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St. Fidelis Blatt Nr. 5/2011 - slw – Soziale Dienste der Kapuziner

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Herbst<br />

im<br />

Elisabethinum<br />

<strong>Nr</strong>. 5 – Oktober <strong>2011</strong><br />

SLW hilft in Afrika Seite 5 Die Kunst <strong>der</strong> „Leichten Sprache“ Seite 9<br />

Ein Fest für viele Freunde Seite 11 100 Jahre SLW Vorarlberg/Liechtenstein Seite 12<br />

Foto: Tiroler Jungbauernschaft / Landjungend


ERZIEHUNG HEUTE<br />

2 5-<strong>2011</strong><br />

Liebe Freunde!<br />

Ein neues Arbeitsjahr hat begonnen.<br />

Ich hoffe, Ihr konntet<br />

euch gut erholen, sodass Ihr<br />

mit neuer Kraft den Alltag<br />

meistert.<br />

In die Einrichtungen des Seraphischen<br />

Liebeswerkes sind<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Mitarbeiter<br />

nach den Ferienmonaten<br />

wie<strong>der</strong> zurückgekehrt.<br />

Und auch über eine große<br />

Zahl an Zivildienern und Freiwilligen<br />

dürfen wir uns freuen.<br />

Junge Menschen mit so<br />

viel Einsatzfreude zu erleben,<br />

ist ein beson<strong>der</strong>s Geschenk.<br />

In diesem Heft geht es unter<br />

an<strong>der</strong>em auch um das achtsame<br />

Sprechen. Im Blick auf die<br />

Kin<strong>der</strong> sind wir eingeladen, so<br />

zu sprechen, dass sie uns gut<br />

verstehen. Die einfache Sprache,<br />

aus dem Herzen gesprochen,<br />

kann uns einan<strong>der</strong><br />

näher bringen.<br />

Ein erfreuliche Nachricht darf<br />

ich aus Uganda vermelden.<br />

Dank vieler Spenden konnte<br />

nunmehr das Kin<strong>der</strong>heim <strong>St</strong>.<br />

Clare im Norden von Uganda<br />

fertig gestellt werden. Anfang<br />

Oktober wird diese Einrichtung<br />

im Beisein von Br. Markus<br />

Präg (Präsident des Uganda-Hilfswerks<br />

<strong>der</strong> <strong>Kapuziner</strong>)<br />

und Isidor <strong>St</strong>einhauser (Vizepräsident)<br />

eingeweiht.<br />

Mit großer Freude grüße ich<br />

Euch<br />

<strong>Kapuziner</strong><br />

Sprachentwicklung und Sprachverständnis<br />

Verstehst du mich?<br />

Sprache ist nicht nur das, was<br />

man spricht, son<strong>der</strong>n auch das,<br />

was man versteht. Um Kin<strong>der</strong><br />

in ihrer Sprachentwicklung zu<br />

unterstützen, sollen ihnen<br />

Erwachsene vor allem gut<br />

zuhören.<br />

Der kleine Simon erobert die Welt<br />

mit allen Sinnen, er horcht, greift,<br />

klopft mit dem Spielzeug auf den<br />

Tisch o<strong>der</strong> steckt es in den Mund.<br />

„Beim Bewegen und Begreifen entwickelt<br />

das Kind einen Begriff von<br />

<strong>der</strong> Sache“, erklärt Logopädin Elisabeth<br />

Sandbichler. Wer die Gegenstände<br />

für das kleine Kind benennt,<br />

sollte dabei einfach normal sprechen.<br />

Verkleinerungen und Verniedlichungen<br />

wie „Sitzisitzi“,<br />

„Windele“, „<strong>St</strong>uhlele“, „Heiaheia“<br />

sind unnötig. „Eltern mit Feingefühl<br />

machen das ohnehin richtig“,<br />

beruhigt Elisabeth Sandbichler,<br />

mahnt Eltern aber trotzdem, beim<br />

Sprechenlernen ein gutes Vorbild<br />

zu sein.<br />

Dazu gehört es, Kin<strong>der</strong>n beim Reden<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Wer sich Kin<strong>der</strong>n bewusst zuwendet,<br />

sich auf ihre Augenhöhe begibt<br />

und ihnen dabei in die Augen sieht,<br />

lehrt sie, aufmerksam zu sein.<br />

„Schütten Sie ihr Kind nicht zu,<br />

lassen Sie es selber zu Wort kommen.<br />

Geben sie ihm die<br />

Möglichkeit, selber die richtigen<br />

Worte zu finden“, rät die Logopädin<br />

zu Geduld.<br />

„Wenn Simon in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>schaukel<br />

