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Konzept zum Schutz und zur Nutzung der Moore

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Moorschutzkonzept Mecklenburg-Vorpommern<br />

drücklich in einen „günstigen Zustand“ entwickelt werden, wohingegen bei Lebensräumen <strong>und</strong><br />

Arten mit den Bewertungen „A“ <strong>und</strong> „B“ <strong>der</strong> Erhalt des günstigen Erhaltungszustandes im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />

steht.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> gering o<strong>der</strong> nicht genutzten <strong>Moore</strong> treten die FFH-Lebensraumtypen „noch renaturierungsfähige<br />

degradierte Hochmoore“ (7120), „Übergangs- <strong>und</strong> Schwingrasenmoore“ (7140),<br />

„Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion)“ (7150), „kalkreiche Sümpfe mit Cladium mariscus <strong>und</strong><br />

Arten des Caricion davallianae, prioritär“ (7210), „Kalktuffquellen (Cratoneurion)“ (7220) <strong>und</strong> „kalkreiche<br />

Nie<strong>der</strong>moore“ (7230) auf. Auf stark wasserbeeinflussten Grünlän<strong>der</strong>n kommen selten „Pfeifengraswiesen<br />

auf kalkreichem Boden, torfigen <strong>und</strong> tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)“<br />

(6410) vor. Der Großteil <strong>der</strong> gemeldeten Lebensraumtypen befindet sich <strong>der</strong>zeit in einem günstigen<br />

Erhaltungszustand (vgl. Tabelle 7). Für die Lebensraumtypen 6410 <strong>und</strong> 7230 werden gegenwärtig<br />

durch die Naturschutzverwaltung – teilweise in den Managementplänen für FFH-Gebiete –<br />

<strong>Nutzung</strong>skonzepte entwickelt. Diese <strong>Konzept</strong>e beinhalten teilweise die (Wie<strong>der</strong>-) Innutzungnahme<br />

aufgelassener Standorte, für die gegenwärtig keine Ansprüche auf Flächenprämie (Direktzahlung)<br />

bestehen. Umgesetzt werden sollen diese <strong>Konzept</strong>e mit Hilfe <strong>der</strong> Programme Naturschutzgerechte<br />

Grünlandnutzung <strong>und</strong> Pflege-<strong>Nutzung</strong> naturnaher <strong>Moore</strong>. Die erfor<strong>der</strong>liche Anpassung des Programms<br />

<strong>zur</strong> Naturschutzgerechten Grünlandnutzung wird in Kapitel 5.4 beschrieben.<br />

Code<br />

LRT<br />

Name Lebensraumtyp (LRT) Flächengrößegesamt<br />

44<br />

Gesamtbeurteilung Land<br />

A B C<br />

ha Anteil ha Anteil ha Anteil<br />

6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden,<br />

torfigen <strong>und</strong> tonig-schluffigen Böden (Molinion<br />

caeruleae)<br />

383 189 49% 163 43% 31 8%<br />

7120 Noch renaturierungsfähige degradierte<br />

Hochmoore<br />

1.663 1.399 84% 142 9% 122 7%<br />

7140 Übergangs- <strong>und</strong> Schwingrasenmoore 501 265 53% 92 18% 144 29%<br />

7150 Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) 1 0,77 77% 0,23 23% 0%<br />

7210 Kalkreiche Sümpfe mit Cladium mariscus<br />

<strong>und</strong> Arten des Caricion davallianae<br />

458 335 73% 108 24% 15 3%<br />

7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion) 9 9 100% 0% 0%<br />

7230 Kalkreiche Nie<strong>der</strong>moore 499 215 43% 198 40% 86 17%<br />

Tabelle 7: Flächengröße <strong>und</strong> Erhaltungszustand <strong>der</strong> an <strong>Moore</strong> geb<strong>und</strong>enen FFH-Lebensraumtypen in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Zu den Brutvogelarten europäischer Bedeutung gehören in den naturnahen Feuchtlebensräumen<br />

<strong>und</strong> <strong>Moore</strong>n Blaukehlchen, Rohrweihe, Kleines Sumpfhuhn, Weißbart- <strong>und</strong> Weißflügelseeschwalbe,<br />

Trauerseeschwalbe, Schwarzhalstaucher, Kranich, Tüpfelsumpfhuhn <strong>und</strong> Große Rohrdommel. Die<br />

Bestände dieser Arten haben sich durch die Vernässung von Pol<strong>der</strong>n in den Flusstalmooren stabilisiert<br />

<strong>und</strong> erhöht. Bei den Wiesenbrütern, also nutzungsabhängigen Vogelarten (z.B. Kiebitz, Bekassine,<br />

Großer Brachvogel), ist dagegen eine stark rückläufige Bestandsentwicklung festzustellen (vgl.

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