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7517 Dornstetten Karte und Erläuterungen - Landesamt für ...

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3 Ausgangsmaterial der<br />

14<br />

Bodenbildung<br />

Die in Kap. 2 beschriebenen Festgesteine der Trias stellen nur in untergeordnetem<br />

Maße das unmittelbare Ausgangsmaterial <strong>für</strong> die Bodenbildung dar. Abgesehen von<br />

Erosionsstandorten wie steilen Oberhängen, Kuppen oder konvex gewölbten Hängen,<br />

haben sich die Böden der dargestellten Landschaften aus quartären Deckschichten<br />

unterschiedlichster Mächtigkeit <strong>und</strong> Genese entwickelt.<br />

Als Folge der im periglazialen Frostwechselklima der letzten Kaltzeiten abgelaufenen<br />

Formungsprozesse sind im Kartiergebiet als Ausgangsmaterial der Bodenbildung<br />

flächenhaft Fließerdedecken entstanden. Bei dem als Solifluktion bezeichneten Vorgang<br />

wurde während der sommerlichen Auftauphasen das wassergesättigte, oberflächennahe<br />

Lockermaterial über dem gefrorenen Permafrostboden durch Bodenfließen<br />

hangabwärts bewegt. Auch in ebener Lage kam es durch den ständigen<br />

Wechsel von Auftauen <strong>und</strong> Wiedergefrieren zur Durchmischung der oberflächennahen<br />

Lockersubstrate <strong>und</strong> zur Entstehung eigenständiger Deckschichten (Solimixtion).<br />

Die oft mehrgliedrigen Fließerdedecken lassen sich in Deck-, Mittel- <strong>und</strong> Basislage<br />

unterteilen. Die jeweiligen, im wesentlichen vom Relief abhängigen Deckschichtenkombinationen<br />

sind entscheidend <strong>für</strong> das Bodenmuster <strong>und</strong> die Bodeneigenschaften<br />

(BIBUS et al. 1991).<br />

Das jüngste pleistozäne Deckschichtenglied ist die Decklage, die der Hauptlage in<br />

ALTERMANN (1993), AG Boden (1994: 363) <strong>und</strong> EITEL (1999: 85 ff.) entspricht. Es handelt<br />

sich dabei um ein durch Solifluktion entstandenes Gemisch aus aufgearbeitetem<br />

Liegendmaterial <strong>und</strong> einer mehr oder weniger deutlichen, schluffig-feinsandigen,<br />

äolischen Komponente. Die Decklage unterscheidet sich in ihrer Korngrößenzusammensetzung<br />

von den liegenden Fließerden, sie ist weniger dicht gelagert <strong>und</strong><br />

örtlich durch eine Steinlage von diesen getrennt. Aufgr<strong>und</strong> des nachgewiesenen Gehalts<br />

an vulkanischen Laacher-See-Tuff-Mineralen kann die Decklage in die Jüngere<br />

T<strong>und</strong>renzeit datiert werden (BIBUS 1986). Charakteristisch ist ihre Mächtigkeit von<br />

30–60 cm, die auf landwirtschaftlich genutzten Flächen durch Bodenerosion meist<br />

erheblich reduziert ist. Im altbesiedelten, agrarisch genutzten Muschelkalkgebiet sind<br />

oft nur noch Reste des schluffreichen Materials in den Pflughorizonten der Ackerböden<br />

enthalten. Vielfach ist die Decklage auch vollständig der holozänen Erosion<br />

zum Opfer gefallen. Selbst in den heute bewaldeten Bereichen des dargestellten

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