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STUDIENFÜHRER VERFAHRENSTECHNIK - Aachener ...

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AACHENER <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

<strong>STUDIENFÜHRER</strong><br />

<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

2010/2011<br />

www.avt.rwth-aachen.de


Herausgeber<br />

<strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik<br />

Redaktion und Layout<br />

Esther Gartz, Heiner Giese<br />

Druck<br />

Mainz Druck Aachen, Auflage 800<br />

AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Grußwort 2<br />

2 Was ist Verfahrenstechnik? 3<br />

2.1 Definition ............................................. 3<br />

2.2 BerufsbilddesVerfahrensingenieurs ............................... 3<br />

3 Verfahrenstechnik in Aachen 5<br />

3.1 Die<strong>Aachener</strong>Verfahrenstechnik ................................. 5<br />

3.2 Forschungsschwerpunkteder<strong>Aachener</strong>Verfahrenstechnik ................... 5<br />

3.3 Studium der Verfahrenstechnik an der RWTH Aachen ...................... 6<br />

3.4 AVT-Bioverfahrenstechnik ................................... 7<br />

3.5 AVT - Chemische Verfahrenstechnik ............................... 9<br />

3.6 AVT - Mechanische Verfahrenstechnik .............................. 11<br />

3.7 AVT - Prozesstechnik ....................................... 13<br />

3.8 AVT - Thermische Verfahrenstechnik .............................. 15<br />

3.9 Lehrstuhl für Technische Thermodynamik . . .......................... 17<br />

3.10 Lehrstuhl für Wärme- und Stoffübertragung . .......................... 18<br />

4 Verfahrenstechnikstudium an der RWTH 19<br />

4.1 SchwerpunktVerfahrenstechnik ................................. 19<br />

4.1.1 Schwerpunkt Bioverfahrenstechnik . .......................... 19<br />

4.1.2 SchwerpunktChemischeVerfahrenstechnik....................... 20<br />

4.1.3 SchwerpunktEnergieverfahrenstechnik ......................... 20<br />

4.1.4 SchwerpunktMechanischeVerfahrenstechnik...................... 21<br />

4.1.5 SchwerpunktProzesstechnik............................... 21<br />

4.1.6 SchwerpunktThermischeVerfahrenstechnik ...................... 22<br />

4.1.7 SchwerpunktUmweltverfahrenstechnik......................... 22<br />

4.2 Studienpläne ........................................... 23<br />

4.2.1 Studienplan B.Sc./M.Sc ................................. 23<br />

4.2.2 Studienplan Diplom ................................... 24<br />

4.2.3 Studien–, Projekt–, Diplom–, Bachelor– und Masterarbeiten . ............. 24<br />

4.3 StudiumimAusland ....................................... 25<br />

4.4 Studentische Hilfskräfte ...................................... 26<br />

4.5 WeitereAngebotefürStudierende ................................ 26<br />

5 Alphabetischer Fächerkatalog 29<br />

6 Anhang 52<br />

7 Platz für persönliche Notizen 55<br />

8 Adressen 57


2 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

1 Zu dieser Broschüre<br />

Liebe Studierende!<br />

Sie stehen vor einer wichtigen Entscheidung: die Wahl Ihrer Vertiefungsrichtung bzw. Ihres Berufsfeldes. In<br />

dieser Broschüre wollen wir, die <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechniker, Ihnen die Verfahrenstechnik näher vorstellen.<br />

Der Studienführer soll Ihnen als Leitfaden für Ihr Studium an der RWTH dienen. Darüber hinaus möchten<br />

wir Ihnen Informationen mit an die Hand geben, was Verfahrenstechnik eigentlich ist. Auf den ersten Seiten<br />

dieser Broschüre geben wir einen Einblick in die vielfältigen Anwendungen der Verfahrenstechnik, in der<br />

die Kombinationen unterschiedlicher Bereiche aus Natur- und Ingenieurwissenschaften ein vielseitiges<br />

interdisiplinäres Berufsbild ermöglichen.<br />

In Kurzdarstellungen stellen sich die AVT-Lehrstühle mit ihrem Lehrangebot und den Forschungsschwerpunkten<br />

vor. Die Fülle an Vertiefungsfächern bietet Ihnen bei der Gestaltung Ihres Studium viele Freiräume in der<br />

Wahl und Kombination Ihrer Vertiefungsschwerpunkte.<br />

Im Rahmen Ihrer studienbegleitenden und/oder studienabschließenden Arbeiten laden wir Sie ein, aktiv<br />

in der aktuellen Forschung der <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik mitzuarbeiten. Zudem haben Sie im Rahmen<br />

unserer Austauschprogramme die Gelegenheit, einige Semester im Ausland zu studieren, oder dort Arbeiten<br />

anzufertigen. Bei Fragen jeder Art zum Studium der Verfahrenstechnik steht Ihnen die Studienberatung als<br />

Ansprechpartner zur Verfügung. Die Adressen und Lagepläne aller relevanten Einrichtungen finden Sie auf<br />

den letzten Seite dieser Broschüre.<br />

Ich freue mich – auch im Namen meiner Kollegen der <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik – Sie demnächst zur<br />

persönlichen Studienberatung und zum Studium der Verfahrenstechnik begrüßen zu dürfen.<br />

Aachen, im Mai 2010<br />

Prof. Dr.-Ing. Jochen Büchs


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 3<br />

2 Was ist Verfahrenstechnik?<br />

2.1 Definition<br />

Eine Umfrage innerhalb der Bevölkerung wird auf<br />

die Frage „Was ist Verfahrenstechnik” vermutlich<br />

keine klare und eindeutige Definition als Antwort<br />

ergeben. Diese Tatsache ist in erster Linie darauf<br />

zurückzuführen, dass Verfahrenstechnik kein Unterrichtsfach,<br />

wie Chemie, Physik oder Mathematik<br />

ist, das man aus der Schule kennen müsste.<br />

Aufgabe der Verfahrenstechnik ist die Stoffumwandlung.<br />

Hierbei werden natürlich verfügbare<br />

Ressourcen, aber auch Zwischen- und Abfallprodukte<br />

ebenso wie Agrarerzeugnisse verarbeitet.<br />

Die angewendeten Umwandlungsprozesse können<br />

chemischer oder biologischer Natur sein, am<br />

häufigsten sind jedoch physikalische Operationen,<br />

wie die Zerkleinerung oder die Stofftrennung<br />

z.B. durch Destillation. Die Verfahrenstechnik ist<br />

also eine fundamentale Produktionstechnik wie<br />

die Energietechnik (Energieumwandlung) oder<br />

die Fertigungstechnik (funktionale Formgebung):<br />

Verfahrenstechnik kümmert sich um stoffliche<br />

Umwandlungen. Dabei hat die Verfahrenstechnik<br />

so vielfältige Aufgaben zu lösen wie die Raffinierung<br />

von Rohöl, die Trinkwassergewinnung<br />

durch Meerwasserentsalzung, die Produktion von<br />

Pharmazeutika oder die Herstellung von Zucker aus<br />

Zuckerrüben.<br />

Wie kann nun eine einzelne Ingenieursdisziplin<br />

die technisch-wissenschaftliche Grundlage<br />

so verschiedenartiger Anwendungsgebiete sein?<br />

Grundlage der Verfahrenstechnik ist die Erkenntnis,<br />

dass sich die große Fülle der Herstellungsprozesse<br />

auf eine vergleichsweise geringe Zahl von sog.<br />

Grundoperationen zurückführen lässt. So ist beispielsweise<br />

die Filtration als Grundoperation bei der<br />

Herstellung von Bier (Abtrennung von Trübstoffen)<br />

ebenso zu finden wie bei der Abwasserreinigung<br />

(Abtrennung ausgefällter Schwermetalle) und bei<br />

der Herstellung von Textilfarben. Demnach sind<br />

Grundoperationen die Bausteine, aus denen der<br />

Verfahrensingenieur jeden Prozess aufbaut.<br />

Moderne Verfahrenstechnik beschränkt sich<br />

aber nicht nur auf die Sezierung von Prozessen in<br />

Grundoperationen sowie deren Beschreibung und<br />

Auslegung. Sie dringt auch immer tiefer in das<br />

Verständnis der stoffspezifischen Zusammenhänge<br />

ein und versucht gleichzeitig, Prozesse als Ganzes<br />

zu modellieren, zu steuern und zu optimieren. Auch<br />

das Zusammenspiel und die innovative Integration<br />

verschiedener Prozesse, die über Produkt- und Nebenproduktströme,<br />

über gemeinsame Infrastruktur,<br />

Produktionstechnik und Logistik verbunden sind, ist<br />

Aufgabe der Verfahrenstechnik. Weiterhin werden<br />

in zunehmendem Maße die Auswirkungen der<br />

Prozesse auf Mensch und Umwelt untersucht. Eine<br />

besondere Herausforderung stellt der Rohstoffwandel<br />

von fossilen zu nachhaltigen Rohstoffen dar.<br />

Auch die Problematik der Wasserverknappung ist<br />

im Blickpunkt der Verfahrenstechnik.<br />

Charakteristisch für die Verfahrenstechnik heute ist<br />

die enorm breite natur- und ingenieurwissenschaftliche<br />

Basis und die enge Verzahnung mit Disziplinen<br />

wie Informatik, physikalische Chemie, Thermodynamik,<br />

Werkstoff-, Regelungs-, Sicherheits-,<br />

Umwelt-, Medizintechnik und Biologie.<br />

2.2 Berufsbild des Verfahrensingenieurs<br />

Ebenso breit gefächert und vielfältig wie die Verfahrenstechnik<br />

selbst und ihre Kenntnisbasis ist auch<br />

das Berufsbild des Verfahrensingenieurs. Typische<br />

Aufgabenfelder und die Anteile der dort beschäftigten<br />

Verfahrensingenieure stellt Abb. 1 dar.<br />

Abbildung 1: Aufgabenfelder von Verfahrensingenieuren<br />

(VDI, 2006)<br />

Sie reichen von Forschung und Entwicklung über<br />

Planung, Bau und Betrieb von Apparaten und<br />

Anlagen bis zum beratenden Ingenieur, zur Anwendung<br />

oder Projektakquisition. Die Arbeitgeber<br />

des Verfahrensingenieurs sind längst nicht mehr


4 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

primär die chemisch-pharmazeutischen Konzerne,<br />

sondern in zunehmendem Maße Firmen des gesamten<br />

industriellen Sektors: Grundstoffindustrie,<br />

Lebensmittelindustrie, Energieversorger, Apparatebauer,<br />

ja sogar Firmen der Medizintechnik und<br />

der Auto- und Flugzeugindustrie stellen Verfahrenstechniker<br />

ein (Abb. 2). Hier wird eine besondere<br />

Stärke des Verfahrensingenieurs deutlich: Das<br />

Beherrschen der Grundoperationen zur stofflichen<br />

Umwandlung verleiht ihm eine hohe fachliche<br />

Flexibilität. Dies zusammen mit seinen fundierten<br />

natur- und ingenieurwissenschaftlichen Kenntnissen<br />

erlaubt es ihm, sich in eine Vielzahl von Problemen<br />

schnell einzudenken, Wissen zu transferieren und<br />

Problemlösungen zu erarbeiten. Dies sind heute<br />

mehr denn je dringend benötigte Qualitäten. Häufig<br />

sind Verfahrenstechniker daher auch in solchen<br />

Bereichen anzutreffen, die nicht zu den klassischen<br />

Betätigungsfeldern der Verfahrenstechnik gehören<br />

wie beispielsweise Hüttenkunde, Wasserwirtschaft,<br />

Kunststofftechnik, Bauingenieurwesen oder Unternehmensberatungen.<br />

Das Berufsbild des Verfahrenstechnikers unterliegt<br />

natürlich auch dem allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Strukturwandel. Neue Technologien und<br />

Forschungsfelder schaffen Bedarf an Arbeitskräften.<br />

Aufgrund der oben beschriebenen breiten<br />

Wissensbasis der Verfahrenstechniker sind sie in<br />

vielen innovativen Feldern als Antriebsmotoren<br />

gefordert. Der VDI (Verein deutscher Ingenieure)<br />

nennt folgende Bereiche als besonders relevante<br />

Zukunftsthemen:<br />

• Schaffung von Herstellungsprozessen für neuartige<br />

Wirk-, Werk- und Farbstoffe sowie sonstige<br />

Chemikalien und Zwischenprodukte,<br />

• Biotechnik und Biomedizin im Gesundheitswesen,<br />

für die Landwirtschaft, den Umweltschutz<br />

und die Chemikalienherstellung,<br />

• Umweltschutz und Ressourcenschonung,<br />

• Entwicklung von systematischem Wissen als<br />

Grundlage neuer Verfahren (z.B. Simulation<br />

und Optimierung, Prozessführung, Prozesswissen<br />

statt Empirie).<br />

Die oben genannten Fakten und Prognosen lassen<br />

den Schluss zu, dass die Verfahrenstechnik aus<br />

Sicht des Arbeitsmarkts jetzt und dauerhaft sehr gute<br />

Chancen und Sicherheit bietet. Der VDI bestätigt,<br />

dass Verfahrenstechniker auch in Zukunft sehr<br />

gefragt sind (Renkel, persönliche Mitteilung vom<br />

25.5.2009). Soweit die guten Nachrichten! Natürlich<br />

müssen Sie auch das Ihre beitragen, um ein<br />

interessanter Bewerber zu werden und Ihre Chancen<br />

wahrzunehmen. Die folgenden Schlüsselqualifikationen<br />

sind dabei vor allem wichtig und stehen<br />

daher auch im Zentrum der Ausbildung:<br />

• Fachliche Kompetenz,<br />

• Fähigkeit zum interdisziplinären und kooperativen<br />

Arbeiten,<br />

• Kreativität und Mut für neue Wege und frisches<br />

Denken,<br />

• Kommunikative Fähigkeiten,<br />

• Denken in komplexen Zusammenhängen,<br />

• Ganzheitliche Betrachtungsweise.<br />

Die fachliche Kompetenz beinhaltet ein grundlagenorientiertes<br />

Basiswissen, das eher auf Breite als<br />

auf Spezialisierung angelegt ist. Wesentliche Gebiete<br />

sind solides Ingenieurwissen, die Naturwissenschaften,<br />

stoffliche Zusammenhänge, Bilanzierung<br />

sowie Wärme- und Stoffübergange, Prozesstechnik<br />

und praktische Erfahrung.<br />

Abbildung 2: Einsatzgebiete von Verfahrensingenieuren<br />

Werden diese grundsätzlichen Überlegungen bei der<br />

Gestaltung des Studiums berücksichtigt, steht einer<br />

erfolgreichen, spannenden und persönlich bereichernden<br />

Ingenieurlaufbahn in der Verfahrenstechnik<br />

nichts mehr im Wege!


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 5<br />

3 Verfahrenstechnik in Aachen<br />

3.1 Die <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik<br />

Die Historie der Verfahrenstechnik in Aachen reicht<br />

bis in das Jahr 1952 zurück, in welchem das „Forschungsinstitut<br />

Verfahrenstechnik” gegründet wurde.<br />

Die Expansion der Verfahrenstechnik als industrielle<br />

Disziplin hatte in den nachfolgenden Jahren<br />

auch eine starke Erweiterung der Forschungsaktivitäten<br />

des Instituts zur Folge. Bis 1972 beheimatete<br />

das Institut für Verfahrenstechnik den Lehrstuhl<br />

für Verfahrenstechnik I sowie die Lehr- und Forschungsgebiete<br />

für verfahrenstechnische Grenzgebiete<br />

und mathematische Methoden der Verfahrenstechnik.<br />

Der im Jahr 1972 gegründete Lehrstuhl für<br />

Verfahrenstechnik II ist 1992, im Zuge einer wesentlichen<br />

Umstrukturierung und Erweiterung der<br />

Verfahrenstechnik in Aachen, in den Lehrstuhl für<br />

Thermische Verfahrenstechnik umbenannt worden.<br />

Das Institut für Verfahrenstechnik umfasste ab diesem<br />

Jahr den Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik<br />

und das Lehr- und Forschungsgebiet Mechanische<br />

Verfahrenstechnik. Zudem wurden die Lehrstühle<br />

für Prozesstechnik und Bioverfahrenstechnik<br />

gegründet. Im Oktober 2007 beschlossen die nunmehr<br />

fünf Verfahrenstechnikprofessoren (Abb. 3),<br />

die organisatorische und strategische Zusammenführung<br />

ihrer Aktivitäten unter dem Dach der <strong>Aachener</strong><br />

Verfahrenstechnik - AVT. Die Forschung der AVT<br />

hat häufig interdisziplinären Charakter und Projekte<br />

werden oft in Kooperation mit internen sowie exter–<br />

nen Partnern aus Universitäten und Industrie bearbeitet.<br />

Diese enge wissenschaftliche Zusammenarbeit<br />

der RWTH-Institute kommt insbesondere durch<br />

das Excellenz-Cluster „Tailor Made Fuels from Biomass”<br />

zum Ausdruck, in dem lehrstuhl– und fakultätsübergreifend<br />

gearbeitet wird. Neben Aufgaben in<br />

der Forschung nimmt die AVT aber auch die Aufgabe<br />

der Ausbildung junger Verfahrensingenieure<br />

wahr. Die AVT bietet Workshops und Tagungen zur<br />

Fortbildung und als Plattformen für den Informationsaustausch<br />

für externe Partner und Kunden aus<br />

der Industrie an. Darüber hinaus wird in der AVT<br />

eine breite Palette von Dienstleistungen vom Experiment<br />

bis zur Simulation angeboten. Zur Zeit beschäftigt<br />

die AVT ca. 150 Mitarbeiter, davon ca. 100<br />

Doktoranden der Ingenieur- und Naturwissenschaften.<br />

Teil der AVT sind weiterhin mechanische und<br />

elektrotechnische Werkstätten sowie diverse analytische<br />

Labore.<br />

3.2 Forschungsschwerpunkte der <strong>Aachener</strong><br />

Verfahrenstechnik<br />

In naher Zukunft sind aufgrund der Verknappung<br />

der natürlich vorkommenden Ressourcen Öl, Gas<br />

und Wasser große globale Herausforderungen durch<br />

den Menschen und insbesondere von der Verfahrenstechnik<br />

zu bewältigen. In der verfahrenstechnischen<br />

Produktion wird entsprechend ein Rohstoffwandel<br />

von derzeit als klassisch bezeichneten, vorzugsweise<br />

fossilen, Ausgangsstoffen hin zu biogenen Stoffen<br />

eintreten. Biogene Rohstoffe bedingen die Entwick–<br />

Abbildung 3: Die Professoren der <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik


6 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

lung einer gänzlich neuen Verfahrenstechnik, die<br />

anders als heutzutage etablierte Verfahren mit verschiedensten<br />

Gegebenheiten wie z.B. höheren Viskositäten,<br />

schwankenden Rohstoffqualitäten und höherer<br />

Bandbreite an Einsatzstoffen umgehen muss<br />

(Abb. 4).<br />

Abbildung 4: Zukünftige Herausforderungen der<br />

Verfahrenstechnik<br />

Derzeit besitzen die fünf Lehrstühle der AVT eine<br />

ausgewiesene Expertise in unterschiedlichen Gebieten<br />

der Verfahrenstechnik auf (Abb. 3). Zukünftig<br />

werden die Forschungsaktivitäten entsprechend den<br />

bevorstehenden globalen Herausforderungen „Rohstoffwandel”<br />

und „Wasserverknappung” auf die<br />

Schwerpunkte nachwachsende Rohstoffe und Wassertechnologien<br />

systematisch ausgebaut. Die bestehenden<br />

Kompetenzen werden vor diesem Hintergrund<br />

optimal in neue, interdisziplinäre, stark mit<br />

den Naturwissenschaften und innerhalb der AVT<br />

verzahnte Projekte eingebracht und verstärkt werden.<br />

Abbildung 5: Innovativer Ansatz des Exzellenzclusters<br />

„Tailor Made Fuels from Biomass” zur Generierung<br />

von Biotreibstoffen 3. Generation.<br />

Ein wichtiges gemeinsames Forschungsvorhaben<br />

„Tailor Made Fuels from Biomass”, das deutlich<br />

über die AVT hinausgeht, behandelt schon heute diese<br />

Themen von morgen (Abb. 5, www.fuelcenter.<br />

rwth-aachen.de). Zusammen mit Verbrennungsspezialisten<br />

bei der Motorenentwicklung und Chemikern<br />

wird am maßgeschneiderten Kraftstoff der<br />

Zukunft aus biogenen Rohstoffen geforscht. Dabei<br />

soll entgegen der heute schon erhältlichen Kraftstoffe<br />

aus Ölpflanzen (Biodiesel) oder Zuckerrohr<br />

(Bioethanol), Kraftstoff aus Pflanzen außerhalb der<br />

menschlichen Nahrungskette, z. B. cellulosehaltige<br />

oder hölzerne Reststoffe, gewonnen werden. Hier<br />

sind kreative Lösungen gefragt, um die ambitionierten<br />

Ziele zu erreichen.<br />

3.3 Studium der Verfahrenstechnik an der<br />

RWTH Aachen<br />

Der bisherige Diplomstudiengang Maschinenbau<br />

beinhaltet die Vertiefungsrichtung Verfahrenstechnik<br />

im Hauptstudium. Seit dem WS 2007/08<br />

wird der auslaufende Diplomstudiengang vom<br />

Bachelor- bzw. Masterstudiengang abgelöst. In den<br />

ersten vier Semestern des Bachelorstudienganges<br />

sind die Studieninhalte durch klassische Grundlagenvorlesungen<br />

wie Mathematik, Mechanik und<br />

Thermodynamik oder Maschinenelemente geprägt.<br />

Ab dem fünften Semester können Sie dann das<br />

Berufsfeld Verfahrenstechnik vertiefen. Bis zum<br />

Abschluss als Bachelor werden grundlagenorientierte<br />

Vorlesungen zu Grundoperationen aus<br />

der chemischen, thermischen, mechanischen und<br />

biologischen Verfahrenstechnik sowie Seminarund<br />

Projektveranstaltungen z.B. zur verfahrenstechnischen<br />

Produktentwicklung angeboten. Dieser<br />

erste Studienabschnitt wird durch Praktika in der<br />

Industrie abgerundet und mit der Bachelorbeit<br />

abgeschlossen.<br />

Das Masterprogramm stellt dann die weitergehende<br />

Ausbildung zum Verfahrensingenieur dar.<br />

Die Themen der Grundvorlesungen werden aufgegriffen<br />

und tiefergehend behandelt und um weitere<br />

Themengebiete und Spezialisierungen erweitert.<br />

Besonders durch Wahlvorlesungen zu ausgewählten<br />

Themen kann dann jeder Studierende seinen<br />

persönlichen Schwerpunkt legen. Zusätzlich zu<br />

normalen Vorlesungen haben Sie die Möglichkeit<br />

Projektmanagement und Teamarbeit im Rahmen<br />

der Branntwein AG zu erlernen, Vorlesungen in<br />

englischer Sprache zu besuchen und Ihre kommunikativen<br />

Fähigkeiten in seminaristischen Vorlesungen<br />

zu entwickeln und zu trainieren.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 7<br />

3.4 AVT - Bioverfahrenstechnik<br />

Der Bereich Bioverfahrenstechnik besteht seit Ende<br />

1996. Die räumliche Nähe des Lehrstuhls zu den<br />

naturwissenschaftlichen Disziplinen Biologie (Medizin)<br />

und Technische Chemie, sowie die Eingliederung<br />

in den Fachbereich Verfahrenstechnik schaffen<br />

eine ideale Basis für interdisziplinäres Arbeiten. Neben<br />

der Mitgliedschaft des Lehrstuhls in der Fakultät<br />

für Maschinenwesen besitzen wir einen Gastmitgliedstatus<br />

in der Fakultät für Mathematik, Informatik<br />

und Naturwissenschaften.<br />

Der Lehrstuhlleiter Prof. Büchs hat knapp neun<br />

Jahre in der biotechnologischen Forschung bei der<br />

BASF gearbeitet und unterhält gute Beziehungen zu<br />

japanischen Forschungsinstituten, wie z.B. der Tokyo<br />

Universität und dem „Institute of Physical and<br />

Chemical Research” (RIKEN).<br />

Was ist Bioverfahrenstechnik?<br />

Ziel der Bioverfahrenstechnik ist die verfahrenstechnische<br />

Beschreibung, Auslegung und Optimierung<br />

biologischer Methoden, Prozesse und Apparate. Sie<br />

umfasst die Gebiete Verfahrenstechnik der Stoffgewinnung<br />

(Nährmedienvorbereitung, Stoffumwandlung,<br />

Produktisolierung) und des Umweltschutzes<br />

(Abwasser, Abluft, Boden). Beide Gebiete haben gemeinsam,<br />

dass eine Stoffumwandlung auf biologischem<br />

Wege geschieht. Während bei der Stoffgewinnung<br />

Wertstoffe hergestellt werden, ist das Ziel<br />

beim Umweltschutz der Abbau von Schadstoffen<br />

oder deren Umwandlung in umweltverträgliche Substanzen.<br />

Abb. 6 verdeutlicht die Schnittstellen der Ingenieurwissenschaft<br />

Bioverfahrenstechnik zu den verwandten<br />

Fachdisziplinen Biologie (Medizin) und Chemie.<br />

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Jochen Büchs<br />

Mitarbeiter: 21 wissenschaftliche<br />

6 nichtwissenschaftliche<br />

2Azubis<br />

20 studentische Hilfskräfte<br />

Adresse: Worringerweg 1, Sammelbau Biologie,<br />

52074 Aachen<br />

Telefon: 0241/80-25546<br />

Homepage: www.avt.rwth-aachen.de<br />

Bioverfahrenstechnik<br />

Biologie<br />

(Medizin)<br />

Biochemie<br />

Biotechnologie<br />

Ingenieurwissenschaft<br />

Chemie<br />

Technische<br />

Chemie<br />

Chemische<br />

VT<br />

Abbildung 6: Fachdisziplinen der Biotechnologie<br />

Die Bioverfahrenstechnik bildet hierbei die Schnittmenge<br />

der Ingenieurwissenschaften mit der Biologie<br />

(Medizin). Die Biologie beschäftigt sich mit<br />

den gravimetrisch quantifizierbaren Nährstoffen und<br />

dem Mikroorganismus an sich. Für einen erfolgreichen<br />

Bioprozess sind jedoch zusätzlich verfahrenstechnische<br />

Aspekte beizusteuern. Dies sind solche<br />

Größen, die nur durch Bilanzierung, Berücksichtigung<br />

von Stofftransportvorgängen und Modellierung<br />

zugänglich sind. Dazu gehören z.B. die Sauerstoffzufuhr,<br />

die Kohlendioxidentfernung, die Bestimmung<br />

der hydromechanischen Belastung von<br />

Mikroorganismen und die Berechnung der notwendigen<br />

Wärmeabfuhr.<br />

Zu den biotechnologischen Stoffumwandlungen gehören<br />

sowohl die komplexen Biosynthesen bei Fermentationsprozessen,<br />

als auch Biotransformationen<br />

mit Mikroorganismen oder Enzymen, bei denen nur<br />

eine relativ einfache Stoffumwandlung erfolgt. Bei<br />

Fermentationsprozessen kommen Mikroorganismen<br />

und zunehmend auch tierische und pflanzliche Zell–


8 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

oder Gewebe–Kulturen zum Einsatz. Die Zukunft<br />

gehört der Anwendung gentechnisch veränderter Organismen<br />

und Zellen. Ein wichtiges Aufgabenfeld<br />

besteht in der Übertragung der in Schüttelreaktoren<br />

(Schüttelkolben, Reagenzgläser, Mikrotiterplatten)<br />

ermittelten Ergebnisse in Laborfermenter und<br />

schließlich in technische Maßstäbe. Die Biotechnologie<br />

ist eine der sich am schnellsten entwickelnden<br />

Zukunftsbranchen. Die Feinchemikalienproduktion,<br />

die Pflanzenschutz- und vor allem die Pharmaindustrie<br />

werden in den nächsten Jahren einen enormen<br />

Innovationsschub durch die Biotechnologie erfahren.<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

Der Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik beschäftigt<br />

sich hauptsächlich mit der biotechnologischen<br />

Wertproduktherstellung. Nur mit untergeordneter<br />

Priorität werden umwelt– oder aufarbeitungstechnische<br />

Fragestellungen behandelt. Im Mittelpunkt<br />

der Forschungstätigkeit steht die Entwicklung neuer<br />

Methoden und Apparate für eine effiziente Bioprozessentwicklung.<br />

Es wird jedoch keine eigene<br />

Mikrobiologie beforscht, sondern die am Lehrstuhl<br />

entwickelten bioverfahrenstechnischen Methoden<br />

und Apparate werden in zahlreichen Kooperationen<br />

mit Biologen anderer Lehrstühle oder der Industrie<br />

in mikrobiellen Kultursystemen etabliert. Folgende<br />

Forschungsgebiete werden augenblicklich schwerpunktmäßig<br />

bearbeitet:<br />

1. Schüttelreaktorsysteme<br />

In den ersten Screening–Stufen biotechnologischer<br />

Entwicklungsarbeit werden in sehr großer Zahl<br />

Schüttelreaktoren (Erlenmayerkolben, Reagenzgläser<br />

und Mikrotiterplatten) eingesetzt, da hier sehr<br />

viele Versuche parallel und in kurzer Zeit durchgeführt<br />

werden müssen. Zur Zeit wird die Laborautomation<br />

mit Hilfe von Robotern aktiv vorangetrieben.<br />

Schüttelreaktoren sind aber bisher verfahrenstechnisch<br />

kaum erforscht und die Mess– und Analysemöglichkeiten<br />

sind im Gegensatz zu der Einsatzhäufigkeit<br />

und der Bedeutung von geschüttelten Bioreaktoren<br />

unterentwickelt. Da hiermit jedoch ganz<br />

entscheidende Selektionen und Weichenstellungen<br />

vorgenommen werden, muss sichergestellt werden,<br />

dass mögliche Limitierungen vermieden und konsistente<br />

experimentelle Bedingungen garantiert werden<br />

können. Auf diesem Forschungsgebiet nehmen wir<br />

zurzeit eine weltweit führende Stellung ein.<br />

2. Fermentations– und Reaktortechnik<br />

In diesem Forschungsbereich werden reaktor– und<br />

regelungstechnische Fragestellungen zur biotechnologischen<br />

Wertproduktherstellung bearbeitet. Im<br />

Mittelpunkt stehen hier Stofftransportphänomene<br />

sowie die Bilanzierung, Regelung und modellmäßige<br />

Beschreibung von Fermentations– und Biotransformationsprozessen.<br />

Abbildung 7: 50 Liter Bioreaktor. Optional<br />

mit Hochdruck für Fermentationen mit<br />

erhöhtem Sauerstoffeintrag.<br />

3. Tailor-Made Fuels from Biomass<br />

Als Teilprojekte des Exzellenz-Cluster Tailor-Made<br />

Fuels from Biomass wird an der BioVT die enzymatische<br />

Hydrolyse von Cellulose mechanistisch<br />

charakterisiert. Dabei werden ionische Flüssigkeiten<br />

als neuartige Lösungsmittel für Cellulose und Hemicellulose<br />

eingesetzt. Mittels online Messverfahren,<br />

wie Lichtstreuung und Fluoreszenz, wird der<br />

Auflösevorgang sowie die enzymatische Reaktion,<br />

unter der Verwendung von Hochdurchsatzmethoden<br />

im µL-Maßstab getestet. Bei der Depolymerisierung<br />

von Cellulose arbeiten verschiedene Enzyme simultan<br />

zusammen. Ziel ist es, die Mechanismen und Kinetiken<br />

der einzelnen Enzyme sowie deren Gesamtheit<br />

zu verstehen, um das System und die synergistischen<br />

Effekte zu optimieren. Dabei kommen innovative<br />

analytische Methoden, wie Gelpermeationschromatographie<br />

in Kombination mit Lichtstreudetektion<br />

zum Einsatz. Dies ermöglicht Veränderungen<br />

in der Molmassenverteilung der Cellulose im<br />

Laufe der Hydrolyse zu verfolgen und die enzymatische<br />

Hydrolysereaktion durch den Einsatz von Populationsbilanzen<br />

mechanistisch zu beschreiben.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 9<br />

