstuhl für Allgemeine BWL, Organisation und Personal (Auf der Schanz 49, 85049<br />

Ingolstadt)<br />

KONTAKT: Mosburger, Walburga -Sekretariat- (Tel. 0841-937-1936,<br />

e-mail: walburga.mosburger@ku-eichstaett.de)<br />

[82-L] Santer, Jacques:<br />

Die genossenschaftliche Initiative - ein Baustein der Europäischen Wirtschaft, (Arbeitspapiere<br />

des Instituts für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Nr. 42),<br />

Münster 2004, 18 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~06/forschen/veroeffentlichungen/material/AP42.pdf)<br />

INHALT: "Kooperationen gewinnen für die Organisation der unternehmerischen Tätigkeit immer<br />

stärker an Bedeutung. Hinter dieser einzelwirtschaftlichen Reaktion auf eine herausfordernde<br />

Umwelt steht der Wunsch, wettbewerbsfähig zu bleiben oder zu werden. Die Mechanismen,<br />

über die Kooperationen dazu beitragen können, sind heute weitgehend erforscht. Können Kooperationen<br />

aber auch die Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes unterstützen?<br />

Dieser Frage geht der Autor, Präsident der Europäischen Kommission von 1995 bis 1999 und<br />

über viele Jahre Mitglied des Europäischen Parlaments, in seinem Festvortrag anlässlich der<br />

Eröffnung der Internationalen Genossenschaftswissenschaftlichen Tagung 2004 an der Universität<br />

Münster nach, der diesem IfG-Arbeitspapier zu Grunde liegt. Er zeigt eindrucksvoll,<br />

dass Kooperationen kein neues Phänomen sind, sondern dass diese schon in der Hanse Vorreiter<br />

der politischen Integration und eine Quelle für wirtschaftlichen Wohlstand waren. Er<br />

stellt fest, dass heute Kooperationen gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ein<br />

geeignetes Mittel sind, um im Konzert der Großen zu bestehen. Sie können dazu beitragen,<br />

eine nachhaltige wirtschaftliche Basis aufzubauen und unternehmerische Selbständigkeit zu<br />

ermöglichen. Damit können sie zugleich auch einer Intensivierung des Handels und Leistungsaustausches<br />

dienen und somit die wirtschaftliche Integration der EU vertiefen: ein Baustein<br />

für die europäische Wirtschaft." (Textauszug)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 115<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

[83-F] Schauwecker, Philipp, M.A. (Bearbeitung); Kühlmann, Torsten M., Prof.Dr. (Leitung):<br />

Opportunismus als Beziehungsrisiko in transnationalen Unternehmen (Teilprojekt F 04)<br />

INHALT: Wenn sich Unternehmen vernetzen, um ihre Ziele gemeinsam besser zu erreichen, dann<br />

profitieren davon im Idealfall alle Partner in gleichem Maße. Allerdings besteht die Gefahr,<br />

dass einer der Partner das Vertrauen eines anderen ausnutzt. Etwa indem er ihm Informationen<br />

vorenthält, Absprachen nicht beachtet oder sogar Verträge bricht. Ein solches Verhalten<br />

wird in der Fachsprache Opportunismus genannt. Ein Beispiel: Der Hersteller von Hartgummireifen<br />

X vereinbart mit dem Unternehmen Y, das Sackkarren produziert, diesem fristgerecht<br />

5000 Paar Reifen zu liefern. Tatsächlich fehlen dem Hersteller X die Kapazitäten, eine<br />

solche Menge an Reifen in der vereinbarten Frist zu produzieren. Um sich aber den Gewinn<br />

zu sichern, hat er dem Unternehmen Y dennoch zugesagt, obwohl er bereits wusste, dass er<br />

die Vereinbarung nicht würde einhalten können. Die Forschung ist nun darum bemüht, Bedingungen<br />

ausfindig zu machen, die dieses Phänomen begünstigen. Die Erkenntnisse sind für<br />

die Praxis von unmittelbarem Nutzen. Nur wer weiß, welche Umstände opportunistisches<br />

Verhalten fördern, hat die Möglichkeit, solchen Tendenzen entgegenzuwirken. Unternehmensnetzwerke,<br />

die sich über verschiedene Nationen oder sogar Kontinente erstrecken, sind<br />

vermutlich besonders anfällig für opportunistisches Verhalten. Dafür sprechen unter anderem<br />

folgende Gründe: Kulturell sehr verschiedene Partner fühlen sich den jeweiligen Partnerunternehmen<br />

unter Umständen weniger verpflichtet. Die geographische Distanz zwischen den<br />

Netzwerkunternehmen erschwert den Aufbau von persönlichen Beziehungen und die Kontrolle<br />

der Netzwerkpartner. In überschaubaren Märkten müssen sich Unternehmen stets um ihren<br />

guten Ruf sorgen. Im globalen Wettbewerb dagegen ist aufgrund der noch fehlenden Transparenz<br />

die Wahrscheinlichkeit geringer, dass einem der schlechte Ruf vorauseilt. Die Durchsetzung<br />

vertraglicher Ansprüche ist auch aufgrund unterschiedlicher Rechtssysteme zeitaufwendiger,<br />

kostspieliger und erfolgsunsicherer. Es hat somit Sinn, das Opportunismusrisiko in internationalen<br />

Netzwerkbeziehungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieser Aufgabe widmet<br />

sich das Teilprojekt und analysiert Unternehmensnetzwerke zwischen deutschen und mexikanischen<br />

sowie zwischen deutschen und US-amerikanischen KMU (kleine und mittlere<br />

Unternehmen). Als Vergleichsbasis werden zusätzlich rein deutsche Unternehmensnetzwerke<br />

untersucht. Dazu werden möglichst viele Unternehmer in den Untersuchungsräumen direkt zu<br />

ihren Netzwerkbeziehungen befragt. Die Aussagen werden später genau analysiert und miteinander<br />

verglichen. So entstehen weiterführende Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen<br />

für die Wirtschaftspraxis. Anwendungsbezug: Das Forschungsprojekt sucht Ansatzpunkte für<br />

eine effektive Handhabung der Opportunismusproblematik zu überprüfen bzw. entwickeln.<br />

Der Bereich zu untersuchender Maßnahmen umfasst sowohl strukturelle, motivationale als<br />

auch relationale Ansätze. Über eine bessere Berücksichtigung der "dunklen Seite" von Netzwerken<br />

sollen Unternehmen in die Lage versetzt werden, die Chancen von transnationalen<br />

Netzwerken auch auszuschöpfen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />

Mexiko, USA<br />

METHODE: halbstandardisierte Leitfadeninterviews mit deutschen, mexikanischen und USamerikanischen<br />

Netzwerkpartnern; Technik der "kritischen Ereignisse" zur Vertiefung und<br />

Erhebung zentraler Vorkommnisse im Netzwerk; Entwicklung und Vorgabe von standardisierten<br />

Skalen zu den bei Netzwerkpartnern unterstellten Opportunismustendenzen; Erfassung<br />

wahrgenommener Netzwerkmerkmalen über die Struktur-Lage-Technik<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst


116 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

INSTITUTION: Forschungsverbund Transnationale Netzwerke -fortrans- (Geschwister-Scholl-<br />

Platz 1, 80539 München); Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche<br />

Fakultät, Lehrstuhl für BWL IV Betriebliches Personalwesen und Führungslehre (95440 Bayreuth);<br />

Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH (Infanteriestr.<br />

8, 80797 München)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-3511, Fax: 0921-55-2954,<br />

e-mail: philipp.schauwecker@uni-bayreuth.de)<br />

[84-F] Schedl, Hans (Bearbeitung):<br />

Positionierung der europäischen und deutschen Industrie im globalen Konsolidierungsprozess,<br />

insbesondere der Systemanbieter<br />

INHALT: Abgeschwächt wachsende Märkte und eine stärkere globale Ausrichtung des Produktions-<br />

und Beschaffungsprozesses haben zu einer Konsolidierung geführt, die regional mit abnehmender<br />

Beschäftigung und Wertschöpfung sowie steigenden Importen verbunden sein<br />

kann. Es soll festgestellt werden, wie dieser Prozess in deutschen und europäischen Firmen<br />

abgelaufen ist und zu welchen Ergebnissen er geführt hat. Insbesondere die Konsequenzen für<br />

Wachstum und Beschäftigung sind hierbei herauszuarbeiten. Zudem sind die Ursachen dieser<br />

Entwicklungen zu analysieren: Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere Konzentrations-,<br />

Offshoring- und Outsourcingprozesse. Vertiefend ist zu prüfen, welche Rolle institutionelle<br />

Anleger in diesem Prozess spielen, wie sich die Verlagerung von Firmenzentralen auswirkt<br />

und welche Rechtsformen und Eigentümerstrukturen größeren Schutz vor feindlichen Übernahmen<br />

bieten. Besondere Bedeutung kommt in diesem Prozess Industrieunternehmen zu, die<br />

als Systemführer tätig sind. Deshalb soll der Einfluss von Systemführern auf vor- und nachgelagerte<br />

Bereiche und ihre Rolle für Konzentration, Outsourcing und Offshoring betrachtet<br />

werden. Die Antworten auf diese Fragen sollen industriepolitische Handlungsoptionen aufzeigen.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-08 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. an der Universität München (Postfach<br />

860460, 81631 München)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-9224-1366, Fax: 089-9224-1460, e-mail: schedl@ifo.de)<br />

[85-F] Schertler, Manfred, Dr. (Bearbeitung):<br />

Interorganisationales Wissensmanagement<br />

INHALT: Der Umgang mit Wissen entscheidet über den Erfolg moderner Unternehmen. Wissensmanagement<br />

als das gezielte Planen, Steuern und Kontrollieren der Ressource Wissen gerät<br />

mehr und mehr zu einem strategischen Erfolgsfaktor. Das Forschungsvorhaben vollzieht<br />

einen Perspektiven- und Paradigmenwechsel weg von der bisher dominierenden Innensicht<br />

eines unternehmensbezogenen Wissensmanagements hin zu einem interorganisationalen Wissensmanagement.<br />

Dort werden nicht die Wissensflüsse innerhalb eines Unternehmens betrachtet,<br />

sondern der bewusste und zielgerichtete Austausch von Wissen zwischen Unternehmen.<br />

Diese Unternehmen können Kooperationspartner sein, sich als Konkurrenten am Markt<br />

gegenüberstehen oder sowohl kooperierende als auch konkurrierende Zielsetzungen verfolgen,<br />

sich also in "Co-opetition" befinden. Im Forschungsvorhaben werden die zentralen wis-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 117<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

sensbezogenen Schnittstellen eines Unternehmens identifiziert, analysiert und in einem Modell<br />

des interorganisationalen Wissensmanagements dokumentiert. Einzelne Wissensschnittstellen<br />

finden sich z.B. für Kunden- und Lieferantenbeziehungen, für F&E-Netzwerke, für<br />

Kooperationsbeziehungen zur Verbesserung interner Wissensressourcen oder für Beziehungen<br />

zu anderen Unternehmen. Für alle Aspekte des Managements der Wissensschnittstellen<br />

eines Unternehmens werden Unterstützungsmethoden entwickelt und Gestaltungsempfehlungen<br />

formuliert. Spezialisierte IV-Systeme für die Wahrnehmung der erweiterten Management-Aufgaben<br />

werden konzipiert und zum Nachweis der Realisierbarkeit prototypisch implementiert.<br />

Einen Schwerpunkt des Forschungsprojekts bildet aus betriebswirtschaftlicher<br />

Perspektive die Unterstützung bei Entscheidungen über das In- und Outsourcing von Wissensressourcen.<br />

Aus Perspektive der Wirtschaftsinformatik fokussiert das Projekt in einem<br />

weiteren Schwerpunkt die Modellierung und das situationsabhängige Management der wissensbezogenen<br />

Schnittstellen des Unternehmens zu seinen Partnern. Im Einzelnen trägt das<br />

Vorhaben dazu bei, a) den Begriff des Wissens als Unternehmensressource zu präzisieren und<br />

Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Wissen als Basis für Management-Entscheidungen gemessen<br />

und operativ beurteilt werden kann. Messbares Wissen ist eine Voraussetzung für die IV-<br />

Unterstützung des interorganisationalen Wissensmanagements; b) die Wissensschnittstellen<br />

eines Unternehmens mit seinen Partnern zu identifizieren und zu modellieren, um Chancen<br />

für die Optimierung der wissensbezogenen Beziehungen eines Unternehmens zu seinen Partnern<br />

aufzudecken. Die formale Schnittstellenmodellierung stellt einen weiteren Grundpfeiler<br />

für die Konzeption und Realisierung von Management-Unterstützungssystemen dar; c) Methoden<br />

und Technologien des Wissensmanagements weiterzuentwickeln und in einem interorganisationalen<br />

Kontext anzuwenden. Als Implementierungen dieser Methoden und Technologien<br />

unterstützen IV-Systeme zum einen die In- und Outsourcing-Entscheidungen des<br />

Managements in Bezug auf die Wissensressourcen des Unternehmens. Zum anderen dienen<br />

sie dazu, die Identifikation, den Erwerb, die Entwicklung, Verteilung, Nutzung und Bewahrung<br />

von Wissen zwischen den Partnern eines Wissensnetzwerks zu planen, zu steuern und zu<br />

kontrollieren; d) fundierte und evaluierte Empfehlungen für die Gestaltung der Beziehungen<br />

zwischen Partnern in Wissensnetzwerken zu generieren. Die Gestaltung eines Wissensnetzwerks<br />

beeinflussen z.B. Regeln für den Austausch und die Anwendung von Wissen, die Absicherung<br />

von Risiken, die durch die Öffnung von Unternehmenswissen gegenüber externen<br />

Partnern entstehen, Aspekte des Datenschutzes, die IV-technische Behandlung großer Datenmengen,<br />

die im Verlauf längerer Wissensbeziehungen angehäuft werden, oder auch Akquise-<br />

und Motivationsstrategien beim Aufbau neuer Partnerbeziehungen im Wissensnetzwerk;<br />

e) die strategische Bedeutung des interorganisationalen Wissensmanagements für einzelne<br />

Unternehmen wie auch für Unternehmensnetzwerke und für ganze Volkswirtschaften<br />

aufzuzeigen.<br />

METHODE: Aus den Zielen des Projekts ergeben sich folgenden Aufgabenbereiche: 1. Bezugsrahmen:<br />

Abgrenzung des Forschungsgebiets; wissenschaftstheoretische Einordnung der Forschungsarbeit<br />

(z.B. nach Paradigma, Theorie- und Modellverständnis). 2. Wissen: Definition<br />

der zentralen Begriffe (z.B. Unternehmenswissen, Wissensschnittstellen, Wissensakteure,<br />

Wissensnetzwerke, Wissensstrategie); Operationalisierung des unternehmerischen Wissensbegriffs;<br />

Ableitung von Möglichkeiten zur Wissensmessung. 3. Management von Wissensressourcen:<br />

Reflexion betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse zu In- und Outsourcing-Entscheidungen;<br />

Entwicklung einer Entscheidungsmethodik für das In- und Outsourcing von Unternehmenswissen;<br />

Gestaltung der interorganisationalen Wissensbeziehungen. 4. Management<br />

von Wissensschnittstellen: Identifikation und Modellierung der Wissensschnittstellen; Analyse<br />

der dynamischen Veränderungen an den Wissensschnittstellen; Ableitung von situativ-


118 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

adaptiven Strategien für das Schnittstellen-Management. 5. Unterstützungssysteme: Analyse<br />

der Portierbarkeit vorhandener Methoden und Technologien; Weiterentwicklung ausgewählter<br />

bestehender Methoden (z.B. Wissensbilanzierung); Entwicklung neuer Methoden auf der<br />

Grundlage innovativer Technologien (z.B. KI-Technologie, Soft Computing); prototypische<br />

Realisierung von Unterstützungskomponenten für das Management von interorganisationalen<br />

Wissensbeziehungen und -schnittstellen. 6. Evaluation und Empfehlungen: Praxisevaluation<br />

der entwickelten Systeme, Methoden und Technologien; Ableitung von Empfehlungen zur<br />

Gestaltung von Wissensnetzwerken.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />

Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Wirtschaftsinformatik 02 (Lange<br />

Gasse 20, 90403 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0911-5302-450, Fax: 0911-5302-379,<br />

e-mail: sekretariat@wi2.uni-erlangen.de)<br />

[86-F] Scheuring, Gabriele, Dipl.-Kulturwirtin (Bearbeitung); Moosmüller, Alois, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Inpatriation. Risiken und Chancen informeller Netzwerke (Teilprojekt F 05)<br />

INHALT: Inpatriates - Fach- und Führungskräfte ausländischer Tochter- und Partnergesellschaften,<br />

die für mehrere Monate (oder Jahre) ins Stammhaus geholt werden - spielen eine zunehmend<br />

wichtige Rolle bei den Internationalisierungsstrategien der Unternehmen. Nach der<br />

Rückkehr in die Auslandsgesellschaft sollen die ehemaligen Inpatriates als Kontaktpersonen,<br />

Mediatoren und change agents fungieren und helfen, den Wissenstransfer und die Kooperation<br />

mit dem Stammhaus zu effektivieren. Damit sie als Schlüsselpersonen im informellen<br />

transnationalen Netzwerk fungieren können, müssen drei interkulturelle Risikosituationen<br />

bewältigt werden: 1. die interkulturelle Situation der Inpatriates im Stammhaus und in<br />

Deutschland, 2. ihre Rückkehr in die Auslandsgesellschaft und 3. die Aufrechterhaltung des<br />

speziellen Kontaktes mit ihnen. Die Risikosituationen sollen analysiert, Handlungspotentiale<br />

identifiziert und Strategien zur Risikominderung bzw. -vermeidung erarbeitet werden. Anwendungsbezug:<br />

Das Projekt soll KMUs helfen, die für den internationalen Geschäftserfolg<br />

notwendigen informellen transnationalen Netzwerke erfolgreich zu managen, Risiken zu minimieren<br />

und die an den kulturellen Schnittstellen entstehenden Probleme nachhaltig zu bewältigen.<br />

Dazu ist es wichtig herauszufinden: 1. wie die Auslandsgesellschaften bzw. die ehemaligen<br />

Inpatriates die Stammhausaktivitäten und die Kooperation mit dem Stammhaus<br />

einschätzen; 2. welche Erfahrungen in den Unternehmen bzgl. des interkulturellen Managements<br />

transnationaler Netzwerke vorhanden sind. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnissen<br />

sollen so aufbereitet werden, dass sie in konkrete Entwicklungs- und Bildungsmaßnahmen für<br />

KMUs umgesetzt werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />

Japan, Mexiko<br />

METHODE: Rolle und Funktion der (ehem.) Inpatriates im Netzwerk sowie ihre impliziten interkulturellen<br />

Wissensbestände werden mittels ethnographischer Methoden (Leitfadeninterviews,<br />

teilnehmende Beobachtung, emische Perspektive) untersucht. Befragt werden japanische<br />

und mexikanische Inpatriates in Deutschland, sowie nach Japan bzw. Mexiko zurückgekehrte<br />

ehemalige Inpatriates und deren jeweilige Partner im Stammhaus. Die deutschjapanische<br />

und deutsch-mexikanische Kooperation wird vergleichend untersucht und jeweils


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 119<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

kontrastierend aus deutscher und japanischer bzw. mexikanischer Perspektive analysiert, wodurch<br />

eine genauere Abschätzung der interkulturellen Risikopotentiale ermöglicht wird.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-08 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />

INSTITUTION: Forschungsverbund Transnationale Netzwerke -fortrans- (Geschwister-Scholl-<br />

Platz 1, 80539 München); Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für<br />

Interkulturelle Kommunikation (Oettingenstr. 67, 80538 München)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-9615, e-mail: a.moosmueller@vkde.fak12.uni-muenchen.de)<br />

[87-F] Stadlbauer, Florian, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Hess, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):<br />

NetWorx - Management von Unternehmensnetzwerken<br />

INHALT: Das Internet und andere Kommunikationstechnologien haben die Zusammenarbeit über<br />

die Grenzen von Unternehmen hinweg deutlich erleichtert. Unternehmensnetzwerke sind eine<br />

besonders wichtige Form dieser Kooperation, die sich insbesondere durch den Erhalt der<br />

Selbständigkeit der Beteiligten sowie durch ihren langfristigen Charakter auszeichnen. Warum<br />

Netzwerke entstehen, ist weitgehend geklärt, wie derartige Kooperationen zu führen sind<br />

jedoch noch nicht. Ziel des Schwerpunktes ist es, Instrumente für das Management derartiger<br />

Organisationen zu entwickeln und zu erproben. In der ersten Phase standen generelle Frage<br />

des Controllings von Netzwerken im Mittelpunkt, wie z.B. die Abwicklung von Aufträgen<br />

und die Unterstützung durch entsprechende IT-Werkzeuge. In Phase zwei liegt der Fokus<br />

speziell auf dem Management des IT-Einsatzes in Netzwerken. Betrachtet werden dabei alle<br />

Phasen des IT-Einsatzes, von der Identifikation sinnhafter Einsatzmöglichkeiten über die Bewertung<br />

von Investitionsideen bis zur Umsetzung. Bearbeitet werden zurzeit folgende Themen:<br />

Gestaltung von IT-Werkzeugen zur Unterstützung interner Märkte in Netzwerken; Integration<br />

von Anwendungssystemen innnerhalb von Netzwerken; IT-Investitionscontrolling<br />

in Netzwerken. Das Projekt wurde in Kooperation mit folgenden Einrichtungen durchgeführt:<br />

Biege 21 AG; CeTim München/ Rotterdam: Center for Technology and Innovation Management;<br />

NetVolution; RFID Kompetenzzentrum Gera e.V.; Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft:<br />

Forum für Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis; Techno-Pool GmbH.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hirnle, C.; Hess, T.: Operationalizing economic theory for use in<br />

IT evaluation: a principal-agent based framework for assessing collective IT investments. in:<br />

Proceedings of the Ninth Pacific Asia Conference on Information Systems, Bangkok 2005,<br />

pp. 683-697.+++Hess, T.; Wittenberg, S.: IT-gestütztes Netzwerkcontrolling. in: HMD - Praxis<br />

der Wirtschaftsinformatik, Jg. 41., 2005, Nr. 2, S. 52-62.+++Wittenberg, S.; Hess, T.: Management<br />

von Netzwerkorganisationen als neue Herausforderung für die Versicherungswirtschaft.<br />

in: Albrecht, P.; Lorenz, E.; Rudolph, B. (Hrsg.): Risikoforschung und Versicherung:<br />

Festschrift für Elmar Helten. Karlsruhe 2004, S. 215-236.+++Hirnle, C.; Hess, T.: Rationale<br />

IT-Investitionsentscheidungen: Hürden und Hilfsmittel. in: Zeitschrift für Controlling und<br />

Management (ZfCM), Jg. 48., 2004, Sonderheft Nr. 1, S. 86-95.+++Hess, T.; Katzy, B.; Wittenberg,<br />

S.: Kooperationstools. Werkzeug oder Spielzeug? in: New Management, Jg. 72.,<br />

2004, Nr. 12, S. 16-21.+++Wohlgemuth, O.; Hess, T.: Strategische Projekte als Objekte kollektiver<br />

Investitionsentscheidungen in Unternehmensnetzwerken. in: Strategische Prozesse<br />

und Pfade - Managementforschung, Bd. 13, Wiesbaden 2004, S. 195-223.+++Hess, T.; Wittenberg,<br />

S.: Interne Märkte in Dienstleistungsnetzwerken. in: Bruhn, M.; Stauss, B. (Hrsg.):<br />

Dienstleistungsnetzwerke - Dienstleistungsmanagement Jahrbuch 2003. Wiesbaden 2003, S.<br />

161-184.+++Hess, T.: Planning and control of virtual corporations in the service industry: the


120 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

prototype VICOPLAN. in: Proceedings of the 35th Hawaii international conference on system<br />

sciences - 2002. Hawaii 2002.+++Hess, T.: Netzwerkcontrolling. Instrumente und ihre<br />

Werkzeugunterstützung, Jg. 1., Wiesbaden 2002.+++Wittenberg, S.; Hess, T.: Reputation als<br />

Steuerungsinstrument in netzwerkinternen Märkten. in: Engelien, M.; Homann, J. (Hrsg.):<br />

Virtuelle Organisation und Neue Medien 2002. Köln 2002, S. 107-131.+++Wohlgemuth, O.;<br />

Hess, T.: Evaluating success of virtual corporations with CONECT: basic procedural indications<br />

and practical application. in: Managing virtual web organizations in the 21st century: issues<br />

and challenges. Hershey 2002, pp. 292-317.+++Hess, T.: Controlling eines virtuellen<br />

Unternehmens - ein Zwischenbericht. in: Kostenrechnungspraxis (krp), Sonderheft E-Business<br />

& Controlling, 2002, Nr. 2, S. 92-<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

und Neue Medien (Ludwigstr. 28 VG, 80539 München); Schmalenbach-Gesellschaft<br />

für Betriebswirtschaft e.V. (Bunzlauer Str. 1, 50858 Köln); CeTIM - Center for Technology<br />

and Innovation Management at University Bw Munich (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577<br />

Neubiberg)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-6391, Fax: 089-2180-13541,<br />

e-mail: thess@bwl.uni-muenchen.de); Bearbeiter (Tel. 089-2180-2079, Fax: 089-2180-<br />

13541, e-mail: stadlbauer@bwl.uni-muenchen.de)<br />

[88-L] Stokman, Frans N.; Vieth, Manuela:<br />

Was verbindet uns wann mit wem?: Inhalt und Struktur in der Analyse sozialer Netzwerke,<br />

in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, 2004, H. 44, S. 274-302<br />

(Standort: UB Bonn(5)-Einzelsign; USB Köln(38)-M Einzelsign; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Die Analyse sozialer Netzwerke erfreut sich wachsender Beliebtheit. Häufig wird<br />

dabei das Konzept des sozialen Kapitals verwendet. Damit wird auf die Möglichkeiten hingewiesen,<br />

die soziale Netzwerke Gruppen und Individuen zur Verwirklichung ihrer Ziele bieten.<br />

In diesem Artikel wird dargelegt, dass sich die meisten Netzwerkstudien zu sehr auf die<br />

Netzwerkstruktur konzentrieren. Diese Studien vernachlässigen, dass ihre Ergebnisse kontextspezifisch<br />

sind. Denn die Befunde hängen davon ab, welche Ziele die Akteure gerade anstreben<br />

und welche Arten von Beziehungen untersucht werden. Dies führt zu einer Zersplitterung<br />

der Netzwerkansätze, ohne dass die Bedingungen angegeben werden, unter denen sie<br />

angewandt werden können. In diesem Artikel wird eine Heuristik vorgeschlagen, die es ermöglicht,<br />

verschiedene Netzwerkansätze miteinander zu verbinden. Dazu wird der Schwerpunkt<br />

der Analyse auf diejenigen Ziele von Akteuren gelegt, die nicht durch eine Person allein<br />

verwirklicht werden können und somit zu gemeinschaftlicher Produktion und Nutzung<br />

von Gütern führen. Dabei werden ausdrücklich materielle Ziele sowie hedonistische Ziele<br />

('sich wohlfühlen') und normative Ziele ('sich angemessen verhalten') mit einbezogen. Mit<br />

Hilfe dieser Heuristik kann für die Analyse sozialer Netzwerke die Kombination von Prozessen<br />

und dazugehörigen Beziehungen ausgewählt werden, die in einer gegebenen Situation eine<br />

Rolle spielen. Sie führt zu Theorien und Hypothesen darüber, was von welchem Netzwerk<br />

unter welchen strukturellen Voraussetzungen warum produziert wird. Die analytische Stärke<br />

der Heuristik wird in zwei völlig unterschiedlichen Kontexten vorgeführt, nämlich zum einen<br />

bei Netzwerken für Strategieentscheidungen in der Politik und in Organisationen zum anderen<br />

bei Freundschaftsnetzwerken." (Autorenreferat)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 121<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

[89-F] Technische Universität Cottbus:<br />

Personelle Einflüsse in multidimensionalen Kooperationen und Netzwerken<br />

INHALT: Zielsetzung: Viele Kooperationen sind dauerhaft angelegt, aber einige davon erfolgen<br />

in Projekten mit dem selben oder unterschiedlichen Partner. Dabei kann die Strukturierung<br />

der Teilaufgaben und der vertraglich fixierten Pflichten gröber oder feiner angelegt sein. Dies<br />

hängt aber nicht nur von den generellen Regeln im Unternehmen, dem sozialen Kapital, sondern<br />

auch von der personellen Merkmalen ab. Ziel ist daher die Untersuchung des Zusammenhanges<br />

von Persönlichkeitsdimensionen von Projektleitern kooperativer Projekte und die<br />

Strukturierung des Kooperationsprozesses. 1. Modul 1 Exploration und Theorieableitung:<br />

Theoretische Untersuchung und Exploration der zentralen personellen Charakteristika von<br />

Unternehmern (z. B. Big Five der Persönlichkeitsdimensionen) und Projektleitern bei Kooperationen<br />

und Identifizierung von Funktions- und Motivbündeln. 2. Modul 2 Quantifizierung<br />

und Überprüfung: Quantifizierung der qualitativen Daten aus den Interviews und auf deren<br />

Basis eine kausalanalytische Überprüfung der Hypothesen mittels einer eigenen Weiterentwicklung<br />

der Analysemethode (aufbauend auf PLS-Path). Das Ergebnis der Kausalanalyse<br />

soll die Theoriebildung sein, auf deren Basis pragmatische Methoden entwickelt werden. 3.<br />

Modul 3 Methodenentwicklung: Entwicklung von Instrumenten und Methoden - darunter<br />

Konzeptionen alternativer idealtypischer multifunktionaler/ multimotiver Kooperationen im<br />

Hinblick auf personelle Charakteristika von Projektleitern. Entwicklung von Führungsinstrumenten,<br />

Beurteilungsinstrumenten, Prozessablaufschemata inkl. der Aufteilung und Zusammenfügung<br />

von Komponenten sowie weiterer Instrumente zur Konfiguration und zu Governance-Strukturen.<br />

4. Modul 4 Integration in Softwareunterstützung: Entwicklung von Unterstützungstools<br />

zur besseren Planung multifunktionaler und multimotiver Kooperationsinhalte.<br />

Hierbei sind auch Methoden zu entwickeln, die auf nicht unbedingt gleiche, aber kompatible<br />

Motive abzielen. 5. Modul 5 Herausarbeitung, Vergleich und Methodenanpassung bei Branchenspezifika:<br />

Vergleich der Ergebnisse und Verfeinerung der Instrumente und Methoden in<br />

Bezug auf unterschiedliche Branchen. 6. Modul 6 Erprobung, Feintuning und Implementation:<br />

Einführung und Test der Methoden in reale Kooperationsprozesse. Diese Methodik erlaubt<br />

ferner, eine intensivere und bessere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmen<br />

herzustellen, welches auch den Transfer von Forschungsergebnissen und Personal<br />

sowie eine Drittmittelakquisition verbessern kann. Durch die Erprobung und Überarbeitung<br />

können weitere Erkenntnisse gewonnen werden, die dem Re-test, dem Feintuning und der<br />

Überarbeitung der Software dienen.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften (Postfach 101344, 03013<br />

Cottbus); Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />

(Postfach 03013, 101344 Cottbus)<br />

KONTAKT: Lehrstuhl (Tel. 0355-69-2967, Fax: 0355-69-3009, e-mail: PI@tu-cottbus.de)<br />

[90-F] Teuber, Jörg (Bearbeitung):<br />

Die Europäisierung von Wirtschaftsinteressen in ausgewählten Sektoren: Fallstudien in der<br />

Automobilindustrie und im Einzelhandel


122 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

INHALT: Ziel dieses Projektes ist es, die tatsächliche Natur der Europäisierung von Interessenvertretung<br />

zu beschreiben und zu analysieren. Einfache Modelle gehen von einem Transfer<br />

der national organisierten Interessenvertretung auf die europäische Ebene aus. Diese Annahme<br />

stimmt aber nur wenig mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein. Nicht nur auf mitgliedsstaatlicher<br />

Ebene, sondern auch im politischen System der EU nehmen nationale Akteure<br />

weiterhin signifikanten Einfluss. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass eine<br />

Veränderung nationaler Interessenvertretungsstrukturen auch durch internationale Faktoren<br />

bewirkt werden kann, die über die europäische Ebene hinaus gehen. Das Dissertationsprojekt<br />

stützt sich auf die Datenbank des MPIfG zu organisierten Interessen in ausgewählten Sektoren<br />

und Ländern. Das Projekt betrachtet Dachverbände, Branchen- und subsektorale Verbände<br />

sowie die Interessenvertretungen großer Firmen auf nationaler und europäischer Ebene.<br />

Berücksichtigt werden dabei auch weniger formalisierte Gremien als Alternative zu bisherigen<br />

Organisationsformen. Das besondere Interesse gilt der Entwicklung der Organisationsstrukturen<br />

und ihrer Verknüpfungen sowie einer möglichen Arbeitsteilung zwischen nationaler<br />

und europäischer Ebene. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa<br />

METHODE: Basis ist zunächst die grundlegende Erschließung der Zusammenhänge: Aufarbeitung<br />

der Branchen, Länder und hier je der spezifischen Verbandsstrukturen. Dazu werden vor<br />

allem primäre Quellen (Verbändeverzeichnisse etc.) sowie Sekundärliteratur durchgearbeitet.<br />

Die theoretische Einbettung sowie das weitere methodische Vorgehen werden erst im Projektverlauf<br />

spezifiziert. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen.<br />

Qualitatives Interview (Stichprobe: 10-15).<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-430, e-mail: info@mpifg.de)<br />

[91-L] Theurl, Theresia:<br />

Kooperative Governancestrukturen, (Arbeitspapiere des Instituts für Genossenschaftswesen der<br />

Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Nr. 48), Münster 2005, 36 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~06/forschen/veroeffentlichungen/material/AP48.pdf)<br />

INHALT: "Zunehmend werden von Unternehmen Kooperationen und Allianzen vereinbart,<br />

Netzwerke gegründet. Dies ist mit zwei neuen Facetten der Mikrogovernance verbunden. Erstens<br />

kann die Corporate Governance kooperationsrelevante Elemente enthalten, die die Integration<br />

in ein Netzwerk erleichtern oder erschweren und von der Mitgliedschaft in einem<br />

Netzwerk können wiederum Rückwirkungen auf die Governancestrukturen des Unternehmens<br />

ausgehen, die deren Veränderung nahe legen. Die Corporate Governance enthält also<br />

kooperationsrelevante Elemente oder sie ist vor dem aktuellen Hintergrund um solche zu ergänzen.<br />

Zweitens lässt die Institutionalisierung der Netzwerke selbst eine Mikrogovernance<br />

entstehen, die Anreize und Restriktionen für die kooperierenden Unternehmen enthält und die<br />

die Performance der Netzwerke beeinflusst. Es geht dann um eine Cooperative Governance,<br />

also um kooperative Governancestrukturen. Die beiden Typen von Governancestrukturen ergänzen<br />

sich und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem IfG-Arbeitspapier werden die Anforderungen<br />

an kooperative Governancestrukturen und deren Implementierung herausgearbeitet<br />

und darauf aufbauend die Governance genossenschaftlicher Netzwerke thematisiert. Eine<br />

Primäre und eine Sekundäre Cooperative Governance werden isoliert und analysiert. Es han-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 123<br />

2 Globalisierung, Vernetzung, Kooperation, regionale Entwicklung<br />

delt sich um eine Arbeit aus dem IfG-Forschungscluster 'Unternehmenskooperationen', die<br />

hiermit zur Diskussion gestellt wird." (Autorenreferat)<br />

[92-F] Welter, Friederike, PD Dr.; Ammon, Ulrike, Dipl.-Volksw. (Leitung):<br />

Die Bedeutung von Netzwerken bei Unternehmensgründungen von Frauen<br />

INHALT: Deutschlandweit existieren etwa 500 Netzwerke und Verbände für Gründerinnen und<br />

Unternehmerinnen. Warum organisieren sich Unternehmerinnen und Existenzgründerinnen in<br />

Netzwerken und Verbänden? Was schätzen Frauen an diesen Netzwerken? Wie nutzen sie<br />

sie? Wie entwickeln sich die Netzwerke? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt<br />

eines Forschungsprojektes im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit<br />

(BMWA), den das Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung Essen (RWI)<br />

und die Sozialforschungsstelle sfs Dortmund bearbeiteten. Die Studie untersuchte auch, in<br />

welcher Hinsicht Unternehmerinnen-Netzwerke den Erfolg von Gründungen beeinflussen<br />

können und welche Faktoren ein erfolgreiches und nachhaltig effektives Netzwerk ausmachen.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: östliches Ruhrgebiet, München, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

USA, Großbritannien, Niederlande, Österreich, Schweden<br />

METHODE: Die Untersuchungsschwerpunkte waren: Identifizierung der hauptsächlichen Netzwerktypen<br />

für Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen; feststellen, wie die Netzwerke<br />

Unternehmen und Gründungserfolg beeinflussen (können); herausfinden, welche Unterstützung<br />

Gründerinnen und Unternehmerinnen im Netzwerk suchen und welche Anforderungen<br />

und Erwartungen gründungsinteressierte Frauen und selbständig tätige Frauen an "ihr"<br />

Netzwerk stellen; Ermittlung der Einfluss- und Erfolgsfaktoren von Netzwerken auf regionaler,<br />

organisationeller und personeller Ebene sowie nationaler und internationaler Trends der<br />

Netzwerkentwicklung. Dazu wurden beide Seiten befragt, sowohl die Netzwerk-Organisatorinnen<br />

und -Promotorinnen (Angebotsseite) als auch die Mitglieder bzw. die Nutzerinnen<br />

(Nachfrageseite) ausgewählter Netzwerke. Die Gründerinnen-/ Nutzerinnenbefragung wurde<br />

im Februar-März 2004 online durchgeführt, während die Netzwerkmanager/-innen persönlich<br />

befragt wurden. In drei regionalen Fallstudien - östliches Ruhrgebiet, München und Mecklenburg-Vorpommern<br />

- sind zudem exemplarisch die regionale Einbindung von Netzwerken und<br />

regionale Erfolgsfaktoren untersucht worden. Zusätzlich wurden ausgewählte Netzwerk-Beispiele<br />

in den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden befragt und<br />

im Hinblick auf übergreifende Trends ausgewertet. Die zentralen Ergebnisse zu den Erfolgsfaktoren<br />

verschiedener Netzwerktypen und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen wurden<br />

am 4. Oktober 2004 bei einem abschließenden Workshop vorgestellt und mit Vertreterinnen<br />

der Netzwerke und Expertinnen der Gründungsforschung und -beratung diskutiert.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Dokumentation der Workshop-Präsentationen.<br />

Unter: http://www.sfs-dortmund.de/aktuell/bnuf-worksh.html abrufbar.<br />

+++Kurzfassung der Studienergebnisse und Handlungsempfehlungen, 21 S. Unter: http://<br />

www.sfs-dortmund.de/docs/docsakt/netzwerke-kurz.pdf abrufbar.<br />

ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit FI-<br />

NANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- (Hohenzollernstr.<br />

1-3, 45128 Essen); Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger<br />

Platz 17, 44339 Dortmund)<br />

KONTAKT: Welter, Friederike (Dr. Tel. 0201-8149-268); Ammon, Ursula (Tel. 0231-8596-260)


124 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung,<br />

Arbeitsorganisation<br />

[93-F] Abicht, Lothar, PD Dr.habil.; Freikamp, Henriette (Bearbeitung):<br />

Personal aktiv<br />

INHALT: Das Projekt soll neue Wege zur Bewältigung des demografischen Wandels in der EU<br />

aufzeigen und in den beteiligten Regionen nachhaltige Strukturen schaffen, die diesen Wandel<br />

langfristig begleiten. Die Altersstruktur der Erwerbstätigen wird sich in den am Projekt<br />

beteiligten Ländern Deutschland, Frankreich, Litauen, Ungarn und Polen massiv verändern.<br />

Das Projekt soll Kleinen und Mittelständischen Unternehmen (KMU) des Handwerks für das<br />

kaum genutzte Potenzial älterer Arbeitskräfte sensibilisieren. Dazu gehört die Entwicklung<br />

und Erprobung von Modellen zur Aufwertung dieser Gruppe der Erwerbstätigen. Dies erfolgt<br />

durch Konzeption von Personalentwicklungsmaßnahmen und von Modellen für die Anpassung<br />

der Arbeitsbedingungen in Handwerksunternehmen. Die Modellentwicklung wird begleitet<br />

durch aktive Öffentlichkeitsarbeit. Dabei verfolgt das transnationale Projekt die folgenden<br />

Ziele: 1. Genaue Analyse der demografischen Situation und deren Auswirkungen auf<br />

die Handwerksunternehmen in den Partnerregionen; 2. Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

gerade auch für Ältere durch Gesundheitsmanagement; 3. Erhöhung der Beschäftigungs- und<br />

der Fortbildungsquote älterer Arbeitnehmer in kleinen und mittelständischen Handwerksunternehmen;<br />

4. Sensibilisierung von Unternehmen und Öffentlichkeit für die sich aus dem demografischen<br />

Umbruch ergebenden Konsequenzen und die Notwendigkeit der aktiven Vorbereitung<br />

auf die Umbrüche in der Bevölkerungsstruktur, insbesondere auch durch die verstärkte<br />

Nutzung des Potenzials älterer Arbeitskräfte; 5. Ermittlung der Ursachen für das frühzeitige<br />

Ausscheiden von älteren Arbeitnehmern aus kleinen und mittleren Handwerksunternehmen<br />

und möglicher Maßnahmen dagegen; 6. Verstärkung der Vermittlung von Wissen und Erfahrungen<br />

von Älteren an Jüngere im Arbeitsprozeß durch deren längere Beschäftigung im Betrieb<br />

oder durch Öffnung altersgerechter Tätigkeitsfelder; 7. Ermittlung des Bedarfs an Unterstützung<br />

für die Handwerksunternehmen und Entwicklung von Modellen für die Gestaltung<br />

altersgerechter Weiterbildungs- und Personalentwicklungsmaßnahmen und für die Anpassung<br />

von Arbeitskräften; 8. Testung und Optimierung der im Laufe des Projekts entwickelten Modelle;<br />

9. im Sinne der Nachhaltigkeit werden die als wirkungsvoll erkannten Handlungsansätze<br />

des Projekts den Verantwortlichen zur Umsetzung vorgeschlagen bzw. umgesetzt. Die erarbeiteten<br />

Lehrmethoden und Materialien sollen in den laufenden Lehrbetrieb von Bildungsträgern<br />

eingeführt werden. Projektpartner: Handwerkskammer Halle/ Saale; Chambre de Metiers<br />

du Nord (Handwerkskammer Lille); Kauno Prekybos Pramones ir Amatu Rumai (IHHK<br />

Kaunas); Veszprem Megyei Kereskedelmi es Iparkamara (Handels- und Industriekammer<br />

Veszprem); Izba Rzemieslnicza oraz Sredniej Przedsiebiorczosci w Katowicach (Handwerkskammer<br />

Kattowitz); isw Institut gGmbH; AOK Allgemeine Ortskrankenkasse Sachsen-<br />

Anhalt; IKK gesund plus; DGB Deutscher Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt Süd, Kreisverband<br />

Halle. Weitere Informationen unter: http://www.personalaktiv.de .<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -<br />

Europäischer Sozialfonds-; Land Sachsen-Anhalt<br />

INSTITUTION: Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- (Postfach<br />

110551, 06019 Halle)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 125<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

KONTAKT: Abicht, Lothar (Dr. Tel. 0345-521-3626, e-mail: abicht@isw-institut.de); Freikamp,<br />

Henriette (Tel. 0345-2998-2812, e-mail: freikamp@isw-institut.de)<br />

[94-L] Andersen, Sünne; Dölling, Irene:<br />

Umbau des Geschlechter-Wissens von ReformakteurInnen durch Gender Mainstreaming?,<br />

in: Ute Behning, Birgit Sauer (Hrsg.): Was bewirkt Gender Mainstreaming? : Evaluierung durch<br />

Policy-Analysen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 171-187, ISBN: 3-593-37608-3<br />

INHALT: Obwohl in der Forschungsliteratur oft darauf hingewiesen wird, dass die Implementierung<br />

von Gender Mainstreaming einer genauen Kenntnis der Besonderheiten der jeweiligen<br />

Organisation sowie der konkreten objektiven wie subjektiven Bedingungen "vor Ort" bedarf,<br />

gibt es bislang kaum Studien, die gestützt auf empirische Analysen zeigen, welche Voraussetzungen<br />

bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming in Organisationen vorhanden sein<br />

müssen. Die Autorinnen diskutieren in ihrem Beitrag eine dieser Voraussetzungen, wozu sie<br />

aus ihrem Forschungsprojekt in einem Ostberliner Bezirksamt in den Jahren 2000 bis 2002<br />

berichten. Ausgangspunkt war u.a. die Frage, ob die Reform der kommunalen Verwaltung<br />

Chancen für den Abbau bestehender Geschlechterhierarchien in der Organisation eröffnet und<br />

über welches Geschlechter-Wissen die Führungskräfte in der Organisation verfügen sollten.<br />

Die Autorinnen fassen einige empirische Befunde zusammen und zeigen, welche subjektiven<br />

Wahrnehmungs- und Deutungsmuster das Handeln der AkteurInnen in der Organisation<br />

bestimmen. Sie ziehen ferner Schlussfolgerungen für Gender-Trainings von Führungskräften<br />

als einem wichtigen Baustein zur Implementierung von Gender Mainstreaming in der öffentlichen<br />

Verwaltung. (ICI2)<br />

[95-L] Bellmann, Lutz; Leber, Ute:<br />

Betriebliche Weiterbildung: denn wer da hat, dem wird gegeben, in: IAB Forum : das Magazin<br />

des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 2005, Nr. 2,<br />

S. 52-55<br />

INHALT: haben insgesamt 41 Prozent der westdeutschen und 44 Prozent der ostdeutschen Betriebe<br />

Weiterbildungsmaßnahmen angeboten, wobei allerdings der Schwerpunkt auf den<br />

Großbetrieben liegt. Kleine und mittlere Betriebe, Unternehmen bestimmter Branchen wie<br />

beispielsweise das Baugewerbe und die Land- und Forstwirtschaft, aber auch Un- und Angelernte<br />

haben einen erheblichen Nachholbedarf. Als Ansatzpunkte für Verbesserungen werden<br />

genannt: (1) Gezielte Weiterbildungsberatung, ergänzt etwa durch Beratungsgutscheine; (2)<br />

Einrichtung von 'Lernzeitkonten', bei denen angesammelte Arbeitszeitguthaben zur Weiterbildung<br />

genutzt werden können; (3) Angebot von zielgruppenorientierten Weiterbildungsangeboten,<br />

beispielsweise für Ältere, Ausländer mit Sprachschwierigkeiten oder Geringqualifizierte.<br />

(IAB)<br />

[96-L] Bereswill, Mechthild:<br />

Geschlecht als Humanressource: reproduzieren oder irritieren?, in: Waltraud Ernst (Hsrg.):<br />

Leben und Wirtschaften : Geschlechterkonstruktionen durch Arbeit, Münster: Lit Verl., 2005, S.<br />

218-229, ISBN: 3-8258-8706-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A7439)


126 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

INHALT: Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, wie die Komplexität von Ungleichheiten<br />

im Geschlechterverhältnis in Konzepten des Gender Mainstreaming thematisiert wird<br />

und welchen Bedeutungswandel der gesellschaftskritische Gehalt soziologischer Frauen- und<br />

Geschlechterforschung in Konzepten des Gender Mainstreaming erfährt. Im Mittelpunkt stehen<br />

damit Schlüsselkonzepte der gegenwärtigen Geschlechterpolitik: Gender, Genderkompetenz<br />

und vor allem Gendertraining, ein Instrument, dessen methodische Traditionen auf der<br />

Schnittstelle von sozialem Lernen, politischer Bildung und Personalenwicklung liegen. Dabei<br />

wird auf Publikationen, Praxishandbücher und vor allem die Internet-Präsentation des GenderKompetenzZentrums<br />

der Humboldt-Universität Berlin Bezug genommen. Es wird deutlich,<br />

dass "Geschlecht" sich nicht nur in seiner Qualität als Humanressource erschöpft, sondern<br />

durch das Festhalten an normativen Idealen der Gleichheit Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis<br />

jenseits der neoliberal begradigten Geschlechterordnung sichtbar macht.<br />

(ICE2)<br />

[97-F] Bernard, Beate, Dipl.-Kff.; Gräfe, Judith, Dipl.-Psych.; Labucay, Inéz, Dipl.-Kfm.; Thielicke,<br />

Frank, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Becker, Manfred, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Alters-Diversity-Management<br />

INHALT: Ziele: Abteilung von Gestaltungsaussagen zur effizienten Gestaltung der Leistung und<br />

Zusammenarbeit alternder und altersdiverser Belegschaften; Erarbeitung valider Hinweise zur<br />

Gestaltung der Personal- und Führungsarbeit in Unternehmen mit alternden und altersdiversen<br />

Belegschaften; Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen für ein strategisches Human Resources<br />

Diversity Management (HRDM). GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland<br />

METHODE: Eine Analyse des Leistungsverhaltens von älteren und jüngeren Mitarbeitern auf<br />

Individual- und Gruppenebene mit standardisierten Verfahren (z.B. Fragebogen). Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend. Standardisierte<br />

Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Post-Stiftung, Bonn<br />

INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für<br />

BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation und Personalwirtschaft (Große Steinstr. 73,<br />

06108 Halle)<br />

KONTAKT: Thielicke, Frank (Tel. 0345-5523334, e-mail: frank.thielicke@uni-halle.de)<br />

[98-L] Blank, Stephan:<br />

Evaluation im Kontext des organisationalen Lernens: der Beitrag reflexiver Bewertungsoperationen<br />

zur Entwicklung lernender Systeme, Tübingen 2005, 275 S. (Graue Literatur; URL:<br />

http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2005/2108/pdf/DissertationStB.pdf; http://deposit.<br />

ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=977796299&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=977796299.pdf)<br />

INHALT: "Diese Arbeit intendiert, Lern- und Evaluationsprozesse aus der Perspektive der Theorie<br />

autopoietischer und selbstreferentiell operierender Systeme zu analysieren. Insbesondere<br />

wird Lernen im Kontext von Organisationssystemen - das organisationale Lernen - fokussiert.<br />

Dabei wird Lernen als Änderung der systemischen Erwartungsstruktur definiert, die aufgrund<br />

erwartungsabweichender Kommunikationen erfolgt. Es wird eine Metatheorie von Evaluation<br />

entfaltet, die evaluative Operationen als konstitutiven Bestandteil und funktionales Element


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 127<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

organisationaler Lernprozesse begreift. Evaluation erscheint als spezifische Operationsform<br />

eines Systems: als reflexiv-bewertende Form der Kommunikation. Ihre konstitutiven Strukturelemente<br />

sind Beobachtung von Differenz, Reflexion (Beobachtung der Beobachtung von<br />

Differenz) und Bewertung der beobachteten Unterschiede. Dabei impliziert Reflexivität auch<br />

Rekursivität: der Prozess der Evaluation verwendet seine eigenen Ergebnisse als Grundlage<br />

nachfolgender Operationen. Evaluative Kommunikationen erschöpfen sich nicht allein darin,<br />

systemische Prozesse angemessen zu reflektieren; sie nehmen selbst zentrale Funktionen bei<br />

der Entwicklung lernender Systeme ein: Sie wirken als perturbierende Ereignisse, ermöglichen<br />

metakommunikative Prozesse, erhöhen die metakognitive Systemkompetenz, generieren<br />

viable Umweltinterpretationen und ermöglichen die Kognitivierung von Erwartungsstrukturen<br />

sowie die Transformation latenter in manifeste Erwartungen. Evaluationen können jedoch<br />

nur dann Wirkungen evozieren, sofern sie strukturelle Koppelungen zwischen evaluierendem<br />

und evaluiertem System herzustellen vermögen; die Autonomie autopoietischer Systeme erfordert<br />

ein selbstreferentielles Schließen von Evaluator und Evaluand im Prozess der Evaluation."<br />

(Autorenreferat)<br />

[99-F] Borryss, Christine; Mütherich, Birgit (Bearbeitung); Bührmann, Andrea D., Prof.Dr. (Leitung):<br />

Führen in Teilzeit. Eine empirische Untersuchung der Chancen und Risiken der Einführung<br />

von Teilzeitarbeitsregelungen auch in Führungspositionen<br />

INHALT: Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist von grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen<br />

geprägt: neben der Globalisierung der Wirtschaftsströme und den Veränderungen der Bevölkerungsstruktur<br />

ist vor allen Dingen der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft<br />

zu konstatieren. Diese Trends konfrontieren sowohl Arbeitgeber/-innen als auch<br />

Arbeitnehmer-/innen mit Herausforderungen, die zwar einerseits Risiken, jedoch andererseits<br />

auch große und neue Chancen für Frauen und Männer beinhalten. Diese Chancen und Risiken<br />

werden seit nunmehr 20 Jahren intensiv in den Sozialwissenschaften unter den Stichworten<br />

Risikogesellschaft, Multioptionsgesellschaft oder auch Wissensgesellschaft diskutiert. Neuerdings<br />

rückt neben dem Netzwerkgedanken zunehmend und die Vorstellung einer Informationsgesellschaft<br />

in der Vordergrund der Diskussion. Dabei wird Flexibilität vielfach als besonders<br />

relevanter Erfolgsfaktor betrachtet, um auf die Konsequenzen der Globalisierung und<br />

des demografischen Wandels für den 'Standort Deutschland' adäquat reagieren zu können.<br />

Insbesondere die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und deren Konsequenzen auch für das<br />

Selbstverständnis der Beschäftigten und deren Lebensplanung werden schon jetzt breit diskutiert.<br />

Das Spektrum der Debatten ist überaus weit: Es reicht u.a. vom Abschied des so genannten<br />

'Normalarbeitsverhältnisses' und dem Aufstieg des 'Arbeitskraftunternehmers als<br />

neuer Grundform der Arbeit' über Veränderungen in Bezug auf Work-Life-Balance sowie der<br />

kontrovers diskutierten Strategien des Gender-Mainstreaming und Managing-Diversity bis<br />

hin zur Frage des Teilzeitunternehmertums und einer möglichen Reduzierung der Arbeitszeiten<br />

auch in Führungspositionen. Alle diese Fragen, vielleicht abgesehen von der Diskussion<br />

um Gender-Mainstreaming, sind bisher kaum für den Bereich der öffentlichen Verwaltungen<br />

und vor allen Dingen der Führungskräfte und so genannten 'high potentials' erforscht. Dieses<br />

Forschungsdefizit gilt es angesichts des am 1. Januar 2001 in Kraft getretenen Teilzeit- und<br />

Befristungsgesetzes, mit dem die Bundesregierung zu einer größeren Flexibilität der Unternehmen,<br />

aber auch zu einer größeren Zeitsouveränität der Beschäftigten beitragen will, dringend<br />

zu schließen. Die Frage nach den Möglichkeiten zur Einführung von Teilzeitarbeit in


128 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

Führungspositionen des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung<br />

steht im Mittelpunkt des Forschungsprojektes 'Führen in Teilzeit' (FiTz). Ergänzend<br />

werden die Beschäftigten zweier ausgewählter nordrhein-westfälischer Hochschulverwaltungen<br />

zu diesem Thema befragt. Es handelt sich um die Hochschulverwaltungen der FH Dortmund<br />

und der Universität Köln.<br />

METHODE: Zur Erforschung dieser Fragestellung wird ein mehrphasiges, multimethodisches<br />

Verfahren angewandt. Dabei kommen neben einer Sekundäranalyse relevanter Daten über bereits<br />

vorhandene Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit und einer teilstandardisierten Fragebogenerhebung<br />

auch qualitative Methoden, wie z.B. Expert/-innen-Interviews, zum Einsatz. Die<br />

Mehrphasigkeit des Verfahrens und der Einsatz unterschiedlicher quantitativer und qualitativer<br />

Methoden ermöglichen es, über den Einzelfall hinausgehend begründete Thesen zu entwickeln.<br />

Die Studie ist in organisationssoziologischer Perspektive angelegt. Sie fragt danach,<br />

wie sich das Konzept 'Führen in Teilzeit' in den Alltag von Ministerial- und Hochschulverwaltungen<br />

einfügen lässt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Führungskräfte eine zentrale<br />

Akteursebene darstellen. Denn sie verfügen sowohl über konkrete Entscheidungsbefugnisse<br />

als auch über symbolische Machtressourcen. Deshalb sollen neben den Personalabteilungen,<br />

dem Personalrat und den Gleichstellungsbeauftragten insbesondere die 'Betroffenen'<br />

von 'Führen in Teilzeit' selbst, d.h. vor allen Führungskräfte, potenzielle Führungskräfte aber<br />

auch ihre Mitarbeiter/-innen befragt werden.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung<br />

und Technologie<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut<br />

für Soziologie Professur für Frauenforschung (44221 Dortmund)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0231-755-6268, Fax: 0231-755-6509,<br />

e-mail: abuehrmann@fb12.uni-dortmund.de)<br />

[100-F] Breisig, Thomas, Prof.Dr.; König, Susanne, Dr.rer.pol. (Leitung):<br />

Die Praxis betriebsverfassungsrechtlicher Auswahlrichtlinien: Potenziale einer Mitbestimmung<br />

des Betriebsrats bei der betrieblichen Personalauswahl im Kontext neuer Unternehmenskulturen<br />

INHALT: Neuere Managementkonzepte weisen der "richtigen" Personalauswahl eine strategische<br />

Bedeutung für das Unternehmen zu, in den Unternehmen werden immer ausgefeiltere Mechanismen<br />

zur Personalauswahl und -beurteilung eingesetzt. Auch im Zusammenspiel zwischen<br />

Management und Interessenvertretungen gewinnen Auswahlfragen bei Einstellungen,<br />

Versetzungen, Aufstiegs- und Weiterbildungsprogrammen sowie Personalabbau-Maßnahmen<br />

an Bedeutung. Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang sind: Was sind jeweils die Auswahlkriterien?<br />

Wer nimmt die Auswahl vor? Nach welchen Richtlinien/ Verfahren wird vorgegangen?<br />

Welche konkreten Auswahlinstrumente kommen zum Einsatz? Inwieweit werden<br />

besonders zu schützende (bzw. besonders zu fördernde) Gruppen von Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmern bei der Auswahl berücksichtigt? Aufgrund des hohen Stellenwertes von Auswahlentscheidungen<br />

für die Arbeitnehmer/innen hat der Gesetzgeber den Betriebsräten mit<br />

dem Instrument der Auswahlrichtlinien gem. Paragraph 95 BetrVG ein verhältnismäßig starkes<br />

Mitbestimmungsrecht gewährt. Eine geschickte Kombination mit anderen Rechten in personellen<br />

Angelegenheiten (Paragraphen 92 ff. BetrVG - innerbetriebliche Stellenausschreibungen,<br />

Personalfragebögen u.a.) kann - so hier die These - erheblich zu einem funktionieren-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 129<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

den internen Arbeitsmarkt beitragen. Über die Reichweite und inhaltliche Ausgestaltung von<br />

Auswahlrichtlinien in der Praxis ist bisher - von der Sozialauswahl bei Kündigungen abgesehen<br />

- wenig bekannt. Brisant ist das Thema auch deswegen, weil praktizierte Auswahlrichtlinien<br />

nicht notwendigerweise schriftlich fixiert sein müssen. Zusammengefasst stellt das Projekt<br />

folgende Fragen in den Mittelpunkt der Betrachtung: 1. Greifen die Unternehmen aufgrund<br />

der gestiegenen Bedeutung von Personalauswahlprozessen verstärkt auf schriftlich fixierte,<br />

betriebsverfassungsrechtliche Auswahlrichtlinien zurück? Auf wessen Initiative gehen<br />

diese Richtlinien zurück? Wo liegen die inhaltlichen Schwerpunkte? Werden Auswahlrichtlinien<br />

dazu genutzt, spezifische Belegschaftsgruppen (z.B. Frauen) zu fördern? 2. Gibt es weitere<br />

Betriebsvereinbarungen, in denen Fragen der Personalauswahl geregelt werden (z.B.<br />

Führungskräfteentwicklung, Assessment Center, Potentialbeurteilung, Berufsbildung, Stellenbesetzung<br />

und dergleichen)? 3. Liegen Gründe vor, warum Regelungen zur Personalauswahl<br />

bisher nicht schriftlich fixiert wurden? Spielen Faktoren der "Austauschkultur" zwischen<br />

Management und Interessenvertretungen hierbei eine Rolle? 4. Sind in den Unternehmen<br />

"implizite" Richtlinien bekannt? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Humanressourcenorientierter Ansatz; Verfahrensaspekte. Untersuchungsdesign:<br />

Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen, projektbegleitend (übersandte Betriebsvereinbarungen<br />

und Infomaterialien zur Personalauswahl aus Unternehmen und Verbänden).<br />

Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 500; bundesdeutsche Großunternehmen<br />

mit mindestens 5.000 Beschäftigten -Hoppenstedt Firmendatenbank-; Auswahlverfahren:<br />

total. Stichprobe: ca. 600; kleinere und mittlere Betriebe -Organisationsbereiche<br />

Gewerkschaften IG Metall, HBV, IGBCE-; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: 20-30; ExpertInneninterviews mit Betriebsräten und Personalverantwortlichen).<br />

Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Breisig, Thomas; König, Susanne: Die strategische Bedeutung der<br />

Personalauswahl. in: Einblicke - Forschungsmagazin der Universität Oldenburg, 2000, Nr.<br />

32, S. 22-24.<br />

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1999-05 ENDE: 2001-11 AUFTRAGGEBER:<br />

Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

Institut für BWL und Wirtschaftspädagogik (26111 Oldenburg)<br />

KONTAKT: König, Susanne (Tel. 0441-798-4185, e-mail: susanne.koenig@uni-oldenburg.de)<br />

[101-F] Bürger, Julia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Thomas, Alexander, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Analyse der Wirksamkeit plurikultureller Trainingsformate zur Qualifizierung für die Wirtschaftskooperation<br />

in Europa<br />

INHALT: Angesichts der boomenden internationalen und europäischen wirtschaftlichen Verflechtungen<br />

kommt der interkulturellen Handlungskompetenz (z.B. Wissen über andere Kulturen,<br />

Unvoreingenommenheit, Entwicklung produktiver Lösungsansätze bei unterschiedlichen<br />

Wertvorstellungen) immer größere Bedeutung zu. Diese zu vermitteln ist das Ziel interkultureller<br />

Trainings. Daher haben interkulturelle Trainings auch in Deutschland innerhalb<br />

des vergangenen Jahrzehnts zunehmende Akzeptanz erfahren. Verstärkt nachgefragt werden<br />

gerade in den letzen Jahren Trainings für die neuen EU-Mitgliedsstaaten in MOE, sowie für<br />

die zukünftigen Beitrittskandidaten. Für die Unterstützung der interkulturellen Kompetenzentwicklung<br />

der Mitarbeiter bieten sich Trainingsformate an, die sich nicht nur an deutsche


130 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

Teilnehmende richten, wie das in so genannten "Orientierungstrainings" der Fall ist. Vielmehr<br />

sollte sich die Trainingsgruppe aus Angehörigen der Kulturen zusammensetzen (mindestens<br />

zwei = bikulturelle Trainings), die im Alltagsgeschäft miteinander zu tun haben. Für das geplante<br />

Forschungsprojekt liegt der Schwerpunkt dabei auf den Zielkulturen Deutschland und<br />

Tschechien. Die Vorteile solcher plurikultureller Trainingsformate unter professioneller<br />

Durchführung bestehen darin, dass weniger an vorgegebenem Fallmaterial sondern an selbst<br />

erlebten interkulturellen Erfahrungen trainiert wird, dass die TN miteinander und voneinander<br />

lernen können, sich dadurch Fehleinschätzungen revidieren lassen bzw. Ängste abgebaut<br />

werden können und dass neben kognitiven Verarbeitungsprozessen auch die emotionale Ebene<br />

verstärkt angesprochen wird. Darüber hinaus wird es für die Effektivität international tätiger<br />

Unternehmen immer wichtiger, dass interkulturelle Handlungskompetenz bei Mitarbeiter<br />

beider (aller) beteiligten Kulturen entwickelt wird. Ein weiterer Vorteil eines bikulturellen<br />

Trainings wäre die Vermeidung bzw. Relativierung von nicht mehr aktuellen Trainingsinhalten,<br />

was v.a. dann vorkommen kann, wenn eine Gesellschaft starke Transformationsprozesse<br />

durchlaufen hat, wie es in der Tschechischen Republik der Fall ist. Die Zielsetzung der Untersuchung<br />

ist die praktische Umsetzung und Evaluierung plurikultureller (d.h. zunächst bikultureller;<br />

evtl. auch trikultureller) Trainingsformate in Wirtschaftsunternehmen, um die Zusammenarbeit<br />

innerhalb Europas zu verbessern. Bei der Entwicklung eines angemessenen<br />

Trainingskonzepts wird auf die Forschungsergebnisse aus der Lern- und Sozialpsychologie<br />

zurückgegriffen. In der praktischen Trainingsdurchführung spielt die Erarbeitung kulturadäquater<br />

und kultursynergetischer Handlungsweisen und Problemalternativen eine entscheidende<br />

Rolle. Auf diese Weise soll wechselseitiges Vertrauen aufgebaut und die Zusammenarbeit<br />

produktiver werden. Trainingsinhalte und -materialien beruhen zu einem großen Teil auf den<br />

Ergebnissen des Projektes II.2 Thomas/ Novy aus forost II ("Kulturell bedingte Probleme der<br />

Personalführung in deutschtschechischen Gemeinschaftsunternehmen"). Die spezifische Zusammenstellung<br />

in einem Training erfolgt anhand theoretischer Überlegungen und der Bedürfnisse<br />

der jeweiligen Unternehmen. Am Beispiel v.a. deutsch-tschechischer Trainingsgruppen<br />

werden dabei insb. die folgenden Fragestellungen untersucht: Wie lassen sich bikulturelle<br />

Trainingsformate für europaweit tätige Unternehmen sinnvoll umsetzen? Wird durch<br />

dieses Trainingsformat das anwendungsbezogene Wissen über die anderen Kulturen und das<br />

Wissen über Schnittstellenprobleme in der Zusammenarbeit vertieft, und wird so die Erarbeitung<br />

von Lösungen für problematische Situationen erleichtert? Trägt dieses Trainingsformat<br />

dazu bei, Stereotype und Vorurteile abzubauen und Vertrauen aufzubauen? Führt die Beteiligung<br />

von drei Kulturen im Training (trikulturell) zu einer zusätzlichen Verbesserung der Zusammenarbeit,<br />

da so eine Polarisierung in "Wir vs. Die anderen" vermieden werden kann?<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Tschechien und Bundesrepublik Deutschland (u.U. Einbezug<br />

noch eines weiteren europäischen Landes)<br />

ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />

INSTITUTION: Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- (Güllstr. 7, 80336 München);<br />

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und<br />

Sportwissenschaft, Institut für Psychologie (93040 Regensburg)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: alexander.thomas@psychologie.uni-regensburg.de, Tel. 0941-943-<br />

3812, Fax: 0941-943-1977)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 131<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[102-L] Busch, Carola:<br />

Von der Chancengleichheit zu Diversity: Good Practice-Beispiele betrieblicher Personalpolitik,<br />

in: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 3, S. 146-156<br />

(Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Chancengleichheit, Gender Mainstreaming, Diversity - die Terminologie und mit ihr<br />

die Akzente entwickeln sich weiter. Für Unternehmen ist dabei der Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />

von zentraler Bedeutung. Dies aufzugreifen war seit 1994 Anliegen der Idee TOTAL<br />

E-QUALITY, die auf der Verbindung von Qualitätsmanagement und Chancengleichheit (Equality)<br />

basiert. Argumentativer Ansatzpunkt war, dass Aktivitäten zur Chancengleichheit zu<br />

positiven Ergebnissen im Unternehmen führen und sich letztlich im Betriebsergebnis niederschlagen.<br />

Diese Tatsache wird in neueren Publikationen zur Förderung der Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf an zahlreichen Beispielen (vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jungend (2002 und 2003) nachgewiesen und exemplarisch durchgerechnet. Derartige<br />

Rechenexempel gab es bis dahin nicht, die Argumente sind jedoch nicht neu. Auf Seiten<br />

der privatwirtschaftlichen Unternehmen war am ehesten der Terminus Chancengleichheit<br />

gebräuchlich, Gender Mainstreaming hatte es vergleichsweise schwer. Seit einigen Jahren<br />

wird jedoch zunehmend der Begriff Diversity eingesetzt. Zunächst vorrangig in Betrieben mit<br />

in den USA ansässigen Kooperations- oder Mutterkonzernen war in diesem Kontext auch eine<br />

weiterreichende Diskussion um Ansätze und Schwerpunktsetzungen in Gang gekommen.<br />

Viele Unternehmen erweiterten ihren Ansatz von Chancengleichheit und setzten neue Akzente.<br />

Dabei steht weiterhin der betriebswirtschaftliche Aspekt und die positiven Auswirkungen<br />

auf den Betrieb und seine Ergebnisse im Zentrum der Aktivitäten. Die Ausführungen des<br />

Verfassers zur Chancengleichheit in Verbindung mit Qualitätsmanagement beziehen sich auf<br />

Interviews und Erhebungen, die der Verfasser im Rahmen seiner Studien, Gutachten und<br />

Leitfäden im Bereich der betrieblichen Frauen- und Familienpolitik ab Mitte der 80er Jahre<br />

durchgeführt hat. Das begann mit Befragungen zum Wiedereinstieg von Frauen nach der Familienphase<br />

Mitte der 80er Jahre (Busch 1990). Danach eine Befragung im Jahre 1992/93 bei<br />

650 mittelständischen Unternehmen zur Frauenförderung, heute würde man eher Chancengleichheitspolitik<br />

dazu sagen (Busch 1993). Eine Nachbefragung im Rahmen des Forschungsprojektes<br />

der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, aus dem das Audit 'Familie und Beruf'<br />

entstand, bei fünf ausgewählten Unternehmen nach fünf Jahren konzentrierte sich auf den<br />

Aspekt familienfreundlicher Maßnahmen und überprüfte gleichermaßen, wie sich die Aktivitäten<br />

bewährt und verstetigt hatten. Der zweite inhaltliche Zusammenhang betrifft Studien im<br />

Bereich der betrieblichen Förderung von Kinderbetreuung, eine gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Jugendinstitut im Jahre 1990/1991 (Busch et al. 1991), eine zweite als wissenschaftliche<br />

Begleitung und zur Erarbeitung eines Leitfadens für Betriebe von 1996 bis 1998 (Busch<br />

1998). Der dritte Erfahrungskontext betrifft die mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichneten<br />

Unternehmen. Neben kontinuierlichen Gesprächen und der Arbeit als Jury-<br />

Vorsitzende wurden im Rahmen einer Evaluation im Jahre 1999 die damals knapp 60 Prädikatsträger<br />

nach ihren Erfahrungen mit Aktivitäten zur Chancengleichheit in der Personalpolitik<br />

befragt und eine Auswertung im Sinne von Kosten-Nutzen-Erwägungen vorgenommen<br />

(Busch/ Engelbrech 2000). (Die Ergebnisse sind zusammengefasst in Broschüren, Leitfäden<br />

und auf CD). Die Terminologie der Unternehmen ist dabei vielfältig und sagt nichts über das<br />

Engagement der Promotoren aus. Da gibt es mitunter noch das 'alte' Wort Frauenförderung, in<br />

den Verwaltungsbetrieben spricht man von Gender Mainstreaming, weiterhin verbreitet ist<br />

Chancengleichheit und Managing Diversity überzeugt zunehmend mehr. Die Auseinandersetzung<br />

um die Begrifflichkeiten betrifft jedoch vorrangig die Großbetriebe. Im Mittelstand sind


132 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

die Aktivitäten selten einem besonderen Titel zugeordnet, am ehesten rangieren sie dort unter<br />

Mitarbeiterförderung. Eine theoretische Diskussion um 'Gender' findet nur selten statt, vorrangig<br />

wird der Begriff gewählt, der am ehesten Akzeptanz im Unternehmen findet. Und das<br />

sind meist die Begrifflichkeiten, die am wenigsten im Zusammenhang mit Feminismus und<br />

Geschlechterkampf stehen. Einen derartigen Hintergrund findet man mitunter bei Unternehmerinnen,<br />

die ihre eigene Einstellung und ihre persönliche Lebensphilosophie zur Chancengleichheit<br />

auch in ihrem unternehmerischen Wirken umsetzen und damit bewusst ein Zeichen<br />

setzen wollen. Aber auch dort findet ein Einbezug in die theoretische Diskussion der Wissenschaft<br />

um 'Gender' selten statt. Doch nun zu beispielhaften Ansätzen und Aktivitäten aus den<br />

unterschiedlichen Aktionsfeldern betrieblicher Personalpolitik." (Textauszug)<br />

[103-F] Busch, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Schulung/ Training<br />

INHALT: Ausgangssituation: Ausgangspunkt der Schulungsproblematik ist die Maxime, dass<br />

dem Management des Unternehmens eine besondere Verantwortung bei der Aufgabe zukommt,<br />

den Mitarbeitern die Verpflichtung zum lebenslangen Lernen zu erleichtern. Die<br />

Schulungsverantwortlichen können über eine "Bündelung" des Unternehmens-Know-hows<br />

am ehesten die Marktdynamik in die Schulung hineintragen. Es soll davon ausgegangen werden,<br />

dass gerade technikorientierte Unternehmen Defizite hinsichtlich einer (marketingprofessionellen)<br />

systematischen Auseinandersetzung - bspw. auf Basis des Managementregelkreises<br />

- aufweisen: "Formalized decision-making is better than nonformalized decisionmaking"<br />

(Mintzberg (2000, p.15). Dieses Forschungsvorhaben ist unmittelbar gekoppelt mit<br />

dem Projekt "Internationale Kooperationen" (Erfassungsnummer: 20059783), denn es wird<br />

davon ausgegangen, dass Effizienzüberlegungen auch im Schulungs- und Trainingsbereich<br />

eine wesentliche Bestimmungsgröße des Erfolges länderübergreifender Kooperationen darstellen.<br />

Zielsetzung des Projektes: Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen - auf Basis eines<br />

noch zu entwickelnden Analyserahmens - jene Faktoren untersucht werden, die den Erfolg<br />

und das Scheitern international ausgerichteter Schulungsprogramme. Die geographischen<br />

Schwerpunkte des Projektes bilden die BRD, Europa, Asien sowie Nordafrika. Zielgruppen<br />

der Befragung ist das Management internationaler mittelständischer sowie transnationaler<br />

Unternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa, Asien,<br />

Nordafrika<br />

METHODE: Die Datenerhebung erfolgt durch persönliche und telefonische Befragungen. Geplant<br />

ist auch der Einsatz eines Online-Fragebogens. Auf den Erkenntnissen basierend - sowie<br />

flankiert durch weitere Untersuchungen (z.B. Forschungsprojekt "Vertriebsmanagement" -<br />

Erfassungsnummer: 20059780) - werden entsprechende praxisorientierte Empfehlungen erarbeitet.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />

und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-586670, Fax: 0621-5866777,<br />

e-mail: Rainer.Busch@RainerBusch.de)<br />

[104-F] Busch, Rainer, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Herausforderungen des Managements


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 133<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

INHALT: Ausgangssituation: Ausgangspunkt der Untersuchung war die Frage, welche Einzelelemente<br />

den strategischen Erfolg eines Unternehmens bestimmen. Dabei ging es in dieser<br />

Untersuchung nicht darum, dem nach wie vor üblichen auf monokausalen Einzelaspekten<br />

bzw. Steuerungsgrößen beruhenden Erklärungsansätzen zu folgen, sondern eine Vielzahl von<br />

Faktoren einzubeziehen, die den Gesamterfolg eines Unternehmens ausmachen. Die Untersuchung<br />

zielte im Wesentlichen auf die Beantwortung folgender Fragen: "Welchen Problemdruck<br />

verspüren die Befragten in den jeweiligen Aufgaben- und Entscheidungsbereichen?"<br />

und "Inwieweit arbeiten die Befragten an den jeweiligen Themen? (Arbeitsschwerpunkt)".<br />

