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Editorial „Disneyland ist eine Arbeit der<br />

Liebe – wir stiegen gerade nicht in<br />

Disneyland mit der Idee<br />

des Geldverdienens ein.“<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Länderserie: Das Baltikum 3<br />

Entenhausener Geburtstage 12<br />

Interview: Kari Korhonen 13<br />

Hall of Fame – Ein Rückblick 15<br />

Comic: Weihnachtliches Wunder 16<br />

Serien: Micky Maus präsentiert 25<br />

M.O.U.S.E. 26<br />

D.O.N.R.O.S.A. 26<br />

Don­Rosa­Tour 2010 27<br />

Don Rosas „Lebensträume“ 29<br />

DuckTales – Ein Blick zurück 31<br />

Comic: Flucht vor der Biene 41<br />

Nervous Rex – Van Horn mal anders 42<br />

Vielseitig: Whatever happened to Scrooge McDuck? 43<br />

Sammlungen: Folge 17 46<br />

Comicwettbewerb – Die Gewinner 49<br />

Galerie: Always another Rainbow (1974) 55<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur (V.i.S.d.P.):<br />

Karsten Bracker<br />

2<br />

Walt Disney<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

David Bühring, Damian Funk, Wolfgang Kern, Kevin Kyburz, Lasse Medelin, Calvin Metzger<br />

Matthias Müller, Markus Ott, Sidney Schering, Christian Schmidt, Manuel Schumann<br />

Gestaltung:<br />

Karsten Bracker, Markus Ott<br />

Titelbild:<br />

Idee & Zeichnung, Gestaltung: Kevin Kyburz<br />

Bearbeitung: Markus Ott<br />

Hintergrund: Time Magazine Vol. XXX No. 26 – 27. Dezember 1937<br />

E­Mail:<br />

kontakt@bertel­express.de<br />

Adresse:<br />

www.bertel-express.de<br />

Redaktionsschluss:<br />

5. November 2010<br />

Alle Abbildungen, wenn nicht anders angegeben,<br />

© The Walt Disney Company<br />

die Texte © <strong>Bertel</strong>­<strong>Express</strong> und die jeweiligen Autoren<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 12. Juni 2011.<br />

Redaktionsschluss: 29. Mai


VON KARSTEN BRACKER<br />

Als mir meine Eltern vorschlugen, doch mit<br />

in ihrem dreiwöchigen Urlaub zu kommen<br />

(als Alternative gab es drei Wochen sturmfrei),<br />

war für mich relativ schnell klar, daß<br />

ich mit in den Nordosten unseres Subkontinents<br />

wollte, nach Finnland würde man vielleicht<br />

schon noch mal im Leben kommen,<br />

aber wann bekommt man schon die Gelegenheit<br />

und besucht Länder wie Estland, Lettland<br />

oder Litauen mit einem Wohnmobil (auf<br />

Kreuzfahrten hoffe ich in späteren Zeiten<br />

meiner Erdverweildauer) und hat die Gele-<br />

Länderserie<br />

Das Baltikum<br />

genheit, diese Länder einigermaßen „richtig“<br />

kennenzulernen? - wie wahr, nicht allzu oft.<br />

Am zehnten Juli ging es dann mit der Autofähre<br />

FS Urd gen Windau (Ventspils) in Lettland.<br />

Die Reise begann gleich mit einer erstaunlichen<br />

Erkenntnis: Das Schiff, daß unser<br />

Wohnmobil heil und trocken in den Osten<br />

bringen sollte, war keine der heute modernen<br />

Fähren (mit zwei Luken zum Be- und Entladen),<br />

sondern eben eines mit einer. So dauerte<br />

der ganze Prozeß unendlich lange und wir<br />

3<br />

bekamen schon leicht Zweifel, ob die „Urd“<br />

rechtzeitig zur Abfahrt um 18.00 beladen<br />

werden würde – aber selbstschreibend lief alles<br />

glatt, auch wenn mancher Lkw mit gewagten<br />

Rückwärtsmanövern den Zeitplan aus<br />

unserer Sicht sehr zu strapazieren versuchte.<br />

Als wir dann, wohlgemerkt auch rückwärts,<br />

aufs Autodeck fahren durften, sah das ganze<br />

dann so aus (Photo links, unser Wohnmobil<br />

verschwindet rechts aus dem Bild). Besonders<br />

der Fahrer des Autotransporters verdient<br />

große Beachtung, der arme Kerl brauchte drei<br />

Versuche, bis er es alleine auf die Rampe geschafft<br />

hatte, er kam aus Spanien und war<br />

wohl solcherlei Schiffe nicht (mehr) gewohnt.<br />

Aber nun ein Ende der Schadenfreude,<br />

denn gleich nach einer Besichtigung der<br />

Kabine ging es auch schon zum Abendessen,<br />

etwas rustikal und dem Geschmack nach eher<br />

Dosenfutter, aber für was ist man nicht nach<br />

drei Stunden bei brütender Hitze dankbar...<br />

Schnell stellte sich dann heraus, daß die komplette<br />

Besatzung russisch sprach (und dabei<br />

ist Scandlines eine dänisch-deutsche Reederei!),<br />

aber für ein einigermaßen freundliches<br />

„spasiba“ für das so nett präsentierte Mahl<br />

reichte es dann doch (die Linie wird nebst einigen<br />

Urlaubern größtenteils von russischen/<br />

baltischen Speditionsunternehmen genutzt,<br />

und dem Alter nach zu schätzen konnten die<br />

meisten der Lkw-Fahrer auch noch bestes<br />

Russisch).<br />

Der Tag endete dann mit Blick auf den vorhandenen<br />

Fernseher und der Übertragung des<br />

Deutschland-Spieles gegen Uruguay sowie<br />

einem aus dem erstaunlich großen Fenster auf<br />

die Ostsee, oder wie es ja eigentlich heißt,<br />

„baltische See“...


Am Abend des folgenden Tages erreichten wir<br />

dann gegen 18 Uhr Windau. Sogleich setzte<br />

sich eine große Meute in Bewegung, die in<br />

Richtung Autodeck steuerte und als auch wir<br />

endlich nach einiger Zeit unser Wohnmobil bestiegen,<br />

öffnete sich auch recht schnell die Luke<br />

– und da wir in Travemünde rückwarts auf die<br />

„Urd“ gefahren waren, ging es nun umso<br />

schneller wieder aus dem Schiffsbauche hinaus<br />

in Richtung Campingplatz<br />

Dieser war, entgegen unseren leichten Vorurteilen,<br />

hervorragend eingerichtet und trotz des Finalspieles<br />

unser Nachbarn gegen Spanien erstaunlich<br />

ruhig – verblüffenderweise schienen<br />

die meisten Letten die Spanier zu unterstützen,<br />

da kamen wir paar Deutschen uns etwas verloren<br />

vor, allerdings schienen sich die meisten unserer<br />

Landsleute eh nicht sonderlich für das<br />

Hintermballherrennen zu interessieren, was<br />

vielleicht auch ein Grund für die Stille war.<br />

Da uns der Platz wie angedeutet recht gut gefiel,<br />

blieben wir noch einen ganzen Tag und schauten<br />

uns das Städtchen ein wenig an: Zuallererst<br />

fiel ins Auge, wie „neu“, der Straßenbelag und<br />

insbesondere die Häuser waren – ob das nun<br />

mehr oder wenig gut angelegte EU-Subventionen<br />

waren oder der „Reichtum“ aus Finnland<br />

stammte, war uns in dem Momente recht egal,<br />

jedenfalls erinnerte das ganze schon sehr an<br />

einen „Luxuskurort“ (nicht umsonst ist der<br />

Nordosten Lettlands eine der wichtigsten Reiseregionen<br />

des Landes).<br />

Böge man nun auf obigen Bilde links ab, käme<br />

man nach wenigen Metern zu einem Supermarkt<br />

– auch an diesem war nicht die lettische<br />

Sprache das ansehnlichste, sondern eine Reihe<br />

von „Swedbank“- Automaten, ein weiteres Zeichen,<br />

wodurch das Baltikum wirtschaftlich wieder<br />

nach vorne gebracht wird.<br />

Doch nun endlich zum eigentlichen Thema: den<br />

lettischen Comics...<br />

Länderserie<br />

von oben nach unten: W.i.t.c.h. (lettisch), W.i.t.c.h. (russisch), Donalds Daks<br />

4


Ich spazierte also mit meinen Eltern durch<br />

den Laden und natürlich fiel mein allererster<br />

Blick auf das Zeitschriftenregal (naja, eigentlich<br />

die Zeitschriftenregale, denn nebst einem<br />

„normalen“ gab es noch ein weiteres: gefühlte<br />

50 Sex-Zeitschriften...) - meine Augen trafen<br />

allerdings nicht zuerst auf die „Donalds<br />

Daks'“, sondern auf eine russische W.i.t.c.h.-<br />

Ausgabe, die ich jetzt nicht unbedingt erwartet<br />

hatte, doch kaufte ich mir sie schlußendlich<br />

auch, da ich, wenn man schon mal ein<br />

Heft dieser Reihe kauft, es auch ein „besonders“<br />

sein sollte (das lettische gönnte ich mir<br />

dann nicht).<br />

Nebst diesem landeten dann noch fünf DDs<br />

(ich sollte für ein paar Sammler Hefte mitbringen)<br />

und ein Tupla-Riegel (eine finnische<br />

Süßigkeit) an der Kasse und ich blätterte diese<br />

dann, ein paar Minuten später erst einmal<br />

durch...<br />

D 14459<br />

Länderserie<br />

...doch bevor ich davon zu erzählen beginne,<br />

sei gesagt, daß „Daks“ keineswegs das lettische<br />

Wort für Ente ist, es heißt nichts anderes<br />

als Mistgabel – klar, man wollte das englische<br />

„Duck“ möglichst klanghaft in die dortige<br />

Sprache überführen, aber dieses Wort hätte<br />

ja eher zu Franz gepaßt...).<br />

D 99180<br />

Wer gute Augen hat, wird erkennen, daß es<br />

sich hierbei um Ausgabe 14 handelt, woraus<br />

zu folgern ist, daß es alle 14 Tage eine neue<br />

Ausgabe gibt, als Extra waren ein paar Platikflügel<br />

beigelegt (die es zwei Monate vorher<br />

in Polen, welche die Beilagen für Osteuropa<br />

herstellen, ebenfalls gab), der Inhalt des<br />

Heftes ist mit dem tschechischen Kačer Donald<br />

2010-13 sowie dem polnischen Kaczor<br />

Donald 2010-23 gleich (also ganz „normal“<br />

34-36 von 48 Seiten Comics zuzüglich Werbung<br />

und dem restlichen Kram), der einzige<br />

Unterschied ist (auf den „Comic-Teil“ bezo-<br />

...und das 50 km lang...<br />

5<br />

gen) das Titelbild – anscheinend das einzige,<br />

was ausgesucht werden darf.<br />

...folglich dürfte es also nicht weiter interessant<br />

sein, etwas über Donalds Mistgabel zu<br />

erzählen...<br />

...entgegen meiner Hoffnungen Wochen zuvor<br />

war das Wetter nicht sehr gnädig und<br />

gleich am ersten Tag gab es bis zu 37°, und<br />

dieser Temperaturen hielten sich die nächsten<br />

zwei Wochen bedauerlicherweise im ganzen<br />

Baltikum (Höhepunkt waren 41° in der Nähe<br />

des Kap Kolka, und vor allem der Weg dorthin<br />

war auf einer derart sandigen Sandpiste<br />

nur mit 30 km/h zurückzulegen (die Straßen<br />

sind laut Reiseführer allerdings aus Naturschutzgründen<br />

dort nicht geteert, wobei man<br />

sich bei dem ganzen Staub schon fragen muß,<br />

ob der nun so viel besser ist...).<br />

Richtig Leid taten uns zwei Radfahrer, die innerhalb<br />

von zwei Wochen von Windau nach<br />

Reval (Tallinn) wollten und denen auf der<br />

Strecke nach Kolka das Wasser ausgelaufen<br />

war – aber wozu hat man einen Kühlschrank<br />

an Bord, der das ganze auch noch kalt vorrätig<br />

hat...<br />

...da merkt man dann wieder, wie gut man es<br />

in einem Wohnmobil hat, vor allem, wie gut<br />

ein gefüllter Kühlschrank und noch viel vollere<br />

Staufächer einem tun, wenn man durch<br />

ein vollkommen fremdes Land fährt...<br />

...<br />

Donalds Daks = Donald Duck<br />

Tēvocis Knaps = Onkel Dagobert<br />

Mikijs = Micky Maus<br />

Tiks Tīks Triks = Tick, Trick und Track


Nach vier Tagen ging es dann in Richtung<br />

Riga, auf dem Wege Jurmala (vom Anspruch<br />

her wie Sylt für Festländler), das Wochenendziel<br />

der Bewohner der Hauptstadt Lettlands.<br />

Hier verbrachten die „Großen“ des<br />

ehemaligen Ostblockes ihre Ferien (und auch<br />

wenn infolgedessen ein paar Plattenbauten<br />

zuviel die Strandpromenade säumten, hinterließ<br />

das Örtchen einen guten Eindruck, auch<br />

wenn wir es nur durchfuhren).<br />

In Riga selbst gab es dann selbstschreibend<br />

viel mehr „Disney“, zum Beispiel was zu<br />

„essen“ - das interessanteste an obigem Bilde<br />

ist aber nicht die Reihe der eingeführten<br />

Maisflocken, sondern das rechte Preisschild:<br />

eine Schachtel kostet 52 Santīmu, der Euro<br />

Länderserie<br />

hat nämlich gegenüber dem lettischen Lat nur<br />

einen Kurs von 0,70 – womit Lettland die<br />

theoretisch „härteste“ Währung der Welt hat<br />

– mit dem im Umlauf befindlichen 500-Lat-<br />

Schein besitzen Letten somit den wertvollsten<br />

der Welt (zum Vergleich: in Estland ist<br />

der 500-Kronen-Schein auch der „wertvollste“,<br />

allerdings bekommt man für einen Euro<br />

über 15 Kronen, zur Währung des Nachbarlandes<br />

aber später mehr).<br />

Für „uns Deutsche“ ist daneben vielleicht<br />

auch gut zu wissen, daß die Münzen unseren<br />

alten Pfennigen sehr ähneln, als Beispiel die<br />

1-Santīm-Münze:<br />

Die Beilage der 15. Ausgabe war ein „Mini­Kicker“, allerdings vier Tage nach dem WM­Endspiel...<br />

6<br />

(Bild aus der Wikipedia)<br />

Neben dem „Donalds Daks“ und den<br />

„W.i.t.c.h.-Heften gibt es noch Dambo sowie<br />

Tom & Jerry (alles in gemeinschaftlicher<br />

Arbeit mit Tschechien und Polen), auf<br />

europäischer Ebene erscheint ebenfalls noch<br />

„Vāģi“, also „Cars“ auf lettisch sowie eine<br />

Entsprechung zu dem Mädchen-Magazin<br />

„Prinzessin“.


Länderserie<br />

v.l.n.r. - Autod (Cars), Koomiksikogu (LTB), Miki Hiir Eriväljaanne (normale Micky Maus),<br />

Miki Hiir („richtige“ estnische Micky Maus)<br />

oben rechts: einer dieser leckeren Tupla-Riegel<br />

7<br />

Nach nun gut einer Woche erreichten wir<br />

die estnisch-lettische Grenze (auf dem<br />

Wege dorthin machten wir Halt in Skulte<br />

und besuchten dort unter anderem das Störtebeker-Museum,<br />

aber das führe ich jetzt<br />

mal nicht weiter aus, denn schließlich soll<br />

es hier ja um etwas anderes gehen) und fuhren<br />

bis nach Pernau (Pärnu, das Windau<br />

Estlands) und machten sogleich an einem<br />

dieser riesigen „Hypermärkte“ halt, die besonders<br />

in (Nord-)Osteuropa aus dem Boden<br />

zu sprießen scheinen.<br />

Besonders hier schlug ich zu – und auch<br />

hier eines der erstaunlichsten Dinge: das<br />

Geld. Estland wird ab Januar 2011 den Euro<br />

einführen und die Krone hat dann endgültig<br />

ausgedient – doch bis dahin wird sie noch<br />

einige Westeuropäer zum Wundern<br />

bringen,: alle Werte ab 2 Kronen aufwärts<br />

sind Scheine (d.h. 2 Kronen = 7 Cent), als<br />

ich mir dann einen großen Stapel an Comics<br />

kaufte, bekam ich einen ebenso großen Stapel<br />

an estnischen Scheinen zurück – noch<br />

nie fühlte ich mich mit so vielen so arm...<br />

...fangen wir aber sogleich mit den Comics<br />

an: das unwichtigste, das „Autod“-Heft, zuerst<br />

– ganze 44 Kronen, immerhin 2,81 €<br />

„mußte“ ich für dieses Exemplar hinblättern,<br />

allerdings immerhin 79 Cent weniger<br />

als „bei uns“.<br />

Die achte Ausgabe des „Koomiksikogu“<br />

(LTB 404 mit Titelbild von LTB 405)) ist<br />

mit seinen 79 Kronen sogar noch 6 Cent<br />

teurer als „unser“ Taschenbuch...<br />

D 2007-378<br />

...aus der ersten Seite des Buches zu schließen,<br />

ist Donald „Pillupart Donald“, was soviel<br />

heißt wie „Versuche es, Ente Donald“,<br />

frei übersetzt vielleicht „Pechente Donald“,<br />

aber ich bin dieser Sprache ja auch nicht gerade<br />

mächtig...


