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Kapitalkosten und Unternehmenswert - IFBC

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struktur einer Gesellschaft abweicht,<br />

ist das für die Eigenkapitalkosten entscheidende<br />

Aktien-Beta subtil zu handhaben.<br />

Für die Ist-Kapitalstruktur empirisch<br />

geschätzte oder subjektiv angenommene<br />

Aktien-Betas müssen dann<br />

im Hinblick auf die Ziel-Kapitalstruktur<br />

transformiert werden, was mit sogenanntem<br />

«Unlevering» <strong>und</strong> «Relevering»<br />

zu erfolgen hat. Dabei ergibt<br />

sich gleich ein weiteres Problem: Bezüglich<br />

der Risikowirkung des fremd-<br />

kapitalbedingten Tax Shield existiert<br />

keine praktisch eindeutige Lösung für<br />

das «Unlevering» <strong>und</strong> das «Relevering»,<br />

Thomas Vettiger, Rudolf Volkart, <strong>Kapitalkosten</strong> <strong>und</strong> <strong>Unternehmenswert</strong><br />

weil stets arbiträre Annahmen bezüglich<br />

des Risiko-Effektes des Tax Shield<br />

aus Fremdkapitalzinsen notwendig sind<br />

(vgl. Volkart, 2001, S. 107 ff.).<br />

2.4.3 APV-Ansatz, Tax Shield <strong>und</strong><br />

Unlevering sowie Relevering von<br />

Beta-Werten<br />

Einzelne Autoren wissenschaftlicher<br />

Beiträge bezeichnen das Verfahren des<br />

Adjusted Present Value (APV-Ansatz)<br />

«Im Rahmen der Bewertung von Unternehmen<br />

kommt den <strong>Kapitalkosten</strong> zentrale Bedeutung zu.»<br />

als theoretisch (<strong>und</strong> praktisch) überlegen<br />

(vgl. etwa Luehrman, 1997). Im<br />

APV-Ansatz wird so verfahren, dass<br />

RECHNUNGSWESEN<br />

zunächst eine Bewertung des Unternehmens<br />

so erfolgt, wie wenn es zu<br />

100% mit Eigenkapital finanziert wäre.<br />

Anschliessend werden die durch die<br />

tatsächlich vorliegende Finanzstruktur<br />

indizierten zusätzlichen Wertkomponenten<br />

geschätzt <strong>und</strong> zum zunächst ermittelten<br />

Ausgangswert addiert. Das zumeist<br />

wichtigste, oft dominante (nicht<br />

selten einzige) Element bildet dabei<br />

das fremdkapitalbedingte Tax Shield.<br />

Wenn man nun davon ausgeht, dass<br />

die Herleitung der <strong>Kapitalkosten</strong> auch<br />

beim APV-Ansatz auf beobachtbaren<br />

marktseitigen Grössen der zu bewertenden<br />

Gesellschaft basieren soll, so erweist<br />

sich ein wesentlicher Teil der vermeintlichen<br />

Überlegenheit des APV-<br />

Ansatzes als ein nur scheinbarer. Dies<br />

liegt darin begründet, dass sich empirisch<br />

keine <strong>Kapitalkosten</strong>sätze für hypothetisch<br />

nur eigenfinanzierte Unternehmen<br />

(«all equity financed firm»)<br />

Der Schweizer Treuhänder 9/02 753

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