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PERRI, Alexander - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Mainz</strong>,<br />

Institut für Sportwissenschaft<br />

Diplomarbeit<br />

von <strong>Alexander</strong> Perri<br />

perri(at)students.uni-mainz.de<br />

Wie viele Sportschuhe besitzen Sportstudierende,<br />

inwieweit ändert sich die Anzahl der Sportschuhe<br />

im Laufe des Studiums und wie gerechtfertigt ist deren Anzahl?<br />

1. Gutachter: Prof. Dr. med. H.-V. Ulmer (Bereich: Sportphysiologie)<br />

2. Gutachter: Herr Könecke (Bereich: Sportökonomie)<br />

Einleitung<br />

<strong>Mainz</strong>, den 3.1.2013<br />

Verfolgt man die Werbung in den Printmedien (z.B.: RUNNER`S WORLD, 2012 oder RUNNING,<br />

2012), so stellt man fest, dass Sportschuhe immer differenzierter entwickelt und auch beworben<br />

werden. Allein der Sportartikelhersteller Nike unterscheidet 13 verschiedene Sportarten und bietet<br />

innerhalb einer Sportart mehr als 100 verschiedene Modelle an (NIKE, 2012a). So kann jeder<br />

Sportler auf Basis seiner individuellen Eigenschaften sowie Trainings- und Wettkampfbedürfnisse<br />

seinen spezifischen Schuh finden.<br />

Auch die Umsatzzahlen von Sportschuhen steigen kontinuierlich an (NIKE INC., 2011). So scheint<br />

es interessant, Sportstudierende der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Mainz</strong> vom ersten bis zum<br />

sechsten Semester über Anzahl und Spezifikationsgrad ihrer Sportschuhe zu befragen. Die Frage,<br />

wie viele unterschiedliche Sportschuhe Sportstudierende durchschnittlich besitzen, wurde bislang<br />

kaum untersucht. Nur WIßMANN befasste sich in ihrer Diplomarbeit mit Sportschuhen und deren


Tragegewohnheiten von Sportstudierenden (WIßMANN, 1987, S. 32). Der Schwerpunkt ihrer Diplomarbeit<br />

lag jedoch auf der Passgenauigkeit von Sportschuhen. Bei ihrer Untersuchung stellte sie<br />

fest, dass ca. 60 % der befragten Sportstudierenden bezüglich der Schuhgröße falsche Schuhe<br />

trugen.<br />

In der vorliegenden Arbeit wird nun zum einen die Frage untersucht, wie viele unterschiedliche<br />

Sportschuhe Sportstudierende besitzen und ob sich deren Anzahl im Laufe des Studiums ändert.<br />

Zum anderen sollen die Probanden die Notwendigkeit der verschieden sportartenspezifischen<br />

Schuhe beurteilen. Damit soll die Motivation für den Kauf sportartenspezifischer Schuhe näher<br />

analysiert werden, um die Wirkung von Marketing-Aspekten zu untersuchen und der Frage nachzugehen,<br />

ob der Erwerb der Sportschuhe auf Werbe-, Mode- oder Funktionseffekte zurückzuführen<br />

ist.<br />

Schlussfolgerungen für die Praxis<br />

In dieser Studienarbeit wird vor allem die Frage untersucht, wie viele Sportschuhe Sportstudierende<br />

besitzen, inwieweit sich die Anzahl im Laufe des Studiums ändert und wie gerechtfertigt deren<br />

Anzahl letztlich ist. Zudem werden Aspekte des Marketings sowie der Kaufentscheidung der Studierenden<br />

beleuchtet. Medizinischen Aspekten kommt bei den Kaufentscheidungen nur wenig<br />

Aufmerksamkeit zuteil. Die Ergebnisse der Befragung haben gezeigt, dass die Sportstudierenden<br />

ihre Schuhe weniger nach den Punkten der Unfallverhütung oder der Sicherheit wählen, vielmehr<br />

stehen Leistungsverbesserung und sportökonomische Ziele im Vordergrund der Studierenden. Die<br />