sitzt und ich ihn anstoße,<br />

haben wir viel Zeit, um längere<br />

Gespräche zu führen“, bestätigt<br />

seine Mutter. „Simon ist dann<br />

aufmerksam und gibt auch gerne<br />

Antworten!“<br />

Richtig richtigstellen<br />

Wenn Kin<strong>der</strong> beim Reden unvollständige<br />

Sätze o<strong>der</strong> falsche Worte<br />

verwenden, ist es nicht ratsam, sie<br />

zu tadeln und auszubessern. Eine<br />

richtige Wie<strong>der</strong>holung kann bestärken<br />

und Vorbild sein: „I Saft<br />

austinkt“ kann man bejahen: „Ja,<br />

du hast den Saft schon ausgetrunken.“<br />

So erlebt das Kind, dass es<br />

verstanden wurde und lernt gleichzeitig<br />

vom guten Vorbild.<br />

Zu viele Fragen verwirren<br />

Wer Kin<strong>der</strong> richtig nachsprechen<br />

o<strong>der</strong> sie ständig Dinge benennen<br />

lässt, hemmt ihre Neugierde und<br />

nimmt ihnen die Freude am<br />

Sprechen. „Wenn die Oma Simon<br />

zu viele Fragen stellt, ist er überfor<strong>der</strong>t.<br />

Er antwortet dann gar<br />

nichts o<strong>der</strong> sagt einfach irgendwas“,<br />

bestätigt auch Simons Mutter.<br />

Fernsehen und CDs<br />

helfen nicht<br />

Kin<strong>der</strong> lernen Sprache nur im Kontakt<br />

mit an<strong>der</strong>en, erklärt Logopädin<br />

Sandbichler. So spricht man zu<br />

Babys oft, in dem man das Gesagte<br />

mit Bewegungen und Blicken begleitet.<br />

Die Kin<strong>der</strong> spüren dabei<br />

durch Betonung und Gesichtsausdruck,<br />

worauf es beim Gesagten<br />

ankommt.<br />

Ob beim Zuhören, wenn die Eltern<br />

sprechen, bei Reim- und Fingerspielen<br />

mit <strong>der</strong> Oma o<strong>der</strong> beim<br />

Geschichtenvorlesen mit Papa o<strong>der</strong><br />

Tante: Durch die Beziehung wird<br />

das Kind in seiner Entwicklung unterstützt.<br />

Eine Frage o<strong>der</strong> nur ein<br />

fragendes Gesicht, und Papa unterbricht,<br />

zeigt auf den benannten<br />

Gegenstand o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holt seinen


5-<strong>2011</strong><br />

Satz mit an<strong>der</strong>en Worten. Das gibt<br />

dem Kind die Möglichkeit, das<br />

Gesagte wirklich zu verstehen.<br />

Kein Verständnis<br />

vortäuschen<br />

Wer kleine Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit<br />

Sprachschwierigkeiten nicht versteht,<br />

darf das auch zugeben.<br />

„Was hast du gemeint? Kannst du<br />

es mir zeigen? Ist es hier im Zimmer?<br />

Sollen wir die Oma fragen?“<br />

Die Fragen zeigen, dass das Kind<br />

ernst genommen wird und helfen<br />

ihm, die richtigen Worte zu finden.<br />

Handbewegungen o<strong>der</strong> vertraute<br />

Personen können helfen, das<br />

Gesagte zu verstehen.<br />

Sprache besteht nicht nur aus<br />

Sprechen, gibt Elisabeth Sandbichler<br />

zu bedenken. Ebenso wichtig ist<br />

das Verständnis für das Gesagte.<br />

Deshalb ist es wichtig, Kin<strong>der</strong> beim<br />

Sprechen zu beobachten. Wer sein<br />

Kind ansieht, merkt, ob es den Satz<br />

ERZIEHUNG HEUTE 3<br />

verstanden hat o<strong>der</strong> ob es einfachere<br />

Worte braucht.<br />

Kin<strong>der</strong> lernen vor allem durch<br />

Zuhören, das bestätigt auch Simons<br />

Mutter. So überrascht <strong>der</strong> Kleine<br />

seine Eltern laufend mit neuen<br />

Worten und Sätzen, die er aufgeschnappt<br />

hat.<br />

Dialekt erlaubt?<br />

Die Sprache des Herzens<br />

„Je<strong>der</strong> sollte so mit dem Kind<br />

sprechen, wie er o<strong>der</strong> sie es<br />

gewohnt ist und <strong>der</strong> Sprache seines<br />

Herzens folgen“, erklärt Sandbichler.<br />

Ob Deutsch, Dialekt o<strong>der</strong> eine<br />

an<strong>der</strong>e Muttersprache: Wichtig ist,<br />

dass ein Kind lernt, sich in einer<br />

Sprache gut auszudrücken.<br />

Die Eltern von Simon geben sich<br />

Mühe, lesen aus Büchern vor und<br />

schwächen ihren Dialekt ab. Der<br />

Bub übernimmt diese Sprache und<br />

spricht auch Dialektsätze in <strong>der</strong> Art<br />

seiner Eltern nach.<br />

Gefühle in Worte fassen<br />

Wutausbrüche, Enttäuschungen und<br />

Aggression erleben Kin<strong>der</strong> wie<br />

Erwachsene. Wenn das Schlimmste<br />

vorbei ist, lässt die Logopädin<br />

Kin<strong>der</strong> davon berichten. „Jetzt<br />

klopft dein Herz“ o<strong>der</strong> „Jetzt hat<br />

sich alles zusammengezogen – da<br />

habe ich schreien müssen.“ In <strong>der</strong><br />

Nacherzählung gelingt es, körperliche<br />

Zustände und Gefühle zu benennen.<br />

So lernen Kin<strong>der</strong> auszusprechen, wie<br />

es ihnen geht. „Wenn Simon etwas<br />

Tolles erlebt hat, will er das unbedingt<br />

daheim noch einmal erzählen.<br />

Mit ein bisschen Unterstützung<br />

gelingt es ihm auch, das Geschehene<br />

und seine Freude auszudrücken“,<br />

ergänzt seine Mutter.<br />

PS<br />

Elisabeth Sandbichler arbeitet seit 34<br />

Jahren als Logopädin und Lehrerin<br />

im Elisabethinum in Axams.


4 FÜR GEIST UND SEELE<br />

5-<strong>2011</strong><br />

Engel: nicht zu sehen, aber immer da<br />

Der Glaube an die Existenz <strong>der</strong><br />

Engel ist in den Herzen vieler<br />

Menschen stark verankert. Beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> Glaube an einen<br />

persönlichen Schutzengel.<br />

An nahezu 300 <strong>St</strong>ellen <strong>der</strong> Bibel<br />

wird über Engel und <strong>der</strong>en Wirken<br />

teils sehr ausführlich berichtet. Neben<br />

dem Zeugnis in <strong>der</strong> Heiligen<br />

Schrift finden wir sie auch in <strong>der</strong><br />

Feier <strong>der</strong> Liturgie. Selbst Menschen<br />

werden als „gute Engel“ bezeichnet.<br />

Engel sind geistige Wesen, die<br />

von Gott erschaffen wurden. Sie<br />

sind für unsere Augen unsichtbar.<br />

Drei Engel sind uns mit Namen bekannt:<br />

Es handelt sich um die drei<br />

Erzengel: Michael, Gabriel und Raphael.<br />

Der Name Michael bedeutet,<br />

„Wer ist wie Gott“. Der Name Gabriel<br />

heißt „Kraft Gottes“. Der Name<br />

Raphael meint „Gott heilt“. Ihr Fest<br />

feiern wir am 29. September.<br />

Wenn wir das Wort „Engel“ aus<br />

dem Hebräischen übersetzen, so ist<br />

dies gleichbedeutend mit den Worten<br />

„Bote“ und „Gesandter“. Man<br />

könnte die Engel durchaus als Mittler<br />

zwischen Gott und den Menschen<br />

bezeichnen.<br />

Als Boten Gottes bieten sie Schutz<br />

und Hilfe für alle, die Gott im Gebet<br />

anrufen. Sie sorgen aber auch<br />

für die Umsetzung <strong>der</strong> Pläne Gottes<br />

auf dieser Erde. Im Neuen Testament<br />

stehen die Engel in einer engen<br />

Beziehung zur Menschwerdung<br />

Gottes. So verkünden die Engel die<br />

Geburt Jesu, zeigen sich den Menschen<br />

in ihrer sichtbaren Gestalt<br />

und sind auch bei <strong>der</strong> Auferstehung<br />

Jesu präsent.<br />

Wie uns die Bibel lehrt, sind sie allesamt<br />

dienstbare Geister, ausgesandt<br />

zum Dienst für die Menschen.<br />

Dabei steht immer <strong>der</strong> Wille Gottes<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. Seine Engel sind<br />

lediglich gesandt, dem Menschen<br />

© Radoslaw Celewicz<br />

den Weg zu Gott hin aufzuzeigen.<br />

Wir dürfen unseren Herrn zwar bitten,<br />

dass Er uns einen Engel sendet,<br />

aber wir können diesen Engel nicht<br />

auf Abruf bestellen.<br />

So sollten wir den Schutzengel und<br />

die an<strong>der</strong>en Engel um ihren Beistand<br />

bitten, wenn wir unser Tagewerk<br />

beginnen, beim Autofahren,<br />

in <strong>der</strong> Schule, im Grunde in allen<br />

Bereichen menschlichen Lebens.<br />

Wir Menschen betrachten unser Leben<br />

und die Welt ja immer nur als<br />

<strong>St</strong>ückwerk, unser Herr hingegen<br />

sieht die Welt, die Er geschaffen<br />

hat, in ihrer Gesamtheit. Daher sind<br />

manche Hilfsaktionen Gottes durch<br />

seine Engel für uns häufig erst<br />

nachträglich verständlich.<br />

Eine wichtige Aufgabe <strong>der</strong> Engel<br />

dürfen wir natürlich nicht vergessen:<br />

ihr Kampf gegen die Mächte<br />

des Bösen. Die Bibel erwähnt, dass<br />

es gefallene Engel gibt, die sich bewusst<br />

von Gott abgewandt haben<br />

und als Engel <strong>der</strong> Finsternis auf Erden<br />

ihr Unwesen treiben. In dieser<br />

Situation erinnere ich mich an den<br />

Liedvers von Dietrich Bonhoeffer:<br />

„Von guten Mächten wun<strong>der</strong>bar geborgen,<br />

erwarten wir getrost, was<br />

kommen mag. Gott ist mit uns am<br />

Abend und am Morgen und ganz<br />

gewiss an jedem neuen Tag.“<br />

Nehmen wir Gottes Leitung in unserem<br />

Leben an. So möchte ich<br />

meine Gedanken über die Engel mit<br />

einem Gebet abschließen:<br />

„Der Herr sende einen Engel<br />

vor Dir her, <strong>der</strong> Deinen Weg bereitet.<br />

Der Herr sende einen Engel<br />

hinter Dir her, damit <strong>der</strong> Feind Dir<br />

nicht in den Rücken fallen kann.<br />

Der Herr sende einen Engel<br />

an Deine Seite, <strong>der</strong> Dich stützt und<br />

trägt, wann immer es nötig ist.“<br />

Dies wünscht Br. Erich


5-<strong>2011</strong><br />

Vor fast 20 Jahren begann das<br />

Seraphische Liebeswerk <strong>der</strong><br />

<strong>Kapuziner</strong>, Kin<strong>der</strong>n in Afrika<br />

zu helfen. Im Norden von<br />

Uganda hatten brutale Räuberbanden<br />

und tödliche<br />

Krankheiten unzählige Kin<strong>der</strong><br />

zu Waisen gemacht.<br />

In vielen Familien gab es keine Erwachsenen.<br />

Im Schutz von geistlichen<br />

Schwestern erhielten die Kin<strong>der</strong><br />

ein Dach über dem Kopf, Essen<br />

und alles Nötige für den Schulbesuch.<br />

„Wer in einer Schule aufgenommen<br />

ist, tut alles für den<br />

Schulerfolg“, berichtet Roberto, ein<br />

befreundeter Combonimissionar.<br />

Selbst ein einfacher Schlafplatz in<br />

einem riesigen Schlafsaal eines Internates<br />

ist heiß begehrt. Denn hier<br />

gibt es abends Licht zum Lernen<br />

und alle Tage zu essen. Am Land<br />

hingegen leben viele mit ein paar<br />

Ziegen in einfachen Hütten, ohne<br />

Brunnen und oft ohne das Geld für<br />

die nötige Schuluniform. Geld für<br />

Schulsachen, eine Schuluniform,<br />

UGANDA 5<br />

Ein guter Platz für Kin<strong>der</strong><br />

Neue größere Kin<strong>der</strong>unterkünfte sollen weiteren Waisenkin<strong>der</strong>n Platz bieten.<br />