D 9133<br />

Einmal monatlich erscheint das „Miki Hiir“-<br />

Heft (für 22 Kronen, 1,41 €) - von der Erscheinungsweise<br />

und den insgesamt nur 36<br />

Seiten her könnte man meinen, daß es sich<br />

um ein eher unwichtiges Blatt handelt, aber<br />

das faszinierendste ist, daß jede einzelne<br />

Ausgabe von den Redakteuren selber zusammengestellt<br />

wird und nicht dem Inhalte einer<br />

anderen europäischen Reihe zugrunde liegt.<br />

D 2009-188<br />

Natürlich sind auch hier amerikanische, italienische<br />

oder brasilianische Comics sehr selten,<br />

doch die Auswahl erscheint mir sehr gelungen<br />

getroffen zu sein, Transgaard, Vicar,<br />

Ferioli und ein niederländischer Zweiseiter<br />

überstiegen meine Erwartungen.<br />

Selbstschreibend hatte ich vorher im Inducks<br />

nachgeschaut, welche Serien es denn so in<br />

Estland gebe, zu meinem späteren Erstaunen<br />

aber erscheint alle zwei Monate ein „Miki<br />

Hiir Eriväljaanne“ (also Micky Maus Spezialausgabe)<br />

für 33 Kronen (2,11 €), womit die<br />

Länderserie<br />

sonst in den meisten europäischen Ländern<br />

erscheinende Hauptserie vom Aufbau her alle<br />

zwei Monate erscheint...<br />

GC MM2003-49<br />

...sie umfaßt nämlich genau die normalen 48<br />

Seiten, enthält eine Rätselseite, „Trikid & Nipid<br />

(Tips und Tricks), „Naljad“ (Witze), sowie<br />

Werbung für Disney-Zeitschriften bzw.<br />

auf der Rückseite Toy Story 3 – allerdings,<br />

wie auch sonst, ohne verlagsfremde Verbraucherhinweise,<br />

es gibt nicht mal welche zu<br />

dem aufblasbaren Morgenstern (s. S. 7 l.u.),<br />

und auch hier gibt es kein Heft auf dem europäischen<br />

Markte mit selbem Inhalt. Für ein<br />

wirklich „bemühtes Suchen“ nach guten Geschichten<br />

sprechen ein 14-seitiger Rota (D<br />

2000-061), zwölf Seiten Vicar (D 2006-163),<br />

vier von Gottfredson (YM 31-01-05) und einmal<br />

sieben Seiten Hedman (D 2008-068) eine<br />

recht deutliche Sprache. Wobei man natürlich<br />

festhalten muß, daß die ehemaligen Ostblockstaaten<br />

noch auf eine riesige Auswahl<br />

an Geschichten zurückgreifen können.<br />

D 2000-061<br />

8<br />

Auch in Estland nun ein kleiner Sprung zu<br />

den Namen der Entenhausener, die es außer<br />

Micky und Donald noch gibt:<br />

Onu Robert = Onkel Dagobert<br />

Hups, Tups a Lups = Tick, Trick und Track<br />

Leidur Leo = Daniel Düsentrieb<br />

Penipoisid = Panzerknacker<br />

Kalle Koduhani = Franz Gans<br />

Kupi = Goofy<br />

Väike Hundu = Kleiner Wolf<br />

Am letzten Beispiele, nun ein kleiner Ausflug<br />

in die estnische Sprache, sieht man, daß in<br />

diese Sprache mit ihren 14 (!) Fällen und der<br />

finno-ugrischen Sprachgruppe (also eine zusammen<br />

mit Finnland und Ungarn) einige<br />

deutsche Lehnwörter (und eben auch Stadtnamen)<br />

besitzt – das ganze hat einen triftigen<br />

Grund: Ab dem zwölften Jahrhundert siedelte<br />

sich der deutsche Orden (bzw. seine Vorläufer)<br />

gen Nordosten, um den dortigen Völkern<br />

ihre Religion einzutrichtern (was im übrigen<br />

auch mit Litauen und Lettland geschah), bis<br />

ins 20. Jahrhundert hinein hielt sich Deutsch<br />

als Universitäten- und Amtssprache (wurde<br />

später vom Russischen abgelöst) – den meisten<br />

Esten blieben die Deutschen in recht guter<br />

Erinnerung und, auch wenn es aus heutiger<br />

Sicht verwundern mag, sahen sie 1941/42<br />

die Deutschen, die die Russen, die 1939/40,<br />

durch den Hitler-Stalin-Pakt, alle Länder bis<br />

Polen besetzt und unter ihrer Kontrolle hielten,<br />

als „Befreier“ - viel besser ging es ihnen<br />

danach aber nicht wirklich – und, nach 1945,<br />

blieb ihnen nur die Sprache als letzter Ausweis,<br />

denn die Sowjets gliederten den nach<br />

dem Ersten Weltkrieg erstmals eigenständigen<br />

Staat an die Sowjetunion an, womit Russisch<br />

zur vorherrschenden Sprache wurde,<br />

noch heute sind 26 Prozent der Einwohner<br />

Estlands (gebürtige) Russen, die heutzutage<br />

annähernd die gleichen Probleme haben, wie<br />

vorher die Esten: sie werden teilweise ausgegrenzt<br />

und nicht mit einem „richtigen“ Esten<br />

gleichgesetzt – erst in den letzten Jahren gab<br />

es verstärkt Bemühungen, die Russen wieder<br />

stärker in die Gesellschaft einzubinden.<br />

Am gleichen Tage ging es dann weiter nach<br />

Hapsal (Haapsalu), doch zuerst noch, auf<br />

Wunsch meines Vaters, in ein Eisenbahnmuseum<br />

nach Lavassaare, in dem allerlei Wagen,<br />

ausgestellt wurden. Da ich davon ausgehe,<br />

daß sich der größte Teil der werten Leserschaft<br />

nicht unbedingt für das Aussehen von<br />

ehemals estnisch-sowjetischen oder gar alten<br />

deutschen Schienenfahrzeugen interessiert,<br />

auf der nächsten Seite ein paar deutsche<br />

Zeugnisse aus dem Museumshaus, für wen<br />

dies doch etwas sein sollte, der kann sich auf<br />

museumrailway.ee „weiterbilden“.


Hapsal selber ist wie Reval (Tallinn), Pernau,<br />

Riga, Windau u.a. auch eine ehemalige Ordensstadt,<br />

besitzt eine beeindruckende Burg<br />

aus dem 14. Jahrhundert und besitzt einen<br />

Fährhafen, der regelmäßige Verbindungen zu<br />

den Inseln Ösel (Saaremaa) sowie Dagö (Hiiumaa,<br />

„Dagö“ bedeutet auf Deutsch/Schwedisch<br />

(die Schweden siedelten hier auch fleißig)<br />

Taginsel), Dagobert ist im übrigen westgermanischen<br />

Ursprunges und bedeutet etwa,<br />

„glänzend wie der Tag“, von althochdeutsch<br />

beraht (glänzend) und dem keltischen dago<br />

(gut), womit ich nun voller Stolz weiß, daß<br />

mein Benutzername in den Disney-Foren<br />

doch irgendeine „vernünftige“ Bedeutung hat<br />

und latürnich nicht einfach nur eine einfallslose<br />

Abkürzung war.<br />

Nun denn, nach weiteren zwei tagen ging es<br />

dann endlich nach Reval, der Hauptstadt Estlands,<br />

nur 60 km von Helsinki entfernt. Kurz<br />

bevor es dann aber in die Innenstadt ging,<br />

hielten wir noch vor dem Estnischen Freilichtmuseum<br />

an (evm.ee), in welchem es unter<br />

anderem traditionell estnisches Essen gab:<br />

Meinem Gemüt nach fragte ich selbstschreibend<br />

gleich nach etwas süßem, doch dieses<br />

„koohjulahti“ (oder so ähnlich) war Hirsebrei<br />

mit irgendwelchen komischen Beeren – zumindest<br />

schmeckte es nicht so ganz... ...<br />

Gütigerweise gaben meine Eltern mir noch<br />

Länderserie<br />

rotes Schild von 1943, unteres wohl noch aus Kaisers Zeiten...<br />

9<br />

ein paar Kronen, damit ich diesen komischen<br />

Kram verdauen konnte...<br />

alles in allem schmeckte es aber sehr natürlich<br />

– mit Ausnahme einer Limonade, die<br />

einen mehr als deutlichen Kaugummigeschmack<br />

hatte, auch wenn da was von „natürlich“<br />

oder so draufstand – aber vielleicht<br />

schmeckte ja „ursprüngliche“ Limo so...<br />

Doch durch den „Hauptgang“ wurde ich<br />

bestens entschädigt und konnte nach einiger<br />

Zeit mit vollem Magen in Richtung Ausgang<br />

schlendern...


Am nächsten Tage erkundeten wir dann Reval<br />

– leider mit der Erkenntnis, daß auch diese<br />

Stadt so langsam aber sicher zu einem<br />

Massentourismusziel wird, der ganze Hafen<br />

voll von Kreuzfahrtschiffen und fürchterlich<br />

viele Gruppen, vor allem deutsche, liefen<br />

durch die Stadt wie Wollknäuel, die einen<br />

leichten Drang haben, sich in irgendwelchen<br />

Stangen, man schreibe Stände, zu verwickeln<br />

– immerhin gibt’s noch keine große Anzahl<br />

an typischen Touriläden, wie sie beispielsweise<br />

mir in Prag auffielen).<br />

Zu meinem Erstaunen gab es auch hier (wie<br />

auch in Rußland, nachzulesen in BE 14) offensichtlich<br />

gefälschte Disney-Matroschkas,<br />

auch wenn sie wesentlich dichter am Original<br />

sind, erkennt man trotzdem schnell einige<br />

„Mängel“:<br />

Zwei Tage später ging es dann innerhalb weniger<br />

Stunden nach Lettland, wo wir auf dem<br />

letzten Campingplatz vor der litauischen<br />

Grenze übernachteten, die kostenlose drahtlose<br />

Internetverbindung erstaunte uns dann<br />

nicht mehr – allerdings das Wetter: Am<br />

Abend zog der erste Sturm überhaupt auf und<br />

aufgrunddessen blieben wir noch einen weiteren<br />

Tag hier, da dieser gen Süden weiterzog<br />

und auch wenn wir nach knapp zwei Wochen<br />

der Hitze nichts gegen Regen hatten, aber zu<br />

viel gefiel uns dann auch nicht...<br />

...und da wir über Polen zurückfahren und<br />

auch irgendwann wieder ankommen wollten,<br />

fuhren wir an einem Tag durch Litauen durch<br />

und hielten für wenige Stunden in Kaunas,<br />

wo ich natürlich auch Comics kaufte:<br />

Länderserie<br />

GC MM1999-36<br />

Auch dieses Heft erscheint alle zwei Wochen,<br />

hat die gewöhnlichen 48 Seiten und ist<br />

mit seinem Preis von 5,99 Litas (=1,73 €)<br />

auch bezahlbar (es gibt in meiner Ausgabe<br />

insgesamt 43 Comicseiten, also weitaus mehr<br />

als in einer normalen Micky-Maus-Ausgabe,<br />

auffallend ist, daß das gleiche „Design“ wie<br />

in der deutschen Micky-Maus für Comics<br />

verwendet wird:<br />

D 2007-038<br />

Eigentlich aber viel interessanter und vor allem<br />

verwunderlicher als die Geschichten mit<br />

ihrer nicht zu verstehenden Sprache ist die<br />

Tatsache, daß die ersten beziehungsweise<br />

letzten acht Seiten auf gut riechendem Glanz-<br />

gedruckt sind, die restlichen 32 allerdings auf<br />

fürchterlich miefendem Recyclingpapier,<br />

einen werbetaktischbedingten Grund kann<br />

das nicht haben, da alle Ausgaben generell<br />

eingetütet sind, wenn sie Papier sparen wollten,<br />

wäre es sicher auch möglich zu nehmen<br />

sich für eine Papiersorte zu entscheiden, aber<br />

so...<br />

10<br />

D 2008-024<br />

...wirkt das alles reichlich komisch – aber<br />

sich drüber aufzuregen, macht eh keinen<br />

Sinn, allein schon, weil ich der Sprache so<br />

mächtig bin wie ein gebürtiger Schwabe des<br />

Hochdeutschen. Als Beilage gab es ein Rennauto.<br />

Für den gleichen Preis gabs im gleichen<br />

Laden auch noch neben dem „Donaldas ir<br />

kiti“ eines mit Zusatz „galvosūkiai“, was<br />

einfach „Rätsel“ bedeutet. Auch hier gibt es<br />

die komische Begebenheit mit den Seiten,<br />

zusätzlich zu dieses Mal nur 32 ein Vier-<br />

Gewinnt-Spiel:<br />

D 21454<br />

Wie in so einem Heft üblich, gibt es hier eine<br />

Anhäufung der Rätsel und dazu einige kurze<br />

Rätselcomics, zumeist mit Micky. Pro Jahr<br />

scheint es entweder zwei oder vier Hefte der<br />

Reihe zu geben, oben rechts auf dem Titelbild<br />

steht was von „vasara“, was Sommer bedeutet...<br />

...so etwas wie Werbung scheinen<br />

die Litauer in den Disney-Heften noch nicht<br />

zu kennen: keine einzige Seite in keinem der


Ausgaben ist mit Verbraucherhinweisen „belastet“.<br />

D 2008-104<br />

In Lettland gibt es keine Disney-Comic-Taschenbücher,<br />

in Estland seit zwei Jahre das<br />

Koomiksikogu und in Litauen – einmal jährlich<br />

ein „LTB Spezial“, welches sich bis<br />

2009 an eine bestimmte Ausgabe des dänischen<br />

„Jumbo-temabogs“ hielt und vom Aussehen<br />

her an dem „Mega Giga“ (Polen u.a.)<br />

ähnelte. Seit diesem Jahr, in dem die Inhalte<br />

der Spezialausgaben komplett europaweit abgestimmt<br />

sind, entspricht bspw. Die aktuelle<br />

Ausgabe 6 dem Inhalt des Spezial-LTBs Nr.<br />

35. Da ich aber keine Lust hatte, Bücher mit<br />

selbem Inhalt zu kaufen, war ich froh über<br />

den vierten Band der Serie von 2008, der<br />

Länderserie<br />

dem 23. Jumbo-temabog entspricht, allerdings<br />

erschien dies erst im Februar 2009,<br />

vielleicht ist also die Jahreszahl im Impressum<br />

falsch, aber die zwei Monate sollen auch<br />

mal egal sein:<br />

D 12653<br />

Neben diesen drei Serien gibt es noch eine<br />

ebenfalls jährlich erscheinende 88-seitige<br />

Pappausgabe, die immer fünf bis sechs D-Geschichten<br />

enthält, allerdings konnte ich in einem<br />

anderen Laden den Inhalt mir nicht angucken<br />

und ich war in dem Augenblick eh<br />

schon ziemlich pleite, aber wenn man eine<br />

wirklich edel aussehende Ausgabe so vorstellt,<br />

muß man sich nicht wundern, daß ich<br />

die vier Euro nicht sofort ausgeben wollte<br />

und es auch nicht getan hab:<br />

...womit dieser Teil der Reise abgeschlossen wäre.<br />

11<br />

Weiterhin ist natürlich wieder zu erwähnen,<br />

daß auch Litauen eine Übersetzung der Cars-<br />

Reihe aus Italien „besitzt“, hier mit dem<br />

schönen Namen „Ratgi“, wobei das Wort<br />

wohl eine Mischung aus atgi (lebendig)<br />

sowie Ratų (Rad) ist:<br />

Nachmittags fuhren wir dann über die polnische<br />

Grenze und nächtigten in der Nähe von<br />

Goldap (Gołdap), direkt an der russischen<br />

Grenze...


VON DAVID BÜHRING<br />

Entenhausen<br />

Geburtstage<br />

Wann die Ducks ungefähr ihr Jubiläum feiern, bekommt man schon dank Disney-Cover und Presserummel mit. Im Micky Maus-Magazin notiert<br />

man allerdings die genaueren „Geburtsdaten“ und Alter der Figuren. Folgende Liste zeigt diese Daten, welche das Magazin nur wochenweise<br />

verrät, sodass man meist gar nicht mehr damit rechnet. Nicht wundern, wenn Gegenstände wie der 313 oder der Glückszehner oder<br />

Organisationen wie das Fähnlein Fieselschweif aufgelistet werden.<br />

2. Januar 1948: Gustav Gans<br />

9. Januar 1937: Daisy Duck, 313<br />

1. Februar 1951: Fähnlein Fieselschweif<br />

10. Februar 1953: Dicky, Dacky und Ducky Duck<br />

15. Februar 1925: Kater Karlo<br />

6. März 1954: Schlaues Buch<br />

17. März 1928: Klarabella Kuh<br />

6. April 1937: Franz Gans<br />

8. April 1965: Supergoof<br />

12. Mai 1952: Daniel Düsentrieb<br />

22. Mai 1939: Schwarzes Phantom<br />

24. Mai 1939: Kommissar Hunter<br />

25. Mai 1932: Goofy<br />

8. Juni 1969: Phantomias<br />

9. Juni 1934: Donald Duck<br />

16. Juni 1955: Strolchi<br />

28. Juni 1929: Rudi Ross<br />

25. Juli 1936: Bolivar<br />

2. August 1963: Dussel Duck<br />

11. August 1943: Oma Duck<br />

5. September 1930/31: Pluto<br />

7. September 1956: Mac Moneysac<br />

11. September 1953: Dagoberts erster Zehner<br />

15. September 1956: Helferlein<br />

18. November 1928: Micky Maus<br />

20. November 1992: Oona<br />

10. Dezember 1961: Gundel Gaukeley<br />

15. Dezember 1947: Dagobert Duck<br />

22. Dezember 1961: Klaas Klever<br />

Scans: Inducks (Barks, Barbaro, Rodriguez)<br />

12


1. Wie bist Du zum Zeichnen gekommen und<br />

wann hast Du damit angefangen?<br />

1992 fing ich mit dem professionellen Zeichnen an,<br />

zuerst arbeitete ich als Gelegenheitszeichner und gestaltete<br />

einige Kinderbücher. Im Frühjahr 1993 traf<br />

ich Bob Thomas und Byron Erickson dank einiger<br />

Freunde in Helsinki... ...uns so fing alles an...<br />

2. Deine Lieblings-Disney-Figur?<br />

Scrooge. Keinen anderen. Zielstrebige Charaktere<br />

wie er sind immer interessant – außerdem ist er ein<br />

mißverstandener Romantiker – jede Münze, die er<br />

verdient hat, ist wie ein Tagebuch und somit eine<br />

Erinnerung an ein vergangenes Abenteuer.<br />

3. Dein persönlicher Lieblings-Künstler?<br />

Ich habe eine Menge, natürlich Barks, aber auch<br />

Branca, Scarpa, Vicar, Jippes, Tardi, Uderzo und<br />

Walt Kelly – alle Meister der alten Schule.<br />

4. Und wie sieht es mit den den Autoren aus?<br />

Das ist eine schwierige Frage – natürlich wieder<br />

Barks, jedoch liebe ich auch die Entengeschichten<br />

von Jack Sutter aus den späten 70ern und 80ern.<br />

Allerdings schlägt niemand René Goscinny, nach<br />

dessen Können wir alle so sehr streben – ein wahres<br />

Genie.<br />

5. Ist das Zeichnen für dich mehr als ein Beruf?<br />

Natürlich – sozusagen meine „erste Liebe“ – doch je<br />

älter man wird, desto eher ist es einfach ein „Beruf“.<br />

6. Liest Du selber Comics?<br />

Nicht außerhalb meiner Arbeitszeiten – es fühlt sich<br />

ansonsten zu sehr wie Arbeit an, entweder möchte<br />

man so gut sein wie das Zeug, was man liest oder<br />

man möchte es verbessern – so kann ich es nicht<br />

mehr genießen...<br />

7. Hast Du als Kind Disney-Comics gelesen?<br />

Aber ja, ich habe mit dem Aku Ankka lesen gelernt!<br />

8. Hast Du beim Zeichnen besondere<br />

Angewohnheiten wie zum Beispiel Musik hören<br />

oder Kekse essen?<br />

Mein Gott, ja! Ich höre alte Fernsehsendungen auf<br />

DVD an, die ich auswendig kenne. Ich bin gerade bei<br />

der vierten Staffel von 'West Wing', Aaron Sorkin<br />

(Anm. d. Red.: Regisseur besagter Serie) weiß eben,<br />

wie man Geschichten konstruiert!<br />

Interview<br />

Kari Korhonen<br />

Geburtstag: 8. Oktober 1973<br />

Wohnort: Espoo, Finnland<br />

Familienstand: zweimal Pech :-(<br />

...nach Carlo Panaro und Joachim Stahl widmen wir uns nun wieder einem Zeichner...<br />