Auswertung der Frage Nr. 14 des Fragebogens unterstreicht diese These. Hier wurden die Probanden<br />

gebeten zu beurteilen, inwieweit Sportschuhe Auswirkungen auf ihr Studium haben. Dabei<br />

konnten sie „technische Vorteile“ (bessere Ausführung möglich), „Sicherheit“ (auch in Bezug auf<br />

Unfall- und Schadensverhütung) aber auch „bessere Noten“ ankreuzen, wobei Mehrfachantworten<br />

möglich waren. Hier wurden folglich explizit nach den Kriterien Unfallverhütung und Sicherheit gefragt.<br />

Die Auswertung zeigt jedoch, dass nur ein geringer Anteil der Sportstudierenden (24%) diesen<br />

Kriterien eine Relevanz beimisst.<br />

Als Mediziner ging der Betreuer jedoch davon aus, dass die Unfallverhütung im Zusammenhang<br />

mit dem sportartenspezifischen Schuhwerk, einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung und<br />

folglich einen hohen Stellenwert bei Sportstudierenden hat.<br />

Frage Nr. 8 im Fragebogen untersucht die entscheidenden Kriterien beim Kauf der Sportschuhe.<br />

Um zu untersuchen, ob die Probanden von sich aus die Kriterien „Unfallverhütung“ oder auch „verbesserte<br />

Sicherheit“ in Betracht ziehen, wurden diese nicht mit vorgegeben, sondern konnten unter<br />

„andere Gründe“ angegeben werden. Die Auswertungen zeigen jedoch, dass die Studierenden<br />

diese Möglichkeit nicht genutzt haben. Qualität und eigene Erfahrungen waren für sie die wichtigsten<br />

Kaufkriterien.<br />

Bei der letzten Frage des Fragebogens (Nr. 18) konnten die Probanden frei ihre Gründe angeben,<br />

warum sie Sportschuhe nicht mehr verwenden. Auch hier ging keiner der Befragten explizit auf die<br />

Aspekte der Unfallverhütung oder der reduzierten Sicherheit zum Beispiel durch Abnutzung ein.<br />

Dies unterstreicht die Vermutung, dass die Wichtigkeit des Sicherheitsaspektes bei den Sportstudierenden<br />

keine große Rolle zu spielen scheint.<br />

Bei der Notwendigkeit sportartenspezifischen Schuhwerks für das Sportstudium gingen die Meinungen<br />

der Studierenden sehr auseinander. Doch kann man davon ausgehen, dass die Sportartenspezifität<br />

für das Studium, anders als vom Verfasser vermutet, eher nebensächlich ist. Zum<br />

einen kann man dies an der recht geringen Gesamtzahl der Sportschuhe von Sportstudierenden<br />

(durchschnittlich 6 Paare) ablesen. Zum anderen gibt es doch einige Studenten auch höheren<br />

Semesters, die ihr Studium mit nur bis zu 3 Paaren Sportschuhen absolvieren. Die Meinung des<br />

Experten Prof. Salomon, dass die Wichtigkeit sportartenspezifischer Sportschuhe sehr hoch ist,<br />

widerspricht dieser These. Jedoch bezog sich der Experte eher auf den Leistungssport außerhalb<br />

der <strong>Universität</strong>. Abschließend kann man folglich zu diesem Punkt davon ausgehen, dass es eini-<br />

2


gen Studierenden wichtig zu sein scheint, sportartenspezifische Schuhe zu besitzen, die Sinnhaftigkeit<br />

für das Sportstudium aber eher fraglich ist.<br />

Die Sportstudierenden scheinen weiter für die Sportartikelhersteller keine spezielle Zielgruppe zu<br />

sein. Denn die Befragten sind in der Masse (Anzahl) keine sehr große Kundengruppe. Sie besitzen<br />

zwar mehr Sportschuhe als Nicht-Sportstudierende, aber verwenden ihre Schuhe auch meist bis<br />

zur Materialermüdung. Für die Fachgeschäfte dagegen sind die Befragten eine interessante und<br />

