Aufschlussreich - Landschulheim Schloss Heessen

Seelen.
Aufschlussreich
Die Zeit flog dahin, flog an mir vorbei; beachtete mich keines
Blickes, die Bosheit entzweit.
Sie waren gekommen.
Zeit: es war zu spät.
„Rennt! Rennt schnell weg!“, befahl unser Vater barsch und packte sich ein
scharfes Küchenmesser. Ich nahm Lil, deren Augen vor Schreck weit
aufgerissen auf das Messer in Vaters Hand ruhten, an die gebrechliche
Hand. Wir stolperten aus der Tür direkt in das Chaos und den Untergang
der Stadt hinein. Häuser brannten, Frauen lagen tot auf den Wegen und
Männer versuchten den Rest ihrer Familien zu beschützen, vergeblich. Die
Handlanger der neuen Regierung waren bis auf die vereiterten Zähne mit
Waffen besetzt. Ein Lächeln breitete sich auf dem grotesken Gesicht eines
nahen Soldaten aus und sein Messer schnitt durch den Hals des kleinen
Mädchens mit den beiden blonden, geflochtenen Zöpfen wie durch Butter.
Dieses Mädchen hatte und früher immer die Mild gebracht gehabt, jetzt
nicht mehr. Knochen barsten unter bloßen Händen und der Mann
schnupperte genüsslich an der Wange des nächsten Kindes und seine
gespaltene Zunge schnellte freudig hervor. Welch junges, saftiges und
frisches Fleisch. Aus deinem Hosenbund zückte er ein kurzes Messer hervor
und setzte es an die Haut des Jungen. Der Junge schloss die Augen und er
wusste, dass sein Ende nahte. Ganz langsam und qualvoll zog er das Messer
über das Fleisch an seinen Pustewangen, kratzte jede Hautschicht einzeln
ab. Wie eine Made wand sich der pummelige Junge unter seinen Schnitten.
„Lerne Respekt und Hochachtung vor der neuen Regierung,“ zischte die
bedrohliche Stimme des Mannes in das Ohr des Jungen und sein Atem
stank nach verrottetem Fleisch und vergammelten Eiern. Mit einem
knackenden Ruck beendete der Mann sekundenschnell die Qual des Jungen,
nahm ihm die Möglichkeit seine Kindheit zu erleben.
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