13


Interview<br />

9. Findest Du, daß die neuen italienischen Comics moderner als andere wirken?<br />

Sie haben eine längere Geschichte als Egmont, nicht wahr? Das ist teilweise ein ganz anderes Universum, aber nicht unbedingt modern.<br />

10. Wie siehst Du die Generation der „alten amerikanischen Zeichner“?<br />

Man segne sie alle. Wußtet ihr, daß Tony Strobl und Jack Bradbury durchschnittlich sechs bis acht Seiten am<br />

Stück zeichnen konnten? Einfach bewundernswert, man kommt nicht drum herum, nach dieser Professionalität zu<br />

streben.<br />

11. Experimentierst Du an deinen Comics oder deinem Zeichenstil oft herum?<br />

Um 2004 herum versuchte ich, ein wenig mehr „italienisch“ zu zeichnen, doch es war eine Katastrophe.<br />

Allerdings gibt mir momentan die Tatsache, daß ich nebenbei eine Menge für Winnie Puuh zeichne, genügend<br />

Abwechslung.<br />

12. Was magst Du an deinem Beruf besonders gerne?<br />

Daß ich meine Zeit selber verwalten kann, das freiberufliche Leben eben.<br />

13. Was sind deine Steckenpferde?<br />

Schlafen – das ist kein Witz – meine Träume sind besser als alle Filme, die ich bisher sehen konnte. Das macht<br />

mich zu einer sehr gelangweilt wirkenden Person.<br />

14. Welche Person würdest Du in Zukunft gerne mal treffen wollen?<br />

Den „alten“ Vicar. Er ist ein guter Freund – und da er jetzt mehr oder weniger im Ruhestand ist, werde ich ihn bei den Autorentreffen nicht<br />

mehr sehen können. Einige meiner Lieblingsautoren wie Richard Russo und Walter Mosley ebenso.<br />

15. Liest Du die neuen Boom-Comics, wenn ja, wie findest Du diese?<br />

Ich habe das alles bisher nicht genau verfolgt.<br />

16. An was für einer Geschichte arbeitest Du zurzeit? Kannst du uns ein paar Einzelheiten verraten?<br />

Ich zeichne gerade eine Aprilscherz-Geschichte für das nächste Frühjahr und versuche mich an einer neuen Folge der „Grandma Duck<br />

Mysteries“ (Anm. d. Red.: D/D 2008-006 / D/D 2009-002), die seit letztem Frühjahr veröffentlicht werden.<br />

Kurz und knapp:<br />

Ente oder Maus? Ente, am liebsten mit Apfelmus.<br />

Kaffee oder Tee? Tee, mit einer Menge Milch<br />

Klassik oder Rock? Beides – und Country-Musik zum aufwachen.<br />

Bleistift hart oder weich? Wieder beides, kommt auf die Arbeit an...<br />

Donald oder Phantomias? Don<br />

Abenteuergeschichte oder Gagstory? Comedy ist König<br />

Comic: Kunst oder "Produkt"? Es gibt keinen Grund, „Produkt“ in Klammern zu setzen.<br />

Ist dieses gut genug, wird es ganz von selber zur Kunst.<br />

aus dem Englischen von Karsten Bracker<br />

D 17360<br />

14<br />

D 18148


Hall of Fame – Ein Rückblick<br />

Mit Rosa, beginnt’s, mit Rosa endet's...<br />

VON DAVID BÜHRING<br />

Es dauert nicht mehr nennenswert lang und<br />

die Hall of Fame-Reihe wird beendet. Mit<br />

dem letzten Band werden acht Bände dem<br />

beinahe kompletten Disney-Werk Don Rosas<br />

gewidmet sein, Platz zwei der meisten Bände<br />

teilen sich Romano Scarpa und Vicar mit je<br />

zwei Bänden, alle weiteren Künstler haben<br />

nur einen Band erhalten. Manche teilen sich<br />

sogar einen, etwa Daan Jippes und Freddy<br />

Milton oder Dick Kinney und Al Hubbard.<br />

HoF 1<br />

Die ziemlich ungleiche Aufteilung der Bände<br />

zugunsten Rosas war eigentlich schon bald<br />

abzusehen, so wurden die Abstände zwischen<br />

den Rosa-Bänden innerhalb der Reihe immer<br />

kürzer, bis Band 18-20 durchgehend Rosa-<br />

Bände wurden. Mit seinem letzten Disney-<br />

Comic geht auch die Hall of Fame zu Ende.<br />

Es stimmt mich traurig, dass einige andere<br />

geniale Künstler innerhalb der Reihe nur<br />

einen Band bekamen und einige Weitere es<br />

nicht einmal in die Reihe schafften. Aber so<br />

war es sicherlich auch schwierig, die richtige<br />

Auswahl zu treffen, wenn es um bestimmte<br />

Künstler geht. Der allererste Band, aus offensichtlichen<br />

Gründen mit dem Künstler Don<br />

Rosa, beginnt chronologisch mit dessen ersten<br />

Disney-Comics, während es bei anderen<br />

Disney-Künstlern wie etwa Vicar ein Wahnsinnsprojekt<br />

wäre, sein Gesamtwerk überhaupt<br />

abzudrucken, weshalb man sich auf repräsentative<br />

Werke seines Lebens beschränkte<br />

und leider nicht auf eine Auswahl der besten<br />

Stories, die er verbildlichte.<br />

HoF 10<br />

Bei Floyd Gottfredson wurde auf die zusammengeschnittenen<br />

Comicstrips zurückgegriffen<br />

anstatt die Layouts wie beim Original in<br />

der Zeitung zu lassen. Natürlich muss immer<br />

auf interne Vorlagen zurückgegriffen werden,<br />

aber seine Comicstrips quer zu drucken wäre<br />

sicher sowohl authentischer als auch platzsparend<br />

gewesen. Bei der Bild-Comic-Bibliothek<br />

schien dies ja auch mit den Nick-Knatterton-Strips<br />

zu klappen, auch wenn diese<br />

Reihe von einem ganz anderen Verlag<br />

stammt. Es ärgert eben ein wenig, dass bei<br />

den Rosa-Comics liebevoll die Widmungen<br />

zurückgetuscht werden und Gottfredson mit<br />

Schere und Farbe entfremdet wird.<br />

Doch natürlich sind all diese Kriterien nur<br />

Luxusprobleme, wenn man betrachtet, wie<br />

15<br />

ernsthaft es den Machern der Reihe um die<br />

Lesergunst ging. Man bemühte sich um Vorworte<br />

und Kommentare der Zeichner zu den<br />

jeweiligen Bänden und Comics, allen voran<br />

stand die Vita des Zeichners und falls sich jemand<br />

beschweren sollte, dass die Zeichner-<br />

Auswahl für eine Hardcoverreihe ziemlich<br />

bescheiden wäre, müsste erst einmal ein vergleichbares<br />

Projekt aus Disney-Hand zeigen.<br />

So ist für mich der meistgeschätzte Zusatz<br />

der Reihe der Artikel „Es auf Barks’ Art und<br />

Weise tun“ im Jippes/Milton-Band. Und dass<br />

in Deutschland entgegen der skandinavischen<br />

Ausgaben überhaupt auf Barks verzichtet<br />

wurde, war eine sehr kluge Entscheidung, obwohl<br />

Barks als Zugpferd mit Rosa die Reihe<br />

vielleicht noch langlebiger gemacht hätte.<br />

HoF 12<br />

Aber wie schon von Verlagsleiter Georg<br />

F.W. Tempel im Vorwort des ersten Bandes<br />

richtig angemerkt wurde, geht es in der deutschen<br />

Hall of Fame um die anderen guten<br />

Zeichner, und dieses Ziel hat die Reihe nicht<br />

nur erreicht, sondern ging gewaltige Schritte<br />

weiter! Die Hall of Fame ist tot, lang lebe die<br />

Hall of Fame!


Comic<br />

Entwurf & Bleistiftzeichnungen: Calvin Metzger – Tuschereinzeichnung, Farbgebung & Schrift: David Bühring<br />

16


Comic<br />

17


Comic<br />

18


Comic<br />

19


Comic<br />

20


Comic<br />

21


Comic<br />

22


Comic<br />

23


Comic<br />

24


VON DAVID BÜHRING<br />

Wenn man sich die ersten Ausgaben der<br />

Reihe „Micky Maus präsentiert“ ansieht,<br />

bekommt man den Eindruck, als wollte die<br />

Micky Maus hier nun alle langen Comics<br />

abdrucken, die nichts mit dem Comic-<br />

Entenhausen zu tun haben. „Der Prinz und<br />

der Bettelknabe“, „Chip und Chap“,<br />

„DuckTales“... allerdings zeigte schon Heft<br />

drei eine Ausnahme, das ist nämlich<br />

anlässlich seines 60sten Goofy gewidmet.<br />

Dieser Trend wird sich auch im weiteren<br />

Verlauf der Reihe fortsetzen: Die<br />

Entenhausener werden nur bei Jubiläen<br />

vertreten, ansonsten handelt es sich um eine<br />

reine Film/Serien-Reihe.<br />

Anfang der Neunziger erschien das erste Heft<br />

in dieser Reihe, und es fand recht zügig seine<br />

Serien<br />

Micky Maus präsentiert<br />

Nachzügler. Ähnlich wie heute beim<br />

TGDDSH-Spezial wurde auch oft noch vor<br />

Druck des aktuellen Heftes das Thema des<br />

Nachfolgenden samt Erscheinung bestimmt.<br />

Die Zeit vergeht, und nicht jede Reihe hält<br />

sich. Nach diversen Spezialen, die etwa<br />

doppelt so dick wie ein gewöhnliches MMP<br />

waren, wurde die Reihe kurzerhand<br />

eingestellt, das letzte Heft war dabei „65<br />

Jahre Spaß mit Donald“ (MMP 25). Nach<br />

einem halben Jahrzehnt, also zu Donalds<br />

70sten, wurde die Reihe mit ein paar<br />

Änderungen wieder aufgelegt. So wurde aus<br />

den Heften Softcover und aus der<br />

Comicsammlung ein kleines, dickes<br />

Magazin. Danach erschienen zwei Ausgaben<br />

von „Tick, Trick und Track“ innerhalb der<br />

Die „Micky Maus präsentiert“-Reihe:<br />

Nr. 1: Der Prinz und der Bettelknabe (1991)<br />

Nr. 2: Chip und Chap (1992)<br />

Nr. 3: DuckTales (1992)<br />

Nr. 4: 60 Jahre Goofy (1992)<br />

Nr. 5: Die Schöne und das Biest (1992)<br />

Nr. 6: Käpt’n Balu (1993)<br />

Nr. 7: Darkwing Duck (1993)<br />

Nr. 8: Chip und Chap (1993)<br />

Nr. 9: Aladdin (1993)<br />

Nr. 10: Quack (1994)<br />

Nr. 11 SPEZIAL: 60 Jahre Donald (1994)<br />

Nr. 12: Der König der Löwen (1994)<br />

Nr. 13: Käpt’n Balu (1995)<br />

Nr. 14: Goofy & Max (1995)<br />

Nr. 15: DuckTales (1995)<br />

Nr. 16: Fähnlein Fieselschweif (1995)<br />

Nr. 17: Aladdin (1996)<br />

Nr. 18: Tick, Trick und Track (1996)<br />

Nr. 19: Goofy und Max (1996)<br />

Nr. 20: Gargoyles (1996)<br />

Nr. 21: Timon und Pumbaa (1997)<br />

Nr. 22 SPEZIAL: 50 Jahre Dagobert Duck (1997)<br />

Nr. 23: 60 Jahre Tick, Trick und Track (1997)<br />

Nr. 24: 70 Jahre Micky (1998)<br />

Nr. 25 SPEZIAL: 65 Jahre Spaß mit Donald (1999)<br />

Nr. 26: 70 Jahre Donald (2004)<br />

Nr. 27: Tick, Trick und Track (2006)<br />

Nr. 28: Tick, Trick und Track (2007)<br />

Nr. 29: Indiana Goof (2008)<br />

Scans: David Bühring<br />

25<br />

Reihe, welche neben Comics hauptsächlich<br />

Rätsel boten. Der aktuellste Band ging diesen<br />

Schritt noch etwas weiter und wurde mit<br />

ähnlich gemischtem Inhalt etwa doppelt so<br />

dick (das Format ist allerdings unwesentlich<br />

kleiner) – insofern bizarr, da der Inhalt einer<br />

relativ unbekannten Nebenfigur gewidmet<br />

wurde, nämlich Goofys Cousin Indiana Goof.<br />

Unnötig zu erwähnen, dass die Veröffentlichung<br />

etwa um die Urausstrahlung des<br />

vierten Indiana Jones-Filmes stattfand.<br />

Dieses letzte Magazin erschien 2008, sodass<br />

man mit Rücksicht auf die Geschichte des<br />

MMPs nicht ernsthaft vom Einstellen der<br />

Reihe sprechen kann.


VON MANUEL SCHUMANN<br />

M.O.U.S.E. / D.O.N.R.O.S.A.<br />

Nach langer Zeit folgt endlich mal wieder ein kleiner Statusbericht der M.O.U.S.E. Nun, das Projekt, dass die hauptsächliche Arbeit unserer Organisation<br />

in letzter Zeit bestimmt hat, heißt „Comic des Monats“. Denn seit März dieses Jahres wird in jedem Monat einer der unserer Meinung<br />

nach besten Maus-Comics aller Zeiten vorgestellt. Neben der Tatsache, dass wir es tatsächlich geschafft haben, die monatliche Erscheinungsweise<br />

beizubehalten, ist vor allem erfreulich, dass so viel Interesse an der Mitarbeit bestand, dass alle bisherigen Rezensionen von verschiedenen<br />

Maus-Fans geschrieben wurden.<br />

Natürlich haben wir dabei auch versucht in der Geschichtenauswahl etwas zu variieren. So gab es bisher nicht nur Rezensionen von Werken der<br />

von Fans am meisten geschätzten Künstlern (wie Floyd Gottfredson, Paul Murry, Romano Scarpa, Giorgio Cavazzano oder Massimo De Vita),<br />

sondern auch von Zeichnern wie Paolo Mottura oder Giulio Chierchini, die in dieser Hinsicht wohl eher in der zweiten Reihe stehen. Und genau<br />

das soll auch Sinn und Zweck des Projekts sein: Einerseits soll es die großen Klassiker der Maus-Literatur in Erinnerung rufen und bewahren,<br />

andererseits sind wir aber auch bestrebt, den ein oder anderen Geheimtipp zu verteilen. Aber wie dem auch sei, alle bisherigen Rezensionen sind<br />

jedenfalls an dieser Stelle abrufbar: mouse.fieselschweif.de/comic-des-monats<br />

Des Weiteren haben wir wieder eine Zeitreise-Untersuchung veröffentlicht, die auch diesmal von „<strong>Bertel</strong>chen“ geschrieben wurde. Er hat die<br />

Geschichte „Das letzte Geheimnis der Inkas“ unter die Lupe genommen und leider nur sehr wenige historische Übereinstimmungen gefunden:<br />

mouse.fieselschweif.de/zeitreisen/inkas – Ansonsten gab es jedoch nicht viel Neues, worüber ich noch berichten könnte – für neue Ideen oder<br />

die Wiederbelebung alter Projekte sind wir also immer offen!<br />

So bleibt mir dann nur noch zu sagen: Haltet die Ohren steif!<br />

VON DAMIAN FUNK<br />

Nachdem das vergangene Jahr, nach der Einstellung<br />

des eher wenig fruchtbaren CdM's<br />

(Comic des Monats, jeden Monat wurde ein<br />

anderer Comic untersucht) und der Eröffnung<br />

der "freien", will heißen freiwilligen Forschung<br />

dadurch ziemlich ruhig war, ist seit<br />

Ende August schon bedeutend mehr los. Vor<br />

zweieinhalb Monaten wurde nämlich offiziell<br />

eine neue Ära in der Geschichte der<br />

D.O.N.R.O.S.A. eingeläutet. Da es mit gänzlich<br />

freiwilliger Arbeit kaum funktioniert hat,<br />

führten wir eine verbesserte Version des<br />

CdM ein, die sogenannten "Projekte".<br />

Der Plan sieht vor, das alle paar Monate,<br />

rund drei- bis viermal im Jahr, ein neues Projekt<br />

in Angriff genommen wird. Dieses Projekt<br />

ist ganz einfach ein bestimmtes Thema<br />

aus dem rosaschen Kosmos, das dann ausgiebig<br />

beleuchtet und untersucht wird. So heißt<br />

das erste und immer noch aktuelle Projekt<br />

"Reiseziele der Ducks". Wir erstellen dabei<br />

Karten mit den Reiserouten der Ducks, die<br />

sie in den einzelnen Geschichten genommen<br />

haben und klären über die besuchten Orte<br />

auf. Ursprünglich sollte das Projekt an Halloween,<br />

dem 31. Oktober beendet sein, die Zeit<br />

D.O.N.R.OS.A.<br />

lies es aber nicht zu, sodass wir momentan in<br />

den letzten Zügen liegen.<br />

Ebenfalls zum neuen System der "Projekte"<br />

gehört die "Artikelsammlung", die auf der<br />

Homepage über das Menü zu finden ist. Sobald<br />

ein Projekt beendet worden ist, wird es<br />

in der "Artikelsammlung" als bebilderter<br />

Fließtext archiviert und nebenbei als Druckversion<br />

im PDF-Format zugänglich gemacht.<br />

Momentan finden sich dort aber erst die alten<br />

CdM-Texte, die wir unter der Rubrik "Archiv"<br />

noch behalten haben; sowie einige allgemeine<br />

Texte zur Benutzung der "Artikelsammlung".<br />

Im Zuge des ersten Projektes wurden auch<br />

enorm bedeutsame Diskussionen über die<br />

Grundsätze des Rosaismus und der Organisation<br />

gestartet, die bisher ausgeblendet worden<br />

waren. So ging es darum, was alles als Quelle<br />

aufzufassen sei, wie die Beziehung zwischen<br />

Comic und Realität aussieht, was die<br />

D.O.N.R.O.S.A. ausmacht und wie die fertigen<br />

"Projekte" dann präsentiert werden sollen.<br />

Diese Bemühungen fruchteten ebenfalls<br />

in einigen äußerst wichtigen Texten, die als<br />

26<br />

die Fundamente der rosaschen Forschung<br />

ebenfalls in die "Artikelsammlung" aufgenommen<br />

werden.<br />

Natürlich ließen wir uns die Gelegenheit zu<br />

Don's Tour nicht entgehen und machten auch<br />

ein bisschen Werbung für die Organisation.<br />

Ein Flyer wurde gestaltet und von einigen<br />

Mitgliedern an den diversen Veranstaltungsorten<br />

aufgelegt. Nebenbei endete die Diskussion<br />

über die Gemeinsamkeiten von Don's<br />

Comic "Lebensträume" und dem Kinofilm<br />

"INCEPTION" in einem Fan-Trailer, der<br />

Scans aus dem Comic mit der Musik aus dem<br />

Kinotrailer verbindet (und am Ende ganz unauffällig<br />

für die Organisation Werbung<br />

macht...):<br />

www.youtube.com/watchv=sOujtThwEWI<br />

Die D.O.N.R.O.S.A. ist nun auf dem Weg zu<br />

einer gesteigerten und kontinuierlichen Aktivität.<br />

In den kommenden Wochen und Monaten<br />

wird das erste Projekt beendet, die Artikelsammlung<br />

eingeweiht, ein neues Projekt<br />

begonnen und auch ein wenig an den Inhalten<br />

der Homepage rumgebastelt. Wir zählen auf<br />

jeden Besucher!