Bru<strong>der</strong> Markus und Isidor <strong>St</strong>einhauser<br />

verfolgen die Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit<br />

Freude.<br />

die Sicherheit, jeden Tag ein Essen<br />

zu haben, das sind Dinge, die sich<br />

viele Familien nicht leisten können.<br />

Im neuen Kin<strong>der</strong>heim <strong>St</strong>. Clare<br />

werden 200 Mädchen und Buben<br />

leben und zur Schule gehen<br />

können. Das Uganda-Hilfswerk <strong>der</strong><br />

<strong>Kapuziner</strong> sucht noch ganz dringend<br />

Paten und Spenden.<br />

Neubau fertiggestellt<br />

Der Bau neuer größerer Räumlichkeiten<br />

für die Kin<strong>der</strong> und Mitarbeiter,<br />

Wasserbrunnen, Abwasserreinigung,<br />

Wirtschaftsräume waren<br />

eine große Herausfor<strong>der</strong>ung. Nach<br />

20 Monaten Bauzeit ist das neue<br />

Kin<strong>der</strong>heim <strong>St</strong>. Clare endlich fertig.<br />

Bru<strong>der</strong> Markus (Präsident des<br />

Uganda-Hilfswerkes <strong>der</strong> <strong>Kapuziner</strong>)<br />

und Isidor <strong>St</strong>einhauser (Vizepräsident)<br />

sind am 1. Oktober zu<br />

den Einweihungsfestlichkeiten vor<br />

Ort, um mit den Kin<strong>der</strong>n, Schwestern<br />

und <strong>der</strong> ganzen Bevölkerung<br />

die Einrichtungen zu eröffnen.<br />

Viele ehemalige Kin<strong>der</strong> haben sich<br />

zur Feier angemeldet. Junge Männer<br />

und Frauen, die inzwischen<br />

studieren, Arbeit gefunden haben<br />

o<strong>der</strong> bereits eine eigene Familie<br />

gegründet haben. Sie besuchen die<br />

Schwestern, die sich seit Jahren<br />

liebevoll um die jungen Leute<br />

kümmern. Sie kennen auch die<br />

österreichischen Besucher und berichten<br />

stolz und dankbar von<br />

ihrem Lebensweg. Fotos, Gruß und<br />

Dankesworte werden ausgetauscht.<br />

„Wenn das unsere Paten in Öster-<br />

reich erleben könnten, würde auch<br />

ihnen das Herz übergehen“, meinen<br />

Br. Markus und Isidor <strong>St</strong>einhauser,<br />

die unermüdlich Paten für<br />

die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Region suchen.<br />

<strong>Kapuziner</strong> P. Heinrich, Präses des<br />

SLW-Altötting, ist ebenfalls Partner<br />

des Kin<strong>der</strong>dorfes. Er berichtet:<br />

„Wir übergeben das Kin<strong>der</strong>heim<br />

am Tag <strong>der</strong> Einweihung offiziell in<br />

die Hand <strong>der</strong> Diözese Lira. Aber<br />

wir haben für zunächst zehn Jahre<br />

die Kosten für den Unterhalt <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> und für nötige Anschaffungen<br />

garantiert. Es gibt ja keine eigenen<br />

Mittel und kein Einkommen.<br />

Deshalb DANKE für jede Hilfe!“<br />

Aktuelle Berichte und Bil<strong>der</strong> im<br />

nächsten <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong>-<strong>Blatt</strong>. PS<br />

Die Schwestern kümmern sich um die<br />

Kin<strong>der</strong>schar.<br />

Jede Spende zählt<br />

Spendenkonto<br />

Bank Austria –<br />

BLZ 12000 – Kto. 85015273500<br />

Seraphisches Liebeswerk<br />

<strong>der</strong> <strong>Kapuziner</strong><br />

Kennwort „Ugandahilfe“<br />

IBAN: AT121200085015273500 –<br />

BIC: BKAUATWW<br />

Informationen über persönliche<br />

Patenschaft:<br />

Uganda-Hilfswerk<br />

<strong>der</strong> <strong>Kapuziner</strong>, SLW<br />

Isidor <strong>St</strong>einhauser<br />

Rennweg 19<br />

6020 Innsbruck<br />

Tel. 0512/571039<br />

e-mail: <strong>slw</strong>.isidor@aon.at


6<br />

Als Martin Schatz 1999 zum Zivildienst<br />

im Haus Franziskus antritt,<br />

hat er keine Vorstellung von <strong>der</strong><br />

Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen.<br />

„Ich wollte möglichst schnell fertig<br />

werden und dann weg“, erinnert<br />

er sich. Als 19-jähriger Handelsschüler<br />

begleitet er Bewohner<br />

beim Sport, hilft bei Fahrtendiensten<br />

und beim Essen und verliert<br />

so rasch die anfänglichen Berührungsängste.<br />

„Ich habe hier<br />

mehr gelernt als in den 19 Jahren<br />

zuvor“, meint er. Das Lächeln und<br />

die gute Laune <strong>der</strong> Bewohner –<br />

auch die Geselligkeit im Haus<br />

schätzt er heute noch. „Viele meiner<br />

Freunde sind Bewohner, Mitarbeiter<br />

und Praktikantinnen, die<br />

ich hier kennengelernt habe!“ Das<br />

ist wohl einer <strong>der</strong> Gründe, weshalb<br />

er auch nach <strong>der</strong> Rückkehr ins Berufsleben<br />

weiterhin den Kontakt<br />

JAHR DER FREIWILLIGEN 5-<strong>2011</strong><br />

Nach Feierabend beginnt die Arbeit<br />

Martin Schatz und Claudia <strong>St</strong>rehle sind zwei von 16 Ehrenamtlichen im Haus Franziskus<br />

Ziehen gern singend durch die <strong>St</strong>adt:<br />

Claudia <strong>St</strong>rehle und Eva Drach<br />

hält. Seit zwölf Jahren<br />

kommt Martin<br />

Schatz jeden Freitagnachmittag<br />

ins<br />

Haus Franziskus,<br />

geht mit Bewohnern<br />

spazieren, ins Theater,<br />

assistiert beim<br />

Essen, bei Erledigungen<br />

und nimmt<br />

sich Zeit für die<br />

Menschen.<br />

„Der Nachmittag hier<br />

ist für mich ein Fixpunkt<br />

in <strong>der</strong> Woche.<br />

Wenn ich das nicht<br />

hätte, würde mir was<br />

fehlen. Wenn ich mit<br />

dem Dienst fertig<br />

bin, freue ich mich<br />

schon auf den nächsten<br />

Freitag.“<br />

Auch Claudia <strong>St</strong>rehle<br />

besucht freitags nach<br />

Dienstschluss immer<br />

wie<strong>der</strong> Bewohner im<br />

Haus Franziskus.<br />

„Ich bin keine Fachkraft, aber Spazierengehen<br />

tu ich gern“, erklärt<br />

Claudia <strong>St</strong>rehle, die regelmäßig mit<br />

Sabrina Ortner o<strong>der</strong> Eva Drach<br />

durch die <strong>St</strong>adt rollt. Den Passanten<br />

zusehen und beim Gehen die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Jahreszeiten beobachten.<br />

<strong>St</strong>unden, die alle genießen:<br />

„Wenn wir unterwegs sind,<br />

vergesse ich Arbeit und <strong>St</strong>ress und<br />

bin da ganz in <strong>der</strong> Gegenwart. Das<br />

ist eine beson<strong>der</strong>e Zeit!“<br />

„Das Leben ist so gut zu mir.<br />

Da möchte auch ein klein<br />

wenig zurückgeben.“<br />

Claudia <strong>St</strong>rehle<br />

Claudia <strong>St</strong>rehle und Eva Drach singen<br />

gern. So reicht ein einfaches<br />

„Lalala“ von Eva – schon singen<br />

beide wohlgelaunt los. „Ich wollte<br />

immer gern Kin<strong>der</strong>gärtnerin werden.<br />

Jetzt kann ich meine spielerische<br />

A<strong>der</strong> auf diese Art ausleben“,<br />

meint Frau <strong>St</strong>rehle und lacht.<br />

Mit ihrer heiteren Art kommen die<br />

beiden aber nicht überall gut an:<br />

„So wie sich Eva freut, damit können<br />

die Leute nicht gut umgehen“,<br />

bemerkt Frau <strong>St</strong>rehle. Sie erzählt<br />

von verunsicherten Menschen, die<br />

wegschauen und ihre Kin<strong>der</strong> wegziehen.<br />

„Eva, die freundlich auf<br />

Leute zugeht und vor allem Kin<strong>der</strong><br />

grüßt, muss oft mit Enttäuschung<br />

feststellen, dass diese den Gruß<br />

nicht erwi<strong>der</strong>n.“ Dabei kennt Frau<br />

<strong>St</strong>rehle auch an<strong>der</strong>e Beispiele. „Irland<br />

hat kaum Betreuungseinrichtungen.<br />

Da werden Freiwillige eingeteilt,<br />

und je<strong>der</strong> macht mit. Das ist<br />

dort etwas ganz Normales”, erklärt<br />

die Innsbruckerin.<br />

Zwei <strong>St</strong>unden mit einem Menschen<br />

zu verbringen ist ihr Beitrag. „Ich<br />

nehmen mir für sie Zeit. Das ist<br />

Aufmerksamkeit nur für sie“, erklärt<br />

Frau <strong>St</strong>rehle und betont, wie<br />

beglückt sie oft selber nach dem<br />

Ausflug nach Hause fährt. „Sabrina<br />

o<strong>der</strong> Eva machen mir das Herz auf.<br />

Das wissen die beiden gar nicht,<br />

wie gut sie mir tun!“ PS<br />

Martin Schatz hilft seit zwölf Jahren<br />

ehrenamtlich.


