JugendMagazin aheadMedia •herausgeber
KundenMagazin aheadMedia •Konzept •CheFredaKtion STUDIUM Archäologische Buddelkiste: Der Herr Professor (rechts) könnte aber auch mal selbst Hand anlegen. Schnupper kurse ANTIQUITÄTEN AUSBUDDELN? EINEN TAIFUN ERLEBEN? – EIN PRAKTIKUM KANN VIEL MEHR BIETEN ALS EINE KARRIERE IN DER KAFFEEKÜCHE. TEXT & FOTOS GEORG KRONENBERG M it dem Klischee vom Kaffe kochenden Dienstboten und durch die Gegend hetzenden Praktikanten hat Philipp Kunkel nur wenig gemein. Der 23-jährige Bonner Student der Vor- und Frühgeschichte sitzt in einem frisch ausgehobenen Graben in einem idyllischen hessischen Wäldchen und schabt mit einer Kelle vorsichtig Erde von zwei alten Mauersteinen. Die Steine gehörten zur Kirche einer im Mittelalter verlassenen Siedlung. Philipp und gut ein Dutzend weiter Praktikanten suchen bei der Ausgrabung des hessischen Landesamts für Denkmalpflege nach alten Scherben und anderen Siedlungsresten. Das Highlight an dem sonnigen Spätsommertag ist ein im dunklen Mutterboden auftauchender Türbeschlag. Ob am Schreibtisch oder in der Grube. „Das ist das beste - dass ich später sagen kann, ich hab wirklich was gefunden, anstelle nur an der Uni fremde Fundstücke zu begut- achten“, sagt eine Kommilitonin von Philipp zufrieden. Der hoch motivierte 23-Jährige kann sich derweil vorstellen, später bei einer Grabungsfirma zu arbeiten. Bei seinem Praktikum will er das Grabungshandwerk unter der fachkundigen Anleitung einer Diplom-Archäologin von der Pike auf lernen und rechnet sich dadurch „natürlich bessere Einstiegschancen“ bei einem Job aus. Egal ob in der Industrie oder bei Dienstleistungsfirmen: die Zeiten, in denen Praktikanten 08 Esther Boldt, 7. Semester, Theaterwissenschaften, Justus-Liebig-Universität Gießen: Ein Praktikum ist die einzige richtige Möglichkeit, um zu sehen, in welchem Bereich man später arbeiten will. Allerdings ist es oft Glückssache, ob man dabei eine verantwortungsvolle Aufgabe bekommt – oder nur zur Poststelle gehen muss. Sandra Kuhnert, Haushalts- und Ernährungswissenschaften, 4. Semester, Justus-Liebig-Universität Gießen: Mein Praktikum in einer Krankenhaus- Kantine hat mir zwar einen guten Einblick in den Berufsalltag gegeben, aber nicht viel für das Studium gebracht. Das war aber sicher nicht mein Letztes - ich will weitere Berufsfelder kennenlernen. 38 MAGAZIN Aula: Die neuesten Trends 06 Studieren in Südostasien 08 Mit dem Internet Studieren 14 Den Kopf Frei für‘s Lernen 20 Trainee bei Quelle 24 Vorsicht (Gesetzes-)Falle 26 Schaffe, Schaffe Hochbett-baue 30 Fernsehen via Internet 38 COMUNITY Das war Malgrat de Mar 46 Mit allmaxx auf die Piste 48 Die besten Partys im Wintersemester 50 allmaxx in neuem Look 51 PRAKTIKUMSBERICHT Damian Krikcziokat, Klassische Archäologie, 3. Semester, Freie Universität Berlin: Ich bin kein sehr theoretischer Mensch. Schon allein deshalb sind mir Praktika wichtig. Dabei kann man auch sehr gut Kontakte knüpfen. Ich kenne viele Beispiele, wo die Leute über ein Praktikum einen Job bekommen haben. 30 20 Ricarda Rudawski, 3. Semester, Klassische Archäologie, Freie Universität Berlin: Mir gefällt, dass man bei einem Praktikum neue Leute kennen lernt, mit denen man später vielleicht wieder arbeiten kann. Und man lernt auch Arbeitsabläufe und Arbeitstechniken kennen, die an der Uni so nicht vermittelt werden. I INHALT Philipp Kunkel, 2. Semester, Vor- und Frühgeschichte, Rheinische Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn: Im Studium schlägt man sich nur mit den Ergebnissen von Ausgrabungen rum. Durch mein Praktikum bei einer archäologischen Grabung kann ich die Funde viel bes ser bewerten. Außerdem würde ich gerne später bei Grabungsfirmen