...Lörrach<br />

VON DAMIAN FUNK<br />

Es war bereits der drittletzte Tag der Tour, an<br />

dem ich drei Stunden lang mit dem Zug<br />

durch die Gegend gegondelt bin, um Don in<br />

Lörrach zu sehen, der südlichsten aller Stationen.<br />

Bereits die Reise war inspirierend. Auf<br />

der letzten halben Stunde saß ein Vater-<br />

Tochter-Gespann im gegenüberliegenden Abteil.<br />

Meine Neugierde war geweckt, als ich<br />

etwas von "...Laden erstmal finden..." hörte<br />

und auf einem vorgekramten Blätterhaufen<br />

"Comics & Spielzeug" las. Grinsend nahm<br />

ich den mitgebrachten Kalender vor, hielt ihn<br />

hoch und fragte: "Ihr seid also auch dorthin<br />

unterwegs?". Der Rest der Fahrt wurde verplaudert<br />

- die beiden waren aus dem Ruhrgebiet,<br />

hatten die vorigen Termine verpasst und<br />

sich ein Flugzeug nach Basel geschnappt, mit<br />

Übernachtung im Hotel. Und ich hab gedacht,<br />

ich hätte eine komplizierte<br />

Anreise...lustigerweise hatten sie sogar mein<br />

Video von vor zwei Jahren auf YouTube gesehen.<br />

Erfahrungen und die kürzeste Route<br />

vom Bahnhof zum Laden wurden ausgetauscht.<br />

Dort trennten sich unsere Wege vorerst. Es<br />

war zwölf und Florian alias Don Fan aus dem<br />

F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F.-Forum wollte<br />

auch hierher. Ich rief die Nummer an, die er<br />

mir gegeben hatte und schwatzte ein paar Minuten<br />

mit einer mir völlig unbekannten, aber<br />

glücklicherweise humorvollen Frau aus dem<br />

Schwarzwald - soviel dazu. Ratlos machte<br />

ich mich auf die Suche nach dem Laden. Der<br />

war einfach zu finden und kurz nach Mittag<br />

kaum voll (wegen dem besonderen Datum<br />

aber schon jetzt kein Vergleich zu normalen<br />

Tagen, wie ich mir heimlich dachte). Einmal<br />

kurz umschauen, den schweren Rucksack<br />

und die Tüte hinter der Theke verstauen,<br />

Don-Rosa-Tour 2010<br />

Don Rosa in...<br />

dann war ich auf dem Weg zurück zum<br />

Bahnhof. Florian hat am Tag zuvor noch gemeint,<br />

er hätte keine Ahnung, wo der Laden<br />

sei. Ich fühlte mich ein wenig schuldig und<br />

wartete am Bahnhof, obwohl ich weder Foto,<br />

noch Uhrzeit, noch Handynummer, noch den<br />

echten Namen zu diesem Zeitpunkt kannte.<br />

Mir kam die geniale Idee, die<br />

D.O.N.R..O.S.A.-Flyer als unverwechselbares<br />

Erkennungszeichen zu verwenden und<br />

lief zurück, um sie zu holen.<br />

In dem Moment steigt vor dem Laden Don<br />

mit Eskorte aus dem Auto, immerhin anderthalb<br />

Stunden vor Beginn. Viel mehr gabs da<br />

aber nicht zu sehen, und so lief ich zum zweiten<br />

mal zum Bahnhof. Ich stand einige Minuten<br />

in typischer Flyer-Verteiler-Manier da,<br />

mit dem Unterschied, das ich niemanden angemacht<br />

habe....hat trotzdem nichts genutzt<br />

und bin wieder zurück gezockelt. Es war<br />

noch nicht mal eins und trotzdem stand jetzt<br />

eine Schlange von zehn bis fünfzehn Leuten<br />

da. Glücklicherweise war da auch das Duo<br />

aus dem Zug wieder, und so hab ich mich<br />

hinter die gequetscht - wohlwissend, dass ich<br />

auch weiter vorne hätte stehen können...Egal,<br />

die Hardcore-Fans stehen absichtlich länger<br />

Schlange, damit das Erlebnis intensiver ist.<br />

So zumindest habe ich mich mental vorbereitet.<br />

Die Zeit hab ich mir mit lesen und filmen<br />

vertrieben. Einmal flink an den noch unbesetzten<br />

Tisch ganz hinten im Laden, am Kopf<br />

der Schlange, wo ansonsten schon alles bereitstand.<br />

Dann höre ich plötzlich hinter mir:<br />

"Bist du Damian?" Endlich war Don Fan alias<br />

Florian gefunden, mindestens aus meiner<br />

Sicht. Er war nämlich schon seit etwa elf in<br />

Lörrach. Ich hatte ihn beim ersten mal im Laden<br />

einfach nicht bemerkt. Das war dann<br />

Scan: Inducks.org<br />

27<br />

aber auch egal, wir haben erstmal nett gequatscht.<br />

Handynummer überprüft und keinen<br />

Fehler gefunden, uns ein bisschen ausgetauscht<br />

und fix wieder in der Schlange gestanden.<br />

Überpünktlich kam Don an, zog vorbei und<br />

fing gleich etwas früher an. Anderthalb Stunden<br />

später konnte man sich immerhin schon<br />

einmal vorne am Tisch abstützen, denn Stühle<br />

gabs natürlich nicht. Von Stefan habe ich<br />

aus erster Hand erfahren, dass er am Anfang<br />

der Tour 20 Stück T-Shirts mit den Vorzeichnungen<br />

zur Statue als Motiv selber hat drucken<br />

lassen, halt eben für die Crew und für<br />

Don. Er hat aber auch gemeint, dass das jeder<br />

(so wie er auch) per Internet selber zusammenbasteln<br />

und ordern kann.<br />

Dann war ich dran. Die Kamera habe ich<br />

frech auf den Tisch gestellt und laufen lassen<br />

und mit lässigem Grinsen den großen Kalender<br />

aus der Tüte gezaubert. Don zeichnet auf<br />

JEDES Format und nutzt das KOMPLETT<br />

aus - ein wahrer Traum! Inzwischen hängt<br />

der Kalender bei mir an der Wand, und da hat<br />

es noch Platz für 12 weitere Zeichnungen....eine<br />

ziert schon einmal den "desperate<br />

Donald". Zum Ende hin habe ich mir die<br />

Kamera geschnappt und statt gemeinsamem<br />

Foto gabs nun halt eine gemeinsame Videoaufnahme.<br />

Zu bewundern ist das (plus einige<br />

skurrile Szenen) auch auf YouTube. Schließlich<br />

konnte ich glücklich feststellen, dass sogar<br />

die D.O.N.R.O.S.A.-Flyer neben der Kasse<br />

weggingen wie warme Semmel und ich<br />

noch einmal nachlegen durfte.Vermutlich<br />

habe ich jetzt doch noch einige Anekdoten<br />

von diesem Nachmittag vergessen - genauso<br />

wie Dons Chilischoten....


...Frankfurt (Main)<br />

VON KARSTEN BRACKER<br />

Nachdem ich 2008 und dieses Frühjahr bereits<br />

in Leipzig auf der dortigen Buchmesse<br />

war, wollte ich mir eine sich recht kurzfristig<br />

anbietende Gelegenheit nicht entgehen lassen<br />

und am 9. November nach Frankfurt fahren.<br />

Daß Don Rosa dort signieren würde, war mir<br />

zwar klar, doch eigentlich hatte ich nicht das<br />

geringste Bedürfnis, zwei oder drei Stunden<br />

für irgendein Autogramm anzustehen, zumal<br />

ich bekanntermaßen nun nicht gerade der<br />

allergrößte Don-Rosa-“Fan“ bin. Dennoch<br />

wollte ich natürlich nebst diversen anderen<br />

Ständen den von Egmont besuchen, da ich<br />

diesen aber, peinlicherweise, nicht auf Anhieb<br />

fand (obwohl sich er genau am Eingang<br />

der dritten Halle befand), ging ich erst einmal<br />

mich anderweitig beschäftigen, u.a. am Titanic-Stand,<br />

bei der Sammlerecke usw., außerdem<br />

gab es ja noch eine Menge anderer Hallen,<br />

zum Beispiel zu den Themen Kinder-<br />

und Jugendbuch, Bildung, Buchhandel, Bibliotheken<br />

oder auch drei Hallen für interna-<br />

Don-Rosa-Tour 2010<br />

tionale Verlage...<br />

...nach einiger Zeit Fußmarsch war ich um<br />

halb eins wieder in Halle drei und zwanzig<br />

Minuten später dann durch Zufall vorm Egmont-Stand,<br />

an dem ich mich leicht über die<br />

nicht vorhandene Menschenmenge wunderte.:<br />

es standen genau vier Leute zum Anstehen<br />

da – und da dachte ich mir: eine Stunde,<br />

das kann schon nicht allzu falsch sein. Passenderweise<br />

war die nächste Vorlesung, die<br />

ich mir anhören wollte, auch erst um 15 Uhr<br />

und so stellte mich einfach mal an – und fand<br />

sogleich ein paar nette Gesprächspartner.<br />

Weniger erstaunt war ich dann, als eine halbe<br />

Stunde später Don auftauchte und ein kleiner<br />

Junge anfing, tierisch zu glucksen – anscheinend<br />

war ihm sein letzter Bonbon im Halse<br />

steckengeblieben. Nun ja – netterweise ging<br />

die Signierstunde schon um Viertel vor los<br />

und da ich als fünfter ja in der Reihe stand,<br />

kam ich auch recht schnell dran, ließ mich<br />

Jano beim fleißigen Arbeiten... ...und Don ebenso.<br />

28<br />

noch dazu überreden, ein Stück bedruckter<br />

Pappe für 20 Euronen zu kaufen und (damit<br />

ich auch was richtiges mitnehmen konnte),<br />

gnnte ich mir dann auch noch den 18. Hall of<br />

Fame-Band.<br />

Aber genug der „Kritik“, jetzt habe ich immerhin<br />

auch zwei eigenhändig erworbene<br />

Don-Rosa-Autogramme und ein teures Stück<br />

Pappe, was ich sogar hinter Glas gepackt<br />

habe – das einzige weitere Problem, für das<br />

ich dann aber selbst verantwortlich bin, war,<br />

daß dieses DINA3 Stück Papier sich irgendwie<br />

leicht schwierig in meiner kleinen Tasche<br />

transportieren ließ und ich nebenbei die<br />

nächste Zeit nach einer größeren suchen<br />

mußte – und immerhin habe ich mich nicht<br />

dazu überreden lassen, was von diesen Chilischoten<br />

zu essen, der besagte glucksende<br />

Junge bekam beim Probieren sehr schnell ein<br />

rotes Gesicht...


VON DAMIAN FUNK<br />

Don Rosa<br />

„Lebensträume“<br />

Wie Don Rosa im Sommer 2010 unwissentlich Kinogänger verwirrte...<br />

Eigentlich müsste der Titel dieses Artikels wohl eher "Wie einige voreilige Blogger Christopher Nolan in den Schmutz zogen" heißen - man ahnt<br />

es schon, es dreht sich hier um Don Rosa's Comic "Lebensträume" und Christopher Nolan's Kinofilm "Inception".<br />

Eine Weile nachdem der Film in den USA<br />

gestartet war, erfuhr wohl ein findiger Blogger<br />

etwas von der Geschichte und machte<br />

eine verblüffende Entdeckung: während ein<br />

innovativer Film in Kino und Presse für Furore<br />

und Begeisterungsstürme sorgte, lag vor<br />

ihm ein beinahe zehn Jahre älterer Comic, der<br />

genau auf der gleichen Idee zu fußen schien -<br />

Menschen brechen in die Träume eines Opfers<br />

ein.<br />

Die Sensation war perfekt und breitete sich<br />

als virales Ereignis schnell in allerlei Blogs<br />

aus. Das hatte zwar keine nachhaltige Wir-<br />

kung, hielt sich aber immerhin als hartnäckiges<br />

Gerücht: Nolan soll die Idee, je nach<br />

Tonart des Blogs, von Rosa gestohlen haben<br />

oder von ihr inspiriert worden sein. Noch eindrücklicher<br />

machte diese Vermutungen der<br />

Erstveröffentlichungstermin der Geschichte,<br />

der aus dem Jahre 2002 her rührte. Zur gleichen<br />

Zeit soll Nolan seine Notizen zu "Inception"<br />

Warner Brothers vorgestellt haben. Obwohl<br />

man später herausfand, dass "Lebensträume"<br />

erst 2004 in den USA erstmals veröffentlicht<br />

wurde (2002 war die weltweite<br />

Erstveröffentlichung in Norwegen), rätselte<br />

man weiter.<br />

Schlussendlich kommt die Fanseite immerhin zu folgendem Schluss:<br />

Of course Nolan did not borrow from stories about Scrooge McDuck, Nolan is<br />

ethically and creatively better than that. Nolan is today's most original and<br />

imaginative director.<br />

....zählt dann aber auf, auf welchen Werken Nolans frühere Filme basieren und<br />

schließt ab mit:<br />

Inception was based off of the comic book story, Dream of a Lifetime from the<br />

Life and Times of Scrooge McDuck.<br />

I'm joking about the last one. Sort of.<br />

David Bordwell's Website (davidbordwell.net), die normalerweise lange<br />

Essays über Filme und Kino allgemein bringt, erwähnt Don Rosa ebenfalls kurz<br />

im Text zu "Inception". Dabei werden einige Gemeinsamkeiten und viele<br />

Unterschiede festgehalten, unterlegt mit gut recherchiertem Fachwissen. So<br />

werden beispielsweise die SLSM-Kapitel samt amerikanischer<br />

Veröffentlichung genannt, die Dagobert in seinem Träumen noch einmal<br />

durchlebt, und weitere Storys von Rosa genannt, die auf ähnliche Art und<br />

Weise mit der Realität spielen ("Alles schwer verquer", "Eine schlüpfrige<br />

Angelegenheit"). Die Schlussfolgerung ist konsequent:<br />

In short, if Nolan ever saw “Dream of a Lifetime!” it could only have given<br />

him a few ideas out of the many that went into Inception.<br />

my.spill.com glänzt zwar weniger durch Fachwissen, erwähnt Rosa aber lobend:<br />

29<br />

So oder so gab es aber auch ein paar Webseiten,<br />

die sich der Sache genauer annahmen.<br />

Eine Fanseite von comicbookmovie.com<br />

vergleicht minutiös Seiten aus dem Comic<br />

mit Szenen aus dem Film, nicht ohne diese<br />

Seiten vermutlich von der amerikanischen<br />

Fanpage geliehen zu haben, die allerlei Disney-Comics<br />

komplett und gratis und damit<br />

theoretisch illegal anbietet, genauso wie alle<br />

anderen Blogs darauf hingewiesen haben.<br />

Dazu muss man erwähnen, dass diese Blogs<br />

auch einfach die Meldung aus einem anderen<br />

Blog übernommen haben.<br />

My theory is that Don Rosa and Christopher Nolan have similar creative styles. (.....) However, Rosa’s Scrooge story A Dream of a Lifetime,<br />

actually feels like someone is dreaming. Weird stuff happens, people change places and areas without explanation, time eras mix and alter. It<br />

feels much more fluid than Nolan’s film, which feels more like it takes place in the Matrix, than in someone’s head. (....) So to explain the<br />

similarities, I present that both men, Nolan and Rosa tapped into the zeitgeist, (the feeling of the times,) of the last decade.