5-<strong>2011</strong><br />

Günther Nowotny aus Salzburg hat<br />

von Geburt an spastische Lähmungen.<br />

Im Alter von zwei Jahren bringen<br />

ihn die Eltern in eine Klinik<br />

nach Hermagor, wo er den Kin<strong>der</strong>garten<br />

und die Schule besucht und<br />

gehen lernt. 1974 übersiedelt <strong>der</strong><br />

Neunjährige ins neue Elisabethinum<br />

nach Axams. „Wir haben dort<br />

alles gelernt“, erinnert sich Günther<br />

Nowotny und erzählt vom Sockenwaschen,<br />

vom Mithelfen in <strong>der</strong><br />

Gruppenküche, Abwaschen und<br />

Frühstück holen. Seine Bubengruppe<br />

beschreibt er als „eine richtig<br />

nette Familie. Je<strong>der</strong> machte, was er<br />

konnte. Wir haben geholfen aufzuräumen<br />

o<strong>der</strong> jemanden anzuziehen.“<br />

Geburtstagsfeiern sind beson<strong>der</strong>s<br />

beliebt. Die Buben helfen beim<br />

Dekorieren, um an<strong>der</strong>en eine Freude<br />

zu machen.<br />

Es waren eigentlich für mich<br />

die schönsten sieben Jahre.<br />

Günther Nowotny über<br />

seine Zeit im Elisabethinum<br />

Günthers Eltern trennen sich – er<br />

kann kaum mehr nach Hause. Das<br />

belastet den Buben beson<strong>der</strong>s vor<br />

den Schulferien schwer. Seine<br />

Schulleistungen verschlechtern sich.<br />

Eine zweite Familie<br />

Lehrerin Maria Merhard kümmert<br />

sich um ihn und bringt den Zehnjährigen<br />

in den Sommerferien bei<br />

ihrer Schwester in Pettneu unter.<br />

Hier verbringt er fortan die Schulferien<br />

und später auch die Wochenenden.<br />

„Familie Köfler ist echt meine<br />

zweite Familie geworden“, meint<br />

er dankbar. Zuerst hat er auf dem<br />

Bauernhof zugeschaut und bald<br />

auch selber angepackt: Holz<br />

schlichten, Heu machen, <strong>St</strong>all ausmisten,<br />

Kühe putzen und einmal<br />

versucht, eine Kuh zu melken, erin-<br />

KINDER VON DAMALS<br />

Wie ein <strong>St</strong>ehaufmandl<br />

Günther Nowotny ist heute im Haus Franziskus beschäftigt. Als gewählter Bewohnervertreter<br />

achtet er auf die Interessen aller betreuten Menschen.<br />

nert er sich schmunzelnd. „Ich<br />

konnte damals noch selber gehen“,<br />

erklärt er und erzählt, wie er sich<br />

sogar im Holzschnitzen übte.<br />

Mit 16 Jahren verlässt Nowotny<br />

das Elisabethinum und zieht zu seiner<br />

Tante. In <strong>St</strong>. Gilgen macht er<br />

eine Gärtnerlehre, arbeitet später<br />

als Hausmeister in Salzburg. Doch<br />

die schwere Arbeit rächt sich: Halswirbel<br />

verengen sich und lähmen<br />

bald seine Beine, Arme und Mund.<br />

Viele Ärzte halten das für nicht behandelbar.<br />

Doch die Tante findet einen<br />

Arzt, <strong>der</strong> eine riskante Operation<br />

wagt. Langsam lernt Günther<br />

Nowotny wie<strong>der</strong> zu sprechen und<br />

seine Arme zu bewegen. In <strong>der</strong> Lebenshilfe<br />

Salzburg beginnt er wie<strong>der</strong><br />

zu arbeiten.<br />

Er pflegt auch den Kontakt zu ehemaligen<br />

Schulkollegen und den<br />

geistlichen Schwestern im Elisabethinum<br />

und besucht regelmäßig<br />

Axams.<br />

Auf einem Sportturnier lernt er<br />

1997 eine junge behin<strong>der</strong>te Sportlerin<br />

aus Tirol kennen – und verliebt<br />

sich. Bald darauf zieht er zu ihr<br />

nach Innsbruck ins Haus Franziskus,<br />

wo beide wohnen und arbeiten.<br />

Nowotny bringt es als Boccia-<br />

Sportler zum <strong>St</strong>aatsmeister und<br />

wird im Haus zum Bewohnervertreter<br />

gewählt.<br />

2008 übersiedelt er mit seiner Verlobten<br />

in eine gemeinsame Wohnung.<br />

„Es war ein Sprung ins kalte<br />

Wasser, aber heute geht es uns sehr<br />

gut“, versichert <strong>der</strong> 45-Jährige.<br />

Sich das Leben selber zu organisieren,<br />

ist auch mit Hilfskräften eine<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ung. Doch die<br />

Eigenständigkeit möchten die beiden<br />

nicht mehr missen. PS<br />

7


8<br />

Sag es einfach!<br />

Leichte Sprache macht schwierige<br />

Texte verständlich. So können<br />

Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

Gesetzestexte, Beipackzettel<br />

o<strong>der</strong> Formulare besser<br />

verstehen.<br />

Das SLW in Tirol spricht viele Sprachen.<br />

Nicht nur Deutsch, Türkisch,<br />

Englisch o<strong>der</strong> Italienisch; auch Gebärdensprachen,<br />

Sprache mit Hilfe<br />

von Bildsymbolkarten o<strong>der</strong> elektronische<br />

Kommunikationshilfen sind<br />

im Einsatz. Gebärden, Bildsymbole<br />

o<strong>der</strong> Sprachcomputer werden dann<br />

verwendet, wenn sich Menschen<br />

nicht o<strong>der</strong> nur eingeschränkt mittels<br />

Lautsprache ausdrücken können.<br />

Man spricht dann von „Unterstützter<br />

Kommunikation“. Es gibt<br />

viele Gründe, weshalb Menschen<br />

nicht sprechen können: Angeborene<br />

Behin<strong>der</strong>ungen, Erkrankungen<br />

(wie z. B. Multiple Sklerose o<strong>der</strong><br />

Schlaganfälle) o<strong>der</strong> Unfälle können<br />

dazu führen, dass Menschen Unterstützte<br />

Kommunikation anwenden,<br />

um sich auszudrücken.<br />

Eine gemeinsame Aufgabe<br />

Die Logopädinnen und Logopäden<br />

im SLW üben mit nicht sprechenden<br />

Menschen die Anwendung von Unterstützter<br />

Kommunikation. Ziel ist<br />

Dieses Symbol kennzeichnet Texte in<br />

„Leichter Sprache“.<br />

MENSCHENRECHTE<br />

es, die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben zu erleichtern. Diese<br />

