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Lange lebte er in der Erinnerung der Leute

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Lehr<strong>er</strong> Walt<strong>er</strong> Pleis mit Schül<strong>er</strong> und Schül<strong>er</strong><strong>in</strong>nen d<strong>er</strong> e<strong>in</strong>klassigen Volksschule<br />

Und e<strong>in</strong>igen K<strong>in</strong>d<strong>er</strong>n im Vorschulalt<strong>er</strong>.<br />

Me<strong>in</strong> Brud<strong>er</strong> Walt<strong>er</strong> e<strong>in</strong> elfjährig<strong>er</strong> <strong>in</strong> d<strong>er</strong> ob<strong>er</strong>sten reihe d<strong>er</strong> 2. v.l. (x)<br />

Daufenbach 1929<br />

v<strong>er</strong>mietete sie die Wohnung im Erdgeschoß. Jetzt hatte sie Zeit für sich, konnte Besuch<br />

empfangen und selbst auf Besuch gehen. Oft kam d<strong>er</strong> Besuch unangemeldet. Dann gab sie<br />

sich fl<strong>in</strong>k daran, dem Gast od<strong>er</strong> den Gästen etwas auf den Tisch zu br<strong>in</strong>gen. Im Nu hatte sie<br />

die R<strong>in</strong>ge von d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>dfeu<strong>er</strong>stelle genommen, Holzstücke auf das nied<strong>er</strong>gebrannte Feu<strong>er</strong><br />

gelegt und Kaffeewass<strong>er</strong> im Flötenkessel aufgesetzt. Die Kaffeebohnen mahlte sie von<br />

Hand <strong>in</strong> d<strong>er</strong> Kaffeemühle. Manchmal buk sie auch Waffeln. Sie setzte Weißbrot, Butt<strong>er</strong><br />

und. selbstgemachtes Gelee od<strong>er</strong> auch Sch<strong>in</strong>ken und Wurst auf den Tisch, üb<strong>er</strong> dem im<br />

Somm<strong>er</strong> d<strong>er</strong> unentbehrliche Fliegenfäng<strong>er</strong> h<strong>in</strong>g.<br />

Oft kam ihre Nichte, uns<strong>er</strong>e “Goot“, zu Besuch, die unv<strong>er</strong>heiratet war. Als K<strong>in</strong>d hatte sie<br />

e<strong>in</strong>en schw<strong>er</strong>en Unfall gehabt: Beim Bedienen d<strong>er</strong> Häckselmasch<strong>in</strong>e war ihre rechte Hand<br />

<strong>in</strong> die scharfen Mess<strong>er</strong> gekommen, die das Stroh <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Stücke schnitten. Fortan hatte sie<br />

e<strong>in</strong>en Armstumpf, ab<strong>er</strong> mit den Jahren brachte sie es zu <strong>er</strong>staunlichen F<strong>er</strong>tigkeiten. Ich kann<br />

mich noch gut an sie <strong>er</strong><strong>in</strong>n<strong>er</strong>n. Meistens sah man sie mit Strickarbeiten beschäftigt; sie war<br />

imm<strong>er</strong> gut<strong>er</strong> Laune und hatte viel Humor.<br />

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