Don Rosa<br />

Interessant an newsarama.com ist besonders das Statement zu all den anderen Schreiberlingen mit ihren Blogs:<br />

Though that is certainly interesting (....) it’s also an intriguing study on the spread of information in the modern age. Or misinformation.<br />

Zuletzt sei noch erwähnt, das sogar die offizielle Website des LTBs sich der Sache angenommen hat und einen vernünftigen Text präsentiert, der<br />

ebenfalls Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzählt (aber wieder nicht ohne einige Seiten des Comics in Englisch (!) vermutlich von besagter<br />

Seite in eine Galerie eingebunden zu haben).<br />

Und wo liegen nun diese viel besungenen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Folgende Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />

verzeichnet aber die wichtigsten Fakten:<br />

Gemeinsamkeiten:<br />

- Leute brechen mit einer Maschine in die Träume eines Menschen ein ein, um<br />

Industriespionage zu betreiben.<br />

- Falls der Träumer aufwacht, während die Eindringlinge sich in seinem Traum befinde, kann<br />

das ungeahnte Konsequenzen haben.<br />

- Dagobert sucht in den Träumen auch nach Nelly, so wie Cobb nach Mal.<br />

- Die Traumwelt kann durch äußere Einflüsse verändert werden, teils auf sehr krude Art und<br />

Weise.<br />

Unterschiede:<br />

- Dagobert ist sich immer bewusst, dass er in seinem Traum ist, anders als die Opfer des<br />

Teams in "Inception".<br />

- In "Lebensträume" geht es nur um die sogenannte Extraction, das Herausziehen von<br />

Informationen, während sich im Film später alles um Inception dreht, das Einpflanzen eines<br />

Gedankens.<br />

- "Lebensträume" springt willkürlich zwischen den Zeiten, "Inception" erschafft neue<br />

Traumwelten, indem ein Traum in einem Traum erzeugt wird.<br />

- In "Lebensträume" fällt man nur aus dem Traum, wenn man sich vom Träumenden entfernt,<br />

weil dann der Traum dort verschwindet, wo der Träumende nicht mehr ist. In "Inception"<br />

gelingt das durch den Tod im Traum oder ein Gefühl des Fallens (teilweise verbunden mit<br />

dem Eintauchen in Wasser).<br />

Man sollte aber noch erwähnen, von wo den Rosa überhaupt die Idee hatte - sie stammte von einem Fan aus Paris, der ihm eine Plotidee schickte.<br />

Und Rosa verwendete sie prompt, weil er Gefallen daran fand und Dagobert wieder in einigen Szenen aus seinen jüngeren Jahren zeigen konnte.<br />

Rosa selbst sah einige Jahre später den Hollywood-Film "The Cell" mit Jennifer Lopez und Vince Vaughn. Darin tritt eine Psychotherapeutin<br />

gemeinsam mit ihrem Patienten in dessen Traumwelt ein, indem beide mit einem Ganzkörperanzug an eine Maschine angeschlossen wurden. Die<br />

Therapeutin sagt zu, in die Traumwelt eines hochgradig gestörten Triebtäters einzutauchen, um dessen letztes Opfer noch lebend zu finden.<br />

Mindestens die Grundidee stimmt auch hier überein und Rosa fand heraus, dass der Film in Frankreich rund einen Monat vor dem Eintreffen der<br />

Plotidee gezeigt wurde.<br />

Ein Zufall? Vielleicht. Ich hoffe es zumindest!<br />

Gewissheit gibt es also keine, außer das mehr zwei Künstler ähnliche Ideen in ihre Werke eingebaut haben. Und ein besonders kreativer<br />

Photoshop-Künstler hat damit auf i.imgur.com etwas besonderes angestellt....<br />

Scans und Bildbearbeitung: Damian Funk<br />

30


VON DAVID BÜHRING<br />

Film & Fernsehen<br />

Keiner möchte es wirklich zugeben, aber fast jeder von uns hat schon mindestens einmal DuckTales geguckt und es auch sehr wahrscheinlich<br />

genossen. Natürlich werden die DuckTales gerade von Comic-Fans geächtet, wobei gerade diese es der Serie danken sollte, dass sie den Comics<br />

mehr Nachwuchs verschafft. Das wenige, was ich von der DuckTales-Folge "Im Goldrausch" im Gedächnis habe, war kitschig und übertrieben<br />

schnulzig, während der Comic "Wiedersehen mit Klondike", den ich erst Jahre danach las, einer der besten Comics von Barks ist.<br />

Über die Jahre hinweg habe ich die meisten Folgen längst vergessen, wodurch ich kein repräsentatives Bild mehr von der Serie habe.<br />

Anlässlich meines Vorhabens, alle Folgen wieder zu gucken, möchte ich meine Erfahrungen teilen, um nach all der Zeit ein besseres Bild der<br />

Serie zu gewinnen.<br />

DuckTales war mehr als nur Kinderunterhaltung, DuckTales war ein Phänomen, das kommende Serien beeinflusste und mit 100 Folgen Disneys<br />

längste Zeichentrickserie bleibt. Dabei möchte ich auf die Anfänge und die Folgen eingehen, auf die Barks-Vorlagen und auf die DuckTales-<br />

Comics, auf die Figuren und ihr Merchandising. Ich möchte einen Blick zurückwerfen auf die wahrscheinlich erste Serie mit Familie Duck, die<br />

jeder Leser gesehen hat: die DuckTales!<br />

Dagobert Ducks Filmkarriere ist nicht besonders<br />

lang, was seine häufigen Treffen mit den<br />

Drillingen in den Filmen besonders betont. Vor<br />

seinem ersten richtigen Auftritt im Lehrfilm<br />

"Scrooge McDuck and Money", der nie in<br />

Deutschland veröffentlicht wurde, hatte er nur<br />

einen Auftritt im Fernsehen. Dieser davon war<br />

im Vorspann des US-amerikanischen Mickey-<br />

Mouse-Clubs (welcher im Nachhinein dafür bekannt<br />

wurde, dass aus seinen Kindergästen viele<br />

Sänger wurden).<br />

Dass Dagobert fast nie im Fernsehen auftrat, erklärte<br />

Jack Hannah 1978 damit, dass eine Figur,<br />

deren einzige Motivation die Geldvermehrung<br />

ist, im Studio nicht für wirklich witzig gehalten<br />

wurde (für mehr Informationen siehe TGDDSH<br />

227).<br />

"Scrooge McDuck and Money" war das erste<br />

animierte Aufeinandertreffen von Dagobert und<br />

den Drillingen, die 1967 schon eine lange Filmkarriere<br />

verzeichnen konnten, begonnen 138 im<br />

Cartoon "Donald's Nephews". Dagobert erklärt<br />

Vorgeschichte<br />

31


den Drillingen im gut halbstündigen Film mit<br />

Humor und Musik Geld und Geldeswert, als<br />

diese erfahren wollten, wie er so reich geworden<br />

ist. Gegen Ende zeigt sich die wahre Antwort,<br />

als Dagobert für seine Auskünfte je<br />

einen Cent pro Neffe fordert, da nie eine wertvolle<br />

Information kostenlos sein wird. (Weitere<br />

Informationen siehe "Ich, Onkel Dagobert",<br />

Film & Fernsehen<br />

Melzer-Verlag.)<br />

In Deutschland gibt es keine Möglichkeit, den<br />

Film zu sehen, außer illegal auf bekannten Videoplattformen<br />

im Internet.<br />

Nach "Scrooge McDuck and Money" folgte<br />

ein weiterer Fernsehauftritt 1982 in einem<br />

Werbefilm für eine Ehapa-Publikation, in dem<br />

32<br />

Volker Reiche <strong>Bertel</strong>s Sprung in den Speicher<br />

animierte (siehe DDSH 38).<br />

In "Mickys Weihnachtsgeschichte" (Mickey's<br />

Christmas Carol), Dagoberts großem<br />

und oft wiederholtem Erfolg, traten auch die<br />

Drillinge für einen Augenblick in der vergangenen<br />

Weihnacht auf, interagieren aber<br />

nicht mit Dagobert.<br />

Die weiteren Kinderrollen besetzten stattdessen<br />

Mack und Muck, der kleine Wolf<br />

und die drei kleinen<br />

Schweinchen. Dagobert und die Drillinge<br />

trafen sich 1987 zum ersten Mal seit zwanzig<br />

Jahren im Film wieder bei "Sport-Goofy<br />

im Fußballfieber" (Soccermania), in welcher<br />

Goofy das Team von Tick, Trick und<br />

Track trainiert. Dagobert spendet versehentlich<br />

einen wertvollen Pokal als Meisterschaftsgewinn<br />

und versucht nun, als Manager<br />

von Goofys Mannschaft den Pokal zurück<br />

zu gewinnen.<br />

Obwohl es sich bei dem Film nur um eine<br />

Fernsehproduktion handelt, schien der Film<br />

Grund genug zu sein, noch im selben Jahr<br />

DuckTales herauszubringen, wonach Dagoberts<br />

Auftritte in Filmen auch weitaus gestiegen<br />

ist. Aber das ist ein anderes Thema.


Was kann man noch über Carl Barks sagen,<br />

was nicht schon hunderte Fans aller Altersgruppen<br />

gesagt haben? Barks ist ein Genie,<br />

welches über Jahre hinweg unglaubliche<br />

Mengen an unterschiedlichsten Comicgeschichten<br />

mit Donald Duck und seiner Familie<br />

wie am Fließband produzierte und bis ins<br />

hohe Alter fannah blieb. Natürlich könnten<br />

Kritiker behaupten, dass viele seiner Figur-<br />

Erfindungen einfallslos wären, so wäre etwa<br />

Daniel Düsentriebs Funktion ein einziges<br />

„Wiedersehen mit Klondike“ wurde zur<br />

Episode "Im Goldrausch" (der englische Titel<br />

blieb "Back to the Klondike"). Ich versuche,<br />

die Handlung des Comics immer in einem<br />

Absatz abzuhandeln, sodass alle Leser, die<br />

damit vertraut sind, diesen ohne weiteres<br />

überspringen können.<br />

Dagobert wird vergesslich. Als Donald ihm<br />

zum Arzt begleitet und er Medizin dagegen<br />

bekommt, erinnert er sich plötzlich an seinen<br />

Goldnugget-Vorrat am Klondike und an die<br />

Schulden einer Barsängerin Nelly. Mit<br />

Familie Duck in Dawson angekommen,<br />

erzählt er den Neffen, wie Nelly ihn damals<br />

mit einem Kaffee betäubte, um ihn<br />

auszurauben. Als Dagobert wieder zu sich<br />

kam, holte er sich den verbliebenen Teil<br />

seines Goldes wieder und entführte Nelly auf<br />

seinen Claim, um sie dort für den Restbetrag<br />

arbeiten zu lassen. Danach trennten sich ihre<br />

Wege. Dagobert und die Ducks wandern zu<br />

Film & Fernsehen<br />

Carl Barks' Vorlagen<br />

verrückter-Erfinder-Klischee und Dagobert<br />

Duck ein öder Schottenwitz, aber das ist bei<br />

der Tiefe ihrer Charaktere, die sie über die<br />

Menge der Comics bekamen, vollkommen<br />

verschmerzbar.<br />

Aber ich möchte hier gar nicht so sehr auf<br />

Carl Barks oder sein Gesamtwerk eingehen,<br />

sondern nur auf seine Comics, auf die einige<br />

DuckTales-Episoden basieren. Dazu erschienen<br />

zum Glück 2006 zwei Bände "Carl<br />

Barks' greatest DuckTales Stories" von Gem-<br />

„Nun, ich mag DuckTales. Ich mag, was sie damit tun wollten. Sie<br />

hatten wirklich einen sehr schweren Job vor sich: Wenn sie nur eine<br />

meine Geschichten als Basis für die Handlung genommen hätten,<br />

wären das vielleicht 10 Minuten auf dem Bildschirm geworden. So<br />

mussten sie die Stories um eine Reihe neuer Abenteuer erweitern,<br />

neuen Verwicklungen und neue Charaktere wie den Piloten oder das<br />

kleine Mädchen. Sie mussten viele neue Dinge, einführen, die nicht<br />

unbedingt mit meinem alten Story-Plot verbunden waren. Daher<br />

verliere ich, bevor eine halbe Stunde DuckTales vorbei ist meist den<br />

Überblick, worum es in der Geschichte geht...“<br />

Dagoberts altem Claim, um dort von einer<br />

alten Frau mit Gewehr und zahmen Bären<br />

wieder verscheucht zu werden. Die Drillinge<br />

kommen jedoch zu ihr durch und erfahren,<br />

dass es die damalige Bardame Nelly ist.<br />

Beim Treffen von Dagobert und Nelly fordert<br />

der nun nervöse Dagobert sein Gold, was<br />

Nelly nicht zusammenbekommt und nun ins<br />

Armenhaus gehen muss. Dagobert hält sie<br />

auf und fordert sie heraus: Wer mehr Gold<br />

aus dem Claim graben könne, darf das Gold<br />

und den Claim behalten.<br />

Dabei führt Dagobert sie an die Stelle, an der<br />

er damals seinen Nugget-Vorrat bunkerte.<br />

Seine Trauer, dass er das total vergessen<br />

habe, enttarnt Donald als Bluff, weil er die<br />

Pillen zählte und nun eine fehlt.<br />

Der Comic lebt durch den Kontrast von<br />

Dagoberts Gier nach Gold und den<br />

romantischen Gefühlen, die er für Nelly hegt.<br />

Geschickt ist dabei, dass es nie wirklich<br />

bestätigt wird, dass er etwas für Nelly<br />

empfindet. Sein Verhalten gegen Ende<br />

könnte nur Mitleid sein und seine<br />

sentimentalen Momente pure Nostalgie,<br />

immerhin verlangt er beim Treffen mit Nelly<br />

nicht nur seinen Claim, sondern auch ihr<br />

Gold, was sie endgültig bankrott macht.<br />

33<br />

stone, die ich verwenden werde. Ich werde<br />

dabei wahrscheinlich nichts schreiben, was<br />

nicht schon zahllose andere Fans geschrieben<br />

haben, aber für den Vergleich mit den fertigen<br />

Folgen sind die Grundlagen essentiell.<br />

Und bevor ein Barks-Fanatiker sich äußert,<br />

dass schon alleine der Vergleich der Barks-<br />

Berichte mit den DuckTales-Folgen sehr negativ<br />

für die Serie wäre, möchte ich Carl<br />

Barks 1994 in einem Interview mit dem "Comic<br />

Forum" zitieren:<br />

Aber auch seine Gier könnte durchaus<br />

durchweg gespielt sein. Vielleicht entführte<br />

er die Schöne Nelly nicht nur als kleine<br />

Rache, sondern auch für sein persönliches<br />

Vergnügen.<br />

Es gibt für beide Thesen Beweise und<br />

Gegenbeweise, etwa ist seine Schüchternheit<br />

beim Treffen mit Nelly nicht auf Geldgier<br />

und seine Forderungen direkt danach mit<br />

Liebe zu erklären, und genau das macht die<br />

Geschichte aus.<br />

Ein weiterer großer Aspekt der Geschichte ist<br />

die Gewalt. Dagobert hätte die Gäste des<br />

Saloons austricksen können, aber nein, er<br />

musste jeden einzelnen bekämpfen, danach<br />

wird Nelly gewaltsam entführt. In der<br />

Gegenwart gehen Donald und Dagobert auch<br />

nicht gerade zimperlich miteinander um<br />

(sogar die Drillinge werden tätlich gegenüber<br />

Dagobert) und Nelly versucht mit allen<br />

Tricks, ihre Eindringlinge zu verscheuchen.<br />

Gerade diese Gewalt bietet auch einen großen<br />

Gegenpol zu der eigentlich eher<br />

romantischen Geschichte. Jungs lesen den<br />

Comic wegen seiner Gewalt und bemerken<br />

erst gegen Ende, dass sie mit einem kleinen<br />

Liebesdrama, das sie niemals freiwillig lesen<br />

würden, auf's Kreuz gelegt wurden.


"Land unter der Erdkruste" (Land beneath the<br />

Ground) von Barks wurde zu "Das Erdbeben"<br />

(Earth Quack). Dagobert bekommt dank der<br />

Zeitung Angst vor Erdbeben und holt sich<br />

Wissenschaftler zur Hilfe, um mit einem<br />

spiralförmigen Tunnel die Anfälligkeit<br />

Entenhausens für Erdbeben herauszufinden,<br />

damit sein Speicher nicht plötzlich in einer<br />

Erdspalte verschwindet. Nach einigen Meilen<br />

Tiefe treffen die Arbeiter auf eine große<br />

Höhle und mysteriöse Stimmen, sodass sie<br />

das Fortsetzen der Arbeit verweigern.<br />

Dagobert und Donald wollen sich mit einer<br />

Lore in die Tiefe wagen, werden jedoch von<br />

dem schützenden Seil getrennt und rasen<br />

hinab. Den Drillingen passiert trotz aller<br />

Vorsicht dasselbe, können ihre Lore aber mit<br />

einem Brett bremsen. Auf dem Weg hinab<br />

sehen sie immer wieder seltsame farbige<br />

Kugeln, mit denen sie sich aber nicht weiter<br />

beschäftigen. In der großen Höhle treffen sie<br />

Dagobert und Donald, und zu fünft erfahren<br />

sie bald, das diese Kugeln so genannte Kuller<br />

sind, welche in diesen Höhlen leben. Sie<br />

Film & Fernsehen<br />

unterscheiden sich dank Schlips und Fliege in<br />

Ost- und Westkuller und lieben es, sich<br />

gegenseitig ihre Kullerkräfte bei Erdbeben zu<br />

beweisen. Dagobert möchte diesen<br />

Wettbewerb stoppen, indem er Donald zum<br />

Wettkampf schickt, doch dieser verliert.<br />

Deshalb stehlen die Ducks den Preis, um<br />

welchen die Kuller kämpfen, und<br />

verschwinden in den Tunnel. Um die Ducks<br />

wieder hinunterzuschütteln, verursachen die<br />

Kuller ein Erdbeben, welches den<br />

Geldspeicher knackt und das Geld in den<br />

Tunnel wirft. Mit Geld nicht ganz vertraut<br />

sorgen die Kuller dafür, dass es wieder nach<br />

oben geschoben wird und verschließen die<br />

Tunnelpforte. Gegen Ende versucht ein<br />

Wissenschaftler, Dagobert zu versichern,<br />

dass es so bald keine Erdbeben in<br />

Entenhausen mehr geben wird.<br />

Einer der Schwerpunkte der Geschichte ist<br />

die unsichtbare, unausweichliche Gefahr. Das<br />

ist einerseits am Anfang erkenntlich, wenn<br />

Dagobert seine Angst vor Erdbeben zeigt,<br />

aber auch, wenn die Kuller sich noch nicht zu<br />

erkennen geben. Die Ducks versuchen, dem<br />

Unbekannten auf die Schliche zu kommen:<br />

Dem Erdbeben mit Tunneln und den<br />

34<br />

Stimmen mit ihrer Lore. Und trotz ihrer<br />

Bemühen konnten sie die Kuller nicht davon<br />

abhalten, ein Erdbeben zu verursachen -<br />

schlimmer noch: Dagoberts Schreckensvision,<br />

dass sein Geld durch einen Spalt<br />

verschwindet, wird wahr.<br />

Besonders geschickt finde ich, dass Dr. Erika<br />

Fuchs die eher unsinnige Unterscheidung der<br />

Kuller voll und ganz begriffen hat und aus<br />

Terries und Fermies Ost- und West-Kuller<br />

machte - eine künstliche Trennung zwischen<br />

eigentlich vollkommen identischen Wesen,<br />

wie in unserer Welt auf der Erdkruste! Zusätzlich<br />

dazu kritisieren die Kuller das Geld<br />

als Übel, von dem sie schon gehört haben -<br />

Gesellschaftskritik in Form eines Comics,<br />

sehr schön!