3.5 AVT - Chemische Verfahrenstechnik<br />

Der Lehrstuhl für chemische Verfahrenstechnik hat<br />

im letzten Jahr Verstärkung durch Prof. Matthias<br />

Wessling erhalten, der ab Ende 2010 die<br />

Lehrstuhlleitung von Prof. Melin übernehmen<br />

wird. Matthias Wessling wurde 2009 der höchstdotierte<br />

deutsche Forschungspreis, der Alexandervon-Humboldt-Preis,<br />

verliehen und die AVT ist stolz<br />

einen so herausragenden Wissenschaftler gewinnen<br />

zu können. Für die <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik ist<br />

diese Humboldt-Professur ebenfalls eine besondere<br />

Auszeichnung und wir freuen uns den Studenten der<br />

Verfahrenstechnik damit auch in Zukunft exzellente<br />

Lehre und Forschung bieten zu können.<br />

Thematische Schwerpunkte<br />

Membrantechnik, chemische Reaktionstechnik und<br />

Umweltschutztechnik sowie die dazu notwendigen<br />

Grundlagen in den Bereichen Stofftransport,<br />

Strömungstechnik und physikalischer Chemie stellen<br />

die Schwerpunkte der Forschungsarbeiten dar,<br />

die am besten unter dem Generalthema „Prozess-<br />

Intensivierung” zusammenfasst werden können. Das<br />

Ziel sind effizientere, intelligentere und kompaktere<br />

Apparate und Verfahren. Dazu notwendig ist<br />

ein interdisziplinäres Vorgehen, die Nutzung neuer<br />

Werkstoffe, Werkzeuge und Konzepte. Beispiele<br />

sind Membran– und Mikroreaktoren sowie Hybridverfahren<br />

wie die Pervaporation/Destillation, bei<br />

denen es durch Verfahrenskombination gelingt, die<br />

Schwächen der Einzelverfahren (teure Feinreinigung/Versagen<br />

bei Azeotropen) zu überwinden. Beispielhaft<br />

für neuere Werkzeuge sei die molekulare<br />

Modellierung genannt, mit Hilfe derer die Vorgänge<br />

auf molekularer Ebene analysiert und zur Bestimmung<br />

thermodynamischer und kinetischer Parameter<br />

genutzt werden können. Forschung der chemi-<br />

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Thomas Melin<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Wessling<br />

Mitarbeiter: 27 wissenschaftliche<br />

14 nichtwissenschaftliche (mit MVT)<br />

2 Azubis<br />

34 studentische Hilfskräfte<br />

Adresse: Turmstraße 46, 52064 Aachen<br />

Telefon: 0241/80-95470<br />

Homepage: www.avt.rwth-aachen.de<br />

schen Verfahrenstechnik zielt dabei auf die direkte<br />

technische Realisierung und ist gekennzeichnet<br />

durch eine große Anwendungsnähe. Dies erfordert<br />

eine enge Zusammenarbeit sowie starken Informationsaustausch<br />

mit industriellen Partnern. Der Lehrstuhl<br />

für chemische Verfahrenstechnik ist deshalb an<br />

zahlreichen öffentlich geförderten Forschungsprojekten<br />

auf Landes, Bundes-, und EU-Ebene mit starker<br />

Industriebeteiligung als Koordinator bzw. Partner<br />

beteiligt.<br />

Membrantechnik<br />

Zentrales Forschungsthema des Lehrstuhls für chemische<br />

Verfahrenstechnik ist die Membrantechnik.<br />

Membranen haben sich in unserem Alltag längst in<br />

Funktionskleidung wie Jacken oder Schuhen etabliert.<br />

Aus Sicht eines Verfahrenstechnikers bietet<br />

ihre Verwendung in der Wasseraufbereitung, Medizintechnik,<br />

der chemischen Industrie und der Energietechnik<br />

jedoch einen viel größeren Markt und<br />

interessantere Anwendungsmöglichkeiten. Ein Ziel<br />

unserer Forschung ist es etablierte Membranverfahren<br />

wie z.B. die Umkehrosmose, die bei der Meerwasserentsalzung<br />

eingesetzt wird, kontinuierlich zu<br />

optimieren. Um neue Membranen in technische<br />

Prozesse integrieren zu können, werden am Lehrstuhl<br />

neue Membranmodule unter Berücksichtigung<br />

von Stofftransportphänomenen und Strömungsbedingungen<br />

entwickelt sowie neue Betriebsarten untersucht.<br />

Oftmals setzten wir dabei neben den experimenteller<br />

Untersuchungen Simulationswerkzeuge<br />

wie numerische Strömungssimulation ein.<br />

Die hinzugewonnene Kompetenz von Prof. Wessling<br />

im Gebiet der Membranherstellung bietet zukünftig<br />

ein weiteres interessantes Forschungsfeld, das die


10 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

bestehenden Forschungsaktivitäten optimal ergänzt.<br />

Die Expertise des Instituts im Bereich der Membrantechnik<br />

spiegelt sich auch im 2007 publizierten Buch<br />

Membranverfahren wieder.<br />

Abbildung 8: Querschnitt einer<br />

Hohlfasermembran<br />

Chemische Reaktionstechnik<br />

Am Lehrstuhl wird derzeit die Eignung ionischer<br />

Flüssigkeiten als Reaktionsmedium innerhalb eines<br />

interdisziplinären Projekt zum Thema Membranreaktor<br />

untersucht. Mit Hilfe eines Mikro-<br />

Rohrbündelreaktors auf Membranbasis wird die Ermittlung<br />

intrinsischer Reaktionskinetiken erforscht.<br />

Desweiteren laufen Arbeiten zur mobilen und stationären<br />

Brennstoffzellentechnik.<br />

Umweltschutztechnik (UWS)<br />

Der Umweltschutzmarkt befindet sich in einem<br />

Wandel, der auch auf die Forschungsschwerpunkte<br />

des Lehrstuhls Auswirkungen hat. Umweltschutz<br />

wird primär da nachgefragt, wo durch Wertstoffoder<br />

Prozesswasserrückführung ökonomische Vorteile<br />

erzielt werden können. Statt durch nachgeschaltete<br />

UWS-Technik wird durch Prozessverbesserungen<br />

(produktionsintegrierter UWS) versucht,<br />

Emissionen zu mindern. Im Gegensatz zum restlichen<br />

Umweltschutzsektor stellen neue Techniken<br />

der Partikelrückhaltung in feststoffarmen Strömen<br />

(Wasserversorgung, Kläranlagenabläufe, Kühlwässer)<br />

ein Gebiet mit starkem Wachstum dar, in dem<br />

wir durch Pionierarbeit (Entwicklung von Modulen,<br />

Betriebs– und Reinigungstechniken) vertreten sind.<br />

Methodische Schwerpunkte<br />

Experimentelle Untersuchungen werden auch in Zukunft<br />

die Basis unserer Forschungsarbeit sein. Die<br />

gute Ausstattung in Halle, Werkstatt und chemischem<br />

Labor bietet dafür hervorragende Voraussetzungen.<br />

Eine sinnvolle Ergänzung zu experimentellen<br />

Arbeiten bieten Berechnungswerkzeuge, wie<br />

z.B. numerische Strömungsberechnung, Prozesssimulation<br />

und molekulare Modellierung. In verstärktem<br />

Maße wird dabei mit Nachbarlehrstühlen, Forschungsinstituten<br />

und Industrie kooperiert.<br />

Studien– und Diplomarbeiten<br />

In allen Projekten, auch in denen mit industrieller<br />

Förderung, sind Studien- und Diplomarbeiter an vorderster<br />

Front beteiligt. Wir bemühen uns, ein breitgefächertes<br />

Angebot an Themen zu offerieren, das<br />

von der Konzipierung neuer Versuchsanlagen über<br />

Arbeiten bei Anwendern vor Ort bis zur Entwicklung<br />

von Berechnungsverfahren oder zur Anwendung<br />

von Strömungssimulationswerkzeugen reicht.<br />

Wollen Sie lieber eine Elektrodialysezelle im Labormaßstab<br />

für die Anwendung in der Medizintechnik<br />

konzipieren oder Versuche am weltgrößten<br />

Membran-Bioreaktor durchführen? Die dabei gewonnene<br />

Vielseitigkeit, Praxisnähe und Selbstständigkeit<br />

sind für Sie wichtige Voraussetzungen für eine<br />

erfolgreiche Berufsausübung. Das gilt natürlich<br />

in verstärktem Maße auch für unsere Doktoranden,<br />

bei denen sich integrierte mehrmonatige Auslandsaufenthalte<br />

(zuletzt USA, Canada, Australien) zunehmender<br />

Beliebtheit erfreuen.<br />

Abbildung 9: Versuchsstand zur Gastrennung<br />

mit Membranverfahren<br />

Tagungen und Kongresse<br />

Konferenzveranstaltungen wie das <strong>Aachener</strong> Membrankolloquium<br />

(AMK) und die gemeinsam mit<br />

dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführte<br />

<strong>Aachener</strong> Tagung Wasser und Membranen<br />

(AWM) verschaffen der Chemischen Verfahrenstechnik<br />

auch internationales Ansehen und fördern<br />

den Dialog und wissenschaftlichen Austausch<br />

mit Forschungseinrichtungen und industriellen Anwendern<br />

im In– und Ausland.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 11<br />

3.6 AVT - Mechanische Verfahrenstechnik<br />

Die mechanische Verfahrenstechnik ist seit 1995<br />

eine eigenständige Einrichtung der <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik.<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

In der Arbeitsgruppe werden schwerpunktmäßig<br />

komplexe, meist mehrphasige, Strömungsvorgänge<br />

in verschiedenen verfahrenstechnischen Apparaten<br />

untersucht. Dabei werden die realen Verhältnisse<br />

anhand von Experimenten und numerischen Simulationen<br />

analysiert mit dem Ziel, die auftretenden<br />

Phänomene grundsätzlich zu verstehen. Beispiele<br />

hierfür sind Untersuchungen zum Stofftransport in<br />

Rieselfilmen und zum Zerfall von freien Flüssigkeitsstrahlen<br />

in einzelne Tropfen.<br />

Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist die Rheologie,<br />

die Lehre vom Fließverhalten deformierbarer<br />

Stoffe. In Zusammenarbeit mit Prof. Schümmer<br />

werden hier grundlagen– und anwendungsorientierte<br />

Untersuchungen zum Fließverhalten komplexer<br />

Stoffe wie z.B. teilerstarrter Metalllegierungen, rußgefüllter<br />

Kautschuke oder Polyelektrolytlösungen<br />

durchgeführt.<br />

Ein weiterer Arbeitsbereich ist die Untersuchung<br />

von Prozessen aus der Hochtemperaturverfahrenstechnik,<br />

beispielsweise die Abtrennung von<br />

Sauerstoff aus Luft mit einer Hochtemperatur-<br />

Membrananlage, Verbrennungsprozesse für Biomasse<br />

oder die Zementherstellung.<br />

Eine besondere Rolle nimmt die biosolare Wasserstoffproduktion<br />

ein; ausgehend von der apparativen<br />

Gestaltung des Bioreaktors sind hier mittlerweile<br />

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Michael Modigell<br />

Mitarbeiter: 11 wissenschaftliche<br />

3,5 nichtwissenschaftliche (mit CVT)<br />

20 studentische Hilfskräfte<br />

Adresse: Turmstraße 46, 52064 Aachen<br />

Telefon: 0241/80-95159<br />

Homepage: www.avt.rwth-aachen.de<br />

alle Schritte des Prozesses Gegenstand der Untersuchungen,<br />

die gemeinsam mit Biotechnologen durchgeführt<br />

werden.<br />

1. Luftzerlegung mit Hochtemp.-Membrananlagen<br />

Mit fossilen Bennstoffen befeuerte Kraftwerke emittieren<br />

erhebliche Mengen des Treibhausgases CO2<br />

in die Atmosphäre. Um diese Emissionen zu verhindern,kanndasCO2<br />

aus dem Rauchgas abgeschieden<br />

und anschließend deponiert werden. Die Abscheidung<br />

ist dabei umso effizienter, je höher der CO2-<br />

Gehalt im Rauchgas ist. Wird ein Verbrennungsprozess<br />

mit reinem Sauerstoff betrieben, besteht das<br />

Abgas nahezu vollständig aus CO2 und kann ohne<br />

weitere Abscheidung direkt deponiert werden.<br />

Rezirkuliertes<br />

Abgas<br />

Heißgasgebläse<br />

Luftverdichter<br />

CO 2 zur<br />

Deponierung<br />

Luft<br />

Heißgasreinigung<br />

Kohle<br />

Luftzerlegung<br />

Abbildung 10: OXYCOAL-AC-Prozess<br />

Brennkammer<br />

Stickstoffturbine<br />

Die MVT ist am Verbundprojekt OXYCOAL–<br />

AC beteiligt, innerhalb dessen ein solcher Kraftwerksprozess<br />

entwickelt wird. Der benötigte reine<br />

Sauerstoff soll hierbei mit einer keramischen


12 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Hochtemperatur-Membran aus der Luft abgetrennt<br />

werden. In der MVT werden dazu verschiedene<br />

Membranmaterialien hinsichtlich ihrer Leitfähigkeit<br />

für Sauerstoff vermessen und zu einem Modul<br />

kombiniert, das in einer Versuchsanlage eingesetzt<br />

werden soll.<br />

2. Rheologie teilerstarrter metallischer Legierungen<br />

Im Vergleich zu konventionellen Formgebungsverfahren<br />

wie Gießen und Schmieden werden beim<br />

Sonderformgebungsverfahren „Thixoforming” Legierungen<br />

im teilerstarrten Zustand verarbeitet. In<br />

diesem Zustand ist das Material teils flüssig, teils<br />

fest und besitzt daher außergewöhnliche Fließeigenschaften,<br />

die die Herstellung komplexer Bauteilgeometrien<br />

(z.B. in der Automobilindustrie) ermöglicht.<br />

Abbildung 11: Formfüllversuche<br />

Diese Fließeigenschaften werden in der MVT untersucht<br />

und modelliert. Dazu werden in interdisziplinärer<br />

Zusammenarbeit mit anderen Instituten<br />

Hochtemperatur–Rheometer entwickelt, die die Viskositätsmessung<br />

bei Temperaturen bis 1500 ◦ Cermöglichen.<br />

Das entwickelte mathematische Stoffmodell<br />

wird in kommerzielle Software implemen-<br />

tiert und zur numerischen Simulation der Strömungsvorgänge<br />

beim Thixoformingprozess verwendet.<br />

3. Analyse und Simulation von Hochtemperaturprozessen<br />

Im Allgemeinen sind die chemischen Verhältnisse<br />

bei Hochtemperaturprozessen sehr komplex, weil<br />

umfangreiche Stoffsysteme betrachtet werden müssen.<br />

Da aber chemische Reaktionen bei hohen Temperaturen<br />

sehr schnell ablaufen, kann man in vielen<br />

Fällen davon ausgehen, dass sich lokal thermochemische<br />

Gleichgewichte einstellen. Abweichungen<br />

hiervon ergeben sich insbesondere bei Prozessen<br />

mit mehrphasigen Reaktionsgemischen. Am Beispiel<br />

des LD–Konverter–Prozesses zur Stahlerzeugung<br />

wurde eine Methodik entwickelt, mit der solche<br />

Phänomene erfasst werden können. Hierbei<br />

wird der Reaktor in Teilräume zerlegt, zwischen<br />

denen Stoff– und Energieaustausch stattfindet. In<br />

diesen Teilräumen werden die chemischen Verhältnisse<br />

über das sich einstellende thermochemische<br />

Gleichgewicht berechnet. Die Methodik wird auch<br />

erfolgreich auf den Zement-Herstellungsprozess und<br />

Biomasse-Feuerungsanlagen angewandt.<br />

4. Biosolare Wasserstoffproduktion<br />

Bei Sonneneinstrahlung produzieren Purpurbakterien<br />

Wasserstoff aus Wasser und organischen Substraten.<br />

Ziel der Arbeiten in der MVT ist die Entwicklung<br />

eines geeigneten Reaktor– und Prozesskonzeptes<br />

um diesen Effekt technisch zur Wasserstoffgewinnung<br />

zu nutzen. Ein Aspekt dieser Arbeiten ist<br />

die Untersuchung der Prozessbedingungen bei verschiedenen<br />

Substraten. Die Experimente hierzu werden<br />

sowohl im Labor als auch am Freilandreaktor<br />

durchgeführt. Der zweite Aspekt ist die Optimierung<br />

der Gestaltung dieses Reaktors durch hydrodynamische<br />

Experimente und numerische Simulation.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 13<br />

3.7 AVT - Prozesstechnik<br />

Der Lehrstuhl für Prozesstechnik wurde nach einer<br />

gemeinsamen Initiative der Bayer AG und der<br />

RWTH Aachen am 1. November 1992 gegründet,<br />

um einerseits die <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik zu<br />

verstärken, andererseits aber auch die bundesweit<br />

geringe Ausbildungskapazität in diesem Bereich zu<br />

vergrößern. Nach abgeschlossener Aufbauphase hat<br />

sich der Lehrstuhl für Prozesstechnik als ein international<br />

angesehener Forschungspartner in Industrie<br />

und Wissenschaft etablieren können.<br />

Prozesstechnik – Disziplin mit Zukunft<br />

Als ein Teilgebiet der Verfahrenstechnik werden in<br />

der Prozesstechnik Produktionsprozesse ganzheitlich<br />

entwickelt, betrieben, analysiert und verbessert.<br />

Dabei sind verschiedene, oft sogar widersprüchliche<br />

Kriterien, wie beispielsweise Wirtschaftlichkeit,<br />

Flexibilität und Sicherheit abzuwägen und im Sinne<br />

eines Kompromisses zu einem Optimum zu führen.<br />

Diese Zielsetzung erfordert eine problemübergreifende<br />

Behandlung, wo heute oft noch isolierte<br />

Aufgabenstellungen betrachtet werden. So reicht es<br />

zum Beispiel nicht aus, die einzelnen Teilschritte eines<br />

Produktionsprozesses oder ein bestimmtes Produkt<br />

für sich zu optimieren. Werden die Wechselwirkungen<br />

mit den vor– und nachgeschalteten Einheiten<br />

oder die sich dynamisch ändernden Marktbedingungen<br />

nicht berücksichtigt, kann das wirtschaftliche<br />

Potenzial nicht ausgeschöpft werden.<br />

Die wissenschaftliche Arbeit in der Prozesstechnik<br />

konzentriert sich auf die Entwicklung möglichst allgemein<br />

anwendbarer Methoden, die zur Lösung spezieller<br />

Probleme herangezogen werden können. Diese<br />

Methoden basieren auf der Nachbildung des Prozessverhaltens<br />

mit Hilfe mathematischer Modelle,<br />

um mittels einer Simulation auf dem Computer das<br />

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt<br />

Mitarbeiter: 25 wissenschaftliche<br />

7 nichtwissenschaftliche<br />

3Azubis<br />

56 studentische Hilfskräfte<br />

Adresse: Turmstraße 46, 52064 Aachen<br />

Telefon: 0241/80-96712<br />

Homepage: www.avt.rwth-aachen.de<br />

zu erwartende Verhalten des Prozesses vorauszuberechnen.<br />

Das Simulationsmodell dient somit als ein<br />

virtuelles Experiment, mit dem sich schnell und kostengünstig<br />

Einsicht in den Prozess gewinnen lässt.<br />

Wesentliche Voraussetzungen, welche die beschriebenen<br />

Anwendungen ermöglichen und den Kern unserer<br />

Forschungsarbeiten betreffen, bilden die Modellierungstechniken,<br />

die Bereitstellung modellgestützter<br />

Entwurfsmethoden oder auch die Weiterentwicklung<br />

leistungsfähiger Software–Werkzeuge,<br />

wie Simulatoren oder Optimierer.<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

Neben unserer überwiegend theoretischen Forschungsarbeit<br />

kommt der praktischen Erprobung<br />

der in den Projekten entwickelten Methoden große<br />

Bedeutung zu, so dass im Rahmen von Forschungskooperationen<br />

mit Industrie und Hochschulpartnern<br />

experimentelle Untersuchungen durchgeführt werden.<br />

Laufende Forschungsprojekte am Lehrstuhl für<br />

Prozesstechnik lassen sich anhand von vier Schwerpunkten<br />

darstellen.<br />

1. Modellgestützte experimentelle Analyse<br />

Reaktion, Wärme- und Stofftransport bestimmen in<br />

erheblichen Maße das Verhalten industrieller Prozesse.<br />

Leider ist unser Verständnis über solche Phänomene<br />

immer noch sehr begrenzt. Wenn ein Fortschritt<br />

in der Modellierung dieser Phänomene erreicht<br />

wird, können modell-basierte Methoden in<br />

der Verfahrenstechnik zum günstigen Entwurf, sicheren<br />

Betrieb und der Optimierung von Prozessen<br />

und Produkten ausgenutzt werden.<br />

In diesem Forschungsschwerpunkt versuchen<br />

wir, aus experimentell zugänglichen Daten auf<br />

die zugrundeliegenden physikalisch–chemisch–


14 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

biologischen Phänomene zu schließen. Neuartige<br />

Verfahren zur Auswertung der Messdaten werden<br />

an technisch relevanten Fragestellungen entwickelt<br />

und erprobt. Die durchzuführenden Experimente<br />

werden optimiert und dann entweder in enger Zusammenarbeit<br />

bei unseren Partnern oder im Bereich<br />

der Kristallisation jüngst auch am eigenen Lehrstuhl<br />

durchgeführt. In den aktuellen Forschungsprojekten<br />

untersuchen wir den Wärmeübergang beim Sieden<br />

und am Rieselfilm, Phasengleichgewichte reagierender<br />

Systeme, überlagerte chemische Reaktion<br />

und Diffusion, Kinetiken bei der Kristallisation sowie<br />

den Stoff– und Wärmetransport in zweiphasigen<br />

Rührkesselreaktoren.<br />

2. Prozesssynthese<br />

Der optimale Entwurf von Reaktions– und Trenneinheiten<br />

ist für die Qualität eines Prozesses von<br />

entscheidender Bedeutung. Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts<br />

werden deshalb modellgestützte<br />

Techniken für den Entwurf, die Analyse,<br />

die Optimierung und die Regelung verfahrenstechnischer<br />

Reaktions– und Trennprozesse, wie der Destillation,<br />

der Reaktivdestillation oder der Kristallisation<br />

entwickelt und an industriell relevanten Beispielen<br />

erprobt. Die Bandbreite unserer Forschungsvorhaben<br />

reicht hierbei von der Untersuchung einzelner<br />

Grundoperationen bis hin zur Synthese optimal verschalteter<br />

Prozesse und geeigneter Betriebsweisen.<br />

Abbildung 12: Kristallisationsexperiment<br />

3. Optimierungsbasierte Prozessführung<br />

Eine intelligente Prozessführung ist eine Grundvoraussetzung,<br />

um Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und<br />

eine optimale Produktqualität beim Betrieb einer<br />

Anlage zu gewährleisten. Beispielsweise möchte<br />

man bei der Polymerherstellung eine Betriebsweise<br />

des Reaktors bestimmen, welche auch bei sich ändernden<br />

Randbedingungen wie beim Rohstoffwechsel<br />

eine möglichst hohe Ausbeute und Produktreinheit<br />

ermöglicht, ohne dabei aber Sicherheitsgrenzen<br />

(beispielsweise des maximal zulässigen Reaktordruckes)<br />

zu verletzen. Am Lehrstuhl werden hierzu<br />

Methoden und Verfahren, die die Beantwortung<br />

derartiger Fragestellungen unterstützen, entwickelt<br />

und zum Teil in Softwarewerkzeuge umgesetzt. Ein<br />

Beispiel ist das Werkzeug DyOS zur dynamischen<br />

Optimierung.<br />

4. Informationsorientierte Unterstützung und Verbesserung<br />

von Arbeitsprozessen<br />

Prozessentwicklung läuft heute in einem interdisziplinär<br />

zusammengesetzten Team ab. Während dieser<br />

Arbeitsabläufe wird über einen längeren Zeitraum<br />

verteilt eine Fülle von Informationen und Dokumenten<br />

erzeugt, z.B. Messdaten, Modelle oder Projektberichte.<br />

In den laufenden Forschungsarbeiten entwickeln<br />

wir daher Konzepte, um die vielfältigen Arbeitsabläufe<br />

bei der Prozessentwicklung zu planen<br />

und zu koordinieren sowie die erzeugten Informationen<br />

computerbasiert abzulegen und ihre Nachvollziehbarkeit<br />

und Wiederverwendung zu ermöglichen.<br />

Diese Arbeiten bilden die Grundlage für die Entwicklung<br />

eigener Software (z.B. WOMS zur Modellierung<br />

von Arbeitsprozessen) und Datenmodelle<br />

(z.B. die verfahrenstechnische Ontologie OntoCA-<br />

PE zur Beschreibung der vielfältigen Informationen<br />

in einem Entwicklungsprozess).<br />

Ihre Mitarbeit am Lehrstuhl<br />

Bei allen Projekten können Sie im Rahmen von<br />

Studien– und Diplomarbeiten mitarbeiten, auch vor<br />

Ort bei unseren Partnern in der Industrie. Zusätzlich<br />

können Sie sich in einem persönlichen Gespräch<br />

oder durch unser aktuelles Angebot im Internet näher<br />

über Forschung und Lehre, sowie Mitarbeitsmöglichkeiten<br />

an unserem Lehrstuhl informieren.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 15<br />

3.8 AVT - Thermische Verfahrenstechnik<br />

Aufgaben der Thermischen Verfahrenstechnik<br />

Die Thermische Verfahrenstechnik beschäftigt sich<br />

mit der Auftrennung oder der An- bzw. Abreicherung<br />

von Komponenten in einem Gemisch. Die dafür<br />

notwendigen Grundoperationen werden als thermische<br />

Trennverfahren bezeichnet. Beispiele mit<br />

Bezug zum täglichen Leben sind das Kaffeekochen,<br />

bei dem im Wesentlichen Aroma- und Farbstoffe<br />

aus gerösteten Kaffeebohnen extrahiert werden und<br />

die Branntweinherstellung durch Destillation, bei<br />

der Alkohol und Aromastoffe aus einer trüben Fermentationsbrühe<br />

in einer klaren wässrigen Lösung<br />

- dem Schnaps - angereichert werden. Destillation<br />

und Extraktion sind die am häufigsten in der Industrie<br />

angewendeten thermischen Trennverfahren.<br />

Die Bedeutung dieser Trennverfahren insgesamt<br />

rührt daher, dass in vielen Prozessschritten keine<br />

reinen Stoffe erzeugt werden oder Verunreinigungen<br />

eine folgende Prozessstufe wesentlich beeinträchtigen<br />

würden, so dass damit Trennschritte unerlässlich<br />

werden. Das Potenzial der thermischen<br />

Trennverfahren wird auch deutlich, wenn man bedenkt,<br />

dass in ihnen typischerweise rund 80% der<br />

Energie eingesetzt werden muss, die für den Betrieb<br />

des Gesamtprozesses benötigt wird. Es gilt also, die<br />

thermischen Trennverfahren optimal auszulegen und<br />

zu betreiben, um ein verfahrenstechnisches Produkt<br />

wirtschaftlich zum Erfolg zu führen.<br />

Um hier der Industrie praktikable Hilfsmittel bereitzustellen,<br />

beschäftigen wir uns am Lehrstuhl damit,<br />

geeignete aufeinander abgestimmte experimentelle<br />

Methoden und Simulationstechniken zu entwickeln.<br />

Für den industriellen Einsatz muss z. B. die<br />

für ein Experiment benötigte Menge an Substanz<br />

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Andreas Pfennig<br />

Mitarbeiter: 16 wissenschaftliche<br />

5 nichtwissenschaftliche<br />

20 studentische Hilfskräfte<br />

Adresse: Wüllnerstraße 5, 52062 Aachen<br />

Telefon: 0241/80-95490<br />

Homepage: www.avt.rwth-aachen.de<br />

möglichst gering und die Messungen müssen ausreichend<br />

schnell durchführbar sein. Andererseits sind<br />

geeignete Simulationsmethoden zu entwickeln, die<br />

basierend auf den so gewonnenen Informationen<br />

über die Stoffeigenschaften eine sichere Vorhersage<br />

des Verhaltens technischer Anlagen erlauben.<br />

Das Forschungskonzept<br />

Um eine solche Vorhersage über viele Größenskalen<br />

aus dem Labor zu Apparaten von bis zu 100 m<br />

Größe sicher zu erlauben, müssen die zugrundegelegten<br />

Modelle das Stoffverhalten korrekt abbilden.<br />

Dies stellen wir dadurch sicher, dass wir das vorhandene<br />

Wissen auch über noch kleinere Größenskalen<br />

sinnvoll mit nutzen. Daraus ergibt sich das in Abb.<br />

13 dargestellte Forschungskonzept.<br />

Abbildung 13: AVT-TVT-Forschungskonzept<br />

Für unsere Forschung ist dabei insbesondere die<br />

Größenskala der Tropfen und Blasen als den kleinsten<br />

Stofftransport-Einheiten in einem technischen<br />

Apparat besonders relevant, da diese ideal im Labor<br />

untersucht werden können. Hier haben wir standardisierte<br />

Messzellen entwickelt, auf deren Ergebnissen<br />

aufbauend es z.B. bereits gelungen ist, das Verhalten<br />

von Extraktionskolonnen genau vorherzusa-


16 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

gen (vgl. Abb. 14). So wird der bisher nötige aufwändige<br />

und daher teure Technikumsversuch ohne<br />

Einschränkung der Auslegungssicherheit überflüssig.<br />

Ein ganz aktuelles Thema ist der Einsatz thermischer<br />

Trennverfahren für Rohstoffe aus Biomasse,<br />

die sich z.B. durch höhere Viskositäten auszeichnen.<br />

Im Excellenzcluster „Tailor-Made Fuels from Biomass”<br />

ist es das Ziel, aus pflanzlichen Ausgangsmaterialien<br />

Brennstoffe für neu entwickelte Motoren zu<br />

entwickeln. Die sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen<br />

dieses Wechsels von der Petrochemie zu<br />

regenerativen Energien werden in einer Exzellenzinitiative<br />

der RWTH Aachen (HUMTEC, in Kooperation<br />

mit Elektrotechnikern und Philosophen) untersucht.<br />

Abbildung 14: Tropfen bestimmen das Verhalten<br />

von Extraktionskolonnen<br />

Daneben beschäftigen wir uns mit der Dispersionstrennung<br />

und der Destillation. Insgesamt ist es dabei<br />

immer das Ziel, für die Industrie handhabbare Auslegungsmethoden<br />

durch die beispielhaft dargestellte<br />

Verknüpfung von einfachen Experimenten und<br />

detaillierten Simulationen zu entwerfen und kontinuierlich<br />

weiterzuentwickeln. Entsprechend kooperieren<br />

wir national und international mit den<br />

Unternehmen, bei denen thermische Trennverfahren<br />

eingesetzt werden. Dies ist insbesondere der<br />

gesamte Chemiebereich, aber auch unter anderem<br />

die Umwelt- sowie die Lebensmitteltechnik. Neben<br />

der Zusammenarbeit mit großen Unternehmen (z.B.<br />

Bayer, BASF, Cognis, Evonik-Degussa, DSM) pflegen<br />

wir auch besonders regional Kooperationen mit<br />

kleineren und mittelständischen Unternehmen.<br />

Lehrangebot<br />

In den Vorlesungen der Thermischen Verfahrenstechnik<br />

werden die für die berufliche Praxis nötigen<br />

Kenntnisse zu den Trennverfahren vermittelt. Dazu<br />

gehören auch die entsprechenden Grundlagenkenntnisse<br />

insbesondere im Bereich der Gemischthermodynamik,<br />

die aber auch in den anderen Bereichen<br />

der Verfahrenstechnik, z.B. bei Reaktionen wichtig<br />

sind. Ziel bei allen Vorlesungen ist es, die Anschauung<br />

für die Zusammenhänge so zu vermitteln, dass<br />

später im Beruf einerseits sicher die genauen Auslegungsmethoden<br />

beherrscht werden, andererseits<br />

aber auch „aus dem Bauch heraus” die wesentlichen<br />

Zusammenhängen intuitiv erfasst werden können.<br />

Wir bieten entsprechende Studien- und Diplomarbeiten<br />

an, in denen auch in Kooperation mit unseren<br />

Industriepartnern verfahrenstechnisches Wissen<br />

praktisch vertieft werden kann.<br />

Zudem bieten wir die Branntwein-AG an, in der<br />

anhand eines einfachen verfahrenstechnischen Beispieles<br />

außerhalb des Lehrplanes die unterschiedlichen<br />

Aktivitäten des Verfahrensingenieurs praktisch<br />

erprobt werden können (vgl. Abb. 15).<br />

Abbildung 15: Branntwein AG: Spaß als Verfahrensingenieur<br />

Hier können Erfahrungen zur Projektplanung und -<br />

abwicklung genauso wie zum Umgang mit Behörden<br />

gesammelt werden. Die erfolgreiche Teilnahme<br />

wird mit einem Zertifikat bestätigt. Daneben soll die<br />

Veranstaltung Spaß machen und ein schmackhaftes<br />

Ergebnis liefern.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 17<br />

3.9 Lehrstuhl für Technische Thermodynamik<br />

Leitung: Prof. Dr.-Ing. André Bardow, Prof. Dr. rer. nat. Kai Leonhard<br />

Mitarbeiter: 18 wissenschaftliche<br />

16 nichtwissenschaftliche<br />

50 studentische Hilfskräfte<br />

6 Auszubildende<br />

Adresse: Schinkelstraße 8, 52062 Aachen<br />

Telefon: 0241/80-95380<br />

Homepage: www.ltt.rwth-aachen.de<br />

Ausrichtung<br />

Der Lehrstuhl für Technische Thermodynamik<br />

(LTT) beschäftigt sich in Lehre und Forschung<br />

mit vielfältigen Gebieten der Energie- und Stoffwandlungen.<br />

Forschungsschwerpunkte liegen in den<br />

Bereichen Stoff- und Energiesystemanalyse und -<br />

optimierung, molekulare Thermodynamik, Stoffdatenforschung<br />

und Sorptionstechnik. Das Spektrum<br />

reicht von der Grundlagenforschung bis zur Prototypenentwicklung.<br />

Es bestehen viele Kooperationsprojekte<br />

mit Forschungseinrichtungen und Unternehmen.<br />

Studenten haben die Möglichkeit, als<br />

Hilfskräfte, Studien- oder Diplomarbeiter an den<br />

Forschungsprojekten mitzuwirken.<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

