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7517 Dornstetten Karte und Erläuterungen - Landesamt für ...

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Kartiereinheiten 15–59 5<br />

Das Bodenmuster in dem vom Oberen Muschelkalk aufgebauten Heckengäu weist<br />

bei relativ homogenem Ausgangsgestein eine sehr starke Reliefabhängigkeit auf (Abb.<br />

3a; Taf 7, Fig. a.). Die erosionsgeschützten Flachhänge <strong>und</strong> ebenen Scheitelbereiche, in<br />

denen umgelagerter Kalksteinverwitterungslehm (Basislage) erhalten geblieben ist,<br />

sind gleichzeitig Reliefpositionen, die oft auch von mehr oder weniger mächtigen<br />

Decken aus umgelagertem Lösslehm (Mittellagen) eingenommen werden, so dass<br />

dort neben Terra fusca (Taf. 5, Fig. c.) <strong>und</strong> Braunerde-Terra fusca (38 u. 39) auch mehrschichtige<br />

Parabraunerden <strong>und</strong> Terra fusca-Parabraunerden vorkommen (35 u. 36).<br />

Sehr vereinzelt treten im Bereich der Oberen Hauptmuschelkalk-Formation (mo2) punktuell<br />

Abweichungen von der üblichen Ausbildung des Kalksteinverwitterungslehms auf. Ähnlich wie dies oft<br />

in Nordwürttemberg der Fall ist, besitzt dieser dann nicht die typische gelbliche oder rötliche Farbe,<br />

sondern es dominieren graue oder olive Farbtöne, <strong>und</strong> das Bodengefüge entspricht eher dem eines<br />

Pelosols als dem einer Terra fusca. In diesen Fällen scheinen die im mo2 vorkommenden Mergellagen<br />

in stärkerem Maße am Aufbau des bodenbildenden Ausgangssubstrats beteiligt zu sein.<br />

Parabraunerden aus mehr als 1 m mächtigem Lösslehm sind nur vereinzelt, in ebenen<br />

Lagen, auf schwach nach Osten geneigten Scheitellagen oder in bewaldeten Talmulden<br />

zu finden (34). Vor allem bei dem in Hohlformen vorkommenden Lösslehm ist<br />

im Bodenprofil oft keine oder nur eine geringe Tonverlagerung festzustellen. Es handelt<br />

sich in solchen Fällen um Braunerden oder Parabraunerde-Braunerden. Die Ursache<br />

ist möglicherweise darin zu sehen, dass es sich um verschwemmten Lösslehm<br />

handelt, der bereits vor seiner Umlagerung entkalkt war <strong>und</strong> eine gewisse Bodenbildung<br />

erfahren hatte. Auch bei den Böden der auf den Gäuflächen weit verbreiteten<br />

Kartiereinheit 35 ist in der Mittellage oftmals kein deutlicher Tonanreicherungshorizont<br />

entwickelt. Es scheint in diesem Fall so zu sein, dass nach Westen hin, im Bereich<br />

höherer Niederschläge, das Ausmaß der Tonverlagerung abnimmt, da dort die<br />

Versauerung schneller vor sich ging bzw. der pH-Bereich, in dem Tonverlagerung<br />

stattfinden kann, relativ schnell unterschritten wurde. Besonders häufig sind Böden<br />

aus lösslehmreichen Fließerden mit nur schwach ausgeprägten Lessivierungsmerkmalen<br />

(Parabraunerde-Braunerden) daher auf der Muschelkalk-Hochfläche bei Wittendorf,<br />

südwestlich von Glatten, anzutreffen.<br />

Der überwiegende Teil der Heckengäulandschaft wird von Rendzinen aus Kalk- <strong>und</strong><br />

Dolomitstein eingenommen (16, 17, vgl. Tab. 2), die sich häufig bereits auf der ackerbaulich<br />

genutzten Geländeoberfläche durch eine dichte Steinbedeckung von benachbarten,<br />

tiefer entwickelten Böden abheben. Stellenweise, vor allem in der im Vergleich<br />

zum Trochitenkalk (mo1) etwas leichter verwitternden Oberen Hauptmuschelkalk-<br />

Formation (mo2), ist ein geringmächtiger, sehr stark steiniger, toniger Unterboden<br />

ausgebildet. Die dazugehörigen Böden werden als Terra fusca-Rendzina bezeichnet.<br />

Oft treten unter landwirtschaftlicher Nutzung Bodenprofile auf, bei denen der geringmächtige<br />

Rest einer Decklage vollständig im Pflughorizont aufgearbeitet ist. Solche,<br />

als Braune Rendzinen angesprochenen Böden besitzen im Vergleich zu Profilen mit<br />

vollständig erodierter Decklage einen schluffreichen, eher stein- <strong>und</strong> kalkarmen bis<br />

kalkfreien Oberboden. Im Verbreitungsgebiet des Trigonodusdolomits (mo2D) kann<br />

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