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Lange lebte er in der Erinnerung der Leute

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Pfarr<strong>er</strong> Mohn war e<strong>in</strong> umsichtig<strong>er</strong>, gütig<strong>er</strong> und zugleich streng<strong>er</strong> Seelsorg<strong>er</strong>, dessen Geme<strong>in</strong>de aus vielen<br />

Dörf<strong>er</strong>n bestand: Pud<strong>er</strong>bach, Daufenbach, Muscheid, W<strong>er</strong>lenbach ‚ Bauscheid, Breitscheid, Döttesfeld,<br />

0b<strong>er</strong>ähren, Reichenste<strong>in</strong>, Hab<strong>er</strong>scheid, Strunkeich, Rich<strong>er</strong>t, W<strong>er</strong>oth, Wold<strong>er</strong>t und Nied<strong>er</strong>dreis. Se<strong>in</strong>e<br />

weiten Fußmärsche zu den Kranken, denen <strong>er</strong> durch Homöopathie half, mit d<strong>er</strong> B<strong>er</strong>gmannslampe <strong>in</strong> d<strong>er</strong><br />

wacht, s<strong>in</strong>d bis heute unv<strong>er</strong>gessen. Unv<strong>er</strong>gessen s<strong>in</strong>d ab<strong>er</strong> auch se<strong>in</strong>e Aufopf<strong>er</strong>ung und Liebe, die <strong>er</strong> als<br />

Vorsitzend<strong>er</strong> des Kuratoriums d<strong>er</strong> Erziehungsanstalt Ob<strong>er</strong>bieb<strong>er</strong> <strong>in</strong> schw<strong>er</strong>en Jahren zugewandt hatte.<br />

Auch d<strong>er</strong> Ehrenste<strong>in</strong>, d<strong>er</strong> den E<strong>in</strong>gang zum Friedhof <strong>in</strong> Pud<strong>er</strong>bach schmückt, ist Ffr. Mohns W<strong>er</strong>k Das<br />

Denkmal <strong>er</strong>richteten die zum Zweckv<strong>er</strong>band "Heimatdank" zusammengeschlossenen V<strong>er</strong>e<strong>in</strong>e aus eigen<strong>er</strong><br />

Kraft ihren gefallenen Brüd<strong>er</strong>n. Die fei<strong>er</strong>liche E<strong>in</strong>weihung fand am 9.11. 1924 unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Beteiligung d<strong>er</strong><br />

ganzen Geme<strong>in</strong>de statt.<br />

Pfarr<strong>er</strong> Mohn - das war d<strong>er</strong> Name, d<strong>er</strong> mir aus me<strong>in</strong><strong>er</strong> K<strong>in</strong>dheit <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>n<strong>er</strong>ung geblieben ist, denn Mutt<strong>er</strong><br />

nannte ihn oft.<br />

Mutt<strong>er</strong>s Schulentlassungszeugnis trägt se<strong>in</strong>en Namen als Schulaufsichtsbeamt<strong>er</strong>, und auf ihrem<br />

“Konfirmationszeugnis“ stehen unt<strong>er</strong> dem Bibelspruch die Worte: De<strong>in</strong> getreu<strong>er</strong> Lehr<strong>er</strong> und. Seelsorg<strong>er</strong><br />

F. Mohn, Pfr.<br />

In d<strong>er</strong> “Wiedischen Kirchengeschichte“ heißt es: “Pfarr<strong>er</strong> Mohn, dessen Gestalt <strong>in</strong> lebendig<strong>er</strong> Er<strong>in</strong>n<strong>er</strong>ung<br />

ist, war e<strong>in</strong> fleißig<strong>er</strong> und. treu<strong>er</strong> Pfarr<strong>er</strong>. Unablässig trieb ihn Pflicht und Aufopf<strong>er</strong>ung für das Leib-und<br />