Die Hauptrichtungen der Forschungsaktivitäten lassen<br />

sich in folgende Bereichen gliedern:<br />

• Energiesystementwicklung und -analyse<br />

• Sorptionstechnologie<br />

• spektroskopische Messtechnik<br />

• molekulare Thermodynamik<br />

Die Ziele der Energiesystementwicklung und -<br />

analyse umfassen sowohl die Ermittlung und Reduzierung<br />

des Energiebedarfs als auch die Erstellung<br />

und Optimierung von Energieversorgungskonzepten<br />

für Industrie, Kommunen sowie öffentliche<br />

und private Einrichtungen. Hierzu wird am LTT ein<br />

Programmsystem entwickelt, das die Simulation und<br />

den Vergleich unterschiedlicher Konzepte zur Deckung<br />

des Energiebedarfs ermöglicht.<br />

Auf dem Gebiet der Sorptionstechnologie werden<br />

am LTT vor allem Heiz- und Kühlsysteme entworfen,<br />

die im Vergleich zur klassischen Brennstoffzentralheizung<br />

eine günstigere Primärenergiebilanz aufweisen.<br />

Auf diesem Gebiet konzentriert sich die Arbeit<br />

insbesondere auf gas- und solarbetriebene Sorptionswärmepumpen<br />

und -kältemaschinen. Weiterhin<br />

werden Sorptionsspeicher betrachtet und Stoffdaten<br />

von unterschiedlichen Sorbens-Sorptiv Paarungen<br />

ermittelt.<br />

Spektroskopische Messtechniken zur orts- und<br />

zeitaufgelösten Konzentrations- und Temperaturbestimmung<br />

werden entwickelt, um das Stoffverhalten<br />

von Reinstoffen und Multikomponentensystemen zu<br />

bestimmen. Anwendungsgebiete sind die Analyse<br />

von gekoppelten Phasen- und Reaktionsgleichgewichten,<br />

von Transportprozessen (z.B. Diffusions<br />

und Strömung) und von Verbrennungsprozessen.<br />

Ziel der molekularen Thermodynamik ist es, thermodynamische<br />

Daten aus den Moleküleigenschaften<br />

abzuleiten, um damit den Bedarf an teuren und<br />

langwierigen Messungen zu reduzieren. Mit Methoden<br />

der Quantenmechanik, der statistischen Thermodynamik<br />

und der molekularen Simulation werden<br />

Modelle bzw. Gleichungen entwickelt, die für<br />

die Auslegung von Trenn-, Umwandlungs und Arbeitsprozessen<br />

in der Energietechnik, Verfahrenstechnik<br />

und Biotechnologie einsetzbar sind.


18 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

3.10 Lehrstuhl für Wärme- und Stoffübertragung<br />

Der Lehrstuhl für Wärme– und Stoffübertragung befasst<br />

sich mit Wärme– und Stoffaustausch– sowie<br />

Verbrennungsvorgängen in der Energie– und Verfahrenstechnik.<br />

Die Spannweite reicht von der Untersuchung<br />

von Grundlagenphänomenen in Ein– und<br />

Mehrphasensystemen über deren Umsetzung in Modelle<br />

für numerische Berechnungen bis zur Bereitstellung<br />

von Berechnungsverfahren für praktische<br />

Anwendungen.<br />

Forschungsschwerpunkte<br />

1. Energie- und Verfahrenstechnik<br />

I. Verbundprojekt OXYCOAL-AC: In Kooperation<br />

mit fünf weiteren Instituten der RWTH Aachen wird<br />

in der Versuchsanlage des Lehrstuhls die Verbrennung<br />

von Kohlenstaub mit reinem Sauerstoff untersucht.<br />

Hintergrund ist die Entwicklung eines Kohlekraftwerks<br />

ohne jegliche CO2–Emissionen. Die<br />

Bereitstellung des Sauerstoffs wird hierbei durch<br />

eine effiziente Hochtemperaturmembran erfolgen.<br />

Ein weiterer Aspekt des Projektes ist die Partikelabscheidung<br />

aus dem heißen Rauchgas mit Hilfe von<br />

keramischen Filterelementen. Parallel zu den experimentellen<br />

Untersuchungen werden auch numerische<br />

Simulationen der Kohleverbrennung durchgeführt.<br />

II. Filmströmungen: theoretische und experimentelle<br />

Untersuchungen an welligen Rieselfilmen zur<br />

quantitativen Beschreibung der Fluiddynamik und<br />

des Wärme–, Stoff– und Impulsaustauschs zwischen<br />

Flüssigkeitsfilm und umgebendem Gas.<br />

2. Motorische Gemischbildung<br />

In diesen Forschungsprojekten werden gleichzeitig<br />

experimentelle und theoretisch-numerische<br />

Untersuchungen durchgeführt, wobei messtechnisch<br />

häufig laseroptische Verfahren eingesetzt<br />

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Reinhold Kneer<br />

Mitarbeiter: 21 wissenschaftliche<br />

21 nichtwissenschaftliche<br />

33 studentische Hilfskräfte<br />

Adresse: Eilfschornsteinstraße 18,<br />

52062 Aachen<br />

Telefon: 0241/80-95400<br />

Homepage: www.wsa.rwth-aachen.de<br />

werden (Laser–Doppler– und Phasen–Doppler–<br />

Anemometrie, Particle–Image–Velocimetry, Zweifarbenpyrometrie<br />

u.a.).<br />

I. Experimentelle und numerische Untersuchung des<br />

Einspritzvorgangs von Otto– und Dieselmotoren:<br />

Primärzerfall des Strahls, Turbulenzgenerierung,<br />

Gemischbildung aus Mehrlochdüsen, Einfluss zyklischer<br />

Schwankungen, Strahlstruktur<br />

II. Spray–Wand– und Tropfen–Wand–Interaktionen<br />

bei Einspritzstrahlen<br />

III. Experimentelle und numerische Untersuchung<br />

einer möglichen Regelung der Gemischbildung über<br />

Mehrfacheinspritzung<br />

IV. Identifikation möglicher neuer Kraftstoffe für<br />

den Einsatz im Motor im Rahmen der Exzellenzinitiative<br />

“Maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse”<br />

(TMFB)<br />

3. Wärmeübergang am Motor<br />

I. Kontaktwiderstand: Der thermische Kontaktwiderstand<br />

wird experimentell an zwei sich berührenden<br />

Körpern thermographisch bestimmt. Anhand<br />

dieser im instationären Versuch gewonnenen Daten<br />

kann durch Lösung eines inversen Problems ein<br />

stationärer Kontatkwärmeübergangskoeffizient ermittelt<br />

werden.<br />

II. Bedarfsgerechte Kolbenkühlung: Grundlegende<br />

experimentell Untersuchungen zur bedarfsgerechten<br />

Kolbenkühlung durch Ölspritzkühlung an der Kolbenunterseite<br />

mit Anwendung und Übertragung der<br />

Ergebnisse auf den Vollmotor.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 19<br />

4 Verfahrenstechnikstudium an der<br />

RWTH<br />

4.1 Schwerpunkt Verfahrenstechnik<br />

Betrachtet man die vielfältigen beruflichen Einsatzfelder<br />

und die schnelle technische Entwicklung,<br />

kann das Studium der Verfahrenstechnik nicht<br />

darauf abzielen, bestimmte Technologien zu beherrschen.<br />

Vielmehr wird angestrebt, dass die<br />

Studierenden Grundverfahren und Berechnungmethoden<br />

beherrschen sowie dabei die für die<br />

Verfahrenstechnik charakteristische Denkweise<br />

schulen. Gemeint ist damit das Denken in Stoffflüssen,<br />

Bilanzen und Zustandsänderungen, wobei<br />

die zugrunde liegenden physikalischen Vorgänge<br />

einbezogen werden müssen. Seinen Ausdruck findet<br />

dieses Denken beispielsweise im Fließbild einer<br />

verfahrenstechnischen Anlage (Abb. 16), das den<br />

Ausgangspunkt für alle weiteren wirtschaftlichen<br />

und konstruktiven Überlegungen bildet.<br />

Die Bezeichnung „Verfahrenstechnik” steht als umfassender<br />

Begriff für eine Vielzahl verfahrenstechnisch<br />

orientierter Studiengänge mit unterschiedlich<br />

ausgeprägten Schwerpunkten. Dies umfasst die<br />

Spanne vom Maschinenbaustudium, über das Studium<br />

der Chemietechnik und des Chemieingenieurwesens<br />

bis hin zum Studium der Biotechnologie.<br />

Abbildung 16: Fließbild einer Anlage<br />

Wie an vielen anderen deutschen Hochschulen<br />

und Technischen Universitäten ist auch an der<br />

RWTH Aachen die Verfahrenstechnik als Studienrichtung<br />

in den Maschinenbau integriert. Während<br />

des Bachelorstudiums können im berufsfeldbezogenen<br />

Wahlpflichtbereich erste verfahrenstechnische<br />

Fächer belegt werden. Innerhalb des Masterstudiengangs<br />

ermöglichen zahlreiche studienrichtungsspezifische<br />

Fächer (Tabelle 3) eine Schwerpunktsetzung<br />

innerhalb der Verfahrenstechnik. Die Verfahrenstechnik<br />

lässt sich in die folgenden Schwerpunktsrichtungen<br />

aufteilen:<br />

• Bioverfahrenstechnik<br />

• Chemische Verfahrenstechnik<br />

• Energieverfahrenstechnik<br />

• Mechanische Verfahrenstechnik<br />

• Prozesstechnik<br />

• Thermische Verfahrenstechnik<br />

• Umweltverfahrenstechnik<br />

Allen Schwerpunktssrichtungen sind übergreifende<br />

verfahrenstechnische Pflichtfächer gemeinsam, in<br />

denen die Grundlagen der mechanischen, chemischen<br />

und thermischen Verfahrenstechnik sowie der<br />

Prozesstechnik vermittelt werden. Durch die Aufteilung<br />

in Schwerpunktssrichtungen wird den Studierenden<br />

die Möglichkeit gegeben, einen ihren persönlichen<br />

Neigungen entsprechenden Schwerpunkt im<br />

Bereich der Verfahrenstechnik zu setzen.<br />

4.1.1 Schwerpunkt Bioverfahrenstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.–Ing. J. Büchs<br />

Die Bioverfahrenstechnik bildet die Schnittstelle<br />

zwischen dem Maschinenbau und der Biologie<br />

bzw. der Biotechnologie. Das spätere Einsatzgebiet<br />

eines Bioverfahrenstechniker liegt beispielsweise in<br />

der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie, aber auch<br />

im Bereich der Umweltverfahrenstechnik. Zu den<br />

bekanntesten Prozessen der Bioverfahrenstechnik<br />

zählen das Bierbrauen, die Essigsäurefermentation<br />

und die Insulinproduktion.<br />

Bioverfahrenstechniker realisieren die von der<br />

Biologie geforderten Randbedingungen während<br />

einer Fermentation auf der technischen Seite. Dabei<br />

ist das Reaktionsvolumen zunächst nebensächlich.<br />

In ersten Screening- und Untersuchungsschritten<br />

werden anfangs geeignete Klone gesucht, die für<br />

weitere Forschungs- und Produktionsschritte am<br />

vielversprechensten sind. Um die große Anzahl<br />

an Klon-Varianten in wenigen Versuchen und<br />

kurzer Zeit bewältigen zu können, werden Online-<br />

Messsysteme eingesetzt und (weiter)entwickelt. So<br />

werden zusätzlich Informationen über Wachstums-


20 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

und Produktionsverläufe erhalten, die Probennahmen<br />

und aufwendigere offline Anlaysen überflüssig<br />

machen. Daneben lassen sich in parallelisierten<br />

leicht variierten Versuchen die optimalen Bedingungen<br />

der Fermentation (wie z.B. pH-Wert,<br />

Temperatur, Medienzusammensetzung, Sauerstoffbedarf)<br />

ermitteln.<br />

Im weiteren Verlauf der Prozessentwicklung ist der<br />

Scale-up ein wichtiger und nicht zu unterschätzender<br />

Arbeitsschritt. Zwischen dem Labormaßstab,<br />

dem Praktikums- und dem späteren Produktionsmaßstab<br />

liegen oft mehrere Zehnerpotenzen.<br />

Beispielsweise werden erste Screenings nach geeigneten<br />

Produktionsstämmen in Mikrotiterplatten<br />

mit einem Reaktionsvolumen von 200 µL durchgeführt,<br />

der Produktionsmaßstab am Ende der<br />

Endwicklung soll aber bei 100 m 3 liegen. Damit<br />

dieser Schritt bei sich ändernden Fermenterformen<br />

und Änderungen wie Begasungsart oder Durchmischungsart<br />

erfolgreich durchgeführt werden<br />

kann, ist eine vollständige definierte Prozessbeschreibung<br />

unabhängig vom Maßstab ebenfalls<br />

ein Forschungsziel. Zeitgleich ist die Realisierung<br />

einer Automatisierung und Standardisierung der<br />

biologischen/biotechnologischen Versuche ein<br />

weiteres Arbeitsfeld der Bioverfahrenstechnik.<br />

So kann durch den Einsatz verschiedener online<br />

Messtechniken erweitertes Prozessverständnis<br />

gewonnen werden. Ein Schritt dabei ist auch die<br />

Anpassung der Reaktionsgefäße an die gewonnenen<br />

Erkenntnisse.<br />

In der Bioverfahrenstechnik werden die Grundlagen<br />

für die verfahrenstechnische Auslegung und Optimierung<br />

biologischer Methoden, Prozesse und Apparate<br />

vermittelt. Zusätzlich werden Grundlagen der<br />

Mikro- und Molekularbiologie sowie der Biotechnologie<br />

gelehrt, um eine Kommunikationsebene mit<br />

Naturwissenschaftlern zu schaffen.<br />

4.1.2 Schwerpunkt Chemische Verfahrenstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.–Ing. T. Melin<br />

Ziel dieser Studienrichtung ist die Ausbildung<br />

von vielseitigen Chemieingenieuren, die von der<br />

chemischen und pharmazeutischen Industrie, aber<br />

auch vielen anderen Industriezweigen, etwa der<br />

Mineralöl– und Grundstoffindustrie, der Kunst-<br />

stoff und Gummi verarbeitenden Industrie, dem<br />

Apparate– und Anlagenbau, der Lebensmittel– und<br />

Konsumgüterindustrie, der Automobilindustrie, daneben<br />

aber auch von Ingenieurbüros, Forschungs–<br />

und Entwicklungsinstituten, Firmen und Behörden<br />

im Energie- und Umweltschutz- sowie im Entsorgungsbereich<br />

heute dringend gesucht werden. Das<br />

Anforderungsprofil besteht in der Kombination von<br />

soliden natur– und ingenieurwissenschaftlichen<br />

Kenntnissen, von experimentell– praktischer Erfahrung<br />

und theoretischen Grundlagen, von Stoffnähe<br />

und Gesamtprozessdenken.<br />

Im Mittelpunkt des Studiums der Vertiefungsrichtung<br />

steht die Behandlung von Stoff– und<br />

Wärmetransportvorgängen und chemischen Umsetzungen.<br />

Diese werden aber nicht im luftleeren<br />

Raum betrachtet, sondern praxisnah in technischen<br />

Apparaten und Anlagen, gekoppelt mit Trenn–<br />

und Aufbereitungsschritten und umgeben von<br />

moderner Sicherheits– und Umweltschutztechnik.<br />

Zum Studienfachkatalog des Hauptstudiums gehört<br />

neben den Schwerpunktfächern (Wärme– und<br />

Stoffübertragung, Mechanische, Thermische und<br />

Chemische Verfahrenstechnik und Prozesstechnik)<br />

eine Vertiefung in physikalischer, organischer oder<br />

technischer Chemie, chemischer Verfahrenstechnik<br />

und Umweltschutztechnik. Weitere Wahlfächer<br />

vermitteln auch forschungsnahe Spezialgebiete der<br />

<strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik wie Membran– und<br />

Umweltschutztechnik und Prozessführung.<br />

Praxisnähe und internationale Ausrichtung des Studiums<br />

haben für viele Arbeitgeber einen hohen Stellenwert.<br />

Daher ermutigen, vermitteln und betreuen<br />

wir Studien– und Diplomarbeiten an ausländischen<br />

Hochschulen und bei in– und ausländischen Firmen.<br />

Aber auch unsere eigenen Arbeiten bieten viele praxisnahe<br />

und spannende Themen aus Versuchsanlagenbetrieb,<br />

Laborexperiment und Modellierung oder<br />

Simulation.<br />

4.1.3 Schwerpunkt Energieverfahrenstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.–Ing. R. Kneer<br />

Als Beispiel aus der industriellen Praxis kann die<br />

Energieumwandlung im Kraftwerk-Dampferzeuger<br />

oder im Kessel einer Haushaltsheizung genannt<br />

werden. Während noch vor einigen Jahren der<br />

Wärmetechniker für die Auslegung und den Be-


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 21<br />

trieb derartiger Anlagen zuständig war, werden<br />

heute zunehmend Verfahrenstechniker gesucht<br />

mit einer guten Grundlagenausbildung sowohl im<br />

Bereich der Wärmetechnik als auch im Bereich<br />

der Verfahrenstechnik. Außer den nach wie vor<br />

zentralen Problemstellungen zu den Grundlagen<br />

der Verbrennung, der Wärmeübertragung und der<br />

Fluiddynamik von Ein- und Zweiphasenströmungen<br />

sind beispielsweise Teilfragen aus den komplexen<br />

Anwendungsgebieten der Wasseraufbereitung, der<br />

Rauchgasfiltration zur Feststoffabscheidung in<br />

Zyklonen und keramischen Filtereinheiten sowie<br />

Fragen der Schadgasbeseitigung in Wäschern oder<br />

in Katalysatoren dazugekommen. Die verfahrenstechnische<br />

Industrie insgesamt, die Kältetechnik<br />

und die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik haben<br />

steigenden Bedarf an Ingenieuren mit einer sich<br />

ergänzenden verfahrenstechnisch/wärmetechnisch<br />

angelegten Ausbildung.<br />

Die Vorlesungen der Technischen Wahlpflichtfächer<br />

sind deshalb so ausgewählt worden, dass Studierende<br />

der Studienrichtung Verfahrenstechnik die<br />

Möglichkeit haben, sich in der Vertiefungsrichtung<br />

Energieverfahrenstechnik das notwendige zusätzliche<br />

Grundlagenwissen anzueignen. Die Schwerpunkte<br />

liegen bei den verfahrenstechnischen und<br />

wärmetechnischen Problemstellungen und nicht bei<br />

den Maschinen.<br />

4.1.4 Schwerpunkt Mechanische Verfahrenstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.–Ing. M. Modigell<br />

Die Mechanische Verfahrenstechnik befasst sich<br />

mit allen verfahrenstechnischen Prozessen, die<br />

unter der Einwirkung mechanischer Kräfte oder<br />

Kraftfelder ablaufen. Die unter diese allgemeine<br />

Definition fallenden Grundoperationen sind das<br />

Transportieren, das Zerkleinern und Agglomerieren,<br />

das Trennen und Mischen. Anwendungsbeispiele<br />

für diese Operationen sind der hydraulische oder<br />

pneumatische Transport, Brechen, Mahlen oder<br />

Schneiden, Granulieren oder Tablettieren, Sieben,<br />

Filtrieren oder Zentrifugieren und Rühren, Kneten,<br />

Emulgieren oder Zerstäuben.<br />

In einer verfahrenstechnischen Prozesskette schaffen<br />

diese Operationen zum einen die Voraussetzung<br />

dafür, dass die thermischen, chemischen oder<br />

biochemischen Prozesse, die von molekularen<br />

Triebkräften mit kurzen Reichweiten bestimmt<br />

werden, überhaupt technisch nutzbar durchgeführt<br />

werden können: Kompakte Massen werden in kleine<br />

Partikel zerteilt, um große Oberflächen zu schaffen,<br />

Reaktionspartner werden durch Herantransport<br />

und Mischen in intensiven Kontakt gebracht. Zum<br />

anderen werden im Anschluss des thermischen<br />

oder chemischen Prozessschrittes durch mechanische<br />

Operationen die Reaktionsprodukte aus<br />

Reaktionsgemischen abgetrennt und in eine leicht<br />

handhabbare Form gebracht: Partikel oder Tropfen<br />

werden aus fluiden Phasen entfernt und durch<br />

Agglomerationsverfahren zu größeren Aggregaten<br />

vereinigt.<br />

Diese kurze Darstellung zeigt die vielfältigen<br />

Aufgabenstellungen der Mechanischen Verfahrenstechnik.<br />

Sehr häufig sind die zu behandelnden<br />

Stoffsysteme mehrphasig und können aus festen und<br />

fluiden oder nur aus fluiden Phasen gebildet werden.<br />

Die Spanne der Durchmesser der Partikel der dispersen<br />

Phase, die auftreten können, ist enorm groß:<br />

Sie reicht von 0,01 mm wie im Fall der Abtrennung<br />

von Viren bei der Reinstluftherstellung bis zu etwa<br />

1 m bei der Zerkleinerung von Gesteinsbrocken.<br />

Zur Mechanischen Verfahrenstechnik gehört hier<br />

in Aachen die Rheologie. Diese Ingenieurswissenschaft<br />

beschäftigt sich mit den Fließeigenschaften<br />

von Stoffen, oder genauer ausgedrückt, mit den Verformungseigenschaften<br />

von Materie unter dem Einfluss<br />

äußerer Kräfte.<br />

4.1.5 Schwerpunkt Prozesstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. W. Marquardt<br />

Angesichts komplexer werdender Prozesse wird<br />

in der Verfahrenstechnik verstärkt Wert auf ein<br />

ganzheitliches Systemverständnis gelegt, das als<br />

Grundlage für die Prozessentwicklung unabdingbar<br />

ist. Der Tatsache, dass die Relevanz der Prozesstechnik<br />

in den vergangenen Jahren stark gestiegen<br />

ist, wird in der Diplomprüfungsordnung mit einer<br />

eigenen Vertiefungsrichtung Rechnung getragen.<br />

Als wichtige Grundlage vermittelt die Vorlesung<br />

Modellbildung und Analyse verfahrenstechnischer<br />

Prozesse dem Ingenieur modellgestützte Analyseverfahren<br />

für stationäres und dynamisches


22 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Prozessverhalten. In der Prozessentwicklung in<br />