Durch diese Untersuchung wird somit die Voraussetzung für eine entsprechende Problemvertiefung<br />

geschaffen. Zielsetzung des Projektes: Die der Untersuchung zugrunde liegenden Informationsbedarfe<br />

bzw. Managementprobleme wurden aus den Erkenntnissen der Erfolgsfaktorenforschung<br />

(Hidden Champions, Porter, Ansoff, Meffert etc.) abgeleitet.<br />

METHODE: Die Auswahl der Stichprobe erfolgte zufällig. Die Datenerhebung erfolgte mittels<br />

telefonischer Befragung als standardisiertes Interview, d.h. mit einem genau formulierten<br />

Fragebogen. Darüber hinaus erfasste der Interviewer - im Sinne einer Expertenbefragung -<br />

sorgfältig Antworten bzw. Anmerkungen, die über den "Standardrahmen" hinausgingen und<br />

protokollierte diese im Anschluss an das Gespräch. Aufbauend auf den Erkenntnissen dieser<br />

Untersuchung wurden ausgewählte Einzelaspekte (z.B. Wettbewerbsdruck) untersucht.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing<br />

und Personalmanagement (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-586670, Fax: 0621-5866777,<br />

e-mail: Rainer.Busch@RainerBusch.de)<br />

[105-L] Czock, Heidrun; Knittel, Tillmann:<br />

Väterfreundliche Maßnahmen im Unternehmen: Ansatzpunkte - Erfolgsfaktoren - Praxisbeispiele,<br />

Basel 2005, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/<br />

Abteilung2/Pdf-Anlagen/prognos-v_C3_A4terfreundliche-ma_C3_9Fnahmen-im-unternehmen,<br />

property=pdf.pdf)<br />

INHALT: Obwohl familienfreundliche Maßnahmen und Regelungen, wie z.B. Flexibilisierung<br />

von Arbeitszeit und -ort, für Mütter wie Väter gleichermaßen geeignet sind, werden sie in der<br />

Praxis jedoch vor allem von Frauen in Anspruch genommen. "Väterorientierung ist daher als<br />

eine spezifische Akzentsetzung innerhalb einer familienorientierten Personalpolitik zu sehen,<br />

die auf den Abbau von Hemmnissen und auf die Steigerung der Akzeptanz der Maßnahmen<br />

bei Männern zielt. Kurz gesagt: Väterorientierung bedeutet, Väter dazu zu ermutigen, familienfreundliche<br />

Angebote wahrzunehmen." Es wird dargelegt, dass väterorientierte Personalpolitik<br />

nicht zu höheren Kosten führen muss, sondern durch Verringerung der Fluktuation und<br />

Erhöhung von Zufriedenheit und Motivation zu Effizienz- und Produktivitätssteigerungen<br />

beiträgt. Fünf Ansatzpunkte für eine väterorientierte Personalpolitik werden aufgeführt: Die<br />

Unternehmen sollten mit kleinen Maßnahmen, Zielen und Erwartungen starten, Transparenz<br />

über betriebliche Angebote, gesetzliche Regelungen und Zuständigkeiten schaffen, den Unternehmensnutzen<br />

betonen, Führungskräfte sensibilisieren und Vorbilder kommunizieren sowie<br />

Elternnetzwerke fördern. Als positive Beispiele werden die familienfreundliche Personalpolitik<br />

und Unternehmenskultur in den Unternehmen Ford-Werke GmbH, Getoq Consulting<br />

Gesellschaft für Personal- und Organisationsentwicklung mbH sowie Anton Schönberger<br />

Stahlbau und Metalltechnik vorgestellt. (IAB2)


134 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[106-F] Dörfer, Kathleen; Keller, Katrin; Seiwert, Ursula; Kretschmer, Christiane (Bearbeitung);<br />

Morhard, Anette, BWTH e.V.; Schreurs, Margarete (Leitung):<br />

Wettbewerbsfähigkeit steigern durch familienfreundliche Arbeitsplätze - kooperative Personalpolitik<br />

als Chance<br />

INHALT: Stärker denn je steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Blickpunkt politischen<br />

und wirtschaftlichen Interesses. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels<br />

und der strukturellen Veränderungen der Arbeitswelt wird die Förderung der Chancengleichheit<br />

von Frauen und Männern im Erwerbsleben sowie eine familienfreundliche Gestaltung der<br />

Arbeits- und Lebensbedingungen immer wichtiger. Eine ausgewogene Balance zwischen Berufs-<br />

und Privatleben ist zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Standortfaktor geworden<br />

und hat einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit und die ökonomischen<br />

Wachstumschancen von Unternehmen und Regionen. Das Modellprojekt und die daraus entstandene<br />

Broschüre zeigt Handlungsoptionen und Gestaltungsmöglichkeiten für Unternehmen<br />

sowie für lokale Netzwerke zur Verwirklichung einer familienfreundlichen Personal- und Beschäftigungspolitik<br />

auf. Es werden Praxisbeispiele aus Thüringer Unternehmen und konkrete<br />

bedarfsorientierte Ansatzpunkte für gemeinsame Aktionen in lokalen Netzwerken vorgestellt,<br />

die zur Entwicklung innovativer und flexibler Lebens- und Arbeitsstandorte beitragen können.<br />

Ergebnis: Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des wachsenden<br />

Bedarfs der Wirtschaft an qualifizierten Arbeitskräften wird die Förderung der Chancengleichheit<br />

von Frauen und Männern im Erwerbsleben immer wichtiger. Immer mehr Unternehmer<br />

erkennen, dass sie auf das wertvolle Arbeitspotenzial von Frauen und Männern mit<br />

Familienverantwortung nicht verzichten können und engagieren sich für ein familienfreundliche<br />

Personalpolitik. GEOGRAPHISCHER RAUM: Thüringen<br />

METHODE: Methodischer Ansatz: 1. Durchführung von 4 Workshops in Altenburg, Erfurt,<br />

Mühlhausen und Eisenach zum Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" (Ideen- und<br />

Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen sowie anderen unternehmensbezogenen<br />

Dienstleistern vor Ort, wie z.B. die Wirtschaftsförderer, Arbeitsmarktakteure und kommunale<br />

Einrichtungen etc.). 2. Interviews mit Personalverantwortlichen in Thüringer Unternehmen,<br />

Sammeln von Unternehmensbeispielen aus der Thüringer Wirtschaft (unterschiedliche Größe<br />

und Branche). 3. Dokumentation der Good-Practice-Beispiele in der Broschüre "Wettbewerbsfähigkeit<br />

steigern durch familienfreundliche Arbeitsplätze". 4. Entwicklung eines Internetportals<br />

auf der Website http://www.bwtw.de zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf;<br />

Vorstellung neuer Unternehmensbeispiele, ständige Aktualisierung. DATENGEWINNUNG:<br />

Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 23; Personalverantwortliche Thüringer<br />

Unternehmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-08 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Freistaat Thüringen Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit; Generaldirektion<br />

Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-<br />

INSTITUTION: Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. (Magdeburger Allee 4, 99086 Erfurt);<br />

Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft -RKW- e.V.<br />

(Düsseldorfer Str. 40, 65760 Eschborn)<br />

KONTAKT: Dörfer, Kathleen (Tel. 0361-60155-361, e-mail: kathleen.doerfer@bwtw.de)<br />

[107-F] Ehrhardt, Verena; Göttenauert, Dirk; Michalczyk, Arkadius; Olms, Katrin; Recht, Stefanie<br />

(Bearbeitung); Stüfe, Karin, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung):<br />

Erfolgsfaktoren weiblicher Führungskräfte


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 135<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

INHALT: Die Untersuchung zielt darauf ab, die Erfolgsfaktoren weiblicher Führungskräfte zu<br />

identifizieren. Es wird angestrebt diejenigen direkt zu befragen, die einen möglichst hohen<br />

Beitrag zur Beantwortung dieser Fragestellung leisten können. Dies dürften in erster Linie<br />

Persönlichkeiten und Führungskräfte sein, die selbst bereits auf einen erfolgreichen Karriereweg<br />

zurückblicken können. Es wird angestrebt die maßgeblichen Determinanten eines erfolgreichen<br />

Führungsverhaltens weiblicher Führungskräfte zu identifizieren, mögliche Segmente<br />

und/ oder Typologien zu erkennen und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für Frauen<br />

und möglicherweise Trainerinnen abzuleiten.<br />

METHODE: Die Datenerhebung erfolgt über a) schriftliche Befragung ausgewählter weiblicher<br />

Führungskräfte, b) persönliche Interviews ausgewählter weiblicher Persönlichkeiten. Der Arbeit<br />

liegt ein theoriegeleiteter Untersuchungsansatz zugrunde, anhand dessen das Führungsverhalten<br />

weiblicher Führungskräfte ganzheitlich abgebildet wird.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Wiesbaden, FB 12 Sozial- und Kulturwissenschaften (Kurt-<br />

Schumacher Ring 18, 65197 Wiesbaden)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0611-9495351 od. 06142-898122,<br />

e-mail: stuefe@suk.fh-wiesbaden.de)<br />

[108-L] Esch, Karin; Stöbe-Blossey, Sybille:<br />

Arbeitsmarkt und Kinderbetreuung: Anforderungen an die Neustrukturierung eines Dienstleistungsangebots,<br />

in: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen<br />

(Hrsg.): Institut Arbeit und Technik : Jahrbuch 2005, 2005, S. 133-152 (Graue Literatur; URL:<br />

http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/jahrbuch/jahrb05/05-esch-stoebe.pdf)<br />

INHALT: Eine Verbesserung der Kinderbetreuung steht auf der politischen Tagesordnung. Um<br />

Frauen eine angemessene Teilnahme am Erwerbsleben zu ermöglichen, wird ein Ausbau der<br />

Ganztagsbetreuung verstärkt gefordert. Zum einen benötigt die Volkswirtschaft qualifizierte<br />

Arbeitskräfte, zum anderen ist die Möglichkeit zur eigenständigen Absicherung durch Erwerbsarbeit<br />

für Frauen von zentraler Bedeutung. Angesichts der Zielperspektive einer Erhöhung<br />

der Frauenerwerbsquote wird der sich aus der Arbeitszeitentwicklung ergebenden Bedarf<br />

an Kinderbetreuung analysiert und mögliche Lösungsmodelle werden aufgezeigt. Ergebnisse<br />

und der sich daraus ergebende Diskussionsbedarf für die Emscher-Lippe-Region werden<br />

dargestellt. Im Mittelpunkt des Projektes stand eine Telefonbefragung von Müttern mit<br />

Kindern unter 14 Jahren in Nordrhein-Westfalen. Hier ging es darum festzustellen, wie die<br />

Erwerbswünsche und Arbeitszeiten in dieser Gruppe aussehen, welche Kinderbetreuungslösungen<br />

die Familien aktuell finden und welche diesbezüglichen Wünsche sie haben. Die Befragung<br />

erfolgte mit Hilfe von zufällig generierten Telefonnummern computergestützt anhand<br />

eines standardisierten Fragebogens und erreichte 1.232 Mütter mit insgesamt 1.985 Kindern.<br />

Einige zentrale Ergebnisse werden vorgestellt. Fazit: Bei der dringend notwendigen Weiterentwicklung<br />

der Betreuungsinfrastruktur sind 'Phantasie und Engagement vor Ort' gefragt.<br />

Hier müssen möglichst viele Akteure miteinander kooperieren neben Jugendhilfe, Schule und<br />

Trägern von Betreuungsangeboten am besten auch Unternehmen, die durch eine gut ausgebaute<br />

Betreuungsstruktur in ihrer Personalpolitik unterstützt werden. Lokale Bündnisse für<br />

Familie können hier Impulse geben. (IAB)


136 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[109-F] Gouthier, Matthias, Dr. (Leitung):<br />

Produzentenstolz bei Dienstleistungen: Motivationsfaktor und Innovationsressource<br />

INHALT: Produzentenstolz stellt einen wichtigen Motivationsfaktor dar. Zentrale Annahme ist,<br />

dass ein positiver Zusammenhang zwischen dem Empfinden von Stolz und dem Innovationsverhalten<br />

von Mitarbeitern existiert. Dabei wird Produzentenstolz als Innovationsressource<br />

speziell für den Dienstleistungsbereich erörtert, da sich dieser im Vergleich zur Industrie<br />

durch eine Innovationsträgheit auszeichnet. Kontext/ Problemlage: Stolz und die Aussicht auf<br />

das Gefühl von Stolz sind zentrale Antriebskräfte von Mitarbeitern: Wer stolz ist auf seine<br />

Arbeit, seinen Arbeitsplatz und/ oder seine Firma, wird sich auch in höherem Maße erfolgswirksam<br />

im Unternehmen engagieren. Produzentenstolz wird sich dabei im Dienstleistungsbereich<br />

auf andersartige Leistungsfaktoren begründen als im industriellen Sektor. So ist zu<br />

vermuten, dass insbesondere Aspekte einer Interaktionsarbeit, einer Wissensarbeit und eine<br />

Professionalisierung der Dienstleistungsarbeit wichtige Faktoren sein können. In diesem Kontext<br />

spielt der Kunde ebenfalls eine Rolle. Die zentrale Annahme der Expertise ist, dass solch<br />

ein Produzentenstolz mit einem verbesserten Innovationsverhalten der Dienstleistungsbeschäftigten<br />

einhergeht. Diese Hypothese basiert auf der Erkenntnis, dass positive Emotionen<br />

zu einer erhöhten kognitiven Flexibilität und einer Stimulation der Kreativität führen können.<br />

Fragestellung: Dementsprechend liegen die Zielsetzungen dieser Expertise in der Aufarbeitung<br />

des Konstrukts Produzentenstolz, dessen Besonderheiten bei Dienstleistungen, den Determinanten<br />

und Wirkeffekten wie insbesondere einer gesteigerten Innovationsmotivation der<br />

Dienstleistungsbeschäftigten. So ist zunächst zu fragen, welche nutzbringenden Erkenntnisse<br />

zum Forschungsfeld Produzentenstolz in den relevanten Wissenschaftsdisziplinen, wie der<br />

(Industrie- und Anerkennungs-)Soziologie, der Psychologie und den Wirtschaftswissenschaften<br />

existieren. Daneben ist zu erörtern, welche Besonderheiten Dienstleistungen aufweisen,<br />

die bei der Schaffung von Produzentenstolz berücksichtigt werden müssen. Darauf aufbauend<br />

sind das Konstrukt des Produzentenstolzes bei Dienstleistungen zu definieren und verschiedene<br />

Typen von Produzentenstolz auszuweisen. Schließlich liegt ein Schwerpunkt auf der<br />

Diskussion des möglichen Zusammenhangs zwischen Produzentenstolz und Innovationsverhalten<br />

von Dienstleistungsbeschäftigten.<br />

METHODE: Die wissenschaftlichen Studien zum Thema eines dienstleistungsbezogenen Produzentenstolzes<br />

sind vergleichsweise rar gesät und fragmentarisch geprägt. Als Forschungsmethode<br />

bietet sich daher ein umfangreicher Desk Research an. Es gilt, sowohl in nationalen als<br />

auch internationalen Literaturdatenbanken nach wissenschaftlichen Studien zum Thema des<br />

Produzentenstolzes zu recherchieren. Dabei ist insbesondere auf die Interdisziplinarität des<br />

Forschungsfeldes zu achten, d.h., es sind sowohl Arbeiten aus der (Industrie- und Anerkennungs-)Soziologie,<br />

der Psychologie als auch den Wirtschaftswissenschaften zu betrachten.<br />

Neben diesem rein theoretischen Zugang werden Expertengespräche mit Verantwortlichen<br />

aus Dienstleistungsunternehmen verschiedenster Branchen geführt. Zudem fließen praxisorientierte<br />

Erkenntnisse aus einem Expertenworkshop zum Thema "Wertschöpfung & Wertschätzung<br />

- worauf Dienstleister stolz sind", organisiert durch das Fraunhofer IAO, in die Expertise<br />

ein.<br />

ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2005-04 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER:<br />

Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,<br />

Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Dienstleistungsmanagement (Auf der Schanz 49,<br />

85049 Ingolstadt)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: matthias.gouthier@dlm-stauss.de)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 137<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[110-L] Grossmann, Ralph:<br />

Organisationales Lernen - ein Schlüssel für die Entwicklung (in) der Wissensgesellschaft, in:<br />

Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, Bundesministerium für<br />

Bildung, Wissenschaft und Kultur, Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren<br />

-EDK- (Hrsg.): Lernen in der Wissensgesellschaft : Beiträge des OECD/CERI-Regionalseminars<br />

für deutschsprachige Länder in Esslingen (Bundesrepublik Deutschland) vom 8.-<br />

12. Oktober 2001, Innsbruck: Studien-Verl., 2002, S. 225-238, ISBN: 3-7065-1789-2 (Standort:<br />

UB Siegen(467)-21IFH1853)<br />

INHALT: Der Beitrag erörtert die These, wonach organisationales Lernen ein Schlüssel für die<br />

Entwicklung der Individuen in der Wissensgesellschaft und auch für die Gesellschaft selbst<br />

darstellt. Die Untersuchung der angemessenen Wissenstypen für die Entwicklung der Wissensgesellschaft<br />

sowie die adäquaten Qualifikationsschritte und Lernprozesse dieser Wissenstypen<br />

gliedert sich in drei Schritte. In einem ersten Schritt wird jenes Merkmal entwickelter<br />

Industriegesellschaften herausgearbeitet, das für den Charakter der Wissensgesellschaft große<br />

Bedeutung hat, nämlich ihr hoher Organisationsgrad. Vor diesem Hintergrund wird im zweiten<br />

Schritt der Frage nachgegangen, welcher Wissenstypus für die Entwicklung der Wissensgesellschaft<br />

relevant ist, und welche Lernperspektiven sich für Personen und Organisationen<br />

daraus ergeben. In diesem Zusammenhang werden die Aspekte (1) der Kontextbezogenheit<br />

von Wissen sowie (2) die Erfolgskriterien in der Generierung von Wissen, und zwar die<br />

grenzüberschreitende Kommunikation, Wissensgenerierung als Eigenleistung des Systems<br />

und der stimmige Zusammenhang von Inhalt und Form beschrieben. Der dritte Schritt präsentiert<br />

schließlich die Organisationskompetenz als Schlüsselqualifikation, welche sich in (1) die<br />

Qualifizierungsschritte auf der Personenebene bzw. (2) die Intelligenzfaktoren entwicklungsfähiger<br />

Organisationen unterteilen lässt. Demnach gilt es hier, drei wichtige Differenzen bei<br />

der Entwicklung (in) der Wissensgesellschaft zu berücksichtigen: Es geht in der Wissensgesellschaft<br />

um individuelles Lernen und Systementwicklung, es geht um lernfähige Menschen<br />

und intelligente Organisationen, und es gilt dabei die individuelle, die soziale und organisationale<br />

Dimension des Wissens zu beachten. (ICG2)<br />

[111-L] Haenel, Susanne:<br />

Zur Bestimmung von Mitarbeiterpotenzialen: Begriff, Beurteilung und Entwicklung, Augsburg<br />

2006, 275 S. (Graue Literatur; URL: http://www.opus-bayern.de/uni-augsburg/volltexte/20<br />

06/159/pdf/DIS_Abgabe_Zentrbib_%20neu.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97817<br />

5646&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=978175646.pdf)<br />

INHALT: "Die Dynamik der heutigen Geschäftswelt verlangt vom Mitarbeiter von morgen, sich<br />

spontan, rasch und flexibel an notwendige Veränderungen anpassen zu können. Die Mitarbeiter<br />

stellen selbst ein dynamisches Vermögen für ihr Unternehmen dar, das in geeigneter Weise<br />

aktiviert und weiter entwickelt werden kann und muss, damit Wettbewerbsvorteile erzielt<br />

werden können. Sie bergen das Arbeitsvermögen und Wissen, das soziale Kapital, die Lernfähigkeit<br />

und die Führungs- und Organisationskompetenz, deren Nutzung die Unternehmen<br />

wettbewerbsfähig macht. Die Herausforderung und betriebswirtschaftliche Notwendigkeit für<br />

das Human Resource Management besteht darin, nach Konzepten und Instrumenten zu suchen,<br />

um Begabungs- und Leistungspotenziale der Mitarbeiter im Sinne des Unternehmens<br />

umfassend zu erschließen. Es geht also nicht mehr darum, herauszufinden, wer der Leistungsfähigste<br />

ist, sondern wie die individuellen Potenziale jedes einzelnen Mitarbeiters freigesetzt,


138 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

genutzt und gefördert werden können. Angesichts dieser Herausforderungen versucht die Arbeit,<br />

eine Antwort auf folgende Fragen zu liefern: Welche inhaltlichen Bestimmungen charakterisieren<br />

den Begriff 'Potenzial'? Ist es überhaupt möglich, das vorhandene Potenzial eines<br />

Mitarbeiters zuverlässig und objektiv zu beurteilen? Welche Möglichkeiten einer Potenzialnutzung<br />

und -entfaltung kann es geben und welcher Art sind die Steuerungsmöglichkeiten<br />

der Personalentwicklung hiefür? Existieren Ansätze einer Schaffung bisher nicht da gewesener<br />

Potenziale und wie können Entwicklungsmaßnahmen hierfür aussehen? Die Autorin analysiert<br />

die angeführten Fragen kritisch, verfolgt aber in erster Linie das Anliegen, einen Beitrag<br />

zur Bestimmung von Potenzial durch eine präzise Facettenanalyse des Begriffs zu liefern.<br />

Darauf aufbauend wird die Aussagekraft von Potenzialbeurteilungen analysiert sowie<br />

die Bedingungen zur Entfaltung und Entwicklung bisher nicht realisierter Potenziale geklärt.<br />

Den Abschluss bildet die Erörterung von Möglichkeiten, unter welchen Voraussetzungen eine<br />

Weiterentwicklung von Potenzialen i.S.e. Realisierung neuer Potenziale gelingen kann." (Autorenreferat)<br />

[112-F] Hansen, Katrin, Prof.Dr.; Tovar, Gabriele (Bearbeitung):<br />

Euro-Mentoring (Teilprojekt im Rahmen der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft "Women's<br />

Way of Entrepreneurship" -WWoE-)<br />

INHALT: Projektansatz und Ziele von Euro-Mentoring: Mentoring wird verstanden als der gezielte<br />

Aufbau einer Beratungs- und Unterstützungsbeziehung zwischen einer erfahrenen Führungskraft<br />

und einer Nachwuchskraft, der Führungs- und Entwicklungspotential zugeschrieben<br />

wird. Die Funktion des Mentoring liegt in der Förderung von Nachwuchskräften im eher<br />

informellen Bereich. Im externen Mentoring werden Erfahrungen aus einem Unternehmen<br />

auf die Situation eines anderen übertragen, MentorInnen fungieren als Begleiter bzw. Begleiterin<br />

von Interpretations- und Entwicklungsprozessen. Sie vermitteln organisationsübergreifende<br />

Regeln, Normen, zielführende Denk- und Handlungsweisen sowie Kontakte und wirken<br />

ermutigend. Das Cross Mentoring ist vor allem für kleinere Unternehmen geeignet und<br />

wird seit Jahren in den USA zur Unterstützung von Unternehmensgründungen erfolgreich<br />

eingesetzt. Auch in Europa wird der Gedanke, Gründung und Führung von "Women Owned<br />

Businesses" (Unternehmen, die zumindest mehrheitlich durch Frauen geführt werden) durch<br />

Mentoring zu unterstützen und die damit verbundenen persönlichen und betrieblichen Wachstumsprozesse<br />

zu fördern, immer stärker verfolgt. Der Mentoring-Gedanke greift in Europa<br />

Raum. Die Bearbeiter sind der Überzeugung, dass der Zeitpunkt gekommen ist, um diese Aktivitäten<br />

systematisch zu erforschen, zu vernetzen und zu optimieren. Mit dem Projekt Euro-<br />

Mentoring wollen die Bearbeiter hierzu einen Beitrag leisten. Das Projekt hat sich die folgenden<br />

Ziele gesetzt: 1. Transparenz europäischer Mentoring-Aktivitäten im Relevanzbereich<br />

"Gründerinnen und Unternehmerinnen"; 2. Analyse der Programme, Identifizierung und<br />

Kommunikation von Best Practices, aber auch von typischen Fallstricken und Fallen; 3. Entwicklung<br />

eines Begleitprogrammes für Mentorinnen und Mentees; 4. Entwicklung eines Systems<br />

der Qualitätssicherung über die bekannte Evaluationhinaus; 5. Europaweite Vernetzung<br />

der Akteurinnen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht WWoEEuro-Mentoring.<br />

17 S.+++Blue Book Euro-Mentoring.+++Entwicklung Teilprojekt Euro-Mentoring.+++Instrument<br />

Zielscheibe Mentoring.+++Kontaktadressen Mentoring.+++Literaturempfehlung<br />

Mentoring eng.+++Literaturliste Mentoring.+++Qualitätssicherung von Mento-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 139<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

ringprogrammen.+++Alle Arbeitspapiere stehen online unter: http://www-wi.bocholt.fh-gelsenkirchen.de/german/anlauf/profs/hansen/projekte/WWoE/<br />

zur Verfügung.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit; Generaldirektion Beschäftigung, soziale<br />

Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft (Münsterstr. 265,<br />

46397 Bocholt)<br />

KONTAKT: Hansen, Katrin (Prof.Dr. Tel. 02871-2155-732,<br />

e-mail: Katrin.Hansen@fh-gelsenkirchen.de)<br />

[113-L] Hell, Benedikt; Schuler, Heinz; Boramir, Ilkay; Schaar, Hagen:<br />

Verwendung und Einschätzung von Verfahren der internen Personalauswahl und Personalentwicklung<br />

im 10 Jahres-Vergleich, in: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 20/2006, H. 1, S.<br />

58-78 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG 06797; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die Verwendung und Beurteilung von Verfahren der internen Personalauswahl und<br />

Personalentwicklung wird längsschnittlich untersucht. Es handelt sich um die Fortsetzung der<br />

im 10-Jahres-Rhythmus stattfindenden Umfrage unter den wichtigsten deutschen Unternehmen.<br />

Die Verwendung der Verfahren wird nach Branchen und Zielgruppen differenziert ausgewertet.<br />

Im Vergleich zu 1993 wird eine zunehmende Anzahl von Verfahren zur internen<br />

Mitarbeiterauswahl eingesetzt. Die größten Zuwächse sind beim Assessment Center und beim<br />

Interview zu verzeichnen. Bei den Interviews haben sich die strukturierten Varianten besonders<br />

stark durchgesetzt. Die Analyse des Verfahrenseinsatzes in Abhängigkeit von den Zielgruppen<br />

lässt erkennen, dass nur wenige Verfahren existieren, die bei allen Zielgruppen in<br />

größerem Ausmaß eingesetzt werden (z.B. Interviews, Vorschlag durch Vorgesetzte oder<br />

Mitarbeiterbeurteilung durch Vorgesetzte). Bei den Verfahren der Personalentwicklung können<br />

fünf Verfahren identifiziert werden, die in beinahe allen Unternehmen eingesetzt werden:<br />

innerbetriebliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, externe Bildungsmaßnahmen, Mitarbeiterbeurteilungen<br />

durch Vorgesetzte, Zielvereinbarungsgespräche und Maßnahmen der<br />

Team- und Projektarbeit. Die Daten verdeutlichen, dass eine enge Beziehung zwischen der<br />

Höhe der Anforderung in einer Position und der Anzahl der für die Stelleninhaber eingesetzten<br />

Personalentwicklungsinstrumente besteht." (Autorenreferat)<br />

[114-F] Hemmelrath, Bettina; Herzog, Barbara; Packebusch, Lutz, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Telearbeit in der Forschung (TIF)<br />

INHALT: Ausgangslage: Die Sicherung von qualifizierten Mitarbeitern im Forschungssektor ist<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Wissenschaft. Im Zeitalter alternativer Arbeitsformen von<br />

New Economy, ist auch Telearbeit eine Möglichkeit flexible Arbeitsbedingungen zu schaffen,<br />

und somit Anreize für eine Beschäftigung im Wissenschaftssektor zu erreichen. Wie Telearbeit<br />

gestaltet sein muss, um eine alternative Arbeitsform bilden zu können, soll dieses Forschungsprojekt<br />

evaluieren. Ziele: Entwicklung eines Konzeptes zur Telearbeit in der Forschung<br />

und dessen praktische Erprobung; Erstellung eines Leitfadens zur Einführung von Telearbeit<br />

im Forschungsbereich; Schaffung eines Anreizes durch flexible Arbeitsgestaltung zur<br />

Sicherung des Bedarfs an qualifizierten wissenschaftlichen Mitarbeitern in der Forschung.


140 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

METHODE: Auswertung von Literatur und relevanten Forschungsprojekten; Analyse der Anforderungen<br />

an die Telearbeitsplätze; Erprobung der Telearbeitsplätze (Evaluation); Entwicklung<br />

eines Leitfadens zur Gestaltung von Telearbeit in der Forschung<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen<br />

INSTITUTION: Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 09 Wirtschaftsingenieurwesen<br />

und Gesundheitswesen, Arbeitsgruppe KMU (Webschulstr. 33, 41065 Mönchengladbach);<br />

Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement -IAP- GmbH an der<br />

Hochschule Niederrhein (Bolksbuscher Str. 61, 41239 Mönchengladbach)<br />

KONTAKT: Hemmelrath, Bettina (e-mail: bettina.hemmelrath@hs-niederrhein.de); Herzog,<br />

Barbara (e-mail: barbara.herzog@hs-niederrhein.de); Packebusch, Lutz (Prof.Dr.<br />

e-mail: lutz.packebusch@iap-institut.de)<br />

[115-F] Homann-Kania, Vera, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Weber, Wolfgang, Prof.Dr.Dr.h.c.;<br />

Kabst, Rüdiger, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Institutionalisierung und Professionalisierung der Personalarbeit. Eine ressourcenorientierte<br />

empirische Analyse<br />

INHALT: Problemorientierte Zielsetzung: Erklärung der Bedeutung der Personalfunktion im<br />

Unternehmen, der strategischen Einbindung und der Professionalität des personalwirtschaftlichen<br />

Instrumentariums sowie dessen Einfluss auf den Unternehmenserfolg; empirische Zielsetzung:<br />

Test der Hypothesen anhand von Daten des Cranfield project of international strategic<br />

HRM. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,<br />

evtl. Ausweitung auf Europa<br />

METHODE: Darlegung eines Theoriedefizits in den betrachteten Problemfeldern und Entwicklung<br />

eines ressourcenorientierten Bezugsrahmens basierend auf dem resource based view.<br />

Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich (Stichprobe: 400; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen<br />

des Projekts.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution; Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Paderborn, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Department 1 Management<br />

Fach BWL 02 Lehrstuhl für Personalwirtschaft (Warburger Str. 100, 33098 Paderborn);<br />

Universität Gießen, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL VIII Personalmanagement<br />

(Licher Str. 66, 35394 Gießen)<br />

KONTAKT: Nell, Roswitha (Tel. 05251-602930, e-mail: rnell@notes.uni-paderborn.de); Kabst,<br />

Rüdiger (Prof.Dr. Tel. 0641-9922100, e-mail: ruediger.kabst@wirtschaft.uni-giessen.de)<br />

[116-F] Huber, Achim, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):<br />

Von der Integrationsvereinbarung zum Integrationsmanagement. Aktivierung und Qualifizierung<br />

von betrieblichen Leitungs- und Führungskräften<br />

INHALT: In Integrationsvereinbarungen treffen Unternehmen verbindliche Absprachen über<br />

Ziele, Aufgaben und Maßnahmen, die zur Eingliederung, Beschäftigungssicherung und -<br />

förderung behinderter Arbeitnehmer/-innen dienen. Gegenstand des Projekts ist die Umsetzung<br />

von Vereinbarungen in eine den Unternehmen und ihren Beschäftigten angepasste Führungspraxis<br />

in Form eines Integrationsmanagements. Integrative betriebliche Praxis ist in er-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 141<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

heblichem Umfang auf die mittleren und unteren Führungsebenen angewiesen, bei denen<br />

unmittelbare Verantwortung für Personalführung, Personaleinsatz und das Mikromanagement<br />

der Arbeitsorganisation liegt. Hier treten Probleme behinderter und gesundheitlich beeinträchtigter<br />

Menschen in Erscheinung, es müssen Bewältigungsmöglichkeiten gesucht und der<br />

Bedarf nach weitergehenden Lösungswegen artikuliert werden. Entsprechend zielt das Projekt<br />

darauf, in exemplarischen Qualifizierungen Akzeptanz für die Aufgabenstellung, erforderliches<br />

Fachwissen und konkretes Handlungswissen an betriebliche Vorgesetzte zu vermitteln.<br />

Das Projekt wird gemeinsam mit den Unternehmen Robert Bosch GmbH und Walter<br />

AG, den Berliner Stadtreinigungsbetrieben und der Stadtverwaltung Wolfsburg durchgeführt.<br />

Beispielhaft wird erarbeitet, wie die Betriebe die Anforderungen jeweils in ihre Führungspraxis<br />

umsetzen können. Das iso-Institut erstellt die Projektkonzeption, führt Qualifizierungen<br />

durch, wertet die Ergebnisse aus und dokumentiert sie. Die Nutzbarkeit der Ergebnisse geht<br />

über die beteiligten Unternehmen hinaus; es werden Vorgehensweisen und Materialien entwickelt,<br />

die nach Projektende von Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchenzugehörigkeit<br />

angewendet werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bamberg, Rommelsbach,<br />

Wolfsburg, Berlin<br />

METHODE: Das auf 2,5 Jahre angelegte Vorhaben soll aufgrund der Förderbedingungen in zwei<br />

Phasen ablaufen: In der ersten Phase (bis Juni 2006) werden konzeptionelle Grundlagen der<br />

Qualifizierung sowie Erprobungsmaterialien erarbeitet und mit ausgewählten Vorgesetztengruppen<br />

bei Bosch (Standort Bamberg) und der Walter AG Qualifizierungen durchgeführt. In<br />

der zweiten Phase sollen Konzeption und Materialien überarbeitet und Qualifizierungen wiederum<br />

bei Bosch (Standort Rommelsbach) sowie bei den Berliner Verkehrsbetrieben und der<br />

Stadtverwaltung Wolfsburg durchgeführt werden.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Huber, Achim: Führungskräfte und betriebliche Vorgesetzte im<br />

Eingliederungsmanagement. in: Gute Arbeit. Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung,<br />

18, 2006, 1, 26.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesministerium für Gesundheit<br />

INSTITUTION: ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (Trillerweg 68, 66117<br />

Saarbrücken)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0681-95424-16, Fax: 0681-95424-27,<br />

e-mail: huber@iso-institut.de)<br />

[117-L] Juncke, David:<br />

Betriebswirtschaftliche Effekte familienbewusster Personalpolitik: Forschungsstand, (Arbeitspapier<br />

/ Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik, Nr. 1/2005), Münster 2005,<br />

IV, 48 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ffp-muenster.de/Arbeitspapier/Arbeitspapier_FFP_<br />

2005_1)<br />

INHALT: "Betriebliche Personalpolitik im Sinne einer familienbewussten Personalpolitik gewinnt<br />

aus sozial-, volks- und betriebswirtschaftlicher Sicht an Relevanz. Sie zielt im Kern<br />

darauf ab, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Familienbewusste Personalpolitik<br />

ist mit betriebswirtschaftlichen Effekten verbunden, die in der nationalen und internationalen<br />

Forschung zunehmend diskutiert worden sind. Konzeptionelle Arbeiten und empirische<br />

Studien konzentrieren sich jedoch hauptsächlich auf die qualitativen Effekte und haben<br />

bisher quantitative oder quantifizierbare Effekte stark vernachlässigt. Es fehlen sowohl theo-


142 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

retische Grundlagen als auch Untersuchungen, die die Auswirkungen familienbewusster<br />

Maßnahmen in quantitativer Hinsicht abbilden." (Autorenreferat)<br />

[118-L] Jung, Dörthe; Krannich, Margret (Hrsg.):<br />

Die Praxis des Gender Mainstreaming auf dem Prüfstand: Stärken und Schwächen der nationalen<br />

Umsetzungspraxis ; Dokumentation der gleichnamigen Fachtagung vom 29. Januar<br />

2004 in Frankfurt am Main, (Fachtagung "Praxis des Gender Mainstreaming auf dem Prüfstand",<br />

2004, Frankfurt am Main), Frankfurt am Main 2005, 121 S., ISBN: 3-930832-10-0 (Standort:<br />

UB Frankfurt(30)-87.825.42; Graue Literatur)<br />

INHALT: " Die vorliegende Publikation mit ihren unterschiedlichen Beiträgen möchte nicht nur<br />

den augenblicklichen Debattenstand aufzeigen, sondern die Notwendigkeit unterstreichen, in<br />

einer theoretisch fundierten Auseinandersetzung mit Erfahrungen bei der Umsetzung von<br />

Gender Mainstreaming in unterschiedlichen Praxisfeldern und Organisationstypen zunehmend<br />

Qualitäts- und Erfolgskriterien für den Umsetzungsprozess zu formulieren und weiter<br />

zu entwickeln. Auf der Tagung wurde häufig von einem 'Gender-Mainstreaming-Boom' gesprochen.<br />

Erfahrungen mit anderen Reformprozessen, wie etwa mit der Verwaltungsreform,<br />

haben gezeigt, dass die Anzahl von Workshops und die rhetorische Häufigkeit des Zitierens<br />

von Schlagwörtern insbesondere zu Beginn solcher Prozesse noch nichts über erzielte Erfolge<br />

und nachhaltige Umsetzung der angestrebten Ziele aussagen. Deshalb müssen an Hand einer<br />

kontinuierlichen Evaluation des begonnenen Umsetzungsprozesses der neuen Chancengleichheitsstrategie<br />

Qualitätskriterien entwickelt und weiter ausdifferenziert werden. Vor diesem<br />

Hintergrund stellt die vorliegende Dokumentation, die um zusätzliche Fachbeiträge erweitert<br />

wurde, einen Baustein dar, der erste Ansätze für die weitere Gender Mainstreaming-<br />

Qualitätsdebatte liefern soll." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Margret Krannich: Vorwort<br />

(7-9); Dörthe Jung: Gender Mainstreaming als Lernprozess - Methodische Voraussetzungen<br />

zur nachhaltigen Umsetzung (11-21); Doris Hayn: Gute Praxis Gender Mainstreaming<br />

- Die Vielfalt der Aktivitäten in einer Bundesbehörde (23-37); Anhang: Nathalie Hahn:<br />

Protokoll der Diskussion im gleichnamigen Workshop (38-45); Ute Weinmann: Anmerkungen<br />

zur Implementierung von Gender Mainstreaming/Gender Budgeting in der Berliner Politik<br />

und Verwaltung (47-52); Anne Rösgen, Ronald Schulz: Männer(-beteiligung) und Gender<br />

Mainstreaming. Garant für Erfolg oder neuer Mythos? (53-63); Ute Wanzek: Auf der Suche<br />

nach Erfolg - Erfolge und Blockaden im Umsetzungsprozess von Gender Mainstreaming (65-<br />

77); Susanne Baer: Wie entsteht Gender-Kompetenz? Beratung zu Gender Mainstreaming<br />

zwischen Anspruch und Wirklichkeit (79-89); Angelika Blickhäuser, Henning von Bargen:<br />

Gender Kompetenz - Qualitätsanforderungen an Gender-Trainings (91-103); Dörthe Jung:<br />

Tagungsbilanz (105-110); Anhang: Dörthe Jung: Leitfragen für die Diskussion (111-114).<br />

[119-L] Kahlert, Heike:<br />

Beratung zur Emanzipation?: Gender Mainstreaming unter dem Vorzeichen von New Public<br />

Management, in: Ute Behning, Birgit Sauer (Hrsg.): Was bewirkt Gender Mainstreaming? :<br />

Evaluierung durch Policy-Analysen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 45-62, ISBN: 3-<br />

593-37608-3<br />

INHALT: Das Neue an Gender Mainstreaming gegenüber der herkömmlichen Gleichstellungspolitik<br />

besteht darin, dass dessen Implementation im Zuge der Verwaltungsstrukturreformen


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 143<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

meist unter Hinzuziehung professioneller Organisationsberatung erfolgt. Da durch die Einführung<br />

von Gender Mainstreaming also ein Markt für eine gleichstellungsbezogene Expertise<br />

entsteht, wirft die Autorin die Frage auf, wie diese Kommerzialisierung der Frauenfrage<br />

mit politischen Visionen einer gerechteren und gleicheren Gesellschaft vereinbar ist. Sie betrachtet<br />

zunächst den Aufstieg der "Megaphilosophie" des Ökonomischen und den damit einhergehenden<br />

Wandel des Politischen. Die gegenwärtige "Verbetriebswirtschaftlichung" von<br />

Politik schlägt sich auch in der Gleichstellungspolitik nieder, denn Gleichheit und Gerechtigkeit<br />

in den Geschlechterverhältnissen müssen im "schlanken Staat" nicht mehr nur normativ<br />

fundiert, sondern auch ökonomisch begründet und legitimiert werden. Die Autorin lotet vor<br />

diesem Hintergrund einige Chancen und Grenzen von Gender Mainstreaming als Reformstrategie<br />

im Public-Profit-Sektor aus und erörtert die Bedeutung einer Gender-Expertise für die<br />

gleichstellungsbezogene Organisationsberatung. Ihre Argumentation mündet in der These,<br />

dass die neue Allianz von Kommerz und Emanzipation nur dann erfolgreich sein kann, wenn<br />

die Organisation selbst zur Verwirklichung von Geschlechtergleichstellung bereit und fähig<br />

ist. (ICI2)<br />

[120-F] Karg, Ulrike, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):<br />

Einflussfaktoren auf den Lerntransfer im organisationalen Kontext<br />

INHALT: Evaluationen zum Lerntransfer beziehen sich in der Regel auf eine Weiterbildungsmaßnahme<br />

selbst und nicht auf den sie umgebenden organisationalen Kontext. In dieser Untersuchung<br />

wurden Einflussfaktoren innerhalb einer Organisation definiert (Verhalten der<br />

Vorgesetzten, der Kollegen, Möglichkeiten der Anwendung der gelernten Inhalte) und ihr<br />

Einfluss auf den Lerntransfer und auf die Zufriedenheit mit einer Weiterbildungsmaßnahme<br />

mittels Fragebogen erhoben. ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Als Forschungsansatz wurde der einer explorativen Untersuchung gewählt, die<br />

Vorgehensweise war hypothetisch deduktiv, da die zu evaluierenden Fragestellungen aus einem<br />

theoretischen Kontext generiert wurden; die Datengewinnung erfolgt durch verschiedene<br />

Formen quantitativer und qualitativer Interviews. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,<br />

schriftlich (Stichprobe: 137). Interviews; Methode des lauten Denkens; diskursive<br />

Interviews. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein<br />

FINANZIERER: Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Lehrstuhl für<br />

Andragogik (Markusplatz 3, 96047 Bamberg)<br />

KONTAKT: Bender, Walter (Prof.Dr. e-mail: Walter.Bender@ppp.uni-Bamberg.de)<br />

[121-L] König, Susanne:<br />

Human-resource-Management, Personalauswahl und Theorien industrieller Beziehungen:<br />

Interaktionskulturen aus einer Negotiated-order-Perspektive, München: Hampp 2005, XII,<br />

329 S., ISBN: 3-87988-903-1 (Standort: UuStB Köln(38)-31A9493)<br />

INHALT: "In Zeiten eines schärfer werdenden Wettbewerbs propagieren die Unternehmen ein<br />

'Human Resource Management', in dessen Mittelpunkt eine kluge und strategisch vorausschauende<br />

Personalauswahl steht. Hierbei handelt es sich um wohl eines der wichtigsten Ver-


144 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

handlungsfelder für die betrieblichen Akteure der industriellen Beziehungen. Diesem Thema<br />

nähert sich die empirische Studie über einen interdisziplinären Zugang, der soziologische,<br />

personalwirtschaftliche und arbeitsrechtliche Aspekte kombiniert. Mithilfe des sog. Negotiated<br />

Order-Ansatzes wird die Personalauswahl in Unternehmen im Zusammenhang mit der Interaktionskultur<br />

der Akteure industrieller Beziehungen untersucht. Grundlage der Studie ist<br />

eine bundesweite schriftliche Erhebung in Unternehmen verschiedener Größenklassen mit anschließenden<br />

Expert(inn)en-Interviews. Im Wesentlichen zeigt sich, dass die Akteure das<br />

Verhandlungsfeld der Personalauswahl vor dem Hintergrund ihrer 'gewachsenen' Interaktionskulturen<br />

unterschiedlich ausgestalten. Grundlegende Beziehungsmuster zwischen Management<br />

und Betriebsrat zeigen ihren Einfluss auf die Nutzung von Mitwirkungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />

der Interessenvertretungen bei Auswahlentscheidungen. Die gewonnenen<br />

Realtypen weisen deutliche Unterschiede hinsichtlich der Vorerfahrungen, des Strategieneinsatzes,<br />

der Komplexität der Verhandlungen und des Outcomes auf. Damit möchte die<br />

Arbeit einen Beitrag zur Diskussion um die weitere theoretische Fundierung der industriellen<br />

Beziehungen leisten." (Autorenreferat)<br />

[122-F] Kopp, Ralf, Dr.; Meschkutat, Bärbel (Bearbeitung):<br />

Modellprojekt "Einführung von Personalentwicklungsmaßnahmen zur Aufstiegsförderung<br />

von Ärztinnen und zur Qualifizierung des Pflegepersonals in Kliniken sowie in der Altenpflege<br />

und ambulanten Krankenpflege im östlichen Ruhrgebiet" (im Rahmen des Projekts<br />

"Regionen stärken Frauen, Schwerpunkt: Gesundheitswirtschaft")<br />

INHALT: Worum geht es? Die Situation im Gesundheitswesen ist geprägt durch einen zunehmenden<br />

Zwang zur Kostensenkung aufgrund knapper werdender Mittel. Personalabbau bzw.<br />

-mangel (vor allem beim ärztlichen Personal) geht einher mit erhöhten Qualitätsansprüchen,<br />

anspruchsvoller werdenden Patienten (Kunden) und immer komplexeren informations- und<br />

koordinationsintensiven überfachlichen Aufgaben. Die damit verbundenen erheblichen Anforderungen<br />

an die Personalentwicklung können nur erfüllt werden, wenn es, trotz Stress, Arbeitshetze<br />

und unklaren Karriereaussichten gelingt, verschiedenen Berufsgruppen ein aktivierendes<br />

Programm zur Bewältigung der turbulenten Wandlungsprozesse anzubieten und sie<br />

mit anforderungs- und bedarfsgerechten Maßnahmen in ihrem Alltag zu unterstützen. Besonderes<br />

Augenmerk ist dabei auch auf die Nachwuchsförderung zu richten. Hier setzt das Modellprojekt<br />

an. Es bietet die Möglichkeit zur Beteiligung an einem berufsbegleitenden Personalentwicklungs-<br />

und Qualifizierungsprogramm für Beschäftigte gesundheitswirtschaftlicher<br />

Einrichtungen (Kliniken, Altenpflege). Angesprochen sind Einrichtungen im östlichen Ruhrgebiet<br />

(Raum Dortmund, Unna, Hamm, Lünen). Das Vorhaben wird größtenteils aus Mitteln<br />

des Europäischen Sozialfonds finanziert. Welches sind die Zielgruppen? Zielgruppen sind: a)<br />

Ärztinnen; b) Pflegepersonal und c) Führungskräfte mit Personalverantwortung (Geschäftsführung,<br />

ärztliche Direktoren, Personalleitung etc.). Was ist das Ziel? An dem Modellprojekt<br />

werden sich 6 bis 8 Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft beteiligen. In zielgruppengerechten<br />

überbetrieblichen Workshops und Erfahrungsrunden werden bewährte und praxisnahe<br />

Personalentwicklungsinstrumente vermittelt. Ein thematischer Strang richtet sich auf Unterstützungsangebote<br />

zur Karriereförderung von Ärztinnen. Eine dauerhafte Vernetzung interessierter<br />

Ärztinnen soll initiiert werden. In einem zweiten Strang werden eine Reihe spezifischer<br />

Analysemethoden und Instrumente zur Verbesserung der Arbeitssituation im Sinne einer<br />

Hilfe zur Selbsthilfe bzw. zur Kompetenzentwicklung dargestellt. Dabei wird u.a. auf innovative<br />

methodisch-konzeptionelle Ansätze zur Vermittlung von überfachlichen Führungs-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 145<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

kompetenzen zurückgegriffen, die sich bereits in einem Vorläuferprojekt bewährt haben und<br />

im Klinikbereich auf positive Resonanz der Ärztinnen und Personalverantwortlichen gestoßen<br />

sind (siehe Projekt 9009808 - Mentoringprojekt für weiblichen Fach- und Führungskräftenachwuchs,<br />

Erfassungsnummer: 20022829). In einem betriebsübergreifenden Forum werden<br />

darüber hinaus gemeinsam mit Personalverantwortlichen und anderen Führungskräften (Geschäftsführung,<br />

Pflegedienstleitung etc.) das Thema "Personalentwicklung in der Gesundheitswirtschaft"<br />

und die spezifischen Probleme in diesem Wirtschaftssegment analysiert und<br />

Lösungsansätze diskutiert. Bei Interesse wird hieraus ein Arbeitskreis "Personalentwicklung<br />

in der Gesundheitswirtschaft" erwachsen. Kooperationspartner: Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung<br />

Dortmund. GEOGRAPHISCHER RAUM: östliches Ruhrgebiet, insb. Raum<br />

Dortmund, Unna, Hamm, Lünen<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung,<br />

soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Land<br />

Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

INSTITUTION: Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- (Evinger Platz 17, 44339<br />

Dortmund)<br />

KONTAKT: Kopp, Ralf (Dr. Tel. 0231-8596-269, e-mail: kopp@sfs-dortmund.de)<br />

[123-L] Krell, Gertraude (Hrsg.):<br />

Chancengleichheit durch Personalpolitik: Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen<br />

und Verwaltungen ; rechtliche Regelungen, Problemanalysen, Lösungen, Wiesbaden:<br />

Gabler 2004, XII, 469 S., ISBN: 3-409-42229-3<br />

INHALT: "Die Beiträge decken (fast) alle Handlungsfelder und Instrumente der betrieblichen<br />

Personalpolitik ab. Die dazu von wissenschaftlichen Expertinnen verfassten Grundlagenbeiträge<br />

sind an der bewährten Triade Recht - Probleme - Lösungen orientiert. Die in den jeweiligen<br />

Handlungsfeldern eingesetzten Instrumente werden auf ihr Diskriminierungs- und z. T.<br />

auch Gleichstellungspotential untersucht und darauf basierend werden Handlungsempfehlungen<br />

gegeben. Hinzu kommen Beiträge speziell zu rechtlichen Grundlagen (mittelbare Diskriminierung),<br />

zu den Konzepten Gender Mainstreaming und Managing Diversity sowie zu theoretischen<br />

Perspektiven der Geschlechterforschung (z.B. Differenz und De-Konstruktion) und<br />

deren Konsequenzen für die Gleichstellungspolitik. In den Praxisbeiträgen werden vorbildliche<br />

Beispiele aus der Privatwirtschaft, dem öffentlichen Dienst und Non-Profit-Organisationen<br />

vorgestellt. Sie stammen überwiegend aus Deutschland, aber auch aus Österreich und<br />

der Schweiz." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Carola Busch und Gerhard Engelbrech: Mit<br />

Chancengleichheit auf Erfolgskurs - Total E-Quality - Geleitwort (1-12); Management der betrieblichen<br />

Gleichstellungspolitik: Gertraude Krell: Einleitung: Chancengleichheit durch Personalpolitik<br />

- Ecksteine, Gleichstellungscontrolling und Geschlechterverständnis als Rahmen<br />

(15-32); Ulrike Karberg und Gertraude Krell: Programme und Maßnahmen zur Realisierung<br />

von Chancengleichheit in deutschen Großunternehmen von den 1990er Jahren bis 2003 (33-<br />

40); Gertraude Krell: Managing Diversity: Chancengleichheit als Wettbewerbsfaktor (41-56);<br />

Maud Pagel und Barbara Mauz: Praxisbeispiel Deutsche Telekom: Von Frauenförderung zu<br />

Chancengleichheit und Diversity (57-62); Hans W. Jablonski: Praxisbeispiel Ford-Werke AG,<br />

Köln: Erfolgreiche Implementierung von Diversity (63-70); Monika Rühl: Praxisbeispiel<br />

Lufthansa: Diversity - Argumente, Strategie, Maßnahmen (71-74); Gertraude Krell, Ulrich<br />

Mückenberger und Karin Tondorf: Gender Mainstreaming: Chancengleichheit (nicht nur) für<br />

Politik und Verwaltung (75-92); Heidi Merk: Praxisbeispiel Niedersachsen: Die Implementie-


146 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

rung von Gender Mainstreaming (93-98); Andrea Jochmann-Döll, Elke Schilling und Wolfgang<br />

Düser: Praxisbeispiel Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Thüringen e.V.:<br />

Gender Mainstreaming im Rahmen eines Equal-Projektes der EU (99-104); Christiane Jüngling:<br />

Strategien der Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen (105-115); Annelise<br />

Burger: Praxisbeispiel Stadt Zürich: Handlungsfelder, Strategien und Instrumente zur Umsetzung<br />

der Gleichstellung von Frau und Mann (117-125); Hilde Stockhammer: Praxisbeispiel<br />

Arbeitsmarktservice Österreich: Gleichstellungscontrolling mittels Zielvereinbarungen (127-<br />

132); Dagmar Schiek: Was Personalverantwortliche über das Verbot der mittelbaren Geschlechtsdiskriminierung<br />

wissen sollten (133-150); Gudrun-Axeli Knapp: Gleichheit, Differenz,<br />

Dekonstruktion: Vom Nutzen theoretischer Ansätze der Frauen- und Geschlechterforschung<br />

für die Praxis (151-159); Personalbewegungen: Rosemarie Kay: Gewinnung und<br />

Auswahl von Mitarbeiterinnen (163-182); Doris Kühne und Walter A. Oechsler: Diskriminierungsfreie<br />

Beurteilung von Mitarbeiterinnen (183-196); Friedel Schreyögg: Praxisbeispiel<br />

Stadt München: Beurteilungsverfahren sind nicht geschlechtsneutral (197-204); Hermann G.<br />

Ebner: Weiterbildung von Mitarbeiterinnen (205-220); Jutta Wolf: Praxisbeispiel Commerzbank:<br />

Cross-Mentoring (221-226); Gudrun Dilg: Praxisbeispiel Axel Springer AG: Vernetzung<br />

von Sekretärinnen und Entwicklung zur Management-Assistentin (227-230); Michel E.<br />

Domsch und Uta B. Lieberum: Auslandseinsatz weiblicher Führungskräfte (231-242); Arbeits(zeit)gestaltung:<br />

Ellen Hilf und Heike Jacobsen: Reorganisation und Arbeitsgestaltung:<br />

Ansatzpunkte zur Lockerung der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung (245-262); Margit<br />

Osterloh und Sigrid Wübker: Prospektive Gleichstellung durch Business Process Reengineering<br />

(263-276); Günther Vedder und Margit Vedder: Wenn Managerinnen und Manager ihre<br />

Arbeitszeit reduzieren (wollen) (277-292); Reinhild Engel: Praxisbeispiel Schering AG:<br />

Work/Life-Balance (293-296); Klaus Peinelt-Jordan: Elternzeit auch für Männer? (297-305);<br />

Entgelt- und Sozialpolitik: Gertraude Krell und Regine Winter: Anforderungsabhängige Entgeltdifferenzierung:<br />

Orientierungshilfen auf dem Weg zu einer diskriminierungsfreieren Arbeitsbewertung<br />

(309-332); Gertraude Krell und Karin Tondorf: Leistungsabhängige Entgeltdifferenzierung:<br />

Leistungslohn, Leistungszulagen, Leistungsbewertung auf dem gleichstellungspolitischen<br />

Prüfstand (333-350); Beate Allner, Oliver Kaltenbach und André Schulz:<br />

Praxisbeispiel Motorola: Diversity-orientierte Vergütung (351-356); Carola Busch: "Wenn<br />

das Kind in den Kindergarten geht, dann wird sie wiederkommen. Und das ist auch so gewünscht."<br />

- Wie und warum Unternehmen Kinderbetreuung fördern (357-368); Barbara David:<br />

Praxisbeispiel Commerzbank: Kids & Co. - Kinderbetreuung in Ausnahme- und Notfällen<br />

(369-374); Zusammenarbeit und Fürhung: Gertraude Krell: "Vorteile eines neuen, weiblichen<br />

Führungsstils": Ideologiekritik und Diskursanalyse (377-392); Astrid Gieselmann und<br />

Gertraude Krell: Diversity-Trainings: Verbesserung der Zusammenarbeit und Führung einer<br />

vielfältigen Belegschaft (393-412); Mareike Coppi: Praxisbeispiel Deutsche Bank: "Vielfalt<br />

erfolgreich nutzen" - Ein Diversity-Workshop für Führungskräfte (413-418); Monika Huesmann:<br />

Gendertraining-Paradoxien: Wie die Norm der geschlechterparitätischen Zusammensetzung<br />

von Trainingsteams dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit entgegenwirkt - ein Diskussionsbeitrag<br />

(419-425); Bärbel Meschkutat und Monika Holzbecher: Sexuelle Belästigung<br />

und Gewalt: (K)ein Thema für Personalverantwortliche? (427-434); Bärbel Meschkutat und<br />

Martina Stackelbeck: Der Mobbing-Report: Relevante Ergebnisse und Gestaltungsempfehlungen<br />

(435-442); Sabine Gräben: Praxisbeispiel DB GesundheitsService GmbH: Konfliktmanagement<br />

als Mobbingprävention (443-448); Renate Ortlieb und Barbara Sieben: River<br />

Rafting, Polonaise oder Bowling: Betriebsfeiern und ähnliche Events als Medien organisationskultureller<br />

(Re-)Produktion von Geschlechterverhältnissen (449-458).


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 147<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[124-F] Krenn, Manfred, Mag.; Vogt, Marion (Bearbeitung):<br />

Ältere Arbeitskräfte in belastungsintensiven Tätigkeitsbereichen. Probleme und Gestaltungsansätze<br />

INHALT: In der Studie werden anhand von zwei Bereichen, wobei die Bauwirtschaft für den<br />

Produktionsbereich und die Pflege für den Dienstleistungssektor steht, beispielhaft die Arbeitsbedingungen<br />

in besonders belastenden Tätigkeitsbereichen und ihre gesundheitlichen<br />

Auswirkungen auf die betroffenen Arbeitskräfte herausgearbeitet. Mit dem Begriff der "begrenzten<br />

Tätigkeitsdauer" werden Arbeitsplätze in den Blick genommen, die für die Mehrzahl<br />

der dort Beschäftigten eine Ausübung der Tätigkeit bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter<br />

verunmöglicht. Es werden aber auch Wege und Ansatzpunkte zur Lösung des Problems begrenzter<br />

Tätigkeitsdauer und damit zu einer alternsgerechten Gestaltung der Arbeitsbedingungen<br />

aufgezeigt. Die Darstellung der wichtigsten Handlungsfelder für ein gesundes Altern<br />

in der Arbeitswelt wird durch vielfältige betriebliche Umsetzungsbeispiele veranschaulicht,<br />

was gleichzeitig Wege und Möglichkeiten der Realisierung aufzeigt. Die Studie wird ergänzt<br />

durch eine internationale Recherche, in deren Rahmen wir gesetzliche und kollektivvertragliche<br />

Regelungen in europäischen Ländern zusammengetragen haben. abei waren v.a. solche<br />

von besonderem Interesse, die Maßnahmen für ältere ArbeitnehmerInnen, was zum Beispiel<br />

die Bezugsdauer von Leistungen betrifft, beinhalten, aber auch spezielle Regelungen für<br />

"SchwerarbeiterInnen" für den Übergang vom Erwerbsleben in die Pension.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Kammer für<br />

Arbeiter und Angestellte für Wien FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- (Aspernbrückengasse 4,<br />

5, 1020 Wien, Österreich); Gewerkschaft der Bau - Holz (Ebendorferstraße 7, 1010 Wien,<br />

Österreich)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. +43-1-2124700; Fax: +043-1-212470077, e-mail: office@fobra.at)<br />

[125-L] Kühl, Stefan; Schnelle, Wolfgang:<br />

Laterales Führen: wenn Hierarchie nur begrenzt zur Verfügung steht, in: Jens Aderhold,<br />

Matthias Meyer und Ralf Wetzel (Hrsg.): Modernes Netzwerkmanagement : Anforderungen, Methoden,<br />

Anwendungsfelder, Wiesbaden: Gabler, 2005, S. 185-212, ISBN: 3-409-14335-1<br />

INHALT: Der Beitrag zum modernen Netzwerkmanagement stellt das Konzept des lateralen Führens<br />

vor. So wird in einem ersten Schritt zunächst das laterale Führen als eine Methode des<br />

Führens von Personen beschrieben, über die man keine Weisungsbefugnisse hat. Die nachfolgenden<br />

drei Schritte betrachten die drei Steuerungsformen bzw. Mechanismen des lateralen<br />

Führens, und zwar (1) Verständigung, (2) Macht sowie (3) Vertrauen: Bei der Steuerungsform<br />

Verständigung werden verfestigte Auffassungen teilweise aufgebrochen und Akteure so<br />

zu einem 'neuen' Handeln geführt. Bei der Steuerungsform Macht wird ein Raum geschaffen,<br />

in dem neue Machtarenen aufgebaut werden können und durch das Verändern der ablaufenden<br />

Machtspiele neue Strategien in der Organisation entstehen. Bei der Steuerungsform Vertrauen<br />

werden Arenen geformt, in denen Akteure in eine Vorleistung gehen können und sich<br />

langsam Vertrauensbeziehungen ausbilden können. Der fünfte Schritt betrachtet die Beziehungen<br />

der drei Mechanismen zueinander. In jeder Situation des lateralen Führens (oder<br />

weitgehend in jeder Situation sozialen Handelns) kommen die drei Steuerungsformen Verständigung,<br />

Macht und Vertrauen in einem besonderen Mischungsverhältnis zur Geltung.<br />

Dabei ergänzen oder widersprechen sich diese Steuerungsformen nicht selten. (ICG2)


148 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[126-L] Lang, Sabine:<br />

Der Kaiserin neue Kleider?: Gender Mainstreaming im Kontext lokaler Geschlechterpolitik,<br />

in: Ute Behning, Birgit Sauer (Hrsg.): Was bewirkt Gender Mainstreaming? : Evaluierung durch<br />

Policy-Analysen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 189-202, ISBN: 3-593-37608-3<br />

INHALT: Die Autorin thematisiert in ihrem Beitrag einige exogene Faktoren, die den Erfolg von<br />

Gender Mainstreaming gefährden können. Während sich FrauenpolitikerInnen auf der endogenen<br />

Seite darum bemühen, Gender Mainstreaming in ausgewählten Institutionen von der<br />

EU-Ebene bis in die Kommunen voranzutreiben, produziert die neoliberale Politik auf der<br />

exogenen Seite eine neue Welle privatisierter und retraditionalisierter Geschlechterarrangements.<br />

Prunkt die Kaiserin "Geschlechterdemokratie" also nur scheinbar im neuen Gewand<br />

des Gender Mainstreaming? Die Autorin untersucht diese Frage anhand der lokalen Ebene<br />

deutscher Geschlechterpolitik und arbeitet dabei vier kommunale Kräftekonstellationen heraus:<br />

Sie betrachtet erstens die Rolle von Frauen in der institutionalisierten Kommunalpolitik<br />

und erörtert zweitens einige Aspekte der aktuellen Gleichstellungspolitik unter der Frage, auf<br />

welchen Nährboden geschlechterpolitische Innovationen wie das Gender Mainstreaming gegenwärtig<br />

treffen. Sie setzt drittens die Diskurse um bürgerschaftliches Engagement auf der<br />

lokalen Ebene zum Gender Mainstreaming-Ansatz in Beziehung und diskutiert viertens in einem<br />

kurzen Ausblick dessen Einbettung in die kommunale Verwaltungsmodernisierung. (I-<br />

CI2)<br />

[127-L] Lederer, Bernd:<br />

Das Konzept der lernenden Organisation: bildungstheoretische Anfragen und Analysen,<br />

(Studien zur Berufspädagogik, Bd. 17), Hamburg: Kovac 2005, 406 S., ISBN: 3-8300-1881-9<br />

(Standort: USB Köln(38)-11V5301)<br />

INHALT: Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile. Im ersten Abschnitt wird, ausgehend von<br />

einer Skizze der jüngeren Geschichte der Arbeitorganisation und des gegenwärtigen Strukturwandels<br />

in Richtung einer im starken Maße auf der Bewirtschaftung der Ressourcen Wissen<br />

und Information basierenden postfordistischen Gesellschaft, zunächst in primär deskriptiver<br />

Form das Konzept der Lernenden Organisation bzw. dessen Hauptaspekt, das organisationale<br />

Lernen, erläutert. Der zweite, bildungstheoretisch orientierte Hauptabschnitt untersucht<br />

die Bedeutungsgehalte eines für die Beurteilung der Bildungspotentialität Lernender Organisationen<br />

geeigneten Bildungsbegriffs. Unter dem Oberbegriff des "bildenden Lernens" werden<br />

hier die Charakteristika einer Form des Lernens angeführt, das für das Bildungspotential<br />

einer Lernenden Organisation herangezogen werden kann. Der Schlussteil schließlich bilanziert<br />

Übereinstimmungen zwischen dem Konzept der Lernenden Organisation und dem zuvor<br />

vorgestellten Tableau bildungsmächtiger Elemente und Momente, zeigt aber auch Einschränkungen<br />

möglicher Bildungsspielräume im Sinne bildungshemmender Einflüsse und Rahmenbedingungen<br />

auf. Hier gibt der Autor abschließend zu bedenken, dass im Rahmen einer weitgehend<br />

deregulierten und liberalisierten, globalen Konkurrenzverhältnissen geöffneten Hochleistungs-<br />

und Hochwettbewerbs-Marktwirtschaft emanzipatorische, kritisch-reflexives Bewusstsein<br />

fördernde und insbesondere auch Selbstbestimmungsspielräume erweiternde organisationale<br />

Lebenswelten nur in erheblich beschränktem Maße möglich sind. (ICA2)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 149<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[128-L] Lehner, Franz:<br />

Innovation und Wissen in der Informationsgesellschaft, in: Hansjürgen Paul, Erich Latniak<br />

(Hrsg.): Perspektiven der Gestaltung von Arbeit und Technik : Festschrift für Peter Brödner, München:<br />

Hampp, 2004, S. 17-49, ISBN: 3-87988-885-X (Standort: UB Siegen(467)-33QAP2861)<br />

INHALT: Die Prognosen, wonach sich die Arbeitsbedingungen in der wissensbasierten Volkswirtschaft<br />

grundlegend verändern und herkömmliche Arbeitsverhältnisse aufgelöst werden,<br />

werden mit dem Innovationstempo der Informationsgesellschaft und den hohen Anforderungen<br />

an die Lern- und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und anderen Organisationen begründet.<br />

Die Analyse des Autors führt jedoch zu einem gegenteiligen Resultat: Je mehr Lern-<br />

und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und anderen Organisationen gefordert sind, desto<br />

mehr gewinnen stabile Beschäftigungsverhältnisse und Prinzipien der Beruflichkeit an Bedeutung.<br />

Was die Logik der Informationstechnologie anbelangt, so erfordert die systematische<br />

Ausschöpfung ihrer Potenziale gerade nicht technozentrierte, sondern humanzentrierte<br />

Produktionskonzepte. Das knappe Gut, um das herum die Volkswirtschaft organisiert ist, ist<br />

insofern eher das Markt- und Organisationswissen sowie das Erfahrungs- und Beziehungswissen.<br />

Es gilt dem Autor zufolge eine Kultur zu schaffen, in welcher das verfügbare Wissen<br />

kooperativ und kreativ genutzt wird, was wiederum Risikobereitschaft, Vertrauen und Partizipation<br />

voraussetzt. Das elementare Strukturproblem für die Organisationen in der wissensbasierten<br />

Volkswirtschaft liegt darin, einen "breiten Fluss neuer Ideen" zu sichern, ohne<br />

gleichzeitig die Steuerungsfähigkeit über die weitere Entwicklung zu verlieren. Dies setzt eine<br />

entsprechend stabile Kooperation und verlässliche Kommunikation zwischen den Beteiligten<br />

voraus. (ICI2)<br />

[129-F] Litz, Stefan A.; Bonn, Georg; Gmür, Markus (Bearbeitung); Klimecki, Rüdiger, Prof.Dr.<br />

(Leitung):<br />

Evolutionäres Personalmanagement<br />

INHALT: Der langfristige Erfolg von Unternehmen hängt wesentlich von ihrer Entwicklungsfähigkeit<br />

ab. Unternehmen gelten dann als entwicklungsfähig, wenn sie in der Lage sind, ihre<br />

konstituierenden Elemente so zu verändern, dass die Chancen zur erfolgreichen Bewältigung<br />

neuer Problemstellungen erhöht wird. Dabei nimmt das Personal als Ressource des Unternehmenserfolgs<br />

eine Schlüsselstellung ein: Die Mitarbeiter bringen als Träger von Qualifikationen<br />

und Motivationen alle anderen betrieblichen Ressourcen zum Einsatz und bestimmen<br />

damit das Unternehmensgeschehen als Ganzes. Der Beitrag der Personalpolitik zur Sicherung<br />

der Entwicklungsfähigkeit des Unternehmens besteht nun darin, die notwendige Veränderung<br />

der Qualifikations- und Motivationspotentiale durch den Einsatz von Personalinstrumenten<br />

sicherzustellen. Den konzeptionellen Bezugsrahmen liefert das Entwicklungsorientierte Personalmanagement.<br />

Es geht mit Bezug auf die Evolutionstheorie davon aus, dass die Human-<br />

Ressourcen eines Unternehmens einem Prozess selektiver Evolution unterliegen und durch<br />

auf die einzelnen Evolutionsphasen (Variation, Selektion, Retention) abgestimmte Personalmanagementfunktionen<br />

(Personalaktivierung, -lenkung, -bindung) unterschiedliche personalpolitische<br />

Evolutionspfade eingeschlagen werden können. Sie wiederum entscheiden über<br />

den Beitrag der Human-Ressourcen zur Unternehmensentwicklung und Unternehmenserfolg.<br />

Das Projektziel ist die Untersuchung verschiedener Fragestellungen mit Hilfe einer quantitativ<br />

orientierte empirische Überprüfung abgeleiteter Hypothesen, die mit Bezug auf das Konzept<br />

des entwicklungsorientierten Personalmanagements entwickelt werden. Anhand des


150 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

Tests dieser Hypothesen soll das dort transportierte evolutionäre Modell des Managements<br />

von Human Ressourcen bestätigt bzw. widerlegt oder auf der Grundlage der gewonnenen<br />

empirischen Erkenntnisse entwickelt werden. Empirisches Feld der ersten Untersuchung waren<br />

wissensintensive Unternehmen. Es wurde hierbei u.a. der mögliche Beitrag eines flexibilitätsorientierten<br />

Personalmanagement auf den Unternehmenserfolg untersucht. Die Produkte<br />

und Dienstleistungen dieser Firmen basieren im wesentlichen auf der Ressource Wissen,<br />

weshalb der Zusammenhang zwischen der Personalpolitik - welches insb. Einfluss auf die<br />

Qualifikationen der Organisationsmitglieder nimmt - und dem Unternehmenserfolg besonders<br />

deutlich ausgeprägt sein dürfte. Weiterhin befinden sich diese Unternehmen in der Situation<br />

eines besonders dynamischen Wettbewerbsumfeld. Entsprechend sollte ihr Erfolg in besonderem<br />

Maß davon abhängig sein, inwieweit es den Unternehmen gelingt, die Qualifikations-<br />

und Motivationspotentiale des Faktors Personal zukunftsgerichtet bereitstellen und weiterentwickeln<br />

zu können. Die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von 450 Unternehmen<br />

wissensintensiver Branchen (Finanzdienstleistungen, Softwareentwicklung und Unternehmensberatung),<br />

die im Frühjahr 2001 durchgeführt worden ist, wurde auf dem Herbstworkshop<br />

der wissenschaftlichen Kommission Personalwesen Ende 2001 in Wien sowie bei der<br />

64. Wissenschaftlichen Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft<br />

Anfang 2002 in München vorgestellt. In einer zweiten Untersuchung wurden ausgewählte<br />

Unternehmen der chemischen Industrie in Deutschland mit der selben Fragestellung<br />

untersucht. Hierbei wurden die Ergebnisse der schriftlichen Befragung von 368 Unternehmen<br />

auf dem Herbstworkhop der wissenschaftlichen Kommission Personalwesen Ende 2002 in<br />

Wien sowie auf der Tagung des Arbeitskreises "Empirische Personalforschung" Anfang 2003<br />

in Lüneburg vorgestellt. Die bislang erhobenen Daten werden derzeit unter weiteren Gesichtspunkten<br />

ausgewertet.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Klimecki, R.; Litz, S.: Human resource management as intervention<br />

in the evolution of human resources: a model and typology. in: Proceedings of the SAM/<br />

IFSAM VII. World Congress Göteborg 2004.+++Klimecki, R.; Gmür, M.: Evolutionstheoretische<br />

Ansätze des Personalmanagements. in: Gaugler, E.; Oechsler, W.A.; Weber, W.<br />

(Hrsg.): Handwörterbuch des Personalmanagements. Stuttgart: Schäffer-Poeschl 2004, Sp.<br />

742-752.+++Klimecki, R.; Litz, S.: Personalmanagement und Unternehmenserfolg - Theorieperspektiven<br />

und empirische Befunde. in: Müller-Christ, G.; Hülsmann, M. (Hrsg.): Modernisierung<br />

des Managements. Gabler Edition Wissenschaft. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2004, S.<br />

71-100. ISBN 3-8244-8114-6.+++Klimecki, R.; Gmür, M.; Bonn, G.; Litz, S.: Personal als<br />

Flexibilitätsressource. in: Martin, A. (Hrsg.): Personal als Ressource. Empirische Personal-<br />

und Organisationsforschung, Bd. 23. München: Hampp 2003, S. 79-95. ISBN 3-87988-795-<br />

0.+++Gmür, M.: Die Ressource Personal und ihr Beitrag zum Unternehmenserfolg. in: Martin,<br />

A. (Hrsg.): Personal als Ressource. Empirische Personal- und Organisationsforschung,<br />

Bd. 23. München: Hampp 2003, S. 21-52. ISBN 3-87988-795-0.+++Gmür, M.; Klimecki, R.;<br />

Litz, S.: Führungskräfterkrutierung in wissensintensiven Unternehmen. in: Die Unternehmung,<br />

57, 3, S. 185-199.+++Bonn, G.: Personalmanagement und Kreativität von Unternehmen:<br />

der Einfluss von personalpolitischen Maßnahmen auf die Innovationsfähigkeit. Gabler<br />

Edition Wissenschaft. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2002. ISBN 3-8244-7676-2.+++Klimecki,<br />

R.; Gmür. M.: Personalmanagement. Strategien - Erfolgsbeiträge - Enwicklungsperspektiven.<br />

Utb. Stuttgart: Lucius & Lucius 2002.+++Klimecki, R.; Gmür, M.: Entwicklungsorientierte<br />

Personalpolitik als Evolutionsprozeß betrieblicher Qualifikationen und Motivationen. in:<br />

Nienhüser, W.; Martin, A. (Hrsg.): Personalpolitik: wissenschaftliche Erklärung der Personalpraxis.<br />

München: Hamp 1997, S. 375-398. ISBN 3-87988-337-8.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 151<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

INSTITUTION: Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche<br />

Sektion, FB Politik- und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Management (D 93, 78457<br />

Konstanz)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2355, Fax: 07531-88-3197,<br />

e-mail: ruedigerg.klimecki@uni-konstanz.de)<br />

[130-L] Lukoschat, Helga:<br />

Führungskräfte und Familie: wie Unternehmen Work-Life-Balance fördern können ; ein<br />

Leitfaden für die Praxis, Berlin 2005, 43 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://doku.iab.de/externe/2005/k050916a09.pdf)<br />

INHALT: "Mit diesem Leitfaden stellen wir Handlungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele vor,<br />

wie in Unternehmen und Organisationen Arbeitsbedingungen geschaffen werden können, die<br />

die Balance von beruflichen Anforderungen und familiären Aufgaben auch für Führungsund<br />

Führungsnachwuchskräfte, für Frauen wie für Männer, ermöglichen; welche Managementkompetenzen<br />

bei den Führungskräften selbst zu entwickeln sind, die sie befähigen, familienorientierte<br />