"Besuch vom Planeten Diana" wurde zu "Die<br />

Invasion" (Im Englischen blieb es bei "Micro-Ducks<br />

from Outer Space").<br />

Dagobert Duck muss Geld verdienen. Um<br />

durch Stapel von Geldsäcken ein zerbrochenes<br />

Fenster schließen zu können, müsste er<br />

eine Milliarde Taler verdienen. Zufällig<br />

möchte der Klub der Zweifler jedem eine<br />

Milliarde Taler geben, der ihnen bis zum<br />

Abend ein fliegendes Raumschiff mit Außerirdischen<br />

präsentieren kann. Während sich<br />

Donald und die Drillinge auf die Suche machen,<br />

bekommt Dagobert Besuch von einem<br />

„Der Käse von Kirkebö“ (Lemming with the<br />

Locket) wurde zu „Die Lemminge“ (Scrooge’s<br />

Pet). Dagobert Duck hat einen neuen<br />

Tresor und einen neuen Code dafür. Diesen<br />

bewahrt er in einem Medaillon an einer klei-<br />

Film & Fernsehen<br />

kleinen Raumschiff, welches bei ihm drei<br />

Körner Mais und drei Körner Korn kaufen<br />

möchte. Dagobert tätigt den Kauf ohne weitere<br />

Bedenken und verabschiedet das UFO - bis<br />

ihm siedend heiß einfällt, dass man dieses<br />

Raumschiff zu einer Milliarde Taler machen<br />

könnte. Beim Versuch, das Raumschiff auf<br />

sich aufmerksam zu machen, stürzt Dagobert<br />

vom Speicher und wird vom kleinen Raumschiff<br />

gerettet, dessen Insassen ihn erst<br />

schrumpften und dann fingen. Dagobert<br />

weiht die vier Ducks ein und macht sich im<br />

Raumschiff auf dem Weg zum Klub, wird jedoch<br />

gefangen und auf vielfältige Art und<br />

Weise mit Gefahren konfrontiert. Als sich<br />

Dagobert dazu entschließt, das Raumschiff<br />

lieber im großen Zustand zum Klub zu bringen,<br />

vergiftet dort ein Mitglied die Außerirdischen<br />

beinahe mit seinem Zigarrenqualm und<br />

für diese ist es sicherer, lieber zurück zu fliegen.<br />

Während in "Land unter der Erdkruste" das<br />

Fremde gefürchtet wurde, ist es hier sogar er-<br />

nen Figur von sich selbst auf. Doch als Donald<br />

und die Drillinge einen Lemming zu ihm<br />

bringen, fällt durch einen Unfall das Medaillon<br />

um seinen Hals und er entflieht zum Hafen<br />

auf ein Schiff.<br />

Das Schiff fährt nach Norwegen, und nach<br />

einigen Slapstickeinlagen gelingt der Lemming<br />

auf eine Insel, wo er sich unter etlichen<br />

Lemmingen verliert. Die ganzen Lemminge<br />

sammeln sich, um sich gemeinsam ins Meer<br />

zu stürzen. Die Drillinge nutzen die Gelegenheit<br />

und kaufen sich einen Käse, nachdem<br />

35<br />

wünscht: Donald verliebt sich in die Prinzessin<br />

von Diana, Dagobert möchte mit seinen<br />

außerirdischen Freunden prahlen und der<br />

Klub vergibt Geld für den Beweis, dass es<br />

Aliens gibt. Ganz Entenhausen möchte sich<br />

die Milliarde unter den Nagel reißen, was<br />

auch einige der Gefahren verursachte, mit denen<br />

die Bewohner von Diana zu kämpfen<br />

hatten. Im Vergleich zu den vorherigen Geschichten<br />

ist diese relativ simpel, denn sie<br />

zeigt einem nur, dass Freundschaft und Sicherheit<br />

wichtiger ist als Geld, was sogar Dagobert<br />

klar wird.<br />

der Lemming mit dem Medaillon sie um ihren<br />

alten brachte. Diesen hängen sie an eine<br />

Stromleitung, damit die Unmengen Lemminge<br />

ihn nicht verschlingen. Nachdem Dagobert<br />

in den Unmengen Lemmingen kein mit<br />

Medaillon entdeckt, bemerken die Drillinge<br />

eine kleine aus Holz gebaute Treppe zum<br />

Käse und ein Loch in diesem. Der schlaue<br />

Lemming mit dem Medaillon hat sich in den<br />

Käse eingefressen und passt nun nicht mehr<br />

hinaus. Als Belohnung für ihre Mühen bekommen<br />

die drei Ducks eine große goldene<br />

Belohnung – einen Käse.


„Die Krone des Dschingis Khan“ wurde zu<br />

„Die Schneefrau“ (beides ist im Englischen<br />

„Lost Crown of Genghis Khan“).<br />

Der schreckliche Schneemensch hat<br />

Dagoberts Agenten die legendäre Krone des<br />

Dschinghis Khan gestohlen, weshalb<br />

Dagobert Donald und den Jungs auf eine<br />

Reise nach Asien trickst, um mit ihnen die<br />

Krone wiederzuholen. Im verschneiten<br />

Gebirge angekommen, können sie sich nicht<br />

still an die unheilvolle Kreatur anpirschen, da<br />

Dagoberts Taschenuhr zu laut tickt. Als ihm<br />

diese in der Nacht vom Schneemenschen<br />

gestohlen wird, können sie sich in seine<br />

„Der Hund von Whiskerville“ (Hound of the<br />

Whiskervilles) wurde zu „Das<br />

Geisterschloss“ (The Curse of the Castle<br />

McDuck).<br />

Dagobert wird immer wieder von Feiern geworfen,<br />

da er trotz Geld und Kleidung nicht<br />

zur High Society gehört. Seine Neffen raten<br />

ihm, sich über seinen Stammbaum zu informieren,<br />

um zu imponieren. Also fliegen die<br />

Ducks nach Schottland, um in den Hochmoo-<br />

Film & Fernsehen<br />

Höhle pirschen, wo der Schneemensch sie<br />

allerdings gefangen nimmt.<br />

Nach einem erfolglosen Fluchtversuch hört<br />

die Taschenuhr, an der der Schneemensch<br />

viel Freude hatte, auf zu ticken. Dagobert<br />

handelt das Aufziehen der Uhr gegen die<br />

Krone und ihre Freiheit aus. In Entenhausen<br />

angekommen präsentiert er der Presse stolz<br />

ren nach seinem Familienkilt zu suchen. Dort<br />

sucht schon seit Jahrhunderten ein legendärer<br />

Hund die Ducks heim, auf den während der<br />

Nacht auch die Ducks treffen. Als der Hund<br />

in eine Falle stürzt und sich den Fuß verstaucht,<br />

entpuppt er sich als letzter der Familie<br />

Whiskerville, der nun als Angus McWhisker<br />

Bilder zu malen. Dazu verscheucht er die<br />

Menschen vom Gelände, damit keiner herausfindet,<br />

dass die Vorlage für seine abstrakten<br />

Motive ein Familienkilt ist – der Famili-<br />

36<br />

die Krone, die Reporter sind aber viel<br />

interessierter an den Schneemenschen, der<br />

noch im Gebirge haust.<br />

Im Comic geht es um das reizvoll Unbekannte.<br />

Dagobert möchte die Krone Dschingis<br />

Khans haben und deshalb den Schneemann<br />

stellen, während dieser ebenfalls Interesse an<br />

für ihn unbekannte Gegenständen und Enten<br />

findet. Dabei zeigt sich, dass die Krone, die<br />

Dagobert die ganze Reise in die Ferne wert<br />

ist, für den Schneemenschen Gu von keinerlei<br />

Interesse ist, hingegen die tickende Uhr<br />

bewundert. Dagobert tauscht die Krone gegen<br />

seine Uhr aus, damit beide zufrieden<br />

sind. Als er nach Entenhausen zurückkehrt,<br />

zeigt sich die Bevölkerung von der Krone unbeeindruckt<br />

– der Schneemensch Gu wäre<br />

weitaus interessanter gewesen!<br />

enkilt der Ducks. Dies motiviert Dagobert<br />

dazu, auch den Pinsel zu schwingen.<br />

Über diese kurze Geschichte kann man nicht<br />

wirklich viel schreiben. Es ist ein auf wenige<br />

Seiten zusammengefasster Hybrid aus Abenteuer<br />

und Komödie, der Hund, der lange angekündigt<br />

wird, nimmt darin erstaunlich wenig<br />

Raum ein. Sehr unterhaltsam, aber auch<br />

sehr knapp.


„Die Riesenroboter“ (The Giant Robot Robbers)<br />

wurde zu „Terror der Technik“ (Robot<br />

Robbers).<br />

Die Panzerknacker stehlen vier Riesenroboter,<br />

die für Umbauarbeiten geplant worden<br />

sind. Darin knacken sie den Geldspeicher und<br />

bringen seinen Inhalt in riesigen Eimern fort.<br />

Schließlich schleicht sich Dagobert in einen<br />

„Das goldene Fließ“ (The Golden Fleecing)<br />

ist wohl die einzige Folge, dessen deutscher<br />

und englischer Titel von Comic und Folge<br />

übereinstimmen.<br />

Dagobert bemerkt, dass man ihm rein optisch<br />

seine Milliarden nicht ansieht, wenn er weiterhin<br />

in einem alten Bürofrack herumläuft.<br />

Er beschließt darum, sich aus ein paar Goldbarren<br />

einen Frack schneidern zu lassen, was<br />

ihm der Schneider jedoch abrät, da der Frack<br />

so instabil werden würde wie Blattgold.<br />

Wenn Dagobert echte Goldwolle hätte, wäre<br />

es kein Problem. Dagobert wird auf dem<br />

Rückweg von einem mysteriösen, fernöstlich<br />

anmutenden Herren verfolgt, der ihm ein<br />

Film & Fernsehen<br />

Roboter, nachdem der darin sitzende Panzerknacker<br />

durch Pflaumen hinausgelockt und<br />

gefesselt wurde. Ein Kampf zwischen den<br />

Robotern entsteht, für die Dagobert als einziger<br />

Millionär unter den Verbrechern aufkommen<br />

muss.<br />

Während beinahe dem ganzen Comic weigert<br />

sich der Bürgermeister, auf die Roboter<br />

schießen zu lassen, da sie Unsummen verschlungen<br />

haben – weshalb auch keiner in<br />

den ungleichen Kampf zwischen Panzer-<br />

Stück des Goldenen Fließes zeigt und auf seinem<br />

Schiff gegen Bezahlung von 5 Goldbarren<br />

die Fahrt dorthin anbietet. Dagobert lehnt<br />

entgegen der Ratschläge von Donald und den<br />

Drillingen nicht ab und so werden der spionierende<br />

Donald und Dagobert von den Herren,<br />

die sich als verkleidete Harpyien entpuppen,<br />

entführt. Da die Drillinge die achtlos<br />

weggeworfenen Goldbarren entdecken, können<br />

sie sich einen Flug hinterher leisten.<br />

Währenddessen wird Dagobert als Schiedsrichter<br />

der Kochkünste der Harpyien benutzt.<br />

Eine der Harpyien bietet den zwei Ducks die<br />

Freiheit und den Weg zum Fließ, wenn Dagobert<br />

sie gewinnen lässt. Doch durch eine<br />

List derselben Harpyie machen die zwei<br />

Ducks die restlichen Harpyien auf sich aufmerksam<br />

und müssen von den Drillingen gerettet<br />

werden. Als sie das goldenen Fließ<br />

stehlen, zeigt sich der schlaflose Drache, der<br />

die Ducks nicht gehen lassen möchte. Doch<br />

37<br />

knacker und altem Knack-, äh, Dagobert eingreift.<br />

Das ganze ist ein Monsterfilm, mit Tusche<br />

und Logik auf Papier gebracht – und mit<br />

Themen, die durchaus aktuell sind.<br />

dank Schlauem Buch wissen die Drillinge,<br />

dass man das Goldene Fließ über seine Augen<br />

legen muss, um ihn zum Schlummern zu<br />

bringen. Die Ducks fahren heim und Dagobert<br />

lässt sich einen Bürofrack schneidern –<br />

um dann zu bemerken, dass dieser schrecklich<br />

kalt ist und somit unbenutzbar.<br />

Dagobert Duck lernt durch ein langes, gefährliches<br />

Abenteuer, warum Äußerlichkeiten<br />

nicht das Wichtigste sind. Gegen Ende hat er<br />

gar nichts gewonnen: Das bisschen Gold des<br />

Fließes wiegt vielleicht gerade mal seine Unkosten<br />

(5 Goldbarren) auf, alle Strapazen darüber<br />

hinaus inklusive Schneiderkosten waren<br />

überflüssiges Übel. Interessant ist, dass diese<br />

Geschichte somit den Gegenpol zu „Die Spitzen<br />

der Gesellschaft“, der Grundlage zur<br />

DuckTales-Folge „Das Snob-Appeal-Spiel“,<br />

bildet, an deren Ende Dagobert mit seinem<br />

oberflächlichem Schatz prahlen kann.


„13 Trillionen“ (The Horseradish Story)<br />

wurde zu „Arme reiche Ente“ (Down and Out<br />

in Duckburg).<br />

Eines Tages taucht Schmu Schubiack in<br />

Dagoberts Büro auf, um sich Dagoberts<br />

Vermögen als rechtmäßiges Eigentum<br />

abzuholen. Anscheinend hatte ein Vorfahre<br />

von ihm eine Kiste Meerrettich bei David<br />

Fürchtegott Duck, einem Vorfahren von<br />

Dagobert, in Auftrag gegeben, nach Jamaika<br />

zu bringen. Doch das Schiff sank und<br />

Fürchtegott war nun wegen einem<br />

manipulierten Vertrag dazu verpflichtet, sein<br />

gesamten Hab und Gut seinem Kunden zu<br />

vermachen inklusive seines goldenen<br />

Gebisses.<br />

Dieses blieb er ihm jedoch schuldig, weshalb<br />

Dagobert Schubiack nun sein Vermögen<br />

„Die Spitzen der Gesellschaft“ wurde zu<br />

„Das Snob-Appeal-Spiel“ (im Englischen<br />

blieb es „The Status Seeker“).<br />

Durch einen Hausmeisterjob gelangt Dagobert<br />

in ein Treffen der höheren Gesellschaft,<br />

in den er sonst nie eingeladen wird. In diese<br />

Treffen wird man nur eingeladen, wenn man<br />

einen Gegenstand von besonderem Wert be-<br />

Film & Fernsehen<br />

vermachen soll, es sei denn, er könne<br />

innerhalb von 30 Tagen den ursprünglichen<br />

Vertrag einhalten. Da er das Erbe<br />

Fürchtegotts schon vor Jahrzehnten<br />

verkaufte, muss er das Schiff finden und die<br />

Kiste Meerrettich nach Jamaika bringen.<br />

Dazu suchen Dagobert, Donald und die<br />

Drillinge auf einem Segelschiff nach dem<br />

Wrack und finden es zufällig an einer<br />

fischfreien Stelle, da die Fische Meerrettich<br />

meiden.<br />

Erst wird ihre Rückfahrt durch eine Flaute,<br />

dann durch einen Sturm und schließlich<br />

durch Schubiack selbst erschwert, wodurch<br />

gegen Ende alle auf einem Wrackteil enden.<br />

Als sie durch ein Wasserflugzeug gerettet<br />

werden, kann Dagobert seinen Vertrag noch<br />

einhalten, da die Drillinge die Kiste an ihr<br />

Floß anbanden.<br />

(erstes Bild von „13 Trillionen“)<br />

sitzt. Ein Gast etwa hat sein ganzes Werk für<br />

ein Werk von Frikasso ausgegeben und ist<br />

nun regelmäßig eingeladen, obwohl er lebt<br />

wie ein Bettler. Durch die Anfeindungen ihm<br />

gegenüber angestachelt, sucht Dagobert bei<br />

sich daheim den rosa gestreiften Rubin, welcher<br />

das höchste Statussymbol ist und ihm<br />

vor einiger Zeit einmal gehörte. Als ihm einfällt,<br />

wo er den Rubin eintauschte, macht sich<br />

Gegner Ehrenspeck mithilfe der Panzerknacker<br />

auf den Weg, ihm diesen Rubin abzunehmen.<br />

Bevor Dagobert und die Ducks<br />

per U-Boot die Insel erreichen, haben sie mit<br />

38<br />

Durch Kleingedrucktes im Arbeitsvertrag<br />

schaffen es die Drillinge auch danach, ihren<br />

verdienten Lohn zu erhalten.<br />

Eines der großen Themen im Comic sind getürkte<br />

Verträge: Sir Fürchtegott und Dagobert<br />

unterschreiben einen, wobei Dagobert einen<br />

weiteren dank Lesen des Kleingedruckten<br />

enttarnte. Durch einen getürkten mündlichen<br />

Vertrag versucht Schubiack, seinen Gehilfen<br />

zu ertränken, Dagobert muss hingegen durch<br />

einem solchen seinem Transport nach Jamaika<br />

eine Million Taler zahlen. Sehr kennzeichnend<br />

ist auch, dass eine mickrige Kiste Meerrettich<br />

zum Sinnbild von Dagoberts gesamten<br />

Vermögen wird - obwohl Dagobert laut eigenem<br />

Bekunden Meerrettich nicht einmal<br />

mag.<br />

einem magnetischen Peilsender Ehrenspecks,<br />

den sie mit einer Schaufel auf die falsche<br />

Bahn brachten, und einer Riesenqualle, welche<br />

sie mit einer mitgebrachten Kiste Pfefferminzbonbons<br />

zufrieden stellen konnten.<br />

Auf der Insel können sie den Rubin mit einer<br />

weiteren Pfefferminzbonbonkiste kaufen und<br />

Dagobert versteckt den Rubin zwischen den<br />

Pfefferminzbonbons, da sie sich sehr ähneln.<br />

Doch da überwältigen Ehrenspeck und die<br />

Panzerknacker die Ducks und ergaunern sich<br />

die Pfefferminzkisten.


Auf der Rückfahrt werden sie jedoch ebenso<br />

mit der Qualle konfrontiert. Als Ehrenspeck<br />

und den Panzerknackern Dagobert den Rubin<br />

wiedergeben, verrät er ihnen, wie sie die<br />

Qualle mit den Bonbons bezirzen können.<br />

Als Dagobert am Ende seinen Rubin bei den<br />

Treffen präsentiert, halten ihn die anderen<br />

Gäste für langweilig und bedauern es, ihn immer<br />

wieder einladen zu müssen.<br />

„Glück und Glas“ (The Unsafe Safe) wurde<br />

zu „Der Klirrfaktor“ (The Unbreakable Bin).<br />

Als Dagobert seinen Zwicker aus einem neuen,<br />

unzerbrechlichem Glas machen lässt, sich<br />

aber noch um einbrechende Panzerknacker<br />

ärgern muss, lässt er seinen Geldspeicher mit<br />

ebendiesen Glas ummanteln und reist als Urlaub<br />

mit Donald und den Jungs um die Welt.<br />

Einem Tropenvogel gelingt es jedoch mit sei-<br />

Film & Fernsehen<br />

Die Menschen in der „höheren Gesellschaft“<br />

sind selbstverliebte, materialistische Leute,<br />

welche sich bei solchen Feiern in Grüppchen<br />

sammeln, um übereinander zu lästern. Mir ist<br />

es bis heute unverständlich, warum Dagobert<br />

unbedingt in diesen Bekanntenkreis hinein<br />

möchte, selbst wenn er den wohlhabenden<br />

Gästen nur die kostenlosen Speisen wegessen<br />

möchte.<br />

nem Schrei, den Zwicker zu zerbrechen, was<br />

Dagobert dazu nötigt, jeden dieser Vögel einzufangen.<br />

Währenddessen versucht sich Gundel<br />

Gaukeley mit Gewalt und verschiedenen<br />

Tönhöhen, den gläsernen Safe zu zerbrechen.<br />

Da sie es nicht schafft, fliegt sie zu Dagobert,<br />

um den Code zu erfragen. Die Unmengen<br />

gefangener Vögel machen sie misstrauisch<br />

und nach ein wenig erzwungener Information<br />

knackt sie den Tresor. Doch die Batterien<br />

ihres Zaubers versagen, wodurch Dagobert<br />

ihr den Zehner wieder abnehmen<br />

kann.<br />

39<br />

Die Moral dieser Geschichte ist etwas geschickter<br />

verpackt als die im „goldenen<br />

Fließ“, scheint aber dieselbe zu sein, denn die<br />

materiellen Mittel machen weder aus den<br />

Gästen sympathischere Menschen noch für<br />

die Gäste aus Dagobert einen interessanteren<br />

Menschen.<br />

Ein gläserner Tresor ist die reinste Versuchung<br />

und vielleicht sogar Barks’ Grundgedanke<br />

zum Entwickeln der Story gewesen.<br />

Nur ein kleines, durchsichtiges Stück nichts<br />

trennt einem von den Schätzen, und doch<br />

sind sie so unerreichbar fern. Der deutsche<br />

und englische Comictitel gehen zusätzlich<br />

noch darauf ein, dass selbst der sicherste Safe<br />

irgendwo seine Mängel hat, vor allem, wenn<br />

er aus Glas ist. Das ging im englischen Folgentitel<br />

„The Unbreakable Bin“ leider verloren.