der Verfahrenstechnik werden Grundlagen des<br />

Entwurfs verfahrenstechnischer Prozesse behandelt,<br />

wobei im wesentlichen Heuristiken oder sehr<br />

einfache Modelle eingesetzt werden. Die Vorlesung<br />

rechnergestützte Prozessentwicklung zeigt, wie<br />

modellbasierte Verfahren mit in der chemischen<br />

Industrie eingesetzten Softwarewerkzeugen die<br />

Prozessentwicklung verbessern und beschleunigen<br />

können. In der Veranstaltung Optimierung in der<br />

Energie- und Verfahrenstechnik werden Methoden<br />

vermittelt, um optimale Prozessstrukturen und<br />

Betriebspunkte mittels geeigneter mathematischer<br />

Modelle zu berechnen.<br />

Um einen Betriebspunkt eines Prozesses auch unter<br />

realen Bedingungen einhalten zu können (wobei etwa<br />

Störungen durch Schwankungen der Eduktqualität<br />

oder der Kühlwassertemperatur auftreten), stellt<br />

die Prozessführung in der Energie- und Verfahrenstechnik<br />

geeignete Regelsysteme und –strategien vor.<br />

Mit der Realisierung der Regelungssysteme als Teil<br />

der verfahrenstechnischen Anlage beschäftigt sich<br />

die Prozessleittechnik. Sie befasst sich mit der Detaillierung<br />

und der Realisierung der Erkenntnisse,<br />

die aus den obigen Tätigkeiten hervorgehen.<br />

4.1.6 Schwerpunkt Thermische Verfahrenstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.– Ing. A. Pfennig<br />

In technischen Prozessen liegen die zu verarbeitenden<br />

Stoffe und die Produkte meist nicht in reiner<br />

Form vor, allerdings werden bestimmte Reinheiten<br />

gefordert. Das Ziel der thermischen Verfahrenstechnik<br />

ist die Auslegung und Optimierung technischer<br />

Apparate zur thermischen Zerlegung von Mehrstoffgemischen.<br />

Einer optimalen Gestaltung von<br />

Trennprozessen kommt alleine schon deswegen<br />

besondere Bedeutung zu, weil der Trennaufwand<br />

mit bis zu 80 % einen großen Anteil sowohl an<br />

Investitions– als auch an Betriebskosten hat. Als<br />

Grundoperationen stehen dem Verfahrensingenieur<br />

dabei z.B. Destillation, Rektifikation, Extraktion,<br />

Absorption und Adsorption zur Verfügung.<br />

Die Triebkraft für die meisten dieser Verfahren<br />

ist, dass die Konzentration der zu reinigenden<br />

bzw. abzutrennenden Stoffe in unterschiedlichen<br />

Phasen im Gleichgewichtszustand eine andere ist<br />

als im Ausgangszustand. Als Beispiel befinden sich<br />

beim Aufbrühen von Kaffeepulver (feste Phase)<br />

mit heißem Wasser (flüssige Phase) zu Beginn<br />

die gewünschten Aromastoffe ausschließlich im<br />

Kaffeepulver. Sie gehen bei der Annäherung an<br />

das Gleichgewicht, das von der Temperatur des<br />

Prozesses abhängt, zunehmend in das Wasser über.<br />

Es ist bei diesem Beispiel offensichtlich, dass nicht<br />

nur die Lage des Gleichgewichtes von Bedeutung<br />

ist. Entscheidend für einen technischen Prozess<br />

ist auch die Geschwindigkeit, mit der ein System<br />

dem Gleichgewicht zustrebt. Dieses wird u.a. durch<br />

den Stofftransport charakterisiert. Um diesen zu<br />

verbessern, werden bei dem angeführten Beispiel<br />

die Kaffeebohnen zweckmäßigerweise zu Pulver<br />

zermahlen.<br />

Die Anwendungen der Thermischen Verfahrenstechnik<br />

sind vielfältig. Einige Anwendungsbereiche<br />

seien hier aufgeführt:<br />

Chemische und pharmazeutische Industrie<br />

• Reinigung von Ausgangsstoffen<br />

• Trennung von Produkt und Ausgangsstoffen<br />

• Reinigung von Produkten<br />

Lebensmittelherstellung<br />

• Aufbereitung von Naturstoffen, z.B. Zucker aus<br />

Zuckerrüben<br />

• Destillation bzw. Rektifikation von Branntwein<br />

• Herstellung von Aromen und Farbauszügen<br />

Umwelttechnik<br />

• Abtrennung von Schadstoffen aus Abluft und<br />

Abwasser<br />

• Aufbereitung von Trinkwasser<br />

• Produktionsintegrierter Umweltschutz<br />

Verfahren des täglichen Lebens<br />

• Extraktion (Aufbrühen) von Kaffee und Tee<br />

• Einkochen von Marmelade und Gelees<br />

4.1.7 Schwerpunkt Umweltverfahrenstechnik<br />

Betreuer: Prof. Dr.-Ing. M. Modigell<br />

Die Umweltverfahrenstechnik befasst sich mit den<br />

Verfahren und Techniken, die dazu dienen, unser<br />

Ökosystem frei von schädigenden Einflüssen zu<br />

halten, die durch technische Prozesse im weitesten<br />

Sinn entstehen. Dabei geht es um die Erfassung<br />

und Inertisierung von Abfallstoffen, die aus technischen<br />

Prozessen oder dem täglichen Leben


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 23<br />

stammen können. Hierfür können als Beispiele das<br />

Deponieren oder die Abfallverbrennung stehen.<br />

Zusätzlich geht es um die Minderung von Emissionen<br />

durch Trennverfahren, die dem eigentlichen<br />

Prozess nachgeschaltet sind. Beispiel hierfür ist<br />

die Abscheidung von Schwefeldioxid aus den<br />

Abgasen von Kraftwerken. Eine weitereAufgabe<br />

der Umweltverfahrenstechnik ist es, Prozesse so<br />

zu gestalten, dass schadstoffbelastete Stoffströme<br />

möglichst nicht oder in verminderten Umfang<br />

entstehen. Ziel ist es, „End of pipe” Maßnahmen<br />

durch Primärmaßnahmen möglichst zu vermeiden.<br />

Im täglichen Leben ist uns dies unter dem Slogan<br />

„Abfallvermeidung vor Abfallbehandlung” geläufig,<br />

im technischen Bereich kann man diese Thematik<br />

unter dem Stichwort „produktionsintegrierter Umweltschutz”<br />

zusammenfassen.<br />

Dem Gedanken, dass Umweltschutz im Prozess<br />

betrieben werden muss und nicht am Ende einer<br />

Prozesskette, kommt immer mehr Bedeutung zu.<br />

Hier ist der Verfahrenstechniker gefordert, von<br />

vornherein Prozesse unter ökologischen, aber<br />

selbstverständlich auch unter ökonomischen Gesichtspunkten<br />

zu konzipieren. Zunehmend wird er<br />

sich auch mit der Frage auseinandersetzen müssen,<br />

welche Abfallströme aus seinem Prozess Rohstoffströme<br />

in Prozessen ganz anderer Natur sein können.<br />

Die Fragestellungen für einen Verfahrenstechniker<br />

in der Umwelttechnik unterscheiden sich im Prinzip<br />

nicht von denen, die z.B. in einem Produktionsbetrieb<br />

der chemischen Industrie von Interesse<br />

sind: In beiden Fällen muss ein Produkt mit einer<br />

definierten Qualität erzeugt werden. Im Fall des<br />

Umweltverfahrenstechnikers ist das Produkt z.B.<br />

ein Reingas, das die Qualitätsanforderungen in<br />

Bezug auf den Staubgehalt der Bundesimmissionsschutzverordnungen<br />

erfüllen muss, im Fall des<br />

Chemischen Verfahrenstechnikers ist es z.B. ein<br />

Polymer, das eine bestimmte Molmassenverteilung<br />

aufweisen muss. Vielfach sind allerdings die<br />

Stoffströme, die der Umweltverfahrenstechniker<br />

insbesondere bei „End of pipe” Anlagen behandeln<br />

muss, wesentlich komplexer zusammengesetzt und<br />

im Anfall zeitlich schwankender als in technischen<br />

Produktionsbetrieben. Hinzu kommt, dass bei der<br />

Behandlung dieser Stoffströme oft viele, sehr<br />

unterschiedliche Qualitätskriterien zu erfüllen sind.<br />

Beides erschwert die Auslegung und den Betrieb<br />

von umwelttechnischen Anlagen.<br />

Die Vertiefungsrichtung zielt darauf ab, die wesentlichen<br />

Aufgabenfelder und Techniken der Umweltverfahrenstechnik<br />

zu vermitteln. Hierzu gehören die<br />

mechanische Aufbereitung von Abfall, die Abwasserbehandlung,<br />

die Reinhaltung der Luft und der<br />

produktionsintegrierte Umweltschutz.<br />

4.2 Studienpläne<br />

4.2.1 Studienplan B.Sc./M.Sc<br />

In den Pflichtvorlesungen des Bachelorprogrammes<br />

wird für alle Studierende des Maschinenbaus<br />

das grundlegende Handwerkszeug für Ingenieure<br />

vermittelt. Hierzu gehören insbesondere die<br />

Vorlesungen Thermodynamik, Strömumgslehre<br />

und Wärme- und Stoffübertragung, in denen<br />

unabdingbare Kenntnisse zu den wichtigsten<br />

verfahrenstechnischen Grundoperationen und Arbeitsmethoden<br />

vorgestellt werden. Sie bilden die<br />

Grundlage für das Verständnis aller verfahrenstechnischen<br />

Vorlesungen des Berufsfeldes und eines<br />

potentiellen Masterstudiums.<br />

Die Tabellen 1 und 2 zeigen die Einordung des<br />

Berufsfeldes in das Bachelorprogramm. Die Vorlesungen<br />

des Berufsfeldes starten mit dem 5.<br />

Semester. Im 5. und 6. Semester müssen im Berufsfeld<br />

jeweils 12 Semesterwochenstunden (SWS)<br />

bzw. 15 Leistungspunkte (LP) gesammelt werden.<br />

Im 5. Semester sind die verfahrenstechnischen<br />

Vorlesungen Grundoperationen der Verfahrenstechnik,<br />

Reaktionstechnik und Thermodynamik der<br />

Gemische vorgesehen. Das 6. Semester beinhaltet<br />

Produktentwicklung in der Verfahrenstechnik,<br />

Prozessentwicklung in der Verfahrenstechnik und<br />

Grundoperationen der Energietechnik. Jeweils im<br />

5. und 6. Semester ist ein Wahlfach mit 3 SWS/3<br />

LP aus den vorgeschlagenen Wahlpflichtfächern<br />

auszuwählen. Die Wahlpflichtfächer bieten Ihnen<br />

die Möglichkeit, Ihr Studium in Richtung Ihrer<br />

persönlichen Neigungen anzupassen.<br />

Mit dem Sommersemester 2011 startet erstmalig<br />

das Masterprogramm Verfahrenstechnik, das<br />

auf 3 Semester ausgelegt ist. Eine Liste aller für<br />

das Masterprogramm vorgesehen Vorlesungen ist<br />

im Anhang angefügt (Tabelle 3). Die Einteilung in<br />

Pflich- und Wahlpflichtbereich bleibt offen, da der<br />

bis zum Redaktionsschluss aktuelle Studienverlaufsplan<br />

noch überarbeitet werden soll. Auf eine Veröf-


24 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

fentlichung des Studienverlaufsplanes wird an dieser<br />

Stelle daher verzichtet. Die aktuellen Stände zu den<br />

von der Fakultät vorgeschlagenen Plänen können<br />

der folgenden Internetseite entnommen werden:<br />

http://www.maschinenbau.rwth-aachen.de/<br />

de/downloads/maschinenbau/studienplaene.<br />

html.<br />

Vergleichbar zur Projektarbeit aus dem Bachelorprogramm<br />

ist auch innerhalb des Masters eine<br />

solche Arbeit Bestandteil des Studiums. Die Anfertigung<br />

dieser Projektarbeit ist wahlweise für das 1.<br />

oder 2. Semester des Masterstudiums vorgesehen.<br />

Außer für den Fall des Auslandsstudiums gilt<br />

generell, dass bei Pflichtfächern keine Studienplanänderungen<br />

möglich sind. Bei den Wahlpflichtfächern<br />

hingegen kann in Absprache mit<br />

der Studienrichtungsbetreuung eine Änderung<br />

durchgeführt werden.<br />

4.2.2 Studienplan Diplom<br />

Die Tabellen 4 und 5 im Anhang dieses Heftes<br />

geben eine Übersicht über das Hauptstudium<br />

der Studienrichtung Verfahrenstechnik und eine<br />

sinnvolle Chronologie der Prüfungen. Der Studienplan<br />

umfasst eine Reihe von Pflichtfächern<br />

sowie, spezifisch für jede Vertiefungsrichtung, ein<br />

erstes und zweites Wahlpflichtfach. Darüber hinaus<br />

gibt es noch ein drittes technisches und ein nichttechnisches<br />

Wahlpflichtfach. Das dritte technische<br />

Wahlpflichtfach kann aus einem umfangreichen<br />

Katalog ausgewählt werden, welcher regelmäßig<br />

von der Fakultät aktualisiert wird. Abgerundet wird<br />

das Studium durch zwei Studienarbeiten und die<br />

Diplomarbeit. Bei Anmeldung der Diplomarbeit<br />

sind zudem 26 Wochen Praktikum nachzuweisen.<br />

Insgesamt erstreckt sich das Hauptstudium damit<br />

über sechs Semester. Wann die Studienarbeiten, das<br />

Praktikum oder auch ein Auslandsaufenthalt am<br />

Besten absolviert werden, ist individuell verschieden.<br />

Ein guter Zeitpunkt für eine erste Studienarbeit<br />

ist das sechste Semester, Auslandsaufenthalte<br />

finden meistens während des siebten und achten<br />

Semesters statt. Die Studienberatung hilft gerne<br />

bei der Erstellung des persönlichen Studienplans<br />

ebenso wie bei der Auswahl der Wahlpflichtfächer,<br />

die die individuellen Neigungen und Interessen<br />

widerspiegeln sollen. Die Wahlpflichtfächer sollte<br />

gemäß der Studienordnung der Fakultät gewählt<br />

werden (www.maschinenbau.rwth-aachen.de/<br />

de/downloads/maschinenbau/studienplaene.<br />

html). Die Vorgaben aus dem Campus der RWTH<br />

Aachen (www.campus.rwth-aachen.de) sind nicht<br />

bindend.<br />

4.2.3 Studien–, Projekt–, Diplom–, Bachelor–<br />

und Masterarbeiten<br />

Je nach Studiengang sind unterschiedliche Studienleistungen<br />

erforderlich. Für den Diplomstudiengang<br />

sind zwei Studienarbeiten und eine Diplomarbeit<br />

notwendig. Im Bachelor- und Masterstudiengang<br />

werden eine Projektarbeit und eine abschließende<br />

Bachelor- bzw. Masterarbeit gefordert. Entsprechend<br />

der oben bereits ausführlich dargestellten<br />

enormen Vielfalt der in der <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik<br />

bearbeiteten Forschungsthemen bietet<br />

diese Studienrichtung auch ein weitgefächertes<br />

Angebotsspektrum für solche Arbeiten. Das Angebot<br />

reicht von experimentellen und konstruktiven<br />

Arbeiten an einem der vielen Versuchsstände bis<br />

hin zu theoretischen Arbeiten im Bereich der Modellbildung<br />

und Simulation. Informieren Sie sich<br />

vor Ort bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern der<br />

Lehrstühle über das aktuelle Angebot!<br />

Das Forschungsprogramm der Lehrstühle der<br />

<strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik umfasst sowohl eher<br />

grundlagenorientierte Bereiche als auch industrieund<br />

anwendungsnahe Schwerpunkte. Durch den<br />

intensiven Kontakt zur Industrie können regelmäßig<br />

auch Arbeiten in der Industrie vergeben werden.<br />

Es sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen,<br />

dass die Möglichkeiten zur Durchführung externer<br />

Arbeiten limitiert sind. Der Prüfungsausschuss<br />

genehmigt nur eine externe Arbeit in der Industrie<br />

sowie gegebenenfalls eine weitere externe Arbeit<br />

an einer Hochschule (s.u.). Dabei ist zu beachten,<br />

dass Arbeiten an RWTH-Instituten außerhalb der<br />

Fakultät für Maschinenwesen als extern eingestuft<br />

werden und vom Prüfungsausschuss genehmigt<br />

werden müssen.<br />

Projektarbeiten<br />

Aufgrund der Neueinführung von Projektarbeiten<br />

sollen hier eine wichtige Aspekte rund um<br />

dieses Thema erwähnt sein. Projektarbeiten sind<br />

Bestandteil des Studienganges B.Sc. Maschinenbau<br />

und werden als Gruppenarbeiten in Teams von<br />

2-5 Studierenden durchgeführt. Die Durchführung


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 25<br />

ist ab Ende des 4. Semesters und dem Erreichen<br />

von mindestens 90 Leistungspunkten möglich. Die<br />

Bearbeitungszeit für die Projektarbeit beträgt 300h<br />

pro Person in einem Zeitraum von 3 Monaten.<br />

Dieser Zeitrahmen gilt für die gesamte Gruppe.<br />

Die einzelnen Teilarbeiten der jeweiligen Gruppenmitglieder<br />

können somit nicht nacheinander<br />

bearbeitet werden (es sei denn, die gesamte Gruppe<br />

überschreitet die 3 Monate durch diese Arbeitsweise<br />

nicht). Die minimale Bearbeitungszeit beträgt 6<br />

Wochen. Verlängerungen der Bearbeitungszeit um<br />

zwei Wochen sind unter besonderen Umständen<br />

möglich.<br />

Die empfohlene Zeiteinteilung ist 240h für Bearbeitung<br />

der Problemstellung und 60h für die Dokumentation.<br />

Die Bearbeitungszeit wird durch Anmeldung<br />

beim ZPA nachgehalten. Die Bewertung kann nach<br />

zwei Schemata erfolgen. Das Bewertungsschema ist<br />

vor der Arbeit mit dem Betreuer festzulegen und für<br />

jedes Gruppenmitglied identisch. Bei einer Gruppe<br />

von 2 Personen ist Schema A zwingend zu verwenden.<br />

Schema A: Reine Fremdeinschätzung<br />

• Die Benotung der Projektarbeit erfolgt für jede<br />

und jeden Studierenden innerhalb einer Bearbeitungsgruppe<br />

individuell durch den Professor<br />

• Jede/r Studierende hat zu seinem Teilprojekt eine<br />

separate, schriftliche Arbeit anzufertigen<br />

Schema B: Fremd- und Selbsteinschätzung<br />

• Durch den betreuenden Professor wird eine Note<br />

für die gesamte Gruppe vergeben<br />

• Abweichungen von dieser Note sind aufgrund<br />

des Instrumentes der Fremd- und Selbsteinschätzung<br />

der einzelnen Gruppenmitglieder<br />

möglich<br />

• Die Auswertung der Fremd- und Selbsteinschätzung<br />

erfolgt durch den betreuenden Lehrstuhl<br />

• Die endgültige, aus den beiden Anteilen zusammengesetzte<br />

Note wird durch den betreuenden<br />

Professor eingetragen<br />

• Es wird nur eine schriftliche Arbeit abgegeben<br />

Ausschreibungen von Projektarbeiten findet man<br />

als Aushang an den Lehrstühlen, auf der AVT-<br />

Homepage und über die Softwareplattform Wind-<br />

chill. Die Software bietet den Studierenden, neben<br />

den Informationen zu ausgeschriebenen Projektarbeiten,<br />

umfangreiche Möglichkeiten zur Planung<br />

und Organisation ihrer Arbeit. Weitere Informationen<br />

sind auf der folgenden Webseite angegeben:<br />

http://www.ikt.rwth-aachen.de/de/<br />

lehre/projektarbeiten.html<br />

4.3 Studium im Ausland<br />

Auslandsaufenthalte bieten ausgezeichnete Möglichkeiten<br />

zur persönlichen und fachlichen Weiterbildung.<br />

Wenn Sie diese Möglichkeiten nutzen<br />

möchten, unterstützen Sie die Lehrstühle der<br />

<strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik in vielfältiger Weise.<br />

Von verschiedenen Lehrstühlen werden Austauschprogramme<br />

betreut, bei denen jeweils einige Studenten<br />

der RWTH Aachen für ein Jahr im Ausland studieren<br />

können. Die im Ausland erbrachten Studienund<br />

Prüfungsleistungen können unter Beachtung der<br />

formalen Randbedingungen problemlos in den Studienplan<br />

integriert werden. Für Studierende der Verfahrenstechnik<br />

sind folgende Angebote für ein integriertes<br />

Auslandsstudium besonders interessant:<br />

• Carnegie Mellon University (Pittsburgh, USA):<br />

AVT-PT<br />

• University of California at Davis (Davis, USA):<br />

Lehrstuhl für Technische Thermodynamik.<br />

Über die Bewerbungsmodalitäten informiert der<br />

jeweils zuständige Lehrstuhl. Darüber hinaus bestehen<br />

viele weitere Möglichkeiten, im Ausland zu<br />

studieren. Dies erfordert jedoch eine langfristige<br />

Vorbereitung und eine frühzeitige Absprache mit der<br />

Studienberatung. Insbesondere gilt dies für Arbeiten<br />

in ausländischen Firmen, die in kleiner Zahl zum<br />

Beispiel von Prof. Melin vermittelt werden können.<br />

Die AVT verfügt über enge Kontakte zu ausländischen<br />

Universitäten, die hilfreich sein können,<br />

wenn Sie eine Studienleistung im Ausland erbringen<br />

möchten. Einige Beispiele für ausländische Hochschulen,<br />

an denen in den letzten Jahren <strong>Aachener</strong><br />

Verfahrenstechnikstudierende eine externe Arbeit<br />

verfasst haben, sind die École Centrale, Paris (CVT),<br />

das die EPFL, Lausanne (PT), das Imperial College,<br />

London (CVT, PT), der King Mongkut’s Institute of<br />

Technology, Bangkok, Thailand (TVT), die University<br />

of California, Berkeley (CVT), die University of<br />

Texas, Austin (CVT) und die UCTL, Mumbai, Indien<br />

(BioVT). Es ist zu beachten, dass im Ausland


26 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

anzufertigende Prüfungsleistungen vorab vom Prüfungsausschuss<br />

genehmigt werden müssen. Nutzen<br />

Sie daher rechtzeitig unsere Beratungsangebote.<br />

4.4 Studentische Hilfskräfte<br />

Als Studentische Hilfskraft haben Sie die Möglichkeit,<br />

intensive Einblicke in die Forschungsarbeit der<br />

Lehrstühle zu nehmen. Neben der finanziellen Entlohnung<br />

sollte auch das Sammeln wichtiger praktischer<br />

Erfahrungen ein Anreiz sein, sich für eine<br />

Hilfskraftstelle zu bewerben. An allen Lehrstühlen<br />

der <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik sind regelmäßig<br />

Hilfskraftstellen zu besetzen. Beachten Sie bitte die<br />

entsprechenden Aushänge an den Lehrstühlen und<br />

die Internetauftritte der Lehstühle.<br />

4.5 Weitere Angebote für Studierende<br />

Im Rahmen des AVT-Kolloquiums werden regelmäßig<br />

interessante Vorträge aus Industrie und<br />

Hochschule angeboten. Hier bietet sich Studenten<br />

die Möglichkeit, über das Vorlesungsangebot hinaus<br />

Einblick in den aktuellen Stand verfahrenstechnischer<br />

Forschung und die industrielle Praxis zu<br />

gewinnen. Die einzelnen Vorträge werden jeweils<br />

durch Aushang angekündigt und finden in der Regel<br />

mittwochs um 17:30 Uhr im Super C statt.<br />

Am AVT-Thermische Verfahrenstechnik wird in<br />

jedem Wintersemester eine Branntwein AG angeboten,<br />

in der aus Früchten zunächst Wein bereitet<br />

und dieser anschließend destilliert wird. In dieser<br />

Veranstaltung wird konkrete verfahrenstechnische<br />

Projektarbeit an einem einfachen Beispiel<br />

erprobt. Ziel ist unter anderem, Projektplanung und<br />

Teamarbeit kennenzulernen. Verfahrenstechnische<br />

Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.<br />

Die Lehrstühle bieten für die Studenten regelmäßig<br />

Exkursionen an. Beliebte Ziele sind verfahrenstechnische<br />

Anlagen, Firmenbesichtigungen und Besuche<br />

von Fachmessen. Achten Sie hier auch auf die Aushänge<br />

in den Lehrstühlen und die Informationen im<br />

CAMPUS-System. Bei allen Fragen zum Studium,<br />

insbesondere bei Studienplanänderungen, berät Sie<br />

die Studienrichtungsbetreuung. Auch die Ansprechpartner<br />

der Lehrstühle beraten Sie gerne.<br />

ChemCar<br />

Im Rahmen der ProcessNet-Jahrestagung fand im<br />

September 2009 in Mannheim zum vierten Mal<br />

der ChemCar-Wettbewerb statt. Es galt, ein maximal<br />

Schuhkarton großes Auto zu entwickeln, das<br />

alternative (bio)chemische Reaktionen als Antriebsquelle<br />

nutzt. Erlaubt waren weder ein Zeitgeber<br />

für Start und Stopp, noch durfte eine Bremse in<br />

das Auto integriert werden. Wettbewerbsziel war<br />

es eine vorgegebene Wegstrecke mit einer ausgelosten<br />

Zuladung möglichst exakt zurückzulegen.<br />

Abbildung 19: Das ChemCar der AVT in der Saison<br />

2009 ( c○Peter Winandy)<br />

Ein Team einer polnischen Universität und sieben<br />

Teams deutscher Universitäten traten in Mannheim<br />

an, um den Sieger des begehrten ChemCar-Pokals<br />

sowie des Preisgeldes von 2000 Euro zu ermitteln.<br />

Das AVT-Team sPRINTEr belegte in einem<br />

spannenden Wettbewerb den dritten Platz und<br />

konnte sich ein Preisgeld von 500 Euro sichern.<br />

Für den Antrieb des ChemCars wurden Backpulver<br />

und Zitronensäure verwendet, da in diesem Jahr<br />

Elektromotoren beim Wettbewerb nicht zugelassen<br />

waren. Auch im nächsten Jahr wird ein Team der<br />

AVT ein Konzept einreichen, um anschließend am<br />

Wettbewerb in Aachen teilzunehmen.<br />

Aktuell arbeiten Studenten der <strong>Aachener</strong> Verfahrenstechnik<br />

am einem neuen ChemCar, das im September<br />

auf der ProcessNet-Jahrestagung 2010 in unserer<br />

Heimat Aachen ins Rennen geht. Wir wünschen<br />

dem Team viel Erfolg!


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 27<br />

Tabelle 1: Bachelor - Studienplan für den Studiengang Maschinenbau


28 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Tabelle 2: Bachelor - Berufsfeld Verfahrenstechnik innerhalb des Studienganges Maschinenbau


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 29<br />

5 Alphabetischer Fächerkatalog<br />

Abwasserableitung und Abwasserbehandlung I<br />

(V1/Ü1,WS) (Pinnekamp)<br />

• Einführung in die Gewässergüte- und Abwasserwirtschaft<br />

• Abwasserhydraulik, Freispiegel- und Druckabfluss<br />

in Rohren, Gerinnehydraulik<br />

• Regenwasserbehandlung und -entsorgung<br />

• Bauwerke der Ortsentwässerung<br />

• Bau- und Prüfverfahren<br />

• Betrieb und Unterhalt<br />

• Sanierung von Kanälen<br />

Abwasserableitung und Abwasserbehandlung II<br />

(V1/Ü1,SS) (Pinnekamp)<br />

• Abwasserarten und -beschaffenheit<br />

• Abwasserförderung durch Pumpen<br />

• Mechanische Abwasserreinigung (Rechen und<br />

Siebe, Sandfänge, Vorklärbecken)<br />

• Biologische Abwasserreinigung (Mikrobiologische<br />

Grundlagen, Kohlenstoffoxidation, Nitrifikation,<br />

Denitrifikation, Belebungsverfahren,<br />

Tropfkörperverfahren, Tauchkörperverfahren)<br />

• Weitergehende Abwasserreinigung<br />

• Emissionsschutz<br />

• Kläranlagenbetrieb<br />

Allgemeine Gebäudetechnik<br />

(V3/Ü1,WS) (Brunk, FB3)<br />

Im Teil Heizungstechnik werden unterschiedliche<br />

Heizungssysteme, deren Aufbau und Funktion sowie<br />

deren Bestandteile vorgestellt und ein Grundverständnis<br />

für gebäudetechnische Berechnungsverfahren<br />

vermittelt. Besonderes Augenmerk wird auf<br />

die Auslegung, die Wirtschaftlichkeit und Aspekte<br />

aus Planung und Betrieb der Anlagen gelegt. Auf<br />

die Bedeutung der Heizungsanlagen im Umfeld der<br />

Beziehungen zwischen Bauherr, Planer und ausführendem<br />

Unternehmen sowie baubetriebliche Aspekte<br />

wird ebenfalls eingegangen.<br />

Im Teil Raumluft werden unterschiedliche Systeme<br />

der Raumlufttechnik behandelt und Berechnungsverfahren<br />

des sommerlichen Wärmeschutzes erläutert.<br />

Auf der Basis möglicher Luftbehandlung in Anlagen<br />

der Raumlufttechnik (RLT) werden Systemlösungen<br />

vorgestellt. Weitere Inhalte sind die Luftführung<br />

in Räumen sowie die eingehende Auseinandersetzung<br />

mit den möglichen Bestandteilen einer RLT-<br />

Anlage. Den Abschluss bilden Auslegungs- und Berechnungshinweise<br />

sowie Erläuterungen zu Ausführungsbeispielen<br />

einiger Systemlösungen.<br />

Alternative Energietechniken<br />

(V2/Ü2,SS) (Allelein)<br />

Diese Vorlesung beinhaltet die physikalischen, technischen<br />

und ökonomischen Grundlagen der alternativen<br />

Energietechniken. Im Einzelnen werden hierbei<br />

folgende Themen behandelt:<br />

• Übersicht über die Energiewirtschaft<br />

• Bewertungsmethoden für Prozesse der Energietechnik<br />

(Bilanzgleichungen, Energie- und<br />

Mengenbilanzen, Wirkungsgrade, ökonomische<br />

Aspekte)<br />

• Besondere Verfahren in der Energietechnik<br />

(Kraft-Wärme-Kopplung, Fernwärme, geothermische<br />

Energie, rationelle Energienutzung)<br />

• Verfahren zur Umwandlung fossiler Brennstoffe<br />

(Kohleverbrennung, Kohlevergasung, Kohleverflüssigung)<br />

• Verfahren zur Nutzung der Solarenergie (Solares<br />

Energieangebot, Solarkollektoren, Solarfarmanlagen,<br />

Solartoweranlagen, Photovoltaische<br />

Kraftwerke)<br />

• Windenergienutzung (Windenergieangebot,<br />

Energienutzung, Bauarten und Daten von<br />

Windenergiekonvertern)<br />

• Wasserkraftwerke (Laufwasserkraftwerke,<br />

Pumpspeicherkraftwerke, Wellenenergie,<br />

Gezeitenenergie)<br />

• OTEC-Kraftwerke, Gletscherenergienutzung<br />

• Energie aus Biomasse (Potenziale, Konversionsprozesse,<br />

Stoffkreisläufe)<br />

• Dezentrale Energieversorgung<br />

• Bewertungsaspekte (Kostenfragen, ökologische<br />

Fragen, Ressourcenaspekte, Optimierungen)<br />

• (Wasserstoffwirtschaft, Brennstoffzellen)


30 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Dabei wird der Schwerpunkt insbesondere auf die<br />