Arbeitsbedingungen in ihren Abteilungen und Teams umzusetzen; welche Veränderungen<br />

in der Unternehmenskultur und in der Unternehmensstrategie notwendig sind, damit<br />

es nicht bei einzelnen Maßnahmen bleibt, sondern nachhaltige Veränderungen möglich werden."<br />

(Autorenreferat)<br />

[131-L] Martin, Albert:<br />

Die Beurteilung der Personalarbeit: Informationen mit beschränkter Einsicht, in: Zeitschrift<br />

für Personalforschung, Jg. 20/2006, H. 1, S. 22-41 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG 06797;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Systeme zur Beurteilung der Personalarbeit eines Unternehmens stehen vor grundlegenden<br />

Problemen, für die es keine letztlich befriedigenden Lösungen gibt, und zwar weder<br />

in inhaltlicher und methodischer noch auch in methodologischer Hinsicht. Die Aufgabe selbst<br />

verliert deswegen allerdings nichts von ihrer Bedeutsamkeit. Es lohnt sich jedenfalls, die bestehenden<br />

inhaltlichen Defizite zu reduzieren, methodisch möglichst sauber zu arbeiten und<br />

den methodologischen Grenzen Aufmerksamkeit zu zollen. Der vorliegende Beitrag macht<br />

hierzu einige Vorschläge. Die allgemeinen Erörterungen werden abschließend exemplarisch<br />

anhand der PIX-Studie illustriert." (Autorenreferat)<br />

[132-L] Mentzel, Klaus:<br />

Integritätsmanagement, in: Hansjürgen Paul, Erich Latniak (Hrsg.): Perspektiven der Gestaltung<br />

von Arbeit und Technik : Festschrift für Peter Brödner, München: Hampp, 2004, S. 141-162,<br />

ISBN: 3-87988-885-X (Standort: UB Siegen(467)-33QAP2861)<br />

INHALT: Um im sich wandelnden unternehmerischen Umfeld nach wie vor Werte schaffen zu<br />

können, müssen alle verfügbaren Kompetenzen des Unternehmens entfaltet und eingesetzt<br />

werden. Dies setzt voraus, dass die Interessen und Ziele aller das Unternehmen treibenden<br />

Kräfte (Kapital, Führungskräfte, Mitarbeiter) harmonisiert und auf eine zukünftige Positionierung<br />

des Unternehmens ausgerichtet werden. Alle Versuche in der Vergangenheit, dieses zu


152 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

erreichen, sind nach Einschätzung des Autors jedoch gescheitert. Er stellt als Lösungsmöglichkeit<br />

den Ansatz des Integritätsmanagements vor, das einen Paradigmenwechsel in Richtung<br />

einer "organischen Unternehmensführung" voraussetzt. Er entwirft ein Managementverständnis,<br />

das Elemente aus "shareholder value"- und "stakeholder value"-Konzepten zusammenführt<br />

und in einem übergreifenden Managementmodell integriert. Kernpunkt dieses Konzeptes<br />

ist es, die Normen und Werte der das Unternehmen treibenden Kräfte zu bündeln und<br />

Management, Mitarbeiter und Kapital auf gemeinsame Ziele auszurichten. Durch ein Managementverständnis,<br />

das von Verantwortung übernehmenden und intrinsisch motivierten Mitarbeitern<br />

ausgeht, wird das traditionelle "Antreiben und Kontrollieren" durch "Überzeugen<br />

und Zulassen" ersetzt. Dieses Unternehmensmodell setzt entsprechend an der Bearbeitung<br />

operativer Kernprozesse an, die organisatorisch von Kompetenzzentren bewältigt werden<br />

sollten. (ICI2)<br />

[133-F] Müller, Elisabeth, Dr.; Cremers, Katrin, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Licht, Georg, Dr.<br />

(Leitung):<br />

Mobilität von Erfindern, Wissenstransfer und Unternehmensproduktivität<br />

INHALT: Erfinder nehmen eine Schlüsselrolle für den Erfolg der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />

von Unternehmen ein. Dies wird durch den hohen Anteil der Personalkosten von fast<br />

70% an den FuE-Ausgaben deutlich. Somit erhält die Frage nach den Determinanten der Produktivität<br />

und der Mobilität von Erfindern eine hohe Bedeutung. Zum einen würde ein Unternehmen<br />

viele potentielle Erfindungen verlieren, wenn produktive Erfinder das Unternehmen<br />

verlassen. Zum anderen wird deutlich, dass die Rekrutierung von produktiven Erfindern eine<br />

wichtige Personalmaßnahme darstellen sollte. Auf der Unternehmensebene führt Mobilität<br />

von Erfindern zu einem Wissenstransfer (knowledge spillover). Dies ist insbesondere für<br />

nicht-kodifiziertes Wissen wichtig, das nicht allgemein zugänglich ist. In dem Projekt wird<br />

der Einfluss von Erfindermobilität auf den Unternehmenserfolg untersucht. Insbesondere<br />

wird getestet, ob die Anwerbung von neuen und mobilen Erfindern Auswirkungen auf Produktivität<br />

und Rentabilität von Unternehmen hat. Es ist auch denkbar, dass bestimmte Unternehmenscharakteristiken<br />

einen Einfluss auf die Mobilität von Erfindern haben. So kann eine<br />

schlechte wirtschaftliche Lage zu einer Kürzung des FuE-Budgets und zu einem Weggang<br />

von Erfindern führen. Zur Untersuchung dieser Fragestellungen werden die Patentdaten des<br />

Europäischen Patentamts und die daraus gewonnenen Mobilitätsindikatoren mit Unternehmensdaten<br />

des Mannheimer Innovationspanels (MIP) verbunden. Der Kooperationspartner<br />

wird auf der Ebene der Erfinder Bestimmungsgründe für Mobilität und die Auswirkungen<br />

von Mobilität, insbesondere auf die Produktivität der einzelnen Erfinder, untersuchen.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103<br />

443, 68034 Mannheim); Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, INNO-tec - Institut<br />

für Innovationsforschung, Technologiemanagement und Entrepreneurship (Kaulbachstr.<br />

45, 80539 München)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: licht@zew.de, Tel. 0621-1235-177, Fax: 0621-1235-170)<br />

[134-F] NN (Bearbeitung); Mertel, Sabine, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Professionshabitus und Biographizität


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 153<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

INHALT: Qualitative Längsschnittstudie zur Qualifizierung von Führungskräften im personenbezogenen<br />

sozialen Dienstleistungssektor. Kooperationspartner: Jugendamt Stadt Leipzig/ Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg.<br />

METHODE: Nach erfolgtem Feldzugang hat im Februar 2006 die Erhebung mittels narrativer<br />

Interviews begonnen (N=32).<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft<br />

(Postfach 300648, 02801 Görlitz)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: s.mertel@hs-zigr.de)<br />

[135-F] Nolte, Bernd (Bearbeitung):<br />

Auswirkungen struktureller Änderungen auf die Personalplanung und Personalentwicklung<br />

im Bankwesen<br />

INHALT: Gesellschaftliche, technische und wirtschaftliche Veränderungen gelten als Auslöser<br />

des in der Kreditwirtschaft zu beobachtenden Strukturwandels, dem sich Banken auf jeder<br />

Ebene der Leistungserstellung stellen müssen. Finanzinnovationen, neue geschäftspolitische<br />

Anforderungen, veränderte Rahmenbedingungen, Erweiterungen der Vertriebswege sowie<br />

sich ändernde organisatorische Anforderungen sind in diesem Kontext zu beobachten, und es<br />

stellt sich die Frage nach personalpolitischen Konsequenzen dieser Entwicklung. Das Ziel<br />

dieses Forschungsvorhaben besteht darin, zunächst die für die Personalplanung relevanten<br />

Strukturveränderungen der Kreditwirtschaft zu identifizieren, deren personalpolitische Implikationen<br />

zu untersuchen und schließlich veränderte Anforderungen an das Bankpersonal sowie<br />

zukünftige Anforderungsprofile aufzuzeigen.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

BWL Abt. Bank- und Finanzwirtschaft (21332 Lüneburg)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 04131-677-2161, Fax: 04131-677-2169,<br />

e-mail: albers@uni-lueneburg.de)<br />

[136-L] Paul, Christopher:<br />

Personalrisikomanagement: Bestandsaufnahme und Perspektive, (Arbeitspapier / Hans-Böckler-Stiftung,<br />

Nr. 112), Düsseldorf 2005, 62 S. (Standort: IAB-352120 BR 800; Graue Literatur)<br />

INHALT: "Zur Schaffung von Transparenz bei der Beurteilung der Risikoexposition eines Unternehmens<br />

wird heute nicht nur eine funktionierende Rechnungslegung und ein effizientes<br />

Controlling, sondern auch ein wirksames Risikomanagement benötigt. Als Anstoß zur Implementierung<br />

eines Risikomanagements spielen dabei nicht nur gesetzliche Vorgaben eine<br />

Rolle. Aufgrund der Veränderungen in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingengen<br />

wie der Globalisierung, der Veränderungen der demographischen Strukturen<br />

oder dem technologischen Wandel werden in den Unternehmen schon allein aus betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen effiziente Steuerungs- und Kontrollmethoden benötigt." (Autorenreferat)


154 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[137-L] Peters, Sibylle; Bensel, Norbert (Hrsg.):<br />

Frauen und Männer im Management: Diversity in Diskurs und Praxis, Wiesbaden: Gabler<br />

2002, 371 S., ISBN: 3-409-21638-3<br />

INHALT: "Vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Transformationsprozesse und zunehmender<br />

Globalisierung der Unternehmen sehen sich Führungskräfte (Männer und Frauen) mit<br />

neuen Möglichkeiten und Herausforderungen konfrontiert. Der Zeitgeist trifft auf einen<br />

Strukturwandel, der sich zunehmend auf Fragen des nicht-ökonomischen Austauschprozesses<br />

konzentriert. In der 2. Auflage stehen Diversity und Managing Diversity, die Schlagwörter<br />

unserer Zeit, im Vordergrund, wenn es um Organisationsentwicklung, Personalentwicklung<br />

und betriebliche Weiterbildungspolitik sowie Arrangements in Netzen (Mentoring) geht. Die<br />

Autoren leisten eine ausführliche Bestandsaufnahme und umreißen die derzeitigen Diskussionsprozesse<br />

sowie die wichtigsten Entwicklungen und die aktuellen Trends. Best-Practice-<br />

Beispiele aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spiegeln aus unterschiedlichen Perspektiven<br />

die Relevanz der vorgestellten Strategien in Diskurs und Praxis wider." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Sibylle Peters, Norbert Bensel: Editorial (5-7); Jutta Limbach: Geschlechtergerechtigkeit<br />

im 21. Jahrhundert (15-21); Sibylle Peters: Frauen in Führungspositionen:<br />

Der Diskurs über Geschlechterdifferenz und -arrangements (23-47); Norbert Bensel: Auf dem<br />

Weg in die Dienstleistungsgesellschaft: Neue Chancen für Frauen und Männer in der Arbeitswelt<br />

(49-68); Gertrud Höhler: Geschlechterarrangements im Umbruch: Neue Bündnisse<br />

unter Wölfin und Wolf (69-84); Juliane v. Friesen, Monika Rühl: Chancengleichheit im Berufsleben:<br />

Brauchen wir auch in der Privatwirtschaft den Gesetzgeber? (85-94); Barbara<br />

Schaeffer-Hegel: Frauen und Macht heute - Gerechtigkeit für die Generation von morgen (95-<br />

101); Gertraude Krell: Diversity Management: Optionen für (mehr) Frauen in Führungspositionen?<br />

(105-120); Paivand Sepehri, Dieter Wagner: Diversity und managing diversity: Verständnisfragen,<br />

Zusammenhänge und theoretische Erkenntnisse (121-142); Monika Rühl: Diversity<br />

in Deutschland in einem globalisierten Unternehmen: Neuausrichtung des Personalmanagements<br />

am Beispiel der Lufthansa (143-156); Nicole Gundlach, Pamela Koseck: Diversity<br />

is much more than a workforce issue (157-164); Katharina Heuer: "Managing diversity"<br />

in einem globalen Unternehmen: Best-practice-Beispiele bei DaimlerChrysler Services<br />

(165-182); Elisabeth Ferrari, Friedlinde Rothgängel, Ebrü Sonuç: Das Hütchenspiel (183-<br />

195); Gerlinde Kuppe, Kristin Körner: Gender Mainstreaming: Ein Beitrag zum Change Management<br />

in Politik und Verwaltung (199-210): Dorothea Jansen, Helga Lukoschat: Netzwerke<br />

und Empowerment: Die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin<br />

(211-218); Ursula Raue: Der Deutsche Juristinnenbund: Ein Frauen-Netzwerk (219-226);<br />

Simone Schönfeld, Nadja Tschirner: Mentoring-Programme für Frauen - Ein Anstoß zum<br />

Aufstieg (227-246); Nele Haasen: Mentoring für Frauen - Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung<br />

(247-256); Margit Osterloh, Sabina Littmann-Wernli: Die "gläserne Decke" - Realität<br />

und Widersprüche (259-275); Michel E. Domsch, Ariane Ladwig: Doppelkarrierepaare und<br />

neue Karrierekonzepte: Eine theoretische undempirische Ausschnittsuntersuchung (277-291);<br />

Notburga Ott: The economics of gender: Gedanken zu Work-Life-Balance (295-310); Renate<br />

Liebold: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus männlicher Sicht: Ein Fallbeispiel<br />

(311-326); Brigitte Stieler-Lorenz: Management von leanen und digital vernetzten Unternehmen:<br />

Change management zwischen Chancen, Fallen, Perspektiven (327-345); Beate Seewald:<br />

Die Entwicklung einer medizinischen Rehabilitationsklinik: Skizze einer Change-<br />

Managerin (347-360); Simone Pöhlmann: Zwischen Konflikt und Konsens: Streiten lernen<br />

für innovative Management-Strategien (361-371).


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 155<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[138-F] Pundt, Alexander, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Nerdinger, Friedemann W., Prof.Dr.<br />

(Betreuung):<br />

Führungskultur. Konstrukt, Messung und Gestaltung<br />

INHALT: Ziel der Arbeit ist es, das Konzept der Führungskultur näher zu spezifizieren, ein Messinstrument<br />

dafür zu entwickeln und die Bedeutung dieses Konzeptes für Phänomene der Führung<br />

in Organisationen (Führungsstile, Führungserfolg, Führungskräfteentwicklung) zu erkunden.<br />

METHODE: Der grundlegende theoretische Ansatz wird momentan gerade erkundet. Methodische<br />

Umsetzung läuft über die Entwicklung und den Einsatz von Fragebogeninstrumenten unter<br />

Beachtung der Mehrebenen-Struktur des Phänomens. Untersuchungsdesign: Querschnitt;<br />

Mehrebenendesign DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte<br />

Befragung, online (Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des<br />

Projekts.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution; Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut<br />

für BWL Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie<br />

(Ulmenstr. 69, 18051 Rostock)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0381-4984574, e-mail: alexander.pundt@uni-rostock.de)<br />

[139-F] Raczynski, Katrin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):<br />

Pilotprojekt "Personal- und Organisationsentwicklung"<br />

INHALT: Das Pilotprojekt Personal- und Organisationsentwicklung unterstützt die Abteilung VI<br />

(ehem. II) zeitlich befristet bei der Analyse aufbau- und ablauforganisatorischer Stärken und<br />

Schwächen, bei der Identifikation von Verbesserungspotenzialen und bei der Umsetzung geeigneter<br />

Maßnahmen zur Optimierung der Aufgabenwahrnehmung. Ziele sind u.a. die Sicherstellung<br />

und kontinuierliche Verbesserung der Prozess- und Ergebnisqualität und die Etablierung<br />

einer an Kundenbedürfnisse angepassten Verwaltungspraxis. Hierzu gehört auch das<br />

Angebot zur Konzeption und Durchführung unterstützender interner Trainingsmaßnahmen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Erweiterung der Bewirtschaftsbefugnisse<br />

für Dienstreisen ab 01.09.2003. Information für alle Drittmittel-Projektleiter/innen.<br />

Siehe unter: http://www.fu-berlin.de/einrichtungen/verwaltung/zuv/abt-6/6c/<br />

dmv/formular/formular_1/Dienstreisen.pdf .+++Drittmittel-Personalangelegenheiten. Prozess<br />

veränderungen ab 01.03.2004 (optional). Siehe unter: http://www.fu-berlin.de/forschung/ service/Personalangelegenheiten-DMV.pdf<br />

.+++Erweitertes Internetangebot (Beispielformulare,<br />

Planungshilfen unter Nr. IV) in allen Drittmittel-Personalangelegenheiten: http://www. fuberlin.de/einrichtungen/verwaltung/zuv/abt-6/6c/dmv/formular/index.html<br />

.+++Neue Qualitätsstandards<br />

der Telefonnutzung in der Drittmittelverwaltung. Siehe unter: http://www.fuberlin.de/forschung/service/Telefon.pdf<br />

.+++Einführung von eMail in der Drittmittelverwaltung<br />

(II E-DMV). Siehe unter: http://www.fu-berlin.de/forschung/ser-vice/Email.pdf .+++<br />

Durchführung einer internen Kundenbefragung zur Drittmittelverwaltung. Befragung zur<br />

Qualität der Serviceleistungen, zur Formularverständlichkeit und zur Dauer von Geschäftsprozessen<br />

(Ergebnisse auf Anfrage).+++Kommunikationstraining, Grundlagen (Information<br />

auf Anfrage).<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe


156 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

INSTITUTION: Freie Universität Berlin (Kaiserswerther Straße 16-18, 14195 Berlin)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-73300, Fax: 030-838-73604, e-mail: orgentw@zedat.fuberlin.de)<br />

[140-F] Remdisch, Sabine, Prof.Dr.; Utsch, Andreas, Dr.; Groß, Mathias, Prof.Dr.; Hülsbusch,<br />

Werner, Dipl.-Ing. (Bearbeitung):<br />

Distance Leadership. Führung auf Distanz<br />

INHALT: Das Projekt ist ein angewandtes Forschungsvorhaben. Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens<br />

ist eine praxisrelevante Aufgabenstellung und die Zielsetzung ist es, fundierte Lösungen<br />

zu finden, die anwendbar und von praktischem Nutzen sind. Das Forschungsvorhaben<br />

beinhaltet dementsprechend praktische Zielsetzungen, die vor allem auch den Kooperationspartner<br />

zu gute kommen sollen, sowie wissenschaftliche Zielsetzung, um den Erkenntnisstand<br />

zu Distance Leading fundiert weiterzuentwickeln. 1. Wissenschaftliche Ziele: Entwicklung<br />

eines Verfahrens zur Messung der subjektiv wahrgenommenen Distanz zwischen Mitarbeiter<br />

und Führungskraft; empirische Überprüfung theoretischer Distanzmodelle; empirische Überprüfung<br />

der Unabhängigkeit, bzw. Interdependenzen der Distanzdimensionen; Definition von<br />

'Führung auf Distanz'; Erfassung der organisationalen Rahmenbedingungen, in denen auf Distanz<br />

geführt wird; Bestimmung von critical incidents im Führungsverhalten auf Distanz; Testung<br />

der Wirkung unterschiedlicher Einflussgrößen auf die Einführung, die Ausgestaltung<br />

und den Erfolg der 'Führung auf Distanz': informationstechnische Infrastruktur, personenbezogene<br />

Unterschiede bei Führungskräften (z.B. Persönlichkeit, Führungsstile, Kompetenzen,<br />

Geschlecht, Kultur, etc.), organisationale Kenngrößen; Erfassung förderlicher Bedingungen<br />

zur mitarbeiterorientierten 'Führung auf Distanz' und der Etablierung einer gemeinschaftlich<br />

akzeptierten Arbeitskultur. 2. Praktische Ziele: Systematische Analyse und Darstellung der<br />

'Führung auf Distanz' (auf Mitarbeiterebene, Führungsebene, organisationaler und datentechnischer/<br />

informationstechnischer Ebene): Definition, Boundaries, Schwachstellen und Probleme;<br />

Analyse der informationstechnischen Führungsinstrumente: Art der verarbeiteten Daten<br />

(Produktionsdaten, Personaldaten, Marktdaten etc.), Art und Frequenz der Datenübermittlung<br />

(Telefon, E-Mail, Intranet; täglich, wöchentlich, monatlich etc.), Form der Datenaufbereitung/<br />

Verdichtung (Tabellen, Grafiken, etc.), Art und Frequenz des Datenabrufs durch die Führungskraft<br />

(Papier, Online, Bürosoftware; täglich, wöchentlich, monatlich etc.); Identifizierung<br />

von 'best practice'-Lösungen in den Unternehmen; Identifizierung von Key Competencies<br />

auf Führungsebene für erfolgreiche 'Führung auf Distanz'; Entwicklung eines Handlungsleitfadens<br />

zur Gestaltung von &#8218;Führung auf Distanz'; Unterstützung der kooperierenden<br />

Unternehmen bei der Gestaltung und Optimierung der 'Führung auf Distanz' hinsichtlich<br />

der: Mediengestaltung der Kommunikation im Führungsprozess, Organisationalen Einbettung,<br />

Implementierung von 'Führung auf Distanz'; Verfassung von Praxisberichten mit den<br />

Kooperationspartnern. Kooperationspartner: Adam Opel AG, Rüsselsheim; Dräger Werke<br />

AG, Lübeck; HeLaBa, Landesbank Hessen Thüringen, Frankfurt; John Deere AG, Mannheim;<br />

Schott AG, Mainz; SIG AG, Schweiz; Sparkassen Informatik, Offenbach.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Managing virtual teams - the<br />

importance of distance leadership. Führen auf Distanz. Präsentation, Neufassung vom<br />

08.04.05. Im Internet unter: http://www.fhnon.de/distanceleadership/download/dl_praesentation-uni.pdf<br />

abrufbar.+++Managing virtual teams - the importance of distance leadership.<br />

Distance leadership. Presentation, English Version 07/05. Im Internet unter: http://www.<br />

fhnon. de/distanceleadership/download/dl-presentation-eng.pdf abrufbar.+++Literatur - Füh-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 157<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

rung auf Distanz. Stand 01.02.05. Im Internet unter: http://www.fhnon.de/distanceleadership/lite-ratur/dl_literaturverzeichnis_stand_01_02_05.pdf<br />

abrufbar.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Arbeitsgruppe Innovative Projekte -AGIP- beim Ministerium für Wissenschaft und<br />

Kultur des Landes Niedersachsen<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Evaluation und<br />

Organisation (Wilschenbrucher Weg 84, 21335 Lüneburg); Universität Lüneburg, FB Wirtschaft,<br />

Institut für elektronische Geschäftsprozesse (Volgershall 1, 21339 Lüneburg)<br />

KONTAKT: Utsch, Andreas (Dr. Tel. 04131-6777-797, Fax: 04131-6777-935,<br />

e-mail: utsch@uni-lueneburg.de)<br />

[141-F] Rülicke, Sascha, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Packebusch, Lutz, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Evaluation von integrierten stressbezogenen Seminar- und Coachingmaßnahmen (Eustress)<br />

INHALT: Anlass: Führungskräfte in Kleinbetrieben beklagen sich über einen erheblichen psychischen<br />

Stress ausgelöst durch Zeitmangel, Rollenüberlastung, Rollenkonflikte und fehlende<br />

Qualifikation. Eine effiziente Möglichkeit zur Stressreduktion der Inhaber und der Beschäftigten<br />

stellt individuelles Coaching dar. Auf der Basis der in entsprechenden betrieblichen<br />

Arbeits- und Prozessanalysen entwickelten Ziele werden Inhalte und Methoden des individuellen<br />

sowie Gruppencoaching in Verbindung mit entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen<br />

gestaltet und durchgeführt. Durch eine systematische Evaluation des Coachingprozesses werden<br />

die Konzeptionen kontinuierlich optimiert. Ziele: Der psychische Stress der Inhaber und<br />

Führungskräfte soll als direkt persönlich beeinflussbar wahrgenommen werden (Situationskontrolle).<br />

Die Selbstorganisationsfähigkeiten sollen gestärkt und weiterentwickelt werden<br />

(Aufbau innerer Ressourcen). Das eigene Führungshandeln soll überdacht und durch eigene<br />

Zielvorgaben und deren Umsetzungs-Coaching verbessert werden (Nutzung externer Ressourcen).<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 09 Wirtschaftsingenieurwesen<br />

und Gesundheitswesen, Arbeitsgruppe KMU (Webschulstr. 33, 41065 Mönchengladbach);<br />

Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement -IAP- GmbH an der<br />

Hochschule Niederrhein (Bolksbuscher Str. 61, 41239 Mönchengladbach)<br />

KONTAKT: Rülicke, Sascha (Tel. 02161-186-6628); Packebusch, Lutz (Prof.Dr. Tel. 02131-<br />

186-6625, e-mail: lutz.packebusch@iap-institut.de)<br />

[142-F] Rump, Jutta, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Employability Management. Ein ganzheitlich-integrativer Ansatz zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

von kleinen und mittelständischen Unternehmen durch Beschäftigungsfähigkeit<br />

der Mitarbeiter/innen<br />

INHALT: Vier Trends werden die Zukunft der Gesellschaft und der Erwerbsarbeit signifikant<br />

prägen: 1. die demographische Entwicklung, die zu einem Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften<br />

führt; 2. die zunehmende Dynamik, Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit;<br />

3. die steigende Innovationsabhängigkeit der Unternehmen; 4. die Bedeutungszunahme<br />

des Faktors Wissen als wichtigste Ressource zukunftsorientierter Unternehmen und


158 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

damit auch des Faktors Bildung. Diese Entwicklungen werden es mehr und mehr zum entscheidenden<br />

Wettbewerbsfaktor eines Unternehmens machen, über Arbeitnehmer zu verfügen,<br />

die den sich wandelnden Bedingungen auf den Märkten gewachsen sind. Dies bedeutet,<br />

dass sie die erforderliche Flexibilität und Anpassungsbereitschaft mitbringen, mit anderen<br />

Worten 'arbeitsmarktfit oder anders ausgedrückt beschäftigungsfähig sind'. Dies gilt insbesondere<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen, da diese aufgrund geringerer Mitarbeiterzahlen<br />

umso mehr davon abhängig sind, die 'richtigen' Mitarbeiter/innen, die als Garant für<br />

den Unternehmenserfolg stehen, zu beschäftigen. Was ist nun 'Arbeitsmarktfitness/ Beschäftigungsfähigkeit'?<br />

Arbeitsmarktfitness/ Beschäftigungsfähigkeit ist nicht nur Fachwissen und<br />

das fachliche Know-how. Vielmehr umfasst sie eine Reihe von Schlüsselqualifikationen. Eine<br />

Person, die arbeitsmarktfit und beschäftigungsfähig ist, 1. ist aktiv und ergreift Initiative, erkennt<br />

und nutzt Chancen; 2. übernimmt Verantwortung für sich selbst, ihre Entwicklung und<br />

setzt sich Ziele; 3. erkennt die Konsequenzen ihres Handelns; 4. ist fleißig und engagiert sich;<br />

5. lernt kontinuierlich dazu und bleibt am Ball; 6. ist fähig und bereit zur Zusammenarbeit; 7.<br />

ist in der Lage, das, was sie meint und will, auszudrücken und zu Geltung zu bringen; 8. versetzt<br />

sich in andere hinein und hört zu; 9. behält in ungewohnten bzw. belastenden Situationen<br />

einen klare Kopf; 10. geht konstruktiv mit schwierigen Situationen und Misserfolg um;<br />

11. ist offen für Neues, ist neugierig und 12. weiß, was sie kann und denkt regelmäßig über<br />

sich und ihre Beschäftigungsfähigkeit nach. Die Sozialisation und Entwicklung von Employability<br />

setzt somit ein ganzheitliches Unternehmenskonzept voraus. Erst in einem solchen<br />

Kontext bietet das Unternehmen dem Beschäftigten den Rahmen, eigenständig und eigeninitiativ<br />

zu agieren, für sich selbst Verantwortung zu tragen sowie "Unternehmer in eigener Sache"<br />

zu sein. Eine ganzheitliche Unternehmenskonzeption sorgt für eine normative Sozialintegration<br />

ebenso wie für eine adäquate Ausgestaltung von strategischen Elementen und operativen<br />

Handlungsfeldern. Die ganzheitliche Sicht von Unternehmen fügt somit Werte, Strategien<br />

und Handlungen zusammen. Ein ganzheitliches, integratives Employability-Management<br />

tangiert eine Reihe von Handlungsfeldern und verknüpft diese miteinander. 1. Unternehmenskultur:<br />

Die Gestaltung der Unternehmenskultur im Sinne einer partnerschaftlichen<br />

Chance-Risiko-Gemeinschaft. 2. Führung: Die Analyse der Wechselwirkungen zwischen Beschäftigungsfähigkeit<br />

auf der einen Seite und der Steuerung einer Lernenden Organisation<br />

sowie Personalführung von beschäftigungsfähigen Mitarbeitern auf der anderen Seite. 3. Organisation:<br />

Die Implementierung einer osmotischen Organisation mit Handlungsspielräumen<br />

und hohem Autonomiegrad. 4. Personalentwicklung: Die Gestaltung der Life-Long-Learning-<br />

Prozesse. 5. Controlling: Die Analyse der Nutzen-Kosten-Relationen und die Integration in<br />

moderne Controlling-Ansätze. 6. Arbeitsplatz: Die Untersuchung und Förderung von employability-fördernde<br />

Arbeitsinhalte, -prozesse und -bedingungen. 7. Anreizsystem: Die Entwicklung<br />

eines themenspezifischen Vergütungs- und Motivierungssystems. 8. Arbeitsrecht/<br />

Betriebsverfassungsrecht: Überprüfung der Vereinbarkeit von Beschäftigungsfähigkeit mit<br />

dem rechtlichen Rahmen.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Employability Management -<br />

Abschlussbericht Mai 2005. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/E3<br />

AF2C9BB24A4DCFC1257012003E59BF/$FILE/Employability%20Management%20-%20<br />

Abschlussbericht%20Mai%202005.pdf downloadbar.+++Arbeitsmarktfitness - Künftige Anforderungen<br />

an Arbeitnehmer/innen. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/6D38CD65E3E4C815C1256FFC002511CB/$FILE/Arbeitsmartfitness.pdf<br />

downloadbar.<br />

+++Employability im Fokus. Unter: http://web.fh-ludwigshafen.de//ibe/index.nsf/Files/685<br />

E4CDB0F700A22C12 56F51004C5ED1/$FILE/Employability%20im%20Fokus.pdf abrufbar.+++Das<br />

Konzept Employability Management. Unter: http://web.fh-ludwigshafende//ibe


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 159<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

/index.nsf/Files/74060701D683FDCC1256F51004C7A40/$FILE/Das%20Konzept%20Emplo<br />

yability%20Management.pdf downladbar.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung<br />

und Employability -IBE- (Ernst-Boehe-Str. 4, 67059 Ludwigshafen)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0621-5203-238, e-mail: rump@fh-ludwigshafen.de)<br />

[143-F] Sandner, Kai, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Küpper, Hans-Ulrich, Prof.Dr.Dr.h.c.<br />

(Betreuung):<br />

Entwicklung und Veränderung von Konventionen in der Teamproduktion<br />

INHALT: In der Teamproduktion sind mehrere Personen gemeinschaftlich für die Erstellung<br />

einer Leistung verantwortlich und werden prozentuell in Abhängigkeit des gesamten Projekterfolgs<br />

vergütet. Ein Trittbrettfahrerproblem entsteht, wenn Einzelne stärker von der Leistung<br />

der anderen profitieren und selbst weniger zum Gesamtergebnis beitragen. Derartige unsoziale<br />

Verhaltensweisen werden durch die übrigen Teammitglieder sanktioniert, wobei die Intensität<br />

der Bestrafung in Abhängigkeit der durchschnittlichen Leistung des übrigen Teams variiert.<br />

Je größer die Differenz der Leistung des einzelnen Teammitglieds im Vergleich zum<br />

Gruppendurchschnitt ist, desto höher ist dessen Nutzenverlust. Die Auswirkungen sind: Jeder<br />

Agent reduziert bei unveränderten materiellen Anreizen seine eigene Leistung umso stärker,<br />

je weniger sich die übrigen Teammitglieder anstrengen. Die sich daraus entwickelnde Verringerung<br />

des Gruppendrucks führt wiederum dazu, dass alle anderen Teammitglieder ihre Leistung<br />

ebenfalls reduzieren. Es entsteht eine Abwärtsspirale, die sich langfristig auf einem niedrigen<br />

Leistungsniveau stabilisiert. Umgekehrt kann ein zusätzlicher Anreiz für höhere Leistungen<br />

entstehen, wenn die eigene Leistung im Vergleich zur Gesamtleistung zu niedrig ist.<br />

In diesem Fall entsteht entsprechend eine Aufwärtsspirale, die sich auf einem hohen Leistungsniveau<br />

stabilisiert. Das Ergebnis solcher Entwicklungen sind unterschiedliche Konventionen,<br />

wobei jede Konvention eine Verhaltensweise beschreibt mit der Charakterisierung:<br />

'Jeder hält sich daran. Jeder erwartet, dass sich alle anderen daran halten. Jeder möchte sich<br />

daran halten, gegeben, dass sich alle anderen auch daran halten.' Die Folge ist, dass sich trotz<br />

identischer materieller Anreize Unterschiede in der Leistungsfähigkeit verschiedener Teams<br />

ergeben können. Ziel des Forschungsprojektes ist die Untersuchung der langfristigen Entwicklung<br />

und Veränderung von Konventionen in der Teamproduktion. Die Teilaspekte sind:<br />

1. Wie bilden sich Konventionen als Ergebnis von gruppendynamischen Prozessen? 2. Über<br />

welchen Zeitraum sind sie stabil? 3. Unter welchen Bedingungen können sie durch andere<br />

Konventionen abgelöst werden? 4. Welche Steuerungsmöglichkeiten hat der Prinzipal Gruppennormen<br />

zu verändern, wenn sich für ihn nachteilige Verhaltenskonventionen bilden?<br />

METHODE: Grundlage des Forschungsprojekts ist die mit der klassischen Spieltheorie gewonnene<br />

Erkenntnis, dass es in einer Prinzipal-Mehragenten Beziehung mit Teamproduktion und<br />

Gruppendruck in der Regel kein eindeutiges teilspielperfektes Gleichgewicht gibt. Für weiterführende<br />

Untersuchungen ist die klassische Spieltheorie jedoch nicht mehr geeignet, da den<br />

verwendeten Annahmen der Bezug zur Wirklichkeit fehlt. Die Strenge der Rationalitätsanforderungen<br />

in Verbindung mit dem verwendeten statischen Gleichgewichtskonzept ermöglicht<br />

keine Auswahl zwischen den denkbaren Gleichgewichten. Es ist daher ein Modell zu entwickeln,<br />

das die dynamischen Anpassungsprozesse von begrenzt rational handelnden Agenten<br />

berücksichtigt. Als methodische Grundlage ist die stochastische evolutionäre Spieltheorie zu<br />

verwenden. Sie ersetzt den statischen Gleichgewichtsbegriff sowie die Annahme vollkomme-


160 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

ner Rationalität der klassischen Spieltheorie durch dynamische Anpassungsprozesse in Form<br />

von Lerneffekten. Untersucht wird: 1. Unter welchen Bedingungen führen kurzsichtige Anpassungsprozesse<br />

einer Gruppe begrenzt rational handelnder Spieler langfristig dazu, dass sie<br />

sich so verhalten, als ob sie vollkommen rational wären (Koordinierung auf ein Nash-<br />

Gleichgewicht)? 2. Wie entstehen Verhaltensregeln bzw. Institutionen von Gruppen als<br />

Gleichgewichte durch die wiederholte Interaktion vieler Spieler über einen längeren Zeitraum?<br />

Hintergrund der Untersuchungen ist die Idee, dass die Koordination globalen Verhaltens<br />

einer Gruppe von Spielern das Ergebnis kurzsichtiger Entscheidungen von Individuen in<br />

lokalen Interaktionsbeziehungen ist. Die daraus resultierenden Standards sind das Ergebnis<br />

individuellen Experimentierens und historischen Zufalls und nicht jenes rationaler Entscheidungen.<br />

Sie koordinieren als zweckmäßige Regeln das Verhalten von Personen und für den<br />

Einzelnen bestehen keine Anreize abzuweichen. Die stochastische evolutionäre Spieltheorie<br />

ist daher die geeignete Methode für die Erklärung wie koordiniertes Verhalten zwischen Spielern<br />

in einer Situation mit multiplen Gleichgewichten entsteht.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2004-12 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Produktionswirtschaft<br />

und Controlling (Ludwigstr. 28, RG V, 80539 München)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-2180-3889, e-mail: sandner@bwl.uni-muenchen.de)<br />

[144-F] Schäfer, Astrid, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung):<br />

Beurteilung von Führungskräften durch Mitarbeiter-Feedback<br />

INHALT: Im Zuge einer schriftlichen Befragung werden die Führungskräfte von ihren direkten<br />

Mitarbeitern beurteilt und erhalten im Anschluss daran eine standardisierte Auswertung ihrer<br />

eigenen Daten sowie verschiedener Vergleichsgruppen. Für die Phase der Ergebnis-Verwendung<br />

steht das IfH beratend zur Verfügung. Geschäfts- und Kooperationspartner: Nestlé<br />

Deutschland AG.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Institut für Handelsforschung an der Universität Köln (50926 Köln)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-943607-64, e-mail: a.schaefer@ifhkoeln.de)<br />

[145-L] Scherfling, Ralf:<br />

Determinanten betrieblicher Fort- und Weiterbildung: eine empirische Untersuchung mit<br />

den Daten des IAB-Betriebspanels, Ulm 2005, 256 S. (Standort: IAB-352123 BS 052; Graue<br />

Literatur)<br />

INHALT: Nach Klärung theoretischer Grundlagen werden die Ergebnisse einer Studie, die auf<br />

Daten des IAB-Betriebspanels für den Zeitraum 1993 bis 2001 basiert, differenziert nach<br />

west- und ostdeutschen Betrieben, nach privatwirtschaftlichen und öffentlichen Einrichtungen<br />

sowie in Abhängigkeit von der Betriebsgröße analysiert. Einige Ergebnisse: Zwischen den Investitionserwartungen<br />

und betrieblicher Fort- und Weiterbildung besteht kein Zusammenhang;<br />

dagegen zeigt sich ein enger Zusammenhang zwischen der betrieblichen Bereitschaft,<br />

Auszubildende einzustellen, und der Förderung von Fort- und Weiterbildung; eine positive<br />

wirtschaftliche Lage der Betrieb erleichtert die Kostenbeteiligung bzw. die Freistellung der<br />

Mitarbeiter für die Maßnahmen; die betriebliche Förderung ist in den neuen Bundesländern


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 161<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

höher wegen des erhöhten Qualifizierungsbedarfs sowie anderer staatlicher Förderung. Insgesamt<br />

wird festgestellt, dass die untersuchten Determinanten zum großen Teil einen positiven<br />

Einfluss auf die betriebliche Entscheidung haben, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />

fördern. Dies gilt für Sachkapitalinvestitionen, Institutionen, Ausbildung und die wirtschaftliche<br />

Situation. (IAB)<br />

[146-L] Schneider, Hilmar; Stein, Dieter:<br />

Personalpolitische Strategien deutscher Unternehmen zur Bewältigung demografisch bedingter<br />

Rekrutierungsengpässe bei Führungskräften, (IZA Research Report, No. 6), Bonn<br />

2006, 48 S. (Graue Literatur; URL:<br />

http://www.iza.org/ProductFunctions/publication/reports/mp_entries/1139923279.54/dokumentFil<br />

e/IZA6.pdf)<br />

INHALT: Der bevorstehende demografische Wandel in der Bundesrepublik Deutschland stellt<br />

eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für die unternehmerische Personalpolitik dar.<br />

Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie von 2005 in Form einer Unternehmensbefragung<br />

das Problembewusstsein und mögliche Lösungsstrategien. Im Durchschnitt ist kurzfristig<br />

- d.h. innerhalb der nächsten fünf Jahre - von einem weitgehend gleich bleibenden Bedarf<br />

der Unternehmen an Führungskräften auszugehen. Langfristig sehen sich über drei Viertel der<br />

befragten Unternehmen vom demografischen Trend betroffen, wenn auch eher durchschnittlich.<br />

Ein knappes Viertel von ihnen sieht sogar größere Probleme auf sich zukommen. Als<br />

Lösungsalternativen werden vier personalpolitische Vorgehensweisen beschrieben: (1) Verlängerte<br />

Beschäftigung von älteren Managern, (2) Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen,<br />

(3) verstärkte Nachwuchsförderung sowie (4) Erhöhung des Anteils ausländischer<br />

Führungskräfte. Insgesamt bleibt festzustellen, dass die sich abzeichnenden demografischen<br />

Probleme zwar einerseits gravierend, andererseits aber durchaus lösbar sind. Ihre Bewältigung<br />

setzt jedoch voraus, dass die Weichenstellungen möglichst frühzeitig vorgenommen<br />

werden. Wenn die Probleme einmal in der Gegenwart angekommen sind, ist es für eine<br />

kurzfristige Korrektur zu spät. (ICG2)<br />

[147-F] Sneikus, Axel, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Conrad, Peter, Univ.-Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung):<br />

Differentielles Personalmanagement und Dienstleistungsproduktion<br />

INHALT: Erstellung von Dienst- und Sachleistungen unterscheidet sich faktortheoretisch markant;<br />

daraus ergeben sich spezielle Anforderungen an eine gegensstandsangemessene Flexibilisierung<br />

für das Personalmanagement; Personalmanagement wird in einem übergeordneten<br />

Rahmen selbst als Produktion einer Managementdiestleistung aufgetan.<br />

METHODE: Produktionsfaktorenansatz als Heuristik<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2000-03 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Institut für Personalmanagement<br />

(Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: axel.sneikus@freenet.de)


162 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

[148-L] Speck, Peter (Hrsg.):<br />

Employability - Herausforderungen für die strategische Personalentwicklung: Konzepte für<br />

eine flexible, innovationsorientierte Arbeitswelt von morgen, Wiesbaden: Gabler 2005, 383 S.,<br />

ISBN: 3-409-22683-4<br />

INHALT: "Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich durch Anpassungsfähigkeit und Schnelligkeit<br />

bei gleichzeitig hoher Innovationskraft aus. Im Bereich des Personalmanagements hat<br />

sich mit dem Begriff 'Employability' ein neuer Ansatz zur Dynamisierung des Arbeitsmarktes<br />

und zur Schaffung einer für die Unternehmen erforderlichen flexiblen Belegschaftsstruktur<br />

herausgebildet. Kerngedanke dabei ist, dass Mitarbeiter selbstverantwortlich ihre Kompetenzportfolien<br />

erweitern, die Unternehmen im Gegenzug Ressourcen und Möglichkeiten zur<br />

Erhaltung und Erhöhung der 'Beschäftigungsfähigkeit' Ihrer Mitarbeiter zur Verfügung stellen."<br />

(Autorenreferat)<br />

[149-F] Stephan, Maren, Dr. (Bearbeitung); Oechsler, Walter A., Prof.Dr. (Leitung); Oechsler,<br />

Walter A., Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Kommunikationstechnologisch gestützte Führung - Chancen und Risiken am Beispiel von<br />

Zielvereinbarungssystemen<br />

INHALT: Die immer stärkere Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

in Unternehmen hat dazu geführt, dass auch Führungsprozesse intensiv IuK-technologisch<br />

unterstützt werden. Es liegen allerdings kaum Erkenntnisse darüber vor, wie sich der Einsatz<br />

von Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Führungsbeziehung auswirkt.<br />

Ziel der Arbeit ist es deshalb, ein IuK-gestütztes Zielvereinbarungssystem zu entwickeln, das<br />

effiziente Führungsprozesse ermöglicht sowie die Qualität einer Führungsbeziehung berücksichtigt.<br />

Auf Basis der theoretischen Analyse wurden Hypothesen aufgestellt, die sich im<br />

Rahmen einer Exploration anhand von qualitativen Interviews von HR-Experten bei den Unternehmen<br />

BASF AG und SAP AG bestätigt. Zusammenfassend kann folgendes festgestellt<br />

werden: Durch den IuK-Einsatz kann die Effizienz von Führung, ohne Verlust an Qualität der<br />

Führungsbeziehung, gesteigert werden. In der Phase der Zielvereinbarung werden reichhaltige<br />

Medien in Verbindung mit gering reichhaltigen Medien eingesetzt. Zur Zielanpassung<br />

können gering reichhaltige Medien herangezogen werden, mittels derer insbesondere der Verlauf<br />

der Zielerreichung dokumentiert werden kann. Der Soll-Ist-Vergleich und die abschließende<br />

Beurteilung werden mittels gering reichhaltiger Medien durchgeführt, sofern die Zielerreichung<br />

positiv ist. Handelt es sich um die Vermittlung von negativem Feedback, sind<br />

reichhaltige Medien wie die Videokonferenz einzusetzen. Die Risiken, die sich aus dem Einsatz<br />

von IuK-Technologien ergeben, beziehen sich vorwiegend auf die geringe Reichhaltigkeit<br />

der Technologien, den enormen Anstieg von verfügbaren Informationen sowie die Überbewertung<br />

von quantitativen Größen. Je nach Reichhaltigkeit der eingesetzten Medien unterliegt<br />

die IuK-gestützte Kommunikation technisch bedingten Restriktionen. Fehlen nonverbale<br />

Elemente in der Kommunikation oder bietet sich keine Möglichkeit der direkten Rückkopplung,<br />

besteht die Gefahr, dass der Beziehungskontext geschwächt und das Commitment zur<br />

Zielerreichung sinkt. Die Interpretation der ausgetauschten Informationen wird aufgrund des<br />

fehlenden persönlichen Kontextes erschwert und der Informationsfluss kann gestört werden.<br />

Bei defizitärem Umgang können die IuK-Technologien zu einer Informationsüberflutung führen,<br />

die eine Prioritätensetzung im Zielvereinbarungs- und Zielerreichungsverlauf erschweren.<br />

Bei der abschließenden Beurteilung besteht das Risiko, dass eine Konzentration auf


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 163<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

quantitative Größen erfolgt, ohne Berücksichtigung von Verhaltensdimensionen oder sozialen<br />

Kriterien. Die Hebel, um diesen Risiken entgegenzuwirken, stellt die Sensibilisierung der Anwender<br />

hinsichtlich der Bedeutung von Kohäsion, umfassende Qualifikationen im Umgang<br />

mit neuen Technologien, der aufgabenspezifische Einsatz der Technologien sowie die uneingeschränkte<br />

Verfügbarkeit zur Realisierung eines Medien-Mix dar. Die Abstimmung der unternehmensinternen<br />

Einflussfaktoren von Führung wie bspw. Kultur, Struktur und Human<br />

Resource Management in Bezug auf die integrierte IuK-Unterstützung gewährleistet, dass den<br />

Erfolgsfaktoren Rechnung getragen wird. Grundlegend sollten Unternehmen in Verbindung<br />

mit der IuK-Unterstützung von Führung Kommunikationsplattformen in Form von regelmäßigen<br />

auch außerorganisatorischen Aktivitäten anbieten, die Führungskraft und Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit zum persönlichen Austausch bieten. Dieser Austausch dient unabhängig von<br />

dem eigentlichen Zielvereinbarungsprozess dem Etablieren und Weiterentwickeln des Beziehungskontextes.<br />

Der Einsatz von IuK-Technologien kann zu einer Steigerung der Effizienz<br />

von Führung führen. Werden die IuK-Technologien kommunikationsaufgabenspezifisch eingesetzt,<br />

kann ein Qualitätsverlust in der Führungsbeziehung vermieden werden. Alleine aufgrund<br />

der Exploration können diese Ergebnisse jedoch nicht als repräsentativ gewertet werden.<br />

Die Aussagen müssen in weiterführenden Studien evaluiert und insbesondere um Themengebiete<br />

ergänzt werden. ZEITRAUM: 2004<br />

METHODE: Führung wird anhand der Interaktionstheorie als ergebnisorientierter Austausch- und<br />

Einflussprozess definiert und unmittelbar mit Kommunikation in Zusammenhang gesetzt.<br />

Charakteristisch für die Kommunikation in der Führung ist die Differenzierung zwischen einer<br />

lokomotiven und einer kohäsiven Komponente, die erst in Kombination Wirkung erzielen.<br />

Während sachliche und aufgabenbezogene Kommunikation die lokomotive Komponente<br />

unterstützt, zielt informelle und vertrauliche Kommunikation auf die kohäsive Komponente<br />

ab. Beide Komponenten stellen unterschiedliche Anforderungen an das zur Vermittlung einzusetzende<br />

Kommunikationsmedium. Um die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung zu untersuchen,<br />

die sich durch eine IuK-Unterstützung der Kommunikation in der Führung ergeben,<br />

werden führungsrelevante Effizienzkriterien definiert. Wesentlich sind Schnelligkeit,<br />

Präzision und Quantität der Informationsvermittlung sowie Transparenz und Objektivität des<br />

Kommunikationsprozesses. Diese Kriterien unterstützen vorwiegend die Vermittlung von lokomotiven<br />

Aspekten. Über die lokomotive d.h. überwiegend quantitative Betrachtung hinaus,<br />

ist die Auswirkung des IuK-Einsatzes auf die Qualität einer Führungsbeziehung zu analysieren.<br />

Hierzu werden die Konzepte der medialen Reichhaltigkeit und der sozialen Präsenz herangezogen.<br />

Der ergebnisorientierte Austausch- und Einflussprozess wird entsprechend den<br />

Anforderungen an Reichhaltigkeit und sozialer Präsenz in das aufgabenorientierte Kommunikationsmodell<br />

von Reichwald eingeordnet und dient als IuK-technologisches Kommunikationsmodell<br />

der Führung. Auf dieser Basis wird untersucht, welche Effizienzpotenziale sich<br />

durch die IuK-Unterstützung speziell innerhalb von Zielvereinbarungssystemen realisieren<br />

lassen. Hierfür werden Zielvereinbarungen zwischen Führungskraft und Mitarbeiter im Sinne<br />

eines relationalen Vertrages interpretiert und im Kontext der Principal-Agent-Problematik beleuchtet.<br />

Dadurch finden sowohl quantitative Aspekte wie Informations- und Kommunikationskosten<br />

als auch qualitative Aspekte wie bspw. potenzieller Opportunismus in der Effizienzuntersuchung<br />

des IuK-gestützten Führungsprozesses Berücksichtigung. Unter Principal-<br />

Agenttheoretischen Gesichtspunkten stellt das Commitment des Mitarbeiters einen wesentlichen<br />

Kontrollmechanismus dar, um effizienzminderndes Verhalten in IuK-gestützten Führungsprozessen<br />

zu reduzieren. Mit Hilfe der Goal-Setting-Theorie werden die kritischen Ereignisse<br />

der Kommunikation bei der Bildung von Commitment im Zielvereinbarungsprozess<br />

identifiziert. Neben der Attraktivität und Erfolgserwartung der Zielerreichung ist die Einbet-


164 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

tung der Führungsbeziehung in einen von Vertrauen geprägten Beziehungskontext erfolgsentscheidend.<br />

DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Grau, M.R.: Das Management von individueller Performance: IT-<br />

Unterstützung von Zielvereinbarungssystemen. in: Gerberich, C.W. (Hrsg.): Praxishandbuch<br />

Controlling. Wiesbaden 2005, S. 261-577.+++Grau, M.R.: Kommunikationstechnologische<br />

gestützte Führung - Chancen und Risiken von Zielvereinbarungssystemen. in: Zeitschrift für<br />

Personalforschung, 19, 2005, 4.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2001-07 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl und Seminar für Allgemeine<br />

BWL, Personalwesen und Arbeitswissenschaft (68131 Mannheim)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0621-181-1506)<br />

[150-F] Technische Universität Cottbus:<br />

SysCoachPE (Systemisches Coaching in der Produktentwicklung)<br />

INHALT: Entwicklung und Überprüfung eines Konzepts, wie durch systemisches Coaching von<br />

Projektmanagern im Produktentwicklungsprozess die projektinterne und -externe Kommunikation,<br />

der Umgang mit Unsicherheit sowie die Konfliktbewältigung gestärkt werden kann.<br />

Gemeinsames Projekt mit TS Coaching (siehe http://www.thomas-schulte-coaching.de) und<br />

verschiedenen Industriepartnern. Es ergänzt das DFG-Projekt KoKoPE (siehe Erfassungsnummer<br />

20053318) sowie das Forschungsprojekt Innowert (siehe Erfassungsnummer 2005<br />

3319).<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen, Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine<br />

BWL und Besondere des Marketing und des Innovationsmanagement (Erich-Weinert-Straße<br />

1, 03046 Cottbus)<br />

KONTAKT: Lehrstuhl (e-mail: ls_marketing@tu-cottbus.de)<br />

[151-F] Universität Lüneburg:<br />

Das Beschäftigungsverhalten von Unternehmen<br />

INHALT: Die betriebswirtschaftliche Forschung hat die Frage nach dem Beschäftigungsverhalten<br />

von Unternehmen bislang stiefmütterlich behandelt und die damit verknüpften Untersuchungsgegenstände<br />

(Beschäftigungsschwelle, Personalreduktion, Segmentierung usw.) eher<br />

der Volkswirtschaftslehre überlassen. Ein Grund für die geringe Zahl überzeugender betriebswirtschaftlicher<br />

Studien ergibt sich aus dem Tatbestand, dass die Betriebswirtschaftslehre<br />

über keine allgemein akzeptierte Theorie der Unternehmung verfügt. Die normalerweise in<br />

Anspruch genommenen Organisationstheorien sind von der Frage des Beschäftigungsverhaltens<br />

zu weit entfernt, als dass sie wirkliche Hilfestellung geben könnten. Die Personalwirtschaftslehre<br />

beschäftigt sich dagegen zwar mit Fragen der Personalpolitik und könnte daher<br />

auch die Beschäftigungspolitik als besondere Personalpolitik subsumieren, leider verzichten<br />

die vorhandenen personalwirtschaftlichen Ansätze jedoch weitestgehend auf eine theoretische<br />

Fundierung. Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, die Phänomenologie des Beschäftigungsverhaltens<br />

zu ordnen und mit Hilfe einer allgemeinen Unternehmenstheorie zu erklären. Als


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 165<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

Datengrundlage dienen verschiedene Betriebsdatensätze, als theoretisches Fundament Weiterentwicklungen<br />

der so genannten "Behavioral Theory of the Firm".<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

BWL Abt. Personal und Führung (Scharnhorststr. 1, 21332 Lüneburg)<br />

[152-F] Voigt, Kai-Ingo, Prof.Dr.; Landwehr, Stefan, Dipl.-Kfm.; Brückner, Dirk, Dipl.-Kfm.<br />

(Bearbeitung):<br />

Sicherung des Humankapitals durch betriebliche Weiterbildung<br />

INHALT: Die Arbeit beschreibt neben dem Prozess der beruflichen Weiterbildung und der damit<br />

verbundenen Alternativen der Transferförderung die unternehmerische Bedeutung der Weiterbildung<br />

für das betriebliche Humankapital.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2004-04 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />

Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Industriebetriebslehre (Lange Gasse<br />

20, 90403 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0911-5302-244, Fax: 0911-5302-238,<br />

e-mail: info@industriebetriebslehre.de)<br />

[153-L] Voß, Hendrik:<br />

Bedarfsgerechte Nachwuchssicherung auf hohem Niveau, in: Wirtschaft und Berufserziehung :<br />

W & B ; Zeitschrift für Berufsbildung, Jg. 58/2006, H. 5, S. 21-24 (Standort: USB Köln(38)-<br />

Haa952; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Die Popularität dualer Studiengänge in Deutschland ist in den vergangenen Jahren<br />

deutlich gestiegen. Ausbildungsintegrierte duale Studiengänge können als ganzheitliches Instrument<br />

der Personalplanung und -entwicklung genutzt werden. Teilnehmende Betriebe<br />

müssen bestimmte Kriterien allgemeiner, inhaltlicher und organisatorischer Natur erfüllen.<br />

Ausbildungsangebote im Zusammenhang mit dualen Studiengängen können bundesweit kostenlos<br />

in die Datenbank AusbildungPlus eingestellt werden. Bei den beliebtesten Studiengängen<br />

handelt es sich um Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Maschinenbau. Unternehmen<br />

und Hochschulen berichten über in der Regel positive Erfahrungen. (ICE2)<br />

[154-F] Wetzel, Dietmar J., Dr.; Haubl, Rolf, Prof.Dr.Dr.; Busch, Hans-Joachim, Priv.Doz. Dr.<br />

(Bearbeitung); Haubl, Rolf, Prof.Dr.Dr. (Leitung):<br />

Risikofaktoren des Machtgebrauchs von Leitungskräften<br />

INHALT: Macht verändert Menschen. Wenn Arbeitnehmer im Laufe ihrer beruflichen Karriere in<br />

Leitungspositionen aufsteigen, so ist dies mit einem Zuwachs an Macht und Verantwortung<br />

verbunden. Daraus erwächst die Anforderung, Macht verantwortlich zu gebrauchen. Denn<br />

Machtmissbrauch erschwert oder verhindert Partizipation und begünstigt dagegen die Entstehung<br />

einer von latenter Feindseligkeit geprägten Organisationskultur, die allen schadet, indem<br />

sie Arbeitsmotivation und kreatives Arbeitsvermögen lähmt und dadurch letztlich wert-


166 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

3 Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Personalführung, Arbeitsorganisation<br />

schöpfendes Humankapital vernichtet. Bei der Übernahme einer Leitungsposition muss es<br />

deshalb nicht allein um die Übernahme einer neuen Rolle, sondern auch um Persönlichkeitsentwicklung<br />

gehen. Die Untersuchung zielt darauf ab, besondere Risikokonstellationen zu identifizieren,<br />

wie diese sich in einem psychoanalytisch/ gruppenanalytisch orientierten Leitungs-Coaching<br />

zeigen (z.B. "Angst machen, statt Angst haben" oder "Unfairness und Willkür")<br />

und mit dieser Methode der Personalentwicklung bearbeitet werden können.<br />

METHODE: Fallstudien; psychoanalytische Organisationsforschung DATENGEWINNUNG:<br />

Psychoanalytische Interpretationsmethoden und -analyse; Coaching.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung<br />

INSTITUTION: Sigmund-Freud-Institut Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen<br />

(Myliusstr. 20, 60323 Frankfurt am Main)<br />

KONTAKT: Wetzel, Dietmar J. (Dr. Tel. 03641-945056, e-mail: dietmar.wetzel@uni-jena.de)<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, medizinischer<br />

Bereich, Public Private Partnership<br />

[155-L] Beyer, Lothar:<br />

Aus dem Aktenkeller in die Wissensspirale: brauchen öffentliche Verwaltungen ein neues<br />

Wissensmanagement?, in: Peter Collin, Thomas Horstmann (Hrsg.): Das Wissen des Staates :<br />

Geschichte, Theorie und Praxis, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 361-387, ISBN: 3-<br />

8329-0889-7<br />

INHALT: Verwaltungen sind schon immer "wissensbasierte" Organisationen gewesen, und sie<br />

sind mit ihrem Wissen nicht nur ad hoc umgegangen, sondern haben es mittels durchaus elaborierter<br />

Methoden und oft streng geregelter Verfahren auch "gemanagt". Vieles ist hier zusammengekommen,<br />

so dass heute im Großen und Ganzen unterschiedliche alte und neue Bestände<br />

an Wissen und Information koexistieren: Akten, Karteien, zentrale und dezentrale Datenbanken,<br />

die potentiell unerschöpflichen Informationsvorräte aus dem Internet - und nicht<br />

zuletzt das Wissen in den Köpfen und das in den Arbeitsprozessen verkörperte Wissen. Der<br />

Beitrag klärt zunächst vor diesem Hintergrund, was genau unter dem Wort "Wissensmanagement"<br />

zu verstehen ist. Dazu werden einige zentrale Grundgedanken von Wissensmanagement<br />

auf der eher "organisationsphilosophischen" Ebene vorgestellt. Im Anschluss daran erfolgt<br />

ein geraffter Durchgang durch die Vielzahl der technischen Lösungen und organisatorischen<br />

Handlungsfelder, die alle zumindest einen Teilbeitrag leisten müssen, wenn dieses<br />

Wissensmanagement praktische Gestalt annehmen soll. Im Hinblick auf die öffentlichen<br />

Verwaltungen wird dann gefragt, welche Rolle Wissensmanagement in aktuellen Konzepten<br />

und Projekten spielt, und ob das Ziel eines lernenden Umgangs mit der Ressource "Wissen"<br />

Orientierungen, Maßstäbe oder Provokationen für künftige Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung<br />

liefern kann. (ICA2)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 167<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

[156-L] Bohne, Eberhard:<br />

Kriterien und institutionelle Voraussetzungen des Bürokratieabbaus, (FÖV Discussion Papers,<br />

22), Speyer 2005, 15 S. (Graue Literatur; URL: http://192.124.238.222/fbpdf/dp-022.pdf)<br />

INHALT: Überregulierung und Bürokratisierung der öffentlichen Verwaltung werden gemeinhin<br />

zu den Hauptursachen für die wirtschaftliche Flaute, die hohe Arbeitslosigkeit und generell<br />

für den Reformstau in Deutschland gerechnet. Auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene<br />

laufen unter den Schlagwörtern Bürokratieabbau, Entbürokratisierung, Deregulierung, Verwaltungsmodernisierung<br />

oder -reform eine Fülle von Aktivitäten. Vor diesem Hintergrund<br />

beschreibt und erörtert der Beitrag Gesichtspunkte zur Identifizierung von Bürokratisierung<br />

sowie Entbürokratisierung. Dabei gliedern sich die Ausführungen in zwei Abschnitte: Das<br />

erste Kapitel skizziert zunächst die Kriterien des Bürokratieabbaus, also die Merkmale von<br />

Bürokratisierung bzw. die quantitativen und qualitativen Merkmale des Bürokratieabbaus.<br />

Das zweite Kapitel widmet sich anschließend den institutionellen Voraussetzungen des Bürokratieabbaus.<br />

Dazu gehören die gesetzliche Aufgabenverankerung und die organisatorische<br />

Institutionalisierung in der Bundesregierung bzw. im Parlament. (ICG2)<br />

[157-F] Bröchler, Stephan, Dr. (Bearbeitung):<br />

Informatisierung der Regierungszentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (I-<br />

TER)<br />

INHALT: Regierungskanzleien wie die Bundeskanzlerämter in Deutschland und Österreich oder<br />

die Bundeskanzlei in der Schweiz sind wichtige politisch-administrative Steuerungsinstanzen<br />

der Regierungen. Aufgrund ihrer engen Nähe zum Regierungschef nehmen sie auf formellem<br />

wie auf informellem Wege entscheidenden Einfluss auf den Regierungsprozess und damit auf<br />

die Politik eines Landes insgesamt. Regierungskanzleien sind strategische Schnittstellen, in<br />

denen eine Vielzahl von Informationen aus dem gesamten Regierungsbereich und von außerhalb<br />

gesammelt und zu Entscheidungswissen verdichtet werden. Für die Bewältigung ihrer<br />

Aufgaben besitzen moderne Regierungskanzleien eine vielgestaltige organisatorisch-technische<br />

Infrastruktur, die sich durch die Integration der neuen Informatisierungstechniken verändert.<br />

Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die Analyse des Wandels der Aufgabenerfüllung<br />

in Regierungskanzleien durch neue Informatisierungstechniken. Regierungskanzleien<br />

lassen sich als Organisationen mit einer hohen Aufgabendichte beschreiben. Der Aufgabenschwerpunkt<br />

von Regierungskanzleien liegt vor allem im Bereich der Steuerung und Koordination<br />

der Regierungstätigkeiten. Welchen Wandel erfährt das Regierungskanzleihandeln<br />

durch die Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechnik? Im Rahmen einer<br />

ländervergleichenden Analyse Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sollen die durch<br />

den zunehmenden Einsatz der neuen Informatisierungstechniken möglichen Veränderungen<br />

des politisch-administrativen Systems am Beispiel der Regierungskanzleien erfasst werden.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />

Lehrgebiet Politikwissenschaft II Internationale Politik und Systemvergleich<br />

(Universitätsstr. 41, 58084 Hagen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: stephan.broechler@fernuni-hagen.de)


168 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

[158-L] Brosch, Dieter; Mehlich, Harald (Hrsg.):<br />

E-Government und virtuelle Organisation: Bedeutung für die Neugestaltung der sozialen<br />

Sicherungssysteme und Perspektiven für die Kommunalverwaltung, Wiesbaden: Gabler 2005,<br />

VIII, 229 S., ISBN: 3-409-14297-5 (Standort: B d. FH Niederrhein Mönchengladbach(829)-Glk/E-<br />

Gov)<br />

INHALT: "E-Government gewinnt als Reformprozess zunehmend an Bedeutung, vor allem in den<br />

Sektoren der sozialen Sicherungssysteme und im gesamten Bereich der öffentlichen Verwaltung.<br />

Ziel ist die weitgehende Unterstützung der Dienstleistungsprozesse durch elektronisch<br />

gestützte Systeme, die durch das Internet untereinander vernetzt sind. Dieses Buch vereint<br />

Aspekte aus Politik, Verwaltungspraxis und Forschung. Es untersucht aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln, worin das Innovationspotential des E-Government besteht, wie sich dieses Potential<br />

zur Modernisierung des sozialen Bereichs nutzen lässt und in welche Richtung der<br />

damit verbundene organisatorische Umbau bei den Dienstleistern weist." (Autorenreferat).<br />

Inhaltsverzeichnis: Dieter Brosch/Harald Mehlich: E-Government - Zum Reformprozess im<br />

sozialen Sektor und in der Kommunalverwaltung (1-6); Jürgen W. Heike: E-Government -<br />

Eine Aufgabe für die Sozialpolitik (7-13); Günther Denzler: E-Government und Soziale Arbeit<br />

aus kommunalpolitischer Sicht (15-25); Manfred Mayer: E-Government in Bayern -<br />

Deutschland online. E-Government in Bund und Ländern (27-42); Harald Mehlich: Soziale<br />

Sicherungssysteme und Electronic Government aus der Sicht der Sozialinformatik (43-66);<br />

Dieter Brosch/Rolf Weiber: Die Lernende Verwaltung als Erfolgsfaktor im E-Government<br />

(67-99); Harald Mehlich: Innovative Kooperationsformen im Kommunalbereich durch E-<br />

Government (101-126); Jürgen Postler: Virtuelle Kooperationsverbände aus der Sicht der<br />

Kommunalverwaltung (127-155); Bernd Hofmann: Virtuelle Unternehmen - Ein neues Kooperationsmodell<br />

für Kommunen? (157-180); Alexander Schmid: Der Einsatz von Online-<br />

Befragungen in explorativen Feldstudien (181-206); Reinhard Vetter: Sozialdaten und E-Government<br />

- Datenschutz im Sozialbereich (207-212); Jörg Wolstein: Barrierefreies E-Government<br />

(213-226).<br />

[159-L] Clement, Rolf; Jöris, Paul Elmar:<br />

50 Jahre Bundeswehr: 1955-2005, Hamburg: Mittler 2005, 288 S., ISBN: 3-8132-0839-7<br />

INHALT: Anlässlich des 50. Geburtstages der Bundeswehr haben die beiden Autoren ein umfangreiches<br />

Kompendium zur Geschichte, Struktur und zu den Aufgaben der bundesdeutschen<br />

Streitkräfte vorgelegt. Dabei haben sie keine diachrone Darstellung verfasst, sondern<br />

die relevanten Aspekte in zwei Großkapiteln systematisch erfasst und analysiert: Im ersten<br />

Kapitel verfolgen sie zunächst die sicherheitspolitische Entwicklung im internationalen System<br />

vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Dabei verknüpfen sie die bundesdeutsche<br />

Sicherheitspolitik zum einen mit der Gesamtentwicklung der nordatlantischen<br />

Allianz während des Ost-West-Konfliktes und zum anderen mit den neuen sicherheitspolitischen<br />

Herausforderungen nach dessen Ende, z. B. die Proliferation von Massenvernichtungswaffen,<br />

den transnationalen Terrorismus, ethnisch-territoriale Konflikte usw. Im zweiten Teil<br />

werden diese Linien der Darstellung aufgenommen, um die Gründung und die Entwicklungslinien<br />

der Bundeswehr im Detail nachzuzeichnen. Dabei diskutieren Clement und Jöris vor allem<br />

Fragen der inneren Verfasstheit der Streitkräfte und ihre Adaptionsprozesse an das sich<br />

wandelnde sicherheitspolitische Umfeld. Damit zeichnen sie die Entwicklung der Bundeswehr<br />

von einer Verteidigungsarmee des Kalten Krieges zu einer Einsatzarmee nach, die sich


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 169<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

zukünftig in multilateralen Kontexten (EU, NATO, VN) Aufgaben der Krisenprävention, -<br />

intervention und -nachsorge zu stellen hat. Eine ausführliche Chronik sowie ein Anhang ausgewählter<br />

Dokumente lassen zudem 50 Jahre Bundeswehr in wichtigen Stichworten Revue<br />

passieren. (ZPol, VS)<br />

[160-F] Daub, Anke, PD Dr. (Bearbeitung); Bloech, Jürgen, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung):<br />

Prozessmanagement im Dienstleistungsunternehmen "Krankenhaus"<br />

INHALT: Analyse der Spezifika des Prozessmanagements in Krankenhäusern; Untersuchung der<br />

Übertragbarkeit industrieller Planungskonzepte auf das Dienstleistungsunternehmen "Krankenhaus";<br />

Einsatz der Data Envelopment Analysis zur Beurteilung der Prozessleistung im<br />

Krankenhaus. ZEITRAUM: bis 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland<br />

ART: Habilitation BEGINN: 1998-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Betriebswirtschaftliche<br />

Produktions- und Investitionsforschung (Platz der Göttinger Sieben 3,<br />

37073 Göttingen)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-39-2271, e-mail: adaub@uni-goettingen.de)<br />

[161-L] Fryszer, Andreas:<br />

Leistungsdiversifikation in der Sozialarbeit und ihre Folgen für die sozialen Dienste, in: Marlies<br />

W. Fröse (Hrsg.): Management sozialer Organisationen : Beiträge aus Theorie, Forschung und<br />

Praxis ; das Darmstädter Mangement-Modell, Bern: Haupt, 2005, S. 293-318, ISBN: 3-258-06877-<br />

1 (Standort: USB Köln(38)-33A3342)<br />

INHALT: Der Autor thematisiert die Leistungsdiversifikation in der Sozialarbeit und ihre Folgen<br />

für die sozialen Dienste sowie die damit verbundenen Anforderungen an soziale Dienste. Im<br />

ersten Abschnitt wird der gesellschaftliche Kontext, der diese Dynamisierung der Leistungsentwicklung<br />

ausgelöst hat, beschrieben. Die Leistungsentwicklung im Sinne einer Diversifikation<br />

wird im zweiten Teil des Beitrages dargestellt und am Beispiel einiger Organisationen<br />

erläutert. Wie die Leistungsdiversifikation auf die sozialen Dienste selbst zurückwirkt und zu<br />

einer Differenzierung ihrer Aufbau- und Ablaufstruktur führt, beschreibt der dritte Teil, ebenfalls<br />

dargelegt an Beispielen aus Organisationen. Differenzierung der Organisationsstruktur<br />

als eine Folge von Leistungsdiversifikation führt wiederum zu spezifischen Entwicklungskrisen<br />

der leistungserbringenden Dienste; diese Probleme werden im vierten Teil diskutiert. (I-<br />

CA2)<br />

[162-L] Gareis, Sven Bernhard:<br />

Soldat für den Weltfrieden: der Wandel der Bundeswehr von der Verteidigungs- zur Einsatzarmee,<br />

in: SOWI news : Newsletter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr,<br />

2005, H. 2, S. 1-4 (URL: http://www.sowi.bundeswehr.de/portal/PA_1_0_LT/PortalFiles/02DB0<br />

40000000001/W26JM9RS934INFODE/SOWI.NEWS-2005+Heft2.pdf?yw_repository=youatweb)<br />

INHALT: Der Beitrag skizziert die Ausrichtungsentwicklung der Bundeswehr, also den funktionalen<br />

Wandel der deutschen Streitkräfte, von den 1950er Jahren bis zum Anfang des 21.