„Tralla-La“ (Tralla La) wurde zu<br />

„Kronenkorken in Trala La“ (The Land of<br />

Tra-la-la).<br />

Dagobert Duck ist hoffnungslos überarbeitet<br />

und bekommt Anfälle, wenn er etwas von<br />

Geld hört und muss Medizin aus Flaschen<br />

nehmen, weshalb er Urlaub nehmen möchte.<br />

Sein Arzt erzählt ihm vom sagenhaften Tralla<br />

La, in dem es keinen Geldeswert gibt, und so<br />

fliegen Dagobert, Donald und die Drillinge<br />

zum Himalaya, um dort in einem Tal Tralla<br />

La zu entdecken. Als sie von den Bewohnern<br />

aus dem Strudel, in welchem sie dank<br />

„Der Selbstschuß“ (Terror of the Beagle<br />

Boys) und "Der arme reiche Mann" (Only A<br />

Poor Old Man) wurden zu Teilen des Mehrteilers<br />

"Super DuckTales" umgeschrieben.<br />

Hierbei wurden nur Ideen verwendet, weshalb<br />

ich nicht extra auf die beiden Comics<br />

eingehen werde. Einige Listen von Duck-<br />

Tales-Adaptionen von Barks-Comics führen<br />

die beiden Beispiele nicht einmal.<br />

Barks’ Comics als Vorlagen für DuckTales-<br />

Folgen zu nehmen, barg ein Risiko: Während<br />

die Comics so gemacht wurden, dass sie von<br />

Jung und Alt genossen werden können, beschränkte<br />

sich die Serie nur auf die erste<br />

Film & Fernsehen<br />

Fallschirme fielen, retteten, bleiben sie einige<br />

Zeit, bis ein Eingeborener den Kronkorken<br />

von Dagoberts Medizin entdeckt. Da dieser<br />

sehr selten ist, erhält dieser einen enormen<br />

Wert und wird von gierigen Tralla-La-<br />

Bewohnern hin- und hergetauscht.<br />

Da Dagobert für dieses Laster sorgte, lässt er<br />

eine Milliarde Kronkorken per Flugzeuge ins<br />

Tal werfen. Nach wenigen tausend jedoch<br />

haben die Bewohner genug von Kronkorken<br />

und beschimpfen Dagobert, weil dieser ihre<br />

Felder verschmutzt. Um die Flugzeuge<br />

aufzuhalten, lassen die Bewohner die Ducks<br />

Hälfte. Dies ist kein Zufall oder Prozess gewesen,<br />

sondern war von Anfang an geplant,<br />

was man vor allem bemerkt, wenn man die<br />

Karrieren der Macher vor DuckTales beobachtet.<br />

Produzent Robert Hathcock Jr. arbeitete<br />

bei Hanna-Barbera an Casper und Scooby-Doo,<br />

danach an den Schlümpfen, wofür er<br />

sogar einen Emmy bekam. Die Autoren Ken<br />

Koonce und David Wiemers erhielten ebenfalls<br />

einen Emmy, nämlich für ihre Arbeit an<br />

den Muppet-Babies. Der Regisseur James T.<br />

Walker arbeitete ebenfalls an den Muppet-<br />

Babies, außerdem an den Jetsons und den<br />

„Flintstone Kids“. Keine dieser Serien war<br />

jemals auf ein erwachsenes Publikum zuge-<br />

40<br />

zurück in die Zivilisation gehen.<br />

Trotz sehr schöner Atmosphäre und Gegenden<br />

hat dieser Comic eine faustdicke Moral<br />

über den Wert des Geldes und erklärt mit<br />

Metaphern, was es mit Angebot und Nachfrage<br />

auf sich hat. In einigen Kommentaren zu<br />

diesem Comic wurde auch noch betont, dass<br />

die Trinkmedizin Dagoberts in Colaflaschen<br />

verabreicht wird, aber um ehrlich zu sein<br />

habe ich nie verstanden, was das denn nun zu<br />

bedeuten habe.<br />

schnitten, und so hatten ältere Comicleser natürlich<br />

ihre Schwierigkeiten, ihr Entenhausen<br />

in dieser Kinderserie wieder zu erkennen.<br />

Trotzdem sind eindeutige Parallelen bei den<br />

oben genannten Folgen vorhanden, auf welche<br />

in den Folgenbeschreibungen weiter eingegangen<br />

wird.<br />

Nächstes Mal werde ich auf die DuckTales-<br />

Comics in den USA und Deutschland eingehen.


Comic<br />

Entwurf & Bleistiftzeichnungen: Calvin Metzger – Tuschereinzeichnung, Farbgebung & Schrift: David Bühring<br />

41


VON DAVID BÜHRING<br />

Blick über den Tellerrand<br />

Nervous Rex – Van Horn mal anders<br />

„Nervous Rex ist ein Tyrannosaurus. Leider ist er einige Meter zu kurz geraten, und statt<br />

Fleisch bevorzugt er Haferschleim – weil der sich im Gegensatz zu seiner natürlichen Beute<br />

nicht wehrt. Rex ist so friedlich wie es ein Wesen nur sein kann. Wäre da nicht seine viermal<br />

so große Frau Schnucki, die alles daran setzt, daß aus dem sympathischen Urzeitgenossen<br />

doch noch ein richtiger König wird.“<br />

(Rückentext der Bücher)<br />

Bevor William Van Horn bei Disney als erfolgreicher<br />

Comiczeichner arbeitete, erfand er 1985 die Reihe<br />

„Nervous Rex“, in der ein harmloser Dinosaurier sich<br />

durch die verwirrende Welt der modernen Saurier<br />

kämpft. Mit sehr viel typischen Witz treiben auch seine<br />

Freunde, der Brontosaurus Big Mac Ronald und die<br />

Schlange Forkie, die Story voran und wissen den<br />

harmlosen kleinen Rex zu schätzen.<br />

In Deutschland erschienen nur zwei Bände der Reihe<br />

bei Tilsner, wobei ein abschließender dritter Band<br />

angekündigt wurde, aber nie erschien. Obwohl der<br />

Humor sich bei Van Horn nicht änderte, sind die<br />

Comics neu und unverbraucht, obwohl er bei seiner<br />

Arbeit bei Disney seit 1987 locker auf die eine oder andere Idee der alten Serie hätte zurückgreifen<br />

können.<br />

Der erste Band „Drum prüfe, wer sich ewig bindet“ und der zweite Band „Dinos am Rande des<br />

Nervenzusammenbruchs“ erschienen beide 1996, im Dezember des Jahres sollte auch Band drei<br />

„Adel verpflichtet“ erscheinen. Wer die William-Van-Horn-Reihe „Duck-Stories“ im Regal stehen<br />

hat, sollte sich diese beiden Bände nicht entgehen lassen!<br />

Übrigens: In den Vereinigten Staaten erschienen ganze zehn Ausgaben,<br />

eine Archiv-Seite zur Serie gibt es ebenso: www.nervousrex.de – allerdings<br />

liegt die letzte Aktualisierung mehr als ein Jahrzehnt zurück.<br />

Scans: David Bühring<br />

42


Vielseitig<br />

Whatever happened to Scrooge McDuck?<br />

VON DAVID BÜHRING<br />

Der Comic "Whatever happened to Scrooge McDuck" wurde 2008 in den USA in dem "Walt Disney Treasures"-Band "Uncle Scrooge: A little<br />

something special" veröffentlicht. Einhundert Jahre in der Zukunft bietet eine Ausstellung einen Einblick in das Leben des Wirtschaftswunders<br />

Dagobert Duck. Gerade wollte der weibliche Museumsroboter die Besucher über sein Leben informieren, als eine Zeitanomalie ihre Schaltkreise<br />

erschüttert. Dies, so erklärt sie, sei häufiger der Fall, seitdem es Zeitreisen gibt und Vergangenheit und Zukunft nach Belieben besucht werden<br />

kann. Nur sie als Roboter kann sich all diese Änderungen merken, weshalb sie ideal für den Job im Museum ist.<br />

In der Duck-Ausstellung ist auch Gundel<br />

Gaukeleys Zauberstab zu bewundern. Mit<br />

diesem hatte Gundel damals den begehrten<br />

Zehner Dagoberts an einen unbekannten<br />

Zielort befördert. Als alle Versuche der<br />

Ducks fehlschlugen, den Zehner wiederzuerlangen,<br />

zog Dagobert still und heimlich aus<br />

seinem Speicher und wurde niemals wieder<br />

gesehen.<br />

In den folgenden zwei Jahren gab es viele<br />

Angriffe auf den Geldspeicher, doch die versammelte<br />

Familie mitsamt Oma Duck und<br />

Franz, Gustav, Daisy und Dicky, Dacky und<br />

Ducky konnten jeden Angriff auf Dagoberts<br />

altes Vermögen abwehren. Doch ein alter<br />

Gegner wagte eine andere Strategie: Berengar<br />

Bläulich wurde unter dem Wahlversprechen,<br />

alle Steuern abzuschaffen, zum Bürgermeister<br />

gewählt. Als Finanzierung beschlagnahmte<br />

er das Ducksche Vermögen unter dem Vorwand,<br />

dass Dagoberts unbezahlter Zoll mitsamt<br />

Strafgelder inzwischen 30 Trillionen<br />

Taler betragen. Etwa gleichzeitig ließ sich<br />

Schmu Schubiack als entfernter Verwandter<br />

Dagoberts ausweisen und ließ zahlreiche Gerichtsverhandlungen<br />

folgen. Nach Jahren<br />

wurde das Vermögen endlich der Familie<br />

Duck zugesprochen, doch diese waren den<br />

Stress inzwischen Leid und machten mit Fräulein Rührigs Hilfe aus dem Wirtschaftsunternehmen Dagoberts eine Stiftung zum Gemeinwohl.<br />

Dies warf auch endgültig Mac Moneysac und Klaas Klever aus der Konkurrenz.<br />

Bald darauf heiratete Donald Daisy im Entenhausener Münster und leben lange und glücklich. Als Rita Rührig und Donald als Stiftungsleiter in<br />

Rente gehen, ernennen sie die inzwischen erwachsenen Tick, Trick und Track zu ihren Nachfolgern. Die Drillinge nutzen die Stiftung für ökologische<br />

Forschungen, sodass die Erde, 100 Jahre in der Zukunft, dank der Duck-Stiftung ein sauberer und moderner Planet ist. Dies verdanken die<br />

Entenhausener der Tatsache, dass vor einigen Tagen der Glückszehner Dagoberts quasi aus dem Nichts auftauchte und nun im Museum ausgestellt<br />

wird. Die Museumsführerin beendet ihre Ausschweifungen mit der Vermutung, dass Dagobert Duck vermutlich noch im All nach diesem<br />

Geldstück gesucht hat. Doch plötzlich taucht Dagobert dank der Zeitwanne von Daniel Düsentrieb auf, dank dessen Hilfe er Zeit und Ort ermitteln<br />

konnte, wo sein Zehner landete. Also schnappt er sich seinen Zehner und kehrt zurück. Dies verursacht eine Zeitanomalie und der Museumsroboter<br />

muss erneut mit der Geschichte beginnen.<br />

Einer der größten Unterschiede von Entenhausen zu vielen anderen Comics ist die Tatsache, dass in Entenhausen scheinbar die Zeit stehenbleibt.<br />

Dagobert wird bei Donald immer wieder mit der Schuldenliste winken, Gustav wird immer wieder trotz Glück zwischendurch vom Pech verfolgt,<br />

die Panzerknacker und Gundel Gaukeley werden sich immer wieder im Knacken des Geldspeichers üben. Kurz und gut: Es werden immer<br />

wieder dieselben Grundstorys erhalten bleiben. Dies versuchte 1991 ausgerechnet der Hamburger Donaldist zu ändern. Unter dem Motto "Whatever<br />

happened to Schrooge McDuck" wurden zahlreiche Zeichnungen gesammelt, auch von professionellen Disney-Zeichnern. Marco Rota ließ<br />

einen liebestollen Dagobert seine ehemalige Erzfeindin Gundel verfolgen, deren Klamotten nur noch Fetzen sind, während Don Rosa die Ducks<br />

an Dagoberts Grab stehen lässt.<br />

Rosas Idee ist nichts Neues gewesen. Schon Carl Barks ließ Donald im Rausch ins Jahr 1990 (bzw. 2000 in der deutschen Übersetzung) reisen,<br />

wenn die Drillinge erwachsen sind. Luciano Gatto und Attilio Mazzanti zeichneten 1961 "Year 2001", in welchem Donald den Platz Dagoberts<br />

einnimmt. Jan Gulbransson lässt Donald und Gustav 1983 in "The Umpteen-Squillion Inheritance" um das Vermögen Dagoberts streiten, der<br />

scheinbar das Zeitlich segnete. Schließlich erschien 2005 ein sechsseitiger Comic von Lars Jensen und Maximino Aguilar, der nicht nur die Frage<br />

beantwortet, was nach Dagoberts Dahinscheiden passieren würde, sondern auch eine Hommage an den "guten Zeichner", Entenhausens Erfinder<br />

und unbekannten Eierwerfer Carl Barks.<br />

43


VON CHRISTIAN SCHMIDT<br />

Vielseitig<br />

Nicht erst seit der Finanzkrise haben Kapitalisten einen schlechten Ruf. Eine bemerkenswerte Ausnahme dürfte Dagobert Duck sein, der als<br />

reichste Ente der Welt zwar jede Menge Neid auf sich ziehen dürfte, aber immerhin sein ganzes Vermögen durch harte Arbeit statt durch<br />

zwielichtige Geschäfte in der Finanzwirtschaft erworben hat. Und nun das: Dagobert Duck verschwindet plötzlich mitsamt seinem Glückszehner,<br />

und wir müssen fassungslos mit ansehen, wie die nächsten hundert Jahre ohne unseren Lieblingskapitalisten Entenhausen verändern. Und was<br />

man sieht, widerspricht allem, was wir über die Mitglieder des Duck-Clans wissen.<br />

Donald Duck, der liebenswerte Loser mit einem Schuldenberg in der Größe des Chimborazo, entpuppt sich plötzlich als Finanz- und<br />

Wirtschaftsmagnat erster Kajüte, dem mithilfe von Dagoberts treuer Sekretärin sogar gelingt, woran sein Onkel immer scheiterte: Mac Moneysac<br />

und Klaas Klever in den Bankrott zu treiben. Das Ducksche Wirtschaftsimperium wird zu einer Wohltätigkeitsorganisation umgebaut, wobei ich<br />

immer noch vermute, dass Donald bei Wikipedia gespickt hat, um herauszukriegen, wie der IKEA-Gründer die Steuerlast seines Unternehmens<br />

reduzieren konnte.<br />

Nach ihm übernehmen Tick, Trick und Track die Leitung, und ausgerechnet die Ökoterroristen des Fähnlein Fieselschweif, die einen<br />

Industriepark eher plattmachen würden, als dafür einer Kohlmeise den Lebensraum streitig zu machen, schaffen es, die Stiftung auf die<br />

Erforschung von Umwelttechnologien umzustellen, ohne sie gegen den sprichwörtlichen Baum zu fahren. Entenhausen profitiert von sauberer<br />

Energie und lupenreiner Luft, futuristische Wohnbauten dominieren die Skyline, und ganze Familien können sich auf der Straße fotografieren<br />

lassen, ohne von Autofahrern überrollt zu werden. Wi-der-lich. Da springt einem ja das Glas im Zwicker bei dieser schmierigen Idylle.<br />

Und was ist das Schlimmste an der Geschichte? Onkel Dagobert, einige Jahre nach dem Glückszehner mit Daniel Düsentriebs Zeitwanne im<br />

Museum eingetroffen, muss sich die Lobeshymne auf seine Nachkommen anhören, die seinen Geldspeicher geleert haben, um den Inhalt<br />

skrupellosen Bankern zum Spekulieren zur Verfügung zu stellen. Man könnte ihn wohl nur noch mehr beleidigen, wenn selbst seine Familie ihm<br />

noch ins Gesicht sagen würde: „Die Welt könnte so schön werden, wenn du jetzt verschwinden würdest.“ So geht man nicht mit einer alten,<br />

ehrwürdigen Ente um.<br />

Entschuldigt mich bitte, ich schwelge jetzt in alten Geschichten, in denen man hart arbeitenden Ausbeutern noch Respekt entgegen brachte.<br />

44<br />

VON MANUEL SCHUMANN<br />

In Entenhausen existiert so etwas wie ein Unveränderlichkeits-Gesetz.<br />

Es besagt, dass es niemals einschneidende<br />

Veränderungen in den Charakteren und dessen Beziehungen<br />

zueinander geben darf. So darf der arme Donald zum<br />

Beispiel auf ewig lediglich nur mit Daisy verlobt sein, während<br />

Dagobert nie seinen heißgeliebten ersten selbstverdienten<br />

Zehner verliert und Tick, Trick und Track niemals<br />

erwachsen werden. All dies geschieht allerdings in der 6seitigen<br />

Geschichte „Whatever happened to Scrooge Mc-<br />

Duck“ von Lars Jensen und Maximino. Und irgendwie geschieht<br />

es auch wieder nicht.<br />

Dieses Szenario lässt den völlig richtigen Schluss zu, dass<br />

hier ein höchst ungewöhnlicher Comic vorliegt – was vielleicht<br />

auch ein Grund dafür ist, dass die Geschichte bis<br />

heute nicht in der „Micky Maus“ veröffentlicht wurde. In<br />

den allgemein sehr empfehlenswerten Band „Walt Disney<br />

Tresures – Uncle Scrooge“ des ehemaligen amerikanischen<br />

Verlegers Gemstone hat die Geschichte jedoch sehr gut gepasst.<br />

Aber wie dem auch sei, der Kniff von Autor Lars Jensen (der vor allem durch die OMA-Serie im LTB bekannt ist), den Ansatzpunkt der Geschichte<br />

100 Jahre in die Zukunft zu verlagern, ist jedenfalls gleichermaßen pfiffig wie gelungen. Aus dieser im ersten Augenblick vielleicht etwas<br />

befremdlichen, dann aber doch durchaus interessanten Erzählperspektive werden die oben genannten Ereignisse aufbereitet. Dass es natürlich<br />

hochinteressant ist zu erfahren, wie sich Dagobert, Donald und die Neffen in der Zukunft schlagen werden, braucht wohl fast nicht erwähnt<br />

zu werden. Dadurch, dass Dagobert am Ende selbst auftaucht und den Lauf der Geschichte schließlich wieder ändert, wird nicht nur der begangene<br />

Tabu-Bruch rückgängig gemacht, sondern der Geschichte auch jeglicher Absolutheitsanspruch entzogen. Lars Jensen findet hier also einen<br />

Weg, eine mögliche zukünftige Entwicklung von Dagoberts und Donalds Leben zu zeigen ohne das oben beschriebene Unveränderlichkeits-Gesetz<br />

zu verletzen. Und die Tatsache, dass dieser Weg noch nie betrampelt wurde, macht die Geschichte so besonders.<br />

Etwas schade ist allerdings, dass man die Geschichte nur sechs Seiten lang ist und die Zukunftsereignisse nur sehr grob beschrieben wurden.<br />

Vielleicht hätte man hier noch ein paar Seiten draufpacken können, um dem Leser einen etwas tieferen Einblick in das Schicksal der Entenhausener<br />

zu gewähren. Einen weiteren kleinen Minuspunkt stellen die insgesamt zwar ordentlichen aber doch nicht rundum gelungenen Zeichnungen<br />

von Maximino dar. Insgesamt kann man trotzdem von einer sehr unterhaltsamen und vor allem kreativen Geschichte sprechen, die auf den Leser<br />

eigentlich fast schon wie ein Fan-Comic wirkt. In dieses Bild passt übrigens auch das kurze Auftauchen von Berengar Bläulich und Justizrat<br />

Wendig, die im Barks-Klassiker „Der Goldene Helm“ Donalds Widersacher waren. Auch sie wurden sinnvoll in die Handlung miteingebunden.<br />

Empfehlenswert!