Aufgabe kann nur gemeinsam bewältigt<br />

werden: Es ist immer <strong>der</strong><br />

Mensch mit Behin<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> entscheidet,<br />

welche Form von Unterstützter<br />

Kommunikation für ihn<br />

passend ist. Das gesamte Umfeld des<br />

Menschen, <strong>der</strong> sich mit Hilfe von<br />

Unterstützter Kommunikation ausdrückt,<br />

muss einbezogen werden.<br />

Die schönsten Bildsymbole und die<br />

einfallsreichsten Gebärden sind<br />

wertlos, wenn sie von an<strong>der</strong>en Menschen<br />

nicht verstanden werden. Diesen<br />

Austausch zwischen nicht sprechenden<br />

und sprechenden Menschen<br />

zu erreichen, ist eine <strong>der</strong> großen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen beim Einsatz<br />

von Unterstützter Kommunikation.<br />

Verschiedene Menschen –<br />

gleiche Rechte<br />

Für Menschen mit geringen sprachlichen<br />

Fähigkeiten gibt es eine beson<strong>der</strong>e<br />

Form <strong>der</strong> Sprache, die es<br />

ihnen ermöglicht, auch schwierige<br />

Text gut zu verstehen. Diese Sprache<br />

wird „Leichte Sprache“ genannt.<br />

Sie ist wie die Unterstützte<br />

Kommunikation eine Form <strong>der</strong> Barrierefreiheit.<br />

Wer<br />

sich in Leichter<br />

Sprache ausdrückt,<br />

sagt zum<br />

Beispiel nicht:<br />

„Herr Müller<br />

nimmt eine beruflicheRehabilitationsmaßnahme<br />

in Anspruch.“ Er<br />

sagt stattdessen:<br />

„Herr Müller hatte<br />

einen schweren<br />

Unfall. Jetzt lernt<br />

er einen an<strong>der</strong>en<br />

Beruf.“ Wer versucht,<br />

in Leichter<br />

Sprache zu spre-<br />

chen o<strong>der</strong> zu<br />

schreiben, wird<br />

schnell feststel-<br />

5-<strong>2011</strong><br />

len: Leichte Sprache sieht einfach<br />

aus, aber sie ist ganz schön schwer.<br />

Deshalb gibt es auch eine Reihe<br />

von Regeln für die richtige Verwendung<br />

von Leichter Sprache. Dazu<br />

gehört auch, dass ein Text in Leichter<br />

Sprache durch jene Menschen<br />

geprüft werden soll, für die er geschrieben<br />

ist. Haben diese Prüfer<br />

den Text nicht verstanden, ist er<br />

noch zu schwierig und muss einfacher<br />

geschrieben werden.<br />

Im SLW beschäftigen sich seit einiger<br />

Zeit die Lehrerin Carina Berner<br />

und die Logopädin Elisabeth Sandhofer<br />

(beide Elisabethinum) intensiv<br />

mit Leichter Sprache. Und seit<br />

kurzer Zeit informiert das SLW im<br />

Internet unter www.<strong>slw</strong>.at in Leichter<br />

Sprache über seine Aufgaben<br />

und Ziele. Enes Sertkaya, <strong>der</strong><br />

Schulsprecher des Elisabethinums,<br />

und Mücahit Elverdi, <strong>der</strong> mittels<br />

Sprachcomputer kommuniziert, haben<br />

die Inhalte für das Internet geprüft<br />

und zu schwierige Formulierungen<br />

vereinfacht. Ein wichtiger<br />

Satz in diesem Text lautet nun:<br />

„Wir sind alle verschieden. Aber<br />

alle Menschen haben Menschen-<br />

Rechte“.<br />

KV<br />

Aushang am grünen Brett des Elisabethinums: Damit Sprache<br />

ohne Worte funktioniert, müssen Gebärden von allen verstanden<br />

werden.


5-<strong>2011</strong><br />

Viele Kin<strong>der</strong> haben Mühe, die<br />

Sprache <strong>der</strong> Erwachsenen zu<br />

verstehen. Ein Projekt im Elisabethinum<br />

soll Erwachsenen<br />

helfen, bewusster mit den<br />

Kin<strong>der</strong>n zu sprechen.<br />

Die Klasse <strong>der</strong> „Wilden Kerle” geht<br />

heute in den Garten. Die junge<br />

Praktikantin erklärt Nadine noch<br />

rasch, was sie erledigen soll: „Bevor<br />

wir dann hinausgehen, gehst du<br />

noch aufs Klo und räumst deine<br />

Schulsachen weg. Das Gesicht<br />

musst du dir auch noch waschen<br />

und…“ Nadine schaut sie mit<br />

großen Augen an – was sie tun soll,<br />

weiß sie nicht.<br />

„Viele Kin<strong>der</strong> im Elisabethinum<br />

haben ein eingeschränktes Verständnis<br />

für Sprache“, erklärt Logopädin<br />

Elisabeth Sandbichler.<br />

Gemeinsam mit Lehrerin Carina<br />

Berner hilft sie Mitarbeitern, eine<br />

SLW-NACHRICHTEN 9<br />

Die Kunst <strong>der</strong> „Leichten Sprache“<br />

Ludwig und Logopädin Elisabeth Sandbichler<br />

besprechen vor dem Kochen, was zu tun ist.<br />

verständliche Sprache zu<br />

finden. Komplexe Informationen<br />

werden dabei<br />

aufgeteilt:<br />

Nadine musst du aufs<br />

Klo – ja o<strong>der</strong> nein?<br />

Erstens: räum deine<br />

Schulsachen auf.<br />

Zweitens: wasche dein<br />

Gesicht.<br />

Weniger ist mehr<br />

Lehrerinnen und Betreuer<br />

bemühen sich heuer<br />

verstärkt um „Leichte<br />

Sprache“.<br />

Schuldirektor Beier war<br />

überrascht, dass auch ältere<br />

Schüler überfor<strong>der</strong>t<br />

sein können. Nach einem<br />

Gespräch mit den Schulsprechern<br />

gibt er beiden<br />

ein Protokoll, auf dem<br />

alles festgehalten ist.<br />

„Das versteh ich nicht!“,<br />

klagt Laura und hält dem<br />

Direktor das <strong>Blatt</strong> hin.<br />

„Das war ein übliches<br />

Protokoll. Aber ich hab damals<br />

gelernt, mich einfacher auszudrücken“,<br />

meint <strong>der</strong> Pädagoge heute.<br />

Auf Anschlagtafeln, bei Ansagen<br />

und im Gottesdienst: Um möglichst<br />

viele Kin<strong>der</strong> zur erreichen, wird das<br />

Gesagte vereinfacht und verdeutlicht:<br />

Einmal erzählt Jesus eine<br />

Geschichte:<br />

Ein Bauer sät Samenkörner<br />

auf den Acker.<br />

Der Bauer geht schlafen.<br />

Es wird Nacht. Es wird Tag.<br />

Es wird Nacht. Es wird Tag.<br />

Die Zeit vergeht.<br />

Die Samenkörner wachsen.<br />

Auch wenn etwas schon war o<strong>der</strong><br />

erst kommt, kann man die Gegenwartsform<br />

verwenden. <strong>St</strong>att:<br />

Wir werden am Donnerstag<br />

einen Ausflug machen.<br />

verwendet Leichte Sprache die<br />

Gegenwart:<br />

Wir machen einen Ausflug.<br />

Am Donnerstag.<br />

Tun ist wichtiger als Sprechen<br />

Son<strong>der</strong>pädagoge Hans Son<strong>der</strong>egger<br />

achtet bei Kin<strong>der</strong>n genau auf das<br />

Sprachverständnis. Grundlage dafür<br />

ist, dass ein Kind sich einen Begriff<br />

von einer Sache macht. Dazu muss<br />

das Kind den Gegenstand auch<br />

wirklich angreifen. Therapeuten assistieren<br />

beim Greifen und helfen<br />

dem Kind, die richtigen Worte zu<br />

finden.<br />

Sprachverständnis<br />

Auch im Alltag passiert es, dass das<br />

Gegenüber nicht reagiert, wie man<br />

es erwartet. „Anstatt zu raten ob<br />

<strong>der</strong>jenige eingeschnappt, faul,<br />

trotzig, unaufmerksam o<strong>der</strong> frech<br />

ist – sollten wir fragen, ob er uns<br />

richtig verstanden hat“, meint<br />

Sandbichler.<br />

Klaus Springer, Hausleiter im Elisabethinum<br />

freut sich über diese Unterstützung:<br />

„Leichte Sprache ist<br />

eine Hilfe, die Welt zu verstehen.<br />

Ein Schlüssel, um am Leben <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft teilzuhaben.“<br />

PS<br />

Beim Kochen Deutsch lernen.