170 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

Jahrhunderts. Während die Bundeswehr zunächst eine Verteidigungsarmee darstellt, die dann<br />

zu Beginn der 1960er Jahre in einer Vielzahl humanitärer, logistischer oder technischer Hilfseinsätze<br />

weltweit präsent ist, fungiert das deutsche Militär seit den 1990er Jahren auch als internationale<br />

Einsatzarmee im Kontext der NATO bzw. UNO. Diesen Verlauf nachzeichnend,<br />

werden (1) die Rechtsgrundlagen innerhalb der kollektiven Sicherheitssysteme UNO, NATO<br />

und EU beschrieben, (2) laufende Einsätze auf dem Balkan, in Afrika und dem Mittelmeerraum<br />

dargestellt und (3) die Transformation der Bundeswehr in seinen Grundzügen veranschaulicht.<br />

Abschließend wird ein Ausblick auf die Beteiligung der Bundeswehr bei der Wahrung<br />

des Weltfriedens gegeben. (ICG2)<br />

[163-F] Grunow, Dieter, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Bürgernähe revisited<br />

INHALT: Die empirisch ausgerichtete Studie knüpft an die Bürgernähe-Untersuchungen der SVP<br />

in den 80er Jahren an, in dem auch Kategorien jenseits der heute in Umfragen der Städte und<br />

Kreise dominierenden Servicequalität und Kundenorientierung (wieder) berücksichtigt werden:<br />

Publikumsorientierung, Publikumsbezogenheit, Macht, Information, Situationsdefinition,<br />

konkrete Erwartungen u.a. (Grunow, Bürgernahe Verwaltung 1988). Untersucht wird die<br />

Frage, in wie fern die Modernisierungsprozesse der letzten 10-15 Jahre die diesbezüglichen<br />

Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen (an Staat und Verwaltung) verschiedener Bürger-/<br />

Klientengruppen verändert haben. Eine besondere Akzentsetzung soll das Projekt durch<br />

die Untersuchung der Frage enthalten, ob die die inzwischen ausgewiesenen Formen veränderter<br />

Staatlichkeit - Globalisierung, Entgrenzung, E-Government, Governance, Aktivierender<br />

Staat, Bürgerkommune - auch ein verändertes Staats-Bewusstsein der BürgerInnen zur<br />

Folge haben. Begonnen wird das Projekt zurzeit mit der Aufarbeitung vorliegender empirischer<br />

Studien der letzten 10 Jahre.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der<br />

Universität Duisburg-Essen Arbeitsbereich Politik, Bürger und Verwaltung Forschungsgruppe<br />

Systemanalyse für Verwaltung und Politik -SVP- (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-2012, e-mail: grunow@uni-duisburg.de)<br />

[164-F] Grunow, Dieter, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Die Europäisierung von public policies und Mehrebenen-Verwaltungssystemen<br />

INHALT: Die SVP führte in den vergangenen Jahren vermehrt Forschungsprojekte zur Europäisierung<br />

des politisch-administrativen Mehrebenensystems der BRD durch. Die Arbeiten basieren<br />

auf einer breiten empirischen Untersuchung, die im Rahmen eines DFG Forschungsprojektes<br />

durchgeführt wurde. Es wurde eine Bestandsaufnahme der Auswirkungen der europäischen<br />

Integration auf die Aufbau- und Ablauforganisation der bundesdeutschen Verwaltungen<br />

erstellt und eine bürokratietheoretische Interpretation der Ergebnisse vorgenommen.<br />

Aus theoretischer Perspektive ging es vor allem darum, einen angemessenen konzeptuellen<br />

Rahmen für die Analyse von Europäisierungsprozessen zu erarbeiten. Die Berücksichtigung<br />

eines breiten Spektrums an Mechanismen, durch die sich Europäisierung vollzieht und die<br />

Berücksichtigung von Akteursstrategien in diesem Prozess bildeten dabei den zentralen Fo-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 171<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

kus. Unterschiedlichen europapolitischen Frames wird dabei eine zentrale Vermittlungsrolle<br />

zwischen den vielfältigen Prozessen und Akteuren zugeschrieben. Diese Untersuchungsperspektive<br />

wird laufend ergänzt durch Projekte zu aktuellen Themen. Neben politikfeldspezifischen<br />

Analysen stehen dabei insbesondere die Auswirkungen auf die kommunale Ebene im<br />

Vordergrund.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der<br />

Universität Duisburg-Essen Arbeitsbereich Politik, Bürger und Verwaltung Forschungsgruppe<br />

Systemanalyse für Verwaltung und Politik -SVP- (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-2012, e-mail: grunow@uni-duisburg.de)<br />

[165-F] Heberer, Thomas, Prof.Dr.; Senz, Anja D., M.A.; Xuedong, Yang, Dr.; Jiangang, Chen,<br />

Dr.; Hairong, Lai (Bearbeitung):<br />

International vergleichende Studie zu Kommunalpolitik und -verwaltung sowie Formen<br />

dörflicher Organisation und lokaler Regierung (village governance)<br />

INHALT: Ziel des Forschungsprojektes ist ein Vergleich kommunaler Strukturen in der VR China,<br />

Indien, Ungarn und Deutschland im Hinblick auf a) den Vergleich der lokalen Machtstrukturen<br />

in den verschiedenen Ländern, b) den Vergleich der Untergliederung von Verantwortlichkeiten<br />

zwischen den auf den verschiedenen Ebenen angesiedelten Institutionen, c)<br />

den Vergleich der lokalen Finanzstruktur. Dabei sollen Deutschland als etablierte Demokratie,<br />

Ungarn als postsozialistisches System und Indien als bevölkerungsreiches Entwicklungsland<br />

daraufhin untersucht werden, inwieweit hier für China alternative Formen lokaler Regierung<br />

und Verwaltung erkennbar sind. Die Studien sind auch von praktischer Relevanz, weil<br />

die Formulierung von Alternativen zur bisherigen Form lokaler Regierung und Verwaltung<br />

explizit angestrebt ist; dabei interessiert insbesondere die Frage nach Möglichkeiten, die Eingriffe<br />

übergeordneter politischer Ebenen sowie der Kommunistischen Partei in die "dörfliche<br />

Selbstverwaltung" in China zu reduzieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland, Indien, Ungarn, VR China<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

InWEnt - Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH<br />

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,<br />

Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für die Politik Ostasiens (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg);<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Institut für Ostasienwissenschaften<br />

(Gebäude LE 712, 47048 Duisburg)<br />

KONTAKT: Heberer, Thomas (Prof.Dr. Tel. 0203-379-3727, Fax: 0203-379-3729,<br />

e-mail: heberer@uni-duisburg.de)<br />

[166-F] Hehn, Maria, Dr.; Westermayer, Till, M.A.; Wonneberger, Eva, Dr. (Bearbeitung); Lewark,<br />

Siegfried, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Die Forstverwaltung als Männerdomäne (Teilprojekt 3 im Forschungsverbund "Waldwissen<br />

und Naturerfahrung auf dem Prüfstand: Gender-Analyse in der Waldinformations-, Öffentlichkeits-<br />

und Bildungsarbeit sowie Entwicklung von Gestaltungsansätzen" -wa'gen-)<br />

INHALT: Als übergreifende Querschnittsperspektive für das gesamte Forschungsvorhaben wa'gen<br />

(neben dem Freiburger Teilprojekt gibt es zwei an der Universität Lüneburg angesiedelte


172 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

Teilprojekte) dient die Geschlechterperspektive. Gefragt wird unter dieser Querschnittsperspektive<br />

nach Leitbildern zum Umgang mit Waldnatur der forstlicher Akteure, nach den<br />

Spielräumen der Akteure, sich unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen in die Ausgestaltung<br />

des Wissens über Wald und dessen Vermittlung einzubringen, nach den Folgen der<br />

derzeitigen Organisationsstruktur und -kultur (die sich aufgrund von veränderten gesellschaftlichen<br />

Ansprüchen und Verwaltungsreformen im Wandel befindet) sowie nach Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Das Freiburger Teilprojekt 3 "Die Forstverwaltung als Männerdomäne" verknüpft<br />

zwei komplementäre Ansätze: zum einen die historische Rekonstruktion der Entstehungs-<br />

und Bedingungskontexte der Organisationskultur der Forstverwaltungen in Deutschland<br />

(3a), zum anderen die organisationssoziologische Analyse der Forstverwaltungen heute<br />

(3b). Einen Schwerpunkt bilden dabei Aufgaben der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Für weitere Informationen siehe http://www.wa-gen.de . ZEITRAUM: ab 1945 GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Deutschland<br />

METHODE: Teilprojekt 3a: Analyse der Entstehungskontexte der forstlichen Organisationskultur<br />

mit historischen Methoden (Quellen- und Dokumentenanalyse, Rekonstruktion). Theoretischer<br />

Hintergrund: betriebswirtschaftliche Organisationskulturtheorien. Teilprojekt 3b: theoretischer<br />

Hintergrund: Strukturationstheorie mit Ergänzung bezüglich Organisation (Ortmann<br />

et al.) und Gender (u.a. Wilz, Kuhlmann). Dreistufiges Vorgehen: 1. Erhebung von Kontextbedingungen<br />

und aktueller Organisationsstruktur durch ExpertInnen-Interviews; 2. Erhebung<br />

von Arbeitspraktiken und Strukturelementen im strukturationstheoretischen Sinne anhand von<br />

zwei bis vier Fallbeispielen (Beobachtung, Gruppendiskussionen, problemzentrierte Interviews);<br />

3. partizipative Entwicklung von Gestaltungsansätzen im Hinblick auf Veränderungsfähigkeit,<br />

Außenorientierung und Geschlechterverhältnisse. Untersuchungsdesign: Querschnitt<br />

DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 15; telefonische ExpertInnen-Interviews<br />

mit Personalverantwortlichen, Personalräten und Gleichstellungsbeauftragten<br />

in den Forstverwaltungen von vier Bundesländern -durchgeführt-. Gruppendiskussionen und/<br />

oder qualitative Interviews mit Beschäftigten von ausgewählten Organisationseinheiten innerhalb<br />

der Forstverwaltungen -geplant-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hehn, Maria; Katz, Christine: Forschungsprojekt gestartet: Waldwissen<br />

aus Gender-Perspektive. in: AFZ/ Der Wald, 2005, Nr. 19, S. 1032. ARBEITSPAPIE-<br />

RE: Siehe: http://www.wa-gen.de/publikationen.html .<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-05 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für<br />

Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft (Werderring 6, 79085 Freiburg im Breisgau)<br />

KONTAKT: Hehn, Maria (Dr. Tel. 0761-203-3776, email: maria.hehn@fobawi.uni-freiburg.de)<br />

[167-F] Hesse, Joachim Jens, Prof.Dr.; Götz, Alexander; Köhling, Helge; Bär, Bernhard (Bearbeitung):<br />

Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit in Niedersachsen<br />

INHALT: Die ökonomischen und entwicklungspolitischen Herausforderungen von Europäisierung<br />

und Globalisierung, verbunden mit den Zwängen einer unverändert schwierigen öffentlichen<br />

Haushaltslage und den Folgen des demographischen Wandels, erzwingen einen fortlaufenden<br />

Modernisierungsprozess auf Seiten des Bundes, der Länder und der Gemeinden.<br />

Das Land Niedersachsen unternimmt in diesem Kontext mit der laufenden Verwaltungsre-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 173<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

form einen gleichermaßen mutigen wie zukunftsträchtigen Schritt, seitens der staatlichen Organisation<br />

angemessene Voraussetzungen zu schaffen. Daneben bedarf es komplementärer<br />

Modernisierungsanstrengungen im kommunalen Bereich. In diesem Zusammenhang bieten<br />

die Möglichkeiten interkommunaler Kooperation ein wichtiges Handlungsfeld. Hierdurch lassen<br />

sich gegebenenfalls Effizienzrenditen erzielen, die insbesondere den Städten, Samt-/ Gemeinden<br />

und Gemeindeverbänden selbst zugute kommen. Entsprechende Handlungsansätze<br />

dienen so dem Erhalt und Ausbau lokaler wie regionaler Gestaltungspotenziale. Ziel ist es,<br />

endogene Kräfte freizusetzen, die die kommunale Selbstverwaltung und die Landesentwicklung<br />

befördern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bedingt dies die Konzentration auf freiwillige<br />

Politiken der kommunalen Gebietskörperschaften. Im Rahmen des hier vorgestellten Projektes<br />

sind Gegenstände/ Aufgabenfelder, kritische und begünstigende Faktoren sowie Handlungsformen<br />

der interkommunalen Zusammenarbeit zu untersuchen und zu systematisieren.<br />

Auf dieser Grundlage sollen die ökonomischen und politischen Potenziale für eine intensivierte<br />

Kooperation in Niedersachsen eingeschätzt, Vorschläge für geeignete Politprojekte abgeleitet<br />

und deren Durchführung mit Vertretern von Land und Kommunen begleitet werden.<br />

Im Ergebnis sind Kooperationsstrategien und Instrumente auszuweisen sowie auf ihre rechtliche,<br />

politische und wirtschaftliche Machbarkeit hin zu überprüfen. Dies schließt insbesondere<br />

ein seitens des Landes zu gestaltendes Anreizsystem ein, um Hemmschwellen abzubauen und<br />

die Bereitschaft zu effizienter wie effektiver Kooperation dauerhaft zu erhöhen. GEOGRA-<br />

PHISCHER RAUM: Niedersachsen<br />

METHODE: Der Untersuchungsansatz trägt dem Rechnung, indem er das Potenzial für interkomm.<br />

Kooperation als das Produkt aus institutionellen Möglichkeiten, Anreizstrukturen, übereinstimmenden<br />

Interessen und daraus resultierender Bereitschaft definiert, gegebene Aufgaben<br />

gemeinschaftlich zu erbringen und Zukunftsprojekte mit Partnern zu verwirklichen.<br />

Dies schließt neben den kommunalen Akteuren staatliche Organe und deren Möglichkeit ein,<br />

organisatorische, kommunikative und materielle Unterstützung zu gewähren. Erklärungs- wie<br />

Ergebnisvariab. sind demnach der regulative Rahmen, die Ressourcenausstattung und sowie<br />

die interessen- und strukturabhängigen Strategien der Beteiligten, soweit sie das Kooperationspotenzial<br />

erhöhen. Die politische und prozesshafte Logik der formulierten Prämissen erfordert<br />

im Projektverlauf den aktiven Einbezug aller relevanten Akteure und den intensiven<br />

Austausch mit ihnen. Nur so lassen sich der erforderliche Informationsfluss und eine adäquate<br />

empirische Basis gewährleisten. Neben den kommunalen Spitzenverbänden gilt das auf staatlicher<br />

Seite insbesondere für die im Jahr 2005 geschaffenen Regierungsvertretungen. Wesentlicher<br />

Bestandteil ihres im Ländervergleich neuartigen Aufgabenzuschnitts sind die Kommunalberatung<br />

sowie die Koordination und Anregung regionaler Entwicklungsprozesse. Aufgrund<br />

der gegebenen Zielidentität und entsprechender Zugänge hält das ISE deshalb eine intensive<br />

Zusammenarbeit mit den Regierungsvertretungen sowohl in der Empirie-Phase als<br />

auch während der Betreuung der geplanten Pilotprojekte für wünschenswert, ja geboten.<br />

Zugleich würde auf diese Weise eine Vernetzung staatlicher und kommunaler Reformpolitiken<br />

ermöglicht. Wesentliche Voraussetzung für eine Einschätzung des in Niedersachsen gegebenen<br />

interkommunalen Kooperationspotenzials ist die profunde Kenntnis der gegebenen<br />

Organisationsstrukturen, Verfahren und Interessen. Insbesondere die Verstetigung nachfolgender<br />

Strategien bedarf einer repräsentativen empirischen Grundlage, um Fehlentwicklungen<br />

zu vermeiden, einen zielgenauen Mitteleinsatz abzusichern und diesen ex post zu evaluieren.<br />

Trotz der in allen Flächenländern erkennbar an Bedeutung gewinnenden Fragestellung<br />

der gebietskörperschaftlichen Zusammenarbeit existieren bislang keine systematischen und<br />

im Rahmen der Fragestellung opera. Erhebungen. Die Herstellung und praxistaugliche Fortschreibung<br />

dieser Informationsbasis ist daher zentraler Bestandteil des vom ISE vorgeschla-


174 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

genen Untersuchungsansatzes. Eingangs, bis zur Initiierung von Pilotprojekten, ist dabei die<br />

systematische Aufbereitung des Standes der Forschung zu Niedersachsen und anderen Bundesländern<br />

ausreichend. Zusammen mit einem systematischen Literatur- und Rechtsvergleich<br />

sowie punktuellen Einblicken in die Kooperationspraxis von Referenzkommunen bietet das<br />

die Grundlage, um Erkenntnisse und Vorschläge zu formulieren, die die Ausschreibung und<br />

Begleitung von Pilotprojekten erlauben. Als weiterer Schritt zur Vervollständigung der Empiriebasis<br />

wird eine "Kooperationsdatenbank Niedersachsen" angelegt. Darin sind Erkenntnisse<br />

der Kommunalaufsicht, der kommunalen Spitzenverbände und des Landesamtes für Statistik<br />

mit den Ergebnissen aus halbstandardisierten Befragungen und örtlichen Intensivinterviews<br />

zusammenzuführen. Anlage und Struktur der Datenbank werden so gestaltet, dass sie eine<br />

dauerhafte Nutzung und Fortschreibung ermöglichen. Die Grunderhebung soll bis Ende 2005/<br />

Anfang 2006 abgeschlossen werden, um die Resultate bei der Erstellung des abschließenden<br />

gutachterlichen Berichts berücksichtigen zu können. Zugleich bietet dies die Basis für eine<br />

Abschätzung der ökonomischen Erträge des zu identifizieren Kooperationspotenzials. Letzteres<br />

wie auch die Konzeption eines Anreizsystems werden in der zweiten Untersuchungsphase<br />

auf Basis einer Struktur- und Prozessanalyse konkretisiert, in deren Mittelpunkt die Annahme<br />

der Gemeinschaftsarb. als kontextabhäng. Resultat erweiterten politisch-administrativen Handelns<br />

steht.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hesse, Joachim Jens: Förderung<br />

der interkommunalen Zusammenarbeit in Niedersachsen. Zwischenbericht. Untersuchung<br />

im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport. Berlin: Interna.<br />

Inst. für Staats- und Europawiss. 2005. Im Internet unter: http://www.internationalesinstitut.de/content/publikationen/050905_Zwischenbericht_FERTIG_Endversion.pdfabrufbar.+++Anlagen<br />

zum Zwischenbericht. Im Internet unter: http://www.internationales-institut.de/content/publikationen/050906_Zwischenbericht_Anlagen_FERTIG_Endversion.pdf<br />

abrufbar.<br />

ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Niedersachsen Ministerium für Inneres und<br />

Sport FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Internationales Institut für Staats- und Europawissenschaften GmbH (Behrenstr.<br />

34, 10117 Berlin)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 030-2061399-0, Fax: 030-2061399-9,<br />

e-mail: post@internationales-institut.de)<br />

[168-L] Hill, Hermann (Hrsg.):<br />

Kommunale Selbstverwaltung - Zukunfts- oder Auslaufmodell?: Beiträge der 72. Staatswissenschaftlichen<br />

Fortbildungstagung vom 24. bis 26. März 2004 an der Deutschen Hochschule<br />

für Verwaltungswissenschaften Speyer, (Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Bd. 172), Berlin:<br />

Duncker & Humblot 2005, 226 S., ISBN: 3-428-11943-6 (Standort: USB Köln(38)-33A2628)<br />

INHALT: "Die Gegenwart ist geprägt durch die intensive Auseinandersetzung in Politik und<br />

Verwaltung über die desolate Lage der kommunalen Finanzen. So unverzichtbar die verlässliche<br />

finanzielle Grundausstattung für die kommunale Selbstverwaltung ist, gerieten angesichts<br />

dieser alles andere überlagernden Diskussion manche inhaltlichen Probleme und Perspektiven<br />

der kommunalen Selbstverwaltung in den Hintergrund. So behandeln die Autoren<br />

neben Fragen des demografischen Wandels, der Integration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen<br />

und der Renaissance der Innenstädte insbesondere die Themen Daseinsvorsorge und<br />

Wettbewerb unter europäischer Perspektive, neue Kooperationsformen, Veränderungen der


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 175<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

kommunalen Organisation durch E-Government sowie das Verhältnis lokaler und regionaler<br />

Aufgaben und Organisationsformen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hermann Hill:<br />

Begrüßung und Einführung (11-15); Heinrich Mäding: Herausforderungen und Konsequenzen<br />

des demographischen Wandels für die Städte (17-36); Marga Pröhl und Claudia Walther:<br />

Verschiedenartigkeit als Chance - Gelungene Integrationsstrategien (37-49); Jens Imorde: 'Ab<br />

in die Mitte!' Renaissance der Innenstädte (51-69); Petra Roth: Gemeindefinanzreform gescheitert<br />

- was nun? (71-82); Thomas Abel: Zukunft der Daseinsvorsorge - Rechts- und Planungssicherheit<br />

für Kommunen (83-95); Detlef Dohmen: Kommunalwirtschaft aus der Sicht<br />

des Innenministeriums (97-110); Peter Jakubowski: Neue Kooperationen und effiziente Verfahren<br />

- Ein Beitrag zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung (111-130); Oliver Märker<br />

und Josef Wehner: Elektronische Formen der Bürgerbeteiligung. Vom 'informativen<br />

Grundrauschen' zu interaktiven Diskursangeboten - illustriert am Beispiel der Bauleitplanung<br />

(131-142); Dieter Rehfeld: Wissensmanagement als Dienstleistung in der Region (143-153);<br />

Thorsten Heinze. E-Government in der Metropolregion Hamburg (155-161); Michael Hokkeler:<br />

Neue institutionelle Arrangements für kommunale Leistungen aus der Perspektive von E-<br />

Government (163-171); Franz-Reinhard Habbel: Kommune Online 2004: Mit e-Government<br />

zu mehr Wachstum und Wohlstand für alle (173-179); Ulrich Gudat: Kommunale Kompetenzzentren<br />

(181-187); Dirk Heuwinkel: Kreisaufgaben der Zukunft. Lokale und regionale<br />

Aufgaben neu denken (189-204); Christian Specht: Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung<br />

durch regionale Kooperation (205-213); Folkert Kiepe: Stadtregion als Handlungsebene<br />

(215-223).<br />

[169-L] Hill, Hermann:<br />

Nachhaltige Verwaltungsmodernisierung, (FÖV Discussion Papers, 30), Speyer 2006, 30 S.<br />

(Graue Literatur; URL: http://192.124.238.222/fbpdf/dp-030.pdf)<br />

INHALT: Der Beitrag informiert über den aktuellen verwaltungswissenschaftlichen Forschungsstand<br />

zur nachhaltigen Verwaltungsmodernisierung in Deutschland und beschreibt in diesem<br />

Zusammenhang die maßgeblichen Kriterien. So werden nach einer Bestimmung des Schlüsselbegriffs<br />

der Nachhaltigkeit und einer Skizzierung des Untersuchungsgegenstandes der<br />

Verwaltungsmodernisierung folgende Kriterien für eine Weiterentwicklung der Verwaltung<br />

betrachtet: (1) Leadership, (2) Potentiale der Mitarbeiter und der Organisation, (3) kulturelle<br />

Kontexte, (4) Startbedingungen und Entwicklungskorridore, (5) Ordnung der Veränderung,<br />

(6) Leitbilder und Strategie, (7) Steuerung des Veränderungsprozesses, (8) Verwirklichungsmanagement,<br />

(9) Reflexivität und Lernprozesse sowie (10) Übertragbarkeit. (ICG2)<br />

[170-F] Holtmann, Doris; Weller, Ingo, Dr. (Bearbeitung); Matiaske, Wenzel, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Nachhaltiges Personalmanagement in öffentlichen Organisationen: Leistungsbeurteilungen<br />

und soziale Gerechtigkeit (Teilprojekt 2 im Rahmen des Projektes "Nachhaltigkeit von Arbeit<br />

und Rationalisierung")<br />

INHALT: Das Teilprojekt II des Projektverbundes Nachhaltigkeit von Arbeit und Rationalisierung<br />

analysiert die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern als soziale Beziehung.<br />

Wir konzentrieren uns dabei auf den öffentlichen Sektor, da sich im Laufe der vergangenen<br />

Jahre insbesondere hier bedeutsame Veränderungen ergeben haben. Unter Schlagworten<br />

wie "Neues Steuerungsmodell" oder "New Public Management" werden Instrumente


176 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

und Methoden, die in privatwirtschaftlich geführten Unternehmen schon seit längerer Zeit erfolgreich<br />

eingesetzt werden, auch für öffentliche Organisationen gefordert. Zu den importierten<br />

Instrumenten und Methoden in öffentlichen Organisationen gehören u.a. auch Leistungsbeurteilungen<br />

und -engelte. Individuelle Leistungsbeurteilungen sind wichtige Bestandteile<br />

des Anreizsystems und werden häufig als Entscheidungsgrundlage für die variable Entgeltfindung<br />

eingesetzt. Sie sollen Arbeitnehmer zu höheren Leistungen motivieren und letztlich<br />

den Gesamterfolg der Organisation steigern. Aufgrund theoretischer Überlegungen vermuten<br />

wir jedoch, dass durch den Einsatz von Leistungsbeurteilungen und leistungsabhängigen<br />

Lohn- und Gehaltsbestandteilen nicht zwangsläufig höhere individuelle Leistungen und daraus<br />

folgend ein größerer Organisationserfolg erreicht werden. Vielmehr gehen wir davon aus,<br />

dass neben den erwünschten und erwarteten Ergebnissen auch unerwünschte Nebeneffekte<br />

auftreten. Aus einer ganzheitlichen Betrachtungsweise heraus untersuchen wir, wie sich die<br />

Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern verändern, wenn neue (personalwirtschaftliche)<br />

Instrumente eingeführt und eingesetzt werden. Ganzheitlich meint dabei, dass<br />

wir beide Interessenlagen berücksichtigen sowohl der Modernisierungs- und Rationalisierungsgedanke<br />

als auch der Anspruch auf sozialverträgliche Arbeitsbedingungen sollen anerkannt<br />

werden. Dieser umfassende Ansatz drückt sich in der Forderung nach nachhaltigen und<br />

zukunftsfähigen Entwicklungen bei der Modernisierung des öffentlichen Sektors aus. Der<br />

Projektverbund und das Teilprojekt II werden im Programm "Zukunftsfähige Arbeitsforschung"<br />

durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Zeitraum vom 1.4.2002<br />

bis zum 31.3.2005 gefördert.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management<br />

(Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg)<br />

KONTAKT: Holtmann, Doris (Tel. 0461-805-547, Fax: 0461-805-2545,<br />

e-mail: holtmann@uni-flensburg.de); Matiaske, Wenzel (Prof.Dr. Tel. 0461-805-2546, Fax:<br />

0461-805-2545, e-mail: matiaske@uni-flensburg.de)<br />

[171-F] Hunger, Iris, Dr. (Bearbeitung):<br />

Waffenkontrolle durch Wissenschaftskontrolle? Zur Rolle von Naturwissenschaftler(inne)n<br />

in staatlichen Biowaffen-Programmen<br />

INHALT: Nach dem Scheitern multilateraler Verhandlungen zur Stärkung des Biowaffen-<br />

Übereinkommens im Jahre 2001 konzentrieren sich gegenwärtig verschiedene nationale und<br />

internationale Maßnahmen der biologischen Rüstungskontrolle auf die Aktivitäten von Naturwissenschaftler(inne)n.<br />

Obwohl die Entwicklung von biologischen Waffen ohne Naturwissenschaftler(innen)<br />

unmöglich ist, gibt es bislang jedoch keinerlei empirischen Belege für die<br />

Annahme, dass diese tatsächlich eine zentrale, gestaltende Rolle an den Wendepunkten von<br />

Biowaffen-Programmen gespielt haben und dass dementsprechend rüstungskontrollpolitische<br />

Maßnahmen, die auf die Naturwissenschaftler(innen) abzielen, wirklich erfolgversprechend<br />

sind. Aus den neun historisch belegten staatlichen Biowaffen-Programmen wurden vier Fallbeispiele<br />

(Großbritannien, Sowjetunion, Südafrika und USA) ausgewählt, die eine hohe Varietät<br />

an strukturellen Rahmenbedingungen und Ausprägungen bzw. Schwerpunktsetzungen<br />

der Programme repräsentieren. Für diese Länder wird untersucht, ob ein besonderes Maß an<br />

proaktiven Schritten - z.B. Lobbying für bzw. gegen das BW-Programm oder eine Über- bzw.<br />

Unterbewertung der technischen Möglichkeiten - durch einzelne Naturwissenschaftler(innen)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 177<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

oder von der gesamten 'scientific community' mit den Wendepunkten der BW-Programme<br />

einherging. Die Ergebnisse des Projektes werden in Buchform in englischer Sprache veröffentlicht.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Großbritannien, Sowjetunion, Südafrika, USA<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Deutsche Stiftung Friedensforschung -DSF-<br />

INSTITUTION: Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und<br />

Umwelt -BIOGUM- (Ohnhorststr. 18, 22609 Hamburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: iris.hunger@uni-hamburg.de)<br />

[172-F] Inthorn, Julia, Dipl.-Math.; Huber, Stephan Gerhard, Dr. (Bearbeitung):<br />

Theorie der Schule - ein integrativer Ansatz<br />

INHALT: Ziel dieses Projekts ist es, eine fundierte und differenzierte Theorie für Schule zu erarbeiten,<br />

die auf formal-methodischem Niveau wissenschaftstheoretischen Ansprüchen genügt<br />

und nachhaltige Perspektiven auf und für Schule ermöglicht. Neben einschlägigen Werken<br />

aus dem Bereich der Wissenschaftstheorie sollen institutions- und systemtheoretische Ansätze<br />

sowie organisationspsychologische Perspektiven auf Schule einbezogen werden. Weitere<br />

Grundlagen dafür sind relevante bisherige Arbeiten der deutschen und internationalen Schulforschung,<br />

die vorhandenen empirischen Befunde der Schulwirksamkeits- und Schulentwicklungsforschung<br />

sowie die bisher erarbeiteten eigenen Überlegungen, deren Fortschreibung<br />

ansteht. Auf breiter theoretischer Basis wird eine schultheoretische Positionierung von Schulleitung<br />

entwickelt. Empirische Forschungsergebnisse der Schulforschung werden "verortet",<br />

aber es sollen auch Forschungsdesiderate aufgezeigt und forschungsmethodische Ansprüche<br />

formuliert werden. Das Projekt wird von der Selbstständigen Forschergruppe "Bedingungen<br />

schulischer Lernprozesse und deren Förderung" durchgeführt.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung (ZLB) (Postfach<br />

900221, 99105 Erfurt)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0361-737-2771 o. -2770, Fax: 0361-737-2779,<br />

e-mail: sfg@uni-erfurt.de)<br />

[173-L] John-Koch, Monika:<br />

Nicht-normative Steuerung durch Ziele und Vergleiche: Benchmarking als nationales und<br />

europäisches Phänomen, in: Janbernd Oebbecke (Hrsg.): Nicht-normative Steuerung in dezentralen<br />

Systemen, Wiesbaden: Steiner, 2005, S. 363-402, ISBN: 3-515-08694-3 (Standort: USB<br />

Köln(38)-32A5906)<br />

INHALT: Seit Beginn der 1990er Jahre haben sich Leistungsvergleiche in der öffentlichen Verwaltung<br />

in Deutschland zunehmend etabliert, welche als Reformverstärker die von den<br />

Kommunen ergriffenen Maßnahmen der Modernisierung nach dem Neuen Steuerungsmodell<br />

durch die Einführung von Wettbewerbselementen unterstützen und intensivieren sollen.<br />

Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit, den Stand der erbrachten Leistung zu reflektieren, eigene<br />

Stärken und Schwächen zu analysieren und von innovativen Lösungen anderer Verwaltungsorganisationen<br />

zu lernen. Nicht zuletzt sollen Leistungsvergleiche der politischen Führung<br />

mit Berichten über die Qualität der Auftragserfüllung, die Intensität der Kundenorientierung,<br />

den Grad der Mitarbeiterzufriedenheit und den Stand der Wirtschaftlichkeit der Aufga-


178 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

benwahrnehmung diejenigen Informationen liefern, die eine zielgerichtete Lenkung des Gemeinwesens,<br />

ein rechtzeitiges Gegensteuern und neue Prioritätensetzung ermöglichen. Beginnend<br />

auf der kommunalen Ebene, entdeckten einzelne Länder das Instrument des Leistungsvergleichs,<br />

bevor fast zehn Jahre später der Bund das Reforminstrument "Benchmarking"<br />

aufgriff und programmatisch institutionalisierte. Im vorliegenden Beitrag werden einige<br />

dieser Ansätze und ihre Ergebnisse exemplarisch dargestellt. Es werden ferner die Methode<br />

der offenen Koordinierung erläutert und einige Schlussfolgerungen für die nicht-normative<br />

Steuerung gezogen. (ICI2)<br />

[174-L] Kersting, Norbert:<br />

Politikberatung und Verwaltungsreform, in: Gerhard Kümmel (Hrsg.): Wissenschaft, Politik<br />

und Politikberatung : Erkundungen zu einem schwierigen Verhältnis, Frankfurt am Main: P. Lang,<br />

2004, S. 171-192, ISBN: 3-631-52004-2 (Standort: UB Paderborn(466)-P31/OVE1761)<br />

INHALT: "Der Autor dieses Beitrags widmet sich daraufhin dem Bereich der Verwaltungsreform,<br />

die zunächst von den Städten und Kommunen angesichts zunehmender Leistungsüberforderung<br />

durch wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten bei gleichzeitig konstatierter Politikverdrossenheit<br />

in die Wege geleitet wurde, jedoch zwischenzeitlich ein Thema des gesamten<br />

öffentlichen Sektors geworden ist. Die Strategie der Verwaltungsmodernisierung firmiert<br />

unter dem Rubrum 'Neues Steuerungsmodell', das sich an angelsächsischen Konzepten des<br />

'New Public Management' orientiert und im Kontext eines größeren politischen Reformprozesses,<br />

eines Trends zu vermehrter Bürgerbeteiligung, zu sehen ist. Angestrebt wird dabei<br />

nichts weniger als eine Modernisierung des öffentlichen Dienstes und die Wiederherstellung<br />

seiner Leistungsfähigkeit. Der Autor zeichnet nach, wie die Modernisierung der Verwaltung<br />

aus ihr selbst heraus kam und wie es gelang, eine Reformallianz zu schmieden, in der sich<br />

Sozialwissenschaftler neben Wirtschaftswissenschaftlern und einigen Juristen, die Vertreter<br />

der Verwaltung wie auch die den Gewerkschaften nahe stehende Hans-Böckler-Stiftung und<br />

die der Unternehmerseite zuneigenden Bertelsmann-Stiftung wieder fanden und somit traditionelle<br />

Konfliktlinien in den Hintergrund rückten. Besonderes Augenmerk richtet Kersting auf<br />

die Arbeit und die Rolle der daraus hervorgegangenen 'Kommunalen Gemeinschaftsstelle für<br />

Verwaltungsvereinfachung'. Darüber hinaus identifiziert Kersting die Leistungen, aber auch<br />

die Fehlleistungen der noch unabgeschlossenen Verwaltungsreform, analysiert das Verhältnis<br />

zwischen den Beratern und den Zu-Beratenden und schließt mit einer Schwachstellenanalyse<br />

des ,Neuen Steuerungsmodells' in der Verwaltungsreform und einem Plädoyer zugunsten einer<br />

systemischen und diskursiven Politikberatung, zumindest in diesem Bereich." (Autorenreferat)<br />

[175-L] Klein, Paul:<br />

Die Integration der Bundeswehr in Staat und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland,<br />

in: Thomas Jäger, Gerhard Kümmel, Marika Lerch, Thomas Noetzel (Hrsg.): Sicherheit und Freiheit<br />

: außenpolitische, innenpolitische und ideengeschichtliche Perspektiven ; Festschrift für Wilfried<br />

von Bredow, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 268-282, ISBN: 3-8329-0443-3<br />

(Standort: UB Bonn(5)-2004-1666)<br />

INHALT: Der Autor beschreibt zunächst die verfassungsmäßige Einbindung der Bundeswehr,<br />

wie sie in der Idee vom "Staatsbürger in Uniform" oder bei den parlamentarischen Kontrollinstanzen<br />

zum Ausdruck kommt. Er skizziert anschließend das zwiespältige Bild der Bun-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 179<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

deswehr in der öffentlichen Meinung vor dem Hintergrund der vergangenen NATO-Abschreckungsdoktrin<br />

und der Nachrüstungsdebatte, um dieses mit dem heutigen Meinungsbild<br />

zu vergleichen. Er berichtet aus einigen empirischen Untersuchungen, z.B. von den Ergebnissen<br />

der jährlichen repräsentativen Bevölkerungsumfragen des Sozialwissenschaftlichen Instituts<br />

der Bundeswehr. Seine Ausführungen beziehen sich auf die unterschiedlichen Einstellungen<br />

in den alten und neuen Bundesländern, auf die kritischen Einstellungen bei den Jugendlichen<br />

sowie auf den allgemeinen gesellschaftlichen Wertewandel. Wenn die gesetzliche Einordnung<br />

der Bundeswehr in das staatliche System der Bundesrepublik Deutschland betrachtet<br />

und darüber hinaus festgestellt wird, dass die Streitkräfte nur bei Minderheiten in der Bevölkerung<br />

zur Disposition stehen, dass ihre Wichtigkeit im Meinungsbild ungebrochen ist und<br />

dass sie und die Wehrform der Wehrpflichtarmee von einer breiten Mehrheit positiv beurteilt<br />

werden, so liegt es insgesamt nahe, eine Akzeptanzkrise zu verneinen. Demgegenüber muss<br />

aber auch auf die hohe Zahl der Kriegsdienstverweigerer, auf die fehlenden Freiwilligen und<br />

auf die mangelnde Bereitschaft der Bevölkerung, sich persönlich für die Streitkräfte im Frieden<br />

oder gar im Verteidigungsfall zu engagieren, hingewiesen werden. Die Befunde lassen<br />

also erkennen, dass sich die Bundeswehr in Teilbereichen der Gesellschaft mit ihrer Anerkennung<br />

schwer tut. (ICI2)<br />

[176-L] Klimek, Petra:<br />

Interkommunale Kooperation als Herausforderung und Chance: Stärkung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung, in: Nicole Munk, Georg Nienaber (Hrsg.): Standpunkte in der Stadtpolitik :<br />

kommunal-, regional- und medienwissenschaftliche Ansätze, Aachen: Shaker, 2004, S. 71-89,<br />

ISBN: 3-8322-3378-4 (Standort: UB Duisburg(464)-PDH4692d)<br />

INHALT: Die Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung lässt sich nach Einschätzung der<br />

Autorin nur dann zutreffend erfassen, wenn alle gesetzlichen Grundlagen in Betracht gezogen<br />

werden, die mittelbar oder unmittelbar für diesen Verwaltungsbereich maßgebend sind. Wie<br />

eine kurze Übersicht über die gesetzlichen Grundlagen zeigt, ist die kommunale Selbstverwaltung<br />

keine staatsfreie Verwaltung im gesellschaftlichen Raum wie zu Beginn des vorletzten<br />

Jahrhunderts und somit nicht ausschließlich auf die lokalen Angelegenheiten bezogen. Art<br />

und Ausmaß der gesetzlichen Regelungen zeigen vielmehr, dass die Kommunalverwaltung<br />

zunehmend in die gesamte öffentliche Verwaltung hineingewachsen ist. Das Resultat ist eine<br />

stärkere Vernetzung zwischen lokaler Verwaltung und überregionalen Entscheidungsträgern,<br />

eine stärkere Steuerung der kommunalen Selbstverwaltung durch Bundes-, Landes- und EU-<br />

Gesetze sowie eine zunehmende finanzielle Abhängigkeit vom Staat. Die Autorin skizziert<br />

vor diesem Hintergrund einige Finanzierungswege zur Bewältigung der kommunalen Finanzprobleme<br />

und stellt die Bedeutung von Kooperationen im Kontext regionaler Standortsicherung<br />

heraus. Sie diskutiert ferner die Frage, ob die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung<br />

nach einer regionalen Entwicklungsdynamik verlangt. (ICI2)


180 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

[177-F] Knie, Andreas, Prof.Dr.phil.; Simon, Dagmar, Dr.; Borcherding, Anke; Potthast, Jörg;<br />

Enders, Jürgen, Prof.Dr.; Jongbloed, B.W.A., Dr.; Quéré, Michel, Prof.; Tchalkov, Ivan, Dr.; Vassileva,<br />

Mimi Ivanova; Meyer, Martin, Dr.; D'Este, Pablo, Dr.; Truffer, Bernhard, Dr.; Konrad,<br />

Kornelia, Dr.; Kutinlahti, Pirjo, Dr.; Oksanen, Juha (Bearbeitung):<br />

Production of Knowledge revisited: the impact of academic spin-offs on public research performance<br />

in Europe (PROKNOW)<br />

INHALT: This project aims at analysing the interactions between public research institutions and<br />

academic spin-offs focusing on the impact of entrepreneurial and scientific activities on the<br />

academic research system. Based upon approaches in organisational sociology, science policy<br />

studies and science studies and analyzing the gains and losses of spin-off activities for public<br />

research institutions, PROKNOW examines the relevance of public and private forms of<br />

knowledge in innovative processes of knowledge production. Academic spin-offs often epitomize<br />

innovative forms of knowledge production and are thus an exemplary topic to study<br />

innovation processes in the interaction of science, economy and society. PROKNOW proposes<br />

a European-wide comparison of research institutions in seven countries, including the<br />

three biggest research systems, Germany, France and the UK, the highly innovative systems<br />

of the Netherlands, Switzerland and Finland, and the associated candidate country Bulgaria.<br />

Institutionally PROKNOW analyses different forms of public sector research institutions, for<br />

example university and extra-university institutions. In terms of economic sectors, the project<br />

focuses on life sciences, information sciences and nanotechnology. Thus, PROKNOW allows<br />

for developing the institutional and organisational conditions for a profitable interaction between<br />

public research institutions and academic spin-offs.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Production of Knowledge<br />

revisited: the impact of academic spin-offs on public research performance in Europe<br />

(PROKNOW). Specific targeted research or innovation project. Anex I - "Description of<br />

work". Sixth framework programme priority 7 "Citizens and governance in a knowledge<br />

based society". Proposal, No. 028577. 2005, 57 p. (http://www.wz-berlin.de/ag/wp/pdf/pro<br />

know_projekt.pdf ).<br />

ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Europäische Union<br />

INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Projektgruppe Wissenschaftspolitik<br />

(Reichpietschufer 50, 10785 Berlin); Universiteit Twente, Center for Higher<br />

Education Policy Studies -CHEPS- (Drienerloolaan 5, 7500 AE Enschede, Niederlande);<br />

Fondation Nationale des Sciences Politiques - Institut d'Études Politiques (27 rue Saint-<br />

Guillaume, 75337 Paris, Frankreich); Bulgarian Academy of Sciences Sofia, Institute of Sociology<br />

(Moskovska Str. 13A, 1000 Sofia, Bulgarien); University of Sussex Brighton, Science<br />

and Technology Policy Research -SPRU- (Freeman Centre, Falmer, Brighton, Vereinigtes<br />

Königreich); Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für<br />

Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- (Seestrasse 79, 6047<br />

Kastanienbaum, Schweiz)<br />

KONTAKT: Knie, Andreas (Prof.Dr. Tel. 030-25491-206, Fax: -213,<br />

e-mail: knie@wz-berlin.de); Simon, Dagmar (Dr. Tel. 030-25491-588, Fax: -582,<br />

e-mail: dsimon@wz-berlin.de); Borcherding, Anke (Tel. 030-25491-230, Fax: -209,<br />

e-mail: borcherding@wz-berlin.de)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 181<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

[178-F] Knöbl, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Der Wandel militärischer Institutionen nach dem Ende des Kalten Krieges<br />

INHALT: In diesem noch jungen vergleichenden Projekt wird versucht, grundlegende Determinanten<br />

des Umbaus militärischer Institutionen nach dem Ende des Kalten Krieges herauszuarbeiten.<br />

Gefragt wird nach den Akteuren, die in verschiedenen westeuropäischen Ländern<br />

unterschiedlich schnell den Umbau des Militärs von Wehrpflichtigen- zu Berufsarmeen vorangetrieben<br />

haben, und danach, welche Legitimität heutige Armeen in unterschiedlichen<br />

Ländern aufgrund je spezifischer historischer Traditionen beanspruchen können.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Knöbl, Wolfgang: Krieg, 'Neue Kriege' und Terror: sozialwissenschaftliche<br />

Analysen und 'Deutungen' der aktuellen weltpolitischen Lage. in: Soziologische<br />

Revue, 27, 2004, 2, S. 186-200.+++Ders.: Europäische Sicherheit aus soziologischer Perspektive.<br />

in: Hauser, Gunther; Kernic, Franz (Hrsg.): Handbuch zur Europäischen Sicherheit.<br />

Frankfurt/ Main: P. Lang. 2005, S. 29-40.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie<br />

Lehrstuhl für Sozialwissenschaften und Soziologie, insb. international vergleichende Soziologie<br />

(Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-397202, Fax: 0551-397692, e-mail: wknoebl@gwdg.de)<br />

[179-F] Kraft, Alexandra, Dr. (Bearbeitung); Moser, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Erfassung der Kundenzufriedenheit im Rahmen des Verwaltungsbenchmarkings süddeutscher<br />

Universitäten<br />

INHALT: Im Rahmen eines Verwaltungsbenchmarking der beteiligten Hochschulen findet zum<br />

Abschluss eine Kundenbefragung statt. Es werden dabei die vier zentralen Bereiche Studierendenverwaltung,<br />

Prüfungsverwaltung, Haushalt und Personal sowie Gebäudemanagement<br />

betrachtet. Es wird sowohl die Höhe der Kundenzufriedenheit als auch die Ausrichtung der<br />

Kundenorientierung betrachtet. Die Befragung beinhaltet zudem Fragen nach Änderungswünschen<br />

auf Seiten der Kunden (v.a. Studierende und Lehrstühle), so dass die Ergebnisse als<br />

Basis für organisationelle Veränderungen dienen können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland<br />

METHODE: Die Universitätsverwaltungen agieren als interne Dienstleister, so dass Erkenntnisse<br />

aus der Forschung zu internen Kunden und zur Dienstleistung Ausgangspunkt der theoretischen<br />

Überlegungen waren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte<br />

Befragung, telefonisch (Stichprobe: 25; Expertenbefragung innerhalb der Hochschulverwaltung;<br />

Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe:<br />

500; Kunden der Universitätsverwaltungen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Universität<br />

Erlangen-Nürnberg; Universität Stuttgart; Universität Ulm; Technische Universität Darmstadt<br />

FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />

Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie<br />

(Postfach 3931, 90020 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-5302-249, e-mail: alexandra.kraft@wiso.uni-erlangen.de)


182 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

[180-L] Küchler, Dirk:<br />

Ordnungshüter oder Mobilitätsmanager?: Grenzen und Möglichkeiten von Organisationsentwicklung<br />

im Bereich der öffentlichen Verwaltung am Beispiel einer Polizeibehörde, Duisburg<br />

2005, 144, LXI S. (Graue Literatur; URL: http://www.ub.uni-duisburg.de/ETD-db/theses/<br />

available/duett-11282005-094105/unrestricted/Kuechler_Diss.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/<br />

dokserv?idn=977602451&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=977602451.pdf)<br />

INHALT: "Die Dissertation untersucht die Organisationsentwicklung in der öffentlichen Verwaltung<br />

am Beispiel einer Polizeibehörde. Sie folgt dabei der Theorie autopoietischer Systeme<br />

nach Niklas Luhmann und erarbeitet, was aus sozialwissenschaftlicher Perspektive innerhalb<br />

zweier Subsysteme des politischen Teilsystems der Gesellschaft (Polizeipräsidium sowie Polizeipublikum)<br />

beobachtet werden kann und welche Konsequenzen daraus ableitbar sind. Die<br />

Dissertation folgt konsequent Luhmanns zirkulärer Denkweise, innerhalb derer jede benutzte<br />

Begrifflichkeit die Kenntnis der jeweils folgenden schon voraussetzt. In einer kritischen Auseinandersetzung<br />

mit Luhmann fordert der Autor beständig einen zentralen Punkt ein, in dem<br />

alles zusammenläuft: Ein autopoietisches System wird als ein soziales System betrachtet, das<br />

neue Kommunikationselemente aus den Kommunikationen entwickelt, aus denen es bereits<br />

besteht." (Autorenreferat)<br />

[181-F] Kuhlmann, Sabine (Bearbeitung):<br />

Lokale Verwaltungsreform in Deutschland und Frankreich im Vergleich<br />

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich<br />

ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Politikwissenschaft<br />

Lehrstuhl Vergleichende Stadt- und Regionalpolitik (Universitätsstr. 150, 44801 Bochum)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0234-32-28409, Fax: 0234-32-14487,<br />

e-mail: manuela.thurm@ruhr-uni-bochum.de)<br />

[182-L] Lange, Hans-Jürgen; Schenck, Jean-Claude:<br />

Verwaltungsreform als Polizeipolitik: neue Steuerung und die Alternativen zur Betriebsökonomie,<br />

in: Martin H. W. Möllers, Robert Chr. van Ooyen (Hrsg.): Jahrbuch Öffentliche Sicherheit<br />

2004/2005, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2005, S. 299-315, ISBN: 3-935979-58-4<br />

(Standort: UB d. Bundeswehr Hamburg(705)-POL001/Z13203/2004/2005)<br />

INHALT: Seit Mitte der 90er Jahre ist zu beobachten, dass die in anderen Verwaltungsbereichen<br />

geführte Diskussion über Verwaltungsreformen nun auch verstärkt den Bereich der Inneren<br />

Sicherheit, speziell die Polizei, erreicht. Die zugrunde liegende Diskussion ist die international<br />

geführte über Verfahrensweisen des New Public Management. Im Kern geht es um eine<br />

stärkere betriebsökonomische Ausrichtung des polizeilichen Handelns, die u. a. auch mit der<br />

Zielsetzung einer besseren Wirksamkeit von Policy-Programmen begründet wird. In der bisherigen<br />

Rezeption des New Public Management (NPM) bzw. des deutschen Pendants, des<br />

Neuen Steuerungsmodells (NSM), steht vor allem die binnenorientierte Steuerung im Vordergrund.<br />

In der Zielsetzung geht es darum, die bisherige input-orientierte Verwaltungstätigkeit<br />

abzuändern zugunsten einer auf Output und Outcome orientierten Form des Verwaltungshandelns.<br />

Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit ein solchermaßen betriebsökono-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 183<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

misch ausgerichtetes Programm mit den Bedingungen des Politikfeldes und damit den Voraussetzungen<br />

polizeilichen Handelns zu vereinbaren ist. Die Ausführungen zeigen: Die feinen<br />

Unterschiede eines Unternehmens, welches am Markt bestehen muss, zu einer zwar modernisierten<br />

Polizei, die aber weiterhin auf der Grundlage von Gesetzen arbeitet, weiterhin tief in<br />

die Rechte der Bürger einzugreifen berechtigt ist, die ein weiterhin staatlich besoldetes und<br />

beamtetes Personal beschäftigt, ihre Sachfinanzierung weiterhin aus Steuermitteln bestreitet,<br />

all dies wird als zu bedenkende anders gelagerte Rahmenbedingungen nicht mehr zugelassen.<br />

Damit entzieht sich diese Reformposition aber zugleich die Grundlage für die zwar zeitgemäße,<br />

dennoch allzu vereinfachte Übertragung unternehmerischer Modelle auf eine staatliche<br />

Exekutivbehörde par excellence, wie die Polizei sie bildet. (ICA2)<br />

[183-L] Lange, Hans-Jürgen; Schenck, Jean-Claude:<br />

Neue Steuerungsmodelle in der Polizei: Auswirkungen auf lokale Sicherheit, in: Rainer Prätorius<br />

(Hrsg.): Wachsam und kooperativ? : der lokale Staat als Sicherheitsproduzent, Baden-Baden:<br />

Nomos Verl.-Ges., 2002, S. 108-119, ISBN: 3-7890-7793-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-<br />

11KH301,80W1K8)<br />

INHALT: Die Autoren geben zunächst einen kurzen Überblick über die gegenwärtigen Staats-<br />

und Verwaltungsreformen, um anschließend die Auswirkungen des Neuen Steuerungsmodells<br />

(NSM) auf die lokale Sicherheit in Nordrhein-Westfalen zu untersuchen. Das NSM bei der<br />

nordrhein-westfälischen Polizei steht im Kontext (1) der Einführung einer zweigeteilten<br />

Laufbahn, (2) der Änderung der Aufbauorganisation von einer dreigeteilten in eine zweiteilige<br />

Abteilungsstruktur, (3) der aufgabenkritischen Untersuchungen auf der Basis zweier Gutachten<br />

von Kienbaum, (4) der Einrichtung eines landesweiten polizeiinternen Kommunikationsnetzes,<br />

(5) der Implementation des NSM und (6) einer neuen Kultur der administrativen<br />

Zusammenarbeit. Die Auswirkungen des NSM auf die lokale Sicherheit beziehen sich vor allem<br />

auf das System der Zielvereinbarungen und die dezentrale Ressourcenverantwortung in<br />

Verbindung mit der Budgetierung, wie die Autoren im einzelnen zeigen. Sie gehen ferner auf<br />

die Verbesserung der Bürger- und Kundenorientierung bei der polizeilichen Arbeit ein und<br />

diskutieren abschließend die Frage nach der Funktion und den Aufgaben der Polizei im lokalen<br />

Staat. (ICI2)<br />

[184-L] Machura, Stefan:<br />

Politik und Verwaltung, (Forschung Politik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 197 S.,<br />

ISBN: 3-531-14819-2 (Standort: UB Passau(739)-51MF7040M151)<br />

INHALT: Die Beiträge des Sammelbandes behandeln verwaltungswissenschaftliche Grundlagendebatten<br />

mit ihren ideologischen Hintergründen, den Anteil der Verwaltung an der Gesetzgebung<br />

sowie verwaltungspolitische Weichenstellungen auf politischer Ebene und Entscheidungen<br />

im Verwaltungsalltag. Des Weiteren geht es um die Eroberung neuer Tätigkeitsfelder<br />

durch die Verwaltung, die Privatisierung, public private partnerships sowie das Verhältnis<br />

von Verwaltung zu Bürgern und Medien. Die Beiträge gliedern sich in fünf Gruppen. Der erste<br />

Themenbereich behandelt Grundlagen der öffentlichen Verwaltung und die Politisierung<br />

der Ministerialverwaltung. Der zweite Bereich diskutiert Fragen der Kommunalwirtschaft<br />

und die Ziele kommunaler Unternehmen. Im dritten Teil geht es um die Identität von Funktionsträgern<br />

im Management öffentlicher Unternehmen. Die Beiträge der vierten Gruppe fra-


184 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

gen kritisch nach dem Funktionieren der Öffentlichkeit in öffentlichen Unternehmen. Abschließend<br />

wird mit der Privatisierung ein Bündel von Strategien untersucht, mit denen sich<br />

die öffentliche Hand von Aufgaben zu entlasten sucht; es werden aber auch Alternativen zur<br />

Privatisierung öffentlicher Einrichtungen aufgezeigt. (ICE2)<br />

[185-L] Maravic, Patrick von:<br />

Public Management Reform und Korruption: unbeabsichtigte Folgen, in: Verwaltungsarchiv :<br />

Zeitschrift für Verwaltungslehre, Verwaltungsrecht und Verwaltungspolitik, Bd. 97/2006, H. 1, S.<br />

89-113 (Standort: USB Köln(38)-Fa118; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Begünstigt New Public Management (NPM) Korruption in der öffentlichen Verwaltung?<br />

Die Frage betrifft das Verhältnis zwischen dem sich scheinbar homogen und global, jedoch<br />

durchaus nicht einheitlich vollziehenden und als New Public Management bezeichneten<br />

Verwaltungsmodernisierungstrend und der Korruptionsanfälligkeit von Verwaltungen. Korruption<br />

bezeichnet ganz allgemein den Missbrauch von Macht zum persönlichen Nutzen.<br />

Korruption erfolgt im Rahmen einer direkten oder indirekten Austauschbeziehung zwischen<br />

Bestechendem und Bestochenem, die nicht notwendig monetärer Natur und nicht notwendig<br />

an ein öffentliches Amt gebunden sein muss. Insgesamt verweisen die beschriebenen Fallbeispiele<br />

deutlich auf die Korruptionsanfälligkeit von Verwaltungen. Zukünftig wird das Risiko<br />

dezentralisierter Korruption in dem Maße zunehmen, in dem erstens Korruption nicht als<br />

normaler Risikofaktor einer zunehmend nicht-öffentlichen Leistungserbringung behandelt<br />

wird, zweitens dezentrale Leistungserbringer nicht in eine öffentliche Verantwortungsethik<br />

eingebettet werden und drittens Antikorruptionsmaßnahmen nicht als notwendige Bedingung<br />

für eine öffentliche Auftragsvergabe verstanden werden. Die Vorstellung von einer korruptionsfreien<br />

Organisation bleibt weiterhin eine Illusion. (ICA2)<br />

[186-L] Mensching, Anja:<br />

"Goldfasan" versus "Kollege vom höheren Dienst": zur Rekonstruktion gelebter Hierarchiebeziehungen<br />

in der Polizei, in: Ralf Bohnsack, Aglaja Przyborski, Burkhard Schäffer<br />

(Hrsg.): Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis, Opladen: B. Budrich, 2006, S.<br />

153-167, ISBN: 3-938094-41-9<br />

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Erforschung der Organisationskultur der Polizei und<br />

untersucht "gelebte Hierarchiebeziehungen" von PolizistInnen unterschiedlicher Hierarchiestufen<br />

und Altersgruppen. "Gelebte Hierarchiebeziehungen" sind solche, die sich in handlungspraktischer,<br />

alltäglicher Auseinandersetzung mit "formellen" Hierarchiebeziehungen<br />

herausbilden. Anhand der Analyse von hierarchie-heterogen und hierarchie-homogen zusammengestellten<br />

Diskussionsgruppen arbeitet der Autor unterschiedliche Hierarchieverständnisse<br />

heraus und unterscheidet einen positionsorientierten von einem erfahrungsbasierten Modus.<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei auf Korrespondenzen zwischen propositionaler und<br />

performativer Ebene gelegt, d.h. darauf, dass die Diskussionsteilnehmer in ihren Diskussionen<br />

nicht nur über Hierarchiebeziehungen sprechen, sondern diese auch im Diskurs aktualisieren<br />

bzw. leben. Die Untersuchung verdeutlicht, dass eine Organisation nicht als das erscheint,<br />

was postuliert wird (die auf Positionen und Funktionen ruhende Autorität ihrer Mitglieder),<br />

sondern als die gelebte Praxis der Über- und Unterordnung. (ICH2)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 185<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

[187-F] Pitschas, Rainer, Prof.Dr.iur. (Leitung):<br />

Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

INHALT: Das Projekt "Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit" erstreckt sich auf verschiedene<br />

Arbeitsfelder der Sektionsbereiche der Sektionen I und III. Insoweit die Binnenprozesse der<br />

Modernisierung der öffentlichen Gerichtsbarkeit im Vordergrund stehen, geht es einerseits<br />

um den Einsatz von Managementmethoden und betriebswirtschaftlichen Instrumentarien, ferner<br />

um die Veränderung der Arbeitsorganisation innerhalb der Verwaltungsgerichte im Gefolge<br />

der Neuen Medien und der Entwicklung der I & K-Technologien. Zugleich und andererseits<br />

geht es um Aspekte der politischen Steuerung und der Verbindung der Modernisierungsschritte<br />

mit der Gestaltung des Prozessrechts unter vorrangiger Berücksichtigung von<br />

Bürgernähe gerichtlicher Verfahren und ihrer Streitschlichtungsfunktion (Sektion III). Die<br />

gegenwärtige Staatsmodernisierung in Deutschland erfordert dabei eine der Eigenrationalität<br />

der Verwaltungsrechtsprechung angemessene Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Die<br />

Gründe hierfür und ihre Ziele sind bekannt. Sie erfordern einerseits neue Wege der Ausgestaltung<br />

von Streitschlichtung, wobei vor allem Überlegungen zur Einführung einer Mediation<br />

in den Verwaltungsprozess künftig in den Vordergrund treten werden. Auf der anderen Seite<br />

müssen solche und andere prozessrechtlichen Reformen durch einen gesteuerten Wandel der<br />

Gerichtsorganisation ergänzt werden. Das hiesige Forschungsprojekt hat inzwischen die verschiedentlich<br />

publizierten Vorschläge, die auf eine "Verschlankung" der Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

durch deren erweiterte Technisierung und Organisationsveränderungen gerichtet<br />

sind, auf ihre Plausibilität und den Grad ihres Beitrags zur ganzheitlichen Zielverwirklichung<br />

der Justizmodernisierung analysiert und ausgemessen. Dabei geht es dem Forschungsprojekt<br />

zunächst darum zu klären, ob die verfassungsrechtlich garantierten Positionen der Gerichtspersonen<br />

und Verfahrensbeteiligten gewahrt bleiben. Denn im Zusammenhang und in dem<br />

Maße, in dem Koordination und Steuerung der Rechtsprechung auf der Grundlage konkreter<br />

Auslastungsanalysen sowie in Kenntnis der finanziellen Rahmenbedingungen überprüfbar<br />

gemacht werden, rücken Versuche zur Produktbeschreibung verwaltungsrichterlicher Tätigkeit<br />

sowie zur Einführung einer Kosten-Leistungs-Rechnung in den Mittelpunkt von Reformanstrengungen,<br />

die einerseits zu Einbußen der richterlichen Verantwortung führen könnten.<br />

Dies hat auch die Einführung eines Controllings in der Justiz zur Folge. Andererseits sind<br />

diese Veränderungen die Vorbedingungen eines wirksamen Qualitätsmanagements im richterlichen<br />

Bereich einschließlich entsprechender Personalentwicklung. Das Forschungsprojekt<br />

fügt sich damit in das Forschungsprogramm der Sektion I nahtlos ein. Es verspricht, die derzeit<br />

mit wachsender Intensität um die Erforderlichkeit und Reichweite der justiziellen Modernisierung<br />

in der Verwaltungsgerichtsbarkeit geführte Diskussion erheblich zu befruchten.<br />

Zugleich leistet es einen Beitrag zur gegenwärtigen Staatsmodernisierung in Deutschland. Insofern<br />

findet es seinen Schwerpunkt in der Sektion I. Neue Horizonte i. S. der Sektion III eröffnen<br />

darüber hinaus die gegenwärtigen Modellprojekte für die Einführung einer "Mediation"<br />

in den Verwaltungsprozess. Der Mediation (Vermittlung) geht es um die Lösung von<br />

Sachproblemen in Konfliktsituationen. Diese wird üblicherweise vorgerichtlich und außergerichtlich<br />

angestrebt, kann aber auch in einem schon laufenden Rechtsstreit angewendet werden.<br />

Das Forschungsprojekt hat in der letzten Zeit auch diese neuen Wege der Ausgestaltung<br />

von Streitschlichtung in seine Überlegungen einbezogen. Insbesondere bleibt zu prüfen, ob<br />

die gerichtsverbundene Mediation die Streitparteien tatsächlich in die Lage versetzt, eigenverantwortlich<br />

einen Ausweg aus dem Streit zu finden und inwieweit dadurch die Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

im Verhältnis zur Gesellschaft entbehrlich wird.


186 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich<br />

(Stichprobe: ca. 30; Richter der Verwaltungsgerichtsbarkeit; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit<br />

durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Pitschas, Rainer: Leistungsgrenzen gerichtlicher Entscheidungen:<br />

das Beispiel der Verwaltungsgerichtsbarkeit. in: Hof, Hagen; Schulte, Martin (Hrsg.): Wirkungsforschung<br />

zum Recht III: Folgen von Gerichtsentscheidungen. 2001, S. 129-149.+++<br />

Ders.: Kommunale Selbstverwaltung und Mediation: zur Notwendigkeit neutraler Streitschlichtung<br />

in Konflikten mit der lokalen Zivilgesellschaft. in: Festschrift W. Brohm zum 70.<br />

Geburtstag. München 2002, S. 709-724.+++Pitschas, Rainer; Walther, Harald (Hrsg.): Mediation<br />

in der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Vorträge und Arbeitsergebnisse der Projekt-Werkstatt<br />

am 27. Januar 2005 mit weiteren Beiträgen. Speyerer Arbeitsheft (ISSN 0179-2318), Nr. 173.<br />

Speyer: Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften 2005, 386 S.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Lehrstuhl für<br />

Verwaltungswissenschaft, Entwicklungspolitik und öffentliches Recht (Postfach 1409, 67324<br />

Speyer)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 06232-654-345, e-mail: rpitschas@dhv-speyer.de)<br />

[188-L] Promberger, Kurt; Bernhart, Josef (Hrsg.):<br />

Leitlinien der kommunalen Verwaltungsentwicklung, (Management und Unternehmenskultur:<br />

Schriftenreihe der Europäischen Akademie Bozen, Bd. 9), Wien: Linde 2004, 391 S., ISBN: 3-<br />

7073-0703-4 (Standort: USB Köln(38)-33A1954)<br />

INHALT: "Während sich die kommunale Verwaltungsmodernisierung im deutschsprachigen<br />

Raum noch immer am so genannten 'Neuen Steuerungsmodell' orientiert und dessen Umsetzung<br />

wesentlich von rechtlichen Rahmenbedingungen bestimmt wird, ist in Italien der Gesetzgeber<br />

die treibende Kraft in der Verwaltungsentwicklung. Italiens Weg zu modernen<br />

Kommunalverwaltungen wurde in den 90er Jahren durch die Neugestaltung der Gemeindeordnung<br />

und die so genannten 'Bassanini-Reformen' geprägt. Leitideen dieser Reformen sind<br />

die Stärkung der Managementorientierung aller Gemeinden Italiens durch die gesetzliche<br />

Verpflichtung zur Anwendung von Managementinstrumenten wie Haushaltsvollzugsplan,<br />

Kaufmännisches Rechnungswesen, Berichtswesen usw. Eine neue Leitlinie der Verwaltungsmodernisierung<br />

bilden immer mehr auch qualitätsorientierte Ansätze, denen sich die vorliegende<br />

Publikation widmet. Die im Buch enthaltenen Beiträge unterschiedlicher Autoren aus<br />

Wissenschaft und Praxis geben einen Überblick über kommunale Verwaltungsentwicklung in<br />

Europa und beschreiben neben Umsetzungsbeispielen aus Italien auch solche aus Spanien,<br />

Deutschland und Österreich." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kurt Promberger: Anforderungen<br />

an eine leistungsfähige Gemeindeverwaltung (19-42); Bruno Susio: Aufbau einer<br />

Qualitätskultur in der öffentlichen Verwaltung (43-64); Dino Mazzorana: Der öffentliche<br />

Dienst zwischen Rechtmäßigkeit und Qualität (65-71); Valter D. Cereda: Das EFQM Modell<br />

für Excellence in der öffentlichen Verwaltung (73-92); Josef Bernhart: Stand der Qualitätsorientierung<br />

in den Gemeinden Italiens (93-147); Renzo Caramaschi: Die Reorganisation der<br />

Gemeinde Bozen nach dem EFQM Modell für Excellence (149-185); Pietro Massobrio: Die<br />

Zertifizierung des Qualitätsmanagements als Meilenstein im Innovationsprozess der Gemeinde<br />

Fidenza (187-202); Markus Bodemann: Kommunales Management in Österreich (203-<br />

268); Franz Josef Promock: CIVES und CIVES.next (269-295); Wolfgang Strehl und Christi-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 187<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

an Pracher: Kommunales Management in Berlin. Die besondere Rolle des Qualitätsmanagements<br />

(297-322); Michael Keneder: Qualitätsorientierung in der Stadt Rosenheim (323-349);<br />

Xavier Sisternas: Stadtverwaltung Barcelona Innovation im Dienste der Bürger (351-386).<br />

[189-L] Rahm, Sibylle:<br />

Einführung in die Theorie der Schulentwicklung, (Beltz Studium), Weinheim: Beltz 2005, 192<br />

S., ISBN: 3-407-25396-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005/6340)<br />

INHALT: Die vorliegende Einführung in die Schulentwicklungstheorie unternimmt zunächst eine<br />

Klärung ihres Gegenstandsbereiches, indem sie vorhandene Modelle und Ansätze zur Schulentwicklung<br />

sowie empirische Ergebnisse dokumentiert, ordnet und theoretisch kontextualisiert.<br />

Auf der Basis dieses Ordnungsversuches wird die Theorie der Schulentwicklung umrissen.<br />

Die Autorin setzt zunächst an bei Dilemmata einer Theoriebildung, die in der Komplexität<br />

des Schulentwicklungsdiskurses begründet liegen. In der Verankerung der Reformdebatte<br />

in historischen Kontexten liegt eine Möglichkeit der Herausarbeitung von Begründungszusammenhängen<br />

für das Modell einer Lernenden Schule. Beiträge der Bezugswissenschaften<br />

wirken bereichernd auf die Theorie der Schulentwicklung, indem sie Theoriehorizonte eröffnen,<br />

die in der Geschichte der Pädagogik bislang wenig Beachtung fanden. Gemeinsame Orientierung<br />

finden Theorieangebote in Bildungskonzepten, die den Diskurs um die "Gute Schule"<br />

in seinen Normativitäten tragen und theoretisch verdichten. Die Auseinandersetzung um<br />

die Verwirklichung von Bildungsideen inlernenden Systemen eröffnet Perspektiven einer Kritischen<br />

Schulentwicklungstheorie, die das Aufklärungspotenzial von Theorieangeboten vor<br />

dem Hintergrund schultheoretischer Erkenntnisse überprüft. (ICA2)<br />

[190-F] Rissland, Anja, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Thye, Iris, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Bürokratieabbau<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe<br />

FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerpräsident - Staatskanzlei<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Postfach<br />

1940, 49009 Osnabrück); Universität Lüneburg, Zentrum für Demokratieforschung<br />

(21332 Lüneburg)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0541-969-2140, e-mail: info@wi.fh-osnabrueck.de)<br />

[191-F] Rudolf, Thomas, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Oberender, Peter, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung):<br />

Public Private Partnership - ein Model für die Ausgestaltung öffentlich-privater Kooperationen<br />

aus Sicht der Public Choice-Theorie (Arbeitstitel)<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl<br />

für VWL IV Wirtschaftstheorie (95440 Bayreuth)


188 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-2835, Fax: 0921-55-2886,<br />

e-mail: thomas.rudolf@uni-bayreuth.de)<br />

[192-L] Schridde, Henning:<br />

Die wandelfähige Verwaltung: Ansätze, Konzepte und Widersprüche, (Diskussionspapiere<br />

und Materialien / Universität Hannover, Institut für Politische Wissenschaft Abt. Sozialpolitik und<br />

Public Policy, Nr. 19), Hannover 2004, 71 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://aspp.jhpc.de/content/view/full/509/)<br />

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit den (notwendigen) Verwaltungsreformen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. In einem ersten Schritt werden zunächst die Herkunft der Konzepte<br />

Verwaltungskultur, Change Management und Organisationales Lernen erläutert. Diese Bausteine<br />

werden anschließend näher beleuchtet und in eine Betrachtung des Managements des<br />

Organisations- und Kulturwandels eingeordnet. Dazu gehören folgende Aspekte: (1) das Verständnis<br />

des organisationalen Wandels, (2) der Widerstand gegen den Wandel, (3) Wandel als<br />

politischer Prozess, (4) Veränderungsstrategien und Ablauf von Veränderungsprozessen, (5)<br />

Verwaltungskultur und Kulturwandel sowie (6) nachhaltige Wandlungs- und Lernfähigkeit<br />

durch Organisationales Lernen. Im dritten Teil werden praktische Anwendungsfelder skizziert<br />

und Chancen und Risiken ausgelotet. Die Umsetzung der Verwaltungsreformen und die<br />

Anpassung der aus der Privatwirtschaft entlehnten Instrumente an die Funktionsbedingungen<br />

des öffentlichen Sektors stellen die eigentliche Achillesferse der Verwaltungsreformen dar.<br />

Die konkrete Vorgehensweise im Change Management kann variieren zwischen den Extremen<br />

top-down oder bottom-up-orientierter Ansatz, radikaler oder evolutionärer Ansatz sowie<br />

Pilotierungen oder flächendeckender Ansatz. Im vierten Schritt werden die abschließenden<br />

Entwicklungsperspektiven diskutiert. Entscheidend für den weiteren Reformprozess wird es<br />

sein, die bisherigen Reformprojekte in den Mittelpunkt reflexiven Lernens sowohl innerhalb<br />

der Verwaltung als auch zwischen Politik und Verwaltung zu stellen, um Lernbarrieren und -<br />

störungen zu überwinden. (ICG2)<br />

[193-F] Seitz, Helmut, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Auswirkungen des demographischen Wandels auf die öffentlichen Haushalte in föderalen<br />

Systemen am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland (Teilprojekt im Rahmen des DFG-<br />

Schwerpunktprogramms "Institutionelle Gestaltung föderaler Systeme: Theorie und Empirie")<br />

INHALT: Ziel des Forschungsprojektes ist die Analyse der Auswirkungen des demographischen<br />

Wandels auf die öffentlichen Budgetstrukturen, wobei insbesondere die Länder- und Gemeindehaushalte<br />

im Vordergrund stehen. Der Schwerpunkt der Betrachtung wird auf die Frage<br />

gelegt, welche Anpassungsnotwendigkeiten und -optionen sich infolge der Auswirkungen<br />

der Demographie auf die Ausgaben und Einnahmen für die fiskalischen Beziehungen zwischen<br />

den Gebietskörperschaften ergeben. Mit diesen Forschungsarbeiten sollen die bislang<br />

vorgelegten Studien, die sich primär auf die öffentlichen Zentralhaushalte bzw. den öffentlichen<br />

Gesamthaushalt beziehen, um die Betrachtung der subnationalen Ebenen und die föderalen<br />

Beziehungen aller staatlichen Ebenen erweitert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM:<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 189<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl<br />

Empirische Finanzwissenschaft und Finanzpolitik (Helmholtzstr. 10, 01062 Dresden)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0351-463-33272, e-mail: helmut.seitz@tu-dresden.de)<br />

[194-L] Spiecker, Indra:<br />

Staatliche Informationsgewinnung im Mehrebenensystem: ein Überblick, in: Janbernd Oebbecke<br />

(Hrsg.): Nicht-normative Steuerung in dezentralen Systemen, Wiesbaden: Steiner, 2005, S.<br />

253-283, ISBN: 3-515-08694-3 (Standort: USB Köln(38)-32A5906)<br />

INHALT: Im vorliegenden Beitrag werden die verschiedenen rechtlichen Möglichkeiten des Staates,<br />

mit Informationsdefiziten umzugehen, überblicksartig dargestellt und hinsichtlich ihrer<br />

juristischen Qualität und ihrer Wirkung als nicht-normatives Steuerungsmittel bewertet. Zu<br />

Beginn wird die allgemeine Informationsgenerierung in Bezug auf die Möglichkeiten und<br />

Grenzen des Staates beschrieben, eine Information im Sinne nicht-normativer Steuerung, d.h.<br />

ohne ordnungsrechtliches Instrumentarium und ohne Zwang und Pflicht zur Auskunft, zu erlangen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt widmet sich den speziellen Möglichkeiten des Staates, eine<br />

Informationsgewinnung im Mehrebenensystem durchzuführen, d.h. unter Beteiligung anderer<br />

Verwaltungsstellen und nachgeordneter Instanzen. Hierzu wird ein Überblick über die Aufgabenteilung<br />

zwischen Legislative und Exekutive, innerhalb der Exekutive sowie im Rahmen<br />

einer Aufsplittung der Hauptentscheidung in selbständige Teilentscheidungen gegeben. Abschließend<br />

wird kurz auf die Beendigung der Informationssuche durch so genannte "Stopp-<br />

Regeln" im Verwaltungsprozess eingegangen. (ICI2)<br />

[195-F] Stock, Patricia, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Zülch, Gert, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Prozessoptimierung und effizienter Personaleinsatz im Krankenhausbereich - Gestaltung<br />

flexibler Arbeitszeitmodelle mit Hilfe der personalorientierten Simulation<br />

INHALT: Aus den aktuellen arbeitsrechtlichen Entwicklungen, wonach z.B. der Bereitschaftsdienst<br />

als vollwertige Arbeitszeit zu betrachten ist (Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom<br />

9. September 2003), ergeben sich gravierende Konsequenzen für Krankenhäuser bei der Gestaltung<br />

von Arbeitszeiten des ärztlichen und pflegerischen Personals. Dies unterstreicht die<br />

Notwendigkeit, die Arbeitsabläufe und den Personaleinsatz effizienter zu gestalten. Gerade<br />

im Bereich der Arbeitszeitgestaltung besteht ein ausgeprägtes Missverhältnis zwischen Anspruch<br />

und Wirklichkeit, wenn von Prozessoptimierungen und Servicequalität der Patientenbehandlungen<br />

in Krankenhäusern gesprochen wird. Ziel dieses Vorhabens ist es, durch grundlagenorientierte<br />

Forschungsarbeiten die Vorteile und Möglichkeiten von flexiblen Arbeitszeitmodellen<br />

im Krankenhausbereich auszunutzen. Eine flexible Anpassung des personellen<br />

Kapazitätsbestandes an Behandlungspfade (angesichts der neuen Diagnostic-Related-Group-<br />

Abrechnungssysteme; kurz: DRG-Abrechnungssysteme) soll zur Sicherstellung und zum<br />

Ausbau des hohen patientenorientierten Servicegrades bei medizinischen Tätigkeiten ausgenutzt<br />

werden, um die im Krankenhaus zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten effizient<br />

zu planen und einzusetzen sowie gleichzeitig mitarbeiterorientierte Zielsetzungen zu realisieren.<br />

METHODE: Mit Hilfe der personalorientierten Simulation soll ein Werkzeug zur Generierung<br />

von flexiblen Einsatzzeitmodellen im Krankenhausbereich erstellt werden. Das Werkzeug


190 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

soll dabei die derzeit gestalteten Arbeits- und Bereitschaftsmodelle, die in den verschiedenen<br />

Abteilungen eines Krankenhauses bestehen, verbessern.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Zülch, Gert; Börkircher, Mikko; Stock, Patricia: Forschungsziel:<br />

flexible Arbeitszeitmodelle. in: Deutsches Ärzteblatt, 37, 2005, S. 2100-2101.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-12 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft<br />

und Betriebsorganisation (Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0721-608-4839, e-mail: patricia.stock@ifab.uni-karlsruhe.de)<br />

[196-F] Studiengruppe für Sozialforschung e.V.:<br />

Patientenakquisition in der Region<br />

INHALT: Zuordnung des Krankenhausstandortes zu den Regionstypen Ballungsräume, Stadt-<br />

Umlandbereiche und Landgebiete; Änderung der Patientenstruktur im Standortraum bspw.<br />

durch schubartige Alterung von Bevölkerungsgruppen; Zielgruppen der Krankenhausbehandlung<br />

im Standortraum nach Diagnosegruppen; Konzept für die Patientenaquisition. Das Ziel:<br />

Sicherung der Kapazitätenauslastung. Das Ergebnis: Schriftlicher Bericht für das jeweilige<br />

Krankhaus, individuell und exclusiv.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Studiengruppe für Sozialforschung e.V. (Staudacher Str. 14, 83250 Marquartstein)<br />

KONTAKT: Institution (Tel: 08641-71-30, Fax: 08641-63-242)<br />

[197-F] Suck, André, Dipl.-Verw.Wiss. (Bearbeitung); Benz, Arthur, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Naturschutz unter sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

INHALT: Gegenstand des Projekts sind Veränderungen im Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft<br />

und zwischen Politik und Verwaltung, die die Bearbeiter seit etwa 1990 beobachten,<br />

und ihre Auswirkung auf die Aufgabenwahrnehmung und die Problemlösungsfähigkeit der<br />

Naturschutzverwaltung. Besonders beachtet werden hierbei die Entwicklungen, die im Zuge<br />

der Verwaltungsmodernisierung in den Ländern ausgelöst wurden. Die Bearbeiter gehen davon<br />

aus, dass die Verwaltungsreformen weitreichende Veränderungen im Verhältnis von<br />

