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20 <strong>junge</strong> <strong>wirtschaft</strong> <strong>wien</strong><br />
Warum Männer<br />
nie nach dem Weg fragen ...<br />
Neueste Methoden des<br />
„Brain Imaging“ zeigen<br />
Neurowissenschafter den<br />
„Blick ins lebende und arbeitende<br />
Gehirn“. Faszinierend,<br />
die Bilder der Computertomographie<br />
(CT): Sie<br />
sind bunt, lebendig. Und da,<br />
ein rot-leuchtender Fleck<br />
im linken vorderen Schläfenlappen<br />
des weiblichen<br />
Gehirns. Ist dieser Fleck<br />
der entscheidene Unterschied<br />
zwischen Mann und<br />
Frau?<br />
Petra Binder<br />
Gedächtnistrainerin<br />
petra.binder@<br />
braintrainer.<strong>at</strong><br />
Zur Person:<br />
Ausbildungen im Bereich des Gedächtnistrainings.<br />
Leitung von Kursen, Workshops,<br />
Seminaren und Vorträgen für verschiedene<br />
Zielgruppen seit 2004. Fortlaufende Weiterbildung<br />
im Bereich des Gedächtnistrainings,<br />
Ausbildung zur Trainerin für Progressive<br />
Muskelentspannung nach Jacobson.<br />
Im vorigen Jahrhundert wurde die Behauptung<br />
aufgestellt: Männer sind intelligenter<br />
als Frauen. Sie besitzen schließlich ein bis<br />
zu 15 % schwereres Gehirn. Zu diesem Result<strong>at</strong><br />
kamen Wissenschaftler (Männer n<strong>at</strong>ürlich)<br />
durch das Vermessen von Gehirnen<br />
Verstorbener, anhand der Größe und des Gewichts.<br />
Heute wissen wir: Größer ist nicht<br />
immer besser. Das Gehirn ist das komplizierteste<br />
System, das der Menschheit bekannt<br />
ist. Hunderte Milliarden Neuronen tauschen<br />
ständig Botschaften über Billionen Synapsen<br />
aus. Die Hirnforschung wird gerne als<br />
letzte Instanz der Wissenschaft herangezogen,<br />
um Geschlechterunterschiede zu untermauern.<br />
Populärwissenschaftliche Studien<br />
wollen aufgrund von unterschiedlichen<br />
Gehirnstrukturen, Genen und Hormonen<br />
von Mann und Frau bestimmte Verhaltensweisen,<br />
unterschiedliche Begabungen und<br />
kognitive Fähigkeiten belegen.<br />
Ebenso verkaufen sich Bücher, die diese Aussagen<br />
beweisen wollen, wie „Warum Männer<br />
nicht zuhören und Frauen nicht einparken<br />
können“ (Allan und Barbara Pease) oder<br />
das „Eva-Prinzip“ (Eva Herman), wie warme<br />
Semmeln. Somit sollen Männer aufgrund ihrer<br />
Wortkargheit schlechter kommunizieren<br />
und Frauen keine Stadtpläne korrekt lesen<br />
können, da Hirnregionen unterschiedlich<br />
ausgeprägt sind. Und dies ist evolutionär<br />
festgelegt und kaum veränderbar. Schicksal<br />
oder Glück?<br />
Sind aber jetzt Männer t<strong>at</strong>sächlich die besseren<br />
Autofahrer und können Frauen besser<br />
reden? Eine mögliche Antwort liefert der zu