arbeiten – das geht nur, wenn man Praxis hat. 0 0 6 0 0 7 14 CAMPUS Sparen mit der allmaxx-Card 53 SHOP Besuch den Allmaxx-Shop 83 Die Budgets für den Winterurlaub 90 Musik 94 Bücher 95 STANDARDS Kolumne 98 Editorial 04 Impressum 05 IMPRESSUM Verlag IQ Verlags GmbH, Schlesische Straße 29–30, D-10997 Berlin Tel. 030/61 13 08-0 Fax 030/61 13 08-8 Chefredakteur <strong>Matthias</strong> Flödl Art Director Andreas Bohn Fotoredaktion Eva Dijan Autoren Marko Farwick, Daniela Nowak, Jan Schimmang, Gregor Schmied, Ulf Schneider, Katharina Seibt, Sandra Winkler Korrektur Julia Friehs Geschäftsführung Alexander Geringer Verlagsleitung Alexander Wuelz, Angelika Müller Ads Maria Müller, Alexander Wuelz Druck Leykam, Neudörfl 0 0 5 nur für Hilfsarbeiten gut waren, die kaum mit Euro, 32 Prozent 600 bis 800 Euro Monatslohn Studium machen würde“, sagt Fischer. Denn ihrem späteren Beruf zu tun hatten, sind längst an ihre Praktikanten. Unbezahlte Stellen gibt es Praktika in der Fremde beeindrucken längst vorbei. Nach einer Studie, die die Unterneh- freilich ebenfalls genug. Beispielsweise in Mu- nicht nur potenzielle Arbeitgeber und verbesmensberatung Kienbaum unter führenden seen sind Praktika ohne Entlohnung Standard, sern so die Karrierechancen: „Wenn unsere deutschen Unternehmen vergangenes Jahr und auch Philipp Kunkel bekommt für seine Studenten aus dem Ausland zurückkommen, durchgeführt hat, übertragen 71 Prozent der Mitarbeit bei den Ausgrabungen kein Geld. sind sie komplett verändert und haben viel Firmen ein hohes Maß an Verantwortung auf Aber: Studierende müssen laut Stefan Fischer mehr Selbstbewußtsein“, berichtet Anke Roos Praktikanten. Bei fast der Hälfte der Firmen eben abwägen, ob sie primär in ihre Ausbil- von der Abteilung für das Berufspraktische kümmern sich Praktikanten sogar um eigene dung investieren oder Geld verdienen wollen. Semester an der Fachhochschule Gießen- Projekte. Allerdings nicht selten gegen ein So macht sich ein Praktikum im Ausland beson- Friedberg. „Die Leute werden definitiv selb- karges Salär. Ein Grund dafür ist die Wirtders gut im Lebenslauf. ständig. Wer noch bei den Eltern wohnt, sucht schaftsflaute, weiß der Unternehmensberater sich nach einem Auslandspraktikum in aller Guido Eisfeller. „Der Trend in vielen Firmen ist, Viel Erfahrung, wenig Kohle. Regel erstmal eine eigene Wohnung.“ Praktikanten nur spärlich zu entlohnen, sie aber „In dem ein oder anderen Land werden sie Aus dem Elternhaus ist Jan Hain zwar schon als vollwertige Mitarbeiter einzusetzen.“ dabei möglicherweise draufzahlen. Das ist lange ausgezogen. Viel rumgekommen ist der Das sieht Stefan Fischer, Direktor des Stu- aber eine Investition, die ich bewußt in meinem 24-Jährige aber trotzdem nicht. Er studiert seit dentenprogramms beim Münchner Siemens- Konzern, anders. „Oft lässt sich das Thema Know-How-Aufbau mit dem Geld verdienen sehr gut verbinden, besonders bei Großunter- „Es gibt viele Studienanfänger, die meinen, sie könnten noch nehmen“, hält er entgegen. Immerhin bekom- nichts. Das ist natürlich falsch. Deshalb empfehle ich ihnen ein men beispielsweise angehende Ingenieure, die ihr Pflichtpraktikum bei dem Elektronikkonzern frühes Praktikum in den ersten Semestern – damit sie sich machen, bis zu 620 Euro monatlich. Die soge- positionieren können.