Staat und Gesellschaft bewirken, die mit einer zunehmenden Deregulierung und Privatisierung,<br />

veränderten Kooperationsbeziehungen zwischen Verwaltung und Regelungsadressaten<br />

sowie neuen Formen der Bürgerbeteiligung verbunden sind. Untersucht werden soll, wie diese<br />

Veränderungen die Problemlösungsfähigkeit der Naturschutzverwaltung beeinflussen (z.B.<br />

Arten- und Biotopschutz, Schutz natürlicher und naturnaher Lebensräume). Darüber hinaus<br />

soll herausgefunden werden, ob, inwieweit und mit welchen Folgen im Naturschutz selbst<br />

neue Steuerungs- und Koordinierungsformen eingeführt wurden (etwa Zielvereinbarungen,<br />

Anreizinstrumente, Controlling, Audits, Balanced Score-card, Leistungsvergleiche, etc.). In<br />

einem ersten Schritt werden die Veränderungen im Bereich des Naturschutzes über Experteninterviews<br />

und eine schriftliche Umfrage in den einzelnen Bundesländern erhoben. In einem<br />

weiteren Schritt werden die beschriebenen Veränderungen für die dezentrale Aufgabenwahrnehmung<br />

im Naturschutz genauer untersucht. Hierfür werden in fünf Ländern, die sich hinsichtlich<br />

der Verwaltungsorganisation bzw. -modernisierung unterscheiden, Fallstudien


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 191<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

durchgeführt. Dabei werden die Auswirkungen der Reformen für jeweils zwei Zuständigkeitsgebiete<br />

der Unteren Naturschutzbehörden weiter spezifiziert. Die Untersuchung beantwortet<br />

somit drei zentrale Fragen: 1. Wie haben sich die institutionellen Bedingungen in Staat<br />

und Gesellschaft für den Naturschutz verändert? 2. Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen<br />

auf die Problemlösungsfähigkeit im Naturschutz (d.h. die Fähigkeit zur Koordination<br />

und Konfliktbewältigung zwischen den verschiedenen Interessen)? 3. Welche neuen<br />

Steuerungs- und Koordinationsverfahren bzw. -instrumente wurden im Naturschutz entwickelt,<br />

um auf die Herausforderungen zu reagieren? Insgesamt zielt das Forschungsprojekt<br />

somit auf eine Bestandsaufnahme der für den Naturschutz relevanten Veränderungen. Diese<br />

werden im Hinblick auf die Verwirklichung des Naturschutzrechts und die Leistungsfähigkeit<br />

der Naturschutzbehörden bewertet. Darüber hinaus sollen innovative Steuerungs- und Koordinationsformen<br />

identifiziert und Optionen für einen leistungsfähigen Naturschutz entworfen<br />

werden. ZEITRAUM: seit ca. 1990<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesamt für Naturschutz -BfN-; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit<br />

INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />

Lehrgebiet Politikwissenschaft I Staat und Regieren (Universitätsstr. 41,<br />

58084 Hagen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 02331-987-2160, Fax: 02331-987-326,<br />

e-mail: Arthur.Benz@Fernuni-Hagen.de); Bearbeiter (Tel. 02331-987-4306, Fax: 02331-987-<br />

326, e-mail: Andre.Suck@Fernuni-Hagen.de)<br />

[198-L] Uerpmann, Björn:<br />

Landesforstverwaltungen als Lernende Organisationen: eine systemtheoretische Analyse,<br />

Freiburg im Breisgau 2005, VIII, 234 S. (Graue Literatur; URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/freidok/volltexte/2005/1878/pdf/Landesforstverwaltungen_als_Lernende_Organisationen<br />

_B_Uerpmann.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=975711652&dok_var=d1&dok_ext<br />

=pdf&filename=975711652.pdf)<br />

INHALT: "Die Rahmenbedingungen für das Handeln von Landesforstverwaltungen ändern sich<br />

immer schneller und werden zunehmend komplexer. 'Organisationales Lernen' könnte eine<br />

Antwort auf die zunehmende Komplexität und die sich rasch ändernden Bedingungen sein.<br />

Lernvorgänge in Organisationen sind jedoch bei genauer Betrachtung ebenfalls sehr komplexe<br />

Prozesse. So lassen sich Informationen innerhalb der Verwaltung nur scheinbar 'transportieren'.<br />

Das was fälschlicherweise als 'Informations-Transport' wahrgenommen wird, ist eigentlich<br />

ein Kommunikationsprozess, bei dem zahlreiche Voraussetzungen erfüllt sein müssen,<br />

damit die Informationen sich auf dem 'Transportweg' nicht verändern. Somit ist davon<br />

auszugehen, dass Landesforstverwaltungen ohnehin nur die Informationen in ihrem Lernprozess<br />

berücksichtigen können, die von ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auch kommuniziert<br />

werden. Diese Informationen sind anscheinend jedoch nicht ausschließlich durch die<br />

Umwelt determiniert. Vielmehr ist zu vermuten, dass sie in einem dynamischen Prozess von<br />

Selbst- und Fremdreferenz kommunikativ selektiert werden. Ein solcher Vorgang lässt sich<br />

durch Begriffe wie 'Zweckrationalität', 'Rentabilität' oder 'Macht' mit denen die Betriebswirtschaftslehre<br />

traditionell operiert, nur schlecht beschreiben. Daher sind Steuerungsinstrumente,<br />

die aus solchen traditionellen Differenzkriterien der Betriebwirtschaft abgeleitet werden, für<br />

ein Management organisationalen Wissens nicht ausreichend. Dennoch wird - überspitzt for-


192 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

muliert - in Landesforstverwaltungen meist so getan, als ob Umwelten instruktiv seien und als<br />

ob diese Instruktionen, wenn sie einmal an der Spitze der Verwaltung wahrgenommen wurden,<br />

innerhalb der Organisation wie kleine Pakete verschoben werden könnten, die dann nur<br />

noch an Ort und Stelle von den Mitarbeitern entpackt werden müssen, um erfolgreiches organisationales<br />

Handeln zu ermöglichen. Berücksichtigt man, dass große soziale Systeme - wie<br />

es Landesforstverwaltungen sind - den Veränderungen ihrer Umwelten offensichtlich nicht<br />

nahtlos folgen können, sondern immer Gesichtspunkte der Anpassung berücksichtigen müssen,<br />

und dass die meisten Organisationen letztlich nicht an zu komplexen Umwelten scheitern,<br />

sondern an der nicht gelingenden Selbstanpassung, dann ist es für das Fortbestehen eines<br />

Unternehmens entscheidend auf die gelingende Selbstanpassung bzw. auf ein erfolgreiches<br />

organisationales Lernen hinzuwirken. Um so bedenklicher ist es, wenn die Mechanismen der<br />

Selbstanpassung ungeklärt bleiben und wenn von Kausalitäten ausgegangen wird, die es nicht<br />

ermöglichen, den organisationalen Lernprozess in einer Weise zu beschreiben, die es erlauben<br />

würde, Handlungen für ein Wissensmanagement abzuleiten, das auf die Einflussnahme eben<br />

dieser Selbstanpassung ausgerichtet ist. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Arbeit ein<br />

Modell erzeugt, das es erlaubt 'organisationale Kognition' funktional darzustellen. Der Begriff<br />

des Modells wird dabei wie in der Kybernetik verwendet. Das heißt, das Modell soll weder<br />

eine Struktur abbilden noch sie verdoppeln. Statt dessen soll es einen möglichen Weg zur<br />

Ausführung einer Funktion illustrieren, die zu dem führt, was hier 'organisationale Kognition'<br />

genannt wird. Abstrakt formuliert werden unter 'organisationaler Kognition' die kommunikativ<br />

verfügbaren Vorstellungen der Mitarbeiter verstanden, die diese zum einen von der eigenen<br />

Organisation haben, und zum anderen von deren Umwelten und den organisationalen<br />

Erwartungen an die Zukunft. Die Kombination dieser sinnhaft verfügbaren Vorstellungen erlaubt<br />

es den Mitarbeitern die notwendigen Differenzen zu bilden, um daraus die Erwartungen<br />

abzuleiten, welche sie an ihre eigenen Handlungen gerichtet sehen und die sie dementsprechend<br />

im Sinne der 'organisationalen Kognition' ausführen." (Autorenreferat)<br />

[199-F] Universität Bayreuth:<br />

Management von Krankenhäusern<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle<br />

für Sozialrecht und Gesundheitsökonomie (95440 Bayreuth)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0921-552869)<br />

[200-F] Weinlich, Silke, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Senghaas, Dieter, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung):<br />

Die Rolle des VN-Sekretariats bei der Regulierung bewaffneter innerstaatlicher Konflikte<br />

INHALT: Dieses Projekt versteht sich als Ergänzung zum Sfb-Teilprojekt "Prävention und Intervention",<br />

da es in leicht modifizierter Form eine der dort zu erstellenden Fallstudien beinhaltet.<br />

Seit den 1990er Jahren ist eine starke Zunahme multilateraler ziviler und militärischer Interventionen<br />

in die inneren Angelegenheiten von Staaten zu beobachten, bei deren Legitimierung<br />

und Implementierung den Vereinten Nationen oft eine wichtige Rolle zukommt. Obwohl<br />

es immer wieder Phasen gab, in denen an der Relevanz und den Fähigkeiten der Weltorganisation<br />

gezweifelt wurde, so lässt sich insgesamt betrachtet doch von einer Ausweitung des


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 193<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

Tätigkeitsfeldes und des Zuständigkeitsbereich der Vereinten Nationen nach dem Ende des<br />

Ost-West-Konflikts sprechen. Die Mitgliedsstaaten und insbesondere die Mitglieder des Sicherheitsrates<br />

haben der Organisation neue Aufgaben und Kompetenzen übertragen, die zu<br />

quantitativ und qualitativ bahnbrechenden Veränderungen im Bereich der Friedenssicherung<br />

und der Verhütung bewaffneter Konflikte geführt haben: Während des Ost-West-Konfliktes<br />

war das VN-Sekretariat für eine überschaubare Anzahl parallel laufender Blauhelm-Missionen<br />

zuständig gewesen; diese operierten meistens mit klarem Auftrag in einer relativ stabilen<br />

Umgebung. Obwohl es auch heute immer wieder traditionelle Blauhelm-Missionen zur<br />

Überwachung von Waffenstillständen gibt, haben sich die Begleitumstände der Friedensmissionen<br />

und ihr Aufgabenbereich im Regelfall aber stark verändert. In sog. multifunktionalen<br />

Blauhelmeinsätzen reicht das Aufgabenspektrum vom Beistand in Übergangs- oder nationalen<br />

Versöhnungsprozessen, der Unterstützung der Entwicklung demokratischer Strukturen<br />

über die Entwaffnung und Reintegration von Bürgerkriegsarmeen und Repatriierungen von<br />

Flüchtlingen bis hin zur zeitweise Übernahme quasi-hoheitlicher Befugnisse für ganze Länder.<br />

Wie hat die internationale Organisation auf diese umfassenden quantitativen und qualitativen<br />

Ausweitungen ihrer sicherheitspolitischen Aufgaben reagiert? Inwieweit konnten der<br />

Generalsekretär und das Sekretariat den Anpassungs-Prozess, die Weiterentwicklung der<br />

Friedenseinsätze und die verstärkte Institutionalisierung des Präventionsgedankens eigenständig<br />

bestimmen und gestalten, und über welche Mechanismen können sie Einfluss ausüben?<br />

Im Rahmen des Teilprojekts D3 des Sonderforschungsbereichs Staatlichkeit im Wandel stehen<br />

diese Fragen im Mittelpunkt des Dissertationsprojekts. Im Jahr 2003 wurden die rechtlichen<br />

Grundlagen und die Entwicklung der inhaltlichen und konzeptionellen Diskussion der<br />

Organisation im Untersuchungszeitraum der 1990er Jahre erarbeitet. 2004 wird die Untersuchung<br />

der institutionellen Weiterentwicklung der Organisation weiter fortgesetzt. Ebenso<br />

werden die der Organisation zur Verfügung stehenden Ressourcen und Instrument und deren<br />

Entwicklung analysiert.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

INSTITUTION: Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Interkulturelle und<br />

Internationale Studien -InIIS- (Postfach 330440, 28334 Bremen)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: tmenge@iniis.uni-bremen.de)<br />

[201-L] Wilz, Sylvia M.:<br />

Wissen, Kompetenz und Geschlechterdifferenz - aktuelle Befunde aus Polizei und Versicherungswirtschaft,<br />

in: Maria Funder, Steffen Dörhöfer, Christian Rauch (Hrsg.): Jenseits der Geschlechterdifferenz?<br />

: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft:<br />

Hampp, 2005, S. 199-218, ISBN: 3-87988-960-0 (Standort: USB Köln(38)-32A5609)<br />

INHALT: Gegenstand des Beitrags ist die Frage der Definition von Kompetenz auf dem Hintergrund<br />

der Auseinandersetzung mit der Problematik von Wissen, Kompetenz und Geschlechterdifferenz.<br />

Auf der Basis aktueller Befunde aus Polizei und Versicherungswirtschaft wird<br />

die Frage der Gleichheit und Differenz mit Blick auf Wissensbestände und Handlungskompetenzen<br />

der Geschlechter sowie auf Geschlechterdifferenzierungen diskutiert, die in organisationalen<br />

Strukturen und Entscheidungen enthalten sind und etwa in Diskussionen über "gute<br />

Arbeit", angemessene Arbeitsteilung und adäquate Stellenbeschreibung eingehen. Dabei steht<br />

die Frage im Vordergrund, ob es sich hierbei gar um stets stabile, legitime und allgemein akzeptierte<br />

Festlegungen handelt. Diese Ebenen von Wissen und Kompetenz werden anschlie-


194 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

4 Öffentlich-rechtliche Organisationen, Verwaltungen, med. Bereich, Public Private Partnership<br />

ßend unter dem Aspekt ihrer Widersprüchlichkeit diskutiert. Es zeigt sich ein Nebeneinander<br />

von Egalität und einer Differenz, die variabel und kontextabhängig und zwar nicht immer,<br />

aber durchaus nicht selten "hoch funktional" für und in Organisationen ist, zumal sie Komplexität<br />

reduziert und Berechenbarkeit herstellt. (ICH)<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

[202-F] Cerquera, Daniel; Faust, Michael, Priv.Doz. Dr.; Kieser, Alfred, Prof.Dr.Dr.h.c.; Reifenscheidt,<br />

Nicole (Bearbeitung); Bertschek, Irene, Dr. (Leitung):<br />

Innovationsfähigkeiten und die Rolle von Beratern in der Informationsökonomie<br />

INHALT: Ziel des Projekts ist es, den Beitrag von Beratungsdienstleistungen zur Innovationsfähigkeit<br />

von Unternehmen theoretisch und empirisch zu analysieren. Im Mittelpunkt stehen<br />

dabei die Fähigkeiten zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien für<br />

die Innovation von Produkten, Prozessen sowie Unternehmensorganisationen. In den interdisziplinären<br />

Untersuchungen werden IKT-basierte Innovationen als das Ergebnis des Zusammenspiels<br />

des Wissens und der Interessen von Beratern, Managern und Mitarbeitern innerhalb<br />

von Unternehmen einerseits sowie kognitiver und normativer Rahmenbedingungen gesellschaftlicher<br />

Innovations- und Lernprozesse andererseits analysiert. Die Forschungsarbeiten<br />

sollen ein umfassendes Bild der Ursachen und Wirkungen der Nutzung IKT-bezogener<br />

Beratungsdienstleistungen zeichnen. In drei sich ergänzenden Modulen des interdisziplinären<br />

Projekts sollen dabei soziologische, organisationstheoretische und wirtschaftswissenschaftliche<br />

Aspekte der Beratungsprozesse behandelt werden.<br />

METHODE: 1. Mit Hilfe einer komparativen Inhaltsanalyse von Medienprodukten sowie Experteninterviews<br />

wird analysiert, wie innovative Konzepte der IKT-Nutzung entstehen, sich im<br />

Zeitablauf verändern und welche Rolle Berater im komplexen Zusammenspiel des Wissens<br />

verschiedener Akteure spielen. Dieser wissenssoziologische Teil des Projekts verbindet Diskursanalyse<br />

mit der Analyse von Netzwerken und soll den kognitiven und normativen Rahmen<br />

erfassen, in den Beratertätigkeit und Managerentscheidungen eingebettet sind. 2. Im organisationstheoretischen<br />

Teil des Projekts soll untersucht werden, inwieweit IT- und Organisationsberatung<br />

zu einer Stärkung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen beiträgt und inwiefern<br />

andere latente Funktionen, z.B. die Legitimation von Entscheidungen gegenüber Mitarbeitern<br />

oder Anteilseignern, mit dem Einsatz von Beratern verbunden sind. Dieser Teil der<br />

Untersuchung stützt sich vor allem auf Fallstudien und teilstrukturierte Interviews mit am Beratungsprozess<br />

beteiligten Personen in Unternehmen. 3. Ein quantitativ-ökonomischer Ansatz<br />

soll auf Grundlage einer repräsentativen Befragung von rund 4.400 Unternehmen in Deutschland<br />

untersuchen, inwieweit Berater die Innovation von Produkten, Prozessen und Organisationsstrukturen<br />

ermöglichen und durch Lerneffekte die langfristige Innovationsfähigkeit ihrer<br />

Klienten nachhaltig verbessern. Dabei werden auch die Auswirkungen auf Produktivität und<br />

Wettbewerbsfähigkeit untersucht.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Volkswagen Stiftung<br />

INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach 103<br />

443, 68034 Mannheim); Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 195<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

-SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl<br />

für Allgemeine BWL und Organisation (68131 Mannheim)<br />

KONTAKT: Leiterin (e-mail: bertschek@zew.de, Tel. 0621-1235-178)<br />

[203-F] Dubielzig, Frank, Dipl.-Umweltwiss.; Schaltegger, Stefan, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Societal Controlling - Controlling gesellschaftlicher Aspekte<br />

INHALT: Das Projekt hat die Entwicklung eines praxisnahen Controlling-Konzeptes zum Ziel,<br />

mit dem sich soziale und gesellschaftliche Aspekte von Unternehmen messen, bewerten und<br />

steuern lassen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Unternehmen als in die Gesellschaft<br />

eingebettete Institutionen mit verschiedensten sozialen und gesellschaftlichen Themen (Menschenrechte,<br />

Chancengleichheit, Geschäftstransparenz usw.) konfrontiert sind, jedoch bisher<br />

kein methodisches Konzept existiert, mit dem sich diese Aspekte systematisch managen lassen.<br />

In einer ersten Phase des Projekts Societal Controlling werden aktuelle Ansätze zum<br />

Controlling sozialer und gesellschaftlicher Fragestellungen untersucht. Aufbauend darauf und<br />

auf einer umfangreichen Fallstudie bei Novartis wird ein Controlling-Konzept entwickelt und<br />

in der Praxis überprüft. Angestrebtes Resultat des Projekts ist ein praxisnaher Leitfaden, der<br />

Unternehmen bei der Messung, Steuerung und Kontrolle sozialer und gesellschaftlicher Aspekte<br />

unterstützt. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Zentrum für Biosicherheit und<br />

Nachhaltigkeit (BATS) und der Wirtschaft durchgeführt und ist Teil des größeren Forschungsprojekts<br />

zur "Methodenentwicklung Sozial-Managementsysteme SMS", das von der<br />

Zürcher Hochschule Winterthur geleitet wird. Weitere Projektpartner im Gesamtprojekt sind<br />

ABB, CCRS der Universität Zürich, Coop Schweiz, ISFM der Fachhochschule Aargau, das<br />

Netzwerk für sozial verantwortliche Wirtschaft - NSW, das schweizerische Bundesamt für<br />

Wirtschaft - Seco, Spital Zofingen, Stiftung Arbeitsforschung und die Sulzer AG.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Spirig, K.; Teuscher, P.; Winistörfer, H.; Dubielzig, F.: Social<br />

Management: Wettbewerbserfolg. in: Umwelt Perspektiven. August 2005, S. 29-33. Siehe:<br />

http://www.uni-lueneburg.de/fb4/institut/ustrat/management/pdfdateien/up_social_management.pdf<br />

.<br />

ART: keine Angabe BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien<br />

Professur für BWL, insb. Umweltmanagement (Scharnhorststr. 1, 21332 Lüneburg)<br />

KONTAKT: Schaltegger, Stefan (Prof.Dr. Tel. 04131-677-2180, Fax: 04131-677-2186,<br />

e-mail: schaltegger@uni-lueneburg.de); Dubielzig, Frank (Tel. 04131-677-2116, Fax: 04131-<br />

677-2186, e-mail: dubielzig@uni-lueneburg.de)<br />

[204-F] Friedrich-Nishio, Monika, Dr. (Bearbeitung); Grupp, Hariolf, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Strategie - Management - Innovation im Dienstleistungsbereich<br />

INHALT: Analyse des Forschungsbedarfs zur Anwendung strategischer Planungsinstrumente und<br />

Managementmethoden bei Dienstleistungsunternehmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg<br />

(überwiegend)<br />

METHODE: Machbarkeitsstudie DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse,<br />

offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von<br />

Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.


196 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Strategie - Management - Innovation im Dienstleistungsbereich.<br />

Stuttgart: IRB-Verl. (im Druck).<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Landesstiftung<br />

Baden-Württemberg gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Universität Karlsruhe, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftspolitik<br />

und Wirtschaftsforschung Sektion Systemdynamik und Innovation (Postfach<br />

6980, 76128 Karlsruhe)<br />

KONTAKT: Leiter (e-mail: grupp@iww.uni-karlsruhe.de)<br />

[205-L] Georg, Arno:<br />

Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung im Handwerk, in: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung,<br />

Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 14/2005, Nr. 4, S. 351-358 (Standort: USB Köln(38)-<br />

XG07322; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Ziel des 2003 abgeschlossenen Projektes, aus dem hier auszugsweise berichtet wird,<br />

war es, vorhandene Gestaltungsansätze alter(n)sgerechter Arbeit in Handwerksbetrieben - Varianten<br />

von Technikeinsatz, Arbeitsverteilung/-organisation, Qualifizierung oder Laufbahngestaltung<br />

zu identifizieren, zu bewerten und für potentielle Multiplikatorinnen und Endnutzerinnen<br />

aufzubereiten. Zum einen ging es um kompensatorische Maßnahmen im Sinne einer<br />

altersgerechten Gestaltung von Arbeit, wo mittels Anpassung von Arbeitsanforderungen an<br />

das veränderte Leistungsvermögen Älterer ein möglichst langes Verbleiben dieser Beschäftigten<br />

im Erwerbsprozess unterstützt wird. Da die individuelle Leistungsfähigkeit älter werdender<br />

Beschäftigter ebenso wie die Jüngerer gestaltbar ist und sich über die im Erwerbsverlauf<br />

erlebten Anforderungen und Belastungen entwickelt, kann mittels einer lebensphasen- oder<br />

alternsgerechten präventiven Gestaltung von Arbeitsbedingungen auch die Leistungsentwicklung<br />

positiv beeinflusst werden (Morschhäuser 1999). Ausgangshypothese und auch Ergebnis<br />

unserer Untersuchung war: Es gibt kein Standardrezept, um Arbeit, Technik und Personaleinsatz<br />

alter(n)sgerecht zu gestalten, sondern stattdessen eine Vielzahl unter-schiedlicher Ansatzpunkt<br />

und Maßnahmen. Welcher Weg für den Betrieb der 'richtige' und gangbare ist,<br />

hängt von den konkreten betrieblichen Ausgangsbedingungen, Problemlagen und Handlungsvoraussetzungen<br />

ab. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann nicht davon ausgegangen werden,<br />

dass in den Betrieben ein betriebliches Gestaltungswissen und vermögen zum Thema alter(n)sgerechter<br />

Arbeitsgestaltung verankert ist." (Autorenreferat)<br />

[206-F] Hochschule Bremen:<br />

Methode zur dynamischen Modellierung von Geschäftsprozessen in KMU<br />

INHALT: Um rasch auf die sich ändernden Umfeldbedingungen reagieren zu können, müssen die<br />

Unternehmen ihre Geschäftsprozesse und Strukturen ständig anpassen. Gerade kleinere und<br />

mittlere Produktionsunternehmen (KMU) verfügen häufig nicht über ausreichend dokumentierte<br />

und transparente Prozesse. Zu diesem Problemfeld wurde im IPF die Business Process<br />

Modeling Map (BPM2) Methode entwickelt. Damit wurde ein wieder verwendbares, dynamisches<br />

Prozessmodell geschaffen, das sich als Grundlage für eine Vielzahl von Aufgaben eignet.<br />

Das BPM² Workshop umfasst nur 2 Tage und verwendet eine einfache, alltägliche Symbolik<br />

als gemeinsame Kommunikationsplattform, so dass sie ohne spezielle Begriffe und<br />

Vorkenntnisse der Geschäftsprozessanalyse auskommt. Zurzeit wird sie in Projekten mit inte-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 197<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

ressierten KMU weiter optimiert. Der Erfolg von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />

mit kundenspezifischer Einzel- Kleinserienproduktion beruht auf der Fähigkeit, kostengünstig<br />

und vor allem kurzfristig individuelle Kundenwünsche zu erfüllen. Im Rahmen des Projektes<br />

"Entwicklung eines Produktkonfigurators für Variantenfertiger" wird im IPF ein Werkzeug<br />

entwickelt. das die vollständige und konsistente Konfiguration von kundenspezifischen Produkten<br />

auf Basis eines einzigen Modells pro Produkt ermöglicht. Dabei werden sowohl<br />

Stücklisten als auch Arbeitspläne generiert, die an ein PPS-System übergeben werden können.<br />

Auf Basis eines funktionsfähigen Prototypen werden zur Zeit verschiedene Methoden zu<br />

Visualisierung der Produktionsstrukturen entwickelt und getestet.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 08 Sozialwesen (Neustadtswall 30, 28199 Bremen)<br />

[207-F] Hochschule Bremen:<br />

Unternehmensbewertung im Mittelstand - ein Leitfaden zur Selbstbewertung<br />

INHALT: Für Unternehmen jeder Größenordnung ist die Frage nach dem Unternehmenswert von<br />

entscheidender Bedeutung. Nicht nur im Rahmen von Fusionen und Übernahmen sind Informationen<br />

zum Wert eines Unternehmens erforderlich. Insbesondere für KMU, die oftmals<br />

in Form der Personengesellschaft firmieren, ist die Kenntnis des Unternehmenswertes und<br />

seiner Einflussfaktoren von höchstem Interesse, z.B. im Rahmen von internen Stärken/<br />

Schwachstellenanalysen, bei Beteiligungen Dritter, Unternehmensverkäufen bzw. -anteilen<br />

aber auch im Umfeld von Nachfolgeregelungen. Ferner spielt die Bewertung der KMU im<br />

Zusammenhang mit Fragen der Unternehmensfinanzierung sowie Basel II eine wichtige Rolle.<br />

Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung eines Leitfadens und einer Checkliste für<br />

kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Beides soll der Geschäftsführung respektive<br />

den Eigentümern als Anleitung zur eigenständigen Bewertung des Unternehmens dienen.<br />

Kooperationspartner sind ausgewählte KMU aus dem norddeutschen Raum. GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: norddeutscher Raum<br />

METHODE: Desk Research; Expertengespräch; Fallbeispiel<br />

ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 09 Wirtschaft, Institut für Finanz- und Dienstleistungsmanagement<br />

(Werderstr. 73, 28199 Bremen)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0421-5905-4193, Fax: 0421-5905-4839, e-mail: ifd@hs-bremen.de)<br />

[208-L] Hohn, Bernhard J.:<br />

Mittelstand - der unbekannte Riese!, in: Arbeitsmarkt-Information für qualifizierte Fach- und<br />

Führungskräfte, 2004, H. 5, 70 S. (Standort: USB Köln(38)-EWA Z1015; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich; URL: http://www.arbeitsagentur.de/content/de_DE/hauptstelle/a-01/importierter_inhalt/pdf/AMS_Mittelstand.pdf)<br />

INHALT: Der mittelständische Arbeitsmarkt für Akademiker wird aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht<br />

beleuchtet. Für die mittelständischen Unternehmen als Arbeitgeber wird ein Überblick<br />

über die Hochschullandschaft, über Studienanfänger, Studierende und Absolventen,<br />

über Beschäftigte, Bewerber und Arbeitslose gegeben. Außerdem wird auf Probleme kleiner<br />

und mittlerer Betriebe bei der Mitarbeitersuche und Besetzung von Leitungspositionen einge-


198 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

gangen. Als Special wird hier die Führungskräftevermittlung der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />

(ZAV) dargestellt. Aus Sicht der Arbeitnehmer wird aus quantitativer und qualitativer<br />

Sicht über Tätigkeiten und Arbeitsplätze im Mittelstand informiert, ebenso über Anforderungskriterien<br />

und Vergütung, über Selbstständigkeit und das Arbeiten im Ausland. Bei<br />

den abschließenden Hinweisen zum Berufseinstieg werden Arbeitsplatzsuche, Bewerbung<br />

und Einstiegsgehalt im Mittelstand thematisiert. Als Anhang runden eine Liste relevanter Internetadressen<br />

sowie Hinweise auf weitere Leistungen der Bundesagentur für Arbeit das Informationsangebot<br />

ab. (IAB)<br />

[209-L] Institut für Mittelstandsforschung (Hrsg.):<br />

Jahrbuch zur Mittelstandsforschung 1/2005, (Schriften zur Mittelstandsforschung , Neue Folge,<br />

Bd. 108), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, 134 S., ISBN: 3-8350-0149-3<br />

INHALT: "Das Institut für Mittelstandsforschung Bonn legt hiermit das elfte Jahrbuch zur Mittelstandsforschung<br />

vor. Es präsentiert wissenschaftliche Aufsätze und Expertisen zum Thema<br />

Mittelstand. Der Band enthält folgende Beiträge: Die Besucher von Gründungsmessen - Ergebnisse<br />

aus Besucherbefragungen der Gründungsmessen in Berlin, Dresden und Essen von<br />

Peter Kranzusch; The European Commission Recommendation on Small and Middle Enterprises<br />

- impacts of the incorrect application of a rigid definition von Hans-Eduard Hauser;<br />

Corporate Citizenship als partnerschaftliche Maßnahme von Unternehmen und Institutionen -<br />

eine Untersuchung der Erscheinungsformen und Determinanten von Kooperationen im zivilgesellschaftlichen<br />

Bereich von Frank Maaß." (Autorenreferat)<br />

[210-L] Irsch, Norbert:<br />

Small and medium-sized enterprises in East Germany: status and outlook, in: CESifo Forum :<br />

a quarterly journal on European issues, Vol. 6/2005, No. 4, S. 7-15<br />

(URL: http://www.cesifo-group.de/DocCIDL/forum4-05-focus2.pdf)<br />

INHALT: Aus der Sicht der KfW Bankengruppe, die sich unter anderem mit der KfW-Mittelstandsbank<br />

bei der Förderung mittelständischer Unternehmer und Existenzgründer engagiert,<br />

wird eine Bestandsaufnahme des ostdeutschen Mittelstands und Innovationssystems gegeben.<br />

Es wird festgestellt, dass der Aufbau des Mittelstands in Ostdeutschland erfolgreich verlaufen<br />

ist, und dass 15 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutschland über einen weitgehend<br />

stabilen und gesunden Unternehmensbestand verfügt. Als problematisch wird jedoch der zunehmend<br />

hohe Anteil an Gründungen aus der Arbeitslosigkeit betrachtet. Der Anteil der innovativen<br />

mittelständischen Unternehmen ist im Osten zwar höher ist als im Westen, die Innovationen<br />

sind dort jedoch weniger erfolgreich. Dies wird zum Teil auf das Fehlen leistungsstarker<br />

größerer Unternehmen zurückgeführt, was negative Folgen für die Innovationsfähigkeit<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen hat, die Großunternehmen oftmals als Anker für<br />

Innovationsnetzwerke und Forschungskooperationen brauchen. Der mangelnde Innovationserfolg<br />

resultiert auch aus der höheren Abhängigkeit des ostdeutschen Innovationssystems von<br />

öffentlichen Geldern. Zudem werden Defizite bei der kommerziellen Verwertung der Innovationen<br />

und unzureichende Markterschließung festgestellt. In diesem Zusammenhang werden<br />

auch die Kapitalstruktur der ostdeutschen Betriebe und Probleme der Forschungsfinanzierung<br />

diskutiert. Es wird dafür plädiert, die Innovationsförderung fortzuführen, jedoch mit einer<br />

Konzentration auf die Defizite, die für Ostdeutschland spezifisch sind. (IAB)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 199<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

[211-L] Jacoby, Klaus-Peter; Schneider, Vera; Meyer, Wolfgang; Stockmann, Reinhard:<br />

Umweltkommunikation im Handwerk: Bestandsaufnahme - vergleichende Analyse - Entwicklungsperspektiven,<br />

(Sozialwissenschaftliche Evaluationsforschung, Bd. 4), Münster: Waxmann<br />

2005, 409 S., ISBN: 3-8309-1554-3<br />

INHALT: "Das Buch basiert auf einer Evaluation von Projekten der Umweltkommunikation im<br />

Handwerk, die im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt durchgeführt wurde. Im<br />

Rahmen der Evaluation erfolgte eine umfassende Bestandsaufnahme und Dokumentation von<br />

Aktivitäten zur Förderung der Umweltkommunikation im Handwerk. Der Schwerpunkt der<br />

Studie liegt auf der Erfassung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Projektwirkungen, wobei<br />

zwischen der Evaluation thematisch eingegrenzter Einzelvorhaben und der Evaluation<br />

von Projekten zum Aufbau institutioneller Strukturen zu unterscheiden ist. Auf Basis der Ergebnisse<br />

werden Empfehlungen zur Optimierung künftiger Aktivitäten zur Umweltkommunikation<br />

abgeleitet." (Autorenreferat)<br />

[212-F] Jost, Vera, Dr.; Wiecha, Michele, M.A. (Bearbeitung); Weißbach, Hans-Jürgen, Prof.Dr.;<br />

Voigt, Martina, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Kompetenzentwicklung von Start-up-Unternehmen<br />

INHALT: Die Analyse der Kompetenzentwicklungsstrategien von Start-ups sowie der nicht strategisch<br />

geplanten Formen der Kompetenzentwicklung (lernen durch kritische Ereignisse,<br />

learning by doing etc.) ergibt, dass in der Gründerausbildung viel stärker mit case studies, Erfolgs-<br />

und Misserfolgsgeschichten gearbeitet werden sollte. ZEITRAUM: 2001-2004 GEO-<br />

GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Panelbefragung zu drei Zeitpunkten; Verwendung standardisierter Fragebögen wie<br />

auch narrativer Methoden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Psychologischer<br />

Test (Stichprobe: 15; Assessment Center, Projektleiter in Start-ups). Qualitatives Interview<br />

(Stichprobe: 24; Geschäftsführer, Gründer; Auswahlverfahren: 3 x Panel, Quota). Standardisierte<br />

Befragung, face to face (Stichprobe: 24; Geschäftsführer, Gründer; Auswahlverfahren:<br />

3 x Panel, Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Voigt, M.; Weißbach, H.-J.: Kompetenzentwicklung in Start-up-<br />

Unternehmen. in: QUEM-Report, 2005, 93, S. 9-116.+++Dies.: Kompetenzentwicklung von<br />

Start-ups. in: QUEM Bulletin, 2004, 2, S. 7-11.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Arbeitsgemeinschaft<br />

Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. -ABWF- FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 03 Recht und Wirtschaft (Nibelungenplatz<br />

1, 60318 Frankfurt am Main)<br />

KONTAKT: Weißbach, Hans-Jürgen (Prof.Dr. e-mail: weissbach@fb3.fh-frankfurt.de)<br />

[213-L] Kay, Rosemarie:<br />

Familienfreundlichkeit im Mittelstand: Verbreitung, Chancen, Hemmnisse, in: Brigitte Cizek,<br />

Rudolf Karl Schipfer; Österreichisches Institut für Familienforschung -ÖIF- (Hrsg.): Joint Venture<br />

Familie und Wirtschaft? : Widersprüche - Ansprüche - Machbarkeit ; Dokumentation des Symposiums<br />

"Familie in Wissenschaft und Praxis", Strobl 2004, 2005, S. 15-23, ISBN: 3-901668-39-X<br />

(Graue Literatur; URL: http://www.oif.ac.at/aktuell/materialien22.pdf)


200 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

INHALT: "Die Frage, wie die Anforderungen der Arbeitswelt mit den familiären Verpflichtungen<br />

eines Arbeitnehmers miteinander vereinbart werden können, betrifft nicht allein die betroffenen<br />

Arbeitnehmer oder die Gesellschaft, die entsprechende Hilfen bereitstellt. In zunehmenden<br />

Maße rücken auch die arbeitgebenden Unternehmen in den Blick: Welchen Beitrag können<br />

sie zur Lösung der Vereinbarkeitsproblematik leisten? Diese Frage steht im Mittelpunkt<br />

des Referates. Konkret gilt es zu klären, in welchem Umfang insbesondere kleine und mittlere<br />

Unternehmen bereits familienfreundliche Maßnahmen ergriffen haben und um welche Art<br />

von Maßnahmen es sich dabei handelt. Diese Bestandsaufnahme wird ergänzt um Überlegungen,<br />

welche (ökonomischen) Vorteile mit der Einführung von familienfreundlichen Maßnahmen<br />

verbunden sein können und welche unternehmensgrößenspezifischen Aspekte die Einführung<br />

und Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen behindern. Eine Befragung von<br />

759 Unternehmen und Fallstudien in 23 Unternehmen, die bereits Erfahrungen mit einer familienbewussten<br />

Personalpolitik gesammelt haben, bilden die empirische Basis." (Autorenreferat)<br />

[214-L] Kühlhorn, Gerd; Landsecker, Doris; Diestelmann, Wolfgang; Achilles, Christian; Bauer,<br />

Christiane; Lambert, Martin:<br />

MIND 04: der Mittelstand in Deutschland ; Wachsen aus eigener Kraft, Köln: Gruner u. Jahr<br />

2005, 102 S. (Graue Literatur; URL: http://www.impulse.de/downloads/mind04_berichtsband.pdf)<br />

INHALT: Die Untersuchung basiert auf 1150 Interviews mit Entscheidern in mittelständischen<br />

Unternehmen Deutschlands. Diese basierten auf einem 31-seitigen Fragebogen mit mehr als<br />

160 Fragen zu folgenden Fragekomplexen: 1. Status des Mittelstands in Deutschland; 2. Zukunftsperspektiven;<br />

3. Potenziale; 4. Unternehmerprofile; 5. Arbeitsmarkt Mittelstand; 6. unternehmerisches<br />

Umfeld. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass sich die Unternehmerlandschaft<br />

verändert. 'Die Betriebe werden immer jünger, die Gründer eher älter. Auch<br />

kleine Firmen haben die Furcht vor der Globalisierung abgelegt und betreiben ihre Geschäfte<br />

weltweit und erfolgreich. Und besonders auffällig: Unternehmertum wird weiblicher - immer<br />

mehr Frauen behaupten sich erfolgreich an der Spitze von mittelständischen Firmen.' Die<br />

deutschen Unternehmer blicken optimistisch in die Zukunft: Ein Viertel von ihnen erwartet<br />

im Jahr 2006 einen Konjunkturaufschwung. Im Hinblick auf die sektorale Verteilung des Mittelstands<br />

zeigt sich, dass rund die Hälfte aller Unternehmen im Dienstleistungssektor tätig<br />

sind. Kleine Unternehmen mit höchstens vier Angestellten machen mit einem Wert von 48,6<br />

Prozent den größten Anteil der mittelständischen Unternehmen aus. Der Mittelstand gilt als<br />

Jobmotor Deutschlands. Viele Unternehmen planen die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Als<br />

problematisch erweist sich der Mangel an Fachkräften und geeigneten Auszubildenden. (IAB)<br />

[215-F] Lange, Knut (Bearbeitung):<br />

Strategien deutscher Biotech-Unternehmen: eine institutionentheoretische Analyse<br />

INHALT: Deutsche Biotech-Unternehmen sind in den letzten Jahren zunehmend in einem Marktsegment<br />

aktiv geworden, das als technologisch und finanziell hochriskant gilt. Diese Entwicklungen<br />

stehen der zur Analyse hochentwickelter Volkswirtschaften eingesetzten Institutionentheorie<br />

entgegen. Vertreter dieser Theorie nehmen an, dass solche Strategien zwar in<br />

liberalen Marktwirtschaften wie die der USA oder Großbritanniens möglich sind, in koordinierten<br />

Marktwirtschaften aber, zu denen auch die deutsche zählt, durch die institutionellen


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 201<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

Rahmenbedingungen erschwert werden. Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es, die Wirkung<br />

von nationalen institutionellen Rahmenbedingungen auf die Strategien von Unternehmen im<br />

deutschen Biotechnologiesektor zu analysieren. Die Ergebnisse sollen zur Überprüfung und<br />

Weiterentwicklung der Institutionentheorie beitragen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

METHODE: Die Datenerhebung geschieht durch Auswertung öffentlich zugänglicher Daten<br />

(Homepages, Branchenreports) und halbstandardisierte Unternehmensinterviews.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2002-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Paulstr. 3, 50676 Köln)<br />

KONTAKT: Institution (Tel. 0221-2767-0, Fax: 0221-2767-555,<br />

e-mail: info@mpi-fg-koeln.mpg.de)<br />

[216-L] Mandl, Irene:<br />

Kompetenzentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen, in: Wirtschaft und Gesellschaft,<br />

Jg. 31/2005, Nr. 3, S. 445-452 (Standort: USB Köln(38)-XH1749; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Vor dem Hintergrund eines sich kontinuierlich wandelnden kompetitiven und komplexen<br />

Wirtschaftsumfeldes wird Humankapital zunehmend als bedeutender Faktor für<br />

Wachstum erkannt. Die Europäische Kommission führt lebenslanges Lernen als Schlüsselelement<br />

für die Erreichung des strategischen Ziels von Lissabon, Europa zur wettbewerbsfähigsten<br />

und dynamischsten Wissensgesellschaft der Welt zu machen, an, wobei die Entwicklung<br />

des Lernens am Arbeitsplatz sowie die Weiterentwicklung von Unternehmen und anderen<br />

Einrichtungen zu lernenden Organisationen dabei zentrale Aspekte darstellen. Mit dem<br />

Ziel, neue Einblicke über die Einstellung europäischer KMU (kleiner und mittlerer Unternehmen)<br />

der Sachgüterproduktion in Bezug auf Kompetenzentwicklung sowie Erkenntnisse<br />

über die von den Unternehmen diesbezüglich verwendeten Methoden zu gewinnen und jene<br />

Faktoren aufzuzeigen, die Kompetenzentwicklung in den Betrieben verhindern bzw. einschränken,<br />

wurde im Jahr 2004 von einem Konsortium, bestehend aus sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Forschungsinstituten des European Network for Social and Economic<br />

Research (ENSR), im Rahmen des Gemeinschaftlichen Aktionsprogramms in der Berufsbildung<br />

Leonardo da Vinci parallel in fünf europäischen Ländern (Österreich, Finnland,<br />

Frankreich, den Niederlanden und Spanien) die Studie 'Competence Development in SMEs:<br />

Practices and Methods for Learning and Capacity Building (CODE)' durchgeführt. Die im<br />

Folgenden dargestellten Ergebnisse für Österreich basieren weitgehend auf einer quantitativen<br />

Primärerhebung unter rd. 160 KMU (10 - 249 Beschäftigte) der Sachgüterproduktion (europaweit<br />

wurden insgesamt mehr als 750 Betriebe befragt). Ergänzende Informationen wurden<br />

durch eine qualitative Analyse von Sekundärliteratur, Politikmaßnahmen und Fallstudien<br />

sowie Interviews mit Expertinnen gewonnen. 'Kompetenz' wurde für den Zweck dieser Studie<br />

als die Kombination aus menschlichem Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten definiert, die<br />

dem produktiven Zweck des Unternehmens und damit dessen Wettbewerbsfähigkeit dient.<br />

'Kompetenzentwicklung' kann daher als jenes Maßnahmenbündel definiert werden, das von<br />

Unternehmen getroffen wird, um die dem Betrieb aktuell inhärente Kompetenzbasis zu entwickeln."<br />

(Autorenreferat)


202 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

[217-L] Müller, Klaus:<br />

Beschäftigung im Handwerk, (Göttinger Handwerkswirtschaftliche Studien, 72), Duderstadt:<br />

Mecke 2005, 113 S., ISBN: 3-936617-49-X<br />

INHALT: "Die Personalpolitik stellt für das Handwerk als besonders arbeitsintensiver Wirtschaftsbereich<br />

einen erheblichen Erfolgsfaktor dar. Die Betriebe sehen sich nicht nur dem<br />

Problem gegenüber, genügend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, sondern auch die betrieblichen<br />

Arbeitsverhältnisse zu optimieren. Bislang fehlten jedoch genaue Informationen darüber,<br />

wie die Beschäftigtenstrukturen im Handwerk genau aussehen und wie groß die Personalfluktuation<br />

ist. Durch die Nutzung des IAB-Betriebspanels für das Handwerk besteht nun<br />

erstmals die Möglichkeit, für die Beantwortung dieser Fragen auf eine umfangreiche empirische<br />

Datenbasis zurückgreifen zu können. Diese Informationen haben auch deshalb für das<br />

Handwerk einen besonderen Wert, weil hierdurch ein Vergleich mit gesamtwirtschaftlichen<br />

Strukturen möglich ist. Es lässt sich also erkennen, ob die Personalsituation im Handwerk im<br />

Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen aus dem Rahmen fällt oder ob mögliche Differenzen<br />

lediglich auf Unterschiede in der Betriebsgröße (Betriebsgrößeneffekt) zurückzuführen<br />

sind. Im Einzelnen greift die Untersuchung folgende Fragenstellungen auf: Wie stellt sich die<br />

Personalstruktur im Handwerk dar? Ist bspw. der Anteil der qualifizierten Mitarbeiter höher<br />

als in der Gesamtwirtschaft? Dominieren im Handwerk nach wie vor standardisierte Arbeitsverhältnisse<br />

oder haben auch hier flexible Formen der Beschäftigung (z.B. Teilzeit-, Mini-<br />

und Midi-Jobs, befristete Arbeitsverhältnisse) eine größere Bedeutung erlangt? Wie stark ist<br />

die Personalfluktuation? Welches sind die wichtigsten Gründe für Personalabgänge? Welche<br />

Bedeutung haben Überstunden und Kurzarbeit? Wie viele Betriebe partizipieren von öffentlichen<br />

Zuschüssen zu Lohnund Gehaltskosten?" (Autorenreferat)<br />

[218-F] Neumann, Wolfgang, Dr. (Bearbeitung); Schmidt, Jörg, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Analyse und Optimierung der Geschäftsprozessorganisation in klein und mittelständischen<br />

Unternehmen der Region unter Beachtung von E-Commerce-Entwicklungen<br />

INHALT: Um sich den Herausforderungen der heutigen Zeit, wie weniger Kosten, mehr Qualität,<br />

eine bessere Wirtschaftlichkeit und letztendlich eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit, erfolgreich<br />

stellen zu können, stehen heute viele Unternehmen vor der Aufgabe, gewachsene Strukturen<br />

zu verändern. Trotz der vielfältigen Organisationsbegriffe wie CIM, Lean-Management<br />

oder Business Process Reengeneering besteht ein stabiler Trend, die Gestaltung und Steuerung<br />

von Geschäftsprozessen als wichtigste Organisationsaufgabe zu betrachten und zu realisieren.<br />

Der Begriff "Geschäftsprozess" ist universell definiert. Er beschreibt den Ablauf eines<br />

für die Wertschöpfung einer Organisation wichtigen Prozesses von seiner Entstehung bis zu<br />

seiner Beendigung. Die Modellierung von Geschäftsprozessen gehört damit zu den grundlegenden<br />

Arbeiten der Restrukturierung und zielgerichteten Zukunftsplanung von Unternehmen.<br />

Dass der Übergang von einer funktionsorientierten zu einer prozessorientierten Organisation<br />

die Arbeitsabläufe optimiert und eine stärkere Ausrichtung auf den Kunden ermöglicht,<br />

ist vielen Betrieben bewusst geworden. Mit dem Forschungsprojekt soll dazu beigetragen<br />

werden, der wachsenden Nachfrage von Betrieben nach entsprechender Unterstützung Rechnung<br />

zu tragen und damit gleichzeitig den aufzubauenden Beratungs-, Schulungs- und Konsultationsstützpunkt<br />

für die Praxis zu stärken. Der Schwerpunkt der Arbeiten besteht in der<br />

Analyse und Optimierung der Geschäftsprozessorganisation in klein- und mittelständischen<br />

Unternehmen der Region. Dazu kommen verstärkt moderne Softwaretools zum Einsatz, wo-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 203<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

bei insbesondere das ARIS Toolset vom IDS Prof. Scheer favorisiert wird. Das ARIS-Toolset<br />

ist ein Rahmenkonzept und eine Methode zur vollständigen Beschreibung und Modellierung<br />

von Geschäftsprozessen. Es unterstützt den Benutzer bei der Analyse des Istzustandes sowie<br />

bei der Erarbeitung von optimierten Sollabläufen.Der Einsatz eines solchen Systems unterstützt<br />

u.a. die unternehmensweite Koordination von Prozessen, macht die Abläufe transparenter,<br />

vermindert Fehlerquellen, spart Zeit bei standardisierten Abläufen und ermöglicht ein<br />

teamorientiertes Arbeiten. Durch den zunehmenden Einsatz von E-Commerce-Entwicklungen<br />

auch in den klein- und mittelständischen Unternehmen verlagern sich die Geschäftsprozesse<br />

mehr und mehr ins Internet. Die neueste Version des ARIS-Systems ermöglicht die Abbildung<br />

derartiger Abläufe und unterstützt ein unternehmensübergreifendes Herangehen.<br />

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-<br />

NANZIERER: Institution<br />

INSTITUTION: Hochschule Anhalt, FB Wirtschaft (Strenzfelder Allee 28, 06406 Bernburg)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 03471-35-51342, Fax: 03471-35-51399,<br />

e-mail: Schmidtjoe@wi.hs-anhalt.de)<br />

[219-F] Royer, Susanne, Prof.Dr. (Bearbeitung):<br />

Succession in family businesses<br />

INHALT: Untersuchung der Nachfolgeproblematik in Familienunternehmen: In diesem Projekt<br />

werden aufbauend auf einer transaktionskostentheoretischen Perspektive Vorteile einer familieninternen<br />

Nachfolge analysiert. Untersucht wird in diesem Zusammenhang, wann Effizienzgründe<br />

für eine Nachfolge innerhalb der Familie sprechen und wann dagegen. Eine empirische<br />

Untersuchung dieser Zusammenhänge fand für Familienunternehmen in Australien<br />

bereits statt und ist für Familienunternehmen in Singapur, Hongkong und Deutschland in der<br />

Planung. Die Auswertung der ungefähr 900 verwertbaren Fragebögen zur Nachfolge in Familienunternehmen<br />

in Australien zielte unter anderem darauf ab, Prädiktoren für die interne<br />

Nachfolgepräferenz sowie für den Geschäftserfolg in Familienstrukturen zu identifizieren.<br />

Eine Faktoranalyse der relevanten Wissensbestandteile von Wettbewerbsvorteilen lieferte Informationen<br />

zu wertvollen Wissensressourcen. In diesem Zusammenhang wurden außerdem<br />

Erkenntnisse zum Einfluss des Kooperationsklimas im Unternehmen auf das wettbewerbsrelevante<br />

Wissen und dessen Nutzung aufgezeigt. Die erzielten Ergebnisse geben Aufschluss<br />

über konkrete Nachfolgeprobleme und erschließen Einblicke in die Grundlagen von Wettbewerbsvorteilen<br />

in Familienunternehmen. Branchenspezifische Unterschiede flossen in diesem<br />

Zusammenhang in die Betrachtung ein. Dieses Untersuchungsdesign wird zukünftig für Familienunternehmen<br />

in anderen Ländern herangezogen, um die Erkenntnisse auf noch breiterer<br />

Basis zu fundieren und nationale Unterschiede herauszuarbeiten.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management<br />

(Auf dem Campus 1, 24943 Flensburg)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0461-805-2580, Fax: 0461-805-2572,<br />

e-mail: royer@uni-flensburg.de)


204 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

[220-F] Schmoly, Eva, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Glombowski, Jörg, Prof.Dr.rer.pol.; Rolshausen,<br />

C., Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Wandel der Unternehmensorganisation infolge des globalen Wettbewerbs am Beispiel der<br />

chemisch-pharmazeutischen Industrie - eine Analyse aus neoinstitutionalistischer Perspektive<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Wirtschaftstheorie<br />

(Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück); Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet<br />

Politische Wirtschaftslehre (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück)<br />

KONTAKT: Sekretariat Fachgebiet Wirtschaftstheorie (Tel. 0541-969-4072,<br />

e-mail: Astrid.Lagemann@rz.uni-osnabrueck.de); Sekretariat Fachgebiet Politische Wirtschaftslehre<br />

(Tel. 0541-969-4610, e-mail: hannelore.miete@uni-osnabrueck.de)<br />

[221-F] Schulz, Anja, Dr.; Rabbe, Stephanie, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Welge, Martin K., Univ.-<br />

Prof.Dr. (Leitung):<br />

Sustainable management in the global economy - an innovative strategic approach to<br />

strengthen small and medium sized enterprises (SME)<br />

INHALT: While not being of significance in economic literature and press coverage, small and<br />

medium enterprises represent the real economic power and the largest employer both in Germany<br />

and Europe. In the European Union each business with less than 250 employees and an<br />

annual revenue under 50 Million Euro is defined as SME. By this definition above 99% of<br />

European businesses are medium-sized, including all sectors of trade, industry, commerce,<br />

tourism and services as well as freelancers and self-employed workers. The relevance of SME<br />

as employer and high performer is without a controversy. So much the worse is the current<br />

situation: The stress of national and global competition raises permanently, so SME are<br />

forced to sustain there competitiveness to adapt to an increasing dynamic and arguable environment.<br />

New competitors enter domestic markets, customers request overseas assignments,<br />

new services have to be offered and the development-time of innovations shortens dramatically.<br />

SMEs therefore are forced to develop new strategies and to think ahead in the long run.<br />

But many smaller businesses show weaknesses in their strategic behaviour, don't think ahead<br />

or plan practice-oriented just for the short term. Reasons are shortcomings in strategic planning<br />

and control, which becomes manifest in absence of precise instruments and technics of<br />

planning. With strategic sustainability as a task of modern management or "sustainable management",<br />

a new and diversified, up to now unattended scope is available for SME, which<br />

displays a resort from the parlous situation specified above. For the successful realisation of<br />

sustainable management in SME their ability to map out strategies is decisive. The current<br />

discussion on sustainable development is conditioned by a holistic view. The basic message<br />

in this connection is the ability of SME to meet economic, environmental und social demands<br />

in the long run. The context is an integrated grasp of business success subject to economic,<br />

ecological and social results, which are able to secure unique and trendsetting competitive<br />

advantages. Thus sustainable management is challenged to allow in equal shares for three intentions<br />

relevant to society. The ethic responsibility of today's generation for future generations<br />

becomes the operational driving force. But this requires an innovative handling of strat-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 205<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

egy also in SME. The Chair for Strategic and International Management at the University of<br />

Dortmund under the direction of Prof. Martin K. Welge aims to integrate the so far unrelated<br />

fields of SME-, sustainability- and strategic-studies into an innovative approach. A first step<br />

forward ought to be the establishment of an international research group, which may share<br />

and discuss results on this platform. Gaps in the research ought to be identified jointly, so<br />

they can be bridged by future cooperative projects.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />

BWL Lehrstuhl Unternehmensführung (44221 Dortmund)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0231-755-3150, Fax: 0231-755-5228,<br />

e-mail: M.Welge@wiso.uni-dortmund.de)<br />

[222-F] Schumann, Jan, Dipl.-Psych.; Holzmüller, Hartmut H., Prof.Dr.; Keller, Nancy, Dipl.-<br />

Kff.; Holtbrügge, Dirk, Prof.Dr.; Schillo, Katrin, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Wangenheim, Florian<br />

von, Jun.-Prof.Dr. (Leitung):<br />

EXFED - Export ferngelenkter Dienstleistungen<br />

INHALT: EXFED ist ein vom BMBF gefördertes Forschungsprojekt, das sich mit den betriebswirtschaftlichen<br />

Herausforderungen des Exports ferngelenkter Dienstleistungen ("Remote<br />

Services") befasst. Das Ziel des Projektes liegt in der Entwicklung eines ganzheitlichen, theoretisch<br />

und empirisch fundierten Konzeptes für das Management von ferngelenkten Dienstleistungen,<br />

auf dessen Grundlage Wettbewerbsvorteile für die einheimische Industrie generiert<br />

werden können. Die Themen Organisations-, Kunden- und Personalmanagement werden<br />

im Rahmen des Projektes als zentrale Problemfelder analysiert, um Erfolgsfaktoren herauszuarbeiten<br />

und themenbezogene Konzepte zu entwickeln, welche Unternehmen erfolgreich einsetzen<br />

können. ZEITRAUM: 2005-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik<br />

Deutschland, China, Indien, Tschechien, USA<br />

METHODE: Da mittelfristig damit zu rechnen ist, dass die Möglichkeit der ferngelenkten Dienstleistungserbringung<br />

zunächst im Industriegüter- und später auch im Endverbrauchergeschäft<br />

von Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinnt, sollen zudem auch Unternehmen in<br />

Branchen, in denen diese Art der Dienstleistungserbringung noch nicht möglich ist, von den<br />

Ergebnissen des Projektes profitieren. Um die Erfolgsfaktoren eines erfolgreichen Managements<br />

ferngelenkter Dienstleistungen herauszuarbeiten werden drei zentrale Problemfelder<br />

untersucht. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht adressieren diese die Themen Organisations-,<br />

Kunden- und Personalmanagement. Im Bereich der Unternehmensorganisation geht es um die<br />

Untersuchung alternativer Formen der Koordination der Wertschöpfungsaktivitäten von ferngelenkten<br />

Dienstleistungen. Dadurch, dass die Erbringung von ferngelenkten Dienstleistungen<br />

im Gegensatz zu klassischen Dienstleistungen ortsungebunden ist, ergeben sich eine<br />

Vielzahl von Koordinationsmöglichkeiten für die Erstellung von ferngelenkten Dienstleistungen.<br />

Unter anderem wird hier die Auslagerung der Dienstleistungserstellung an andere Produktionsstandorte<br />

kritisch hinterfragt und die kurz- und langfristigen betriebswirtschaftlichen<br />

Konsequenzen einer solchen Aufteilung von Wertschöpfungsaktivitäten untersucht. Zweitens<br />

gilt es im Hinblick auf das Marketing zu verstehen, welche Maßnahmen im Rahmen eines auf<br />

den Auf- und Ausbau von Vertrauen, Commitment und Kundenbindung ausgelegten Kundenmanagements<br />

zu ergreifen sind. Der Wegfall persönlicher Kommunikationsmöglichkeiten,<br />

die sich bei "konventionell" erbrachten Dienstleistungen automatisch im Rahmen der<br />

Leistungserbringung ergibt, erschwert den Kontakt- und Vertrauensaufbau mit dem Endkun-


206 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

den im Zielland. Dies wiegt umso schwerer, als der Aufbau von Vertrauen und Commitment<br />

im internationalen Geschäft oftmals von weitaus entscheidender Bedeutung für das Zustandekommen<br />

langfristiger Kundenbindung ist als in binnenländischen Geschäftsbeziehungen.<br />

Kundenbindung sollte wiederum aufgrund der größeren Schwierigkeit der Neukundengewinnung<br />

im Ausland aus strategischer Sicht noch stärker betont werden als im nationalen Geschäft.<br />

Der dritte Aspekt besteht darin, die veränderten Anforderungen für virtuell auslandsentsandte<br />

Mitarbeiter zu ermitteln. Virtuelle Auslandseinsätze sind dadurch gekennzeichnet,<br />

dass Mitarbeiter von ihrem Arbeitsplatz im Stammhaus aus vorwiegend oder ausschließlich<br />

mit ausländischen Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitern interagieren. Durch den Wegfall<br />

persönlicher Kommunikationsmöglichkeiten besteht dabei die Gefahr, dass ein gegenseitiges<br />

interkulturelles Verständnis zwischen geographisch entfernten Mitarbeitern nicht entstehen<br />

kann und sich interkulturelle Missverständnisse verstärken. Virtuelle Auslandsentsandte benötigen<br />

deshalb eine besonders hohe interkulturelle Empathie, Kommunikationsfähigkeiten<br />

und Handlungskompetenzen, zu deren Förderung spezielle kulturspezifische und kulturübergreifende<br />

Trainingkonzepte entwickelt werden sollen.<br />

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-<br />

NANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />

BWL (44221 Dortmund); Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche<br />

Fakultät, Fachgebiet BWL Lehrstuhl für Marketing (Otto-Hahn-Str. 6, 44221 Dortmund);<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />

Betriebswirtschaftliches Institut Lehrstuhl BWL, insb. Internationales Management (Lange<br />

Gasse 20, 90403 Nürnberg)<br />

KONTAKT: Schumann, Jan Hendrik (Tel. 0231-755-3785, Fax: 0231-755-5254,<br />

e-mail: jan.schumann@uni-dortmund.de)<br />

[223-F] Sonnentag, Sabine, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Produktions- und Organisationsflexibilisierung im Life Cycle<br />

INHALT: Das Gesamtziel des Projekts ist die Entwicklung von Methoden sowie der zugehörigen<br />

Bewertungsverfahren, um gezielt unter Berücksichtigung der bestehenden Organisationsformen<br />

und -ausprägungen in KMU einen evolutionären Prozess zur integrierten Modernisierung<br />

umsetzen zu können. Das zu entwickelnde KMU-gerechte und übertragbare Gesamtkonzept<br />

soll diese Unternehmen mit mehr Selbstorganisation sicher in die Zukunft führen und ihre<br />

nachhaltige Weiterentwicklung sicherstellen. Arbeitsschwerpunkt der Universität Konstanz<br />

ist, die bei den KMUs eingesetzten Methoden aus Sicht der Arbeitspsychologie zu bewerten,<br />

wobei die Kriterien Leistung, Lernpotential, Über- und Unterforderung, selbstorganisiertes<br />

und flexibles Handeln der Mitarbeiter zu berücksichtigen sind. Chancen und Hindernisse für<br />

selbstverantwortliches Handeln werden identifiziert. Es werden praxisbezogene Konzepte<br />

entwickelt, umgesetzt und evaluiert.<br />

ART: gefördert BEGINN: 2005-02 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Bund<br />

INSTITUTION: Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Psychologie<br />

Arbeitsbereich Arbeits- und Organisationspsychologie (Postfach 5560 D42, 78457<br />

Konstanz)<br />

KONTAKT: Leiterin (Tel. 07531-88-3742, e-mail: Sabine.Sonnentag@uni-konstanz.de)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 207<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

[224-F] Technische Universität Ilmenau:<br />

Kompetenzmanagement in Beratungsunternehmen<br />

INHALT: Wissensmanagement, Kernkompetenzen und Strategische Planung gehören zu den<br />

wichtigsten Managementthemen, auf die sich Unternehmen in den kommenden Jahren konzentrieren.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Unternehmensführung der<br />

Universität Innsbruck. Nicht die kurzfristige Maximierung der Eigentümerrendite, wie sie der<br />

Shareholder-Value-Ansatz proklamiert, sondern die langfristige Sicherung der Überlebensfähigkeit<br />

stehen bei den Unternehmen im Vordergrund. Beratungsfirmen verkaufen Problemlösungen.<br />

Wissen und Fähigkeiten der Beratungsmitarbeiter sind dafür die Geschäftsgrundlage.<br />

Nach Jahren des Booms ist die Branche den Erkenntnissen des Bundesverbandes deutscher<br />

Unternehmensberater (BDU) zufolge 2002 erstmals geschrumpft, und zwar um durchschnittlich<br />

4,5%. Beratungsunternehmen haben zwischenzeitlich massenhaft Arbeitskräfte entlassen.<br />

Viele kleinere Firmen ohne ausgeprägtes Alleinstellungsmerkmal sind vom Markt verschwunden.<br />

Um ihre Überlebensfähigkeit unter schwieriger gewordenen ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

sicherzustellen, müssen Beratungsunternehmen ihr Unternehmensprofil<br />

schärfen und ihre Ressourcen besser planen und managen. Kompetenzmanagement dafür ist<br />

eine der zentralen Voraussetzungen. Die Kompetenzen der Mitarbeiter müssen als zentraler<br />

Produktionsfaktor von Beratungsunternehmen und wichtige Managementobjekte wahrgenommen<br />

werden. Kompetenzmanagement soll definiert werden als die gezielte Beeinflussung aller<br />

Unternehmensaspekte, bei denen das Ziel im Mittelpunkt steht, Kompetenzen als Produktionsfaktor<br />

optimal zu nutzen. Zu den hier untersuchten Forschungsfragen zählen: 1. Entwicklung<br />

eines Kompetenzmodells als Basis für ein besseres Verständnis und aktives Management<br />

von Kompetenzen als den zentralen Produktionsfaktoren (nicht nur) in Beratungsunternehmen;<br />

2. Entwicklung eines konzeptionellen Bezugsrahmen für das Kompetenzmanagement in<br />

Beratungsunternehmen; 3. Ermittlung der Anforderungen an Methoden zur Unterstützung der<br />

sich daraus ergebenden Managementaufgaben; 4. Beispielhafte Konzeption und prototypische<br />

Implementierung von IT-gestützten Instrumenten für Einzelaufgaben des Kompetenzmanagements.<br />

Das Projekt erfolgt in Kooperation mit folgendem Partner: NISSCON Ltd., Coburg.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für<br />

Wirtschaftsinformatik Fachgebiet Dienstleistungen -WI 2- (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 03677-69-4047, Fax: 049-3677-69-4219,<br />

e-mail: Gerlinde.Franz@tu-ilmenau.de)<br />

[225-F] Technische Universität Ilmenau:<br />

Konzeption eines Prozess-Referenzmodells für Consulting-Unternehmen<br />

INHALT: Als Geschäftsprozess soll eine funktionsüberschreitende Verkettung von Aktivitäten in<br />

einem Unternehmen verstanden werden, die auch über die Grenzen der eigenen Organisation<br />

hinausgehen kann. Ein prozessorientierter Managementansatz kann in Anlehnung an ISO<br />

9000ff.: 2000 Kap. 2.4 definiert werden als das systematische Erkennen und Handhaben der<br />

verschiedenen Prozesse innerhalb einer Organisation sowie der Wechselwirkungen zwischen<br />

solchen Prozessen. Das Ziel des Forschungsprojekts besteht im Entwurf eines vollständigen<br />

Referenzmodells für die Geschäftsprozesse in Beratungsfirmen (betriebswirtschaftliche Unternehmensberatung).<br />

Prozessreferenzmodelle integrieren Aspekte des Business Process Re-<br />

Engineering, Benchmarking, und des Performance Measurement in einem gemeinsamen Rah-


208 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

menwerk und unterstützen somit die folgenden Zielsetzungen: 1. Ermittlung des aktuellen<br />

Zustands der Unternehmensprozesse und Dokumentation des angestrebten Soll-Zustandes auf<br />

Basis von Prozessmodellierung und Prozessmessung. 2. Vergleich der prozessbezogenen<br />

Leistungen des eigenen Unternehmens mit konkurrierenden, ähnlichen Unternehmen. 3. Analyse<br />

von Management-Praktiken, Prozessstrukturen, unterstützenden IT-Systemen und anderen<br />

Komponenten der besten Unternehmen in der eigenen Branche. Ableiten von internen<br />

Zielen für die Prozessverbesserung auf Basis dieser 'best practices'. Das Projekt erfolgt in Kooperation<br />

mit folgendem Partner: DHC GmbH, Saarbrücken.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für<br />

Wirtschaftsinformatik Fachgebiet Dienstleistungen -WI 2- (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 3677-69-4047, Fax: 3677-69-4219,<br />

e-mail: Gerlinde.Franz@tu-ilmenau.de)<br />

[226-F] Trampel, Julia, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Theurl, Theresia, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Organisations- und Standortwahl bei der Auslagerung von Dienstleistungen. Eine empirische<br />

Analyse des Offshoring-Verhaltens deutscher Unternehmen<br />

INHALT: Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Instituts für Genossenschaftswesen wird das<br />

Auslagerungsverhalten deutscher Unternehmen hinsichtlich unternehmensnaher Dienstleistungen<br />

untersucht. Das Forschungsprojekt wird in drei sukzessiven Arbeitsschritten unterteilt.<br />

Anfänglich steht im Rahmen der Make-or-Buy-Entscheidung die Organisationswahl der<br />

Dienstleistungserstellung im Fokus der Analyse. Hier werden die Determinanten für die Entscheidung<br />

zwischen den vier Organisationsformen Hierarchie, Unternehmensnetzwerk, Kooperation<br />

und Markt mittels empirischer Analyseverfahren bestimmt. Die Hypothesen werden<br />

dabei aus den relevanten Theorien zur Bestimmung von Unternehmensgrenzen generiert. Im<br />

zweiten Schritt wird die externe Leistungserstellung als gegeben angenommen und das unternehmerische<br />

Entscheidungsspektrum um die Option der nationalen und internationalen<br />

Fremderstellung erweitert. Forschungszweige, die insbesondere das internationale Organisationsverhalten<br />

von Firmen erklären, dienen hierbei als Grundlage für das Aufstellen der Hypothesen.<br />

Im Fokus des zweiten Schrittes steht somit letztendlich die Offshoring-Entscheidung.<br />

Im letzten Arbeitsschritt wird eine Entscheidung zugunsten des Offshorings unterstellt<br />

und die Determinanten für die Wahl eines bestimmten internationalen Standortes des<br />

Dienstleisters analysiert. Es werden hier sowohl auf mikro- als auch auf makroökonomische<br />

Daten bei der Analyse der Standortentscheidung zurückgriffen. Die Hypothesen, die in diesem<br />

letzten Schritt getestet werden, werden mittels Heranziehen geeigneter Standorttheorien<br />

gebildet. Zusammenfassend lässt sich die Motivation des Forschungsprojektes mit der Untersuchung<br />

unternehmerischer Entscheidung bei der Auslagerung von Dienstleistungen hinsichtlich<br />

ihrer Organisations- und Standortwahl beschreiben. Grundlage der Arbeit bilden Unternehmensdaten,<br />

die im Zusammenhang der Pilotstudie "Nachfrage nach Dienstleistungen<br />

2003" seitens des Statistischen Bundesamtes generiert wurden. Es handelt sich hierbei um die<br />

erstmalige statistische Erfassung der Nachfrageseite von Dienstleistungen. Somit ist es zum<br />

ersten Mal möglich auf eine breite Datenbasis von Unternehmensdaten zur Analyse des Outsourcing-<br />

bzw. Offshoring-Verhaltens zurückzugreifen. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHI-<br />

SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von<br />

Individualdaten (Stichprobe: 5.000; Destatis).