Seelenwohl se<strong>in</strong><strong>er</strong> Geme<strong>in</strong>deglied<strong>er</strong>, und besond<strong>er</strong>s <strong>in</strong> d<strong>er</strong> schw<strong>er</strong>en Influenza—Epidemie 1892/93 hat‘ <strong>er</strong><br />

als Arzt und Helf<strong>er</strong> selbstlos unv<strong>er</strong>gessene Dienste getan... Neben d<strong>er</strong> Kirche ist Pfarr<strong>er</strong> Mohn das Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

zu danken, das im Jahre 1911 entstand. Viele Geschenke von Freunden <strong>in</strong> d<strong>er</strong> F<strong>er</strong>ne halfen es<br />

schmücken, und se<strong>in</strong>e Fenst<strong>er</strong> stammen aus e<strong>in</strong>em Patrizi<strong>er</strong>haus <strong>in</strong> Elb<strong>er</strong>feld... Die Synode Wied b<strong>er</strong>ief<br />

ihn zum Sup<strong>er</strong><strong>in</strong>tendenten. Er war zudem Vorsitzend<strong>er</strong> des Kuratoriums d<strong>er</strong> Erziehungsanstalt Ob<strong>er</strong>bieb<strong>er</strong>...<br />

Nach kurzem Fei<strong>er</strong>abend, den <strong>er</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong><strong>er</strong> ihm ans H<strong>er</strong>z gewachsenen Geme<strong>in</strong>de v<strong>er</strong><strong>lebte</strong>, g<strong>in</strong>g <strong>er</strong><br />

im Novemb<strong>er</strong> 1926 heim und fand. ‚auf uns<strong>er</strong>em Friedhof se<strong>in</strong>e Ruhestätte.“<br />

Me<strong>in</strong> Brud<strong>er</strong> Walt<strong>er</strong> – e<strong>in</strong> Unglücksrabe<br />

WIE b<strong>er</strong>eits <strong>er</strong>wähnt, besuchten Walt<strong>er</strong>, Brunhilde und ich jeweils e<strong>in</strong> halbes Jahr die Schule <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Dorf. Für Großmutt<strong>er</strong> muss es e<strong>in</strong>e sehr aufregende und anstrengende Zeit gewesen se<strong>in</strong>,<br />

als sie me<strong>in</strong>en Brud<strong>er</strong> Walt<strong>er</strong> bei sich hatte. Nicht Augen genug hatte sie für ihren lebhaften Enkel.<br />

E<strong>in</strong>mal hatte <strong>er</strong> sich h<strong>in</strong>t<strong>er</strong> e<strong>in</strong>en Jauchewagen gestellt und den Hahn am Paß geöffnet, so daß sich die<br />

Jauche üb<strong>er</strong> ihn <strong>er</strong>goss. E<strong>in</strong> and<strong>er</strong>es Mal landete <strong>er</strong> mit e<strong>in</strong>em Leit<strong>er</strong>wagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong><strong>er</strong> Menge Brennnesseln.<br />

Se<strong>in</strong>e Haut war danach mit Quaddeln bedeckt, die sehr juckten und brannten.<br />

In d<strong>er</strong> Blüte se<strong>in</strong>es Lebens stehend, musste <strong>er</strong> bei e<strong>in</strong>em Flugzeugabsturz im Zweiten Weltkrieg diese<br />

Welt für imm<strong>er</strong> v<strong>er</strong>lassen. An dies<strong>er</strong> Stelle muss ich wied<strong>er</strong> <strong>in</strong> schm<strong>er</strong>zlich<strong>er</strong> Er<strong>in</strong>n<strong>er</strong>ung an ihn denken...<br />

Großmutt<strong>er</strong> zieht <strong>in</strong> den 1. Stock<br />

GROßMUTTER und ihre unv<strong>er</strong>heiratete Tocht<strong>er</strong>, me<strong>in</strong>e Tante Anna, führten noch fünf Jahre nach<br />

Großvat<strong>er</strong>s Tod den landwirtschaftlichen Betrieb. Als diese dann heiratete, v<strong>er</strong>kaufte Großmutt<strong>er</strong> Vieh<br />

und G<strong>er</strong>ät und v<strong>er</strong>pachtete Feld<strong>er</strong> und. Wiesen. Sie zog <strong>in</strong> den <strong>er</strong>sten Stock ihres Hauses, und danach<br />

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