regenerativen Energien gelegt. Eine Bewertung der<br />

Energiesysteme wird unter besonderer Berücksichtigung<br />

technischer, ökonomischer und ökologischer<br />

Aspekte vorgenommen<br />

Angewandte molekulare Katalyse<br />

(V2,WS) (Leitner)<br />

Inhalt: Gemeinsamkeiten und Unterschiede metallorganischer<br />

und enzymatischer Katalyse; Methoden<br />

der Katalysatorentwicklung (rational design, high<br />

throughput techniques, directed evolution); Implementierung<br />

molekularer Katalyse in unterschiedlichen<br />

Bereichen von Grundchemikalien zu Pharmazeutika;<br />

Industrielle asymmetrische Katalyse mit<br />

chemischen und biochemischen Methoden; Immobilisierung<br />

molekularer Katalysatoren; Ausgewählte<br />

Beispiele: z.B. Hydroformylierung, Carbonylierung,<br />

(asym.) Hydrierung, (asym.) Oxidation, Dimerisierung<br />

und Oligomerisierung von Olefinen, Olefinmetathese,<br />

C-C Verknüpfung, (dynamische) kinetische<br />

Racematspaltung, Methionin Synthese; aktuelle<br />

Trends, z.B. C-H Aktivierung, Kaskaden-<br />

Reaktionen, bio-metallorganische Hybridkatalysatoren.<br />

Lernziele: Molekulares und reaktionstechnisches<br />

Verständnis der wichtigsten technischen Anwendungen<br />

der molekularen Katalyse; Kenntnis über Potenzial<br />

und Limitierung moderner katalytischer Methoden<br />

im industriellen Einsatz; Fähigkeit zur Beurteilung<br />

unterschiedlicher Ansätze und Verfahrensalternativen.<br />

Angewandte molekulare Thermodynamik/<br />

Applied Molecular Thermodynamics<br />

(V2/Ü1,WS) (Leonhard)<br />

Angewandte Molekulare Thermodynamik ist ein interdisziplinäres<br />

Arbeitsfeld auf dem Gebiet fluider<br />

Systeme. Seine Anwendungen gründen sich auf<br />

die Methoden der klassischen Thermodynamik, seine<br />

eigentlichen Wurzeln liegen aber auf dem Gebiet<br />

der klassischen Mechanik, der Quantenchemie,<br />

der statistischen Physik und der Elektrodynamik.<br />

Auf dieser breiten Grundlage wird ein umfassendes<br />

Rahmenwerk zur Ableitung von Erkenntnissen<br />

über das Verhalten fluider Systeme formuliert.<br />

Viele industrielle Anwendungen sowie die Erklärung<br />

in der Natur beobachteter Phänomene basieren<br />

auf solchem Wissen, z.B. in der Raumfahrtindustrie<br />

oder anderen Hochtemperaturanwendungen,<br />

in der chemischen Technik und in der Umwelttechnik,<br />

in der Biotechnologie und vielen weiteren An-<br />

wendungen im Ingenieurwesen. Der Kurs fasst zu<br />

Beginn kurz die wesentlichen Ergebnisse der interdisziplinären<br />

Grundlagen zusammen und widmet<br />

sich dann den Anwendungen aus unterschiedlichen<br />

Gebieten von Naturwissenschaft und Technik. Darunter<br />

sind die Gastechnologie, einschließlich chemischer<br />

Hochtemperatur-Reaktionen, die Aufarbeitungstechnologie<br />

für einfache und komplexe flüssige<br />

Systeme, und eine Einführung in die Anwendung<br />

auf Elektrolyte und biotechnische Systeme.<br />

Die Veranstaltung wird in englischer Sprache gehalten.<br />

Angewandte numerische Optimierung<br />

(V2/Ü2,SS) (Marquardt)<br />

siehe Vorlesung: Optimierung in der Energie- und<br />

Verfahrenstechnik<br />

Angewandte Quantenchemie für Ingenieure<br />

(V2/Ü1,SS) (Leonhard)<br />

Es soll Verständnis für die Funktion der verschiedenen<br />

quantenchemischen Näherungsverfahren vermittelt<br />

werden, so dass die Hörer in der Lage<br />

sind, zu entscheiden, welche Methode für welche<br />

Anwendung geeignet ist. In den Übungen werden<br />

quantenmechanische Grundlagen und der Umgang<br />

mit quantenchemischer Software am Beispiel immer<br />

wieder kehrender Probleme und einiger spezieller<br />

Anwendungen erlernt (z.B. Geometrieoptimierung,<br />

Spektrenberechnung, Gasphasen-Enthalpien,<br />

-Entropien, -Wärmekapazitäten sowie Reaktions-<br />

Enthalpien und -Entropien; molekulare Eigenschaften<br />

wie Multipolmomente, Polarisierbarkeiten und<br />

Dispersionswechselwirkungen (zur Anwendung in<br />

Zustandsgleichungen und bei Interesse Berechnung<br />

von Realgaseffekten); COSMO-Rechnungen und<br />

COSMO-RS zur Bestimmung von Lösungseffekten.<br />

Anlagenweite Regelung<br />

(V2/Ü2,WS) (Mhamdi)<br />

siehe Vorlesung: Prozessführung in der Energie- und<br />

Verfahrenstechnik<br />

Ausgewählte Gebiete der mechanischen<br />

Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü2,WS) (Modigell)<br />

Aus der gesamten Bandbreite der mechanischen Verfahrenstechnik<br />

werden in Teamarbeit ausgewählte<br />

Fragestellungen bearbeitet. Nach einer kurzen Einführung,<br />

in der die Grundlagen des ausgewählten<br />

Themas erörtert werden, wird das Projekt in Teilaspekte<br />

gegliedert, die dann in Gruppen weitgehend<br />

selbständig bearbeitet werden. Neben der intensiven<br />

Beschäftigung mit einer fachlichen Frage sollen


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 31<br />

hierbei auch Arbeitstechniken, wie z.B. Literaturrecherche<br />

und Teamarbeit trainiert werden. Die erarbeiteten<br />

Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert<br />

und in Vorträgen präsentiert.<br />

Behandlung von hochbelasteten Abwässern und<br />

Hafenschlämmen<br />

(V2/Ü2,WS) (Melin)<br />

Ausgehend von einer Charakterisierung von Abwässern<br />

und deren Inhaltsstoffen und einer kurzen Darstellung<br />

des Wasserrechts werden die wichtigsten<br />

Verfahren zur Reinigung hochbelasteter Abwässer<br />

detailliert behandelt. Die Darstellung geht von den<br />

physikalisch-chemischen Grundlagen aus, erläutert<br />

die Auslegung von Apparaten und deren Anwendung.<br />

Ziel ist eine umfassende Darstellung der Verfahrenstechnik<br />

der Abwasserreinigung.<br />

Bioprozesskinetik<br />

(V2/Ü1,SS) (Büchs)<br />

Innerhalb der Vorlesung ’Bioprozesskinetik’ werden<br />

Fermentationen verschiedener Organismen vor<br />

allem hinsichtlich des Ablaufs ihrer kinetischen<br />

Prozesse -Wachstum und Produktbildung - diskutiert<br />

und modelliert. Dies umfasst, die Vorstellung<br />

der entsprechenden Kultivierungsprozesse für unterschiedliche<br />

Organismen, wie Bakterien, Hefen, Algen<br />

und Pilze, sowie die spezifischen Besonderheiten<br />

bei der Kultivierung der entsprechenden Spezies.<br />

Der Fokus dieser Lehrveranstaltung liegt dabei<br />

auf der Diskussion spezieller kinetischer Phänomene<br />

wie Inhibierungen und Limitierungen, ihrer biologischen<br />

Ursachen, sowie ihrer Auswirkungen auf die<br />

verschiedenen Kultivierungsstrategien wie Batch,<br />

Fed-Batch oder kontinuierliche Kultur. Es werden<br />

den Studierenden Möglichkeiten und Methoden aufgezeigt,<br />

diese biologischen Prozesse mit verschiedenen<br />

Einflussgrößen zu steuern und zu regeln. Die<br />

Lehrveranstaltung Bioprozesskinetik schließt dabei<br />

die mathematische Beschreibung der besprochenen<br />

Phänomene, sowie die Modellierung am Computer<br />

mit ein. Um den Praxisbezug des Lehrinhalts zu verdeutlichen,<br />

wird im Rahmen einer übung ein breites<br />

Spektrum an Anwendungsbeispielen vorgestellt und<br />

mit den Studierenden zusammen am Rechner modelliert<br />

und simuliert. Es kommt die Software ModelMaker<br />

zum Einsatz, welche aufgrund ihrer intuitiven<br />

Oberfläche auch für Einsteiger leicht und<br />

schnell zu erlernen ist.<br />

Bioreaktortechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Büchs)<br />

Diese bioverfahrenstechnische Vorlesung befasst<br />

sich mit den Eigenschaften von Bioreaktoren, die auf<br />

den speziellen Bedarf und die Empfindlichkeit biologischer<br />

Systeme abgestimmt sein müssen.<br />

Hier werden die charakteristischen Kenndaten und<br />

das häufig nichtideale Verhalten von Bioreaktoren<br />

erfasst.<br />

Entscheidende Parameter sind z.B. die Strömungsregime,<br />

der Leistungseintrag, die Durchmischung, die<br />

Sauerstoffzufuhr und Kohlendioxidabfuhr, die hydromechanische<br />

Belastung der kultivierten Mikroorganismen<br />

und die Wärmeabfuhr.<br />

Die Auswirkungen der Reaktoreigenschaften auf das<br />

Verhalten der kultivierten Mikroorganismen werden<br />

herausgearbeitet. Ein wichtiges Thema ist dabei<br />

die Maßstabübertragung von Bioprozessen aus sehr<br />

kleinen Laborreaktoren in großtechnische Produktionsanlagen.<br />

Die Vorlesung wird ergänzt durch Vor–<br />

/Selbstrechenübungen, in denen Bioreaktoren<br />

ausgelegt werden und das zu erwartende Verhalten<br />

der Biologie abgeschätzt wird.<br />

Bioreaktionstechnik<br />

(V2/Ü2,WS) (Büchs)<br />

Durch die Vorlesung ’Reaktionstechnik’ soll das<br />

Verständnis für grundlegende Phänomene der Reaktionskinetik<br />

vermittelt werden. Die Studierenden<br />

sollen den Einfluss kinetischer Größen verstehen,<br />

und lernen durch gezieltes Eingreifen die durch sie<br />

bestimmten Prozesse zu steuern und zu regeln. Dabei<br />

werden unterschiedliche chemische und biologische<br />

Prozesse beschrieben, angefangen auf der Ebene<br />

der thermodynamischen Elementarprozesse bis<br />

hin zu komplexen Reaktionen. Hierbei werden beispielsweise<br />

verschiedene katalytische Reaktionen,<br />

Stoff- und Wärmetransportphänomene, unterschiedliche<br />

Wachstumsmodelle für Mikroorganismen und<br />

die Bilanzierung biotechnologischer Prozesse detailliert<br />

diskutiert. Die Betrachtung von Kinetiken<br />

auf verschiedenen Größenskalen, schließt nicht nur<br />

die detaillierte mechanistische Analyse im biologischen<br />

und chemischen Kontext ein, sondern beinhaltet<br />

auch deren Modellierung und Simulation. Hierzu<br />

werden den Studierenden in praktischen Übungen<br />

der Umgang mit Simulationswerkzeugen, sowie<br />

das Arbeiten mit unstrukturierten, strukturierten<br />

und segregierten Modellen vermittelt. Verschiedene<br />

Optimierungsstrategien und Techniken werden ver-


32 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

mittelt, um den theoretisch diskutierten Einfluss der<br />

kinetischen Phänomene in der praktischen Anwendung<br />

zu untersuchen.<br />

Biotechnologie I: Grundlagen<br />

(V2/Ü0,WS) (Schwaneberg)<br />

Die Vorlesung soll den Studierenden das für die<br />

Biotechnologie unerlässliche Grundwissen und Verständnis<br />

für biologische, biochemische und technische<br />

Vorgänge vermitteln. Der biologisch orientierte<br />

Hörer soll das für die Biotechnologie unerlässliche<br />

Mindestmaß an verfahrenstechnischem Wissen<br />

bekommen, und umgekehrt soll der technisch orientierte<br />

Hörer die ebenso unverzichtbaren Grundkenntnisse<br />

der Biologie und der Biochemie erhalten. Die<br />

vermittelten biologisch-biochemischen und verfahrenstechnischen<br />

Grundkenntnisse sind für das Verständnis<br />

der Biotechnologie insgesamt unerlässlich;<br />

sie erleichtern auch die Mitverfolgung späterer Spezialvorlesungen,<br />

z.B. der Umweltbiologie. Eine Vorlesungskurzfassung<br />

(Skriptum) zur Biotechnologie I<br />

ist erhältlich. Nach einleitender Definition und Abgrenzung<br />

der Biotechnologie und kurzem Blick auf<br />

die geschichtliche Entwicklung werden die biologischen<br />

Ausgangsmaterialien, mit denen heute Biotechnologie<br />

betrieben wird, vorgestellt. Es folgt die<br />

Erörterung von Wachstum und Ernährung und wichtiger<br />

Stoffwechselwege, deren Verknüpfung und Regulation<br />

einschließlich einiger quantitativer Zusammenhänge,<br />

auf denen wichtige Verfahren der Biotechnologie<br />

basieren. Im Kapitel über fermentationstechnische<br />

Grundoperationen werden typische<br />

Probleme und Gesetzmäßigkeiten von Bioprozessen<br />

unter den Themen Oberflächenkultivierung, Sauerstoffversorgung,<br />

Rühren, Sterilisieren, kontinuierliche<br />

Prozessführung und Maßstabsvergrößerung abgehandelt.<br />

Bei den aufarbeitungstechnischen Grundoperationen<br />

werden zunächst die verschiedenen Methoden<br />

der Abtrennung von Organismenmasse und<br />

deren Aufschluss erörtert. Es folgen Ausführungen<br />

über die für die Biotechnologie wichtigen Extraktionsverfahren,<br />

Fällungsmethoden, Chromatographie,<br />

Membranverfahren, thermische Konzentrierung und<br />

Trocknung von Biomaterialien.<br />

Biotechnologie II: Stoffproduktionen und –<br />

umwandlungen<br />

(V2/Ü0,SS) (Schwaneberg)<br />

Biotechnologische Stoffproduktionen und<br />

–umwandlungen (Transformation) werden an<br />

ausgesuchten Beispielen erläutert. Hierzu zählt<br />

die biotechnologische Herstellung klassischer<br />

Fermentationsprodukte (Einzellerprotein, Backhefe,<br />

Ethanol, Zitronensäure, Aminosäuren), Pharmawirkstoffe<br />

(Penicilline und andere Antibiotika),<br />

Mutterkornalkaloide, Lebensmittel (Bier und andere<br />

Fermentationsprodukte), sowie biochemische<br />

Transformationen und Bioprozesse mit nativen und<br />

gentechnisch verändterten mikrobiellen, pflanzlichen<br />

und tierischen Zellen. Der vorherige Besuch<br />

der Vorlesung Biotechnologie I (Grundlagen) wird<br />

dringend empfohlen. Schriftliches Begleitmaterial<br />

ist am Lehrstuhl für Biotechnologie erhältlich.<br />

Biotechnologie IV: Umweltbiotechnologie<br />

(V2/Ü0,SS) (Schwaneberg)<br />

Nach einer kurzen Einführung und einer Definition<br />

der Umweltbiotechnologie wird ein Einblick in<br />

die unterschiedlichen im Umweltbereich angewendeten<br />

biotechnologischen Verfahren und Prozesse<br />

gegeben. Zu diesen zählen z.B. fermentative Produktionen<br />

unter Nutzung von Reststoffen aus anderen<br />

Industrien, biotechnologische Verfahren zur Gewinnung<br />

und Beseitigung von Schwermetallen, biologische<br />

Trinkwasseraufbereitung, biologische Abwasseraufbereitung<br />

durch aerobe und anaerobe Verfahren,<br />

biologische Bodensanierung sowie die biologische<br />

Abfall– und Abluftbehandlung. Der vorherige<br />

Besuch der Vorlesung Biotechnologie I (Grundlagen)<br />

wird dringend empfohlen. Schriftliches Begleitmaterial<br />

ist am Lehrstuhl für Biotechnologie erhältlich.<br />

Chemical Product Design - Produktentwicklung<br />

in der Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü2,SS) (Melin)<br />

Viele Verfahrenstechnik-Ingenieure stehen heute<br />

nicht mehr vor der Aufgabe, die Erzeugung von<br />

Massenchemikalien zu optimieren, sondern chemische<br />

Wertprodukte zu entwickeln oder zu verbessern.<br />

Dabei stellen sich weit vor der Prozessentwicklung<br />

vielfältige interdisziplinäre Fragestellungen bezüglich<br />

der gezielten Einstellung bestimmter Produkteigenschaften.<br />

In der Vorlesung werden anhand eines einfachen<br />

Schemas die verschiedenen Schritte einer Produktentwicklung<br />

vermittelt: Von der Festlegung der Anforderungen<br />

an das Produkt über die Ideenfindung<br />

und die Auswahl der besten Ideen bis zur Herstellung<br />

des Produkts.<br />

Anhand von zahlreichen Beispielen werden die Auswirkungen<br />

einzelner Entwicklungsschritte auf die<br />

Eigenschaften des Produkts erläutert und die vielfältigen<br />

Problemstellungen bei der Produktentwick-


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 33<br />

lung aufgezeigt. In einer begleitenden Projektübung<br />

in Kleingruppen wird das Erlernte praxisnah an konkreten<br />

Fallbeispielen angewendet.<br />

Chemie für Verfahrenstechniker<br />

(V3/Ü0,SS) (Hölderich und Liauw)<br />

Jeder industrielle chemische Prozess ist das Resultat<br />

des Zusammenspiels von chemischen Reaktionen<br />

mit physikalisch-chemischen und verfahrenstechnischen<br />

Aspekten. Das Ziel der Vorlesung ist es, ein<br />

Grundverständnis für dieses Zusammenspiel anhand<br />

ausgewählter und industriell bedeutender Reaktionen<br />

und Prozesse zu vermitteln. Typische Grundlagenkenntnisse<br />

eines Verfahrenstechnikers - wie z.B.<br />

Wärme- und Stofftransport - werden vorausgesetzt<br />

bzw. nur sehr kurz behandelt. Schwerpunkte sind<br />

die Nomenklatur chemischer Verbindungen, die Arten<br />

der chemischen Bindung, die Kinetik homogener<br />

und heterogener Reaktionen, die Grundlagen der<br />

Katalyse sowie eine kurze Betrachtung reaktionstechnischer<br />

Prinzipien. Die Auswahl der Reaktionen<br />

und Verfahren erfolgte nach zwei Kriterien:<br />

1. Wichtige Produkte der organischen und anorganischen<br />

industriellen Chemie sowie deren Eigenschaften<br />

und Herstellung werden im Rahmen<br />

der Vorlesung behandelt.<br />

2. Die Prozesse wurden so ausgewählt, daß eine<br />

Vielzahl an unterschiedlichen chemischen Verfahren<br />

im Hinblick auf folgende Aspekte behandelt<br />

werden:<br />

• unterschiedliche Produkte wie Benzin,<br />

Dieselöl, Synthesegas, Wasserstoff, Olefine,<br />

Aromaten, Alkohole, Polymere,<br />

Chlor, Natronlauge, Schwefelsäure, Ammoniak,<br />

Düngemittel<br />

• unterschiedliche Typen chemischer Reaktionen<br />

wie z. B. Gasphasenreaktionen,<br />

Gas/Feststoffreaktionen, homogen<br />

und heterogen katalysierte Reaktionen<br />

• verschiedene Reaktortypen wie z. B. Wirbelschicht,<br />

Festbett, Flugstrom etc.<br />

• unterschiedliche Prinzipien der Reaktionsführung<br />

wie z. B. adiabat, gekühlt,<br />

Kreislauf etc.<br />

Chemische Verfahrenstechnik (I)<br />

(V2/Ü1,SS) (Melin)<br />

Der Chemiereaktor stellt das Herz der Stoffumwandlungstechnik<br />

dar. Seine Auslegung und Optimierung<br />

erfordert interdisziplinäre Kenntnisse und Fertigkeiten,<br />

die oft auf andere verfahrenstechnische Apparate<br />

übertragbar sind. Zunächst wird ein systematischer<br />

Überblick über die Vielfalt der eingesetzten<br />

Reaktortypen gegeben. Im folgenden Grundlagenteil<br />

werden für die Vorlesung wichtige Zusammenhänge<br />

der physikalischen Chemie, Thermodynamik<br />

und Kinetik zusammengestellt. Es folgt die Behandlung<br />

idealisierter Reaktorsysteme, des Rührkesselreaktors,<br />

des idealen Strömungsrohrs und von Kaskaden<br />

idealer Reaktoren - zunächst unter Vernachlässigung<br />

der Wärmetönung. Danach wird als wesentliche<br />

Nichtidealität das Verweilzeitverhalten, seine<br />

Ermittlung, mathematische Formulierung und sein<br />

Einfluss auf Umsatzgrad, Selektivität und Leistung<br />

diskutiert. Im letzten Teil der Vorlesung wird die<br />

Wärmetönung in die Reaktorberechnung einbezogen.<br />

Lage und Stabilität der Betriebspunkte des kontinuierlich<br />

durchströmten Rührkesselreaktors werden<br />

als Funktion der Betriebsparameter untersucht.<br />

Schließlich wird auf die Optimierung von Reaktoren<br />

eingegangen. Schwerpunkt ist die Behandlung reversibler<br />

exothermer Reaktionen in isothermen und<br />

teiladiabaten Reaktorsystemen und von Grundprinzipien<br />

für die Behandlung von Parallel– und Folgereaktionen.<br />

Chemische Verfahrenstechnik II<br />

(V2/Ü2,WS) (Melin)<br />

Die zweite Vorlesung zur Chemischen Verfahrenstechnik<br />

(CVT II) befasst sich überwiegend mit<br />

mehrphasigen Reaktionssystemen und dem Zusammenspiel<br />

von Stofftransport und chemischer Reaktion.<br />

U.a. werden heterogen katalysierte Systeme<br />

und der wichtige Bereich der Beschleunigung des<br />

Gas/Flüssigkeits–Stofftransportes durch chemische<br />

Reaktion behandelt. Die Vorlesung wird durch zahlreiche<br />

Praxisbeispiele, durch Seminarvorträge der<br />

Teilnehmer und eine Rechnerübung ergänzt.<br />

Einführung in die Ökotoxikologie und<br />

Ökochemie<br />

(V2,WS) (Schäffer)<br />

Inhalt: Ökotoxikologie: Bioverfügbarkeit, Bioakkumulation,<br />

Effektend-punkte für Organismen,<br />

Populationen und Biozönosen, Ermittlung von<br />

Dosis- Wirkungsbeziehungen und Effektschwellen,<br />

Zusammen-wirken multipler Stressoren. Ökochemie:<br />

Eigenschaften, Funktion und Prozesse von<br />

Umweltmatrices (Boden, Pflanze, Wasser, Atmosphäre),<br />

Verhalten und Nachweis von organischen<br />

und anorganischen Spurenstoffen (Extraktionsme-


34 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

thoden, Spektroskopie, Chromatographie)<br />

Lernziele: Die Studierenden sollen Kenntnisse und<br />

Methoden erlernen, Umweltchemikalien in verschiedenen<br />

Matrizes und deren öko-toxische Effekte<br />

auf Organismen, Populationen und Ökosysteme zu<br />

analysieren und zu bewerten.<br />

Einführung in die Prozessleittechnik<br />

(V1/Ü1,WS) (Epple)<br />

Die Veranstaltung „Einführung in die Prozessleittechnik”<br />

stellt sich aus ausgewählten Vorlesungen<br />

der Veranstaltung „Prozessleittechnik II” zusammen.<br />

Die zu besuchenden Veranstaltungen werden<br />

zu Beginn der Vorlesungsreihe „Prozessleittechnik<br />

II” bekannt gegeben. Im Umfeld der Prozessleittechnik<br />

treffen unterschiedliche Informationswelten<br />

aufeinander, die aus verschiedenen Bereichen<br />

der Prozess– und Verfahrenstechnik stammen. Zur<br />

Strukturierung und Beschreibung solcher Systeme<br />

werden Herangehensweisen und Methoden aus der<br />

Informationstechnik genutzt. Im Vordergrund dieser<br />

Veranstaltung steht die informationstechnische<br />

Beschreibung aus Sicht der Prozessleittechnik, deren<br />

Aufgabe es ist, den bestimmungsgemäßen Betrieb<br />

von Anlagen und Prozessen sicherzustellen.<br />

Aus leittechnischer Sicht befinden sich dabei im<br />

Mittelpunkt des Interesses die Struktur der anlagentechnischen<br />

Welt (wie z.B. Bildung von Steuereinheiten<br />

für Anlagenressourcen), die Gliederung von<br />

Prozessabläufen (wie z.B. Batch-Steuerung, Rezeptverwaltung)<br />

und die gerätetechnische Welt (wie z.B.<br />

Planung von Instandhaltungsmaßnahmen).<br />

Einführung in die Verfahrenstechnik I,II<br />

(je V2/Ü1,WS/SS) (Modigell)<br />

(für Studienrichtung Energietechnik, Studiengang<br />

Abfallentsorgung und Aufbaustudium Umwelttechnik)<br />

Ziel der Vorlesung ist es, Nichtverfahrenstechnikern<br />

die Grundlagen der verfahrenstechnischen Arbeitsmethodik<br />

zu vermitteln. Nach einer kurzen Einführung<br />

in die Thematik Bilanzierung und Ähnlichkeitstheorie<br />

werden einige der wichtigen Grundoperationen<br />

der chemischen, mechanischen und thermischen<br />

Verfahrenstechnik vorgestellt.<br />

Eigenschaften von Gemischen und Grenzflächen<br />

(V2/Ü1,SS) (Pfennig)<br />

Grundlagen aller Modelle zur Beschreibung verfahrenstechnischer<br />

Prozesse sind Stoffdaten und theoretisch<br />

begründete oder empirische Ansätze zur Beschreibung<br />

der stofflichen Eigenschaften der auftretenden<br />

Systeme. Das für die sichere stoffliche Be-<br />

schreibung notwendige Grundwissen wird in dieser<br />

Vorlesung vermittelt. Dazu werden sowohl die theoretischen<br />

Hintergründe mit den bereits aus der Vorlesung<br />

’Thermodynamik der Gemische’ bekannten<br />

Gleichungen als auch neue Ansätze und Korrelationen<br />

vorgestellt. Daneben werden Modellkonzepte<br />

für die Berechnung häufig benötigter Stoffeigenschaften,<br />

wie z. B. der Viskosität und der Diffusionskoeffizienten<br />

erarbeitet. Die Diskussion der sich<br />

dabei ergebenden Stärken und Schwächen der verschiedenen<br />

Modelle soll die Zuhörer befähigen, bei<br />

zukünftig auftretenden Problemstellungen die besten<br />

verfügbaren Modelle auszuwählen und Ergebnisse<br />

auf Basis von verwendeten Modellen angemessen<br />

kritisch zu bewerten.<br />

Energiesystemtechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Bardow)<br />

Energiesystemtechnik ist die Wissenschaft vom<br />

Zusammenfügen energietechnischer Komponenten,<br />

wie Kraftwerke und Kessel, Wärmepumpen und<br />

Kältemaschinen, Wärmeübertrager und Speicher,<br />

zu Energiesystemen. Typische Energiesysteme sind<br />

Gebäude, industrielle Produktionsbetriebe, Siedlungsgebiete<br />

und Kommunen.<br />

Ihre Versorgung mit mechanischer Energie, Strom,<br />

Raum- bzw. Prozesswärme, Kälte und sonstigen<br />

energieanalogen Dienstleistungen wie Wasser,<br />

Druckluft u.a.m. kann durch unterschiedliche energietechnische<br />

Komponenten in unterschiedlichen<br />

Verschaltungen realisiert werden. Dabei ergeben<br />

sich eine Vielzahl technischer Lösungen, die nach<br />

den Kriterien Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Umweltfreundlichkeit zu bewerten und zu<br />

optimieren sind.<br />

Die Vorlesung Energiesystemtechnik vermittelt die<br />

Grundlagen zur Synthese von Energieerzeugungsanlagen<br />

und sonstigen energietechnischen Komponenten<br />

zu Gesamtsystemen sowie zu deren ökonomischer<br />

und ökologischer Bewertung. Sie ist für<br />

Studenten höherer Semester gedacht und setzt die<br />

Kenntnis der Inhalte der Vorlesung Energiewirtschaft<br />

voraus.<br />

Energiewandlungsmaschinen I<br />

(V2/Ü1,WS) (Bohn)<br />

In dieser Vorlesung werden die Grundlagen der Strömungsmechanik<br />

und der Thermodynamik auf die<br />

Turbomaschinen angewandt. Sie behandelt nach einer<br />

allgemeinen Einführung zunächst die Wirkungsweise<br />

von Schaufelgittern in Turbinen, Verdichtern<br />

und Pumpen. Die Gitter werden danach zu Stufen


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 35<br />

zusammengefasst und deren Zusammenwirken in<br />

ein– und mehrstufigen Turbomaschinen untersucht.<br />

Ferner werden unterschiedlich ausgeführte Maschinen<br />

und Anlagen betrachtet, und Kriterien für die<br />

Auswahl der geeigneten Ausführung bei einem gegebenen<br />

Problem entwickelt.<br />

Die Vorlesung behandelt sowohl die Charakteristiken,<br />

als auch die Betriebsbereichsgrenzen der Maschinen<br />

und Anlagen. Sie werden mit Hilfe der im<br />

Turbomaschinenbau üblichen Kennfelder und Diagramme<br />

verdeutlicht. Sie dienen auch zur Erläuterung<br />

der verschiedenen Regelungsstrategien für Verdichter,<br />

Pumpen und Turbinen. Schließlich werden<br />

die unterschiedlichen, auf die Turbomaschinen und<br />

ihre Komponenten einwirkenden Betriebseinflüsse<br />

beschrieben und Möglichkeiten zur Reduzierung ihres<br />

schädigenden Einflusses gesucht. Abschließend<br />

befasst sich dieser Vorlesungsteil mit den Auswirkungen<br />

von Energieumwandlungsanlagen auf die<br />

Umwelt.<br />

Energiewandlungstechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Bohn)<br />

Einführung in Energiewandlungssysteme: Energiequellen<br />

und Nutzenergie; Energiewandlungsverfahren<br />

Maschinen und Apparate: Funktionsprinzip und<br />

Bauarten; Klassifikation; Auswahl und Anwendung<br />

(Pumpen, Ventilatoren, Gebläse, Verdichter, Turbinen,<br />

Expander, Regel– und Schnellschlussorgane,<br />

Rohrleitungssysteme); Kennlinien; Betriebsbereiche<br />

und Betriebsverhalten<br />

Anwendung und Betrieb von Energiewandlungssystemen:<br />

Zusammenschalten der Maschinen und Apparate<br />

zu Energiewandlungssystemen; Zusammenwirken<br />

der Komponenten; Kennfelder; Regelung<br />

und Teillastbetrieb; transientes Verhalten; Energiebedarf<br />

Anlagenplanung: Prozessintegration an Beispielen;<br />

rechtliche Rahmenbedingungen; Genehmigungsfragen;<br />

Entscheidungskriterien; Kostenrechnung<br />

Umweltverträglichkeit: Rechtliche Grundlagen;<br />

Schadstoffe aus Energiewandlungsanlagen (Mechanismen<br />

der Entstehung, Möglichkeiten der<br />

Vermeidung bzw. Reduzierung); Geräuschentstehung<br />

und –minderung; Strahlungsemission (lokale<br />

und globale Auswirkungen)<br />

Energiewirtschaft<br />

(V2/Ü1,SS) (Müller, Allelein)<br />

Inhalt der Vorlesung ist eine umfassende Einführung<br />

in energiesystemtechnische und energiewirtschaftli-<br />

che Zusammenhänge. Insbesondere werden behandelt:<br />

Teil I:<br />

• Einführung in die globale und nationale Energiewirtschaft<br />

• Fossile Energieträger und fossil gefeuerte<br />

Kraftwerke<br />

• Nutzung von Kernenergie<br />

• Nutzung regenerativer Energiequellen<br />

• Energietransport und -speicherung<br />

Teil II:<br />

• Technische Energiedienstleistungen<br />

• Energiebedarf technischer Energiesysteme<br />

• Thermodynamische Bewertung von Energieumwandlungen<br />

• Thermodynamische Optimierung von Wärmeund<br />

Krafterzeugung<br />

• Wirtschaftliche Analyse von Energiesystemen<br />

Feuerungstechnik<br />

(V2/Ü2,WS) (Kneer)<br />

Diese Vorlesung vertieft die in der Veranstaltung<br />

„Technische Verbrennung” erläuterten Grundlagen<br />

der Verbrennung am Beispiel der Feuerungstechnik.<br />

Anwendungsgebiete sind die Heizungstechnik,<br />

die Verfahrenstechnik oder die Kraftwerkstechnik.<br />

Nach einer kurzen zusammenfassenden Wiederholung<br />

und teilweisen Erweiterung der Grundlagen<br />

der Verbrennung (Bilanzgleichungen, chemisches<br />

Gleichgewicht und Reaktionskinetik) sowie<br />

der Wärme- und Stoffübertragung werden diese Ansätze<br />

angewandt auf die stationäre Verbrennung der<br />

üblichen fossilen Brennstoffe Gas, Öl und Kohle in<br />

technischen Verbrennungssystemen. Angesprochen<br />

werden dabei zunächst die in der Industrie üblichen<br />

Auslegungsmethoden. Eine Erläuterung der in derartigen<br />

Verbrennungssystemen eingesetzten Mess–<br />

und Leittechnik ergänzt diesen Abschnitt. Im zweiten<br />

Teil erfolgt eine Einführung in die in den letzten<br />

Jahren in der Industrie zur Feuerungsauslegung immer<br />

häufiger eingesetzten numerischen Strömungsrechenverfahren.<br />

Dazu gehört die Einführung eines<br />

CFD-Finite-Volumen-Verfahrens, mit dem die dreidimensionalen<br />

Erhaltungsgleichungen für den Impuls,<br />

die Energie und die Spezies für turbulente, reagierende<br />

Strömungen gelöst und die Strömungs–,


36 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Temperatur– und Konzentrationsfelder, einschließlich<br />

der Wärmeübertragung im Brennernahbereich<br />

und im Feuerraum vorausgesagt werden können. Die<br />

Vorlesung wird durch Labor- und Rechnerübungen<br />

begleitet. Dazu gehören Messtechnikübungen an der<br />

Versuchsanlage des Lehrstuhls im ehemaligen Heizkraftwerk<br />

der RWTH Aachen und an Laboranlagen<br />

ebenso wie Blockveranstaltungen zur Einführung<br />

in die Strömungsrechenverfahren mit begleitenden<br />

Übungen anhand von Beispielen aus der Feuerungstechnik.<br />

Fortgeschrittene Polymersynthese<br />

(V2,WS) (Möller)<br />

Inhalt: Anionische Polymerisation, Ringöffnende<br />

Polymerisation, Copolymerisation, Oxazolinpolymerisation,<br />

Proteinanalytik, Metallocenkatalysierte<br />

Polymerisation. Lernziele: Die Studierenden sollen<br />

einen Einblick in moderne Syntheseverfahren für<br />

funktionelle Makromoleküle erhalten und die wichtigsten<br />

Methoden erlernen.<br />

Grundlagen der Aufbereitung fester Abfallstoffe<br />

und Recyclingtechnologien I,II<br />

(V4/Ü4,WS/SS) (Pretz)<br />

Im ersten Teil der Vorlesung (SS) werden die grundlegenden<br />

technischen Verfahren zur Aufbereitung<br />

von Sekundärrohstoffen vorgestellt. Es werden die<br />

Grundoperationen der Zerkleinerung, Klassierung<br />

und Sortierung eingeführt. Die zugehörige Übung<br />

(Blockveranstaltung) beinhaltet Aufbereitungsversuche<br />

mit Abfallstoffen, Vergleich von Verfahrenstechniken,<br />

Bewertung von Aufbereitungsschritten,<br />

Rohstoffanalyse und die Präsentation der Arbeitsergebnisse<br />

im Abschlusskolloquium.<br />

Im zweiten Teil der Vorlesung (WS) werden periphere<br />

Technologien zum Transport, zu Agglomeration<br />

und Abluftbehandlung eingeführt, technische Prozesse<br />

und Kalkulationsverfahren für Recyclingprozesse<br />

dargestellt. Im Rahmen der Übung finden Kleinexkursionen<br />

zu Recyclinganlagen sowie mündliche<br />

Präsentationen von Verfahren und deren abfallwirtschaftlicher<br />

Bedeutung durch die Studierenden statt.<br />

Grundoperationen in der Energietechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Müller)<br />