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 209<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Offshoring oder Nearshoring von IT-Dienstleistungen? Eine transaktions-kostentheoretische<br />

Untersuchung. Arbeitspapiere des IfG, Nr. 39. 2004.+++To offshore<br />

or nearshore IT-services? An investigation using transaction cost theory. in: Proceedings<br />

of International Business Research Conference, Melbourne 2004. ISBN 0-646-44191-4.<br />

ART: Dissertation BEGINN: 2003-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:<br />

Institution<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für<br />

Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Genossenschaftswesen (Am Stadtgraben<br />

9, 48143 Münster)<br />

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-8321878, e-mail: julia.trampel@ifg-muenster.de)<br />

[227-F] Universität Dortmund:<br />

Unternehmensüberwachung durch den Aufsichtsrat<br />

INHALT: Ziel des Forschungsprojektes ist es, das Meinungsbild bzw. Praxiswissen erfahrener<br />

Aufsichtsrats-Mitglieder in Deutschland zu erheben. Die empirische Studie basiert auf 46<br />

persönlichen Interviews mit ausgewählten Aufsichtsrats-Mitgliedern deutscher Aktiengesellschaften.<br />

Die zentralen Schwachstellen der Überwachungspraxis lassen sich folgendermaßen<br />

zusammenfassen: 1. Der Aufsichtsrat arbeitet mehrheitlich zu vergangenheitsorientiert. 2. Der<br />

Aufsichtsrat arbeitet mehrheitlich zu passiv. 3. Der Aufsichtsrat arbeitet mehrheitlich zu sehr<br />

nach innen gerichtet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet<br />

BWL Lehrstuhl Unternehmensführung (44221 Dortmund)<br />

KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0231-755-3150, Fax: 0231-755-5228,<br />

e-mail: uf@wiso.uni-dortmund.de)<br />

[228-F] Universität Hohenheim:<br />

Dynamische Effekte von informationsökonomischen Dienstleistungseigenschaften<br />

INHALT: Informationsökonomische Überlegungen bilden eine wichtige Informationsgrundlage<br />

für Entscheidungen bei der Vermarktung von Dienstleistungen. So weisen Dienstleistungen in<br />

der Regel ein hohes Maß an Erfahrungs- und Vertrauenseigenschaften auf. Häufig werden sie<br />

dabei statisch interpretiert. Dabei zeigt jedoch bereits Nelson (1970), dass im Rahmen von Informationsaktivitäten<br />

(Suche und Erfahrung) Unsicherheit abgebaut werden kann. Daraus<br />

folgt, dass in Abhängigkeit vom Erfahrungshorizont die (subjektive) Beurteilbarkeit einer Eigenschaft<br />

individuell unterschiedlich ausgeprägt sein und sich sogar im Zeitablauf verändern<br />

kann. Diese dynamische Sichtweise informationsökonomischer Überlegungen wird in der Literatur<br />

zum Dienstleistungsmanagement jedoch bislang kaum aufgegriffen. Dieses Forschungsprojekt<br />

verfolgt daher das Ziel aufzuzeigen, dass sich in Abhängigkeit vom Erfahrungshorizont<br />

die Wahrnehmung des informationsökonomisch begründeten Eigenschaftsraums<br />

einer Dienstleistung verändert. Die Untersuchung erfolgt dabei nicht nur auf der<br />

Grundlage einer hypothetischen Abfrage, sondern auf der Grundlage realer Probandenerfahrungen<br />

mit einem innovativen Kommunikationsdienst.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe


210 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Competence<br />

Center industrielle Dienstleistungen (70593 Stuttgart)<br />

KONTAKT: Kordowich, Philipp (Tel. 0711-459-3385, Fax: 0711-459-2961,<br />

e-mail: philipp.kordowich@wi1.uni-hohenheim.de)<br />

[229-F] Universität Lüneburg:<br />

Strategische Unternehmensführung in kleinen und mittleren Unternehmen<br />

INHALT: Die Forschergruppe "Strategische Unternehmensführung in KMU" beschäftigt sich mit<br />

der Frage, in welcher Weise kleinere und mittlere Unternehmen eine strategische Unternehmensführung<br />

betreiben und wie es möglich ist, die strategische Unternehmensführung in<br />

kleineren und mittleren Unternehmen zu verbessern. Das Forschungsthema ist von hoher Relevanz,<br />

weil mittelständische Unternehmen sehr häufig auf eine bewußte und systematische<br />

Gestaltung der Prozesse zur Entwicklung und Umsetzung ihrer Unternehmensstrategien verzichten.<br />

Durch den Verzicht auf eine rational gestaltete strategisch orientierte Unternehmensführung<br />

werden die in kleineren und mittleren Unternehmen liegenden wirtschaftlichen Potentiale<br />

nicht hinreichend genutzt. Der Forschungsschwerpunkt verfolgt eine realwissenschaftliche<br />

Orientierung. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen empirische Untersuchungen.<br />

Folgende Teilprojekte werden zur Zeit bearbeitet: Aufbau eines Unternehmenspanels<br />

für KMU auf der Basis der Balanced Scorecard (Gemeinschaftsprojekt); Kompetenzerweiterung<br />

durch Kooperation in KMU.<br />

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für<br />

BWL Abt. Strategisches Management und Tourismusmanagement (Scharnhorststr. 1, 21332<br />

Lüneburg)<br />

[230-L] Zaunmüller, Hannah:<br />

Anreizsysteme für das Wissensmanagement in KMU: Gestaltung von Anreizsystemen für die<br />

Wissensbereitstellung der Mitarbeiter, Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2005, XVI, 235 S., ISBN: 3-<br />

8244-0836-8 (Standort: USB Köln(38)-13Y2968)<br />

INHALT: "Wissen stellt nicht mehr nur einen wichtigen Produktionsfaktor dar, sondern ist eine<br />

notwendige Schlüsselressource für nachhaltigen Unternehmenserfolg geworden. Die Motivation<br />

der Mitarbeiter für ein erfolgreiches Wissensmanagement ist im Unternehmen daher ein<br />

zentrales Thema. Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, einen Beitrag zur Gestaltung von<br />

Anreizsystemen für die Wissensbereitstellung der Mitarbeiter im Rahmen des Wissensmanagements<br />

in KMUs zu leisten, und damit eine theoriegeleitete Verbesserung der Praxis des<br />

Wissensmanagements zu bewirken. Die zentralen Forschungsfragen lauten: Welche Anforderungen<br />

sind an theoretisch fundierte Anreizsysteme fair das Wissensmanagement in KMUs zu<br />

stellen, und wie sollte speziell ein Anreizsystem für die Wissensbereitstellung der Mitarbeiter<br />

im Rahmen des Wissensmanagements in KMUs gestaltet und implementiert werden? Zur Erreichung<br />

des Gesamtziels werden die folgenden Teilziele verfolgt: die Darstellung des Wissensmanagements,<br />

insbesondere der Relevanz der Wissensbereitstellung der Mitarbeiter im<br />

Rahmen des Wissensmanagements in KMUs; die Beschreibung von Anreizsystemen und die<br />

Evaluierung relevanter Ansätze in der Literatur, die sich mit Anreizsystemen befassen: die<br />

Neue Institutionenökonomik und die Verhaltenswissenschaft; die Ausarbeitung von Anforde-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 211<br />

5 Industrieunternehmen, Dienstleister, kleine und mittlere Unternehmen<br />

rungen an Anreizsysteme fair das Wissensmanagement in KMUs, die Gestaltung von Anreizsystemen<br />

für das Wissensmanagement in KMUs, die Konkretisierung solcher Anreizsysteme<br />

für die Wissensbereitstellung und die Entwicklung einer Vorgehensweise zur Implementierung<br />

von Anreizsystemen für die Wissensbereitstellung; die Erarbeitung und Implementierung<br />

eines dedizierten Anreizsystems für die Wissensbereitstellung der Mitarbeiter im Rahmen<br />

des Wissensmanagements in einem KMU." (Textauszug)<br />

[231-F] Ziegler, Andreas, Dr.; Horbach, Jens, Prof.Dr.; Frondel, Manuel, Dr. (Bearbeitung); Rennings,<br />

Klaus, Dr. (Leitung):<br />

Environmental innovation and regulation - an empirical analysis based on a cross-OECD<br />

survey of firms<br />

INHALT: Das Projekt hatte zum Ziel ein praxisorientiertes Gutachten zu erstellen, das die Effektivität<br />

und Effizienz alternativer umweltpolitischer Maßnahmen bewertet. Es galt folgende<br />

Fragen im Rahmen des Projektes zu beantworten: 1. Inwieweit hängt der organisatorische<br />

Aufbau eines Unternehmens von den unterschiedlichen umweltpolitischen Maßnahmen ab<br />

(z.B. von den marktbasierten Maßnahmen, freiwilligen Verpflichtungen, staatlichen Geboten,<br />

Verboten und Auflagen)? 2. Wie kann die öffentliche Hand die Implementierung solcher Managementpraktiken<br />

unterstützen, die die Umweltperformance und Umweltinnovationen im<br />

Unternehmen verbessern? 3. Wie können knappen öffentlichen Ressourcen besser eingesetzt<br />

werden, damit Führer und Nachzügler ihre Umweltperformance verbessern? Um diese und<br />

verwandte Fragen zu beantworten, wurde eine umfangreiche Untersuchung innerhalb ausgewählter<br />

OECD-Länder durchgeführt. Diese methodologische Vorgehensweise war notwendig,<br />

um sicherzustellen, dass die Rahmenempfehlungen für die Politik auf festen empirischen<br />

Grundlagen basieren. Die Untersuchung wurde durch sieben Forschungsteams aus Deutschland,<br />

Kanada, Frankreich, U.S.A., Ungarn, Norwegen und Japan im Frühling 2003 durchgeführt.<br />

Die Projekterweiterung durch die OECD erlaubte den Projektteams eine gründliche<br />

Analyse des angesammelten umfangreichen Datenbestandes durchzuführen. Das deutsche<br />

Teilprojekt beschäftigte sich insbesondere mit allen innovationsrelevanten Aspekten der<br />

Rechtsvorschriften sowie mit dem Unternehmensverhalten im Hinblick auf die ökonomische<br />

und umweltschutzbezogene Performance in den sieben untersuchten OECD-Ländern. Während<br />

des abschließenden Workshops im Juni 2005 in Washington wurden alle Beiträge der<br />

Forschungsteams präsentiert und ausführlich diskutiert. Das deutsche Team kam unter anderen<br />

zu dem Ergebnis, dass der integrierte Umweltschutz sich in allen untersuchten sieben<br />

OECD-Ländern ausbreite und sein Anteil über dem des nachgeschalteten Umweltschutzes<br />

liege. Kooperationspartner: Prof. Dr. Jens Horbach, Hochschule Anhalt (FH), Köthen und Dr.<br />

Manuel Frondel, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI), Essen.<br />

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber<br />

INSTITUTION: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- (Postfach<br />

103443, 68034 Mannheim); Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -<br />

RWI- (Hohenzollernstr. 1-3, 45128 Essen)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1235-207, Fax: 0621-1235-226, e-mail: rennings@zew.de)


212 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[232-L] Alemann, Ulrich von; Godewerth, Thelse:<br />

Die Parteiorganisation der SPD: erfolgreiches Scheitern?, in: Josef Schmid, Udo Zolleis<br />

(Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS<br />

Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 158-171, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl.<br />

Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Die SPD blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Entwicklung ihrer Parteiorganisation<br />

zurück. Mit der Parteireform im Jahr 2000 hat sie nicht zum ersten Mal eine Änderung<br />

ihrer Strukturen und Prozesse initiiert, sondern es gab auch in der Vergangenheit zahlreiche<br />

Ansätze, durch organisatorische Veränderungen auf neue Rahmenbedingungen zu reagieren.<br />

Im Mittelpunkt der vorliegenden Fallstudie stehen die Bestrebungen der SPD zur Weiterentwicklung<br />

ihrer Parteiorganisation in den 1990er Jahren. Diese Ansätze erfuhren im Jahr 2000<br />

eine Fortsetzung durch eine weitere Reformphase, die durch den damaligen SPD-Generalsekretär<br />

und heutigen Parteivorsitzenden Franz Müntefering angestoßen wurde. Sie führte bereits<br />

unmittelbar nach ihrem Beginn zu einer intensiven Debatte über die Modernisierung der<br />

SPD, sowohl in der Partei selbst als auch darüber hinaus in den Medien und in der breiten Öffentlichkeit.<br />

Im vorliegenden Beitrag werden die wesentlichen Aspekte dieser Reformbemühungen<br />

erläutert, wobei vor allem die Fragen diskutiert werden, wie die SPD das innerparteiliche<br />

Leben organisiert und die Willensbildung gestaltet, wie das gesellschaftliche Umfeld<br />

eingebunden, der innerparteiliche Nachwuchs rekrutiert und die korrekte Verwendung der<br />

Parteifinanzen sichergestellt wird. (ICI2)<br />

[233-L] Backhaus-Maul, Holger; Mutz, Gerd:<br />

Die organisationssoziologische Entgrenzung des Dritten Sektors: zur Handlungskoordination<br />

und -logik gemeinnütziger Organisationen, in: Karl Birkhölzer, Ansgar Klein, Eckhard Priller,<br />

Annette Zimmer (Hrsg.): Dritter Sektor/Drittes System : Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche<br />

Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 93-103, ISBN: 3-<br />

8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3908)<br />

INHALT: "Dritte-Sektor-Organisationen sind mittlerweile auch in Deutschland in ihrer wirtschafts-<br />

und beschäftigungspolitischen Bedeutung anerkannt. Die sozialwissenschaftlichen<br />

Bemühungen um eine theoretische Bestimmung des Konstitutiven des Dritten Sektors sind<br />

aber nach wie vor unbefriedigend. So werden zumeist die Konturen eines Dritten Sektors anhand<br />

von Residualkategorien holzschnittartig umrissen und die Probleme und Dilemmata der<br />

beteiligten Organisationen detailreich beschrieben. Darüber hinausgehend ist bislang nur in<br />

Ansätzen skizziert worden, inwieweit der Dritte Sektor auf eigenlogischen Strukturen und eigenständigen<br />

Modi der Handlungskoordination basiert. Ein solches Vorhaben ist deshalb erschwert,<br />

weil es nicht darum gehen kann, qua Auflistung von spezifischen Handlungsformen<br />

die Herausbildung dieses gesellschaftlichen Bereichs nachzuweisen - die Handlungsformen<br />

(und Strukturen) sind ja schon da und der Bereich existiert bereits. Ein simpler funktionalistisch<br />

argumentierender, differenzierungstheoretischer Ansatz verbietet sich folglich. Diesem<br />

Dilemma kann man entgehen, wenn man einen Perspektivwechsel vornimmt und davon ausgeht,<br />

dass soziale (und mithin auch ökonomische) Handlungen immer kontextuiert sind und


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 213<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

dass es der Kontext ist, der darüber entscheidet, welche Eigenlogiken und Handlungsmuster<br />

sich entfalten." (Autorenreferat)<br />

[234-L] Beacháin, Donnacha Ó:<br />

Power without passion: the institutionalisation and de-radicalisation of political parties, in:<br />

Carol Harrington, Salem Ayman, Tamara Zurabishvili (Eds.): After communism : critical perspectives<br />

on society and sociology, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 141-153 (Standort: UB<br />

Siegen(467)-31NZP1311)<br />

INHALT: Der Verfasser behandelt den Prozess der Umwandlung sozialer Bewegungen in politische<br />

Parteien in Westeuropa und den damit einhergehenden politischen Wandel. Er zeigt, wie<br />

dieser Prozess nicht-intendierte Folgen hervorrufen kann und das soziale Projekt, auf dem eine<br />

politische Bewegung als solche basiert, selbst unterminiert wird. Anknüpfend an Michels<br />

argumentiert der Verfasser, dass viele soziale Bewegungen in Westeuropa, die ursprünglich<br />

politische Veränderungen hätten bewirken können, sich schon lange zu Parteien gewandelt<br />

haben, die ein reiner Selbstzweck geworden sind. Ihre Integration in den politischen<br />

Mainstream führt zu einem De-Radikalisierungsprozess, der aus der Partei ein geschlossenes<br />

System macht, das nach seinen eigenen Regeln funktioniert. Dieser Prozess ist auch für die<br />

postkommunistische Welt von Bedeutung. Der mit dem Sturz des alten Regimes verbundene<br />

Optimismus wurde hier von einem akuten Misstrauen gegenüber dem politischen Mainstream<br />

überlagert. (ICE)<br />

[235-L] Behrens, Martin:<br />

Mitgliederrekrutierung und institutionelle Grundlagen der Gewerkschaften: Deutschland<br />

im internationalen Vergleich, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches<br />

Journal, Jg. 16/2005, H. 5, S. 30-37 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)<br />

INHALT: Die Anzahl der Mitglieder in den DGB-Gewerkschaften ging in den letzten zehn Jahren<br />

um ca. 30 % zurück und die Parteien von CDU und SPD haben im gleichen Zeitraum ebenfalls<br />

ca. 20 % ihrer Mitglieder verloren. Der Autor warnt aber trotz dieses Schwunds vor<br />

schnellen Rückschlüssen auf die Handlungsfähigkeit der Gewerkschaften. Er thematisiert die<br />

Bedeutung von Gewerkschaften in post-industriellen Demokratien und umreißt die politischen,<br />

ökonomischen und institutionellen Dimensionen gewerkschaftlicher Stärke. In seinem<br />

internationalen Vergleich weist er ferner darauf hin, dass innerhalb Europas große Unterschiede<br />

in der politischen Verflechtung, der Strategiefähigkeit und im institutionell abgesicherten<br />

Einfluss auf allgemeingültige Arbeitsbedingungen bestehen. Er skizziert darüber hinaus<br />

Ansätze zu einer veränderten Rekrutierungspraxis und Mitgliederwerbung der Gewerkschaften<br />

in Deutschland und verweist in diesem Zusammenhang auf die Entwicklungen bei<br />

den US-amerikanischen Gewerkschaften. (ICI)


214 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[236-L] Biehl, Heiko:<br />

Wie viel Bodenhaftung haben die Parteien?: zum Zusammenhang von Parteimitgliedschaft<br />

und Herkunftsmilieu, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 37/2006, H. 2, S. 277-292 (Standort:<br />

USB Köln(38)-XF148; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Die meisten Parteienforscher gehen davon aus, dass die deutschen Parteien gegenwärtig<br />

nur noch schwache Beziehungen zu ihren Herkunftsmilieus unterhalten. Diese Einschätzung<br />

wird anhand der Ergebnisse des Potsdamer Parteimitgliederprojekts in wesentlichen<br />

Punkten ergänzt und korrigiert: Erstens weisen zwar mittlerweile die Mitgliedschaften aller<br />

Parteien ein ähnliches Erwerbsprofil auf, in konfessionell-religiöser Hinsicht unterscheiden<br />

sich die Angehörigen der verschiedenen Parteien jedoch erheblich. Zweitens wirken die Mitglieder<br />

in unterschiedlichen Vorfeldorganisationen mit. Drittens üben die traditionellen Milieus<br />

dort, wo sie noch vorhanden sind, eine ungebrochene parteipolitische Prägekraft aus.<br />

Die Angehörigen der klassischen Trägerschichten engagieren sich in aller Regel in 'ihrer' Partei.<br />

Die Befunde zeigen, dass trotz der unstrittigen Angleichung der Berufsprofile der Mitgliedschaften<br />

weiterhin unterschiedliche gesellschaftliche Verflechtungen der Parteien bestehen.<br />

Die Bindung der Parteiangehörigen zu den Herkunftsmilieus erfolgt heutzutage jedoch<br />

stärker über die Mitgliedschaft in Vorfeldorganisationen als über die Position im Erwerbsleben."<br />

(Autorenreferat)<br />

[237-L] Birkhölzer, Karl; Klein, Ansgar; Priller, Eckhard; Zimmer, Annette (Hrsg.):<br />

Dritter Sektor/Drittes System: Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche Perspektiven,<br />

(Bürgergesellschaft und Demokratie, Bd. 20), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005,<br />

315 S., ISBN: 3-8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3908)<br />

INHALT: "In diesem Band wird eine Bilanz der Entwicklung des Dritten Sektors/Dritten Systems<br />

gezogen. Behandelt werden die theoretische Fundierung und praktischen Schlussfolgerungen<br />

für die weitere Entwicklung. Standen in den letzten Jahren vor allem Analysen zur Größe,<br />

Struktur, Finanzierung und zur Leistungsfähigkeit des Dritten Sektors/Dritten Systems im<br />

Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, stellen sich auf der Grundlage des angesammelten empirischen<br />

Materials und des Stellenwerts dieses Bereichs für den zivilgesellschaftlichen Diskurs<br />

neue theoretische und praktische Fragen: Brauchen wir eine Theorie zum Dritten Sektor/Dritten<br />

System und durch welche Eckpunkte und Ausrichtungen zeichnet sie sich aus?<br />

Welche wirtschaftlichen und sozialen Effekte sind künftig von den Nonprofit-Organisationen<br />

zu erwarten? Auf diese Fragen gehen die Beiträge des Bandes ein. Es wird deutlich, dass sich<br />

die Organisationen nicht nur auf eine Funktionslogik reduzieren lassen. Ihre Multifunktionalität<br />

sowie die gegenwärtigen Rahmenbedingungen wirken prägend. Es werden Veränderungen<br />

von den Organisationen sowie ihrer Gestaltungsräume gefordert." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis:<br />

Karl Birkhölzer, Ansgar Klein, Eckhard Priller, Annette Zimmer: Theorie, Funktionswandel<br />

und zivilgesellschaftliche Perspektiven des Dritten Sektors/Dritten Systems - eine<br />

Einleitung (9-15); Helmut K. Anheier, Matthias Freise, Nuno Themudo: Entwicklungslinien<br />

der internationalen Zivilgesellschaft (17-38). 1. Theorie zum Dritten Sektor/Dritten System -<br />

Karl Birkhölzer, Eckhard Priller, Annette Zimmer: Dritter Sektor/Drittes System im Spiegel<br />

von Theorie und Praxis - eine Einführung (41-47); Annette Zimmer, Eckhard Priller: Der<br />

Dritte Sektor im aktuellen Diskurs (49-70); Karl Birkhölzer: Drittes System und Soziale Ökonomie<br />

im europäischen Kontext (71-92); Holger Backhaus-Maul, Gerd Mutz: Die organisationssoziologische<br />

Entgrenzung des Dritten Sektors. Zur Handlungskoordination und -logik


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 215<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

gemeinnütziger Organisationen (93-103); Rudolph Bauer: Ist der "Dritte Sektor" theoriefähig?<br />

Anmerkungen über Heterogenität und Intermediarität (105-109). 2. Wandel von Funktion<br />

und Dynamik von Dritte-Sektor-Organisationen - Eckhard Priller, Annette Zimmer: Wandel<br />

von Funktion und Dynamik von Dritte-Sektor-Organisationen - eine Einführung (113-<br />

116); Anton in Wagner: Der Dritte Sektor in gesellschaftsvertraglicher Sicht (117-129); Sebastian<br />

Braun: Bürgergesellschaft und sozialer Zusammenhalt. Theoretische Überlegungen<br />

und empirische Befunde zu den Integrationsleistungen von freiwilligen Vereinigungen im<br />

Dritten Sektor (131-159); Dietmar Dathe, Ernst Kistler: Zur arbeitsmarktpolitischen Funktion<br />

des Dritten Sektors (161-176); Christina Stecker, Stefan Nährlich: Die 'dunkle Seite' von Dritte-Sektor-Organisationen.<br />

Funktionen, Effekte und Konsequenzen (177-198). 3. Soziale Ökonomie<br />

und Arbeit im Dritten Sektor bzw. Dritten System - Karl Birkhölzer: Soziale Unternehmungen<br />

wirtschaften anders - eine Einführung (201-207); Mel Evans: The role of social<br />

capital in the social economy. The work of the CONSCISE project (209-224); Günther Lorenz:<br />

Betriebliche und unternehmenspolitische Strategien für soziale Unternehmungen. Das<br />

EQUAL-Projekt BEST 3S als zivilgesellschaftlicher Ansatz zum Erhalt und zur Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen (225-232); Ulrike Kalb: Zur alltäglichen Gratwanderung eines sozialen<br />

Unternehmens im Dritten System (233-242); Lothar Binding: Haushaltswirtschaftliche und<br />

politische Rahmenbedingungen zur Förderung sozialer Unternehmen im Dritten System (243-<br />

257); Ingo Bode, Adalbert Evers, Andreas Schulz: "Integrationsarbeit" jenseits von Markt<br />

und Staat. Was leisten soziale Unternehmen im Bereich der Beschäftigungsförderung? (259-<br />

274); Patrick Ostermann, Karen Voigt: Spezifische Merkmale und Potenziale der Wirtschafts-<br />

und Beschäftigungsstrukturen des Dritten Systems im Kulturbereich in den MOE-Staaten.<br />

Aspekte einer empirischen Untersuchung (275-291).<br />

[238-L] Bösch, Frank:<br />

Oppositionszeiten als Motor der Parteireform?: die CDU nach 1969 und 1998 im Vergleich,<br />

in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 172-185, ISBN: 3-531-14578-9<br />

(Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Im Jahr 1998 ging die "geborene Regierungspartei" der CDU zum zweiten Mal in die<br />

Opposition und im Unterschied zum ersten Machtverlust hatten die Christdemokraten diesmal<br />

ein historisches Bewusstsein davon, was dieser Schritt bedeuten konnte. Gleichzeitig erinnerten<br />

sie sich aber daran, dass ihre frühere Oppositionszeit zu einer langfristigen Stärkung der<br />

Partei beigetragen hatte. Aus diesem Grunde akzeptierten die Christdemokraten im Jahr 1998<br />

den Oppositionsstatus, um durch eine innerparteiliche Regeneration möglichst schnell wieder<br />

in die Regierung zurückzukehren. "Wir nehmen die Herausforderung an" - so lautete das<br />

Motto auf ihrem 11. Parteitag. In welchem Maße gelang der CDU die erhoffte Erneuerung<br />

der Parteiorganisation? Nach einem einleitenden Überblick über die Merkmale der CDU-<br />

Parteiorganisation geht der Autor dieser Frage nach, indem er vergleichend die Parteireformen<br />

nach 1969 und 1998 analysiert. Er nimmt dabei vor allem die Kernbereiche der Parteiorganisation<br />

in den Blick: die Entwicklung der Parteiführung, des Parteiapparates und der Finanzen.<br />

Seine vergleichende Fallstudie versteht sich als ein Beitrag zu der bisher kaum untersuchten<br />

systematischen Frage, in welcher Weise Oppositionsphasen und Organisationsreformen<br />

zusammenhängen und wie sich Machtzentren in Oppositionsphasen verändern. (ICI2)


216 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[239-L] Bovermann, Rainer:<br />

"Alle Macht den Mitgliedern"?: die Diskussion über Instrumente direkter Beteiligung in<br />

den deutschen Großparteien, in: Andrea Gawrich, Hans J. Lietzmann (Hrsg.): Politik und Geschichte<br />

: "Gute Politik" und ihre Zeit ; Wilhelm Bleek zum 65. Geburtstag, Münster: Verl.<br />

Westfäl. Dampfboot, 2005, S. 210-220, ISBN: 3-89691-623-8 (Standort: Bibl. des Ruhrgebiets<br />

Bochum-D700/380)<br />

INHALT: Der Beitrag erörtert die Debatte um die direkte Einbeziehung der Mitglieder in die<br />

Entscheidungen der bundesdeutschen Großparteien CDU und SPD, also die innerparteiliche<br />

Partizipation. In einem ersten Schritt werden zunächst der Reformprozess zur Einführung direkter<br />

Mitgliederbeteiligung und die unterschiedliche Verankerung in den Satzungen von<br />

SPD und CDU dargestellt. Der zweite Schritt legt den Schwerpunkt auf die wissenschaftliche<br />

Auseinandersetzung um Maßstäbe, Vor- und Nachteile sowie mögliche Auswirkungen direktdemokratischer<br />

Beteiligung. Im dritten Schritt wird die Praxis unmittelbarer Mitgliederbeteiligung<br />

anhand einiger Beispiele untersucht. Der vierte Schritt zeigt abschließend einige<br />

Forschungsperspektiven für die empirische Parteienforschung auf und geht kurz der Frage<br />

nach, welche Reformperspektiven sich aus der wissenschaftlichen Diskussion und der bisherigen<br />

Praxis direkter Beteiligung ergeben. (ICG2)<br />

[240-L] Braun, Sebastian:<br />

Bürgergesellschaft und sozialer Zusammenhalt: theoretische Überlegungen und empirische<br />

Befunde zu den Integrationsleistungen von freiwilligen Vereinigungen im Dritten Sektor, in:<br />

Karl Birkhölzer, Ansgar Klein, Eckhard Priller, Annette Zimmer (Hrsg.): Dritter Sektor/Drittes<br />

System : Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl.<br />

für Sozialwiss., 2005, S. 131-159, ISBN: 3-8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3908)<br />

INHALT: "Die Frage nach den Perspektiven gesellschaftlichen Zusammenhalts hat in den letzten<br />

Jahren den Diskurs über die deutsche Gesellschaft nachhaltig geprägt. Befürchteten schon die<br />

Klassiker der Soziologie den Verlust des sozialen Zusammenhalts beim Übergang von traditionalen<br />

zu modernen Gesellschaften, so kulminierte die aktuelle Diskussion in der Frage, ob<br />

hochindividualisierte postmoderne Gesellschaften überhaupt noch integrierbar seien. Ein solches<br />

Szenario provozierte die Suche nach Wegen der Solidaritätsproduktion. Aus dieser Suche<br />

ist ein Hoffnungsträger hervorgegangen, der das Spannungsverhältnis zwischen Individualisierung<br />

und gesellschaftlichem Zusammenhalt auflösen soll: die 'Zivilgesellschaft', die -<br />

begleitet von einem semantischen Übergang zur 'Bürgergesellschaft' - in den letzten Jahren<br />

eine erhebliche Ausdehnung ihres Bedeutungshofs erfahren hat. Denn der lange Zeit auf die<br />

neuen sozialen Bewegungen fokussierte Diskurs über Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher<br />

Demokratisierung erweiterte sich zu einem breiten Diskurs über die sozialen und<br />

bürgerschaftlichen Fundamente der Gesellschaft. Der These vom Assoziationswesen als zentralem<br />

Integrationsfaktor der deutschen Gesellschaft stehen bislang allerdings markante theoretische<br />

und empirische Defizite gegenüber, die im Mittelpunkt des Beitrags stehen. Dabei<br />

wird zunächst die Diskussion über die Integrationsleistungen des Assoziationswesens aufgenommen<br />

und die zugrunde liegende Kernargumentation rekonstruiert, die auf zwei analytisch<br />

zu trennenden Integrationsdimensionen basiert: der 'Binnen-&#8218; und der 'Außenintegration'<br />

der Mitglieder. Darauf aufbauend werden dann ausgewählte Ergebnisse einer im Frühjahr<br />

2001 durchgeführten Untersuchung dargestellt, die einerseits eine repräsentative Bevölkerungsbefragung<br />

in Deutschland und andererseits eine bundesweit repräsentative Befragung


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 217<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

von Sportvereinsmitgliedern beinhaltete. Diese Befragungen bilden die Grundlage, um die<br />

beiden Integrationsdimensionen exemplarisch an den Sportvereinen bzw. deren Mitgliedern<br />

empirisch zu untersuchen." (Autorenreferat)<br />

[241-L] Bührer, Werner:<br />

Unternehmerverbände und Staat in Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage<br />

zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 15/16, S. 17-24 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926a;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/NVFQ8X.pdf)<br />

INHALT: "Die Geschichte der deutschen Unternehmerverbände ist durch ein hohes Maß an Kontinuität<br />

gekennzeichnet. Das gilt sowohl für die Struktur des Verbandssystems als auch für<br />

das Verhältnis zum Staat, in dem die großen Verbände meist mit Erfolg auf die Wahrung ihrer<br />

Autonomie bedacht waren." (Autorenreferat)<br />

[242-L] Bührer, Werner:<br />

"Funktionäre" im Bundesverband der Deutschen Industrie, in: Till Kössler, Helke Stadtland:<br />

Vom Funktionieren der Funktionäre : politische Interessenvertretung und gesellschaftliche Integration<br />

in Deutschland nach 1933, Essen: Klartext-Verl., 2004, S. 283-299, ISBN: 3-89861-266-X<br />

(Standort: THB Aachen(82)-Md6527-30)<br />

INHALT: Der Verfasser fragt zunächst nach dem Begriff des Funktionärs im Kontext von Arbeitgeberverbänden,<br />

hier konkret im Bundesverband der deutschen Industrie (BDI). Gestützt auf<br />

Publikationen und unveröffentlichte Archivbestände des BDI werden dann Rekrutierungs-<br />

und Karrieremuster, Organisationsbindung, Tätigkeitsprofil und Selbstverständnis der BDI-<br />

Funktionäre behandelt. Abschließend werden verbandsinterne Kommunikationsstrukturen<br />

und Bemühungen um eine Modernisierung des Verbandsapparats angesprochen. Die Untersuchung<br />

macht ein hohes Maß an Kontinuität in der Berufskarriere von BDI-Funktionären<br />

sichtbar. Konkurrierende Leitbilder spielen keine Rolle. Ernsthafte Spannungen zwischen liberal-antibürokratischer<br />

Rhetorik und bürokratischer Realität lassen sich nicht feststellen. (I-<br />

CE2)<br />

[243-L] Deeg, Jürgen; Weibler, Jürgen:<br />

Politische Steuerungsfähigkeit von Parteien, in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen<br />

Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2005, S. 22-42, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-<br />

MF3200/5)<br />

INHALT: Eine Diskussion über den organisationalen Wandel von Parteien kann den Autoren<br />

zufolge nur dann geführt werden, wenn ein genauerer Bezug auf die konstitutiven Merkmale<br />

der Organisation und die Prozesse ihrer Veränderung genommen wird. Sie charakterisieren<br />

daher zunächst die Parteien als organisatorische Gebilde aus der Sicht der Organisationslehre,<br />

denn die Steuerungsfähigkeit hängt vor allem von der Beschaffenheit des organisatorischen<br />

Gebildes ab. Parteien stellen dabei eine durchaus eigenständige Organisationsform dar, deren<br />

Besonderheiten im Vergleich zu anderen Organisationstypen nicht unterschätzt werden sollten.<br />

Die Autoren erörtern anschließend grundlegende Steuerungsoptionen für Parteien aus der


218 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

allgemeinen Organisationstheorie und nehmen die veränderten Merkmale des Wandels näher<br />

in den Blick, um auf dieser Grundlage die Determinanten des Parteienwettbewerbs neu zu<br />

bestimmen. Diese Erkenntnisse verdichten sie dann in dem neuen strukturellen Leitbild der<br />

"flexiblen Partei". Da eine Steuerungsfähigkeit nur anhand bestimmter Kompetenzen erkennbar<br />

wird, untersuchen sie ferner einige Schlüsselkompetenzen der Wettbewerbsfähigkeit von<br />

Parteien und interpretieren die (Selbst-) Transformation der Parteien als Metakompetenz,<br />

welche zum dauerhaften Erhalt der politischen Steuerungsfähigkeit beiträgt. (ICI2)<br />

[244-L] Detterbeck, Klaus:<br />

Die strategische Bedeutung von Mitgliedern für moderne Parteien, in: Josef Schmid, Udo<br />

Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden:<br />

VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 63-76, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster<br />

Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Der Autor interpretiert das strategische Handeln von Parteien als Versuch, die Entwicklungen<br />

auf der organisatorischen, elektoralen und parlamentarischen Ebene zu kontrollieren<br />

und auf bestimmte Ziele hinzulenken. Innerhalb von Parteien sind es dabei primär die Parteiführungen,<br />

welche versuchen, von oben eine kohärente Steuerung parteilichen Handelns zu<br />

planen und durchzusetzen. Die Parteiführungen stoßen jedoch oftmals auf Widerstände, die<br />

sowohl in der Binnendifferenzierung von Parteiorganisationen als auch in der Komplexität<br />

des gesellschaftlichen Umfeldes begründet liegen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die<br />

Frage nach den Ursachen des Rückgangs der Mitgliederzahlen in politischen Parteien neu. In<br />

der Forschungsliteratur finden sich hierzu zwei Erklärungsmuster: In der ersten Perspektive<br />

wird betont, dass Parteien zunehmend weniger auf Mitglieder angewiesen seien oder Mitglieder<br />

aus Sicht der Parteiführungen gar eine Belastung darstellen können. In der zweiten Perspektive<br />

werden Parteien hingegen eher als Opfer einer gesellschaftlichen Entwicklung gesehen,<br />

die sie kaum kontrollieren können und die es ihnen zunehmend erschwert, Mitglieder zu<br />

rekrutieren. Der Autor geht zunächst näher auf diese beiden Argumentationslinien ein und<br />

diskutiert anschließend die Frage, inwiefern die heutigen Parteien aus strategischen Gründen<br />

Mitglieder rekrutieren wollen. Seiner These zufolge haben die Parteien zwar durchaus einen<br />

Bedarf an Mitgliedern, befinden sich aber zugleich in einem strategischen Dilemma, diesen<br />

Mitgliedern bedeutungsvolle Partizipationsrechte zu gewähren. (ICI2)<br />

[245-L] Fallend, Franz:<br />

Die Österreichische Volkspartei (ÖVP): Erfolgreiche Wahlstrategie bei unmoderner Parteiorganisation,<br />

in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg<br />

von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 186-206, ISBN: 3-531-<br />

14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Die traditionelle Parteiorganisation der ÖVP bietet im Grunde ungünstige Voraussetzungen<br />

für ein erfolgreiches Parteimanagement und eignet sich deshalb besonders gut als<br />

Fallstudie, um den Einfluss von Parteiorganisationen auf die Verwirklichung zentraler Parteiziele<br />

(Stimmen, Ämter, Politik, innerparteiliche Demokratie) zu untersuchen. Die ÖVP ist<br />

von allen westeuropäischen Parteien diejenige Organisation, die durch den höchsten Grad an<br />

innerparteilichem Fraktionalismus gekennzeichnet ist; noch stärker als bei den meisten anderen<br />

christdemokratischen Parteien spielen in der ÖVP Gruppeninteressen eine tragende Rolle


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 219<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

im innerparteilichen Leben. Die Folge sind langwierige Entscheidungsprozesse und - zumindest<br />

in der Vergangenheit - ein negatives Image aufgrund der zumeist in aller Öffentlichkeit<br />

ausgetragenen Konflikte. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst ein theoretisch-analytischer<br />

Rahmen vorgestellt, der die zentralen Ziele moderner Parteien und die Rolle der Parteiorganisation<br />

bei der Verwirklichung dieser Ziele erläutert. Im Anschluss daran werden die wichtigsten<br />

Herausforderungen für die ÖVP seit Ende der 1980er Jahre beschrieben und die Reformen<br />

analysiert, die die ÖVP seither im Bereich der Parteiorganisation unternommen hat. (ICI2)<br />

[246-L] Finke, Barbara:<br />

Legitimation globaler Politik durch NGOs: Frauenrechte, Deliberation und Öffentlichkeit in<br />

der UNO, (Forschung Politik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 258 S., ISBN: 3-531-<br />

14617-3 (Standort: UB MÜnchen(19)-8/06/2567)<br />

INHALT: "Mit der Ausweitung grenzüberschreitender Problemlagen und der wachsenden Bedeutung<br />

internationaler Organisationen, deren Programme sich direkt auf die Lebenswelten individueller<br />

Bürger auswirken können, stellt sich die Frage nach der Legitimation globaler Politik.<br />

Das Buch befasst sich mit den Möglichkeiten einer demokratischen Aufwertung des UN-<br />

Systems durch die Beteiligung von Non-Governmental Organizations (NGOs). Mit Blick auf<br />

dieses Erkenntnisinteresse wird ein Konzept entwickelt, das auf dem Modell deliberativer<br />

Demokratie beruht und diskursbasierten NGO-Netzwerken eine zentrale Funktion für die Legitimation<br />

globaler Politik zuweist. Die empirische Tragfähigkeit dieses Konzepts wird am<br />

Beispiel eines transnationalen Frauennetzwerks rekonstruiert." (Autorenreferat)<br />

[247-L] Fitzenberger, Bernd; Kohn, Karsten; Wang, Qingwei:<br />

Union membership in Germany: determinants, densities, and decompositions, (Working Papers<br />

/ DFG-Schwerpunktprogramm "Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten"),<br />

Mannheim 2005, 37 S. (Graue Literatur;<br />

URL: http://www.zew.de/de/publikationen/dfgflex/paperKohn2.pdf)<br />

INHALT: "Net union density (NUD) went down in West Germany from 29% in the year 1985 to<br />

20% in 2003. In East Germany, NUD was 36% in 1993, and it declined to 18% in 2003. We<br />

quantify socio-economic and workplace-related determinants of union membership using data<br />

from the German Socio-Economic Panel by means of Chamberlain-Mundlack-type correlated<br />

random effects probity models. Drawing on the estimates, we project union densities and analyze<br />

the differences between East and West Germany as well as the corresponding changes in<br />

NUD over time. Blinder-Oaxaca-type decompositions show that changes in the composition<br />

of the work force only played a minor role for the deunionization in West Germany, but accounted<br />

for the major part of the deunionization in East Germany. While the quality of membership<br />

matches in East Germany had been lower compared to that in the West in 1993, this<br />

difference had worn out by 2003." (author's abstract)


220 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[248-L] Flick, Carsten:<br />

Innerverbandliche Willensbildung und die Durchsetzung verbandlicher Positionen: die Diskussion<br />

um die Ladenöffnungszeiten in Deutschland und die Rolle des Hauptverbandes des<br />

Deutschen Einzelhandels, Düsseldorf 2006, 270 S. (Graue Literatur; URL: http://diss.ub.uniduesseldorf.de/home/etexte/diss/diss_files/1322.pdf;<br />

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97<br />

8548892&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=978548892.pdf)<br />

INHALT: Vor dem Hintergrund der problematischen Reformfähigkeit angesichts einer sich wandelnden<br />

Gesellschaft und sich ändernder wirtschaftlicher Bedingungen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland beleuchtet die Studie die Reformfähigkeit der deutschen Politik am Beispiel der<br />

Debatte um die Ladenöffnungszeiten und zeigt auf, welche Rolle der Hauptverband des Deutschen<br />

Einzelhandels (HDE) in diesem Prozess spielt. Den Ausgangspunkt bildet folgende<br />

Fragestellung: Wie gelingt es intermediären Organisationen (Verbänden) vor dem Hintergrund<br />

innerverbandlicher Interessenkonflikte, Einfluss zu nehmen auf den Gesetzgeber? Die<br />

Untersuchung beleuchtet damit eine Materie an der Schnittstelle von Verbändeforschung, Policyforschung<br />

und Parlamentarismusforschung. Sie thematisiert (1) die Durchdringung eines<br />

Wirtschaftssektors mit verbandlichen Organisationen, (2) innerverbandliche Strukturen, (3)<br />

inhaltliche Positionen von Verbänden, (4) Gesetzgebungsmaterien, (5) konkrete Gesetzgebungsprozesse<br />

und (6) Verbändetheorien. Die Arbeit geht von einer Differenzierung zwischen<br />

politischer Willensbildung (intellektuellem Diskurs und Positionenfindung sowie Versuchen<br />

zur Einflussnahme auf Entscheidungen) und staatlich-autoritativer Entscheidung (Gesetzgebung)<br />

aus. Ziel der Arbeit sind hierbei Aussagen zum politischen System der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Aus der vorhandenen Literatur werden Positionen und Gesamtkonzepte<br />

zu den Themen 'Verbandliche Willensbildung' und 'Durchsetzung verbandlicher Positionen'<br />

kondensiert. Diesem literaturbasiert-deskriptiven Ausgangspunkt folgt eine empirische Untersuchung<br />

zu ausgesuchten Verbänden eines ausgesuchten Politikbereiches. Die empirische<br />

Arbeit basiert auf Verbandveröffentlichungen und Presseerklärungen, dokumentierten Beschlüssen<br />

und Thesenpapieren, internen (soweit zugänglichen) Studien und Gesprächen mit<br />

Verbandsmitarbeitern des HDE. Die Arbeit ist so angelegt, dass ein Strukturwandel im deutschen<br />

Einzelhandel festgestellt wird, der hypothetisch Ausdruck findet in den Positionen des<br />

HDE, welcher berufen ist, die entsprechenden Interessen zu aggregieren und nach außen zu<br />

vertreten. Diese Vermittlungsleistung des HDE im Kontext der Frage nach der Reformfähigkeit<br />

durch staatliche Steuerung wird abschließend mittels einiger Verbändetheorien diskutiert.<br />

(ICG2)<br />

[249-L] Florack, Martin; Grunden, Timo; Korte, Karl-Rudolf:<br />

Strategien erfolgreicher Mitgliederrekrutierung der politischen Parteien, in: Josef Schmid,<br />

Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 96-113, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB<br />

Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Die Parteiendemokratie wird langfristig nicht auf Parteimitglieder verzichten können<br />

und da das Handeln und die Organisationsstrukturen der Parteien auf eine Vielzahl von ehrenamtlich<br />

Engagierten ausgelegt ist, liegt eine Konsolidierung der Mitgliederzahlen in ihrem<br />

eigenen Interesse. Dabei wird vor allem die Anpassungsfähigkeit der Parteien entscheiden, ob<br />

und wie sie die gegenwärtige Mitgliederkrise bewältigen werden. Im vorliegenden Beitrag<br />

werden die Strategien der Mitgliedergewinnung und Nachwuchsrekrutierung in den Parteien


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 221<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

der Bundesrepublik Deutschland beschrieben und die Motive aktiver parteipolitischer Partizipation<br />

im Hinblick auf ihre Erfolgsaussichten bewertet. Diese Strategien bewegen sich im<br />

Dreieck von Partizipationsanreizen, Netzwerkbildung und Professionalisierung. Während<br />

Partizipationsanreize die über Organisationsreformen erweiterten Einflussmöglichkeiten der<br />

Mitglieder bei der parteiinternen Willensbildung bezeichnen, zielt die Netzwerkbildung auf<br />

die Öffnung der Parteien zu anderen zivilgesellschaftlichen Akteursgruppen ab. Unter Professionalisierung<br />

werden schließlich neue Mechanismen der Rekrutierung und Ausbildung politisch<br />

talentierter Mitglieder für Mandate und Ämter sowie modernisierte Formen der Kommunikation<br />

nach innen und außen verstanden. Nach Einschätzung der Autoren können die<br />

Strategien der Mitgliederrekrutierung nur dann erfolgreich sein, wenn die Parteien die von ihnen<br />

mitverschuldete Krise der Repräsentation überwinden und zu einer neuen inhaltlichen Orientierung<br />

gelangen. (ICI2)<br />

[250-L] Frantz, Christiane:<br />

Karriere in NGOs: Politik als Beruf jenseits der Parteien, (Bürgergesellschaft und Demokratie,<br />

22), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 326 S., ISBN: 3-531-14588-6<br />

INHALT: Die Studie stellt einen Beitrag zur Eliten- und Dritter-Sektor-Forschung dar. Im Mittelpunkt<br />

stehen 74 hauptamtliche Akteure in Deutschland, die in leitfadengestützten Interviews<br />

befragt wurden. Die Autorin differenziert dabei zwischen den Analyseebenen Individuum,<br />

Organisation sowie Berufsfeld und zeigt, aus welchen Gründen, mit welchem Erfahrungshintergrund<br />

und welcher Perspektive Deutsche in Nichtregierungsorganisationen mitarbeiten.<br />

Thematisiert werden ferner die Organisationskultur und die Leitbilder von NGOs, Personalmanagement<br />

und Kommunikationsleistungen von NGO-Mitarbeitern. Auf der Basis bestehender<br />

Arbeiten und eigener Daten erarbeitet Frantz eine neue Theorie über Politik als Beruf<br />

jenseits der Parteien und eine Analyse des globalen, professionellen Arbeitsmarktes für<br />

NGOs. (ZPol, VS)<br />

[251-L] Furtak, Florian T.:<br />

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im politischen System der Europäischen Union:<br />

Strukturen, Beteiligungsmöglichkeiten, Einfluß, (Reihe Politikwissenschaft), München: Utz<br />

2005, 294 S., ISBN: 3-8316-0518-1 (Standort: SB München(12)-PVA2005.3915)<br />

INHALT: "Den Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) kommt in den letzten<br />

zwei Jahrzehnten eine wachsende Bedeutung zu. Dies gilt auch für die NGOs, die an der politischen<br />

Willensbildung und Entscheidungsfindung der supranationalen Organe der Europäischen<br />

Union (EU) aktiv mitwirken. Die Studie, die in die theoretische Diskussion der Internationalen<br />

Beziehungen und der Verbandsforschung eingebunden ist und auf umfangreichen<br />

quantitativen und qualitativen Erhebungen basiert, untersucht die Strukturen, die Beteiligungsmöglichkeiten<br />

und den Einfluss der sich auf EU-Ebene in den Bereichen Entwicklungs-<br />

und humanitäre Hilfe, Menschenrechte und Umweltschutz engagierenden NGOs. Im Mittelpunkt<br />

stehen hierbei die Charakteristika und Variablen der Einflussnahme dieser Organisationen<br />

sowie deren Beziehungen zu den EU-Organen, insbesondere zur Europäischen Kommission<br />

und zum Europäischen Parlament. Nach Überlegungen zu den künftigen Beziehungen<br />

zwischen NGOs und EU wird - vor dem Hintergrund eines zu konstatierenden Demokratiede-


222 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

fizits der EU - auch die Frage aufgeworfen, inwieweit NGOs einen Beitrag zur Demokratisierung<br />

der EU zu leisten vermögen." (Autorenreferat)<br />

[252-L] Hopt, Klaus J.; Hippel, Thomas von; Walz, Rainer W. (Hrsg.):<br />

Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft: Theorien - Analysen -<br />

Corporate Governance, (Interdisziplinäre Tagung "Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft", 2003, Hamburg), Tübingen: Mohr Siebeck 2005, XV, 391 S., ISBN: 3-<br />

16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />

INHALT: "Ziel des Bandes ist es, die interdisziplinäre Forschung über Nonprofit-Organisationen<br />

zu fördern. Daher untersuchen Autoren aus verschiedenen Disziplinen Themen, die für einen<br />

interdisziplinären Austausch besonders vielversprechend erscheinen, indem sie sowohl den<br />

Forschungsstand ihrer jeweiligen Disziplin darstellen als auch Brücken zu anderen Disziplinen<br />

schlagen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus J. Hopt/Thomas von Hippel: Nonprofit-Organisationen<br />

in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft - eine Einführung (1-14); Helmut<br />

Anheier/Stefan Toepler: Definition und Phänomenologie der Nonprofit-Organisation (17-33);<br />

Thomas von Hippel: Begriffsbildung und Problemkreise der Nonprofit-Organisationen aus juristischer<br />

Sicht (35-46); Stefan Toepler/Helmut Anheier: Theorien zur Existenz von Nonprofit-Organisationen<br />

(47-63); Jens Maßmann: Zum Verhalten in Nonprofit-Organi-sationen (65-<br />

85); Thomas von Hippel: Typologie der Nonprofit-Organisationen (87-102); Annette Zimmer/Thorsten<br />

Hallmann: Nonprofit-Sektor, Zivilgesellschaft und Sozialkapital (103-126);<br />

Hermann Strasser/Michael Stricker: Freiwilliges Engagement in der Zivilgesellschaft (127-<br />

137); Frank Adloff: Theorien des Gebens - Nutzenmaximierung, Altruismus und Reziprozität<br />

(139-157); Ludwig von Auer: Ökonomische Theorieansätze des Gebens (159-166); Manuel<br />

Frey: Vertrauen in historischer Perspektive (167-176); Dieter Frey/Tobias Greitemeyer/Peter<br />

Fischer/Daniela Niesta: Psychologische Theorien hilfreichen Verhaltens: (177-193); Claus<br />

Koss: Prinzipal-Agent-Konflikte in Nonprofit-Organisationen (197-219); Axel Schuhen:<br />

Kontrollprobleme in Nonprofit-Organisationen und Lösungsansätze - Überlegungen auf Basis<br />

der Theorie und Praxis der Nonprofit Governance (221-241); Klaus J. Hopt: Corporate Governance<br />

in Nonprofit-Organisationen (243-258); W. Rainer Walz: Rechnungslegung für<br />

Nonprofit-Organisationen (259-281); Rainer Sprengel: Verwaltungskosten bei Nonprofit-<br />

Organisationen: eine kritische Betrachtung (283-306); Dieter Reuter: Die wirtschaftliche Betätigung<br />

von Nonprofit-Organisationen (307-319); Hans-Bernd Schäfer: Kommentar zu Prof.<br />

Dr. Dieter Reuter, Die wirtschaftliche Betätigung von Nonprofit-Organisationen (321-324);<br />

Eckhard Priller: Nonprofit-Organisationen als Partner und 'verlängerter Arm' des Staates?<br />

(325-343); Florian Becker: Privatisierung (Contracting out) von Leistungsverwaltung (345-<br />

361); Monika Jachmann: Steuervergünstigungen für Nonprofit-Organisationen (363-371).<br />

[253-L] Hopt, Klaus J.:<br />

Corporate Governance in Nonprofit-Organisationen, in: Klaus J. Hopt, Thomas von Hippel,<br />

W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft : Theorien<br />

- Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, S. 243-258, ISBN: 3-16-<br />

148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />

INHALT: "Im Bereich der Nonprofit-Organisationen gibt es erhebliche Steuerungs-, Kontroll-<br />

und Forschungsdefizite. Diese letzteren haben bei Kapitalgesellschaften mittlerweile zu einer


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 223<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

intensiv, international und interdisziplinär geführten Corporate Governance-Diskussion geführt.<br />

Es liegt nahe, die Erkenntnisse aus dieser Diskussion, soweit nicht Besonderheiten der<br />

Nonprofit-Organisationen bestehen, auch für diese letzteren fruchtbar zu machen. Ob man insoweit<br />

von einer Nonprofit Governance spricht oder den Ausdruck Corporate Governance<br />

beibehält, ist dafür nicht entscheidend. Die Governance-Probleme sind bei den Nonprofit-<br />

Organisationen noch schwieriger als bei den Kapitalgesellschaften, weil es hier keine Aktionäre<br />

und keinen Kapitalmarkt mit der Möglichkeit von Unternehmensübernahmen gibt, die<br />

die Leitungsorgane der Nonprofit-Organisation kontrollieren könnten. Zudem sind die Nonprofit-Organisationen<br />

sehr heterogen. Denkbare Lösungswege für die Kontrollprobleme in<br />

Nonprofit-Organisationen sind 1. Staatsaufsicht und spezifische Kontrolle über das Steuerrecht,<br />

2. Kontrolle durch Markt und Öffentlichkeit, insbesondere Transparenzanforderungen<br />

und 3. Professionalisierung, Pflichtenprogramm und Haftung. Wie immer die Kontrolle auch<br />

aussieht, entscheidend ist die Durchsetzung." (Autorenreferat)<br />

[254-L] Klein, Markus:<br />

Partizipation in politischen Parteien: eine empirische Analyse des Mobilisierungspotenzials<br />

politischer Parteien sowie der Struktur innerparteilicher Partizipation in Deutschland, in:<br />

Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft,<br />

Jg. 47/2006, H. 1, S. 35-61 (Standort: USB Köln(38)-XE00036; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: "Warum werden Bürger Mitglieder politischer Parteien? Und warum werden einige<br />

Parteimitglieder aktiv und andere nicht? Diesen Leitfragen wird im Rahmen des General-<br />

Incentives-Modell von Seyd und Whiteley nachgegangen. Die Grundlage der empirischen<br />

Analysen bilden eine Bevölkerungsumfrage sowie eine Umfrage unter den deutschen Parteimitgliedern.<br />

Es kann gezeigt werden, dass für die Entscheidung zum Parteibeitritt bereits<br />

weiche Anreize hinreichend sein können, während die Entscheidung für aktives innerparteiliches<br />

Engagement vor allem durch harte Anreize beeinflusst wird. Da weiche Anreize eine<br />

rückläufige Verbreitung haben, können diese Befunde auch zu einer Erklärung der rückläufigen<br />

Parteimitgliederzahlen beitragen." (Autorenreferat)<br />

[255-L] Korte, Karl-Rudolf:<br />

Strategie und Rationalität: wie reagieren Parteien auf komplexe Wählermärkte?, in: Andrea<br />

Gawrich, Hans J. Lietzmann (Hrsg.): Politik und Geschichte : "Gute Politik" und ihre Zeit ; Wilhelm<br />

Bleek zum 65. Geburtstag, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2005, S. 221-231, ISBN: 3-<br />

89691-623-8 (Standort: Bibl. des Ruhrgebiets Bochum-D700/380)<br />

INHALT: Die klassische Volksparteiendemokratie erodiert auch in der Bundesrepublik Deutschland,<br />

da die Wähler wählerischer geworden sind: Immer weniger Wähler sind parteipolitisch<br />

gebunden, sie wechseln immer mehr ihre Parteipräferenz, vollziehen politische Wechsel in<br />

immer kürzeren Abständen, so dass sich 'erdrutschartige' Siege bzw. Niederlagen bei Wahlen<br />

seit den 1990er Jahren in einer Intensität häufen, wie sie zuletzt in den 1950er Jahren messbar<br />

waren. Diese Entwicklungstendenz hat vielfältige Auswirkungen auf die Parteien sowie auf<br />

die Strategien der politischen Akteure. Die Darstellung dieser Konsequenzen gliedert sich in<br />

folgende Aspekte: (1) Pragmatismus und politisches Marketing, (2) Gewichtsverschiebungen<br />

in der Parteienorganisation, (3) Transformation des Parteicharakters, (4) Sach- und Machtfra-


224 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

gen der Parteielite, (5) politische Führungsstile und der Umgang mit den Gegnern innerhalb<br />

der Partei sowie (6) Prozesse des Machterwerbs und Führungsinstrumente der Parteispitze.<br />

(ICG2)<br />

[256-L] Koss, Claus:<br />

Prinzipal-Agent-Konflikte in Nonprofit-Organisationen, in: Klaus J. Hopt, Thomas von Hippel,<br />

W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft :<br />

Theorien - Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, S. 197-219, ISBN:<br />

3-16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />

INHALT: "In Nonprofit-Organisationen bestehen Prinzipal-Agent-Konflikte. Die Folgen des<br />

Handelns von Vorstand oder Geschäftsführer (Agenten) treffen die Vereinsmitglieder bzw.<br />

die Stiftung (Prinzipale). Aufgrund der Informationsasymmetrien können die Agenten für den<br />

Prinzipal suboptimale bzw. nachteilige Entscheidungen treffen. Um die damit verbundenen<br />

Kosten zu vermindern, werden eine höhere Transparenz und Standardisierung vorgeschlagen.<br />

Konkret werden Offenlegungspflichten, eine professionelle Qualifikation der Nonprofit-<br />

Organisationen Tätigen und eine standardisierte Rechnungslegung gefordert. Im Handlungsfeld<br />

einer höheren Transparenz sollte der Gesetzgeber klare gesetzliche Vorgaben machen<br />

und diese durchsetzen. Auf der Ebene der Organisationen sollte 'best practice' angewendet<br />

werden. Außerdem sollten sich Organisationen klare Ziele setzen. Die Vereinsmitglieder bzw.<br />

die für Stiftungen Handelnden sollten mehr Transparenz einfordern, während diese Transparenz<br />

für Vorstände bzw. Geschäftsführer als Agenten zum Selbstverständnis gehören sollte.<br />

Auf der Ebene der professionellen Unterstützung sollte der Gesetzgeber die Überwachung<br />

und Anerkennung von Nonprofit-Organisationen zentralisieren, damit nicht jedes Finanzamt<br />

eigene Spezialisten vorhalten muss. Die Organisationen sollten diese Unterstützung durch eine<br />

zentrale Stelle auch annehmen. Auf Ebene des Prinzipals und der Agenten muss diese Unterstützung<br />

mit einem Bewusstseinswandel einhergehen. Die professionelle Arbeitsauffassung<br />

der in Nonprofit-Organisationen tätigen muss mit einem Abschied vom 'Wird-schonstimmen'<br />

bei den Agenten korrespondieren." (Autorenreferat)<br />

[257-F] Krimmer, Holger (Bearbeitung); Zimmer, Annette, Prof.Dr. (Betreuung):<br />

Rekrutierung und Integration in NPOs als organisatorisches Problem<br />

INHALT: Die Umwelten von gemeinnützigen Organisationen befinden sich in stetem Wandel.<br />

Dadurch entstehen Probleme bei der Beschaffung organisationsrelevanter Ressourcen, insbesondere<br />

Geld und Arbeit. Die Promotion fokussiert auf den Bereich der Mobilisierung ehrenamtlicher<br />

Arbeit. Dazu sollen quantitative Daten über Motivation, Arbeitszufriedenheit und<br />

Rekrutierungsmuster von ehrenamtlichen FunktionsträgerInnen mittels multivariater Analysemethoden<br />

aus einer mobilisierungstheoretischen Fragestellung analysiert werden. Ziel ist<br />

das bessere Verständnis von gegenwärtigen Anforderungen an ein Volunteer-Management<br />

von gemeinnützigen Organisationen.<br />

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,<br />

Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft (Schlossplatz 7,<br />

48149 Münster)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 225<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0251-8325325, Fax: 0251-8329356,<br />

e-mail: zimmean@uni-muenster.de)<br />

[258-L] Ladner, Andreas:<br />

Die Parteien in der politischen Kommunikation: Mediendemokratie: Herausforderungen<br />

und Chancen für die politischen Parteien, in: Patrick Donges (Hrsg.): Politische Kommunikation<br />

in der Schweiz, Bern: Haupt, 2005, S. 57-74, ISBN: 3-258-06765-1 (Standort: LB Karlsruhe(31)-105A55654)<br />

INHALT: Der Beitrag zur politischen Kommunikation in der Schweiz betrachtet die Rolle der<br />

Parteien im Zuge des rasanten Wandels des Mediensystems seit den 1960er Jahren. Die Studie<br />

untersucht aus Sicht der Parteienforschung die Entwicklung der Schweizer Parteien und<br />

arbeitet so die Stellung der Parteien in der 'Mediendemokratie' heraus. Dabei wird der Frage<br />

nachgegangen, ob die Parteien nach wie vor ihre Funktion erfüllen und ob es der Demokratie<br />

damit besser oder schlechter geht. Die Analyse beleuchtet folgende Bestandteile der parteipolitischen<br />

Kommunikation: (1) die Einführung von Publikationsorganen der Parteien als Reaktion<br />

auf die schwindende Bedeutung der Parteipresse, (2) die Nutzung von Radio und Fernsehen<br />

durch die Parteien, (3) die zunehmende Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit und Politikmarketing,<br />

(4) die neuen Kommunikationsformen E-Mail und Internet sowie (5) die zukünftige<br />

Herausforderung des elektronischen Wählens und Abstimmens. Politikberichterstattung<br />

ist günstig, planbar und lässt sich, wenn die PolitikerInnen etwas mithelfen, auch gut inszenieren.<br />

So deutet vieles darauf hin, dass die Schweizer Parteien bisher die Herausforderungen<br />

der Mediendemokratie einigermaßen erfolgreich gemeistert haben. (ICG2)<br />

[259-F] Lang, Rüdiger (Bearbeitung):<br />

Verbandsinterne Willensbildung. Eine empirische Studie zu Strukturen und Prozessen in<br />

Arbeitgeberverbänden<br />

INHALT: keine Angaben<br />

ART: Dissertation ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft<br />

und Geographie, Institut für Politikwissenschaft (93040 Regensburg)<br />

[260-L] Leif, Thomas; Speth, Rudolf (Hrsg.):<br />

Die fünfte Gewalt: Lobbyismus in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 366<br />

S., ISBN: 3-531-15033-2<br />

INHALT: "Politiker haben offenbar genug von Lobbyisten. 'Lobbyisten in die Produktion' empfahl<br />

der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zu Beginn des Jahres 2006 ironisch. Erstmals<br />

greift ein führender Politiker in Deutschland die Lobbyisten scharf an. Seine Kollegin, die<br />

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, forderte während der Koalitionsverhandlungen, den<br />

Lobbyisten 'keinen Fuß mehr in die Tür' setzen zu lassen, bis nicht wichtige Weichenstellungen<br />

für das Gesundheitssystem getroffen sind. Und doch glauben viele Politiker auf den Rat<br />

der Lobbyisten nicht verzichten zu können und nehmen bereitwillig ihre Dienste entgegen.


226 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

Politiker wechseln immer häufiger nach ihrer Politikkarriere die Seite und versilbern ihr Insiderwissen<br />

als Lobbyisten. Dieses Buch bietet einen umfassenden Einblick in das Labyrinth<br />

des Lobbyismus. Zahlreiche Studien und Fallbeispiele machen die tägliche Arbeit der Interessengruppen<br />

transparenter. Das Buch zeigt Strukturen und Zusammenhänge der legalen und illegalen<br />

Interessendurchsetzung auf und beschreibt, mit welchen Machttechniken Lobbygruppen<br />

Politik und Gesellschaft zunehmend beeinflussen. Welche Auswirkungen hat der ausufernde<br />

Lobbyismus auf Parlament und Demokratie? Diese Frage beantworten die Autoren in<br />

diesem Sammelband kritisch analytisch und hintergründig." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Thomas Leif / Rudolf Speth: Die fünfte Gewalt - Anatomie des Lobbyismus in<br />

Deutschland (10-36); Rudolf Speth: Wege und Entwicklungen der Interessenpolitik (38-52);<br />

Peter Lösche: Demokratie braucht Lobbying (53-68); Volker Heins: Der unsichtbare Händedruck.<br />

Einwände gegen Lobbying (69-75); Hajo Schumacher: 'Die ewig netten Herren'. Berlin<br />

ist die Hauptstadt eines wild wachsenden Lobbyismus (78-87); Ulrike Hinrichs: Politiker<br />

und Lobbyisten - Lobbyisten als Politiker (88-98); Rudolf Speth: Die Ministerialbürokratie:<br />

erste Adresse der Lobbyisten (99-110); Thomas Leif / Rudolf Speth: 'Der Lobbyist will politische<br />

Entscheidungen beeinflussen' Fragen an Lobbyisten (111-118); Thomas Leif / Rudolf<br />

Speth: Getrennt marschieren, vereint schlagen. Lobbyismus in Berlin zwischen Mythos und<br />

Realität - Ein Interview mit Wolf-Dieter Zumpfort (TUI) (119-131); Rinus van Schendelen:<br />

Brüssel: Die Champions League des Lobbying (132-162); Eva Haacke: Wirtschaftsverbände<br />

als klassische Lobbyisten - auf neuen Pfaden (164-187); Anke Hassel: Die Erosion der gewerkschaftlichen<br />

Lobbymacht (188-198); Tanja Busse: Bauern ohne Lobby. Wie das Agrobusiness,<br />

der Deutsche Bauernverband und Tierschützer um Einfluss auf die Agrarpolitik<br />

streiten und warum die Bauern dabei oft zu kurz kommen (199-220); Anke Martiny: Wer<br />

steuert Deutschlands Gesundheitswesen? Nur Blauäugige glauben, es seien Parlament und<br />

Gesetzgebung (221-235); Markus Jantzer: Pharmabranche und Funktionäre bestimmen die<br />

Gesundheitspolitik (236-251); Corinna Emundts: Der zahnlose Riese. Weshalb der ADAC<br />

gezwungen ist, saubere Lobbyarbeit in der Verkehrspolitik zu leisten (252-258); Johanna<br />

Holzhauer: Lobbyismus der Kirchen der Bundesrepublik (259-271); Jochen Roose: Auf dem<br />

Weg zur Umweltlobby. Zur Vertretung von Umweltinteressen in Deutschland (272-289);<br />

Manuel Lianos / Tobias Kahler: Die Rolle der Public-Affairs-Agenturen in Berlin (290-301);<br />

Rudolf Speth / Thomas Leif: Lobbying und PR am Beispiel der Initiative Neue Soziale<br />

Marktwirtschaft (302-316); Marco Althaus: Lobbying als Beruf. Karrierewege und Professionalisierung<br />

in der Interessenpräsentation (317-332); Manfred Redelfs: Mehr Transparenz gegen<br />

die Macht der Lobbyisten (333-350); Thomas Leif / Rudolf Speth: Zehn zusammenfassende<br />

Thesen zur Anatomie des Lobbyismus in Deutschland und sechs praktische Lösungsvorschläge<br />

zu seiner Demokratisierung (351-354); Rudolf Speth: Bücher und Websites zum<br />

Thema Lobbying (355-363).<br />

[261-L] Leif, Thomas; Speth, Rudolf:<br />

Zehn zusammenfassende Thesen zur Anatomie des Lobbyismus in Deutschland und sechs<br />

praktische Lösungsvorschläge zu seiner Demokratisierung, in: Thomas Leif, Rudolf Speth<br />

(Hrsg.): Die fünfte Gewalt : Lobbyismus in Deutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2006, S. 351-363, ISBN: 3-531-15033-2<br />

INHALT: Der Einfluss der Lobbyisten in der Berliner Republik wächst massiv. Die Akteure in<br />

den Lobby-Organisationen und Hauptstadtrepräsentanzen haben sich von einer "Stilen<br />

Macht" längst zur Fünften Gewalt entwickelt. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 227<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

hatten Lobbyisten so viel Einfluss, noch nie haben sie ihre Interessen so offensiv in den politischen<br />

Prozess eingebracht. Nie zuvor waren die Austauschbeziehungen mit einflussreichen<br />

Akteuren in Verwaltung und politischer Spitze so dicht, so effektiv und so selbstverständlich.<br />

Für die Ministerialbürokratie auf Bund- und Länderebene müssen allgemeinverbindliche Regelungen<br />

im Umgang mit Lobbyisten definiert werden. Auch hier ist die Transparenz der Arbeitsbeziehungen<br />

das zentrale demokratische Gebot. (GB)<br />

[262-L] Lemke, Thomas:<br />

Die Bedeutung von ideellen Grundüberzeugungen und Themen für den Erfolg von Parteiorganisationen,<br />

in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg<br />

von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 130-142, ISBN: 3-531-<br />

14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Die Schlagkraft und der Erfolg von Parteiorganisationen sind nach der These des Autors<br />

von den spezifischen ideellen Grundüberzeugungen der Partei und von deren erfolgreicher,<br />

positiver Popularisierung abhängig. Denn Schlagkraft und Erfolg erweisen sich vor allem<br />

in siegreichen Wahlkämpfen und im direkten Vergleich mit der politischen Konkurrenz.<br />

Die Herausforderung für die Wahlkampfstrategie einer Partei liegt also darin, aus den zentralen<br />

Grundüberzeugungen heraus und im Hinblick auf die politische Großwetterlage ideelle,<br />

emotionalisierende Themen zu bestimmen und zu schlagkräftigen Botschaften zu verdichten.<br />

Während die Themen und Botschaften, die aus den parteieigenen Grundüberzeugungen gewonnen<br />

werden, einen emotionalen Beweggrund für die Wähler darstellen, wirkt die Gewissheit<br />

zentraler Grundüberzeugungen gerade in Zeiten parteipolitischen Wandels für die Parteiorganisation<br />

selbst emotional stabilisierend. Der Autor verdeutlicht dies am Beispiel der gescheiterten<br />

Strategie der CDU/CSU im Bundestagswahlkampf 2002, welcher er die zentrale<br />

Bedeutung der Bildungspolitik für die CDU in Hessen gegenüberstellt. Diese Beispiele werden<br />

ergänzt um Überlegungen zur Bedeutung des "C" bzw. des "S" für CDU/CSU bzw. SPD<br />

sowie zur Krise der SPD im Sommer 2004. (ICI2)<br />

[263-L] Marschall, Stefan:<br />

Europäische Parteien: Phantomorganisationen oder Integrationsbeschleuniger?, in: Gesellschaft<br />

Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 54/2005, H. 4, S.<br />

399-410 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag geht den Fragen nach, was für ein Parteiensystem innerhalb der Europäischen<br />

Union (EU) existiert, welche rechtlichen Grundlagen es gibt und wie die Realität des<br />

europäischen Parteinsystems aussieht. Die Beantwortung beginnt mit einer Darstellung der<br />

fünf bestehenden europäischen Parteien: (1) Europäische Volkspartei (EVP), (2) die Sozialdemokratische<br />

Volkspartei Europas (SPE), (3) Europäische Liberale und Demokratische Reformpartei<br />

(ELDR), (4) Europäische Grüne Partei (EGP) sowie (5) Europäische Linke (EL).<br />

Daran knüpft eine Beschreibung der Organisation der europäischen Parteien an, insbesondere<br />

die Form der Mitgliedschaft bzw. die organisatorische Beziehung zwischen außerparlamentarischer<br />

und parlamentarischer Partei. Ferner werden die rechtlichen Grundlagen der europäischen<br />

Parteien erläutert und schließlich wird die (unbedeutende) Rolle der Parteien im politischen<br />

System der EU skizziert. Wirkliche europäische Parteien könnten nach Ansicht des Au-


228 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

tors einen Beitrag leisten zu einer 'europäischen' Wahrnehmung europäischer Politik. Dazu<br />

müssen die europäischen Parteien allerdings ihr 'Phantom'-Dasein abbauen und zu tatsächlichen<br />

Akteuren auf der politischen Bühne werden können. Dies setzt aber voraus, dass die nationalen<br />

Parteien bereit sind, ihre - auch in der EU - dominierende Rolle aufzugeben. (ICG2)<br />

[264-L] Mayer, Michael:<br />

Der Verein in der Spätmoderne: eine evolutionstheoretische Analyse, Konstanz 2006, 154 S.<br />

(Graue Literatur;<br />

URL: http://www.ub.uni-konstanz.de/v13/volltexte/2006/1707//pdf/MMayer.pdf)<br />

INHALT: "Im Vereinswesen findet eine Revolution der Strukturen statt. Viele traditionelle Organisationsformen<br />

wie Musik-, Gesang-, und Schützenvereine und religiös geprägte Gruppen<br />

sind im Begriff sich aufzulösen oder haben Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Nachwuchs.<br />

Das soll aber nicht heißen, dass das Vereinswesen in Deutschland ausstirbt, im Gegenteil:<br />

immer mehr Menschen sind in Vereinen organisiert. Im Jahre 1997 waren rund 41<br />

Mio. Vereinsmitgliedschaften (ohne Doppelmitgliedschaften) in etwa 340.000 Vereinen registriert<br />

und die Zahl steigt. Bei diesem Steigerungsprozess bilden sich Vereine, die sich in<br />

ihrer Funktion von den traditionellen Formen unterscheiden. Das sind vor allem Gruppen, die<br />

sozialen Bewegungen zuzuordnen sind; und Vereine, bei denen der Konsum und das Erlebnis<br />

die Tradition ablöst. Und es ist vor allem der Sportverein, der sich zunehmender Beliebtheit<br />

erfreut. So haben gerade diese Organisationsformen, die den Freizeitsport in den Mittelpunkt<br />

stellen, in den Jahren 1965 bis 1993 um rund 13 Mio. auf etwa 20 Mio. Mitglieder zugenommen.<br />

Um eine Antwort auf die Frage nach der Ursache des Strukturwandels im Vereinswesen<br />

zu finden, haben wir uns bei der Analyse im Wesentlichen auf die Theorie von Niklas Luhmann<br />

berufen. Dieser Ansatz besagt, dass die moderne Gesellschaft durch die Form ihrer Differenzierung<br />

gekennzeichnet ist. Die Gesellschaft bildet zur Lösung ihrer Probleme spezifische<br />

Teilsysteme wie Wissenschaft, Erziehung, Gesundheit, Recht, Wirtschaft und Politik.<br />

Besondere Aufmerksamkeit haben wir in dieser Untersuchung dem politischen und religiösen<br />

System gewidmet. So haben wir festgestellt, dass das politische System in der Gemeinde mitverantwortlich<br />

ist für den Wandel im Vereinswesen. Macht wurde als Kommunikationsmedium<br />

eingesetzt, um die gestiegene Komplexität der Umwelt abzuarbeiten. Das ist daran zu sehen,<br />

dass der frisch gewählte Bürgermeister nach der Machtübernahme die Fusion zweier<br />

kleiner Sportvereine zum Großverein förderte. Dabei wurde der Großverein mittels Macht zu<br />

einer taktischen Größe herabgestuft, die politisch berechenbar und im Sinne des Machterhalts<br />

einsetzbar wird. Dieser politische Schachzug ist weniger auf das Gemeinwohl ausgerichtet als<br />

vielmehr von daher zu verstehen, dass Vereine, besonders in kleinen Gemeinden, großen Einfluss<br />

auf lokale Entscheidungen wie bspw. Bürgermeisterwahlen haben. Aber es ist nicht nur<br />

das politische System in der Gemeinde verantwortlich für den Wandel im Vereinswesen. In<br />

der gesamten Umwelt steigt durch funktionale Differenzierung die Komplexität. So lässt sich<br />

sagen, dass die Strukturveränderungen im Vereinswesen zurückzuführen sind auf die Abfolge<br />

von Differenzierungsprinzipien. Die zunehmende Komplexität der Umwelt wird durch soziokulturelle<br />

Evolution abgearbeitet. Zahlreiche Vereinsformen entstehen und andere Formen<br />

werden negativ bzw. positiv selektiert. Negativ selektiert wird vor allem die Tradition: sie<br />

lässt sich nicht mehr erfolgreich kommunizieren. Positiv selektiert werden die Organisationen,<br />

die in der sozio-kulturellen Evolution bestehen. Sie sind nach der Selektion stärker mit<br />

Programmen von binär codierten Systemen verknüpft, als dies bei den traditionellen Formen<br />

der Fall war. D.h., ihre Identität ist kompatibel mit der operativen Schließung wichtiger Funk-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 229<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

tionssysteme. Dabei ist die Suche der freiwilligen Organisationen nach einer neuen oder überhaupt<br />

nach einer Identität in der funktional differenzierten Gesellschaft die Suche nach einer<br />

Funktion geworden. Die Vereine tasten sich in ihrer Selbst- und Fremdbeobachtung danach<br />

ab und finden ihre Identität in der Differenz binärer Codierungen. Diese Differenzen treten<br />

in der sozialen Realität als Programme der jeweiligen Systeme auf. Da sich binäre Codierungen<br />

besonders gut für Widersprüche eignen und damit die Voraussetzung für mögliche<br />

Variationen bilden, können sie als Sicherung für Anschlussfähigkeit von freiwilligen Organisations-Systemen<br />

begriffen werden." (Autorenreferat)<br />

[265-L] Merten, Heike:<br />

Probleme der politischen Parteien am Beispiel ihrer Finanzierung, in: Hans Herbert von Arnim<br />

(Hrsg.): Die deutsche Krankheit: organisierte Unverantwortlichkeit? : Beiträge auf der 7.<br />

Speyerer Demokratietagung vom 28. bis 29. Oktober 2004 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften<br />

Speyer, Berlin: Duncker & Humblot, 2005, S. 81-90, ISBN: 3-428-<br />

11875-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/272)<br />

INHALT: Die Autorin versucht in ihrem Vortrag deutlich zu machen, dass die gegenwärtigen<br />

Probleme der politischen Parteien in Deutschland eng mit ihrer Finanzierung verbunden sind.<br />

Das vordringlichste Bemühen der parlamentarisch vertretenen Parteien sollte ihrer Meinung<br />

nach darin liegen, die Finanzierungsformen und damit die Geldzuflüsse gegenüber der Öffentlichkeit<br />

deutlicher und glaubwürdiger darzustellen als bisher. Sie erörtert ausführlich die<br />

unterschiedlichen Probleme der Parteienfinanzierung und die bestehenden Regelungen im<br />

Parteiengesetz und wirft abschließend die Frage auf, inwieweit diese den Anforderungen der<br />

Transparenz sowohl für den parteienwissenschaftlich kundigen Bürger als auch den "Normalbürger"<br />

gerecht werden. Sie plädiert u.a. für die Veröffentlichung eines Rechenschaftsberichts<br />

in den Bundestagsdrucksachen und für eine jährliche öffentliche Veranstaltung der Parteien,<br />

auf welcher sie ihren Finanzierungsbericht mit anschließender Diskussion vorstellen. Der Autorin<br />

zufolge ist ein offensives Auftreten der Parteien bezüglich ihrer Finanzen erforderlich,<br />

um der allgemeinen Politikverdrossenheit entgegen zu wirken und neues Vertrauen in der<br />

Bevölkerung zu gewinnen. (ICI)<br />

[266-L] Müller, Wolfgang C.:<br />

Parteiensysteme und Muster des Parteienwettbewerbs, in: Tanja Hitzel-Cassagnes, Thomas<br />

Schmidt (Hrsg.): Demokratie in Europa und europäische Demokratien : Festschrift für Heidrun<br />

Abromeit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 90-104, ISBN: 3-531-14128-7 (Standort:<br />

UB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MB1200/189A)<br />

INHALT: Der vorliegende Beitrag resümiert die Versuche einer Klassifizierung von Parteiensystemen<br />

und schlägt eine Klassifizierung kompetitiver Parteiensysteme nach der in ihnen herrschenden<br />

Wettbewerbslogik vor. Dabei werden insbesondere jene Muster des Parteienwettbewerbs<br />

beachtet, die helfen, die westeuropäischen Demokratien zu unterscheiden. Nach einer<br />

Auseinandersetzung mit dem einschlägigen Forschungsstand, bei der sich die Typen auf<br />

Basis der Anzahl der Parteien als jenseits des Zweiparteiensystems wenig hilfreich erweisen,<br />

wird eine Typologie von Parteiensystemen vorgeschlagen, die Zweiparteiensysteme, Zweiblocksysteme<br />

und pivotale Systeme als Idealtypen unterscheidet. Diese Typologie erlaubt<br />

Vergleiche im Längs- wie im Querschnitt. (ICE2)