kaufkräftige Zielgruppe, da diese im Gegensatz zu der breiten Masse, ihre Schuhe nicht im Internet,<br />

sondern hauptsächlich im Fachgeschäft kaufen und auch bereit sind, für Qualität und Beratung<br />

einen höheren Preis zu zahlen.<br />

Zusammenfassung<br />

Ziel dieser Diplomarbeit war es, zu untersuchen, wie viele unterschiedliche Sportschuhe Sportstudierende<br />

besitzen und wie sich deren Anzahl im Laufe des Studiums ändert. Zudem werden Aspekte<br />

des Marketings sowie der Kaufentscheidung der Studierenden beleuchtet. Damit sollte die<br />

Motivation für den Kauf sportartenspezifischer Schuhe näher analysiert werden und der Frage<br />

nachgegangen werden, ob der Erwerb der Sportschuhe auf Werbe-, Mode- oder Funktionseffekte<br />

zurückzuführen ist.<br />

Der Sachstand stellt zunächst die Vielfalt von Sportschuhen anhand des Sportschuhsortiments der<br />

beiden größten Sportartikelhersteller Nike und adidas vor. Dabei wurden auch ausgewählte Zeitschriften<br />

wie RUNNER`S World und RUNNING analysiert, um die Vielfalt von Sportschuhen in den<br />

Printmedien näher zu beleuchten. Nicht nur die Vielfalt an Sportschuhen, sondern auch die Entwicklung<br />

von sportartenspezifischem Schuhwerk wurde anhand der beiden großen Sportartikelhersteller<br />

aufgezeigt. In einem weiteren Schritt wurden das Marketing der großen Sportartikelhersteller<br />

Nike und adidas sowie deren Innovationen aufgezeigt, um zu analysieren, inwieweit dies die<br />

Spezifität der Sportschuhe erhöht. Zuletzt wurden das Angebot und die Preise von einem ausgewählten<br />

Fachgeschäft und einem Discounter verglichen.<br />

Methodisch wurde so vorgegangen, dass insgesamt 285 Sportstudierende in den Studiengängen<br />

Bachelor of Arts und Bachelor of Education der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Mainz</strong> befragt<br />

wurden. Die Gruppe Bachelor of Education konnte allerdings in der Auswertung der Ergebnisse<br />

nicht berücksichtigt werden, da die erforderliche Rücklaufquote von 50 % nicht erreicht wurde. Bei<br />

der Gruppe Bachelor of Arts wurde eine Rücklaufquote von 79 % erzielt und die Ergebnisse der<br />

221 befragten Sportstudierenden konnten somit ausgewertet werden. Um die Ergebnisse der Befragung<br />

mit Nicht-Sportstudierenden zu vergleichen, wurden zudem 53 Teilnehmer des Hochschulsportes<br />

als Kontrollgruppe befragt.<br />

Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass die befragten Sportstudierenden eine relativ konstante<br />

Anzahl an Sportschuhe besitzen (durchschnittlich 6 Paare). Diese kaufen sie mehrheitlich<br />

im Fachgeschäft und legen dabei auf hohe Qualität besonders wert. Sportartenspezifischem<br />

Schuhwerk messen sie keine große Bedeutung zu. Das ändert sich auch nicht im Laufe ihres Studiums.<br />

Auch sehen sie sich von der Werbung relativ unbeeinflusst. Sie basieren ihre Kaufentscheidung<br />

vor allem auf ihren eignen Erfahrungen.<br />

Aus dem Sachstand und der eigenen Erhebung kann nun geschlossen werden, dass eine große<br />

Vielzahl an Sportschuhen nicht zwingend für das Absolvieren des Sportstudiums notwendig zu<br />

sein scheint. Weiterhin zeigt die Befragung, dass Sportstudierende keine besonders wichtige Zielgruppe<br />

für die großen Sportartikelhersteller sind. Sie besitzen im Vergleich zwar mehr Sportschuhe<br />

als Nicht-Sportstudierende, tragen diese jedoch bis zu Materialermüdung. Für Qualität und Beratung<br />

durch ein Fachgeschäft sind sie bereit, durchschnittlich 100 Euro zu zahlen.<br />