“ nannten „Werksstudenten“, die neben dem Studium bei Siemens jobben, können sogar auf ANKE ROOS, PRAKTIKANTENBETREUERIN AN DER FACHHOCHSCHULE GIESSEN-FRIEDBERG den doppelten Betrag kommen. Ziemlich viel - nach der Kienbaum-Studie zahlen 44 Prozent der befragten Firmen zwischen 400 und 600 AUS DER FALLE Recht haben und Recht bekommen ÜBER DAS STUDENTISCHE LEBEN. HOCH HINAUF Spar dir Platz mit einem Hochbett STUDIEREN IM FERNEN OSTEN Exotisch I MAGAZIN/AULA TIME IS NOW Ring. Ring. Für alle Morgenmuffel ist hier ein den Morgen versüßender Radiowecker. Ganze 12 mal 12 cm groß und mit Datums-, Tages- und sogar Temperaturanzeige. Das Gehäuse ist in Woodprint-Optik. Ganz nach dem Motto: außen retro, innen future. www.surprise-munic.de, 39,95 € Semester-Beginn Ein Extra von IQ Style INS NETZ Das Internet macht das Studieren leichter SPAREN MIT DER ALLMAXX-CAR - JETZT BEI ÜBER 1.000 PARTNER DEUTSCHLANDWEIT JEDES NEUE SEMESTER IST EIN LANGER, STEINIGER WEG, DER NATÜRLICH AUCH ÜBER SAFTIGE WEIDEN UND DURCH FRUCHTBARE OASEN FÜHRT. AUF JEDEN FALL GILT ES, GUT AUSGESTATTET ZU SEIN. HIER EIN PAAR TIPPS FÜR DEINE AUSRÜSTUNGSLISTE. TEXT KATHARINA SEIBT FOTOS HERSTELLER WELTENDUFT „The world is our culture“ duftet über die Ländergrenzen hinaus. Das Modelabel Esprit hat einen großen Kulturenaustausch gewagt und eine hybride Duftkomposition geschaffen. Jasmin, rosa Pfefferkörner, Magnolie, schwarze Bourbon-Vanille und andere Zutaten sind im Duftdoppel enthalten. 50 ml for man, 22,50 €, and for woman, 30 € HEILIGES ANTLITZ Kugeln am Weihnachtsbaum sind out und Fotoframes in. Mit diesem aufhängbaren Bilderrahmen für das eigene Antlitz ist endlich ein Abkommen vom traditionellen Weihnachtsschmuck in Sicht! Aber nicht eitel werden beim ständigen Anblick des Christbaumes. www.surprise-munic.de, je Stück 1,95 € KAPPE AUF Bald wird es wieder kalt. Und was gibt es dann Schöneres, als sich die Mütze bis tief in’s Gesicht zu ziehen. Mit dieser Kaschmir-Baskenmütze kann das Wintersemester beginnen, denn außer dass die Kappe warm hält, gleicht man einer petit dame de Paris. Grandios. www.mousseshop.de, 59 € NIX FÜR DUMME STULLEN An alle Lunchpaketfanatiker: Nie wieder Chaos in der Brotbüchse! Dank einer herausnehmbaren Trennscheibe kann das übliche Nahrungsmitteldurcheinander in der Brotbox erfolgreich umgangen werden. Und gute Laune bereitet die limonengrüne Farbe dieser XXL-Brotdose auch noch. Bon Appetit! www.suprise-munic.de, 11,95 € HEISSE SOUNDS AUS DER HOSE Der Oberhäuptling unter den Jeansmarken Levi’s hat den ersten iPod in Jeansform gelauncht. Die Funktionsweise dieser singenden, klingenden Hose ist phänomenal: Der iPod ist vollständig in die Bluejeans integriert und wird per joystickäquivalenter Fernbedienung gesteuert. Gegen Kabelsalat hilft das aufrollbare Kabel der Headsets. Und last but not least: Ein richtiger Blickfang ist die Levi’s Redwire DLX für Girls und Boys auch noch. www.mac-essentials.de, 200 € WINTERSEMESTER_06/07 I MAGAZIN/AULA HANGING AROUND Willst du sein Begleiter sein? Dein unverzichtbarer Freund und Helfer auf dem Campus und für den täglichen Gebrauch heißt „Eastpak Slacker“. Er trägt dir dicke Wälzer und deine Stiftebox durch die Gegend. Slacker ist umgänglich, stylish und echt praktisch durch Reißverschluss und geteiltes Frontfach. In sechs Farben. www.eastpak.com, 34,90 € KNACKARSCHPORTEMONNAIE Wer kennt das nicht: Es geht auf die Piste und man hat keine Lust auf zu viel Ballast. Jimi, das Portemonnaie, hilft aus. Fünf Karten und einige Geldscheine finden im bunten Plastikgehäuse Platz. Und das Schönste — die slime Geldbörse ist so small, dass sie in der Arschtasche noch nicht einmal Falten schlägt. www.thejimi.de, 19,95 € 0 0 6 www.allmaxx.de/magazin 0 0 7 I MAGAZIN/LERNEN 0 2 0 „Schauen Sie die Angst an“ PRÜFUNGSÄNGSTE, LERNBLOCKADEN, STRESS MIT DEM PROFESSOR – DIES ALLES SIND GEDANKENKARUSSELLE, DIE UNS DAS LEBEN IMMER WIEDER SCHWER MACHEN. BUCHAUTORIN UTE LAUTERBACH VERRÄT ALLMAXX, WIE MAN SICH AUS IHNEN BEFREIEN KANN. TEXT SANDRA WINKLER FOTOS FRANK EBELING E s sei doch grenzenlos absurd, dass die