Kunst in der Mülenenschlucht - Gallusjubiläum - St. Gallen
Kunst in der Mülenenschlucht - Gallusjubiläum - St. Gallen
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Geräusche <strong>in</strong>s Kirchenschiff übertragen. Während den Vorbereitungen zur Klang<strong>in</strong>stallation schufen<br />
Möslang/Guhl vor Ort Videoaufnahmen. Sie platzierten e<strong>in</strong>e digitale Kamera, verschlossen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
wasserdichte Box, bei <strong>der</strong> nahegelegenen Vaporetto-Haltestelle im Wasser. Aus dieser ungewohnten<br />
Perspektive, knapp über bzw. unter <strong>der</strong> bewegten Wasseroberfläche, hielt die Kamera im automatischen<br />
Aufnahmemodus den Bootsverkehr auf dem Kanal fest, ohne Kontrolle über externe E<strong>in</strong>flüsse<br />
wie Wellenbewegung, Verkehrsaufkommen o<strong>der</strong> Lichte<strong>in</strong>fall und -brechung. So entstand zusätzlich<br />
zur Sound<strong>in</strong>stallation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drückliche Bildarbeit. Seit 2003 entwickelt Norbert Möslang<br />
se<strong>in</strong> Werk alle<strong>in</strong>e weiter. Dabei <strong>in</strong>teressiert ihn vorwiegend die Schnittstelle zwischen Bild und Ton.<br />
Se<strong>in</strong>e raumbezogenen Arbeiten entstehen aus Bild- und Tonquellen. Er thematisiert den medialen<br />
Bil<strong>der</strong>strom, bedient sich alltäglicher Geräusche und verdichtet diese zu atmosphärisch dichten Collagen.<br />
Er nutzt die Gegebenheiten von Physik und Elektronik, um Räume zum Kl<strong>in</strong>gen zu br<strong>in</strong>gen und<br />
Töne zu visualisieren. Möslang überschreitet Grenzen. Er arbeitet sowohl als Musiker wie auch als<br />
bilden<strong>der</strong> Künstler, komponiert Filmmusik und entwirft gleichzeitig <strong>in</strong>stallative Sett<strong>in</strong>gs für <strong>Kunst</strong>räume.<br />
Kilian Rüthemann, Basel<br />
Kilian Rüthemann wurde 1979 <strong>in</strong> Bütschwil geboren. Als klassischer<br />
<strong>St</strong>e<strong>in</strong>bildhauer ausgebildet, begründet sich se<strong>in</strong>e Arbeitsweise <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Interesse an Materialien. Rüthemann beschäftigt sich immer mit <strong>der</strong> gegebenen<br />
Situation e<strong>in</strong>es Ausstellungsortes. Er untersucht die räumlichen Qualitäten und<br />
greift durch präzise, meist m<strong>in</strong>imale Interventionen <strong>in</strong>s vorhandene Gefüge e<strong>in</strong>.<br />
Durch subtile E<strong>in</strong>schnitte, Aushübe und Umbauten entsteht e<strong>in</strong> Zusammenspiel<br />
von Konstruktion und Dekonstruktion. So spiegelt sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Arbeiten die Brüchigkeit von gebauter<br />
Architektur und Zivilisation. Er arbeitet mit bewusst bescheidenen Gesten und kargen Rohmaterialien<br />
wie Zucker, Salz, Zement, Dachteerbahnen, Holz und <strong>der</strong>gleichen. Die Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeiten und<br />
Irrationalitäten se<strong>in</strong>er Installationen be<strong>in</strong>halten e<strong>in</strong>en zivilisationskritischen Aspekt und zeigen e<strong>in</strong>e<br />
künstlerische Haltung, die dem Beständigen und Rationalen misstraut. Rüthemann gehört damit zu<br />
e<strong>in</strong>er Generation junger Künstler, die sich formalen und ästhetischen Fragestellungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Skulptur<br />
widmen, sich aber gleichzeitig für Transformations- und Auflösungsprozesse statt <strong>St</strong>atik und Dauerhaftigkeit<br />
<strong>in</strong>teressieren. Kilian Rüthemann hat bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe von E<strong>in</strong>zel- und Gruppenausstellungen,<br />
etwa im <strong>Kunst</strong>haus Baselland (2007), <strong>der</strong> <strong>Kunst</strong>halle Basel (Gruppenausstellung 2007) und<br />
<strong>der</strong> 5. Berl<strong>in</strong> Biennale für zeitgenössische <strong>Kunst</strong> 2008 auf sich aufmerksam gemacht.<br />
ARGE <strong>Gallusjubiläum</strong> 2012 Oberer Graben 12 Postfach 20 CH-9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> T +41 71 222 13 22 F +41 71 222 13 21 <strong>in</strong>fo@gallusjubilaeum.ch<br />
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