03.03.2013 Aufrufe

Gesamtausgabe - echo

Gesamtausgabe - echo

Gesamtausgabe - echo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wer begeistert<br />

hier wen ?!<br />

Waldheim ist einfach toll! Eine<br />

Erfahrung, die man als Kind unbedingt<br />

mal machen sollte. Jedes Kind,<br />

das schon im Waldheim war, würde<br />

sagen: “Die Waldheimlieder sind echt<br />

cool, und erst das gemeinsame Essen!<br />

Am besten ist die Mittagspause!” Aber<br />

wer sagt, es sei nur was für Kinder?<br />

Woher kommen die freiwilligen Mitarbeiter<br />

und Helfer? Warum begeistert<br />

das Waldheim eine so große Bandbreite?<br />

Das Waldheim im Bernhäuser<br />

Forst macht alle glücklich, Jung und<br />

Alt. Und IHN da oben! Aber warum?<br />

Ich nähere mich dem Ferienheim<br />

am Wald zwischen Plattenhardt und<br />

Stetten. Schon von weitem höre ich<br />

Kinder toben. Mit einem Kribbeln im<br />

Bauch laufe ich zu dem Ort, in den ich<br />

in den nächsten zwei Wochen mein<br />

ganzes Herzblut reinschütten möchte.<br />

Dabei fühle ich mich richtig gut. Das<br />

liegt an den Kindern um mich herum,<br />

die gerne hierher kommen, weil sie sich<br />

hier „wie zuhause“ fühlen. Die Liebe<br />

wird hier groß geschrieben. Immer!<br />

Es sind aber nicht nur die Kinder.<br />

Am Elternbesuchstag werden wir Mitarbeiter<br />

gefragt, warum wir das<br />

machen anstelle Urlaub. Wir hätten ja<br />

eh viel Stress in der Schule, etc.<br />

Warum wir unsere Freizeit<br />

für Kinder geben, die<br />

wir nicht mal kennen? Die<br />

Antwort ist: Wir lieben Kinder! Und<br />

wir wollen andere mit unserem<br />

Glauben begeistern! Wir glauben<br />

daran, begeistern zu können. Dieser<br />

Glaube und auch der Wille, etwas<br />

bewegen zu wollen, lassen uns viel<br />

aushalten. Dabei sorgt jeder für den<br />

anderen mit, Arbeit wird geteilt. Und<br />

es ist nicht wirklich Arbeit, es ist ein<br />

Erlebnis! Wie eine Ferienfreizeit für<br />

Ältere, die dabei noch dazu eine<br />

Verantwortung haben.<br />

Einmal komme ich vom Frühstück<br />

in meinen Gruppenraum und werde<br />

begeistert von “meinen Mädels” gefragt,<br />

wann wir wieder unsere “Sorgen<br />

oder Briefe an Gott” verbrennen. Dies<br />

war eine einzigartige Aktion, bei dem<br />

das ganze Waldheim nach dem<br />

Kindermutmachgottesdienst “Briefe<br />

an Gott” schrieb, mit unseren Sorgen<br />

und Ängsten. Anschließend wurden<br />

diese gemeinsam verbrannt; so waren<br />

es wirklich Briefe an Gott, die niemand<br />

außer ihm gelesen hatte.<br />

Nach anderthalb Wochen sind die<br />

Mitarbeiter noch besserer Laune als zu<br />

Beginn. Klar, eine Spur Müdigkeit ist bei<br />

5<br />

fast allen<br />

zu entdecken.<br />

Aber allein<br />

die geschlossenen Freundschaften<br />

sind die Anstrengung doppelt wert.<br />

Am Ende des Tages sitzen wir zusammen<br />

und essen gemeinsam zu Abend – an<br />

einem Tisch, wie eine große Familie.<br />

Diese „Familie“ von ca. 50 Mitarbeitern<br />

sorgt jeden Tag dafür, dass<br />

alles wie am Schnürchen klappt. Wir<br />

verstehen uns so gut, dass alle freiwillig<br />

früher aufstehen, um beim Mitarbeiterfrühstück<br />

gemeinsam in den<br />

Tag zu starten! Wir geben einander<br />

Kraft – ein weiterer Punkt, warum es<br />

sich lohnt, einer von uns zu sein. Wir<br />

sind gern dabei, auch wenn es<br />

anstrengend ist. Wir lassen uns von<br />

strahlenden Kindern begeistern, die<br />

gar nicht mehr nach Hause wollen!<br />

Und von den Eltern, die keine Worte<br />

dafür finden, wie stolz sie auf uns und<br />

unser Engagement sind.<br />

Nach diesen zwei richtig erfüllten<br />

Wochen packe ich die übrigen Bastelarbeiten<br />

der Kinder ein. Soll ich fürs<br />

nächste Jahr gleich zwei Taschen bereitlegen?<br />

Eine für viele schöne Augenblicke<br />

und Erinnerungen, die ich nicht<br />

vergessen möchte, und eine, in die<br />

ich meine ganze Vorfreude aufs Waldheim<br />

packen kann? . . . hm, ob eine<br />

Tasche dafür überhaupt ausreicht?<br />

Julia Rösch<br />

Mitarbeiterin im Waldheim<br />

Bernhäuser Forst 2011<br />

Fotos: Waldheim

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!