Menschen sich das Leben zur Hölle machen, um dann zu sterben, meint Autorin und Philosophin Ute Lauterbach. Ihre Vorträge und Bücher sollen diesen Missstand abschaffen. Ihr zuletzt veröffentlichter Ratgeber widmet sich leidigen Grübelattacken. Frau Lauterbach, Sie haben ein Buch über Gedankenkarusselle geschrieben. Wie sind Sie auf die Idee dazu gekommen? Der Anstoß war mein Freund. Er hat mir jeden Tag die Ohren vollgejammert, weil er mit seinem Studentenleben unzufrieden war: Er wisse nicht, ob das Studienfach das richtige sei, seine Wohnung erschien ihm jeden Tag kleiner. Sein Gedankenkarussell verdarb nicht nur seinen Tag, sondern auch unsere Freizeit. Ich begriff, dass mein Gedankenkarussell war, ihn jammerfrei haben zu wollen. Ich übte den Ausstieg aus der unfreiwilligen Grübelei und entwickelte 22 Strategien, die ich in meinem Buch „Raus aus dem Gedankenkarussell“ weitergebe. Und konnten Sie Ihrem Freund helfen? Die Heilungskapazität hängt davon ab, wie bereit jemand ist, bei sich selbst anzusetzen, also über sich und sein Leben nachzudenken. Mein Freund war bereit. Und ich habe ihm geholfen, indem ich ihn einfach ganz viel gefragt habe. In dem konkreten Fall wollte ich u. a. wissen, was ihm besonders an seinem Studium missfällt. Was er damit will. Was ihn begeistert. Und was kam dabei heraus? Er hat Latein und Mathematik studiert, weil es der Studiengang war, den sein Vater gern gemacht hätte. Er hat dann zu Germanistik und Englisch gewechselt. Das war auch genau sein Ding. Damit war er zufrieden. Wie stelle ich fest, dass ich in einem Gedankenkarussell stecke? Es ist wichtig, genau mitzukriegen, wann sich die eigene Gelassenheit verabschiedet. Wenn zum Beispiel eine Kommilitonin sagt: „Die haben die Prüfungsordnung geändert“ und ich kriege einen Riesenschreck, weil sofort meine Prüfungsangst anspringt – dann bin ich ins Gedankenkarussell gerutscht. Ab dem Moment bin ich Opfer und nicht mehr Täter. Ich reagiere und agiere nicht mehr. „Das Mitleid erhöht das Leiden auf der Welt. Mitfühlen ist gut, Mitleiden ist schlecht.“ Was kann ich tun, um nicht in Panik zu geraten? Um aus dem Gedankenkarussell auszusteigen, darf ich nicht nach Gründen für die Angst suchen und sie nicht durch inhaltliches Einsteigen in das Angstthema steigern, ich muss mir stattdessen die Angst selbst genau anschauen. Wie funktioniert das praktisch? Anstatt thematisch einzusteigen, bleiben Sie mit Ihrem Bewusstsein ganz bei dem Empfindungsniederschlag. Sie wechseln vom Angstinhalt zur Angstwirkung. Und die Angstwirkung machen Sie zum Gegenstand einer Betrachtung – dadurch entsteht Abstand. So wechseln Sie von der Opferrolle zum Handlungsspielraum. Das reduziert die Angst und löst sie schließlich ganz auf. Kann ich vermeiden, überhaupt erst in ein Gedankenkarussell zu geraten? Dazu müssen Sie wissen, was Ihr spezielles Gedankenkarussell ist. Sie müssen Ihre Renner kennen, eine Hitliste machen. Was könnte ein Gedankenkarussell sein? Zum Beispiel ein Professor, dem ich die Schuld an meinen schlechten Noten gebe. In diesem Falle muss ich mir klar machen, dass ich durch die Ernennung des Professors zum Sündenbock die Verantwortung und den Handlungsspielraum abgegeben habe. Würden Sie sagen, dass Studenten besonders anfällig für Grübelgedanken sind? Wenn ich mein Fach mit Begeisterung intrin- www.allmaxx.de/magazin I MAGAZIN/LERNEN Raus aus dem Gedankenkarussell Kösel-Verlag (2004), 15,95 € In ihrem zuletzt erschienenen Ratgeber verrät Ute Lauterbach 22 Impulse, mit denen der Leser den Sprung aus den Gedankendrehern schaffen kann. Eine Anleitung, um leidige Grübelattacken ins Leere laufen zu lassen, gelassener und souveräner zu werden. 0 2 1
Change language