VON WOLFGANG KERN<br />

Vielseitig<br />

Whatever happened to Scrooge McDuck“ ist ein in gewisser Weise außergewöhnlicher Comic, was weniger an exzellenten Zeichnungen noch an<br />

einer besonders spannenden oder witzigen Story liegt. Nein, allein die Idee, einen Comic in der Zukunft zu situieren ist das Besondere. Die Art<br />

wie sich Jensen und Aguilar das Entenhausen der Zukunft vorstellen, wirkt doch sehr utopisch, doch weiß man nicht wie weit sich die Menschheit,<br />

oder besser die Entenheit bis ins 22. Jahrhundert weiterentwickeln wird.<br />

In der Geschichte wird ein eigentlich sehr positives Bild gezeichnet. Man könnte fast meinen, mit dem Abtreten Dagoberts, wände sich alles zum<br />

Besseren, nachdem die ersten Probleme, wie die ewigen Neider und all jene die das Duck’sche Vermögen sich unter dem Nagel reißen wollen,<br />

aus dem Weg geräumt sind. Das Finanzimperium wird zuerst in eine karitative Firma umgewandelt, das Vermögen zur Ökologisierung der Erde<br />

verwendet. Eine sehr selbstlose Handlung von Dagoberts Neffen und Großneffen. Doch woher haben sie diesen selbstlosen Charakterzug? Vermutlich<br />

wissen sie selbst wie hart ein Leben in Armut ist. Wenn sie in ihrer Kindheit immer von ihrem reichen Onkel verwöhnt worden wäre,<br />

hätten sie wohl kein Herz für die Benachteiligten.<br />

Die Geschichte bietet allerdings nur eine Momentaufnahme der Zukunft, da sich die Gegenwart durch Momentaufnahmen ständig verändert.<br />

Dadurch kann innerhalb weniger Augenblicke auch alles wieder anders sein.<br />

Alles in allem gefällt mit „Whatever happened to Scrooge McDuck“ doch, vor allem der Umstand, dass ganz „normal“ über die Zukunft, ihr Altern<br />

und damit folglich ihren Tod, gesprochen wird, macht die Geschichte speziell. Die normale Hemmung in den Disney-Comics bei der Behandlung<br />

solcher Themen ist aufgehoben. Ich wünsche mir zwar nicht, dass dies immer so sein sollte, aber trotzdem ist es schön einmal zu sehen<br />

wie das ist. Insgesamt gesehen eine sehr interessante Geschichte, sicherlich empfehlenswert zu lesen, aber jetzt nicht unbedingt ein Highlight in<br />

80 Jahren Disney-Comicgeschichte.<br />

VON SIDNEY SCHERING<br />

“Whatever Happened to Scrooge McDuck?” erweckt auf den ersten Blick den Anschein, als ob sich Lars Jensen von einer legendären “Darkwing<br />

Duck”-Episode inspirieren ließ. Wir befinden uns hundert Jahre in der Zukunft, wo uns in einem Museum eine vermeintlich wahre Geschichte<br />

über unsere altbekannten, schnatternden Helden erzählt wird. Schnell offenbaren sich aber Unterschiede. Dieser Comic wagt einen Ausblick auf<br />

den weiteren Verlauf des Schicksals von Dagobert, Donald, Daisy und Co., den wir aufgrund der (anfänglich vermuteten) Endgültigkeit in dieser<br />

Form sonst nie bei einem Duck-Comic zu sehen bekämen. Schließlich kann nicht einfach irgendeiner der zahlreichen Duck-Autoren mir nichts,<br />

dir nichts beschließen, den von der inhaltlichen Chronologie her letzten Donald-Comic zu schreiben. Als würde Disney das zulassen. Eine<br />

weitere Parallele lässt sich zu Don Rosa ziehen, denn “Whatever Happened to Scrooge McDuck?” ist mit mindestens eben so viel Fanservice<br />

voll gestopft, wie die Geschichten des Barks’ Kontinuität fortsetzenden Kultzeichners. Bereits im ersten Panel erblicken wir ein Schild, auf dem<br />

“Calisota Historical Museum” zu lesen ist. Und die Anspielungen für Barks-Fans werden im Laufe des Comics nicht weniger: Berengar Bläulich<br />

grinst sich mit dreckigen Wahlversprechen zum neuen Bürgermeister Entenhausens. Schubiack erhebt Anspruch auf Dagoberts Vermögen, da<br />

ihm ein Wisch Verwandtschaft zur reichsten Ente des Universums attestiert (was Donald mit einer Anspielung auf eine hierzulande kaum<br />

bekannte Walt-Disney-Realfilmkomödie beantwortet), später sieht man eine abgewandelte Form des berühmten Duck-Familienporträts…<br />

Autor Lars Jensen betreibt aber auch mehr als einen bloßen Marathon an Anspielungen und erzählt eine ganz gut lesbare Zukunftsprognose für<br />

die Ducks. Gundel Gaukeley lässt versehentlich Dagoberts Nummer Eins verschwinden. Die daraus resultierenden Konsequenzen sind plausibel,<br />

und für mich, der Donald ja deutlich mehr liebt als Dagobert, sind diese Voraussagen trotz einiger Tiefs, die durchlebt werden müssen wirklich<br />

recht schön und versöhnlich. Fast könnte man daraus lesen, dass es nur Dagobert ist, der Donald von seinem Familienglück abhält, aber das ist<br />

natürlich polemisch gedacht und keine vom Autor intendierte Leseweise.<br />

Die Zeichnungen von Maximino Tortajada Aguilar sind sehr rund und schlicht, erinnern etwas an die in Disneys gefloptem Computertrickfilm<br />

“Triff die Robinsons” getroffene Zukunftsvision. Der weiche Stil ist mir für solch eine Geschichte sehr ungewohnt, hemmungslosen Fanservice<br />

bringe ich nun mal eher mit Rosas rauem Robert-Crumb-Stil in Verbindung. Insgesamt ist “Whatever Happened to Scrooge McDuck?” visuell<br />

nicht wirklich denkwürdig, aber auch keinesfalls schlecht. Und zumindest Donalds und Daisys Hochzeit ist sehr schön gezeichnet.<br />

Zum Schluss springt natürlich der Gott aus der Maschine und wir erleben einen sich mit der ewig losen Duck-Kontinuität versöhnenden Schluss.<br />

Das ist gut, da sich diese Geschichte eh nie als wegweisend manifestiert hätte, es ist auch nicht so, als wäre dieser Twist überhaupt nicht vorbereitet,<br />

aber es untermauert in dieser Ausführung ein wenig die Bedeutung des eigenen Comics, der auch auf einem sehr mauen Schlussgag endet.<br />

Deswegen funktioniert er als Handreich für langjährige Fans deutlich besser, als in seiner Funktion als handelsüblicher Duck-Comic für das<br />

Kernpublikum des Micky-Maus-Magazins. Vielleicht kam er auch deswegen noch nicht nach Deutschland…<br />

45


Sammlungen<br />

Folge 17<br />

46<br />

VON DAVID BÜHRING<br />

Ich muss gestehen, dass ich mich schon lange darum gedrückt habe, meine<br />

Disney-Comicsammlung in <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> vorzustellen. Das hat nichts<br />

mit Scham oder dergleichen zu tun, sondern vielmehr mit der simplen<br />

Faulheit, alle Werke zusammenzusammeln. (außerdem halte ich von diesen<br />

online-Prahlereien lieber Abstand – mir ist schon klar, dass andere<br />

Sammlungen sowohl umfangreicher als auch ordentlicher sind, meine dafür<br />

aber auch größer als die von Dritten…)<br />

Inzwischen habe ich aber ein wenig aufgeräumt (auch wenn man beim Anblick<br />

der Bilder sicher anderer Meinung ist) und werde auch nur meine<br />

Disney-Comics vorstellen. Meine ganze Comicsammlung und mein Disney-Merchandising<br />

würde sicher noch ein wenig mehr<br />

Im Regal direkt hinter meinem Arbeitsplatz ist es meistens schrecklich unordentlich.<br />

Ich betrachte mich in erster Linie nicht als Comicsammler,<br />

sondern eher als Leser, weshalb ich die Teile auch gerne im ganzen Haus<br />

verteile. Auf dem obersten Regalbrett sind hinter der Figur von Mr. Richfield<br />

zwei Ausgaben der Super-Sommer-Spaß-Reihe, daneben die gesamte<br />

XXL-Ferienbuch-Reihe, also auch nur zwei Bände. In einer Viererbox gesammelt<br />

ist die Reihe „Walt Disneys wunderbare Welt“, die ich auf dem<br />

Flohmarkt erstand. Rechts davon zwei Bände der Disney-Treasures-Comics.<br />

Wenige Comics daneben sind die beiden amerikanischen SLSM-<br />

Bände (SLSM habe ich übrigens auch auf Französisch… im Keller), „Uncle<br />

Scrooge“ Nummer 354 (mit Barks-Gemälden in „Der schwarze Ritter<br />

sprotzt wieder“) und ein Band „Carl Barks’ greatest DuckTales-Stories“<br />

(Ich habe beide, aber der zweite liegt aktuell mit zwei DuckTales-Bilderbüchern und „Das wahre Leben des Donald D.“ von Martin S. Gans auf<br />

meinem Arbeitsplatz). Weiter rechts ist meine Gesamtausgabe von den Drachenrittern (die am Stück tatsächlich ziemlich gut sind) und „Jungle<br />

Town“ von Cavazzano.<br />

Regalbrett zwei ist da schon interessanter:<br />

Links beginnt die Disney-Sammlung mit<br />

zwanzig von Rosas „Onkel Dagobert“-Bänden,<br />

„Wer ist Carl Barks“ von Helnwein,<br />

den beiden „Nervous Rex“-Bänden von Van<br />

Horn sr., DDSH 21, 27 und 55 (ein Barks-<br />

Skript, der Gottfredson-Index und der Stadtplan),<br />

Disneys „Ich kann zeichnen“, die<br />

komplette TGDDSH-Spezialreihe, einige<br />

„Micky Maus präsentiert“-Hefte, weitere<br />

amerikanische Comics, einem dicken Band<br />

über Micky Maus, einen weiteren über Donald,<br />

drei Ausgaben von „Donalds Lieblingsbücher“,<br />

zwei von „Disneys Weltbummler“,<br />

einen weiteren Donald-Duck-<br />

Band (diesmal von Marcia Blitz) und einen<br />

Katalog über eine Barks-Gemälde-Ausstellung.<br />

Vor den Spezial-Bänden sieht man<br />

noch die drei Nutella-Hefte des Micky-<br />

Maus-Mini-Magazins. Im dritten Regalbrett<br />

sind neben meinem Donald-Duck-Klassikalbum<br />

noch Grotes Werkverzeichnis von<br />

Barks-Comics und das „Who’s Who in Entenhausen“.<br />

Im Stapel daneben sind noch ein<br />

paar Hefte, aber die ignoriere ich jetzt genauso<br />

wie die meisten Kinderbücher und<br />

französischen und niederländischen Comics.


Direkt neben dem ersten Regalbrett ist noch ein<br />

weiteres mit sieben Disney Pockets, welches ich<br />

zu fotografieren vergaß. Darunter ist die erste<br />

Manga-Reihe von Kingdom Hearts, „Die göttliche<br />

Entenkomödie“, „Daniel Düsentriebs Geheimnotizen“<br />

und ein Maus-Schülerkalender von<br />

1996.<br />

Unter diesem Haufen ist ein ergiebigerer Haufen.<br />

Im zweiten Ordner von links sind Blüchert-Disney-Kinderbücher,<br />

hingegen „Der Fall Entenhausen“<br />

von Botho Bremer und der Ausstellungskatalog<br />

von „Dem Ingenieur ist nichts zu schwör“<br />

liegen wie alle folgenden Bücher unverpackt da.<br />

DDSH 53, 57, 45 und HDSH 7 liegen noch vor<br />

dem Stapel Handkalender, die ebenfalls als<br />

DDSH erschienen sind. (Die Wandkalender verwahre<br />

ich woanders.) Diverse Indexe und „Überall<br />

ist Entenhausen“ liegen rechts davon.<br />

Unfotografiert ist einige Bretter tiefer meine Carl<br />

Barks-Collection und meine DDs.<br />

Sammlungen<br />

Mir wurde allmählich der Platz zu knapp, deshalb<br />

brachte ich einige Comics ins Gästezimmer,<br />

welches inzwischen auch schon durch den<br />

Stadtplan und ein Poster von „Steamboat Willie“<br />

gebrandmarkt wurde. Dort waren auch lange Zeit<br />

meine Lustigen Taschenbücher, bis ich diese<br />

erneut umsiedelte. Dennoch sind in denselben<br />

Regalen meine Donald-Duck-Taschenbücher,<br />

„Donald Comics & mehr“, UFF, „Ein Fall für Micky“, Dagobert- und Panzerknacker-Taschenbücher, Limits und die ganzen LTB-Bände<br />

außerhalb der LTB-Reihe, die aufzuzählen mir zu blöd wird.<br />

Im inzwischen fast leeren Regal rechts davon waren meine LTBs, doch nun verweilen dort meine HoF- und HH-Bände.<br />

47


Sammlungen<br />

48<br />

Ebenfalls aus Platzmangel brachte ich meine MMs und<br />

TGDDSHs in den Keller, wo sie einen Wasserschaden<br />

erlitten und nun am anderen Ende des Hauses liegen…<br />

größtenteils. Im Keller liegen z.B. noch einige<br />

französische Comics und meine Micky aktivs-Ausgaben.<br />

Auf dem Dachboden liegen nun die meisten MMs und<br />

TGDDSHs in Ordnern, daneben (verdeckt) die Bild- und<br />

FAZ-Comicbibliothek und Goofys komische Historie. Ich<br />

schrieb „die meisten“, weil natürlich noch einige auf dem<br />

Boden liegen. Irgendwo dazwischen liegen auch meine<br />

Micky-Vision-Hefte.<br />

Meine MM-Extras verwahre ich übrigens in zwei Kisten,<br />

eine davon sieht dank ein wenig Arbeit so aus wie<br />

Dagoberts Erinnerungskiste aus den Rosa-Comics.<br />

Meine ersten Disney-Comics waren Micky-Mäuse, die<br />

auch alle eifrig aufgehoben wurden, bis sie wegen eines<br />

Wasserschadens (scheint hier häufiger zu passieren, was?) weggeworfen werden mussten. Irgendwann kam dann die vermaledeite<br />

Pubertätspause, in der ich mir keine Comics kaufte, doch irgendwann kam ich wieder zu Verstand und holte mir wieder LTBs und Micky-Mäuse.<br />

Und so begann der Wahnsinn.<br />

Das war auch schon in groben Zügen meine Disney-Comicsammlung. Vielleicht werde ich noch irgendwann einen bebilderten Artikel über<br />

meine Disney-Merchandise-Produkte machen, weil ich das bei anderen eigentlich immer ganz interessant fand. Aber dazu müsste ich<br />

wahrscheinlich noch mehr aufräumen…<br />

Nicht wundern: Über einige der Bücher und Hefte schrieb ich schon einen Artikel für den <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong>, bei einigen weiteren habe ich es noch<br />

vor.


Comic-Wettbewerb<br />

Jetzt also doch – ein weiterer Zeichenwettbewerb!<br />

Wenn man bedenkt, dass ich allein für den ersten Satz zehn Minuten gebraucht habe, spare ich mir den Rest und schreite sofort zum eigentlich<br />

wichtigen. Wer hat denn nun eigentlich gewonnen und das große Geheimnis. Was sind die Preise?<br />

Gewonnen haben:<br />

In der Kategorie Einseiter: Adriano Kleiner<br />

und in der Kategorie Mehrseiter: Tadeus Morgenstern<br />

Die Gewinner haben jeweils einen Band des am 10. November erscheinenden Hall of Fame No. 19 von Don Rosa gewonnen.<br />

Wir bedanken uns bei den Juroren Jano Rohleder, Karsten Bracker, David Bühring und K2member (dessen Name sich nicht rauskriegen läßt),<br />

des Weiteren beim <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> für die Unterstützung und die Veröffentlichung sowie selbstverständlich auch noch bei den Teilnehmern, ohne<br />

die der Wettbewerb ja gar nicht möglich gewesen wäre.<br />

Matthias Müller und Lasse Medelin<br />

49


Comic-Wettbewerb<br />

Von: Adriano Kleiner<br />

50


Comic-Wettbewerb<br />

von: Anselm Hackenberg<br />

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Comic-Wettbewerb<br />

von: Dan (Pikkolo)<br />

52


Comic-Wettbewerb<br />

Tizian Morgenstern: „Swinging Duck“<br />

...leider gibt es momentan nur eine Version des Comics in relativ kleiner Auflösung, hier schon mal alle acht Seiten im „Miniformat“:<br />

53


Comic-Wettbewerb<br />

54

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