Gesamtausgabe - echo
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’Son et lumière’<br />
auf der Gutenhalde<br />
Gesucht wurden Personen, die<br />
bereit waren, sich für „Lebendige<br />
Bilder“ in historischen Kostümen zur<br />
Verfügung zu stellen und zwar für ein<br />
gemeinsames Projekt mit der französischen<br />
Partnerstadt La Souterraine.<br />
Was verbarg sich hinter diesem geheimnisvollen<br />
Projekt?<br />
Seit rund 35 Jahren veranstaltet<br />
ein Verein aus La Souterraine in der<br />
nahe gelegenen Ruine Bridier mit großem<br />
Erfolg Veranstaltungen mit<br />
„lebendigen Bildern“. Im Jahr 2009<br />
machte La Souterraine ihrer Partnerstadt<br />
Filderstadt das Angebot, mit<br />
lebendigen Bildern in Filderstadt aufzutreten.<br />
Man ging in La Souterraine<br />
davon aus, dass es in Filderstadt eine<br />
vergleichbare Ruine oder ein ähnliches<br />
historisches Gebäude gäbe, das<br />
sich für solche Veranstaltungen eignen<br />
würde.<br />
Nun war guter Rat teuer, mit Burgruinen<br />
oder Ähnlichem konnte Filderstadt<br />
nun wirklich nicht aufwarten.<br />
Schließlich fand sich mit der Guten-<br />
halde eine geeignete Kulisse. Zudem<br />
erwies sich die Freie Waldorfschule als<br />
ein hervorragender Kooperationspartner.<br />
La Souterraine verfügt über einen<br />
großen Fundus an historischen Kostümen,<br />
beginnend mit der Römerzeit<br />
über die Völkerwanderung, das höfische<br />
Mittelalter, Landsknechte, Landleben<br />
im 18. Jahrhundert, das Zeitalter<br />
Napoleons, Biedermaier, Landleben<br />
im 19. Jahrhundert, etc.<br />
Das Stadtarchiv machte sich nun<br />
an die Arbeit und stellte zu den<br />
Kostümen passende Ereignisse aus der<br />
Geschichte der fünf Stadtteile zusammen.<br />
Das Resultat waren schließlich<br />
22 „lebendige Bilder“, die einen<br />
Bogen von der Römerzeit bis ins 20.<br />
Jahrhundert spannten.<br />
Das Projekt gewann bald eine<br />
Eigendynamik. La Souterraine erhielt<br />
Verstärkung durch 50 Personen aus<br />
dem elsässischen Städtchen Seebach<br />
bei Wissembourg. Nun wurde auch in<br />
Filderstadt zur Teilnahme aufgerufen.<br />
Filderstadts Historie<br />
in lebendigen Bildern<br />
Die Verarbeitung von Filderkraut – ein für viele Besucher lebendiges Bild<br />
Auch eine Gruppe aus der englischen<br />
Partnerstadt Selby meldete Interesse<br />
an, sich daran zu beteiligen.<br />
Großen Aufwand erforderte das<br />
Anfertigen von Kostümen. Gewiss war<br />
in La Souterraine bereits ein Grundstock<br />
vorhanden. Indessen war noch<br />
viel Fleiß notwendig, um in La Souterraine<br />
maßgeschneidert eine große<br />
Zahl von Kostümen anzufertigen.<br />
Am Himmelfahrts-Wochenende 2011,<br />
dem traditionellen Termin zum deutschfranzösischen<br />
Austausch, konnte schließlich<br />
das große Ereignis stattfinden. In<br />
diesem Fall war es aber eine Partnerschaft<br />
von drei Ländern. Und in<br />
der Tat achtete die Regie konsequent<br />
darauf, dass in jeder der 22 Szenen<br />
möglichst alle drei Nationen vertreten<br />
waren. Schließlich eignete sich eine<br />
Kooperation dreier Nationen besonders<br />
gut, da es bei „stummen Bildern“<br />
keine Sprachbarrieren gibt.<br />
Der unermüdliche Einsatz von<br />
Jean Noel Pinaud und seine Fähigkeit<br />
Foto: Wilhelm Stöckle