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Einführung in die Kybernetik - Little-Idiot.de

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Mathematik mit <strong>de</strong>m T.N.D. folgen „versaut“, bzw. selber geistig kastriert haben, sprengt:<br />

„E<strong>in</strong>en recht komplexen Zirkel erhalte ich, wenn ich mit e<strong>in</strong>er Witwe verheirat b<strong>in</strong>, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e erwachsene Tochter<br />

hat. Me<strong>in</strong> Vater, <strong>de</strong>r uns oft besuchte, verliebte sich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Stieftochter und heiratete sie; dadurch wur<strong>de</strong> me<strong>in</strong><br />

Vater me<strong>in</strong> Schwiegersohn und me<strong>in</strong>e Stieftochter me<strong>in</strong>e Mutter. E<strong>in</strong>ige Zeit darauf schenkte mir me<strong>in</strong>e Frau e<strong>in</strong>en<br />

Sohn, welcher <strong>de</strong>r Schwager me<strong>in</strong>es Vaters und somit me<strong>in</strong> Onkel wur<strong>de</strong>. Die Frau me<strong>in</strong>es Vaters, also me<strong>in</strong>e<br />

Stieftochter, bekam auch e<strong>in</strong>en Sohn. Dadurch erhielt ich e<strong>in</strong>en Bru<strong>de</strong>r und gleichzeitig e<strong>in</strong>en Enkel. Me<strong>in</strong>e Frau<br />

ist me<strong>in</strong>e Großmutter, da sie ja <strong>die</strong> Mutter me<strong>in</strong>er Stiefmutter ist. Ich b<strong>in</strong> also <strong>de</strong>r Mann me<strong>in</strong>er Frau und<br />

gleichzeitig <strong>de</strong>r Stiefenkel me<strong>in</strong>er Frau – mit an<strong>de</strong>ren Worten – „Ich b<strong>in</strong> me<strong>in</strong> eigener Großvater!“<br />

Was lehrt uns <strong>die</strong>se Geschichte? Es läßt sich immer e<strong>in</strong> situativer Kontext <strong>de</strong>r Wirklichkeit mit verän<strong>de</strong>rten,<br />

„impliziten Logiken“ f<strong>in</strong><strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r „konstruieren“, wo unsere bisherige, gedankliche Ordnung nicht mehr<br />

anwendbar ist, bzw. wo man gezwungen wird, <strong>die</strong>se aufzugeben. Witzig an <strong>die</strong>sem Beispiel ist, daß sich zyklische<br />

Logiken ergeben, auch „unendlicher Regress“ genannt. Die <strong>die</strong> ansonsten klare, hierarchische Baumstruktur von<br />

Großeltern, Eltern, K<strong>in</strong><strong>de</strong>r, Enkel, Urenkel, ... wird völlig über <strong>de</strong>n Haufen geworfen. Spätestens an <strong>die</strong>ser Stelle<br />

„empf<strong>in</strong><strong>de</strong>t“ Mensch <strong>de</strong>n Sachverhalt als „komplex“ und <strong>in</strong>st<strong>in</strong>ktiv sucht er <strong>die</strong> Verwicklungen <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen Kontexten zu<br />

mei<strong>de</strong>n („Pr<strong>in</strong>zip <strong>de</strong>r Energie-M<strong>in</strong>imierung“, KISS (Keep It Simple Stupid) – Denken strengt an!). Siehe auch <strong>de</strong>n<br />

Philosophen Hei<strong>de</strong>gger: „Das <strong>de</strong>nken <strong>de</strong>nkt sich selbst!“, womit er <strong>die</strong> „Hirnwichser“ („m<strong>in</strong>dfuck, bra<strong>in</strong>fuck“), <strong>die</strong><br />

sog. „<strong>in</strong>tellektuelle Elite“ im 3. Reich „abgeschossen“ hat, sodaß <strong>die</strong>se nur noch mit sich selber beschäftigt waren<br />

(Beziehung Hei<strong>de</strong>gger / Hannah Arendt). Wer sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Denken an mathematischen Regelwerken orientiert, hat<br />

mit <strong>de</strong>r Aufhebung <strong>de</strong>s „tertium non datur“, z.B. bei <strong>de</strong>r doppelten Verne<strong>in</strong>ung, z.B. beim Flirten, und auch mit <strong>de</strong>r sog.<br />

„weiblichen Logik“ e<strong>in</strong>ige Denkprobleme:<br />

Er: „Liebl<strong>in</strong>g, hast Du Lust!“ - Sie, erwartungsvoll ob <strong>de</strong>r Überraschungen, <strong>die</strong> er sich vielleicht e<strong>in</strong>fallen läßt: „Ich<br />

habe nicht nicht Lust!“ - Er: „Kannst Du niemals dich klar äußern?“<br />

Das „nicht nicht“ be<strong>de</strong>utet nach weiblicher Logik e<strong>in</strong> „vielleicht“, weil es <strong>de</strong>n Satz vom ausgeschlossenen Dritten<br />

aufhebt, und somit viel mehr Möglichkeiten <strong>de</strong>ssen, was passieren kann, zuläßt. Wer z.B. nicht gerne flirtet, ist<br />

Anhänger <strong>de</strong>r mathematischen Denkstrukturen mit <strong>de</strong>m T.N.D. und neigt dazu, <strong>die</strong> tatsächliche Komplexität <strong>de</strong>r Welt<br />

durch <strong>die</strong> Anwendung von „vere<strong>in</strong>fachen<strong>de</strong>n Pr<strong>in</strong>zipien“ bewältigen zu wollen und folgt somit gerne irgendwelchen<br />