10 SLW NACHRICHTEN<br />

5-<strong>2011</strong><br />

SLW-Mitgliedsbeitrag 2012<br />

Seit Einführung des Euros im Jahr<br />

2001 blieb <strong>der</strong> Mitgliedsbetrag für<br />

Bezieher des <strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong>-<strong>Blatt</strong>es<br />

gleich. Ab 2012 bitten wir Mitglie<strong>der</strong><br />

um neun Euro. Diese Jahresspende<br />

finanziert die Arbeit mit<br />

und für Kin<strong>der</strong> und Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung.<br />

So zahlt jedes Mitglied 75 Cent im<br />

Monat für eine gute Sache. Zählt<br />

man alle Mitgliedsbeiträge zusammen,<br />

ergibt das rund 70.000 € im<br />

Jahr. Eine große Hilfe, um jungen<br />

Menschen beizustehen. DANKE!<br />

SLW-Kin<strong>der</strong>garten<br />

6020 Innsbruck, <strong>Kapuziner</strong>gasse 4a<br />

� 0512/583 269 • kin<strong>der</strong>garten@<strong>slw</strong>.at<br />

Die ältesten Kin<strong>der</strong> des SLW-Kin<strong>der</strong>gartens<br />

wurden im Juli mit<br />

Schultüten verabschiedet. „Die<br />

Kin<strong>der</strong> wachsen – und einmal<br />

kommt die Zeit zu gehen“, meint<br />

Kin<strong>der</strong>gartenleiterin Michaela<br />

<strong>St</strong>ampfer und wünscht den Kin<strong>der</strong>n<br />

im Namen <strong>der</strong> Kolleginnen<br />

einen guten Schulbeginn.<br />

Haus Franziskus –<br />

Wohngemeinschaften und crea-reha<br />

6020 Innsbruck, Elisabethstraße 2<br />

� 0512/582440 • franziskus@<strong>slw</strong>.at<br />

Ein paar Tage außer Haus<br />

Im Juli verbrachten Bewohner vom<br />

Haus Franziskus eine schöne Woche<br />

im bayerischen Kurort Bad<br />

Aibling. Die Fünf verbrachten geruhsame<br />

Tage und laue Sommerabende<br />

mit Tanz. Nach dem Kuraufenthalt<br />

mit Schwimmen, Massagen,<br />

Ausflüge nach Rosenheim<br />

meinte Sabrina O.: „Es war einfach<br />

nur fein!“<br />

Alle sind willkommen<br />

Pfarren, Vereine und <strong>Soziale</strong>inrichtungen<br />

aus <strong>der</strong> Nachbarschaft vom<br />

Haus Franziskus feierten mit Politikern<br />

aus <strong>St</strong>adt und Land am 8.<br />

Juli ein Fest <strong>der</strong> guten Nachbarschaft.<br />

Elisabethinum<br />

6094 Axams, Mailsweg 2<br />

� 05234/68277 • elisabethinum@<strong>slw</strong>.at<br />

Ferienbetreuung<br />

Bis August genossen Kin<strong>der</strong> mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung die Ferienbetreuung<br />

im Elisabethinum: Endlich Zeit für<br />

lange Ausflüge zum <strong>St</strong>reichelzoo,<br />

zum See, zum Minigolf. Mit dem<br />

Dreirad fahren, spielen, Eis essen,<br />

grillen, backen… dafür sind die Ferien<br />

da!<br />

Spieletag als Geschenk<br />

Am 27. Juni veranstalteten Kin<strong>der</strong>gartenschülerInnen<br />

(KBAKiP)<br />

für die Kin<strong>der</strong> vom Elisabethinum<br />

eine „Reise um die Welt“. Basteln,<br />

Verkleiden, Geschicklichkeitsspiele,<br />

Geschichten aus fremden Län<strong>der</strong>n<br />

standen ebenso am Programm wie<br />

Lie<strong>der</strong> aus Österreich, bei denen<br />

die Kin<strong>der</strong> begeistert mitmachten.<br />

Bubenburg<br />

6263 Fügen, Dorfplatz 7<br />

� 05288/62226 • bubu@<strong>slw</strong>.at<br />

Zeit zum Zusammenfinden<br />

In Grän lebten die Buben als<br />

„Selbstversorger“ im eigenen Ferienhaus.<br />

Beim gemeinsamen Kochen<br />

und Musizieren boten sich<br />

viele Gelegenheiten, um die Gemeinschaft<br />

zu vertiefen. Je nach<br />

Wetter gingen die Buben zum See,<br />

ins Kino, zogen durch den Wald<br />

o<strong>der</strong> freuten sich über den Besuch<br />

<strong>der</strong> Freunde aus Kempten, welche<br />

die Buben auch mit Lebensmitteln<br />

versorgten.<br />

Wir sagen danke...<br />

... den musikalischen Großeltern und<br />

<strong>der</strong> Tante von<br />

Nadine Beiler<br />

für die Mitgestaltung<br />

<strong>der</strong><br />

Messe zu MariaHimmelfahrt<br />

im Haus<br />

Franziskus.<br />

... dem Blumenpark Seidemann für<br />

zahlreiche Sachspenden und mehr.


5-<strong>2011</strong><br />

DANKE-FEST<br />

Die Spenden-Kampagne „Wir bauen auf dich“ ging am 30. Juni<br />

<strong>2011</strong> mit einem Danke-Fest im Haus Franziskus zu Ende.<br />

1,9 Millionen Euro konnten in zwei Jahren für die neue Cyprian-<br />

Fröhlich-Schule in Fügen und für das erweiterte Haus Franziskus<br />

in Innsbruck aufgebracht werden. Danke!<br />

„Wir sind sehr berührt von <strong>der</strong> Herzlichkeit<br />

beim Danke-Fest.<br />

Gemeinsam mit den Bewohnern des<br />

Hauses Franziskus zu feiern, hat uns<br />

sehr gut gefallen und gut getan.“<br />

SLW-För<strong>der</strong>er Josef Hauser<br />

Der Häferlgucker ist zu Gast<br />

in <strong>der</strong> Schulküche im Elisabethinum<br />

Kürbiscremesuppe<br />

Vorspeise für 4 Personen<br />

40 g Butter, 1 Zwiebel, 400 g Kürbisfleisch, 20 g Mehl<br />

(1 geh. Esslöffel), 0,6 l Suppe, 1 / 4 l Obers, 2 EL Kürbiskernöl,<br />

3 EL Creme Fraiche, Salz, Pfeffer<br />

Arbeitsablauf: Würfelig geschnittene Zwiebeln in<br />

<strong>der</strong> Butter anschwitzen, klein geschnittenes Kürbis-<br />

SLW-NACHRICHTEN 11<br />

„Im Verhältnis zum Einkommen ist<br />

so manch ein SLW-Mitglied ein wahrer<br />

Großspen<strong>der</strong>!“<br />

TIWAG-Marketingchef<br />

Wolfgang Ma<strong>der</strong><br />

„Wann immer man ins SLW kommt:<br />

Hier erfährt man gelebte Nächstenliebe,<br />

spürbar engagierte Arbeit und das<br />

Bemühen um persönliche, individuelle<br />

För<strong>der</strong>ung. Wo man im SLW auch hinkommt,<br />

sieht man frohe Menschen.“<br />

Walter Schieferer, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Tiroler Versicherung<br />

fleisch beigeben, kurz dämpfen, mit Mehl stauben<br />

und mit Suppe aufgießen.<br />

Ca. 30 Minuten kochen lassen. Wenn <strong>der</strong> Kürbis weich<br />

ist, passieren o<strong>der</strong> pürieren und kurz vor dem Servieren<br />

abschmecken.<br />

Dazu passen wun<strong>der</strong>bar geröstete Kürbiskerne o<strong>der</strong><br />

Kürbis-Kernöl.<br />

GUTEN APPETIT!