230 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[267-L] Negt, Oskar:<br />

Kritische Gesellschaftstheorie, Gewerkschaften und emanzipatorische Praxis: eine Suche<br />

nach alten und neuen Berührungspunkten, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und<br />

Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 3/4 = H. 171/172, S. 103-115 (Standort: USB Köln(38)-<br />

XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: Der Beitrag erörtert die Berührungspunkte zwischen der Kritischen Gesellschaftstheorie<br />

und der Arbeit der Gewerkschaften, also die Beziehung zwischen Theorie und politischem<br />

Handeln. So wird zunächst über die wissenschaftliche Herangehensweise bei der Verknüpfung<br />

von Theorie und Praxis sowie den Forschungsstand zum Thema Kritische Gesellschaftstheorie<br />

(und Gewerkschaftsarbeit) informiert. Ferner werden die Kritische Gesellschaftstheorie<br />

in ihrer Funktion als wissenschaftlicher Orientierungsrahmen vorgestellt und die Krisenherde<br />

der modernen Gesellschaft erläutert. Auf dieser Grundlage werden abschließend die zu<br />

erwartenden Aktivitäten der Gewerkschaften betrachtet, die im Idealfall in einer emanzipatorischen<br />

Praxis münden. Nach Ansicht des Autors muss gewerkschaftliches Handel künftig<br />

viel stärker als bisher Verantwortung für Angebote übernehmen, die auf das Gemeinwesen<br />

und den solidarischen Zusammenhalt der Gesellschaft gerichtet sind. In dem Beziehungsgeflecht<br />

zwischen Kritischer Theorie und emanzipatorischer Gesellschaftspraxis geht es also um<br />

die Erweiterung auf beiden Seiten. Eine Gesellschaftstheorie, die sich an der Frankfurter<br />

Schule orientiert, muss den Weg in die Gesellschaft wagen, um der erlahmten politischen<br />

Bildung wieder neue Impulse zu geben. Auf der anderen Seite können Gewerkschaften nicht<br />

mehr alleine den engen Horizont von Arbeitsplatzinteressen als einzig vertretbaren Handlungsraum<br />

behandeln, sondern werden, um ihrer eigenen Lebensfähigkeit willen, ein gesamtgesellschaftliches<br />

Mandat stärker als bisher wahrnehmen müssen. (ICG2)<br />

[268-L] Neumann, Sven:<br />

Non Profit Organisationen unter Druck: eine Analyse des Anpassungsverhaltens von Organisationen<br />

des Gesundheitswesens und der Sozialen Dienste in der Freien Wohlfahrtspflege,<br />

München: Hampp 2005, IX, 288 S., ISBN: 3-87988-916-3 (Standort: USB Köln(38)-32A2688)<br />

INHALT: "Während im Rahmen der Expansion des deutschen Wohlfahrtsstaates in den letzten<br />

drei Dekaden eine zunehmende Beschäftigung und steigende finanzielle Ausstattungen zu<br />

konstatieren waren, führen aktuelle Veränderungen v. a. in den Kontextbedingungen zu<br />

Handlungserfordernissen von Non Profit Organisationen. In wissenschaftlicher Hinsicht sind<br />

die relevanten Einflussfaktoren und Bedingungen des Wandels in Non Profit Organisationen<br />

von Interesse. Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Erklärungsbeitrag für beobachtbare Ausprägungen<br />

struktureller Anpassungen von Non Profit Organisationen an veränderte Rahmenbedingungen<br />

zu leisten. Hierzu betrachtet der Autor Teilsegmente des Dritten Sektors, speziell<br />

werden Organisationen aus den Bereichen des Gesundheitswesens und der Sozialen Dienste<br />

analysiert: Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Rettungsdienste, Organisationen der Behindertenhilfe<br />

sowie Wohlfahrtsverbände. Im Rahmen der theoretischen Fundierung wird die<br />

neo-institutionalistische Forschungsperspektive als Erklärungsansatz herangezogen. Die Untersuchungsergebnisse<br />

zeigen, dass Non Profit Organisationen unterschiedlichen Umweltveränderungen<br />

und somit differenzierten Arten bzw. Kombinationen von Druck unterliegen. Vor<br />

diesem Hintergrund werden heterogene Wahrnehmungsmuster der Akteure und uneinheitliche<br />

Kontrollen über institutionalisierte Kern-Elemente der Organisation als kritische Faktoren<br />

des Anpassungsprozesses identifiziert. Auf dieser Basis kann in der Folge bspw. erklärt wer-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 231<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

den, warum einige Non Profit Organisationen zu vergleichsweise radikalen Anpassungen tendieren,<br />

während andere Non Profit Organisationen versuchen, den bestehenden Status quo<br />

aufrecht zu erhalten." (Autorenreferat)<br />

[269-F] NN (Bearbeitung); Ebbinghaus, Bernhard, Prof.Dr. (Leitung):<br />

Mitgliederorganisationen unter Veränderungsdruck: europäische Gewerkschaften im Vergleich<br />

INHALT: Voluntary organizations face major challenges due to decreasing membership, and this<br />

is particularly true for trade unions across Europe. Trade unions are not alone in facing such<br />

problems in mobilizing people for collective interest intermediation. Comparative studies of<br />

membership trends have largely focused on business cycles as well as political ups-anddowns,<br />

on long-term, macro-level social changes from deindustrialization to individualization,<br />

and on national institutional contexts that are conducive to or impede union membership.<br />

On the other hand, micro-level approaches, such as the logic of collective action or social custom<br />

theory, explain the individual decisions to join (and stay with) a collective organization<br />

based on individual cost-benefit analysis (selective incentives), direct social pressure, or the<br />

importance of social norms. Very few case studies analyze the impact of strategies and capacities<br />

at the organizational meso-level. The cluster of doctoral research projects will jointly<br />

analyze the problems of declining membership in German trade unions from multiple perspectives:<br />

European comparative, multi-level (macro/ meso/ micro-level), and an interorganizational.<br />

The project is planned as a junior research group comprised of three dissertation projects<br />

and one more comprehensive study to be completed by a postdoctoral fellow. A joint<br />

doctoral programme would provide enhanced joint support and training opportunities, as well<br />

as important opportunities for synergies and the continuous exchange of ideas within the project<br />

cluster. One subproject will examine changes in the organizational landscape across<br />

Europe that affect and respond to membership development. A second subproject will use<br />

micro-level survey data available for selected European countries to analyze the interaction of<br />

micro-logic individual factors and nation-specific macro-configurations in union membership<br />

decisions. The third project compares trade unions to other forms of voluntary organizations,<br />

most importantly political parties, social movements and religious organizations to delineate<br />

common or diverging trends. Finally, a postdoctoral fellowship given to an expert on developments<br />

in Central and Eastern Europe should provide the opportunity to broaden and discuss<br />

the findings for both old and new EU member-states. Alongside the monographs, the main<br />

joint results will be published and presented to wider interdisciplinary and public audiences.<br />

GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa<br />

ART: keine Angabe ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine<br />

Angabe<br />

INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -<br />

MZES- Arbeitsbereich A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration (68131<br />

Mannheim)<br />

KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2802, e-mail: bebbinghaus@sowi.uni-mannheim.de)


232 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[270-L] Ovey, Joey-David:<br />

Parteien in Europa - europäische Parteien?, in: Patricia Bauer, Helmut Voelzkow (Hrsg.): Die<br />

Europäische Union - Marionette oder Regisseur? : Festschrift für Ingeborg Tömmel, Wiesbaden:<br />

VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 91-103, ISBN: 3-531-14430-8 (Standort: UB Bonn(5)-<br />

2005/283)<br />

INHALT: Der Grund für die mangelnde Anerkennung der "Parteien" in der Europäischen Union,<br />

die sich aus Parteibünden, Fraktionen im Europaparlament und nationalen Parteien zusammensetzen,<br />

liegt nach Einschätzung des Autors darin, dass nationalstaatliche Kriterien zur<br />

Definition von politischen Parteien angewendet werden. Um die Frage zu beantworten, ob<br />

man die selbsternannten Parteien in der EU dennoch als "europäische Parteien" bezeichnen<br />

kann, beschreibt der Autor zunächst die Merkmale und Strukturen der Parteien und erörtert<br />

ihre Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen des politischen Systems der EU. Seine Ausführungen<br />

konzentrieren sich dabei vor allem auf die Verfolgung unterschiedlicher politischer<br />

Ziele im europäischen Mehrebenensystem. Er zieht abschließend einige Konsequenzen für<br />

das Verständnis von europäischen Parteien im Hinblick auf eine "postnationale Demokratie".<br />

(ICI)<br />

[271-L] Painter, Anthony:<br />

New Labour: Der Aufbau eines 'progressiven Konsenses', in: Josef Schmid, Udo Zolleis<br />

(Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS<br />

Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 207-217, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl.<br />

Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Der Autor versucht in seinem Beitrag zu zeigen, wie einfach es in der Politikforschung<br />

geworden ist, die Bedeutung des New Labour-Phänomens unter Rückbezug auf den Idealtyp<br />

der professionellen Wählerpartei abzulehnen. Die Wurzeln von New Labour reichen indessen<br />

tiefer als die systemische Dynamik des Parteienwettbewerbs: strukturelle Trends transformierten<br />

zuerst die Labour-Regierung von 1974-1979, dann die Konservative Partei, und<br />

schließlich noch einmal die Labour Party infolge der Wahlniederlage von 1987. Nach Meinung<br />

des Autors ist eine neue Sichtweise notwendig, um den völligen Revisionismus der Labour<br />

Party als Reaktion auf breite strategische Herausforderungen neu zu beurteilen. Ihr Erfolg<br />

bestand vor allem darin, den Durchschnittswähler zu erreichen und dabei ein gewisses<br />

Maß an ideologischer Integrität zu behalten. Durch grundlegende Reformen der Parteiinstitutionen,<br />

die Professionalisierung von Kampagnen und Kommunikation, die Beseitigung von<br />

Policies, die beim Erreichen des Durchschnittswählers hinderlich waren, und den Schutz der<br />

rechten Flanke bezüglich individueller und spezifischer Themen wie Recht und Ordnung hat<br />

die Partei ihre sozialdemokratische Identität im Kern beibehalten und daher war es ihr möglich,<br />

eine begrenzte Ideologie zu verfolgen. (ICI2)<br />

[272-F] Pleines, Heiko, Dr. (Bearbeitung):<br />

Accountability of civil society groups<br />

INHALT: The research team examines the participation of civil society organisations from the<br />

new EU member states with a socialist past in (old and new forms of) governance, whereby<br />

civil society is defined in a broad way including actually all collective non-state actors par-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 233<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

ticipating together with state (including EU) actors in different modes of governance. Thus<br />

the focus is not only on NGOs in the narrow sense but on trade unions and business associations<br />

as well. The research question relates to the aspect of evaluation as laid out in the scientific<br />

objectives of the NEWGOV Project: "Given the important role of private actors in the<br />

new modes of governance, the question arises of how they can be held accountable for the<br />

consequences of their activities? How can the lack of democratic legitimation, linked to the<br />

use of new modes of governance involving non-elected private actors, be compensated for?<br />

Which different modes of governance, such as parliamentary control, transparency requirements,<br />

elements of negotiated democracy, judicial processes?" In line with the general aim of<br />

project 24 the research team focuses on questions of accountability. We distinguish between<br />

different forms and different directions of accountability. Three forms of accountability are of<br />

relevance here. Political accountability concerns responsibility for political decisions and refers<br />

to participants in the political decision-making process, whereas administrative accountability<br />

concerns responsibility for bureacratic implementation and refers to participants in the<br />

implementation process of political decisions. Political as well as administrative accountability<br />

is focused on contents of policy measures and quality of implementation. Legal accountability,<br />

on the contrary, relates to the forms of participation in policy making and implementation.<br />

It concerns responsibility for the legality of the means employed to influence decisions<br />

and refers to all participants in political decision-making and implementation. Accountability,<br />

as covered by the research team, can have three directions: First, civil society organisations<br />

can hold state (including EU) actors accountable. Here political and administrative accountability<br />

are most relevant, i.e. civil society organisations check the contents of policy measures<br />

and the quality of implementation (much more then the rules of decision-making). Second,<br />

state (including EU) actors can also hold civil society organisations accountable. However,<br />

here the focus is not on contents of policy recommendations but on the ways used to promote<br />

them, i.e. the focus is on legal accountability. Third, members of civil society organisations<br />

can hold their leadership accountable. Here all three forms of accountability can be of relevance.<br />

Accountability concerns the local, regional, national and the EU level. As especially<br />

on the side of civil society the same actors are present at all (or most) of the levels, questions<br />

of accountability can be addressed in a multilevel perspective. Whereas the general focus of<br />

project 24 is on new modes of governance at the EU level, the research team - in a first step -<br />

concentrates its analyses of the new EU member states on the national level. This has a number<br />

of reasons. First, civil society organisations started to participate in EU governance only<br />

in 2004, when their countries joined the EU. Therefore, actual experience with their participation<br />

is still limited. Second, when they participate in EU governance they do this most often<br />

within supranational associations (like e.g. the European Trade Union Confederation or the<br />

Union of Industrial and Employers' Confederations of Europe). As a result their individual<br />

impact is hard to determine. Third, questions of legal accountability of civil society organisations<br />

are first of all regulated at the national level. GEOGRAPHISCHER RAUM: new EU<br />

member states<br />

METHODE: As a result the involvement of civil society organisations at the EU level can only be<br />

analysed after their nature and capacity and the legal regulation of their activities have been<br />

examined at the national level. Accountability of civil society organisations implies that they<br />

have an impact on political decisions and their implementation, as otherwise it would not<br />

make sense to assign any responsibility to them. Accordingly, an assessment of their accountability<br />

also has to take into consideration their influence within (again old and new modes of)<br />

governance. The research team will accordingly also analyse the capacities and (political) impact<br />

of civil society organisations from the new EU member states at the EU level. The re-


234 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

search team examines the impact of the 2004 EU enlargement on governance structures involving<br />

the participation of civil society organisations. This research team is part of the<br />

NEWGOV Integrated Project, led by the European University Institute, Florence (NEWGOV<br />

- New Modes of Governance). Within NEWGOV the research team is part of project 24,<br />

which is headed by Daniela Obradovic (University of Amsterdam).<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: Pleines, H. (ed.): Participation of civil society in new modes of<br />

governance. The case of the new EU member states. Part 2: Questions of accountability.<br />

Working Papers of the Research Centre for East European Studies (Arbeitspapiere und Materialien<br />

der Forschungsstelle Osteuropa) (forthcoming).+++Pleines, H. (ed.): Participation of<br />

civil society in new modes of governance. The case of the new EU member states. Part 3: Involvement<br />

at the EU level. Working Papers of the Research Centre for East European Studies<br />

(Arbeitspapiere und Materialien der Forschungsstelle Osteuropa) (forthcoming).<br />

ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-<br />

ZIERER: Europäische Union<br />

INSTITUTION: Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen (Klagenfurter Str. 3,<br />

28359 Bremen)<br />

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-218-7890, e-mail: pleines@gmx.net)<br />

[273-L] Poguntke, Thomas; Pütz, Christine:<br />

Parteien in der Europäischen Union: zu den Entwicklungschancen der Europarteien, in:<br />

Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 37/2006, H. 2, S. 334-353 (Standort: USB Köln(38)-XF148;<br />

Kopie über den Literaturdienst erhältlich)<br />

INHALT: "Seit den frühen neunziger Jahren ist in mehreren Reformschritten die supranationale<br />

Handlungslogik im politischen Prozess der EU gestärkt worden. Besonders relevant sind in<br />

diesem Zusammenhang die erhebliche Stärkung des Europäischen Parlamentes sowie die<br />

Ausweitung der Möglichkeiten zu Mehrheitsentscheidungen im Europäischen Rat. Dadurch<br />

haben sich Entwicklungschancen und -restriktionen der aus den transnationalen Parteienzusammenschlüssen<br />

hervorgegangenen Europarteien verändert: Während ihre Chancen hinsichtlich<br />

Mobilisierung und Integration eher begrenzt sind, da hier die nationalen Parteien<br />

vorrangig aktiv sind, halten sich Potentiale und Restriktionen im Bereich der Interessenartikulation<br />

und -aggregation die Waage. In der Elitenrekrutierung werden ebenfalls die nationalen<br />

Parteien vorherrschend bleiben, allerdings könnten sich neue Koordinationsaufgaben für die<br />

Europarteien ergeben, ebenso bei der Politikgestaltung. Generell liegen die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der 'Parteien auf europäischer Ebene' weniger in der Kompetenzübertragung<br />

als in der Kompetenzerweiterung." (Autorenreferat)<br />

[274-L] Poguntke, Thomas:<br />

Parteien ohne (An)bindung: Verkümmern die organisatorischen Wurzeln der Parteien?, in:<br />

Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen,<br />

Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 43-62, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort:<br />

ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Der Autor zeigt in einem breit angelegten Vergleich von westeuropäischen Parteien,<br />

inwieweit eine Veränderung der formalisierten Beziehungen zwischen Parteien und ihren relevanten<br />

organisatorischen Umwelten zwischen 1960 und 1989 stattgefunden hat und in wel-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 235<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

chem Maße Parteien ihre gesellschaftlichen Wurzeln beibehalten und gepflegt haben, um ihre<br />

Kernwählerschaften zu stabilisieren. Ausgangspunkt seiner Analysen bildet das sogenannte<br />

"Linkage-Konzept" , das er zunächst kurz vorstellt. Er beschreibt anschließend die drei wesentlichen<br />

Organisationsumwelten von politischen Parteien (neue soziale Bewegungen, Kollateralorganisationen<br />

und Mitgliederorganisation), um dann im Hinblick auf die eingangs gestellte<br />

Frage nach der Entwicklung der organisatorischen Verankerung politischer Parteien zu<br />

untersuchen, wie sich formale organisatorisch vermittelte Linkages zwischen Parteieliten und<br />

ihren Wählerschaften seit den 1960er Jahren verändert haben. Seine Analyse bezieht sich auf<br />

insgesamt 78 Parteien in 11 westeuropäischen Ländern und beruht auf einer Auswertung der<br />

unterschiedlichen Parteistatuten. (ICI)<br />

[275-L] Priller, Eckhard:<br />

Nonprofit-Organisationen als Partner und "verlängerter Arm" des Staates?, in: Klaus J.<br />

Hopt, Thomas von Hippel, W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft : Theorien - Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck,<br />

2005, S. 325-343, ISBN: 3-16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />

INHALT: "Nonprofit-Organisationen sind ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Gesellschaften<br />

und für den Staat interessant, weil man mit ihnen Politik sowohl legitimieren als auch umsetzen<br />

kann. In den aktuellen Reformdebatten findet ungenügende Beachtung, dass es sich<br />

hier um einen selbständigen Bereich handelt, der zur Schaffung entsprechender Handlungsspielräume<br />

der staatlichen Unterstützung bedarf. Nonprofit-Organisationen werden gegenwärtig<br />

vom Staat hingegen eher als Faktor der Kostenminimierung und als Einsparpotenzial<br />

gesehen. Die Beziehungen zwischen dem Staat und den Nonprofit-Organisationen sind jedoch<br />

keine Einbahnstraße, sondern eine gegenseitige Angelegenheit. In dieses Wechselverhältnis<br />

sind Formen der Akzeptanz, Kooperation und gegenseitigen 'Indienststellung' ebenso<br />

eingeschlossen wie Formen der Konkurrenz, Konfrontation und des Konflikts. Welches konkrete<br />

Verhältnis sich jeweils herausbildet, ist in hohem Maße historisch determiniert und wird<br />

von beiden Seiten beeinflusst. Einseitig vorgenommene Veränderungen haben in der Regel<br />

Störungen und Verschiebungen des bestehenden Beziehungsgefüges zur Folge. Statt punktueller<br />

Veränderungen ist in Deutschland ein fundamentales Konzept erforderlich, das die<br />

Grundfragen des Verhältnisses zwischen Staat und Nonprofit-Organisationen in der heutigen<br />

Zeit und für die Zukunft klärt. Bleibt ein solches Konzept aus, ist neben bereits sichtbarer<br />

Konfrontation und offenem Protest mit einem Aufbrechen neuer Konfliktlinien gegen die aktuelle<br />

staatliche Reformpolitik zu rechnen." (Autorenreferat)<br />

[276-L] Rebenstorf, Hilke:<br />

Parteieliten - zwischen Organisationsinteressen, öffentlichem Auftrag und persönlichen Ambitionen,<br />

in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von<br />

Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 114-129, ISBN: 3-531-14578-<br />

9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Parteieliten müssen Anforderungen aus mindestens drei verschiedenen sozialen Rollen<br />

erfüllen: Parteirepräsentant, Inhaber eines öffentlichen Wahlamtes und Persönlichkeit mit eigenen<br />

Ambitionen. Um die spezifischen Spannungsverhältnisse deutlich zu machen, denen<br />

Parteieliten unterworfen sind, werden im vorliegenden Beitrag die sozialstrukturellen und


236 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

programmatischen Bindungen der Parteiorganisationen sowie ihr öffentlicher Auftrag betrachtet.<br />

Die Spannungsverhältnisse, die in Parteiorganisationen Wirksamkeit entfalten, werden<br />

durch deren Funktionsträger in der Öffentlichkeit und auch parteiintern verkörpert. Hinzu<br />

treten die individuellen Ambitionen von Personen, die von der Politik leben, so dass sich Parteieliten<br />

in einem multivektoriellen Feld bewegen, innerhalb dessen sie sich zwischen verschiedenen<br />

Ansprüchen positionieren müssen. Es wird zunächst ein kurzer Abriss über die<br />

Wesensmerkmale von Parteien und ihre Wähler und Mitglieder gegeben, um dann die verschiedenen<br />

sozialen Rollen, die Parteieliten in ihrer Führungsfunktion wahrzunehmen haben,<br />

näher zu betrachten. (ICI2)<br />

[277-L] Reutter, Werner:<br />

Verbände und Interessengruppen in der Vergleichenden Politikwissenschaft: theoretische<br />

Entwicklung und methodische Probleme, in: Sabine Kropp, Michael Minkenberg (Hrsg.): Vergleichen<br />

in der Politikwissenschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 234-254, ISBN:<br />

3-531-13876-6 (Standort: UB Bonn(5)-2005-5487)<br />

INHALT: Der Autor zieht zu Beginn eine Bilanz zum Stand der vergleichenden Interessengruppenforschung,<br />

die unterschiedliche Einschätzungen über Forschungsdefizite und positive<br />

Neuentwicklungen deutlich macht. Trotz dieser Kontroversen ist allgemein festzustellen, dass<br />

die Verbände- und Interessengruppenforschung bestimmte Defizite in der Informationsbasis<br />

und eine Tendenz zu "theoretischen Dachkonstruktionen" aufweist, denen ein empirisch gefestigter<br />

Unterbau fehlt, der auf methodisch reflektierten Vergleichen ruht. Gleichzeitig ist<br />

festzustellen, dass beträchtliche Anstrengungen unternommen worden sind, theoretisch entwickelte<br />

Fragestellungen in praktische Forschungsstrategien zu übersetzen, um diese mit dem<br />

Instrumentarium, das die vergleichende Methode bietet, zu bearbeiten. Im vorliegenden Beitrag<br />

werden einzelne Dimensionen dieser Anstrengungen und Entwicklungen rekonstruiert<br />

und die einschlägigen Theoriedebatten der vergleichenden Interessengruppenforschung beschrieben.<br />

Die Dimensionen des Vergleichs von Systemen funktionaler Interessenvermittlung<br />

werden insbesondere in Bezug auf Umwelteinfluss- und Verbändevergleichsanalysen sowie<br />

Verbändeeinfluss- und Verbändeumweltanalysen erörtert. (ICI2)<br />

[278-L] Schachtner, Christina (Hrsg.):<br />

Das soziale Feld im Umbruch: professionelle Kompetenz, Organisationsverantwortung, innovative<br />

Methoden, (Psychologie und Beruf, Bd. 1), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004,<br />

220 S., ISBN: 3-525-45150-4<br />

INHALT: In den gegenwärtigen Dimensionen der Globalisierung erodiert das Soziale und konstituiert<br />

sich bereits wieder neu. In den Beiträgen des vorliegenden Sammelwerkes wird der aktuelle<br />

Diskurs über neue Herausforderungen an professionelle Gestaltungskompetenz im Zeichen<br />

des gesellschaftlichen Wandels als interdisziplinärer Diskurs weitergeführt und anhand<br />

ausgewählter Lebensbereiche und theoretischer Ansätze vertieft. Der Fokus der Autorinnen<br />

und Autoren richtet sich auf die verschiedenen miteinander agierenden Wirklichkeitsbereiche<br />

im sozialen Feld, auf die Sozialadministration und den Non-Profit-Bereich, auf soziale Projekte,<br />

Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen. Neben Leitbildentwicklungsprozessen im sozialadministrativen<br />

Bereich wird auch ein reflexiver Führungsbegriff dargestellt, der neben<br />

Personal- und Organisationsverantwortung auch gesellschaftliche und ökologische Verant-


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 237<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

wortung mit einschließt. Des weiteren werden neue professionelle Handlungskonzepte wie<br />

das partizipative Qualitätsmanagement, der Netzwerk- und Empowermentansatz, die Zukunftswerkstatt<br />

und die Open-Space-Methode vorgestellt und diskutiert. Interkulturelle Kompetenz,<br />

Managementkompetenz, Netzwerkkompetenz und Kompetenzen zur Erzeugung kreativer<br />

Felder tragen den professionellen Zukunftsorientierungen Rechnung. (DJI/Sd)<br />

[279-L] Schirdewan, Martin:<br />

Die grenzüberschreitende Interaktion der Europäischen Linken, in: Peter Ullrich, Thomas<br />

Kachel (Hrsg.): EUropa - transnationale Normierung und nationales Beharren : drittes DoktorandInnenseminar<br />

der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin: Dietz, 2005, S. 76-97, ISBN: 3-320-02902-9<br />

(Graue Literatur;<br />

URL: http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Manuskripte_57_IH.pdf)<br />

INHALT: "Der Autor behandelt ein Thema von höchster Brisanz für die europäische Linke. Er<br />

untersucht am Beispiel der Europäischen Linkspartei die grenzüberschreitenden Interaktionsprozesse<br />

linker Parteien in Europa. Eingebettet in ein politikwissenschaftliches Instrumentarium<br />

überprüft er die These, dass es der Europäischen Linken gelungen sei, mit der Gründung<br />

der Europäischen Linkspartei im Mai 2004 eine neue Qualität der Interaktion zu erreichen.<br />

Nach Messung des Interaktionsgrades mit Hilfe spezifischer Messvariablen und der Erklärung<br />

des erreichten Interaktionsgrades durch Bestimmungsfaktoren kommt er zu dem Ergebnis,<br />

dass die Interaktionsprozesse zwischen den Parteien, die diese Europäische Linkspartei<br />

gründeten, auf der Stufe der Kooperation zu verorten sind und somit eine neue Qualität bedeuten."<br />

(Autorenreferat)<br />

[280-L] Schmid, Josef; Zolleis, Udo (Hrsg.):<br />

Zwischen Anarchie und Strategie: der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl.<br />

für Sozialwiss. 2005, 298 S., ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: "Der Band untersucht den Erfolg von Parteiorganisationen und die Bedeutung von<br />

strategischen Entscheidungen. Zudem werden anarchische Einflüsse einer komplexen Binnenstruktur<br />

und turbulente Umwelten analysiert. Aus unterschiedlichen wissenschaftlichen<br />

Perspektiven und mit praktischen Bezügen werden die Bedingungen und Grenzen des Erfolgs<br />

beleuchtet. Dabei geht der Blick über Deutschland hinaus, um Beispiele erfolgreicher Parteien<br />

in Österreich, Großbritannien, Spanien und Belgien darzustellen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:<br />

Josef Schmid und Udo Zolleis: Zwischen Anarchie und Strategie. Der Erfolg<br />

von Parteiorganisationen (9-21); Jürgen Deeg und Jürgen Weibler: Politische Steuerungsfähigkeit<br />

von Parteien (22-42); Thomas Poguntke: Parteien ohne (An)bindung: Verkümmern<br />

die organisatorischen Wurzeln der Parteien? (43-62); Klaus Detterbeck: Die strategische<br />

Bedeutung von Mitgliedern für moderne Parteien (63-76); Hubert Sickinger: Die Finanzierung<br />

des Parteienwettbewerbs (77-95); Martin Florack, Timo Grunden und Karl-<br />

Rudolf Korte: Strategien erfolgreicher Mitgliederrekrutierung der politischen Parteien (96-<br />

113); Hilke Rebenstorf: Parteieliten - zwischen Organisationsinteressen, öffentlichem Auftrag<br />

und persönlichen Ambitionen (114-129); Thomas Lemke: Die Bedeutung von ideellen<br />

Grundüberzeugungen und Themen für den Erfolg von Parteiorganisationen (130-142); Volker<br />

Schmidt: Strategische Planung für Parteien (143-157); Ulrich von Alemann und Thelse Go-


238 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

dewerth: Die Parteiorganisation der SPD. Erfolgreiches Scheitern? (158-171); Frank Bösch:<br />

Oppositionszeiten als Motor der Parteireform? Die CDU nach 1969 und 1998 im Vergleich(172-185);<br />

Franz Fallend: Die Österreichische Volkspartei (ÖVP): Erfolgreiche Wahlstrategie<br />

bei unmoderner Parteiorganisation (186-206); Anthony Painter: New Labour: Der<br />

Aufbau eines 'progressiven Konsenses' (207-216); Peter Matuschek: Organisation als Ressource<br />

- der spanische Partido Popular (218-237); Paolo Alberti: Forza Italia - neuer Wein in<br />

alten Schläuchen. Eine klassische 'Catch-all-Partei' mit einem neuen Modell politischer Legitimation<br />

(238-258); Lieven De Winter, Patrick Dumont und Mélissa Benoumeur: Parteienreform<br />

und politischer Erfolg der belgischen liberalen Parteien: Eine Scheinbeziehung? (259-<br />

281); Josef Schmid und Udo Zolleis: Schluss: Erfolgreiche Parteiorganisationen zwischen<br />

Anarchie und Strategie (282-289).<br />

[281-L] Schmid, Josef; Zolleis, Udo:<br />

Zwischen Anarchie und Strategie: der Erfolg von Parteiorganisationen, in: Josef Schmid, Udo<br />

Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden:<br />

VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 9-21, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster<br />

Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Bei der Betrachtung über den politischen Erfolg von Parteiorganisationen stellen sich<br />

insbesondere zwei Fragen: Welche allgemeinen Funktionen müssen Parteien erfüllen? In<br />

welcher spezifischen Weise und mit welchen Mitteln können diese Funktionen unter den jeweils<br />

gegebenen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen erreicht werden? Während<br />

die erste Frage in der Parteienforschung generell mit dem Verweis auf die Interessenvertretungs-,<br />

Legitimations- und Partizipationsfunktionen beantwortet wird, steht vor allem die<br />

zweite Fragestellung im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes. Dabei werden gleichzeitig<br />

auch die Widersprüche und Grenzen aufgezeigt, die bei der Erfüllung von Parteifunktionen<br />

bzw. der Herstellung von Erfolg auftreten. Die Autoren skizzieren in ihrem Einleitungsbeitrag<br />

einige Forschungsperspektiven zur Parteiorganisation im Wandel, sie beschreiben die Anarchie<br />

und die Grenzen von Rationalität und Effizienz in Parteiorganisationen, sie diskutieren<br />

funktionale Einzelaspekte und die Notwendigkeit von Parteiorganisation und geben einen<br />

kurzen Überblick über die Leitfragen und den Aufbau des vorliegenden Bandes. (ICI2)<br />

[282-L] Schmidt, Eberhard:<br />

Die Angst der Organisation vor der Entgrenzung: Anmerkungen zur notwendigen Modernisierung<br />

der Gewerkschaften, in: Antonia Grunenberg (Hrsg.): Einsprüche: Politik und Sozialstaat<br />

im 20. Jahrhundert : Festschrift für Gerhard Kraiker, Hamburg: Kovac, 2005, S. 251-266,<br />

ISBN: 3-8300-1822-3 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MB1200/190)<br />

INHALT: Das gegenwärtige Dilemma der Gewerkschaften beruht dem Autor zufolge auf der<br />

Erfahrung von zunehmendem Machtverlust aufgrund einer Mitgliederstruktur, die nicht mehr<br />

der Beschäftigtenstruktur entspricht, bei gleichzeitiger Unfähigkeit, die eigenen Organisationsgrenzen<br />

hin zu potentiellen neuen Mitgliedergruppen zu überschreiten, weil die blockierenden<br />

Tendenzen aus der alten Kernmitgliedschaft und der sie repräsentierenden Funktionärsschicht<br />

dieses verhindern. Das wirft die Frage auf, warum sich die Gewerkschaften so<br />

schwer tun, diese "Rekrutierungsfalle" zu vermeiden, woran es liegt, dass die Ansätze zur<br />

Einwerbung neuer Mitglieder in zukunftsträchtigen Beschäftigungsbereichen, aber auch bei


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 239<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

Frauen, Jugendlichen und atypisch Beschäftigten, so wenig erfolgreich sind und das Bild, das<br />

die Gewerkschaften in der Öffentlichkeit bieten, sie als Verlierer der gesellschaftlichen Veränderungsprozesse<br />

von der Industriegesellschaft hin zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft<br />

erscheinen lässt. Der Autor diskutiert diese Fragen im vorliegenden Beitrag und<br />

skizziert einige Optionen der Gewerkschaften, um Mitglieder zurück zu gewinnen oder neue<br />

Mitgliederschichten zu erschließen. (ICI2)<br />

[283-L] Schmidt, Volker:<br />

Strategische Planung für Parteien, in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen Anarchie<br />

und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S.<br />

143-157, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF3200/5)<br />

INHALT: Eine nachlassende Parteienbindung, eine wachsende Augenblicksorientierung der Wähler<br />

und ein hochkomplexes Mediensystem kennzeichnen das Umfeld, in das eine politische<br />

Strategie in der heutigen Zeit hineinwirken muss. Gegenstand des vorliegenden Beitrags bilden<br />

die Aufgabenstellungen strategischer Planung in der Politik, wozu die Programmarbeit<br />

am Beispiel der CDU nach 1998, der Erfurter Bundesparteitag der CDU im April 1999, die<br />

Kommission "Sozialstaat 21" und die Umfeldprojektion am Beispiel der Bundestagswahl<br />

2002 nachgezeichnet und kritisch kommentiert werden. Es werden ferner die Voraussetzungen<br />

von strategischer Planung in der Politik erörtert, indem die Rolle von Führungsakzeptanz,<br />

die Notwendigkeit einer Übereinstimmung von Führung und politischer Richtung, die innere<br />

Geschlossenheit und Verfolgung einer Siegerstrategie sowie die Bedeutung von Kommunikation<br />

im Umgang mit den Medien hervorgehoben werden. In diesem Zusammenhang wird<br />

auch auf das Zukunftsprogramm der CDU vom Frühjahr 1998 und auf die rot-grüne Reformvermittlung<br />

eingegangen. (ICI)<br />

[284-L] Schroeder, Wolfgang:<br />

Sozialdemokratie und Gewerkschaften, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches<br />

Journal, Jg. 16/2005, H. 5, S. 12-21 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M<br />

XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)<br />

INHALT: Der Autor beschreibt in seinem historischen Rückblick die verschiedenen Phasen der<br />

Beziehung zwischen SPD und Gewerkschaften, die durch die Regierungsbeteiligung der SPD<br />

und die jeweiligen Kontexte des sozialstaatlichen Auf- bzw. Abbaus strukturiert sind. Hinsichtlich<br />

des wissenschaftlichen Diskurses über das Ende der "privilegierten Partnerschaft"<br />

lässt sich nach seiner Einschätzung kein bevorstehender Bruch zwischen den beiden Organisationen<br />

erkennen. Es gibt zwar für die SPD und die Gewerkschaften keine strategische Alternative<br />

zur Zusammenarbeit, aber dennoch sind alte Kooperationsformen gefährdet und die<br />

Realisierung neuer Kooperationsformen wird durch das Auseinanderklaffen der jeweiligen<br />

sozialen Basisorganisationen erschwert. Der Autor beschreibt zum einen die Entwicklung der<br />

Mitgliedschaft bei der SPD und den Gewerkschaften und diskutiert zum anderen mögliche<br />

Optionen und Verbindungslinien im Verhältnis zwischen beiden Organisationen, die sich auf<br />

die politische Programmatik und personelle Überlappungen beziehen. (ICI)


240 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[285-L] Schuhen, Axel:<br />

Kontrollprobleme in Nonprofit-Organisationen und Lösungsansätze - Überlegungen auf<br />

Basis der Theorie und Praxis der Nonprofit Governance, in: Klaus J. Hopt, Thomas von Hippel,<br />

W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft :<br />

Theorien - Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, S. 221-241, ISBN:<br />

3-16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />

INHALT: "Nonprofit-Organisationen sehen sich in Deutschland seit mindestens einer Dekade<br />

umfangreichen und einschneidenden Transformationsprozessen auf allen Ebenen der Erbringung<br />

sozialer Dienstleistungen gegenüber. Während bislang primär betriebswirtschaftliche<br />

Aspekte der operativen Sphäre diskutiert wurden, rücken nun verstärkt auch langfristig und<br />

strategisch orientierte Fragestellungen der Leitung und Kontrolle in Sozialorganisationen in<br />

den Vordergrund. Der aktuelle Diskurs fokussiert sich vor allem auf die Frage der optimalen<br />

Rechtsformstruktur sowie der Frage nach der Steuerungsfähigkeit ehrenamtlicher Leitungsorgane.<br />

Der vorliegende Artikel greift sowohl die Debatte um Corporate Governance als auch<br />

explizite, angelsächsische Modelle der Nonprofit Governance auf. Als Betrachtungsobjekt<br />

wurde der institutionelle Rahmen der Freien Wohlfahrtspflege gewählt, der sich durch seine<br />

quantitative Bedeutung im deutschen Sozialbereich, seine heterogenen Organisationsmodelle<br />

und eine über monetäre Ziele hinausgehende Wertorientierung auszeichnet. Die vorgestellten<br />

Überlegungen basieren insbesondere auf der Einsicht und Fähigkeit der betreffenden Organisationen,<br />

sich aus sich selbst heraus weiterzuentwickeln, weisen aber auch auf Möglichkeiten<br />

der externen Einflussnahme auf Nonprofit Governance hin." (Autorenreferat)<br />

[286-L] Sickinger, Hubert:<br />

Die Finanzierung des Parteienwettbewerbs, in: Josef Schmid, Udo Zolleis (Hrsg.): Zwischen<br />

Anarchie und Strategie : der Erfolg von Parteiorganisationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,<br />

2005, S. 77-95, ISBN: 3-531-14578-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-<br />

MF3200/5)<br />

INHALT: Die Ausführungen des Autors versuchen deutlich zu machen, warum die Politikfinanzierung<br />

ein sperriges und von vielen Parteienforschern eher gemiedenes Forschungsthema<br />

darstellt. Die mangelnde Transparenz ist von den Parteien in fast allen westlichen Demokratien<br />

gewollt, wobei die Gründe vom Unwillen, den politischen Konkurrenten Aufschluss über<br />

die eigenen Ressourcen zu geben, bis hin zu vielfältigen rechtlich oder politisch problematischen<br />

Finanzierungswegen reichen. Eine detaillierte Ausleuchtung der Parteienfinanzierung<br />

ist trotz des durch staatliche Subventionen mittlerweile geschaffenen Materialzugangs nach<br />

wie vor eine uneingelöste Aufgabe und umso schwieriger gestalten sich quantifizierende<br />

komparatistische Studien. Die vom Autor geforderte umfassende Betrachtung der Politikfinanzierung<br />

mag vordergründig betrachtet sogar die Probleme der Quantifizierung verstärken.<br />

Sie erleichtert andererseits aber das Verständnis funktionaler Zusammenhänge bzw. der Möglichkeiten<br />

der Umgehung rechtlicher Vorschriften. Sie schärft den Blick für die organisatorische<br />

Ausdifferenzierung moderner Großparteien und macht nachvollziehbar, in welchem<br />

Ausmaß es den Parteien gelungen ist, die Abdeckung der Kosten ihrer Tätigkeit auf staatliche<br />

Budgets abzuwälzen. Der Autor erläutert u.a. den Kostenfaktor von Parteiorganisationen und<br />

die Gründe für die unterschiedlichen Kostenniveaus moderner Parteiendemokratien. Er berichtet<br />

über die Haupteinnahmen von Parteiorganisationen im internationalen Vergleich und<br />

erörtert die demokratiepolitischen Probleme der Parteienfinanzierung. (ICI2)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 241<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[287-F] Sittermann, Birgit (Bearbeitung); Zimmer, Annette, Prof.Dr.; Freise, Matthias, Dr.<br />

(Betreuung):<br />

Europäisierung des Dritten Sektors? NPOs alter und neuer EU-Mitgliedsländer im Vergleich<br />

(Arbeitstitel)<br />

INHALT: Dieses Dissertationsprojekt untersucht, ob und inwieweit sich die Organisationen des<br />

Dritten Sektors durch den erhöhten Einfluss der EU in der Ausübung ihrer Funktion und in<br />

ihrer Organisationsstruktur verändert haben. In einem Vergleich zwischen den alten und neuen<br />

EU-Mitgliedsstaaten sollen neben der Identifizierung verschiedener Strategien zur Anpassung<br />

an die EU-Anforderungen auch die Unterschiede zwischen den Ländern näher betrachtet<br />

werden.<br />

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-<br />

Westfalen Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />

INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,<br />

Institut für Politikwissenschaften Nachwuchsgruppe "Europäische Zivilgesellschaft und Multilevel<br />

Governance" (Prinzipalmarkt 38, 48143 Münster)<br />

KONTAKT: Zimmer, Annette (Prof.Dr. Tel. 0251-8325325, Fax: 0251-8329356,<br />

e-mail: zimmean@uni-muenster.de); Freise, Matthias (Dr. Tel. 0251-51038-22, Fax: 0251-<br />

51038-24, e-mail: freisem@uni-muenster.de)<br />

[288-L] Sprengel, Rainer:<br />

Verwaltungskosten bei Nonprofit-Organisationen: eine kritische Betrachtung, in: Klaus J.<br />

Hopt, Thomas von Hippel, W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft : Theorien - Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck,<br />

2005, S. 283-306, ISBN: 3-16-148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />

INHALT: "Der folgende Beitrag diskutiert im ersten Teil zentrale sozialwissenschaftliche und<br />

rechtliche Aspekte von Verwaltungs- und Fundraisingkosten für zivilgesellschaftliche Organisationen<br />

in Deutschland. Dabei wird erkenntlich, dass diese Aspekte weit reichende Folgen<br />

für das Handeln von NPO und für ihre Organisationskultur haben. Im zweiten Teil werden einige<br />

zentrale Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten empirischen Untersuchung zur Darstellung<br />

von Verwaltungs- und Fundraisingkosten in Jahresberichten und -abschlüssen von<br />

Förderstiftungen eingeführt. Dabei zeigt sich, dass diese Darstellung weder von den rechtlichen,<br />

sozialen oder anderen dargestellten Kontexten bestimmt ist, sondern in erster Linie von<br />

einer spezifischen Stakeholder-Beziehung geprägt ist. Die Darstellung der Verwaltungs- und<br />

Fundraisingkosten bei den untersuchten NPO-Berichten richten sich zuallererst nach den unterstellten<br />

Erwartungen der Hauptgeldgeber. Im abschließenden Teil werden einige Schlüsse<br />

aus der Untersuchung für die Diskussion um Verwaltungs- und Fundraisingkosten gezogen.<br />

Der Autor plädiert für einen Mentalitätswandel in NPO und für eine neue und ehrliche Darstellung<br />

der Funktionen und Realitäten von Verwaltung bei NPO." (Autorenreferat)


242 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[289-L] Stecker, Christina; Nährlich, Stefan:<br />

Die 'dunkle Seite' von Dritte-Sektor-Organisationen: Funktionen, Effekte und Konsequenzen,<br />

in: Karl Birkhölzer, Ansgar Klein, Eckhard Priller, Annette Zimmer (Hrsg.): Dritter Sektor/Drittes<br />

System : Theorie, Funktionswandel und zivilgesellschaftliche Perspektiven, Wiesbaden:<br />

VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 177-198, ISBN: 3-8100-3994-2 (Standort: UuStB Köln(38)-<br />

32A3908)<br />

INHALT: Das gesellschaftliche Reform- und Innovationspotenzial des Dritten Sektors findet<br />

aktuell starke Beachtung. Angesichts leerer Sozialkassen und angespannter öffentlicher Haushaltslagen<br />

sollen die Bürgerinnen und Bürger mehr Selbstverantwortung und Eigeninitiative<br />

für ihre Lebensrisiken übernehmen. Dem konstatierten Zerfall gesellschaftlicher Bindekräfte<br />

aufgrund der zunehmenden Individualisierung soll das freiwillige Engagement ebenfalls entgegenwirken,<br />

wobei Ehrenamt und freiwillige Mitarbeit gleichzeitig als Lernfelder für berufliche<br />

Qualifikationen und soziale Kompetenzen fungieren sollen. Durch die Mitgliedschaft in<br />

Vereinen, Selbsthilfegruppen oder Projekten werde soziales Vertrauen aufgebaut, soziale Integration<br />

gefördert und insgesamt gesellschaftliches Sozialkapital gebildet. Gleichzeitig gelten<br />

Ehrenamt und Engagement auch als 'Schule der Demokratie', in der demokratische Tugenden<br />

und Verhaltensweisen eingeübt werden. Doch sind Zweifel angebracht, ob und wenn<br />

ja, unter welchen Bedingungen freiwilliges Engagement und gemeinnützige Organisationen<br />

die ihnen zugeschriebenen positiven Eigenschaften erfüllen können. So sind Wohlfahrtsverbände<br />

bekanntermaßen auch Adressaten bürgerschaftlichen Engagements (ehrenamtliches<br />

Engagement, Spenden, Stiftungen) und erfüllen somit auf der Meso-Ebene eine positive<br />

Funktion, doch kann es gleichzeitig auf der Makro-Ebene durchaus zu gesamtgesellschaftlichen<br />

FehlallokationsEffekten bei der Produktion sozialer Dienstleistungen kommen. Bei den<br />

zugeschriebenen Eigenschaften von bürgerschaftlichem Engagement und gemeinnützigen<br />

Organisationen plädieren daher die Autoren für eine Unterscheidung zwischen Funktionen<br />

(Organisationsebene) und Effekten (Gesellschaftsebene). Zur Beantwortung dieser Zusammenhänge<br />

werden im vorliegenden Beitrag die Schattenseiten der auf der Meso-Ebene der<br />

Organisationen angesiedelten Funktionen und der auf der Makro-Ebene der Gesellschaft wirkenden<br />

Effekte untersucht. Die Kritik an dem von Wissenschaft und Politik dem Dritten Sektor<br />

zugeschriebenen Reform- und Innovationspotenzial hat dabei nicht die Intention, dieses zu<br />

negieren. Wesentlich ist vielmehr, seine Funktionen innerhalb der Meso-Ebene der Organisation<br />

und seine Effekte auf der Makro-Ebene der Gesellschaft um eine Sichtweise zu ergänzen,<br />

die in der gegenwärtigen Debatte noch vielfach ausgeblendet wird.<br />

[290-L] Straßner, Alexander:<br />

Zwischen Eigennutz und Gemeinwohl: Verbandsfunktionen in Theorie und Praxis, in: Gesellschaft<br />

Wirtschaft Politik : Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 54/2005, H.<br />

2, S. 233-253 (Standort: UB Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst<br />

erhältlich)<br />

INHALT: In der "Analyse" wird das klassische Thema "Verbände" aufgearbeitet. "Die idealtypische<br />

Auflistung ihrer Funktionen wird beispielhaft erläutert und demokratietheoretisch eingeordnet.<br />

Dieser positiven Sicht der Verbände werden Kritiken aus unterschiedlichen Theorietraditionen<br />

gegenübergestellt, wonach besonders die Pluralismusunterstellung unrealistisch<br />

sei. Diese Kritiken seien aber ernst zu nehmen. Andererseits seien Korruptions- und Erpressungsvorwürfe<br />

an die Adresse von Verbänden aber bloßer Populismus." (Textauszug)


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 243<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

[291-L] Straßner, Alexander:<br />

Funktionen von Verbänden in der modernen Gesellschaft, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :<br />

Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 15/16, S. 10-17 (Standort: USB Köln(38)-<br />

Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.bpb.de/files/NVFQ8X.pdf)<br />

INHALT: "Einzelfälle haben ein negatives Image von Verbänden begründet. Jenseits von Korruptionsskandalen<br />

sind Verbände aber eine 'Schule der Demokratie'. Sie bündeln und wählen Interessen<br />

aus, bieten Partizipationschancen und ermöglichen so erstgesellschaftliche Selbststeuerung<br />

jenseits staatlicher Autorität." (Autorenreferat)<br />

[292-L] Walk, Heike:<br />

Formen politischer Institutionalisierung: NGOs als Hoffnungsträger globaler Demokratie,<br />

in: Jens Beckert, Julia Eckert, Martin Kohli, Wolfgang Streeck (Hrsg.): Transnationale Solidarität :<br />

Chancen und Grenzen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 163-180, ISBN: 3-593-37594-<br />

X (Standort: UuStB Köln(38)-31A2239)<br />

INHALT: Im Zusammenhang mit der Globalisierungsdebatte ist im vergangenen Jahrzehnt auch<br />

die Zivilgesellschaftsdebatte wieder aufgegriffen worden. Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGO) zählen dabei zu den wichtigsten Akteuren der globalen Zivilgesellschaft. Sie bilden<br />

die aktive gesellschaftliche Basis eines pluralistischen transnationalen intermediären Sektors<br />

und stellen unverzichtbare Akteure für die Demokratisierung transnationaler Politik dar.<br />

Durch Netzwerkbildung und Institutionalisierungsprozesse beeinflussen NGOs politische<br />

Prozesse gleichzeitig auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Im vorliegenden Beitrag<br />

werden die unterschiedlichen Formen der transnationalen Institutionalisierung der NGOs<br />

nachgezeichnet. Für die Autorin ist es irreführend, von "den NGOs" zu sprechen. Denn hinter<br />

der Abkürzung verbirgt sich eine ganze Reihe unterschiedlicher Akteure. Das Fehlen einer<br />

allgemein anerkannten Definition von NGOs hat zur Folge, dass in jeder Publikation zu<br />

NGOs zunächst eine Definition dessen erfolgt, was in dem jeweils speziellen Kontext unter<br />

dem Begriff verstanden werden soll. Die Autorin resümiert, dass sich NGOs in Hinsicht auf<br />

ihre Größe, das Ausmaß und die Bandbreite ihrer Aktivitäten, ihre Ideologie, ihren kulturellen<br />

Hintergrund, ihre Organisationsstruktur und -kultur sowie ihren rechtlichen Status stark unterscheiden.<br />

(ICA2)<br />

[293-F] Welzel, Peter, Prof.Dr.; Lang, Günter, PD Dr.; Higl, Michael, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung):<br />

Theorie der Genossenschaft - eine industrieökonomische Analyse<br />

INHALT: Das Projekt wurde durch die Beobachtung angeregt, dass die Genossenschaft mit ihrer<br />

speziellen Organisations- und Rechtsform nur in geringem Umfang mikro- und industrieökonomisch<br />

analysiert wurde. Die bereits existierende Literatur weist dabei noch große Lücken<br />

auf, beispielsweise ist es mit den bestehenden Modellen nicht möglich, Geschäftsbeziehungen<br />

der Genossenschaft mit Nichtmitgliedern, wie sie bei zahlreichen Genossenschaften üblich<br />

sind, schlüssig zu erklären. Drei Gruppen von Fragestellungen stehen im Mittelpunkt: 1. Welche<br />

Anreizwirkungen für das Management bietet die Rechtsform der Genossenschaft? Welche<br />

Folgen hat das Verhalten des Managements im Hinblick auf die Erfüllung des genossenschaftlichen<br />

Förderauftrags? 2. Welche Auswirkungen hat die Erfüllung des Förderauftrags


244 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

als Zielsetzung auf Struktur, Verhalten und Ergebnis des Marktes, in dem die Genossenschaft<br />

agiert? Kann durch die Existenz einer Genossenschaft ein verbessertes Marktergebnis erwartet<br />

werden, wie einige Autoren vermuten lassen? Ändert sich an den Ergebnissen Grundlegendes,<br />

wenn man das tatsächliche Verhalten des Managements, wie es im vorangegangenen<br />

Frageblock beschrieben wird, berücksichtigt? 3. Welche Perspektiven ergeben sich durch die<br />

Tendenz zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft für die Organisationsform der Genossenschaft?<br />

Hat die Genossenschaft Vorteile in einer Volkswirtschaft, in der kleinere Einheiten<br />

stärker als bisher dezentrale Leistungen erbringen? Insgesamt ist durch das Projekt ein<br />

Beitrag zum besseren mikroökonomischen Verständnis der Genossenschaft sowie eine moderne<br />

Interpretation des Genossenschaftsgedankens zu erwarten. Stand des Projekts: Stand<br />

des Projekts Zunächst wurde ein Überblick über die bestehende Literatur zur industrieökonomischen<br />

Modellierung von Genossenschaften zusammengestellt. Dabei wurden neben allgemeiner<br />

industrieökonomischer und genossenschaftswissenschaftlicher Literatur wertvolle<br />

Arbeiten aus der Agrarökonomik berücksichtigt. Als die entscheidenden Besonderheiten der<br />

Genossenschaft kristallisieren sich vor allem heraus: 1. Die Interpretation des genossenschaftlichen<br />

Ziels "Mitgliederförderung". 2. Die Betonung der wirtschaftlichen Selbständigkeit der<br />

Mitglieder, die zum Teil zu dezentralen Entscheidungen, zum Teil zu gemeinschaftlichem<br />

Handeln führt. Die Genossenschaft stellt also eine hybride Organisationsform zwischen<br />

Markt und Hierarchie dar. 3. Die Beziehung unterschiedlichen Beteiligten der Organisation,<br />

v.a. die unterschiedlichen Individualziele von Mitgliedergruppen (aktive vs. passive Mitglieder,<br />

Mitglieder - Management). 4. Die Art der Entscheidungsfindung der Genossenschaftsunternehmung<br />

entsprechend dem demokratischen Prinzip. Diese Besonderheiten führen dazu,<br />

dass die Erkenntnisse aus der traditionellen Industrieökonomie und der Theorie der Unternehmung<br />

nicht ohne weiteres auf Genossenschaften zu übertragen sind. In einem Arbeitsschritt<br />

wurden besonders die Punkte a) und b) im Hinblick auf Struktur, Verhalten und Ergebnis<br />

des Marktes untersucht. Im Oligopolkontext wird gezeigt, dass sich die Mitglieder in<br />

Genossenschaften mit eigener Entscheidungsbefugnis unter sehr allgemeinen Bedingungen<br />

besser stellen. Es zeigt sich außerdem, dass eine Wohlfahrtssteigerung von der Existenz von<br />

Genossenschaften ausgeht, die Marktmacht von gewinnmaximierenden Unternehmen wird<br />

eingeschränkt, die Genossenschaft wirkt disziplinierend auf die Wettbewerber. Dieses Modell<br />

wird im weiteren Verlauf des Projektes erweitert auf Aspekte der Kostenstruktur, um damit<br />

weitere Erkenntnisse für die Frage nach den Geschäftsbeziehungen mit Nichtmigliedern zu<br />

gewinnen. Auch sollen anhand dieser Ergebnisse erste Rückschlüsse für die Frage nach der<br />

Effizienz gezogen werden.<br />

METHODE: Die Ergebnisse dieser Untersuchung hängen entscheidend von der internen Organisation<br />

der Genossenschaft und der Zielsetzung der Akteure ab. Bisher wurde die Genossenschaft<br />

als eine Art "Black box" mit unterschiedlichen denkbaren Verhaltensmustern beschrieben.<br />

Die Ergebnisse sind aber stark vom tatsächlichen Verhalten dieser "Black box" abhängig.<br />

Es ist daher nötig, weitere Rückschlüsse auf das Marktverhalten zu gewinnen. Dafür<br />

werden die Ziele und der Beziehungen der unterschiedlichen Beteiligten innerhalb der Genossenschaft<br />

analysiert. Diese Untersuchung der Corporate Governance von Genossenschaften<br />

mündet in Aussagen, welche Verhaltensannahmen aus dem vorherigen Projektabschnitt durch<br />

die interne Gestaltung der Genossenschaft tatsächlich begünstigt und gefördert werden und<br />

konkretisiert damit die bisherigen Ergebnisse. Die angestrebten Erkenntnisse über das Verhalten<br />

der Genossenschaft und ihre Wirkungen auf das Marktergebnis sollen in einem abschließenden<br />

Schritt genutzt werden, um Rückschlüsse und Ausblicke auf die moderne Rolle der<br />

Genossenschaften zu geben.


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 245<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. unter: http://www.wiwi.uni-augsburg.de/vwl/welzel/Publikationen_Vortraege/p6_pro_gen.html<br />

. ARBEITSPAPIERE: Volkswirtschaftliche Diskussionsreihe<br />

der Universität Augsburg. Beitrag 243.<br />

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Württembergischer Genossenschaftsverband<br />

Raiffeisen- Schulze-Delisch e.V.<br />

INSTITUTION: Universität Augsburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL<br />

Lehrstuhl für VWL III Ökonomie der Informationsgesellschaft (Universitätsstr. 2, 86135<br />

Augsburg)<br />

KONTAKT: Welzel, Peter (Prof.Dr. Tel. 0821-598-4185,<br />

e-mail: Peter.Welzel@wiwi.uni-augsburg.de); Lang, Günter (Dr. Tel. 0821-598-4195,<br />

e-mail: Guenter.Lang@wiwi.uni-augsburg.de); Higl, Michael (Tel. 0821-598-4199,<br />

e-mail: Michael.Higl@wiwi.uni-augsburg.de)<br />

[294-L] Wilke, Manfred; Baron, Udo:<br />

Die Deutsche Kommunistische Partei in europäischer Perspektive, in: Politische Studien :<br />

Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 56/2005, H. 404, S. 57-66 (Standort:<br />

USB Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;<br />

URL: http://www.hss.de/downloads/PolStudien404.pdf)<br />

INHALT: Die Autoren beschreiben die Restrukturierung der Deutschen Kommunistischen Partei<br />

(DKP) nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Macht- und Herrschaftsapparate in<br />

den Ländern des realen Sozialismus. Durch das Verhältnis zur Strömungspartei PDS, das mit<br />

"kritischer Solidarität" umschrieben wurde, sowie durch den Kontakt mit bestimmten Parteimitgliedern<br />

und Personen auf den offenen Listen der PDS konnte die DKP in den 1990er Jahren<br />

wieder direkt Einfluss auf den Aufbau und die Inhalte einer neuen linken Einheitspartei<br />

nehmen. Diese Entwicklung verdeutlicht jedoch nur, welche Akzeptanz die DKP in den Gewerkschaften,<br />

den neuen Anti-Globalisierungsbewegungen und im "Friedenskampf" weiterhin<br />

besitzt, wie die Autoren in ihrem Beitrag betonen. Am Beispiel des DKP-Kreisverbandes<br />

München und dessen Entwurf eines neuen Programms vom April 2005 zeigen sie exemplarisch,<br />

wie die Stabilisierung der DKP im linken Milieu erfolgte und in welchen außerparlamentarischen<br />

Aktionsfeldern sie gegenwärtig präsent ist. (ICI2)<br />

[295-L] Witt, Dieter; Sturm, Hilmar:<br />

Eliten in Verbänden: Gedanken zu Auswahl, Aufgaben und Kompetenzen von Führungspersonen<br />

in Verbänden, in: Oscar W. Gabriel, Beate Neuss, Günther Rüther (Hrsg.): Konjunktur der<br />

Köpfe? : Eliten in der modernen Wissensgesellschaft, Düsseldorf: Droste, 2004, S. 306-318,<br />

ISBN: 3-7700-1189-9 (Standort: UB Essen(465)-ODU1866)<br />

INHALT: Unter Verbänden (im engeren Sinne) verstehen die Autoren private Organisationen<br />

oder Betriebe, die bedarfswirtschaftlich orientiert, haushaltsweise geführt und von unbestimmten<br />

Mitgliedern getragen sind. Verbände können Eliten bilden und fördern, sie haben<br />

ihre Eliten. Die Verbände haben sehr unterschiedliche Ziele und damit sehr verschiedene<br />

Wertgrundlagen; sie werden jeweils ganz andere Gruppen von Individuen als "Elite" sehen,<br />

und auch küren sie verschiedene Menschentypen zu ihren Eliten. Allgemeingültige Aussagen<br />

zu Eliten in Verbänden sind wegen ihrer Vielseitigkeit daher begrenzt. Im vorliegenden Beitrag<br />

wird das Thema "Eliten" daher auch unter verschiedenen Aspekten behandelt, und dabei


246 <strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

wird nicht durchgehend derselbe Elitenbegriff verwandt. Ziel des Beitrags ist es, das Thema<br />

"Eliten" vorwiegend aus der Sicht der Verbandsführung zu diskutieren und aus einer größeren<br />

empirischen Erhebung Schlüsse auf die Eliten in Verbänden zu ziehen, bis hin zu Konsequenzen<br />

für das Verbandsmanagement. Von diesem empirischen Elitenbegriff wird ein normativer<br />

unterschieden. Er definiert diejenigen Personen oder Gruppen als Elite, die nach bestimmten<br />

Werturteilen für "gut" erachtet werden, also nach Kriterien der Moral, des Wissens,<br />

des Könnens, der Leistung, der Kreativität etc. Fazit der Ausführungen ist es, dass es in einer<br />

pluralistischen Gesellschaft nur wenige oder nur sehr unkonkrete Werte gibt, nach denen eine<br />

Mehrheit oder sogar die Allgemeinheit ihre Eliten definiert. (ICA2)<br />

[296-L] Woyke, Wichard (Hrsg.):<br />

Verbände: eine Einführung, (Uni Studien Politik), Schwalbach: Wochenschau Verl. 2005, 141<br />

S., ISBN: 3-89974151-X<br />

INHALT: Die fünf Beiträge des Bandes bieten einen einfachen Einstieg in unterschiedliche Aspekte<br />

der Analyse organisierter Interessenvermittlung und Korporatismusforschung. Klaus<br />

Schubert widmet sich im ersten Aufsatz konzeptionellen Fragen des Neo-Korporatismus und<br />

der politischen Netzwerke. Der Beitrag von Christoph Strünck liefert einen systematischen<br />

Überblick über Arbeitnehmerorganisationen, ihre Aufgaben und Funktionen bei der Interessenvermittlung<br />

sowie deren Zukunftsperspektiven. Wolfgang Schroeder bietet dazu das Gegenstück,<br />

er beschäftigt sich mit den Arbeitgeberverbänden. Und Nils C. Bandelow untersucht<br />

das Gesundheitswesen als Prototyp des neokorporatistischen Verhandlungssystems.<br />

Schließlich setzen sich Michele Knodt und Christine Quittkat mit der europäischen Perspektive<br />

der Interessengruppenforschung auseinander. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Klaus Schubert:<br />

Neo-Korporatismus - und was dann? (9-36); Christoph Strünck: Arbeitnehmerorganisationen<br />

im Prozess der politischen Interessenvermittlung (37-56); Wolfgang Schroeder: Entwicklung<br />

und Wandel von Arbeitgeberverbänden in Deutschland (57-81); Nils C. Bandelow: Akteure<br />

und Interessen in der Gesundheitspolitik: Vom Korporatismus zum Pluralismus? (83-109);<br />

Michele Knodt / Christine Quittkat: Interessenvermittlung im europäischen Mehrebenensystem<br />

(111-137). (ZPol, VS)<br />

[297-L] Zimmer, Annette; Hallmann, Thorsten:<br />

Nonprofit-Sektor, Zivilgesellschaft und Sozialkapital, in: Klaus J. Hopt, Thomas von Hippel,<br />

W. Rainer Walz (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen in Recht, Wirtschaft und Gesellschaft : Theorien<br />

- Analysen - Corporate Governance, Tübingen: Mohr Siebeck, 2005, S. 103-126, ISBN: 3-16-<br />

148635-8 (Standort: UuStB Köln(38)-32A2247)<br />

INHALT: "'Zivilgesellschaft' und 'Sozialkapital' sind derzeit in der Öffentlichkeit viel diskutierte<br />

sozialwissenschaftliche Konzepte. Mit dem deutlich weniger populären Nonprofit-Ansatz<br />

verbindet sie die Grundannahme, dass freiwillige bürgerschaftliche Zusammenschlüsse - Vereine,<br />

Verbände, Initiativen und Ähnliches - wesentliche, gemeinhin positive Auswirkungen<br />

auf das Zusammenleben in modernen Gesellschaften haben. Dieser Beitrag stellt die drei<br />

Konzepte vor und vergleicht sie systematisch miteinander. Es wird argumentiert, dass die<br />

empirisch orientierte Nonprofit-Forschung, die in der politischen Kulturforschung verwurzelte<br />

Sozialkapitaltheorie und die demokratietheoretisch ausgerichtete Zivilgesellschaftsdebatte<br />

sich gewinnbringend miteinander verknüpfen lassen. Eine solche organisationssoziologisch


<strong>soFid</strong> Organisations- und Verwaltungsforschung 2006/2 247<br />

6 Intermediäre Organisationen, Parteien, Verbände, Verschiedenes<br />

ausgerichtete Potenzialanalyse der zivilgesellschaftlichen Infrastruktur kann die empirischen<br />

Defizite und politischen Verklärungen überwinden helfen, die derzeit die Debatten um Zivilgesellschaft<br />

und Sozialkapital prägen." (Autorenreferat)


Register 249<br />

Hinweise zur Registerbenutzung<br />

Sachregister<br />

Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.<br />

Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.<br />

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch<br />

Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.<br />

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig<br />

zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.<br />

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit<br />

vom jeweiligen Zusammenhang.<br />

• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.<br />

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich<br />

bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.<br />

Personenregister<br />

Aufgeführt sind<br />

• bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;<br />

• bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.<br />

Institutionenregister<br />

Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer<br />

oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im<br />

Register.<br />

Sortierung<br />

Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert.<br />

Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe<br />

Z.<br />

Nummerierung<br />

Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur-<br />

und Forschungsnachweise.