Theorien, Mo<strong>de</strong>llen, Mo<strong>de</strong>llen, <strong>die</strong> auf Mo<strong>de</strong>llen aufbauen, welche jedoch auch nur bei bestimmten Handlungslogiken<br />

und auch dann nur <strong>in</strong> bestimmten, situativen Kontexten anwendbar s<strong>in</strong>d. Aus Bequemlichkeit wird dann oft nicht<br />

geprüft, ob <strong>die</strong>s so zulässig ist:<br />

„Wieviele Fälle, Variablen und Situationen man auch untersucht, meistens han<strong>de</strong>lt es sich nur um e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Teil sämtlicher Möglichkeiten. Das hat zur Folge, dass man nicht von <strong>de</strong>r allgeme<strong>in</strong>en Geltung <strong>de</strong>ssen ausgehen<br />

kann, was man festgestellt hat, son<strong>de</strong>rn <strong>die</strong> Geltung von Fall zu Fall prüfen muss“ FOPPA 1986, S. 151 über das<br />

„Traditonelle Induktionsproblem“<br />

Durch <strong>die</strong> Mathematik und ihre stark begrenzen<strong>de</strong>n Denklogiken o<strong>de</strong>r durch Religion und ihre dauern<strong>de</strong>n Gleichnisse<br />

geprägte Menschen haben noch e<strong>in</strong> weiteres Problem, z.B. mit <strong>de</strong>m „Modus tollendo tollens“, bzw. <strong>de</strong>m „Modus<br />

Barbara“: „Im W<strong>in</strong>ter schneit es, und wenn es schneit, ist W<strong>in</strong>ter“ - e<strong>in</strong>e klare Aussage. „Wenn es regnet ist <strong>die</strong> Straße<br />

naß, und wenn <strong>die</strong> Straße naß wird, regnet es!“ Ebenso kann e<strong>in</strong>e nasse Straße durch <strong>die</strong> Straßenkehrmasch<strong>in</strong>e<br />

verursacht se<strong>in</strong>. William Ross Ashby, Psychologe und <strong>Kybernetik</strong>er hat hierzu das „law of requisite variety“ aufgestellt,<br />

welches besagt, dass man mit „vere<strong>in</strong>fachen<strong>de</strong>n Denkmo<strong>de</strong>llen“ nicht <strong>die</strong> Komplexität <strong>de</strong>r Wirklichkeit bewältigen<br />

kann. Hierzu bedarf es schon e<strong>in</strong>es Mo<strong>de</strong>lls, welches m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens so komplex, wie <strong>die</strong> Sachverhalte <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Wirklichkeit<br />

ist. Überall <strong>in</strong> Unternehmen an <strong>de</strong>n Schlüsselpositionen sitzen Menschen mit klassisch mathematischen, hierarchischen,<br />

nichtrekursiven Denkstrukturen - Mathematiker, Ingenieure, Psychologen, Wissenschaftler, Betriebswirtschaftler,<br />

Philosophen, <strong>die</strong> gewissen D<strong>in</strong>ge e<strong>in</strong>fach nicht <strong>de</strong>nken können, <strong>die</strong> z.B. <strong>die</strong> Geschichte, wo jemand se<strong>in</strong> eigener<br />

Großvater ist (nur e<strong>in</strong> stark vere<strong>in</strong>fachtes Beispiel). Hierzu bedarf es auch <strong>de</strong>r sauberen Trennung <strong>de</strong>r „impliziten<br />

Logik“ <strong>de</strong>s situativen Kontextes“ von <strong>de</strong>n Handlungslogiken, siehe Dekonstruktion: http://www.littleidiot.<strong>de</strong>/teambuild<strong>in</strong>g/AnleitungZurDekonstruktion.pdf<br />

Mathematik gilt als „erkenntnistheoretisch geschlossen“, <strong>die</strong> Welt jedoch ist es nicht, siehe Gö<strong>de</strong>ls<br />

„Unvollständigkeitsaxiom“. Wer also daran glaubt, daß <strong>die</strong> ständige und ausschließliche Anwendung <strong>de</strong>r Mathematik<br />

und mathematischen Logik uns irgendwie weiterbr<strong>in</strong>gt br<strong>in</strong>gt im Leben, z.B. bei <strong>de</strong>r Analyse von Problemen und <strong>de</strong>ren<br />

Lösung, <strong>de</strong>r irrt gewaltig. Mathematik als w<strong>in</strong>zige Untermenge <strong>de</strong>r gesamten sprachlichen Logiken (siehe<br />

http://www.little-idiot.<strong>de</strong>/teambuild<strong>in</strong>g/UnterLogikenDerSprache.pdf ist etwas für geistige Selbstkastraten, <strong>die</strong> dazu<br />

neigen, <strong>die</strong> tatsächliche Komplexität <strong>de</strong>r Welt <strong>in</strong> ihrer stark vere<strong>in</strong>fachen<strong>de</strong>n, gedanklichen Vorstellung bewältigen zu<br />

wollen.<br />

Ohne exakte Kenntnis <strong>de</strong>r Grundlagen <strong>de</strong>r Mathematik und mathematischen Logik jedoch kommt man auch nicht<br />

weiter im Leben. Wir leben halt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er technisierten Welt, welcher <strong>die</strong> Denklogiken <strong>de</strong>r Mathematik zugrun<strong>de</strong> liegen.<br />

„Intuitionistische Logik“ von Brouwer und „Temporale Logik“ s<strong>in</strong>d Logik-Arten, <strong>die</strong> <strong>de</strong>r Wirklichkeit schon viel näher<br />

kommen. Mit folgen<strong>de</strong>r Aufgabe haben z.B. <strong>Kybernetik</strong>er bzw. rekursiv <strong>de</strong>nken<strong>de</strong> Menschen ke<strong>in</strong> Problem:

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