12<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong>, liebe<br />

För<strong>der</strong>innen und För<strong>der</strong>er<br />

des SLW Vorarlberg<br />

und Liechtenstein<br />

Mit Freude kann ich Ihnen<br />

ankündigen, dass das SLW Vorarlberg<br />

und Liechtenstein seine<br />

100-jährige Tätigkeit feiert. Ihnen<br />

ist in beson<strong>der</strong>er Weise gedankt,<br />

da Sie es ermöglicht haben,<br />

dass Kin<strong>der</strong>n in Not in unserem<br />

Ländle geholfen werden<br />

konnte. Ich darf weiterhin auf<br />

Ihre Spende durch die Mitgliedschaft<br />

rechnen. Die Not wird lei<strong>der</strong><br />

nicht geringer. Manches<br />

Kind z. B. hätte ohne Unterstützung<br />

zu Hause bleiben müssen,<br />

während seine Mitschüler auf<br />

ein Kin<strong>der</strong>lager gehen konnten.<br />

Ich möchte Sie hiermit herzlich<br />

einladen zur<br />

ordentlichen Generalversammlung<br />

am 6. November,<br />

wo Sie von Ihrem <strong>St</strong>immrecht<br />

Gebrauch machen können. Notieren<br />

Sie sich gleich den Termin:<br />

Sonntag, 6. November <strong>2011</strong>:<br />

14 Uhr: Generalversammlung<br />

15 Uhr: Jubiläumsfeier<br />

<strong>Kapuziner</strong>kloster Feldkirch,<br />

Bahnhofstraße 4<br />

Bei <strong>der</strong> Generalversammlung<br />

informieren wir über die Tätigkeit<br />

des SLW, und Sie nehmen<br />

Teil an <strong>der</strong> Wahl des neuen Kuratoriums<br />

für weitere drei Jahre.<br />

Ihr<br />

SLW VORARLBERG<br />

Im Jahr 1889 gründete <strong>der</strong> bayerische<br />

<strong>Kapuziner</strong> P. Cyprian Fröhlich<br />

das SLW in Koblenz. Bei einem Kuraufenthalt<br />

in Meran (Südtirol) begeisterte<br />

er den Tiroler Provinzial P.<br />

Angelus <strong>St</strong>ummer, <strong>der</strong> sofort bereit<br />

war, in Tirol einen „Kin<strong>der</strong>-Rettungs-Verein“<br />

zu gründen. Es war<br />

im Jahre 1908, das Gründungsjahr<br />

des SLW für Tirol und Vorarlberg.<br />

Im Jahr 1909 dachte man auch, für<br />

Vorarlberg (Feldkirch) ein eigenes<br />

SLW einzuführen. Landeshauptmann<br />

Adolf Rhomberg (Dornbirn)<br />

nahm die Neugründung in Schutz<br />

als „Landes-Abteilung SLW-Vorarlberg/Liechtenstein“.<br />

Am 16. Jänner<br />

1911 wird die Gründungsurkunde<br />

ausgestellt. Damit hat das SLW seinen<br />

festen Platz, von <strong>der</strong> Landesre-<br />

5-<strong>2011</strong><br />

100 Jahre<br />

SLW Vorarlberg-Liechtenstein<br />

1911-<strong>2011</strong><br />

Im Jänner 1911 wird das „Seraphisches Liebeswerk“<br />

(SLW) Vorarlberg-Liechtenstein gegründet. Ein Rückblick<br />

über 100 Jahre <strong>Soziale</strong>insatz von <strong>Kapuziner</strong>n,<br />

Franziskanerinnen und Familien im Land.<br />

gierung und dem Fürstentum Liechtenstein<br />

geschützt und unterstützt.<br />

Fürst Franz II. von Liechtenstein<br />

unterstützte die Aktion. Die Patres<br />

Willibald Kramer, Callistus Haller,<br />

und Franz Solan Bohler setzten ihre<br />

ganze Kraft ein, dem Werk Leben<br />

und breite Entfaltung zu geben.<br />

Viele Mitglie<strong>der</strong> und Freunde <strong>der</strong><br />

Franziskanischen Gemeinschaft halfen<br />

als Wohltäter.<br />

Waisenkin<strong>der</strong>, verlassene, verstoßene,<br />

heimatlose Kin<strong>der</strong> wurden anfangs<br />

in Familien und in den <strong>St</strong>rukturen<br />

des Kin<strong>der</strong>-Rettungsvereines<br />

in Schlins und Bludenz, später in<br />

Fügen untergebracht. Die Mitglie<strong>der</strong><br />

des SLW spendeten für den Unterhalt<br />

und die Bildung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Präses des SLW Vorarlberg<br />

und Liechtenstein v. l. Bernardaheim <strong>der</strong> Franziskanerinnen, das Krankenhaus für Suchtkranke und die<br />

Kapelle Maria Ebene, die allem seinen Namen gab.


5-<strong>2011</strong><br />

Im Jahre 1939 wurde die SLW-Abteilung<br />

aufgehoben, das Vermögen<br />

bekam die NS-Wohlfahrt. Nach<br />

dem zweiten Weltkrieg för<strong>der</strong>te das<br />

SLW beson<strong>der</strong>s die Unterbringung<br />

von Kin<strong>der</strong>n in Familien, organisierte<br />

Ferien-Aktionen, unterstützte<br />

das SLW in Tirol und sorgt sich –<br />

bis heute – um in Not geratene Familien.<br />

Pater Josef Höllrigl erwarb 1962 ein<br />

Haus in Maria Ebene in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Frastanz. Franziskanerschwestern<br />

von Gaissau sorgten<br />

sich hier vor allem um Kleinkin<strong>der</strong>.<br />

1972 wurde das Kin<strong>der</strong>heim aufgelöst<br />

und <strong>der</strong> Caritas als Krankenhaus<br />

Maria Ebene für Suchtkranke<br />

überlassen. Die 1975 in Frastanz<br />

gegründete „<strong>St</strong>iftung Maria Ebene“<br />

betreut Suchtkranke ambulant und<br />

stationär.<br />

100 Jahre SLW Vorarlberg-Liechtenstein<br />

verpflichtet zu großer<br />

Dankbarkeit für ungezählte Mitglie<strong>der</strong><br />

bis auf den heutigen Tag. Das<br />

SLW-Vorarlberg-Liechtenstein arbeitet<br />

eng zusammen mit den Sozialämtern<br />

und karitativen Institutionen<br />

in Vorarlberg und im Fürstentum<br />

Liechtenstein.<br />

VERGELT’S GOTT!<br />

Als Präses standen dem SLW in den<br />

letzten 50 Jahren folgende <strong>Kapuziner</strong><br />

vor:<br />

P. Josef Höllrigl (1956–1972),<br />

P. Wolfgang Bildstein (1972–1983),<br />

P. <strong>St</strong>efan Ötzbrugger (1983–1989),<br />

P. Cunald <strong>St</strong>urm (1989–2001),<br />

P. Karl-Martin Gort (2001-2010),<br />

P. Peter Brugger seit 2010.<br />

Nach Berichten von P. Gaudentius,<br />

P. Markus und P. Peter<br />

Seraphisches Liebeswerk<br />

für Vorarlberg und<br />

das Fürstentum Liechtenstein<br />

A-6800 Feldkirch,<br />

Bahnhofstraße 4<br />

� 05522/72 2 46-16<br />

feldkirch@kapuziner.org<br />

Bank Austria Feldkirch,<br />

Kto. 00866851900, BLZ 12000<br />

Wir bitten<br />

um Ihr Gebet<br />

GEBET 13<br />

„Alles, was zwei von euch auf Erden<br />

gemeinsam in meinem Namen erbitten,<br />

werden sie von meinem himmlischen<br />

Vater erhalten.“ (Mt 18,19)<br />

In <strong>der</strong> großen Gebets- und Opfergemeinschaft<br />

des Seraphischen Liebeswerkes<br />

vertrauen wir auf dieses Wort<br />

Jesu und bitten Gott.<br />

Zu dieser Gemeinschaft gehören auch<br />

die Engel und Heiligen im Himmel,<br />

die wir um ihre Fürbitte anrufen.<br />

Um das Gebet <strong>der</strong> Schwestern und<br />

<strong>Kapuziner</strong> und aller Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Seraphischen Liebeswerkes wird ersucht<br />

in folgenden Anliegen:<br />

– Um Segen, Frieden, Gesundheit<br />

und Schutz für unsere Familien.<br />

– Bitte um das Gebet für die Geburt<br />

eines gesunden Enkelkindes<br />

und Segen für Mutter und Kind.<br />

– Dass meine Tochter die Diplomprüfung<br />

mit Erfolg besteht und<br />

dass sie mit Kraft, Ausdauer und<br />

<strong>der</strong> Hilfe von oben ihren Beruf<br />

im Krankenhaus gut ausüben<br />

kann.<br />

Gebet des Monats<br />

Danke, denn immer wenn…<br />

Immer wenn ich nicht mehr gehen<br />

kann,<br />

trägst DU mich.<br />

Immer wenn ich nicht mehr hoffen<br />

kann,<br />

stärkst DU mich.<br />

Immer wenn ich nicht mehr weinen<br />

kann,<br />

tröstest DU mich.<br />

Immer wenn ich nicht mehr glauben<br />

kann,<br />

zeigst DU DICH.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Fidelis</strong>-<strong>Blatt</strong><br />

