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Konzept zum Schutz und zur Nutzung der Moore

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Moorschutzkonzept Mecklenburg-Vorpommern<br />

Nachdem dann noch durch ein Ostseehochwasser im November 1995 große eingedeichte Moorflächen<br />

im Küstenbereich überflutet wurden, fasste <strong>der</strong> Landtag Mecklenburg-Vorpommern am<br />

14.12.1995 den Beschluss, ein wissenschaftliches <strong>Konzept</strong> <strong>zum</strong> Bestand <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

<strong>Moore</strong> (Moorschutzkonzept) durch die Landesregierung erarbeiten zu lassen.<br />

Eine wesentliche Gr<strong>und</strong>lage dieses <strong>Konzept</strong>es war die Studie „Landschaftsökologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> Ziele <strong>zum</strong> Moorschutz in Mecklenburg-Vorpommern“ 3 . In <strong>der</strong> Studie wurde die große Bedeutung<br />

wachsen<strong>der</strong> <strong>Moore</strong> als Stoffsenken herausgestellt, die den entsprechenden Kreisläufen Kohlenstoff-<br />

<strong>und</strong> Nährstoffverbindungen entziehen <strong>und</strong> langfristig als Torf festlegen. Zudem haben sie<br />

ein großes Wasserspeicher- <strong>und</strong> -rückhaltevermögen <strong>und</strong> bilden einen Filter für nährstoffreiches<br />

Wasser aus einem mehrfach größeren Einzugsgebiet. Damit spielen wachsende <strong>Moore</strong> eine wichtige<br />

Rolle im Landschaftswasserhaushalt <strong>und</strong> wirken <strong>der</strong> Eutrophierung <strong>der</strong> Gewässer entgegen.<br />

Hervorgehoben wurde auch, dass die standörtliche Vielfalt <strong>der</strong> Nährstoff-, Wasser- <strong>und</strong> pH-<br />

Verhältnisse naturnaher <strong>Moore</strong> einen Reichtum an auftretenden Vegetationsformen bedingt. Naturnahe<br />

<strong>Moore</strong> sind Lebensraum für hochspezialisierte Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten. Gleichzeitig haben<br />

sie wesentlichen Anteil an <strong>der</strong> Vielfalt, Eigenart <strong>und</strong> Schönheit <strong>der</strong> Landschaft in Mecklenburg-<br />

Vorpommern. Nicht umsonst spielen die wachsenden <strong>Moore</strong> eine wichtige Rolle in den aktuellen<br />

Biodiversitätsstrategien (siehe Kapitel 5.2).<br />

An<strong>der</strong>erseits wurde in <strong>der</strong> Studie die aktuelle Situation in den <strong>Moore</strong>n Mecklenburg-Vorpommerns<br />

analysiert (u.a. Schöpfwerksstudie, Moorübersichtskartierung). Hierbei wurden auch die schwerwiegenden<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> bisherigen Art <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Moore</strong> auf den Naturhaushalt (Flora,<br />

Fauna, Gewässerschutz, Landschaftswasserhaushalt, Bodenschutz <strong>und</strong> Klimaschutz) beschrieben<br />

<strong>und</strong> <strong>zum</strong> Teil quantifiziert. Deutlich wurde, dass die <strong>Moore</strong> mit <strong>der</strong> Entwässerung ihre ursprüngliche<br />

landschaftsökologische Funktion als Nährstoffsenke verloren hatten <strong>und</strong> zunehmend <strong>zur</strong> Nährstoffbelastung<br />

<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwässer mit Stickstoff- <strong>und</strong> Phosphorverbindungen beitrugen.<br />

Die Studie zeigte somit, dass die bisherige <strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Moore</strong> unter verschiedenen Aspekten kritisch<br />

hinterfragt <strong>und</strong> eine Weiternutzung in <strong>der</strong> bisherigen Art <strong>und</strong> in dem bisherigen Umfang für<br />

eine Vielzahl <strong>der</strong> Standorte überdacht werden musste.<br />

3 Materialien <strong>zur</strong> Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern, Heft 3/ 1997, Landesamt für Umwelt, Natur <strong>und</strong> Geologie<br />

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