Inhalte<br />

• Energie: Vorräte, Verbrauch, Umwandlungsprozesse<br />

• Grundlagen der Verbrennung, Schadstoffbildung<br />

• Wärmepumpen, Kältemaschinen, Kombiprozesse<br />

• Wärmeübertrager, Verdampfer, Kondensatoren<br />

• Arbeitsmaschinen: Pumpen, Ventilatoren, Turbinen<br />

Grundlagen der Fluidtechnik<br />

(V2/Ü2,WS) (Murrenhoff)<br />

Die Vorlesung setzt sich aus den beiden Teilbereichen<br />

Hydraulik und Pneumatik zusammen. Im ersten<br />

Teilbereich - der Hydraulik - werden die Grundlagen<br />

der Hydrostatik und Hydrodynamik insoweit<br />

behandelt, dass Durchflussgleichungen, Strömungskräfte,<br />

Induktivitäten und Kapazitäten sowie das<br />

Übertragungsverhalten von Rohrleitungen berechnet<br />

werden können. Weil die Wahl des Druckübertragungsmediums<br />

mit zunehmender Sensibilisierung<br />

für umwelttechnische Fragestellungen eine immer<br />

größer werdende Rolle spielt, werden anschließend<br />

neben dem klassischen Mineralöl auch Aufbau<br />

und Eigenschaften biologisch abbaubarer und<br />

schwerentflammbarer Fluide behandelt. Die Komponenten<br />

für den Aufbau hydraulischer Schaltungen<br />

wie Ventile, Verdrängereinheiten, Filter, Dichtungen,<br />

Druckspeicher, Sensoren sowie das weitere<br />

Zubehör werden in ihrem Aufbau und ihrer Funktionsweise<br />

ausführlich vorgestellt. Hierzu werden<br />

typische am Markt gängige Geräte herangezogen.<br />

Ausgehend von der Systematik hydraulischer Antriebe,<br />

die eine Unterscheidung nach Widerstandsund<br />

Verdrängersteuerung auf der einen sowie Speisung<br />

mit eingeprägtem Druck oder eingeprägtem<br />

Volumenstrom auf der anderen Seite vornimmt, werden<br />

schließlich die wesentlichen Regelungen für hydraulische<br />

Geräte und Systeme vorgestellt. Im Teilbereich<br />

Pneumatik wird zunächst auf die theoretischen<br />

Grundlagen eingegangen, wobei hier insbesondere<br />

der erste Hauptsatz der Thermodynamik<br />

und die Zustandsgleichungen idealer Gase behandelt<br />

werden. Hierauf aufbauend werden die besonderen<br />

Eigenschaften des Druckmediums Luft erläutert.<br />

Anhand einiger Beispiele werden anschließend<br />

die einzelnen Komponenten, die zur Drucklufterzeugung<br />

und -aufbereitung bzw. zur Steuerung pneumatischer<br />

Antriebe notwendig sind, behandelt, bevor<br />

auf die Druckluftantriebe (Zylinder, Motoren) eingegangen<br />

wird. Der Teilbereich endet mit der Vorstellung<br />

der wesentlichen Schaltungsmöglichkeiten<br />

in der Pneumatik.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 37<br />

Grundlagen der Luftreinhaltung<br />

(Dipl: V2/Ü2; M.Sc., B.Sc.: V2/Ü1,WS) (Modigell)<br />

Die Vorlesung behandelt die Abscheideverfahren<br />

verschiedener Luftschadstoffe, die insbesondere bei<br />

der Verbrennung fossiler Einsatzstoffe in Kraftwerken<br />

sowie bei der thermischen Reststoffbehandlung<br />

entstehen. Dazu werden zunächst die physikalischen<br />

und chemischen Grundlagen erarbeitet, die für das<br />

Verständnis und die Auslegung der einzelnen Komponenten<br />

wie z.B. Staubabscheider, Nasswäscher,<br />

Adsorption etc. notwendig sind. In den Übungen<br />

werden dazu vereinfachte Auslegungsbeispiele gerechnet.<br />

Auf dieser Basis werden Gesamtkonzepte<br />

für Abgasreinigungsanlagen vorgestellt und am Beispiel<br />

existierender Anlagen diskutiert. Die Veranstaltung<br />

schließt eine Exkursion zu einem Kraftwerk<br />

oder einer Müllverbrennungsanlage ein.<br />

Grundlagen optischer Strömungsmessverfahren<br />

(V2/Ü2,WS) (N.N.)<br />

Grundlagen: Natur des Lichtes, elektromagnetisches<br />

Spektrum, Wechselwirkung zwischen Licht und Materie<br />

Geräte: Lichtquellen, Spektrographen, Detektoren,<br />

sonstige optische Elemente<br />

Schlieren-Verfahren: Prinzip, experimenteller Aufbau,<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Laser-Doppler-Anemometrie (LDA) und Phasen-<br />

Doppler-Anemometrie (PDA): Prinzip, experimenteller<br />

Aufbau, Signalverarbeitung und Auswertung,<br />

Anwendungsbeispiele.<br />

Particle-Imaging-Verfahren (PIV): Prinzip, experimenteller<br />

Aufbau, Anwendungsbeispiele<br />

Emissions– und Absorptionsspektroskopie: Prinzip,<br />

Pyrometrie zur Temperaturbestimmung, Infrarotabsorptionsspektroskopie,<br />

Emissionsspektroskopie im<br />

VIS und UV-Bereich<br />

Fluoreszensmesstechniken: Prinzip, LIF als spektrale<br />

Punktmesstechnik, planare laserinduzierte Fluoreszenz<br />

(PLIF)<br />

Raman-Spektroskopie: Prinzip, experimenteller<br />

Aufbau, Auswertung der Spektren bzgl. Temperatur<br />

und Konzentration, Anwendungsbeispiele<br />

Kohärente anti-Stoke’sche Ramanspektroskopie<br />

(CARS): Prinzip, experimenteller Aufbau,<br />

Auswertung der Spektren bzgl. Temperatur und<br />

Konzentration, Anwendungsbeispiele<br />

Grundlagen und Technik der Brennstoffzellen<br />

(V2/Ü2,WS) (Stolten, FB4)<br />

Behandelt werden die physikalischen und technischen<br />

Grundlagen, Aufbau der Zellen und Werk-<br />

stoffe, Verfahrenstechnik von Brennstoffzellensystemen,<br />

deren Anwendungen und Einbindung in die<br />

Energieversorgungsstrukturen sowie Kosten- und<br />

Markteinführungsaspekte.<br />

Grundoperationen der Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü1,WS) (Modigell)<br />

Verfahrenstechnische Prozesse, und seien sie noch<br />

so kompliziert, sind immer aus vielen einzelnen Apparaten<br />

zusammengesetzt, in denen jeweils sogenannte<br />

Grundoperationen durchgeführt werden. Eine<br />

Grundoperation ist zum Beispiel das ’Zerkleinern’<br />

von Reaktanden, wozu unter anderem das<br />

Brechen von Gesteinsbrocken, das Aufmahlen von<br />

groben Pulvern, das Schneiden fasriger Stoffe oder<br />

auch das Zerstäuben von Flüssigkeiten gehören.<br />

Weitere Grundoperationen sind beispielsweise ’Mischen’<br />

oder ’Auftrennen’von Gemischen. Je nach<br />

dem zu behandelndem Stoffsystem werden auch diese<br />

Grundoperationen wieder auf verschiedene Arten<br />

in unterschiedlichen Apparaten realisiert. In der Vorlesung<br />

werden wichtige Grundoperationen und die<br />

Apparate, in denen sie durchgeführt werden, vorgestellt<br />

und die Grundlagen zu deren Auslegung erarbeitet.<br />

Höhere Regelungstechnik<br />

(V2/Ü2,SS) (Abel)<br />

Die Vorlesung ist als eine Vertiefung nach der<br />

Pflichtveranstaltung Mess- und Regelungstechnik<br />

konzipiert. Aufbauend auf den in Mess- und Regelungstechnik<br />

vermittelten Grundlagen werden<br />

weiterführende Verfahren und regelungstechnische<br />

Werkzeuge behandelt, die die Grundlage zur Bearbeitung<br />

und Lösung vieler regelungstechnischer<br />

Probleme darstellen. Zielgruppe sind Studierende,<br />

die in Mess- und Regelungstechnik die interdisziplinäre<br />

und stark systematisierende Arbeitsweise der<br />

Regelungstechnik kennen gelernt haben und in ihrem<br />

weiteren Studium hier einen Schwerpunkt legen<br />

wollen. Es werden die folgenden Themen vertieft:<br />

• Betragsoptimum<br />

• Wurzelortskurvenverfahren<br />

• Regelkreise mit nichtlinearen Gliedern<br />

• Beschreibungsfunktion<br />

• Z-Transformation<br />

• Zeitdiskrete Regelungen und Steuerungen<br />

• Zustandsregelung<br />

• Zustandsbeobachtung


38 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

• Modellgestützte Prädiktive Regelung<br />

• Robuste Regelung<br />

• Flachheitsbasierte Vorsteuerung<br />

• Robuste Konzepte der Nichtlinearen Regelung<br />

- Sliding Control<br />

Industrielle Umwelttechnik<br />

(Dipl.: V2/Ü2; M.Sc., B.Sc.: V2/Ü1,WS) (Melin)<br />

Ausgehend von der Darstellung der industriellen<br />

Umweltbelastung wird auf die wichtigsten technischen<br />

Maßnahmen zu ihrer Reduzierung eingegangen.<br />

Die nachgeschalteten Umweltschutzverfahren,<br />

die eine Behandlung der emittierten Abluft-<br />

, Abwasser- und Abfallströme zum Ziel haben,<br />

werden anhand von zahlreichen Beispielen erläutert.<br />

Dann wird auf produktionsintegrierte Umweltschutzmaßnahmen<br />

eingegangen. Theorie und Praxis<br />

von Vermeidung, Recycling und Verwertung werden<br />

dargestellt. Im Rahmen einer Seminarveranstaltung<br />

wird darüber hinaus den Studierenden die Möglichkeit<br />

gegeben vor einem Hörerkreis unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen (Verfahrenstechnik, Entsorgungsingenieurwesen<br />

und allgemeiner Maschinenbau)<br />

Vorträge aus dem Bereich des allgemeinen<br />

Umweltschutzes zu halten. Neben der selbständigen<br />

Bearbeitung der Vortragsthemen aus den Fachgebieten<br />

der Verfahrenstechnik, Siedlungswasserwirtschaft<br />

und Abfallwirtschaft ist der interdisziplinäre<br />

Charakter vor allem durch die gemeinsame und<br />

fachübergreifende Diskussion im Anschluss an die<br />

Vorträge gegeben.<br />

In situ-Spektroskopie zur Prozessführung<br />

(V2Ü1,SS) (Liauw)<br />

Inhalt: Grundlagen der Spektroskopie-Arten UV,<br />

Vis, MIR, NIR, ATRMIR, Raman, NMR; ex-situ/in<br />

situ/operando; Vorstellung verfügbarer Geräte; Beispiele<br />

aus der Produktion; Probleme und Lösungsansätze;<br />

regelungstechnische Grundlagen. Lernziele:<br />

Die Studierenden können bei Fragestellungen aus<br />

der chemischen Produktion fundierte Vorschläge zur<br />

Implementierung spektroskopischer Methoden machen.<br />

Interdisziplinäres Praktikum<br />

Biotechnologie/Bioverfahrenstechnik<br />

(V0/PÜ3,WS) (Büchs, Schwaneberg, Spieß, Reiss)<br />

Dieses Praktikum wurde zusammen mit dem Lehrstuhl<br />

für Biotechnologie (Fakultät 1), Prof. Hartmeier<br />

konzipiert. In gemischten Gruppen, die aus<br />

Maschinenbau- und Biologiestudierenden zusammengesetzt<br />

sind, werden selbständig praktische<br />

Versuche an Fermentations– und Aufarbeitungsanlagen<br />

durchgeführt. Die Biologiestudenten werden<br />

vorrangig die mikrobiologischen, analytischen<br />

und steriltechnischen Arbeitselemente übernehmen,<br />

während die Maschinenbaustudenten hauptsächlich<br />

die technischen Aufgaben (rechnergestützte online-<br />

Datenerfassung, Prozessbilanzierung, Abschätzung<br />

von Stoffübergängen usw.) ausführen. Die Praktikumsversuche<br />

werden gemeinsam ausgewertet.<br />

Beim Abschlusskolloquium sollen die biologischen<br />

Aspekte von den Maschinenbauern und die technischen<br />

Aspekte von den Biologen vorgetragen werden.<br />

Auf diese Weise soll der interdisziplinäre Austausch<br />

über Fachgebietsgrenzen hinweg gefördert<br />

werden. Die Maschinenbaustudenten haben außerdem<br />

die Möglichkeit zusammen mit den Biologen<br />

zusätzlich am zweiten Teil des Praktikums teilzunehmen.<br />

Katalyse in der Technik<br />

(V2/Ü0,WS) (Liauw)<br />

Die Vorlesung gliedert sich hälftig in die „homogene<br />

Katalyse” und die „heterogene Katalyse”. Zunächst<br />

werden die Grundlagen der homogenen bzw. heterogenen<br />

Katalyse behandelt: Ausgehend von den Reaktionsmechanismen<br />

werden die Katalysatortypen,<br />

deren Herstellung und Charakterisierung behandelt.<br />

Dabei werden auch Fragen der Deaktivierung und<br />

der Regeneration von Katalysatoren behandelt. Eine<br />

Übersicht über die Verwendung von Katalysatoren<br />

in der Erdölraffination, in der Synthese von Chemikalien<br />

und im Umweltschutz schließen das Kapitel<br />

„Grundlagen” ab. Anhand ausgewählter Beispiele<br />

wird dann ausführlich sowohl für die homogene<br />

als auch für die heterogene Katalyse der Weg von<br />

der Katalysatorentwicklung im Labor bis zum technischen<br />

Prozess aufgezeigt. Aspekte, die dabei betrachtet<br />

werden, sind z.B. experimentelle Methoden<br />

zu Katalysatorauswahl und zur Bestimmung kinetischer<br />

Konstanten, Reaktortypen katalytischer Prozesse,<br />

Grundlagen der Modellierung katalytischer<br />

Reaktionssysteme und wirtschaftlicher Aspekte.<br />

Die Vorlesung wird abgerundet durch eine (kurze)<br />

Behandlung der Biokatalyse und die Darstellung<br />

neuer Konzepte und Entwicklungen auf den Gebieten<br />

der homogenen und der heterogenen Katalyse.<br />

Katalyse in der Technik<br />

(V2/Ü0,SS) (Hölderich)<br />

Die Vorlesung befasst sich zunächst mit den Grundlagen<br />

der Katalyse: Aufbauend auf der allgemeinen<br />

Diskussion von am Katalysator auftretenden


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 39<br />

Phänomenen wie Ad– und Chemisorption, der modellhaften<br />

Beschreibung der damit verbundenen Geschwindigkeiten,<br />

der Transportphänomene (Diffusionstypen)<br />

und abschließend der Kombination dieser<br />

Vorgänge beim Ablauf einer katalytischen Reaktion<br />

wird der Hörer in die Katalyse eingeführt. Anhand<br />

gängiger heterogener Feststoffkatalysatoren werden<br />

anschließend die Synthese, die Modifizierung, die<br />

Herstellung von Formkörpern und die Methoden zur<br />

Katalysatorcharakterisierung vorgestellt. Hieran angeschlossen<br />

wird mit Hilfe ausgewählter Beispiele<br />

der industrielle Einsatz dieser Katalysatoren in Gas–<br />

und Flüssigphasenreaktionen beschrieben und die<br />

Bedeutung einer gemeinsamen Katalysator- und Reaktorentwicklung<br />

diskutiert. Abschließend werden<br />

die Methoden zur Katalysatorauswahl, Bestimmung<br />

kinetischer Konstanten, der mathematischen Abbildung<br />

von katalytischen Systemen und weitergehenden<br />

Phänomenen wie z.B. Desaktivierung oder Inkubationszeiten<br />

besprochen. Die Vorlesung schließt<br />

mit der Betrachtung des Einsatzes von Katalysatoren<br />

für umweltfreundliche Synthesen von bedeutenden<br />

Zwischenprodukten und Feinchemikalien, dem<br />

Einsatz in Alltagsanwendungen wie Kraftfahrzeugen<br />

und End of Pipe Industrieabgasreinigungen sowie<br />

einer Einführung in die homogene und enzymatische<br />

Katalyse. Dem Gesichtspunkt Umweltschutz<br />

mit Hilfe der Katalyse wird besondere Bedeutung<br />

zugemessen.<br />

Kinetik des Stofftransportes<br />

(V2/Ü1,SS) (Pfennig)<br />

Der Stofftransport ist entscheidend für viele chemische,<br />

verfahrenstechnische und biologische Prozesse.<br />

Bei vielen Anwendungen kommt hinzu, dass sich<br />

der Stofftransport aus diffusiven und konvektiven<br />

Anteilen ergibt. Dieses Wechselspiel wird zudem<br />

durch die Geometrie des Stoffaustauschproblems (z.<br />

B. Tropfen, Blase, Film) mitbestimmt. Ziel der Vorlesung<br />

ist es daher, die praktisch relevanten Vorraussetzungen<br />

zu vermitteln, die insbesondere für<br />

die Entwicklung und den Einsatz moderner Verfahrensmodelle<br />

benötigt werden. Themen sind entsprechend<br />

die Diffusion in Zwei- und Mehrstoffsystemen,<br />

die Überlagerung mit konvektivem Transport<br />

unter verschiedenen geometrischen Randbedingungen<br />

und insbesondere das dynamische Geschehen an<br />

Phasengrenzen. Mit dieser Vorlesung soll die Basis<br />

für das Verständnis einfacher und komplexer Stofftransportprozesse<br />

gelegt werden, wie es heute vielfach<br />

benötigt wird.<br />

Kolloidchemie<br />

(V2/Ü0,SS) (Richtering)<br />

Inhalt: Einteilung kolloidaler Systeme, Theorien zur<br />

Stabilität von Dispersionen und Emulsionen: DL-<br />

VO Theorie, sterische Stabilisierung, Depletion-<br />

Wechselwirkung, Assoziationskolloide, Phasendiagramme,<br />

Stabilität und Flockung kolloidaler Dispersionen.<br />

Lernziele: Die Studierenden sollen vertraut werden<br />

mit modernen Vorstellungen über die Stabilität<br />

von Dispersionen, Emulsionen und Polymerlösungen.<br />

Sie sollen den Einfluss chemischer Größen<br />

(pH-Wert, Salzgehalt, Zusatz organischer Stoffe)<br />

und physikalischer Größen (Konzentration, Temperatur,<br />

Teilchenform) auf die Stabilität kolloidaler<br />

Systeme verstehen lernen und in die Lage versetzt<br />

werden, kolloidchemische Messungen zu interpretieren.<br />

Kosten und Wirtschaftlichkeit von Bioprozessen<br />

(V1/Ü1,WS) (Büchs)<br />

Im Rahmen dieser Vorlesung werden verschiedene<br />

Aspekte zur ökonomischen Beurteilung von Bioprozessen<br />

vorgestellt, mit dem Ziel, eine Optimierung<br />

ungeeigneter Prozessparameter zu vermeiden.<br />

Es werden typische Anlagenkonfigurationen für biotechnische/biotechnologische<br />

Produkte vorgestellt<br />

und für unbekannte Prozesse geeignete Anlagenkonfigurationen<br />

vorgeschlagen. Inhalte und Aussagekraft<br />

von Prozess- und Kostenmodellen werden<br />

differenziert sowie grundlegende Begriffe aus der<br />

Kosten- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vermittelt<br />

und auf bestehende Prozesse angewandt. Aufgezeigte<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen werden angemessen<br />

interpretiert und Folgerungen für den Bioprozess<br />

abgeleitet. Ferner werden Vorgehensweisen<br />

für die ökonomische Optimierung von Bioprozessen<br />

vorgestellt. Für den anwendungsbezogenen Teil<br />

der Vorlesung / Übung wird die Software SuperPro<br />

Designer verwendet, welche mittlerweile als industrieller<br />

Standard für die ökonomische Beurteilung<br />

von Bioprozessen gilt. Hierbei werden manuelle und<br />

computergestützte Kostenrechnungsmethoden angewendet<br />

und deren Vorhersagenstärke beurteilt. Typische<br />

Projektfragestellungen werden sowohl auf wirtschaftliche<br />

als auch auf Prozessfragestellungen hin<br />

analysiert und adäquat in eine Software übertragen.<br />

Kraftwerksprozesse<br />

(V2/Ü1,WS) (Bohn)<br />

Im Mittelpunkt der Vorlesung steht die Optimierung<br />

vorhandener und neuer Prozesse zur Erzeu-


40 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

gung von mechanischer, thermischer und elektrischer<br />

Energie bei Einsatz unterschiedlicher Primärenergieträger.<br />

Themenschwerpunkte sind kombinierte<br />

Kraft– und Kraft-Wärme-Verbund-Anlagen,<br />

Kohlevergasung und Wirbelschichtfeuerungen sowie<br />

Teillast– und Störfallverhalten von Prozessen.<br />

Des Weiteren werden in der Vorlesung Verfahren<br />

zur Simulation moderner Kraftwerksprozesse vorgestellt<br />

und anhand ausgewählter Beispiele angewendet.<br />

Mathematische Strömungslehre I<br />

(V2/Ü1,WS) (Schröder)<br />

• Grundlagen zur Lösung partieller Differentialgleichungen<br />

• Formulierung, Anfangs- und Randbedingungen<br />

und Klassifizierung partieller Differentialgleichungen<br />

• Herleitung von Differenzenausdrücken<br />

• Konsistenz, Stabilität und Konvergenz von<br />

Finiten-Differenzen-Verfahren<br />

• Iterative Lösungsverfahren für elliptische Differentialgleichungen<br />

Material- und Stoffkunde<br />

(V2/Ü2,WS) (Modigell)<br />

Die Vorlesung Material-und Stoffkunde bietet in<br />

kompakter Form die Grundzüge von Physik und<br />

Chemie. Der Einstieg durch einfache physikalische<br />

Modelle und die Einführung wichtiger Grundbegriffe<br />

ermöglicht ein tiefergehendes Verständnis, das für<br />

eine Modellbildung unerlässlich ist. Die verschiedenen<br />

Zustandsformen der Materie werden phänomenologisch<br />

beschrieben und gängige Ordnungsschemata<br />

eingeführt. Mechanische und thermische Eigenschaften<br />

werden diskutiert und Grundzüge des<br />

Stofftransportes erklärt. Auch Grenzflächenphänomene<br />

werden besprochen. Der letzte Teil der Vorlesung<br />

beschäftigt sich mit Grundlagen der elektrischen<br />

und optischen Eigenschaften von Materie, sowie<br />

einer Einführung in Chemische Reaktionen.<br />

Mechanische Verfahrenstechnik (I)<br />

(V2/Ü1,SS) (Modigell)<br />

In dieser Vorlesung werden die Grundoperationen<br />

der mechanischen Verfahrenstechnik behandelt.<br />

Schwerpunktmäßig wird die Partikel- und Separationstechnologie<br />

vorgestellt, wobei Systeme mit zumindest<br />

einer festen Phase im Vordergrund stehen.<br />

Schwerpunkte der Vorlesung sind:<br />

• Methoden und Maschinen der Zerkleinerung<br />

• Messung und Darstellung von Kornverteilungen<br />

• Siebung: Methoden, Maschinen, Fraktionsabscheidekurven<br />

• Bewegung von Feststoffpartikeln in Fluiden<br />

• Berechnung von Zentrifugen<br />

• Auslegungsgleichungen für Zyklone<br />

• Strömungen durch Schüttungen<br />

• Berechnungs- und Betriebsgrundlagen für Filterapparate<br />

und Filtermittel<br />

Mechanische Verfahrenstechnik II<br />

(V2/Ü2,WS) (Modigell)<br />

Die Grundlage der Verfahrenstechnik bildet die Idee,<br />

Produktionsprozesse aus einer überschaubaren Anzahl<br />

von Grundoperationen zusammenzusetzen. Bei<br />

allen Grundoperationen ist die Verwendung von<br />

Bilanzgleichungen zur theoretischen Erfassung der<br />

physikalischen Vorgänge von großer Bedeutung. Eine<br />

weitere wichtige Grundlage ist die Dimensionsanalyse<br />

(Ähnlichkeitstheorie). Im einzelnen werden<br />

in der Vorlesung folgende Themen behandelt:<br />

• Erhaltungssätze: Bilanzgleichungen in allgemeiner<br />

Form, Erhaltungssätze für Gesamtmasse,<br />

Masse einer Stoffart, Impuls und Energie in<br />

differentieller Form, Transportansätze für Stoff,<br />

Impuls und Energie, Erhaltungssätze in integrierter<br />

Form<br />

• Dimensionsanalyse und Modelltheorie: Grundlagen,<br />

Anwendungen in den Bereichen Mischen<br />

und Rühren sowie bei der Erfassung veränderlicher<br />

Stoffdaten<br />

• Anwendungsbedingte Modifikationen der Bilanzgleichungen:<br />

Störungsrechnung, Unstetigkeitsflächen<br />

(Phasengrenzen), Turbulente Strömung<br />

Medizinische Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Yüce)<br />

Die Vorlesung medizinische Verfahrenstechnik behandelt<br />

die interdisziplinären Themenschwerpunkte<br />

aus der Verfahrenstechnik und der Medizintechnik,<br />

wobei auch einige ausgewählte, verfahrenstechnisch<br />

interessante Inhalte aus dem Pharmabereich<br />

behandelt werden. Nach der Einführung in die Vorlesungsinhalte<br />

werden zunächst die Fließeigenschaften<br />

(Rheologie) und die mechanische Stabilität des


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 41<br />

Bluts als Grundlage für die Berechnung und Auslegung<br />

von Geräten, in denen das Blut mechanisch beansprucht<br />

wird, z. B. in Blutpumpen, erläutert. Einen<br />

weiteren wichtigen Themenschwerpunkt stellen die<br />

Stofftrennverfahren dar. Verfahren zur Blutseparation<br />

und der Einsatz von Membranverfahren entweder<br />

als künstlicher Ersatz für menschliche Organe (z.B.<br />

Niere, Lunge) oder als Peripherie von solchen Geräten<br />

werden behandelt. Außerdem wird auf die Werkstoffe<br />

für die medizinische Verfahrenstechnik eingegangen.<br />

Zum Schluss werden die Techniken zur Sterilisation<br />

in der Medizin und Pharmaindustrie vorgestellt.<br />

Mehrphasenströmung<br />

(V2/Ü2,WS) (Modigell)<br />

In nahezu jedem verfahrenstechnischen Prozess liegen<br />

komplexe, mehrphasige Strömungen vor, für deren<br />

Berechnung vereinfachende Annahmen getroffen<br />

werden müssen. Die Vorlesung vermittelt zunächst<br />

die Grundlagen zur Beschreibung der Bewegung<br />

einzelner Partikel und Tropfen und geht dann<br />

über zu Systemen mit hohen Konzentrationen der dispersen<br />

Phase und zur numerischen Modellierung<br />

mehrphasiger Strömungen. Auf der Basis dieses<br />

theoretischen Hintergrunds werden viele konkrete<br />

Prozessbeispiele vorgestellt. Die Palette der Anwendungsfälle<br />

reicht von Elektro-Staubabscheidern über<br />

Wirbelschichtapparate und pneumatischen Transport<br />

mit hohen Partikelbeladungen bis hin zu Gas-<br />

Flüssig-Strömungen, wie sie in Blasensäulen oder<br />

Rieselfilmapparaten vorliegen. Abschließend werden<br />

auch Möglichkeiten der Berechnung von mehrphasigen<br />

Sonderfällen wie Bioreaktoren oder dem<br />

LD-Konverter in der Stahlerzeugung besprochen, bis<br />

hin zu Gas-Flüssig-Strömungen, wie sie in Blasensäulen<br />

oder Rieselfilmapparaten vorliegen.<br />

Membranverfahren<br />

(V2/Ü2,WS) (Melin)<br />

Mit der Entwicklung leistungsfähiger und beständiger<br />

Membranen auf der Basis von Polymeren haben<br />

die Membranverfahren in den letzten 10 Jahren als<br />

energetisch und wirtschaftlich interessante Grundoperation<br />

Eingang in die Verfahrenstechnik gefunden.<br />

Insbesondere in der Lebensmitteltechnik, der<br />

Bioverfahrenstechnik und der Aufarbeitung industrieller<br />

Abwässer sind die Membranverfahren eine<br />

vielversprechende Alternative zu den konventionellen<br />

Trennverfahren, z.B. der Eindampfung.<br />

Die Vorlesung behandelt die Grundlagen des Stofftransportes<br />

in Membranen und an der Membrano-<br />

berfläche für die Verfahren Umkehrosmose, Gaspermeation,<br />

Pervaporation, Elektrodialyse und Ultrafiltration.<br />

Darauf aufbauend werden Moduldesign,<br />

Moduloptimierung sowie Modulschaltungen<br />

besprochen. Einige erfolgreiche Anwendungen werden<br />

diskutiert.<br />

(Mess– und) Regelungstechnik<br />

(V3/Ü2,WS) (Abel)<br />

Mess- und Regelungstechnik ist als Einführung in<br />

die Grundlagen der Mess- und Regelungstechnik<br />

Pflichtfach für alle Studierenden des Maschinenbaus.<br />

Es werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt,<br />

die den angehenden Diplomingenieur in die<br />

Lage versetzen, die in seinem Fachgebiet vorkommenden<br />

Aufgaben der Signalverarbeitung, Steuerung<br />

und Regelung sowie der Beschreibung und<br />

Analyse dynamischer Systeme systematisch zu bearbeiten<br />

und praktisch nutzbaren Lösungen zuzuführen.<br />

Im Einzelnen sind die Lehrinhalte:<br />

• Ziele der Steuerung und Regelung: Beispiele<br />

einfacher Regelungen, Grundbegriffe, Bezeichnungen,<br />

Wirkungsplan<br />

• Statisches Verhalten von Übertragungsgliedern<br />

(Regelstrecken, Mess- und Stelleinrichtungen)<br />

und Regelkreisen: Kennlinienfelder, Linearisierung<br />

nichtlinearer Zusammenhänge, Regelfaktor<br />

• Dynamisches Verhalten von Übertragungsgliedern:<br />

Modelle, Differentialgleichungen<br />

für das Übertragungsverhalten, Laplace-<br />

Transformation, Übertragungsfunktion,<br />

Frequenzgang, Ortskurven, Bode-Diagramm<br />

• Stabilität dynamischer Systeme, insbesondere<br />

von Regelkreisen: Reglereinstellung, Einstellregeln,<br />

Gütemaße, algebraische und geometrische<br />

Stabilitätskriterien<br />

• Gerätetechnik: Verstärker mit Rückkopplung,<br />

hydraulische und elektronische Regler, Messprinzipien,<br />

Messgeräte und Stelleinrichtungen<br />

• Lineare Abtastregelungen: Beschreibung zeitdiskreter<br />

Übertragungssysteme, quasikontinuierliche<br />

Abtastregelung<br />

• Regelungssysteme mit nichtlinearen Übertragungsgliedern:<br />

Folgeregelungen, Regelungen<br />

mit schaltenden Reglern


42 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

• Vermaschte Regelkreise: Vorregelung, Aufschalten<br />

von Stör-, Hilfsstell- und Hilfsregelgrößen,<br />

Kaskadenregelung, Vorsteuerung, Führungsgrößenfilter<br />

• Mehrgrößenregelungen: Kopplungen und Entkopplung<br />

von Regelkreisen<br />

Messtechnik und Analytik für Prozesse und<br />

Materialien<br />

(V0/S2,WS) (AVT-Professoren)<br />

Inhalte werden noch erarbeitet.<br />

Modellbildung und Analyse<br />

verfahrenstechnischer Prozesse<br />

(V2/Ü1,WS) (Marquardt)<br />

In zunehmendem Maße werden Entscheidungen in<br />

der Verfahrenstechnik auf Basis von Simulation und<br />

Optimierung getroffen. Mathematische Modelle bilden<br />

die Grundlage solcher Berechnungen. Deshalb<br />

wird in dieser Vorlesung des Pflichtteils die systematische<br />

Modellierung von verfahrenstechnischen<br />

Prozessen behandelt. Im Zentrum der Modelle stehen<br />

in der Verfahrenstechnik die Bilanzgleichungen<br />

von Masse, Energie und Impuls. In der Vorlesung<br />

erfolgt eine systematische Herleitung und es wird<br />

gezeigt, wie sich spezielle Modelle für die vielfältigen<br />

Prozesse der Verfahrenstechnik aus der allgemeinen<br />

Gleichungsstruktur ableiten lassen. Zur Unterstützung<br />

des Modellierungsprozesses bei komplexen<br />

Prozessen wird dann eine auf der Systemtheorie<br />

beruhende Vorgehensweise zur Modellentwicklung<br />

vorgestellt. Dazu gehört die Darstellung von Methoden<br />

zur Strukturierung verfahrenstechnischer Systeme<br />

und der anschließenden Ableitung der bilanzgleichungsbasierten<br />

Beschreibung der in ihnen ablaufenden<br />

physikalisch-chemischen Phänomene sowie<br />

der wesentlichen Modellierungsschritte. In einer<br />

abschließenden Analyse der so erstellten stationären<br />

und dynamischen Modelle wird deren prinzipielle<br />

Lösbarkeit überprüft und damit die Voraussetzung<br />

für die Implementierung auf dem Rechner geschaffen.<br />

Die Vorlesung umfasst damit den gesamten<br />

Bogen der Modellbildung. Das Vorgehen wird<br />

an ausgewählten Beispielen aus der Reaktions- und<br />

Stofftrenntechnik illustriert.<br />

Modellierung der Stoffeigenschaften von<br />

Gemischen<br />

(V2/Ü1,WS) (Pfennig)<br />

Grundlagen aller Modelle zur Beschreibung verfahrenstechnischer<br />

Prozesse sind Stoffdaten und theoretisch<br />

begründete oder empirische Ansätze zur Be-<br />

schreibung der stofflichen Eigenschaften der auftretenden<br />

Systeme. Das für die sichere stoffliche Beschreibung<br />

notwendige Grundwissen wird in dieser<br />

Vorlesung vermittelt. Dazu werden sowohl die theoretischen<br />

Hintergründe mit den bereits aus der Vorlesung<br />

’Thermodynamik der Gemische’ bekannten<br />

Gleichungen als auch neue Ansätze und Korrelationen<br />

vorgestellt. Daneben werden Modellkonzepte<br />

für die Berechnung häufig benötigter Stoffeigenschaften,<br />

wie z. B. der Viskosität und der Diffusionskoeffizienten<br />

erarbeitet. Die Diskussion der sich<br />

dabei ergebenden Stärken und Schwächen der verschiedenen<br />

Modelle soll die Zuhörer befähigen, bei<br />

zukünftig auftretenden Problemstellungen die besten<br />

verfügbaren Modelle auszuwählen und Ergebnisse<br />

auf Basis von verwendeten Modellen angemessen<br />

kritisch zu bewerten.<br />

Modellierung technischer Systeme<br />

(V2/Ü1,SS) (Marquardt)<br />

In zunehmendem Maße werden Entscheidungen in<br />

der Verfahrenstechnik auf Basis von Simulation und<br />

Optimierung getroffen. Mathematische Modelle bilden<br />

die Grundlage solcher Berechnungen. Deshalb<br />

wird in dieser Vorlesung des Pflichtteils die systematische<br />

Modellierung von verfahrenstechnischen<br />

Prozessen behandelt. Im Zentrum der Modelle stehen<br />

in der Verfahrenstechnik die Bilanzgleichungen<br />

von Masse, Energie und Impuls. In der Vorlesung<br />

erfolgt eine systematische Herleitung und es wird<br />

gezeigt, wie sich spezielle Modelle für die vielfältigen<br />

Prozesse der Verfahrenstechnik aus der allgemeinen<br />

Gleichungsstruktur ableiten lassen. Zur Unterstützung<br />

des Modellierungsprozesses bei komplexen<br />

Prozessen wird dann eine auf der Systemtheorie<br />

beruhende Vorgehensweise zur Modellentwicklung<br />

vorgestellt. Dazu gehört die Darstellung von Methoden<br />

zur Strukturierung verfahrenstechnischer Systeme<br />

und der anschließenden Ableitung der bilanzgleichungsbasierten<br />

Beschreibung der in ihnen ablaufenden<br />

physikalisch-chemischen Phänomene sowie<br />

der wesentlichen Modellierungsschritte. In einer<br />

abschließenden Analyse der so erstellten stationären<br />

und dynamischen Modelle wird deren prinzipielle<br />

Lösbarkeit überprüft und damit die Voraussetzung<br />

für die Implementierung auf dem Rechner geschaffen.<br />

Die Vorlesung umfasst damit den gesamten<br />

Bogen der Modellbildung. Das Vorgehen wird<br />

an ausgewählten Beispielen aus der Reaktions- und<br />

Stofftrenntechnik illustriert.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 43<br />