Personenregister 251<br />

A<br />

Abicht, Lothar 93<br />

Achilles, Christian 214<br />

Aderhold, Jens 48, 49, 62<br />

Alemann, Ulrich von 232<br />

Alewell, Dorothea 1, 2<br />

Ammon, Ulrike 92<br />

Amschlinger, Mario 50<br />

Andersen, Sünne 94<br />

Arnold, Marlen 3<br />

B<br />

Backhaus-Maul, Holger 233<br />

Bähring, Katrin 1, 2<br />

Baier, Daniel 51<br />

Bär, Bernhard 167<br />

Baron, Udo 294<br />

Bartelheimer, Gerlinde 4<br />

Bartnik, Roman 69<br />

Bass, Hans H. 52<br />

Bauer, Christiane 214<br />

Beacháin, Donnacha Ó 234<br />

Becker, Manfred 97<br />

Behrens, Martin 235<br />

Bellmann, Lutz 95<br />

Bendl, Regine 5<br />

Bensel, Norbert 137<br />

Benz, Arthur 197<br />

Bereswill, Mechthild 96<br />

Bernard, Beate 97<br />

Bernhart, Josef 188<br />

Bertschek, Irene 202<br />

Beschorner, Thomas 6<br />

Beyer, Lothar 155<br />

Biehl, Heiko 236<br />

Birkhölzer, Karl 237<br />

Blank, Stephan 98<br />

Bloech, Jürgen 160<br />

Bluszez, Oliver 12<br />

Bohne, Eberhard 156<br />

Bonn, Georg 129<br />

Boramir, Ilkay 113<br />

Borcherding, Anke 177<br />

Borryss, Christine 99<br />

Bösch, Frank 238<br />

Personenregister<br />

Bouncken, Ricarda 53<br />

Bovermann, Rainer 239<br />

Brand, Ruth 54<br />

Braun, Boris 60<br />

Braun, Sebastian 240<br />

Breisig, Thomas 100<br />

Breuer, Stefan 7<br />

Bröchler, Stephan 157<br />

Brosch, Dieter 158<br />

Brückner, Dirk 152<br />

Bührer, Werner 241, 242<br />

Bührmann, Andrea D. 99<br />

Bürger, Julia 101<br />

Burow, Olaf-Axel 8<br />

Busch, Carola 102<br />

Busch, Hans-Joachim 154<br />

Busch, Rainer 55, 56, 103, 104<br />

C<br />

Canis, Anne 1<br />

Cerquera, Daniel 202<br />

Clement, Rolf 159<br />

Conrad, Peter 147<br />

Corbach, Matthias 54<br />

Cremers, Katrin 133<br />

Curbach, Janina 57<br />

Czock, Heidrun 105<br />

D<br />

D'Este, Pablo 177<br />

Daub, Anke 160<br />

Daub, Claus-Heinrich 58<br />

Deeg, Jürgen 243<br />

Detterbeck, Klaus 244<br />

Diedrich, Ralf 9<br />

Diesfeld, Jörg 59<br />

Diestelmann, Wolfgang 214<br />

Dietsche, Christian 60<br />

Dölling, Irene 94<br />

Dörfer, Kathleen 106<br />

Dörrenbächer, Christoph 61<br />

Dubielzig, Frank 203<br />

Duschek, Sigrid 62<br />

Duschek, Stephan 79


252 Personenregister<br />

E<br />

Ebbinghaus, Bernhard 269<br />

Ehrhardt, Verena 107<br />

Enders, Jürgen 177<br />

Esch, Karin 63, 108<br />

F<br />

Fallend, Franz 245<br />

Färber, Gisela 64<br />

Faust, Michael 202<br />

Feyser, Iris 10<br />

Finke, Barbara 246<br />

Fischer, Jens 11<br />

Fitzenberger, Bernd 247<br />

Flick, Carsten 248<br />

Florack, Martin 249<br />

Frantz, Christiane 250<br />

Freikamp, Henriette 93<br />

Freise, Matthias 287<br />

Friedrich-Nishio, Monika 204<br />

Frondel, Manuel 231<br />

Fryszer, Andreas 161<br />

Furtak, Florian T. 251<br />

G<br />

Gaitanides, Michael 4, 11<br />

Gareis, Sven Bernhard 162<br />

Georg, Arno 205<br />

Geppert, Mike 61<br />

Glombowski, Jörg 220<br />

Gmür, Markus 129<br />

Godewerth, Thelse 232<br />

Göttenauert, Dirk 107<br />

Götz, Alexander 167<br />

Götz, Klaus 34<br />

Gourmelon, Andreas 32<br />

Gouthier, Matthias 109<br />

Gräfe, Judith 97<br />

Grimpe, Christoph 65<br />

Groß, Mathias 140<br />

Grossmann, Ralph 110<br />

Grunden, Timo 249<br />

Grunow, Dieter 163, 164<br />

Grupp, Hariolf 204<br />

H<br />

Habisch, André 66<br />

Haenel, Susanne 111<br />

Hafner, Sonja Johanna 12<br />

Hairong, Lai 165<br />

Hallmann, Thorsten 297<br />

Hanke, Thomas 12<br />

Hansen, Katrin 112<br />

Hasse, Raimund 13<br />

Haubl, Rolf 154<br />

Hauff, Sven 1<br />

Heberer, Thomas 165<br />

Hehn, Maria 166<br />

Heidenreich, Martin 14<br />

Hell, Benedikt 113<br />

Hemmelrath, Bettina 114<br />

Hengsbach, Friedhelm 15<br />

Henning, Klaus 74<br />

Hergert, Roland 16<br />

Herzog, Barbara 114<br />

Hess, Thomas 87<br />

Hesse, Joachim Jens 167<br />

Higl, Michael 293<br />

Hill, Hermann 168, 169<br />

Hinz, Heinz 8<br />

Hipp, Christiane 51<br />

Hippel, Thomas von 252<br />

Hohn, Bernhard J. 208<br />

Hollstein, Bettina 6<br />

Holtbrügge, Dirk 222<br />

Holtmann, Doris 170<br />

Hölzl, Sebastian 17<br />

Holzmüller, Hartmut H. 222<br />

Homann-Kania, Vera 115<br />

Hopej, Marian 67<br />

Hopt, Klaus J. 252, 253<br />

Horbach, Jens 231<br />

Horsmann, Claes 33<br />

Horsmann, Claes S. 18<br />

Hoßfeld, Heiko 19<br />

Huber, Achim 116<br />

Huber, Stephan Gerhard 172<br />

Hülsbusch, Werner 140<br />

Hunger, Iris 171<br />

I<br />

Iellatchitch, Alexander 73<br />

Inthorn, Julia 172<br />

Irsch, Norbert 210<br />

Ishengoma, Esther K. 71<br />

J<br />

Jacoby, Klaus-Peter 211


Personenregister 253<br />

Jahnke, Anne 18<br />

Jiangang, Chen 165<br />

John-Koch, Monika 173<br />

Jonas, Manja 69<br />

Jongbloed, B.W.A. 177<br />

Jöris, Paul Elmar 159<br />

Jost, Vera 212<br />

Juncke, David 117<br />

Jung, Dörthe 118<br />

K<br />

Kabst, Rüdiger 115<br />

Kahlenborn, Walter 70<br />

Kahlert, Heike 119<br />

Kaminski, Robert 67<br />

Kappel, Robert 71<br />

Karg, Ulrike 120<br />

Kay, Rosemarie 213<br />

Keller, Katrin 106<br />

Keller, Nancy 222<br />

Kersting, Norbert 174<br />

Kianty, Andrea 38<br />

Kieser, Alfred 202<br />

Kinast, Eva-Ulrike 41<br />

Klein, Ansgar 237<br />

Klein, Markus 254<br />

Klein, Paul 175<br />

Klimecki, Rüdiger 129<br />

Klimek, Petra 176<br />

Klumb, Jan 70<br />

Knie, Andreas 177<br />

Knittel, Tillmann 105<br />

Knöbl, Wolfgang 178<br />

Knoblauch, Hubert 21<br />

Köhling, Helge 167<br />

Kohn, Karsten 247<br />

König, Matthias 6<br />

König, Susanne 100, 121<br />

Konrad, Kornelia 177<br />

Kopp, Ralf 122<br />

Korte, Karl-Rudolf 249, 255<br />

Koss, Claus 256<br />

Kraft, Alexandra 179<br />

Krannich, Margret 118<br />

Krell, Gertraude 123<br />

Krenn, Manfred 124<br />

Kretschmer, Christiane 106<br />

Krimmer, Holger 257<br />

Krücken, Georg 13<br />

Küchler, Dirk 180<br />

Kühl, Stefan 125<br />

Kühlhorn, Gerd 214<br />

Kuhlmann, Sabine 181<br />

Kühlmann, Torsten M. 83<br />

Küpper, Hans-Ulrich 143<br />

Kussin, Matthias 22<br />

Kutinlahti, Pirjo 177<br />

L<br />

Labucay, Inéz 97<br />

Ladner, Andreas 258<br />

Lambert, Martin 214<br />

Landsecker, Doris 214<br />

Landwehr, Stefan 152<br />

Lang, Günter 293<br />

Lang, Rüdiger 259<br />

Lang, Sabine 126<br />

Lange, Hans-Jürgen 182, 183<br />

Lange, Knut 215<br />

Langer, Andreas 23<br />

Lautermann, Christian 24<br />

Leber, Ute 95<br />

Lederer, Bernd 127<br />

Lee-Peuker, Mi-Yong 6<br />

Lehner, Franz 128<br />

Leif, Thomas 260, 261<br />

Lemke, Thomas 262<br />

Lewark, Siegfried 166<br />

Licht, Georg 133<br />

Litz, Stefan A. 129<br />

Loewen, Howard 72<br />

Luig, Alexandra 25<br />

Lukoschat, Helga 130<br />

M<br />

Machura, Stefan 184<br />

Mandl, Irene 216<br />

Manzeschke, Arne 26<br />

Maravic, Patrick von 185<br />

Marr, Rainer 39<br />

Marschall, Stefan 263<br />

Martin, Albert 131<br />

Martins, Erko 33<br />

Matiaske, Wenzel 170<br />

Mayer, Michael 264<br />

Mayrhofer, Wolfgang 73<br />

Mehlich, Harald 158<br />

Meixner, Hanns-Eberhard 32


254 Personenregister<br />

Melchers, Steffen 52<br />

Mensching, Anja 186<br />

Mentzel, Klaus 132<br />

Mersmann, Birgit 32<br />

Mertel, Sabine 134<br />

Merten, Heike 265<br />

Meschkutat, Bärbel 122<br />

Meyer, Martin 177<br />

Meyer, Matthias 48<br />

Meyer, Wolfgang 211<br />

Michalczyk, Arkadius 107<br />

Michulitz, Christiane 74<br />

Mikl-Horke, Gertraude 75<br />

Möllering, Guido 79<br />

Moosmüller, Alois 86<br />

Morhard, Anette 106<br />

Moser, Klaus 179<br />

Müller, Dirk 76<br />

Müller, Elisabeth 133<br />

Müller, Klaus 217<br />

Müller, Wolfgang C. 266<br />

Müller-Seitz, Gordon 27<br />

Mütherich, Birgit 99<br />

Mutz, Gerd 233<br />

N<br />

Nagel, Eckhard 26<br />

Nährlich, Stefan 289<br />

Negt, Oskar 267<br />

Nerdinger, Friedemann W. 18, 33, 138<br />

Neumann, Sven 268<br />

Neumann, Wolfgang 218<br />

Nolte, Bernd 135<br />

O<br />

Oberender, Peter 191<br />

Oebbecke, Janbernd 28<br />

Oechsler, Walter A. 149<br />

Oksanen, Juha 177<br />

Olms, Katrin 107<br />

Oppen, Maria 29<br />

Otter, Nils 64<br />

Ovey, Joey-David 270<br />

P<br />

Packebusch, Lutz 114, 141<br />

Paech, Niko 30<br />

Paetau, Michael 31<br />

Painter, Anthony 271<br />

Pascha, Werner 69<br />

Paul, Christopher 136<br />

Petermann, Sören 77<br />

Peters, Sibylle 137<br />

Pippke, Wolfgang 32<br />

Pitschas, Rainer 187<br />

Pleines, Heiko 272<br />

Poguntke, Thomas 273, 274<br />

Potthast, Jörg 177<br />

Priller, Eckhard 237, 275<br />

Promberger, Kurt 188<br />

Pundt, Alexander 33, 138<br />

Pütz, Christine 273<br />

Q<br />

Queitsch, Marko 51<br />

Quéré, Michel 177<br />

R<br />

Rabbe, Stephanie 221<br />

Raczynski, Katrin 139<br />

Rahm, Sibylle 189<br />

Rebenstorf, Hilke 276<br />

Recht, Stefanie 107<br />

Reifenscheidt, Nicole 202<br />

Reiner, Julia Marie 34<br />

Remdisch, Sabine 140<br />

Rennings, Klaus 231<br />

Reutter, Werner 277<br />

Rheinländer, Kathrin 35<br />

Ringlstetter, Max 27, 81<br />

Rintisch, Nadine 51<br />

Rissland, Anja 190<br />

Rohrlack, Christian 78<br />

Rolshausen, C. 220<br />

Rometsch, Markus 79, 80<br />

Röttger, Ulrike 36<br />

Royer, Susanne 219<br />

Rudolf, Thomas 191<br />

Rülicke, Sascha 141<br />

Rump, Jutta 142<br />

Rust, Holger 37<br />

S<br />

Salditt, Thomas 81<br />

Sanders, Karin 38<br />

Sandner, Kai 143<br />

Santer, Jacques 82<br />

Schaar, Hagen 113


Personenregister 255<br />

Schachtner, Christina 278<br />

Schäfer, Astrid 144<br />

Schaltegger, Stefan 203<br />

Schauwecker, Philipp 83<br />

Schedl, Hans 84<br />

Schenck, Jean-Claude 182, 183<br />

Scherfling, Ralf 145<br />

Schertler, Manfred 85<br />

Scheuring, Gabriele 86<br />

Schillo, Katrin 222<br />

Schirdewan, Martin 279<br />

Schloderer, Florian 39<br />

Schmid, Josef 280, 281<br />

Schmidt, Eberhard 282<br />

Schmidt, Jörg 218<br />

Schmidt, Sabine 51<br />

Schmidt, Volker 283<br />

Schmoly, Eva 220<br />

Schneider, Hilmar 146<br />

Schneider, Vera 211<br />

Schnelle, Wolfgang 125<br />

Schreurs, Margarete 106<br />

Schridde, Henning 192<br />

Schroeder, Wolfgang 284<br />

Schroll-Machl, Sylvia 41<br />

Schuhen, Axel 285<br />

Schuler, Heinz 113<br />

Schulz, Anja 221<br />

Schumann, Jan 222<br />

Schumann, Olaf J. 6<br />

Seitz, Helmut 193<br />

Seiwert, Ursula 106<br />

Senghaas, Dieter 200<br />

Senz, Anja D. 165<br />

Sickinger, Hubert 286<br />

Simon, Dagmar 177<br />

Sittermann, Birgit 287<br />

Sneikus, Axel 147<br />

Sofka, Wolfgang 65<br />

Sonnentag, Sabine 223<br />

Sorge-Wiederspahn, Ingrid 40<br />

Speck, Peter 148<br />

Speth, Rudolf 260, 261<br />

Spiecker, Indra 194<br />

Sprengel, Rainer 288<br />

Stadlbauer, Florian 87<br />

Stark, Wolfgang 12<br />

Starmanns, Mark 60<br />

Stecker, Christina 289<br />

Stein, Dieter 146<br />

Stephan, Maren 149<br />

Stietz, Angelica 40<br />

Stöbe-Blossey, Sybille 63, 108<br />

Stock, Patricia 195<br />

Stockmann, Reinhard 211<br />

Stokman, Frans N. 88<br />

Straßner, Alexander 290, 291<br />

Stüfe, Karin 107<br />

Sturm, Hilmar 295<br />

Suck, André 197<br />

Sydow, Jörg 79, 80<br />

T<br />

Tchalkov, Ivan 177<br />

Teuber, Jörg 90<br />

Theurl, Theresia 91, 226<br />

Thielicke, Frank 97<br />

Thomas, Alexander 41, 101<br />

Thommes, Kirsten 1, 2<br />

Thye, Iris 190<br />

Tovar, Gabriele 112<br />

Trampel, Julia 226<br />

Truffer, Bernhard 177<br />

Türk, Klaus 42<br />

U<br />

Uerpmann, Björn 198<br />

Utsch, Andreas 140<br />

V<br />

Vassileva, Mimi Ivanova 177<br />

Vieth, Manuela 88<br />

Vogt, Marion 124<br />

Voigt, Kai-Ingo 152<br />

Voigt, Martina 212<br />

Voß, Hendrik 153<br />

W<br />

Walk, Heike 292<br />

Walz, Rainer W. 252<br />

Wang, Qingwei 247<br />

Wangenheim, Florian von 222<br />

Weber, Wolfgang 115<br />

Weibler, Jürgen 243<br />

Weinlich, Silke 200<br />

Weißbach, Hans-Jürgen 212<br />

Welge, Martin K. 221<br />

Weller, Ingo 170


256 Personenregister<br />

Welter, Friederike 92<br />

Welzel, Peter 293<br />

Westermayer, Till 166<br />

Wetzel, Dietmar J. 154<br />

Wetzel, Ralf 48, 62<br />

Widmaier, Ulrich 45<br />

Wiecha, Michele 212<br />

Wilke, Manfred 294<br />

Wilke, Peter 46<br />

Willöper, Katja 24<br />

Wilz, Sylvia M. 201<br />

Witt, Dieter 295<br />

Wonneberger, Eva 166<br />

Woyke, Wichard 296<br />

Wyssusek, Boris 47<br />

X<br />

Xuedong, Yang 165<br />

Z<br />

Zabel, Hans-Ulrich 35<br />

Zaunmüller, Hannah 230<br />

Ziegler, Andreas 231<br />

Zimmer, Annette 237, 257, 287, 297<br />

Zolleis, Udo 280, 281<br />

Zschorlich, Christopher 18<br />

Zülch, Gert 195


Sachregister 257<br />

A<br />

Ablauforganisation 4, 32, 139, 161, 164<br />

Absatz 35<br />

Absolvent 208<br />

Afrika 55, 56, 103, 162, 171<br />

agenda setting function 36<br />

Agrarpolitik 260<br />

Akademiker 208<br />

Akkulturation 41<br />

Aktenanalyse 155<br />

Akteur 11, 90, 94, 166<br />

Aktiengesellschaft 227<br />

Aktivierung 116<br />

Akzeptanz 66<br />

alte Bundesländer 145, 175, 247<br />

Altenheim 268<br />

Altenpflege 122<br />

älterer Arbeitnehmer 93, 95, 97, 124, 146,<br />

148, 205<br />

altersadäquater Arbeitsplatz 93, 124, 205<br />

Altersstruktur 93<br />

Altersversorgung 214<br />

Altersvorsorge 46<br />

Analyse 218, 225<br />

Analyseverfahren 48, 77, 89<br />

Änderung 57, 269<br />

Angelernter 95<br />

Angst 154<br />

Anreizsystem 23, 170, 230, 249, 254<br />

Antike 6, 7<br />

Arbeit 6, 25, 40, 128, 205<br />

Arbeitertätigkeit 124<br />

Arbeitgeber 213<br />

Arbeitgeberverband 242, 259, 296<br />

Arbeitnehmer 46, 100, 116, 142, 213<br />

Arbeitnehmerbeteiligung 33<br />

Arbeitnehmerinteresse 296<br />

Arbeitnehmerorganisation 296<br />

Arbeitnehmervertretung 46, 136<br />

Arbeitsablauf 4, 218<br />

Arbeitsanforderung 104, 135, 205<br />

Arbeitsangebot 146<br />

Arbeitsbedingungen 18, 19, 93, 114, 124,<br />

170, 205, 213, 223<br />

Arbeitsbelastung 124<br />

Sachregister<br />

Arbeitsbeziehungen 52<br />

Arbeitsgestaltung 114, 132, 205<br />

Arbeitskraft 152, 154, 247<br />

Arbeitskräfte 93, 151<br />

Arbeitskräftebedarf 208, 216<br />

Arbeitskräftenachfrage 208<br />

Arbeitskultur 140, 192<br />

Arbeitsleistung 97, 111, 143, 170<br />

Arbeitsmarkt 142, 250<br />

Arbeitsmarktentwicklung 208<br />

Arbeitsmarktpolitik 237<br />

Arbeitsplatz 106, 247<br />

Arbeitsplatzsicherung 71, 247<br />

Arbeitsplatzwechsel 133, 136<br />

Arbeitssituation 122<br />

Arbeitsteilung 1, 2, 90<br />

Arbeitsverhalten 136<br />

Arbeitsverhältnis 146<br />

Arbeitsvermittlung 1, 208<br />

Arbeitswelt 213<br />

Arbeitszufriedenheit 105, 257<br />

Armutsbekämpfung 71<br />

Assessment-Center 113<br />

Aufbauorganisation 32, 139, 161<br />

Aufmerksamkeit 240<br />

Aufsichtsrat 184, 227<br />

Ausbildung 103<br />

Ausbildungsbetrieb 145<br />

Ausbildungsförderung 146<br />

Ausgaben 193, 210<br />

Ausländer 66<br />

ausländischer Arbeitnehmer 86, 95, 146<br />

Auslandsinvestition 50, 52, 68, 69<br />

Auslandsniederlassung 50, 65, 66<br />

Auslandstätigkeit 86<br />

Außenhandel 214<br />

außerparlamentarische Opposition 294<br />

Ausstellungs- und Messewesen 209<br />

Austauschtheorie 88<br />

Australien 219, 286<br />

Auswirkung 25, 70, 135, 164, 177, 183,<br />

193, 293<br />

Auszubildender 214<br />

Autonomie 98


258 Sachregister<br />

Autopoiesis 98<br />

B<br />

Baden-Württemberg 204<br />

Ballungsgebiet 196<br />

Baltikum 93<br />

Bangladesch 60<br />

Bank 135<br />

Bankgewerbe 135<br />

Baugewerbe 124<br />

Bayern 60, 92<br />

BDI 242<br />

Bedarf 15, 104, 216<br />

Bedeutung 92<br />

befristetes Arbeitsverhältnis 217<br />

Begabung 111<br />

Behindertenhilfe 268<br />

Behinderter 116<br />

Behörde 118, 157, 197<br />

Belastung 124<br />

Belegschaft 97<br />

Belgien 280<br />

Belohnung 9<br />

Benchmarking 173, 179, 225<br />

Beobachtung 16<br />

Berater 202<br />

Beratungsmethode 63, 117<br />

Beratungsstelle 211<br />

Berlin 94<br />

Beruf 250<br />

berufliche Integration 116<br />

berufliche Reintegration 117<br />

berufliches Selbstverständnis 131<br />

berufliche Weiterbildung 20, 93, 95, 102,<br />

103, 113, 122, 123, 145, 152, 211,<br />

216, 222<br />

Berufsakademie 148<br />

Berufsarmee 178<br />

Berufsaussicht 208<br />

Berufsbildung 122, 130, 148, 153<br />

Berufseinmündung 208<br />

Berufserfahrung 148, 214<br />

Berufsfeld 250, 278<br />

Berufsmobilität 133<br />

Berufsnachwuchs 102, 112, 122, 148, 232<br />

berufstätige Frau 108<br />

Berufstätigkeit 236<br />

Berufsverlauf 61, 134, 242, 250<br />

Beschaffung 65, 84, 230<br />

Beschäftigtenstruktur 136, 217<br />

Beschäftigung 84, 151<br />

Beschäftigungsfähigkeit 142, 148<br />

Beschäftigungsförderung 237<br />

Beschäftigungsform 217<br />

Beschäftigungspolitik 106<br />

Beschäftigungssituation 102<br />

Beschäftigungssystem 1<br />

Besteuerung 252<br />

Best Practice 105, 112, 205<br />

Betreuung 108, 117<br />

Betrieb 95, 102, 103, 145, 148, 151, 152,<br />

214, 216, 218<br />

Betriebsgröße 145, 209<br />

Betriebsklima 219<br />

Betriebsrat 46, 121, 145<br />

Betriebsvereinbarung 100<br />

Betriebsverfassungsgesetz 100<br />

Betriebsverlagerung 50<br />

Betriebswirtschaft 117, 161, 182<br />

betriebswirtschaftliche Faktoren 111, 160,<br />

219<br />

Betriebszugehörigkeit 39<br />

Bevölkerung 66, 175<br />

Bevölkerungsentwicklung 93, 146, 193<br />

Bevölkerungspolitik 246<br />

Bevölkerungsstruktur 196<br />

Bewertung 44, 207<br />

Bildung 95, 142<br />

Bildungsangebot 95, 216<br />

Bildungsarbeit 166<br />

Bildungsberatung 95<br />

Bildungsbeteiligung 95<br />

Bildungsökonomie 145<br />

Bildungspolitik 127, 189<br />

Bildungsreform 8<br />

Bildungstheorie 127<br />

Bildungswesen 8<br />

Bindung 39<br />

biologische Waffe 171<br />

Biotechnik 215<br />

Bund 173<br />

Bundesagentur für Arbeit 208<br />

Bundesland 167, 193<br />

Bundesministerium 99<br />

Bundesregierung 54<br />

Bundestagswahl 262<br />

Bundeswehr 159, 162, 175<br />

Bürger 66, 182, 265


Sachregister 259<br />

Bürgerbeteiligung 168, 197<br />

Bürgerkrieg 200<br />

Bürgernähe 163, 174, 187<br />

bürgerschaftliches Engagement 29, 126,<br />

240, 252, 289<br />

Bürokratisierung 156<br />

C<br />

Caritas 289<br />

CDU 238, 239, 262, 283<br />

Chancengleichheit 102, 106, 118, 123, 137<br />

chemische Industrie 129, 149, 220<br />

China 65, 165, 222<br />

christdemokratische Partei 263<br />

Coaching 41, 141, 150, 154<br />

computerunterstütztes Lernen 8<br />

computervermittelte Kommunikation 222<br />

Controlling 87, 142, 203<br />

Coping-Verhalten 141<br />

Corporate Citizenship 12, 24, 29, 57, 66<br />

Corporate Governance 91, 252, 253, 285<br />

Corporate Identity 46<br />

CSU 262<br />

D<br />

Datenbank 153<br />

Datenschutz 158<br />

Dauer 53<br />

Dekonstruktivismus 5<br />

Deliberation 246<br />

deliberative Demokratie 246<br />

demographische Alterung 146, 168<br />

demographische Faktoren 18, 148<br />

Demokratie 7, 15, 45, 255, 258, 270, 275,<br />

286, 292<br />

Demokratieverständnis 292<br />

Demokratisierung 240, 251, 261, 292<br />

Deregulierung 156<br />

Deutsches Reich 241<br />

Dezentralisation 28, 194<br />

Dienstleistung 17, 20, 108, 109, 134, 147,<br />

163, 195, 222, 226, 228<br />

Dienstleistungsberuf 23<br />

Dienstleistungseinrichtung 23<br />

Dienstleistungsunternehmen 160, 204<br />

Differenzierung 98, 201<br />

Diffusionsforschung 75<br />

direkte Demokratie 244<br />

Direktinvestition 52, 65, 68<br />

Diskurs 6, 15, 126, 277<br />

DKP 294<br />

Dokumentation 155<br />

Dorf 165<br />

dualer Studiengang 153<br />

E<br />

Effektivität 45, 161, 231<br />

Ehrenamt 233, 257, 285<br />

Einfluss 4, 28, 120, 157, 171, 260, 261<br />

Einnahmen 193<br />

Einzelhandel 90, 248<br />

Electronic Business 218<br />

Electronic Government 158, 168, 258<br />

Electronic Learning 20<br />

Elias, N. 7<br />

Elite 295<br />

Elternschaft 130<br />

E-Mail 258<br />

Emanzipation 119<br />

Emotionalität 27, 109<br />

empirische Sozialforschung 117<br />

Empowerment 137<br />

Energiepolitik 54<br />

Energiewirtschaft 54<br />

Engagement 66, 70, 142<br />

Entbürokratisierung 156, 190<br />

Entgrenzung 282<br />

Entscheidungsprozess 11, 259<br />

Entscheidungstheorie 38<br />

Entwicklungshilfe 251<br />

Entwicklungsland 52, 55, 56, 60, 65, 68,<br />

71, 83, 86, 103, 165, 171, 222<br />

Entwicklungsstrategie 212<br />

Erfahrung 228<br />

Erfolg-Misserfolg 212<br />

Ergonomie 205<br />

Erwerbstätiger 93<br />

Ethik 6, 23, 24, 41<br />

ethnischer Konflikt 159<br />

EU 45, 54, 59, 82, 90, 159, 162, 251, 263,<br />

270, 273, 279, 296<br />

EU-Beitritt 287<br />

EU-Erweiterung 214<br />

EU-Politik 263, 279<br />

Europa 55, 56, 64, 65, 84, 90, 101, 103,<br />

112, 162, 177, 178, 234, 235, 266,<br />

269, 274, 279, 286, 294<br />

europäische Institution 54


260 Sachregister<br />

europäische Integration 82, 164, 263, 287<br />

Europäische Kommission 251<br />

Europäischer Gerichtshof 54<br />

europäischer Markt 82<br />

Europäischer Rat 273<br />

europäische Sicherheit 162<br />

Europäisierung 90, 164, 287<br />

Europaparlament 251, 273<br />

Europapolitik 263, 279<br />

EU-Staat 90, 287<br />

Evolutionstheorie 38<br />

Exekutive 45<br />

Export 69, 222<br />

F<br />

Fachkraft 86, 208, 214, 216<br />

fachliche Kommunikation 222<br />

Fachwissen 39, 142, 219<br />

Fallstudie 212<br />

Familie 6, 106, 219<br />

Familie-Beruf 102, 105, 106, 108, 117,<br />

123, 130, 137, 213<br />

Familienpolitik 105<br />

Fehlzeit 136<br />

Feminismus 5, 246<br />

Fernsehen 258<br />

finanzielle Situation 265<br />

Finanzierung 20, 95, 176, 210, 232, 238,<br />

265, 286<br />

Finanzmarkt 70<br />

Finanzpolitik 64, 193<br />

Finanzreform 168<br />

Finanzwirtschaft 52, 72<br />

Firmentarifvertrag 214<br />

Flexibilität 37, 40, 62, 99, 111, 114, 127,<br />

142, 147, 189, 217<br />

Föderalismus 45, 193<br />

formelle Gruppe 186<br />

Forschung 8, 43, 114, 177, 210, 221<br />

Forschungsansatz 36, 75, 243, 277, 281<br />

Forschungsdefizit 117<br />

Forschungseinrichtung 177<br />

Forschungsgegenstand 169, 281<br />

Forschungsplanung 277<br />

Forschungsprojekt 227<br />

Forschungsstand 117, 169, 175, 266, 267<br />

Forschungsumsetzung 210<br />

Forschung und Entwicklung 114, 133, 221<br />

Forstwirtschaft 166, 198<br />

Fraktion 270<br />

Frankfurter Schule 267<br />

Frankreich 61, 93, 177, 181, 231<br />

Frau 92, 102, 107, 112, 123, 130, 137,<br />

201, 214, 246<br />

Frauenerwerbstätigkeit 20, 146<br />

Frauenförderung 123, 137, 146<br />

Frauenpolitik 94, 119, 126, 246<br />

freier Mitarbeiter 217<br />

freie Wohlfahrtspflege 268, 285<br />

Freiwilligkeit 240, 289<br />

Freizeit 264<br />

Freizeitbeschäftigung 264<br />

Freizeitorientierung 264<br />

Freizeitverhalten 264<br />

Fremdbild 214<br />

Fremdsprache 41<br />

Freundschaft 88<br />

Friedenspolitik 162<br />

Friedenstruppe 162, 200<br />

Führung 23, 26, 111, 122, 138, 140, 148,<br />

149, 214, 219<br />

Führungskraft 77, 86, 94, 104, 107, 111,<br />

112, 116, 123, 130, 132, 134, 137,<br />

138, 140, 141, 144, 146, 148, 149,<br />

154, 208, 295<br />

Führungsposition 99, 137<br />

Führungsstil 48, 105, 123, 125, 130, 138,<br />

140, 214<br />

funktionale Differenzierung 6, 13<br />

Funktionär 242<br />

Funktionsfähigkeit 64<br />

Funktionswandel 178, 200<br />

Fusion 59<br />

G<br />

Gebietskörperschaft 64, 193<br />

Gemeinde 167, 181, 264<br />

Gemeindehaushalt 193<br />

gemeinnützige Arbeit 237<br />

Gemeinnützigkeit 233, 257<br />

Gemeinwesen 29<br />

Gemeinwesenarbeit 29<br />

Gemeinwohl 290<br />

Gender Mainstreaming 94, 96, 118, 119,<br />

123, 126, 137<br />

Genossenschaft 82, 91, 293<br />

Gerechtigkeit 6, 15<br />

Gerichtsbarkeit 187


Sachregister 261<br />

geringfügige Beschäftigung 217<br />

Geschäftsführung 256<br />

Geschlecht 5, 94, 96, 201<br />

Geschlechterforschung 201<br />

Geschlechterverhältnis 96, 119, 137, 201<br />

Geschlechterverteilung 217<br />

Geschlechtsrolle 201<br />

geschlechtsspezifische Faktoren 5, 92, 95,<br />

137, 166<br />

Gesellschaftsordnung 267<br />

Gesellschaftspolitik 37<br />

Gesellschaftstheorie 22, 42, 237, 267<br />

Gesetz 156<br />

Gesetzgebung 248<br />

gesetzliche Regelung 176, 265<br />

gesundheitliche Folgen 124<br />

Gesundheitspolitik 260, 289, 296<br />

Gesundheitsvorsorge 205<br />

Gesundheitswesen 195, 268, 296<br />

Gesundheitswirtschaft 20, 122<br />

Gewaltenteilung 260, 261<br />

Gewerkschaft 46, 54, 235, 247, 260, 267,<br />

269, 282, 284<br />

Gewerkschaftsarbeit 267<br />

Gewerkschaftspolitik 235, 267, 282<br />

Gewinn 33, 177<br />

Gewinnbeteiligung 33<br />

Glaubwürdigkeit 35<br />

Gleichbehandlung 201<br />

Gleichstellung 94, 119, 123, 126<br />

Globalsteuerung 40<br />

Gouvernementalität 42<br />

Governance 6, 29<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit 14<br />

Großbetrieb 46, 90, 210<br />

Großbritannien 92, 171, 177, 271, 280<br />

Gruppe 143, 272<br />

Gruppenarbeit 143<br />

Gruppendiskussion 186<br />

Gruppendynamik 143<br />

H<br />

Hamburg 168<br />

Handel 72, 80, 81, 82<br />

Handlungsorientierung 6, 37, 61, 132, 233,<br />

282<br />

Handlungsspielraum 166<br />

Handwerk 93, 205, 211, 217<br />

Harmonisierung 64<br />

Hausarbeit 20<br />

Herrschaft 7, 26, 42<br />

Hessen 262<br />

Hierarchie 125, 186<br />

historische Entwicklung 7, 42, 159, 162,<br />

166, 237, 241, 263, 264, 271, 274, 284<br />

hoch Qualifizierter 39, 114<br />

Hochschule 99, 134, 153, 179, 208<br />

Hochschulforschung 177<br />

Hochschulverwaltung 99, 179<br />

Hochtechnologie 43<br />

Hoheitsrecht 182<br />

Humanismus 38<br />

humanitäre Hilfe 251<br />

humanitäre Intervention 159<br />

Humankapital 96, 129, 145, 152<br />

Human Relations 38<br />

I<br />

Idealismus 6<br />

Idealtypus 266<br />

Identifikation 139<br />

Identität 8, 74, 80, 184, 264<br />

Image 214<br />

immaterielles Wirtschaftsgut 17<br />

Implementation 94, 118, 126, 230<br />

Indien 60, 65, 165, 222<br />

Individuum 110, 250<br />

Indonesien 52<br />

Industrie 71, 84, 222<br />

Industriebetrieb 84<br />

industrielle Beziehungen 52, 121<br />

Industriepolitik 84<br />

Industriestaat 110<br />

Information 20, 25, 104, 194, 208, 230,<br />

265<br />

Informationsaufnahme 228<br />

Informationsfluss 16, 21, 149<br />

Informationsgesellschaft 128<br />

Informationsgewinnung 194<br />

Informationsmanagement 74, 155<br />

Informationsrecht 194<br />

Informationstechnik 31, 140, 149<br />

Informationstechnologie 87, 202<br />

Informationsverarbeitung 228<br />

Informationswirtschaft 202<br />

Informatisierung 157<br />

informelle Struktur 186<br />

Infrastruktur 108


262 Sachregister<br />

Innenstadt 168<br />

Innovation 3, 14, 25, 29, 30, 33, 40, 44,<br />

51, 65, 68, 78, 128, 177, 188, 202,<br />

204, 210, 221, 231<br />

Innovationsfähigkeit 10, 202, 210, 214<br />

Innovationspotential 3, 65, 210<br />

Institution 64, 72, 172, 178<br />

Institutionalisierung 91, 115, 156, 234,<br />

292<br />

Institutionalismus 13, 215, 268<br />

institutionelle Faktoren 1, 61, 156, 177,<br />

215, 235<br />

institutioneller Wandel 178, 269, 287<br />

Institutionstheorie 172<br />

Intelligenz 110<br />

interdisziplinäre Forschung 28, 73<br />

Interdisziplinarität 5<br />

Interessengruppe 260, 261, 277, 290, 292,<br />

296<br />

Interessenkonflikt 248<br />

Interessenorientierung 296<br />

Interessenpolitik 292, 296<br />

Interessenvertretung 46, 90, 251, 259, 273,<br />

276, 291, 295, 296<br />

interkulturelle Erziehung 41<br />

interkulturelle Faktoren 101<br />

interkulturelle Kommunikation 41, 86, 222<br />

interkulturelle Kompetenz 41, 60, 148, 278<br />

internationale Anerkennung 9<br />

internationale Beziehungen 251<br />

internationale Organisation 54<br />

internationale Politik 246, 251<br />

internationaler Vergleich 90, 103, 124,<br />

165, 181, 287<br />

internationaler Wettbewerb 76<br />

internationale Sicherheit 159, 162<br />

internationales System 159<br />

internationale Wirtschaftsbeziehungen 60,<br />

83<br />

internationale Zusammenarbeit 56, 101,<br />

103<br />

Internationalisierung 86<br />

interner Arbeitsmarkt 113<br />

Internet 87, 258, 292<br />

Interview 113<br />

Investition 66, 68, 145, 214<br />

Italien 188, 280<br />

IT-Branche 20, 129, 149<br />

J<br />

Japan 69, 86, 231, 286<br />

Jellinek, G. 7<br />

Joint Venture 56<br />

Jugendamt 134<br />

Jugendlicher 175<br />

Jugendpolitik 289<br />

Justiz 54<br />

K<br />

Kalter Krieg 159, 178<br />

Kampagne 70<br />

Kanada 231<br />

Kapazitätsauslastung 196<br />

Kapital 132, 210<br />

Kapitalanlage 46<br />

Kapitalismus 49<br />

Karriere 61, 242, 250<br />

Kaufverhalten 228<br />

Kind 108, 117<br />

Kindergarten 108<br />

Kindertagesstätte 108<br />

Kleinbetrieb 12, 20, 50, 60, 71, 82, 83, 93,<br />

95, 130, 142, 206, 207, 208, 209, 210,<br />

213, 214, 216, 221, 223, 229, 230<br />

Know-How 65, 142<br />

Kognition 98, 198<br />

kognitive Faktoren 98<br />

Kommerzialisierung 119<br />

kommunale Selbstverwaltung 165, 167,<br />

168, 176, 181<br />

Kommunalpolitik 126, 165, 176, 181, 197<br />

Kommunalverwaltung 126, 158, 165, 173,<br />

181, 188<br />

Kommunikationsfähigkeit 37, 47<br />

Kommunikationsforschung 36<br />

Kommunikationspolitik 36<br />

Kommunikationstechnologie 21, 25, 31,<br />

87, 149, 202<br />

Kommunikationstheorie 36<br />

Kommunikationsverhalten 47, 250<br />

Kommunikationswissenschaft 36, 75<br />

kommunikative Kompetenz 31<br />

kommunikatives Handeln 21<br />

Kompetenz 17, 65, 79, 96, 148, 201, 214,<br />

224, 243, 278, 295<br />

Komplexität 19, 37, 189<br />

Konfliktbewältigung 63, 86, 150, 197, 200<br />

Konjunktur 214


Sachregister 263<br />

Konsens 271<br />

Konsolidierung 84<br />

Konstrukt 138<br />

Konsum 248<br />

Konsumgüterindustrie 216<br />

Kontakt 60<br />

Kontingenz 37<br />

Kontinuität 242<br />

Kontrolle 25, 203, 252, 253<br />

Kooperationsbereitschaft 48<br />

Kooperationsform 48, 49, 62, 82, 91<br />

Koordination 48, 49, 74, 173<br />

Korporatismus 45, 296<br />

Korruption 185<br />

Kosten 288<br />

Kosten-Nutzen-Analyse 2, 117, 182, 187<br />

Kostenrechnung 2<br />

Kraftfahrzeugindustrie 48, 49, 90<br />

Krankenhaus 122, 160, 195, 196, 199, 268<br />

Krankenpflege 122<br />

Kreativität 109<br />

Kreditwesen 135<br />

Krisenintervention 159<br />

Kriterium 100<br />

Kritische Theorie 267<br />

Kultur 25, 237<br />

kulturelle Beziehungen 222<br />

kulturelle Faktoren 19, 169, 264<br />

kulturelle Identität 41<br />

kulturelles Verhalten 222<br />

Kulturwandel 192<br />

Kunde 54, 179, 228<br />

Kundenorientierung 179, 206, 222<br />

Kurzarbeit 217<br />

L<br />

Ladenöffnungszeit 248<br />

Landbevölkerung 77<br />

Landesverwaltung 167, 198<br />

ländlicher Raum 196<br />

Landwirtschaft 52<br />

Lateinamerika 52, 83, 86<br />

Lean Management 137, 182, 185<br />

Lebensalter 97<br />

Lebensbedingungen 106<br />

lebenslanges Lernen 20, 142, 148<br />

Lebensmittel 24<br />

Legitimation 246, 291<br />

Legitimität 7, 178<br />

Lehrmethode 8<br />

Leiharbeitnehmer 217<br />

Leistung 15, 17, 97, 143, 160, 170, 225<br />

Leistungsbewertung 170<br />

Leistungsdifferenzierung 161<br />

Leistungsfähigkeit 29, 44, 79, 111, 143,<br />

197, 205<br />

Leistungsorientierung 161<br />

Leistungsvergleich 173<br />

Leistungsverhalten 4<br />

Leitbild 44, 58, 166, 243, 250, 262<br />

Lernen 25, 48, 98, 110, 120, 127<br />

lernende Organisation 8, 14, 16, 98, 110,<br />

127, 128, 189, 192, 198<br />

Lernfähigkeit 110, 111, 192<br />

Lerninhalt 110<br />

Lernkultur 8, 110<br />

Lernmethode 8<br />

Lernort 8<br />

Lernprozess 14, 25, 98, 110, 169, 172<br />

Lernsituation 8<br />

Lernzeitkonto 95<br />

liberale Partei 263<br />

Liberalismus 6<br />

Litauen 93<br />

Lobby 90, 171, 203, 260, 261<br />

Lohn 71, 170<br />

Lohnfindung 136<br />

Lohnhöhe 208<br />

Lohnkosten 217<br />

Lohnpolitik 123<br />

lokale Faktoren 126, 165, 176, 183<br />

Luftverkehr 59, 80<br />

Luhmann, N. 180, 264<br />

M<br />

Macht 26, 125, 154, 165<br />

Machtsicherung 154<br />

Managementansatz 9, 12, 17, 24, 25, 37,<br />

47, 68, 81, 103, 104, 127, 137, 170,<br />

182, 192, 203, 218, 223, 225<br />

Manager 47, 61, 99, 104, 130, 146, 150,<br />

184<br />

Managing Diversity 102, 123, 137<br />

Mann 105, 137, 201<br />

Marketing 10, 23, 41, 55, 73<br />

Markt 69, 293<br />

Marktanteil 10<br />

Markterschließung 66


264 Sachregister<br />

Marktorientierung 51<br />

Marktwirtschaft 52, 73<br />

Massenmedien 36<br />

Massenvernichtungswaffe 159<br />

Maßnahme 116, 120, 124, 141, 171, 216,<br />

231<br />

Mecklenburg-Vorpommern 92<br />

Mediation 41, 86, 187<br />

Medien 54, 149, 258<br />

Mediengesellschaft 36, 258<br />

Medienwirtschaft 53<br />

Mehrebenensystem 72, 164, 194, 270, 273<br />

Mehrparteiensystem 266<br />

Meinungsbildung 36<br />

Mensch 4<br />

Menschenrechte 246, 251<br />

Mentoring 112, 137<br />

Metatheorie 98<br />

Methodologie 277<br />

Mexiko 52, 83, 86<br />

Mikropolitik 61<br />

Militär 162, 178<br />

militärische Intervention 159, 162<br />

militärische Präsenz 162<br />

militärischer Konflikt 200<br />

Militärpolitik 162<br />

Ministerialverwaltung 184, 260, 261<br />

Mitbestimmung 18, 33, 100, 121<br />

Mitgliedschaft 4, 235, 236, 239, 240, 244,<br />

247, 249, 254, 263, 264, 269, 274,<br />

276, 282, 284<br />

Mitsprache 239<br />

Mittelalter 7<br />

Mittelamerika 52, 83, 86<br />

Mittelbetrieb 12, 20, 50, 52, 55, 56, 60, 82,<br />

83, 93, 95, 103, 130, 142, 206, 207,<br />

208, 209, 210, 213, 214, 216, 221,<br />

223, 229, 230<br />

Mittelmeerraum 162<br />

Mittelstand 50, 82, 103, 207, 208, 210,<br />

213, 214<br />

Mobilisierung 254, 257, 269<br />

Modellversuch 106<br />

Moderator 63<br />

Modernisierung 7, 126, 156, 163, 167,<br />

169, 173, 183, 187, 189, 192, 282<br />

Moral 6, 23, 26<br />

Motiv 53, 254<br />

Motivation 9, 89, 109, 129, 230, 254, 257<br />

multinationales Unternehmen 14, 55, 56,<br />

58, 61, 78, 90, 103, 115<br />

Mutter 108, 117<br />

N<br />

Nachfrage 226<br />

Nachfrageentwicklung 108, 208<br />

nachhaltige Entwicklung 35, 52, 58, 68, 70<br />

Nachhaltigkeit 3, 16, 35, 58, 169, 203, 211<br />

nationale Politik 263<br />

Nationalität 61<br />

Nationalstaat 263<br />

NATO 159, 162<br />

Naturschutz 197<br />

Naturwissenschaftler 171<br />

Neoliberalismus 6<br />

Netzwerkanalyse 48, 77, 88<br />

Netzwerkgesellschaft 48, 77<br />

neue Bundesländer 145, 175, 210, 247<br />

neue Medien 31, 47<br />

neue Technologie 149<br />

New Economy 114, 212<br />

nichtstaatliche Organisation 8, 233, 240,<br />

246, 250, 251, 257, 272, 289, 292<br />

Niederlande 92<br />

Niedersachsen 167<br />

Non-Profit-Organisation 12, 123, 233,<br />

237, 240, 252, 253, 256, 268, 275,<br />

278, 285, 287, 288, 289, 297<br />

nonverbale Kommunikation 149<br />

Nordafrika 55, 56, 103<br />

Nordamerika 6, 83, 92, 171, 222, 231, 235,<br />

286<br />

Nordrhein-Westfalen 12, 99, 108, 176, 183<br />

Norm 44<br />

Normativität 28, 246<br />

Norwegen 231<br />

Nutzung 202<br />

O<br />

offene Gesellschaft 67<br />

öffentliche Aufgaben 64, 173, 183, 276<br />

öffentliche Einrichtung 29<br />

öffentliche Kommunikation 211<br />

öffentliche Kontrolle 184<br />

öffentliche Meinung 36, 175<br />

öffentlicher Dienst 123, 174, 188<br />

öffentlicher Haushalt 176, 179, 193<br />

öffentlicher Sektor 145, 170, 191


Sachregister 265<br />

öffentliches Gut 64<br />

öffentliches Unternehmen 184<br />

öffentliche Verwaltung 29, 32, 94, 99,<br />

119, 155, 156, 164, 170, 173, 174,<br />

180, 183, 184, 185, 188, 190, 192, 194<br />

Öffentlichkeitsarbeit 22, 44, 166, 258<br />

Ökonomie 3, 119<br />

ökonomische Faktoren 117, 202, 213, 235<br />

ökonomischer Wandel 287<br />

ökonomisches Modell 19<br />

ökonomische Theorie 9, 30, 237, 252<br />

Ökonomisierung 23, 182, 185<br />

Ökoprodukt 24, 35<br />

Online-Befragung 158<br />

On-the-job Training 148<br />

Opportunismus 83<br />

Opposition 238<br />

Optimierung 4, 35, 139, 195, 218, 224,<br />

229<br />

Organisationsform 90, 223, 226, 293<br />

Organisationsgrad 110, 235, 244, 249, 282<br />

Organisationshandeln 21, 47<br />

Organisationsprinzip 49<br />

Organisationspsychologie 172<br />

Organisationssoziologie 237<br />

Organisationsstruktur 48, 49, 57, 61, 62,<br />

90, 98, 166, 183, 201, 238, 243, 245,<br />

259, 263, 270, 274, 280, 281, 284,<br />

287, 294<br />

Organisationstheorie 5, 9, 22, 27, 38, 45,<br />

237, 243<br />

organisatorischer Wandel 32, 47, 67, 128,<br />

132, 178, 187, 189, 192, 220, 242,<br />

243, 244, 269, 281<br />

Österreich 92, 123, 124, 157, 188, 216,<br />

245, 280<br />

Osterweiterung 214, 287<br />

Osteuropa 65, 234<br />

Ost-West-Konflikt 159<br />

Outsourcing 1, 2, 65, 84, 85, 177, 226<br />

ÖVP 245<br />

P<br />

Pädagogik 8<br />

Parlament 45, 156<br />

Parteiengesetz 265, 286<br />

Parteienrecht 263<br />

Parteiensystem 263, 266, 270<br />

Parteipolitik 232, 238, 239, 255, 258, 271,<br />

276, 279, 280, 283<br />

Parteipresse 258<br />

Parteistatut 239, 274<br />

Partizipation 154<br />

Patient 196<br />

Pazifischer Raum 219, 286<br />

Personal 20, 97, 122, 129, 135, 139, 169,<br />

179, 208, 214, 284<br />

Personalabbau 151, 217<br />

Personalbedarf 1, 2, 136, 146, 151<br />

Personalbestand 2, 136, 151<br />

Personalbeurteilung 100, 113, 123, 136<br />

Personaleinsatz 113, 136, 195<br />

Personaleinstellung 1, 100, 102, 121, 123,<br />

136, 146, 148, 151, 217<br />

Personalplanung 1, 2, 18, 135, 136, 146,<br />

148, 152, 195<br />

Personalpolitik 1, 2, 18, 44, 100, 102, 105,<br />

106, 108, 113, 117, 123, 127, 129,<br />

130, 131, 135, 136, 146, 148, 151,<br />

152, 213, 250, 295<br />

Personal-Service-Agentur 20<br />

Personalwesen 1, 102, 121, 129, 131, 137<br />

Personalwirtschaft 1, 19, 115, 131<br />

personenbezogene Dienstleistung 1, 289<br />

Persönlichkeit 89, 107, 276<br />

Persönlichkeitsentwicklung 154<br />

Perspektive 220<br />

Pflege 124<br />

Pflegeheim 268<br />

Pflegepersonal 122, 195<br />

pharmazeutische Industrie 220<br />

Philosophie 6<br />

PISA-Studie 8<br />

Planungsinstrument 204<br />

Planungskonzeption 50, 160<br />

Planungsmethode 204<br />

Pluralismus 290, 295, 296<br />

Polen 67, 93<br />

Politikberatung 174<br />

Politikverdrossenheit 265<br />

Politikvermittlung 258<br />

Politikwissenschaft 277<br />

politische Aktivität 254, 279, 294<br />

politische Bewegung 234<br />

politische Beziehungen 48, 77<br />

politische Bildung 96, 267<br />

politische Elite 255, 273, 274, 276


266 Sachregister<br />

politische Entscheidung 239, 248, 280<br />

politische Entwicklung 245, 271<br />

politische Faktoren 235<br />

politische Führung 232, 238, 244, 245,<br />

255, 271, 276, 280<br />

politische Funktion 244, 276, 281<br />

politische Gruppe 77<br />

politische Ideologie 271<br />

politische Institution 197<br />

politische Integration 82, 234<br />

politische Kommunikation 258<br />

politische Kontrolle 45<br />

politische Krise 42<br />

politische Kultur 239, 248, 255<br />

politische Linke 263, 279<br />

politische Macht 45, 239, 248, 255, 260,<br />

261, 263, 264<br />

politische Mitte 263<br />

politische Partizipation 239, 244, 249, 251,<br />

254, 291<br />

politischer Akteur 48, 54, 77, 255<br />

politischer Einfluss 90, 203, 239, 248, 251,<br />

255, 263<br />

politischer Prozess 157, 192<br />

politischer Wandel 200, 234, 274, 282,<br />

294<br />

politisches Handeln 45, 255, 262, 279,<br />

281, 283, 296<br />

politisches Programm 171, 232, 239, 245,<br />

255, 270, 271, 283, 284, 294<br />

politische Steuerung 36, 52, 64, 72, 176,<br />

185, 187, 194, 243<br />

politische Strategie 245, 249, 255, 262,<br />

280, 281, 283<br />

politische Verhandlung 248<br />

politische Willensbildung 232, 248, 270,<br />

292<br />

Politisierung 184<br />

Polizei 180, 182, 183, 186, 201<br />

Postfordismus 40<br />

Postmoderne 5<br />

postsozialistisches Land 50, 66, 67, 93,<br />

101, 165, 222, 231, 234<br />

Präferenz 19<br />

Pragmatismus 255<br />

Praktikum 217<br />

privater Sektor 191<br />

Privatisierung 176, 184<br />

Privatwirtschaft 123, 145, 192<br />

Problembewusstsein 104<br />

Problemlösen 63, 104<br />

Produkt 25, 65, 150, 210<br />

Produktion 65, 84, 206, 223<br />

Produktionsfaktor 10, 224<br />

Produktionsverlagerung 50, 65<br />

Produktivität 105, 133<br />

Produzent 25<br />

Professionalisierung 115, 249, 253, 256,<br />

278<br />

Proliferation 159<br />

Prozess 132, 218, 225<br />

Prozessmanagement 4, 160<br />

Prozessrecht 187<br />

psychische Belastung 141<br />

psychische Faktoren 39<br />

psychologische Theorie 252<br />

Public Private Partnership 184, 191<br />

Q<br />

Qualifikation 65, 101, 116, 122, 127, 129,<br />

134, 141, 142, 148, 152, 214, 216, 295<br />

Qualifikationsanforderungen 111, 208<br />

Qualifikationserwerb 110, 111, 212<br />

Qualifikationsniveau 18<br />

Qualifikationsstruktur 217<br />

Qualifikationsverwertung 111<br />

Qualität 17, 53<br />

Qualitätskontrolle 118<br />

Qualitätssicherung 17, 32, 112, 187, 188<br />

R<br />

Rahmenbedingung 25, 197, 215, 249, 281<br />

Randbelegschaft 148<br />

Rationalisierung 161, 170, 182<br />

Rationalität 255<br />

Realität 19<br />

Realitätsbezug 19<br />

Rechnungswesen 256<br />

Recht 197<br />

Rechtsanwendung 194<br />

Rechtsform 293<br />

Rechtsgrundlage 162<br />

Rechtslage 156<br />

Rechtsprechung 187<br />

Rechtsradikalismus 289<br />

Reflexivität 98, 169<br />

Reformmodell 192


Sachregister 267<br />

Reformpolitik 182, 189, 232, 245, 275,<br />

283<br />

Regierung 45, 72, 156, 157, 238<br />

Regierungspolitik 45<br />

Regime 72<br />

Region 106<br />

regionale Faktoren 14, 72, 196<br />

Regionalpolitik 108<br />

Regulierung 275<br />

Rekrutierung 133, 208, 214, 232, 235, 249,<br />

257, 273, 282, 295<br />

Religion 7<br />

Religionszugehörigkeit 236<br />

Religiosität 264<br />

Rentabilität 133<br />

Republik Südafrika 171<br />

Rettungswesen 268<br />

Rezeption 297<br />

Richtlinie 100<br />

Risikoabschätzung 136<br />

Risikokommunikation 211<br />

Risikoverhalten 154<br />

Rolle 57, 276<br />

Ruhrgebiet 92, 122<br />

Rumänien 50<br />

Rundfunk 258<br />

Rüstungskontrolle 171<br />

S<br />

Sachsen 134<br />

Schlichtung 187<br />

Schlüsselqualifikation 142, 212<br />

Schule 8, 172, 189<br />

Schulentwicklung 8, 172<br />

Schulforschung 172<br />

Schulleitung 172<br />

Schulpolitik 189<br />

Schultheorie 172<br />

Schweden 92<br />

Schweiz 123, 157, 258<br />

Schwellenland 68<br />

Schwerarbeit 124<br />

sektorale Verteilung 95<br />

Selbstbild 242<br />

Selbsteinschätzung 207<br />

Selbsthilfe 63<br />

Selbstorganisation 141, 223, 292<br />

Selbstreferenz 98, 180<br />

Selbststeuerung 8<br />

Selbstverantwortung 132<br />

Selektionsverfahren 148<br />

Sicherheit 62, 183, 228<br />

Sicherheitspolitik 159<br />

Sinn 25<br />

Solidarität 15<br />

Sozialarbeit 115, 158, 161<br />

Sozialdemokratie 284<br />

sozialdemokratische Partei 263<br />

soziale Anerkennung 9, 109<br />

soziale Bewegung 234, 264, 269<br />

soziale Beziehungen 19, 48, 66, 77, 170,<br />

278<br />

soziale Dienste 23, 161, 237, 268, 289<br />

soziale Differenzierung 42<br />

soziale Einrichtung 23, 26, 29<br />

soziale Entwicklung 163<br />

soziale Faktoren 18, 43, 47, 52, 202, 203,<br />

264<br />

soziale Folgen 67<br />

soziale Funktion 291<br />

soziale Gerechtigkeit 15, 170<br />

soziale Herkunft 236<br />

soziale Institution 23, 26, 203<br />

soziale Integration 57, 175, 240, 275, 291<br />

soziale Kompetenz 47, 222, 278<br />

soziale Krise 42<br />

soziale Norm 132, 143<br />

soziale Partizipation 291<br />

sozialer Prozess 73<br />

sozialer Wandel 128, 178, 267<br />

soziales Dilemma 23<br />

soziale Sicherung 158<br />

soziales Lernen 96<br />

soziales Milieu 33, 66, 236<br />

soziales Netzwerk 48, 49, 77, 88, 125,<br />

137, 203, 246, 292<br />

soziales System 49, 63, 74, 125, 180<br />

soziale Umwelt 33<br />

soziale Ungleichheit 96<br />

soziale Unterstützung 29<br />

soziale Verantwortung 12, 18, 24, 46, 52,<br />

57, 209, 272<br />

sozialistische Partei 271<br />

Sozialkapital 10, 66, 88, 111, 240, 252,<br />

297<br />

Sozialmanagement 23, 26, 134, 199, 285<br />

Sozialpartnerschaft 284<br />

Sozialpolitik 15, 26, 158, 161, 275, 289


268 Sachregister<br />

Sozialstaat 15<br />

Sozialstruktur 31, 236<br />

Sozialverträglichkeit 58<br />

Sozialwissenschaft 75<br />

soziologische Theorie 13, 211, 252, 297<br />

sozioökonomische Faktoren 203, 247<br />

Spanien 188, 280<br />

SPD 232, 239, 262, 283, 284<br />

Spieltheorie 143<br />

Sportpolitik 289<br />

Sportverein 240, 264, 289<br />

Sprache 73<br />

Staat 58, 175, 182, 183, 194, 197, 241,<br />

252, 275, 286<br />

staatliche Lenkung 248<br />

Stadt 7, 163, 168<br />

Stadtbevölkerung 77<br />

Stadt-Land-Beziehung 196<br />

Stadtregion 168<br />

Stakeholder-Ansatz 60, 288<br />

Standort 106, 196, 226<br />

Standortfaktoren 148, 176<br />

Standortwahl 226<br />

Stellung im Beruf 113<br />

Steuerbelastung 214<br />

Steuerungsprozess 11, 28, 194<br />

Stiftung 253, 288<br />

strategische Planung 224, 283<br />

strategisches Management 3, 59, 76, 204,<br />

221, 229<br />

Stress 141<br />

Strukturpolitik 108<br />

Student 179<br />

Studentenwerk 179<br />

Studiengang 153<br />

Studium 8, 153<br />

Subvention 217, 286<br />

Südasien 60, 65, 165, 222<br />

Süddeutschland 179<br />

südliches Afrika 171<br />

Südostasien 52<br />

Südosteuropa 162<br />

supranationale Beziehungen 246<br />

Supranationalität 90, 251<br />

Systemtheorie 11, 13, 37, 38, 98, 172, 180,<br />

189, 198, 264<br />

T<br />

Tarifpolitik 214, 259<br />

Tarifvertrag 145<br />

Tätigkeitsfeld 242<br />

Tätigkeitswandel 157<br />

Taylorismus 38<br />

Team 143<br />

Teamarbeit 113, 143<br />

Technik 128<br />

Technisierung 187<br />

Technologie 68<br />

Technologietransfer 68, 78<br />

Teilzeitarbeit 99, 130, 217<br />

Telearbeit 114, 117<br />

Telekommunikation 222<br />

Terrorismus 159<br />

tertiärer Sektor 134, 237, 287<br />

Textilindustrie 52<br />

Theoriebildung 36, 189, 277<br />

Theorie-Praxis 267<br />

Thüringen 106<br />

Tochtergesellschaft 61, 65, 78<br />

Tönnies, F. 7<br />

Transaktionskosten 2, 23, 45<br />

transnationale Beziehungen 52, 292<br />

Transparenz 83, 265<br />

Tschechische Republik 66, 101, 222<br />

Typologie 79, 107, 266<br />

U<br />

Überstunden 217<br />

UdSSR 171<br />

UdSSR-Nachfolgestaat 93<br />

Umwelt 211<br />

Umweltberatung 211<br />

Umweltfaktoren 52, 68<br />

Umweltfreundlichkeit 68<br />

Umweltmanagement 68, 70, 211<br />

Umweltökonomie 211<br />

Umweltpolitik 197, 231, 251, 260<br />

Umweltschutz 70, 231<br />

Umweltverhalten 231<br />

Umweltverträglichkeit 58, 68<br />

Ungarn 93, 165, 231<br />

Ungelernter 95<br />

UNO 54, 159, 162, 200, 246<br />

Unternehmensberater 148<br />

Unternehmensberatung 1, 40, 129, 211,<br />

224, 225<br />

Unternehmensgröße 95, 213


Sachregister 269<br />

Unternehmensgründung 92, 112, 209, 210,<br />

212<br />

Unternehmenskonzentration 84<br />

Unternehmensplanung 49, 50, 62, 152<br />

Unternehmenspolitik 16, 48, 49, 58, 62,<br />

70, 82, 91, 117, 125, 213, 215, 229,<br />

287<br />

Unternehmer 66, 83, 89, 92, 214<br />

Unternehmerverband 241<br />

USA 6, 83, 92, 171, 222, 231, 235, 286<br />

V<br />

Vater 105<br />

Verantwortung 62, 142, 272, 278<br />

Verbändesystem 260, 261, 290<br />

Verbandspolitik 248, 259, 260, 261, 290,<br />

296<br />

Verbraucher 35<br />

Vereinswesen 237, 240, 264<br />

Verfassung 45, 175<br />

Vergleich 269, 277<br />

vergleichende Forschung 277<br />

Verhaltensmuster 19<br />

Verhaltenssteuerung 4<br />

Verhaltenstraining 41<br />

Verhaltenswissenschaft 38<br />

Verhandlung 41, 62, 296<br />

Vermarktung 228<br />

Vermögen 46<br />

Versicherungsbeitrag 33<br />

Versicherungsgewerbe 201<br />

Verstehen 73<br />

Verteidigungspolitik 159, 162<br />

Verteilungsgerechtigkeit 15<br />

Vertrauen 19, 34, 35, 83, 125, 222, 240,<br />

252<br />

Verwaltungsapparat 32<br />

Verwaltungsgericht 187<br />

Verwaltungshandeln 32, 94, 139, 155, 185,<br />

192<br />

Verwaltungsverfahren 192<br />

Verwaltungswissenschaft 169<br />

Videokonferenz 149<br />

Virtualisierung 158, 222<br />

virtuelle Gemeinschaft 140<br />

virtuelles Unternehmen 158<br />

Volkspartei 255<br />

Volkswirtschaft 128<br />

Vorbild 105<br />

Vorgesetzter 120, 144, 186<br />

Vorstand 256<br />

W<br />

Wachstum 30<br />

Wahl 245, 255, 271<br />

Wähler 244, 255, 262, 274, 276<br />

Wahlkampf 255, 262<br />

Wahlverhalten 255<br />

Wahlwerbung 255<br />

Wahrnehmung 16, 228<br />

Währung 72<br />

Weber, M. 7<br />

Weiterbildung 1, 95, 120, 127, 216<br />

Weltbank 54<br />

Weltgesellschaft 13<br />

Weltpolitik 246<br />

Wert 24<br />

Wertorientierung 6, 15, 132, 262, 295<br />

Wertschöpfung 17, 49, 51<br />

Wertwandel 175<br />

Wettbewerb 55, 64, 76, 148, 168, 219,<br />

220, 266, 286<br />

Wettbewerbsbedingungen 104<br />

Wettbewerbsfähigkeit 10, 14, 60, 65, 82,<br />

106, 111, 142, 214, 216, 219, 243<br />

Wettbewerbsordnung 64<br />

Wiedervereinigung 241<br />

Willensbildung 259<br />

Wirtschaft 6, 29, 30, 35, 37, 82, 90<br />

wirtschaftliche Integration 82, 91<br />

wirtschaftliche Lage 145<br />

wirtschaftliches Handeln 16, 57, 212, 252<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit 60, 87,<br />

222<br />

Wirtschaftlichkeit 30, 182, 185, 218<br />

Wirtschaftsbeziehungen 83<br />

Wirtschaftsethik 6, 23, 24<br />

Wirtschaftsförderung 176<br />

Wirtschaftspolitik 52, 64<br />

Wirtschaftssystem 49<br />

Wirtschaftsverband 242, 260<br />

Wirtschaftswachstum 84<br />

Wirtschaftszweig 59, 90, 215, 219<br />

Wissen 17, 18, 21, 31, 39, 47, 78, 85, 94,<br />

110, 111, 128, 129, 142, 155, 177,<br />

201, 230<br />

Wissenschaft 43, 114<br />

Wissenschaftler 114


270 Sachregister<br />

wissenschaftliche Arbeit 267<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter 114<br />

Wissenschaftstheorie 172<br />

Wissensgesellschaft 14, 20, 21, 110, 155<br />

Wissensmanagement 16, 20, 21, 25, 31,<br />

39, 43, 44, 47, 74, 85, 110, 128, 155,<br />

168, 177, 192, 224, 230<br />

Wissenssoziologie 21<br />

Wissenstransfer 14, 21, 31, 74, 75, 78, 86,<br />

110, 120, 128, 133, 166, 194<br />

Wohlfahrt 23, 64, 275<br />

Wohlfahrtsverband 123, 237, 268<br />

Work-life-balance 99, 106<br />

Z<br />

Zeit 12<br />

Zeitarbeit 1<br />

Zeitsouveränität 99<br />

Zentralisierung 64<br />

Zielgruppe 196<br />

Zielvereinbarung 9, 149<br />

Zivilgesellschaft 15, 57, 58, 126, 233, 240,<br />

250, 252, 272, 275, 292, 297<br />

Zivilrecht 288<br />

Zufriedenheit 120, 179<br />

Zukunftsfähigkeit 10, 45, 106<br />

Zukunftsperspektive 214<br />

Zweiparteiensystem 266<br />

zwischenbetriebliche Kooperation 53, 59,<br />

63, 76, 81, 83, 87, 210<br />

18. Jahrhundert 42<br />

19. Jahrhundert 42


Institutionenregister 271<br />

Institutionenregister<br />

Adelphi Research 70<br />

Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft -bfz- gGmbH 83<br />

Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. 106<br />

Bulgarian Academy of Sciences Sofia, Institute of Sociology 177<br />

Center for Corporate Citizenship e.V. 66<br />

CeTIM - Center for Technology and Innovation Management at University Bw Munich 87<br />

Czech Christian Academy -CCA- 66<br />

Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft,<br />

Entwicklungspolitik und öffentliches Recht 187<br />

Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften<br />

Speyer Sektion 02 Verwaltung in der Mehrebenenpolitik 64<br />

Eidgenössisches Département des Innern -EDI-, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung,<br />

Abwasserreinigung und Gewässerschutz -EAWAG- 177<br />

Fachhochschule Frankfurt am Main, FB 03 Recht und Wirtschaft 212<br />

Fachhochschule Gelsenkirchen Abt. Bocholt, FB Wirtschaft 112<br />

Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, FB II Marketing und Personalmanagement<br />

55, 56, 103, 104<br />

Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Institut für Beschäftigung und<br />

Employability -IBE- 142<br />

Fachhochschule Osnabrück, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 190<br />

Fachhochschule Wiesbaden, FB 12 Sozial- und Kulturwissenschaften 107<br />

Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />

Lehrgebiet Politikwissenschaft II Internationale Politik und Systemvergleich 157<br />

Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />

Lehrgebiet Politikwissenschaft I Staat und Regieren 197<br />

Fondation Nationale des Sciences Politiques - Institut d'Études Politiques 177<br />

Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen 272<br />

Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -FORBA- 124<br />

Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa -forost- 101<br />

Forschungsverbund Transnationale Netzwerke -fortrans- 60, 83, 86<br />

Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation -IAO- 44<br />

Freie Universität Berlin 139


272 Institutionenregister<br />

Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Management Lehrstuhl für Unternehmenskooperation<br />

79, 80<br />

Gewerkschaft der Bau - Holz 124<br />

GIGA Institut für Asienkunde 72<br />

Hochschule Anhalt, FB Wirtschaft 218<br />

Hochschule Bremen, FB 08 Sozialwesen 206<br />

Hochschule Bremen, FB 09 Wirtschaft, Institut für Finanz- und Dienstleistungsmanagement 207<br />

Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 09 Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheitswesen,<br />

Arbeitsgruppe KMU 114, 141<br />

Hochschule Zittau-Görlitz Abt. Görlitz, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialarbeitswissenschaft<br />

134<br />

ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. an der Universität München 84<br />

Institut für Allgemeine Überseeforschung 71<br />

Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement -IAP- GmbH an der Hochschule<br />

Niederrhein 114, 141<br />

Institut für Handelsforschung an der Universität Köln 144<br />

Institut für Ökologie und Unternehmensführung e.V. -IÖU- an der European Business School 68<br />

Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- 93<br />

Internationales Institut für Staats- und Europawissenschaften GmbH 167<br />

ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. 116<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für<br />

Allgemeine BWL, Organisation und Personal 27, 81<br />

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für<br />

Allgemeine BWL und Dienstleistungsmanagement 109<br />

Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung 90, 215<br />

Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft -RKW- e.V. 106<br />

Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- 92, 231<br />

Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen<br />

Arbeitsbereich Politik, Bürger und Verwaltung Forschungsgruppe Systemanalyse<br />

für Verwaltung und Politik -SVP- 163, 164<br />

Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. 87<br />

Sigmund-Freud-Institut Forschungsinstitut für Psychoanalyse und ihre Anwendungen 154<br />

Sozialforschungsstelle Dortmund Landesinstitut -sfs- 92, 122<br />

Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 202<br />

Studiengruppe für Sozialforschung e.V. 196


Institutionenregister 273<br />

Synesis GmbH 44<br />

Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften 53, 89<br />

Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Besondere<br />

der Organisation, des Personalmanagement sowie der Unternehmensführung 51<br />

Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Besondere<br />

des Marketing und des Innovationsmanagement 51, 150<br />

Technische Universität Cottbus, Fak. 03 Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Institut für Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Planung und Innovationsmanagement<br />

51, 53, 89<br />

Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl Empirische Finanzwissenschaft<br />

und Finanzpolitik 193<br />

Technische Universität Ilmenau, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

Fachgebiet Dienstleistungen -WI 2- 224, 225<br />

Universität Augsburg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für VWL Lehrstuhl für VWL<br />

III Ökonomie der Informationsgesellschaft 293<br />

Universität Bamberg, Fak. Geschichts- und Geowissenschaften, Institut für Geographie Lehrstuhl<br />

für Geographie I Kulturgeographie 60<br />

Universität Bamberg, Fak. Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Lehrstuhl für Andragogik 120<br />

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Graduiertenkolleg "Märkte und<br />

Sozialräume in Europa" 57<br />

Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle für<br />

Sozialrecht und Gesundheitsökonomie 199<br />

Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für BWL IV<br />

Betriebliches Personalwesen und Führungslehre 83<br />

Universität Bayreuth, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für VWL IV<br />

Wirtschaftstheorie 191<br />

Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Politikwissenschaft Lehrstuhl Vergleichende<br />

Stadt- und Regionalpolitik 181<br />

Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, Institut für Interkulturelle und Internationale<br />

Studien -InIIS- 200<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Institut für Personalmanagement 147<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Institut<br />

für betriebliche Logistik und Organisation 4, 11<br />

Universität der Bundeswehr München, Fak. für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften,<br />

Institut für Personal- und Organisationsforschung Professur für Allgemeine BWL, Entscheidungs-<br />

und Organisationsforschung, Personalwirtschaft 39


274 Institutionenregister<br />

Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Professur<br />

für Frauenforschung 99<br />

Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet BWL 222<br />

Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet BWL Lehrstuhl<br />

für Marketing 222<br />

Universität Dortmund, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet BWL Lehrstuhl<br />

Unternehmensführung 221, 227<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />

Lehrstuhl für die Politik Ostasiens 165<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Institut für Ostasienwissenschaften 165<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Mercator School of Management - FB Betriebswirtschaft,<br />

Department Managerial Economics Lehrstuhl für Ostasienwirtschaft - Japan und<br />

Korea 69<br />

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Bildungswissenschaften, Labor für Organisationsentwicklung<br />

-OrgLab- 12<br />

Universität Erfurt, Zentrum für Lehr, Lern- und Bildungsforschung (ZLB) 172<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches<br />

Institut Lehrstuhl BWL, insb. Industriebetriebslehre 152<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches<br />

Institut Lehrstuhl BWL, insb. Internationales Management 222<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Betriebswirtschaftliches<br />

Institut Lehrstuhl BWL, insb. Wirtschaftsinformatik 02 85<br />

Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissenschaftliches<br />

Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie<br />

179<br />

Universität Flensburg, Department II, Internationales Institut für Management 170, 219<br />

Universität Freiburg, Fak. für Forst- und Umweltwissenschaften, Institut für Forstbenutzung und<br />

Forstliche Arbeitswissenschaft 166<br />

Universität Gießen, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für BWL VIII Personalmanagement<br />

115<br />

Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Sozialwissenschaften<br />

und Soziologie, insb. international vergleichende Soziologie 178<br />

Universität Göttingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Betriebswirtschaftliche<br />

Produktions- und Investitionsforschung 160<br />

Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl<br />

für BWL, insb. Betriebliches Umweltmanagement 35<br />

Universität Halle-Wittenberg, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl<br />

für BWL, insb. Organisation und Personalwirtschaft 97


Institutionenregister 275<br />

Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Wirtschaftswissenschaften<br />

Institut für Öffentliche Wirtschaft und Personalwirtschaft 43<br />

Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt -BIOGUM-<br />

171<br />

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Competence Center industrielle<br />

Dienstleistungen 228<br />

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Lehrstuhl<br />

für Industriebetriebslehre 50<br />

Universität Karlsruhe, Fak. für Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation<br />

195<br />

Universität Karlsruhe, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung<br />

Sektion Systemdynamik und Innovation 204<br />

Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Betriebswirtschaftliche<br />

Aspekte lose gekoppelter Systeme und Electronic Business" 76, 78<br />

Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für<br />

Gründungs- und Innovationsmanagement 76<br />

Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl für<br />

Organisation 78<br />

Universität Koblenz-Landau Campus Landau, Zentrum für Human Resource Management -<br />

ZHRM- 34<br />

Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Psychologie Arbeitsbereich<br />

Arbeits- und Organisationspsychologie 223<br />

Universität Konstanz, Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaftliche Sektion, FB Politik-<br />

und Verwaltungswissenschaft Lehrstuhl für Management 129<br />

Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Professur für BWL, insb. Controlling<br />

und interne Unternehmensrechnung 9<br />

Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Abt. Bankund<br />

Finanzwirtschaft 135<br />

Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Abt. Personal<br />

und Führung 151<br />

Universität Lüneburg, FB 02 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für BWL Abt. Strategisches<br />

Management und Tourismusmanagement 59, 229<br />

Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Professur für<br />

BWL, insb. Umweltmanagement 203<br />

Universität Lüneburg, FB Wirtschaft, Institut für elektronische Geschäftsprozesse 140<br />

Universität Lüneburg, FB Wirtschaftspsychologie, Professur für Evaluation und Organisation<br />

140<br />

Universität Lüneburg, Zentrum für Demokratieforschung 190


276 Institutionenregister<br />

Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl für Allgemeine BWL und Organisation 202<br />

Universität Mannheim, Fak. für BWL, Lehrstuhl und Seminar für Allgemeine BWL, Personalwesen<br />

und Arbeitswissenschaft 149<br />

Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung -MZES- Arbeitsbereich<br />

A Die Europäischen Gesellschaften und ihre Integration 269<br />

Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, INNO-tec - Institut für Innovationsforschung,<br />

Technologiemanagement und Entrepreneurship 133<br />

Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Produktionswirtschaft und Controlling<br />

143<br />

Universität München, Fak. für Betriebswirtschaft, Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue<br />

Medien 87<br />

Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Interkulturelle Kommunikation<br />

86<br />

Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirtschaftsforschung<br />

-CAWM- Institut für Genossenschaftswesen 226<br />

Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft<br />

Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft 257<br />

Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaften<br />

Nachwuchsgruppe "Europäische Zivilgesellschaft und Multilevel Governance"<br />

287<br />

Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für<br />

BWL und Wirtschaftspädagogik 100<br />

Universität Oldenburg, Fak. 02 Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Institut für<br />

BWL und Wirtschaftspädagogik Lehrstuhl für Unternehmensführung, betriebliche Umweltpolitik<br />

3, 10, 16, 17, 24, 25, 30<br />

Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Politische Wirtschaftslehre 220<br />

Universität Osnabrück, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet Wirtschaftstheorie 220<br />

Universität Paderborn, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Department 1 Management Fach BWL<br />

02 Lehrstuhl für Personalwirtschaft 115<br />

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft,<br />

Institut für Psychologie 101<br />

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie,<br />

Institut für Politikwissenschaft 259<br />

Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für BWL Lehrstuhl<br />

für Allgemeine BWL, insb. Wirtschafts- und Organisationspsychologie 33, 138<br />

Universität Stuttgart, Fak. 07 Maschinenbau, Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement<br />

-IAT- 44<br />

Universiteit Twente, Center for Higher Education Policy Studies -CHEPS- 177


Institutionenregister 277<br />

University of Sussex Brighton, Science and Technology Policy Research -SPRU- 177<br />

Wilke, Maack und Partner wmp consult 46<br />

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Projektgruppe Wissenschaftspolitik<br />

177<br />

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 65, 133, 202, 231


ANHANG


Hinweise 281<br />

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur<br />

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen<br />

Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen<br />

Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit<br />

einem Standortvermerk versehen.<br />

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr<br />

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur<br />

der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.<br />

Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen<br />

die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über<br />

das Bibliothekenleitsystem.<br />

Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst<br />

der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.<br />

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln<br />

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek<br />

Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt<br />

werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“<br />

sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax<br />

oder elektronisch erfolgen.<br />

Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige<br />

4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen<br />

Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per<br />

Fax möglich.<br />

Zur Benutzung der Forschungsnachweise<br />

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.<br />

Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung<br />

oder an den/die Wissenschaftler(in).<br />

Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis<br />

genannt ist.


Informations- und Dienstleistungsangebot des<br />

Informationszentrums Sozialwissenschaften<br />

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften<br />

(IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.<br />

Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren<br />

nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten<br />

für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen.<br />

Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:<br />

• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und<br />

Literaturhinweisen (SOLIS)<br />

• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit<br />

• Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />

• Informationsdienste zu ausgewählten Themen<br />

• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung<br />

• Internet-Service<br />

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv<br />

für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen,<br />

Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong><br />

Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der<br />

Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.<br />

Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in<br />

Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung<br />

unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer<br />

von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft<br />

und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations-<br />

und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.<br />

Die Datenbanken FORIS und SOLIS<br />

FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)<br />

Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der<br />

letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.<br />

Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren<br />

sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der<br />

am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.<br />

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung,<br />

Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />

Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,<br />

Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre<br />

Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />

Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.<br />

Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen<br />

Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die<br />

Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-


DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen<br />

Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung<br />

werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter<br />

IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt<br />

für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten<br />

sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.<br />

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)<br />

Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.<br />

Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur<br />

(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich<br />

oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer<br />

Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.<br />

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung,<br />

Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung,<br />

Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie<br />

weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,<br />

Gerontologie oder Sozialwesen.<br />

Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise<br />

Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000<br />

Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue<br />

Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut<br />

für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle<br />

Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur<br />

für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft<br />

und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere<br />

Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation<br />

in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung<br />

in Frankfurt/Main.<br />

Zugang zu den Datenbanken<br />

Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig.<br />

Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende<br />

Hosts zugänglich:<br />

STN International GBI<br />

The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt-<br />

Information Network schaftliche Information mbH<br />

Postfach 24 65 Postfach 81 03 60<br />

76012 Karlsruhe 81903 München<br />

Deutschland Deutschland<br />

Tel.:+49 (0)7247-80 85 55 Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0<br />

www.stn-international.de www.gbi.de/_de<br />

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der<br />

Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für<br />

das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei<br />

zugänglich.


infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise<br />

für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex<br />

seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des<br />

Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services<br />

Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences<br />

Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex<br />

in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und<br />

in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).<br />

Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken<br />

- ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre<br />

für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine<br />

Aufnahme in FORIS mitzuteilen.<br />

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken<br />

Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende<br />

Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften.<br />

Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher<br />

Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.<br />

Auftragsrecherchen<br />

In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken<br />

FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen<br />

und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten<br />

zusammengestellt.<br />

Informationstransfer von und nach Osteuropa<br />

Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West-<br />

Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation<br />

mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.<br />

Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem<br />

Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in<br />

englischer Sprache erscheint.


<strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> <strong>Fachinformationsdienst</strong> - <strong>soFid</strong><br />

Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung<br />

bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM<br />

bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig<br />

zu einem Themenbereich informieren wollen.<br />

<strong>soFid</strong> ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:<br />

• Allgemeine Soziologie<br />

• Berufssoziologie<br />

• Bevölkerungsforschung<br />

• Bildungsforschung<br />

• Familienforschung<br />

• Frauen- und Geschlechterforschung<br />

• Freizeit - Sport - Tourismus<br />

• Gesellschaftlicher Wandel in den<br />

neuen Bundesländern<br />

• Gesundheitsforschung<br />

• Industrie- und Betriebssoziologie<br />

• Internationale Beziehungen +<br />

Friedens- und Konfliktforschung<br />

• Jugendforschung<br />

• Kommunikationswissenschaft:<br />

Massenkommunikation - Medien -<br />

Sprache<br />

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet<br />

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie<br />

• Kultursoziologie + Kunstsoziologie<br />

• Methoden und Instrumente der<br />

Sozialwissenschaften<br />

• Migration und ethnische Minderheiten<br />

• Organisations- und Verwaltungsfor-<br />

schung<br />

• Osteuropaforschung<br />

• Politische Soziologie<br />

• Religionsforschung<br />

• Soziale Probleme<br />

• Sozialpolitik<br />

• Sozialpsychologie<br />

• Stadt- und Regionalforschung<br />

• Umweltforschung<br />

• Wissenschafts- und Technikforschung<br />

Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline<br />

Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf<br />

Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche<br />

Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,<br />

Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden<br />

unter www.gesis.org/Information/sowiNet.<br />

Forschungsübersichten<br />

Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden<br />

in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.


Internet-Service<br />

Die Institute der GESIS (Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.)<br />

IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)<br />

ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und<br />

ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)<br />

bieten unter<br />

www.gesis.org<br />

gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu<br />

Informations- und Datenbeständen.<br />

Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang<br />

zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer<br />

Datenbanken und Informationssammlungen:<br />

• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben<br />

zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den<br />

Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft,<br />

Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft<br />

sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),<br />

Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre<br />

Forschung oder öffentlicher Bereich).<br />

Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen<br />

Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink<br />

zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank<br />

FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).<br />

• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet<br />

Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern.<br />

Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen,<br />

Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung.<br />

Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch<br />

weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt<br />

(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).<br />

• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in<br />

einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften,<br />

die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig<br />

für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen<br />

sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage<br />

der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank<br />

SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten<br />

Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen<br />

zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert<br />

werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller<br />

ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format<br />

abgerufen werden.


Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in<br />

alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt<br />

über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.<br />

Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:<br />

• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu<br />

Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie<br />

• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,<br />

Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen<br />

Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und<br />

zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.<br />

Elektronischer Service des IZ<br />

Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet<br />

sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version<br />

bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über<br />

listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname<br />

Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.<br />

Für den Newsletter gilt:<br />

listserv@listserv.bonn.iz-soz.de; Text im Betreff: subscribe oenews<br />

***<br />

Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive<br />

Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:<br />

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm<br />

GESIS - Gesellschaft <strong>Sozialwissenschaftlicher</strong> Infrastruktureinrichtungen e.V.<br />

Informationszentrum<br />

Sozialwissenschaften<br />

Abteilung Informationstransfer<br />

Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa<br />

53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin<br />

Deutschland Deutschland<br />

Tel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0<br />

Fax:+49 (0)228-2281-120 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310<br />

E-mail:iz@bonn.iz-soz.de E-mail:iz@berlin.iz-soz.de

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