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Sabine Burgstädt - Heinz-Kühn-Stiftung

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Oman<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Burgstädt</strong><br />

erlangen, ist etwas, was jeden, egal ob Mann oder Frau, in seiner Persönlichkeit<br />

weiterbringt.“<br />

Erwachsenenqualifikation und Bildung für die kommende Generation –<br />

zwei Ziele, die im Oman verfolgt werden. Doch trotz Fortschritt und Wohlstand<br />

spürte man auch in diesem Land im Frühjahr 2011 die Auswirkungen<br />

des Arabischen Frühlings. Diese von Tunesien ausgehende Bewegung gegen<br />

autoritär herrschenden Regime sowie soziale und politische Ungerechtigkeiten<br />

machte auch vor den Golfstaaten nicht halt. Insbesondere in Bahrain<br />

protestierten die Menschen massiv gegen das sunnitische Königshaus. Im an<br />

den Oman angrenzenden Jemen führten teils blutige Demonstrationen erst<br />

im November 2011 endlich zum Machtwechsel. Im Vergleich dazu muten<br />

die Proteste im Sultanat harmloser an. Nicht der Sturz des Sultans, sondern<br />

mehr politische Mitbestimmung, Pressefreiheit, weniger Korruption, bessere<br />

soziale Absicherung und vor allem der Wunsch nach Arbeitsplätzen waren<br />

die Forderungen. Etwa 12 bis 15 Prozent soll die Arbeitslosenquote im<br />

Land betragen, gerade auf dem Land finden viele junge Omanis, trotz der<br />

guten Ausbildung, nur schwierig einen Job. Auch die im politischen System<br />

herrschende Korruption war den Demonstranten ein Dorn im Auge. Der<br />

Sultan reagierte mit einer Kabinettsumbildung, erhöhte die Pensionen und<br />

ließ eine Sozialhilfe einführen.<br />

Trotz der Maßnahmen kam es bis Ende April 2011 immer wieder zu Protesten,<br />

bei denen die Polizei zum Teil eingriff. Derzeit scheint es, als seien die<br />

Wogen geglättet, doch es ist nicht ausgeschlossen, dass es erneut zu Unruhen<br />

kommt. Auhoud fordert, „dass der Staat auf die junge Generation hören<br />

muss.“ Auch ihre Töchter sind Teil jener Generation, der die Zukunft Omans<br />

gehört. „Wir haben immer noch einen langen Weg vor uns, den wir Schritt für<br />

Schritt gehen müssen. Unsere Regierung muss die Bedürfnisse, die die Bevölkerung<br />

des Landes hat, auf diesem Weg berücksichtigen. Wir haben viel<br />

erreicht in den letzten Jahrzehnten, doch ohne die Jugend hat unser Land keine<br />

Zukunft. Wir geben ihnen Wissen und wir müssen ihnen auch die Chance<br />

geben, dieses Wissen zu nutzen. Das ist unsere Verpflichtung.“<br />

10. Tradition – die starke Position der Frauen bei den Beduinen<br />

Rund 250 Kilometer weiter südlich ist auch Wissen gefragt – Wissen um<br />

Wanderrouten, Wasserquellen und Winde. Über der Wahiba, der kleineren<br />

der beiden Wüsten im Oman, liegt flirrend die Hitze. Wolkenlos zeigt sich<br />

der blaue Himmel, rot der Sand. Ca. 200 km von Norden nach Süden sowie<br />

80 km von Osten nach Westen erstreckt sich das Gebiet, in dem rund<br />

1.500 Dromedare und 15.000 Ziegen sowie 3.000 Beduinen von verschie-<br />

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