Aufschlussreich - Landschulheim Schloss Heessen
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<strong>Aufschlussreich</strong><br />
die schuldbewussten Gesichter von Hendrik und Ole, „aber ich<br />
möchte bitte, dass ihr nicht mehr an den Kühlschrank geht. Ich hatte<br />
die letzten zwei Tage keine Zeit mit euch darüber zu reden,<br />
deswegen war der Kühlschrank auch verschlossen, aber ich möchte,<br />
dass wir ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander haben, weil das<br />
sehr wichtig ist, wenn wir täglich gemeinsam hier arbeiten. Ab<br />
morgen lassen wir das mit dem <strong>Schloss</strong>, aber ich muss mich auf euch<br />
verlassen können.“ Demonstrativ legte ich den Schlüssel auf die<br />
Theke.<br />
„Schließt den Kühlschrank wieder auf, ich lasse die Gäste rein, okay?<br />
Ab morgen werde ich mich auch nicht mehr verspäten und falls es<br />
doch irgendwann mal Probleme geben sollte, rufe ich Nils an, der hat<br />
schließlich auch den Schlüssel, dann gibt er meine Anweisungen<br />
weiter. Dann auf einen entspannten Abend!“ Meine Autorität<br />
auskostend drehte ich mich um, ging schnurstracks auf die Ladentür<br />
zu, drehte das Schild von „Geschlossen“ auf „Geöffnet“ und lehnte<br />
die im Eingang schon bereitstehende Tafel an die Außenwand des<br />
Himmelstürmers.<br />
Vor dem Himmelsstürmer warteten schon zwei Familien in der<br />
Nachmittagssonne auf die Öffnung. Freundlich lächelnd empfing ich<br />
zuerst eine ungepflegt aussehende Familie. Mutter und Vater trugen<br />
beide eine dunkelbraune Justin-Bieber-Frisur und schienen geistig in<br />
den 70er Jahren steckengeblieben zu sein.<br />
Drei Kinder, alles Mädchen, eingekleidet in grüne, pinke und rote<br />
Schlaghosen mit Blümchendruck und blau, gelb und violetten<br />
Tanktops. „Herzlich willkommen im Himmelsstürmer! Kommen Sie<br />
doch herein!“, bat ich mit einem aufgesetzten, eigentlich<br />
scheinheiligen Lächeln.<br />
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