Modellgestützte Schätzmethoden<br />

(V2/Ü2,SS) (Marquardt, Reusken)<br />

In der industriellen Praxis und in der Forschung tritt<br />

immer wieder das Problem auf, dass wichtige Größen<br />

(z. B. Eingangsdaten oder Zustände) nicht direkt<br />

gemessen werden können. Sie müssen stattdessen<br />

aus anderen Messungen rekonstruiert werden.<br />

In der Veranstaltung Simulationstechnik IV, die gemeinschaftlich<br />

vom Institut für Geometrie und Praktische<br />

Mathematik (IGPM) und vom Lehrstuhl für<br />

Prozesstechnik (PT) betreut wird, werden dazu die<br />

grundlegenden Methoden vorgestellt.<br />

Einführend werden die benötigten statistischen<br />

Grundlagen vermittelt. Danach werden die grundlegenden<br />

Eigenschaften inverser Probleme vorgestellt;<br />

hier wird besonders die Schlechtgestelltheit diskutiert.<br />

Anschließend werden Regularisierungsmethoden<br />

zur Lösung schlecht gestellter Probleme sowie<br />

die dazugehörigen Methoden zur Wahl der Regularisierungsparameter<br />

vorgestellt.<br />

Diese Methoden werden dann zur Lösung von<br />

Zustands-, Eingangs- und Parameterschätzproblemen<br />

angewandt und erweitert. Dabei wird die Verknüpfung<br />

von bekannten Methoden, wie beispielsweise<br />

dem Luenberger Beobachter, zu inversen Problemen<br />

gezeigt. Abschließend werden Methoden der<br />

optimalen Versuchsplanung behandelt.<br />

Anwendungen aus der Industrie werden in der Vorlesung<br />

eines Gastdozenten aufgezeigt.<br />

Die begleitende Übung besteht zu ca. 2/3 aus<br />

Rechnerübungen, in denen in der mathematischen<br />

Programmierumgebung MATLAB Lösungsstrategien<br />

für inverse Probleme selbst implementiert und<br />

beurteilt werden. Diese werden durch theoretische<br />

Übungen ergänzt, die das Verständnis des Stoffes<br />

vertiefen.<br />

Moderne Aspekte der angewandten<br />

Enzymtechnologie<br />

(V2/Ü0,SS) (Büchs)<br />

Die Anwendung von Enzymen für die Produktion<br />

von Wertstoffen im industriellen Massstab (’Weiße<br />

Biotechnologie’) erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

von Biologen, Chemikern und Verfahrensingenieuren.<br />

Die Veranstaltung ’Moderne<br />

Aspekte der Angewandten Enzymtechnologie’ führt<br />

die wesentlichen Grundlagen und ihre Wechselwirkungen<br />

aus dem Bereich der Biologie (Biokatalysatordesign<br />

und -screening), Chemie (Verfügbarkeit<br />

von Reaktanden, Strategien der Reaktionsführung)<br />

und der Reaktionstechnik (Katalyse, Thermodyna-<br />

mik, Enzymkinetik und -stabilität) zusammen. In einer<br />

Fallstudie wird das Gelernte angewandt, um die<br />

Entwicklung eines enzymkatalysierten Prozesses zu<br />

verfolgen.<br />

Neuere Verfahren der thermischen<br />

Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Pfennig)<br />

In den Vorlesungen Thermische Verfahrenstechnik<br />

I und II wurden die grundlegenden Trennverfahren<br />

vorgestellt und ihre Auslegung behandelt. Die Entwicklung<br />

neuer Verfahren schreitet aber durch neue<br />

Einsichten und konsequente Forschung ständig voran.<br />

Dieser stetigen Weiterentwicklung trägt die Vorlesung<br />

Neuere Verfahren der Thermischen Verfahrenstechnik<br />

Rechnung. Anhand aktueller Veröffentlichungen<br />

in Fachzeitschriften und Tagungsunterlagen<br />

werden die jüngsten Fortschritte im Bereich der<br />

Trennverfahren vorgestellt.<br />

Der Inhalt der Vorlesung umfasst neue Verfahren,<br />

Berechnungsmethoden und Messtechniken. Die Vorlesung<br />

soll in die Lage versetzen, an aktuellen Diskussionen<br />

z.B. auf Fachtagungen und später im Kollegenkreis<br />

aktiv teilzunehmen. Themen sind u. a.<br />

Mikroverfahrenstechnik, Reaktivdestillation und –<br />

extraktion, Trennwandkolonnen und Koaleszenzhilfen.<br />

Die Vorlesung ist seminaristisch gestaltet, wobei<br />

die Teilnehmer die Möglichkeit haben, im kleinen<br />

Kreis ihre Präsentationstechnik zu erproben und<br />

zu verbessern; sie lädt zur Diskussion der neuen Entwicklungen<br />

ein.<br />

Numerische Strömungsmechanik I<br />

(V2/Ü1,SS) (Schröder)<br />

In dieser Vorlesung geht es um die Grundlagen zur<br />

numerischen Simulation von Strömungen. Zunächst<br />

werden die verschiedenen zur Verfügung stehenden<br />

mathematischen Modelle diskutiert. Danach werden<br />

die Grundlagen zur Lösung partieller Differentialgleichungen<br />

auf der Basis finiter Differenzen- oder<br />

finiter Volumenverfahren vermittelt. Dabei werden<br />

Konzepte wie Konsistenz und Stabilität näher vorgestellt.<br />

Abschließender Bestandteil der Vorlesung<br />

sind Lösungsverfahren für elliptische Probleme, wie<br />

sie z.B. in Potentialströmungen auftreten.<br />

Bei der Vorstellung aller mathematischen Zusammenhänge<br />

wird darauf geachtet, diese möglichst allgemein<br />

verständlich und im Zusammenhang mit tatsächlichen<br />

Strömungssimulationen zu diskutieren,<br />

damit die erworbenen Kenntnisse auf reale Simulationprobleme<br />

übertragen werden können. Die Vorlesunf<br />

wird in der Regel auf Englisch gehalten.


44 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Ökotoxikologie<br />

(V2/Ü0,SS) (Schuphan)<br />

Es wird in die ökologischen Grundprinzipien eingeführt,<br />

als Basis zum Verständnis für Chemikalienwirkungen<br />

auf Organismen und Umwelt. Wirkungsmechanismen<br />

werden exemplarisch behandelt,<br />

wie auch Methoden (Biotests) zur Testung von Chemikalien,<br />

Enzymen, usw. Vorkommen, Eigenschaften<br />

und Verhalten (Abbau) von Chemikalien werden<br />

an wichtigen Vertretern einiger Chemikaliengruppen<br />

erläutert.<br />

Optimierung in der Energie- und<br />

Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü2,WS) (Marquardt)<br />

In allen Bereichen des Maschinenbaus gewinnen<br />

rechnergestützte Optimierungsverfahren zunehmend<br />

an Akzeptanz und werden in näherer Zukunft zu<br />

Standardwerkzeugen von Entwicklungsingenieuren<br />

gehören. In dieser Vorlesung werden die mathematischen<br />

Grundkonzepte der Optimierung eingeführt<br />

und anhand von anwendungsorientierten Beispielen<br />

vertieft. Die Vorlesung gliedert sich in drei Teile:<br />

1. Unbeschränkte Optimierung: Für unbeschränkte<br />

Probleme werden die Optimalitätsbedingungen<br />

hergeleitet und die fundamentalen Lösungsansätze<br />

des „line searchs“ und der „trust<br />

region“ vorgestellt. Als „line search“ Verfahren<br />

werden die Methoden des steilsten Abstiegs<br />

und der konjugierten Gradienten und als „trust<br />

region“ Verfahren das Newton Verfahren und<br />

einige quasi Newton Verfahren behandelt.<br />

2. Beschränkte Optimierung: Für beschränkte Optimierungsprobleme<br />

werden die Karush-Kuhn-<br />

Tucker (KKT) Optimalitätsbedingungen hergeleitet<br />

und intensiv diskutiert. Anschließend<br />

werden Lösungsverfahren für spezielle Problemklassen<br />

vorgestellt: Das Simplex Verfahren<br />

für lineare, die quadratische Programmierung<br />

für quadratische und die sequentiell quadratische<br />

Programmierung (SQP) für nichtlineare<br />

Probleme.<br />

3. Spezielle Optimierungsprobleme: Gemischt<br />

ganzzahlige, globale und dynamische Optimierungsprobleme<br />

werden an Hand von Beispielen<br />

aus der aktuellen Forschung in ihren wesentlichen<br />

Grundlagen eingeführt und diskutiert.<br />

Der Vorlesungsstoff wird in den Übungen unter Verwendung<br />

der Matlab-Optimierungstoolbox vertieft.<br />

Partikeltechnologie<br />

(V2/Ü1,SS) (Modigell)<br />

Feste Einsatzstoffe in der Verfahrenstechnik müssen<br />

häufig in Form kleiner Partikel vorliegen, da durch<br />

deren hohe spezifische Oberfläche Stoff- und Wärmeaustauschvorgänge<br />

extrem erleichtert werden. In<br />

der Vorlesung werden die wichtigsten Technologien<br />

zur Partikelherstellung, zum Beispiel durch Zerkleinerung<br />

oder auch Agglomeration, und -verarbeitung<br />

vorgestellt. Grundbegriffe zur Charakterisierung von<br />

Partikelhaufwerken wie etwa die Partikelgrößenverteilung<br />

werden eingeführt. Außerdem wird auf<br />

Partikel-Partikel-Wechselwirkungskräfte eingegangen,<br />

die insbesondere die Handhabung sehr kleiner<br />

Teilchen merklich erschweren. Darüberhinaus werden<br />

die wichtigsten Methoden zur Vermischung und<br />

Trennung von Partikelhaufwerken vorgestellt.<br />

Physikalische Chemie IV (Komplexe<br />

Flüssigkeiten)<br />

(V2/Ü2,SS) (Professoren der Physikalischen<br />

Chemie)<br />

Die Vorlesung befasst sich mit komplexen Flüssigkeiten.<br />

Behandelt werden Polymerlösungen, sowie<br />

Assoziationskolloide und Dispersionen. Stichpunkte:<br />

Kettenstatistik, Kuhnmodell, Persistenzlänge,<br />

Überlappungskonzentration, Skalierungsgesetze,<br />

Flory-Huggins Theorie, kritische Mizellbildungskonzentration,<br />

Packungsparameter, Phasendiagramme,<br />

DLVO Theorie, Flockung. Als experimentelle<br />

Methoden werden behandelt: Licht- und Neutronenstreuung<br />

und Fluoreszenzspektroskopie.<br />

Die Übungen zur Vorlesung werden im Rahmen des<br />

Physikalisch–Chemischen Praktikums abgehandelt.<br />

Physikalische Chemie VI (Physikalische<br />

Festkörperchemie)<br />

(V2/Ü2,SS) (Professoren der Physikalischen<br />

Chemie)<br />

Die Vorlesung beschäftigt sich mit den physikalischchemischen<br />

Eigenschaften von Festkörpern und ihren<br />

Anwendungen als moderne Funktionsmaterialien.<br />

Ausgehend von idealen Festkörpern und ihren<br />

thermodynamischen und elektrischen Eigenschaften<br />

liegt der Schwerpunkt der Vorlesung auf<br />

der Behandlung fehlgeordneter Festkörper. Erst die<br />

Fehlordnung eines Festkörpers und ihre quantitative<br />

Behandlung (Defektchemie) ermöglichen das<br />

Verständnis und die experimentelle Steuerung der<br />

thermodynamischen und kinetischen Eigenschaften<br />

eines Festkörpers (Sensorik, Masse- und Ladungstransport,<br />

Ionenleitung, Hochtemperaturoxi-


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 45<br />

dation Hochtemperaturbrennstoffzellen). Inhalte der<br />

Vorlesung: Kristallgitter, Bindungen und Bänder in<br />

Festkörpern, Festkörper-thermodynamik, Defekte in<br />

Festkörpern (Defektchemie), Thermodynamik von<br />

Punktdefekten, Festelektrolyte, Nichtstöchiometrische<br />

Verbindungen, Diffusion, Festkörperreaktionen,<br />

Brennstoffzellen, experimentelle Methoden.<br />

Die Übungen zur Vorlesung werden im Rahmen des<br />

Physikalisch–Chemischen Praktikums abgehandelt.<br />

Produktaufarbeitung<br />

(V2/Ü0,WS) (Spieß)<br />

Die Aufarbeitung von Produkten biotechnologischer<br />

Fermentationsprozessen erfordert besondere Methoden,<br />

da aufgrund der thermischen Empfindlichkeit<br />

von Bioprodukten Verfahren wie Destillation nicht<br />

angewandt werden können. In der Vorlesung werden<br />

die wichtigsten Aufarbeitungsmethoden in der Biotechnologie<br />

vorgestellt. Dabei wird auf die Auswahl<br />

der richtigen Methode, die Verfahrensauslegung und<br />

das Vorgehen bei der Erstellung von möglichst optimalen<br />

Aufarbeitungsstrategien eingegangen.<br />

Produktentwicklung in der Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü2,SS) (Melin)<br />

Viele Verfahrenstechnik-Ingenieure stehen heute<br />

nicht mehr vor der Aufgabe, die Erzeugung von<br />

Massenchemikalien zu optimieren, sondern chemische<br />

Wertprodukte zu entwickeln oder zu verbessern.<br />

Dabei stellen sich weit vor der Prozessentwicklung<br />

vielfältige interdisziplinäre Fragestellungen bezüglich<br />

der gezielten Einstellung bestimmter Produkteigenschaften.<br />

In der Vorlesung werden anhand<br />

eines einfachen Schemas die verschiedenen Schritte<br />

einer Produktentwicklung vermittelt: Von der Festlegung<br />

der Anforderungen an das Produkt über die<br />

Ideenfindung und die Auswahl der besten Ideen bis<br />

zur Herstellung des Produkts. Anhand von zahlreichen<br />

Beispielen werden die Auswirkungen einzelner<br />

Entwicklungsschritte auf die Eigenschaften des<br />

Produkts erläutert und die vielfältigen Problemstellungen<br />

bei der Produktentwicklung aufgezeigt. In einer<br />

begleitenden Projektübung in Kleingruppen wird<br />

das Erlernte praxisnah an konkreten Fallbeispielen<br />

angewendet. Die Vorlesung richtet sich an Studierende<br />

höherer Semester, die die Grundlagenvorlesungen<br />

der Verfahrenstechnik bereits gehört haben.<br />

Prozessentwicklung in der Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Marquardt)<br />

Um einen verfahrenstechnischen Prozess zu entwickeln,<br />

muss sowohl eine geeignete Prozessstruktur<br />

erstellt als auch ein möglichst optimaler Arbeits-<br />

punkt (Temperatur, Druck, etc.) bestimmt werden.<br />

Dabei handelt es sich um eine kreative Tätigkeit,<br />

für die in dieser Pflichtvorlesung eine hierarchische<br />

Vorgehensweise vorgestellt wird, bei der die Gesamtfunktion<br />

eines Prozesses stufenweise detailliert<br />

wird. Dadurch ist der Entwurf alternativer Fließbilder<br />

möglich. Auf den verschiedenen Entwicklungsstufen<br />

wird entschieden, ob Prozessvarianten weiterzuverfolgen<br />

oder aus wirtschaftlichen, umwelttechnischen<br />

oder sicherheitstechnischen Überlegungen<br />

heraus auszuschließen sind. Die benötigten Methoden<br />

zur Analyse und Bewertung von Prozessvarianten<br />

werden vermittelt. Dies sind zum einen einfache<br />

Short-cut Verfahren für die Mengen- und Energiebilanzierung<br />

des Prozesses und Dimensionierung<br />

der Apparate, zum anderen Methoden der Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

für die ökonomische Prozessbewertung.<br />

Außerdem werden die auf der Pinch-<br />

Analyse basierenden Methoden der Energieintegration<br />

eingeführt. In der Vorlesung finden grobe Abschätzungsverfahren<br />

besondere Beachtung, um mit<br />

möglichst geringem Aufwand zu einer schnellen Bewertung<br />

von Prozessvarianten zu kommen.<br />

Prozessführung in der Energie- und<br />

Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü2,WS) (Mhamdi, Marquardt)<br />

Bevor die in der Regelungstechnik erworbenen<br />

Kenntnisse zur Einstellung eines Reglers angewendet<br />

werden können, muss ein viel grundlegenderer<br />

Schritt, nämlich die Auswahl einer geeigneten Prozessführungsstrategie<br />

realisiert werden. Das Ziel ist<br />

es hier, die Betreibbarkeit eines Prozesses und den<br />

bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlage sicherzustellen.<br />

Die Betreibbarkeit beschreibt die Fähigkeit<br />

(oder Schwierigkeit) eines Prozesses, die bestimmungsgemäße<br />

Funktion und damit alle Anforderungen<br />

an Sicherheit, Umweltschutz, Produktqualität<br />

und Wirtschaftlichkeit unter Beachtung betrieblicher<br />

Beschränkungen und veränderlicher Randbedingungen<br />

zu erfüllen. Dies kann zum einen durch gestalterische<br />

Maßnahmen (Veränderung des Prozesses)<br />

oder durch automatisierungstechnische Maßnahmen<br />

erreicht werden. Fragen der Betreibbarkeit<br />

und die Entwicklung von Prozessführungsstrategien<br />

bilden die Schwerpunkte der Vorlesung. Thematisch<br />

werden hierfür die Zuordnung von Regel- und<br />

Stellgrößen sowie die Analyse der prozessbedingten<br />

Beschränkungen der erreichbaren Regelgüte untersucht.<br />

Der Entwurf und die konkrete Realisierung<br />

der Regelung werden hingegen in der Vorle-


46 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

sung nicht behandelt. Die in der Vorlesung erarbeiteten<br />

Konzepte und Methoden werden in der begleitenden<br />

Übung an ausgewählten Beispielen erprobt.<br />

Zusätzlich werden in der letzten Übung des Semesters<br />

im Rahmen einer Laborübung die erlernten Methoden<br />

an einer realen Destillationskolonne demonstriert<br />

und ihre Vor bzw. Nachteile diskutiert.<br />

Prozessintensivierung und Thermische<br />

Hybridverfahren<br />

(V2/Ü1,WS) (Pfennig)<br />

Die Vorlesung stellt eine Fortsetzung der Vorlesung<br />

Thermische Trennverfahren dar. In ihr werden weitere<br />

Verfahren und klassische Berechnungsmethoden<br />

vorgestellt.<br />

Inhalte der Vorlesung:<br />

• Reaktivrektifikation<br />

• Reaktivextraktion<br />

• weitere Reaktivverfahren<br />

• Azeotrop- und Extraktivrektifikation<br />

• Trennwandkolonnen<br />

• Trennmaschinen<br />

• Simulated-Moving-Bed Chromatographie<br />

• Dispersionstrennung<br />

• Mini -und Mikroplant Technik.<br />

Prozessleittechnik und Anlagenautomatisierung<br />

(V2/Ü1,SS) (Abel)<br />

In vielen Bereichen des Maschinenbaus sind komplexe<br />

Anlagen zu automatisieren, die über viele Einund<br />

Ausgangsgrößen verfügen. Speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen und Prozessleitsysteme unterstützen<br />

die Regelung und Steuerung, aber auch die<br />

Prozessvisualisierung und -dokumentation in sehr<br />

komfortabler Weise, so dass der Planer/Entwickler<br />

sich auf die inhaltliche regelungs- und steuerungstechnische<br />

Arbeit konzentrieren kann. In dieser auf<br />

Regelungstechnik (bzw. vergleichbaren Vorlesungen)<br />

aufbauenden Lehrveranstaltung werden einige<br />

Prinzipien und die Gerätetechnik erläutert und in<br />

praktischen Einsatzbeispielen im Rahmen von mehreren<br />

Übungen in Gruppenarbeit vertieft. Im Laufe<br />

der letzten Jahre wurde in den Räumen des Instituts<br />

eine „Modellfabrik für Lehre und Forschung“<br />

aufgebaut und in Betrieb genommen. Diese umfasst<br />

einen prozesstechnischen Teil, einen fertigungstechnischen<br />

Teil sowie die Integration eines Industrieroboters<br />

für Handlingaufgaben. Dadurch besteht<br />

die Möglichkeit, modernste Automatisierungstechnik<br />

kennen zu lernen und in den Übungen eigene Anwendungserfahrungen<br />

damit zu sammeln. Durch die<br />

räumliche Nähe kann der Vorlesungsstoff jederzeit<br />

durch praktische Beispiele ergänzt und anschaulich<br />

erläutert werden.<br />

Themen:<br />

• Vorstellung der Modellfabrik<br />

• Begriffe, Strukturen und Darstellungsformen in<br />

der Prozess- und Steuerungstechnik<br />

• Feldnahe Komponenten: Sensoren, Aktoren<br />

• Geräte zur Prozesssteuerung, -regelung und -<br />

überwachung: Einzelregler, speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen, Bussysteme, Prozessleitsysteme<br />

• Industrieroboter: Aufgaben, Einsatzbereiche<br />

• Laborübungen: R&I Fließbilder, Speicherprogammierbare<br />

Steuerungen, Prozessleitsystem,<br />

Industrieroboter<br />

Reaktionstechnik<br />

(V2/Ü1,WS) (Büchs)<br />

Durch die Vorlesung ’Reaktionstechnik’ soll das<br />

Verständnis für grundlegende Phänomene der Reaktionskinetik<br />

vermittelt werden. Die Studierenden<br />

sollen den Einfluss kinetischer Größen verstehen,<br />

und lernen durch gezieltes Eingreifen die durch sie<br />

bestimmten Prozesse zu steuern und zu regeln. Dabei<br />

werden unterschiedliche chemische und biologische<br />

Prozesse beschrieben, angefangen auf der Ebene<br />

der thermodynamischen Elementarprozesse bis<br />

hin zu komplexen Reaktionen. Hierbei werden beispielsweise<br />

verschiedene katalytische Reaktionen,<br />

Stoff- und Wärmetransportphänomene, unterschiedliche<br />

Wachstumsmodelle für Mikroorganismen und<br />

die Bilanzierung biotechnologischer Prozesse detailliert<br />

diskutiert. Die Betrachtung von Kinetiken<br />

auf verschiedenen Größenskalen, schließt nicht nur<br />

die detaillierte mechanistische Analyse im biologischen<br />

und chemischen Kontext ein, sondern beinhaltet<br />

auch deren Modellierung und Simulation. Hierzu<br />

werden den Studierenden in praktischen Übungen<br />

der Umgang mit Simulationswerkzeugen, sowie<br />

das Arbeiten mit unstrukturierten, strukturierten<br />

und segregierten Modellen vermittelt. Verschiedene<br />

Optimierungsstrategien und Techniken werden vermittelt,<br />

um den theoretisch diskutierten Einfluss der<br />

kinetischen Phänomene in der praktischen Anwendung<br />

zu untersuchen.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 47<br />

Rechnergestützte Prozessentwicklung<br />

(Dipl: V1/Ü3; B.Sc.: V1/Ü2,SS) (Marquardt)<br />

Der Entwurf von chemischen Prozessen und Anlagen<br />

findet heute größtenteils am Rechner statt. Dabei<br />

spielt Simulationssoftware eine zentrale Rolle.<br />

Mit Hilfe eines Simulators kann ein mathematisches<br />

Modell der geplanten Anlage erstellt und ihr Verhalten<br />

simuliert werden. Derartige Simulationsexperimente<br />

sind Grundlage für die Auslegung der Apparate<br />

und Maschinen sowie die Spezifikation von<br />

Stoffströmen, Temperaturen und Drücken.<br />

Die Vorlesung vermittelt Kenntnisse über die Funktionsweise<br />

von Simulatoren und die ihnen zugrunde<br />

liegenden numerischen Verfahren. Darüber hinaus<br />

werden weitere industriell relevante Softwarewerkzeuge<br />

vorgestellt und fortgeschrittene Methoden zur<br />

Entwicklung von Trennsequenzen behandelt.<br />

Im Übungsteil entwerfen die Kursteilnehmer mit<br />

Hilfe des kommerziellen Simulators Aspen Plus<br />

selbstständig einen Prozess zur Herstellung von<br />

Ethylenglykol. Da dieses Fallbeispiel sehr komplex<br />

ist, wird der Kurs in Gruppen aufgeteilt, die jeweils<br />

einen Prozessabschnitt genauer untersuchen. Jede<br />

Gruppe dokumentiert ihre Ergebnisse in einem kurzen<br />

Projektbericht und stellt sie in einem abschließenden<br />

Kolloquium vor.<br />

Der Kurs baut auf der Vorlesung Prozessentwicklung<br />

in der Verfahrenstechnik auf. Kenntnis der Vorlesungen<br />

Thermodynamik der Gemische, Thermische<br />

Verfahrenstechnik I und Chemische Verfahrenstechnik<br />

I ist von Vorteil.<br />

Rheologie (I)<br />

(V2/Ü2,SS) (Modigell)<br />

Rheologie ist die Lehre vom Fließen der Stoffe. Viele<br />

Fluide, die im Ingenieurwesen relevant sind, besitzen<br />

nicht-Newtonsche Fließeigenschaften (z.B. Polymere,<br />

Suspensionen), bei denen die Viskosität von<br />

der Art und der Vorgeschichte der Beanspruchung<br />

abhängt. In der Vorlesungsreihe werden Apparaturen<br />

und experimentelle Methoden dieser Eigenschaften<br />

behandelt und mathematische Modelle zur Beschreibung<br />

dieses Sachverhaltes vorgestellt und diskutiert.<br />

Ferner werden die Grundlagen zur Berechnung von<br />

Strömungsfeldern nicht-Newtonscher Flüssigkeiten<br />

gelehrt.<br />

Simulationstechnik I (B.Sc. CES)<br />

(V1/Ü1,WS) (Marquardt,Behr)<br />

Die Veranstaltung ist zweigeteilt: im Wintersemester<br />

soll die Anwendung von Simulationstechniken<br />

zur Lösung aktueller Forschungsaufgaben anhand<br />

von Vorträgen aus den Instituten vorgestellt werden.<br />

Dies umfasst Themen aus der Robotik, der Strukturund<br />

Kontinuumsmechanik, der Strömungs- und Verbrennungsmechanik,<br />

der Verfahrens- und Energietechnik<br />

und der Visualisierung (Virtual Reality). Im<br />

Sommersemester soll in praktischen Übungen die<br />

Lösung einfacher Simulationsaufgaben erläutert und<br />

durchgeführt werden. Die Simulationen werden in<br />

Matlab/Simulink durchgeführt.<br />

Simulationstechnik II (B.Sc. CES)<br />

(V2/L2,WS) (Marquardt)<br />

Die Vorlesung Simulationstechnik II vermittelt die<br />

grundlegenden Fähigkeiten zum selbständigen Lösen<br />

von Simulationsproblemen. Die Lösung von Simulationsproblemen<br />

wird anhand eines Ablaufschemas<br />

diskutiert, von dem einzelne Schritte im Detail<br />

betrachtet werden. Hierbei stellt sich beispielsweise<br />

die Frage, wie ein technisches System abstrahiert<br />

und mit Hilfe von mathematischen Gleichungen<br />

repräsentiert werden kann. Im Verlauf der Vorlesung<br />

werden verschiedene kommerziell verfügbare<br />

Simulationswerkzeuge vorgestellt und aus Nutzersicht<br />

diskutiert.<br />

In der Übung Simulationstechnik II werden von den<br />

Studenten Beispiele aus verschiedenen technischen<br />

Bereichen mit den in der Vorlesung vermittelten Fähigkeiten<br />

simuliert. Dabei werden zuerst die jeweiligen<br />

Modellgleichungen aufgestellt, die dann mit<br />

verschiedenen kommerziellen Simulationswerkzeugen<br />

gelöst werden.<br />

Solartechnik<br />

(V2/Ü2,WS) (Pitz-Paal)<br />

Die Vorlesung gibt einen Einstieg in das Thema Solartechnik.<br />

Dabei vermittelt sie zunächst die notwendigen<br />

physikalischen Grundlagen und Begriffe<br />

bezüglich Sonnenstand, Helligkeitsverteilung, Spektrum,<br />

Energie, Strahlungstransport in der Atmosphäre<br />

etc... Sie geht dann auf die unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten von photothermischer, photoelektrischer<br />

und photochemischer Umwandlung der solaren<br />

Strahlung ein. Der Schwerpunkt der Vorlesung<br />

liegt auf der photothermischen Umwandlung.<br />

Dabei werden die Umwandlungs- und Verlustmechanismen<br />

von Strahlung bis zum Wärmeträger erläutert.<br />

Darüber hinaus werden die Grundlagen zur<br />

Konzentration von Solarstrahlung vermittelt und auf<br />

die Bauweise unterschiedlicher Konzentratoren und<br />

Kollektoren eingegangen. Ausführlich werden die<br />

unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten der Wärmeenergie<br />

auf unterschiedlichen Temperaturniveaus


48 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

präsentiert. Diese reichen von der Beheizung von<br />

Schwimmbädern bis zur solarthermischen Stromerzeugung<br />

mit unterschiedlichen Technologien. Das<br />

letztere Thema wird dabei vertieft dargestellt. Die<br />

optimale Einkopplung in unterschiedliche Kreisprozesse,<br />

die Bau- und Betriebsweisen von thermischen<br />

Energiespeichern wird erläutert. Auf die Strategien<br />

zur Kostenoptimierung bei der Auslegung solcher<br />

Systeme wird eingegangen.<br />

Stoffübertragung in der Verfahrenstechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Pfennig)<br />

