Aufschlussreich - Landschulheim Schloss Heessen
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<strong>Aufschlussreich</strong><br />
gefiel. Du musst dich jetzt mal zusammenreißen, Madame Bergert!<br />
Deine armen Mitarbeiter springen gerade im Dreieck, weil sie<br />
überfordert sind, wenn sie keine Anweisungen bekommen. Du bist<br />
ganz schön gemein!, ermahnte ich mich selber. Vor lauter<br />
Erschöpfung zog ich meine Schultern verkrampft nach oben. Gerade<br />
als ich anfing zu hyperventilieren, sah ich mein Restaurant. Die<br />
Fenster müssten wieder geputzt werden, bemerkte ich, während ich<br />
das kleine, nordische Haus kritisch musterte.<br />
Eine warme, vom Kaminrauch geschwängerte Luft strömte mir<br />
entgegen, während ich die schwere Glastür des Haupteingangs<br />
öffnete. „Immer ist sie zu spät, die Chefin. Auch wenn<br />
normalerweise ein Chef mit seinen Mitarbeitern redet, müssen wir<br />
mal den Spieß umdrehen und mit ihr reden. Ich habe meine drei<br />
Kinder zuhause, ich würde auch lieber 30 Minuten länger bei ihnen<br />
bleiben, wenn sie schon mal vom Festland auf die Insel kommen.“<br />
Das nicht für meine Ohren bestimmte Geläster schallte gedämpft zu<br />
mir. Obwohl auf der einen Seite Wut in mir aufstieg, überging ich<br />
diesen Angriff gegen mich.<br />
„Guten Abend, ihr Fleißigen, entschuldigt bitte meine Verspätung,<br />
doch ich war Augenzeuge eines Unfalls und musste noch auf den<br />
Krankenwagen warten“, log ich. Sechs Augenpaare starrten mich<br />
ungläubig und wertend an. Sie überlegten gar nicht erst, ob sie mir<br />
glauben sollte, doch es war mir auch egal. Wir mussten viel<br />
erledigen, wir hatten nicht mehr viel Zeit.<br />
„Okay, Nils und Hendrik stellt die Tische um. Wir haben drei<br />
Reservierungen für halb sechs. Eine Reservierung für sechs<br />
Personen, eine für fünf und eine für zwölf. Es sollen Fensterplätze<br />
sein. Die restlichen Reservierungen sind erst ab 19 Uhr.“ Ich gab Nils<br />
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