Herausgeber:<br />

Seraphisches Liebeswerk <strong>der</strong> <strong>Kapuziner</strong><br />

Redaktion: CR Br. Erich Geir, Br. Peter Brugger,<br />

Br. Markus Präg, Peter Schafferer, Kristin Vavtar<br />

Dorfplatz 7, A-6263 Fügen, ZVR-<strong>Nr</strong>. 161809724<br />

Tel. 05288/62226-0 fidelis@<strong>slw</strong>.at<br />

Anfragen aus Vorarlberg und Liechtenstein<br />

an das <strong>Kapuziner</strong>kloster, A-6800 Feldkirch,<br />

Tel. 05522/72246-0, feldkirch@kapuziner.org<br />

Satz: Ursprunger KG; Druck: VVA Dornbirn<br />

– Bitte um einen besseren Gesundheitszustand<br />

für mich und meine<br />

Frau.<br />

– Ich bitte unsere Muttergottes Maria<br />

und den hl. P. Freinademetz<br />

um eine gute Geburt meines Enkelkindes,<br />

sowie um Zufriedenheit<br />

und Frieden in meiner<br />

großen Familie.<br />

– Bitte helft mir beten, für meinen<br />

Bru<strong>der</strong> Edmund, dass er sich bald<br />

von seiner schweren Bypass-<br />

Operation erholt und aus seinem<br />

Koma erwacht.<br />

Gebetserhörungen<br />

Für Gebetserhörungen in verschiedenen<br />

Anliegen wird gedankt:<br />

– Mit dankbarem Herzen haben wir<br />

auf die Fürsprache <strong>der</strong> hl. Gottesmutter<br />

Maria, des hl. Antonius<br />

von Padua, des hl. P. Freinademetz<br />

und des hl. Erzengels Michael<br />

vertraut und große Hilfe in<br />

unseren Anliegen erfahren.<br />

– Danke für die immer wie<strong>der</strong><br />

spürbare Hilfe in verschiedenen<br />

Anliegen.<br />

– Danke für vier gesunde Enkelkin<strong>der</strong>.<br />

– Innigen Dank für die gute Geburt<br />

und ein gesundes Enkelkind.<br />

6 x im Jahr<br />

gute Nachrichten<br />

□ Senden Sie mir kostenlos und<br />

unverbindlich eine Leseprobe.<br />

□ Ich werde Mitglied und helfe mit<br />

9,- € Jahresspende<br />

□ Ich bitte um Unterlagen zu SLW-<br />

Pilgerreisen<br />

Name<br />

<strong>St</strong>raße<br />

PLZ, Ort<br />

$<br />

SLW, Dorfplatz 7, 6263 Fügen<br />

Tel.: 05288-62226, Fax: 05288-64250<br />

fidelis@<strong>slw</strong>.at


14<br />

TOTENGEDENKEN<br />

Dem Gebet und Opfer aller unserer Freunde und Mitglie<strong>der</strong> seien empfohlen:<br />

6179 Ranggen Maria Weber, 54 Jahre 6252 Breitenbach<br />

Josef Mauracher 6272 Ried Josef Geisler<br />

6444 Längenfeld Ernst Auer, 81 Jahre 6682 Vils<br />

Maria Ahorn 6700 Bludenz Klaudia Laterner, 95<br />

Jahre 6830 Innerlaterns Peter Heinzle, 82 Jahre,<br />

Werner Nesensohn, 67 Jahre 6833 Klaus Emma<br />

<strong>St</strong>eurer, 99 Jahre 6923 Lauterach Berta Maichen,<br />

86 Jahre 6933 Doren Anton Bechter, 63 Jahre,<br />

Johann Lingenhel, 87 Jahre<br />

Karl Teufl Cäcilia Pürstl Anna Bernsteiner Maria Weilbuchner Johann Gaisbauer Josef Karl<br />

5321 Koppl, Gatte 5583 Muhr 6363 Westendorf 5102 Anthering 5110 Oberndorf 5110 Oberndorf<br />

einer För<strong>der</strong>in, 84 J. ehem. För<strong>der</strong>in, 90 Jahre ehem. För<strong>der</strong>in, 84 Jahre 90 Jahre 77 Jahre 81 Jahre<br />

Martin Zauner Anna Winkler Maria Gruber Hedwig Brunauer Hildegard Haberpointner Christine Unterberger<br />

5113 <strong>St</strong>. Georgen 5201 Seekirchen 5203 Köstendorf 5323 Ebenau 5323 Ebenau 5323 Ebenau<br />

81 Jahre 83 Jahre 79 Jahre 88 Jahre 89 Jahre 71 Jahre<br />

Gottfried Golser Alois Essl Magdalena Lanzinger Maria Schaidreiter Johanna Grasmugg Gabriel Lanzinger<br />

5412 Puch 5441 Abtenau 5441 Abtenau 5522 <strong>St</strong>. Martin 5523 Lungötz 5524 Annaberg<br />

74 Jahre 82 Jahre 87 Jahre 84 Jahre 88 Jahre 81 Jahre<br />

Barbara Buchsteiner Josefa Dürmoser Anna Funovits Herbert Danler Anna Maly Rudolf Moser<br />

5531 Eben 5531 Eben 5541 Altenmarkt 6165 Telfes 6233 Kramsach 6236 Alpbach<br />

83 Jahre 87 Jahre 92 Jahre 82 Jahre 89 Jahre 92 Jahre<br />

August Oberauer Rosina Höllwarth Josef Daum Hans-Peter E<strong>der</strong> Anna Fritz Rudolf Harasser<br />

6236 Alpbach 6276 <strong>St</strong>ummerberg 6283 Hippach 6321 Angath 6345 Kössen 6345 Kössen<br />

94 Jahre 96 Jahre 81 Jahre 62 Jahre 94 Jahre 76 Jahre<br />

5-<strong>2011</strong>


Elisabeth Perauer Christian Berger Theresia Ritsch Johann Salcher Johann Hechenberger Walter Perkhofer<br />

6353 Going 6361 Hopfgarten 6361 Hopfgarten 6361 Hopfgarten 6370 Kitzbühel 6421 Rietz<br />

87 Jahre 81 Jahre 80 Jahre 85 Jahre 78 Jahre<br />

Johanna Donnemüller Robert Gerster Klara Neururer Bruno Rimml Herbert <strong>St</strong>oll Helga Höllrigl<br />

6465 Nassereith 6465 Nassereith 6471 Arzl 6471 Arzl 6471 Arzl 6492 Imsterberg<br />

86 Jahre 91 Jahre 56 Jahre 80 Jahre 78 Jahre 69 Jahre<br />

Rosa Schnegg Karl Kiechler Anna Pfeifer Olga Zangerl Heinrich Larcher Johann Priller<br />

6492 Imsterberg 6522 Kauns 6562 Mathon 6571 <strong>St</strong>rengen 6611 Heiterwang 6611 Heiterwang<br />

90 Jahre 80 Jahre 87 Jahre 88 Jahre 71 Jahre 70 Jahre<br />

Thomas Schiftner Theresia Kerber Josef Zotz Siegfried Wal<strong>der</strong> Rosina Ortner-Leiter Anna Bergmann<br />

6611 Heiterwang 6653 Bach 6672 Nesselwängle 9905 Gaimberg 9920 Sillianberg 9932 Innervillgraten<br />

20 Jahre 81 Jahre 77 Jahre 80 Jahre 83 Jahre 77 Jahre<br />

Anna Senfter Paul <strong>St</strong>eidl Olga Mähr Hermann Nigsch Irma Müller Basil Ludescher<br />

9932 Innervillgraten 9932 Innervillgraten 6712 Thüringen 6820 Frastanz 6822 Röns 6833 Klaus<br />

79 Jahre 80 Jahre 97 Jahre 92 Jahre 79 Jahre<br />

Fani Rützler Hedwig Giesinger Franz Jäger Anton Hasler<br />

6844 Altach 6844 Altach 6866 Andelsbuch 9488 Schellenberg<br />

91 Jahre 86 Jahre 86 Jahre<br />

D A N K E<br />

für Spenden an <strong>St</strong>elle von<br />

Kränzen und Blumen<br />

anlässlich des Heimganges von<br />

Herrn Klaus Schuller, Zirl<br />

Herrn Michael Margreiter, Brixlegg<br />

Frau Maria Angerer, Rum<br />

Herrn Josef Rainalter, Götzens


Das Seraphische Liebeswerk hilft<br />

Hilf dem Seraphischen Liebeswerk<br />

Wohnen in <strong>der</strong> <strong>St</strong>adt<br />

Clemens Huber ist froh, im Haus Franziskus<br />

in Innsbruck zu sein. Hier hat er<br />

Betreuung, Therapie und Pflegehilfe.<br />

Mit dem E-Rollstuhl kann er<br />

selbstständig unterwegs sein.<br />

Die eigene Wohngemeinschaft<br />

In <strong>der</strong> Übergangswohngemeinschaft im<br />

Haus Franziskus übernehmen Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung schrittweise<br />

Arbeiten im Haushalt.<br />

Mein Leben<br />

Betreute Wohngemeinschaften vom<br />

Seraphischen Liebeswerk bieten<br />

Therapie und Assistenz und möglichst<br />

selbstständige Lebensgestaltung.<br />

P. b. b. • ZL 02 Z 030117 M<br />

Verlagspostamt: 6263 Fügen<br />

Ihr Mitgliedsbeitrag<br />

und jede Spende<br />

begleiten Menschen in die Selbstständigkeit.<br />

Danke und Vergelt’s Gott!

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