Stofftransport ist ein wesentlicher Schritt bei allen<br />

thermischen Trennverfahren, aber auch in einer<br />

Vielzahl anderer Anwendungen. So ist beispielsweise<br />

der Stofftransport an Katalysatorpellets in vielen<br />

Fällen für die gesamte Reaktionskinetik wichtiger<br />

als die eigentliche Aktivität der katalytisch wirksamen<br />

Zentren im Pellet. Bei vielen Anwendungen<br />

kommt hinzu, dass sich der Stofftransport aus diffusiven<br />

und konvektiven Anteilen ergibt. Dieses Wechselspiel<br />

wird zudem durch die Geometrie des Stoffaustauschproblems<br />

(z. B. Tropfen, Blase, Film) mitbestimmt.<br />

Ziel der Vorlesung ist es daher, die praktisch relevanten<br />

Vorraussetzungen zu vermitteln, die insbesondere<br />

für die Entwicklung und den Einsatz moderner<br />

Verfahrensmodelle benötigt werden. Themen<br />

sind entsprechend die Diffusion in Zwei- und Mehrstoffsystemen,<br />

die Überlagerung mit konvektivem<br />

Transport unter verschiedenen geometrischen Randbedingungen<br />

und insbesondere das dynamische Geschehen<br />

an Phasengrenzen. Gerade letzteres ist häufig<br />

aufgrund von stofftransportinduzierten Konvektionen<br />

entscheidend für die Gesamteffizienz eines<br />

Verfahrens.<br />

Mit dieser Vorlesung soll die Basis für das Verständnis<br />

einfacher und komplexer Stofftransportprozesse<br />

gelegt werden, wie es heute vielfach benötigt wird.<br />

Stoffwechselphysiologie, Mikro- und<br />

Molekularbiologie für Verfahrenstechniker<br />

(V2/TÜ2,SS) (Gellissen)<br />

Die Bedeutung von Mikroorganismen für die Stoffkreisläufe<br />

der Erde und ihre industrielle Nutzung<br />

durch den Menschen werden zunächst besprochen.<br />

Der Zellaufbau von Bakterien und Eukaryonten (dazu<br />

gehören Pilze, Tiere und Pflanzen) wird verglichen<br />

und Grundmechanismen des Stoffwechsels<br />

werden vorgestellt. Physiologie und Messung von<br />

Wachstum sowie die Besprechung von Kultivierungstechniken<br />

sind ebenso biotechnologisch rele-<br />

vante Kapitel wie die Behandlung von Abtötung,<br />

Sterilisierung und Konservierung. Methoden der<br />

Molekularbiologie machen es möglich, die Evolution<br />

von Mikroorganismen und ihrer Leistungen nachzuvollziehen.<br />

Die wichtigsten biotechnologisch relevanten<br />

Organismen werden vorgestellt. Im Abschnitt<br />

über die Genetik wird von Genen und Genomorganisation,<br />

Konstanz und Variabilität, Mutationen<br />

und Gentransfer als eine Grundlage genetischer Manipulation<br />

die Rede sein. Die Genexpression, das<br />

heißt die Realisierung der genetischen Information<br />

der Zellen und ihre Regulation, wird besprochen.<br />

An diese Kapitel schließen sich Erläuterungen der<br />

genetischen Manipulation mittels klassischer und<br />

molekularbiologischer Techniken an. An Beispielen<br />

wird die Entwicklung von neuen Produktionsstämmen<br />

mit gentechnischen Methoden verdeutlicht.<br />

Im Rahmen des Praktikums werden grundlegende<br />

Fertigkeiten für mikrobiologisches und molekularbiologisches<br />

Arbeiten im Labor vermittelt. Es werden<br />

Kulturen auf Schrägager, Petrischalen und im<br />

Flüssigmedium unter Beachtung der Steriltechnik<br />

angelegt. Versuche zur Isolierung von Mikroorganismen<br />

aus verschiedenen Lebensräumen werden<br />

durchgeführt. Die physiologische Vielfalt der Isolate<br />

wird demonstriert. Die Empfindlichkeit von Sporen<br />

und vegetativen Zellen wird verglichen. Das Wachstum<br />

von Bakterien in einer Schüttelkultur wird<br />

mit verschiedenen Methoden gemessen und ausgewertet.<br />

Lichtmikroskopische Beobachtungen vermitteln<br />

einen Eindruck von Größe und Morphologie<br />

verschiedener Mikroorganismen, außerdem werden<br />

Zellkulturen von tierischen und pflanzlichen Zellen<br />

vorgestellt. Im genetischen Teil werden Versuche<br />

zur Mutagenese, zum Gentransfer und zur Gentechnik<br />

durchgeführt. Spontane und durch Mutagenese<br />

induzierte Hefe-Mutanten werden isoliert. Der<br />

Gentransfer zwischen Bakterien oder Hefen erfolgt<br />

mit Hilfe von Bakterienviren oder direkt über den<br />

Kontakt zwischen Zellen. Plasmid-DNA wird aus<br />

Bakterien gewonnen und wieder in Zellen überführt<br />

(=Transformation). Mit Hilfe der Polymerase-<br />

Kettenreaktion wird ein Hefegen vervielfacht, isoliert,<br />

in ein Plasmid eingebaut und in dem Bakterium<br />

Eschericha coli vermehrt. Die Bakterienkolonien mit<br />

der richtigen Hefe-DNA werden durch Farbänderungen<br />

aufgefunden. Sie kommen durch das An– oder<br />

Abschalten eines Gens in dem Bakterium zustande,<br />

welches man deshalb Reportergen nennt.


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 49<br />

Strömungsmechanik I<br />

(V2/Ü2,SS) (Schröder)<br />

Inhalt der Vorlesung:<br />

• Einleitung<br />

• Festkörper, Flüssigkeiten, Gase<br />

• Kinematik der Fluide<br />

• Grundgleichungen strömender Fluide<br />

• Hydrostatik<br />

• Kontinuitätsgleichung und Bernoulli-<br />

Gleichung<br />

• Impulssatz und Impulsmomentensatz<br />

• Strömung in offenen Gerinnen<br />

• Laminare reibungsbehaftete Strömungen<br />

• Turbulente Rohrströmung<br />

•<br />

Strömungsmaschinenmesstechnik<br />

(V2/Ü1,SS) (Bohn)<br />

In dieser anwendungsnahen Lehrveranstaltung werden<br />

verschiedene Messtechniken vorgestellt, die<br />

innerhalb der Turbomaschinentechnik Anwendung<br />

finden. Nachdem zunächst auf die Messung integraler<br />

Größen wie Durchflussmengen, Drehmomente,<br />

Drehzahlen oder Leistung eingegangen wird,<br />

werden lokale Messgrößenerfassungsmethoden zur<br />

Temperaturmessung sowie zur Druck- und Geschwindigkeitsmessung<br />

vorgestellt. Drucksonden,<br />

die Hitzdrahtmesstechnik und verschiedene Spielarten<br />

der Laser-Doppler-Anemometrie stehen dabei<br />

im Mittelpunkt. Weitere Kapitel sind die Sichtbarmachung<br />

von Strömungen und Messtechniken für<br />

Zweiphasenströmungen. Ebenso werden Schub- und<br />

Schallmessungsmethoden sowie Messtechniken für<br />

Schaufel- und Rotorschwingungen vorgestellt. Abschließend<br />

wird auf die auftretenden Messunsicherheiten<br />

und die daraus resultierenden Probleme eingegangen.<br />

Technische Organische Chemie (Prozesse und<br />

Technologie)<br />

(V2/Ü0,WS) (Hölderich)<br />

Die Vorlesung bietet eine umfassende Einführung in<br />

die angewandte industrielle Technische Chemie. Als<br />

Ergänzung zu den Schwerpunktfächern des Studiengangs<br />

wird hier die verfahrenstechnische Umsetzung<br />

chemischer Prozesse im industriellen Maßstab<br />

besprochen. Der Hauptakzent der Vorlesung liegt in<br />

der Vorstellung aller wichtigen chemischen Prozessgruppen,<br />

wie u.a. Carbonylierungs–, Oxidations–,<br />

Hydrier–, Dehydrier–, Alkylierungs– und Aminierungsprozesse.<br />

Jeder der Gruppen wird anhand mehrerer<br />

bedeutender industrieller Beispiele vorgestellt.<br />

Die Diskussion dieser Beispiele umfasst die chemischen<br />

Hintergründe und Punkte wie Reaktordesign<br />

und Stoffaufbereitung, womit die Verbindung zwischen<br />

der reinen Reaktion und ihrer optimalen technischen<br />

Umsetzung hergestellt werden soll.<br />

Technische Verbrennung<br />

(V3/Ü2,SS) (Peters)<br />

Die Verbrennung von festen, flüssigen und gasförmigen<br />

Brennstoffen gehört zu den vom Menschen<br />

am längsten gezielt genutzten chemischen Prozessen<br />

und spielt auch heute noch eine zentrale Rolle<br />

bei der Strom- und Wärmeerzeugung, der Mobilität<br />

sowie bei thermischen Produktionsprozessen.<br />

Im ersten Teil der Vorlesung werden Verbrennungsvorgänge<br />

unter chemischen und thermodynamischen<br />

Gesichtspunkten betrachtet. Dabei werden<br />

folgende Themengebiete behandelt: Stöchiometrische<br />

Betrachtungen und Stoffbilanzen, Energiebilanzen<br />

chemischer Reaktionen, Berechnungen<br />

zum chemischen Gleichgewicht, Brutto- und Elementarreaktionen,<br />

Kinetik homogener und komplexer<br />

Gasreaktionen, Folge- und Kettenreaktionsmechanismen,<br />

Explosions- und Zündungsvorgänge, Bilanzgleichungen<br />

für reagierende Strömungen, vorgemischte<br />

Flammen und Diffusionsflammen, Brenner<br />

und Feuerungssysteme, Verbrennungsmotoren<br />

und Brennstoffzellen. Im zweiten Teil der Vorlesung<br />

werden die fluid-dynamischen Grundlagen für turbulente<br />

Strömungen mit Verbrennung besprochen.<br />

Dazu gehören die notwendigen Erweiterungen der<br />

Bilanzgleichungen für die Energie, die chemischen<br />

Komponenten und die Turbulenzeigenschaften. Als<br />

Reaktionsmodelle für turbulente Verbrennungsvorgänge<br />

werden das „Gemischt = Verbrannt” -Modell<br />

und das Eddy-Break-up-Modell sowie elementare<br />

Ansätze der chemischen Gleichgewichtsthermodynamik<br />

und der Reaktionskinetik bei homogen und<br />

heterogen reagierenden Strömungen behandelt. Diese<br />

Ansätze finden ihre Anwendung bei der Berechnung<br />

der Wärme- und Stoffübertragung in Verbindung<br />

mit der Verbrennung von flüssigen und festen<br />

Brennstoffen.


50 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Thermische Trennverfahren<br />

(V2/Ü1,SS) (Pfennig)<br />

In der Vorlesung Thermische Trennverfahren werden<br />

die wichtigsten, industriell relevanten thermischen<br />

Grundoperationen auf der Grundlage der Vorlesung<br />

Thermodynamik der Gemische vermittelt.<br />

Anhand des Konzeptes der theoretischen Trennstufen<br />

wird gezeigt, wie der apparative Aufwand<br />

und das thermodynamische Gleichgewicht getrennt<br />

voneinander behandelt werden können. Diese separate<br />

Betrachtungsweise ermöglicht insbesondere<br />

die Beschreibung komplexer verfahrenstechnischer<br />

Trennapparate. Auf dieser Grundlage werden<br />

die verschiedenen thermischen Trennverfahren, wie<br />

z.B. die Rektifikation oder die Extraktion, erläutert.<br />

Die Auslegung der Kolonnen erfolgt sowohl auf<br />

rechnerischem Wege mittels sogenannter Short-Cut-<br />

Methoden als auch auf graphischem Wege mit Hilfe<br />

von geeigneten Diagrammen. Der konstruktive Aufbau<br />

und die wesentlichen Bestandteile der verschiedenen<br />

Trennapparate werden dargestellt.<br />

Inhalte der Vorlesung:<br />

• Batch-Rektifikation<br />

• kontinuierliche Rektifikation<br />

• Extraktion<br />

• Absorbtion<br />

• HTU-NTU-Konzept<br />

• Mehrstoffdestillation<br />

• Adsorption<br />

• Chromatographie<br />

• Kristallisation.<br />

Thermische Verfahrenstechnik I<br />

(V2/Ü1,SS) (Pfennig)<br />

In der Vorlesung Thermische Verfahrenstechnik I<br />

werden die wichtigsten, industriell relevanten thermischen<br />

Grundoperationen auf der Grundlage der<br />

Vorlesung Thermodynamik der Gemische vermittelt.<br />

Anhand des Konzeptes der theoretischen Trennstufen<br />

wird gezeigt, wie der apparative Aufwand<br />

und das thermodynamische Gleichgewicht getrennt<br />

voneinander behandelt werden können. Diese separate<br />

Betrachtungsweise ermöglicht insbesondere<br />

die Beschreibung komplexer verfahrenstechnischer<br />

Trennapparate. Auf dieser Grundlage werden<br />

die verschiedenen thermischen Trennverfahren, wie<br />

z.B. die Rektifikation oder die Extraktion, erläutert.<br />

Die Auslegung der Kolonnen erfolgt sowohl auf<br />

rechnerischem Wege mittels sogenannter Short-Cut-<br />

Methoden als auch auf graphischem Wege mit Hilfe<br />

von geeigneten Diagrammen. Der konstruktive Aufbau<br />

und die wesentlichen Bestandteile der verschiedenen<br />

Trennapparate werden dargestellt.<br />

Inhalte der Vorlesung:<br />

• Batch-Rektifikation<br />

• kontinuierliche Rektifikation<br />

• Extraktion<br />

• Absorbtion<br />

• HTU-NTU-Konzept.<br />

Thermische Verfahrenstechnik II<br />

(V2/Ü2,WS) (Pfennig)<br />

Die Vorlesung stellt eine Fortsetzung der Thermischen<br />

Verfahrenstechnik I dar. In ihr werden weitere<br />

Verfahren und klassische Berechnungsmethoden<br />

vorgestellt.<br />

Inhalte der Vorlesung:<br />

• Spezialverfahren der Destillation<br />

• Azeotropdestillation<br />

• Extraktivdestillation<br />

• Numerische Verfahren zur Trennung von Mehrkomponentensystemen<br />

• Energieeinsparung bei der Rektifikation<br />

• Adsorption<br />

• Chromatographie<br />

• Dispersionsmodell<br />

• Reaktivextraktion<br />

• Flüssigmembranverfahren<br />

• Kristallisation.<br />

Thermodynamik der Gemische<br />

(Dipl.: V3/Ü2; M.Sc., B.Sc.: V2/Ü1,WS) (Pfennig)<br />

Zur erfolgreichen Auslegung von Trennapparaten,<br />

wie z.B. Destillations- oder Extraktionskolonnen,<br />

benötigt der Verfahrensingenieur Kenntnisse<br />

über die thermodynamischen Zustandsgrößen (z.B.<br />

Druck, Temperatur, Dichte) der beteiligten Reinstoffe<br />

und Gemische. Die Vorlesung Thermodynamik<br />

der Gemische soll diese Auslegungsgrundlagen vermitteln.<br />

Mittelpunkt der Betrachtungen in dieser Vorlesung<br />

ist das sogenannte thermodynamische Gleichgewicht.<br />

Dazu werden neben der Beschreibung des


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 51<br />

Verhaltens von Reinstoffen insbesondere die beiden<br />

gebräuchlichen Methoden zur Gleichgewichtsberechnung<br />

bei Mehrkomponentensystemen gegenübergestellt:<br />

Aufbauend auf den Kenntnissen der<br />

Vorlesung Thermodynamik I,II (Prof. Lucas – Vordiplom)<br />

wird zunächst die Beschreibung mit Zustandsgleichungen,<br />

wie z.B. der Idealgas-Gleichung,<br />

erarbeitet. Ausgehend von den Schwächen dieser<br />

Methode bei der Beschreibung stark nicht-idealer<br />

Stoffsysteme wird die zweite Methode, nämlich<br />

die Beschreibung über sogenannte Exzessenthalpie-<br />

Modelle (GE–Modelle) vorgestellt.<br />

Die im Rahmen von praktischen Problemstellungen<br />

in diesem Zusammenhang typischerweise auftretenden<br />

Fragen, wie die Beschaffung verschiedenster<br />

Messdaten oder das Umsetzen der Methoden in<br />

mathematische Algorithmen zur praktischen Auslegung<br />

von Trennapparaten werden ebenso diskutiert,<br />

wie die wesentlichen theoretischen Grundlagen der<br />

verschiedenen Modellgleichungen.<br />

Wärmeübertrager und Dampferzeuger<br />

(V2/Ü1,SS) (Kneer)<br />

Die Vorlesung führt in die wärmetechnischen<br />

Auslegungsverfahren von Apparaten zur Wärme–<br />

und Stoffübertragung ein. Im ersten Teil werden<br />

Wärmeaustauscher-Bauarten beschrieben und<br />

Berechnungsverfahren für Wärmeaustauscher ohne<br />

Phasenwechsel vorgestellt. Im zweiten Teil werden,<br />

aufbauend auf den Grundlagen des gleichzeitigen<br />

Wärme– und Stoffaustauschs, Verfahren zur Auslegung<br />

von Apparaten mit Phasenwechsel, wie Trockner,<br />

Verdampfer und Kondensatoren abgeleitet. Diese<br />

Auslegungsverfahren werden abschließend beispielhaft<br />

bei der Auslegung von Dampferzeugern,<br />

Rückkühlern und Kühltürmen angewendet.<br />

Verfahrenstechnisches Seminar<br />

(V0/S2,WS) (AVT-Professoren)<br />

Wasser- und Abwassertechnologie<br />

(V2/S1,SS) (Melin)<br />

Ausgehend von einer Charakterisierung von Abwässern<br />

und deren Inhaltsstoffen und einer kurzen Darstellung<br />

des Wasserrechts werden die wichtigsten<br />

Verfahren zur Reinigung hochbelasteter Abwässer<br />

detailliert behandelt. Die Darstellung geht von den<br />

physikalisch-chemischen Grundlagen aus, erläutert<br />

die Auslegung von Apparaten und deren Anwendung.<br />

Ziel ist eine umfassende Darstellung der Verfahrenstechnik<br />

der Abwasserreinigung.<br />

Wärme– und Stoffübertragung<br />

(V2/Ü2,WS) (Kneer)<br />

Die Vorlesung führt in die Grundlagen der Wärme–<br />

und Stoffübertragung ein. Im ersten Teil wird die<br />

Wärmestrahlung behandelt. Dabei werden die Strahlungseigenschaften<br />

diskutiert und Verfahren zur Bestimmung<br />

des Strahlungsaustauschs zwischen Festkörpern<br />

hergeleitet. Der zweite Teil befasst sich mit<br />

dem Wärmetransport durch Leitung und stellt ausgehend<br />

von der Differentialgleichung des Temperaturfelds<br />

Lösungsverfahren für ein- und mehrdimensionale,<br />

stationäre und instationäre Problemstellungen<br />

vor. Gegenstand des dritten Teils ist der konvektive<br />

Wärmeübergang, dessen Grundlagen anhand der Erhaltungsgleichungen<br />

erläutert und mögliche Vereinfachungen<br />

diskutiert werden. Die Ähnlichkeitstheorie<br />

wird zur Darstellung von Wärmeübergangsgesetzen<br />

angewendet. Darauf aufbauend werden Wärmeübergangsgesetze<br />

bei einphasiger Strömung sowie<br />

bei der Verdampfung und der Kondensation reiner<br />

Dämpfe vorgestellt. Der letzte Teil behandelt<br />

die Grundlagen des Stofftransportes. Die Diffusion<br />

in Zwei- und Mehrkomponentengemischen und die<br />

Stofferhaltungsgleichungen werden diskutiert sowie<br />

die Analogie zwischen Impuls–, Wärme– und Stofftransport<br />

dargestellt.<br />

Werkzeuge der Kunststoffverarbeitung II<br />

(Extrusionswerkzeuge)<br />

(V2/Ü2,WS) (Michaeli)<br />

Inhalte der Vorlesung:<br />

• Rheologische Werkzeugauslegung<br />

• Werkzeuge mit Kreisquerschnitt (z.B. Granulierdüsen,<br />

Spinndüsen)<br />

• Werkzeuge mit Kreisspaltquerschnitt (z.B.<br />

Rohrwerkzeuge, Blasfolienwerkzeuge, Kabelummantelungswerkzeuge)<br />

• Werkzeuge mit Schlitzquerschnitt (z.B. Breitschlitzwerkzeuge)<br />

• Werkzeuge mit beliebigem Austrittsquerschnitt<br />

(Profilwerkzeuge)<br />

• Werkzeuge für die Coextrusion<br />

• Mechanische und thermische Werkzeugauslegung<br />

• Werkstoffauswahl<br />

• Herstellverfahren<br />

• Kalibriervorrichtung


52 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

6 Anhang<br />

Tabelle 3: Master - Fächerkatalog für den Studiengang Verfahrenstechnik<br />

Master - Fächerkatalog<br />

Veranstaltung Dozent WS/SS<br />

Alternative Energietechniken Allelein SS<br />

Angewandte molekulare Katalyse Leitner WS<br />

Angewandte numerische Optimierung Marquardt SS<br />

Anlagenweite Regelung Marquardt, Mönnigmann WS<br />

Ausgewählte Gebiete der mechanischen Verfahrenstechnik Modigell WS<br />

Bioprozesskinetik Büchs SS<br />

Chemische Verfahrenstechnik Melin SS<br />

Chemie für Verfahrenstechniker Hölderich, Liauw SS<br />

Eigenschaften von Gemischen und Grenzflächen Pfennig SS<br />

Einführung in die Ökotoxikologie und Ökochemie Schäffer WS<br />

Fortgeschrittene Polymersynthese Möller WS<br />

Grundlagen der Luftreinhaltung Modigell WS<br />

Grundlagen optischer Strömungsmessverfahren Grünefeld SS<br />

Grundlagen und Technik der Brennstoffzellen Stolten WS<br />

Höhere Regelungstechnik Abel SS<br />

In situ-Spektroskopie zur Prozessführung Liauw SS<br />

Industrielle Umwelttechnik Melin WS<br />

Interdiszipl. Praktikum Biotechnologie / Bioverfahrenstechnik Büchs, Schwaneberg WS<br />

Kraftwerksprozesse Bohn WS<br />

Kolloidchemie Richtering SS<br />

Laser in den Lebenswissenschaften Poprawe, Gillner SS<br />

Mechanische Verfahrenstechnik Modigell SS<br />

Medizinische Verfahrenstechnik Melin, Yüce SS<br />

Mehrphasenströmung Modigell WS<br />

Membranverfahren Melin WS<br />

Messtechnik und Analytik in der Verfahrenstechnik AVT Professoren WS<br />

Metabolic Engineering Büchs, Takors WS<br />

Modellierung technischer Systeme Marquardt SS<br />

Modellierung und Simulation von Transportprozessen Bothe SS<br />

an fluiden Phasengrenzen I<br />

Modellierung und Simulation von Transportprozessen Bothe WS<br />

an fluiden Phasengrenzen II<br />

Modellgestützte Schätzmethoden Marquardt SS<br />

Moderne Aspekte der angewandten Enzymtechnologie Büchs, Ansorge-Schumacher SS<br />

Numerische Strömungsmechanik I Schröder, Meinke SS<br />

Physikalische Festkörperchemie Martin SS<br />

Praktikum Allgemeine und Analytische Chemie I Simon WS<br />

Produktaufarbeitung Büchs, Spieß WS<br />

Prozessintensivierung und Thermische Hybridverfahren Pfennig WS<br />

Prozessleittechnik und Anlagenautomatisierung Abel SS<br />

Rheologie Modigell SS<br />

Thermische Trennverfahren Pfennig SS<br />

Umweltbiotechnologie (Biotechnologie IV) Schwaneberg SS<br />

Verfahrenstechnisches Seminar AVT Professoren WS<br />

Wasser- und Abwassertechnologie Melin SS


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 53<br />

Tabelle 4: Diplom - Studienplan Verfahrenstechnik


54 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Tabelle 5: Diplom - Studienplan Verfahrenstechnik


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 55<br />

7 Platz für persönliche Notizen


56 <strong>STUDIENFÜHRER</strong> <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong><br />

Platz für persönliche Notizen


AACHENER<br />

VERFAHRENS-<br />

TECHNIK 57<br />

8 Adressen<br />

Studienberatung<br />

Die Studienberatung steht jedem Studenten zu allen<br />

allgemeinen Fragestellungen offen, die das Verfahrenstechnikstudium<br />

betreffen. Sprechstunden werden<br />

dienstags bis donnerstags zwischen 14:00 und<br />

15:00 Uhr angeboten.<br />

Esther Gartz und Heiner Giese beraten Euch gerne<br />

in den Räumen der AVT.Bioverfahrenstechnik:<br />

Ort Sammelbau Biologie, Worringer Weg 1<br />

Raum 38 B 234 und 235<br />

Tel. 0241/80-23566 bzw. 23568<br />

E-Mail studienberatung-vt@avt.rwth-aachen.de<br />

Lehrstühle<br />

Bioverfahrenstechnik<br />

Prof. Dr.–Ing. J. Büchs<br />

Ort Worringerweg 1, 52074 Aachen<br />

Tel. 0241/80-23569<br />

Fax 0241/80-22570<br />

web www.avt.rwth-aachen.de<br />

E-Mail secretary.biovt@avt.rwth-aachen.de<br />

Chemische Verfahrenstechnik<br />

Prof. Dr.–Ing. T. Melin<br />

Prof. Dr.–Ing. M. Wessling<br />

Ort Turmstraße 46, 52064 Aachen<br />

Tel. 0241/80-95470<br />

Fax 0241/80-92252<br />

web www.avt.rwth-aachen.de<br />

E-Mail secretary.cvt@avt.rwth-aachen.de<br />

Mechanische Verfahrenstechnik<br />

Prof. Dr.–Ing. M. Modigell<br />

Ort Turmstraße 46, 52064 Aachen<br />

Tel. 0241/80-95984<br />

Fax 0241/80-92252<br />

web www.avt.rwth-aachen.de<br />

E-Mail secretary.mvt@avt.rwth-aachen.de<br />

Prozesstechnik<br />

Prof. Dr.–Ing. W. Marquardt<br />

Ort Turmstraße 46, 52064 Aachen<br />

Tel. 0241/80-94668<br />

Fax 0241/80-92326<br />

web www.avt.rwth-aachen.de<br />

E-Mail secretary.pt@avt.rwth-aachen.de<br />

Thermische Verfahrenstechnik<br />

Prof. Dr.–Ing. A. Pfennig<br />

Ort Wüllnerstraße 5, 52062 Aachen<br />

Tel. 0241/80-95490<br />

Fax 0241/80-92332<br />

web www.avt.rwth-aachen.de<br />

E-Mail secretary.tvt@avt.rwth-aachen.de<br />

Lehrstuhl für Wärme- und Stoffübertragung<br />

Prof. Dr.–Ing. R. Kneer<br />

Ort Eilfschonsteinstraße 18,<br />

52062 Aachen<br />

Tel. 0241/80-95400<br />

Fax 0241/80-92143<br />

web www.wsa.rwth-aachen.de<br />

E-Mail info@wsa.rwth-aachen.de<br />

Lehrstuhl für Technische Thermodynamik<br />

Prof. Dr.–Ing. A. Bardow<br />

Prof. Dr. rer. nat. K. Leonhard<br />

Ort Schinkelstraße 8, 52062 Aachen<br />

Tel. 0241/80-95380<br />

Fax 0241/80-92255<br />

web www.ltt.rwth-aachen.de<br />

E-Mail lucas@ltt.rwth-aachen.de<br />

Fakultät für Maschinenwesen<br />

Im Downloadbereich der Homepage befinden sich<br />

Antragsformulare für Studienplanänderungen und<br />

Erfassungsbögen für Studien–/Diplomarbeiten.<br />

Ort Eilfschornstraße 18, 52062 Aachen<br />

Tel. 0241/80-95305<br />

Fax 0241/80-92144<br />

web www.maschinenbau.rwth-aachen.de<br />

E-Mail dekanat-fb4@rwth-aachen.de


N<br />

A4 aus Richtung<br />

Heerlen, Antwerpen<br />

AB-Ausfahrt<br />

Aachen-<br />

Laurensberg<br />

W O<br />

A4 aus Richtung Köln,<br />

AB-Kreuz Aachen<br />

Ponttor<br />

Roermonder Str.<br />

S<br />

Pontwall<br />

Turmstraße<br />

Kohlscheider Str.<br />

von der Autobahn<br />

H<br />

Pontstraße<br />

Friesenstr.<br />

Malteserstr.<br />

H<br />

Audimax<br />

Wüllnerstraße<br />

H<br />

Claßenstr.<br />

Pariser Ring<br />

Stiewistraße<br />

P<br />

Gut<br />

Melaten<br />

H<br />

Pontstraße<br />

Marienbong.<br />

Toledoring<br />

Pauwelstraße<br />

Helmertweg<br />

Schneebergweg<br />

TVT<br />

CVT/MVT<br />

Worringer Weg<br />

Wendlingweg<br />

P<br />

Roermonder Str.<br />

Wüllnerstraße<br />

Turmstraße<br />

PT<br />

H H<br />

BioVT<br />

Uniklinik<br />

*<br />

P<br />

Steinbergweg<br />

*<br />

P<br />

*<br />

P<br />

Super C<br />

Geschw.-<br />

Scholl-Str.<br />

P<br />

Prof.-<br />

H<br />

Pauwelstraße<br />

Templergraben<br />

TH Hauptg<br />

ebäude<br />

Schinkel-<br />

Pirlet-Str.<br />

P<br />

P<br />

P<br />

Kullenhofstraße<br />

straße<br />

*<br />

P<br />

H<br />

H<br />

Rütscher Straße<br />

Roermonder Straße<br />

Henricistraße<br />

Kühlwetterstr.<br />

Süsterfeldstraße<br />

Pariser Ring<br />

Ponttor<br />

Pontwall<br />

Turmstraße<br />

Bahnhof<br />

Aachen-West<br />

Ampelanlage<br />

Bushaltestellen<br />

Parkmöglichkeiten<br />

parkausweispflichtig,<br />

bitte ggf. Rücksprache<br />

vor Anreise<br />

H<br />

Pontstraße<br />

von Vaalser Straße<br />

graben<br />

Wüllnerstr.<br />

Turmstraße<br />

Claßenstr.<br />

Seffenter<br />

Weg<br />

Valkenburgerstraße<br />

P<br />

P P<br />

G.-Sch.-Str.<br />

*<br />

P<br />

Prof.-<br />

P<br />

Templer-<br />

P<br />

Pirlet-Str.

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