2012 Spezial Katalog - All Nations Cup
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Jetzt feiert sie also ihren 30. Geburtstag, die Königin<br />
unter den Titelschauen. Und den Namen hat sie verdient.<br />
Der <strong>All</strong> <strong>Nations</strong> <strong>Cup</strong> ist die vielleicht populärste, bestbeschickte<br />
und unbestritten anspruchsvolle Araberschau<br />
Europas. Wer es hier nach ganz vorne schafft, der ist angekommen,<br />
denn dies ist die Schau, in der auch auf den letzten<br />
Plätzen noch Champions stehen. Für manche ist es<br />
schon ein Erfolg, überhaupt dabei gewesen zu sein. Für<br />
einige ist es der erste Schritt auf dem Weg zur höchsten<br />
aller Schau-Ehren, der „Triple Crown“, und die steilste<br />
Stufe auf diesem Weg. Vor allem aber ist der ANC die einzige<br />
Schau, wo die Aussteller nicht nur für sich selbst, sondern<br />
auch für ihr Land antreten, die einzige Schau mit einer<br />
Nationenwertung.<br />
Für die meisten ist der ANC heute synonym mit Aachen.<br />
Doch der erste <strong>Nations</strong> <strong>Cup</strong> fand 1980 in England statt.<br />
„Moment!“, mag man jetzt denken, „das sind mehr als 30<br />
Jahre!“. Richtig, aber dennoch wird der ANC <strong>2012</strong> zum 30.<br />
Mal ausgerichtet. In den Jahren 1986, 1988 und 1991 fand<br />
er nicht statt.<br />
Warum England? Nun, der <strong>Nations</strong> <strong>Cup</strong> war eine Idee der<br />
englischen Züchterin Annette Hedley. Ein Komitee wurde<br />
gebildet, um eine solche Schau ins Leben zu rufen, und die<br />
Premiere fand Ende Juli 1980 im Anschluss an das britische<br />
Nationalchampionat in Ascot statt. Der Anfang war relativ<br />
bescheiden: ganze 51 ausländische Pferde reisten nach<br />
England, wo ihnen die doppelte Anzahl von einheimischen<br />
Konkurrenten entgegentrat. Das war nur zu erwarten,<br />
schließlich waren die britischen Pferde ohnehin schon vor<br />
Ort. Sie gewannen denn auch die meisten Titel. Der erste<br />
offizielle ANC-Champion war der Crabbet-Hengst Haroun<br />
(Hanif / Indian Snowflake), gezogen und im Besitz des bri-<br />
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ANC - Die ersten 30 Jahre (Text u. Fotos von Betty Finke)<br />
Aachen 2003: Seniorenchampionesse Navarrone P (El Khadir P / Navarra P)<br />
Aachen 2003: Senior Female Champion Navarrone P (El Khadir P / Navarra P)<br />
tischen Züchters Michael Pitt-Rivers. Das<br />
Stutenchampionat ging allerdings nach Deutschland, an El<br />
Masra (Shaker El Masri / Estasha) vom Gestüt Om El Arab.<br />
Die Nationenwertung gewann natürlich Großbritannien.<br />
Der ANC war zunächst als Schau mit wechselnden<br />
Standorten gedacht. In den beiden folgenden Jahren ging<br />
es zunächst nach Spanien und dann nach Schweden, auch<br />
hier jeweils in Verbindung mit den nationalen<br />
Championaten, und mit gleichem Ausgang: In beiden<br />
Fällen ging der Pokal an das jeweilige Gastgeberland. In<br />
Spanien blieben drei von vier Titeln im Lande; einzige<br />
Ausnahme war die Juniorenchampionesse Bint El Shaklan<br />
aus Deutschland. 1981 war ohnehin das Jahr des El<br />
Shaklan: Sein Sohn Ibn El Shaklan aus der Schweiz wurde<br />
Reserve-Juniorenchampion, seine Vollgeschwister Estasha<br />
und Ibn Estopa holten die Reserve-Titel bei den Senioren.<br />
In Schweden sah es 1982 ähnlich aus. Drei der vier Titel<br />
gingen an schwedische Pferde, obendrein alle vom selben<br />
Besitzer vorgestellt, dem Gestüt Aspenas, eine bis heute<br />
einmalige Leistung. Einziger „Ausreißer“ war der<br />
Juniorenchampion Maleik El Kheil aus England - übrigens<br />
wieder ein El Shaklan-Sohn.<br />
Aachen 2007: Dr. Hans Nagel, Annette Hedley und Hassanain Al-Nakeeb<br />
vom ANC-Komitee beim Galaabend zum 25.Jubiläum.<br />
Aachen 2007: Dr. Hans Nagel, Annette Hedley and Hassanain Al Nakeeb of<br />
the ANC committee at the 25th anniversary celebration.<br />
1983 kehrte der ANC noch einmal zurück an seinen<br />
Geburtstort nach Ascot. Wieder hielten sich die ausländischen<br />
Teilnehmer in Grenzen. Einige Niederländer und<br />
auch Deutsche hatten die Reise über den Ärmelkanal<br />
gewagt, aber das größte Kontingent war aus Spanien<br />
angereist. Und diese Pferde sorgten zum ersten Mal dafür,<br />
dass nicht das Gastgeberland den Pokal gewann. Diego