Für die Praxis ergibt sich weiter daraus, dass eine Vielzahl sportartenspezifischer Schuhe für das<br />

Sportstudium nicht notwendig ist. Auch messen die Probanden medizinischen Aspekten wie Unfallverhütung<br />

oder Sicherheit keine Relevanz bei. Anders jedoch im Leistungssport. Hier wird laut<br />

3


einem Experteninterview großer Wert auf Unfallverhütung und Sicherheit gelegt und dem sportartenspezifischen<br />

Schuhwerk wird dabei eine entscheidende Rolle beigemessen.<br />

Danksagung<br />

Zu allererst möchte ich meinem Betreuer Herrn Prof. Ulmer danken, der mich in einem Vorgespräch<br />

zu dieser Diplomarbeit durch seine simple Frage, wie viele Sportschuhe ich selbst besitze,<br />

überhaupt erst auf diese interessante Fragestellung aufmerksam gemacht hatte und somit der Ideengeber<br />

für diese Studienarbeit ist. Zudem hat er mich während des Erstellungsprozesses unterstützt.<br />

Er nahm sich stets die Zeit fachliche wie auch formelle Fragen zu beantworten. Seine<br />

Kommentare und Hinweise bereicherten maßgeblich diese Arbeit. Ein ganz herzliches Dankeschön,<br />

Herr Professor Ulmer für Ihre Zeit, Ihre Unterstützung sowie all die hilfreichen Hinweise!<br />

Darüber hinaus möchte ich Frau Dr. Quinten, Herr Dr. Steinmann, Herr Alfs, Herr Dr. Pfeiffer und<br />

Frau Dr. Behrens danken, die mir in ihren Lehrveranstaltungen Zeit eingeräumt hatten, die Fragebögen<br />

auszuteilen und somit die Befragung der Sportstudierenden als Grundlage dieser Arbeit,<br />

erst möglich gemacht haben.<br />

Auch möchte ich einen Dank an alle Studierende aussprechen, die geduldig die Fragebögen ausgefüllt<br />

haben und damit erst den Grundstein für meine Diplomarbeit legten.<br />

Ein ganz herzliches Dankeschön möchte ich auch dem Lehrveranstaltungsmanager Herrn Kebernik<br />

aussprechen. Durch seine tatkräftige Unterstützung konnte die jeweilige Anzahl der Sportstudierenden<br />

vom ersten bis sechsten Semester der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> anhand seiner<br />

Auflistung schnell erfasst werden. Zudem unterstützte mich Herrn Kebernik, auf Basis des Semesterplans<br />

entsprechende Lehrveranstaltung auszuwählen, um möglichst viele Sportstudierende<br />

zu befragen.<br />

Ein weiterer Dank geht an die Sekretärin des Allgemeinen Hochschulsports (AHS) der <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Mainz</strong>. In einem Telefonat half sie mir, einen Kurs zu identifizieren, den<br />

möglichst wenig Sportstudierende besuchen, so dass Überschneidungen in der Befragung möglichst<br />

ausgeschlossen werden konnten.<br />

Darüber hinaus möchte ich mich gerne bei Herrn Professor Salomon bedanken, dass er sich die<br />

Zeit genommen hat, für ein Experteninterview zur Verfügung zu stehen. Seine Ausführungen und<br />

Antworten haben einen entscheidenden Beitrag zu dieser Studienarbeit geleistet.<br />

Nicht zuletzt möchte ich mich noch bei meinen Kommilitonen bedanken, die mich durch mein Studium<br />

begleitet haben und auch während der Diplomarbeit unterstützend zur Seite standen.<br />

Zuletzt möchte ich mich noch bei meiner Familie und meinen Freunden bedanken, die mich in dieser<br />

stressigen Phase begleitet und unterstützt haben. Besonders meine Freundin hat mich immer<br />

wieder motiviert und so einen wichtigen Beitrag zu dieser Studienarbeit geleistet.<br />

Ihnen allen ein ganz herzliches Dankeschön!<br />

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